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Uber einige Derivate des Methyl thylhydrochinon. Von Franz Fiala.
(Aus dem Laboratorium des Prof. Dr. J. H a b e r m a n n an der k. k. techn. ttochschule in Briinn.)
(Vorgelegt in der Sitzung am 3, December 1885,)
In Fortsetzung meiner Untersuchung tiber die gemischten Alkyl~ther des Hydrochinons habe ich verschiedene Derivate derselben dargestellt und untersucht. Ubcr einige derselben will ich in dam folgenden beriehten.
I. Tetrachlormethyl~thylhydrochinon.
Der KSrper bildet sich~ wenn man in eine nicht allzu con- centrirteL~sung yon Methyliithylhydrochinon in Eisessig unter guter Ktihlung Chlorgas bis zur vollstandigen' Sitttigung ein- ]eitet. Die Fltissigkcit fiirbt sich Anfangs gelb~ dann rubin- roth~ um sich schliesslich unter Bildung der gelben Krystall- schUppchen des Chloranils wieder zn entf~trben. Dies ist der Zeitpunkt, wo man das Einleiten des Chlorgases unterbricht. Die Fltissigkeit wird hicrauf li~ng'ere Zeit im Vacuum iiber gebranntem Kalke stehen gelassen, worauf sie zu einem Breie yon verfilztcn, gelblieh-weissen Krystallnadeln erstarrt.
Die Krystalle wurden sodann auf einem Leinwandfilter ge- sammelt~ abgenutschf, vorerst mit 70 ~ , dann liingere Zeit mit Essigsi~ure yon geringerer Concentration gewaschen~ abgepresst und behufs Trenmmg vom Chloranil wiederholt aus 90% Essig- si~ure und endlich mehreremale aus Alkohol umkrystallisirt. Die so gereinigte Substanz bildet farblose seideagl~tnzende Nadeln, die beim Reiben stark elektrisch warden. Der Schmelzpunkt des Kiirpers liegt bet 101 ~ C. (uncorr.). Uber den Schmelzpunkt erhitzt sublimirt er in langen, haarf~irmigen Krystallen.
Das Tetrachlormethyl~tthylhydrochinon 18st sich leicht in Benzol~ Petroleumitther und Athe5 in Alkohol und Eiscssig ist es
fJber einige Derivatc des Methyl~thylhydrochinon. 913
sehwerer 15slich. Aus der alkoholisehen und aus der Eisessig- 15sung wird es dutch Wasser in Krystallflocken gef~tllt.
Die Analyse des KSrpers, welche nach tier Methode you Piria-Sehiff ausgeftihrt wurde, hat folgendes ergeben:
I. 0" 301 Grin. Substanz gaben 0" 5924 Grin. Chlorsilber. II. 0" 268 Grm. Substanz gaben 0' 5375 Grm. Chlorsilber.
Bereehnet fiir
Gefunden
I . . . . . . . 48" 18~ Chlor II . . . . . . . 49" 090/0 Chlor
C•,/0CH3 6~'r
48" 270/0 Chlor.
II. Dibrommethyliithylhydrochinon. Der K~rper wurde dutch Einwirkung von Brom auf Methyl-
itthylhydroehinon, beide in EisessiglSsung~ erhalten. Die ersten Tropfen yon BromlSsung verschwinden in der erw~rmten Ltisung des Athers sehr raseh; bei weiterem Zusatz f~trbt sigh die Fltissig- keit durch Uberschtissiges Brom rothbraun. Man tiberli~sst in diesem Stadium die F]tissigkeit so~ange sich selbst, bis cine mit Wasser versetzte. Probe zu einem Gewirre yon thcils dunkel- violetten~ theils farblosen Krystallschiippchen erstarrt, worauf man zur Hauptmenge wenig Wasser zusetzt und das Ganze l~tngere Zeit im Vacuum tiber Schwefels~ure stehen li~sst. Hierauf trennt man die Krystalle durch Abnutschen auf einem Leinwand- filterchen yon der Muttcrlauge~ presst sie ab und befreit die farblose Krystallisatien yon der violett gef~rbten Beimengung dutch wiederholtes fractionirtes Krystallisiren aus Eisessig" und Alkohol.
Doch g'elingt es hiedurch kaum~ ein vSllig reines Pr~parat zu erhalten~ indem auch anseheinend ganz ungefSrbte Kry- stallisationen beim AuflSsen in den genannten LSsungsmitteln schwach violett gefitrbte LSsungen geben. DiG besten Resultate erh~tlt man, wenn man schliesslich wiederholt aus 500/0 Weingeist umkrystallisirt; der violette Farbstoff bleibt hiebei in tier Mutter- lauge.
Das Dibrommethyli~thylhydrochinon bildet ..farblose ~ fett- gl~tnzende Krystallschuppen, welche sieh leieht in Ather, Eisessig'~ Benzol u. Petroleum~the 5 schwer in Alkoho115sen.
In Wasser ist der KSrper unlSslieh.
914 Y i a 1 a. Uber einige Derivate des 3Iethyliithylhydroehinon.
Der Sehmelzpunkt liegt bei 88 ~ C. (uneorr.). Das Analysenergebniss ist folgendes:
I. 0-4256 Grm. Snbstanz lieferten 0" 5112 Grin. Bromsilber. K. 0'401 Grin. Substanz lieferten 0"485 Grin. Bromsilber.
Berechne~, ffir ~ ~ / O C l - I 3
Gefunden t~6rl2br2~OC2I~ 5
I . . . . . . . 51"12 ~ Brom. 51"61 ~ Brom. II . . . . . . . 51" 50 ~
I I I . Dini t r omethyl~thylhy(lro ehinon.
Das Dinitromethyl~thylhydrochinon wird erhalten~ wenn man den "~ther in Eisessig Itist, unter Ktihlung das gleiehe Volumen Salpeters~ure yon ~ewShnlieher Concentration eintri~gt nnd das Gemiseh einige Zeit in der Ktihlfltissigkeit sehen l~tsst.
Das Gemisehe f~rbt sigh goldgelb und seheidet auf Wasser- zusatz sehwefelgelbe Krystallfloeken aus. Man filtrirt~ wiiseht z~mrst mit verdiinnter Essig's~ture~ dann mit Wasser aus. Die Substanz repriisentirt aus siedendem Alkohol umkrystallisirt sehwefelgelbe Krystallnadeln~ die sehr elektriseh sind.
L~tngere Zeit der Luft ausgesetzt, Nrbt sieh dieselbe und ebenso ihre alkoholisehe wie wiisserig'e LSsung roth. Der KSrper ist sublimirbar, sehmilzt bei 144 ~ C. (uneorr.), beginnt abet sehon bei 135 o zu erreiehen.
Er ltist sieh etwas in siedendem Wasser, leieht in Eisessig and Alkohol, sehwierig'er in *ther, Benzol und Petroleum~ther ; dig LSsungen des Ktirpers sind gelb gef~rbt.
Die Analyse hat folgendes t{esultat geliefert: I. 0"2207 Grin. Substanz gaben bei 14 ~ C. und 742 Mm.
Barometerstand 22" 7Cc. ~ 0"026 Grm. Stiekstoff. II. 0"301 Grm. Substanz gaben bei 14 ~ C. und 739 Mm.
Barometerstand 29' 3 Ce. ~ 0"0348 Grin. Stiekstoff. Bereehnet ftir
Gefunden C~H2(N02)"9<oOCHt~ 5
I . . . . . . . 11"77 ~ Stiekstoff. 11"57 % Stiekstoff. II . . . . . . . 11" 45 ~