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41 1 halter1 war. Diese Verschiedenheit rnufs aber offenbar durch die un- gleichen Mengen zugesetzten Rrorns bedingt aein. Cr e b r o m t e s P b enyls e n f6l' Man erhiilt diese Verbindong leicht durch Deetillation von ewei- facb gebromtem Diphenyl-sulfocarbamid mit Phosphorsiiureanbydrid. Sie krystallisirt in farblosen, sternfiirmig vereinten Nadelri von auf- fallend anisiihnlichem Geruch , welche bei 60Oc. schmelzen und bei 48" erstmren. In Alkohol und Aether ist sie leicht liislich. 0,326 Subst. gaben 0,2865 Bromsilber = 37,392 p. C. Brom. Die Formel c7 H4BrNs = C8H4Br CSIN vcdarigt 37,383 p. C. Brom. 1413. A. W.Hofmann nnd C.A.Xartins: Ueber isomere Xylidine. ilus einer eingehenderen Untersuchung iiber die Natur der farbe- erzeugenden aromatischen Basen , welche wir gemeimchaftlich unter- nonimen hsben, theilen wir der Geseltschaft schon heute ein Ergebnifs mit, welohes uns nicht ohne interesse scheint. Wir haben, indern wir die hijher siedcnden Anilinijle des Handeis irn grorsen Maabstabe einer fractionirten Destillation und die einzelneri Fractionen in der Form von Salzen weiteren Scheidungsprocessen unterwarfen . eine Reihe von Producten erhalten, von denen sich einige bereits als chernisch reine Icijrper charakterisiren. Unter diesen befindet sich zumal eine nicht unerhebliche hlenge ton vijllig reinem, constant bei 2120 siedendem Xylidin, welches, wie der Eine von uns in ciner friiheren Notiz*) bereits berichtet hat, wedw fur sich allein noch mit Toluidin gemischt bei der Behnndlang mit den gewiihnlichen Oxydationsmitteln rotheo Farbetoff liefert, sich :her unter Mitwirkung von reinern Anilin alsbsld in ein prachtvolles Cnrnioisin verwandelt. Was ist die chemische Structur dieses farbegebenden Xylidins? lridem wir die weiter abliegende Frage nach Isomerien feinster ZU- spitziing ziir Scite liegen lassen, scheint es vor allem interessant zu erfabren, ob die farbegebende Base von einem rnethylirten oder &thy- lirten Benzol abstamrne, ob sie als betrachtet. wcwderi rnusse. *) IIofmnnii, Bcrichte XI. S. 378.

Ueber isomere Xylidine

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halter1 war. Diese Verschiedenheit rnufs aber offenbar durch die un- gleichen Mengen zugesetzten Rrorns bedingt aein.

Cr e b r o m t e s P b e n y l s e n f6l' Man erhiilt diese Verbindong leicht durch Deetillation von ewei-

facb gebromtem Diphenyl-sulfocarbamid mit Phosphorsiiureanbydrid. Sie krystallisirt in farblosen, sternfiirmig vereinten Nadelri von auf- fallend anisiihnlichem Geruch , welche bei 60Oc. schmelzen und bei 48" erstmren. In Alkohol und Aether ist sie leicht liislich.

0,326 Subst. gaben 0,2865 Bromsilber = 37,392 p. C. Brom. Die Formel

c7 H4BrNs = C8H4Br CSIN vcdarigt 37,383 p. C. Brom.

1413. A. W.Hofmann nnd C.A.Xartins: Ueber isomere Xylidine. i lus einer eingehenderen Untersuchung iiber die Natur der farbe-

erzeugenden aromatischen Basen , welche wir gemeimchaftlich unter- nonimen hsben, theilen wir der Geseltschaft schon heute ein Ergebnifs mit, welohes uns nicht ohne interesse scheint. Wir haben, indern wir die hijher siedcnden Anilinijle des Handeis irn grorsen Maabstabe einer fractionirten Destillation und die einzelneri Fractionen in der Form von Salzen weiteren Scheidungsprocessen unterwarfen . eine Reihe von Producten erhalten, von denen sich einige bereits als chernisch reine Icijrper charakterisiren.

Unter diesen befindet sich zumal eine nicht unerhebliche hlenge ton vijllig reinem, constant bei 2120 siedendem Xylidin, welches, wie der Eine von uns in ciner friiheren Notiz*) bereits berichtet hat, wedw fur sich allein noch mit Toluidin gemischt bei der Behnndlang mit den gewiihnlichen Oxydationsmitteln rotheo Farbetoff liefert, sich :her unter Mitwirkung von reinern Anilin alsbsld in ein prachtvolles Cnrnioisin verwandelt.

Was ist die chemische Structur dieses farbegebenden Xylidins? lridem wir die weiter abliegende Frage nach Isomerien feinster ZU- spitziing ziir Scite liegen lassen, scheint es vor allem interessant zu erfabren, ob die farbegebende Base von einem rnethylirten oder &thy- lirten Benzol abstamrne, ob sie als

betrachtet. wcwderi rnusse.

*) I I o f m n n i i , Bcrichte XI. S. 378.

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Wir haben diese Frage in der Art zo losen gesucht, dafs wir das Xylidin, statt es aus den hoher siedenden Anilinen darzustellen, von dem Benzol ausgehend aufgebaut haben. Zu dern Ende wurde das Benzol athylirt , das githylirte B e n d nitrirt und das Nitrotithylbenzol amidirt. Die so erhaltene Base besitzt einen eigenthiimlichen, an das nus dem Indigo dargestellte Anilin erinnernden Geruch, sie siedet constant bei 2120 Durcb die Analyse wurde festgestellt, dafs die auf die angegebene Weise gewonnene Base dieselbe Zusammensetzung hat, wie die aus den hochsiedenden Anilinen abgeschiedene. Sie ist aber ttotz des iibereinstimmenden Siedepunkte weit entfernt mit dem letzteren also dem aus dem Kohlentheeriil abstammenden, identisch ZII sein. Sie unterschpicjet sich von demselben alsbald durch den Ge- ruch und die ungleich grofsere Lbslichkeit aller ihrer Salze: aber mehr no&, sic liefert bei der Behandlung mit Oxydationsmitteln sowohl fiir sich ale auch in Gegcnwart von Toluidin und endlich von Anilin nich: die geringste Spur von rothem Farbstoff.

W e m nun die beschriebenen Versuche fatstellen, dafs, eino that- siichlich die Aethylgruppe enthaltende Base

zur hthbildung nicht geeignet ist, liifst sich die Ansicbt rechtfertigen, dafs die Roth liefernde Base die zweifach methylirte Verbindung darstellt? Diese Ansicht hat grofse Wahrscheinlichkeit, wir beabsich- tigen aber die Frage auf dem Wege gies Versuches zur Entscheidurig zu bringen.

Zum Schlusse wollen wir aoch anfiihren, dafs daa aus Cuminstiwe

meder fiir sich noch mit Anilin zusammen oxydirt, einen rothcn Farb- stoff erzeugt. Die Darstellang der in den hochsiedenden Anilinen existirenden isomere 1. Base im Zustande absoluter Reinheit ist uns biu jetzt nicht gelungen.

c, HI1 N

bereitete Cumidin C, HI3 N

1.49. A. W. Xsfmann: Weitere Erfahrungen uber die Bafm

(Mittheilung aus dem Berliner UniversitMs-Lsboratorium.)

Dem in der letzten Sitzung der Gesellschaft iiber den neuen Farb- stoff Mitgetheilten, sei es mir heute gestattet, einige weitere Bemerkungen hinzueufiigen. Zunachst will ich erwiihnen, dafs die in gedachtem Aufsatze als wiinschenswerth bezeichnete Wiederholung einiger der Arialysen, auf welche sich die gegebene Naphtalinrothformel stiitzt, seit jcner Zeit zur Ausfiihrung gekommen ist, und, dafs irgend welche Zweifel, welche uber die Zusammensetzung dieses Riirpers noch hiitten herrschen konneil, durch die Ergebnisse derselben beseitigt sind.

dea Naphtalinrothe.