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446 Bericht: Spezielle ana]ytisehe 1Vlethoden dert, dab nicht der Sauerstoff als Zerstiubergas verwendet wird, sondern das Brenn- gas -- ider Acetylen -- zum Zerst~uben dient. Der sonst sehr spitz nach oben ziehende Kern der Flamme wird hierdurch kleiner (10--25 sam hoch ohne Ver- sprfihen yon LOsung) und tropfenfSrmiger, der Durchmesser des Flammensaumes wird etwa verdoppelt. Kern und Flammensaum beginnen erst ein Stfickchen ober- halb der BrennerSffnung (hierzu Zeiehnung im Original). Diese Anordnung ist sehr empfindlich gegen Druckschwankungen beim Sauerstoff, die dadurch vermindert werden, daI] zwischen Nadelventil und Brenner ein AusdehnungsgefiB yon etwa 41 Inhalt angebracht wird. Bei einem Sauerstoffdruck yon 0,25 at/i ist ein sehneller Acetylenstrom notwendig, den man zweckmiBig aus sehr groBen Flaschen und Beh~ltern entnimmt, damit kein Aceton aus der Bombenfiilinng, das den Flammen- untergrund beeinfluBt, mitgerissen wird. -- Das emittierte Flammenlicht wird fiber einen Spiegel auf den Spalt des Monoehromators mit 0,01 mm Spaltbreite (z.B. Beckman DU oder Hilger Uvispec) abgebfldet, die Intensiti~t wird mit einem Photomultiplier 1 P 21 oder 1 P 28 aufgenommen und auf einem Schreiber angezeigt, der so justiert ist, dab 10 mg/1Ca einen Ausschlag yon 100 mV ergeben. Gemessen wird bei der Wellenl/inge Ca 422,7 nm. Die Autoren untersuehten die Einflfisse vieler I{ationen einzein, verschiedener Sguren sowie yon organisehen Verbindungen wie EiweiB, Zucker, Harnstoff, Kreatinin und anderen. Den EichlSsungen ebenso wie den vorbereiteten Serum- und UrinlSsungen werden 50 mMol NaC1, 5 r~Mol Phos- phorsiure und 10 ~ Trichloressigs~ure zur Einstellung der Ca-Emission auf optimale Bedingungen zugesetzt. Die Ca-Bestimmungen in den KSrperflfissigkeiten kTnncn mit einer Varianz yon 2 ~ ausgeffihrt werden. i Anal. Chem. 35, 875--880 (1963). Dept. 1VIed., Univ. School Med., San Francisco, Calif. (USA). W. SC~ID% Frankfurt/M. Zur Bestimmun~ des 9~ in Knochen hat H. G. PETROW i das Tochter- produkt 90y durch Extraktion iso]iert und gemessen. -- Arbeitsweise. Die Knochen- probe, die so alt ist, dab radiochemisches Gleichgewicht zwisehen 9~ nnd 90y besteht, wird bei 600~ verascht. 10 g der gepulverten Asche werden mit 17 ml Sa]zsaure und 85 ml Wasser aufgeschlossen, die LSsung wird mit Ammoniak auf pit 1 eingeste]lt und in einem Scheidetrichter mit 50 ml einer 0,45 m L5sung yon Di-(2-~thylhexyl)-phosphorsiure (EHPA) in n-Heptan versetzt. Man schiittelt 1 min lang (Zeitptmkt Null fiir die sp~tere 90Y-Messung), wi~scht ansehlieBend die orga- nische Phase dreimal jeweils 1 rain lang mit 25 ml 0,5 n Salzsgure und reextrahiert 90y durch dreimaliges Schfitteln der organischen Phase mit jewefls 15 m] 9 n Salz- s~ure. Die vereinigten w~Brigen Phasen werden anschlieBend mig 50 ml einer 30~ LSsung yon Aliquat 336 in Toluol durchgeschfittelt. Nach der Phasentrennung dampft man die wiiBrige LTsung zur Trockne, gliiht den l~fickstand 10 rain ]ang bei 600~ und ]Sst ihn in 5 ml Salpetersgure. Die auf 1 ml eingeengte LSsung wird schlieBlich auf einem Zghlseh~lehen eingedampft; nach kurzem Glfihen des Prgparates wird die fi-Aktivit~it des 90y in einer 2 z-Anordnung oder mit einem Endfensterzihlrohr gemessen. Die 9~165 der Abtrennungsoperation betri~gt 960/0; bei einer Detektorgeometrie yon 30--40~ und einer Nu]Irate yon 1 Imlo/mhl k5nnen so noeh 10-~2 Ci 9~ bestimmt werden. Die Dekontaminierungsfaktoren ]iegen ftir die wichtigsten Spaltprodukte bei 10 a oder darfiber, nur Pm weist einen solchen yon 20 und Th einen solehen yon 200 auf. Anal. Chem. 87, 584--586 (1965). Lanza Res. Lab. Inst. Environmental Ned., New York Univ. N. Y. (USA). K. tI. N~ Uber die Bestimmung yon Uran sowie Americium plus Curium in Urin mit Hilfe eines Fliissig-Ionenaustauschverfahrens berichtet F. E. BVTL~ 1. Bestim-

Über die Bestimmung von Uran sowie Americium plus Curium in Urin mit Hilfe eines Flüssig-Ionenaustauschverfahrens

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446 Bericht: Spezielle ana]ytisehe 1Vlethoden

dert, dab nicht der Sauerstoff als Zerstiubergas verwendet wird, sondern das Brenn- gas -- ider Acetylen -- zum Zerst~uben dient. Der sonst sehr spitz nach oben ziehende Kern der Flamme wird hierdurch kleiner (10--25 sam hoch ohne Ver- sprfihen yon LOsung) und tropfenfSrmiger, der Durchmesser des Flammensaumes wird etwa verdoppelt. Kern und Flammensaum beginnen erst ein Stfickchen ober- halb der BrennerSffnung (hierzu Zeiehnung im Original). Diese Anordnung ist sehr empfindlich gegen Druckschwankungen beim Sauerstoff, die dadurch vermindert werden, daI] zwischen Nadelventil und Brenner ein AusdehnungsgefiB yon etwa 41 Inhalt angebracht wird. Bei einem Sauerstoffdruck yon 0,25 at/i ist ein sehneller Acetylenstrom notwendig, den man zweckmiBig aus sehr groBen Flaschen und Beh~ltern entnimmt, damit kein Aceton aus der Bombenfiilinng, das den Flammen- untergrund beeinfluBt, mitgerissen wird. -- Das emittierte Flammenlicht wird fiber einen Spiegel auf den Spalt des Monoehromators mit 0,01 mm Spaltbreite (z.B. Beckman DU oder Hilger Uvispec) abgebfldet, die Intensiti~t wird mit einem Photomultiplier 1 P 21 oder 1 P 28 aufgenommen und auf einem Schreiber angezeigt, der so justiert ist, dab 10 mg/1Ca einen Ausschlag yon 100 mV ergeben. Gemessen wird bei der Wellenl/inge Ca 422,7 nm. Die Autoren untersuehten die Einflfisse vieler I{ationen einzein, verschiedener Sguren sowie yon organisehen Verbindungen wie EiweiB, Zucker, Harnstoff, Kreatinin und anderen. Den EichlSsungen ebenso wie den vorbereiteten Serum- und UrinlSsungen werden 50 mMol NaC1, 5 r~Mol Phos- phorsiure und 10 ~ Trichloressigs~ure zur Einstellung der Ca-Emission auf optimale Bedingungen zugesetzt. Die Ca-Bestimmungen in den KSrperflfissigkeiten kTnncn mit einer Varianz yon 2 ~ ausgeffihrt werden. i Anal. Chem. 35, 875--880 (1963). Dept. 1VIed., Univ. School Med., San Francisco, Calif. (USA). W. SC~ID% Frankfurt/M.

Zur Bestimmun~ des 9~ in Knochen hat H. G. PETROW i das Tochter- produkt 90y durch Extraktion iso]iert und gemessen. -- Arbeitsweise. Die Knochen- probe, die so alt ist, dab radiochemisches Gleichgewicht zwisehen 9~ nnd 90y besteht, wird bei 600~ verascht. 10 g der gepulverten Asche werden mit 17 ml Sa]zsaure und 85 ml Wasser aufgeschlossen, die LSsung wird mit Ammoniak auf pi t 1 eingeste]lt und in einem Scheidetrichter mit 50 ml einer 0,45 m L5sung yon Di-(2-~thylhexyl)-phosphorsiure (EHPA) in n-Heptan versetzt. Man schiittelt 1 min lang (Zeitptmkt Null fiir die sp~tere 90Y-Messung), wi~scht ansehlieBend die orga- nische Phase dreimal jeweils 1 rain lang mit 25 ml 0,5 n Salzsgure und reextrahiert 90y durch dreimaliges Schfitteln der organischen Phase mit jewefls 15 m] 9 n Salz- s~ure. Die vereinigten w~Brigen Phasen werden anschlieBend mig 50 ml einer 30~ LSsung yon Aliquat 336 in Toluol durchgeschfittelt. Nach der Phasentrennung dampft man die wiiBrige LTsung zur Trockne, gliiht den l~fickstand 10 rain ]ang bei 600~ und ]Sst ihn in 5 ml Salpetersgure. Die auf 1 ml eingeengte LSsung wird schlieBlich auf einem Zghlseh~lehen eingedampft; nach kurzem Glfihen des Prgparates wird die fi-Aktivit~it des 90y in einer 2 z-Anordnung oder mit einem Endfensterzihlrohr gemessen. Die 9~165 der Abtrennungsoperation betri~gt 960/0; bei einer Detektorgeometrie yon 30--40~ und einer Nu]Irate yon 1 Imlo/mhl k5nnen so noeh 10 -~2 Ci 9~ bestimmt werden. Die Dekontaminierungsfaktoren ]iegen ftir die wichtigsten Spaltprodukte bei 10 a oder darfiber, nur Pm weist einen solchen yon 20 und Th einen solehen yon 200 auf.

Anal. Chem. 87, 584--586 (1965). Lanza Res. Lab. Inst. Environmental Ned., New York Univ. N. Y. (USA). K. tI. N ~

Uber die Bestimmung yon Uran sowie Americium plus Curium in Urin mit Hilfe eines Fliissig-Ionenaustauschverfahrens berichtet F. E. BVTL~ 1. Bestim-

4. Analyse yon bioIogischem Material 447

mung des Urans. 250 ml Urin werden mit 16n Salpeters~ure sowie 30~ Wasserstoffperoxid zur Troekne gedampft, der Riiekstand in 50 ml 3,5 n Salzsi~ure aufgenommen, Uran mit gleichem Volumen Tri-iso-oetylaminlsg. (10 ~ in Xylol) (TIOA) extrahiert, danach sin zweites Mal mit 25 ml TIOA. Aus den vereinigten organisehen l~iltraten wird nach Wasehen mit 15 ml 3,5 n Salzs~ure das Uran mit Wasser zuriiekextrahiert und zur ~-Z~hinng eingedampft. Soil die Empfindhchkeit der Uranbestimmnng gesteigert werden, empfiehlt sich die radioautographische Methods yon A. L. BoNI 2 naeh einer Elektrodeposition des Urans. - - Trennung yon Neptunium-237 und Plutonium-239. Da die Salze aus dem Urin in verd. Salpeters~ure besser 15slich sind als in konz. Salzs~ure, verascht man mit Salpeters~ure-Wasser- stoffperoxid und reduziert mit frisch hergestelltem Eisen(II)-sulfamat s. Die Ab- trennung yon 2aTNp erfolgt aus 4 n Salpeters~ure and TIOA (keine ni~heren Anga- ben). -- Bestimmung des Americiums und Curiums. Der Urinrfiekstand naeh Ein- dampfen wird mit 50 ml 4 n Salpetersaure aufgenommen und mit 50 ml Di-(2- athyl- hexyl)-phosphors~iurelsg. (20~ in Xylol) (HDEHP) die stSrenden Radionuklide Np, Pu extrahiert. Naeh Eindampfen der w~grigen LSsung wird der Riickstand mit 1 ml konz. Salpetersaure 9- 50 ml Wasser aufgenommen und mit Ammoniak auf den Umschlagspunkt yon Methylorange gebracht. Danach wird mit 50 ml HDEt tP einige Sekunden geschfittelt, die wagrige LSsung mit Ammoniak auf pH 4,5 ein- gestellt und sine weitere Minute extrahiert. Das Am-Cm wird mit 2 • ml 4 n Sa]petersaure in die w~l]rige Phase zuriiekgeffihrt. Die wiil]rige LOsung wird ein- gedampft, der Riickstand mit 1 ml 16 n Salpeters~ure + 50 mt Wasser aufgenom- men, auf den Umsehlag yon Methy]rot eingestellt und mit 50 m] Thionyltrifluor- acetonlSsung (10 ~ ig in Toluol) Am 9- Cm extrahiert. Nach Reextraktion mit 3 25 ml- Portionen 4 n Salpeters~ure wird die w~igrige Phase eingedampft und die ~-Akti- vi tat bestimmt. Eine gr5~ere Empfindliehkeit erreieht man dutch Elektrodeposition des Am 9- Cm nach der Methods yon I. DUPZYK und M. W. Brag t. Die Gesamt- ausbeute ffir die Abtrennungen betr~gt 89 • 10~ fiir Uran und 89 • 6 ~ fiir Am- Cm bei Dekontaminationsfaktoren yon etwa 10 a. Zur Bestimmung einer Zerfallsrate yon 0,3 ipm (ungef~ihre Naehweisgrenze) sind Z/~hlzeiten yon ca. 2 Std angebracht. Bei der Uranbestimmung wird 238Pa partiell mitextrahiert, als fl--aktives Nuklid jedoch nieht mitgezghlt.

1 Anal. Chem. 37, 340--342 (1965). Savannah River Plant, E. I. du Pont de Nemours and Co., Aiken, S.C. (USA). -- 2 Health Physics 2, 288 (1960). -- a SHULTS, W. D. : Uranium Automatic Controlled Potential Coulometrie Methods. Method Nr. 1219225 900719225 U.S.At.En. Rept. TIO-7015 Suppl. 3 June 1961. -- 4 University of California, Livermore, California, Report UCRL-6168 (1960). C. KELLEIr

Die polarographische Best immung yon Schwermetallen~ insbesondere yon Blei, im Urin ftihrt J. L. MO~K~A~ "1 nach folgender Arbeitsvorschri/t aus: Etwa 25--75 ml Urin werden in einem 100 ml-Zentrifugenglas durch Zusatz yon Ammoniak (D 0,880) (etwa I ml) au fpH 10 gebracht. Nach einer Wartezeit yon 15 rain wird 15 rain mit 2500 Upm zentrifugiert. Die fiberstehende LSsung wird abgegossen und der Rfickstand mit 5 mI Wasser aufgeschwemmt und abermals zentrifugiert. Auch das Waschwasser wird verworfen und der Zentrifugenrfickstand in 5 ml konz. SMpeter- s~ure gelSst. Nun fiberffihrt man die L6sung in einen Tiegel, dampft sie zur Trockne ein und erhitzt den Tiegel 15 rain bei 450--500~ Die verbleibende Asche wird in 1 ml konz. Salpeters~ure gelSst, bis zur Trockne abgedampft und der Riickstand mi t 1--2 ml Leitetektroly~ aufgenommen. Den Leitelektrolyt stellt man dureh Verdiin- nen yon 44 ml 20~ SaIzsiiure und 5 ml 1 ~ Gelatine]Ssung auf 500 ml her. Die bleihaltige LSsmlg wird 15 rain mit Stickstoff entliiftet und polarographiert. Den Bleigeha]t entnimmt man einer vorher unter den gleichen Bedingungen aufgestellten