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609. E. Rupp und R. Loose: Uber einen alkalihoch- @mpfindlichen, BUT Titration mit Hundertstelnormallosungen
geeigneten Indicator. (Eingegangen am 6. November 1%JS.)
Zur Titration schwacher Sauren ist im P h e n o l p h t h a l e i n ein Indicator weitester Anwendungsniiiglichkeit gegeben, so daB eiu &fangel nach dieser Richtung hin kaum empfunden wird. Hingegen fehlt ea zur Titratiou schwacher und schwachster Baseu, etwa voni Ammoniak hinab bis ZLI deu Pflauzenalkaloiden, an einem Indicator iihnlicli UUI-
fassender nnd unumstrittener Verwendbarkeit. Sind doch allein schou fiir die Titration yon Ammoniak eine Iteihe ron Indicatoren iui Ge- brauch, von deuen sich keiner eine allgemein anerkannte Vorherrschnft zu erobern vermochte.
Wir mochten nun nachstehend zu T'ersucheri mit eiuem neuen Indicator auffordern, der uns in aLlsgedehntem MaBe zur Basentitration geeignet erscheint. Uber die zur Ammoninktitration iiblichen Indica- toren erhebt er sich insofern, ala e r nicht allein auf n/lo-, sondern auch a i f Vloo-Losung init Scharfe anspricht. Ebeusu iibertrifft er hieriu das ztir Titration von Pflanzenbaaen sonst vielfach wohl geeignete Hiin] a - t o s y l i n . Auch das J o d e o s i n , den bevorzugten Indicator ziir Allia- loidtitration, wird er in vielen Fallen ersetzeu kiinuen. Er bietet den Vor- teil, der hierIur erforderlichen -4ther-Wasser-Schicht nicht zu bediirfen, tind ist zur Titration der Chinabasen tauglich, wo Jodeosin bekannter- weise versagt. Endlich erfordert er nuch nicht in gleichem MaBe wie das Jodeosin und manch anderer ausgezeichneter Indicator (Nitrophenol, Luteol) farblose Titrntioaslosungen. Der Unischlag yollzieht sich yon schwachgelblich in alkalischer nnd neutraler Losung zu violettrot in snurer Liisung, Hhnelt also den1 Unischlage voii Methylorange. Infolge cles grooeren Farbenkontrastes liommt jedoch die dem Methylormge eigentiimliche gelbrote Ubergangsfarbe ganzlich i n Wegfall. Oh der Ahnlichkeit mit dem Methylorange niiichten wir deli Indicators kurz- weg als J l e t h y l r o t bezeichnen. Seiner Honstitution nacli repra- sentiert er eine Azoltombination aus o - A n i i d o h e n z o e s a u r e iintl D i m e t h y l a n i l i n uric1 ist denientsprechend zii formulieren a13
coo11 1) - L, i 111 e t 1-1 y I a nl i 11 0 - a z o 11 e I I z o 1 - o - c a r b o u 5 h 11 re.
Wir gelangten z u dieaeni Indicator nnllMlich einer Arbeit iiber den planmaBigen synthetischen Aufban \ on Indicatoren, iiber die a n anderer Strlle berichtet werden ird.
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Die Leitlinie hierfiir sollte uns urspriinglich die Ioneu-Iudicatoren- theorie liefern. Bald jedoch drangte sich uns in unabwendbarer Weise die Uberzeugung auf, daB die Dissoziationsyerhaltnisse hier naturge- n d 3 eine gleich michtige Rolle spielen wie bei jeder Salzbildung, dnl: das in erster und letzter Linie ausschlaggebende Moment far die Iu- dicatortiichtigkeit eines Kijrpers jedoch in dessen rascher Unilagerungs- fahigkeit in eine andersfarbige Form z u suchen ist, wie das durch die chromophore Indicatorentheorie von $. H a n t z s c h I ) zuni Ausclruck kommt.
A. H a n t z s c h beschreibt in seiner Arbeit2) iiber' den SNachweis cler Umlagerungstheorie der Indicatoren an Methylorange und Helian- thin. die Dimethylamino-azobenzol-21-carbonsaure. Wir fiihrten daher zum Fergleich mit dieser ahnliche Titrationsreihen \vie mit der o-Saure u s . Dabei ergab sich fur letztere eine erlieblich ausgedehntere In- dicatorbrauchbarkeit mie fiir erstere. Urn nicht i n fremdes Arbeits- gebiet einzugreifen, beschrankten wir uns auf diesen rein pralitischeib Gesicht,spunkt und lassen die theoretische Seite unberiihrt.
Zur D a r s t e l l n n g des M e t h y l r o t s werden 5 g o-tlniidobenzoe- siiure in etwa 100 ccm Alkohol gelijst uud unter Kiihluug mit 20 ccm konzentrierter Salzsiiure versetzt. Hierauf diazotiert man mit eiuei- I,ijsuug von 2.5 g Natriuninitrit i n wenig Wasser und kombiniert mit 4.65 g frisch destilliertem technischem Ilimethylanilin, welches seiner- seits ebenfalls in 25 ccni Alkohol und ca. 5 ccm Salhaure gelost worden war. Wie an der inteusiven Fiirbung der Mischfliissigkeit zu erkennen ist, erfolgt die Kuppelung momentan. Zur Vervollstandigung der Reaktion erhitzt mau noch eine halbe Stunde im Wasserbade naclr uncl giest dann das Keaktionsprodukt in Wasser. Der ausgeschiedene -1zofarbstoff mird gesammelt, auf Ton abgepreBt und mit heisem Eis- essig aufgenomnien. Uer sieclenden Losung setzt man bis zur 'l'rii- hung Wasser zu, worauf beim Erkalten der Farbstoff in giiinzendeii violetten Nadeln auskrystallisiert. Sie sind leicht loslich in Eisessig, ziemlich loslich in Alkohol, nahezu iinl6slich in Wasser.
0.1449 g Sbst.: 15.8 ccrn N (20°, 747 mm).
CljHljN30Y. Ber. N 15.61. Gcf. N 15.6.
-41s I n d i c a t o r benutzt inaii die 0.2-prozentige alkoholixhe Lii-
Aus der Reihe hierniit angestellter Titratioiisversuclie seien die suug des krystallisierten Priiparates.
fulgenden hier angefiigt :
I) Diese Bei-iclite 40, 30li [1907]. ?) Dicse Berichte 41, 1187 [1908].
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Durch die Beibringung eines moglichst umfangreichen Versuchs- materials ware zu erweisen, inwieweit das Erfordernis mehrerer Indi- catoren zur Basentitration durcli das Yethylrot p ro p r a x i in Weg- fall gebracht werden konnte.
M a r bu rg. Pharni.-chem. lnstitut.
610. E. Noelting und K. Philipp: Zur Kenntnis der Triphenglmethan-Farbbasen.
[Z w e i t e All h a n d l u n g.]
(Eingegangen am 6. November 1908.)
Vorliegende Arbeit ist eine Fortsetzuug der vou tins in diesen Berichten 41, 579-585 [1908] veroffentlichteu Untersuchungen. Es ist also nicht notwendig, weitere theoretische Erorterungen vorauszu- scliicken, sondern wir konnea sogleich zur Beschreihung iinserer Ver- suc,he iibergehen.
F a r b 5 t of f a u s Mi c lile r b c h em 1C e t o n u 11 d M o 11 o 111 e t h y l - a- ii a p h t h y 1 a m in.
P e n t n m e t h y l t r i a m i d o -n a p h t h y 1 d i p h e n 3; 1 c a r b i n o 1. Die Dnrstellung des Farbstoffs wird in bekannter VVeise ausge-
fuhrt. Das Chlorhydrat sowie auch die Leukobase sind bereits friiher I)
beschrieben worden. Das C h l o r h y d r a t zeichnet sich durch seine Schwerloslichkeit aus und unterscheidet sich in dieser Beziehung sehr deutlich von dem Dimethylnaphthylaminderivat , dessen Salze sehr leicht loslich sind 3.
Wie bei dem :ithylderivat (8. 553) erhalt iiiari nuch hier nach Belieben das Carbinol oder die Imidbase, je nach der -Arbeitsweise, i i n d kann die eine Form nach Wunsch in die andere uberfiihren.
%ur Darstellung der I m i d b a s e ;
[(CH3)2N.C6H&C = i- ,) = N . CHs, / ‘
‘1 / 1) ird der in heiBem IYasser unter Zusatz r o n I<ssigsiiure gekste Farb- stoff mit Natronlauge gefiillt nnd der rotbraline Siederschlng ails
?) Diese Rerichte 41: 550 [1908], I ) Diese Bcrichte 37, 1912 [1904].