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Meerespolitik und Fischerei DIE EUROPÄISCHE UNION ERKLÄRT Bei der Bewirtschaftung der Meere und Ozeane müssen wir klug vorgehen, klüger als je zuvor. Die Zukunſt unserer Meere sichern und neuen Wohlstand schaffen

UNION ERKLÄRT Meerespolitik und Fischerei€¦ · sorgt die EU dafür, dass die Grundsätze der nachhalti-gen Fischerei, des Schutzes der Artenvielfalt sowie der verantwortungsvollen

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Meerespolitik und Fischerei

D I E E U R O P Ä I S C H E U N I O N E R K L Ä R T

Bei der Bewirtschaftung der Meere und Ozeane müssen wir k lug vorgehen, k lüger a ls je zuvor.

Die Zukunft unserer Meere

sichern und neuen

Wohlstand schaffen

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2D I E E U R O P Ä I S C H E U N I O N E R K L Ä R T

INHALTEine intelligente Meereswirtschaft ist eine nachhaltige Meereswirtschaft . . . . . 3

Welchen Ansatz verfolgt die EU? . . . 4

Maßnahmen der EU . . . . . . . . . . . . . . 6

Nächste Schritte . . . . . . . . . . . . . . . . 10

Weitere Informationen . . . . . . . . . . . 12

DIE EUROPÄISCHE UNION ERKLÄRT

Die Europäische Union erklärt: Meerespolitik und Fischerei

Europäische Kommission Generaldirektion Kommunikation Bürgerinformation 1049 Brüssel BELGIEN

Letzte Aktualisierung: November 2014

Deckblatt und Bild auf Seite 2: ©Europäische Union

12 S. – 21 × 29,7 cm ISBN 978-92-79-42238-6 doi:10.2775/62880

Luxemburg: Amt für Veröffentlichungen der Europäischen Union, 2014

© Europäische Union, 2014 Nachdruck gestattet. Für die Verwendung oder Reproduktion einzelner Fotos muss die Genehmigung direkt beim Urheberrechtsinhaber eingeholt werden.

Diese Veröffentlichung ist Teil einer Schriftenreihe, in deren Rahmen die Aktivitäten der EU in unterschiedlichen

Politikfeldern, die Gründe und die Ergebnisse ihrer Tätigkeit erläutert werden.

Sie können die Veröffentlichungen der Reihe hier herunterladen: http://europa.eu/pol/index_de.htm

http://europa.eu/!qf86pN

Wie funktioniert die EU?Europa in 12 Lektionen

Europa 2020: Europas WachstumsstrategieDie Gründerväter der EU

Allgemeine und berufliche Bildung, Jugend und Sport Außen- und Sicherheitspolitik

Banken und Finanzen Beschäftigung und Soziales

BetrugsbekämpfungBinnenmarkt

Digitale Agenda Energie

ErweiterungForschung und Innovation

GesundheitswesenGrenzen und Sicherheit

HandelHaushalt

Humanitäre Hilfe und Katastrophenschutz Internationale Zusammenarbeit und Entwicklung

Justiz, Grundrechte und Gleichstellung Klimaschutz

Kultur und audiovisuelle MedienLandwirtschaft

LebensmittelsicherheitMeerespolitik und Fischerei

Migrations- und AsylpolitikRegionalpolitik

SteuernUmwelt

UnternehmenVerbraucher

VerkehrWettbewerb

Wirtschafts- und Währungsunion und der EuroZoll

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3M A R I T I M E A N G E L E G E N H E I T E N U N D F I S C H E R E I

Meere und Ozeane sind in vielerlei Hinsicht von wesentli-cher Bedeutung für das menschliche Leben. Sie regulieren unser Klima und werden seit jeher als Nahrungslieferant, für den Seeverkehr und zur Erholung genutzt. Dank des technologischen Fortschritts können wir heute aus dem Meer auch Arzneimittel, Mineralien und möglicherweise Energie in unbegrenztem Ausmaß gewinnen – solange wir sichere Methoden anwenden und verantwortungsbewusst, umsichtig und fair handeln.

Ebenso wichtig ist aber auch der wirtschaftliche Nutzen des Meeres für unsere Gesellschaft. Heute werden zwi-schen 3 % und 5 % des Bruttoinlandsprodukts (BIP) der EU im Bereich der Meereswirtschaft erzeugt. 90 % des Außenhandels und 43 % des EU-internen Handels werden über Seeverkehrswege abgewickelt. Der europäische Schiffbau steht für 10 % der weltweiten Produktion und ist hinsichtlich des Produktionswerts weltweit führend. Fast 100 000 Schiffe sind in Europa in der Fischerei oder in der Aquakultur im Einsatz. Neben diesen traditionellen Industriezweigen entwickeln sich mit großer Geschwindig-keit neuere Nutzungsmöglichkeiten für die Meeresum-gebung, zum Beispiel Mineralienabbau und Windparks.

Allerdings ist das empfindliche Gleichgewicht der Meeresökosysteme durch nicht nachhaltige Nutzung bedroht, der Wettbewerb um die Nutzung des Meeres-raums wird immer härter, und sowohl die Tier- und

Pflanzenwelt als auch alle menschlichen Aktivitäten, die vom Meer abhängen, leiden unter Umweltzerstörung und dem Verlust an biologischer Vielfalt.

Die Europäische Kommission setzt sich dafür ein, dass die Meere weiterhin streng nachhaltig genutzt werden und das reiche maritime Erbe Europas wachsen kann. Dabei wird davon ausgegangen, dass Umweltschutz und Wirt-schaftswachstum eng miteinander verflochten sind, d. h., dass sie einander bedingen und nicht im Widerspruch zueinander stehen.

Die neue Gemeinsame Fischereipolitik ist der Grundstein für eine vernünftige und gerechte Befischung, und durch unser integriertes Konzept für das „System Meer“ sollen die zahlreichen Herausforderungen, vor denen Europas Meere heutzutage stehen, ganzheitlich bewältigt werden. Hierzu gehören Verschmutzung und Überfischung, Ver-städterung und Küstenerosion ebenso wie Sicherheitsfra-gen. Die Europäische Kommission fördert die sektor- und grenzüberschreitende Zusammenarbeit aller Beteiligten, damit sich die europäische Meereswirtschaft umweltver-träglich entwickeln kann. Für jedes Meeresbecken wendet die EU maßgeschneiderte Bewirtschaftungsmethoden an. Dort, wo es sinnvoll ist, stellt sie gemeinsame Instru-mente bereit, durch die die EU-Länder moderne und geeignete nationale Strategien umsetzen können.

Eine intelligente Meereswirtschaft ist eine nachhaltige Meereswirtschaft

WICHTIGSTE ERZEUGER WELTWEIT (2011)(FISCHFANG UND AQUAKULTUR)

65 903 381 13 601 723

8 879 499 8 346 461 6 143 294 5 559 838 5 555 000 4 971 799 4 755 093 4 436 484 4 391 154 4 150 091 3 572 608 3 260 930 3 124 677 2 868 436

177 632 194

37,1 %7,7 %5,0 %4,7 %3,5 %3,1 %3,1 %2,8 %2,7 %2,5 %2,5 %2,3 %2,0 %1,8 %1,8 %1,6 %

100 %

* Schätzung der FAO (Food and Agriculture Organisation)Quelle: Eurostat und Eumofa für die EU-28 und FAO für die anderen Länder.

(Menge in Tonnen Lebendgewicht und Anteil an der Gesamtmenge in Prozent)

ChinaIndonesienIndienPeruEU-28Vereinigte Staaten von AmerikaVietnam *PhilippinenJapan *ChileRusslandMyanmarNorwegenSüdkoreaBangladeschThailand

Insgesamt

Die meisten Fische der EU werden im östlichen Atlantik und im Mittelmeer gefangen.

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4D I E E U R O P Ä I S C H E U N I O N E R K L Ä R T

Da das Meer an sich schon ein komplexes System ist, dessen Komplexität durch die Vielzahl menschlicher Aktivitäten noch zunimmt, wird die Kommission an mehreren Fronten gleichzeitig tätig. Sie hat die Gemein-same Fischereipolitik so umgestaltet, dass für die Befi-schung wissenschaftlich begründete Obergrenzen gelten, dass sich überfischte Bestände durch langfris-tige Pläne erholen können und dass Rückwürfe durch eine Reihe von Instrumenten und technischen Lösungen schrittweise abgeschafft werden. Für jedes Meeresbe-cken und jede Region gibt es maßgeschneiderte Bewirt-schaftungspläne. Fischereitätigkeiten außerhalb der EU werden nur innerhalb wissenschaftlich gesicherter Gren-zen durchgeführt und nur, wenn der Bedarf der örtlichen Bevölkerung an Fischen und Meeresfrüchten gedeckt ist.

Eine unserer Prioritäten ist es, das Wissen nicht nur über den Erhaltungszustand der Bestände (unabdingbar für jede Bewirtschaftungsentscheidung), sondern auch über das Meer im Allgemeinen zu verbessern: Tiefe der Meere, darin lebende Organismen, Sedimente und Strö-mungen usw. Die EU schafft die Voraussetzungen dafür, dass alle Überwachungsbehörden Daten in Echtzeit aus-tauschen können, um Rettungsmaßnahmen und die Bekämpfung der Kriminalität zu verbessern. Außerdem hat die EU einen Rechtsrahmen für die Mitgliedsländer geschaffen, damit sie die Nutzung des Meeresraums oder Mehrfachnutzungen ein und desselben Raums pla-nen können.

International und durch ihre bilateralen Beziehungen sorgt die EU dafür, dass die Grundsätze der nachhalti-gen Fischerei, des Schutzes der Artenvielfalt sowie der verantwortungsvollen Meereswirtschaft, auch „blauen Wirtschaft“, eingehalten werden. Sie ist die treibende Kraft bei der Wiederauffüllung der Bestände an Rotem Thun und bei der weltweiten Bekämpfung der illegalen Fischerei. Dabei setzt die EU nicht nur ihr politisches, sondern auch ihr wirtschaftliches Gewicht ein, indem sie keine Erzeugnisse einführt, die nicht den internationalen Regeln entsprechen.

Für den Übergang zu nachhaltiger Fischerei und die Schaffung einer intelligenten Meereswirtschaft, auch „blauen Wirtschaft“, sind natürlich Investitionen erfor-derlich, wofür die Kommission angemessene finanzielle Unterstützung bereitstellt. Zwischen 2014 und 2020 werden 6,5 Milliarden € in Projekte fließen, die den gesamten maritimen Bereich abdecken und die Diversi-fizierung, Innovation und nachhaltiges Wachstum för-dern (siehe auch „Nächste Schritte“).

Welchen Ansatz verfolgt die EU?

In Europa sind fast 100 000 Fischereiboote im Einsatz.

© iS

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Die EU fördert nachhaltige Fischerei.

© iStockphoto/Ivan Bajic

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5M A R I T I M E A N G E L E G E N H E I T E N U N D F I S C H E R E I

GESAMTFÄNGE JE MITGLIEDSTAAT (2011)

GESAMTFANGMENGE DER WELTWEIT FÜHRENDEN ERZEUGER (2011)

(Menge in Tonnen Lebendgewicht und Anteil an der Gesamtmenge in Prozent)

EU-28 insgesamt 4 889 188

860 030 738 846 599 523 443 549 364 964 224 592 214 779 212 730 206 177 179 836 169 593 156 130 137 063 119 686

77 942 70 534 62 847 22 191

8 956 6 216 3 990 3 254 1 920 1 608

1 163

719 350

100,00 %

17,59 %15,11 %12,26 %

9,07 %7,46 %4,59 %4,39 %4,35 %4,22 %3,68 %3,47 %3,19 %2,80 %2,45 %1,59 %1,44 %1,29 %0,45 %0,18 %0,13 %0,08 %0,07 %0,04 %0,03 %

0,02 %

0,01 %0,01 % * Daten von 2010

Anmerkung: für LU nicht zutreffend.Quelle: Eurostat.

SpanienDänemarkVereinigtes KönigreichFrankreichNiederlandeDeutschlandPortugalItalienIrlandSchwedenPolenLettlandLitauenFinnlandEstlandKroatienGriechenlandBelgienBulgarienUngarn *Tschechische Republik *RumänienMaltaSlowakei *ZypernSlowenienÖsterreich *

(Menge in Tonnen Lebendgewicht und Anteil an der Gesamtmenge in Prozent)

* Schätzung der FAOQuelle: Eurostat für die EU-28 und FAO für die anderen Länder.

16 046 114

8 254 261

5 713 101

5 162 997

4 889 188

4 301 534

4 261 503

3 848 955

3 466 945

3 332 979

2 502 500

2 433 811

2 363 679

1 862 151

1 761 785

1 600 918

1 571 437

1 378 799

1 154 199

964 704

903 892

17,02 %

8,75 %

6,06 %

5,47 %

5,18 %

4,56 %

4,52 %

4,08 %

3,68 %

3,53 %

2,65 %

2,58 %

2,51 %

1,97 %

1,87 %

1,70 %

1,67 %

1,46 %

1,22 %

1,02 %

0,96 %

China

Peru

Indonesien

Vereinigte Staaten von Amerika

EU-28

Indien

Russland

Japan *

Chile

Myanmar

Vietnam

Norwegen

Philippinen

Thailand

Südkorea

Bangladesch

Mexiko

Malaysia

Island

Marokko

Taiwan

Vier Länder stehen für fast die Hälfte der Gesamtfang-menge in Europa.

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6D I E E U R O P Ä I S C H E U N I O N E R K L Ä R T

Übergang zu nachhaltiger Fischerei: die Reform der Gemeinsamen Fischereipolitik

Die neue Gemeinsame Fischereipolitik ist seit dem 1. Januar 2014 in Kraft. Ihr übergeordnetes Ziel ist es, die Fischerei ökologisch, wirtschaftlich und sozial nach-haltig zu gestalten. Die neue Gemeinsame Fischereipoli-tik soll zu einer Erholung der Bestände, zur Abschaffung verschwenderischer Praktiken, zu einem Aufschwung des Sektors und zur Förderung der Aquakultur führen.

Nachhaltige Fischerei bedeutet, es werden nur so viele Fische entnommen, dass sie sich ausreichend fortpflan-zen können. Längerfristig liefern gesündere Bestände bessere Erträge, wodurch der Fischereiaufwand (und damit der Kraftstoffverbrauch!) sinkt. Anstatt verzweifelt stetig schrumpfenden Fischbeständen nachzujagen, kön-nen wir reichhaltige Bestände vernünftig befischen. Dies führt zu einem Aufschwung des Fischereisektors und zu einem Ende der Anfälligkeit gegenüber externen Einflüs-sen sowie der Abhängigkeit von staatlichen Beihilfen. Für die Bürgerinnen und Bürger besteht der Vorteil in einer kontinuierlichen Versorgung mit gesundem Eiweiß und der Gewissheit über den Ursprung der Erzeugnisse.

Ein weiterer wichtiger Bestandteil der Fischereipolitik neben den Nachhaltigkeitszielen ist ein Zeitplan zur Beendigung der Praxis, unerwünschte Fische nach dem Fang wieder ins Meer zurückzuwerfen. Für die einzelnen

Fischereien und Meeresbecken wurden unterschiedliche Fristen festgelegt. Ab 2015 wird das Rückwurfverbot schrittweise für Fische in den oberen Wasserschichten eingeführt, ab 2020 gilt es für alle Fische. Um die Bewirtschaftung zu vereinfachen und an regionale Besonderheiten anzupassen, können die Länder im Rah-men übergeordneter EU-Rechtsvorschriften selbst über die jeweiligen Erhaltungsmaßnahmen bestimmen. Dabei finden das Know-how der Branche und ihre entschei-dende Rolle beim verantwortungsvollen Umgang mit dem Meer gebührende Berücksichtigung. Durch markt-orientierte Lösungen können Fischereiorganisationen eine stärkere Marktposition erlangen und höhere Preise für ihre Fänge erzielen. In jedem Fall wird das länger-fristige Konzept mit Wiederauffüllungsplänen, die sich über mehrere Jahre erstrecken, die Vorhersehbarkeit der Marktsituation verbessern und somit Investitionen und Planung erleichtern.

In der Zwischenzeit wird die grundlegende Strategie verfolgt, die Einkommensdiversifizierung zu fördern, Kleinunternehmer zu unterstützen und die Fischzucht als hochwertige Ergänzung zur Befischung wild leben-der Bestände zu stärken. Bei Fangtätigkeiten außerhalb der EU-Gewässer unterliegen die Fischer der Europäi-schen Union denselben Nachhaltigkeitsvorschriften wie daheim: Sie müssen wissenschaftlich festgesetzte Gren-zen einhalten und so fischen, dass den örtlichen Flotten keine Nachteile entstehen.

Da ohne verlässliche und umfassende Daten über den Zustand der Meeresressourcen keine fundierten Ent-scheidungen getroffen werden können, gelten für die EU-Länder zudem neue Verpflichtungen: Sie müssen wissenschaftliche Daten über Fischbestände sowie die Auswirkungen der Fischerei in den einzelnen Meeres-becken erheben und austauschen.

Gesündere Bestände – und eine vielfältigere Wirt-schaftsstruktur in Küstengebieten – fördern eine solide Wirtschaftsleistung, integratives Wachstum und einen stärkeren Zusammenhalt in Küstenregionen und tragen somit zur Strategie Europa 2020 zur Förderung des Wirtschaftswachstums bei.

Weitere Informationen zur Reform finden Sie auf der Website zur Reform der Gemeinsamen Fischereipolitik: http://ec.europa.eu/fisheries/reform/index_de.htm.

Maßnahmen der EU

PRODUKTION DER AQUAKULTUR IN DER EU NACH PRODUKTARTEN (2011)

(Anteil an der Gesamtmenge in Prozent)

Süßwasserfische (einschließlich Forelle und Aal, in Süßwasser gezüchtet)

Schalen- und Weichtiere

Salzwasserfische (einschließlich Lachsund Forelle, in Meerwasser gezüchtet)

50 %

27 %

23 %

Quelle: Eurostat und Eumofa.

Die Aquakultur steht für ca. 20 % der Gesamterzeugung der EU-Fischerei.

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7M A R I T I M E A N G E L E G E N H E I T E N U N D F I S C H E R E I

Blaues Wachstum: nachhaltiges Wachstum in der Meereswirtschaft

Um die Krise bewältigen zu können, müssen alle europäi-schen Wirtschaftszweige einen Beitrag leisten. Dabei spielt die Meereswirtschaft – die sogenannte blaue Wirt-schaft – eine wichtige Rolle. Sie beschäftigt unge-fähr 5,6 Millionen Menschen und sorgt für eine Bruttowertschöpfung von 495 Milliarden € jährlich.

Doch sie könnte noch sehr viel mehr Arbeitsplätze schaf-fen, wenn wir zur richtigen Zeit die richtigen Investitionen tätigen. Und genau das macht die Strategie der Kommis-sion zum blauen Wachstum. Sie hat die vielverspre-chendsten Sektoren und die lohnendsten Investitionen ermittelt – sozusagen die Züge, auf die Europa aufsprin-gen sollte, bevor es Andere tun. Diese Sektoren reichen von etablierten Wirtschaftszweigen wie dem Küstentou-rismus (183 Milliarden € Bruttowertschöpfung pro Jahr) oder der Aquakultur über aufstrebende Sektoren wie Meeresbiotechnologie (jährliche Bruttowertschöpfung von 14,1 Milliarden €) bis hin zu zukunftsweisenden Bran-chen wie Tiefseebergbau oder Gewinnung von Meeres-energie. Diese Bereiche bergen offenbar ein enormes Beschäftigungspotenzial.

Im Tourismus wird von einem durchschnittlichen jährli-chen Wachstum von 2 % bis 3 % ausgegangen (der Kreuzfahrtbranche werden in diesem Jahrzehnt ein Wachstum um 60 % und 100 000 neue Arbeitsplätze vorhergesagt). Im Bereich der erneuerbaren Energien wird bis 2020 von einer Verzehnfachung ausgegangen (bei der Offshore-Windenergiegewinnung soll die Zahl der Arbeits-plätze von 35 000 im Jahr 2010 auf möglicherweise 170 000 im Jahr 2020 ansteigen), und im Tiefseeberg-bau könnte der weltweite Umsatz in den kommenden zehn Jahren exponentiell ansteigen.

Deshalb erarbeitet die EU Leitlinien und rechtliche Rah-menbedingungen, damit die Regierungen der Mitglieds-länder dieses Wachstum klug begleiten und schnellstmöglich alle Vor-teile daraus ziehen, ohne dabei der Umwelt zu scha-den. Blaues Wachstum kann sich spürbar positiv

auf die Wirtschaft und damit auch die Bürgerinnen und Bürger Europas auswirken. Nachstehend wird auf einige, aber längst nicht alle Instrumente eingegangen, die die EU den Mitgliedsländern für eine bessere Zukunft zur Verfügung stellt.

Erfolgreiche Verwaltungsstrukturen: Meeresbeckenstrategien

Wenn man die Erde aus dem Weltraum betrachtet, sieht man keine nationalen oder regionalen Grenzen, sondern vielmehr Land- und Wasserflächen. Dabei ist leicht erkennbar, dass die Menschen, die um dasselbe Meeres-becken herum leben, potenziell viel gemeinsam haben. Deshalb ist unsere Meerespolitik meeresbeckenbezogen. Da alle Beteiligten zusammengebracht werden, sind mee-resbeckenbezogene Strategien präzise und unmittelbar auf die Bedürfnisse der Wirtschaftsteilnehmer und ande-ren dort lebenden Menschen ausgerichtet. So werden Finanzmittel aus verschiedenen Ländern und unterschied-lichen Quellen für gemeinsam vereinbarte Ziele einge-setzt. Sie verfolgen stets soziale Ziele wie Beschäftigung, Zugangsmöglichkeiten und Lebensqualität. Dies beweist eine der am weitesten fortgeschrittenen Meeresbecken-strategien, nämlich die für die Ostsee.

Im Rahmen einer Meeresbeckenstrategie werden EU-Ein-richtungen, nationale Regierungen, lokale Behörden, Wirtschaftsteilnehmer, die Industrie und Nichtregierungs-organisationen (NRO) zu gleichrangigen Partnern, die für kohärente Ergebnisse zum Nutzen von Mensch und Umwelt sorgen. Hierfür ist kein zusätzliches Geld nötig, es handelt sich schlicht und einfach um einen Mechanismus, durch den gewährleistet wird, dass das vorhandene Geld mit langfristiger Planung zweckmäßig eingesetzt wird, um eine bessere Wirkung zu erzielen. Somit handelt es sich um eine kluge Managementmethode.

Die EU ist Mitglied der Internationalen Kommission

für die Erhaltung der Thunfischbestände im

Atlantik.

© iStockphoto/G

ary Stokes

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8D I E E U R O P Ä I S C H E U N I O N E R K L Ä R T

Sorgfältige Planung der Nutzung des Meeresraums: maritime Raumordnung

Durch die Globalisierung gewinnen Schiffsverkehr, Häfen und Schiffbau immer mehr an Bedeutung, und neue Nutzungsmöglichkeiten wie Windparks, Fischzucht-betriebe und der Abbau von Mineralien werden erschlossen. Dies führt zu einem Wettbewerb um den Meeresraum und zu einer möglichen Schädigung der Meeresumwelt. Ohne Koordinierung können Interessen-konflikte Projekte verzögern, Gewinnkalkulationen erschweren oder Rechtsstreitigkeiten nach sich ziehen. Dabei könnte die Einrichtung eines grenzüberschreiten-den Windparks effizienter und umweltverträglicher sein als der Bau von zwei Windparks an zwei getrennten und umweltsensibleren Orten. Indem Schifffahrtswege in größerer Entfernung an Schutzgebieten vorbeigeführt werden, wird die Gefahr von Umweltkatastrophen ver-ringert usw.

Aus diesen Gründen hat die EU einen Rahmen für die Raumordnung der Meere und Küsten geschaffen, damit die Mitgliedstaaten die Nutzung des Meeresraums und auch die Mehrfachnutzung ein und desselben Raums planen. Durch die transparente Einbindung aller Betei-ligten schafft die maritime Raumordnung der EU einen stabilen und fairen Regelungsrahmen. Darin können sich alle mit dem Meer verbundenen Tätigkeiten entfalten. Durch dieses Instrument konnten bereits Investitionen angekurbelt werden. Außerdem gingen die Rechts- und Verwaltungskosten für Unternehmen zurück.

Kontrolle des Seeverkehrs: integrierte Meeresüberwachung

Zersplitterung führt oftmals zu Mehrfachaufwand. Die Überwachung des Handelsverkehrs und die Verfolgung illegalen Handels werden von verschiedenen Behörden wahrgenommen. In unserem digitalen Zeitalter gibt es jedoch keinen Grund, warum sie ihre Informationen nicht austauschen sollten. Mithilfe der Unterstützung durch die EU wurden technische Lösungen entwickelt, durch die der Informationsfluss zwischen den zuständi-gen Behörden verbessert und gleichzeitig unbefugter Zugang unterbunden wird. Dadurch können die Behör-den Kriminalität wirkungsvoller bekämpfen und Handelsschiffe und Fischereifahrzeuge besser vor Bedrohungen schützen. Sie werden auch bei konkreten Maßnahmen zusammenarbeiten und nicht nur die Poli-zeiarbeit, sondern auch die Seerettung verbessern. Durch eine solche Integration werden auch die öffentli-chen Gelder sinnvoller verwendet.

© European U

nion/Catrin Ow

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Der Europäische Meeres- und Fischereifonds soll die Lebensqualität in den

Küstenregionen Europas verbessern.

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9M A R I T I M E A N G E L E G E N H E I T E N U N D F I S C H E R E I

Ausbau des Wissens: Meereskenntnisse 2020

Häufig heißt es, wir wüssten mehr über die Oberfläche des Mondes als über die Tiefen unserer Ozeane. Das stimmt. Unser Wissen über das Meer ist sehr lückenhaft und auf viele unvereinbare und unvollständige Quellen verteilt.

Die Initiative „Meereskenntnisse 2020“ bündelt zuver-lässige und kohärente maritime Daten und stellt sie kostenlos öffentlich zur Verfügung. Die Kommission hat bereits eine erste digitale Karte der Meeresböden erstellt und arbeitet nun mit europäischen

Wissenschaftlern und Ingenieuren zusammen, um die vorhandenen Daten zu sammeln und das Wissen über Meere und Ozeane auszubauen.

Schließlich benötigen Unternehmen Daten, um Projekte entwickeln und ihre Wettbewerbsfähigkeit verbessern zu können. Doch ein freierer Datenzugang ist nicht nur für Unternehmer interessant. Es geht auch darum, Wissen zu demokratisieren, so dass Bürgerinnen und Bürger an Entscheidungen über ihre Küsten und Meere mitwirken können.

Unterstützung von Mobilität und sektorübergreifenden Berufslaufbahnen

Derzeit fehlt es in der Meeresindustrie an ausreichend Personal, das die erforderlichen Qualifikationen, Fach-kenntnisse und Erfahrungen mitbringt. Der zunehmende Mangel an qualifiziertem Personal hemmt die Weiter-entwicklung dieser Industriezweige in Europa, was gerade in Zeiten hoher Arbeitslosigkeit inakzeptabel ist. Durch ihre Meerespolitik will die Europäische Kommis-sion Hemmnisse wie Ausbildung in lediglich einem Industriezweig (z. B. Fischerei), fehlende Mobilität oder Ungewissheit bezüglich der Beschäftigungsaussichten aus dem Weg räumen.

Um Arbeitsplätze auf dem Meer und an den Küsten attraktiver zu machen, wird die EU die berufliche Mobili-tät zwischen einzelnen Industriezweigen und zwischen den Ländern verbessern. Der Schwerpunkt wird dabei auf den künftig erforderlichen maritimen Fertigkeiten liegen und über die heutigen Qualifikationen hinausgehen.

Europas „blaue Wirtschaft“ beschäftigt mehr

als 5 Millionen Menschen in der EU.

© iStockphoto/sw

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Die Ostseestrategie ist eine EU-Erfolgsgeschichte, bei der sich mehrere Länder für ein gemeinsames Ziel einsetzen.

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10D I E E U R O P Ä I S C H E U N I O N E R K L Ä R T

Ein modernes und angepasstes Finanzierungsinstrument

Parallel zur Reform der Gemeinsamen Fischereipolitik wurde ein neuer EU-Fonds für maritime Angelegenhei-ten für den Zeitraum 2014 bis 2020 eingerichtet: der Europäische Meeres- und Fischereifonds, der mit 6,5 Milliarden € ausgestattet ist. Dieser neue Fonds ersetzt den Europäischen Fischereifonds und führt auch eine Reihe ergänzender Fonds in einem einzigen Finan-zierungsinstrument zusammen. Um Empfängern den Zugang zu Finanzmitteln zu erleichtern, wurden büro-kratische Hürden abgebaut.

Der Fonds trägt dazu bei, die ehrgeizigen Ziele der Fischereireform zu erreichen. Wenn wir weniger Fische fangen, um den Beständen die Möglichkeit zur Erholung zu geben, müssen wir die von der Fischerei abhängigen Gemeinden dabei unterstützen, den Übergang zu bewäl-tigen und alternative Einkommensquellen zu finden. Der Fonds hilft Wirtschaftsteilnehmern, ihre Fangmethoden zu modernisieren, ihre Fänge aufzuwerten oder Alterna-tiven zur Fischerei zu finden: So können sie beispiels-weise selektivere Netze verwenden, um Beifänge zu reduzieren, oder neue Technologien entwickeln, durch die die Auswirkungen der Fischzucht auf die Umwelt verringert werden.

Unterstützt werden also Projekte, die Innovation und wirtschaftliche Diversifizierung fördern, neue Arbeits-plätze schaffen oder die Lebensqualität verbessern. In der Vergangenheit haben von der Basis ausgehende Ini-tiativen in Bereichen wie Verarbeitung, Gastronomie und Fremdenverkehr zu hervorragenden Ergebnissen geführt, so dass dies nun stark gefördert wird. Beson-dere Aufmerksamkeit und verstärkte Hilfe erhalten die handwerkliche Fischerei, junge Fischerinnen und Fischer sowie lokale Fischereigemeinschaften.

Darüber hinaus bemüht sich der Fonds um eine nachhal-tige Entwicklung der europäischen Aquakultur. Er fördert Innovationen und neue Schwerpunkte wie Non-Food-Aquakultur. Außerdem sollen die Programme zur Daten-erhebung und Kontrolle verbessert werden, um zu gewährleisten, dass die Vorschriften für nachhaltige und verantwortungsvolle Fischerei eingehalten werden.

Doch der Fonds ist nicht nur ein Katalysator für Nach-haltigkeit und Wirtschaftskraft. Er dient auch der sozialen Agenda der Kommission. Nun können auch Ehepartner, die oftmals eine entscheidende Rolle im Familienbetrieb spielen, finanzielle Unterstützung für eine Weiterbildung oder andere mit der Fischerei zusammenhängende Wirtschaftstätigkeiten erhalten. Erzeugerorganisationen bekommen Hilfen, um die Erzeugung und Vermarktung so zu planen, dass sie den Erwartungen der immer anspruchsvolleren Kunden gerecht werden.

Nächste Schritte©

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Die Nachfrage nach Fisch und Meeresfrüchten steigt ständig.

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11M A R I T I M E A N G E L E G E N H E I T E N U N D F I S C H E R E I

Der Europäische Meeres- und Fischereifonds dient zur Kofinanzierung von Projekten mit den Mitgliedstaaten nach dem Grundsatz der „geteilten Mittelverwaltung“. Jede nationale Regierung erstellt ein operationelles Pro-gramm für den jeweiligen Zeitraum und beschreibt, wie es die ihm zugewiesenen Mittel verwenden will. Sobald das Programm von der Kommission genehmigt wurde, wählt der Mitgliedstaat die Projekte aus, die Mittel erhalten sollen. Sowohl die Förderfähigkeit als auch die Durchführung des Programms werden von den Mitglied-staaten und der Kommission überwacht.

DIE 15 WICHTIGSTEN ARTEN FÜR DIE FISCHEREI IN DER EUROPÄISCHEN UNION (2011)

(Menge in Tonnen Lebendgewicht und Anteil an der Gesamtmenge in Prozent)

509 951

413 415

376 333

335 023

307 963

159 756

146 634

133 531

126 115

123 600

121 056

102 132

100 270

85 256

82 668

10,46 %

8,48 %

7,72 %

6,87 %

6,31 %

3,28 %

3,01 %

2,74 %

2,59 %

2,53 %

2,48 %

2,09 %

2,06 %

1,75 %

1,70 %

Quelle: Eurostat.

Hering

Sprotte

Makrele

Sandaal

Sardine

Stöcker

Kabeljau

Bastardmakrele

Sardelle

Sardinelle

Echter Bonito

Gelbflossenthun

Blauhai

Seehecht

Scholle

Europäische Sprotte und Atlantischer Hering sind die am häufigsten gefangenen Fische in der EU.

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In der EU arbeiten ungefähr 65 000 Menschen in der Aquakultur.

Abgesehen von der Fischerei werden auch wissen-schaftliche Projekte in Betracht gezogen, wie die Erstel-lung einer hochauflösenden Karte des europäischen Meeresbodens oder die Bereitstellung von Meeresdaten an Unternehmen und Forscher in ganz Europa. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf Projekten wie der maritimen Raumordnung, der integrierten Meeresüber-wachung und der Initiative zu den Meereskenntnissen, durch die aufgrund einer sektorübergreifenden Zusam-menarbeit und Koordinierung Überschneidungen ver-mieden und Kosten gesenkt werden können.

Page 12: UNION ERKLÄRT Meerespolitik und Fischerei€¦ · sorgt die EU dafür, dass die Grundsätze der nachhalti-gen Fischerei, des Schutzes der Artenvielfalt sowie der verantwortungsvollen

12D I E E U R O P Ä I S C H E U N I O N E R K L Ä R T

NA-06-14-044-D

E-C

Weitere Informationen

ISBN 978-92-79-42238-6 doi:10.2775/62880

X Reform der Gemeinsamen Fischereipolitik: http://ec.europa.eu/fisheries/reform/index_de.htm X Integrierte Meerespolitik: http://ec.europa.eu/maritimeaffairs/policy/index_de.htm X Meeresatlas: http://ec.europa.eu/maritimeaffairs/atlas/index_de.htm