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Bildmontage: UnternehmerZeitung / Fotos: Bilderbox.de / zVg Thomas Speck Der Direktor des Botanischen Gartens in Freiburg im Breisgau und Biophysiker über die Natur als Ideen- geberin für technische Anwendungen. Seite 30 Umbau statt Zerfall Fax ab PC eCall fax-portal Gratis testen! www.eCall.ch Der prompte Telefon-Auftragsdienst CITY TELEFON - UND BÜRODIENST www.cityphon.ch, Tel. 081 255 33 33 AZB 8052 ZÜRICH SWISS BUSINESSPRESS SA, Köschenrütistrasse 109, 044 306 47 00 Nr. 10, Oktober 2012 18. Jahrgang, SFr. 6.– www.unternehmerzeitung.ch WIRTSCHAFT Die Patrons halten sich zurück EUROPA Anzeige Unternehmer sind keine Abzocker. Die Gehäl- ter der Führungskräfte von kleineren und mitt- leren Unternehmen wachsen in den meisten Branchen nicht schneller als diejenigen ihrer Mitarbeiter. Auch bei den Verwaltungsräten ist der Anstieg inzwischen gestoppt. Seite 10 www.pk-phoenix.ch Michel Bronner, Geschäfts- führer und Mitinhaber von A Plus Reinigungen AG und AP Plus Hauswartung und Gar- tenpflege GmbH. Seite 65 Thomas Zellweger, Leiter des Zentrums für Familienunter- nehmen, referiert am KMU- Tag zum Thema «Familie und Unternehmen – wie geht das zusammen?» Seite 20 NEUE MÄRKTE In Russland sind persönliche Kontaktpflege besonders wichtig. Seite 26 GELD OTC Börse: Drei Firmen mit solider Finanzbasis schütten ihren Aktionären grosszügige Beträge aus. Seite 38 10 FRAGEN AN Europa ordnet die Kräfte- verhältnisse neu. Nur eine flexible EU kann die aus- einander driftenden Teile zusammenhalten. Seite 22

UnternehmerZeitung_10_2012

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Die Wirtschaftszeitung für CEOs und Patrons

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Bildmontage: UnternehmerZeitung / Fotos: Bilderbox.de / zVg

Thomas SpeckDer Direktor des Botanischen Gartensin Freiburg im Breisgau und Biophysiker über die Natur als Ideen -geberin für technische Anwendungen.

Seite 30

Umbau statt Zerfall

Fax ab PC

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Gratis testen!

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CITY TELEFON - UND BÜRODIENSTwww.cityphon.ch, Tel. 081 255 33 33

AZB 8052 ZÜRICHSWISS BUSINESSPRESS SA, Köschenrütistrasse 109, 044 306 47 00

Nr. 10, Oktober 2012 18. Jahrgang, SFr. 6.–

www.unternehmerzeitung.ch

WIRTSCHAFT

Die Patrons halten sich zurück

EUROPA

Anzeige

Unternehmer sind keine Abzocker. Die Gehäl-ter der Führungskräfte von kleineren und mitt-leren Unternehmen wachsen in den meisten

Branchen nicht schneller als diejenigen ihrerMitarbeiter. Auch bei den Verwaltungsräten istder Anstieg inzwischen gestoppt. Seite 10

www.pk-phoenix.ch

Michel Bronner, Geschäfts-führer und Mitinhaber von APlus Reinigungen AG und APPlus Hauswartung und Gar-tenpflege GmbH. Seite 65

Thomas Zellweger, Leiter desZentrums für Familienunter-nehmen, referiert am KMU-Tag zum Thema «Familie undUnternehmen – wie geht daszusammen?» Seite 20

NEUE MÄRKTEIn Russland sind persönlicheKontaktpflege besonderswichtig. Seite 26

GELDOTC Börse: Drei Firmen mitsolider Finanzbasis schüttenihren Aktionären grosszügigeBeträge aus. Seite 38

10 FRAGEN AN

Europa ordnet die Kräfte-verhältnisse neu. Nur eineflexible EU kann die aus -einander driftenden Teilezusammenhalten. Seite 22

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b2b WestschweizReto Schmid

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l Nr. 10 l 2012 l 3INHALT l UZ

Die Zeit der Gier ist vorbeiEndlich. Im Frühjahr stimmt das Volk über die Abzocker-Initiative ab.Wenn die Verzögerer im Parlament geglaubt haben sollten, dassirgendwann die Wut über gierige Spitzenmanager verrauchen würde,dann dürften sie sich getäuscht haben. Der Ärger über die Abzocker istimmer noch so lebendig wie 2006. Es ist nicht vermittelbar, dass einpaar Leute – rechtlich gesehen Angestellte wie andere auch – Millionengehälter einstreichen.

Unsere Titelgeschichte zeigt, dass dieser Ärger berechtigt ist. Denn dieManager in kleineren und mittleren Betrieben, ob Eigentümer odernicht, halten sich beim Lohn zurück. Ihre Gehälter sind in den vergan-

genen Jahren im Schnitt nicht stärkergewachsen als diejenigen ganz normalerArbeitnehmer. Dabei sind die KMU dasRückgrat der Schweizer Wirtschaft. Unter-nehmen wie Nestlé, Novartis, Roche, ABBsind wichtig, treiben die Innovation, bietenHunderttausenden Arbeit. Aber die wirt-schaftliche Basis des Wohlstands in derSchweiz, das sind die KMU. Und diese KMUfunktionieren, weil sich ihre Chefs undKader nicht nur rund um die Uhr für die

Unternehmen einsetzen. Sondern auch, weil sie beim Lohn darauf ach-ten, dass sie weder das Unternehmen noch ihre eigene Glaubwürdig-keit schädigen.

Als die Abzocker-Initiative eingereicht wurde, strebte der von der WallStreet an die Bahnhofstrasse geschwappte Gierkapitalismus seinemHöhepunkt entgegen. Zwei Jahre später war die Sause vorbei. Die UBSmusste vor der Pleite gerettet werden.

Die gegenwärtige Eurokrise ist eine Verlängerung jener Finanzkrisevon 2008. Der Finanzmarkt hat auch bei der Finanzierung der europäischen Binnenwirtschaft nach der Einführung des Euro versagt– und reicht jetzt ungeniert die Rechnung an die Steuerzahler weiter.Zur Erinnerung: Jedes Rettungspaket für Griechenland, Spanien undandere landet nicht bei den Griechen und Spaniern, sondern bei denGläubigern.

Die einen arbeiten, die anderen verdienen – auf Dauer kann das nichtgut gehen.

Steffen Klatt

5 NEWS

6 Impressum

WIRTSCHAFT

9 Persönlich

10 TITELGESCHICHTE Inhaber-Bezüge: Die Patrons halten sich zurück

18 Rudolf Strahm: Problemkind Unternehmens -besteuerung

20 Interview mit Thomas Zellweger zum ThemaFamilienunternehmen

22 EUROPA Eurozone – Umbau statt Zerfall24 Interview mit Peter Neuhaus, VR-Präsident der

PwC und Referent am Europa Forum Luzern

26 Geringe Schweizer Präsenz in Russland28 Das Swiss Import Promotion Programme

der Osec

30 Natur wird zur Ideengeberin33 Future Cleantech Forum

34 News

AKTUELL

35 Vorschau Swiss Innovation Forum

GELD

36 Pensionskassen – Transparenz schafft Vertrauen

38 Nebenwerte-Börse OTC

40 Experten-Tipp

KOMMUNIKATION

42 Private Gadgets geschäftlich nutzen

MOBIL

45 Poolfahrzeug-Steuerung – Kosten sparen mitSystem

46 Wie Geschäftsautos das Budget belasten

WEITERBILDUNG

49 Praxis und Informatik-Ausbildung vereint

UNTERNEHMEN

50 Hundert Jahre Ghielmetti AG

52 Würth AG

RECHT

56 Nicht nur Worte sind Marken

ZÜRCHER UNTERNEHMER

62 VZH-News

64 BÜCHER

10 FRAGEN AN

65 Michel Bronner, Geschäftsführer und Mitinhaber von A Plus Reinigungen AG, A Plus Hauswartung & Gartenpflege GmbH

DAS LETZTE

70 Von Ruedi Stricker

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l Nr. 10 l 2012 l 5NEWS l UZ

Unternehmen aus Schwyz,Uri, Schaffhausen undObwalden sowohl mehr

fristgerechte Zahlungenwie auch kürzere Verzugs-fristen.

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ZAHLUNGSMORAL

Leichte Verschlechterung44 Prozent der Rechnun-gen an schweizerische Firmenkunden wurden imersten Halbjahr 2012 zuspät beglichen. Der durch-schnittliche Zahlungs -verzug dieser Rechnungenbetrug 10,4 Tage. Gegen-über dem Vorjahr hat sichdie Zahlungsmoral in derSchweiz somit leicht ver-schlechtert.

Dies ergibt die Analysedes grössten Zahlungser-fahrungs-Pools derSchweiz, für den D&Bjährlich über 20 MillionenRechnungen auswertet.Die Deutschschweiz stehtinsgesamt gut da, immer-

hin begleicht hier dieMehrheit der Unterneh-men ihre Rechnungenfristgemäss. Anders siehtes in der französischspra-chigen Schweiz aus, woeine verspätete Zahlungdie Regel ist. Die Sonnen-stube der Schweiz liegt beider Zahlungsmoral weitabgeschlagen zurück:Ganze 65 Prozent derRechnungen an TessinerFirmen werden zu spätund mit einem durch-schnittlichen Verzug von14,4 Tagen beglichen.Doch es gibt auch Gewin-nerkantone, denn im Ver-gleich zum Vorjahr haben

POLITBAROMETER

Pionier der App-Demokratie

Mit dem kostenlosen App«Politbarometer» kann je-der rasch und einfach sei-ne Wertung zu Politikernund Sachgeschäften abge-ben. Die Resultate sind au-genblicklich sichtbar, inihrer Veränderung nach-verfolgbar und damit diffe-renziert interpretierbar.

Die Digitalisierung hatmittlerweile die allermeis-ten Lebensbereiche er-reicht. Die Politik hat bisanhin allerdings noch überdie traditionellen Kommu-nikationskanäle funktio-niert. Die kostenlose App«Politbarometer» ändertdies und bietet allen dieMöglichkeit, ihre politischeMeinung mit einem kurzenGriff in die Hand- oder Ho-sentasche abzugeben. Da-

durch entsteht ein tagesak-tuelles Meinungsbild.

Politbarometer bietetden Nutzern die Gelegen-heit, Bundesräte und Par-lamentarier per Knopf-druck wieder- oderabzuwählen. Die Arbeitder Politikerinnen undPolitiker wird somit bereitswährend ihrer Amtszeitbewertet. Die aktuelleneidgenössischen Abstim-mungsvorlagen sind eben-falls verfügbar, wobeijeweils Argumente beiderSeiten erläutert werden.Auf diese Weise kann sichdie Bevölkerung nicht nurinteraktiv über die bevor-stehenden Abstimmungeninformieren, sondern auchgleich ein aktuelles Mei-nungsbild abgeben.

Mit dem App lassen sichVeränderungen im politi-schen Stimmungsbild so-fort erfassen und interpre-tieren. Der Einfluss von be-stimmten Ereignissen aufdie Meinungslage der Be-völkerung kann dadurch

besser nachvollzogen wer-den. So lässt sich beispiels-weise ablesen, ob in derSendung Arena die Befür-worter oder Gegner einerVorlage besser abgeschnit-ten haben.

Der Politbarometer ist im App

Store und im Google Play Store

kostenlos erhältlich:

www.politbarometerschweiz.ch

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IN KÜRZE

Leicht gedämpfte Erwartungen der KonjunkturexpertenDie von der KOF befragtenKonjunkturexperten habenihre Erwartungen für dieSchweizer Wirtschaft leichtnach unten angepasst. Fürdas kommende Jahr prog-nostizieren sie eineZunahme des Bruttoinland-produkts von 1,3 Prozent,nach 1,5 Prozent in der letzten Umfrage vom Juni.Für dieses Jahr rechnen siemit einem BIP-Anstieg von0.9 Prozent. In der letzten Befragung gingen sie von1,0 Prozent aus. Eine deutli-che Aufwärtsbewegungerwarten die Umfrageteil-nehmer von der SchweizerBörse.

Internationales Alpensymposium Dieter Bohlen wird am Internationalen Alpen -symposium am 15. und16. Januar 2013 in Interlakenals Keynote-Speaker Einblickin seine Arbeit geben. Mitihm wird erstmals einen dererfolgreichsten UnternehmerDeutschlands zum ThemaEntrepreneurship & Unter-nehmertum in die Schweizgeholt. Philipp M. Hilde-brand, Dirigent BenjaminZander, Ex-Bundesverteidi-gungsminister Karl-Theodorzu Guttenberg und weiterenReferenten werden den Teil-nehmern exklusives Wissenvermitteln. Stephan Klap-proth moderiert die Veran-staltung.

www.alpensymposium.ch

Export-Award:

Beste Exportfirma der

Schweiz gesucht!

Die Osec sucht die besteExportfirma der Schweiz.Mit dem Export-Award ausgezeichnet wird daserfolgreichste Unternehmenin den Kategorien «Success»und «Step-in» am Aussen-wirtschaftsforum, das am11. April 2013 in Zürichstattfindet. Neu können sich alle Schweizer undLiechtensteiner Firmen für diesen wichtigen Preis bewerben. Die Bewerbung ist einfach undkann via Osec-Website(www.osec.ch/exportaward)erfolgen. Einsendeschluss istder 31. Dezember 2012.

> 60% 50%– 59% 50%– 59%50%– 59% <30%

Karte: Anteil der Zahlungen mit Verzug in Prozent.Zahlungserfahrungen B2B, Schweiz, erstes Halbjahr 2012

Grafikquelle: zVg /D&B

Bild: zVg

6 l Nr. 10 l 2012UZ l NEWS

Rahmen der EKAS-Kampa-gne «Prävention im Büro»werden nun Unternehmenaufgefordert, von der inno-vativen EKAS-Box zu pro-fitieren – denn es brauchtmeist nur wenig Aufwandum entscheidende Verbes-serungen zu erreichen. DieEKAS-Box ist in den dreioffiziellen Landesspra-chen und in Englisch ver-fügbar und ist somitschweizweit sowie ininternationalen Unterneh-men anwendbar. Bis EndeDezember 2012 kann überdie EKAS-Box auch aneinem Quiz teilgenommenwerden, bei dem attraktivePreise zu gewinnen sind.

www.ekas-box.ch

www.praevention-im-buero.ch

wurden die Bedürfnisse,Ziele und Eigenschaftendes Nutzers ganz in denMittelpunkt gestellt. Bei-spielsweise kann dieEKAS-Box mit einem Klickan Mitarbeitende oder Kol-legen weiterempfohlenwerden. Einen zusätzli-chen Mehrwert bietenpraktische PDF-Downlo-ads, die in jedem Kapiteldie wichtigsten Tipps undInformationen übersicht-lich zusammenfassen. DieEKAS-Box wurde im Mai2012 in Fachkreisen lan-ciert und löste sehr posi-tive Reaktionen aus. Seit-her besuchten rund 6600Fachpersonen aus denBereichen Arbeitssicher-heit und Gesundheits-schutz das Online-Tool. Im

IMPRESSUMUnternehmerZeitung: 6. Jahrgang (18. Jahrgang KMU-Manager), Die UnternehmerZeitung erscheint im Verlag SWISS BUSINESSPRESS SA, Köschenrütistrasse 109, CH-8052 Zürich; Telefon 044 306 47 00, Fax 044 306 47 11, www.unternehmerzeitung.ch, [email protected] Herausgeber: Remo Kuhn, [email protected]: Urs Huebscher, [email protected] Redaktion: Steffen Klatt, [email protected]; Peter Blattner, [email protected]; Fabia Bernet, [email protected], Salome Kern, [email protected] Layout und Produktion: Manuel Jorquera und Bruno Strupler, [email protected] Mitarbeit an dieser Ausgabe: André Caradonna, Axel Eichholz, Robert Flury, Roman Griesser, Martina Gyger, Hansjörg Hofpeter, GeorgKreis, Alfred Kuhn, Simone Liecht, Michael H. Quade, Roger Rudolph, Klaus Stapel, Rudolf Strahm, Ruedi Stricker, Reto Tarrghetta, Marcel Tschanz, Stefan Vogler, FabianWassmer Anzeigen: Maureen Malhis, [email protected], Telefon 044 306 47 00 Druckunterlagen: www.swissbusinesspress.ch/kundendaten Abonnements: UnternehmerZeitung, Postfach, 8052 Zürich, [email protected], Einzelverkaufspreis: Fr. 6.–, Jahres-Abonnement Fr. 54.– Inland. WEMF- beglaubigte Auflage 2012: 44 818 Exemplare Druck: AZ-Print AG, Aarau Nachdruck: Nur mit schriftlicher Genehmigung der Redaktion und genauer Quellenangabe© UnternehmerZeitung gestattet. Für unverlangt eingesandtes Text- und Bildmaterial wird keine Haftung übernommen Die UZ ist Medienpartner von:SVC SwissVentureClub/SVC Unternehmerpreis, sivg Schweiz. Institut für Verwaltungsräte, SVSM Schweiz. Vereinigung für Standort-Management, SwissCleantech.ch, UnternehmerForum Schweiz, Schweizer KMU-Tag, KMUSwissEvent, OSEC BusinessNetwork, EnAW Energie-Agentur der Wirtschaft, BFE Bundesamt für Energie, ICT Berufsbildung Schweiz, Suisse EMEX, CC Award, Award Corp. Communications, Fachhochschulen Nordwestschweiz FHNW Im Verlag SWISS BUSINESSPRESS SAerscheinen ausserdem: SWISS NEWS, The international Magazine of Switzerland, ATTIKA, das Zürcher Magazin, PAULI-CUISINE, das Gastronomie-Fachmagazin, sowie als Supplement zur UnternehmerZeitung: VR-Praxis und BUSINESSCLASS

Die EKAS-Box ist dasneue Online-Präventi-onsinstrument der Eidgenössischen Koor -dinationskommission fürArbeitssicherheit(EKAS). Sie zeigt Füh-rungskräften und Mitar-beitenden online und aufunterhaltsame Weise,wie mit wenig Aufwanddie Sicherheit und Ge-sundheit im Büro ver -bessert werden kann.

Mit der EKAS-Box sind dieThemen Arbeitssicherheitund Gesundheitsschutz imBüro neu zu entdecken.Das neue Online-Präventi-onsinstrument ist kurzwei-lig und interaktiv: Ein vir-tueller Rundgang führtdurch verschiedene Büro-situationen, welche dieThemen «ErgonomischesArbeiten», «Unfallverhü-tung», «Büroeinrichtung»und «Büroplanung» behan-deln. Die beiden Figurender EKAS-Box, Sophie undAlex, vermitteln auf unter-haltsame Weise, was imBüro alles zu beachten ist,damit sich Unfälle und ge-sundheitliche Beschwer-den möglichst vermeidenlassen. Mit dem Online-Tool beschreitet die EKASneue Wege in der Präventi-on. «Wir möchten mit derEKAS-Box einen nieder-

Nachfolgeselten geregeltIn der Schweiz standen imSommer 2012 gemäss Cre-dita insgesamt 45057 Fir-men vor einer offenenNachfolgeregelung. Diesentspricht 9.7 Prozent alleraktiven im Handelsregistereingetragenen Einzelfir-men, GmbHs und AGs. Beiden Einzelunternehmenhaben 15,7 Prozent der Fir-men die Nachfolge nochnicht geregelt, bei den AGssind es 9.2 Prozent und beiden GmbHs nur 3,1 Pro-zent. Je nach Betriebsgrös-se bestehen deutliche Un-terschiede: Grosse Einzel-firmen haben vermehrtNachfolgeprobleme, wäh-rend bei den AGs undGmbHs der Anteil an Un-ternehmen mit ungeregel-ter Nachfolge mit zuneh-mender Betriebsgrössekleiner wird. In der südli-chen und westlichenSchweiz gibt es einen ho-hen Prozentsatz an Unter-nehmen mit offener Nach-folgeregelung, in der Zen-tralschweiz und in Zürichist dieser Wert deutlichunter dem gesamtschwei-zerischen Durchschnitt.Während nur 5,0 Prozentder Firmen aus der Infor-matikbranche eine ungere-gelte Nachfolge haben,sind dies bei den Immobi-lienmaklern und –verwal-tungen ganze 13,2 Prozent.

«PRÄVENTION IM BÜRO» ALS ONLINEPORTAL

Arbeitssicherheit verbessern

schwelligen, attraktivenund zeitgemässen Zugangzur Prävention ermögli-chen», sagt Serge Pürro,Geschäftsführer der EKAS.«Das Medienverhalten hatsich stark verändert. Des-halb haben wir ein Präven-tionsmittel entwickelt, dasvon den Möglichkeiten desInternets konsequent Ge-brauch macht und demvermehrten Bedürfnis, Inhalte digital zu nutzen,entspricht».

Zielgruppengerechte Prävention im BüroBei der Entwicklungwurde ein Prototyp mitZielpersonen getestet undentsprechend den Rück-meldungen und Wün-schen überarbeitet. Damit

Bild: zVg

Das Medienhaus Mattenbach vertraut, wie bereits 26 500 Unter-nehmen und mehr als 1 Million Versicherte, auf die führenden Versicherungslösungen von SWICA. Dadurch profitieren Sie, neben umfassender Sicherheit bei Krankentaggeld und Un-fall, von einer überdurchschnittlichen Servicequalität. SWICA sorgt zudem für die optimale medizinische Betreuung der Mit-arbeitenden. Entscheiden Sie sich jetzt für die beste Medizin. Telefon 0800 80 90 80. swica.ch/kollektivpartner

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l Nr. 10 l 2012 l 7AKTUELL l UZ

10. SCHWEIZER KMU-TAG

Jubiläums-AuflageGewinnerin einerOlympischen Gold-medaille 2006 inTurin im Snowboar-den findet «Erfolgbeginnt im Kopf».Nach der Pause refe-riert der Unterneh-mer Kurt Schär über«Widersprüche und

Chancen – wenn vielesnicht zusammenpasst unddennoch funktioniert». Erhat 2003 das erste Elektro-fahrrad Europas präsen-tiert. Wolfgang Grupp, Chefdes Freizeit- und Sportbe-kleidungsherstellers TRI-GEMA erläutert am Bei-spiel seines Unternehmenssein Erfolgsrezept «Gegenden Trend». Den Tagungs-abschluss gegen 17.00 Uhrübernimmt wiederum UrsFueglistaller.

www.kmu-tag.ch

WORKSHOPS

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Der Schweizer KMU-Tag widmet sich am26. Oktober 2012dem Thema «KMUin einer paradoxenWelt – vom Umgangmit Widersprüchen».Professor Urs Fuegli-staller, Direktor desKMU-HSG, eröffnetum 10.10 Uhr die Tagung.Den Reigen der Referenteneröffnet Professor ThomasZellweger mit «Familieund Unter nehmen – wiegeht das zusammen»? An-schliessend widmet sichProfessor Markus Hengst-schläger der «Durch-schnittsfalle», worüber erauch ein Sachbuch veröf-fentlicht hat. Nach demMittagessen beginnt Pro-fessor Roman Boutelliermit der Frage «Wie kom-men unsere Entscheidezustande»? Tanja Frieden,

Markus Hengstschläger

Kurt Schär Wolfgang Grupp

Roman BoutellierTanja Frieden

ThomasZellweger

Urs Fueglistaller

DIE REFERENTINNEN UND REFERENTEN

ABACUS bietet einen Work-shop «Business Software wirdmobil – iPad Apps für orts -unabhängiges Arbeiten» an.Das Thema von Axpo: «KMUund Klimaschutz». Die Helvetia Versicherungenorientieren über «Spektakel

versus Sicherheit und Gesund-heit – Spitzensport im Widerspruch». Apple, Letec& Xind AG präsentieren«iPad – Kreativ und produktivim Arbeits- und Lernalltag».OBT fördert und fordert«Mehr Power im Verwaltungs-

rat»! Das Thema der Sitaglautet: «Brain Energy – Kon-zentration, Kreativität & Moti-vation». Swisscom (Schweiz)AG berichtet über «Alltags-taugliche Cloud- Lösungen für effizientes Zusammen -arbeiten & mobiles Büro».Und last but not least äussertsich Swiss TS zu «Risiko -management für Führungs -kräfte».

Moderation:Regula Späni

8 l Nr. 10 l 2012UZ l WIRTSCHAFT

Mitteilungen für diese Rubrik:

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Köpfeund

Karrieren

Neuer CEOConstantin Cronenberghat sein Amt als CEO undRetail-Operations-Mana-ger bei BP (Switzerland)angetreten. Er stiess imJahre 1996 zu BP. SeineLaufbahn startete er alsAnalyst und in verschiede-nen Bereichen des AssetTrading in London. Esfolgten zwei Jahre in Brüs-sel, wo er an einem euro-päischen Marketingprojektarbeitete. Zuletzt war erSupply CoordinationManager in Deutschland.Mit dem B.A. hons. schlossCronenberg die EuropeanBusiness School 1995erfolgreich ab. Er führt dasUnternehmen von derZweigniederlassung Zugaus.

Direktor Brand MarketingDer neue Director BrandMarketing der SwissôtelHotels & Resorts heisstTilman Fuchs. Seine Kar-riere startete er 1969 undarbeitete als Designerund Art Director in ver-schiedenen renommier-ten Marketingagenturenin Frankfurt, Sydney undNew York. Seit 2000 ver-antwortete er als CreativeDirector Brand Marketingbei der internationalenMarkenberatungsagenturInterbrand die Marken-entwicklung und Mar-kenführung von BMW,MINI und Rolls-Royce fürdie BMW Group in Mün-chen.Er sammelte auchErfahrungen mit mehre-ren Marken im Luxusho-tel-Segment.

Country ManagerinSandra Hauser wirdneue Country Managerinvon Avaloq, der interna-tionalen Referenz für in-tegrierte und umfassendeBankensoftwarelösungenfür Retail-, Wealth Ma-nagement und Universal-banken. Sie verfügt übereine 16-jährige interna-tionale Erfahrung im Fi-nanztechnologie-Be-reich, in dem sie als ITExecutive und CIO tätigwar. Zuletzt hielt sie diePosition des CIO für dieWealth Division von RBS,wo sie zuständig für dieServiceabwicklung vonCoutts & Co in den UK,Adam & Co in Schottlandsowie Coutts in Asienund der Schweiz war.

Leiter ImmobilienDie Führung der PwCGeschäftstelle in Zürichgeht in die Hände von KurtRitz über. Er ist seit 1995für das Wirtschaftsprü-fungsunternehmen tätig.Der Ökonom, diplomierteArchitekt HTL/FH undeidg. diplomierte Immobi-lientreuhänder ist Leiterdes BranchensektorsImmobilien von PwCSchweiz und war stellver-tretender Geschäftstellen-leiter von Zürich. Er istMitglied und früherer Vor-sitzender der Royal Insti-tution of Chartered Sur-veyors RICS Schweiz,Mitglied des schweizeri-schen Verbands der Immo-bilienwirtschaft SVIT unddes beruflichen Netzwerks«Swiss Engineering» STV.

GeschäftsstellenleiterZwei Geschäftstellen vonPwC Schweiz haben eineneue Führung. PhilippeBingert übernimmt dieGeschäftstelle Basel. Erarbeitet seit 1989 bei PwC,im Jahr 2002 wurde erzum Partner ernannt. Dereidg. diplomierte Wirt-schaftsprüfer verfügt übereine breit abgestützte Prü-fungserfahrung bei Retail-banken sowie im PrivateBanking. Zudem hat erdiverse komplexe interneund externe Projekte gelei-tet. Seit 2008 ist er Mit-glied der Sitzleitung desStandortes

Sales DirectorDer grösste private TV-Sen-der der Schweiz, 3+ bautaus und plant für denHerbst den Sender 4+. Utevon Moers trat die Stelle alsSales Director bei 3+ an, siewird auch für den neuenSender Mitverantwortungtragen. Sie kam von derViacom International Me-dia Networks Sendergrup-pe (MTV, VIVA, Nickelode-on, Comedy Central) undhat über zehn Jahre fun-dierte Berufserfahrung imSponsoring und in der Ver-marktung in den BereichenFernsehen und Werbung.Zuvor war Ute von Moersals Account- und Sales-Ma-nagerin in Deutschland undder Schweiz tätig.

Projektleiter MigrationDer Historiker und Eth-nologe Marcel Dreier istder neue Projektleiter beiGsünder Basel für denSchwerpunkt Migration.In diesem Bereich hatGsünder Basel in denletzten sieben Jahrengrosse Aufbauarbeitgeleistet. Ohne die Unter-stützung der KantoneBasel-Stadt und Basel-Landschaft und verschie-dener privater Organisa-tionen wäre dieMigrationsarbeit vonGsünder Basel nichtmöglich. Zuvor warDreier Geschäftsführerbeim VCS beider Basel.Seit 2007 arbeitete er fürein vom Nationalfondsgefördertes Forschungs-projekt bezüglich dieländliche Gesundheits-versorgung in Tansania.

Präsident und ManagingDirectorInnerWorkings Inc., einerder weltweit führendenAnbieter von Outsour-cing-Dienstleistungen imBereich Marketing-Sup-ply-Chain hat Yves Rogi-vue zum neuen Präsiden-ten für die Region EMEA(Europe, Middle East &Africa) und zum Mana-ging Director derSchweiz ernannt. In sei-ner neuen Funktionzeichnet er für die weite-re Expansion und dasWachstum in derSchweiz und den EMEA-Märkten verantwortlich.Er schloss ein Wirt-schaftsstudium an derUniversität Zürich abund anschliessend einMBA am INSEAD inFrankreich.

l Nr. 10 l 2012 l 9WIRTSCHAFT l UZ

Jubiläen können hohleRituale sein - auch in derMedienrekapitulationen.Sie können aber auch zei-gen, wie wandelbar – ent-wicklungsfähig – dieDinge sind. In diesenTagen haben wir diezehnjährige Mitglied-schaft der Schweiz in derUNO bilanziert.

Der Beitritt 2002 warumstritten, es «fehlten»wenige Stimmen, und derBeitritt hätte verhindertwerden können. Und heuteist die Mitgliedschaft einebeinahe einstimmig gutge-heissene Selbstverständ-lichkeit.Die EWR- und EU-Geg-

ner können in Erinnerungan das obsiegende Nein von1992 - also vor 20 Jahren -

ebenfalls ein Jubiläum fei-ern. Sie müssen aber auf-passen, dass sie nicht etwasVeränderbares feiern. DasUNO-Nein von 1986 ver-wandelte sich nämlich in 16Jahren in ein UNO-Ja. Ammarkantesten drückte sichder Wandel in den Stände-stimmen aus: von 0 auf 12!Warum soll das in der Frageder Europa-Integrationnicht gelegentlich ähnlichlaufen? Gewiss: Auch in dieser

Frage ist die Entwicklungnicht stehen geblieben. DieBilateralen mögen ja gutsein. Bekanntlich ist dasGute aber auch der Feinddes Besseren. KleinereReformen lassen grössereReformen als entbehrlichund überflüssig erscheinen.Das gilt auch für den EWR.

Darum begeistern sichnicht alle Integrationsbe-fürworter für den EWR,denn er rückt den Vollbei-tritt in noch weitere Ferne.In der Diskussion darü-

ber, ob der Bilateralismus,ein weiterhin zur Verfü-gung stehender Königswegsei, wird in der Regel ver-kannt, dass das erste Paketauf Grund eines Entgegen-kommens von Seiten derEG zustande kam und die-ses Entgegenkommeneinem Partner galt, vondem man damals in den1990er Jahren annehmenkonnte, dass er ohnehinbald Vollmitglied werde.Die Meinung, dassAbschlüsse vor allem aufgegenseitigem und ausge-glichenem Interessezustande kämen, magdurchaus gelten: Auch dieEU hatte und hat ihre Inte-ressen und verstand es,etwas gleichsam herauszu-holen, wenn der andere

etwas haben wollte. Dassman sich aber überhauptauf einen solchen Handeleinliess, darin bestand ebendas Entgegenkommen. Dasmuss sich nicht wiederhole,nur um jemandem dasWegbleiben erträglicher zumachen.Zum Schluss eine

scheinbar ganz andereSache: Vor Kurzem habenUntersuchungen festge-stellt, dass fast die Hälfteder zum Verkauf angebote-nen Nationalwürste (dieCervelats) zu viele Keimeenthalten (Stichwort: sogarFäkalbakterien). DerBefund wurde verschämtmit einer Zurückhaltungzur Kenntnis genommen,die in keinem Verhältniszum Aufschrei steht, den es2008 gab, weil die böse EUaus Rücksicht auf die BSE-Gefahr bei den SchweizerCervelats die brasiliani-schen Rinderdärme nichtmehr zulassen wollte.

GEORG KREIS

Der Autor istHistoriker ander Uni -versität Baselund Leiter des Europa -instituts.

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VON GEORG KREIS

PERSÖNLICH

Im EWR-Gedenkjahr II

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10 l Nr. 10 l 2012UZ l TITELGESCHICHTE

TEXT MARTINA GYGER

Thomas Minder hat einen Volltreffer gelandet. Kaum eineVolksinitiative hat so stark die politische Diskussion langevor der Abstimmung beschäftigt wie seine Abzockerinitia-tive. 2006 eingereicht, wird im nächsten Frühjahr über sieabgestimmt. Die Initiative nimmt die unkontrolliert hohenLöhne in vielen börsenkotierten Unternehmen aufs Korn.Der Ärger Minders ist verständlich: Unter seinesgleichen,den Chefs und Kadern kleiner und mittelgrosser Unterneh-men, herrscht Lohnzurückhaltung.

Schwacher Anstieg, starker FallDas zeigen die Auswertungen des Bundesamts für Statistik.Die obersten Statistiker der Schweiz haben die monatlichenBruttolöhne der KMU-Manager von 2008 bis 2010 in allenBranchen untersucht. So erhielt der typische Manager ineinem mittelgrossen Unternehmen des verarbeiteten Gewerbes 2008 einen Monatslohn von 14300 Franken. ZweiJahre später waren es 14699 Franken. Im Baugewerbe warder Anstieg der Managerlöhne in Unternehmen zwischen50 und 249 Mitarbeitern noch geringer. Erhielt hier 2008ein Manager 13394 Franken im Monat, waren es 2010 ge-

rade 13486 Franken. Den grössten Anstieg erlebten die Ma-nager von mittelgrossen Unternehmen, die in der Infor-mations- und der Kommunikationsbranche tätig sind: Er-hielten sie 2008 erst 15694 Franken, waren es 2010 bereits17429 Franken.Ausgerechnet die Spitzenverdiener mussten allerdings

den grössten Rückgang hinnehmen. Manager von mittel-grossen Unternehmen der Finanz- und Versicherungsbran-che strichen 2008 noch 25458 Franken ein. Doch zwei Jahrespäter war der Verdienst auf 24309 Franken gefallen.

Banker müssen Federn lassenDas entspricht auch den Ergebnissen der Kadersalärstudieder Unternehmensberatung Kienbaum. «Die Schwankungder Vergütung für das Top-Management der Banken undVersicherungen sind unter anderem bedingt durch ver-gleichsweise hohe variable Vergütungsanteile. Erfolgteregulatorische Eingriffe – etwa seitens der Finanzmarktauf-sicht – gestiegene Sensibilität der Öffentlichkeit und dieDiskussion der Angemessenheit, haben in der Finanzindus-trie darüber hinaus teilweise auch zu nachhaltigen Verän-derungen der Vergütungsstrukturen für die Top-Kadergeführt», sagt der Geschäftsführer von Kienbaum Schweiz,Alexander von Preen.

KEINE ABZOCKER: LÖHNE VON CHEFS UND KADERN VON KMU WACHSEN NUR MODERAT

Die Patrons halten sich zurückUnternehmer sind keine Abzocker. Die Gehälter der Führungskräfte von kleineren und mittleren Unter-nehmen wachsen in den meisten Branchen nicht schneller als diejenigen ihrer Mitarbeiter. Auch bei denVerwaltungsräten ist der Anstieg der vergangenen Jahre inzwischen gestoppt.

l Nr. 10 l 2012 l 11TITELGESCHICHTE l UZ

Gallen in Zusammenarbeit mit der UnternehmensberatungBDO durchgeführt wurde. Der kontinuierliche Anstieg derVR-Löhne seit Ende der 90er-Jahre sei damit gestoppt. Diekonjunkturelle Abschwächung in den Jahren 2009 und 2010habe sich somit offenbar nicht nur auf die Unternehmens-gewinne, sondern auch auf die Löhne der Verwaltungsräteausgewirkt. Wie in den Vorjahren waren aber deutlicheUnterschiede zwischen den Branchen festzustellen. Mittel-ständische Banken entschädigten ihre Verwaltungsräte mitfast 40 000 Franken am höchsten. In der verarbeitendenIndustrie, einschliesslich dem Gewerbe und im Dienstleis-tungsbereich lag die durchschnittliche Entschädigung beirund 23000 Franken. Im Vergleich zu 2008 haben laut der Studie Erfolgsho-

norare vor allem bei VR-Präsidenten, Vizepräsidenten undVR-Delegierten zugenommen. Das Honorar der Verwal-tungsratspräsidenten ist eng mit der Unternehmensgrösseverknüpft, da mit ihr die Komplexität des Betriebs und des-halb die Anforderungen an den VR-Präsidenten steigen. Ander Studie beteiligten sich rund 630 Schweizer Unterneh-men mit bis zu 1000 Mitarbeitenden.

Variabel auch nach untenAlexander von Preen ist nicht überrascht über die Lohnzu-rückhaltung der Manager und Verwaltungsräte. «Einer derGründe ist auch die überwiegend konservative Vergütungs-struktur mit, im Vergleich zu Grossunternehmen, niedrige-ren variablen Vergütungsanteilen. Gleichwohl ist auch beiKMU ein Trend feststellbar, die Vergütung von Top-Füh-rungskräften um langfristige, am nachhaltigen Erfolg derUnternehmen ausgerichtete Bestandteile zu ergänzen», soder Kienbaum-Geschäftsführer. Mit der Grösse der Unternehmen steigt in der Regel auch

der Anteil an variabler, von der Performance des Unterneh-mens abhängiger Vergütung. Phasenweise musste gemässKienbaum seit 2008 daher insbesondere das Top-Manage-ment von Branchen, die von der Krise stärker betroffen

Doch die Finanzbranche ist nicht die einzige, in der dasschwierige Umfeld auf die Löhne der Manager durchschlägt.Auch stark exportorientierte Branchen der Schweizer Wirtschaft wie Chemie, Pharma, Elektrotechnik und Fein-mechanik seien tendenziell stärker von der auf die Real-wirtschaft durchschlagenden Finanzkrise betroffen alsandere. «Ein schwieriger werdendes wirtschaftlichesUmfeld oder dessen blosse Erwartung führte in den letz-ten Jahren vielfach zu zurückhaltender Lohnentwicklung»,stellt von Preen fest.

Spitzengehälter steigen nicht schnellerDiese Entwicklung dürfte sich fortsetzen. Laut der aktuel-len «Salary Increase Survey 2012» von Aon Hewitt, einemAnbieter von Dienstleistungen im Personalwesen, werdendas sich mässig entwickelnde Wirtschaftswachstum unddie Auswirkungen der Eurokrise die Gehälter an der Spitzenur im gleichen Rhythmus wie die übrigen Löhne steigenlassen. Wie schon in den letzten Jahren seien 2012 die effek-tiven Gehaltserhöhungen über alle Mitarbeitergruppen hin-weg auf gleichem Niveau gestiegen. Dieser Trend setze sichweiter fort. Demnach wachsen die Löhne der SchweizerArbeitnehmer 2013 voraussichtlich um durchschnittlich 2,2Prozent. «Das Top-Management wird 2013 im Vergleich zuden anderen Mitarbeiterkategorien prozentual keine grös-seren Lohnsteigerungen verzeichnen können. Einzig dieIT-Branche und die Pharmaindustrie zahlen nächstes Jahrdeutlich mehr Lohn», heisst es in der Studie.

Anstieg bei Verwaltungsräten gestopptDie Zurückhaltung ist nicht nur auf die Manager beschränkt,sondern betrifft auch ihre Aufseher. 2011 verdienten dieVerwaltungsräte von kleinen und mittelständischen Unter-nehmen in der Schweiz im Durchschnitt gleich viel wie2008, nämlich rund 25 000 Franken. Zu dem Ergebniskommt eine Studie, welche 2011 vom Schweizerischen Insti-tut für Klein- und Mittelunternehmen der Universität St.

Ein schwieriger werdendes wirtschaft -liches Umfeld oder dessen blosse Erwartungführte in den letztenJahren vielfach zuzurückhaltender Lohnentwicklung.

Grafikquelle: Bundesamt für Statistik»Bildmontage: UnternehmerZeitung /Fotos: Bilderbox.de / zVg

MONATLICHER BRUTTOLOHN VON KMU-MANAGERN (in Franken*)

2008 2010Industrie 14300 14699Energieversorgung 16030 16026Baugewerbe 13394 13486Handel 15993 16569Verkehr und Logistik 12497 13089Gastgewerbe und Tourismus 8619 9494Information und Kommunikation 15694 17429Finanzen und Versicherungen 25458 24309Immobilien – 15952Freie Berufe, technische Dienstleistungen 19980 20080Sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen 11700 12426Erziehung und Unterricht 12388 11882Gesundheits- und Sozialwesen 10989 11214Kunst und Unterhaltung 11383 11492*Unternehmen zwischen 50 und 249 Mitarbeitern, Medianwert.

12 l Nr. 10 l 2012UZ l TITELGESCHICHTE

waren und in denen variable Anteile stärker ausgeprägtsind, höhere Rückgänge bei den Gehältern hinnehmen.«Jedoch profitieren diese auch insbesondere von der Erho-lung, so dass sich über den genannten Zeitraum 2008 bis2012 ein vergleichsweise stabiles Bild ergibt», so von Preen.

Keine klaren RegelnDer Anteil der variablen Lohnbestandteile dürfte tenden-ziell weiter wachsen. «Es macht Sinn, KMU-Manager markt-gerecht mit variablen Lohnbestandteilen zu vergüten, umals Arbeitgeber attraktiv zu sein und die Mitarbeiter für guteLeistungen zu entschädigen», sagt Sacha Cahn, Leiter Hu-

man Capital bei Mercer Schweiz. Allerdings ist das für vie-le Unternehmen Neuland. «Dafür gibt es keine verbindli-chen Richtlinien», sagt Cahn, der Unternehmen in den Be-reichen Vergütungs-, Leistungs- und Talent-Managementsowie in strategischer Personalplanung berät. Zwar gibt esseit zehn Jahren den «Swiss Code of Best Practice for Cor-porate Governance» als Eckpfeiler einer guten Unterneh-mensführung. Dessen Grundlage sind die «Corporate Go-vernance Richtlinien der SIX Swiss Exchange», gemäss de-nen börsenkotierte Unternehmen Informationen zur Aus-gestaltung und Höhe der Entlöhnung der Geschäftsleitungund des Verwaltungsrates in den Jahresberichten offen le-

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l Nr. 10 l 2012 l 13TITELGESCHICHTE l UZ

gen müssen. Auch kleinere, nicht kotierte Unternehmenund Organisationen können dem «Swiss Code» Leitideenzu ihren Vergütungssystemen entnehmen. «Bei der Aus-gestaltung der Vergütungen, speziell den variablen Kom-ponenten, hat der Swiss Code gemeinhin jedoch wenig Ein-fluss», sagt Cahn.

Karriere ist mehr als nur LohnDoch der bisher geringe Anteil der variablen Lohnbestand-teile ist nicht der einzige Grund für die Lohnzurückhaltung.«Neben der Höhe und Struktur von Salären kommen nochdas Umfeld, die Wertorientierung, der Freiheitsgrad imArbeitsumfeld, Innovationsfähigkeit des Unternehmens,Karrierechancen und andere Faktoren hinzu», sagt vonPreen. Manager können in kleineren Unternehmen mehrbewegen. Sie arbeiten in Sichtweite ihrer Mitarbeiter undmüssen die Unternehmensphilosophie sichtbar vorleben.

Auch beim Geld bieten gerade KMU ihren Kadern mehrals nur den Monatslohn. «Aus meiner Sicht wichtigeAspekte für Gehaltspakete im KMU-Umfeld sind angemes-sene Grundbezüge, eine ordentliche Altersversorgung undeine auf nachhaltigen Erfolg ausgelegte variable Vergütung,was im Übrigen auch der Unternehmensphilosophie vie-ler KMU nahe kommt», sagt von Preen. Jedenfalls habenSchweizer KMU-Manager trotz aller Zurückhaltung keinenGrund zur Klage. Im europäischen Vergleich stelle sich dieSchweizer Wirtschaft trotz Krise und Euroschwäche als sta-bil dar, sagt von Preen. Auch die Vergütung ihrer Führungs-kräfte ist im Vergleich unverändert hoch.

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ABZOCKERINITIATIVE

Minder lässt Aktionäre ent-scheidenDas Volk stimmt im März2013 über die Abzocker -initiative von Thomas Minderab. Damit hat der Bundesratden letztmöglichen Termingewählt, da die Volksabstim-mung spätestens zehnMonate nach der Schlussab-stimmung im Parlament stattfinden muss.

Abgestimmt wird nur überdie Initiative selbst. Diese siehtvor, dass bei börsenkotiertenSchweizer Aktiengesell -schaften die Generalversamm-lung über die Lohnsumme desVerwaltungsrates, derGeschäftsleitung und des Bei-rates abstimmt. Abgangsent-schädigungen und Vergütun-gen im voraus sind für dieMitglieder dieser Organe ver-boten, ebenso Prämien fürden Kauf oder Verkauf vonFirmen. Im Klartext: Der Lohnmuss alle Einnahmen enthalten.

Die Initiative sieht auch vor,dass die Mitglieder des Ver-waltungsrates jedes Jahr neugewählt werden müssen.Heute werden sie alle dreiJahre gewählt.

Aktionäre müssen gemässder Abzockerinitiative ihreStimme selbst abgeben, ent-weder persönlich oder elektro-

nisch. Ein Depotstimmrecht,bei dem also faktische Enthal-tungen als Stimmen zuguns-ten des Vorschlags des Ver-waltungsrates gelten, werdenabgeschafft.

Parlament will mehr AusnahmenWenn das Volk die Initiativeablehnt, dann treten dieÄnderungen des Obligatio-nenrechts in Kraft, welcheNational- und Ständerat mitnur einer Gegenstimme ange-nommen haben. Auchgemäss dieser Änderunggenehmigt die Generalver-sammlung börsenkotierterAktiengesellschaften über dieLohnsumme der drei Organe.Aber jedes Unternehmenkann selber entscheiden, obdiese Abstimmung bindendeoder nur konsultative Wir-kung hat. Abgangsentschädi-gungen und Vergütungen imvoraus bleiben als Ausnah-men möglich, wenn sie vonder Generalversammlunggenehmigt werden.

Auch bei der Amtsdauerder Verwaltungsräte zeigensich die Parlamentarier gross-zügiger als Thomas Minder:Die Statuten können dreijäh-rige Amtsdauern zulassen.Das Depotstimmrecht soll bei-behalten werden. (stk)

14 l Nr. 10 l 2012UZ l TITELGESCHICHTE

erkennt man bei KMU gerade in dieserHinsicht oft auch ein erhöhtes Verantwor-tungsbewusstsein. Die Distanz zu Mitar-beitern, Nachbarn und Gemeinde ist klei-ner. Da spielt die Fairness vielleicht nocheine grössere Rolle, wenn es um die Ver-teilung des erwirtschafteten Gewinnsgeht.

Wie können kleine und mittlereUnternehmen gegenüber grossen wettbewerbsfähig sein?Kleine Unternehmungen haben einenentscheidenden Vorteil: Sie können leich-ter Sinn stiften. Grossunternehmungenhaben dies oft verlernt. InnovativeBeschäftigungsmodelle, welche die Mit-arbeitenden auf einer anderen als der rein

finanziellen Ebene abholen, solltengezielt von der Politik gefördert undunterstützt werden. Es ist die Aufgabe derPolitik, dafür zu sorgen, dass sich Verant-wortung im Markt rechnet und die«Guten» letztlich nicht die «Dummen»sind.

Wie sollte sich dies in deren Vergütungssystemen niederschlagen?Pauschal kann man das kaum beantwor-ten. KMU sollten hier aber nicht in die-selbe Bresche schlagen wie die vieldisku-tierten Grossunternehmungen. Neben derLeistungsorientierung sollten anderewichtige Werte, wie zum Beispiel Verant-wortungsbewusstsein in die Entloh-nungssysteme einfliessen.

Haben Sie dennoch eine «goldene»Regel in Bezug auf die Löhne parat?Als «goldene Regel» gilt im Prinzip nureine: Man soll andere so behandeln, wieman selbst gerne behandelt werdenmöchte. Bezogen auf die Lohngestaltungheisst dies: keinen Bonus für den Chef,

KMU BIETEN WERTE

Gute Kader wollen mehr als LohnManager von kleinen und mittleren Unternehmen erliegen weniger der Versu-chung, sich Abzockerlöhne zu genehmigen. Sie sind sich ihrer Verantwortungstärker bewusst, sagt HSG-Professor Florian Wettstein. Sie unterliegen aberauch einer höheren sozialen Kontrolle.

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INTERVIEW MARTINA GYGER

Die meisten Schweizer KMU-Chefsbezieht keine Abzocker-Gehälter.Worauf führen Sie das zurück? Florian Wettstein: Das kann verschie-dene Gründe haben. Die wirtschaftlicheSituation, der verstärkte Druck des Mark-tes und kleinere Gewinnmargen gehörensicherlich dazu. Oftmals sind KMU auchdirekter und unmittelbarer in die lokaleGemeinschaft eingebettet und abhängi-ger von lokalen Märkten, als dies bei-spielsweise grosse multinationale Unter-nehmungen sind. Sie sind also auf denGoodwill der lokalen Gemeinschaft ange-wiesen, woraus sich eine Art soziale Kon-trolle ergeben kann. Auf der anderen Seite

l Nr. 10 l 2012 l 15TITELGESCHICHTE l UZ

wie auch viele Berufsverbände,bedeckt. Die Transparenz von Kaderlöhnen ist einzweischneidiges Schwert. Als die Diskus-sion um die Löhne von Topmanagern insRollen kam, forderte man mehr Transpa-renz. Diese hat aber eher zu noch höhe-ren Löhnen geführt. Auf der anderen Seiteist es natürlich wichtig, dass die Öffent-lichkeit informiert ist und Klarheit überdie Höhe dieser Löhne herrscht.

Wie können kleinere und mittlereUnternehmen gute Führungskräfterekrutieren und binden, um mit gros-sen zu konkurrieren? Das kann in der Tat zum Problem werden,vor allem dann, wenn man mit gut zah-

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ZUR PERSON

Prof. Dr. Florian Wettstein, Jahrgang 1975, istseit 2011 Direktor des Instituts für Wirtschafts-ethik an der Universität St. Gallen. Vorher warer Assistenzprofessor an der Universität St.Thomas in Minneapolis. Er hat Wirtschaftswis-senschaften an der Universität St. Gallen stu-diert und dort auch doktoriert.

lenden Grossunternehmen um dieselbenTalente buhlt. Dennoch stellt sich natür-lich die Frage, was wir mit «guten Füh-rungskräften» meinen: Sind es die, diesich nur über hohe Saläre an das Unter-nehmen binden lassen, oder die, die sichstark mit der Philosophie des Unterneh-mens identifizieren? Den Letzteren soll-ten KMU Alternativen bieten. Für immermehr gut qualifizierte Menschen werdendie hochbezahlten Karrieremodelle inGrossunternehmungen zur Belastung.Für sie gilt es alternative, zum Beispielfamilientaugliche, Ansätze bereitzustel-len. Identität und Werthaltungen sind beitatsächlich guten Führungskräften oftwichtiger als Top-Löhne.

Ihr Fazit aus der anhaltenden Diskussion um die Managergehälter?Die Debatte um die Kaderlöhne hat bis-her eine entscheidende Frage ausgeblen-det: Was sind gute Führungskräfte? DieseDiskussion sollte nun geführt werden.Der Begriff des guten Managers muss wei-ter gefasst werden und sich nicht an rei-nen Leistungs- und Effizienzgesichts-punkten orientieren – dann werden wirautomatisch auch zu Anreizstrukturengelangen, die sich nicht rein auf dasFinanzielle beschränken.

solange nicht auch die Belegschaft einensolchen erhält.

Bei der Transparenz der Löhne haltensich aber die meisten Unternehmen,Foto: zVg

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ETHOS FORDERT TRANSPARENZ BEI DEN VERGÜTUNGSSYSTEMEN

«Wir wollen mehr Rechte für Aktionäre»

INTERVIEW SALOME KERN

Seit sieben Jahren führt Ethos die Studie zur Vergütung von Führungsin-stanzen in kotierten Unternehmen inder Schweiz durch. Wie haben sich dieLöhne über die Jahre verändert?Dominique Biedermann: Die Transpa-renz hat sich dieses Jahr etwas verbessert,ist aber noch ungenügend. Bei der Struk-tur der Vergütungen gab es über diesenZeitraum verschiedene Verbesserungen.Allerdings braucht es Zeit, bis die Unter-

len Finanzunternehmen ging zurück unddie Börsenkurse sanken. Da ist es normal,dass die Vergütungen weniger hoch aus-fallen. Ein zweiter Punkt ist ebenfallswichtig: Im Bankbereich ist der variableLohnanteil oft relativ hoch und da habendie schlechten Ergebnisse natürlich einengrossen Einfluss.

Aber das Jahr war auch für die anderenSektoren nicht optimal. Trotzdem istdort die Vergütung um fünf Prozenterhöht worden.Das ist ein Problem: Der variable Vergü-tungsanteil ist oft gar nicht so variabel,wie man denken könnte.

Hat sich das Interesse der Aktionäre andem Vergütungssystem verändert? Ein grosser Schritt wurde vor drei Jah-

16 l Nr. 10 l 2012UZ l TITELGESCHICHTE

Die Studie über Managerlöhne der Stiftung Ethos zeigt einen Rückgang derVergütungen von sechs Prozent. Für Dominique Biedermann, Direktor der Ethos Stiftung besteht aber immer noch Verbesserungspotential, besonderswas die Transparenz angeht.

nehmen verstehen, dass die Manage-mentvergütungen für die Aktionäre wich-tig sind. Ethos investiert langfristig in dieUnternehmen. Daher sollten auch dieVergütungssysteme der Unternehmen mitlangfristigen Anreizen ausgestattet sein.

Was sind die Gründe für den starkenRückgang von 23 Prozent der Vergü-tungen im Finanzsektor? Zwei Gründe sind dafür verantwortlich.Erstens war 2011 nicht das besteGeschäftsjahr, der Reingewinn von vie-

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ren im Zusammenhang mit der Finanz-krise gemacht. Damals realisierten vieleUnternehmensverantwortliche, dasseinige Manager wirklich zu viel verdie-nen und die Vergütungssysteme ungüns-tig aufgebaut sind. Diese führten nebenüberhöhten Vergütungen auch zu mehrRisiken, wie es beispielsweise bei UBSpassiert ist.

Die Transparenz der Unternehmen hatsich dieses Jahr nicht mehr so stark wiein den Vorjahren verbessert. Wie beur-teilen sie diese Entwicklung?Es gibt noch viel Verbesserungspotential.Beispielsweise legt nur die Hälfte derUnternehmen den theoretischen Zielbo-nus offen, der bei Zielerreichung ausbe-zahlt wird. Das ist ungenügend.

Für Sie ist es ein Fortschritt, dass derGesetzgeber in Zukunft mehr Transpa-renz fordert.Wenn die Aktionäre über die Vergütun-gen abstimmen können, benötigen sie fürihre Meinungsbildung mehr Informatio-nen. Die obligatorische Abstimmung überdie Vergütungen wird also automatischzu mehr Transparenz führen. Eine ver-gleichsweise bessere Offenlegung beob-achtet Ethos heute schon bei den Unter-nehmen, die eine «Say on Pay»-Abstim-mung freiwillig durchführen.

Im 2009 haben 9 Prozent der Unterneh-men eine konsultative Abstimmungdurchgeführt, 2010 waren es schon

l Nr. 10 l 2012 l 17TITELGESCHICHTE l UZ

19 Prozent, letztes Jahr 45 und diesesJahr 49 Prozent. Wie steuern Sie dieserStagnation entgegen?Zwischen 2009 und 2011 verzeichneteEthos viel Fortschritt: immer mehr Unter-nehmen führten eine konsultative Ab-stimmung über die Vergütungen durch.Im letzten Jahr brach diese Entwicklungein. Das ist für die Aktionäre natürlichnicht befriedigend. Aufgrund ungenügen-der Selbstregulierung braucht es nunneue Gesetze mit mehr Aktionärsrechten.

Wo ist der Hauptverbesserungsbedarfbei den Vergütungsberichten?Handlungsbedarf besteht bei der Be-schreibung des Vergütungssystems: Dieses soll Klarheit über das Funktionie-ren der variablen Vergütung schaffen. Dervariable Vergütungsanteil soll ausserdemvon der Erfüllung anspruchsvoller Leis-tungskriterien abhängen. Das ist nochnicht überall der Fall. Und letztlich müs-sen die Aktionäre bindend über das Ver-gütungssystem abstimmen können.

Wie kommen die Unternehmen vonden sogenannten Abzocker-Löhnenweg?Dank mehr Aktionärskontrolle. Dies wirdsich zukünftig zeigen, wenn die Aktionärean der Generalversammlung bindendüber das Vergütungssystem abstimmenkönnen. Bis das Gesetz in Kraft tritt, gehtaber es noch ein paar Jahre.

Was ist der ausschlaggebende Punkt, dass Ethos den Gegenvorschlagund nicht die Initiative «gegen die Abzockerei» des Ständerats Thomas Minder unterstützt?Der Gegenvorschlag geht in ent schei -denden Punkten weiter als die Initiative.So werden die Aktionäre mit dem Gegen -vorschlag bindend über das gesamte Vergütungssystem abstimmen können.Das ist bei der Initiative nicht möglich.Ausserdem können die Aktionäre unterdem Gegenvorschlag mit einem Aktio-närsantrag direkt auf das Vergütungssys-tem Einfluss nehmen.

Foto: zVg

ZUR PERSON

Dr. Dominique Biedermann ist seit 1998 Direktor von der Ethos Stiftung. Er war von 1994 bis 1998 Direktor der PensionskasseCaisse de prévoyance des enseignants de l'Instruction publique etdes fonctionnaires de l'Administration du Canton de Genève (CIA).Ihm Rahmen dieser Tätigkeit war er bei der Gründung von Ethosbeteiligt. Er übernahm als Erster das Amt des Präsidenten.

Ethos ist eine Stiftung für nachhaltige Entwicklung, die 1997von zwei Pensionskassen aus Genf gegründet wurde. Heuteumfasst sie 137 institutionelle Investoren. Die Stiftung gilt als Vorkämpferin für die Aktionärsdemokratie, und setzt sie sich gegenDoppelmandate ein. Ethos dient dem Zweck, die ihr anvertrautenGelder nach ethischen und nachhaltigen Grundsätzen zu inves -tieren. Die Stiftung verfolgt das Ziel, ein stabiles Umfeld zu fördern,das der Gesellschaft dient und die Interessen der zukünftigen Generation wahrt.

18 l Nr. 10 l 2012UZ l WIRTSCHAFT

Die derzeit anlaufende Unternehmenssteuerreform III isteigentlich kein Wunschkind der Schweizer, sondern siewird von der EU eingefordert. Und sie steht unter der Alt-last der vorangehenden Reform II. Seit 2005 verlangt die EUvon Bundesbern eine gerechtere Besteuerung der auslän-dischen Holding- und Domizilgesellschaften in der Schweiz.Brüssel fordert, dass die Schweiz für ihre ausländischenSitzgesellschaften die Steuerbefreiung für deren in der EUgetätigten Umsätze aufheben soll.

Verschiedene Kantone haben nämlich mit dem Holding-privileg ein Sonderregime eingerichtet: Umsätze undErträge des Konzerns, die in den EU-Ländern erwirtschaf-tet werden, sind steuerfrei – ihre Umsätze und Erträge inder Schweiz jedoch werden besteuert (so genanntes «ring-fencing»). Diese Ungleichbehandlung wird von der EU alsSteuerschlupfloch ihrer Konzerne nicht mehr geduldet, undauch die Steuerexperten des Bundes sind der Auffassung,dieses Vorzugsregime müsse reformiert werden. Denn essteht auch im Gegensatz zur OECD-Steuerdoktrin und zurinternationalen Steuerpraxis.

Sieben Jahre lang hatte die Schweiz auf Zeit gespielt,bis die EU im Frühjahr 2012 eine Frist für die Vorlage einesLösungsvorschlags setzte. Praktisch in letzter Minute vordem Fristablauf unterbreitete der Bundesrat ein Verhand-lungsmandat und setzte danach eine Steuerungsgruppe zurVorbereitung der komplexen Reform ein.

Der Hauptwiderstand im Inland kommt von den Kanto-nen, weil einige von ihnen massive Steuerausfälle befürch-ten. Wenn man zur Herstellung der Gleichbehandlung dieKonzernsteuern auch bei den Inlanderträgen nach untenanpasst, erleiden Zentrumskantone wie Basel, Zürich, GenfSteuereinbussen von vielen hundert Millionen Franken.Wenn umgekehrt die Auslandserträge der Konzernholdingsnach oben angeglichen werden, droht den Steuerschlupf-loch-Kantonen eine Abwanderung der Sitzgesellschaften.Bisher scheiterte eine international verträgliche Lösung amföderalistischen Verteilkampf unter den Kantonen – aberauch an der Koordinationsschwäche des Bundes. Der Bundmüsste ein Machtwort sprechen, doch die kantonalenFinanzdirektoren diktieren de facto die Gangart. Sie fühlensich halbwegs zu Recht legitimiert, weil die Sünden dervorangehenden Unternehmenssteuerreform II noch nichtverdaut sind.

Unternehmenssteuerreform II: Ein Debakel für HansRudolf MerzDie zweite Reform der Unternehmensbesteuerung wurdein der Volksabstimmung vom Februar 2008 nur ganz knappmit 50,5 Prozent der Stimmen angenommen. BundesratHans Rudolf Merz erklärte damals dem Volk, es gehe umeine kleine steuerliche Entlastung von Gewerblern, vonMetzgern, Coiffeuren und Apothekern. Die Ausfälle wür-den nur gerade 86 Millionen Franken für den Bund und 850Millionen für die Kantone ausmachen. Doch jetzt werdendie kumulierten Steuerverluste der nächsten Jahre zehn-bis dreissigmal höher, nämlich auf 8 bis 47 Milliarden Fran-ken beziffert. Im Nachhinein hat der Bundesrat sowohl imParlament als auch vom Bundesgericht und von den Kan-

tonsregierungen schwere Rügen erhalten. Seine Glaubwür-digkeit in Steuerfragen ist heute angeschlagen.

Kern des Täuschungsmanövers ist neben andern Tricksdie sogenannte Agiobesteuerung: Wenn Aktiengesellschaf-ten ihre Aktienemissionen teurer an den Markt bringen alsder Nominalwert (Agio), dann sind diese zusätzlichen Kapi-taleinkünfte bei der Kapitalrückzahlung oder Dividenden-ausschüttung zehn Jahre lang steuerbefreit. Grosse Kon-zerne, Versicherungsgesellschaften, Grossbanken habenbereits Dutzende von Milliarden von Kapitalrückzahlun-gen respektive Dividendenzahlungen an die Aktionäre aus-geschüttet und diese gingen steuerfrei aus. Allein die Aktio-näre der Zurich Financial Services erhielten in diesem Jahr2,5 Milliarden Franken an steuerfreien Ausschüttungen.

Die Nacherhebungen des Bundes gehen heute davon aus,dass ein Potential von rund 700 Milliarden Franken an Kapi-talreserven vorhanden ist, die nach der Unternehmenssteu-erreform II steuerfrei ausgeschüttet werden könnten. Die-ses Schlupfloch würde innert eines Jahrzehnts potentiell47 Milliarden Franken Steuerverluste für Bund und Kan-tone kumulieren.

Diese zweite Unternehmenssteuerreform steht allerdingsbereits unter der Altlast der ersten Reform von 1997. Schondamals wurde die steuerfreie Ausschüttung von bestimm-ten Kapitalreserven eingeläutet. Und schon damals gab esWarner im Parlament. Deren damalige Kritik erscheinteinem heute wie eine prognostische Vorausschau.

Nun ist es nicht so, wie heute entschuldigend behaup-tet wird, «man» hätte es bei der Reform II in den Jahren 2006-2008 nicht gewusst, was da passierte. Es ist heute bekannt,dass die kompetentesten Mitarbeiter von Bundsrat Hans-Rudolf Merz aus steuersystematischen Gründen interngegen diese Reform opponiert hatten. Wenn die Schweizschon keine Kapitalgewinnsteuer kenne, so die Steuerju-risten der Eidgenössischen Steuerveraltung EStV, könneman aus Gründen der Steuersystematik die einbezahltenKapitalreserven (Agios) bei der Auszahlung nicht auch nochsteuerlich befreien.

Der mutige verwaltungsinterne Opponent gegen dieseReform war ausgerechnet der Chef der HauptabteilungDirekte Bundessteuer und stellvertretende EStV-Direktor,Fürsprecher Samuel Tanner. Er hatte bereits unter Bundes-rat Kaspar Villiger die Unternehmenssteuerreform I gelei-tet und war auch bei der Reform II an sich zuständig fürdas Dossier. Nach seiner internen Warnung wurde ihm alsChef der Hauptabteilung das Dossier Unternehmenssteu-erreform II gänzlich entzogen und direkt an den EStV-Direk-tor Urs Ursprung übertragen. Dieser hat dann die umstrit-tene Reform zusammen mit Bundesrat Hans Rudolf Merzmithilfe von grossen Abstimmungsfinanzmitteln von Eco-nomieSuisse durch die Volksabstimmung begleitet.

Urs Ursprung ist heute nicht mehr im Amt als Direktorder Steuerverwaltung. Und Samuel Tanner wurde von Bun-desrätin Eveline Widmer-Schlumpf zum Interimsdirektorbefördert. Ob bei der Absetzung Ursprungs auch dessen«gute Dienste» bei der Unternehmenssteuerreform II nebenseinen Verfehlungen in den Ausschreibungsverfahren eineRolle gespielt haben, kann man bloss vermuten.

Die Unternehmensbesteuerung steht unter einem schlechten Stern. Der Bund eilt von Reform zu Reform,und nach jeder Gesetzesänderung gilt es, die Nachteile der vorausgehenden zu korrigieren.

DER AUTOR

RudolfStrahm istChemiker und Ökonom. Er war von1991-2004Nationalrat

und von 2004-2008 Eid -genössischer Preisüberwacher.

VON RUDOLF STRAHM

PROBLEMKIND UNTERNEHMENSBESTEUERUNG

Im Dauerclinch der Interessen

20 l Nr. 10 l 2012UZ l WIRTSCHAFT

INTERVIEW STEFFEN KLATT

Warum gibt es in der Schweiz so viele Familienunternehmen?Thomas Zellweger: Im internationalen Vergleichliegt die Schweiz im Durchschnitt. Eigentlichstellt die Organisationsform Familienunterneh-men einen Anachronismus dar. Schon in den1930er Jahren hat Alfred Chandler eine «Verma-nagerisierung» des Unternehmertums vorausge-sagt. Die Eigentümer würden professionelleManager entsenden, die in ihrem Auftrag dieUnternehmen führen. Das Verhältnis zwischenEigentümer und Manager werde nicht durchfamiliäre Bande charakterisiert. Das werde beigrossen Unternehmen anfangen und immer mehrauf kleinere Unternehmen übergreifen. Aus mei-ner Sicht hat sich die Voraussage Chandlers nichtbewahrheitet.

Warum?Dafür gibt es verschiedene Gründe. Bei uns giltnoch immer, dass Sie dann erfolgreich sind, wennSie Ihrem Geschäftspartner vertrauen können.Entsprechend ist die Delegation von Verantwor-tung vom Eigentümer zum Manager immer miteiner Vertrauensfrage verbunden. Deshalb wur-de auch versucht, Anreize zu schaffen, damit sich der Ma-nager im Sinne des Eigentümers verhält. Beteiligungspro-gramme gehören dazu. In Familienunternehmen, in denenEigentümer und Manager zur selben Familie gehören, gibtes ein zusätzliches Band von Vertrauen. Nicht nur die An-reize sind die gleichen, sondern auch die Visionen. Das gibtdiesen Unternehmen eine besondere menschliche Qualität.

Ist Vertrauen also das besondere Kapital der Familienunternehmen?Wo Vertrauen für den Erfolg eines Unternehmens beson-ders wichtig ist, sind Familienunternehmen besonderserfolgreich. Das sehen Sie auch im internationalen Kontext.In Ländern, in denen die Rechtssysteme korrupt sind, sindFamilienunternehmen besonders erfolgreich.

Sind einzelne Branchen besonders interessant fürFamilienunternehmen?Der Anteil der Familienunternehmen in den einzelnenIndustrieclustern unterscheidet sich durchaus. In der Auto-mobilbranche ist der Anteil der Familienunternehmen anden Grosskonzernen besonders hoch. Nehmen Sie Volks-wagen, Ford, Toyota oder auch BMW und Tata Motors. Dabeimüsste man annehmen, dass Familienunternehmen fürdiese sehr kapitalintensive Branche nicht in Frage kommen.Denn die Kontrolle durch die Familie begrenzt den Zugangzu Ressourcen. Eine andere Branche, in der Familienunter-nehmen dominieren, sind die Medien. In der Schweiz sindmit Ringier und Tamedia die beiden grössten Unternehmen

in Familienhand. In Europa sind von den zehngrössten Medienunternehmen sechs in Familien-hand. Auch in der Rohstoffbranche sind viele Unter-nehmen in Familienhand. Dagegen gibt es unterden Banken weniger Familienunternehmen, mitAusnahme der Privatbanken.

Lassen sich Familienunternehmen gemeinsamwissenschaftlich untersuchen, wenn es sie inallen Branchen und allen Grössen gibt?Das ist eine wichtige Frage. Man muss die Hetero-genität des Phänomens erkennen. Kleinstunterneh-men stehen in einem anderen Kontext als börsen-kotierte Unternehmen. Aber es gibt Themen, diealle Familienunternehmen angehen: Nachfolge-regelung, Reputation, Kontrolle, langfristiger Erfolgdes Unternehmens. Bei den grossen Unternehmengeht es um Governance: – Welches Familienmitglied darf im Unternehmen?–Wie werden die Löhne strukturiert?– Wie werden die Entscheide im Eigentümerkreisgetroffen?

Mit welchen Arten von Familienunternehmen beschäftigen Sie sich am Zentrum für Familien -unternehmen Mit den Ringiers oder mit demMalermeister in Appenzell?

Wir haben die ganze Bandbreite im Blick. Ein Thema wiedie Nachfolgeregelung im Unternehmen hat eine volkswirt-schaftliche Bedeutung. Die Nachfolge ist gerade für kleineUnternehmen eine grosse Herausforderung. Daran hängenTausende von Arbeitsplätzen. Wir beschäftigen uns mit derFrage, wie der Prozess der Nachfolge am besten gestaltetwerden kann.

Gibt es einen Königsweg für die Nachfolgeregelung?Nein, und zwar je länger desto weniger. Früher übernahmautomatisch der Sohn das Unternehmen vom Vater. Heutekönnen es auch Töchter sein. Weil aber die Familiengrös-sen sinken, verkleinert sich auch der Pool derer, die in derFamilie für eine Nachfolge in Frage kommen. Die Karriere-wege junger Leute haben sich verändert. Sie suchen heutekeine Stelle auf Lebenszeit mehr. Damit ist der Einstieg insFamilienunternehmen, in dem die Karriere der nächsten30 Jahre vorgezeichnet ist, weniger attraktiv geworden.Gleichzeitig gibt es heute die Möglichkeit, das Unternehmenleichter durch das Management übernehmen zu lassen. Ne-ben diesem Management-buy-out gibt es auch Management-buy-ins. Es gibt Verkäufe oder auch Börsengänge.

Wie kann der Prozess strukturiert werden, damit derbeste Weg für das jeweilige Unternehmen gefunden wird?Auch darauf gibt es keine pauschale Antwort. Man muss dieSituation im Einzelfall anschauen. Die Familie muss sichfragen, welche Optionen sie hat, um das Unternehmen lang-fristig erfolgreich zu machen.

FAMILIENUNTERNEHMEN ERFINDEN SICH NEU

Quicklebendiger AnachronismusFamilienunternehmen sind ein Anachronismus und doch in vielen Fällen erfolgreich, sagt Thomas Zellweger. Die Herausforderung liegt darin, dass der Familienunternehmer seine Machtfülle kompetenteinsetzt. Es gebe einen Trend vom Familienunternehmen hin zu Unternehmerfamilien.

ZUR PERSON:

Thomas Zellweger ist Professor an der UniversitätSt. Gallen und Leiter des Zentrums für Familien -unternehmen.

«...damit ist

der Einstieg ins

Familien -

unternehmen,

in dem die

Karriere der

nächsten 30

Jahre vorge-

zeichnet ist,

weniger

attraktiv

geworden»

l Nr. 10 l 2012 l 21WIRTSCHAFT l UZ

nehmer. Wenn sich beide einig sind, dann findet sich eineFinanzierung.

Welche Ziele verfolgen Sie mit dem Finanzforum?Es ist ein Zusammenschluss von 35 Finanzchefs von gros-sen Familienunternehmen. Es trifft sich zwei Mal im Jahr.Da sind Firmen wie Hilti, Würth, Tengelmann, Liebherr,Hipp dabei, Unternehmen aus dem deutschsprachigenEuropa.

Haben denn Finanzchefs familiengeführter Unternehmen andere Bedürfnisse als diejenigen anderer Firmen?Da stellen sich Fragen der Corporate Governance, des Betei-ligungssystems der Mitarbeiter, des Managements derWerte, der Finanzierung, von Übernahmen und Verkäufen.Die Finanzchefs von Familienunternehmen haben oft einengeres Verhältnis zu den Eigentümern als die CEOs selbst.Damit stehen sie vor anderen Herausforderungen als dieFinanzchefs anderer Unternehmen.

Mit welchen Fragen kann ein Familienunternehmen zuIhnen kommen?Unser Zentrum ist wie gesagt kein Beratungsunternehmen.Familienunternehmen können sich an uns wenden, wennsie eine Weiterbildung wünschen. Wir bieten Weiterbildungzu Fragen wie Governance, Nachfolge, langfristige Orien-tierung des Unternehmens an. Wir machen Weiterbildungfür einzelne Familien in Einzelworkshops, aber teilweiseauch für mehrere Familien.

Woran scheitern Familienunternehmen?Wenn sie die Schnittstelle zwischen Familie und Unterneh-men schlecht managen. Wenn sie es nicht schaffen, dieFamilie als positives Element im Unternehmen zu positio-nieren. Dazu können Nepotismus, überzogene Bezüge undeine fehlende Kontrolle der Manager zählen. Familienun-ternehmen scheitern nicht mehr oder nicht weniger alsandere Unternehmen. Am Ende entscheidet sich alles daran,ob der Familienunternehmer kompetent ist oder nicht. Ister es, dann wird seine Wirkung durch seine grössere Macht-fülle im Vergleich zu anderen Unternehmen gesteigert. Ister inkompetent, dann wirkt seine Machtfülle als Brandbe-schleuniger.

Das verlangt von der Familie, dass sie ihre eigenenInteressen an die zweite Stelle stellt . . .Die Familie bewegt sich in einem Spannungsfeld. Famili-enunternehmen sind oft dann erfolgreich, wenn sie sichweigern, einen Gegensatz zwischen dem Familieninteresseund dem Firmeninteresse zu sehen. Erfolgreichen Famili-enunternehmen sind beide Interessen oft gleich wichtig.Sie machen sich die Vorteile beider Seiten zunutze.

Führen die Nachfolgeregelungen am Ende weg von denFamilienunternehmen hin zu anderen Formen?Wir sehen eine Neudefinition des Phänomens Familien-unternehmen. Das Familienunternehmen, das um jedenPreis bewahrt werden muss und in dem vielleicht auch nochder erstgeborene Sohn die Nachfolge übernehmen muss, istnicht mehr sinnvoll. Aber eine Familie kann noch immererfolgreich Unternehmen führen. Sie kann andere Leute insBoot holen, Teile des Unternehmens verkaufen oder sogaretwas Neues beginnen. Es findet ein Wandel statt vom Fami-lienunternehmen zur Unternehmerfamilie, die in vielenBereichen tätig sein kann.

Führt das zu Family Offices?Das kann zu kleineren Beteiligungsgesellschaft führen, diePortfolios von Beteiligungen halten, oder auch zu FamilyOffices. Dieses Phänomen hat man noch nicht stark in derWissenschaft beachtet.

Viele Banken bieten inzwischen Nachfolgeberatung an.Steht Ihr Zentrum in Konkurrenz dazu?Wir machen nur beschränkt Beratung. Wir wollen Wissengenerieren und vermitteln. Da sind die Banken in ge wis-sem Sinn unsere Kunden. Banken sind dann gut, wenn derDeal nur noch zu finanzieren ist. Wenn ein Malermeisterweiss, wer seinen Betrieb übernimmt, wenn der Preis steht,wenn der Übernehmende Eigenkapital hat, wenn ein Treu-händer das Geschäftsmodell durchgerechnet hat, dann kanneine Bank sagen, ob sie dabei mitmacht. Ein paar Bankeninvestieren auch ins Eigenkapital; Raiffeisen macht das ineinem gewissen Mass.

Aber das ist die Ausnahme. Die Herausforderung liegtweniger bei der Finanzierung, diese wird allerdings meis-tens überschätzt. Die Herausforderung liegt vor allem in derBeziehung zwischen dem Übergebenden und dem Über-

«In der

Schweiz sind

mit Ringier und

Tamedia die

beiden grössten

Medien-Unter-

nehmen in

Familienhand»

Fotos: zVg

KMU-TAG 2012

Thomas Zellweger ist Refe-rent am Schweizer KMU-Tag. Das Referat handeltvom Thema «Familie undUnternehmen – wie gehtdas zusammen?» Beachten Sie dazu den Beitrag auf Seiter 7

22 l Nr. 10 l 2012UZ l EUROPA

TEXT STEFFEN KLATT

Von Peking aus gesehen ist der Fall klar: Der Schwerpunktder Macht in Europa liegt in Berlin, und Angela Merkel istdie Führungspersönlichkeit des Kontinents. Als die deut-sche Kanzlerin Ende August in die chinesische Hauptstadtkam, hatte sie das halbe Bundeskabinett bei sich. Die bei-den Regierungen trafen sich zu Konsultationen. Pekingpflegt nur mit keinem anderen Land eine solche Zusam-menarbeit. Die globale Führungsmacht von morgen setztauf Deutschland.

Harte Reformen umgesetztWas banal klingt, ist für Europa eine Revolution: Erstmalsist Deutschland die anerkannte politische Führungsmachtdes alten Kontinents. Das sehen nicht nur die chinesischenKommunisten so. Die Länder im Norden der Eurozoneerhoffen von Deutschland, dass es die Inflationierung desEuro durch allzu grosse Hilfsprogramme für angeschlageneEurostaaten im Süden verhindert. Die Staaten im Südensind auf das grüne Licht aus Berlin für solche Hilfspro-gramme angewiesen.

Deutschlands Stärke liegt in der Wettbewerbsfähigkeitseiner Wirtschaft. Noch in den 90er Jahren, in der Zeit desKaters nach der Wiedervereinigung, war Deutschland derlahme Mann Europas. Doch erst haben Deutschlands Unter-nehmen sich fit getrimmt – mit Hunderttausenden Entlas-senen, Lohnzurückhaltung und höheren Arbeitszeiten.Dann hat der Sozialdemokrat Gerhard Schröder den teurenSozialstaat entschlackt. Deutschland hat damit vorgemacht,was nun viele andere Staaten nachholen müssen.

Norden und Osten gewinnt an GewichtAuch das Gewicht anderer Staaten in der EU hat sich ge -

ändert. Das gilt gerade für Frankreich, das gemeinsam mitDeutschland lange Zeit die EU gesteuert hat. Schon Ni cholas Sarkozy war in der Achse Berlin-Paris klar derSchwächere. Sein Nachfolger François Hollande versuchtgar nicht mehr, mit Merkel auf Augenhöhe zu kommen. Erhat Mühe, sein Land vor einer Rezession zu bewahren. Ermuss auf linke Bündnispartner innerhalb und ausserhalbseiner Partei Rücksicht nehmen, die immer noch auf einestaatlich gesteuerte, schuldenfinanzierte Wachstumspoli-tik setzen. Dabei dürfte auch ihm klar sein, dass damit die Wett bewerbsfähigkeit des Landes nicht gestärkt werdenkann.

Italien wird nach Jahren faktischer Führungslosigkeitdurch Mario Monti beruhigt. Aber seine Amtszeit läuftnächstes Jahr aus. Auf europäischer Ebene ist das Land einBittsteller. Das Gleiche gilt für Spanien, einst ein stolzerAufsteiger im Klub der grossen Länder. Es wird Jahre brau-chen, bis es sich von der Immobilienblase erholt haben wird.Grossbritannien leidet unter der Krise seines Finanzplat-zes. Die City dürfte noch lange Zeit kein Wachstumsmotorsein. Die Versuche einer Reindustrialisierung leiden amGeldmangel des Staates. Faktisch lebt dieser vom Kredit sei-ner eigenen Notenbank. Polen dagegen ist der stille Aufstei-ger der vergangenen Jahre. Das grösste Land Osteuropashat als einziges Mitglied der OECD sogar 2009 ein Wachs-tum ausgewiesen und ist seither weiter stabil gewachsen.Das Land stellt sich politisch wie wirtschaftlich an die SeiteDeutschlands. Als Nicht-Mitglied der Eurozone ist sein Ein-fluss auf die Lösung der Eurokrise freilich begrenzt. DasGleiche gilt für Nordeuropa: In der Krise stabil geblieben,nach der Krise gut erholt. Aber nur Finnland ist Mitgliedder Eurozone.

Die baltischen Länder dagegen mussten in der Kriseeinen tiefen Einbruch verkraften, haben massiv gespart und

WEDER DER EUROZONE NOCH DER EU DROHT DER ZUSAMMENBRUCH

Umbau statt ZerfallEuropa erlebt derzeit die grösste Neuordnung der Kräfteverhältnisse seit dem Zerfalldes Sowjetblocks. Der politische Schwerpunkt verschiebt sich nach Norden und nachOsten. Ob die EU daraus gestärkt hervorgeht, hängt davon ab, ob sie ihre Strukturenweiter flexibilisieren kann.

l Nr. 10 l 2012 l 23EUROPA l UZ

ren im Boot bleiben? Und schliesslich hält der gemeinsamewirtschaftliche und politische Alltag zusammen. Die EU-und erst recht die Eurostaaten sind eng miteinander ver-flochten. Viele Staaten, vor allem die kleineren, haben ihreGesetzgebung (wie auch ihre aussereuropäischen Bezie-hungen) zu einem guten Teil nach Brüssel delegiert.

Zentralisierung ist der falsche WegDie Gefahr besteht also nicht darin, dass die Eurozone odergar die EU auseinanderbricht. Die Gefahr besteht darin, dasssie auf die Eurokrise mit noch mehr Zentralisierung rea-giert. Die Eurokrise hat ihre Wurzeln in einer Zentralisie-rung, für welche die Euroländer noch nicht reif gewesensind. Solche Situationen wie in Griechenland hat es vor demEuro immer wieder gegeben. Dann wurde die entspre-chende Währung abgewertet, und nach ein paar Wochenwar der Fall vergessen. Erst mit der Gemeinschaftswährunghat sich ein leicht lösbares Routineproblem zu einer schierlebensbedrohlichen Krankheit auswachsen können.

Die meisten der heute diskutierten Lösungen für dieEurokrise zielen in Richtung auf noch mehr Zentralisie-rung. Die Eurobonds und die gemeinsame Einlagensiche-rung für Bankguthaben sollen die Schulden der schwachenStaaten senken, indem die stärkeren Staaten dafür gerade-stehen. Die Politische Union bedeutet faktisch, dass dieStaatshaushalte der Eurostaaten durch Brüssel festgelegtwerden. Keiner dieser Lösungsansätze löst das Grundpro-blem der Währungsunion, die unterschiedliche Wettbe-werbsfähigkeit der Mitgliedsländer. Vielmehr dürften dieseLösungen die Akzeptanz der EU unter den Bürgern weiteruntergraben, jedenfalls in den Ländern, die dann mehr Geldin die schwachen Staaten überweisen müssten.

Die EU ist flexibler gewordenDie EU braucht nicht mehr Zentralisierung, sie brauchtmehr Flexibilität. Nur eine flexible EU kann die auseinan-derdriftenden Teile zusammenhalten. Dabei ist sie bereitsein paar grosse Schritte in diese Richtung gegangen, ohnees freilich an die grosse Glocke zu hängen: Weder beim Euronoch beim Fiskalpakt machen alle EU-Länder mit. AmSchengenraum ohne Grenzkontrollen sind Grossbritannienund Irland nicht dabei, dafür die Schweiz und Norwegen.Auch die beiden Euro-Rettungsschirme EFSF und ESM sindsolche Formen von Flexibilität. Sie stellen einzelnen Euro-staaten Geld zur Verfügung gegen die Verpflichtung, dieStaatshaushalte zu sanieren.

Die EU sollte weiter in diese Richtung gehen. Statt füralle Probleme eine zentrale, europaweite Lösung zu suchen,sollte sie die Probleme dort anpacken, wo sie anfallen. Dazukönnte auch ein Wachstumspakt nicht für alle, sondern fürdiejenigen gehören, die es nötig haben. Im Fall von Grie-chenland könnte er in einem Angebot von Investitionenbestehen: Geld gegen die Verpflichtung, den korrupten undmaroden Staat zu modernisieren und die Investitionsbedin-gungen zu verbessern.

Die Zentralisierung steckt der EU in den Genen: DieGrundstruktur der EU ist dem französischen Staat abge-schaut und von Jean Monnet aufgebaut worden, dem Vor-steher des französischen Amtes für Planwirtschaft. Doch imLauf der Zeit ist die EU einer föderalen parlamentarischenDemokratie immer ähnlicher geworden. Dafür habenjeweils Krisen den Anstoss gegeben. Nun steckt die EU inder grössten Krise ihrer Geschichte. Das neue Kräftever-hältnis in Europa wird die EU noch föderaler, noch flexib-ler machen. Und damit in die Zukunft retten.

sind jetzt wieder auf dem Wachstumspfad. Die Gewichtehaben sich wirtschaftlich nach Norden und Osten verscho-ben, also in den Teil der EU, der – ausser der alten Bundes-republik – erst später hinzugestossen sind. Das nagt amSelbstbewusstsein der politischen Eliten in Westeuropa.

Eng miteinander verflochtenDoch die EU wird deshalb nicht auseinanderbrechen, dieEurozone auch nicht. Das liegt schon allein daran, dass imgrossen Kern Europas niemand ein solches Auseinander-brechen anstrebt. Im schlimmsten Fall – der vermutlichnicht eintritt – wird Griechenland aus der Eurozonegedrängt, um die Kosten für die anderen Länder zu deckeln.Im allerschlimmsten Fall wird Grossbritannien in einemeuropaskeptischen Rauschzustand – von dem es derzeitmeilenweit entfernt ist – aus der EU austreten. Aber alleanderen Länder würden nur umso mehr an der Zugehö-rigkeit zum Klub festhalten. Die Anhänger eines offenenEU-Austritts oder eines Abschieds vom Euro sind in allenLändern in der klaren Minderheit.

Es gibt zudem keine natürlichen Bruchlinien mehr, andenen die EU oder auch nur die Eurozone zerbrechen könn-te. Die nationalen Grenzen sind durchlässig geworden. Daswirtschaftliche Gefälle ist innerhalb vieler EU-Staaten grös-ser als zwischen zwei angrenzenden Staaten. So gibt es kei-ne natürliche Gruppe von Eurostaaten, die einem Nord-Euro angehören könnten. Der Klub der Staaten mit dem bes-ten Rating umfasst nur noch vier Mitglieder: Deutschland,Luxemburg, Finnland und die Niederlande. Das ist zu we-nig für eine Gemeinschaftswährung. Zudem wäre eine Wäh-rungsunion, der Frankreich nicht angehört, wirtschaftlichunsinnig und politisch nicht durchsetzbar. Wenn aberFrankreich dabei ist, dessen Wettbewerbsfähigkeit eben-falls schwächelt, warum sollten dann nicht auch die ande- Foto: Bilderbox.de

«Im schlimms-

ten Fall – der

vermutlich nicht

eintritt – wird

Griechenland

aus der Euro -

zone gedrängt,

um die Kosten

für die anderen

Länder zu

deckeln»

24 l Nr. 10 l 2012UZ l WIRTSCHAFT

INTERVIEW PETER BLATTNER

Herr Neuhaus, Sie waren neun Jahre CEO bei PwC,dann wurden Sie VR-Präsident. Wie hat sich Ihr Alltagverändert?Markus R. Neuhaus: Die Aufgabe des VRP umfasst bei PwCdrei Bereiche: Governance, was Fragen der Partnerschaftvon PwC und damit auch die strategischen Fragen umfasst,Kunden und Positionierung der Firma. Die operative Füh-rung liegt hingegen ganz in den Händen des CEO und damitmeines Nachfolgers Urs Honegger. Weiterhin bin ich zudemMitglied der Geschäftsleitung des globalen PwC-Netzwer-kes, mit Verantwortung für «PwC Experience», unserem Kul-turprogramm, zudem leite ich eine von fünf globalen Stra-tegiegruppen zum Thema «Quality, Regulation & Relevance».

Im Gegensatz zur Finanzbranche scheint es dem Beratungsmarkt sehr gut zu gehen. Wie sehen Sie IhreZukunft?Grundsätzlich sind Prüfungs- und Beratungsunternehmenein Abbild der Wirtschaft. Wächst die Wirtschaft, so gibtsich auch für uns Potential, wird nicht investiert, so schränktsich auch unser Marktpotential ein. Das strategische Zielvon PwC ist es, die Nummer eins unter den Prüfungs- undBeratungsgesellschaften zu sein. Dabei definieren wir dieführende Position anhand von fünf Kriterien: Umsatz, Mit-arbeiter, Marke, Qualität und Margen. Gerade im jetzigenUmfeld braucht es mehr Investition in Kunden. Dies auch,um mit unseren Kunden zusammen die regulatorischen He-rausforderungen meistern zu können und Innovationenzu forcieren.

Als Beratungsunternehmen haben Sie Einblick in vieleUnternehmen. Woran liegt es, dass rund 50 Prozentaller Start-ups die ersten fünf Jahre nicht überleben?Zum einen gehört zu einem Start-up auch Mut, Mut etwaszu testen, was allenfalls auch schief gehen kann. Ohne die-sen Mut entsteht nie etwas Neues. Damit besteht aber auchdie Möglichkeit des Scheiterns. Der Erfolg hängt von ver-schiedenen Faktoren ab: Nehmen Sie die Erfolgsrate der

Spin Offs der ETH Zürich, welche deutlich über dem Durch-schnitt liegt, was zeigt, dass Erfolg also durchaus steuer-bar ist. Im Zentrum steht natürlich das Start-Up Team, danndessen Umfeld, auch Zugang zu Finanzierung und ein gutesregulatorisches Umfeld.

Was würden Sie sagen, sind die wichtigsten Eckpfeilereiner erfolgreichen Unternehmensführung?Vorbild sein, es sind immer die Menschen, welche denErfolg bewirken. Klare Analyse, faktenbasierte Entscheide,rigorose Umsetzung. Mit Enthusiasmus Verantwortungübernehmen und Mitarbeiter fördern.

Die EU-Kommission erarbeitet Vorschläge zur Regulierung des Prüfungsmarktes. Was sagen Sie dazu?Wir unterstützen alle Neuerungen, welche der Stärkung derWirtschaft dienen, natürlich auch, wenn sie uns direktbetreffen. Wir lehnen aber alles ab, was diesem Ziel nichtdient. Einige Vorschläge der EU gehen in die richtige Rich-tung, andere nicht. Etwa unterstützen wir eine verbesserteKommunikation innerhalb des Unternehmens, wozu auchdie Kommunikation zwischen den Wirtschaftsprüfern unddem Management und Verwaltungsrat gehört. Wir unter-stützen aber insbesondere auch eine verbesserte externeUnternehmenskommunikation, welche primär beim Ver-waltungsrat und Management ansetzt. Dazu gibt es bereitsKonzepte wie «Integrated Corporate Reporting», wonachumfassender und für die Zielgruppen relevanter kommu-niziert wird. Es stellt sich auch die Frage, ob nicht viel stär-ker zukunftsgerichtet kommuniziert werden sollte (Heuteliegt ja ein starker Fokus auf vergangenheitsbezogenerBerichterstattung), auch stellt sich die Frage, wie noch stär-ker auf Risikoaspekte eingegangen werden kann und wiezum Beispiel Betrugsfälle eher vermieden werden können.Was wir jedoch ablehnen, sind Konzepte wie «Joint Audit»,also dass Firmen zwei Revisionsfirmen haben müssten (Daserhöht bloss die Kosten), oder Zwangsrotation der ganzenRevisionsfirma alle paar Jahre (Das wurde schon versucht,ohne Qualitätssteigerung), oder etwa vollständige Tren-

PRÜFUNGS- UND BERATUNGSUNTERNEHMEN ALS ABBILD DER WIRTSCHAFT

Es braucht Geschlossenheit gegen Wir unterstützen alle Neuerungen, die der Wirtschaft dienen, auch diese, die uns,direkt betreffen, sagt Markus Neuhaus, Verwaltungsratspräsident der PwC Schweiz.Er spricht über Start-Ups, die Zukunft der EU und die Abzockerinitiative.

23. INTERNATIONALES EUROPA FORUM LUZERN 5./6. November 2012, KKL Luzern

ZUR PERSON

Dr. Markus R. Neuhaus tratim März 1985 bei PwC einund ist seit Juli 1992 Partner.Von 1995 bis 1998 war erLeiter der Abteilung Steuernund Recht in Zürich und imJahre 1996 übernahm erauch die Leitung Europa fürdie Steuer- und Rechtsbera-tung im Bereich Mergers &Acquisitions. Von 1999 bis2003 leitete er diesenBereich weltweit. Von Juli2003 bis Juni 2012 war erCEO und Territory SeniorPartner von PwC Schweiz.Ausserdem war er von 2005bis 2007 Mitglied des GlobalBoard von PwC. Von 2007bis 2008 leitete Dr. Markus R.Neuhaus Kontinentaleuropaund seit 2010 ist er Mitglieddes Global Network Execu-tive Teams. Seit Juli 2012 übter das Amt des Verwaltungs-ratspräsidenten von PwCSchweiz aus.

Themenfokus: Wirtschaftlicheund politische Machtverschie-bungen

Hauptfragen– Wie und wann überrollen dieBRIC-Staaten Europa und dieUSA?

– Wie sehen dann die Bezie-hungen Europas zu China,den USA oder Russland aus?

– Stürzt die Schuldenkrise die globalen Finanzmärkteum?

– Beeinflusst das globale Kräftemessen die Energie -ressourcen?

– Reissen sich aufstrebendeWeltregionen die innovativsten Forschungs-standorte unter den Nagel?

– Wer dominiert im sicherheits-und militärpolitischen Macht-gefüge?

– Wie kann die kleine Schweizim globalen Wettbewerb ihrePosition sichern?

ReferentenBundesrätin Doris Leuthard,Politexperten Volker Perthesund Eberhard Sandschneider,

Lars-Hendrik Röller, wirtschafts-und finanzpolitischer Beratervon Bundeskanzlerin AngelaMerkel, Jürgen Tinggren, Konzernchef Schindler, MarkusNeuhaus, CEO PwC Schweiz,Historiker Thomas Maissen,Ken Wu, chinesischer Bot -schafter in der Schweiz, JamesDavis, Direktor Institut IPW-HSG, Saban Kardas, Assistenz-

Professor TOBB University undPetr Fedosov, Politikwissen-schaftler.

EUROPA FORUM LUZERNHorwerstrasse 87, 6005 LuzernTelefon 041/ 318 37 87Fax 041/ 318 37 [email protected] Infos und Anmeldung:www.europa-forum-luzern.ch

l Nr. 10 l 2012 l 25WIRTSCHAFT l UZ

Geschlossenheit gegen aussen. Davon sind wir meilenweitentfernt, ganz im Gegenteil, es finden sogar Prozesse statt,welche die Schweiz schwächen. Es braucht einen grossenEffort, diese Strömungen zu korrigieren.

Glauben Sie, dass die Schweiz das Verhältnis zur EUrichtig aufgegleist hat, oder sollte man politisch neueWege gehen?Die Schweiz und die EU sind in vielen Bereichen mit dengleichen Herausforderungen konfrontiert. Die Welt ist ingrosse Blöcke aufgeteilt, Westeuropa muss sich neu posi-tionieren. Dabei sind die permanenten Auseinandersetzun-gen zwischen der Schweiz und wechselnden anderen euro-päischen Staaten für beide Seiten nicht hilfreich. Leidersieht das die kurzfristige Politik nicht ein. WirtschaftlicheÖffnung und freie Märkte sind der Schlüssel zu erfolgrei-chem Wirtschaften in Europa und sollten de shalb weitervorangetrieben werden. Dazu braucht es einen grossenEffort, auch auf Schweizer Seite.

Wie sehen Sie persönlich die Zukunft Europas?Europa muss einerseits den Weg aus der derzeitigen Krisefinden, andererseits muss sich Europa auf die alten Tugen-den besinnen und offen und dynamisch auf die Herausfor-derungen reagieren. Verharren im Status Quo oder garzurück zu alten Konzepten ist falsch. Die derzeitige Kriseist eine Chance, um die politische Debatte über die Zukunftdes europäischen Projekts «jetzt» und «in ganz Europa» zuführen.

Was halten Sie von der Abzocker-Initiative beziehungs-weise vom Gegenvorschlag?Ein attraktives Aktienrecht ist ein wesentlicher Bestandteilguter Rahmenbedingungen für unsere Wirtschaft. Ein fle-xibles Aktienrecht stärkt den Standort Schweiz. Die Initia-tive «gegen die Abzockerei» bevormundet Unternehmenund Aktionäre. Sie gefährdet das Erfolgsmodell Schweizund kostet Arbeitsplätze. Der indirekte Gegenvorschlagberücksichtigt in weitgehender Weise die Anliegen der Ini-tiative «gegen die Abzockerei», und dies auf der sachgerech-ten Gesetzesstufe. Er setzt diese rascher um als das Volks-begehren. Die Initiative ist damit überflüssig. Die Initiative«gegen die Abzockerei» lehne ich ab, damit der indirekteGegenvorschlag in Kraft treten und in der Corporate Gover-nance Rechtssicherheit einkehren kann.

Was halten Sie von den Plänen zur Einführung einer(fiskalpolitisch neutralen) Energiesteuer?Energiesteuern sind nicht neu und sie sind sachgerecht wei-terzuentwickeln. Die Energiepolitik jedoch im Wesentli-chen oder fast allein über Abgaben zu steuern, wird jedochnicht aufgehen. Wir sind auch keine Insel, gerade dieSchweiz ist international eingebunden. Wir müssen uns miteinem Bündel von Massnahmen für eine energieeffizien-tere Welt einsetzen, was übrigens eine riesen Chance fürden Technologiestandort Schweiz ist.

Welches Buch lesen Sie gerade?Ich lese immer eine ganze Anzahl verschiedener Büchergleichzeitig: The Idea Hunter: How to Find the Best Ideasand Make them Happen von Andy Boynton und Bill Fischer,Durch Richard Wagners Zürich – Ein Stadtrundgang undein Buch von Hermann Hesse zu seiner ersten Zeit im Tessin.

aussen

nung von Prüfung und Beratung (Was die Qualität ehersenkt, da wichtige Experten dann für die Revision nichtmehr zur Verfügung stehen).

Sie gehören zu den Referenten am Europa ForumLuzern. Können Sie unseren Lesern etwas über dieStossrichtung Ihres Referates verraten?Ich werde an einem Panel teilnehmen. Es bedrückt mich zusehen, wie die Schweiz international unter Druck ist, diesteils aus eigener Schuld wegen begangener Fehler, teils aberauch einfach deshalb, weil es uns besser geht als anderenund weil andere ihre eigenen Hausaufgaben nicht gemachthaben. Damit sich die Schweiz in einem solchen Umfeldbehaupten kann, braucht es aber innere Stärke und Foto: zVg

26 l Nr. 10 l 2012UZ l WIRTSCHAFT

TEXT AXEL EICHHOLZ, MOSKAU

Schweizer Firmenvertretungen können in Moskau auf einelange Geschichte zurückblicken. In der Zeit des Kalten Krie-ges spielten sie die Rolle von Löchern im Eisernen Vorhang.Deutsche Unternehmer galten als «Klassenfeinde». AlsGeheimtipp galten Schweizer Vermittlerfirmen. Nach demMauerfall änderte sich die Situation. Deutsche Firmen durf-ten nunmehr direkte Kontakte knüpfen, und die Schwei-zer konnten und mussten in eigener Sache auftreten.

150 Firmen in Moskau akkreditiertHeute steht der Swiss Business Hub Russia an der Schwei-zer Botschaft Geschäftsleuten als Anlaufstelle zur Verfü-gung. Fast 150 Schweizer Firmen sind in Moskau akkredi-tiert. Wie viele Schweizer Unternehmer in Russland undauf dem Gebiet der früheren Sowjetunion überhaupt tätigsind, kann nicht einmal die Osec abschätzen. Zwar ist dasLand nach dem Zerfall des Sowjetimperiums spürbarzusammengeschrumpft, aber immerhin erstreckt es sichauf einem Sechstel der Erdoberfläche. Vieles lässt sich nurvor Ort regeln. Neben den stärksten WirtschaftsregionenMoskau und St. Petersburg bezeichnet der langjährige Lei-ter des SBH Russia, Leo Ribeli, der Moskau erst im vergan-genen Sommer verliess, das Ural-Gebiet, Zentralrusslandund Sibirien als besonders wichtig.

Freihandelsabkommen verzögert sichEnde Juni besuchte eine Schweizer Delegation unter derStaatssekretärin Marie-Gabriele Ineichen-Fleisch Moskau.Bei Gesprächen mit dem Vize-Industrie- und Handelsmi-nister Alexej Rachmanow ging es um die Einrichtung einerFreihandelszone der Efta mit der Dreier-Zollunion. Diesergehören auch Kasachstan und Weissrussland an. Noch weissman nicht, wie sich dieses Gebilde mit der Mitgliedschaftin der Welthandelsorganisation WTO vertragen wird. Russ-land ist nicht zuletzt dank Schweizer Unterstützung WTO-Mitglied geworden. Noch ist aber unklar, wann Minsk undAstana nachziehen. Deshalb kann sich der Abschluss einesFreihandelsabkommens verzögern. Mehrere Kooperations-bereiche seien bis 2013 festgelegt worden, sagte Ineichen-Fleisch in einem Interview der «Rossijskaja Business-Gaseta»: Energieeffizienz, Gesundheitsschutz, medizinischeTechnologien, medizinischer Gerätebau, Pharmaindustrie,Maschinenbau, Datenübermittlung und Nanotechnologien.

Uhren, Käse und Schokolade ganz oben Die Schweizer Präsenz springt in Russland nicht sofort insAuge. Grosse Konzerne wie Nestle, ABB und Holcim wer-den kaum als Schweizer Unternehmen wahrgenommen.Eine Ausnahme sind Schweizer Uhren in den Fachgeschäf-ten des russischen Distributors Consul oder am Handge-lenk des Patriarchen von Moskau und ganz Russland.Gefragt sind ferner Schweizer Käse, Schokolade, pharma-zeutische Erzeugnisse, Kosmetika und Haushaltgeräte, undzwar im oberen Preissegment. Die russische Regierung

drängt darauf, dass sich ausländische Firmen in Russlandniederlassen. Obwohl diese Strategie aus russischer Sichteinleuchtend ist, tun sich viele, vor allem mittelgrosse aus-ländische Firmen damit schwer. Dabei könnten die 2014bevorstehende Olympischen Winterspiele in Sotschi ebensoImpulse geben wie die vom Kreml angekündigte Moderni-sierung und Diversifizierung der am Öl- und Gashahn hän-genden russischen Wirtschaft.

Bürokratie, Korruption und dubiose GebräucheZwar sei der rechtliche Rahmen in Russland vorhanden,sagt Ex-Botschaftsrat Ribeli. Bürokratie, Korruption undRechtssicherheit seien aber Aspekte, die man nicht unter-schätzen sollte. In Russland seien persönliche Kontaktpflegeund Kundenbetreuung äusserst wichtig, so Ribeli. Die «dies-bezüglichen Gebräuche» hätten sich in den letzten Jahrenallerdings etwas verändert. Während in den 90er Jahrenman oft keine Geschäfte ohne vorhergehende ausgiebigeTafelrunden abschliessen konnte, hätten sich die Gepflo-genheiten heute «etwas versachlicht». Es sei aber auch heuteunabdingbar, dass «mit Geschäftspartnern ein persönlichesVerhältnis aufgebaut» werde.

50 Prozent vom Vertragswert für BestechungWas damit gemeint ist, erläutert im Klartext der russischeUnternehmer Alexander D. (37), der mit Firmen im deut-schen Sprachraum zusammenarbeitet. Bei einem neuenGeschäftsabschluss versuche der Partner als erstes, denNeuankömmling übers Ohr zu hauen. Das habe nicht unbe-dingt mit bösem Willen zu tun, sondern gehöre einfach zumUsus. Abschlüsse per Handschlag und auf das Ehrenwortdes russischen Kaufmanns finde man heute höchstens inalten Büchern. Was die Beamtenkorruption angehe, sowerde dafür ein bestimmter Anteil von vornherein einge-plant, der meist 50 Prozent des Vertragswertes betrage. Beidieser «otkat» (Zurückrollen) genannten Methode wird derVertragspreis zu hoch angesetzt, und der Verkäufer zahlteinen Teil der Summe zurück. Ein weiteres Problem seidie Kriminalität, so Alexander. Feuergefechte mit Schläger-banden seien Vergangenheit, die Polizei sei aber nur optischgefälliger geworden. Die Gerichte funktionierten nicht«ungeschmiert».

Glas für RusslandGleichwohl gibt es Erfolgsbeispiele. Ende August wurde imsüdrussischen Stawropol ein Vertrag für die Lieferung vonGlasherstellungsanlagen zwischen dem örtlichen Indus-triepark Helios und der Schweizer EM-Glass unterzeichnet.Lieferung und Montage sind für März 2013 geplant. ImNovember 2013 soll erstes Schweizer Glas bei Helios pro-duziert werden. Die Produktionsfläche wird 570.000 Qua-dratmeter betragen. Eine Glasfabrik gab es dort schonimmer. Sie ist aber klein und liegt total am Boden. Die Pro-duktion soll nun mehrfach vergrössert werden. Es ist einRisiko. Wer aber nichts riskiere, trinke nie Champagner,sagt der russische Volksmund.

RUSSLAND

Geringe Schweizer PräsenzDie Handelsbeziehungen zu Russland reichen Jahrhunderte zurück. Doch heute liegt das öl- und gasreiche Land weit hinten in der Aussenhandelsstatistik. Ein Freihandelsabkommen könnte das ändern.Doch das verzögert sich, weil die Einbeziehung Kasachstans und Weissrusslands noch offen ist.

8NEUEMÄRKTEDie UnternehmerZeitung stelltinteressante Exportmärkte in einer Serie vor.

BESCHEIDENERANTEIL

Der Warenumsatz mit Russ-land belief sich 2011 auf 3,9Milliarden Franken. DieSchweizer Exporte erreich-ten eine Höhe von 3,01 Mil-liarden Franken. Das ent-spricht gerade mal 1,4Prozent aller SchweizerExporte, aber einem Anstiegvon 12 Prozent gegenüberdem Vorjahr. Allerdingserreichten die Exporte damitnoch nicht den Rekordstandvon 2008, als die SchweizWaren für 3,2 MilliardenFranken nach Russlandexportierten. Chemikalienbildeten mit 1,4 Milliardendie grösste Warengruppe,gefolgt von Maschinen undElektronik für 622 Millionenund Instrumenten undUhren für 519 MillionenFranken. Die Schweiz impor-tierte 2011 Waren für 891Millionen Franken aus Russ-land. Das entspricht einemAnteil an den SchweizerImporten von 0,5 Prozentund einem Rückgang von14,3 Prozent gegenüberdem Vorjahr. Noch 2007importierte die SchweizWaren für 1,55 MilliardenFranken aus Russland. Dengrössten Anteil machen mit381 Millionen Frankenimmer noch Edelmetalle undSchmucksteine aus, gefolgtvon Chemikalien für 196Millionen und Maschinenund Elektronik für 108 Mil-lionen.

l Nr. 10 l 2012 l 27WIRTSCHAFT l UZ

Persönliche Beziehungen sind zentral

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INTERVIEW STEFFEN KLATT

Sie beraten Städte, Organisationen und Unternehmen in vielenLändern. Was ist in Russland anders alsanderswo?Thomas Sevcik: Russland hatetwas ganz Gutes und etwasganz Schwieriges an sich. Ichbin immer wieder überraschtvon der Intelligenz, von derBildung, von der gedankli-chen Höhe unserer russischenPartner. Wir haben in derPerm im Ural zusammen mitanderen vor ein paar Jahreneine strategische Positionie-rung für eine Stadtentwick-lungsstrategie entwickelt.Unsere Gesprächspartner aufseiten der Stadt waren jeweilsunglaublich gut vorbereitetund präzise. Es macht einfachviel Spass mit den Russen.

ZUR PERSON:

Thomas Sevcik, geboren1969 in Wettingen AG, hatan der Technischen Universi-tät Berlin Architektur stu-diert. 1995 gründete er mitseiner heutigen Frau dieKreativfirma arthesia. DasUnternehmen, das heute inZürich und Los Angeles sitzt,berät grosse Unternehmenwie Deutsche Bank, SwissRe, Siemens, Pricewaterhou-seCoopers oder Volkswagenbei der Stärkung ihrerMarke. So gehört Sevcik zuden Planern hinter der«Autostadt» von Volkswa-gen in Wolfsburg. Auch inRussland hat er die öffentli-che Hand und Unternehmenberaten, darunter auch zugrossen Bau- und Regional-planungsvorhaben.

Und was ist schwierig inRussland?Es ist in der Tat schwer zudurchschauen, wie die Abhän-gigkeiten und Entscheidungs-strukturen funktionieren.Ohne Partner vor Ort ist esimmer noch sehr schwer.

Welche Rolle spielt die Poli-tik, welche Rolle spielen Seilschaften?Beides spielt eine Rolle. DerStaat mischt sich direkt oder in-direkt immer ein, er ist quasi im-mer mit am Tisch. Sie haben lo-kal darüber hinaus auch Seil-schaften. Fairerweise muss manaber sagen, dass sie sich dannauch oft sehr (und sehr positiv)für ihre Städte und Regioneneinsetzen. Wir haben das geradein Perm erlebt. Dort wollte eineGruppierung von lokalen Politi-kern und anderen Leuten ausder Stadt etwas machen. Dasging so weit, dass die Stadt Pro-bleme mit dem Kreml bekam,weil sie zu modern agierte. Auf-fällig ist in Russland, dass sie oftzwei Visitenkarten von der glei-chen Person bekommen. DieLeute haben oft mehrere ver-schiedene Hüte auf.

Wie wichtig ist Korruption?Das ist uns nicht über den Weggelaufen. Das mag auch damitzu tun haben, dass in unserenGeschäften nicht so viel Geldgeflossen ist. Allerdings wurdeich im Nachgang einesGeschäfts einmal von derStaatsanwaltschaft Zürich alsZeuge befragt; es ging abernicht direkt um unser Projekt.Unter dem früheren Präsiden-ten Medwedew wurde ausser-dem versucht, die Korruptioneinzudämmen. Das ging sehrweit. Ich bringe Klientenimmer Schokolade aus derSchweiz mit – eine kleineSchachtel für 20 Franken viel-leicht. Ein Bürgermeister hatdie Pralinenschachtel abge-lehnt, da er sie sonst meldenmüsste. Viele lokale Politikersind zudem bereits wohlha-bend und wollen nun ihrenStädten und Regionen etwasGutes tun.

Wie wichtig sind die persönlichen Beziehungen?Persönliche Beziehungen undFreundschaften sind extremwichtig. Das ist aber weltweitso. Westeuropa und Nordame-

rika sind vielleicht die einzigenAusnahmen. Bei uns im «Wes-ten» läuft vieles relativ sachlichüber Unternehmen und Orga-nisationen. Im Rest der Weltläuft das meiste über persönli-che Beziehungen und denWohlfühlfaktor. Dazu gehörtauch das Trinken. Russland istnicht leberfreundlich.

Gibt es einen spürbarenUnterschied zwischen Moskau und der Provinz?Der Unterschied ist noch immerriesig. Die Leute ziehen selbstaus relativ grossen Städten wiePerm, Jekaterinenburg und Kasan nach Moskau, höchstensnoch nach St.Petersburg. Aller-dings sind viele der grossenStädte ausserhalb Moskaus garnicht mehr so provinziell. Mansieht das an den internationa-len Flugverbindungen. Jekateri-nenburg ist vielleicht schon ver-gleichbar mit einer amerikani-schen Stadt wie Denver.

Muss man russisch sprechen?Die jüngeren Leute sprechenrelativ gutes Englisch. Die Älte-ren gerade in den Verwaltun-gen sprechen es oft nicht.

Russland ist besser als seinRuf. Der Kampf gegen dieKorruption zeigt Ergebnisse.Dennoch sind die Ent -scheidungswege oft schwerzu durchschauen, sagt Thomas Sevcik.

Immer wieder treffe ich auchLeute, die zwar eigentlichEnglisch verstehen und oftauch sprechen könnten, aberes nicht sprechen wollen, wasich völlig akzeptiere. Das istübrigens in Süd- und Mittel-amerika oder sogar in Chinanicht anders. In Russlandhabe ich meist mit Dolmet-scher gearbeitet.

Fotos: Bilderbox.de / zVg

28 l Nr. 10 l 2012UZ l WIRTSCHAFT

INTERVIEWS PETER BLATTNER

Herr Aregger, was ist eigentlich Sinn und Zweck desSwiss Import Promotion Programmes?Pirmin Aregger: Zum einen ist es der Wille des Bundes, imRahmen der Handelsbeziehungen zwischen der Schweizund dem Ausland auch die Komponente der wirtschaftli-chen Entwicklungszusammenarbeit abzudecken. Es giltalso, den Marktzugang von KMU aus Partnerländern wiezum Beispiel Peru, Mazedonien oder Indonesien in dieSchweiz und in den EU-Raum sowie die Wettbewerbsfähig-keit der Produktion in diesen Ländern zu verbessern. Zumanderen ist es nicht allein der Export, der zum Wohlstandunseres Landes beiträgt. Auch die Beschaffung von Produk-ten und Rohstoffen im Ausland kann für Schweizer Zulie-feranten und Exporteure von Bedeutung sein – in ersterLinie dann, wenn es diese Rohstoffe in der Schweiz nichtgibt. Ein Beispiel hierfür ist Maca, eine Wurzel aus demperuanischen Hochland, die etwa der Schokolade beige-mischt wird und als damit veredeltes Produkt wieder denWeg ins Ausland findet.

Auf welche Länder konzentrieren Sie sich?Wir konzentrieren uns auf Importeure aus der Schweiz undder EU auf der Nachfrageseite und bearbeiten hierfür dievom Bund ausgewählten Partnerländer Ägypten, Albanien,Bolivien, Bosnien & Herzegowina, Ghana, Indonesien, Kam-bodscha, Kolumbien, Kosovo, Laos, Nepal, Peru, Mazedo-nien, Serbien, Südafrika, Ukraine und Vietnam.

Welche Produkte werden hauptsächlich in die Schweizimportiert?Wir sind grundsätzlich in drei Sektoren tätig: TechnischeProdukte, Food und Non-Food und viertens zum Teil auchim nachhaltigen, fairen Tourismus. Wir versuchen, den Pro-grammauftrag des Bundes möglichst so umzusetzen, dasssowohl die in den Partnerländern angesiedelten Unterneh-men aber auch die Unternehmen in der Schweiz und derEU einen möglichst grossen Nutzen aus dem SIPPO-Pro-gramm ziehen können.

Wie steht es um die Wertschöpfung für ausländischeExporteure, tendieren Sie zu fertigen Waren?

Hier gilt es, eine gute Mischung zu finden zwischen unse-rem Bundesauftrag, d.h. der Schaffung von Arbeitsplätzenin den Partnerländern und den Möglichkeiten der geförder-ten Exporteure, die eine maximale Wertschöpfung oft ver-unmöglicht. Darum suchen wir einen Mittelweg. Lebens-mittel kommen in der Regel nicht verkaufsbereit abgepacktin unser Land, sondern werden in der Schweiz weiterver-arbeitet. Das führt dann zu weiterer Wertschöpfung in derSchweiz.

Sie haben sich dem Aufbau wettbewerbsfähiger Mittelstandsbetriebe im Ausland verschrieben. Wie kommen Sie an solche Unternehmen?Am liebsten ist uns die Mund-zu-Mund-Propaganda, alsodass sich unsere Dienstleistungen in den Partnerländernherumsprechen. Im Weiteren arbeiten wir in einigen Län-dern mit Repräsentanten oder mit lokalen Organisationenzusammen. In Peru beispielsweise mit Promperu, dem of-fiziellen Exportförderer. Zudem haben wir unsere Websi-te neu aufgesetzt, die potenzielle Firmen im In- und Aus-land noch gezielter anspricht.

SIPPO – SWISS IMPORT PROMOTION PROGRAMME

Auf gute ZusammenarbeitDas Swiss Import Promotion Programme (SIPPO), ein Mandat des Bundes und operativ umgesetzt durchden Schweizer Aussenwirtschaftsförderer Osec, fördert die wirtschaftliche Zusammenarbeit mit ausgewählten Partnerländern. Ziel des SIPPO-Programms ist es unter anderem, Schweizer Importeureund ausländische Exporteure zusammenzuführen.

KOMMENDE MESSEN (AUSZUG)

TTW Zürich, 17./18.10. 2012Health Ingredients Frankfurt a.M., 13.-15.11. 2012

Heimtextil Frankfurt a.M., 9.-12.1. 2013IMM Köln, 14.-20.1. 2013

Fruitlogistica Berlin, 6-8.2. 2013Biofach Nürnberg, 13.-16.2. 2013

Ambiente Frankfurt a.M., 15.-19.2. 2013www.sippo.ch

SIPPO

Dienstleistungen für ausländische Exporteure: – Informiert Exporteure ausEntwicklungs- und Transiti-onsländern über das Markt-potenzial in der EU und inder Schweiz

– Vermittelt KMU in diesenLändern praxis- und bran-chenspezifisches Marketingund Training

– Bietet ausgewählten Unter-nehmen verbessertenZugang zum Schweizer undEU-Markt

Pirmin Aregger ist Programmleiter von Sippo. Foto:zVg

l Nr. 10 l 2012 l 29WIRTSCHAFT l UZ

Wie gesagt, wir verfügen über eigene Repräsentanten – undzwar in Peru, Indonesien und in der Ukraine. Dort, wo wirnur in einzelnen Sektoren tätig sind, verfügen wir übernationale Konsulenten. In den europäischen Märkten sindwir an den Leitmessen präsent (vgl. Kasten) und organisie-ren sogenannte «SIPPO Pavilions» oder Länder-Ständezusammen mit den Exportförderorganisationen der je -weiligen Partnerländer.

Dort präsentieren dann die ausgewählten KMU ihre Pro-dukte und Dienstleistungen. Unser Ziel besteht darin, dankeiner attraktiven Auswahl von Produkten und Firmen mög-lichst viele Importeure an unseren Ständen begrüssen zudürfen; Unsere Büros sind in Zürich. Gerne beraten wir indi-viduell Unternehmen, die auf der Suche nach Lieferantenaus unseren Partnerländern sind.

Arbeiten Sie vorwiegend mit KMU zusammen oder gibt es auch Grossunternehmen bei den Schweizer Importeuren respektive ausländischenExporteuren?In unseren Partnerländern arbeiten wir hauptsächlich mitKMU zusammen. Bei den Importeuren in Europa versuchenwir alle Unternehmen anzusprechen. Deshalb besuchenauch Unternehmen mit ganz grossen Namen unsere Messestände. Oft knüpfen an unseren Messeständen auf-grund der Grössenverhältnisse KMU mit anderen KMU ent-sprechende Geschäftsbeziehungen.

SWISS ICT FORUM LUZERN

Gesucht: Spitzenleistungen und -produkteSwissICT, der führende Ver-band der Informations-und Kommunikationstech-nologie, vergibt am7.November 2012 denAward für Unternehmender ICT-Branche in verschie-denen Kategorien. Wirunterhielten uns mitAlberto Silini über dasPotenzial im Ausland fürSchweizer ICT-Firmen.

Herr Silini, welches Inte-resse haben Sie als Export-förderer am Swiss ICTForum?Alberto Silini: Für uns ist die-ses Forum eine sehr wichtigeVeranstaltung, bei der die Teil-nehmer Kontakte pflegenkönnen und wo zudem vielKnow-how vermittelt wird. Inder Deutschschweiz ist dasSwiss ICT-Forum die Plattformfür die Firmen in der ICT-Bran-che schlechthin. Für uns vonder Osec, der Schweizer Aus-senwirtschaftsförderin, ist eswichtig, dass die ICT-Firmenwissen, an wen sie sich be-züglich Fragen der Internatio-nalisierung wenden können.

In welcher Form unter-stützt die Osec den Anlass?

Wir bieten eine Exportbühnean. Diese richtet sich an allebereits exportierenden ICT-Fir-men, aber auch an solche, dieüber Potenzial für das Export-geschäft verfügen. An derExportbühne thematisierenwir, wie der Name es schonsagt, exportnahe Themen.Das letzte Jahr haben wir bei-spielsweise mittels Präsenta-tion von Studien verschiedeneOpportunitätsmärkte durch-leuchtet und die Chancen,aber auch Gefahren, fürSchweizer ICT-Firmen bei einerExpansion ins Ausland aufge-zeigt. Dieses Jahr richtet sichder Fokus auf das Offshoring.Wir zeigen dabei, wie es dieexportorientierten Firmen tan-giert und wie man es gleich-zeitig auch in der Markterwei-terungsstrategie einer Firmaanwenden kann.

Und was bietet die Osecgenerell den exportorien-tierten ICT-Firmen an? Seit letztem Jahr erweitern wirdie Branchenkompetenz kon-tinuierlich. Die Osec stellt spe-ziell auch im ICT-Bereich bes-seres Marktwissen zurVerfügung, das den KMU zuGute kommt, die ihre Export-fähigkeit auf- und ausbauen.

Gleichzeitig kann die Osec inihrer Kundenbetreuung auf-grund der engeren Zusam-menarbeit mit ICT-Branchen-organisationen verstärkt auchauf deren Fachwissen zurück-greifen, was wiederum dieBeratungsqualität zu Gunstenvon exportorientiertenSchweizer ICT-Unternehmensignifikant erhöht. Neben derBeratung stellen wir vor allemInformationen zur Verfügungund bieten Kontakte sowiedie Geschäftspartnervermitt-lung an.

In welchen Märkten siehtdie Osec besonderes Poten-zial für Schweizer ICT-Fir-men? Vor allem in Deutschland,aber auch in den USA, Indien,Südkorea, Lateinamerika undzusehends auch in Osteuropa.Wichtig ist, dass man eineExpansion sorgfältig vorberei-tet. Die Vorbereitung ist das Aund O. Die Umsetzung derAuslandstrategie, das Know-how, die personellen undfinanziellen Ressourcen — ins-besondere bezüglich ICT-Wis-sen —, die Konkurrenzfähig-keit des eigenen Produktes imAusland und die Innovations-fähigkeit im Zielmarkt sind

wichtige Punkte, die man beieiner geplanten Expansiongenau analysieren sollte. Einbesonderes Augenmerk gilt essicherlich auch auf die kultu-rellen Gepflogenheiten zurichten.

Der Mangel an ITC-Fach-kräften ist bekannt.Schweizer ICT-Unterneh-men versuchen auch imAusland, z.B. Indien, Fach-personal anzuwerben.Inwieweit kann die Osecdiese Anstrengungenunterstützen?Dieses Thema ist uns bekanntund nicht wenige ICT-Firmenwenden sich diesbezüglich andie Osec. Wir unterstützensolche Firmen, indem wir siezum Beispiel mit möglichenPartnerfirmen im Ausland inVerbindung bringen oder wei-tere hilfreiche Kontakte ver-mitteln.

Sehen Sie weitere Möglich-keiten, den Engpass anFachkräften zu überbrü-cken oder wenigstens ein-zudämmen?Durch die enge Zusammenar-beit mit verschiedenen ICT-Verbänden weiss ich, dass die-ses Thema bei ihnen in der

Agenda ganz oben steht. DieVerbände sind nach meinemKenntnisstand mit diversenMassnahmen bezüglich Aus-und Weiterbildung aktivgeworden. Unsererseits möch-ten wir im Rahmen unsererTätigkeit stetig dazu beitra-gen, auf die volkswirtschaftli-che Bedeutung der ICT-Bran-che und das Auslandpotenzialhinzuweisen. Das ist unsereprimäre Aufgabe in derExportförderung. Zudem wol-len wir auch Zusammenar-beitsmöglichkeiten zwischenunseren Kunden unterstützenund setzen uns innerhalb derICT-Branche für den Know-how-Transfer in der KMU-Landschaft ein.

[email protected],www.osec.ch

Können Sie etwas über die Umsätze dieser Exporteuresagen?Im vergangenen Jahr betrug zum Beispiel das zusammen-gefasste Exportumsatzwachstum in den Partnerländern na-hezu 23 Millionen Franken. Dank dem Exportumsatzwachs-tum konnten rund 1‘175 Arbeitsplätze geschaffen werden.

Die Exportmenge wird sicher unterschiedlich ausfallen. Man kann sich kaum vorstellen, dass bei-spielsweise Peru viel in die Schweiz exportiert.Das täuscht. Peru ist nach China der zweitgrösste Produ-zent von Fischprodukten. Es gibt viele derartige versteckteChampions, über die man hierzulande noch zu wenig weiss.

Wie kann die Qualität und Zuverlässigkeit in der Belieferung von Schweizer Importeuren gewährleistetwerden?Interessierte Firmen aus Partnerländern melden sich beiuns. Sie werden nach ersten Prüfungen vor Ort besucht undnur dann in unser Programm aufgenommen, wenn sie denstrengen Auswahlkriterien genügen. Unser Anliegen ist es,dass wir Schweizer und europäischen Importeuren nur Fir-men präsentieren, bei denen wir davon ausgehen können,dass in der Zusammenarbeit kein grosses Abenteuer droht.

Wie sind Sie in den bearbeiteten Ländern selber präsent?

Alberto Silini ist Head of Consultancy NearMarkets der Osec.

INTERVIEW STEFFEN KLATT

Sie sind Direktor des Botanischen Gartens Freiburgund Materialwissenschaftler. Wie passt das zusammen?Thomas Speck: Zum Botanischen Garten gehört der Lehr-stuhl Funktionelle Morphologie und Bionik. Ich bin vonzu Hause aus Biophysiker, habe aber schon lange mit Pflan-zen gearbeitet. Es war für mich eine einmalige Chance, denmit dem Botanischen Garten gekoppelten Lehrstuhl anzu-nehmen. Die Pflanzen sind unglaubliche Ideengeber fürtechnische Anwendungen. Wir analysieren Pflanzen undentwickeln gleichzeitig Materialien, meist zusammen mitden Kollegen von der makromolekularen Chemie und derFaserverbundtechnik.

Gehen Sie mit der Lupe durch den Botanischen Gartenund suchen nach Ideen?Mit der Lupe eher selten. Es gibt zwei grund-legende Prinzipien, wie Bionik betriebenwird. Beim einen machen die Biologen einegrosse Entdeckung. Wir analysieren bei-spielsweise derzeit Bewegungen bei fleisch-fressenden Pflanzen. Da überlegen uns, wel-che Ergebnisse interessant sein können fürtechnische Anwendungen. Dann gehen wirauf Ingenieure zu. Bei diesem «Bottom-Up-Ansatz» ergeben sich oft völlig neue Mög-lichkeiten. Aber es braucht von der Idee biszum marktfähigen Produkt sehr viel Zeit. Beidem anderen «Top-Down-Ansatz» kommen Firmen mit ei-ner Frage auf uns zu. So haben uns vor einigen Jahren zweiSchweizer Firmen angefragt, ob wir eine selbstheilendeMembran entwickeln können. Dann schauen wir uns Pflan-zen oder auch Tiere an und analysieren, ob sie Lösungen ha-ben, die für uns interessant sein können.

Wie finden Sie spezifische Antworten für solche kon-kreten Probleme?Diese Frage haben uns Kollegen von BMW auch gestellt, mitdenen wir eine bioinspirierte Achse aus Faserverbundmate-rial entwickelt haben. Von den 300000 Pflanzenarten habeich wahrscheinlich 40000 bis 50000 gesehen, ein Viertel da-von unter dem Mikroskop. Damit weiss ich ziemlich genau,wo welche Strukturen verborgen sind. Man kann nie aus-schliessen, dass man den besseren Ideengeber übersehen hat.Häufig schauen wir gezielt an Extremstandorten nach. Dortist der Anpassungsdruck für die Pflanzen besonders gross; siesind besonders stark auf Selbstheilung angewiesen.

Wie gross ist die Erfolgsrate, dass Sie eine Lösung finden, wenn ein Unternehmen mit einer konkretenAnfrage zu Ihnen kommt?Wir haben typischerweise Abbruchkriterien. Ein Screening,bei dem wir nach Lösungen in der Natur suchen, dauert zwi-schen einem halben und einem Jahr. Nach einem solchen

Screening haben wir Firmen auch schon gesagt, dass wirihnen nicht helfen können. Das ist aber eher selten. DieWahrscheinlichkeit, dass wir beim Screening einen Kan-didaten für eine Lösung finden, liegt bei etwa 80 Prozent.Ob es dann zu einem Prototypen und zu einem Produktkommt, hängt natürlich auch von der Firma ab, die das pro-duziert. Aber auch da ist die Erfolgsrate hoch. Von den Ide-en, die wir in den vergangenen Jahren entwickelt haben,sind 50 bis 60 Prozent zum Prototypen oder ins Produktübergegangen.

Für die meisten Probleme, mit denen die Unternehmenzu Ihnen kommen, finden Sie also in der Natur eineLösung?Es gibt Fälle, bei denen ich zu Vorsicht rate. So gibt es in derNatur keine Räder mit Achsen. Häufig liegt der Hemmschuh

aber auch in den Unternehmen. Es istmanchmal schwierig, sie zu überzeugen, dieProduktion in der Serie umzustellen. Einesolche Umstellung ist relativ teuer. Da über-legen sich die Firmen lange, ob es das ihnenwert ist. Bei den Materialien funktioniertdas aber gut. Da haben wir in Freiburg aucheine gute Infrastruktur. Wir haben ein Mate-rialforschungszentrum. Gerade haben wir30 Millionen Euro für ein Forschungszen-trum für interaktive Werkstoffe und bioin-spirierte Technologien bewilligt bekom-men, wo wir solche Dinge entwickeln

können. Ich bin immer wieder begeistert, was die makro-molekulare Chemie kann. Da lässt sich vieles umsetzen.

Für welche Branchen ist Bionik besonders interessant?Wir arbeiten derzeit stark mit der Automobilindustriezusammen, dann mit Spezialisten für Oberflächen. Bionikist auch für alle Branchen interessant, bei denen es umBewegung geht, also um Pneumatik oder Hydraulik. Wirarbeiten mit einer interessanten Mischung von Unterneh-men zusammen, mit Grosskonzernen und mit vielen KMU.

Ist das Potential der Bionik bereits ausgereizt?Nein, wir sehen erst den Anfang. Insgesamt gibt es 10 bis 15Millionen Tier-, Pflanzen-, Pilz-und Bakterienarten. Wirhaben erst ein paar hundert für die Bionik genutzt. Das Poten-tial ist riesig. Man kann heute Dinge machen, die noch vorfünf bis sechs Jahren unmöglich oder viel zu teuer schienen.

Warum?Es gibt neue Herstellungsmethoden, gerade auch genera-tive Methoden. Damit können heute auch Kleinserienerschwinglich produziert werden. Auch die Analysemet -hoden sind erschwinglich geworden. Wir haben gerade einspezielles Mikroskop gekauft, das vor ein paar Jahren nocheine Million Euro gekostet hat. Jetzt ist es nur noch ein Drittel.

NATUR IST ZUNEHMEND IDEENGEBERIN FÜR TECHNISCHE ANWENDUNGEN

Das Potential ist riesigDie Grenzen zwischen der Biologie und den Materialwissenschaften verschwindenzunehmend. Die Natur hat viele Lösungen, die in der Industrie gebraucht werdenkönnten. Deren Nutzung habe erst begonnen, sagt der Freiburger Biophysiker Thomas Speck. Die Erfolgsrate ist hoch.

30 l Nr. 10 l 2012UZ l

ZUR PERSON

Thomas Speck, Jahrgang1957, ist seit 2002 Direktordes Botanischen Gartens inFreiburg i.Br. und Professorfür Funktionelle Morphologieund Bionik. Er ist Vorsitzenderdes deutschen Bionik-Kompe-tenznetzes Biokon, Sprecherder Kompetenznetzes Biomi-metik in Baden-Württembergund Vizepräsident von BiokonInternational.

Viele Pflanzenarten besitzen Blätter mit mikro-strukturierter Blattoberfläche, die dadurch wasserabweisend werden. Fotos: zVg

l Nr. 10 l 2012 l 31l UZ

Saubere Geschäfte mit der NaturBiomimikry wird wiederzum Trend in der Wirt-schaft. So schafft der ZooSan Diego einen eigenenInnovationspark zumThema Bioinspiration. Die Natur wird zum Problemlöser.

Ein Schweizer Unternehmenbraucht ein Luftkissen, dassich wieder verschliesst, wennes ein Loch hat. Für ThomasSpeck kein Problem. DerDirektor des Botanischen Gar-tens Freiburg i.B. ist einer derführenden Fachleute zumThema Biomimikry. Seine«Plant Biomechanics Group»hat dafür in Zusammenarbeitmit der Eidgenössischen Tech-nischen Hochschule Zürichund der Eidgenössischen

Materialforschungs- und Prü-fungsanstalt eine nelkenartigeKaktuspflanze aus demRegenwald untersucht. Sieheilt Schäden nicht nur selbst,sondern vor allem auchschnell – eine wichtige Eigen-schaft für Luftkissen.

Zoo zieht Unternehmen anAuch Larry Stambaugh setztauf Biomimikry. «Die Naturhat für alles eine Lösung»,sagt der Ex-Chef mehrererPharmaunternehmen. «Wirmüssen sie nur finden.»Stambaugh ist Chef des«Centre for Bioinspiration»,dessen Gründung der ZooSan Diego Ende August be-kanntgegeben hatte. DerCampus soll Unternehmenhelfen, die Nachahmung der

Natur zum Geschäft zu machen. Der Zoo hilft denUnternehmen, die Samm -lungen des Zoos zu nutzen,um daraus Produkte undDienstleistungen zu entwi-ckeln. Innerhalb von drei bisfünf Jahren sollen die erstenProdukte vorgestellt werdenkönnen.

Investoren werden neugierigDer Zoo der südkalifornischenGrossstadt gehörte Ende Au-gust zu den Mitorganisatorendes ersten «BiomimicryEurope». Die Konferenz brach-te Forscher auf der einen undInvestoren auf der anderenSeite zusammen. «Biomimicryist eine clevere Art, Innovationzu betreiben», sagte Daniel

Kusio, Chef der Beteiligungs-gesellschaft BV Partners inBern. Er warnte aber vor allzugrossen Hoffnungen. In dieserersten Phase seien unter ande-rem Stiftungen gefragt. Inves-toren kämen erst, wenn einMarkt für die Produkte vor-handen sei.

Liechtenstein ist interessiertEiner der Finanzmärkte, dersich für das saubere Geschäftmit der Natur interessiert, istLiechtenstein. Der auf Vermögensverwaltung spe-zialisierte Finanzplatz ist aufder Suche nach neuen Ge-schäftsmodellen. Seit Jahrensetzt er dabei auf Fonds – dieZugehörigkeit zum Franken-raum auf der einen Seite undzum EU-Binnenmarkt gibtihm dabei einen Vorsprung

etwa auf den WettbewerberSchweiz. Nachhaltigkeit istseit Jahren ebenfalls ein Thema in Liechtenstein. «Wirentwickeln den FondsplatzLiechtenstein», sagte SimonTribelhorn, Geschäftsführerdes Bankenverbandes. DasGesetz über die alternativenFonds trete bereits Ende Jahrin Kraft. Es brauche abermehr Erfolgsgeschichten, damit sich die Investoren in-teressierten, so Tribelhorn.Die Konferenz in Zürich warvom Wirtschaftsverbandswisscleantech organisiertworden, unterstützt vom ZooZürich. «Wir müssen von derNatur lernen», sagte dessenPräsident Nick Beglinger zumAuftakt. Künftig sollen dieKonferenzen im Wechsel inSan Diego und Zürich statt-finden.

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INTERVIEW STEFFEN KLATT

An wen richtet sich das Future Cleantech Forum?André Schneider: Es richtet sich an Leute,die Verantwortung tragen für Unterneh-men oder Unternehmensbereiche imBereich Cleantech. Das sind auch, abernicht nur Unternehmen im BereichErneuerbare Energien und Energieeffi-zienz.

Wodurch unterscheidet sich das Forum von ähnlichen Veran -staltungen?Ich kenne keine ähnlichen Veranstaltun-gen. Was wir heute sehen, sind entwedernationale Veranstaltungen, die sich an dasgrosse Publikum richten, oder speziali-sierte Veranstaltungen, die sich mit spe-zifischen Themen auseinandersetzen…

. . . also mit Solarenergie oder Windenergie . . .Genau. Daneben gibt es wissenschaftli-che Veranstaltungen, die sich mit strate-gischen Fragen auseinandersetzen. Wirwollen eine Plattform bieten, um auf derüber alle diese Themen hinweg strategi-sche Fragestellungen zu diskutieren: Wasbraucht es eigentlich, um Cleantechbeschleunigt umzusetzen? Dabei geht esauch darum, was die Unternehmen vonden Regierungen erwarten und umge-kehrt die Regierungen von den Unterneh-men. In diesem Zusammenhang habenwir auch eine Umfrage unter Firmen indiesem Bereich gestartet. Wir wollen ver-stehen, was die grossen Herausforderun-gen sind, mit denen sie sich heute ausei-nandersetzen.

Ist das Thema konkret genug, damitsich Unternehmen für eine Teilnahmeam Forum interessieren?Es sollte konkret genug sein. Es gehtdarum, die Geschäftsmodelle und dieMarktstrategien der nächsten zehn bisfünfzehn Jahre zu entwickeln. Das istgerade in der jetzigen kompliziertenMarktsituation wichtig, die durch Über-kapazitäten und durch die finanzielleSchwäche vieler Staaten geprägt ist. DieUnternehmen können heute nicht mehrin jedem Fall auf staatliche Unterstützungzählen. Es ist daher wichtig zu verstehen,

was mögliche neue Produkte sein kön-nen.

Sie wollen also Cleantech als eineGeschäftschance jenseits von Subventionen präsentieren?Auf jeden Fall. Cleantech muss in diesemSinn weiter ausgebaut werden.

Warum findet das Forum in Genf statt?Der Kanton Genf setzt derzeit eine klareCleantechstrategie um. Gerade erstAnfang September wurde in Genf einInkubator für Cleantechunternehmeneröffnet. Die ganze Westschweiz setzt aufCleantech. Es gibt Projekte in Freiburg,im Wallis, auch in der Waadt; es gibt Cle-antech Alps als Zusammenschluss allerdieser Bemühungen. Das Future Clean-tech Forum will sich aber nicht nur als

DAS FUTURE CLEANTECH FORUM WIRD ZU EINER EUROPÄISCHEN PLATTFORM

Für das nächste JahrzehntEnde Oktober findet an der Palexpo in Genf das erste Future Cleantech Forum statt. Es soll Unternehmendie Möglichkeit geben, mit Wissenschaftlern und Investoren über Geschäftsmodelle und Marktstrategienim Bereich Cleantech zu diskutieren, sagt Organisator André Schneider.

Westschweizer oder Schweizer Plattformdarstellen, sondern als eine europäischePlattform.

Spiegelt sich das auch in den Rednern?Absolut. Wir haben eine gute Vertretungaus der Westschweiz. Aber die Mehrzahlder Redner kommt aus dem übrigenEuropa.

Was wird der Höhepunkt des Forumssein?Es wird mehrere Höhepunkte geben. EinHöhepunkt unseres Forums wird der Ven-ture Capital Teil sein, bei dem wir Inves-toren mit Unternehmern zusammenbrin-gen. Das ist sehr wichtig, weil daswirtschaftliche Klima generell eher depri-miert ist. Zu den Höhepunkten gehörenauch Auftritte von Experten wie TerryTamminen, der Arnold Schwarzeneggerbei der Durchsetzung der Cleantechpoli-tik unterstützt hat, von Vertretern derInternationalen Energieagentur, von Wis-senschaftlern wie Hans Björn Püttgen vonder ETH Lausanne.

Hilft Ihnen Ihre Erfahrung beim WorldEconomic Forum bei der Organisationdes Forums?Ganz klar. Ich habe beim World Econo-mic Forum sehen können, wie man inter-aktive Foren organisiert. Es reicht nicht,Reden zu halten, und dann ist die Veran-staltung zuende. Man muss auch zu Dis-kussionen einladen. Auch beim WEFhaben wir in den letzten Jahren Fragender grünen Wirtschaft, von Cleantech undnachhaltigen Energien aufgeworfen unddiskutiert. Das Future Cleantech Forumist da eine logische Weiterentwicklung.Meine eigene Agentur beschäftigt sich vorallem mit nachhaltiger Entwicklung.

Wird das Forum wiederholt werden?Es soll wiederholt werden. Aber das hängtauch vom Erfolg der Premiere Ende Oktober ab. Das wird sich an den Teilneh-merzahlen, an der Anzahl Sponsoren,aber auch am Feedback der Teilnehmermessen.

Das Programm des Future Cleantech Forums

finden Sie hier:

www.futurecleantechforum.org

l Nr. 10 l 2012 l 33l UZ

ZUR PERSON:

André Schneider ist Organisator des Future Cleantech Forums, dasvom 29. bis zum 31. Oktober 2012 in der Palexpo Genf stattfindet.Bis März 2011 war der Berner operativer Chef des World EconomicForums. Vor seiner Zeit beim WEF war er Ingenieur bei IBM und Forscher am Genfer Kernforschungszentrum CERN. Zuvor hatte erals klassischer Musiker unter anderem im Berliner PhilharmonischenOrchester gespielt.

34 l Nr. 10 l 2012UZ l

swisscleantech ist Partner desFUTURE CLEANTECH FORUM in Genf.

Jetzt anmelden: www.futurecleantechforum.net

Rendez-vouz mit der Cleantech-Szene Europas in Genève

Klimastiftung wächstVaduz – Die LiechtensteinerFinanzinstitute LGT, LLB undVP Bank werden Partner derKlimastiftung Schweiz. Ge-meinsam engagieren sie sichfür eine nachhaltige Förde-rung kleiner und mittlererUnternehmen (KMU) im Fürstentum. Mitte Mai 2012haben die KlimastiftungSchweiz und die LIFE Klima-stiftung Liechtenstein be-schlossen, grenzüberschrei-tend zusammenzuarbeiten.Mit dieser Kooperation wur-de der Grundstein gelegt,dass neu auch liechtensteini-sche Dienstleistungsunter-nehmen Partner der Klima-stiftung Schweiz werden können.

Photovoltaik vor sonnigenZeitenBern - Nach einer Umfragedes Fachverbandes Swissolarist 2012 mit einem Markt-wachstum bei der Photovol-taik von mindestens 50 Pro-zent zu rechnen. Bis Jahresen-de wird die gesamte Solar-stromleistung auf über 350

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Megawatt anwachsen. VieleAnlagen werden aktuell im Hin-blick auf kostendeckende Ein-speisevergütung erstellt odererweitert. Daher appeliert Swis-solar an Bundesrat und Parla-ment, eine verlässliche KEVohne Deckelung einzuführen.

Meyer Burger baut umThun - Die Meyer Burger Tech-nology AG legt im Rahmen deslaufenden Konzentrationspro-gramms einzelne Produktions-standorte zusammen. Dabeibeabsichtigt Meyer Burger, denStandort Lyss in das Solartech-nologiezentrum Thun zu inte-grieren und gleichzeitig die bei-den Tochtergesellschaften Mey-er Burger AG und 3S Swiss So-lar Systems AG zu fusionieren.Der neue Hauptsitz der MeyerBurger Gruppe in Thun bietetPlatz für insgesamt 650 Mitar-beitende und sichert allen Mit-arbeitenden aus Lyss einen Ar-beitsplatz. Der Kompetenzbe-reich Modulsysteme mit denTechnologiemarken 3S Modul-tec und 3S Photovoltaics wirdals operative Einheit innerhalbder Dachmarkenstrategie der

Meyer Burger Gruppe weiterbestehen. In Thun entsteht einSolartechnologiezentrum mitFokus auf die Bereiche Waferingund Module. Im sächsischenHohenstein-Ernstthal befindetsich das zweite Technologiezen-trum, in welchem die Entwick-lung innovativer Zelltechnolo-gien im Bereich Hocheffizienz-zellen vorangetrieben wird.

Sonne hilft Kisten bauenWinterthur - Die grösste Pho-tovoltaikanlage der Ostschweizund des Kantons Zürich gehtbei der Wegmüller AG in Atti-kon (ZH) in Betrieb. Die Firmaproduziert Kisten für Exportver-packungen. Das Unternehmenhat auf den Dächern der Pro-duktions- und Lagerhallen2106 Solarmodule installierenlassen. Sie kann damit untergünstigen Witterungsbedin-gungen bis 90 Prozent des be-nötigten Stroms selbst produ-zieren. Den geeigneten Bau-partner für das Grossprojektfand die Wegmüller AG in dernoch jungen Firma SolarvilleAG aus Winterthur.

Groupe E entwickelt Lade-stationen-NetzGranges-Paccot - Groupe Eund Renault Suisse SA entwi-

ckeln ein Ladestationen-Netzfür Elektrofahrzeuge in derSchweiz. Renault wird seine244 Ladestationen in derSchweiz von Groupe E ausrüs-ten. Groupe E Connect, eineTochtergesellschaft von GroupeE, übernimmt im Rahmen einesschlüsselfertigen Angebots de-ren Installation.

Siemens, Stadler und dieBerliner S-BahnBerlin - Die Siemens AG unddie Stadler Pankow GmbHschliessen sich in einem Kon-sortium für die S-Bahn Berlinzusammen. Ziel ist ein gemein-sames Angebot an den poten-tiellen Betreiber des Berliner S-Bahn-Rings über die Lieferung,Wartung und Instandhaltungvon neuen S-Bahn-Zügen.

LED als Standard öffentli-cher BeleuchtungZürich - Die Elektrizitätswerkedes Kantons Zürich nehmennach einer intensiven dreijähri-gen Versuchsphase LED-Leuch-ten in ihr Standardsortimentauf. Gemeinden haben fortandie Wahl, ob sie ihre Strassenmit dieser Technologie be-leuchten wollen oder eine her-kömmliche Strassenlampe be-vorzugen.

Erste Dusche mit Wärme-rückgewinnungBiel - Wer beim DuschenEnergie sparen will, mussnicht länger auf Komfortverzichten. Die neue Dusch-wanne der Joulia AG nutztdie Wärme des Abwassers,um das kalte Frischwasseraufzuheizen. Damit wirdnach Angaben des Her -stellers rund ein Drittel weni-ger Heisswasser verbraucht.Herzstück der Weltneuheitist demnach ein Wärme -tauscher im Wannenboden.Er gewinnt Wärme aus demabfliessenden Duschwasserund heizt damit das kalteFrischwasser auf 25 Grad.In einem Vier-Personen-Haushalt lassen sich so jährlich rund 1000 Kilowatt-stunden Energie oder jenach Heizung bis zu 200Franken Nebenkosten sparen.

CLEANTECH NACHRICHTEN

Groupe E und Renault Suisse SA entwickeln einLadestationen-Netz für Elektrofahrzeuge in derSchweiz. Foto: zVg

Die grösste Photovoltaikanlage des Kantons Zürichgeht bei der Wegmüller AG in Attikon in Betrieb.

Foto: zVg

Minergie für historischesSchulgebäudeZürich - Die klassizistischeSchulanlage Ilgen in Zürich-Hottingen hat nach einer Sanierung den Minergie-Standard erreicht. Die Anlage besteht aus zwei Ge-bäuden und einer Turnhalle– inmitten einer parkähnli-chen Umgebung. Der Ge-bäudetrakt Ilgen A aus demJahr 1877 ist denkmalpfle-gerisch sehr wertvoll. Dankmoderner Haustechnik, An-schluss ans städtische Fern-wärmenetz und energeti-scher Optimierungen derFassaden erreicht die ge -samte Schulanlage Ilgen denMinergie-Standard für Neubauten.

SWISS INNOVATION FORUM

Das Swiss Innovation Forum ist der führendeKongress für Innovation, Kreativität und Designin der Schweiz. Die 7. Austragung des Anlasseswird am 8. November 2012 auf dem NovartisCampus in Basel stattfinden.

Mehr Informationen: www.swiss-innovation.com Anmeldung: http://anmeldung.swiss-innovation.com

TEXT FABIAN WASSMER

Innovationserfolg ist nicht vollständigplanbar, weder für KMU noch für Gross-unternehmen. Mit den richtigen Mass-nahmen und einem guten Team kann einUnternehmen jedoch seine Chancen auferfolgreiche Innovationen und profitab-les Wachstum markant steigern. Unab-hängig von der Firmengrösse und Bran-che. Um nachhaltig erfolgreich zu sein,

muss sich der Firmenchef gleich zwei ent-scheidende Fragen stellen: Sind er undsein Team bereit, im Zusammenhang mitInnovationen grössere Risiken einzuge-hen, und ist der Wille und die Bereitschaftvorhanden, in der Branche zu den inno-vativen und dynamischen Firmen zugehören? Mut, Bereitschaft unkonventio-nelle Wege zu beschreiten, Neugierde undOffenheit sind unerlässliche Vorausset-zung für den nachhaltigen Erfolg. Einwichtiger Punkt ist der permanente unddirekte Austausch. Nicht nur in der eige-nen Branche, bei Universitäten, Fach-hochschulen und Institutionen findetman geeignete Ideengeber und Koopera-tionspartner. Oftmals sind Anregungenund Impulse aus komplett anderen Märk-ten ein hervorragender Fundus für neueAnsätze und Innovation. Das Swiss Inno-vation Forum bietet dazu eine einzigar-tige Plattform.Am 8. November 2012 findet bereits

das 7. Swiss Innovation Forum statt, wobeisich während des ganzen Tages alles um

Impulsgebung und Wissensaustauschrund um die Themen Innovation, Kreati-vität und Design dreht.

ReferentenAn der Veranstaltung können die Teilneh-menden Keynote-Referate von interessan-ten Persönlichkeiten erwarten: DerTrendforscher und Futurist Nils Müllerwird mit seiner interaktiven «Trend-Chal-lenge» die Trends von Morgen präsentie-ren. Ein Live-Erlebnis der besonderen Artwird garantiert! Vom CEO der SonovaHolding AG, Lukas Braunschweiler, wer-den Impulse erwartet, wie der weltweitgrösste Hersteller von Hörsystemen mitdem ständigen Innovationsdruck umgehtund inwiefern für Sonova der Innovati-onsstandort Schweiz entscheidend ist. Gespannt darf man auch auf das Refe-

rat von Sahar Hashemi sein: Als Gründe-rin der ersten Kaffee-Bar-Kette von Eng-land und weiteren Marken gilt sie als eineder innovativsten Denkerinnen in Gross-britannien und versprüht in ihrer Rededen puren Unternehmergeist.

Movers & ShakersIn jüngster Vergangenheit liest man stän-dig von jungen Firmen, die mit innovati-ven Ideen und neuen Technologienunglaubliche Wachstumszahlen vorwei-sen. Innerhalb kürzester Zeit setzen sol-che, meist webbasierte, Unternehmenneue Akzente und rütteln ganze Märkteauf. Am Swiss Innovation Forum präsen-tieren sich Jungfirmen wie die HydroSun

EIN TAG FÜR IMPULSGEBUNG UND WISSENSAUSTAUSCH

Erfolg durch InnovationDas Swiss Innovation Forum schafft eine einzigartige Inspirationsplattform zur Förderung von Innovationund Kreativität im Unternehmertum. Die 7. Austragung findet am 8. November 2012 auf dem NovartisCampus in Basel statt.

AG, die Bcomp Ltd. und die GetYourGuideAG in Form eines so genannten «Eleva-tor Pitchs» den rund 700 Teilnehmendenund geben ihre Erfolgsfaktoren preis.

Spannende ProgrammmoduleErgänzend zum Hauptprogramm werdenpraxisnahe Workshops und Best Case Ses-sions angeboten. Erfolgsgeschichten ausder Schweizer Unternehmerszene, mitBeiträgen von Entscheidungsträgern derFirmen Herzog & de Meuron, SchweizerJugendherbergen, Brack.ch, OptotuneAG, Livesystems AG und der Kommissionfür Technologie und Innovation KTI lie-fern den Teilnehmenden einen breitenMix an Erfolgsfaktoren, die sie auch fürden eigenen Erfolg einsetzen können.Ein belebendes Element am Swiss

Innovation Forum ist die Future Expo: DieAusstellung zeigt 20 bis 30 Innovationenund neueste Einblicke aus dem Partner-netz des Anlasses auf. Die Gäste profitie-ren vom branchenübergreifenden Dialogund es besteht ein direkter Zugang zuWissensträgern und Experten der führen-den Schweizer Fach- und Hochschulen.Im Rahmen des Swiss Innovation

Forum wird zudem der Swiss TechnologyAward verliehen. Der führende Techno-logiepreis der Schweiz fördert gezielttechnologiebasierte Innovationen undGeschäftsideen. Gewinner aus früherenJahren sind beispielsweise Schoeller Tex-tiles, Optotune AG oder Comet Holding.Der Anlass findet im futuristischen

Gehry-Gebäude auf dem Novartis Cam-pus in Basel statt und richtet sich an alleinnovationsfreudigen und zukunftsorien-tierten Führungspersonen. Neben denvielen Networking-Gelegenheiten wirdein Konzentrat an Wissen, Kreativität undVisionen geboten.

l Nr. 10 l 2012 l 35AKTUELL l UZ

Das Gehry-Gebäude aufdem NovartisCampus.

Foto: Novartis

36 l Nr. 10 l 2012UZ l GELD

TEXT RETO TARREGHETTA

Die berufliche Vorsorge der Schweiz hat in der Öffentlich-keit zurzeit einen schlechteren Ruf im Vergleich zu dem,was sie tatsächlich bietet. Die Rentner erhalten ihre Leis-tungen pünktlich und die meisten auf einem Niveau, dasdeutlich über den ursprünglich anvisierten 60 Prozent desletzten Einkommens liegt. Dank der tiefen Teuerung ist auchdie Kaufkraft langjähriger Renten weitgehend erhaltengeblieben. Die Aktiven zahlen ihre Beiträge in Pensionskas-sen, die mehrheitlich solide finanziert sind, und wo dasKapital nicht reicht, werden Massnahmen ergriffen, teil-weise mit grösseren Zuschüssen der Arbeitgeber.

Unterschiedliche InteressenTrotzdem sorgen strukturelle Mängel sowie einzelne spek-takuläre Problemfälle wie etwa bei der Zürcher Pensions-kasse BVK für Verunsicherung in der Bevölkerung. Sanie-rungsmassnahmen oder Senkungen von versprochenenAltersleistungen sind begreiflicherweise unpopulär. DerWiderstand verstärkt sich, wenn der Eindruck vorherrscht,dass einige mehr vom System profitieren als andere. Aus-serdem führen die tiefen Kapitalmarktzinsen und -rendi-ten dazu, dass der Gesamtkuchen kaum mehr wächst.

Die aktiven Versicherten bezahlen Beiträge zur Finan-zierung ihrer zukünftigen Ansprüche. Im Beitragsprimatergibt die Summe der Beiträge des Arbeitnehmers und

Arbeitgebers zuzüglich der erwirtschafteten Erträge abzüg-lich der Kosten grundsätzlich das Sparkapital. Würde einePensionskasse allen Versicherten ihr Sparkapital bei Errei-chen des Rentenalters auszahlen, so könnte sie keine Unter-deckung aufweisen. Somit kann eine solche «Aktivenkasse»ohne weiteres mit höheren zukünftigen Renditen rechnen.Falls diese nicht eintreffen, fällt das Sparkapital der Versi-cherten tiefer aus. Bei Verlusten müsste auch eine Reduk-tion des Sparkapitals zulässig sein.

Vom Sparen zum Entsparen – Mängel werden sichtbar Anders ist die Situation für die Rentenbezüger. Zum Zeit-punkt des Erreichens des Rentenalters wird eine nominelleRente festgelegt. Die Ansprüche darauf sind faktisch garan-tiert. Mit Anlagen in sichere Anleihen, in diesem Fall in ers-ter Linie eidgenössische Staatsanleihen, können die ver-sprochenen Renten finanziert werden und es besteht beieinem Wegfall des Schuldnerrisikos auch kein Anlagerisikomehr. Mit dem vorhandenen Kapital lässt sich bestimmen,wie hoch die Rente festzulegen ist. Aufgrund der heutigentiefen Zinsen für sichere Anleihen ist klar, dass die Rentenwesentlich tiefer ausfallen müssten, als dies heute der Fallist. Der Umwandlungssatz müsste deutlich unter sechs Pro-zent liegen. Bei einer solchen «Rentnerkasse» wäre nur nochdie Schätzung der Langlebigkeit ein Unsicherheitsfaktor.

Zum Zeitpunkt der Pensionierung, wenn der aktive Ver-sicherte vom «Ansparmodus» in einen «Entsparmodus»

Die heute stattfindende Umverteilung von aktiven Berufstätigen zu den Rentnerngibt immer wieder Anlass zu Kritik. Mit der Einführung separater Rechnungen für Aktive und Rentner würde die Diskussion versachlicht.

SEPARATE RECHNUNGEN BEI PENSIONSKASSEN

Transparenz stärkt Vertrauen

Foto: Bilderbox.de

l Nr. 10 l 2012 l 37GELD l UZ

einer Anspruchsgruppe an die andere. Vor allem die Pen-sionierungsverluste würden damit transparent. Mit sepa-raten Rechnungen für die Aktiven- und Rentnerkasse inner-halb einer Vorsorgeeinrichtung und der Pflicht desfinanziellen Gleichgewichts entstehen unterschiedlicheBedürfnisse. Die Anlagen für die beiden Kassenteile müss-ten aufgrund der unterschiedlichen Risikofähigkeit ver-schieden ausfallen.

Die Pflicht zur Transparenz würde die Voraussetzun-gen schaffen, um die Problematik, die bei jeder Kasse unter-schiedlich ist, sichtbar zu machen. Und so müsste es auto-matisch zu einer Anpassung, nicht nur der Anlagen, sondernauch der Leistungen führen.

Aktiven- und Rentnerkassen?Noch einen Schritt weiter geht das Konzept einer Auftei-lung der Vorsorgeeinrichtungen in Aktiven- und Rentner-kassen. Die Vorteile beziehungsweise Nachteile liegen aufder Hand (siehe Kasten). Die Bedürfnisse der Aktiven undRentner sind unterschiedlich. Dem wird aber noch zu wenigRechnung getragen. Vorsorgeeinrichtungen können bereitsheute die Aktiven- und Rentnerverpflichtungen separat dar-stellen. Mit einer Verpflichtung durch die Aufsicht oderallenfalls den Gesetzgeber liesse sich diese Transparenzohne weiteres für alle Vorsorgeeinrichtungen schaffen. Dasso wichtige Vertrauen in die berufliche Vorsorge könntedadurch wieder deutlich gestärkt werden.

wechselt, muss Entscheidendes passieren. Allein auf sichgestellt, müsste der Versicherte seine Anlagepolitik überNacht völlig umkrempeln oder schon vor seiner Pensio-nierung beginnen, die Anlagerisiken zu reduzieren, um eineüberraschende Abnahme seines Sparkapitals kurz vor sei-ner Pensionierung zu vermeiden.

Wir wissen, dass dies in den heutigen Pensionskassennicht geschieht. Falls heute das Deckungskapital zu kleinist, wird nicht etwa die Rente angepasst, sondern einfachmit Geld aus der «Aktivenkasse» der «Pensionierungsver-lust» gedeckt. Falls später ein erneuter Verlust in der «Rent-nerkasse» entsteht, werden die Aktiven wieder zur Kassegebeten.

Im mildesten Fall in Form von reduzierten Verzinsun-gen, im anderen Fall über Sanierungsmassnahmen. Aufdiese Weise finden Umverteilungen in grossem Stile statt.Dennoch ist die zweite Säule im Grundsatz richtig konzi-piert. Was nicht mehr stimmt, ist die Feinjustierung des Sys-tems. Wie kann nun das Vorsorgesystem wieder richtig ein-gestellt werden?

Eine erste Massnahme wäre das Führen von separatenRechnungen für die aktiven Versicherten und für die Ren-tenbezüger. Sowohl die Verpflichtungen wie auch die Anla-gen wären getrennt nachzuweisen und zu bilanzieren. DieDeckungsgrade der beiden Anspruchsgruppen sollten dabeimit unterschiedlichen technischen Zinsfüssen separat aus-gewiesen werden, wie auch jegliche Transferzahlungen von

DER AUTOR

Reto Tarreg-hetta ist Mitglied derGeschäfts -leitung derSwisscantoGruppe

AKTIVEN- UND RENTNERKASSEN

Nachteile

– Das Führen separater Kassen verursachtzusätzlichen Aufwand.

– Bei der Anpassung der Gesetze wären zahlreiche Fragen im Zusammenhang mitRentner kassen zu klären wie zum BeispielLiquidation, Finanzierung von Sanierungs -massnahmen, Haftung des Sicherheitsfondsund so weiter.

– Bei freier Wahl der Rentnerkasse müsstenSelektions mechanismen erst noch definiertwerden.

– Es gäbe keine (Zwangs-)Solidarität zwischenAktiven und Rentnern mehr.

Positive Effekte

– Die Anlagen können auf die Risikofähigkeit der Aktiven respektive Rentner (Rendite vs. Sicherheit) ausgerichtet werden. Bei der Entwicklung der Leistungspläne besteht ein grösserer Spielraum.

– Explizite Transferzahlungen müssen vom Stiftungsrat beschlossen werden und sind sichtbar. Damit entfallen erzwungene «Solidaritäten».

– Rentnervertretungen im Stiftungsrat der Rentnerkassen werden sinnvoll und möglich.

– Wechsel zwischen Rentnerkassen werden möglich, wenn keine Arbeitgeberbeiträge geleistet werden.

– Arbeitnehmer, welche bei der Pensionierung zwangsweise das Kapital beziehen müssen, können einerRentnerkasse beitreten und sind nicht auf Versicherungen angewiesen, die aufgrund der Eigenmittel -vorschriften und Verzinsung des Eigenkapitals Kostennachteile haben.

– Stellenwechsel auch kurz vor der Pensionierung werden ohne finanzielle Nachteile bei der Pensionierungwieder möglich.

– Es herrscht Kostentransparenz bei den Administrationskosten, die für die Aktiven und Rentner sehr unterschiedlich anfallen.

– Kosten von vorzeitigen Pensionierungen bei Stellenabbau werden sichtbar und müssten finanziert werden.

– Anschlussmöglichkeiten für Selbstständigerwerbende könnten geschaffen werden.

38 l Nr. 10 l 2012UZ l GELD

NEBENWERTE-BÖRSE

Die Boden -ständigen mit den solidenGewinnen

HOF WEISSBAD AG IN ZAHLEN2010 2011

Umsatz in Mio. Fr. 20.259 19.895Reingewinn Mio. Fr. 0.54 0.53Dividendenrendite in Prozent 1.69* 1.78*KGV 55 56Buchwert je Aktie in Fr. 1022 1023Kurs in Fr. 1500 – 1700 1680 (16.8.2012) *Nennwertrückzahlung

HOF WEISSBAD AG

Wellness vom BestenDas Appenzeller Wellnesshotel Hof Weissbad ist ein 4Sterne-Superior-Hotel. Seit 2009 bietet das Hotel 82 Zim-mer und 5 Suiten an. Da das Hotel an 365 Tagen im Jahrgeöffnet hat, können über 30’000 Belegungen angebotenwerden. 2010 betrug die Auslastung der Zimmer 97 %, waseine Spitzenposition in dieser Branche bedeutet. DiverseTherapien können als Tagesaufenthalter oder als Pauschal-angebot mit Übernachtungen gebucht werden. Das Ange-bot reicht von einer mit eigenem Quellwasser versorgtenInnen- und Aussenbadelandschaft bis zu vielfältigen Mas-sage- und Therapieangeboten. Dazu kommt die hauseigeneKlinik im Hof, die als Privatspital anerkannt und auf post-operative Behandlung und Rehabilitation spezialisiert ist.Der Umsatz des Klinikbereichs liefert rund 10 % desGesamtertrages der Hof Weissbad AG. Nachdem der Umsatz2010 erstmals die 20 Mio. Fr. Grenze durchbrochen hatte,ist dieser Wert 2011 nur knapp unter diese Grenze gefal-len, was im aktuellen wirtschaftlichen Umfeld und in die-ser Branche ein beachtliches Ergebnis ist.

2009 wurden für den Bau von neuen Zimmern, dieUmbauten im Hofhaus und die Modernisierung des Gesund-heits- und Wellnesszentrums 7.3 Mio. Fr. investiert. Trotz-dem dieser Investitionen betrugen die verzinslichen Schul-den per Ende 2010 nur rund das Dreifache des EBITDA 2010,was im Branchenvergleich stark unterdurchschnittlich ist.

Da der gute Geschäftsgang auch in Zukunft anhalten dürfte,wird der Eigenkapitalanteil von 52.7 % (Ende 2010) auchweiterhin hoch bleiben. Aufgrund des positiven Geschäfts-gangs wird das Unternehmen auch in Zukunft die steueref-fiziente Ausschüttungspolitik in Form von steuerbefreitenNennwertrückzahlungen weiterführen können.

Fazit: Die Hof Weissbad AG besitzt im Branchenvergleicheine hohe Ertragskraft und eine geringe Verschuldung. Ver-schiedene Faktoren führen dazu, dass dies auch in Zukunftso bleiben wird: Geringe Saison- und Wetterabhängigkeitsowie kaum Währungsabhängigkeiten, da über 95 % derGäste aus der Schweiz kommen. Das steigende Gesund-heitsbewusstsein der Bevölkerung und eine klare Positio-nierung als Gesundheitshotel werden auch weiterhin füreine hohe Zimmerauslastung sorgen.

Auf den ersten Blick weisen eine Regio-nalbank, ein im Medikamentenhandel tä-tiges Unternehmen und ein Wellnesshotelwenig Gemeinsamkeiten auf. Gemeinsamist den drei Firmen jedoch, dass sie alleeine sehr solide Finanzbasis besitzen,jährlich steigende Gewinne erzielen unddie Aktionäre in Form von grosszügigenAusschüttungen daran teilhaben lassen.

TEXT ALFRED KUHN

l Nr. 10 l 2012 l 39GELD l UZ

gedienstleistung mit der Bezeichnung «Home Care» und imEU-Markt wird der Schwerpunkt verstärkt auf den Versandvon rezeptpflichtigen Medikamenten gelegt. Der CEObekräftigt: «In diesem Bereich ist in den kommenden Jah-ren ein kontinuierliches Wachstum zu verzeichnen. Alserfahrene Pharmadienstleisterin ist Zur Rose Pharma bes-tens vorbereitet, eine führende Rolle in diesem Tätigkeits-feld zu übernehmen.»Fazit: Das Wachstumspotenzial des Unternehmens ist

gross, jedoch teilweise von politischen Entscheiden abhän-gig, da die Selbstdispensation durch Ärzte weiterhin poli-tisch umstritten ist. Die Gewinnmarge ist branchenbedingttief und wird in Zukunft eher noch sinken. Positiv zu bewer-ten ist hingegen, dass das Geschäft wenig konjunkturab-hängig ist. Die Firma besitzt ein grosses Know-how in derMedikamentenlogistik und ist schon lange am Markt. DieUnternehmensleitung agiert innovativ und erschliesst lau-fend neue Märkte im Versandhandel. Erwähnenswert istzudem die solide Eigenkapitalquote, die 56.6 % beträgt.

ZÜRCHER LANDBANK AG IN ZAHLEN2010 2011

Bilanzsumme in Mio. Fr. 548.3 590.5Reingewinn Mio. Fr. 1.353 1.426Dividendenrendite in Prozent 2.71 2.75KGV 20 18.44Buchwert je Aktie in Fr. 742.44 760.86Kurs in Fr. 650 - 700 700 (31.8.2012)

ZUR ROSE AG IN ZAHLEN

2010 2011Umsatz in Mio. Fr. 489.7 488Gewinn Mio. Fr. 3.6 8.7Dividendenrendite in Prozent 5.1 3.33KGV 22.27 7.1Buchwert je Aktie in Fr. 25.74 25.13Kurs in Fr. 18 - 29 19 (15.08.2012)

bung der ZLB in diesem Zusammenhang spricht für sich:«Lieber lokal verbunden als global verzettelt.» Dem Leit-spruch entsprechend, befinden sich über 90 Prozent der vonder ZLB finanzierten Liegenschaften in der Region. DieEröffnung der neuen Filiale eröffnet neue Chancen, wird inder Anfangsphase jedoch auch zusätzliche Kosten verur-sachen. Die Zürcher Landbank konnte seit 2008 ihre Bilanz-

summe von 507 Mio. Fr. auf 590 Mio. Fr. im 2011 erhöhen.Diese Zunahme geht vorwiegend auf die Hypothekenzurück, die um 8.1 % auf 548.5 Mio. Fr. gesteigert werdenkonnten. Die ZLB hält doppelt so viele Eigenmitteln wiegesetzlich vorgeschrieben sind und verfügt somit über einenhohen Substanzwert, der im aktuellen Aktienkurs erst teil-weise enthalten ist. Trotzdem ist das Kurssteigerungspo-tenzial limitiert, denn die ZLB sitzt, wie alle anderen Regio-nalbanken auch, auf einem Klumpenrisiko. Je länger dieDynamik im Immobilien- und Hypothekarsektor anhält,desto grösser ist die Wahrscheinlichkeit einer Preiskorrek-tur und dementsprechend hoher Abschreibungen in denBüchern der vorwiegend im Hypothekargeschäft tätigenRegionalbanken. Zur Erinnerung: In der Immobilienkrise1990 bis 1996 mussten die Banken 8.5 % aller Krediteabschreiben. Fazit: Die Zürcher Landbank verfügt über eine solide

Ausstattung mit Eigenmitteln und ist in der zentrumsnahenWachstumsregion Zürich verankert. Ertragswachstum istunter anderem dank Expansion auch in Zukunft möglich.Risiken: Sobald das Zinsniveau wieder ansteigt, werdenauch die Kreditausfälle wieder zunehmen, insbesonderedann, wenn der Zinsanstieg schnell und stark ausfallensollte.

ZÜRCHER LANDBANK AG (ZLB)

Lokal verbundenDie Zürcher Landbank, eine mittelgrosse Regionalbank imBezirk Winterthur, wurde 1851 gegründet. Der Hauptsitz istin Elgg und es existieren zwei Niederlassungen in Räter-schen und Rickenbach. Die Tätigkeitsgebiete der ZLB lie-gen traditionell im Retail Banking, im Hypothekargeschäft,im Private Banking und im Bankgeschäft mit kleinen undmittleren Unternehmen. Wegen der hohen Nachfrage nachWohnraum in der Boom-Region Zürich und der für die Kun-den günstigen Zinsen, erzielt die ZLB seit Jahren ein anhal-tendes Wachstum der Ausleihungen. Der Erfolg aus demZinsgeschäft stellt mit knapp 86 % des Bruttoertrages dieHauptertragsquelle dar. Dank des guten Geschäftsgangskonnte die ZLB den Aktionären in den vergangenen Jahrenjeweils eine überdurchschnittlich hohe Dividende von 19Fr. (ca. 2.75 %) auszahlen.Die Zürcher Landbank wird in diesem Jahr expandieren

und eine neue Zweigstelle in Neftenbach eröffnen. Die Wer-

ZUR ROSE AG

Rosige AussichtenSeit 1993 beliefert der Thurgauer Grossist Zur Rose Ärztein der Schweiz, die eine Praxisapotheke betreiben. Heuteist in 14 Kantonen die Selbstdispensation durch Ärzteerlaubt. Der Marktanteil des Unternehmens Zur Rose beträgtin der Schweiz in diesem Geschäftsbereich rund 25 %. Seit2001 ist das Unternehmen auch im Versand von rezept-pflichtigen (RX-) und rezeptfreien (OTC-) Medikamentensowie Gesundheitsprodukten tätig. Das grösste Geschäftsfeld in Bezug auf den Umsatz ist

das Ärztegeschäft. Jedoch nimmt der Anteil des Versandge-schäfts kontinuierlich zu. Im Versandhandel beliefert dasUnternehmen rund 1 Mio. Kunden in der Schweiz, Deutsch-land und Österreich. In der Schweiz und in Österreich istZur Rose diesbezüglich der Marktführer. In Deutschland istdas Unternehmen in zwei Bereichen tätig: Als Dienstleis-ter für Versandapotheken und als Versandapotheke unterder Marke VfG. Die VfG ist auch im Discountgeschäft tätig,in dem über 1400 OTC-Artikel angeboten werden. Im Jahr2011 erzielte Zur Rose einen Umsatz von 488 Mio. Fr. undein Betriebsergebnis (EBIT) von 5 Millionen Fr., der Unter-nehmensgewinn belief sich unter Einbezug eines steuerli-chen Sondereffekts auf 8.7 Mio. Fr. Im Heimmarkt konnte sich das Thurgauer Unternehmen

auch 2011 die Marktführerschaft im traditionellen Ärztege-schäft sichern, die Umsatzsteigerung betrug 2 %. BeimMedikamentenversand konnte ein Umsatzwachstum von 5% erzielt werden. Investiert wurde 2011 auch in die Zukunft:Das Unternehmen lancierte in der Schweiz eine neue Pfle-

Im AppenzellerWellnesshotel HofWeissbad wurden2009 für den Bauvon neuen Zim-mern, die Umbautenim Hofhaus und dieModernisierung desGesundheits- undWellnesszentrums7.3 Mio. Fr. investiert.

Foto: zVg

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Aktuell stehen verschie-dene Investmentbanken inder Kritik, Kursmanipula-tionen durchgeführt zuhaben. Viele Anleger ver-zeichneten hohe Verluste.Als Konsequenz hegenheute zunehmend mehrKunden Misstrauen gegen-über der Ehrlichkeit undQualität von Finanzinstitu-ten. Staaten und Aufsichts-behörden reagieren auf dieVerfehlungen der vergange-nen Jahre mit erhöhtenKapitalanforderungen, aberauch mit Massnahmen fürden Schutz der Kunden vorunangemessener Anlagebe-ratung. Allerdings bleibt dieFrage zu beantworten, obVorschriften und Richtli-nien geeignet sind, die Ban-ken zu seriöser Beratungund die Kunden zu mass-

vollen Erwartungen zubewegen?

Bei einer grundsätzlichenBetrachtung kommen demBerater einige grundlegendeund ethisch bedeutsameVerantwortlichkeiten zu. Ermuss zunächst selber in derLage sein, die fachlichenZusammenhänge zu verste-hen und diese mit den Be-dürfnissen und Fähigkeitendes Kunden zu verknüpfen.Weiter muss er es aber auchverstehen, diese oft komple-xen Verknüpfungen so zuvereinfachen, dass sie auchfür einen Laien verständlichwerden und trotzdem anRichtigkeit nichts einbüs-sen. Schlussendlich muss er– frei von persönlichen Vor-stellungen und Wünschen –den passenden Ratschlag imwahren Interesse des Kun-

den geben. Dies alles zu-sammen ergibt eine an-spruchsvolle Aufgabe. Umsoerstaunlicher ist es, dass dieVermögensverwaltung derBeratung im eigentlichenSinne wenig Wert beimisst.Beratung, wie sie in derRechtsprechung oder derStrategieentwicklung gangund gäbe ist, muss in der Fi-nanzdienstleistung immernoch den Beweis der Wert-haltigkeit führen. Ob dies ander Fähigkeit der Beraterselber liegt oder an der un-realistischen Ertragserwar-tung des Kunden bei gleich-zeitiger Vernachlässigungder Risiken, muss wohl imEinzelfall herausgefundenwerden.

Worauf kann man sichalso heute – auch imUmfeld der Finanzdienst-

VON MARCEL TSCHANZ

BERATUNG VERLANGT NACH INDIVIDUELLER BEURTEILUNG

Kunden hegen MisstrauenFoto

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MARCEL TSCHANZ

Der Autor ist

CEO der

VP Bank

(Schweiz) AG.

[email protected].

leistungen – noch verlas-sen? Es ist die Solidität, dieNachvollziehbarkeit, dieErnsthaftigkeit und dasSchlichte, Einfache, quali-tativ Herausragende, dasdie Schweizer Qualität –auch im Finanzdienstleis-tungssektor – ausmacht.Für alle Finanzdienstleis-ter muss klar sein, dass diekomplexen Fragestellun-gen jedes Einzelnen nachindividueller Beurteilungund spezifischen Lösun-gen verlangen. Das Ver-trauen der Kunden wirddurch gelieferte Leistungund letztendlich durchgehaltene Versprechenerlangt. Nur wenn diesüber lange Zeit gelingt,kann von einer erfolgrei-chen und nachhaltigenBeratung die Rede sein.

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40 l Nr. 10 l 2012UZ l GELD

DER AUTOR

André Caradonna

ist Produkt -

spezialist von

Swisscom und

beantwortet

Fragen zur Infor-

mations- und

Kommunikationstechnologie.

[email protected]

VON ANDRÉ CARADONNA

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Wie bringe ich am bestenmeine zwei Geschäfts-standorte und den Aus-sendienst kostengünstig«unter ein Dach»?

Mit mehreren Geschäfts-standorten und Mitarbei-tern die regelmässig unter-wegs sind, nimmt dieHerausforderung an eineTelefonielösung zu. Eineoptimale Konstellation istzudem möglichst kosten-günstig und erlaubt –sofern sich zu einem späte-ren Zeitpunkt der Bedarfergibt – die flexible Anpas-sung an Veränderungen,wie beispielsweise einenzusätzlichen Standort oderden Rufnummerntransfer.

Für die vorliegendeAusgangslage eignet sicheine Lösung, die flexibel an

neue Gegebenheitenanpassbar ist. Erreicht wirddies durch die Virtualisie-rung der Kommunikations-dienstleistungen, sprichder Verlagerung auf eineinternetbasierte Telefonie-Infrastruktur. Diese vereintzwei wichtige Eigenschaf-ten: Skalierbarkeit undErreichbarkeit. Konkretbedeutet dies, dass mananstelle einer physischenTelefonanlage, eine virtu-elle Telefonzentrale ein-richtet. Diese wird über diegleiche Infrastruktur abge-wickelt wie der Datenver-kehr – also über die Inter-netleitung. So entfällt dieInvestition in teure Hard-ware. Gleichzeitig könnenalle Firmenstandorte, Aus-sendienstmitarbeiter undHeimarbeitsplätze in

einem Verbund zusam-mengeschlossen werden.Zusätzlicher Vorteil: Sämt-liche Gespräche innerhalbdes Verbundes sind kosten-los. Und da die Sprachpa-kete bei der Übertragungden Datenpaketen vorgezo-gen werden, kann eine guteSprachqualität gewährleis-tet werden. Ein weitererVorteil ist die einfache Ver-waltung der virtuellenTelefonanlage. Sollten wei-tere Standorte dazukom-men oder ein neuer Heim-arbeiter in den Verbundaufgenommen werden, istdas mit wenigen Einstel-lungen machbar undbraucht keine aufwändigeInstallation. Gerade fürAussendienstmitarbeiterist es zudem äusserst prak-tisch, dass man mit einer

virtuellen Telefonanlageseine Telefonnummerüberall hin mitnehmenkann und so weltweit unterder gleichen Nummererreichbar ist oder Anrufetätigen kann. Alles was esdazu braucht, ist ein Inter-netzugang und ein Endge-rät (PC mit Headset oderTelefon).

Mit einer virtuellenTelefonanlage ist einUnternehmen also bestensgerüstet. Aber auch Unter-nehmen, die bereits einephysische Teilnehmerver-mittlungsanlage installierthaben, können von der IP-Telefonielösung profitie-ren. Mit einem sogenann-ten Trunk-Channel bestehtdie Möglichkeit, die physi-sche Teilnehmervermitt-lungsanlage an das Internetanzuschliessen. Dadurchkann mit der vertrautenInfrastruktur eine völligneue Technologie genutztwerden.

TELEFONIELÖSUNG FÜR UNTERNEHMEN

Effizientes Management

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l Nr. 10 l 2012 l 41KOMMUNIKATION l UZ

42 l Nr. 10 l 2012UZ l KOMMUNIKATION

TEXT MICHAEL H. QUADE

Ein Smartphone oder Tablet kann eigentlich alles, was derComputer am Arbeitsplatz auch kann. Es braucht dafür nurdie entsprechenden Programme. Die Geräte können stan-dardmässig E-Mails und Office-Dokumente verarbeitensowie PDF-Dateien öffnen. Im Internet surfen klappt in derRegel problemlos. Auch kann man die Funktion mit soge-nannten Apps beliebig erweitern. Apps sind ja nichts ande-res als Programme, und wer ein Smartphone oder Tablethat, weiss, dass eine App aus dem Store von Apple oder Goo-gle innert Sekunden installiert ist.

Apps können Spiele sein oder kleine Anwendungen, dieeinem dabei helfen, Notizen zu verwalten. Es gibt auchApps, die einen für die Smartphone-Anzeige optimiertenZugriff auf Dienste wie Facebook oder Twitter ermöglichen.Ausserdem gibt es Apps für die kostenlose Kommunikationwie z.B. Skype oder WhatsApp. Immer mehr Software-Anbieter für Business Software bieten ihre Client-Pro-gramme als App an. So haben z.B. die ERP-SystemanbieterABACUS und Sage bereits Client-Apps für ihre Software-Lösungen entwickelt.

Die Datensicherheit ist das ProblemDas Problem bei Apps ist nun aber, dass diese Berechti-gungen verlangen, um bestimmte Funktionen auf demSmartphone oder Tablet zu nutzen. Betreffend Datensicher-

heit gibt es heikle und weniger heikle Berechtigungen. Sehrheikel sind die Berechtigungen, die z.B. den Datenzugriffauf die Kontakte im Telefon oder auf die Anruferliste erlau-ben. Nicht minder heikel sind solche, die den Zugriff aufdie lokal auf dem Smartphone oder Tablet gespeichertenDaten, die eingerichteten E-Mail-Konten oder den aktuel-len Standort ermöglichen.

Ausgesprochen heikel wird es dann, wenn Mitarbeitendeihre privaten Geräte unbedarft auch für geschäftliche Aktivitäten nutzen, eben «Bring Your Own Device», wenngegebenenfalls z.B. der ganze Kundenstamm unter «Kon-takte» abgespeichert ist. Oder wenn die MitarbeitendenKunden mit ihrem privaten Smartphone anrufen, auchwenn die dabei eingesteckte SIM-Karte vom Arbeitgeber ist.Apps mit entsprechenden Berechtigungen können dannauch diese Daten mitlesen.

Und da das Gerät dem Mitarbeitenden gehört, kann die-ser ja installieren und mit dem Gerät machen, was er will.Denn die eingesteckte SIM-Karte und das Konto, mit demman auf den App-Store zugreifen kann, sind voneinanderlosgelöst. Das heisst: Eine SIM-Karte des Arbeitgebers ver-hindert nicht, dass man auf dem Gerät installieren kann,was man will.

Daten bleiben auch oft auf dem Smartphone des Mitar-beitenden gespeichert, wenn dieser das Unternehmen ver-lässt. Wer denkt beim Austritt eines Mitarbeitenden daran,dessen privates Smartphone zu kontrollieren?

DATENSICHERHEITSPROBLEME BEI GESCHÄFTLICHER NUTZUNG DES PRIVATEN SMARTPHONES

«Bring Your Own Device» Haben Sie sich privat ein Smartphone oder ein Tablet zugelegt? Z.B. ein schickes Apple iPhone oder eines mit dem Google-Betriebssystem Android? Brauchen Sie dieses private Gerät z.B. für geschäftliche E-Mails? Synchronisieren Sie geschäftliche Termine und Kontakte mit Ihrem Smartphone? Ja? Das ist «Bring Your Own Device».

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Wie soll man mit BYOD umgehen?Bei sehr hohem Sicherheitsbedarf gibt es die Variante,«Bring Your Own Device» komplett zu verbieten und denMitarbeitenden Smartphones oder Tablets bereitzustellen.Diese können dahingehend konfiguriert werden, dass dieDaten sicher sind. Nur der IT-Support darf das Gerät kon-figurieren und neue Anwendungen installieren. Anwen-dungen können auch über einen unternehmensinternenApp-Store bereitgestellt werden. Das heisst: Alles, was aufdem Smartphone installiert und genutzt wird, ist durch dasUnternehmen kontrollierbar. Für ein kleines Unternehmenmit wenigen Mitarbeitenden ist diese Variante jedoch zuteuer und zu aufwendig.Eine weitere Variante bei hohem Sicherheitsbedarf ist,

dass das Unternehmen eine spezialisierte App auf dem pri-vaten Gerät installieren lässt. Eine App, welche private undgeschäftliche Daten trennt. Solche Anwendungen setzenjedoch in der Regel auch noch Softwaresysteme wie z.B.Microsoft Exchange beim Unternehmen voraus. Diese sindnicht notwendigerweise in jedem Unternehmen im Einsatz.

Organisatorische MassnahmenFür weniger hohen Sicherheitsbedarf gibt es ein paar Mass-nahmen organisatorischer und technischer Art, die auchfür kleine Unternehmen durchaus im Bereich des Mögli-chen liegen. Die erste organisatorische Massnahme solltedie Erstellung eines Inventars sein (was natürlich auch beihohem Sicherheitsbedarf Sinn hat). Wer im Unternehmenwendet BYOD an? Welche geschäftlichen Daten nutzen dieMitarbeitenden auf ihren Geräten? Welchen Sicherheitsbe-darf haben diese Daten? Mit der Erstellung eines Inventarskann ein Unternehmen gleich prüfen, ob ein Bedarf anBYOD besteht. Denn mit BYOD können sich dem Unterneh-men auch neue Möglichkeiten erschliessen, die zur Verbes-serung der Geschäftsprozesse führen.Die zweite organisatorische Massnahme ist eine Richt-

linie oder Weisung. Mitarbeitende können durch eine Wei-sung für das Thema BYOD und die oben erwähnten mögli-chen Zugriffe auf Daten durch Apps sensibilisiert werden.In der Weisung können die Mitarbeitenden auch in diePflicht genommen werden, einfache technische Massnah-men auszuführen, welche die Sicherheit erhöhen. Die Weisung sollte auch die rechtliche Situation regeln.

DER AUTOR

Michael H.

Quade ist

Dozent für

Wirtschaftsin-

formatik an der

Fachhoch-

schule Nord-

westschweiz FHNW. Im Rahmen

der Business-Software-Studie

2012 beschäftigt er sich mit dem

Thema BYOD und Mobile Device

Management.

[email protected]

Hierzu sollte sich das Unternehmen Antworten auf die folgenden Fragen erarbeiten: – Wem gehört das Gerät?– Wem gehören welche Daten? – Auf welche Daten darf mit dem privaten Gerät zugegriffen werden und auf welche nicht?

– Wer kommt für allfällige Lizenzkosten auf? – Wie wird vorgegangen bei Verlust des Gerätes oderwenn das Gerät im geschäftlichen Einsatz ausfällt?

Die Antworten auf diese Fragen sind umso wichtiger, je stärker ein Unternehmen auf BYOD setzt.

Einfache technische MassnahmenDie erste und einfachste technische Massnahme ist es, denPasscode zu aktivieren. Eine Zahl, die man jedes Mal ein-geben muss, wenn man das Telefon «aufweckt». Die zweiteMassnahme ist die Verschlüsselung aller Daten auf demSmartphone oder Tablet. Das aktuelle BetriebssystemAndroid kann das standardmässig. In den Einstellungen isteinfach die entsprechende Option zu aktivieren (allerdingsdauert es danach einen Moment, bis alle Daten verschlüs-selt sind und das Gerät wieder benutzt werden kann). BeimiPhone oder iPad sind mit der Version 5 des Apple-Betriebs-system IOS einige Daten verschlüsselt, wenn man das Tele-fon mit dem Passcode schützt. Man kann bei IOS auch diekomplette Löschung aller Daten aktivieren, falls der Pass-code mehrere Male falsch eingegeben wurde.Die zweite einfache technische Massnahme besteht

darin, eine App zu installieren, welche das System und dieDaten vor Gefahren schützt. Das kennen Sie sicher vonIhrem Arbeitsplatzrechner: Installieren Sie ein Virenschutz-programm! Dabei unterscheiden sich die Funktionen derVirenschutzprogramme für Smartphone und Tablet leichtvon der PC-Version: Diese Virenschutzprogramme kont -rollieren in der Regel schon bei der Installation einer neueApp, ob diese als sicher eingestuft ist oder nicht (was mitden oben erwähnten Berechtigungen zu tun hat). Die meisten Schutz-Apps bieten Funktionen zur Fern -

löschung von Daten, wenn das Gerät z.B. gestohlen wurde.Dazu muss man sich beim Anbieter des Virenschutzpro-gramms nur mit seinem Gerät registrieren. Das funktioniertim Übrigen auch, wenn eine andere SIM-Karte eingelegtwurde.

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l Nr. 10 l 2012 l 45MOBIL l UZ

TEXT SIMONE LEICHT

Mobility Solutions AG hat dafür eineonline-gestützte Poolfahrzeug-Steuerungentwickelt, die eine Optimierung desFuhrparks bei gleichbleibender Mobilitäterlaubt. Ausserdem können Nachhaltig-keitsziele im firmeneigenen Pool besserumgesetzt werden. Pooling ist die Nut-zung eines Fahrzeugs durch mehrere Fah-rer. Einzelne oder mehrere Fahrzeuge ste-

hen dabei allen Poolingteilnehmern zurVerfügung. Ziel ist, die Auslastung dereinzelnen Fahrzeuge zu erhöhen unddadurch die Effizienz des Fuhrparks zusteigern. Durch die gemeinsame Nutzungwerden aus «Stehzeugen» Fahrzeuge undder Fuhrpark kann reduziert werden. Dasspart Kosten. Intelligente Buchungssys-teme garantieren dabei jederzeit die Ver-fügbarkeit der Fahrzeuge für die geplan-ten Fahrten.

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Mit einer Karte – dies kann je nachTechnik auch der Firmenausweis sein -hat der Mitarbeitende Zugang zu seinemFahrzeug. Online-Buchungsplattformund Zugangskarte können auch im eige-nen Firmenauftritt gestaltet werden.

Die OptimierungDas Buchungssystem erfasst alle Fahrtenmit Nutzungszeitpunkt, Nutzungsdauer,gefahrene Kilometer sowie Fahrer. Hierist es auch möglich, Kostenstellen vonAbteilungen zu hinterlegen. In detaillier-ten Auslastungsanalysen wird der tat-sächliche Fahrzeugbedarf über 24 Stun-den genau aufgezeigt.

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46 l Nr. 10 l 2012UZ lMOBIL

TEXT ALFRED KUHN

Schon das günstigste Auto verursacht monatliche Vollkos-ten ab 500 Franken und der TCS hat berechnet, dass eindurchschnittliches Auto mit einem Neuwert von 35’000Franken Kosten von 78 Rappen pro Kilometer verursacht.Wie setzt sich dieser Wert zusammen?

Zwei Drittel der Autokosten sind fixDie Ausgaben für ein Auto, ob privat oder geschäftlichgenutzt, lassen sich in Fixkosten und variable Kosten aufteilen:– Festkosten fallen an, egal ob ein Auto gefahren wird oderob es in der Garage steht. Sie entstehen, sobald man dasAuto eingelöst hat. Der mächtigste Posten ist hierbei derzeitabhängige Wertverlust des Autos (Amortisation), derca. 31 Prozent der Gesamtkosten ausmacht. Je höher alsoder Neupreis des Autos, desto teurer wird der Unterhalt.Zu den Festkosten gehören neben der Amortisation derZinsverlust des im Auto gebundenen Kapitals, die Ver-kehrssteuer, Versicherungen, Garagierungskosten, Neben-auslagen und Fahrzeugpflege. Die Festkosten machen fastzwei Drittel der Gesamtkosten aus.

– Variable Kosten: Diese Ausgaben hängen von der Häufig-keit des Autogebrauchs ab, aber auch von der Automarkeund dem Modell. Den grössten Posten stellt hier mit etwa18 Prozent der Gesamtkosten der Treibstoff dar. VariableKosten sind des Weiteren die Aufwendungen für Service,Abgaswartung, Reparaturen und der Ersatz der Reifen.Die Anzahl gefahrener Kilometer hat auch Einfluss auf dieWertverminderung.

Die Kosten eines Autos lassen sich nicht auf den Frankengenau zum voraus berechnen. Die zwei unsichersten Bud-getposten sind unvorhergesehene Reparaturen und derTreibstoffpreis. Reparaturen können nach Pannen oderUnfällen sehr schnell einmal einige Tausend Frankenzusätzliche Kosten verursachen und die Treibstoffpreisesind starken Schwankungen unterworfen. Je nach Fahr-weise der Benutzer des Firmenautos können auch die Verkehrsbussen einen weiteren nicht zu unterschätzendenPosten darstellen.

KilometerkostenMit Hilfe des USB-Sticks TCS Kilometerkosten 2012 (19Franken für TCS Mitglieder; 29 Franken für Nichtmitglie-der) haben wir die Durchschnittswerte für neun der meistverkauften Autos der unteren, mittleren und oberen Mittel-klasse zusammengestellt (siehe Tabelle). Diese Berechnun-gen wurden für jedes der neun Autos zweimal durchgeführt,nämlich für die Kosten mit und ohne Leasing. Da, wie gesagt,die Gesamtkosten bei zwei gleichen Fahrzeugen durchausunterschiedlich sein können (auch aufgrund der jährlichenFahrleistung, der Einsatzbedingungen, der Versicherungs-prämien), können die errechneten Werte nur als Anhalts-punkte für eine Kostenanalyse dienen. Es wurden folgendeAnnahmen getroffen: Pro Jahr werden 15 000 Kilometergefahren. Die Abschreibung für das Fahrzeugalter wird mit

WIE GESCHÄFTSAUTOS DAS BUDGET BELASTEN

Vollkosten für FirmenautosSteuern, Versicherungen, Treibstoff, Abschreibung – Die Kosten eines Firmenautos werden oft unter-schätzt. Erfahren Sie hier, aus welchen Posten sich die Kostenrechnung für Firmen zusammensetzt.

l Nr. 10 l 2012 l 47MOBIL l UZ

einem linearen Abschreibungssatz von 10 Franken pro Jahreingesetzt. Die Kapitalverzinsung (bei Barzahlung) spieltim heutigen Niedrigzinsumfeld nur eine geringe Rolle, wirdaber auch mitberücksichtigt. Bei der Verkehrsteuer wurdendie Ansätze des Kantons Zürich verwendet. Die Haftpflicht-und die Vollkaskoversicherungsprämien wurden für einenunfallfreien, männlichen Fahrer im Alter von 40 Jahrenberechnet (mit Maximal-Bonus). Die Garagierungskostenwurden mit 1500 Franken pro Jahr budgetiert. Bei denbeweglichen Kosten wurde die Wertverminderung aufgrundder gefahrenen Kilometer berücksichtigt und der Treibstoff-preis mit 1.80 Franken pro Liter eingesetzt. Hinzu kom-men die geschätzten Kosten für Reifen, Service, Abgaswar-tung und Reparaturen.

Man kann aus der Tabelle herauslesen, dass der Betriebeines Autos der Oberklasse ganz schön ins Geld gehen kann.Das Geschäftsbudget der Firma wird dabei beinahe doppeltso stark belastet wie bei einem Auto der unteren Mittel-klasse. Besonders teuer wird das Geschäftsauto der Ober-klasse, wenn es geleast ist: die Mehrkosten betragen schnelleinmal 300 bis 400 Franken pro Monat, das sind also noch-mals zusätzliche 3600 bis 4800 Franken pro Jahr. Dasselbegilt auch für Geländewagen mit Allradantrieb, da dieseeinen hohen Treibstoffverbrauch haben und Reparaturenan der Allrad-Technologie hohe Kosten verursachen.(sieheTabelle).

Es stellt sich die Frage, ob der Kauf von Occasionsau-tos, bei denen die Amortisation tiefer ausfällt, eine prakti-kable Lösung zur Kostensenkung wäre. Man darf jedochnicht vergessen, dass Autos mit zunehmendem Alter höhereService- und Reparaturkosten verursachen und diese dieerzielte Einsparung beim Kauf zumindest teilweise zunichtemachen können.

Lohnt sich Leasing?Heute sind die Leasing-Zinssätze so tief wie noch nie. Jederzweite Neuwagen wird in der Schweiz deshalb heutegeleast, das entspricht rund 120’000 Auto-Zulassungen proJahr. Mit der Barzahlung fährt man trotzdem auch heutenoch wesentlich günstiger. Für Selbständigerwerbendebesteht der Nachteil der Barzahlung darin, dass auf einen

Schlag eine hohe Summe Geld gebunden wird, die derFirma nicht mehr für Investitionen zur Verfügung steht.Welchen Gewinn müssten Sie erzielen, um die Leasingkos-ten zu amortisieren? Wenn es Ihrer Firma gelingt, 7 Prozentoder mehr mit dem nicht für den Autokauf ausgegebenenKapital zu generieren, kann sich das Leasing lohnen. Selbständigerwerbende können ausserdem die Leasing-Raten sowie die Vollkaskoversicherung von den Steuernabziehen:

Berechnungsbeispiel für den VW Passat 1400 TSI Variant: 1165 Fr. – 965 Fr. = 200.–(Mehrkosten pro Monat durch Leasing)200.–/Monat x 12 Monate = 2400 Fr. (Mehrkosten pro Jahr)2400 Fr.: 35750 Fr. = 6.7 %

Diese Berechnung gilt nur bei einem sehr guten Risiko desLenkers (maximaler Versicherungsbonus). Die Kosten kön-nen stark ansteigen, wenn das Risiko des Fahrers hoch ist,was vom Alter, der Nationalität und der Anzahl unfallfreierJahre des Lenkers abhängt.

Diskussionen über Spesenverrechnung vermeidenBenutzt der Arbeitnehmer im Einverständnis mit demArbeitgeber für seine Arbeit ein Auto, so hat der Arbeit geberdie üblichen Betriebs- und Unterhaltskosten zu tragen.Dabei spielt es keine Rolle, ob der Arbeitgeber ein Geschäfts-auto zur Verfügung stellt oder der Arbeitnehmer sein Privatauto für die Arbeit benutzt. Stellt der Arbeitgeber einGeschäftsauto zur Verfügung, muss schriftlich vereinbartwerden, in welchem Ausmass der Privatgebrauch er -laubt ist und wie hoch die Kostenbeteiligung des Arbeit -nehmers ist.

Ist die Situation umgekehrt, stellt also der Arbeitnehmersein Privatauto zur Verfügung, wird heute normalerweiseeine Kilometerentschädigung vereinbart. Als Richtlinie die-nen hier wiederum die TCS-Berechnungssätze. Mit Hilfedes USB-Sticks TCS Kilometerkosten 2012 kann jeder Unter-nehmer die Kilometerkosten für jeden Wagentyp in -dividuell berechnen. Damit können Unstimmigkeiten undDiskussionen bezüglich Spesenentschädigungen von vorn-herein vermieden werden.

KOSTEN EINES GESCHÄFTSAUTOS Pro Monat und pro Kilometer bei einer jährlichen Fahrleistung von 15’000 km

Kosten bei Barzahlung Kosten mit Leasing*Neupreis (Listenpreis) Monatskosten (Fr.) Kilometerpreis (Fr.) Monatskosten (Fr.) Kilometer-preis (Fr.)

Untere Mittelklasse (Benziner)Hyundai i30 1.4 Comfort 17240 675 0.54 785 0.63VW Golf 1.4 Trendline 23400 760 0.61 905 0.72BMW 1er 116i (5-türig) 34300 890 0.71 1060 0.85

Mittelklasse (Benziner)Skoda Octavia 1.2 TSI Active 23400 740 0.59 890 0.71VW Passat 1400 TSI Variant 35750 965 0.77 1165 0.93Mercedes C-Klasse C180 Blue Efficiency 46500 1045 0.84 1290 1.03

Obere Mittelklasse/Oberklasse (Benziner)BMW 5er 520i Limousine 54300 1205 0.96 1475 1.18Mercedes E-Klasse E250 (Limousine Blue Efficiency) 62500 1255 1.00 1560 1.25Audi A7 2.8 FSI Sportback 72050 1475 1.18 1805 1.44

* Annahme: Leasingrate 4 %; Abzahlungsdauer 4 Jahre

Fotos: zVg

48 l Nr. 10 l 2012UZ l WEITERBILDUNG

INTERVIEW HANSJÖRG HOFPETER

Was motiviert Sie zu solchen Leistungen? Ich habe hohe Erwartungen an mich selbst und versuchediese zielstrebig zu erreichen.

Könnten Sie uns kurz Ihren Werdegang beschreiben?Ich habe eine Lehre als Kaufmännische Angestellte imSchweizer Paraplegiker-Zentrum, Nottwil absolviert. Dortkonnte ich in meinem ersten IT-Projekt («Einführung TAR-MED & elektronische Leistungserfassung») Erfahrungen inder Informatik sammeln. Anschliessend arbeitete ich in ei-nem IT-Betrieb (Bison FLG) als Customer-Supporterin. Ichwollte mich in Richtung Entwicklung/Programmierung spe-zialisieren. Ich erhielt dort die Möglichkeit den eidg. Fach-ausweis als Informatikerin zu erlangen. Mein Arbeitgeberbeförderte mich aufgrund dieser Ausbildung zur Projektlei-terin/ Business Consultant ERP und ich erhielt eine interneGrundausbildung in der Software-Programmierung. Seit 2009arbeite ich in der Comatic AG in Sursee als Program miere-rin. Aufgrund der Betriebsgrösse habe ich Einblick in vieleverschiedene Bereiche des Software-Hauses. 2010 entschlossich mich für die Weiterbildung zum eidg. Diplom.

Warum haben Sie sich für die höhere Berufsausbildung(Fachausweis/ Diplom) entschieden?Da ich keinen Matura-Abschluss habe, fehlt mir der Zugangzur Fachhochschule. Vor allem schätze ich die Möglich-keit die Ausbildung nebenberuflich absolvieren zu kön-nen ohne mein Arbeitspensum zu reduzieren. Ausserdemfinde ich es wichtig, das Gelernte zeitnah in die Praxis ein-fliessen zu lassen.

Welches war der Anlass für Ihre Weiterbildung?Als ich den Fachausweis absolvierte, war mir bereits klar,dass ich auch das Diplom machen werde. Ausschlaggebendwar der Drang Neues zu Lernen und die Möglichkeit diesesWissen bei meinem Arbeitgeber in die Praxis umsetzen zukönnen.

Wie gross war der Aufwand für die Ausbildung für Sie?Ich habe das Glück, dass ich mit einem relativ schnellenAuffassungsvermögen gesegnet bin und mit Leichtigkeitlerne. Ich habe die Ausbildung als Selbststudium mit eini-gen Tagen Schule begonnen. Nach der ersten Zulassungs-prüfung habe ich bei der IFA die Diplomarbeit sowie dieVorbereitungen zur Abschlussprüfung besucht. Der grösste

EIDGENÖSSISCHES DIPLOM ZUM INFORMATIKER

Praxis und Ausbildung vereintRahel Döring hat das eidgenössische Diplom als Informatikerin mit der Gesamtnotevon 5.0 abgeschlossen. Im Gespräch mit Hansjörg Hofpeter von der ICT-Berufs -bildung betont sie, wie wichtig die Unterstützung des Arbeitgebers sei.

Rahel Döring.

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l Nr. 10 l 2012 l 49WEITERBILDUNG l UZ

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Aufwand für mich war die Diplomarbeit und der Lernauf-wand für die Abschlussprüfung.

Hat sich der Aufwand zur Erlangung des Diplomsgelohnt? Ich habe viele interessante Dinge aus der Ausbildung mitge-nommen. Sei dies die Zusammenarbeit mit Mitschülern, denDozenten und deren Erfahrung und natürlich die Theorien,die ich nun in der Praxis umsetzen kann. Persönlich gab mirdie Ausbildung grösseres Selbstbewusstsein im Beruf.

Hat sich der Erhalt des Diploms auf Ihre beruflicheStellung ausgewirkt?Ich arbeite in einem kleinen Betrieb, wodurch die Organi-sations-Struktur bereits sehr flach ist. Was ich allerdingssehr schätze ist die Möglichkeit, das Fachwissen aus derAusbildung in den Betrieb einfliessen zu lassen.

Welche persönlichen Fähigkeiten haben Sie währendder Ausbildung verbessern können?Für mich war es eine neue Erfahrung eine Diplomarbeitzu schreiben und das damit verbundene Vorgehen. Vorallem jedoch hat mich der Bereich der Personalführung fas-ziniert und ich habe in diesem Bereich einige Dinge für michpersönlich mitgenommen. Natürlich wird in einer solchenAusbildung auch das Auftreten vor Mitschülern, Dozentenund schlussendlich Experten geschult und in diesemBereich konnte ich ebenfalls einiges lernen.

Was halten Sie von dem modularen Aufbau der Infor-matik Aus- und Weiterbildung?Die verschiedenen Module ermöglichen eine breitgefä-cherte Ausbildung und daher befürworte ich diesen Auf-bau sehr.

Aus welchen Gründen würden Sie den Erwerb einesFachausweises bzw. eines Diploms empfehlen?Gerade der Fachausweis enthält viel Basiswissen im Bereichder Informatik und man erhält durch die Weiterbildung ei-nen breiten Eindruck von dem gewählten Bereich – in mei-nem Falle das Projektmanagement. Das Diplom empfehle ichvor allem Personen, die anschliessend auch eine Stellung alsProjektleitung oder im Kaderbereich anstreben möchten. Ichhatte während meiner Weiterbildung zum Diplom einige Hürden zu überwinden und durfte feststellen, dass ich tatkräftig unterstützt wurde.

Daher möchte ich mich an dieser Stelle für den Einsatzund Elan der Mitarbeiter der ICT Berufsbildung bedankenund auch bei meiner Schule der IFA, die mich unkompliziertmitten während der Ausbildung aufgenommen hat und mirdie Möglichkeit gegeben hat, die angefangene Weiterbildungzu beenden. Die Weiterbildung selbst hat mir mein Arbeit-geber ermöglicht und daher ein grosses Dankeschön an dieComatic AG und das Team, welches mich während derDiplomarbeit unterstützt hat.

Stillstand ist Rückstand, wie sehen Sie Ihre weitereberufliche Zukunft?Erst einmal werde ich versuchen das Gelernte in der Pra-xis umzusetzen und mich beruflich weiterzuentwickeln.Ein Wunsch ist es, irgendwann den MAS zu absolvieren.

Wie sollte eine Kampagne gegen Fachkräftemangel inder Informatik aussehen?Ich finde den einfachsten Einstieg in eine Weiterbildungdurch den Arbeitgeber. Mitarbeiter welche vom Arbeitge-ber für eine Ausbildung begeistert werden und entspre-chende Unterstützung erhalten, sind motiviert im Beruf undin der Schule.

Anz

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50 l Nr. 10 l 2012UZ l UNTERNEHMEN

TEXT SALOME KERN

Solche Jubiläen feiern nicht mehr viele Unternehmen in derSchweiz. Was vor hundert Jahren mit der Gründung vonGhielmetti & CIE in Bern begann, ist heute ein globaltätigesUnternehmen. Die Ghielmetti AG hat sich inzwischen aufverschiedene Bereiche spezialisiert. Dazu gehört einerseitsdie Audio-, Video-, Multimedia- und Datenkommunikationund andererseits auch der industrielle Elektronikgerätbau.Die Unternehmung legt gemäss ihrem Leitspruch «GHIEL-METTI, use forever!» viel Wert auf eine lange Lebensdauerund höchste Qualität.

«Wir wollen führend bleiben»Neben Standartprodukte bieten die Mitarbeiter der Ghiel-metti AG auch Hilfe in Planung und Consulting, Projekt-leitung, Installation und Reparaturen an. Mit den kunden-spezifischen und massgeschneiderten Produkten fürSpezialanwendungen findet jeder die richtige Lösung fürsein Anliegen. Die Produkte sind an verschiedenen Einsatz-gebieten wie Übertragungswagen, Konzert- und Theatersä-len oder Produktions-Studios installiert. AudiotechnischeAnlagen der Firma lassen sich gar an prominenten Ortenfinden, so hat die Ghielmetti AG beispielsweise in der RoyalOpera London, dem Teatro alla Scala in Milano und im KKlin Luzern ihre Produkte installiert. So gehören zu ihren Mul-

timedia-Kunden auch die Fernsehsender BBC, ORF, SRGSSR idée Suisse und Radiostationen wie Sky Radio/TV undSWR.

Das Schweizer Unternehmen betreibt insgesamt zweiStandorte in der Schweiz und Deutschland. 32 Vertriebs-partner verkaufen ihre Produkte im Ausland, weitere Glo-bale Vertriebs- und Supportzentren sind geplant. Inhaberund Geschäftsführer Hans Peter Schwaninger über dieZukunftspläne: «Aufgrund des guten Geschäftsgangs bli-cken wir voller Zuversicht in die Zukunft. Wir haben denAnspruch, schweiz- und weltweit führend in unserem Kern-bereich zu bleiben.»

Alles begann mit ZeitschalternDie Firma Ghielmetti gilt als Pionier in der Audio-Bran-che. Sie bauen täglich Geräte und Anlagen für Audio undVideo-Systeme respektive für die Industrieautomation inder Fabrik in der Schweiz.

Vor hundert Jahren begann die Firma mit der Herstel-lung von Zeitschaltern. Zwölf Jahr später kamen Fern -schalter und Zeitrelais dazu. Vor 50 Jahren eröffnete danndas erste Verkaufsbüro in Paris. Die Ghielmetti AG ver -breiterte ihr Sortiment über die Jahre, von Kaltkathoden -röhren über Kreuzschienenverteilern bis zum Loch -streifengerät. Seit 1971 ist ihre Fabrik in Biberist stationiertund 1999 wurde die Filiale in Luckenwalde, Deutschland,

DIE GHIELMETTI AG IST 100 JAHRE ALT GEWORDEN

Qualität hat einen WertDieses Jahr feiert die Ghielmetti AG ihren 100. Geburtstag. Das Unternehmen aus Biberist ist in der Fabrikation von und Handel mit Systemen in der Kommunikations-branche und im Elektronikgerätbau tätig. Gemäss ihrem Leitspruch «GHIELMETTI,use forever!» legen sie viel Wert auf Qualität.

Die audiotechnischen Systeme der Ghielmetti AG tun auch im Konzertsaal des KKL, erbaut vom Architekten Jean Nouvel, ihren Dienst.

Fotos: Swiss-Image.ch, Christof Sonderegger (o.l.) /zVg (r.)

l Nr. 10 l 2012 l 51UNTERNEHMEN l UZ

Wir setzen auf FachwissenHans Peter Schwanger istInhaber und Geschäfts -führer der Ghielmetti AG. Qualität auf einem hohenNiveau ist ihm für seineProdukte ein grosses Anliegen.

Welche Vorteile haben dieKunden durch die Dienstleis-tungen der Ghielmetti AG?Durch das Anbieten von mass-geschneiderten Produkten fürSpezialanwendungen verfügtGhielmetti auch über umfang-reiches Fachwissen bei der Ent-wicklung von Lösungen für dieDatenkommunikation. Mass-gefertigte Kundenlösungen,aber auch Standardproduktesind unsere Stärken, die wir imLauf der Jahre perfektionierthaben. Wir hören genau aufdie Wünsche unserer Kunden,analysieren sorgfältig ihre

Situation und Anforderungen,planen die für sie passendeLösung und installieren diese –so sind wir ein kompetenterAnsprechpartner für eine kom-plexe Lösung. Unser Anspornist die Leidenschaft, immerbessere und auf dem Markteinzigartige, innovative, leis-tungsfähige und erfolgreicheProdukte anzubieten. Unsertägliches Motto ist: Look, lis-ten, learn! Unsere Produktesind qualitativ hochwertig undvon langer Lebensdauer, daherunser Slogan « GHIELMETTI,use forever!». Qualität istunsere Top-Priorität. Was willein Kunde mehr?

Arbeitet die Ghielmetti AGausschliesslich für denRundfunksektor?Nein, Ghielmetti beliefert mitseinen Produkten und Lösun-gen auch Theater, Opernhäu-

ser, Ton- und Videostudios,Systemhäuser für medientech-nische Anlagen. Zudembetreibt Ghielmetti einen zwei-ten Geschäftsbereich fürIndustrieelektronische Geräteund Anlagen.

Welche Anforderungenstellt Ghielmetti AG an dieIngenieure und Techniker?Unsere kompetenten Projekt-leitungsteams zeichnen sichdurch ihre Fachkenntnisse,Qualifikationen, langjährigenund praktischen Erfahrungensowie ihrem Know-how inAudio-, Video- und Kommuni-kationstechnik aus. Forschungund Entwicklung hat Top-Prio-rität. Jedes Modell wird in derRegel mit Kunden zusammenund mit viel persönlichemEngagement und Einsatzgebaut. Die Fertigungsqualitätentspricht dem Berufsstolz

eröffnet. Bereits seit zehn Jahren entwickelt die GhielmettiAG Jahr für Jahr ein neues Produkt.

Störungsfreie Übertragung Die Ghielmetti AG entwickelt, konstruiert und produziertin der Schweiz Geräte für Anwendungen in Kraftwerken,Energieerzeugungs- und Stromübertragungsanlagen sowiefür Luftraumüberwachungssysteme. Dazu gehören auchunterschiedliche daten- und kommunikationstechnischeGeräte wie Signalkreuzschienen oder Verbindungssteck-felder, die zum Einsatz kommen. Bei Bedarf können

komplette Schaltanlagen und Schaltschränke installiertwerden.

Auch wenn in Schalträumen von Radio- und Fernseh-studios eine störungsfreie Übertragung von Fernseh- undRadiosendungen benötigt wird, eigenen sich die Ghielmetti-Produkte. Havariesysteme und Kanalumschalter ermögli-chen so bei Störungen, auf eine Ersatzleitung umzuschal-ten. So bleibt die Sendeschiene jederzeit sendebereit. DasUnternehmen ist auch in der Flugsicherung aktiv und hatim 2011 Funkkanalprüfeinrichtungen für die Deutsche Flug-sicherung entwickelt.

Hans Peter Schwanger istInhaber und Geschäfts-führer der Ghielmetti AG.

unserer Techniker. Konzeptewerden sorgfältig und genaunach Vorgaben erarbeitet.Zusammen mir dem Kundenstellen unsere Ingenieuren undSpezialisten einen reibungslo-sen Projektablauf sicher. Wirsetzten auf Fachwissen undZuverlässigkeit.

Für welche Kunden undwelchen Zweck ist dasneuste Produkt, die «Elek-

tronische Audio-Monito-ring Kreuzschiene», geeignet?Eingesetzt werden die Moni-toring-Kreuzschienen in Pro-duktionsstudios, Mastering,im Rundfunk- und TV-Betrieb.Dabei werden ankommendewie abgehende Tonleitungenüberprüft. Die Geräte könnenverbunden und dadurch biszu mehreren hundert Kanälenüberwacht werden. Die neu-este Produktefamilie sind die«Light-Patch Panel». Diesewerden in Studioräumen,medientechnischen Übertra-gungswagen, Ton- und Bildre-gien oder im Theaterbereicheingesetzt. Im Bereich derIndustrieelektronik hat Ghiel-metti eine neue ProduktserieAuslösematrix zu Generator-schutzsystemen auf denMarkt gebracht. Das Einsatz-gebiet sind insbesondereEnergieerzeugungsanlagenwie Kraftwerke, Pumpstatio-nen und so weiter.

Zeitschaltuhr von 1918. Das neuste Produkt ist eine Funkkanalprüfeinrichtung für die deutsche Flugsicherung.

52 l Nr. 10 l 2012UZ l UNTERNEHMEN

TEXT PETER BLATTNER

Am 30. April 1962 gründete Reinhold Würth in Basel dieSchrauben Würth GmbH mit einem Mitarbeitenden. Waslangsam aber stetig wuchs, präsentiert sich nach einem halben Jahrhundert als Unternehmen mit annähernd 50000Kunden, einem Sortiment von 100 000 Artikeln und 680 Mitarbeitenden. Grund genug für eine Feier, die der Firmengründer, heute Prof. Dr. h.c. mult. Reinhold Würth,einleitete. Er widmete den Vortrag seinem Lebensthema«Unternehmenskultur und Kultur im Unternehmen» womitder zitierten Ausstellung mit höchst anerkannten Künstlernder nötige Respekt gezollt wurde.

Wie es begannAls 1954 sein Vater verstarb, übernahm Reinhold Würthim Alter von nur 19 Jahren die väterliche Schraubengross-handlung Adolf Würth in Künzelsau (Deutschland). Schonbald eröffnete der Juniorchef Auslandsfilialen in Holland,der Schweiz und in Österreich. 1966 wurde hierzulandedie erste Umsatzmillion geschrieben, 1979 waren es 10 Mil-lionen und im Jahr 2000 über 100 Millionen Jahresumsatz.Der Direktvertrieb von Schrauben, Dübeln, Handwerkzeu-gen, Installationsmaterial, Auto-Kleinteilen bis hin zu Solar-Befestigungssystemen wird mit über 450 fest angestelltenVerkäufern sichergestellt. Diese stehen im ständigen Kon-takt mit professionellen Handwerkern aus den BranchenAuto, Metall, Holz und Bau.

Moderne LagermanagementsystemeDas mit Schrauben und Zubehör bekannt gewordene Unternehmen führt heute ein Sortiment von über 100000Artikeln aus dem Bereich Montage- und Befestigungs -technik. Insbesondere im Bereich Lagermanagement -systeme hat sich Würth in den letzten Jahren vom reinenHändler zum umfassenden Dienstleister gewandelt. Im Rahmen des ORSY Lagermanagements – ORSY steht für«ORdnung mit SYstem» – lagern Werkstätten ihr C-Teile-Handling, z.B. Schrauben, Bohrer, Sägeblätter, Dübel, Fixanker, Chemie- und Arbeitsschutzprodukte etc. an Würth aus, welche das komplette Lagermanagement über-nimmt.

Damit gehören Engpässe beim Nachschub der Kleinteileund hohe Logistikkosten der Vergangenheit an. Das Serviceangebot reicht von der Neustrukturierung des Lagersbis hin zur Bestandsführung und Bestellung. Das Konzept,so etwas wie ein «Rundum-Sorglos-Paket» für Unterneh-men, überzeugt: In der Schweiz sind rund 10 000 ORSY-Regale im Einsatz und Kunden, die Würth mit dem C-Teile-Management betreut, verzeichnen merkliche Ein-sparungen.

Handwerker-ShopsDer erste Handwerker-Shop öffnete 2007 in Niederwangen,heute sind es über 35 Shops. Ihr Moto, kurz und bündig:«vorfahren, einpacken, losfahren». 4 000 Artikel findet der Profi aus den Bereichen Holz, Bau, Metall, Elek -

WÜRTH AG

Liebe auf den ersten BlickDies der Titel einer Ausstellung mit Werken von Picasso, Klee, Lichtenstein und vielen anderen zum50.Firmenjubiläum der Würth AG in Arlesheim in diesem Frühjahr. Was hat ein Lieferant von Befestigungs- und Montagematerial für Handwerker mit Picasso am Hut? Der Reihe nach.

Der Hauptsitz in Arlesheim. Reinhold Würth.

Fotos: zVg

l Nr. 10 l 2012 l 53UNTERNEHMEN l UZ

Kurt Meier und MarkusRupp sind seit 2009 Co-Geschäftsführer von WürthAG Schweiz. Kurt Meierträgt die Verantwortungfür den Bereich Vertrieb,Markus Rupp für denBereich Innendienst/Admi-nistration.

Wie unterstützt das neue Diagnosesystem iQ 150 den Werkstatt -mitarbeiter?Kurt Meier: Diagnosesystemegehören heute zum Pflichtbe-stand in Auto-Werkstätten.Würth ist in diesem Wachs-tumsmarkt seit vielen Jahrenerfolgreich mit eigenen Gerä-ten präsent. Der iQ 150 ist dasModell der neusten Generati-on, es feierte am Auto-Salon2012 seine Premiere und ver-fügt über umfangreiche tech-nischen Daten und Schaltplä-ne. Ein weiteres grosses Plusist die in die Diagnose-Soft-ware integrierte Serviceannah-me-Checkliste. Sie unterstütztden Werkstattmitarbeiter beider Entgegennahme des Au-

tos, indem sie ihm im Sinne einer präventiven Arbeitsweiserechtzeitig mögliche Problemeam Fahrzeug aufzeigt. Mit diesen Informationen kann derWerkstattmitarbeiter seinenKunden von Beginn weg professionell beraten und eseröffnen sich ihm Möglich -keiten für zusätzliche Umsätze.

Welchen Nutzen zieht derKunde daraus?Kurt Meier: Er hat die Gewiss-heit, dass sein Fahrzeug in derWerkstatt nach dem aktuellenStand der Technik gewartetwird. Ein gut gewartetes Autokann länger gefahren werdenund macht seinem Besitzer ent-sprechend mehr Freude.

Mit Ihrer Eigenentwicklung«Hammer-Knarre» habenSie den begehrten «red dotaward: product design2012» gewonnen. Wozudient dieses Produkt undwie stark war denn IhreKonkurrenz im Endaus-stich?

Markus Rupp: Der Impuls zurEntwicklung der Hammer-Knarre – in der Schweiz sagenwir Hammer-Ratsche – kamvon unseren Kunden: In derPraxis ist es bei bestimmtenTätigkeiten gang und gäbe,dass Anwender mit einer Rat-sche auf das Werkstück oderdie Schraube schlagen, umdiese zu lösen oder in die rich-tige Position zu bringen. Basie-rend auf dieser Beobachtunghaben unsere Techniker dieHammer-Knarre entwickelt.Über die Endausmarchung inder Kategorie «productdesign» liegen uns keineDetailkenntnisse vor. DieExperten-Jury kürte die Ham-mer-Knarre aus total 4515Bewerbungen zur Preisträge-rin. Dass eine Umschaltratschemit einer Hammerfunktionverbunden werde, stelle, sodie Juroren, eine besonderePoduktinnovation für die Praxis dar.

Wie können Sie die Ver-gabe dieses Preises für IhrUnternehmen nutzen?

KURZ-INTERVIEW

Keine Kompromisse bei der Qualität

WÜRTH AG

Die Würth AG beliefert Profi-Handwerker allerBranchen mit Befestigungs- und Montage -material. Würth AG, Dornwydenweg 11, 4144 ArlesheimTelefon 061 705 91 11, www.wuerth-ag.ch

Ehrungen Prof. Dr. h.c. mult. Reinhold Würth1991 Ehrensenator der Eberhard-Karls-

Universität Tübingen

1999 Ehrendoktorwürde durch dieselbe Universität

2000 Französischer Orden «Chevalier dansl’Ordre des Arts et des Lettres»

2004 Ritter der Ehrenlegion

2004 Aufnahme in die Business Hall of Fame

2004 Deutscher Gründerpreis Kategorie«Lebenswerk» durch die Start-up- Initiative

2005 Ehrensenatorwürde der Universität Stuttgart

2007 Ehrendoktorwürden der Universitäten vonPalermo und Louisville, Kentucky, USA

tro, Sanitär, Auto/Cargo, Betriebswerkstätten und Sicher-heitsschuhe/Arbeitskleidung. Den Weg in die Hand wer-ker-Shops findet der Kunde einfach dank der Würth iPhone-App.

Auch als Mäzen tritt das Unternehmen, die Würth’sche

Sammlung umfasst rund 15 000 Positionen, auf. Kunst und Kultur gehören untrennbar zur Firmenkultur. Darüber hinaus ist die Würth AG Co-Sponsor des Speng -ler Cups und Premium Partner von Special Olympics Switzerland.

Kurt Meier und Markus Rupp: Co-Geschäftsführer.

Hier stehen überall Würth-Spezialisten bereit: Blick in einen Handwerker-Shop.

Markus Rupp: Eine der wich-tigsten Devisen bei Würthheisst «keine Kompromisse beider Qualität». In diesem Sinneunterstreicht die Auszeich-nung unsere Marktpositionie-rung, den Qualitätsanspruchund unsere Innovationskraft.Konkret haben wir die Aus-zeichnung auf Messen, in Pu-blikationen oder im Rahmenunserer Public-Relations-Aktivi-täten thematisiert. Darüber hinaus wirkt der Preis auch gegen Innen: Der Erfolg desneuen Produkts motiviert dieMitarbeitenden, ihre Augenund Ohren offen zu halten fürdie Bedürfnisse der Kunden.

Die Stiftung Special Olym-

pics fördert behinderteAthleten weltweit. Wieengagiert sich die WürthAG in diesem Bereich?Die Würth-Gruppe Schweiz,zu der auch die Würth AGgehört, ist seit diesem JahrPremium Partner von SpecialOlympics Switzerland. UnserEngagement umfasst abermehr als die «blosse» finan-zielle Unterstützung. Bei denWinterspielen in der Lenkwaren beispielsweise rund60Mitarbeitende als freiwil-lige Helferinnen und Helfer imEinsatz. So sind wir beiWürth: Wenn wir uns enga-gieren, dann sind wir mit Leidenschaft und helfendenHänden bei der Sache.

54 l Nr. 10 l 2012UZ l MANAGEMENT

DER AUTOR

Klaus Stapel ist

Geschäftsführer

von AirPlus Inter-

national AG

(Schweiz), einem

führenden inter-

nationalen Anbie-

ter von Lösungen für das tägli-

che Geschäftsreise-Management.

Dieser bietet von der Bezahlung

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Geschäftsreisekosten Servicelö-

sungen an.

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Laut aktueller Studien ge-winnt Social Media für denUnternehmenseinsatz welt-weit immer mehr an Be-deutung – ob als externesKommunikationsmediumoder für interne Zwecke(Enterprise 2.0). Für Viel-reisende sind vertrauens-würdige Reiseinformatio-nen sehr wichtig. Dank desschnellen, einfachen undautomatischen Austauschsvon Tipps sparen Mitarbei-ter vor und während derReise Zeit, wenn sie Rat-schläge und Empfehlungenzur Reise und Destinationaus erster Hand von Kolle-gen erhalten, die für dassel-be Unternehmen arbeiten,denselben Reiserichtlinienunterliegen und die glei-chen Geschäftsreisen un-ternehmen. So wird Reise-

wissen innerhalb einesKonzerns zentral gebün-delt. Die ausgetauschtenTipps können von Restau-rant-Empfehlungen überErreichbarkeit des Hotelsmit öffentlichen Verkehrs-mitteln, Einreisemodalitä-ten bis zu Informationenbezüglich eines Sport- oderWellnessbereichs im Hotelreichen.

Als externes Kommuni-kationsmedium spielenSmartphones und die stei-gende Anzahl mobilerApps, die Social Media aufmobile Endgeräte bringen,eine grosse Rolle. Von Rei-sewarnungen über Taxi-standorte oder Abrufen vonfreien Hotelzimmern inEchtzeit bis Einchecken viamobiler Bordkarte – Appserleichtern Vielreisenden

das Leben und sind längstkein Trend mehr, denn dieVorteile liegen auf derHand: Schneller und fle-xibler Zugriff auf Informa-tionen und Dienste gestal-ten die Reiseorganisationeffizient. Mit Geolocation-Netzwerken wie Foursqua-re und Google Places kön-nen User zudem in Formvon «Check-Ins» ihre aktu-elle Position mitteilen.

Neben den vielen Vor-teilen ergeben sich aberauch Risiken, denn dieDatensicherheit wirddurch die Einbindung vonSmartphones in dieGeschäftsreiseprozessekomplizierter. Die Komple-xität steigt zudem, wennMobile Apps mit SocialMedia gekoppelt werden.Das Thema Sicherheit ist

für Social EnterpriseDienste sicher einer derkritischsten Punkte, da dergesamte Datenverkehrüber sie abläuft und somitauch unternehmenssensi-ble Informationen darüberausgetauscht werden.Zudem lassen Instant-Mes-senger, Social EnterprisePlattformen und Video-Chat keine vergleichbarenArchivierungsmöglichkei-ten zu. Start-ups, wie Drop-box, bieten aber schonneue Methoden für dasSpeichern von Dateien imInternet und deren gemein-samer Bearbeitung.

VON KLAUS STAPEL

Publireportage

KOMMUNIKATION WÄHREND DER GESCHÄFTSREISE

Social Media in Unternehmen

MANAGEMENT

CAMION TRANSPORT AG spendet Preisgelddes Eco Performance AwardCAMION TRANSPORT AGmit Hauptsitz in Wil SGunterstützt mit demPreisgeld des Eco Perfor-mance Award benachtei-ligte Menschen in Afri-ka. Die Siegesprämievon 5 000 Euro geht an«miva», einem der ältes-ten Hilfswerke in derSchweiz und wird fürein Projekt im Nordwes-ten von Tansania einge-setzt.

Camion Transport (CT)gelingt es die drei AspekteWirtschaftlichkeit, Umwelt-schutz und soziales Engage-ment für Mitarbeitende undGesellschaft erfolgreich zuverbinden. CT stellt dieMenschen in den Mittel-punkt. Keine Frage also, dasPreisgeld einem Hilfswerk zuspenden. «Miva leistet aus-sergewöhnliche Arbeit inAfrika, Asien und Latein-amerika, indem die Finan-zierung und professionelle

weit verbreitet und verunrei-nigtes Wasser sorgt fürinfektiöse Durchfall-Erkran-kungen. Das neue Trans-portmittel stellt einen wich-tigen Beitrag zur Gesund -heitsversorgung der benach-teiligten Menschen in dieser

Region dar. Eingesetzt wirddas Fahrzeug für den Medi-kamenten-, Nahrungsmittel-und Materialientransportsowie für den Personen-transport für das Outreach-Programm. Ökologie alsMarkenzeichen: Mitte Mai

ist CT für das Programm«Eco Balance by CAMIONTRANSPORT» mit demangesehenen Eco Perfor-mance Award ausgezeich-net worden. Unter demLabel fasst das Unterneh-men alle Aktivitäten imBereich der Umwelt zusam-men. Das Programm bein-haltet auch Themen wieAus- und Weiterbildung derFahrer, ökologische Beschaf-fung, Abfalltrennung undRecycling sowie IT-basierteRoutenplanung und ener-gieoptimierte Bauten.Die CAMION TRANS-

PORT AG ist eines der füh-renden Schweizer Dienstleis-tungsunternehmen in denBereichen Transport undLogistik. Mit den rund1000Mitarbeitenden und500Fahrzeugen an14Standorten in der ganzenSchweiz werden täglichüber 7500 Sendungen undLogistikaufträge bearbeitet.Das Unternehmen verfügtüber ein Netzwerk verkehrs-technisch günstig gelegenerNiederlassungen mitmodernster Infrastrukturund Gleisanschluss.

www.camiontransport.ch

Beschaffung von zweckmäs-sigen Transport- und Kom-munikationsmitteln für dieSelbsthilfe unterstütztwird», erklärt Josef A. Jäger,Direktor von CT. «Wirfreuen uns mit der Spendeein konkretes Projekt zufinanzieren und damit denKauf eines Transportmittelszu ermöglichen.» DieBerücksichtigung einesbetriebsnahen Projektes istfür das Ostschweizer Unter-nehmen im Vordergrundgestanden. «Miva transpor-tiert Hilfe» und erfüllt diesesKriterium klar.

Pick-up für Gesundheits-zentrum Mit der Spende wird einPick-up Toyota Hilux für dasGesundheitszentrum vonMasanga in der DiözeseMusoma erworben. DieGesundheitssituation derLokalbevölkerung ist prekär:Wegen mangelhafter hygie-nischer Bedingungen sindübertragbare Krankheiten

Josef A. Jäger, VR Präsident und Direktor der CAMIONTRANSPORT AG übergibt Gabriella Wiss, Geschäfts -leiterin miva Schweiz das Preisgeld.

l Nr. 10 l 2012 l 55MARKETING l UZ

«Frauen schauen Männernzuerst auf die Schuhe,dann in die Augen, auf dieHände und schliesslich aufden Po. Und sagen: Es sinddie inneren Werte, die zäh-len.» Lange vor der auchschon legendären Anzei-genkampagne für IWCUhren, die von einigen alssexistisch taxiert wurde,sorgte der Zürcher Schuh-modeunternehmer AndyJllien mit dieser Headlinefür Aufsehen in Deutsch-land. Unter den meisten Plus-

50-Zürcherinnen gibt eskaum jemand, der dieMarke Andy Jllien nichtwenigstens vom Flanierenher kennt. Die Schuhläden

an der Torgasse sorgtenvor Jahrzehnten für Auf-merksamkeit. Andy Jllienwar der kreative Kopf, derFarbe in die bislang tristeSchuhwelt brachte. SeinPioniertum von damals,das er mit dem Verkaufvon knallroten und grünenPumps, Fransenschuhenund dergleichen pflegte,setzt er nun fort. Zu seinem 40. Jubiläum

hat er seinen Rückzug miteinem Durchstart angetreten: Ende Augusteröffnete er unterwww.andyjllien.ch eine24X365-Online-Boutique.Neben Ballerinas und flachen Schuhen gibt esauf dem Web auch Mokas-

sins zu kaufen. Wer ihnkennt hoffte, dass er auchheute noch viel lustvollenPepp in die Modeweltbringt. Und enttäuschtenicht. Neben den treuenStammkundinnen bestel-len neue, bedeutend jün-gere Kundinnen auf demNetz. Dank seiner Kreativität

hat Andy Jllien seineMarke intuitiv revitalisiert.Aber auch nach Lehrbuchhat er das Richtige richtiggut gemacht. Beginnendbeim Produktdesign überdie Wahl des zeitgemässenDistributionskanals bis zurPreis- und Promotionsge-staltung hat er den ganzenMarketingmix nachhaltigverändert. Mit 23 Jahren revolutio-

nierte er Zürichs Mode-welt und expandierte bisnach Hollywood. Heute istAndy Jllien 63. Währendsich andere auf die Pensio-nierung freuen, lanciert er

DER AUTOR

Stefan Vogler

berichtet über

die aktuelle

Marken führung

einer grossen

oder kleinen,

globalen, natio-

nalen oder lokalen, altbewährten,

auf gefrischten oder neuen Marke.

www.markenexperte.ch

Marke des Monats im Oktober 2012:

www.andyjllien.ch

MARKE DES MONATS: ANDY JLLIEN

Andy Jllien jubiliert und startet durch

NEWS AUS DERMARKENWELT

Spitzenreiter auf Facebook: Facebook forevery Phone hat 117 MioFans, Facebook 70, TexasHold’em Poker 64, Youtube 61, Eminem 60,Rihanna 59, The Simpsois54, Shakira 53, Lady Gaga53, Michael Jackson 51,Harry Potter 49, Family Guy47 und Christiano Rinaldo47 Mio. Top 10 Brands auf Facebook: Coca Cola 46Mio Fans, Disney 37, Converse 32, Starbucks 31,Red Bull 29, Oreo 27, PlayStation 23, iTunes 22,9,Skittles 22,5 und McDo-nald’s 21 Mio Freunde aufFacebook.

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seine Schuhboutique neuund frönt weiterhin alsGalerist seiner zweitenPassion, der Kunst.

56 l Nr. 10 l 2012UZ l RECHT

TEXT ROBERT FLURY

Fünf Streifen zierten die Sportschuhe des Aargauer Schuh-produzent Künzli seit den 1950er Jahren. Dennoch mussteKünzli die Verwendung dieser fünf Streifen vor kurzem auf-geben, weil das US-amerikanische Konkurrenzunterneh-men K-Swiss, das ursprünglich aus Künzli hervorgegangenwar, sich die Markenrechte an den fünf Streifen in wichti-gen Absatzmärkten gesichert hatte. Künzli räumte ein, dieSicherung der Markenrechte vergessen zu haben. K-Swissdarf sich nun über die Alleinherrschaft an den fünf Strei-fen freuen. Hier zeigt sich exemplarisch, dass es sich mehrals doppelt lohnt, den Schutz von sogenannten unkonven-tionellen Zeichen als Marken genauer zu prüfen.

Was für Markentypen gibt es?Neben der am besten bekannten Wortmarke, zu der auchdie Schriftzüge gehören, und der kombinierte Marke (beste-hend aus Wortelementen, Zahlen und graphischen Elemen-ten) existieren die folgenden weiteren Markentypen:Bildmarken: Die reinen Bildmarken beschränken sich aufgraphische Elemente und enthalten weder Worte noch Zah-len. Auf dem Bild kann beispielsweise ein Gegenstand abge-bildet werden, der mit der zu kennzeichnenden Ware nichtszu tun hat (ein Apfel für einen Computer) oder in indirek-ter Beziehung zur Ware steht, indem zum Beispiel ein Ster-nenhimmel für einen Beruhigungstee abgebildet wird. EineBildmarke kann auch eine Abbildung der Ware selbst sein.

In diesem Fall aber muss die Marke in einem fantasievol-len Kontext gezeigt werden; nicht schutzfähig wäre eineblosse Wiedergabe der Ware.Dreidimensionale Marken: Zu diesen gehören alle räum-lich gestalteten Objekte, die entweder nichts mit dergeschützten Ware zu tun haben oder die einen Bezug zurgeschützten Ware aufweisen, indem sie die Ware selber oderihre Verpackung darstellen. Zur ersten Gruppe gehörenFiguren und Formen aller Art (beispielsweise der Knorrli-Anhänger); auch räumlich ausgestaltete Buchstaben undBildreliefs können solche Marken sein. Bei den Waren- undVerpackungsformen sind Formen dann als Marke schutz-fähig, wenn sie die erforderliche Unterscheidungskraft auf-weisen und ihre Form nicht technisch notwendig ist (so dieWC-Ente). Diese Erfordernisse können allerdings nur sel-ten erfüllt werden, da es nicht beliebig viele Waren- undVerpackungsformen gibt. In diesem Zusammenhang istauch die Nespresso-Kapsel zu erwähnen: In einem Zivil-prozess soll nun geklärt werden, ob die konische Form derKapsel überhaupt als Marke geschützt werden kann. DieSchutzfähigkeit kann nur bejaht werden, wenn die Formder Kapsel nicht technisch notwendig ist.Farben: Eine einzige Farbe kann eine Marke sein; allerdingssind solche Marken sehr selten. Die erforderliche Unter-scheidungskraft einer Farbe wird nur dann bejaht, wennsich die Farbe klar von den im entsprechenden Waren- undDienstleistungsbereich üblicherweise verwendeten Farbenabhebt. So konnte die schweizerische Post die Farbe Gelb

WER HATS ERFUNDEN?

Nicht nurWorte sindMarkenDie meisten Unternehmer sind der Mei-nung, dass Marken aus Worten oder zumindest aus Grafiken mit Buchstaben-elementen bestehen. Das ist aber nicht einmal die halbe Wahrheit: rein bildliche Darstellungen, dreidimensionale Marken(so u.a. Waren- sowie Verpackungsfor-men), Farben und auch akustische Moti-ve können Marken sein.

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l Nr. 10 l 2012 l 57RECHT l UZ

einer Maschine wiedergibt (beispielsweise die Drehbewe-gung einer Teigmaschine), kann allerdings nicht als Bewe-gungsmarke geschützt werden. Im Weiteren gibt es theo-retisch noch die Hologramme sowie die Geruchs- undGeschmacksmarken. Allerdings hat bis heute kein solchesZeichen die Eintragung als Marke geschafft; unter anderemauch deshalb nicht, weil die Geruchs- und Geschmacks-marken nicht in einer Weise dargestellt werden können,dass sie von Dritten in gleicher Weise verstanden werden.

Was bringt der Schutz dieser Markentypen?Wie das Beispiel der Künzli-Schuhe mit den fünf Streifenzeigt, kann der blosse Gebrauch eines Zeichens, das zwarmarkenschutzfähig ist, aber nicht als Marke eingetragenwird, dazu führen, dass sich Dritte dieses Zeichen unter denNagel reissen, indem sie es selbst als Marke eintragen las-sen. In diesem Fall sieht zwar das schweizerische Marken-schutzgesetz vor, dass der Erstbenutzer des (nicht registrier-ten) Zeichens dieses auch weiter benutzen darf, wenn esnachträglich von einem Dritten als Marke geschützt wur-de. Allerdings ist dieses sogenannte Weiterbenützungsrechtstreng limitiert: Es gilt nur genau für jene Waren, die im Zeit-punkt der Anmeldung durch den Dritten bereits vom Erst-benutzer mit dem Zeichen gekennzeichnet worden sind. Da-rüber hinaus dürfen die entsprechend gekennzeichnetenWaren nur über die bisherigen Vertriebskanäle abgesetztwerden. Es ist also bspw. ausgeschlossen, dass mit einemspezifisch-designten Anhänger gekennzeichnete Taschennun nicht mehr nur im Laden, sondern auch über einen In-ternetshop vertrieben werden, wenn ein Dritter den Anhän-ger als Marke für eine Tasche hat schützen lassen. Dazukommt, dass nur die Schweiz ein solches Weiterbenützungs-recht kennt: Demzufolge muss – wie im Falle der Künzli-Schuhe – damit gerechnet werden, dass der Vertrieb von Pro-dukten im Ausland vollständig verboten wird, wenn dort einDritter das Zeichen als seine eigene Marke eintragen lässt.

Auf der anderen Seite gibt die Eintragung eines unkon-ventionellen Zeichens als Marke seinem Inhaber die Mög-lichkeit, Dritten die Benutzung dieser Marke (und damitähnlicher Zeichen) zu verbieten. Ein solches Verbotsrechtkönnte bei jedem nicht registrierten Zeichen auch aus demWettbewerbsrecht (UWG) abgeleitet werden, doch sind aufWettbewerbsrecht gestützte Verfahren erfahrungsgemässaufwendig und leider selten erfolgreich. Darüber hinaushat der Markeninhaber auch die Möglichkeit, die Markean Dritte zu lizenzieren, wodurch das Zeichen gewisser-massen mobilisiert und zusätzliche Einnahmen generiertwerden können. Im Gegensatz zum Weiterbenützungsrechtkann die Marke auch völlig frei übertragen werden, was ins-besondere bei Unternehmensliquidationen von Bedeutungist: In diesem Fall kann die Marke durch Verkauf an Drittezu Geld gemacht werden.

Die Eintragung von unkonventionellen Zeichen als Mar-ken lohnt sich deshalb in jedem Fall: Das zeigt sich nichtzuletzt daran, dass gerade die grossen Unternehmen versu-chen, solche Zeichen konsequent als Marken einzutragen.Der entsprechende Aufwand lohnt sich – auf lange Sichtgesehen – auch für einen KMU-Betrieb.

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DER AUTOR

Robert Flury,

Dr. iur., LL.M.,

Rechtsanwalt,

ist Partner in

der Anwalts-

kanzlei Zulauf

Bürgi Partner in

Zürich. Zu seinen bevorzugten

Tätigkeitsgebieten gehören das

Markenrecht (inkl. Firmen- und

Domainnamenstreitigkeiten), das

Urheberrecht, das Lauterkeits-

und auch das Designrecht. Er ist

in diesen Gebieten auch regel-

mässig prozessierend tätig.

www.zblaw.ch

[email protected]

unter anderem für «Brief- und Paketpost» sowie für den«Bustransport nach Fahrplan» als Marke eintragen lassen(Marke 496219). Die gleichen Grundsätze gelten auch fürFarbkombinationen. Obwohl eigentlich anzunehmen wäre,dass sich bei Farbkombinationen die erforderliche Unter-scheidungskraft doch etwas einfacher erreichen lässt, fin-det sich nur die blau-silbrige Marke von Red Bull im Mar-kenregister (Marke 580791).Akustische Motive: Hier wären nicht nur Teile von Melo-dien (sogenante Motive) als Marken schutzfähig, sondernauch Geräusche. Das Institut für Geistiges Eigentum lässtaber Eintragungen von akustischen Zeichen nur in Noten-schrift zu, weshalb bis heute nur Motive als Marken ein -getragen wurden (so beispielsweise die musikalischenMotive der Migros, Marke 409860, und der Swisscom, Marke455543). Der Markenschutz für akustische Motive wirdallerdings verweigert, wenn das Motiv im Zusammenhangmit der beanspruchten Ware bekannt ist (so beispielsweiseder Beginn eines Weihnachtsliedes für Christbaum-schmuck). Längere Melodien sind ebenfalls vom Marken-schutz ausgeschlossen, da es hier an der Merkfähigkeit undsomit an der Unterscheidungskraft fehlt.Weitere Markentypen:Hier sind namentlich die Positions-und die Bewegungsmarke zu nennen. Die Positionsmarkeist ein stets gleichbleibendes Zeichenelement, das auf einerbestimmten Warenart jeweils an der gleichen Position ange-bracht wird (etwa ein Etiketten-Fähnchen auf einer Hose).Positionsmarken sind sehr selten. Das gleiche gilt auch fürdie Bewegungsmarke, mit der ein Bewegungsablauf alsMarke geschützt wird. In diesem Zusammenhang gibt esdas bekannte Beispiel des drehenden Fähnchens der Swiss-com. Ein Bewegungsablauf, der eine übliche Bewegung

Grafiken undBilder könnenMarken sein:Dazu gehörenauch einfache,parallele Streifen.

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SEAT IBIZA VW Golf Variant ŠKODA FabiaVW Polo

VERKÄUFER SEGMENT 2

l Nr. 10 l 2012 l 59ZÜRCHER UNTERNEHMER

In der jüngsten Revision desFamilienzulagengesetzeshat das Bundesparlamenteine einheitliche und um-fassende Regelung der Fa-milienzulagen für alle Er-werbstätigen ausserhalb derLandwirtschaft getroffen.Beantragen können die Zu-lagen Selbständigerwerben-de mit Kindern, für die nichtder andere Elternteil Familienzulagen beziehenkann. Von dieser Neuerungprofitieren Familien mit nureinem erwerbstätigen El-ternteil. Die Kinderzulagebeträgt bis zum vollendeten

12. Altersjahr CHF 200.–,danach bis zum vollende-ten 16. Altersjahr CHF250.– pro Monat, bei Er-werbsunfähigkeit gilt diesbis zum 20. vollendeten Al-tersjahr. Die Ausbildungs-zulage für über 16-Jährigebeläuft sich auf CHF 250.–bis längstens zum vollen-deten 25. Altersjahr. DieSVA informiert alle Betrof-fenen im Oktober schrift-lich über Beitragspflichtund die Voraussetzungenfür Familienzulagen.

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NEUER DIREKTOR SCHWEIZERISCHER ARBEITGEBERVERBAND

SesselwechselAm nächsten Arbeit -gebertag vom 5. Juli 2013wird sich Direktor Thomas Daum altershal-ber zurückziehen. SeineNachfolge tritt Prof.Dr.Roland A. Müller an.Bisher im Verband fürdas Ressort Sozial -versicherungen und Sozialpolitik ver -antwortlich.

Nach seiner Promotionzum Dr. iur. an der Univer-sität Zürich und dem Er-werb des Rechtsanwaltspa-tents arbeitete Roland Mül-ler während acht Jahrenbeim Arbeitgeberverbandder Schweizer Maschinen-industrie (heute Swiss-mem), zuletzt den Bereich«Arbeitgeberfragen» lei-tend. Mitte 200 wechselteer als Mitglied der Ge-schäftsleitung und Ressort-leiter Personenversiche-rung zum SchweizerischenVersicherungs verband undseit 2007 ist er in der jetzi-gen Position tätig beimSchweizerischen Arbeitge-berverband.

Roland A. Müller ist einausgezeichneter Kennerdes Arbeits- und Sozialver-sicherungsrechts und hatsich mit einer Studie zurArbeitnehmervertretungan der Universität habili-

NeustartEine Krankheit kann jedentreffen. Den Wiederein-stieg ins Arbeitsleben erleichtert die IV mit demneuen Modell «Arbeits -versuch». Das neue Modellberücksichtigt die indivi-duellen Bedürfnisse undMöglichkeiten von Arbeit-gebenden indem Unter-nehmen ausgewähltenKandidaten einen Test-und Trainingsplatz zurVerfügung stellen. Die IV

Ältere Mitarbeitende blei-ben länger im Berufslebenund verändern so diedemografische Zusam-mensetzung der Beleg-schaft. Eine ZHAW-Bache-lorarbeit zeigt, wie mitbetrieblicher Laufbahnpla-nung die Kompetenzenälterer Mitarbeitendengenutzt werden können.Eine Absolventin des

Bachelorstudienganges inAngewandte Psychologieder ZHAW Zürcher Hoch-schule für AngewandteWissenschaften führteeine Online-Befragung von

Personalverantwortlichenin DeutschschweizerUnternehmen durch.Diese verfügten grundsätz-lich über ein grosses Ange-bot an Massnahmen derbetrieblichen Laufbahn-planung. Sie setzen ver-schiedene Instrumentewie «Standortbestim-mung» oder «individuelleLaufbahnberatung» einund arbeiten mit unter-schiedlichen Laufbahnmo-dellen. Ein Vergleich nachAltersgruppe belegt aber,dass ältere Mitarbeiter imGegensatz zu jüngeren

Neuer Direktor Schweizerischer Arbeitgeberverbandab 5.7.13: Roland A. Müller. Foto: zVg

KOF PrognosetagungHerbst 2012 Die schweizerischeWirtschaftsentwicklung bis 2014

Referenten:Prof. Dr. Axel A. Weber

Präsident des Verwaltungsrates UBS AG

Prof. Dr. Jan-Egbert SturmLeiter der KOFKonjunkturforschungsstelle, ETH Zürich

Freitag, 5. Oktober 2012, 14.15 UhrUBS-Konferenzzentrum GrünenhofNüschelerstrasse 9, 8001 Zürich

Anmeldung:www.kof.ethz.ch/de/prognosetagung Telefon 044 632 85 [email protected]

Tagungsgebühr Fr. 300.– / Fr. 200.– für SGK-Mitglieder (inkl. Dokumentation)

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tiert. 2005 wurde er zumTitularprofessor ernannt.Er verfasste zahlreiche Pu-blikationen zum nationa-len resp. europäischen Ar-beits- und Sozialversiche-rungsrecht. Valentin Vogt,Präsident des Arbeitgeber-verbandes gibt sich über-zeugt, das mit dieser Berufung die fachliche

Kompetenz des Verbandesweiterhin sichergestelltist. Roland A. Müller arbei-tet in mehreren sozialpoli-tisch orientierten Fachgre-mien und Organisationenmit.

Schweizerischer Arbeitgeber -

verband Zürich,

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Mitarbeiter

übernimmt die Kosten undzahlt eine angemesseneEntschädigung. Oder Arbeitgeber gewähren ei-nem neuen Mitarbeitereine Probezeit, um sichwährend sechs Monatenohne Kosten und Risikovon dessen Leistungs -fähigkeit zu überzeugen.Ein Flyer der SVA Züricherklärt die drei Module inKurzform.

Telefonische Beratung gibt es

unter 044 448 58 58.

benachteiligt sind. DieUnternehmen nutzen dasPotenzial der älteren Mit-arbeiter nicht genügendlautet das Résummé. Eswird empfohlen, ältereMitarbeiter vermehrt indie betriebliche Laufbahn-planung miteinzubezie-hen. Neue Laufbahnmo-delle würden dieMotivation fördern unddie Leistungsfähigkeit unddie Work-Life-Balanceerhalten helfen.

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60 l Nr. 10 l 2012ZÜRCHER UNTERNEHMER

ÖV platztaus allenNähtenDer Öffentliche Verkehrim Kanton gelangt an seineKapazitätsgrenzen, über-füllte S-Bahnen belegendies deutlich. Es brauchtneue Züge, mehr Gleise,aber verschiedene Bahn-höfe sind zu eng ausgelegt.In einem Bericht der SBBwerden Modellberechnun-gen zu künftigen Passa-gierzahlen angestellt. Bis2040 soll die Zahl der Rei-senden in den schweizweit70 grössten Bahnhöfe zwi-schen 40 und 140 Prozentansteigen. Überdurch-schnittlich wird der Zug-verkehr im Kanton Zürichzulegen. In sechs Bahnhö-fen müssen Perrons erwei-tert und Unterführungengebaut werden. Kritisch istdie Lage bei der Hardbrü-cke. Der Perron reichtnicht mehr aus. Prioritäthat auch die Station Alt -stetten. Für vier weitereBahnhöfe sind Studien inVorbereitung. Beim Bahn-hof Stadelhofen ist einviertes Gleis im Gespräch.

Oualifizierte Fachkräfte

Die Baudirektion hat imAuftrag des Amts für Land-schaft und Natur, der Uni-versität Zürich und derETH Zürich einen Gesamt-planerwettbewerb für dieNeubauten des Bildungs-und ForschungszentrumsAgrovet-Strickhof inLindau durchgeführt. DasSiegerprojekt «shed@agro-vet» stammt vom Architek-

an Ausstellungen im In- und Ausland vertretenund zählt zu den bedeu-tendsten Künstlerinnenihrer Generation in unse-rem Land. Der Preis wirdüber drei Jahre ausgerich-tet, er ist im dritten Jahrmit einer Ausstellung,einer Publikation oder der Realisation eines Werkesverbunden. Der Förder-preis wird periodisch undzusätzlich zu den jährlichan bildende KünstlerInnenund MusikerInnen zugesprochenen Beiträgenim Gesamtwert von

Die Erna und Curt Burgauer Stiftung hatzum dritten Mal den mit CHF 30000.– dotiertenFörderpreis gesprochen.Er geht an Sabina Baumann.

Die Künstlerin wurde 1962in Zug geboren und lebt inZürich. Während sich ihrezeichnerische Arbeit nar-rativ darstellt mutet ihrskulpturales Werk abstraktan und verfolgt vorwie-gend phänomenologischeÜberlegungen. SabinaBaumann ist regelmässig

Preisgerichts, der stellver-tretende Kantonsbaumeis-ter Hans Wilhelm ImThurn lobte das ausge-zeichnete Projekt«shed@agrovet« wegenseiner funktional und orts-baulich hervorragendenAnordnung der Neubau-ten. Unter Leitung desHochbauamtes und derETH werden die beidenTeilprojekte weiterentwi-ckelt. Ziel ist es, bis Mitte2013 ein bewilligungsfähi-ges Bauprodekt vorlegenzu können.

Förderpreis gesprochen

Das Modell des Siegerprojekts «shed@agrovet». Foto zVg

turbüro Itten + BrechbühlAG aus Basel.

In einem anspruchsvol-len Wettbewerb musstendie Teilnehmenden ausden Neubauten und denbestehenden Bauten einehochwertige Gesamt -anlage erschaffen. DieNeubauten sind in zweiTeile gegliedert: Zumeinen erstellt der Kanton

Zürich ein Nutztierzen-trum, ausserdem wird ein«Forum» geplant, das alsTiervorführhalle und fürverschiedene Aktivitätenregionaler und über -regionaler Organisationendient.

Im Gesamtplanerwett-bewerb wurden insgesamtelf Projekteingaben beur-teilt. Der Vorsitzende des

AGROVET-STRICKHOF IN LINDAU

Das Siegerprojekt

Preisträgerin 2012 der Erna und Curt Burgauer Stif-tung: Sabina Baumann. Foto zVg

CHF100000.– vergeben.Über die Vergabe entschei-det der Stiftungsrat demDr. Tobias Bezzola, Lukas

Heuss, Cathérine Hug undDr. Peter Uhlmann ange-hören. Eine Bewerbung istnicht möglich.

Wie eine Studie des Statisti-schen Amtes belegt, sinddie Zürcher Arbeitskräfteimmer besser qualifiziert.Der wirtschaftliche Struk-turwandel und die Perso-nenfreizügigkeit führen zueiner steigenden Nachfragenach hochqualifizierten Ar-beitskräften aus dem Aus-land. Zwischen 2003 und2011 stieg der Ausländeran-teil an Erwerbstätigen imAlter von 25 bis 64 Jahrenvon 23 auf 28 Prozent. DieZahl der Erwerbstätigenhat bei den Schweizern um6 Prozent wie auch bei denniedergelassenen Auslän-dern um 35 Prozent zuge-nommen. EU-Staatsange-hörige wurden vor allemals Führungskräfte, in aka-demischen Berufen sowieals Techniker engagiert.

www.statistik.zh.ch/statistikinfo

l Nr. 10 l 2012 l 61ZÜRCHER UNTERNEHMER

KV-Top1715 neue Lernende habenihre Ausbildung an der KVZürich Business Schoolaufgenommen. Mit über4200 Lernenden ist die KVZürich Business School,die heuer ihr 125-jährigesBestehen feiert, die grössteBerufsschule der Schweiz.Die Lehre zur Kauffrau res-pektive zum Kaufmannbleibt weiterhin ausgespro-chen beliebt. Von denneuen Lernenden absolvie-ren 780 (34 Klassen) dieerweiterte Grundbildung(E-Profil), 371 (16 Klassen)belegen die erweiterte

Das Hotel St. Gotthard bie-tet nach aufwändigenSanierungs-Etappen 138Zimmer an, davon achtSuiten. Das Prunkstück istdie 84 Quadratmetergrösste Suite an der Zür-cher Bahnhofstrasse. Dastraditionelle 4-Sterne-

aktion mit seinen Mitglie-dern noch intensivergestalten und seine Stär-ken weiter ausbauen. Dieneue Gechäftsführerinbringt einen reichen beruf-lichen Erfahrungsschatzmit. Nach der kaufmänni-schen Lehre hat sie alsKundenberaterin bei ver-schiedenen Banken, imBereich Bildung vonJugendlichen sowie alsselbständige Erwachse-nenbildnerin gearbeitet.Vereinspräsident ChristofStürm: «zudem verstehtsie es ausgezeichnet, zu

Der Verein Familien-plattform Ostschweiz(FPO) hat mir CorinneIndermaur-Hüberli seineerste Geschäftsführerin.Sie wird ihr Anfangs -arbeitspensum von 20 bisEnde Jahr auf 30 Prozentausbauen.

Die FPO unterstütztArbeitgeber dabei, dassArbeitnehmende in denunterschiedlichstenLebenssituationen Familieund Beruf besser untereinen Hut bringen können.Der Verein will die Inter-

im 3. Stock mit Balkon aufdie Bahnhofstrasse. Siebietet ein Kingsize Bett,einen grossen Wohn- undArbeitsbereich mitDesignmöbeln undabtrennbarem Raum mitSchlafsofa, grosszügigeMarmorbäder mit Whirl-pool-Funktionen, Regen-dusche und Dampfbad,einen riesigen Flachbild-schirm und viele weitereExtras.

www.hotelstgotthard.ch

Familienfreundlicher Osten

Suiten für höchste Ansprüche im Hotel St. Gotthard Zürich. Foto zVg

Stadthotel hat 70 Zimmerund 110 Badezimmer voll-ständig renoviert. Suitengibt es in drei Kategorien:Fünf Junior-Suiten, zweiGrand Suiten und dieexklusive St. GotthardSuite. Direktor MartinSantschi begründet die

Investitionen der ManzPrivacy Hotels Gruppe von20 Millionen Franken mitden steigenden Ansprü-chen von Geschäftskundenund Touristen hinsichtlichKomfort und medialerAusstattung der Zimmer.Die St. Gotthard Suite liegt

Grösste Suite an derBahnhofstrasse

Die erste Geschäfts -führerin der FPO CorinneIndermaur-Hüberli Foto zVg

Grundbildung mit Berufs-matura (M-Profil), 139 (7Klassen) die Basisbildung(B-Profil). 23 der angehen-den Kaufleute entschiedensich für den bilingualenBerufsmatura-LehrgangBILI. Mehr Anmeldungenals im Vorjahr gab es auchbei der Grundbildung fürErwachsende. 118 Männerund Frauen nehmen ein KVfür Erwachsene in Angriff.197 neue Lernende began-nen ein KV mit Berufsma-tura (BM2). Ferner starte-ten 110 Lernende das KVmit Berufsmatura im Teil-zeit-Modus.

www.kvz-schule.ch

Konzessionfür Limmat -talbahn

motivieren, präsentierenund sich selbst zu organi-sieren».

Der Regierungsrat des Kan-ton Zürich beantragt demBundesrat, der Limmattal-bahn AG die Infrastruktur-konzession für die neueStadtbahn im Limmattal zuerteilen. Er bewilligt gleich-zeitig die Nutzung der Kan-tonsstrassen durch die Lim-mattalbahn.

Damit der Bundesrat dieKonzession für ein neuesVerkehrsmittel erteilt, müs-sen der Kanton und dieStandortgemeinden die Be-willigung für die Benut-zung von öffentlichenStrassen zusichern. Insbe-sondere ist der Nachweiszu erbringen, dass dasStrassensystem auch mitder Limmattalbahn funkti-onsfähig bleibt.

Mit einem Entscheidwird bis Ende 2012 gerech-net. Das Limmattal ist eineder Agglomerationen imRaum Zürich mit dengrössten Wachstumsaus-sichten bezüglich Bevölke-rung und Arbeitsplätze.Um den daraus resultie-renden Mehrverkehr auf-zufangen, soll ab 2020 dieLimmattalbahn von Zü-rich-Altstetten bis Killwan-gen verkehren. Mit 27 Hal-testellen auf 13,5 Kilome-ter erschliesst und verbin-det sie Zürich, Schlieren,Urdorf, Dietikon, Spreiten-bach und Killwangen.

62 l Nr. 10 l 2012ZÜRCHER UNTERNEHMER

Stararchitekt ShigeruBan hat das erste Büroge-bäude der Schweiz ent-worfen, dessen tragendeKonstruktion aus Holzbesteht. Bauherrin ist dieTamedia.

Ende August war Auf-richte des Neubaus, derganz ohne Nägel undSchrauben auskommt. DerBezug des Neubaus, der 50 Millionen Franken

Kompetenzzentrum SozialesAus- und Weiterbildungenim Berufsfeld Sozialeskonzentriert in einemKompetenzzentrum inWinterthur angeboten.Hinter dem Zentrum ste-hen die kantonale Berufs-fachschule Winterthur undder Verein Kompetenzzen-trum Höhere Berufsbil-dung im Sozialbereich

Hans Rupli, Zentralpräsident von Holzbau: «Glas ist das Indiz für die Transparenz,die Holzkonstruktion für die Stabilität, Innovation und den Fortschritt Tamedias».

Foto: contcept communication GmbH

Nutzung von Geschäfts -wagenDie Privatnutzung desGeschäftswagens bedarf derZustimmung des Arbeitge-bers. Wird ein Arbeitnehmerfreigestellt und wurde ihmdie private Nutzung seinesGeschäftswagens vertraglichzugesichert, so besteht dieserAnspruch grundsätzlich wei-ter. Der Arbeitgeber kannden Geschäftswagen somitnicht einfach auf den Zeit-punkt der Freistellungzurückverlangen. Es emp-fiehlt sich, klare schriftlicheRegelungen zu treffen, nachden beispielsweise eineObergrenze für Privatkilome-ter festgelegt wird oder einefeste Entschädigung durchden Arbeitnehmer erfolgt.

GleichstellungsgesetzEine Firma sucht per Inserateinen Teilzeit-Mitarbeiter miteinem Pensum von 20 bis 30Prozent im Bereich Emp-fang/Verkauf/Administration.Daraufhin meldete sich eineBewerberin, der manabsagte, es würde nur einMann gesucht. Dies führtezu einer Klage über dreiMonatslöhne bei der kantonalen paritätischenSchlichtungsbehörde fürStreitigkeiten nach demGleichstellungsgesetz.Obwohl der Arbeitgeber gel-tend machte, dass es bei derausgeschriebenen Tätigkeitum das Heben und Bewegenschwerer Lasten bis zu 200kg ging, drang er nicht

VERBAND ZÜRCHER HANDELS FIRMEN044 211 40 58, www.vzh.ch

VZHNewsdurch. Die Parteien akzeptier-ten eine Entschädigung von1500 Franken, dies ange-sichts des kleinen Teilzeitpen-sums.

Nachschieben von KündigungsgründenEs ging um eine gerechtfer-tigte fristlose Kündigungeines Geschäftsführers, derBonuszahlungen veruntreuteund sich selbst ein zweitesGehalt auszahlen liess. DasBundesgericht hielt fest, dassals wichtiger Grund für einefristlose Entlassung nur einEreignis in Frage kommt, dasbereits vor dem Aussprechender Kündigung vorlag. Nichterforderlich ist aber, dass die-ses der kündigenden Parteischon im Zeitpunkt des Aus-sprechens der Kündigungbekannt war. Insofern ist dasNachschieben von Kündi-gungsgründen zulässig.

Firmenbefragung 2012Die Stadt Zürich macht inregelmässigen AbständenBefragungen unter den Zür-cher Firmen. Die neuestenErgebnisse liegen zwischenden sehr optimistischen Wer-ten vom Frühsommer 2008und der schwachen Konjunk-tur von 2005, die vom Platzender Dotcom-Blase geprägtwar. Grosse Zufriedenheitbesteht in Sachen Bildung,Lebensqualität und öffentli-cher Verkehr. Problematischwird die Situation beim moto-risierten Individualverkehrbeurteilt, ebenso die Lage aufdem Immobilienmarkt.

Gleichstellung auch bei einer Tätigkeit bei der esum das Heben und Bewegen schwerer Lasten bis zu200 kg geht. Foto: Bilderbox.de

kostet, soll anfangs 2013erfolgen. Entsprechenddem Nachhaltigkeitsprin-zip im Holzbau soll dasGebäude CO2-freundlichund ohne Einsatz vonAtomstrom betrieben wer-den. Die damit verbunde-nen Mehrkosten werdendurch die Wärmedäm-mung und eine zukunfts-gerichtete Haustechnikwettgemacht. HolzbauSchweiz gratuliert dem

Holzarchitektur der Superlative

Handwerker- und Spezia-listenteam zu seiner Leistung. Der Branchen-verband repräsentiertrund 1100 Mitgliederbe-triebe, die in der ganzenSchweiz ansässig sind.Seine Hauptaufgabebesteht in der umsetzungs-orientierten Vermittlungund Verankerung vonaktuellem Wissen und der Vernetzung der Mit-gliederfirmen.

Der Regierungsrat desKanton Zürich hat be-schlossen, die Bildungs-gänge Sozialpädagogikund Kindererziehung HFmit Staatsbeiträgen bismaximal 10,23 MillionenFranken zu unterstützen.

Auf Beginn des Schuljah-res 2012/13 werden die

Zürich (KHBS). Hinter-grund der Unterstützungist, dass diese beiden Bil-dungsangebote einem aus-gewiesenen Bedürfnis derArbeitswelt entsprechenund von längerfristigemNutzen sind. Im KantonZürich werden diese Aus-bildungen nur vom KHBSangeboten.

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64 l Nr. 10 l 2012UZ l BÜCHER

Der StrategeAls Führungskraft muss man in der Lagesein, die Unternehmensziele klar zu defi-nieren und zu wissen, warum das eigeneUnternehmen von Bedeutung ist. Es gilt,die Abläufe im Blick zu behalten, den Kurszu bestimmen und die erforderlichen Ent-scheide jederzeit treffen zu können. Umein Unternehmen dauerhaft erfolgreich zuführen, bedarf es strategischer Talente. DerAutor beschreibt Fallbeispiele wie Appleund Ikea, gibt aber schon in der Einleitungunumwunden zu, dass er auch von seinenStudenten gelernt habe. Er geht unter an-derem auf den Mythos des Supermanagersein und schildert, wie aus einer AbsichtRealität wird. Wertvoll ist auch der Teil«Häufig gestellte Fragen».

Hidden ChampionsIn der DACH-Region gibt es mehr als 1‘500Weltmarktführer, eine Tatsache, die in derÖffentlichkeit kaum bekannt ist. DieseHidden Champions sind gerüstet für Glo-balia, die veränderte Welt der Zukunft, indenen China und weitere Schwellenlän-der eine immer grössere Rolle spielen. An-hand aktueller Fallbeispiele zeigt der Au-tor wie die Hidden Champions zu Welt-marktführern wurden und wie sie auchdie Herausforderungen der neuen, globa-lisierten Welt meistern. Diese Erkenntnis-se lassen sich auch für das Unternehmerdes Lesers nutzen. Der Autor bringt hieb-und stichfeste Belege in Form einer soli-den Datenbasis inklusive fundierter Pra-xiserfahrung mit ins Werk ein.

Die Wachstumslüge Die gängige Ökonomie verlangt beständi-ges Wachstum ohne Rücksicht auf Verlus-te. Inzwischen ist nicht nur in intellektuel-len Kreisen die Einsicht gewachsen, dassdas auf die Dauer nicht gut gehen kann. DerAutor plädiert dafür, dass wir alle die Weltnicht länger den Politikern und Ökonomenüberlassen sollten. Der Autor konfrontiertuns mit der weltpolitischen und weltwirt-schaftlichen Realität. Seine Analyse ent-hüllt, woher wir kommen, wo wir stehenund was uns erwartet. Wir können denWohlstand nicht für uns reklamieren undschon gar nicht Verluste ignorieren odergar billigend in Kauf nehmen. Es ist höchs-te Zeit für jeden Einzelnen praktisch Ver-antwortung zu übernehmen.

Bernhard Beck

Volkswirtschaft

verstehen, Vdf Verlag

ETH Zürich 2010

488 Seiten, broschiert

CHF 65.–

ISBN 978-3-7281-3504-9

Hidden Champions

Hermann Simon

Campus Verlag

GmbH 2012,

447 Seiten, gebunden

ISBN 3-593-39714-5

Gefährliche Ideen

Alf Rehn, Campus

Verlag GmbH 2012,

240 Seiten, gebun-

den, CHF 37.90

ISBN 3-593-39575-4

Der Stratege

Cynthia A. Montgo-

mery, Campus Verlag

GmbH 2012

229 Seiten, gebunden

CHF 40.90

ISBN 978-3-593-39588-3

Die Wachstumslüge

Graeme Maxton

Finanzbuch Verlag

2012, 336 Seiten,

gebunden

CHF 37.90

ISBN 978-3-898-79687-3

Fotos: Bilderbox.de / zVg

CEO-HandbuchDer Anspruch des Verlages ist hoch gegrif-fen, soll doch dieses Buch die Lektüre ei-ner ganzen Bibliothek ersetzen! Das pra-xisorientierte Handbuch widmet sich 36wichtigen Themen, die sich auf unter-schiedliche Arbeits- und Lebensbereicheangehender und aktueller Top-Managerbeziehen. Dabei werden «harte Themen»wie Unternehmenskäufe, «Manager-Haf-tung oder Capital Raising behandelt. Aberauch «weiche Themen» wie Charakterbil-dung oder der gekonnte Abgang am Endeder beruflichen Laufbahn. Am Anfang je-des Kapitels fasst eine kurze «ExecutiveSummary» die wichtigsten Informationenzusammen, was das Buch auch zum Nach-schlagwerk macht. Das Buch konzentriertsich auf die wichtigsten Erkenntnisse, derzeitgeplagte CEO wird es danken.

Volkswirtschaft verstehenDas Buch lässt verstehen, wie Märktefunktionieren. Es analysiert beeindru-ckende Leistungen und zeigt Ursachenfür Mängel und Versagen. Einerseits ha-ben wir ein ungeheuer vielfältiges Ange-bot, andererseits sehen wir auch die Pro-bleme wie die Umweltzerstörung, sozia-le Unsicherheit und Arbeitslosigkeit. WoMärkte versagen, greift der Staat korrigie-rend ein, wie macht er das? Oder schafftauch er Probleme? Wo und warum ver-sagt auch er? Das Buch vermittelt auf derGrundlage moderner Theorie komplexeökonomische Zusammenhänge und diesin leicht verständlicher Form. Es berück-sichtigt die neuesten internationalen Ent-wicklungen und verwendet die aktuells-ten Daten zur Schweizer Wirtschaft.

Gefährliche IdeenDieses Buch handelt von der Macht desungehemmten Denkens. Es gibt zwei Ar-ten von Kreativität: Die nette Kuschelkrea-tivität wird seit Jahren in Büchern und Se-minaren verkauft. Die Kreativität in die-sem Buch hingegen ist schmutzig undweltverändernd – gefährlich! Der Autorliefert ein provokatives Manifest für einenkreativen Umgang mit Kreativität. Er wür-de es gar als persönliches Versagen emp-finden, sollte sein Buch allen gefallen. Waser schreibt, soll nerven, aufregen, ärgern.So gibt er sich gemein, respektlos undauch hochnäsig. Einige Kapitel wie «EkelnSie sich – und andere»,«Obszönes Den-ken», «Kreative Menschen sind Nerven-sägen», «Hegen Sie Ihre Feinde» oder«Lang lebe das Ketzertum» unterstreichenwohl sein ausgeprägtes Ego.

Michael Hirt (Hrsg.)

CEO-Handbuch

Vdf Verlag ETH Zürich

2012, 272 Seiten,

broschiert, CHF 44.–

ISBN 978-3-7281-3399-1

STRATEGIEN FÜRS ÜBERLEBEN

Was Wirtschafts -bücher bewirken (können)

MICHEL BRONNER

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l Nr. 10 l 2012 l 6510 FRAGEN AN l UZ

5. Was war Ihr grösster Fehlentscheid?Erst mit 27 Jahren selbständig zu begin-nen.

6. Welche Persönlichkeit hätten Sieschon immer einmal gerne getroffen?

Phil Collins.

7. Worüber können Sie sich ärgern?Über unser EDV-Programm und meineUngeduld in der Mitarbeiterführung.

8. Wie erholen Sie sich vom Stress?Mit meinen klassischen Autos bei einerschönen Ausfahrt in ein gepflegtes Res-taurant bei einem tollen Essen und einemsehr guten Glas Wein.

9. Was zeichnet die Schweizer Wirtschaft aus?

Dass es sich lohnt(e) etwas auf die Beinezu stellen und nicht nur die Unternehmer,sondern auch die Mitarbeiter sehr fleis-sig sind. Leider stelle ich einen Trend indie andere Richtung fest und daher wer-den wir wohl oder übel schleichend abge-löst durch Länder, die fleissiger am Werksind als wir oder als wir «dürfen».

10. Was wünschen Sie sich für dieSchweiz?

Ein unternehmerfreundliches Umfeld miteinem sehr schlanken Staat. Viele leis-tungsfreudige MitarbeiterInnen, welcheetwas erreichen wollen im beruflichenLeben.

1. Warum sind Sie Unternehmergeworden?

Das war für mich schon als Kind klar. Ichverkaufte meine Spielsachen und altenGlobibücher fast lieber, als ich damitspielte. Ich stellte jeweils auf dem Kinder-spielplatz einen Klapptisch auf und ver-kaufte, was das Zeug hielt. Es ging mirnicht ums Geld, sondern um den eigent-lichen Verkaufsabschluss. Ein weitererGrund ist, dass ich als Mitarbeiter uner-träglich war…

2. Wenn nichts unmöglich wäre, waswäre Ihr Traumjob?

Klingeltonhändler auf einer Megajachtlebend irgendwo auf dem Meer. Einefunktionierende EDV, zwei Emails am Tagund ein täglich anwachsendes Bank-konto.

3. Was mögen Sie nicht an Ihrer Branche?

Dass die oft tiefen Preise auf dem Buckelder ReinigungsmitarbeiterInnen an der Front ausgetragen werden. Steht eine Firma im Preiskampf, gibt es ein Abgebot im Preis und leider auch einAngebot bei der Zeitvorgabe an die Ausführenden (Was der Kunde natürlichnie weiss).

4. An welches Ereignis in Ihrer Kar-riere erinnern Sie sich am liebsten?An die Gründung der Firma und diedarauffolgenden drei Jahre.

MICHEL BRONNER

Unternehmen: A Plus Reinigungen AG, A Plus Hauswartung & Gartenpflege GmbH

Position: Geschäftsführer und MitinhaberErster Job: Freizeitjob auf dem Bauernhof

Werdegang: 1989 Freizeitpartyorganisator, 1997 Gründungeiner Eventagentur, 1999 Gründung A Plus, 2009Verkauf der Eventagentur

Ausbildung: Handelsschule, Marketingplaner mit eidg. Fachausweis

Liebste Hobbies: Classic & Sports-Cars, meine Band B-Stoff, Lesenvon Biografien und anderen interessantenBüchern, Essen und Trinken, Joggen und Kraft -training (damit ich essen & trinken kann)

Zivilstand: Aus Prinzip ledig, aber seit 12 Jahren in einer schönen Partnerschaft

Thomas Zellweger

KMU IN EINER PARADOXEN WELT – VOM UMGANG MIT WIDERSPRUCHEN

SCHWEIZER KMU-TAGSTGALLEN

26 / OKTOBER 2012

Roman Bouteillier

Wolfgang GruppTanja Frieden Kurt SchärRegula Späni

Urs Fueglistaller

Markus Hengstschläger

Patronat: Schweizerischer Gewerbeverband / economiesuisse / IHK St.Gallen-Appenzell / Kantonaler Gewerbeverband St.Gallen (KGV)

Veranstalter Hauptsponsoren Kommunikations-partnerin

Medienpartner

Online-Anmeldung unter www.kmu-tag.ch

l Nr. 10 l 2012 l 67UNTERNEHMERFORUM SCHWEIZ l UZ

TEXT DR. ROGER RUDOLPH

Die Gerichte setzen aber in jüngerer Zeitvermehrt Grenzen, wenn sich das Anstel-lungsverhältnis durch eine besondereKundennähe auszeichnet, wie dies bei-spielsweise im Dienstleistungsbereichrecht häufig der Fall ist. Arbeitsvertrag-liche Konkurrenzverbote sind in derSchweiz recht weit verbreitet und – ent-gegen einem oft gehörten Vorurteil – häu-fig auch durchsetzbar. Dies hängt wesent-lich mit dem vergleichsweise liberalenArbeitsrecht des Obligationenrechts (OR)zusammen, das in den Art. 340 – 340c ORsolchen Vereinbarungen zwischen denVertragsparteien offen gegenübersteht.Anders als beispielsweise in Deutschlandschreibt das Gesetz auch nicht vor, dassder Arbeitgeber dem Arbeitnehmer fürdie Einhaltung eines Konkurrenzverbo-tes eine Entschädigung schuldet. In derSchweiz ist es denn auch nicht üblich,dass Arbeitnehmer für ihre Bereitschaft,eine Konkurrenzklausel zu unterschrei-ben, eine Vergütung erhalten. Dieser sehreinseitigen gesetzlichen Konzeption istzu Recht Kritik erwachen. Sie ist aber vomGesetzgeber so gewollt und deshalb,solange eine Gesetzesrevision ausbleibt,zu respektieren.

Grenzen bei kundennahen Anstellungs-verhältnissenDas Bundesgericht und die arbeitsrecht-liche Literatur lassen allerdings dann keinKonkurrenzverbot zu, wenn die Kundendem Arbeitnehmer nicht wegen der beimArbeitgeber erworbenen Kenntnisse, son-

dern wegen dessen besonderer, persönli-cher Eigenschaften und Fähigkeiten fol-gen (BGE 138 III 67 E.2.2.1). In solchenKonstellationen besteht häufig einebesonders nahe und intensive Kundenbe-ziehung. Es fehlt in diesen Fällen am fürdie Gültigkeit eines Konkurrenzvebotsnotwendigen Kausalzusammenhang zwi-schen den erworbenen Spezialkenntnis-sen und der Schädigungsmöglichkeit.Dies wurde in der Gerichtspraxis etwabejaht für einen Turn- und Tanzlehrer,ebenso für einen Damencoiffeur. Beieinem Herrencoiffeur hat ein SolothurnerGericht hingegen angenommen, er habeden Einblick in den Kundenkreis mit demWechsel ausgenutzt und so das Kon -kurrenzverbot verletzt. Anders wiederumdas Arbeitsgericht Zürich, das die Gültig-keit eines Konkurrenzverbots für einen Coiffeur verneinte, ebenso für eine Kos-metikerin.

Keine einheitlichen GerichtsurteileDas Bundesgericht hat die Zulässigkeit ei-nes Konkurrenzverbots für einen Unter-nehmensberater in Personalfragen nichtbeanstandet (BGE 4A_107/2011 vom25.8.2011), wohl aber für zwei Coaches,welche für ihre Arbeitgeberin Schulungenund Seminare auf dem Gebiet der Perso-nalentwicklung und Unternehmensbera-

KEINE EINHEITLICHE RECHTSSPRECHUNG

Grenzen des KonkurrenzverbotsDas schweizerische Arbeitsrecht lässt es zu, dass sich Arbeitnehmer inrecht weit reichendem Masse einem nachvertraglichen Kon kurrenzverbotunterwerfen können.

tung gaben (BGE 138 III 67). Das Kantons-gericht Zug erklärte das Konkurrenzver-bot für einen Reitlehrer als nichtig, da diepersönlichen Eigenschaften massgeblichseien, ebenso das Obergericht Zürich füreine Senior-Beraterin in der PR-Branche.

In Genf wurde ein Konkurrenzverbotfür einen Klavierlehrer als ungültig er-klärt. Zulässig war das Konkurrenzverbothingegen nach einem Tessiner Urteil beieinem am Telefon tätigen Kundenaqui-siteur und nach dem Aargauer Oberge-richt bei einem Pneuverkäufer und -mon-teur. Das Bundesgericht hat die Zulässig-keit von Konkurrenzverboten für Buch-haltungsexperten, Treuhänder, Reviso-ren und Steuerberater in zwei neuerenEntscheiden bestätigt (BGE 4A_340/2011vom 13.9.2011, 4A_209/2008 vom31.7.2008). Dies gilt nach einem etwas äl-teren Entscheid des Obergerichts Zürichauch dann, wenn ein Buchhalter in lei-tender Stellung tätig ist.

Besonders im Fokus: die FinanzbrancheBesondere Bedeutung hat die Frage derZulässigkeit kundennaher Konkurrenz-verbote in der Finanzbranche: GemässOswald Grübel, damals CEO der UBS AG,nimmt ein Kundenberater im Durch-schnitt einen Drittel der von ihm betreu-ten Vermögenswerte mit, wenn er dieBank verlasst (zitiert nach Roth in ZBJV2010 S. 522). Das Arbeitsgericht Zürichhat die Zulässigkeit eines Konkurrenz -verbots für einen Vermögensverwalter,der bereits bei seiner Anstellung einen ei-genen Kundenstamm mitbrachte, in ei-nem jüngeren Entscheid verneint, vorkurzem aber für zwei Anlageberater wie-der ohne weiteres bejaht. Wiederum ab-lehnend entschied das Appellationsge-richt Basel-Stadt bei einem Aussendienst-mitarbeiter einer Vermögensverwal-tungsgesellschaft, dessen Tätigkeit in derVermittlung von Kapitalanlagen bzw. Ver-mögensverwaltungsmandaten sowie inder Betreuung bereits akquirierter Man-date bestand. Diese teilweise wider-sprüchliche Rechtsprechung zeigt, wieschwierig eine Prognose über den Pro-zessausgang sein kann.

KLAUSUR NACHFOLGEPLANUNG

Sie setzen sich intensiv zwei Tage mit allen relevanten Themen, dieeine Unternehmensnachfolge mit sich bringen, auseinander. DieKlausur richtet sich an Unternehmer und Berater/innen, die sich mitUnternehmensnachfolgeplanung auseinandersetzen.

31. Oktober/1. November 2012 im Sorell Hotel Zürichberg, Zürich

Weitere Informationen und Anmeldung unterwww.unternehmerforum.ch

DER AUTOR

Dr. Roger Rudolph ist Rechts-anwalt in der Kanzlei Streiff,Pellegrini & von Kaenel. Er ist Co-Autor der eben im Schulthess Verlag erschienenen 7. Auflage desarbeitsrechtlichen

Praxiskommentars Streiff/von Kaenel/Rudolph.

Bei einer nahen und intensiven Kundenbeziehung fehlt esin vielen Fällen an der Gültigkeit eines dem Konkurrenz -verbots bestehenden Kausalzusammenhanges zwischenden erworbenen Kenntnissen und der Schädigungs -möglichkeit. Foto: Bilderbox.de

68 l Nr. 10 l 2012UZ l AKTUELL

TEXT ROMAN GRIESSER

Die diesjährigen Gewinner sind die PR-und Werbeagentur «Science Communi-cations» Zürich mit «Seeking the World’s’Best Postdocs» sowie die «Wirz Gruppe»mit dem Konzept «Eröffnung IKEARothenburg». Sie erhielten an der abend-lichen Preisverleihung im MetropolZürich je einen der begehrten «Commu-nicators»-Trophäen des Tessiner Bildhau-ers Pedro Pedrazzini. Die anderen dreiNominierten, die Werbeagentur «AgenceTrio SA» Lausanne mit dem Konzept «SIGServices Industriels Genève», sowie dieAgentur «Euro RSCG» Zürich mit «OneYoung World» und «Love Life», wurdenebenfalls mit einem Zertifikat geehrt.

Integrierte Kommunikationsarbeit imBereich WissenschaftKernthema der Kampagne «Seeking theWorld’s Best Postdocs» von «ScienceCommunications» war die Erhöhung derBewerberzahl, der Forschungsgebieteund der Anzahl der Herkunftsländer fürdie Förderung frisch promovierter Wis-senschaftler durch die Vergabe sogenann-ter «The Branco Weiss Fellowships». «Das

Konzept überzeugte, weil mit einemschwierigen Thema integrierte Kommu-nikationsarbeit im Bereich Wissenschaftvorbildlich umgesetzt wurde. Die Kam-pagne nutzte verschiedene Kommunika-tionskanäle, die allesamt einen hohenIntegrationsgrad auswiesen», erläuterteJury-Mitglied Dr. Bettina Bickel-Jaques,PR-Beraterin BR/SPRV und MediatorinSDM-FSM, die Verleihung des Awards.

Eröffnungskampagne in Zusammenar-beit mit der ZielgruppeDer IKEA-Claim «Platz für neue Ideen»wurde in der Kampagne «Eröffnung IKEARothenburg» wortwörtlich in die Umset-zung integriert. 300 Personen haben sichbeworben, dem Einrichtungshaus ihreeigenen vier Wände zur Verfügung zustellen. Von der Einrichtung bis zumnachfolgenden öffentlichen Besuch,zuerst virtuell und später persönlich. «Esgab 320000 virtuelle Begegnungen. DerZielgruppe näher zu sein, geht wahr-scheinlich nicht. Alle Ziele wurden über-troffen, bereits in den ersten 5 Tagen sindin der neuen Filiale über 45000 Besuchergezählt worden. Das ist Weltklasse undhat Gold verdient», gratuliert Jury-Mit-

PREISVERLEIHUNG DES AWARD CORPORATE COMMUNICATIONS® 2012

Und der Gewinner ist . . .Zum 8. Mal hat die Jury des nationalen Award Corporate Communications am 6. September die innovativsten Konzepte der integrierten Kommuni kation an der diesjährigen Preisverleihung ausgezeichnet. Neben den Vergaben des begehrten «Communicators» wurde zum zweiten Mal der Kategorienpreis Award Social Media für die beliebteste Social Media Kampagne vergeben.

glied Urs Schneider von der Mediaschnei-der AG in Zürich der «Wirz Gruppe» zumGewinn des Awards.

Fortsetzung des KategorienpreisesAward Social MediaNach der Premiere im letzten Jahr, wurdean der diesjährigen Preisverleihung desAwards-CC der Kategorienpreis AwardSocial Media zum zweiten Mal vergeben.Insgesamt wurden 42 Kampagnen einge-reicht, wovon 26 die Vorgaben der Fach-jury erfüllten. Nach dem intensiven Publi-kumsvoting über Facebook, an dem 7‘200Personen teilnahmen, wurde die SocialMedia Kampagne «the french job by Mau-rice Lacroix» zum Sieger gekürt. Nachdem harten Kopf-an-Kopf-Rennen belegtedie J.S. Bachstiftung den zweiten Platzgefolgt vom Hotel Seedamm Plaza.

Überraschender Slam Poetry EinsatzNach der Preisübergabe des Award SocialMedia begeisterte Slam Poetin HazelBrugger mit kreativer Wortakrobatik dasPublikum. Die Leidenschaft am Spiel mitden Worten hat die junge Künstlerin, dieheute in Dielsdorf lebt, erst vor wenigenJahren für sich entdeckt. Die Newcome-rin hat zum ersten Mal im Juni 2011 beieinem Poetry Slam, einem Dichterwett-streit mitgemacht. Ein Höhepunkt ihrerbisher noch jungen Karriere war der Auf-tritt bei «Giacobbo / Müller» auf SF1 imFebruar dieses Jahres. Seitdem ist die inKalifornien geborene Schweizerin nichtmehr zu stoppen. Mit mindestens einemAuftritt pro Woche ist sie in der Schweizoder im Ausland auf Slambühnen unter-wegs. Zur Freude der Organisatoren desAwards-CC hat die Solokünstlerin spon-tan für das Engagement an der Preisver-leihung zugesagt. «Mit ihrem literari-schen Talent hat Hazel Brugger eineneinmaligen Text für den Anlass geschrie-ben, der mit philosophischem Humor,ernüchternder Wahrheit und einemHauch Werber-Slang, die anwesendenGäste verzauberte», kommentiert RolandBieri – Gründer des Award CorporateCommunications und Inhaber der Bi-Com Agentur für Marketing und Kommu-nikation in Solothurn – den Auftritt.

www.award-cc.com

Die beiden Preisgewinner-Teams Science Communications und die Wirz-Gruppe. Rechts MichaelKamm, CEO der nominierten Agentur Trio Lausanne, der ältesten Agentur der Schweiz.

Foto: Remy Steiner

l Nr. 10 l 2012 l 69KAPITALMARKT l UZ

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Geschäftsaktivitäten suchenwir neue Partnerschaften. Mitden durch die Revision desVersicherungsrechts anste-henden Neuregelungen (u.a.Tätigkeits-Honorierung,Offenlegungspflichten vonEinkünften) in der Schweiz(aber auch EU-weit) sehen wirzum einen erhebliche Verän-derungen für die Geschäfts-modelle angestammter Versi-cherungsvermittler-/makler,zum anderen interessanteWachstumspotenziale fürBeratungsunternehmen mitdifferenziertem Geschäfts -modell.Für die Nutzung dieser

Wachstumspotenziale suchenwir daher Verstärkung inForm von Partnerschaften mitanderen Unternehmen (Versi-cherungsmakler, Versiche-rungstreuhänder, Unterneh-mensberatungen mit Fokusauf Versicherungs- und Risiko-management) z.B. im Zugeeiner Nachfolge- oder Part-nersuche oder eines strategi-schen Bündnisses. Auch dieKooperation mit ähnlichenDienstleistern (Treuhänder,Steuerberater, Rechtsanwälteetc.) wäre für uns interessant.

Zug ist nicht mehr ZugDer Kanton Zug hat den Rechtsstreit gegen die Bundesbah-nen verloren und darf sich nicht mehr «Zug» nennen. «Zug»ist eine eingetragene Handelsmarke der SBB Schweizeri-schen Bundesbahnen und wird vom Durchschnittsbürgermit «Eisenbahn» assoziiert (Siehe auch Urteil gegen dieSchweizer Armee). Im Kanton läuft ein Vernehmlassungs-verfahren mit Vorschlägen wie «Fahrgebiet», «Lorzengau»und «Fiskalparadies». Die Stadt Zug, die vom gleichenSchicksal bedroht war, hat bereits agiert und heisst ab 2013«Südbaar».

Adidas vs. Schweizer ArmeeZum Leidwesen des VBS hat das Bundesgericht entschie-den, dass die Schweizer Armee keine Gradabzeichen mitdrei parallelen Streifen mehr verwenden darf. Die Anwälteder Klägerin hatten argumentiert, ihre Marketinganstren-gungen und die damit verbundene Wertschöpfung im Bran-ding sei höher zu gewichten als die längere Verwendungs-zeit der Streifen in der Armee. Auf Anfrage erklärte diePressestelle des VBS, man prüfe eine Alternative in Formvon drei Bratwürsten und sei wegen einer allfälligen Lizenzin Verhandlungen mit der St. Galler Kantonsregierung.

KinderzeichnungenNachdem ein Anwalt in Unterlunkhofen mittels superpro-visorischer Verfügung der Schulgemeinde untersagt hat,die Projektskizzen seines Sohnes zu einer neuen Pflanzen-gattung im Lehrerzimmer öffentlich zugänglich zu machen,entschied das Bezirksgericht Bremgarten im OrdentlichenVerfahren zugunsten des Anwalts beziehungsweise seinesSohnes.

Apple vs. Gemeinde Egnach In einem aussergerichtlichen Vergleich hat sich dieGemeinde Egnach TG bereit erklärt, die Skulptur im neuenKreisel zu entfernen. In einem Betonwerk ist bereits eineneue Variante in Arbeit, die statt eines Apfels eine Dörrbirnedarstellt. Die Gemeinde zahlt der geschädigten Apple Inc. einen einmaligen pauschalen Schadenersatz von

70 l Nr. 10 l 2012UZ l DAS LETZTE

VON RUEDI STRICKER

IMMATERIALGÜTERRECHT

Letzte MeldungenDer Verein zur Förderung des Immaterialgüterrechts VFIGR weist im kürzlich erschienen Jahresbericht auf substantielle Fortschritte in der Verwertung von Rechten hin. Hier ein Auszug mit den bemerkenswertesten Meilensteinen.

45 Millionen CHF. Die drei laufenden Verfahren gegen Egna-cher Obstbauern im Zusammenhang mit der missbräuch-lichen Verwendung des Markenzeichens bei der Züchtungvon neuen Obstsorten sind von diesem Vergleich nichtbetroffen.

Audi vs. Schrauben-Bosshard Die berühmte Automarke mit den vier Unterlagscheiben imFirmenlogo hat leider vor dem Bundesgericht eine Schlappeerlitten. Die Firma Bosshard darf weiterhin Unterlagschei-ben herstellen, ohne Lizenzen für die Verwendung der kreis-runden Form zu zahlen. Das Gericht stützte sich in der, derRedaktion vorliegenden Urteilsbegründung, auf ein um -strittenes Gutachten des Max-Planck Instituts, das darlegt,dass sowohl die Erfindung des Rads als auch die Ver -wendung von vier Rädern an Fahrzeugen älteren Datumsals der Handelsregistereintrag der Firma Audi (vormalsHorch) ist.

Nike vs. AALNike erging es nicht besser als Audi. Der berechtigte Ver-such, von der Aborigines Advancement League eine Gebührfür die Herstellung von Bumerangs zu verlangen, weil siedem Logo der Firma auffallend ähnlich sind, endete miteiner erfolgreichen Gegenklage. Nike zahlt der League nuneine einmalige Abfindung für die Verwendung des Bume-rangs in ihrem Logo. Manchmal kommen diese Wurfinstru-mente offensichtlich doch zurück.

Der Vatikan, La Grande Nation und der GregorianischeKalendersSchon anlässlich der Finanzprobleme im Zusammenhangmit der Finanzierung des Petersdoms bewiesen die Exper-ten Einfallsreichtum. Die aktuellen Finanzsorgen habenden Papst bewogen, für die Verwendung des 1582 einge-führten Kalenders eine Lizenzgebühr zu verlangen. Wäh-rend man in Berlin und London Verständnis aufbringt, hatParis bereits entschieden, den Revolutionskalender wiedereinzuführen und im Gegenzug allen Verwendern des metri-schen Systems Klagen anzudrohen.

Foto: zVg

RUEDI STRICKER

Der Autor ist

Inhaber der

Beratungsfirma

Stricker

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