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460 Lampadius, iiber kunstliche Diingmittel. ansgesiiet. Der Hanf war in dcr Mitto des Augusts zur RelPe gekommen und konnte, da er grijsstenthcils 5 bis 6 Fuss hoch stand, fur gut gcrathen erldiirt wertlen. Das Gewicht dcs fiances kann man rur jetzt, dn dcrselbe noeh nuf der Luftrijste liegt, noch niclit angeben. Es sol1 jcdoch somohl dieses, als aueh die ErCahrungen, welche man uber die Giite des erbnuc- ten IIanfcs, bei der Zubeceituiig der Bey@o mnchen , wird, in dieser Zeitschrift mifgetheilt merden. Der dclier , weIcher in diesem Jnhre den HanP getragen hat, ist bereits mit Cnr- den 2 : ) bepflanzt, und ein ncucr ZII tlem Hanfbauim kiinfligen Jahre vorbereitet morden, und so lebc ich in cler sictiren Hoflnung, dass sich, vermijge diesev Deispieles, der HnnC'Jau im Erzgebirge verbreiten werde. 11. Ueber die I(iese1esclo als lleslandlheil eiiziger P/lnnaen, von Dr. 0. A. STRuvE. nononllis. Beroliui 1335.) (Irn Auszuge 111s desseu InaugnrnIdissertation: de Silicia in plantb Gleichwie bei organischen Riirpern dersclben Art Aehn- lichkeiten in den Organen Statt finden, die, je nnchdem sie bald mehr, bald weniger in die Angen fallen, die grijs- sern Ordnungen und lileineren natiirlichen Familien bilden, yo trekn wir auch bei diesen Ordnungen nntl Familien eine -4ehnlichkeit in der chemischen Zusammensetxung , und zivilr in dem Grade, dass die eigenthiimliche Art der Bestandtbeile, aus denen sie bestehen, gewiihnlich jene eigenthumliche Be- SchaEenheit der Organe begleitet , wobei dic Ausmittelung der Ersteren nicht xvenig dam beitriigt, die Reilien der organi- schen ICiirper zu unterscheiden, und auP gehurige Weise zu clnssificiren. So ist die Knllierde besonders ein chemischer Es trauete aber Herr Lescli, vermiige einer kleinen Probe, der Giite des Samens nicht, und siiete daher dicker aus. : ) Es verdienh hier riihmlich hemerkt ZII werden, dass melir- insls genmnter Landwirth im DegriK steht, auch den Cardenhan in Iliesiger Gegend einzufiiliren.

Ueber die Kieselerde als Bestandtheil einiger Pflanzen

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460 Lampadius, iiber kunstliche Diingmittel.

ansgesiiet. Der Hanf war in dcr Mitto des Augusts zur RelPe gekommen und konnte, da er grijsstenthcils 5 bis 6 Fuss hoch stand, fur gut gcrathen erldiirt wertlen. Das Gewicht dcs fiances kann man rur jetzt, dn dcrselbe noeh nuf der Luftrijste liegt, noch niclit angeben. Es sol1 jcdoch somohl dieses, als aueh die ErCahrungen, welche man uber die Giite des erbnuc- ten IIanfcs, bei der Zubeceituiig der Bey@o mnchen , wird, in dieser Zeitschrift mifgetheilt merden. Der dcl ier , weIcher in diesem Jnhre den HanP getragen hat, ist bereits mit Cnr- den 2:) bepflanzt, und ein ncucr ZII tlem Hanfbauim kiinfligen Jahre vorbereitet morden, und so lebc ich in cler sictiren Hoflnung, dass sich, vermijge diesev Deispieles, der HnnC'Jau im Erzgebirge verbreiten werde.

11.

Ueber die I(iese1esclo als lleslandlheil eiiziger P/lnnaen, v o n

Dr. 0. A. S T R u v E .

nononllis. Beroliui 1335.) (Irn Auszuge 111s desseu InaugnrnIdissertation: de Silicia in plantb

Gleichwie bei organischen Riirpern dersclben Art Aehn- lichkeiten in den Organen Statt finden, die, j e nnchdem sie bald mehr, bald weniger in die Angen fallen, die grijs- sern Ordnungen und lileineren natiirlichen Familien bilden, yo t r e k n w i r auch bei diesen Ordnungen nntl Familien eine -4ehnlichkeit i n der chemischen Zusammensetxung , und zivilr in dem Grade, dass die eigenthiimliche Art der Bestandtbeile, aus denen sie bestehen, gewiihnlich jene eigenthumliche Be- SchaEenheit der Organe begleitet , wobei dic Ausmittelung der Ersteren nicht xvenig d a m beitriigt, die Reilien der organi- schen ICiirper zu unterscheiden, und auP gehurige Weise zu clnssificiren. So ist die Knllierde besonders ein chemischer

Es trauete aber Herr Lesc l i , vermiige einer kleinen Probe, der Giite des Samens nicht, und siiete daher dicker aus.

::) Es verdienh hier riihmlich hemerkt ZII werden, dass melir- insls genmnter Landwirth im DegriK steht, auch den Cardenhan in Iliesiger Gegend einzufiiliren.

Struve , tiber die Eeselerde in Pflanzen. 451

Bestandtheil der TbierkBrper, wvjibrend wir gegentheils im gan- Zen Pflanzenreiche die Kieselerde antreffen, und zmar auf die Art, dass die weniger ausgebildeten Pflanzen davon eine gros- sere Menge entbalten, a1s die ausgebildeteren. Und gemiss sehr bemerkenswerth ist diese Analogie im Tfiier - und Pllan- zenreiche , zwischen der Kalk und Kieselerde. Denn je einfa- cher in einem oder dem ondern Reiche der Bnu der Orga- ne wird, je unvollkommner die Individucn s i n d ? und sich den untersten Cfassen der lebenden Geschijpfe nShern, desto grijsser wird auch die Menge der erdigen Bestandtheile; bei Thieren Kalkerde, bei Pnanzen Kieselerde.

Da die Tbiere auP verschiedene Arten sich ihre Nahrting verschagen, und sich aus freiem Antricbe bewegen liijnnen, so steht ihnen auch deswegen der ganze Ercllireis oren, wiihrend die Pllanze durch die Wurssel an einem uud demselben Orte festgebannt wid, und da den ganzen Cyklus von Ver6nderun- gen durchlaufen muss, durcli welche sich ihr Leben ollenbart. Dnher muss auch die Erde an der Stelle, \YO sie wiichst, von cler Bescbaffenheit sein, dass sie dieselbe alles dns finden Idsst, was zu ihrem chemischen und physiologischen Gedei hen gehcirt. Denn hinsichtlich der chemischcn Busamlnensetzung der Pflnnze gilt dnsselbe Gesetz, wie wir cs in der Gestalt und Structur ihrer eiiixelnen Theile linden. Das Eqnisetum bedarf zu seiner Existena eben so nottiwendig Kieselerde, a19 sehr viele Pflan- zengruppeu die Spiralgefiisse.

Da nun aber die Pflitnze die Kieselerde, welche in $us- serst geringem Grade auflijslich - id , nur aus einer wiiasrigcn A ~ f l c i ~ ~ ~ i g in sich aufnehmen kann, so gebt deutlich daraus hervor dass sie vie1 W w e r absorbiren muss; ebenso erhellt daraus , das Pnanzen , die vorzugsweise Kieselerde enthalten, nur an feuchten Stellen aufzusuchen sind. Diess lehrt uns die Theorie, und die Natur bestiitigt es, denn fur die Pflanzen, wel- che die grijsste Menge Kieselerde entbalten, wie das Equisetum, Arundo, Spongia, ist auch das Wasaer gleicbsam die Quelle und Bedingung des Lebens.

Wir schreiben die siimmtlichen Erscheinungen des Pflan- zenivachstbums in der Regel einem A bsorptionsprocesse mi, doch scheint auP den ersten Anblick dieser nicht Iiinreichend, Allen EU erklaren, weshalp denn aucli viele die Meinung aus-

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45% S truve iiber die Eeselerde in Pllauzcn.

gesprochen haben , dass die Lebensliraft selbst, einfiiche Kijr- per, \vie die Kieselerde, zu crzeugen vermiige. Als Griiudo dafiir stellen sie unget'iihr Folgendes nuf:

Nicht alle Pflsnzen treiben ihre Wurzeln in den Erdboden, utid versorgen sich aus ihm mit den grijssten Theile ihrer Nahrung, sondern es giebt auch welche, die nut dem W'asser Hchwimmen, bald isolirt, bald auf andere Ueberreste orgmischer Kiirper nuSgemachsen. Hierher gehijrt die Sponyia laczislris, eine Pflanee, die man sehr hiiufig auf unsern Seen uitd Fisch- teicben sntrifft. Nimmt diese feste Restnndtlieile in sich aur, so muss diess nothwendig BUS dem Wnsser gesclieheu; nun haben aber zahlreich angestellte Versuche bewiesen , dass in solcbcm Wusser nur sehr lileine Spuren Kieselerde entlialtcn sind, wiilircnd die chemische Anslyse in der Spongia 40 p. C, Kieselerdc nachweiset, und bisweilen im Laufe einiger Wochen eine grosse Mcnge solcher Schmiimme sich in einem sehr be- schriia!ctcn n a m e erzeugt. Dieser Einwurf' ist indesscti von Beinem grossen Gewichte, denn um nur ein Bcispiel anzufiili- ren, wic gering ist nicht die Menge der im Wasser aufgelii- aten atmosph;irischen Lub, und doch bediirfen alle Wasserthiere dieses eioaigen Unterhdtungsmittcis des Lebcns und dcr Rc- spiration. Die Kieselerde ist i n inisern Pflanzen fast our die- selbe Weise vorwaltend, wie das Jod in den Seegemschsen, und doch kommt letzteres nur in so geringer lllengc im Was- ser vor, dass es nur i n sehr grossen Mengen desselben auSge- runden werdea Irann. Und wenn die Menge Iiieselertle, dio sich im Wasser nuflijst, auch noch SO rlnbedeutcnd ist, so neh- men doc11 die Pflanzen dieselbe, sei es nun anP welchc Art es wolle, nus der gesattigten Fliissigkeit auC, unil das Wasser nimmt von tieuem Kieselerde Bur, SO dsss es den Pflsnzcn nie an einer Aufitjsung der Elementarsubstanzen im Wnsser fehlt. Mnnrhe wol!en auch die Snwesenhcit der Kieselerde in den Plianzeri ails einer gewissen mechanischen Absorption kleinster Theiichen liieselerde herleiten, die in ganz fein xertheiltein Zustaiitle in der Erde, mie im Wasser entlaiten wire. D O C ~ A ist diess eine Ansicht, die BUS folgenden Griinden unmiiglich mcheint.

i ) Gehiilt die Kieselerde, mie wir mit Hiilfe des Mi- kro&ops sehen, dieselbe aasserordentlicho Begelmlssigkeit in

S truve, iiber die Bieselerde in Pflanzen. 463

der Zusemmensetzung der organischen Gestalt bei, deren Aus- bildung sie aul gewiss gesetzmiissige und sehr gensue Weise wiihrend der Zeit des Wachsthums der Pflanze befolgt.

2) Wird jenes durch einen gonz einfachen chemischenversuch miderlegt, Denn eine Aufliisung von caustischem Kali lost in der Wiirmo aus allen Pflanzcn, ohne Unterschied der Sussern Gestalt, die Kieselerde auP, wiihrend dasselbe nuf die Hiesel- erde und kieselerdehaltigen Fossilien des Mineralreicbs, mit we- nigeri sehr seltenen Ausnahmen, durchaus Ireine Wirliuiig iiussert.

In den Pflanzen sehen wir, wie oben erwiibnt ivurde, die Kieselerdc mebr oder weniger vorwalten. Trilt aber der er- stere Fall ein, so hat die Kieselerdc allein die Grundform dcr p n z e n Pflanze. Urn nber auf chemischem W-ege ermittcln zn hiinnen, ob sie rein sei, oder mit fremden Kiirpcrn verunrei- nigt, und wclches diese sind, so ist es nothwendig, nur sol- che Yflnnxen zu wiihlen die eine hinreicbendc Menge davon geben, damit eine genaue Beurtheilung der iiusscrn Gest:ilt miiglich ist , wie dims bei den tveniger ausgebildeten FNnnxen n d q e n o m m c n werden kann. Werden diesc unter Luflmtritt verbrannt, so bleibt cin Skclett, das dieselbe Gestalt \vie die Pflnnze hat, gina zu vcrgleichen mit dem Thierslielett. Dau Gewcbe der Blntter ist mehr oder meniger schwicrig in Bohlt: zu verwandeln, und sonderbar ist ey, dnas bei den Pflnwen, bci welchen die Untersuchung der Befruchtungsorgane uns niclit ge- hiirigen Aufschluss giabt, ob sic zu den Pflanzen oder Thie- reti gercchnet tverdrn miissen, auch die chemiscben Untersu- chungen uns daruber in Zweifel lasscn; indem die unvollkom- menden Thiere i11 diescr Hinsicht den Pflunzen ithneln. I n den hfnsionsthierchen fintlen wir keine hallierde , wohl aber wnltet in iiincn Iiieselerde vor, und die ganze Oberfliiche ihres Iiiir- yers sclieint darnus zii bcstehen, wiihrend wir umgetelirt bci Verbrennsng von Schmiimmen Stickstoff finden.

Jene von der Verbrcnnung der Pllanaen iibrig bleibenden Skelefte u?iterwnrf ich der Einwirkung von Skuren , urn thoils die dem Sliclettc anhiingenden fremden I16rper nbzuscheiden, theils urn mir Gewissheit z u verschnffen, wie und in welchem Grade Siiuren auf diese Alasse einwirkten. Die S;inren ldsten immer Substanzen, die je nach der Natur der Pflanxen very schieden waren, und es war schwer xu unterscheiden, ob jcne

454 S truve , iibcr die Jiieselerde in Fffanxen.

Producte von zerstcrtem Chlorophyll herriihrten, oder von der Biattsubstanz selbst. Nach dieser Eehandlung mit Stiuren be- hielt das Slielett seine nrspriing!iche Gestalt; woraus auch her- vorgeht , dass es lteine Veranderung in der chemischen Zusam- mensetzung erlitten habe, so dass ich diesen Weg, der meiner Ansicht nach am sichersten ist, bei allen folgenden Untersu- chungen eingeschlagen habe, uiid zwar auf die Art, dass ich immer unter Zuziehung des Mikroskops, als des besten Mittels bei der chemischen Atinlyse des Kieselskeletts, - der Pflau- zenknochen - gewisse Kennzeiclien aufsuchte.

Betrirchten wir das Eguiselum hientake, so sehen wir h3- her und tiefer liegeride Iiingliche Furchen , wovon tlic Ersteren mit vielen Meinen Ziihnen besetzt sind, welche leicht zur Po- lirung nicht zu harter Hiirper angewendet wcrden kijnnten. Betrachtet mnti aber jenes Equisetuin unter einetn Mikroskop, das 200 Mnl vergrGssert, so wird man alsbald g e w a h wer- den, wie jene Ziiline, die oberlialb der obereu liinglichen Ein- schnitte liegen , aus ecliigen Iiijrpern hervorliommen , melche i n mvei Rcihen vertheilt, und van verschiedener Griisse sind, und sobnld Sonnenstratilcn auf sie fallen, diese brechen. Die tiefer liegendeti Einschnitte sitid hst drei Ma1 brciter, als die Obercn, stitntneu aber ubrigens in der Structur mit jenen hei- nahe iiberein. Die Warzen sind auP gleiche Weise in zwei lieihen getheilt, und wechseln mit den oberen ab , ragen aher nictit so weit hervor. Beiderlei Furchen sind mit Gefiissen der Liinge nach durchzogen, die aus einer unziihligen Menge sehr lileiner Warzen bestelien, und ofters auf unregeltniissige Weise von der gerailen Linie abweichen. Die nur eben erwdhnten Streifen Iaufen nahe an den \Varzen der urtteren Purchen gleich- miissig h in , endigen sich aber in den oberen Furchen, m o sie die vorspringendeu Ecken berii1:rcn.

Wurde dieses Eyuisetum unter Luftzutrilt verbrnnnt , 60

nabm cs dabei eine schwnrxe Farbe an, untl verringeite sein Volumen; bei Rothgluhhitxe indessen fing es bald an, weiss ZII

werden, ~vurde aber dnnn durcli liinger anhnltendes Gliihen nicht inehr veriindert. Durch Were Wiederholung dieser Operation wurde die Kohle endlich so weit verbrannt, dass die Pflanze eine beinahe weisse Fsrbe nnnnhm; dieses Skelctt jedoch behielt im

S truve, iiber die Kieselerde in Pnanzen. 453

Gnnzen die urspriingliche Gestalt der Pflanze bei. Setzt man Wosser hinza, so erhiilt man eine alkalische Fliissigkeit.

Salzsiiure brachte den Gleruch nach SchwefelmasserstoR hervor, weil der Gips zu Schwef6lcalium reducirt worden war. I n der aogewendeten Siinre fanden sich: Gips, Thonerde und yeosphorsaures Kali, IGirper , die auch B r a c 0 n n o t bei der Analyse des Er~uisetums firnd; und bebandelt man das iibrig gcbliebene Kieselerdcslielett vor dem Lijthrohre, SO schmilzt es, und man sielit leicht, dnss die Bieselerde mit Kali verbuoden gewesen sei. Iiocht man aber das Skclett wiederholt mit Salz- siiure, so verliert es nach und nach jene Eigenschaft7 vor dem Lijtlirohre zu einer Perlc zu soiimelzen, - j a bat man jenes Kochen so lange €ortgesetzt, bis oxalsaures Mali in der mit Ammoniali fibersiiltigten Plksigkeit lteine Spur von IEalk mehr anxeigt, so kann dnr Skelett vor dem Lijthrohre, auch beim stiirksten Blnsen, nicht mehr zu einer Perle geschmolzen wer- den. Dann crkennt man die liieselerde eus ihrem Verhalten gegen l’hosphor4z. Sind auf diese Weise alle fremdartigen lidrper durcli SCiuren von dem Slcelett abgeschieden und mail briiigt es wieder uriter dns MikrosJiop, so zcigt cs nichts de- stowcniger noch die urspriingliche Gestalt der Pllnnzentextur, uotl alle Umrisse erscheinen nach WegschaEung aller organkchen Subslanzen schiirfer. Hiertlurch ist zugleich der Beweis geliefert, dass alle die Subatanxen, die die Siure aufliiste, nicht wesentliche Bestandtheile des Slieletts gewesen sind. Diess euf’ angegebene Weise behandelle Slielett wurde einer chemischen Analyse un- terworfen, und, urn zu sehen, ob ein AlGnli ds sei, wurden 2,16 Grammen mit PluorwasserstoiFsiiure behandelt. Dabei wurde die Iiieselerrle mit Urtgeatiim aufgelijst , wiihrenct ein kleiiier TheiI Kohle zuriickbIieb, den man durchs Verbrennen nicht vollliommen hatte wegbchafkn Itijnnen. Hierauf murde zu der bis zur T r o c h e ahgediimpften LMasse Schwefelsiiure gesetzt, rind es blieb ein unhedeutender Riichstnnd aus Iitilli nnd Thon- erde, 0,045 Gran wiegcnd.

DaEicr war meder eine Ppw vori Knl i noch Natron da. Urn nun such die iibrigen Subslanzen gcntruer zu bestimmen, wurden 1,299 Grammcn dieses Kieselskeletts mit dem dreifq- cheri Gewicht an liohlensaurem Xatron zusammen gegluht. Die erhaltene Mosse war (lurch eine hleiiie Spur ~Vnngan grunlich

456 S t r o v e , uber die Xiesclerde in Pilanzen.

gefiirbt, und wurde mittelst Chlorwasserstolfsiinre zersefzt, mo- bei die Kieselerde erst floekig, dann als eine coagulirende ge- lutiriijae Masse zuriicliblieb. Ich dampfte nun die Masse biu zur vollkommnen T r o c h e ein, nnd setzte dann Salzslure hin- zu, um die darin etwa vorhnndene Thonerde aufzuIiisen; hiereuf brachte ich die Kiesclerde auP das Filter, siisste sie aus, und trocknete sie, wobei ich 1,262 Grammen erhielt. Zu der filtrirten Pliissigkeit murde caustisches Ammoniak gesetzt, welches die Thonerde i n weisseti Floclien tiieikschlng, tlio nach dem Gliihen iiicht mehr als 0,0022 Graicmcn ausmachk, Die von diesem Niederschliig abliltrirte Fliissiglieit enthielt n u n noch die liallterde , wclche, da die Erstcrc schon :immouial;alisch war, mittelst oxalsauren ILalis nietlcrgeschlagen ivurde. Der ganao NiederschIag bctrug O,OP5 Grammen , 'wclc!ic 0,009 Graiiimcn eaustischer ICnlkerde entspreclien j denn nur auf leiztere Ar; sclieint sie uns ulit dcr Kieselerdc vcrbundeii gemcscn zu saiii. Phosphorsnures Natron zeigte auch nicbt ci:ie Spur voti Mag- nesia an.

Es bestand demnach clas Sh'clett des Equisctum hiemale aus :

In 1,?04 Grnrumen Kicselerde 3,260, 07,527 'rliouerdc 0,023 1,700 li;ilkcrde 0,009 Y ,690

3,393 99,o 17.

iu 100 Grnrurnen

- - \Vcnriet man aber zur Zerlegung jenes Skcletts Fluorwas-

serstoffsiiiure an , und bereclioet ditratis die Menge Kieselerde, so erhiilt man ein Resultnt, das sehr nihe init dcm Obigen ubereinstirnmt , denn es sind dieser Iierechnung nnch in 100 Theilen des Slcelctts 97,8 Ilicselerde.

D n s Equisetuna llmosiina hat eine glntte wellenfijrmjge Oberlliiclie, ewischen deren hijhcr und tiefer gclegcncn Theilen nicht einmal mit tlern Mikrosliop ein Unterscliied e:itdec!it we<- deil kann. In tier Structur niihert es sich dem Eiluisetnlu hic- male, nur fehlen ihm die iibpr den obern Furelicn liegendcn kleitien ilervorragungen , weswegen es auch meniger, als dils Equisetuni hiemolc, zum Poliren tnugiich ist. An allen Stellen des Stengels sfchen grossere \Yamen heraus, die an den ticfern Stellen mehr als OD den hiiheren zusiimmengruppirt, und der

S truve, tiber die Eeselerde in Pilamen. 457

Gestalt nach etwas versehieden von denen des Equisetum hie- male sind.

Das Kieselerdeskelett des Equisetnm limosum erhielt ich auf dieselbe Weise, mie ich es friiher schon ermiihnt babe. Es wurde wiederholt gegliibt, nm, 60 viel wie mtjglicb, die Kohle wegzuschaffen, dann ober SO lange mit SPuren gelrocht, rrls diese noch etwas liistcn. Die aufgelijsten Substanzen ma- ren bier* dieselben, mie beim Equisetum hiemale. Die Gestalt des Skeletts war, unter dem Mikroskop betracbtet, weder vor noch nach der Verbrennung yon der urspriinglichen Pilame vcrschieden. Dieses Skelett ist aber viel zarter, ds das vom Equisctum hiemale, was man schon nach der griissern FLexibi- litst der lcbenden Pflanze erwarten kann.

Wurden 1,003 Grammen dieses Skeletts zur Analyse mit Lohlensaurcm Katron zusammen gcgluht, so erhielt man eine lirystallinische, Etarli griin gefiirbte Masse, die nach Oerlegung mit Salzsiiure Chlor entmickelte, ein Beweiu, dass etms Man- gan darin enthalten war. Uebrigens wurde die Analyse gana so ilngestellt, wie bei dem Equisetum hiemale; zuerst niimlich wurde die Kieselerde von der Thonerde getrennt, durauf vom Ziallie. Die gefundene Menge Kieselerde betrug: 0,958 Gr.

Durch oxalsaures Ammoniak war zugleich auch mit der Kalkerdc das Mangan niedergeschlagen worden, und die Menge dieser beiden Kiirper betrug nach dem Gliihen 0,0253 Gr. Em sie von einander zu trennen, wurde die Masse in Sdzssure aufgelijst, und durch Schwefelwasserstorrammoniali niederge- scblagcn. Die Rlenge des auf diese Weise erhaltenen Schw-e- felmangans betrug 0,160 Grammen , was 0,0128 BInngau und 0,0178 Manganoxyd entspricht. In der davon abfiltrirten BIGS- siglieit wurde nun die vom Mangan getrennte Kallierde durch oxalsaures Ammoniiak niedergeschlngsn. Die Menge des ge- trockneten kohlensauren Kalks betrug 0,023 Grammen, was 0,0168 Kalkerde entspricht. I n der von der Kieselerde, Thon- erde uud Ilalkcrde abfiltrirten Blussiglreit rand sich Iicino Spur vou Magnesia, und es besfeht dcrnnach das Skeleft des Equi- sctuln limosum aus:

- - - Thonerde - 0,010 -

459 Struve, iiber dic Eiesclerdc in Pilanzen.

Ln 1,003 Grammen in 100 Grammen Kieselerda 0 ,9S 94,851 Tlionerde 0,010 0,990 lialkerde 0 ,OlG 2,580 Mitnpnoxyd 0,017

I,oul- Dits Episetuna arcense hat einen mehr eckigen Stengel,

wiihrcnd der des Equisetum . limosum welienfiirmig ist. Seiue Oberfllche ist selir glatt, deswegen sieht man auch selbst mit tlem Rlikroskope keiuc Hervorragungen , wic es bei ciem Eqiiisetum hiemalc der Fall ist, indessen hat es die Wsrzen der schori beschriebenen beiden Arten nu&, und diese sind von jenen den Ansekri unch nicht ivcsentlich verschietleo. Das Skelett hahe ich iiuP ~Iciclic Weisc wio iriiher eriinltcn, ond CY fariden da- bci dieselbcn Erscheinungen Stalt, die ich obeo erwihnt habe ; riur lijsten die Siiuren noch etmas mehr davon aui'. Die Ana- lyse mar dieselbe wie frulier. Die durch Sehmelaen mit lioh- lenssurem Natrori erlialtene Mnsse war etwas griinliclr gefiirbt, doeh wurtic be1 Zcrsetzuiig mit Salzsiiurc keiii Clilorgerucii entivickclt , und auch durch Scti~veTelrvass2rslon'ilmmotiiak Jicine Spiir voil Mat:gan aurgcruntlcn; cbeiiso kouato auch bier durck- aus keinc Illagncsin entdecld wertlen.

Zur ge:!nuern cliemiscbeu Analyse wurden 1,330 Gr;tm- men verw:rutlt, und diese entliielten:

In 1,330 Grnmiueu liieselerde 1,30 t)5,4&0 Thooerde 0,034 2,556

in 100 Grammen

1i;illierde 0,0218 1 . G W 1)3%3 9D>G6.

Dns Cularnuv Hotnng ist die Pflanze, deren Stengel un- ter tlem Nnmen ,,s;ianiscAes Rok" zu uns gebrncht, und die ilirer 8iegs;i:n!tcit untl Elasticitit wegen auf marxheriei Weise in den Kiiiisten bciiiitxt werden. A!le Tlieile rler P1l;inxc sintl von einein glasartigcii unti strohgelben e'eberzuge uberdeckt, der so zerbrecll- !ich ist, dnss er, ~ c n t i uan das Ikohr stark 'uiegt, an der Stello der Biegung i:: grijsseren oder Iileiiieren StucBchen nbspringt, odcr so tosgeht , dass er sehr leiclit von dcr holzigen Substniiz abaunehmen ist. Die jungen Scliiisslinge sintl hierzu a m Qe- eignetsten , denn iuau linnn sich durch mei:rmaliges Biegen , bald eine zur Analyse iiinreicfiende Neiige diescs Ueberzugs ver- schairen. Das auP solche Weise abgeschllte Ilolz hat danu zwar

S truv e, fiber die Kieselerde in Pflanzen. 459

den gr5ssteo Theil seiner ElasticitPt verloren, aber elne desto grijssere Ziihigkeit behalten.

Wird es verbratint, so AndeC man in dem Heinen Rilck- stand Asche nur eine iiusserst geringe Spur von Kieselerde; nnd betrachtet man das so abgetrennte Stiickchen unter dem &Tikroekope, so hat es eine ebene Oberfliiche, die rnit Bleinen Querlinien durchzogen, and rnit einer grossen Menge Llciner Wiirzchen bedeckt ist. Alle diese in Ilnglichen Reihen auf- sitzenden Warzen zeigen eine mehr oder weniger eckige Form. Thut man jenen glasartigen Ueberzug In einen Platintiegel, des- sen Temperntur man nach und nach erhijht, so ziehen sich diese abgesprungenen Btiickchen bald krumm , and werden zuerst dunkelbraun, dann aber schwarz und gliiuzend. Steigert man die Temperstur noch hiiher, so verliert sich jene Farbe wie- der , zuerst bei den den Tiegelwiinden zuniichst liegenden Theil- chen, und sllmiihlig wird die ganze Masse in zusammengezo- gene Stiickchen von der blendendsten Weisse verwandelt.

Diese Operation zerstijrt weder die Textur des glasartigen Ueberzuges, noch geschieht diess durch Siiuren, durch welche aber das Skelett vijllig frei van fremdartigen Hiirpern erhalten wird. Durch Salzsiiure, melche man kochend nuP die weisse Masse bringen muss, wird weder Thonerde noch eine anderc Substanz aufgeliistj eine kleine Spur van Ballierde nur ausge- nommen, weshalb ich auch das Kochen mit ijfters erneuerter Siiure so lange fortgesetzt habe, bis oxalsnures Bali, mit Am- moniak ubershttigt , keine Spur von Kalkerdc mehr anzeigte,

Vor dem Lothrohre' konnte der van dem Holze abgetrennte Ueberzug nicht geschmolzen werden , weswegen ich auch, da ich mich dadurch van der Abwesenheit eines Alkalis uberaeugt, und den Versuch rnit Fluorwasserstoffsiiure fur uberfliissig hielt, sogleich zur Untersuchung der erdigen Bestandtheile wendete.

Z u diesem Behufe wurden 1,32 Grammen von dem Ske- lett, dns nach dem Kochen rnit Salzsiiure ubrig geblieben war, rnit kohlensaurem Natron zusammengeschmolzen. Die hierbei erhaltene , vollhommen meisse und krystnllinische Masse murde mit Salzsiiure zerlegt, wodurch die Kieselerde i n Flocken nie- dergeschlagen wurde. Es wurde nun die Masse bis zur Trock- ne abgedampft, bierniii' Salzsiiure gethan, um die 'Phonerde nut'- zulijsen, und dann das Ganzs iiach einiger Zeit filttirt. Die

468 Struve, uber die Iiieseierde in P2ailzen.

abnltrirte FliissigLeit gab mit .4mmouiali versetzt keine Spir von Flilsdgkeit. Die darin enthaltene Kalkerde murde init os& sanrem I h l i niedergeschlagen, und darauf auC gewuhnliche Wcise die reine Eiillierde bestimmt. So rand ich denn das S!ie!ett des Calamuj Rotma zusammengesetzt BUS:

In 1,323 Grammen

ICrrl2ierde 0,000

in 100 Grainmon liieselerde 1,310 90,20

0,13 1,310 U9,G.j.

Die Spongica lacusttis mird in nnsern sumpiigen Gemis- sern selir iiiiufig angetroffen, mo sic ijl‘ters iii gasser BIenge die Uebcrbleibscl organkchcr liurpcr, oder die OberRiictie dev Wassers seibst bcdeckt. D;i, wo dns Equisetirm Iiu?osum im W‘asser hcrvorragt, ist es oft mit diesem verwacl:..;en, I V ~ S abet kcinen antlern Einiluss SUP die c;iernisclie Zusamiiicnsetzung dic- scr P h u e hat, 31s etma jede andere nur der Oberiliichc des Wasscrs d iwimmende Substanz. Dicss fitnd icli , da ich scben wollte, ob die Spongin die Kicsclcrdc vicllciclit vom Equischm absorbirc j denn nicht ganz verw-erllich schien mir dicsc Xel- nung, weil alles Equisetum, welchcs voii dcr Spongiib iiber- dcckt war, wic grijssteiilheils abgcstorben er’sciiicn , uiid wcil os hinliinglich bcknnnt ist, dnss tiu3 abgestorbenen orgnnischen liurpcrn neue entstchen. Doswegcn sainniclte ich die auC vcr- schiedenen Obcrfliic!ien, wie 8. B. auP Eiclien - und Tanncn- zmeigen, vorBo~nmer~den Bpongien, und untersuchte sie einzclii; rand aber iinmer dieselbe Zusainmensetzung und denselbcn Ge- liait m Kiescierde. Uebrigens ist diesc Spoiigia, so lange sie im tY;isser schrvimmt , leiclit von dem Iiijrper zu trenneii, auf dcm sic aufsitzt. Sitxt sie auk’ Clem Equisetuui m f , so zeig-t des- sen Obcrfliiche unter dem Nilirosliop licilio Vcriindcrung der Structw, und menn es verbmint +rd, so c!!:iiIt m:iu tlns die- seu Genus eigcnthiimliche Slielctt, - eiri liiriiiirrgiicher Grund, urn die Xcinui:g, als wenn es seine Kiescierde durch A’U:jOrp- tion aos dein Xqiiiseturn niihme, zu widerlcgcn. Wird uio Spor:gia getrocknet , so giebt sie einen eigeiithtimliclicn tliicri- schen Gcruch von sich, der noch mehr bei der Verbreiiiiuiiy derselhen wthrgenornmen wird, und ein Anzeiclien van Sticli- stolf ist. In getrocknetem Zustande Euiilt sich die Spongia raiih an, utid erscheint, mit blossen Augen betrachtet, 21s eine cel-

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S trnv e , fiber die Bieselerde in Pflanzen. 461

fige and filzfge Masse, wbvon die griissern Stiickchen runde Kijrper einschliessen , dio einige Sporangis genannt ' haben, Bringt man FoIche mitten durch geschnittene Theilcheri unter ein sehr gutes Milirosliop, so sieht man das urspriingliche,Pllan- zengewebe noch in grijsster Ordnong, und daran sind die Ie- benden Theile angewachsen, so dass man zwei, unter einan- der getrennte Orgnnismen zn sehen glaubt Jenes Gewebe ist durchsichtig, und hat lange Fasern, deren Gestalt zwar we gen dcs anhingenden Chlorophylls nicht deutlich genug ist, die sich jedoch in krystallinischen Spitzcn endigen. Die organische substaiia findet sich in griisseren oder bleineren Yartien fiber das festo Gewebe ausgespannt. Werden die Spongien ver- brannt, so verbreiten sie den oben erwiihnten Geruch, die Bflan- ze aber bleibt gllnzend weiss zuriicli, und hat dabei dieselbe Gestalt noch, wie vorher. Alle weichen und lebenden Theile sind dabei zerstiirt, und man sieht nur noch die orspriingliche Gestalt des Kieselskeletts. Wegen der Zerbrechlichlieit des Skcletts lianu die weitere Zerschneidung der einzelnen Theile nictit mehr geschehen, deshalb miisseu die Theile, die man un- tcr dns Mikroskop bringen will, noch vor der Verbrennung von der griinen und elastischen Pflanze abgeschnitten wer- den. Die Sporangien widersteheu der Einwirkung der H ike sehr Iangc, und erscheinen wie eine Art schwarzer Bceren, wiihrend schon das weisse Sltelett dieselben in Krystallen umgiebt.

Die ganze Pflanze sieht nach der Verbrennung wie ein Eystcln von ZelIen, aus krystaIlinischeu Xadcln gebildet , aus. Urn diese Zellen genauer kennen zu lernen, benutzte ich ein Milirostop, das 500 Ma1 vergrkserte. Dabei sieht man, dass eine jede Zelle zur Unterstiitzung der andern dient. Die Na- deln selbst, durch deren eigenthiimliche Zusammensetzung die Zelleu gebildet werden , sind krystallinische durchsichtige Biir- per, die griisstentheils gelirummt, und auP eine gewisse re- gelm5ssige Weise gestaltet sind. Uenn man mag sie auch xufliegend betrackten, immer zeigen sie eine Linie, oder durch- sichtige Llngenachse, melche von zwei parallelen und dun- keln Linien begrinzt wird, die immer dieselbe Art der Lage beibehaiten.

4432 S t r u ve, iiber die Eeselerdc in Pilaneen.

Dic organische Substanis dabci l imn man nicht blos dnrchs Verbrenncn , sondern schon durclls Rochen mit Salpeterske megschalFcn , so dass die nur eben beschriebenen Hrystallna- deln zuriiclibleiben. Erhitzf man diese mit eiiier Arifliisung von caustischem Kali, so verschwindct Alles, und die Riesel- crde mird in gelatinijsen Plocken niedergeschlagcn. Weun man da9 nach der Verbrennnng zuriicliblcibende Slielett mit Salz- siiure oder Falpeterssure digerirt, so erhiilt man eine Icleine iMenge fester Bestandtheile, wie diem schon bei den friihercn Versuchen dcr Fall war; und es ist sehr wahrscbeinlich, dass d i e s von der zerstiirten organischen Substanx herriihren. Das Slielett xvurde nun so lange mit Snlzsliurc gckocht, bis keiue SImr voii llialkertle sich mehr xcigte. Wendct man die S l u - rcii dabei vorsichtig an, so wird die Gestalt ties Skeletfs auf keine Wciso ver5ntlert; so wie aber xu vie1 angewendet wird, SO zcrhllen die Zellen in die iriadeln, nus denen sie gcbil- det sind. Auf diese Weihe habc ich mich uberzeugt, dass die in dcr S5nrc sich liisendcri Substannen durchaus nicht ZUIII

VerLittcn dcr Nadeln, nm dadurch jcne Zellcn zu bilden, die- nen ; sonilern rlass clieselbcn durch jenes wunderbare, wechsel- scitjgc Incinandersteclten dcr Nndeln eutstelien.

l ,67 Grammen solchcr Narleln, wie 8ie nach der Ein- wirkung der Siiuren zuriickblcibcn, wurden, um sie zu ann- lysiren , mit liohlensaurem Natron xusammen geschmolzen, und die Hrden dann auf die fruher beschriebene Weise abgeschie- den. S o rand ich die Spoiigia lncustris zusammengesetzt aus:

In 1,F5 Grammen in 100 Grnmmen Kieselerde l,% 94,66 Tliouerde 0,03 1,77 liallierde 0,05

l , W

Vergleic’fit man die Besuitate aller Analyaen, so hat man Folgendes :

Equisetum hiemale - limosnm - arvense

Spongin Incrrstris Cnlarnus Eotnng

Riesclerde, Tlionerde, lialkerde, Maugan 97,58 1,7 0,69 94,SS 0,99 1,57 1,G9. 95,48 2,550 l,G4

99,?0 451 94+i6 1,57 2.99

Strnve, iiber die Kieselerde in Pflanzen. 463

In allen von mir ontersuchten Pflanzeti betrlgt der Ge- halt an Kieselerde zwischen 95 - 99 p. C., so dam von d- len Bbrigen Bestandtheilen angenommen mertlen kann , dws sie nicht chemisch mit der Kieselertle verbunden waren, oder iiberhaupt dem Pflaozenslielett nichb eigenthiimlich sind. Und ich gluube daher den S n t z aufstellen zu kUnnen, dass nur die rez'ne Kieselerde das Pflnnzenskelett ausmncht.