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Umbrisches Author(s): H. Ebel Source: Zeitschrift für vergleichende Sprachforschung auf dem Gebiete des Deutschen, Griechischen und Lateinischen, 7. Bd., 4. H. (1858), pp. 266-268 Published by: Vandenhoeck & Ruprecht (GmbH & Co. KG) Stable URL: http://www.jstor.org/stable/40844586 . Accessed: 19/05/2014 01:44 Your use of the JSTOR archive indicates your acceptance of the Terms & Conditions of Use, available at . http://www.jstor.org/page/info/about/policies/terms.jsp . JSTOR is a not-for-profit service that helps scholars, researchers, and students discover, use, and build upon a wide range of content in a trusted digital archive. We use information technology and tools to increase productivity and facilitate new forms of scholarship. For more information about JSTOR, please contact [email protected]. . Vandenhoeck & Ruprecht (GmbH & Co. KG) is collaborating with JSTOR to digitize, preserve and extend access to Zeitschrift für vergleichende Sprachforschung auf dem Gebiete des Deutschen, Griechischen und Lateinischen. http://www.jstor.org This content downloaded from 91.229.248.32 on Mon, 19 May 2014 01:44:30 AM All use subject to JSTOR Terms and Conditions

Umbrisches

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UmbrischesAuthor(s): H. EbelSource: Zeitschrift für vergleichende Sprachforschung auf dem Gebiete des Deutschen,Griechischen und Lateinischen, 7. Bd., 4. H. (1858), pp. 266-268Published by: Vandenhoeck & Ruprecht (GmbH & Co. KG)Stable URL: http://www.jstor.org/stable/40844586 .

Accessed: 19/05/2014 01:44

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266 Ebel

tauschen Ursprungs. Was ist aber der mannsname Qéav- rog? Favctg, ocvtoç, beiname des Adonis bei den Cy priera. Lycophr. 831.

Von räthselhafter natur der dämon Avßag in Temesa Paus. VI, 6. 11. Weil er mit einem wolfsfell bekleidet war, fällt mir dabei kvxaßag ein, aus dem es doch aber kaum entstellt worden. - 'Eléaç, avrog mannsname Choerob. Bekk. Anecd. 1185. - Ileiootg, avrog^ aber auch ¡Joiccg, freier der Hippodomeia, scheint mit ntQavrag, vollbringer, von neçaívcú unvereinbar. Bei Paus. VIII, 18, 2 soll an stelle des Pallas ein Ileíçag mit der Styx die Echidna erzeugt haben. Kann es „ein Versucher" (vgl. den teufel, welcher die leute in Versuchung bringt) bedeuten, oder „prüfer" der angekommenen todten je nach ihren thaten?

Pott.

Urabrisches. 1) dersva = tes va erscheint auf den tafeln ziemlich

häufig als epitheton der *parfo und *curnas, einmal im abl. VI. a. 1 , sonst immer im acc. Das einmal vorkommende te8vam Lb. 13 (dreimal desva VI. b. 51. 52. 52) reicht hin um zu beweisen, dafs das rs in unserm worte kein r ver- tritt, sondern ein wirkliches r + s ist. Das sanskrit bietet zwei wurzeln zur erklärung dar, d arç (drç) und d harsh (dhrsh); im ersten falle müfste das dem skr. ç zu gründe liegende k in oder vor dem s von dersva untergegangen sein, im zweiten die anlautende aspirata sich in die media verwandelt haben, was durchaus nichts befremdliches hat. Der ableitung aus würz, d arç, wonach dersva als adjectiv conspicuus, als Substantiv ostentimi bedeuten könnte, wi- derspricht die anwendung des wortes, das stets in bezie- hung auf offenbare oscines gebraucht wird. Gehen wir dagegen auf wrz. d bars h zurück, so entspricht ein adjec- tivstamm dersvo bis auf die zum latein stimmende vollere

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Umbruches. 267

endung genau dem griech. ̂çaavç, lit. drfsùs, in seiner anwendung auf die oscines würde es /also „muthig, lustig, schreiend" bedeuten. (Man könnte sogar wegen des lit. 3 und des ähnlichen lautverhältnisses zwischen Saavg und d ens us dem &(jaavg hinsichtlich der form, unserm dersvo hinsichtlich der bedeutung das lat. drensare „naturlaut der schwane" an die seite stellen, was auf sich beruhen mag.) Sollte dersva aber ein Substantiv sein, was die be- treffenden stellen nicht geradezu abweisen, so böte sich das altlat. strena = omen neben strenuus zur vergleichung dar. Wahrscheinlicher ist jedoch auch wegen der corre- spondenz mit tnersto, dafs in dersvo ein adj. = &çaavç vorliegt.

2) vas , nur in der viermal wiederkehrenden formel persei tuer perscler vaçetom est - tuer perscler virseto avirseto vas est, ist bereits von A. K. als Substantiv er- kannt worden, das etwa „flecken, fehler, mangel" bedeutet und vor dem s einen consonanten verloren hat. Da ein t durch das a ausgeschlossen scheint, welches, wie ebenda bemerkt ist, vor s = z im Jüngern dialecte in 0 überge- gangen sein würde, so liegt nichts näher, als an k zu den- ken, das bekanntlich im umbrischen regelmäßig vor s aus- fallt (oder vielmehr sich assimiliert). Dafs vas aus *vax entstanden sei, ist nun um so wahrscheinlicher, als erstlich im Vordersätze gerade vaçetom est von derselben wurzel obenansteht, zweitens das lateinische zwar kein entspre- chendes Substantiv, wohl aber begrifflich nahe liegende ad- jectiva bietet, die von derselben wurzel stammen : vaeuus, vaeivus, vânus (statt vaenus wie luna statt lucna, pînus statt pic nus = 7ievx?j) und vielleicht auch va- st üb, das dann statt vaxtus stände wie m i st us neben m ix tu s. (Àhd. wuosti, wüst, beweist wenigstens nichts dagegen, da auch goth. maihstus zu ahd. mist geworden ist, selbst goth. vaurstv statt vaurhstv steht.) Das lat. van us steht unserm vas besonders nahe in der bedeutung, noch näher aber in der form das altir. fáas fass (vanus), dessen s ebenfalls auf einen verlorenen consonanten deutet

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Das umbr. tas, das seiner abstammung nach jedenfalls leere, mangel bedeutet, halte ich für ein neutrum auf -as, das also einem lat. *vacus entsprechen würde, mit derselben syncope, wie sie das osk. úp s ens zeigt.

3) arsmor y dersecor subator sent, ebensfalls viermal wiederholt, bietet der erklärung weniger anhält, weil das rs weder in arsmor noch in dersecor seiner entstehung nach ganz klar ist, das fehlende h in subator die deutung sub a et i zweifelhaft läfst; doch erinnert arsmor zu sehr an arma, dersecor zu sehr an der sv a , als dafs wir nicht wenigstens eine vermuthung wagen sollten, die der Zusam- menhang zu empfehlen scheint. Das arsmo mit der va- riante asmo y welches in jedem gebete zweimal hinter nerf genannt wird, entspricht wohl sicher im sinne dem römi- schen arma; gerade wie bei uns gebetet wird : „segne den könig und das königliche haus, segne das königliche kriegs- heeru, so heifst es dort, wie es scheint: „ sühne, erhalte die neres, die waffen" u. s. w. Das geschlecht des Wortes bleibt dort unentschieden ; wenn aber selbst m an us im ge- gensatz gegen alle europäischen sprachen im umbrischen masculinum ist, kann es noch viel weniger auffallen, wenn dem lateinischen neutrum ein umbrisches mase, arsmor ge- genübersteht. Auch dersecor y doch wohl von der wurzel der s y also einem skr. *dharshaka entsprechend, scheint sich sehr passend anzuschlieisen : arma fortia oder arma fortium, arma bellica. Das fehlende h in subator reicht wohl nicht aus, um die deutung suba c ti umzustofsen; nur möchte ich das wort im gewöhnlichen sinne fassen, weil das folgende pusei neip hereitu (vgl. V, 40. 9) auf ei- nen Unglücksfall hindeutet. Meiner vermuthung nach würde also der sinn sein: quod (si forte) in ocre Fisio in- cendiimi ortum est, in civitate Iguvina arma bellica vieta sunt, uti ne placeat, und in dem vor- aufgehenden orer ose wäre der hauptsatz im imperativ oder conjunetiv enthalten.

Dec. 1857. H. Ebel.

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