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29. Jahrgang März 2015 107. Ausgabe Unser RUSSEE Stadtteilzeitung für Russee, Hammer und Demühlen Kaiserweer in Russee am 04.01.2015 und über zweihundert Menschen erwarte- ten nicht den Kaiser (Franz Beckenbauer) sondern den Sonderzug von Rendsburg nach Kiel. Um 11.37 Uhr war es soweit und der Sonderzug hielt unter großen Bei- fall der Bevölkerung am Bahnhaltepunkt Russee. Der Bahnhof Russee kann schon auf eine 110 jährige wechselvolle Geschichte zu- rückblicken. Als die Königlichen Preußi- schen Staatseisenbahnen am 15.10.1904 die Bahnstrecke Kiel Rendsburg eröffne- ten gab es zuerst kein Haltepunkt in Rus- see. Erst im Juni 1905 hielt erstmals ein Zug am Bahnhof Russee. 1972 wurde das Bahnhofsgebäude abgerissen und im Sommerfahrplan 1984 wurde der Bahn- haltepunkt Russee aufgehoben. Ab 05.01.2015 wurde der neue Bahnhaltepunkt Russee nun wieder eröffnet. Für den OV Russee- Hammer Grund genug das Ereignis zu feiern. Markus Wöller und Benjamin Fürsten- berg übernahmen die Gestaltung des „Events“. Es wurde ein Grill aufgebaut und es gab Würstchen und Frikadellen sowie Punsch, Kinderpunsch und Sekt auf Kosten der SPD vor Ort für die vielen Menschen die den Sonderzug begrüßen woll- Großer Bahnhof für den Sonderzug am Bahnhaltepunkt Russee

Unser RUSSEE 15/03

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Stadtteilzeitung des Kieler SPD-Ortsvereins Russee-Hammer

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29. Jahrgang März 2015 107. Ausgabe

Unser

RUSSEE Stadt te i lze i tung für Russee, Hamme r und Demühlen

Kaiserwetter in Russee am 04.01.2015 und über zweihundert Menschen erwarte-ten nicht den Kaiser (Franz Beckenbauer) sondern den Sonderzug von Rendsburg nach Kiel. Um 11.37 Uhr war es soweit und der Sonderzug hielt unter großen Bei-fall der Bevölkerung am Bahnhaltepunkt Russee. Der Bahnhof Russee kann schon auf eine 110 jährige wechselvolle Geschichte zu-rückblicken. Als die Königlichen Preußi-schen Staatseisenbahnen am 15.10.1904 die Bahnstrecke Kiel Rendsburg eröffne-ten gab es zuerst kein Haltepunkt in Rus-see. Erst im Juni 1905 hielt erstmals ein Zug am Bahnhof Russee. 1972 wurde das Bahnhofsgebäude abgerissen und im Sommerfahrplan 1984 wurde der Bahn-haltepunkt Russee aufgehoben. Ab 05.01.2015 wurde der neue Bahnhaltepunkt Russee nun wieder eröffnet. Für den OV Russee- Hammer Grund genug das Ereignis zu feiern. Markus Wöller und Benjamin Fürsten-berg übernahmen die Gestaltung des „Events“. Es wurde ein Grill aufgebaut und es gab Würstchen und Frikadellen sowie Punsch, Kinderpunsch und Sekt auf Kosten der SPD vor Ort für die vielen Menschen die den Sonderzug begrüßen woll-

Großer Bahnhof für den Sonderzug am Bahnhaltepunkt Russee

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ten. Auch für die Musik beim Einlaufen des Zuges zeichnete die SPD verant-wortlich. Gegen ein kleines Entgelt sorgten Musiker der Rockschule Rus-see für einen rhythmischen Empfang des einlaufenden Zuges.

Auf dem belebten Vorplatz wurden viele interessante Gespräche geführt. Die Menschen freuten sich über dieses zusätzliche Angebot des ÖPNV neben den bereits vorhandenen Buslinien der KVG.

Fortsetzung von Seite 1 Im Vorfeld der Eröffnung galt es noch einige Mängel abzustellen. So waren die Belange der Schwerbehinderten nicht ausreichend berücksichtigt, wie Eckehard Raupach vom Beirat für Men-schen mit Behinderung feststellte. Ortsbeiratsvorsitzende Winfried Jöhnk und Ratsherr Falk Stadelmann (beide SPD) nahmen sich des Problems aber sofort an und innerhalb von 24 Stun-den konnte mit tatkräftiger Unterstüt-zung des Stadtrates Gerwin Stöcken eine pragmatische Lösung mit „Bordmitteln“ präsentiert werden. Überhaupt schien die Stadt Kiel von der Öffnung des Bahnhaltepunktes völ-lig überrascht worden zu sein. Wenn man bedenkt das bereits im Jahr 2008 bekannt war, das der Bahnhaltepunkt Russee wieder eröffnet wird, muss man den Verantwortlichen ein schlech-tes Zeugnis ausstellen.

2 | Großer Bahnhof für den Sonderzug

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Neben den angesprochenen Mängeln für Behinderte gab es noch weitere Mängel. Etwa die fehlenden Fahrrad-ständer, die fehlenden Fahrradboxen und auch das Grünflächenamt hätte den Vorplatz etwas „kunden-freundlicher“ gestalten können. Einiges ist bereits abgestellt aber die SPD vor Ort wird weiter den Finger in die Wun-de legen, wenn die Stadt Kiel allzu schlafmützig daherkommt. Mit der Einrichtung des Bahnhalte-punktes ging ein alter Wunsch des SPD OV Russee-Hammer in Erfüllung. Be-reits 1992 wurde das Ziel der Wieder-einrichtung des Bahnhofes Russee for-muliert. Dieses erklärte Ziel war auch ein Grund mit warum der SPD OV Rus-see-Hammer sich gegen den Bau einer „Russeer Rampe“ stellte. Der Bau die-ser Rampe hätte die Einrichtung des Bahnhaltepunktes unmöglich gemacht. Am 22.04.1996 fand eine Bürgerver-sammlung statt, in der sich viele Rus-seer Bürger gegen die Planung zum Bau der Rampe stellten. Im gleichen Monat wurde eine Unterschriften-sammlung durchgeführt und die Kieler Printmedien berichteten über den Wi-derstand der Russeer Bevölkerung. Im Mai 1996 sprach sich auch der Ortsbei-rat gegen den Bau der Rampe aus. Im August 1996 sprachen sich in einer gemeinsamen Erklärung die SPD Rus-see, CDU Süd und die Grünen gegen die Rampe aus und im Oktober wurde eine Bürgerinitiative aus der Taufe ge-hoben.

Am 23.05.1997 kam es zu einer De-monstration der Bürgerinitiative gegen die Rampe. Der Widerstand der Bür-gerinitiative, der Bürger und der Par-teien vor Ort führte schlussendlich da-zu, dass die SPD Fraktion am 21.08.1997 den Planungsstopp der Rampe beantragte und die Ratsver-sammlung diesen beschloss. Die Einrichtung des Bahnhaltepunktes ist also auch dem Widerstandsgeist Russeer Bürgerinnen und Bürger zu verdanken.

(roba)

Aus dem Inhalt:

Von Russee in die weite Welt Seite 4

Grünkohlessen Seite 6

Geschichtskreis Seite 7

Politik für Jugendliche Seite 8

Stadtteilnachrichten Seite 10

Kieler Waldkonzept Seite 12

Ortsbeirat Seite 14

Fahrradfahren statt Stau Seite 16

Keim-Vorfälle am UKSH Seite 18

Olympische Spiele in Kiel Seite 20

Veranstaltungen u. Impressum Seite 22

Großer Bahnhof für den Sonderzug | 3

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Vom neuen Bahnhaltepunkt Russee (nachfolgend Bhf Russee) ist es mög-lich, nach Felde, Rendsburg oder zum Kieler Hauptbahnhof zu fahren. Bei der einen oder anderen Reise macht es Sinn, in Russee einzusteigen, um beispielsweise nach Lübeck, Hamburg oder Berlin zu gelangen. Das Auto o-der Fahrrad kann in Russee stehen-bleiben. Die Parkplatzsuche am Haupt-bahnhof entfällt. Busfahrkarten gelten übrigens auch für die Bahnfahrten. Man kann also seine „Streifenkarte“ am Bahnsteig entwerten. Ein Russeer Bürger, der in dieser Zei-tung nicht genannt werden möchte (Name der Redaktion bekannt), hatte

uns einige Möglichkeiten genannt, wie man mit der Bahn direkt vom Bhf Rus-see „in die weite Welt“ reisen kann. Wir danken für die Hinweise und sind gerne bereit, dieses zu veröffentli-chen: Nach BERLIN: Abfahrt KI-Russee 07:25 Uhr, Ankunft Berlin-Hbf 10.48 h. Nach HAMBURG: Abfahrt KI-Russee 06.25 h, Ankunft HH-Hbf 08.14 h (Umsteigen in Neumünster) Von LÜBECK: Abfahrt HL-Hbf 15.06 h, Ankunft KI-Russee 16.32 h. Von BERLIN: Abfahrt 17.12 h, Ankunft KI-Russee 20.32 h.

4 | Von Russee in die weite Welt

Mit der Bahn von Russee „in die weite Welt“

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Weitere Informationen finden sich un-ter www.bahn.de. Infolge des Stundentaktes am Bahnhal-tepunkt Russee lohnt es sich nicht bei allen Verbindungen direkt bis Russee zu fahren. Auch passen die Fahrzeiten am Bhf Russee nicht unbedingt zu den Fahrzeiten der Fernzügen in Richtung Bremen, Hannover oder Köln. In dem einen oder anderem Fall ist der Einstieg/Ausstieg in KI-Russee, KI-Suchsdorf oder Kronshagen eine zeitli-che und/oder verkehrstechnische Al-ternative zum Kieler Hbf. „Eine neue Bahnstation in Kiel-Russee wird errichtet“, so steht es im Koope-rationsvertrag 2013-2018, der zwi-schen SPD, Bündnis 90/Die Grünen und SSW am 15.6.2013 geschlossen wurde.

Die Bahnstation ist da. Die Gestaltung des Vorplatzes zur Bahnstation geht langsam voran. Bei Redaktionsschluss waren das Buschwerk und verschiede-ne Gehölzer zurückgeschnitten. Die Bordsteinkante an der Köpenicker Straße wurde abgesenkt. Damit ist die Zuwegung behindertengerecht. Ab sofort können 8 Fahrradboxen für ei-nen monatlichen Betrag von 9,00 Euro beim „Umsteiger“ am Kieler Hbf ge-mietet werden. Für die restlichen Ar-beiten sollten die nötigen Finanzmittel zeitnah bereitgestellt werden – nicht erst in 2019, wie es die Finanzplanung der Stadt Kiel vorsieht! Es muss darum gehen, die Anzahl der Bahnnutzer und Bahnnutzerinnen, die den Bahnhaltepunkt Russee ansteu-ern, schnellstens zu steigern.

(OB)

Von Russee in die weite Welt | 5

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Die Süd West Run-de, die aus den drei Ortsvereinen Has-see, Russee-Hammer und Süd-west besteht, lud wie jedes Jahr zum Grünkohlessen in das Haus des Sports ein. Dieses Jahr hat

der OV Südwest die Organisation über-nommen und so begrüßte die Vorsit-zende des OV Südwest Canan Canli, die Genossinnen und Genossen sowie die Freunde, Partner und Partnerinnen. Unter den Gästen befanden sich mit Oberbürgermeister Ulf Kämpfer, dem Landtagsvizepräsidenten Bernd Heine-mann, dem Kreisvorsitzenden Jürgen Weber und den Ratsleuten Beate

Friedrichs Heinemann, Falk Stadel-mann und Rüdiger Karschau viele poli-tische Ansprechpartner.

Nach der Begrüßung gab Canan das Wort an OB Ulf Kämpfer, der einen Rückblick auf das alte Jahr verband mit den Plänen und Aussichten für das Jahr 2015. Mit beeindruckenden Zahlen belegte unser Oberbürgermeister die

Robert Bartels OV-Vorsitzender

6 | Grünkohlessen

OB Ulf Kämpfer beim Grünkohlessen

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Probleme der Tagespolitik aber auch die Chancen und die Aussichten die damit verbunden sind. Nach diesen mit viel Applaus bedach-ten Worten ging es zum kulinarischen Teil der Veranstaltung über.

Die Gäste ließen sich Grünkohl satt und wer wollte ein vegetarisches Gericht schmecken. Nach drei tristen Regentagen, den der Winter uns bescherte, hatten viele das Bedürfnis nach guter Unterhaltung und

Spaß. Und das wurde reichlich genutzt. Neben politischen Gesprächen kam auch das private nicht zu kurz und es wurde viel gelacht. Dann ergriff Bernd Heinemann noch einmal das Wort und brachte mit poli-tischen Beiträgen in Reimform das Publikum zum Lachen. Die Süd West Runde wird in diesem Jahr noch zwei gemeinsame Mitglie-derversammlungen im Gehörlosen-zentrum in Hassee veranstalten. Am 28.04.2015 um 19.30 Uhr findet eine Versammlung zum Thema Flücht-lingspolitik mit Innenminister Stefan Studt statt und im November soll die Europapolitik beleuchtet werden. Termine zu den beiden Veranstaltun-gen werden rechtzeitig bekannt gege-ben.

Grünkohlessen | 7

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Am 04.01.2015 hielt ein Sonderzug am wieder eingerichteten Bahnhaltepunkt Russee. Der Geschichtskreis hat bei dieser Gelegenheit mit einem Flyer die interessierten Bürger über die 110jäh-rige Geschichte des Bahnhofes Russee informiert. Ein ausführlicher Aufsatz über das Thema soll in einem Ge-schichtsheft des Geschichtskreises er-scheinen. Diese Hefte sollen dem-nächst in unregelmäßigen Abständen über die Arbeit des Geschichtskreises und deren Ergebnisse informieren. Hier werden die Aufsätze vollständig abgedruckt. Robert Bartels arbeitet an einem Auf-satz über das Jahr 1945 unter dem Ar-

beitstitel „Russee vor 70 Jahren“. Es fehlen hierzu noch alte Fotos. Wenn Sie noch alte Unterlagen oder Fotos haben, kommen wir gerne vorbei und kopieren die Dokumente. Der Ge-schichtskreis macht darauf aufmerk-sam, dass am 09.05.2015 um 14 Uhr beim Jungendtreff Rendsburger Land-straße ein „Historischer Spaziergang Russee 1767“ unter Führung von Prof. Ulrich Matthee stattfinden wird. Auch hierzu wird der ausführliche Auf-satz in dem Geschichtsheft veröffent-licht. Interessierte, die mitarbeiten möchten, melden sich bitte unter [email protected]

(roba)

8 | Geschichtskreis Rund um den Russee

Geschichtskreis Rund um den Russee

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In der letzten Ausga-be vom Dezember 2014 unserer Zei-tung hatten wir un-ser Politikprojekt für Jugendliche im Stadtteil vorgestellt. Jetzt geht es los. Wir wollen alle Ju-

gendlichen und Junggebliebenen einla-den uns kennenzulernen, mit uns zu diskutieren, Fragen zu stellen und Wünsche zu äußeren. Es werden außer den SPD-Mitgliedern des Ortsbeirates Russee-Hammer-Demühlen auch Mit-glieder der SPD-Ratsfraktion in der Kie-

Politik für Jugendliche im Stadtteil | 9

ler Ratsversammlung sowie des SPD Ortsvereins Russee-Hammer für Ge-spräche zur Verfügung stehen. Zusammen wollen wir rausfinden wel-che Themen Euch interessieren und was ihr Euch für Russee und Hammer wünscht. Das Treffen findet am Samstag, 30. Mai 2015 ab 14.00 Uhr im AWO-Bürgerladen Russee, Spreeallee 76, statt. Wir freuen uns, viele von Euch kennen-zulernen.

Trefft Eure Kommunalpolitikerinnen und Kommunalpolitiker vor Ort

Bianca Wöller

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Es waren klassische bürgerliche Vorbe-halte, die während der Sitzung des Ort-beirat Russee/Hammer am 19. Februar 2013 geäußert wurden, als es um die Unterbringung von etwa 25 Flüchtlinge im Rendsburger Hof in Russee ging. Von Umsatzeinbußen Russeer Ge-schäfte über Belästigung und Gefähr-dung von Kindern bis hin zum Wertver-lust der Häuser war so ziemlich alles dabei. Seit zwei Jahren wohnen in der Ge-meinschaftsunterkunft Rendsburger Hof durchschnittlich 25 bis 28 Flüchtlin-ge, die größtenteils aus Syrien zu uns kommen. Die ursprünglichen Vorbehal-te und Befürchtungen haben sich bis-her nicht bewahrheitet. „Die Spenden-bereitschaft und die ehrenamtliche Hilfe im Stadtteil sind groß“, freut sich Martina Spliedt. Im Auftrag des Christ-lichen Vereins Kiel e.V. kümmert sie sich um die Flüchtlinge. Die Sozialarbei-terin hebt be- sonders die Bereitschaft

10 | Stadtteilnachrichten

Große Anerkennung für Flüchtlinge in Russee

hervor, den Flüchtlingen eine Orientie-rungshilfe bei der Alltagsbewältigung zu geben. Einige Freiwillige helfen beim Erlernen der deutschen Sprache. Viele syrische Flüchtlinge haben eine relativ hohe Bildung und wollen schnellstens in Arbeit kommen. Auch der Eigentümer des Rendsburger Hofes, Hans-Jürgen Lohr, beispielswei-se hat dafür gesorgt, dass den Kindern eine Sandkiste zur Verfügung steht. Gerne werden immer noch Fahrräder, Busfahrkarten und Gartenmöbel entge-gengenommen (Kontakt über 26 09 21 06). „Alles hat sich sehr positiv entwickelt. Nur die Wohnungssuche ist nach wie vor schwierig. Denn wenn die Flüchtlin-ge eine Aufenthaltserlaubnis bekom-men, können sie sich eine Wohnung suchen“, lautet das Fazit von Martina Spliedt über ihre tägliche Arbeit im Rendsburger Hof in Russee.

(OB)

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Mit der Zustimmung zum Abschluss eines städtebaulichen Vertrages, zur Änderung des Flächennutzungsplanes sowie zu einem vorhabenbezogenen Bebauungsplan hat die Ratsversamm-lung, vorbereitend der Bauausschuss, die planungsrechtlichen Voraussetzun-gen für eine Erweiterung des Famila-Marktes an der Rendsburger Landstra-ße geschaffen. Wie berichtet soll die Verkaufsfläche von 2620 Quadratme-tern auf 4180 Quadratmeter erweitert werden. Dazu wird auf dem ehemali-gen Tennisplatz des TSV Russee eine zweigeschossige Parkpalette mit 57 Stellplätzen neu errichtet. Sie werden durch neue Zu- und Abfahrten über die Zuwegung zum TSV-Vereinsheim er-schlossen. Die hierzu notwendigen Baumfällungen und die Beseitigung von Vegetation wird durch u.a. durch Baumpflanzungen entlang der Rends-burger Landstraße, südlich der künfti-

gen Parkpalette und entlang der Zuwe-gung zur Sportanlage (insgesamt 50 Bäume) sowie die Begrünung der west-lichen Fassade der Parkpalette ausge-glichen. Mit der Schaffung einer zusätz-lichen Zufahrt von der Rendsburger Landstraße wird außerdem die bisheri-ge unzureichende Verkehrsanbindung verbessert. Nach im Ortsbeirat Russee/Hammer bekanntgewordenen Informationen beabsichtigt das Unternehmen, jetzt zügig mit den Maßnahmen Abriss des Kriegel-Gebäude und den Baumfällun-gen zu beginnen. Für die eigentlichen Baumaßnahmen ist der Zeitraum April/Mai 2015 vorgesehen. Die Verkaufsein-richtung erhält damit nach 27 Jahren Treue zum Standort eine grundlegende Modernisierung und die Chance, ihn in einem veränderten Wettbewerbsum-feld dauerhaft für die Zukunft zu si-chern. (mw)

Stadtteilnachrichten | 11

Planungsrecht für Famila-Erweiterung geschaffen

Eiderbrücke Hammer: Neuer Antrag auf Fördermittel

Den wiederholten Versuch, Förder-mittel für den Neubau der Eiderbrücke einzuwerben, hat die Gemeinde Miel-kendorf unternommen: Sie stellte ei-nen Antrag auf Aufnahme des Projek-tes in das EU-Programm „Aktiv Regi-on“. Daraus könnten im besten Fall maximal 55% der Baukosten finanziert werden. Die Gemeinde beabsichtigt

den Bau einer langlebigen Stahlkon-struktion nach den Vorbildern in Felde und Achterwehr. Ein erster Anlauf zur Akquise eines eu-ropäischen Zuschusses war im Herbst 2013 ohne Erfolg geblieben („Unser RUSSEE“ berichtete). Die Entscheidung über die Bewilligung steht nach Infor-mationen dieser Zeitung bis Ostern zu erwarten. (mw)

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Die Kieler Wälder sollen auch in Zukunft als Erholungs- und Erlebnisraum dienen und ihre ökologische Bewirtschaftung klar Vorrang vor wirt-schaftlicher Nutzung haben.

Diese Akzente hat die Kooperation aus SPD, Grünen und SSW vor einem Jahr im städtischen Waldkonzept gesetzt, an dem die Fachverwaltung seit Jahren gearbeitet hatte. Die Waldbestand in unserer Stadt von über 1000 Hektar ist auf sehr verschiedene, größtenteils

kleinteilige Flächen verteilt. Damit un-terscheidet er sich von vielen anderen kommunalen, staatlichen und privaten Wäldern. Im Vergleich zum Durch-schnitt anderer Wälder der norddeut-schen Tiefebene zeichnet er sich gleichzeitig durch eine bemerkenswer-te ökologische Qualität aus: Über ein Viertel des Kieler Waldes ist alt und damit ökologisch besonders wertvoll. Ein hoher Laubholzanteil macht seine Naturnähe aus. Um diesen Zustand zu erhalten und weiter auszubauen, sieht das seit 2014 geltende Waldkonzept vor, die Fläche des Kieler Waldes auszuweiten. Seine

12 | Kieler Waldkonzept

Wälder schützen – ökologische Bewirtschaftung sicherstellen

Michael Wagner

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Bewirtschaftung wird zukünftig nach den strengen Standards von Naturland und Forest Stewardship Council FSC zertifiziert. Durch die Habitatbaumkar-tierung werden ökologisch wertvolle Bäume fortlaufend erfasst und damit geschützt. Der Arten- und Biotopschutz soll durch einen erhöhten Totholzanteil verbes-sert werde. Deshalb werden 10 % der Kieler Waldfläche von ökonomischer Nutzung ausgenommen sein.

Zu den vor wirtschaftlicher motivierter Holzentnahme geschützten Gebieten gehören jetzt auch Flächen in Hammer. Laut Karte des Grünflächenamtes be-finden sich diese beim Hintersten Kronsberg unterhalb der Kuhfurtsau und zwischen dem Russee und der Wohnbebauung am Damaschkeweg. Das Fachamt betont, dass mit der Aus-weisung dieser Flächen als „Altholzinseln“ zwingend gebotene Verkehrssicherungsmaßnahmen und Pflegemaßnahmen zur Förderung von

Naturnähe auch weiterhin möglich sind. Einschränkungen für „normale“ wald-gebundene Formen der Erholungsnut-zung sind nicht zu erwarten. „Wir sind sicher, dass die vielen Kiele-rinnen und Kieler, die die in Kiel vor-handenen 90 Kilometer Waldwander-wege zur Erholung, zum Spazierenge-hen nutzen, mit dem neuen Waldkon-zept viel Freude haben werden. Auch die Kinder in unseren Waldkindergär-ten sollen den Naturraum Wald wie bisher erleben können. Die Verwaltung hat mit dem vorgelegten Waldkonzept einen guten Kompromiss gefunden zwischen dem Ziel, den Naturschutz zu verbessern, und der Pflege des Wal-des, die den Menschen das Naturer-lebnis ermöglicht. Um den Wald dabei möglichst wenig zu beeinträchtigen, haben wir ergänzend beantragt, den Einsatz von Rückepferden anstelle schwerer Maschinen prüfen“ sagte die umweltpolitische Sprecherin der SPD-Ratsfraktion Lisa Yilmaz zur Fortschrei-bung des Kieler Waldkonzeptes.

Kieler Waldkonzept | 13

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In Hammer treffen Spaziergänger im-mer wieder auf Jäger, Anwohner hören Schüsse, einige Bürgerinnen und Bürger sorgen sich um die Sicher-heit im Wald.

Auf Nachfrage teilte der zuständige Bereichsleiter der Forst- und Jagdver-waltung der Landeshauptstadt Kiel, Stefan Bronnmann, mit: Es mag durch-aus sein, dass Jäger dem Laien gegen-über unbekannte oder sogar „wunderliche“ Dinge tun, doch es gibt beim bloßen Anblick eines Jägers kei-nen Anlass , sich zu erschrecken.

Die Jagd ist nicht nur in Hammer ein gern gepflegtes Hobby, sondern auch

eine gesetzlich vorgegebene Verpflich-tung. Der Abschuss wird anhand von Verbissgutachten im Wald ermittelt. Dem Laien ist es nicht immer bekannt, dass sich die Rehe im Winter weitge-hend von den Knospen junger Bäume ernähren und damit langfristig die Ar-tenzusammensetzung in der freien

Landschaft und insbesondere auch im Wald verändern. Die Rehwildjagd dient also primär dem Waldschutz. Der Sicherheitsaspekt hat bei dem Ein-satz von Schusswaffen allerhöchste Priorität. In der Jagdzeit kann es immer wieder passieren, dass Spaziergänger Jägern begegnen. Die Jagd soll und muss stattfinden, aber die Bürger des Stadtteils sollen nur so-weit belästigt werden, wie es eben un-vermeidlich ist.

14 | Ortsbeirat

Winfried Jöhnk Vors. Ortsbeirat

Jagd ist auch Naturschutz

Informationen zum Ortsverein auf Facebook: https://www.facebook.com/

SPD.Kiel.Ortsverein.Russee.Hammer/

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Auf Einladung des Ortsbeirates stellten sich im Januar die Geschäftsführer der Fa. Michel Meisterhaus GmbH den Fra-gen der interessierten Besucher zu den Planungen auf dem Gelände der ehe-maligen Gärtnerei Reese. Das alte Wohnhaus der Familie Reese kann aus wirtschaftlichen Gründen nicht erhalten werden, der Antrag der Erbengemeinschaft auf Abriss wurde genehmigt. Der genaue Termin steht noch nicht fest, vor Herbst 2015 wird der Abriss nicht erfolgen. Das asbest-haltige Eternitdach muss als Sonder-müll entsorgt werden. Im Norden des Grundstücks entstehen in zwei Zeilen insgesamt 16 Reihen-hauswohnungen mit Pultdächern, im Süden zwei Einzelhäuser mit jeweils zwei Wohneinheiten. Die Bauphase

beginnt Ende März/Anfang April 2015 im Norden, der südliche Bereich wird danach bebaut. Konkrete Zeitpläne hierfür bestehen noch nicht. Die große, alte Linde an der Rendsburger Land-straße bleibt erhalten. Pro Wohnein-heit wird entsprechend den Vorgaben im Bebauungsplan ein Stellplatz ge-baut, welcher dem jeweiligen Woh-nungseigentümer zugeordnet ist, wei-tere öffentliche Stellplätze sind nicht vorgesehen. Zur Bewertung der zukünftigen Ver-kehrssituation hat der Ortsbeirat einen Prüfantrag an die Landeshauptstadt Kiel beschlossen, damit in der nächsten Verkehrsschau die Problematik bei der Ein – und Ausfahrt noch einmal einge-hend betrachtet wird.

(WJ)

Ortsbeirat | 15

Bauvorhaben „Alte Gärtnerei Reese“

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16 | Fahrradfahren statt Stau

Schnell, bequem, gesund, kein Stau, keine Parkplatzsu-che: Das sind einige Gründe, weshalb Menschen das Fahrrad in der In-nenstadt benutzen. Mit dem Rad kann man vor (fast) je-

dem Geschäft parken. Das Fahrrad ist das umweltfreundlichste Verkehrs-mittel. Öfter mal Fahrradfahren hält den Körper fit, stärkt das Immunsys-tem und ist gut für die Gesundheit. Etwa 75 % aller Wege bundesweit lie-gen im Bereich bis 10 km und könnten mit dem Fahrrad zurückgelegt werden.

Fahrradfahren ist besser als mit dem Auto im Stau stehen

Der Radverkehrsanteil in Deutschland in 2012 betrug 13,2 % und soll bis 2020 auf 15 % steigen. (Quelle: Nationaler Radverkehrsplan 2020 des Bundesver-kehrsministerium aus 2012). In Kiel sind die Entscheidungsträger in Politik, Verwaltung und Wirtschaft seit vielen Jahren auf einem zukunftswei-senden Weg. Kiel hat ein gutes Fahr-radklima. In der Landeshauptstadt wurden in 2014 etwa 21 % aller Wege mit dem Fahrrad zurückgelegt. Nach der jüngsten Fahrradklimatest-Umfrage des Allgemeinen Fahrradclub Deutschland (ADFC) landet Kiel bun-desweit auf dem 6. Platz aller Städte mit mehr als 200.000 Einwohnern. Die

Olaf Busack Rad– und Autofahrer

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Fahrradfahren statt Stau | 17

Rankingliste wird wie immer von Münster angeführt. Danach folgen Karlsruhe, Freiburg, Hannover und Bre-men. Bei der Umfrage in 2012 belegte Kiel den 4. Platz. Ist in Kiel bei der Radverkehrsförde-rung noch Luft nach oben? Die besten Absichten einer Stadt/Gemeinde den Fahrradverkehr zu för-dern, helfen nicht weiter, wenn das nicht umfassend finanziert werden kann. Es müssen ausreichende Finanz-

mittel für einen umweltfreundli-chen Dreiklang aus ÖPNV, Fahrrad- und Fußverkehr bereitgestellt wer-

den. Hier sind Bund und Land in der Pflicht, den Gemeinden finanziell zu helfen. Das Fahrradfahren beeinflusst schließ-lich auch den Gesundheitszustand der Menschen. Bewegungsmangel erzeugt Kosten für das Gesundheitssystem in Milliardenhöhe. Ein Beispiel: Schon durch die (möglichst) tägliche Fahrt zur Arbeits-stelle würden viele Menschen jene halbe Stunde Bewegung täglich abde-cken, die die Weltgesundheitsorgani-sation (WHO) fordert. Ein guter Weg zur Gesundheitsprävention sind auch Aktionen wie „Mit der Rad zur Arbeit“. Die landesweite Mitmach-Aktion orga-nisierte AOK und ADFC in 2014 bereits

zum elften Male. Im vergangenen Jahr nahmen landesweit 563 Menschen teil, die in der Zeit vom 1.6. bis 31.8. an mindestens 20 Arbeitstagen mit dem Rad fuhren und insgesamt eine Strecke von 708.396 km zurücklegten. Die Stadtverwaltung Kiel ist im Lande zur Zeit das fahrradaktivste Unterneh-men. Als Anerkennung überreichte Thomas Haeger, AOK-Landesdirektor, einen Scheck im Wert von 500 Euro an Kiel's Oberbürger- meister Ulf Kämp-fer. „Diese Auszeichnung bestärkt uns, die Gesundheit und Fitness unserer Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen auch künftig weiter zu fördern. Den Gewinn von 500 Euro werden wir na-türlich in diesem Sinne einsetzen“, betonte Ulf Kämpfer bei der Überrei-chung im Kieler Rathaus. In 2015 findet die Aktion „Mit dem Rad zur Arbeit“ vom 1.6. bis 31.8. statt. Infos unter: www.mit-dem-rad-zur-arbeit.de Auch Nicht- oder Nichtmehr-Berufstätige könnten viele Kurzstre-cken in der täglichen Fortbewegung mit dem Fahrrad zurücklegen. Bei-spielsweise sind es von Russee in die Innenstadt nur etwa 5 km. „Mit dem Rad in die Innenstadt, Zei-raum vom 1.1. bis 31.12“, lautet mei-ne Mitmach-Aktion seit mehr als 20 Jahren.

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Multiresistente Kei-me, wie sie diesen Winter in Kiel auftraten und zu solchen dramati-schen Entwicklun-gen wie am Uni-Klinikum geführt haben, lassen ver-ständlicherweise

Fragen aufkommen und Ängste ent-stehen. Den Betroffenen und ihren Angehöri-gen gehört unser Mitgefühl. Allen Mit-arbeiterinnen und Mitarbeitern am UKSH ist zu danken, alles erdenklich Mögliche getan zu haben, um die Pati-entinnen und Patienten bestmöglich

zu schützen und eine weitere Verbrei-tung des Keimes zu unterbinden. Überall ist sofort gehandelt worden. Die externen Experten haben bestä-tigt, dass das UKSH beim Ausbruchs-Management fachlich richtig gehan-delt hat. Die Informationspolitik hätte allerdings wirklich besser sein können. Um künftig die Keimgefahren noch wirkungsvoller bekämpfen zu können, hat das Land sehr kurzfristig eine Rei-he zusätzlicher Initiativen auf den Weg gebracht: die räumliche Situation der inter-

nistischen Intensivstation wird kurzfristig entspannt durch zusätzli-che Mittel für eine Interimslösung

MdL Jürgen Weber

Konsequenzen aus den Keim-Vorfällen am UKSH ziehen!

18 | Keim-Vorfälle am UKSH

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Ehrenamtliche Zusteller und

Zustellerinnen für Zeitung

"Unser RUSSEE" gesucht!

Kontakt über Olaf Busack (T. 697407)

bis der vollständige Neubau reali-siert sein wird.

Wir starten eine Bundesratsinitiati-ve, um Verbesserungen bei der Fi-nanzierung von Untersuchungen hinsichtlich gefährlicher Keime auf den Weg bringen.

Wir werden die Verpflichtung medi-zinischer Einrichtungen zu Fortbil-dungs- und Schulungsangeboten verstärken.

Zusammen mit der Kassenärztlichen Vereinigung werden wir darauf hin-wirken, im Bereich der niedergelas-senen Ärzte ein restriktives Antibio-tika-Verordnungsmanagement zu etablieren.

Auch im stationären Bereich Leitli-nien zur Antibiotikatherapie aufge-stellt und umgesetzt werden.

Darüber hinaus setzen wir uns auf Bun-desebene dafür ein, dass Reserve-antibiotika in der Nutztierhaltung ver-boten werden. Infektionen mit multiresistenten Kei-men sind heute leider medizinischer Alltag – in allen Krankenhäusern der Republik. Wir müssen weiterhin alles unternehmen, um dieser Entwicklung konsequent zu begegnen.

Keim-Vorfälle am UKSH | 19

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20 | Olympische Spiele in Kiel

Der Wettbewerb, in welchem Land der Welt die Olympischen Spie-le im Jahr 2024 ausgetragen wer-den, hat bereits begonnen. Auch Deutschland be-wirbt sich als

„Olympia-Land“, und Ende März wird die Entscheidung fallen, ob Hamburg oder Berlin als Bewerberstadt in den Wettbewerb der Nationen gehen wird. Zu den Olympischen Spielen gehören auch die Segelwettbewerbe, und die können natürlich nicht in einem Stadi-on der Bewerberstadt ausgetragen werden, sondern gehören auf’s Meer.

Foto: Olaf Bathke

Ratsherr Falk Stadelmann

Olympische Spiele – eine Chance für Kiel

In Kiel haben früher schon Olympische Segelwettbewerbe stattgefunden – welche deutsche Stadt, wenn nicht un-sere, wäre geeigneter für das olympi-sche Segeln? Olympische Spiele geben aber nicht nur dem Segelsport und dem Touris-mus in unserer Stadt Auftrieb, auch wenn Kiel die „Segel-Hauptstadt der Welt“ ist. Natürlich ist die jährliche Kie-ler Woche die größte Segelveranstal-tung weltweit, mit 4.000 Regattateil-nehmern aus 50 Nationen und mit dreieinhalb Millionen Gästen. Aber Olympia ist mehr – das bedeutet auch neue Infrastruktur, verbesserter öffent-licher Nahverkehr und neue Straßen und Wege, damit die zahlreichen Besu-

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das würde auch bei Baumaßnahmen für künftige Olympische Spiele so sein. Wenn auch noch Paralympische Segel-wettbewerbe in Kiel ausgetragen wür-den, dann bestünde die zusätzliche Aussicht auf abgesenkte Bordsteine, barrierefreie Haltestellen und vieles mehr. Kiel könnte mit Bundes- und Landesmitteln in einem Umfang barrie-refrei und damit senioren- und behin-dertengerecht umgestaltet werden, wie es die Stadt mit eigenen Mitteln niemals so schnell erreichen kann. Als Vertreter der Kielerinnen und Kieler im Rathaus unterstütze ich darum die Bewerbung unserer Stadt als Austra-gungsort für die Olympischen und Paralympischen Segelwettbewerbe mit ganzer Kraft.

cherinnen und Besucher der Spiele aufgenommen werden können und ein Verkehrschaos vermieden wird. All das wird nicht nur im Jahr der Spiele selbst Bestand haben, sondern noch viele Jahrzehnte danach. Das zeigen die Bei-spiele der Vergangenheit: In Kiel steht seit dem Jahr 1972 das Olympiazent-rum in Schilksee, gibt es auf der Bun-desstraße B 503 neben der Prinz-Heinrich-Brücke über dem Nord-Ostsee-Kanal die zweite „Olympiabrücke“ zur Entlastung des Verkehrs. Kiel erhielt 1972 mit der Au-tobahn A 215 einen direkten Anschluss an das Autobahnnetz. Außerdem wur-de mit der „Kiellinie“ eine Promenade an der Innenförde geschaffen. Für alle diese Investitionen haben Bund und Land Geld in die Hand genommen, und

Olympische Spiele in Kiel | 21

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V E R A N S T A L T U N G E N

15.03.2015 10.00-15.00 Uhr Second-Hand-Modemarkt, Bürgerhaus Kronshagen,

Kopperpahler Allee 69

17.03.2015 19.30 Uhr OBR Russee/Hammer/Demühlen,

Schützengilde „Gut Schuß Demühlen“, Quarnbeker Str. 14

29.03.2015 15.00-18.00 Uhr Siedlergemeinschaft Hammer-Russee-Demühlen, Bingo,

Sportheim SV Hammer, Damaschkeweg/Ecke Speckenbeker Weg

(Anmeldung: Marlies Kaiser-Klein, Tel. 6667385)

05.04.2015 10.00 Uhr Osterfest-Gottesdienst mit Gopsel-Chor, Pastor Henke,

Kirche Russee, Rendsburger Landstr. 389

06.04.2015 14.30 Uhr Oster-Familiengottesdienst, Claus-Harms-Kirche, Hammer,

Pastorin Hartwig

21.04.2015 19.30 Uhr OBR Russee/Hammer/Demühlen, Schützengilde

23.04.2015 19.30 Uhr SPD Russee-Hammer, Jahreshauptversammlung, TSV Russee

Clubheim, Rendsburger Landstr. 251

30.04.2015 19.00 Uhr Maifeuer mit Musik & Tanz, Schützengilde „Gut-Schuß“

07.05.2015 19.00 Uhr Begegnungsabend Generation 58+, Gemeindehaus Russee,

Pastor Henke (Anmeldung bis 23.4.2015 unter 69 10 73 20)

09.05.2015 19.30 Uhr Geschichtskreis „Rund um den Russee“, ", Historische Begehun

Ortskern Russee mit Prof. Dr. Ulrich Matthee

(Treffpunkt Jugendtreff Russee, Rendsburger Landstr. 389)

12.05.2015 13.00-18.00 Uhr Rapsblütenfahrt Ev. Kirche (Anmeldung unter 69 10 73 20)

14.05.2015 10.00 Uhr Open-Air-Gottesdienst, Küstergarten, Gospel- und Saxofon-

Musik, Pastoren Henke und Kretschmar

14.05.2015 10.30 Uhr Grillen mit Nachbarn und Freuden, Schützengilde

19.05.2015 19.30 Uhr OBR Russee/Hammer/Demühlen, Schützengilde

30.05.2015 14.00 Uhr SPD Russee-Hammer, Politik für Jugendliche, AWO-Bürger-

laden Russee

I M P R E S S U M Herausgeber:

SPD Kiel - Ortsverein Russee-Hammer Redaktionsanschrift und Anzeigen: Olaf Busack, Redderkamp 195, 24111 Kiel, Tel. 69 74 07, [email protected] Redaktion: Robert Bartels (roba), Olaf Busack (OB), Eckhard Frenzke (ef), Winfried Jöhnk (WJ), Dirk Lerche (dl), Sven Thomsen (st), Michael Wagner (mw), Bianca Wöller (bw) Satz, Layout: Sven Thomsen, Köpenicker Straße 79, Tel. 2598283, [email protected] Vertrieb: Eckhard Frenzke, Michael Wagner, Olaf Busack (auch V.i.S.d.P.) Druck: Hansa Druck, Hansastr. 48, 24103 Kiel - Auflage: 4200 Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht immer die Meinung des Herausgebers wieder. Die Redaktion behält sich vor, eingesandte Artikel zu kürzen. Zuschriften ohne oder falschem Absender werden nicht veröffentlicht. Nachdruck - auch auszugsweise - ist nur nach vorheriger Genehmigung des Herausgebers erlaubt. Die Zeitung wird durch Anzeigenwerbung und Spenden von SPD-Mitgliedern finanziert.

Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe: 15. Mai 2015

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Kontakt: AWO Kiel Roswitha Busack, Tel. 69 74 07

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Darf Satire alles?

In einem Russeer Imbiss diskutierte ich neulich mit einigen Freunden über die ZDF-Sendung „Heute Show“, eine Frei-tagabend-Sendung mit Oliver Welke. Wir stritten darüber, ob in der wö-chentlichen Satire-Sendung alles er-laubt ist oder nicht. Die Einschätzung, was als Satire erlaubt ist oder nicht, ist meistens subjektiv. Wenn jemand poli-tische Witze macht, sitzt die „halbe Nati-on“ auf dem Sofa und nimmt es übel. Die andere Hälfte lacht darüber ohne es ver-werflich zu finden. Politische Satire ist meistens kritisch, deckt auf und prangert an. Sie macht erst richtig Spaß, wenn sie Reaktionen - welcher Art auch immer - hervorruft. Satire muss versuchen, Bretter vor den Köpfen zu entfernen und zum Nach-denken anregen. Gefühle können da-bei durchaus auch verletzt werden. Satiriker müssen bereit sein, über mo-ralische Grenzen hinausgehen zu kön-nen. Das Recht auf Satire stellte Kurt

Tucholsky (Pseudonym: Ignaz Wrobel, dtsch. Schriftsteller und Journalist, 1890-1935) so dar: Der Deutsche macht oftmals einen Fehler. Er ver-wechselt das Dargestellte mit dem Dar-stellenden. Satirische Sendungen, wie beispiels-weise Nuhr im Ersten (Dieter Nuhr), Ein Fall fürs All (Urban Priol und Alfons), NDR Extra3 (Christian Ehring), Die An-stalt (Claus von Wagner und Max Ut-hoff), Heute Show (Oliver Welke, Mar-tina Hill, Martin Sonneborn, Olaf Schu-bert, Lutz van der Horst, Birte Schnei-der, Dietmar Wischmeyer), Mathias Richling (Deutschland - to go), Rebers muss man mögen (Andreas Rebers) oder Hagen Rether haben irgendwie ei-nes gemeinsam: Die Absicht, Missstän-de zu kritisieren. Das gehört zum Wesen der Satire und muss erlaubt sein. Satire muss auch mal wehtun, aber nicht durch sinnfreie Beleidigungen, sondern durch harte, treffende Kritik. Satirische Sendungen, Artikel, Vorträge, Ansichten, Karikatu-ren und anderes wurden schon immer kontrovers diskutiert. Daran wird sich auch nichts ändern: Satire darf alles – aber nicht alles ist Satire. .. immer schön locker bleiben.... Ihr und Euer Karl-Otto

SPD Russee-Hammer im Internet: www.spd-kiel.de/russee