6
267 VOIl R obiquct ">. ]Das Nerltotin iSt sclioii der Gegenstand viclcr Conlroversen gcwesen. Denn nacl~dc~n e I' o s n e dasselbc fiir cin eigen- thiimliches Princip erkl;irt hatle, vollte Sertiirner ntrr ein - ~ ~ - *) Journ. de Pharmacie XVII. 637.

Ueber das Narkotin

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Ueber das Narkotin

267

V O I l

R o b i q u c t ">.

] D a s Nerltotin i S t sclioii der Gegenstand viclcr Conlroversen gcwesen. Denn nacl~dc~n e I' o s n e dasselbc fiir cin eigen- thiimliches Princip erkl;irt hatle, v o l l t e S e r t i i r n e r ntrr ein

- ~ ~ -

*) Journ. de Pharmacie XVII. 637.

Page 2: Ueber das Narkotin
Page 3: Ueber das Narkotin

369

Ksrkulin dic Schwefelaiiure wid Salzsiiure binreidwnd &it- I i R l C , dosr die s h r c zwar iioch diirch Iicagenzpapicr, aber tlurclr den Gesclrmtuck niclit mchr riierklich war. Noch mehr, clic rlai aua cntslelicnrlen Verhintlungeii warcn Linreichcnd bc- rt:indiy, urn alr wuhre Salze zu krydnllisiren und unzersetzt an tler Luft rich zu erbolten.

lcli versuclite die Verldliiisse dieser Verbindittyj zu be- siinimen uiid liisle in I (iraniiii. der concenlrirleslm Schwe- felsairre, die ich ma einer gewissen Quantitiit Wasser ver- diinnte, so vie1 reiiiee und Irucknes Nerkoiin auf, l i a die I'lUesi&it nirLs meLr aufiralun. llazu warcn 8 Grammen erforelcrIicL , ein Verhiillniss, welches merkwiirdigerwek genau Joenellw i d wie das yon D a m n o a d P c l l e t i e r fiir das sc1rwefi:lsaurt: Rlorpliiuin engegebene, wornarh 100 Mor- pliiuin 12,4C5 Schwcklsiicire siittigen, der Quotient von 100

durch 8 is1 i2,50, also fast genau darrelbc Verliiillniss fiir dae scliwefdcarrre Narbotin.

lch wollle gleichhlls Jas Yerliiillniss der zur SEltigulig eincr gem-issen RIenge Narkotin niilhigen SolzsIure beslimmen, urid w&lk Jazii die yon L ic b i g angewondte Met hock, wel- c l e darin besleht , ein gegebena Gewicht eines Alkaloides init trockiieln sulzsauren Cafe in Verbindung eu setnen, darrrrf den ~lebtrscbuss des salzseeren Gases durclr einen Strom Kok- IensPul-e zu verjagen iind d a m zu wiigen. Es gcleng lnir aber nicht, durch d iem Miltel den UeborscLuss-der Slum zu ent- fernen. Ich hatic 10 Grrurim. Narkotin genomnren und die BIasse Latte selzsaures (ins obsorbirt, welches rber wedcr durch iiohlonsiiure ROCII durch Wiirme drraus enlfernt wer- den konnte. Die Verbindung der Saura lait dem Narkotin geschah uoter \TSrmeentI~indung, wie Liebig dimes auch Lei den organischi Basen beobacbtet hat.

Die EssigsSure vPrh;ilt 4ch ruf cine gaat madere Waiw Annal. d. Phnrm. I1 Bda. 8 IIlt . I9

Page 4: Ueber das Narkotin

270

Gqen das Narhoiin. Bei eineiii gcn-bsen i:ra:le der Conccn-

fration, 2. B. hei 7 0 des Ar2onieier2, last sie dss:elhc leicht uucl rcichlich a d , bis fitst zur Syrupscoii“istcnz dw pJii&g-

h i t ; \~cii11 man die AuflCsiing aber erliitzt , SO brincrkt I I L ~ I T I ,

das.r, von dcr ei-stcii W-irbung dvr \fiirnie an, ( I ~ I ! ~ ! S ; I I ~ I < O I ~ I ~ sirti nicdcrschliiigt, laiige i w v o r die Sitire sirh vurlliichtigen I.t)niitri.

Das Jlorphiuin vrrtdt sicli niclil CO, die Verbiudnng erhdt. sirL aiich lwini 14 hrnuclien bis 7.111’ ‘I’~*orknc. Uiesca ist eiu

?+litid, ulii CIS Narliotin und RIorp\iiii,in von einaiider ZII

scheiden. Il ie l u f l o a u n p iler Verhinduitgen tles Narkoiins mit

SalzsEtJre untl Ycliwefelsiiure kurin man larige Xeit der Tciii- peratur des Wasserdaapfliades untcrwverfen r;nd t i s ziir Trod:. nc ‘hraiichen-, ohiie Jass die gcringsle Alvsr,licidunp sic11 zeigi. Die F1u:sigkeil 1,eli:ilt ilrrc D~irclisicliiigkeit , v e r t i i A sich wie eine conceritrirlc! Guiiimiauiiiisiriig und Irorkiiei entllich viillig am. Dits I’rodukt ) o p t sicti iii Wasser dine dcn ge- ringsten Riicketand auf. D i v e Vrr1)indurigcii siiv! also sehr besiandig , aber siiid Pie denselbeii Vcltiiidungen der gewohn- lichen orpnisclien. Allrdieu niinlog ? llicses liijsl eich gcgen- w i r l i g riicht entsclieiden, weil, nach den Ictzteii Bcobaclitrin- gexi L i c 1, i g’s , wir iilier die w a h e R’aiur cics Narkoiins niclit iJU lieinen sind , iind dic Differenzan in den Angiiben 5 0 Se. schickter ChcIllikcr , alz die, wclclie sick hierniit hcechiihigen, ao gross eind, days sie die C;rzrizen iriiigliclier Irrihiimer iilwr- schreilen, no daes ich uirht twcifle, dass miin mil vwschiede- ncn Kijrpern oyerirte.

Ich hahe friiher die An~iclit aucgesprochen, dacs die At- kaloic’le ~ I I den Grwtchseii nicht priiexislireii, und , niiuti s tu t -

zeiid auf die Siittigt1ngsrnpacitSt des JIorphiuins, die Aleinung gehssert, dass ihre Alkalitiit durch die Gegenwart von Am- moniak bedingt sey. l’e 11 e t i c r und D ti in a s aber zeiglzn, doas diejeiiigen Alkaloide, welche Jas meiste Azot in ihrer

Page 5: Ueber das Narkotin

27 I

PvIischulIg eniliahen, die griiastc cSiil1ipngmpsrilPt Lesiisten. Ich mtmortcte hieraof, dast cine iirspriinglicl: azotis;rtc Sub- stanz., in lTdgc tler chiuischcn Rcast;onen zur Darsteuung der orgarhischcn Hasen, I i i i l eiricr gewisxn quaritiliil b111No-

niak sich verbmde uritl n l s ~ i a i ~ n die ~Eltigi:riS3cnpncil'dt nicht mehr in Verli'dlinies dcs Alninoniaks cicli finden wiii.de. Jn- (lessen die Ahsicht von P e l l t t i e r und D u m a s Llich vor- hrrrsclicnd. Jetzt aber niacht L i e b i g als ein rmalaiitcs He- sitltat seiner nericn Versiiclie bekannt : ,$ass w c n n mait die QiianiitZt S h ~ e vergleiclrt , wclchc eine gewisse Quantitlt eit ner Pflanzenbase slttigt, sich ergiebt, Jass jedes Atoiii rlcr Slitire mil einer gewissen Qiiantitiit sich vcrbindct , welcbe ge-

nail zwei Atome Azot entliflt." JXeses Verliiiltniss zwisclien der SEiire und ctem Azot veranliwtc 1 , i cb ig ZLI bemerlien: ,,dass die nllialisclierr Eigeiiscliaften dicser Iiiirper wcsentlirh un

dic Gegenwart des Azota gekiiiipft seyn, welclies man clnrin an- nehnien ldnne unter der 1' o r ni d e s A in m o ti i n k s oder unier der einer anrierri uiibckiinnten Verbinclung." I, i eh ig legt mehr Gewiclit auf dime letzte AnAicht wegcrt des Verlial~ens der Salperersiiure , welclie a l k diesc Bascn zerstart, d i n e h i -

inoniak zuriickctihalleii , weIclics nach ;hm picb finden iniisste, wcnn diese Hasen dassel l )~ ursyruiiglich enthiellen. Icli wer- de hier niclit untersuchen, bis 211 wclcheiii Pmkte diesc hn- sicht frci von Eiawiirfen i s t , aber sic beriihtt so nahe die nici- nigr, dass icli einige Genugthuung darin finde, stets darauf beharrt zu haben, anznnehrheii , dasr die organischen Basen in den Gewlichecn nicht pr;iexistirtcn, und ihre Alkalitiit von

einer wirklichen Verbindung des Sticksldfa ablhinge. I-Iof- fentlich werden neue Versuclre den Rest des Schleiers heben, welcher uoch die Walirheit die w i r atle sucben, hedeckt.

Ich kann diese lctirze Notiz nicht schliessen, oline anzu- dass die unsserordentliche Bitterkcit der Narkolin- zeigen,

I D *

Page 6: Ueber das Narkotin

272

I;&cr n e w im Opiiini gvliindenc hlatericn *>. ---

1.

Jalir 1 8 3 ~ ~ Fand J. P. Coiierhe, ruit dcr 1)orsielliing des Morpliiums i n tier chemischcn Vabrik P e 1 1 c 1 i e r s beschiif- ligt, im Opiuiir eiiie $ i i ! ,~~anz , dic ilmi ncti 7u scyn sclrien, die cr abcr darniil iiitlrl wictler ~rliii*lI. 1% (;ulegcnlicit eiiicr ncurn Aiiolyze des Opiuiiis, tlic P e l l c l i e r nnstellfc, fond C. diese BIaterie wicder, uncl dn sie r i m iiach srincin VerT.ili-

ren sirh btr~s erliallw libst, tlic unier- scheidcntlen Cliaraklrrc tlicser Substan/, anzugclen ; die llm- stellungsweise tlursclbeii aber hat er noch riiclit iuiIgeIhiIt, ~ ~ c l c l i e s !>illig zu erwarten gcwcsen w:ire, weiiii er auck ~ p a t c r cine besuiitlere hrhuif iiber diese neue Subdanz bekannt maclieii wid .

lni reincii Zaslande ia t sic viillig weiss, bildet nadelfir- mige Krystallc. iiocheiides Wasser, Aetlier uncl Alkohol 16- scn sie aiif, sic krystallisirt aus diescn Fliissigkeiten.

Sie schmilrt schoii bei der Temperatur des kuchenden Wassers, niich reicht die ersle IVirkung desselbeii hin, sic ir i Fine ArL Or1 zu verwandelii, welches sich nach und nedi ink Wasser sufliist , wenn es in hinreiclender Menge vorhandeit

Bcim vbrsichtigen Erhit zen ia einer gekriimmlcn Fiohe wird dicre Substaiiz viillig durclisichlig fliiesig, bei einer et-

su liat er sicli becilt

ffar.

*) Journ. do pharmacie XVIII. 150. 151.