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304 Bericht: Spezielle analytische Methoden. Lebensmitteluntersuchungen ausführt, da es sowohl dem angehenden als auch dem erfahrenen Lebensmitte]chemiker ein wertvoller 1~atgeber sein wird. R. Fresenius. Über das Unverseifbare in der Lebensmittelehemie berichtet eine Arbeit von J. Großfeldl). Der Verfasser schlägt ein neues Ver- fahren zur Bestimmung des Unverseffbaren einerseits und der darin enthaltenen Kohlenwasserstoffgruppe anderseits vor. In einem Ver- such A werden zunächst 5,00 g Speisefett in einer 100 ccm-Flasche aus Jenaer Glas (s. Abb. 3i) mit 20ccm 95°/oigem Alkohol und 3 ccm 47°~oiger Kalilauge 5 Min. unter Rückfluß verseift. Die Seifenmischung löst man handwarm in 50 ccm reinem Benzin (Sicdep. 60--70°), ver- schließt mit einem Bunastopfen und schwenkt einige )/[ale um. Man versetzt dann mit 20 ccm Wasser und schwenkt nach abermaligem Ver- schließen 30mal um. Am folgenden Tag entnimmt man mittels Druckpipettierung (s. Abb. 32) 25 ccm Fettlösung, verdunstet das Lösungsmittel uud bringt den Fettrück- stand nach dem Trocknen bei t050 (t Stde.) zur Wägung. Der erhaltene Wert, mit 25 multipliziert, ergibt die Fraktion p in Prozenten des Fettes. Abb. 31. Schüttel- flasche zur Druck- pipettierung. In einem Versuch B werden 2,50 g des gleichen Fettes in einer 300 ccm-Flasehe (Form wie oben) mit 20 ccm 95°/oigem AI- kohol und i ccm 47°/oiger Kalilauge wie oben verseift. Zur handwarmen Seifenmischung gibt man jetzt 200 ccm Benzin, behandelt wie beiA, nur daß man nicht 20, sondern 12,5 ccm Wasser zufügt. Am folgenden Tag entnimmt man 150 ccm der Benzinlösung, schüttelt diese in einem 200 ccm-Kolben obiger Form mit 20 ccm 0,01 n-Natronlauge durch und läßt klar Abb. 32. Vorrichtung zur Druck- pipetticrung. absetzen. Dann entnimmt man mittels Druckpipettierung i00 ccm, verd.ampft das Lösungsmittel, trocknet den Rückstand bei 105 ° i Stde. lang und wägt. Der Abdampfrückstan4, mit 73,4 multipliziert, ergibt die Fraktion q des Unverseifbaren in Prozenten des Fettes. l~achstehend die Berechnungsformeln : Allgemeine Formel Formel für Cõcosfett Kohlenwasserstoffe (x) . x = 1,54 p -- 0,54 q x = 2,16 p -- t,46 c I Stearine (y) ...... y = 2,08 (q-- p) y = 2,63 (q-- p) Unverseifbares (y -k y) • x -{- y = 1,54 q -- 0,54 p x q- y ~ 4,47 q - - 0,47 p In einer weiteren Arbeit beschäftigt sich J. Großfeld 2) mit der Bestimmung von Kohlenwasserstoffen im Unverseifbaren. 1) Chem. Ztg. 63, 749 (1939). -- 3) Ztschrft. f. Unters. d. Lebensm. 78, 273 (~939).

Über das Unverselfbare in der Lebensmittelchemie

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304 Bericht: Spezielle analytische Methoden.

Lebensmit te luntersuchungen ausführt , da es sowohl dem angehenden als auch dem erfahrenen Lebensmitte]chemiker ein wertvoller 1~atgeber sein wird. R. F r e s e n i u s .

Über das Unverseifbare in der Lebensmittelehemie berichtet eine Arbei t von J . G r o ß f e l d l ) . Der Verfasser schlägt ein neues Ver- fahren zur Bes t immung des Unverseffbaren einerseits und der darin en tha l tenen Kohlenwasserstoffgruppe anderseits vor. In einem Ver- such A werden zunächst 5,00 g Speisefett in einer 100 c c m - F l a s c h e

aus Jenaer Glas (s. Abb. 3 i ) mi t 2 0 c c m 95°/oigem Alkohol und 3 c c m

47°~oiger Kalilauge 5 Min. unter Rückfluß verseift. Die Seifenmischung löst m a n handwarm in 50 c c m reinem Benzin (Sicdep. 60--70°), ver- schließt mi t einem Bunastopfen und schwenkt einige )/[ale um. Man versetzt dann mit 20 c c m Wasser und schwenkt nach abermaligem Ver- schließen 30mal um. A m folgenden Tag en tn immt man mittels Druckpipet t ierung (s. Abb. 32) 25 c c m Fett lösung, verduns te t das Lösungsmittel uud bringt den Fe t t rück-

s tand nach dem Trocknen bei t050 (t Stde.) zur Wägung. Der erhaltene Wert , mi t 25 multipliziert, ergibt die F rak t ion p in Prozenten des Fet tes .

Abb. 31. Schüttel- flasche

zur Druck- pipettierung.

In einem Versuch B werden 2,50 g des gleichen Fet tes in einer 300 c c m - F l a s e h e

(Form wie oben) mi t 20 c c m 95°/oigem AI- kohol und i c c m 47°/oiger Kalilauge wie oben verseift. Zur handwarmen Seifenmischung gibt m a n jetzt 200 ccm Benzin, behandel t wie beiA, nur daß m an nicht 20, sondern 12,5 c c m

Wasser zufügt. A m folgenden Tag en tn immt man 150 c c m der Benzinlösung, schüt te l t diese in einem 200 c c m - K o l b e n obiger F o r m mit 20 c c m 0,01 n-Nat ronlauge durch und läßt klar

Abb. 32. Vorrichtung zur

Druck- pipetticrung.

absetzen. D a n n en tn immt m an mittels Druckpipet t ierung i00 ccm,

verd.ampft das Lösungsmittel , t rocknet den Rücks t and bei 105 ° i Stde. lang und wägt. Der Abdampfrücks tan4 , mi t 73,4 multipliziert, ergibt die F rak t ion q des Unverseifbaren in Prozenten des Fet tes . l~achstehend die Berechnungsformeln :

Allgemeine Formel Formel für Cõcosfett

Kohlenwasserstoffe (x) . x = 1,54 p - - 0,54 q x = 2,16 p - - t,46 c I Stearine (y) . . . . . . y = 2,08 ( q - - p) y = 2,63 ( q - - p) Unverseifbares (y -k y) • x -{- y = 1,54 q - - 0,54 p x q- y ~ 4,47 q - - 0,47 p

In einer weiteren Arbei t beschäftigt sich J . G r o ß f e l d 2) mit der B e s t i m m u n g v o n K o h l e n w a s s e r s t o f f e n im U n v e r s e i f b a r e n .

1) Chem. Ztg. 63, 749 (1939). - - 3) Ztschrft. f. Unters. d. Lebensm. 78, 273 (~939).

2. Auf Lebensmittel und Gesundheitspflege bezüg]iche. 305

Der Verfasser gibt zwei neue Kennzahlen an: Die Palmitat-Kohlen- wasserstoffzahl (P-KWZ) und die Oleat-Kohlenwasserstoffzahl (O-KWZ). Arbeitsvorschrif t . P a l m i t a t - K o h l e n w a s s e r s t o f f z a h l : ]:)as Unver- seifbare bringt man in abgewogener Menge in ein 100 c c m - K ö l b c h e n von hoher Form. Man gibt 5,00 ff Palmitins~urè, 20 ccm 96~/oigen Alkohol und 3 ccm Kalilauge (D01,5) sowie einige Bimssteinstüeke zu und kocht 5 Min. am Rückflußkühler. Man l~13t dann erkalten, setzt genau 50 ccm reines Benzin (Siedcp. 60--70 °) zu, verschließt mit Bunastopfen und schwenkt einige Male um. Ausscheidungen von Palmita t bringt man durch kurzes Erwärmen am Rückflußkühler in Lösung. Dann gibt man 20 ccm Wasser zu, verschließt und schüttelt um. Am folgenden Tag entnimmt man mittels Druckpipett ierung 2 5 c c m der Fettlösung, verdampft in einem gewogenen E r l e n m e y e r k o l b e n , trockner bei 105--1100 und bringt dann zur Wi~gung. Nebenher setzt man einen Blindversuch an. Man zieht die Wi~gung des Blindversuches von der ~es t tauptversuches ab und berechnet nach folgender Formel die Palmit~tkohlenwasserstoffzahl:

~ - K W Z = t 0 0 . . . . . 5 0 p = 2 0 0 ~ , 25 a a

in der p den W~gerückstand und a die Einwage an Unverseifbarem be- deuten. Die O l e a t - K o h l e n w a s s e r s t o f f z a h l wird in gleicher Weise be- s t immt, nur daß man an Stelle von Palmitins~ure Öls~ure verwendet; die Berechnungsformcl ist die gleiche:

O-KWZ = 2OO P l . a

/~achstehend einige Werte für P -KWZ und O-KWZ: Paraffin Stearin Cetylalkohol

P-KWZ = t09 26 39 O-KWZ ~ 107 27 43

R. S t r o h e c k e r . Uber den 5~aehweis von Niekel in Fetten und anderen Lebens-

mitteln berichtet Th. v. F e l l e n b e r g l ) . Der Verfasser schl~gt ein einfaches Verfahren vor, das noch den Nachweis von t ~ Nickel ge- s ta t te t : 10 g Fe t t werden danach mit 10 ccm Salzsi~ure (6 @4) in einem t 0 0 c c m - E r l e n m e y e r k o l b e n 30.Min. auf dem Wasserbad erhitzt, wobei öfters umgeschüttelt wird. Nach Abgießen der Hauptfe t tmenge filtriert man durch Watte . Einige Kubikzentimcter des gelben Fil trates kocht man bis auf wenige Tropfen in einem Reagensglas ein, macht ammo- niakalisch, koch t nochmals auf und filtriert durch einen kleinen Trichter mit eingelegtem kleinen Bausch aufgesehwemmten Filtrierpapieres; das klargelbe Fi l t ra t wird dann mit l Tropfen alkalischer, l~oiger Dimethyl- glyoximlösung versetzt. Man filtriert nach 2 Min. durch ein Filtrierpapier- bäuschchen von 3 m m Dicke und wäscht mi t Wasser aus. Eine mehr oder weniger starke Rotfi~rbung zeigt Nickel an. Noch 1 ~ ist nachweisbar. )/[an vergleicht die entstandene F~rbung mi t entsprechenden Standard- färbungen. Niekelkochgeschirr wird "von sauren Früchten besonders bei Luftzutr i t t angegr i f fen . R~ S t r o h e c k e r .

z) Mit~. Lebensmittelunters. u. ~yg. 81, 233 (1940). Z t s c h r f t . f. anal . Chem, 125, 7. u. 8. H e f t . 20