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Meinere Millheahge~b aus der phavmaceulischen Ypneis. 263 durch nochmaliges Schmelzen mit Schwefel das Antimon. sulpli. nigr. chemisch rein. 0xUlsaus.e. Im Juliheft des Archivs von diesem Jahre*) wird mit- getlieilt, dass Herr Apotheltcr K r a u s c jun. in Schildau aus dem Rucksland der bei der Bercitung des Aloe-Ex- tractes erhaltcn wird, durcli Llehandlung mit Salpetersaure, OxalsPure erzeugt habc, untl zugleicli wird die Vermu- thung ausgesprochen, dass das Verfahren in iikonomischer Hinsicht eiri vorilieilliafies zu werden versgrcche. Da es immer seine Schwieriglteiten hal, aus Zuckcr sich Klce- saure darzustellen; da ferner die aus saurem kleesaurem Kali erzeugte immcr noch etwas Kali enthalt, so stellte ich sofort den Vcrsuch genau nach der Angabe zwei Ma1 an, fand aber meine Erwartung nicht befriedigt. Icli er- hielt zwar Osalsaure, doch nur io geringer Mengu, so dass die Kosten der verwcndeten Salpetersaure durchaus nicht gedeckt wurden. IIierzu gesellte sich aber noch ein gros- serer Uebelstand, niimlich die Schwierigkeit, die entstan- dene Oxalsaurc von der Aloesaure und dcr Substana, wodurch dieselbe geIb gefarbt war, wahrscheinlich Pikrin - salpetersiiure, zu trennen. Ueber Arsenik- und Kupfergehalt in den Quell- absatzen des Wildlinger Sauerbrmens; von F i s ch e r in Ovelgiinne. - Einer der interessantesten Vortrage, die von deutschen Naturforschern und Aerzten in Bremen im Jahre 1844 gehalten worden, ist der des Hewn Professor W a I ch n e r in Carlsruhc, wo cr bei dem Eisenerze, das dort alljahr- iich zum Verhiilten vcrwendct werden soll, nicht nur *) Arcliiv det Pharinacie. Neuc Polge. Bd. LI. S. 38.

Ueber Arsenik- und Kupfergehalt in den Quellabsätzen des Wildunger Sauerbrunnens;

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Page 1: Ueber Arsenik- und Kupfergehalt in den Quellabsätzen des Wildunger Sauerbrunnens;

Meinere M i l l h e a h g e ~ b aus der phavmaceulischen Ypneis. 263

durch nochmaliges Schmelzen mit Schwefel das Antimon. sulpli. nigr. chemisch rein.

0xUlsaus.e. Im Juliheft des Archivs von diesem Jahre*) wird mit-

getlieilt, dass Herr Apotheltcr K r a u s c jun . in Schildau aus dem Rucksland der bei der Bercitung des Aloe-Ex- tractes erhaltcn wird, durcli Llehandlung mit Salpetersaure, OxalsPure erzeugt habc, unt l zugleicli wird die Vermu- thung ausgesprochen, dass das Verfahren i n iikonomischer Hinsicht eiri vorilieilliafies zu werden versgrcche. Da es immer seine Schwieriglteiten hal, aus Zuckcr sich Klce- saure darzustellen; da ferner die aus saurem kleesaurem Kali erzeugte immcr noch etwas Kali enthalt, so stellte ich sofort den Vcrsuch genau nach der Angabe zwei Ma1 an, fand aber meine Erwartung nicht befriedigt. Icli er- hielt zwar Osalsaure, doch nur io geringer Mengu, so dass die Kosten der verwcndeten Salpetersaure durchaus nicht gedeckt wurden. IIierzu gesellte sich aber noch ein gros- serer Uebelstand, niimlich die Schwierigkeit, die entstan- dene Oxalsaurc von der Aloesaure und dcr Substana, wodurch dieselbe geIb gefarbt war, wahrscheinlich Pikrin - salpetersiiure, zu trennen.

Ueber Arsenik- und Kupfergehalt in den Quell- absatzen des Wildlinger Sauerbrmens;

von

F i s ch e r in Ovelgiinne. -

Einer der interessantesten Vortrage, die von deutschen Naturforschern und Aerzten in Bremen im Jahre 1844 gehalten worden, ist der des Hewn Professor W a I ch n e r in Carlsruhc, wo cr bei dem Eisenerze, das dort alljahr- iich zum Verhiilten vcrwendct werden soll, nicht nur

*) Arcliiv det Pharinacie. Neuc Polge. Bd. LI. S. 38.

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264 Fischer,

den Grad der Schmelzbarkeit, soridern auch die dtrr Verschmelzen beeintrachtigenden Beimengungen zu prufrn hat, und bei all dicsen Untersuchungen fand, dass Arsenik und Kupfer in jedem Eisenerz mehr oder mindcr ver- gesellschaftet seien, woraus er folgern durfte, in den Ocltern und Eisenabsatzen der eisenfuhrenden M ineralwiisser, in Linsen- und Bohnerz , im Rasen - Eisenstein und andern als Quellbildungcn zu betrachtenden Steinen, Erdcn und Erzen, ebenfalls Kupfer und Arsenik zu finden.

Versuche mit jeglicher Vorsiclit mit den Ockerabsatzen dec Mineralquellen zu Griesbach, Rippoldsau, Rothcnfels und Steinach im Schwarzwalde, von Lnmscheid a m Hundsruck, aus dem Brohlthal, von Cannstadt, von Ems, Schwalbach, Wicsbaden und Pyrmont ausgefiihrt, bestb- tigten die Vermuthung, dass die Gegenwart von Ihpl'er und Arsenik aufs entschiedenste nachgewiesen werden konne

Es konntc nicht fdilcn, dass dicse wichtige Entdeckung Naturforscher und Aerzte zu weitern Versuchen veranlasstc, und cs crgaben denn auch die Befunde von B c r z c l i u s , T r i p i e r , C h e v a l i e r und H e n r y , B a u e r , F l a n d i n , C h a t i n , K e l l c r , B u c h n e r und andern, class nicht nur in dcn von W a I ch n c I' angefuhrlcn oclterarligen Quell- nbsiitzcn der sogenannten StalilwBsser Arscnik urid Ihpfer, sondcrn in dern Saitlschutzcr klincralwasscr, Zinn und Kupferoxyd - in ciner Quelle bei Schupfhaim im Canton Luzern - Antimonoxyd, in den Quellen bci Rippoldsau, ausser Arscnik und Ihpfcr, Blci, Zinn und Antimon, in den Quellen von Sodcn und Homburg, ausscr Arsen, auch Zinn. in den Stahlbrunnen zu Briickenau, ausser Arsenik U I ~

Kupfer, ebenfalls IZinn gefunden ist. Zur Vervollstiindigung einer zweiten Auflage tneines

im Jahre 1838 ausgegebenen ))Wildnngen und seine Um- gebungen mit besonderer RIicksicht auf seine Mineral- quellen(( glaubte ich die obigen Resultate der mit Scharf- sinn ausgefuhrten Anal ysen nicht unberucksichtigt lassen zu durfen, und nahm desshalb hei meinem 'diesjahrigen Aufenthalt daselbst Veranlassung, von dem durch freiwilli-

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Arsenilc- u. Kupfergehalt des Wiidunger Sauerbrunnens. 265

ges Verdunsten abgelagerten Quellenschlamm, so wie von dem Iiesselabsatz des zum Baden aus der Quelle zuflies- senden Wassers, so vie1 zu sanimeln, als zu einer niihern Untersuchung n6thig war.

Es bestand der Erstere nach starkem Austrocknen (an fangs durch Sonnenwirme und nachheriges Erhitzen in einer Porcellanschalc im Wasscrhade) aus 46 Loth eines hellgelben, feinen, ockerartigen Pulvers, wovon 4 Loth liinreichend rnit etwas verdunnter reiner Salzsaure uber- gossen und zur Aufnahme der Iosfichen Theile gelinde erwarmt wurden. Ein anhaltender Strom von Schwefel- wasserstoffgas bis zur volligen Sattigung schied andern Tags aus dcr filtrirlen iluflosung einen schmutzig weiss- lichgelben Absatz aus, der oft abgcwaschen auf ein gewo- genes Filtruni mit der Spritzflasche nachgespult, getrock- net 8 Gran wog.

Diese 8 Gran getrockneten Pulvers wurden in einer kleinen Glaskugel mit lang ausgezogenem Halse, und dar- uber ein gleichfalls gelrocknetcs Gemenge von 24 Gran Cyankalium mit 24 Gran trockner Soda geschuttet und uber der Spirituslampe erhitet. Es legte sich nach einer Weilc ein ausgezeichnet reiner Metallspiegel in den Hals des reichlich zur IIaIfte gefiillt gewesenen Iktortchens an. Das Gewicht desselben betrug 4; Gran, verrieth auf einer Kohle vor dem Lothrohr durch einen starken Knoblauch- geruch, durch die Sublimation auf Kupferblech an Eisen und durch alle sonst gebrauchlichen Prufungsmittel Ar- senik.

Weitere 4 Loth dcs getrockncten Quellabsatzes wur- den glcichfalls in chemisch reiner Salzsaure geliist, die Auf- liisung filtrirt, und in dieselbe gereinigtes Schwefelwas-. serstoflgas bis zum Ueberschuss geleitet. Der Niederschlag wurde ausgewaschen, mit Konigswasser gckocht, dann ein- gedampft, mil ein paar Tropfen Salzssure und etwas destil- lirtem Wasser angesiiuert und mil Zink in einem Platintiegel uber der Weingeistflarnme zum Niederschlagen erhitzt. Es zeigtc deutliche Spuren (besonders andern Tags) me- tallischen Kupfers, die sich in verdunnter und abgeschie-

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26G Fischer,

dener Losung noch bestimmter an blankpolirten Stahlflachen herausstellten.

Weitere C Loth des ockerartigcn Quellabsatzes wur- den mit schwefliger Siiurc arwarmt, bis alles Eisenoxyd in Eisenoxydul ubergegangen war, in verdunntor SalzsBure von gleichen Theilcn destillirten Wassers und reiner Salz- sgure aufgclost, Schwefelwasserstoffgas zur Urnwandlung des Eisenchlorids in Eisenchlorur hineingeleitet, bis der Geruch nach mehrtagigem Stehen noch stark nach Schwe- felwasserstoffgas bemerklich war.

Der Schwefelmetallniederschlag wurde ausgesiisst und dann getrocknet. Er wog ti Gran. Die Halfte mil Konigs- Wasser digerirt, zur Abscheidung des nicht aufgelosten Schwefels filtrirt, und die saure Aufliisung mil salzsau- rem Baryt niedergeschlagen, ausgesiisst, getrocknet und gegluht. Durcli stoc.hiometrische Rerechnung fand sich Arsenik 0,6. Die anderc Halftc von 3 Gran zeigle im Marsh’schen Apparate ebenfalls die unzweideutigste Reac- tion auf Arsenik.

Wenn F i g u i e r aus der Einwirkung des Schwefel- wasserstoffs, welches sogleich den Niederschlag erzeuge, den Schluss zieht, dass das Itlelall in Gestalt des arsenik- sauren Natrons im Wasser gelost sei, und dass das an der Luft in Eisenoxydhydrat ubergehende Eisenoxydul beim Niederfallen die Arseniksaure mit niederreisse, so ver- mag ich diesc Ansicht nicht zu lheilen, gcrade weil aus den Walchner’schen Versuchen und Entdeckungen das Vorkommen dieser Metallo in gar vielen eisenschiis- sigen Erdarten, in den Eisensteinen, in Rasenerzen und die zum Theil gar kein Natron enthalten, aufs evidentestc nachgcwiesen ist.

Wird der aub Saure mil Schwe~eiwasserstoffgas ge- fdlte, ausgewaschene und getrocknete Niederschlag in einer engen, an einem Ende verschlossenen Glasrohre uber cler Weingeistlampe erhitzt, so schmilzt er zu einer rubin- rothcn Pliissigkcit, giebt einen gclben Rauch, und subli- mirl als durchsichtiger . wo die Hitze am intensivsten

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Arsenik- 21. Kupfergehalt des Wildutunger Sauerbrunnens. 261

einwirkte als rother, und nach der kalter werdenden Oeff- nung der Rohre zu als gelber Beschlag, als Schwefelarsen.

Ich habe noch des Ruckstandes zu erwahnen, der sich beim Sieden als unloslich in dem zum Baden, aus der Quelle dem Kessel durch Rohren und Pumpeu zuge- fiihrten Wasser (Kesselstein, unaufloslicher Verdampfungs- ruckstand etc.) absetzt, bevorworte indess, dass es ein kupfer- ner Kessel ist, worin das Mineralwasser zurn Erwarmen der Bader gekocht wird.

Das Gewicht desselben betrus 10 Loth, liess nach jedesmaligem Hinzugiessen von verdiinnter Schwefel- und Sslzsaure unter sturmischer Entwickeluns eine Mengo Kohlensaure frei, und konnte erst nach tagelangem Zufii- gen der immer verdunntern Saure von den aufgelosten Schwefe!metallen durch Filtration getrennt werden. Ge- waschenes Schwefelwasserstoffgas bis zur Uebershttigung in die klare Flussigkeit geleitet, schied andern Tags einen braunlich-grungelblichen schmutzigen Nicderschlag aus, der mehrere Male mit destillirtem Wasser abgespult, Bus- gewaschen und ausgesiisst, filtrirt und getrocknet, 10 Gran betrug.

5 Gren hiervon wurden mit etwas destillirtem Was- ser vorsichtig zum Kochen gebracht und dann mit einer Auflosung von kaustischem Kali vcrsetzt, worauf sich sogleich ein starker Niederschlag von schwarzbrauner Parbe ausschied. Um alle Spuren von Kali zu trennen, wurde dieser vollkommen durch kochcndes Wasser aus- gesusst, filtrirt, getrocknet und sammt Filtrum in cinem Platintiegel bis zum Verkohlen des Filtrums crhitzt. Urn das Iiupfer zu reduciren, wurde der fast schwarze Inhalt des Tiegels mit Soda der innern Flammc dcs Lbthrohrs auf Kohle ausgesctzt. Abgeschliimmt lagerlen sich mi6 der eigenlhumlich rothen Farbe einzelne Ihpferpartikelchcn ab.

Die zweiten 5 Gran sind mit einer reducirenden Ni- schung von klccsaurem Kali und Aetzkalk gemischt, in eine Berzclius’schc Rohre geschiittct und nacli u n d nach von oben herab dcr Lothrohrflammc ausgeselzt worden, woboi sich obcrhalb dcr erhitzlen Stolle ein spiegelnder Ueber-

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268 Bley und Diesel,

zug von metallischem Glanz ansetzte, der durch Reagen- tien, und selbst durch Wiederherstellung zu Schwefelarsen, lreinen Zweifel uber die Identitat des metallischen Arse- niks zuliess.

Um aber d i e Men g e des Arsens und anderer Metal10 in den Wilclunger M i n e r a I w a s s e r n mit Bestimmtheit nachweisen zu kiinnen, steht mir muthmaasslich in Kur- zem eine griissere Quantitat des Quellschlamrns zur Er- rnittelung zu Gebote, und werdc ich es mir alsdann erlau- hen, die Resultate der Untersuchung gleichfalls mitzutheilen, wo bei sich ebenfalls herausstellen wird, ob die braunlich- gelbe, durch Vermischung der salzsauren Auflosung mit schwefliger Saure cntstehende Fiillung, wie Herr Dr. W i 11 sie in allen von ihm untersuchten, ockerartigen Absatzen Sefunden, von Schwefelzinn herru hre.

Ueber den Gehalt an Arsen und einlgen andern in Mineralwassern seltener vorkommenden Metal- len in den lineralquellen von Alexisbad ;

yon

Dr. L. F. B l e y iind E. D iese l . ___

Nachdem zuerst Professor W a 1 ch n e r in Carlsruhe dils Vorkornmeri des Arsens und einiger anderer Bfetalie, welchc his dahin in den Mineralquellen nicht waren nach- gewiesen worden, ermittelt und in der Versammlung der deutschen Naturforscher und Aerzte in Bremen Septbr. 1844 zur Sprache gebracht hatte, waren viele Cliemiker bemiiht, die Gegenwarl des Arsens, Kupfers etc. in den Mineral- quellen zu erforschen. W a 1 ch ner war dazu gelangt, diese Stoffe in den Mineralwassern aufznsuchen, durch die von ihm gemachte Beobachtung des Vorkommens der Spuren von Arsen und von Kupfcr in den Eisenerzen, als Brsun- und Spatheisen, Linsenerzen, Bohnerzen, Sumpf- erzen und Rasensteinerzen. Aber vor ihm, schon im Jahre 4840, hatte der Akaclemiker Schafh B u t 1 die Gegenwart