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SS Kobiqiiet : Die Asche sEmimllicher Theesorten belrug 5 pr. C. mit Ausnahine der geririgslen , welche beinake 6 pr. C. lieferle. ' W a s die iibriglen anorganischen Bestandtheile des Tbees anbetrifft, so fand ich ausser Eisen noch Kalkerde, Talk- erde, Thonerde, Kali, Spuren von Kupfer und Man,oan, SchwefelsEure , Sa1i:sHure und Phosphorssure. Der geringe Kupfergehalt, den Giintker in 8 Unzen oder 3840 Gran auf 0,0005 Gran schiitzt, is1 als chemischer Restandthci'l zu betrachten 3. Ueher das Emrilsin; von R obiq ue t. -- D a s Eniulsin, nach Liebig ~rid Wiihler, ist ein complicirtes Produld , das Emulsin oder Serum der Mandeln enihiilt mehre atzoti!jirte Rlaterien, die vielleicht nur Modi- ficalionen einer uiid derselben sind. Es existiren in dieser Fliissigkeit **) : 1) Eine Art Eiweissstoff, der durch Hitze ein matt weis- ses CoaguIum giebt. 2) Eine opalisii-ende Materie , die nicht krystallisirt, deren concentr. Aufliisuiig aber beim Erkalten zu Gelee gest eht. 3) Eine Materie, die weder coagulirt noch beim Erkal- ten dicklich wid, und einer Krystallisation fabig scheint. Dieses letzte Produkd scheint energisch auf das Amygdalin zu wirken, Alle drei Materien sind stickstaffhaltig und wer- den durch Gerjstoff und Chlor gefillt. *) Auch gewiss ein Tlreil des Eisens, wenn nicht ailes. Vergl. **) Also in der sogenannten Mandelmilch, nicht aber in dem auch M u 1 d e r's Versuche. D. Red. Emulsin genannten Stoff. D. Red.

Ueber das Emulsin

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SS Kobiqiiet :

Die Asche sEmimllicher Theesorten belrug 5 pr. C. mit Ausnahine der geririgslen , welche beinake 6 pr. C. lieferle. '

W a s die iibriglen anorganischen Bestandtheile des Tbees anbetrifft, so fand ich ausser Eisen noch Kalkerde, Talk- erde, Thonerde, Kali, Spuren von Kupfer und Man,oan, SchwefelsEure , Sa1i:sHure und Phosphorssure. Der geringe Kupfergehalt, den G i i n t k e r in 8 Unzen oder 3840 Gran auf 0,0005 Gran schiitzt, is1 als chemischer Restandthci'l zu betrachten 3.

Ueher das Emrilsin; von

R o b i q ue t. --

D a s Eniulsin, nach L i e b i g ~ r i d W i i h l e r , ist ein complicirtes Produld , das Emulsin oder Serum der Mandeln enihiilt mehre atzoti!jirte Rlaterien, die vielleicht nur Modi- ficalionen einer uiid derselben sind. Es existiren in dieser Fliissigkeit **) :

1) Eine Art Eiweissstoff, der durch Hitze ein matt weis- ses CoaguIum giebt.

2 ) Eine opalisii-ende Materie , die nicht krystallisirt, deren concentr. Aufliisuiig aber beim Erkalten zu Gelee gest eht.

3) Eine Materie, die weder coagulirt noch beim Erkal- ten dicklich w i d , und einer Krystallisation fabig scheint. Dieses letzte Produkd scheint energisch auf das Amygdalin zu wirken, Alle drei Materien sind stickstaffhaltig und wer- den durch Gerjstoff und Chlor gefillt.

*) Auch gewiss ein Tlreil des Eisens, wenn nicht ailes. Vergl.

**) Also in der sogenannten Mandelmilch, nicht aber in dem auch M u 1 d e r's Versuche. D. Red.

Emulsin genannten Stoff. D. Red.

Ueber das Emulsin, 89

Diejenige Substanz, welche die Eigenschaft besitzt , auf das Amygdalin zu wirken und unter Einfiuss von Feuch- tigkeit das ttherische Biiterrnandelijl damit hervorzubringen, mijchie ich Sy n ap t as nennen (yon .&~cmtw, ich vereinige), weil es gleichsam das gemeinschaftliche Band zwischen Amyg- dalin und Wasser vorstellt.

Die vorziiglicksten Eigenschaften dieser Substanz sind folgende :

Es ist gelblichwei~s, brichig, bald glPnzend wie Fir- iiiss , bald matt und schwarnrnig j leichtliislich in kaliern Wasser , fast unlijslich in Alkohol. Die wtssrige Au0iisung koagulirt bei ohngefihr 60° C., wird aher weder durch S h r e n , nock durch essigs. Bleioxyd gefdllt. Sie hat nicht die Eigenschaft , wie das Diasias, die Bildiing des ICleislers zii verhindern, weiin SiPrkmeL1 mil Wasser bis 600 C. er- hitzt wird. Sie reagirt sehr slark auf das Amygdaliti, selbst bei 800 C. Ihre Auflosung wird an der Luft zersetzt, triibt sich mit jedein Tage mehr und ninimt einen stinkenden Ge- ruch an ; nach einiger Zeit lagert eich ein veisser Bockigter sehr reichlicher Niederschlag ab.

Durch Einwirkung der W t r m e giebt das Sgnsptas ein brenzliches Oel, und ein saures Produkt, das wenig Ammo- niak enthtlt.

Ein Tropfen Jodlinctur einer Auflasung yon Synapias zugesetzt, bewirkt sogleich eine intensive rothe Ftrbung des- selben ohne Niederschlag.

Die Darstellung des Synaptas geschieht auf folgende Weise. Die Kleie vom Oel befreiter siisser Mandeln wird mit ihrem doppeIten Gewicht Wasser macerirt und nach zwei Stunden einem allmzlig vermehrten Druck unterworfen, filtrirc die albuminase Materie durch Essigsgure gefdlt, aiifs neue fillrirt, das Gummi durch essigs. Bleioxyd abgeschie- den, und nach neuer Filtration nus der Fliissigkeit der Blei-

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iiberschiisi~ durch Schwefelwasserstoff entfernt '(bei allen die- sen Operationen ist miiglichst rasch zu verfabren), der Ue- berschuss von Schwefelwasserstoff wird mit der Luftpumpe weggenomrnen, dae- SchweFelblei durch Filtriren entfernt, und endlick das Sgntaptas d u d eitien hinreichenden Zusatz Ton Alkobol geflllt, gesammelt , mit Alkohol ausgewaschen und i n der Leere getrocknet. Der Gehalt an Zucker (wel- cher kryslallisirbar list, bleibt in Aufiiisung.) (Vergl. Joum. de Pharmac. XXI,.Y. 197. 326.)

Bemerkung uber Diastas.

In der Sitzung der pharmaceuiischen Gesellschaft zu Pa- n s Tom 3. Jan. d. J. legte RO b i q u e t der Gesellschaft eiiien macon rnit einer Aiiflasung von Amygdali11 und Diastas vor, &en Reaclion einen deutliclen Geruch nach Blaiislure ent- .wickelte. Das Diaslas scheint also dem Emiilsin lhnlich ail[ das Amygdalin zu wirken.

Ueber das Verhalten der Nitroxanthsiiure gegen Opiumauflosungen und uber das des

Indigos zuin Kreosot ; vom

Apotheker M ii Zler in Medebacia, Kreiedirektor dee Yereins.

1.

D i e interessanfen Arbeiten iiber den Indigo von B e r - z el ius , wodurch wir vollkommnen Aufschluss iiber dessen Besiandiheile erhielten, bewogen mich schon VOP Iingerer Zeit, einige Versuche daruber anzustellen.

Bekanntlich wird niimlich durch Einwirkung der Salpe-