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62 Berieht: Sl0ezielle analytische Methoden der organischen Substanz zu verhindern, crhitzt das Reaktioasgemisch 3 Std unter R~iekflufl,k~hlt ab, ~Bt i0 m~ Pe~hydro[ zutropfen und erh~%zterneut ZO rain unter l~fiekflug. AnsehlieBend werden die Kiihler mit 50 ml Wasser gespfilt. Man l/~gt ab- kfihlen, filtrier$ (Whatman Nr. 541) (es kann auch zentrffugiert werden), verdiinnt mit Wasser auf 250 ral, $itriert 1 ral der erhMtenen LSsung mit 0,1 n Natronlauge und gibt zum Filtrat dann so viel konz. Ammoniak, bis es noeh 1 n sauer ist. Das Filtrat wird in einem 500 ml-Seheidetrichter mit 5 ral 20%iger Hydroxylamin- hydrochloridlSsung und 10 ral einer LSsung von 4 mg Dithizon in 1 1 Chloroform ver- setzt und 1 rain krgftig geschiitte[t. (M~n reinigt das Chloroform nach einer bereits friiher angegebenen Methode ~, destilliert anseMieBend nnd gibt zum Destil]at je Liter 10 ral absoluten Athylalkohol. Die Hydroxylaminhydroehloridl6sung wird mit einer verdfinnten LSsung yon Dithlzon in Chloroform so lange extrahier% bis die Chloroformsehieht griin bleibt. Das fibersehtissige Dithizon wird rait Chloroform ausgesehiittelt). Nan ls die organisehe Sehieht in einen zweiten Seheidetriehter ab und extrahiert die wgl]rige Phase noch 2 raal mit je 5 ml DithizonlSsung. Die vereinigten Chloroformextrakte werclen mit 25 ml 0,i n Salzsgure und 5 ml der Hydroxylaminhycboehloridl6sung versetzt, kr/~ftig gesehfittelt und ar~sehlieBend in einen dritten Seheidetriehter abgelassen. Man w/iseht die w/~Brige Phase mit 2--3 ml Chloroform, gibt zur organisehen Sehieht 50 ral 0,1 n Salzs/~ure und 2 ml friseh bereitete 1,5% ige Na2S2Q-L6sung, schfittelt 1 rain und 1/~St das Chloroform ablanfen. Die w~Brige Sehieht wird rait 2--3 ral Chloroform gewasehen, danaeh mit 3--5 ml 5%iger queeksilberfreier NaOC1-L6sung 1 rain gesehiittelt, ansehlieBend mit 5 ml HydroxytaminhydroehlcridlSsung versetzt und ernent 1 rain geschiittelt. Man 1/~gt das Chlor verdampfen, sehfittelt, extrahlert 2 real mit je 2--3 ral Chloro- form, verwirft die Chloroformextrakte, gibt 3 ral 30%ige Essigs~ure und 10ml DithizonlSsung zu, sehiittelt, 1/~Btdie erhaltene FarbsalzlSsung fiber Baumwolle ab- flieSen und mist ihre Extinktion unter Verwendung yon 4 em Ktivetten bei 490 m#. VergleiehslSsung ist Chlorofrom. Zum Aufstellen der Eiehkurve warden geeignete Verdfinnungen einer HgC12-LSsung rait 50 ml 0,1 n S~lzsgure, 5 ml 20%iger Hy- droxylaminhyclroehloridlSsung und 3 m] 30%iger Essigsgure verse~zt and mi$ 10 ml DithlzonlOsung wie oben angegeben extrahiert. Im ]3ereieh yon 0--5 #g Quecksflber folgt die Kurve dem Beersehen Gesetz. Ein Blindversuch wird ent- sprechend durehgeffihrt. Dis Beleganalysen zeigen gute LJbereinstimmung mit den erwarteten x.cVerten, t~. MACtINER Uber die Methode yon M. MATWEEF ~ zum Nachweis yon Weichweizenmelflen in Grietlen und Teigwaren heriehte~ I%. ALLIo~ ~, d~ n~ch franz. Gese~ zu GrieBen und Te~gwaren nur Hartweizen verarbeitet werden daft. Die Methode yon MATWEE~ beruht darauf, dab sich in einem Acetonauszug aus Weiehweizen bei -- 5~ C ein Sterin abscheidet, das ira Itartweizen nicht vorhanden sein soil. ALLIOTverbessert die Methode dutch eolorimetrische Bestimmung der Sterine mRtels der Reaktion naeh LIEBEn~A~-BU~CHAm), indera er nicht die Grfinf~rblmg, die nieht ha]tbar ist, sondern die Braunf~rbung nach 24 Std mift. So kann er naehweisen, dab in einigen Hartweizenproben Webkweizen~n~ei}e zwL~chen 4 und 19~ vorhanden sind. Werden ans dieSen Getrelden GrieSe gewonnen, so kSnnen die Weiehweizen- anteile noeh wesentlieh hSher liegen. Daraus wird auf eine ungleichmgSige Ver- teflung der Sterine in den einzelnen Kornschiehten gesehlossen. In der Diskussion wird darauf hingewiesen, dab die gef/~llten Sterine nicht einheitlich seien nnd dab 1 Analyt. Methods Committee: Analyst 79, 397 (1954) ; vgL diese Z. 145, t12 (1955). 2 C. t~. hebd. S6~nces Acad. Agrie. France 39, Nr. 16 (1952). 3 Ann. l%lsifieat. Fraudes 50, 116--124 (1957). Lab. Central l~pression des fraudes, P~ris (Franh'eich).

Über die Methode von M. Matweef 2 zum Nachweis von Weichweizenmehlen in Grießen und Teigwaren

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Page 1: Über die Methode von M. Matweef 2 zum Nachweis von Weichweizenmehlen in Grießen und Teigwaren

62 Berieht: Sl0ezielle analytische Methoden

der organischen Substanz zu verhindern, crhitzt das Reaktioasgemisch 3 Std unter R~iekflufl, k~hlt ab, ~Bt i0 m~ Pe~hydro[ zutropfen und erh~%zt erneut ZO rain unter l~fiekflug. AnsehlieBend werden die Kiihler mit 50 ml Wasser gespfilt. Man l/~gt ab- kfihlen, filtrier$ (Whatman Nr. 541) (es kann auch zentrffugiert werden), verdiinnt mit Wasser auf 250 ral, $itriert 1 ral der erhMtenen LSsung mit 0,1 n Natronlauge und gibt zum Filtrat dann so viel konz. Ammoniak, bis es noeh 1 n sauer ist. Das Filtrat wird in einem 500 ml-Seheidetrichter mit 5 ral 20%iger Hydroxylamin- hydrochloridlSsung und 10 ral einer LSsung von 4 mg Dithizon in 1 1 Chloroform ver- setzt und 1 rain krgftig geschiitte[t. (M~n reinigt das Chloroform nach einer bereits friiher angegebenen Methode ~, destilliert anseMieBend nnd gibt zum Destil]at je Liter 10 ral absoluten Athylalkohol. Die Hydroxylaminhydroehloridl6sung wird mit einer verdfinnten LSsung yon Dithlzon in Chloroform so lange extrahier% bis die Chloroformsehieht griin bleibt. Das fibersehtissige Dithizon wird rait Chloroform ausgesehiittelt). Nan ls die organisehe Sehieht in einen zweiten Seheidetriehter ab und extrahiert die wgl]rige Phase noch 2 raal mit je 5 ml DithizonlSsung. Die vereinigten Chloroformextrakte werclen mit 25 ml 0,i n Salzsgure und 5 ml der Hydroxylaminhycboehloridl6sung versetzt, kr/~ftig gesehfittelt und ar~sehlieBend in einen dritten Seheidetriehter abgelassen. Man w/iseht die w/~Brige Phase mit 2--3 ml Chloroform, gibt zur organisehen Sehieht 50 ral 0,1 n Salzs/~ure und 2 ml friseh bereitete 1,5% ige Na2S2Q-L6sung, schfittelt 1 rain und 1/~St das Chloroform ablanfen. Die w~Brige Sehieht wird rait 2--3 ral Chloroform gewasehen, danaeh mit 3--5 ml 5%iger queeksilberfreier NaOC1-L6sung 1 rain gesehiittelt, ansehlieBend mit 5 ml HydroxytaminhydroehlcridlSsung versetzt und ernent 1 rain geschiittelt. Man 1/~gt das Chlor verdampfen, sehfittelt, extrahlert 2 real mit je 2--3 ral Chloro- form, verwirft die Chloroformextrakte, gibt 3 ral 30%ige Essigs~ure und 10ml DithizonlSsung zu, sehiittelt, 1/~Bt die erhaltene FarbsalzlSsung fiber Baumwolle ab- flieSen und mist ihre Extinktion unter Verwendung yon 4 em Ktivetten bei 490 m#. VergleiehslSsung ist Chlorofrom. Zum Aufstellen der Eiehkurve warden geeignete Verdfinnungen einer HgC12-LSsung rait 50 ml 0,1 n S~lzsgure, 5 ml 20%iger Hy- droxylaminhyclroehloridlSsung und 3 m] 30%iger Essigsgure verse~zt and mi$ 10 ml DithlzonlOsung wie oben angegeben extrahiert. Im ]3ereieh yon 0--5 #g Quecksflber folgt die Kurve dem Beersehen Gesetz. Ein Blindversuch wird ent- sprechend durehgeffihrt. Dis Beleganalysen zeigen gute LJbereinstimmung mit den erwarteten x.cVerten, t~. MACtINER

Uber die Methode yon M. MATWEEF ~ zum Nachweis yon Weichweizenmelflen in Grietlen und Teigwaren heriehte~ I%. ALLIo~ ~, d~ n~ch franz. Gese~ zu GrieBen und Te~gwaren nur Hartweizen verarbeitet werden daft. Die Methode yon MATWEE~ beruht darauf, dab sich in einem Acetonauszug aus Weiehweizen bei - - 5 ~ C ein Sterin abscheidet, das ira Itartweizen nicht vorhanden sein soil. ALLIOT verbessert die Methode dutch eolorimetrische Bestimmung der Sterine mRtels der Reaktion naeh LIEBEn~A~-BU~CHAm), indera er nicht die Grfinf~rblmg, die nieht ha]tbar ist, sondern die Braunf~rbung nach 24 Std mift. So kann er naehweisen, dab in einigen Hartweizenproben Webkweizen~n~ei}e zwL~chen 4 und 19~ vorhanden sind. Werden ans dieSen Getrelden GrieSe gewonnen, so kSnnen die Weiehweizen- anteile noeh wesentlieh hSher liegen. Daraus wird auf eine ungleichmgSige Ver- teflung der Sterine in den einzelnen Kornschiehten gesehlossen. In der Diskussion wird darauf hingewiesen, dab die gef/~llten Sterine nicht einheitlich seien nnd dab

1 Analyt. Methods Committee: Analyst 79, 397 (1954) ; vgL diese Z. 145, t12 (1955). 2 C. t~. hebd. S6~nces Acad. Agrie. France 39, Nr. 16 (1952). 3 Ann. l%lsifieat. Fraudes 50, 116--124 (1957). Lab. Central l~pression des

fraudes, P~ris (Franh'eich).

Page 2: Über die Methode von M. Matweef 2 zum Nachweis von Weichweizenmehlen in Grießen und Teigwaren

1. Analyse yon Lebensmitteln 63

die Digitoninmethode wesentlich bessere Ergebnisse liefere als die t~eaktion nach LIEBE~)~A~, Mlerdings mfiSten die nicht gef~llten Sterinester erst verseift werden.

B. R o s s ~ Zur qualitativen Charakterisierung der niedermolekularen Stiekstoffbestand-

teile der Milch haben t~. SC~OBE~, W. Cm~IsT und W. NIcL~vs 1 die Hoch- spannungsionophorese verwendet und folgende Arbeitsweise angegeben. 100 ml Milch werden mit 200 ml Wasser verdiilm$ und mit 50%iger Trichloressigs~ure- 16sung auf eine Endkonzentration yon 10% TCE gebrucht. Nuch dem Absetzen in der K~lte werden die gefi~llten Proteine ubfiltrlert und dreimM mit 10 ml 2%iger Trichloressigs~urel6sung gewuschen. Die Filtrate werden so lunge mit .~ther ge- schtittelt, bis der p~-Wert 5 erreicht ist; der J~ther wird abgeblasen. Die so erhMtene Aminos~m'e- und Peptidfruktion wird dutch Austausehchromatographie an Dowex 50 (400 Maschen 8O/o Vernetzung) gereinigt. Hierzu wird das ttarz uusgiebig mit 4 n Salzs~ure, dest. Wasser, 2 n Natronlauge, 1 n Natronluuge (ira Dampfbad), dest. Wasser und 1 n SMzs~ure behandelt und zuletzt so lunge gewuschen bis das Filtrat den p~-Wert 5 hat. Es wird an 40 cm langer Si~ule yon 25 mm Durehmesser ge- arbeitet. Eine etwa 40 mg Gesamtstiekstoff (KJEL])A~L) enthaltende Menge der LS- sung wird aufgegeben und mit 8--10 Tropfen je Minute chromatographiert. Mit etwa 600 ml Wasser mug gewaschen werden, dumit dus Filtrat schlieBlich frei yon Milchzucker ist. Dann wird mit 4 n Ammoniakl6sung eluiert bis die Ninhydrin- reaktion negativ bleibt. Das Eluat wird im Vakuum bei 40 ~ C eingedampft und unschliel~end lyophflisiert. Nun werden Aminosi~uren und Peptide nuch dem Prinzip yon H. MIC~L 2 durch Hochspannungsionophorese nach F. TunBA, 1~. PELZ~ und H. SC~USTEn 3 getrennt in Essigs~ure-Pyridin-Wassergemiseh yon p~ 6,05 w~hrend 70 rain bei 80 mA (133 V/cm for 30• 60 cm grol3e Streifen Schl. & Sch. 2043 b). Es wird 1 mg/cm als Strieh uufgetr~gen. Die Identifizierung erfolgt dutch Be- spriihen mit Ninhydrin, speziell flit Prolin und Oxyprolin mit Isatin, fiir Tyrosin mit Nitroso-fl-Nuphtol, ftir Tryptolphan mit Dimethyluminobenzaldehyd, fiir Arginin mit Sakaguchi-l~eagens, fiir Diazoniumsalze mit Sulfanils~urereagens. Es werden auch fl-Naphthochinonsuffonut, die Chlor-Benzidinreuktion und die Nitro- prussidreaktion Ms Spriib1"eaktionen verwertet. S~mtliche t~ezepte sind angege- ben. Milch und Sterflmflch liefern sehr ~hnliche, Yoghurt ein stark differenziertes Pherogrumm. Die Bedeutung der niedermolekularen Stickstoffverbindungen fiir das Wachstum yon Bakterien und flit die Synthese der Milchproteine wird disku- tiert. K. CRVSE

Fiir die titrimetrische Bestlmmung der iYIilchs~iure in mR Formalin konser- vierter Milch kann, wie I. S ~ z LASC~O Rwz und u P~A~ * feststellen, nieht Phenolphtha]ein Ms Indicator verwendet werden, du dutch die B1ockierung der Aminogruppen verschiedener Protein-Aminos~uren dutch FormMdehyd deren Carboxylgruppen derart stark dissoziieren, dag sie den Umsehlugspunkt des Phenol- phthMeins beeinfiussen. A1s geeignet f'dr die Mkalimetrische Bestimmung der Mflch- s~ure unter den genannten Verh~ltnissen erweisen sich dagegen Chlorpheno]rot (p~ 4,6--6,8) oder Bromkresolpurpur (p~ 5,2--6,8), wenn yon diesen Indicatoren hShere Konzentrationen, n~mlich 10Tropfen einer 0,1~oigen LSsung, der zu titrierenden Fliissigkei$ zugesetzt werden. Die dann erhaltenen Werte stimmen mi~ den durch potentiometrische Titration ermittelten Resultaten gut iiberein.

K. S6~Nn~

Milehwissenschaft 12, 55--58 (1957). Staatl. M_ilchwirtsch. Lehr- u. Forschungs- anstalt Wangen/Allgi~u.

Mh. Chem. 82, 489 (195l). a Hoppe-Seylers Z. physiol. Chem. 296, 97 (1954); vgl. diese Z. 148, 77 (1955/56).

Ann. Falsificat. ~raudes 50, 101--107 (1957). Lab. Municipal, Paris (Frankreieh).