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143 15. Hans Meger: ober neue Reduktionsprodukte des Anthrachinons. (Eingegangen am 17. Dezcinbcr 1905.) Wird Anthrnchinon mit Zink staub uud Lnuge erwarnit, so wird r?s beknnntlicli in ilntliraliydrochinon rer\vandelt. LaBt man aber tlirse Ileaktion hei lioherer Teniper:it,ur und linter Thick vor sich gehen, so ist tler Reaktionsverlauf ein anderer. Iron der Firnia Iiinzlberger cP: Co. in Prag, welclie rliese neue Renktioii in Patentanineldungen beschrieben hat, wurde mir das nahere Stiidinm d& hierbei gebildeten Substnnzen iibertragen. 1)abei hat es sicli nun ergeben, da13 die Reaktion in vollkonimen glatter Weise zur nildong eines bicher unbekannten Reduktionspro- iliiktes tles Anthrachinons fiihrt, deni die Fornrel: OIt /\/ . /-.. \ ".. / \ , /./../. \/\./- , . 01 I zuzuteilen ist; Die Substanz reprasentiert also die E~nolform des Diantliranols, auf deren Existenzmoglichkeit schon Ilini ro t h I) vor einigen .Jahren hingewiesen hat. Dieser Korper ist uun von einer benierkenswerten Stahilitat, die jene des Anthranols x. B. bedeutend iibertrifft. Anscheinend existiert er in zwei Formen, deren eine in dunkelbraunen, glanzenden Kry- talle en erhalten wird, wahrend die andere schwach gelb ist. Der Sclinielzpunkt der Substanz ist nicht schar€, er lie@ bei ungefahr 230O. Es wird sich enipfehlen, und sol1 daher aucli ini folgenden ge- schehen. diesem I'rodukte als eineni Phenol deu Nanien des 1) ian - t h r a n 01s zii erteilen, wahrend der bisher niit diesem Nimeii be- zeichriete als Dian throri anzusprechen ist. Dns Uianthranol ist in walirigen A1li:ilien auch in der IWte rnonientan niit rotgelber Farbe loslich, (lie Losung wid durch den J,uftsauerstoff getriibt. Sauren, auch KohlensGure, scheiden es wieder ails. 1)ie gelhe Losung in Schwefelsiiure wird durch verschiedene ( Jsydationsmittel, am schnnsten durch Salpeterslure, bordeauxrot, gefarbt. ') Dime Rerichte 34, 223 [1901].

Über neue Reduktionsprodukte des Anthrachinons

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15. Hans M e g e r : ober neue Reduktionsprodukte des Anthrachinons.

(Eingegangen am 17. Dezcinbcr 1905.)

Wird Anthrnchinon mit Zink staub uud Lnuge erwarnit, so wird r?s beknnntlicli i n ilntliraliydrochinon rer\vandelt. LaBt man aber tlirse Ileaktion hei lioherer Teniper:it,ur und linter Thick vor sich gehen, so ist tler Reaktionsverlauf ein anderer.

I r o n der Firnia I i i n z l b e r g e r cP: Co. in Prag, welclie rliese neue Renktioii in Patentanineldungen beschrieben hat, wurde mir das nahere Stiidinm d& hierbei gebildeten Substnnzen iibertragen.

1)abei hat es sicli nun ergeben, da13 die Reaktion in vollkonimen glatter Weise zur nildong eines bicher unbekannten Reduktionspro- iliiktes tles Anthrachinons fiihrt, deni die Fornrel:

OIt /\/ . /-.. \ ".. / \ , /./../. \/\./- ,.

0 1 I zuzuteilen ist;

Die Substanz reprasentiert also die E~nolform des Diantliranols, auf deren Existenzmoglichkeit schon I l in i r o t h I ) vor einigen .Jahren hingewiesen hat.

Dieser Korper ist uun von einer benierkenswerten Stahilitat, die jene des Anthranols x. B. bedeutend iibertrifft. Anscheinend existiert er i n zwei Formen, deren eine in dunkelbraunen, glanzenden Kry- talle en erhalten wird, wahrend die andere schwach gelb ist. Der Sclinielzpunkt der Substanz ist nicht schar€, er lie@ bei ungefahr 230O.

Es wird sich enipfehlen, und sol1 daher aucli ini folgenden ge- schehen. diesem I'rodukte als eineni Phenol deu Nanien des 1) i a n - t h r a n 01s zii erteilen, wahrend der bisher niit diesem Nimeii be- zeichriete als D i a n thror i anzusprechen ist.

Dns Uianthranol ist in walirigen A1li:ilien auch i n der I W t e rnonientan niit rotgelber Farbe loslich, (lie Losung w i d durch den J,uftsauerstoff getriibt. Sauren, auch KohlensGure, scheiden es wieder ails. 1)ie gelhe Losung in Schwefelsiiure wird durch verschiedene ( Jsydationsmittel, am schnnsten durch Salpeterslure, bordeauxrot, gefarbt.

') Dime Rerichte 34, 223 [1901].

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1)iirch Acetyliereu entsteht eiu D i n c e t y l l r r o d u l i t , t1:i.j i n gel))- lichen Nadelu erhnlteu wirtl, Oei 175" scliiiiilzt iintl, elwiao wie dn.s J)ixnt.liranoi7 diircli Reduzieren init Jodwnsserstoffsiiure i ind l'hosplior irk Antlirl~ceiidiliydriir, tlurcli Clironisiiure i n I<isessigliisiir~g i n Atitlir:i- chinon iibergefiilirt wertlen kann.

I jurch Alkyliereii der alkalischen Losung des I )i:inthr:ii~tds itiit I ~iinetliylstilfnt entsteht tler bei 245" schmelzende 1) i i n e t h y l ii t h c r , tler (lie Scl~~~efelsiiiirerenh:tioii i n t)esontlerr; schoiier Weise zeigt.

.\ucli tlas I )iii~etli~ldiant.liranol wirtl tliirch Retliiktion i i i 1 ) i l iydro- :irithrnc:eu, tlurch Osytlntion i n Ant1ir:icliinoii iibrrgefiihrt. - Sehr interessant i-t tias Terlialteti tles 1)i:intliranols gegetl

schwFtclier wirkeride Osytlntionsmittel , wie I~iseiichlorid i n Eisessig- losung:' oder nlkalische 1'erm:tngnnnt- odrr Jotljodkaliumliisung. I.)urch tliese Rengerizien wird die Siihstanz iinter Verliist von zwei Wasse1,- stoffatonleu i t i tlas

iibergefiihrt, einen nieisten Solvenzien

33ianth ro i i , eiti %\\eikernchinoti des Anthr:icens

0 I--, -'\; ,

sehr stnbileii, citroiiengelbeii Kurper, tler i n deti schwer ltjslich ist, iind a111 besten nus Acetoplienoti

o(lrr nus l'etr:ichloriit~Iinn-Ligroiti gerrinigt wertlen k:inn. Vori deli zalilreichen interessnnten Iligeiiscliafteri des 1~i:tiithrons

sei erwiilint, dnfJ es in ( le i Hitze griine Loslingen bildet iind :iitcIi

cliirch Driick voriil)ergeherid grun wirtl '). .\lit, lionzetitrierter Schwefelsiiiire zeigt tins 13i:intbroii schoti olirie

S:ilpetersiiiire-%iisntz die beschrieberie k'nrt)enre:iktiori. Etiergisclie Osytliition @lit in iingefiihr YO-prozrritiger .Aiislmute

A II t 11 rnch i ti on, 1: et 1 II k t i o n f ii h rt z 11 III 1) i nn t 11 rn n t i I . Es ist aiicli gellingen, tins 1 )inothrnnol i n I )inrithroti iiberzufiihreu ~

z. f3. durt-Ii :ind:iuertides I'rhitzen niit s;ilzs~iurehaltigciii Alkoliol, iind uiiigekelirt gelit, wie dies st,lion I ) i n i ro t l i vermiitet Iiat, d;ts nintithroti tliircli 13rliaritleln iiiit :ilkoholischeni K d i i i i I )inntlii.:inol iihei..

Eine ausfuhrlicliere Mitteilung iiber die beschriebenen Sul~stanzen, wwie die annlytischen LMen bringt eine gleichzeitig an die Wiener 1k:idemie der VVissen>chaften eingesendete Arbeit.

])as \\ eitere Stitdium dieser und a n d o g aus arideren Chinonen tlarhte1lb:irer f'rodnkte sei hiermit nnsdrucklich vorbehalten.

f r a g , Cheni. 1,:lborat. der Deutschen Universitat.

16:. W. H. Perkin jun. und 0. Wallach: Iher J1- Acetyl-cyclopenten als Oxydationsprodukt der

J l-Cyclohexen-essigsie.

(Eingegangen am 17. Dezember 1908.)

llei vorsiclitiger Oxydntion der bei 38" schmelzenden J I - C y c l o - h r s e 11 - e s s i gs H u r r ,

,nit Kaliumpermnnganat bei Oo wurde vor einiger %eit von W a l l a c l i einie auffallende Ueobachtung gemacht I ) . An Stelle der nls Oxydations- produkt erwarteten B i o x y s a u r e (I) oder I< e t o bic:t r bon s i iu r e (11) lie@ sich unter den angewandten Hedingungen n u r d - A c e t y l - \ a l e - r i a n s l u r e (111) und dnneben ein eigentumliches Keton C71Tlo0 a13 Oxydationsprodukt isolieren:

CH,-COOH cr-12 -COOH Ii. CHZ, ,CO.CH:,.COOH, 111. CH? ,CO.CH~.

' Clla-CH? CHI -CH? I )ie Entsteliung der d - AcetylvaleriansBure va r leicht zu deuteu.

Sie k I J t sich erklaren, ,\Venn man entweder interniediiir die Bildung t ( 1 1 1 J l - >I e t h y 1 - c y cl o h e x e n ,

:itis tler bei 38' schrnelzenden Saure anninimt, oder Iietonspaltung der iiitc.rrnedi2r entstandenen B-I(etobicarbonsHurec< (11). (Ann. d. Cheni. 359, 309.)

I) Ann. d. Chein. 343, 53 [1905]: 353, 292 [1907]: 359, 308 [I9081

Hericlite d. D. Cheni. Gesellschaft. Jahrg. X X S X I I . I 0