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Unterwegs für die sozialen Berufe Jahresbericht 2019

Unterwegs für die sozialen Berufe · Jahresbericht 2019 SAVOIRSOCIAL Organisation Mitgliederversammlung (36 Mitglieder) Vorstand 12 Mitglieder (pro Fraktion 3 Sitze) Geschäftsausschuss

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  • Unterwegs fürdie sozialen Berufe

    Jahresbericht 2019

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    InhaltS. 3

    Editorial

    S. 4Jahresrückblick

    S. 6Organisation

    S. 8Fokus:Ein Arbeitstag im Leben von ...

    S. 10Statistik berufliche Grundbildung

    S. 11Statistik höhere Berufsbildung

    S. 12Fokus:Ein Arbeitstag im Leben von ...

    S. 14Jahresrechnung

    S. 16Anhang zur Jahresrechnung

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    Das Jahr 2019 war von Veränderungen bei der Geschäftsleitung geprägt, was zusätzliche Herausforderungen mit sich brachte. Der Geschäfts-stelle gebührt ein grosses Dankeschön für die Bereitschaft, die Vakanz zu überbrücken. Die ad- interim-Leiterinnen Fränzi Zimmerli und Katrin Fuhrer-Rosatti haben die Aufgaben mit tatkräf-tiger Unterstützung des Teams gleichwohl sehr gut gemeistert. An dieser Stelle danke ich auch dem Geschäftsausschuss ganz herzlich für seinen ausserordentlichen Einsatz im Übergang und bei der Findung der neuen Geschäftsleitung sowie allen, die mit ihrem Engagement dazu beigetragen haben, dass die Ausbildungen im Sozialbereich auch im 2019 erfolgreich waren.

    Monika Weder Präsidentin SAVOIRSOCIAL

    P.S. Im Sinne des Klimaschutzes produzieren wir dieses Jahr ausschliesslich eine digitale Version des Jahresberichts.

    Editorial

    Fünfmal im Jahr reise ich mit dem Zug von Luzern nach Olten an die Vorstandssitzungen von SAVOIRSOCIAL. Mit dabei im Gepäck habe ich je-weils die zahlreichen Unterlagen, welche die Geschäftsstelle im Vorfeld der Sitzungen verschickt. So dick wie der Stapel an Dokumenten ist die Vielfalt an Themen, über die wir als Vorstand zu entscheiden haben.

    Wenn ich in den Zug steige, habe ich bereits umfangreiche Abklärungen getätigt: Zuerst stu-diere ich die Papiere an meinem Arbeitsplatz bei Curaviva in Luzern. Bei Bedarf hole ich Rückmeldun-gen innerhalb und ausserhalb meines Verbands ein. Curaviva gehört zur Fraktion der Arbeitgeber-verbände im Sozialbereich. Diese ist als IG zusam-mengeschlossen und trifft sich jeweils einige Tage vor den Vorstandssitzungen von SAVOIRSOCIAL. Wir diskutieren die anste henden Sitzungsthemen und entwickeln eine Haltung dazu.

    Während die Landschaft am Zugfenster vor-bei zieht, gehe ich die Traktanden für die Sitzung nochmals durch. Als Sitzungsleiterin ist es mir wichtig, den Ablauf vorab einschätzen zu können: Wo braucht es Zeit für Diskussionen? Wo sind zusätzliche Infos nötig?

    Wenn aus den Lautsprechern «Nächster Halt: Olten» ertönt, packe ich meine Sachen zusammen. Nach der Ankunft überquere ich die Brücke über die Aare zum Amthausquai. Im Büro der Geschäfts-stelle bespreche ich die Sitzung noch kurz mit der Geschäftsleiterin, bevor die anderen elf Vor-stands mitglieder eintreffen.

    Auf der Fahrt zurück nach Luzern lasse ich die Sitzung Revue passieren. Wichtige Informationen gebe ich in unsere verbandsinternen Kommuni-kationskanäle oder sende sie direkt an die entspre-chenden Akteure.

    Die Arbeit im Vorstand von SAVOIRSOCIAL ist intensiv, aber für mich auch nach neun Jahren als Präsidentin noch immer sehr spannend. In den Gremien und Projekten der Dachorganisation sind viele Menschen involviert. Vier von ihnen werden im Jahresbericht näher vorgestellt.

    Zug um Zug für die sozialen Berufe

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    Einblicke in die Arbeit von SAVOIRSOCIAL

    Jahresrückblick

    SAVOIRSOCIAL bearbeitet jedes Jahr eine breite Palette an Themen. Im Rückblick sind einige heraus-gepickt. Ein grösseres Spektrum findet sich auf savoirsocial.ch in den Rubriken Projekte und Studien.

    Laufbahnstudie abgeschlossenIm Frühling hat das Eidgenössische Hochschul-institut für Berufsbildung (EHB) im Auftrag von SAVOIRSOCIAL erforscht, welchen Weg ehemalige Lernende und Studierende im Sozialbereich ein- geschlagen haben, wie sie ihre Ausbildung rückbli- ckend beurteilen und welche Zukunftsabsichten sie haben. Der Ergebnisbericht dieser zweiten Befra- gung wurde im Herbst vom Vorstand verabschie-det. Damit ist die dreiteilige Studie zu den Aus-bildungs- und Karriereverläufen im Sozialbereich abgeschlossen. Es werden Massnahmen daraus abgeleitet.

    Vorerst keine Attestausbildung im Kinder bereichNach umfangreichen Abklärungen hat sich der Vorstand von SAVOIRSOCIAL im September gegen die Einführung eines eidgenössischen Berufs-attests (EBA) im Kinderbereich ausgesprochen. In der Diskussion wurden unterschiedliche Pro- und Kontra-Argumente abgewogen, die alle ihre Richtigkeit haben. Nach einer Priorisierung dieser Argumente kam die Mehrheit des Vorstan-des zum Schluss, dass die Erarbeitung eines EBA im Kinderbereich zum jetzigen Zeitpunkt nicht sinnvoll ist. Ein zentraler Grund war, dass sich die grossen Verbände im Kinderbereich nicht einig waren. Es ist jedoch geplant, das Thema je nach Entwicklung im Berufsfeld zu einem späteren Zeitpunkt wieder aufzugreifen.

    Nächste Phase der Revision FaBe ist gestartetAnfang Jahr hat SAVOIRSOCIAL die Ergebnisse aus der Anhörung zu den revidierten Bildungsgrund-lagen Fachmann/-frau Betreuung ausgewertet und in einem Bericht zusammengefasst. Insgesamt sind 40 Stellungnahmen eingegangen. Die Bil-dungsverordnung und der Bildungsplan wurden entsprechend überarbeitet. Im Herbst wurden sie zusammen mit dem Ticketantrag dem SBFI eingereicht. Ende Oktober hat das SBFI das Ticket für die Totalrevision erteilt. Damit beginnt die letzte Phase der Revision: Das SBFI führt bis Ende Januar 2020 eine Anhörung bei den Kantonen und interessierten Kreisen durch.

    Umsetzungsinstrumente für jeden LernortParallel zur Revision der Bildungsgrundlagen sind im Frühling die Arbeiten für die Umsetzungsins - tru mente in der beruflichen Grundbildung Fach-mann/-frau Betreuung gestartet. Auf der Basis des didaktischen Rahmenkonzepts werden für jeden Lernort Ausbildungsinstrumente geschaffen. Diese sollen die ausbildungsbeteiligten Personen bestmöglich bei der Umsetzung der revidierten Bildungsgrundlagen unterstützen. Ein wichtiges Ziel des Projekts ist auch die Lernortkooperation.

    Prüfungsordnungen im Bereich Arbeits - inte gration eingereicht Im ersten Halbjahr wurden die Prüfungsordnun-gen und die Wegleitungen für die zwei neuen Berufsprüfungen im Bereich Arbeitsagogik und Job Coaching erarbeitet. Im Sommer fand eine brancheninterne Anhörung dazu statt. Nach der Einarbeitung deren Resultate konnten die Prü-fungsordnungen und die Wegleitungen per Ende Jahr dem SBFI zur inhaltlichen Prüfung einge - reicht werden. Parallel dazu wurde die Träger-schaft der beiden neuen Berufsprüfungen gegründet. Ihr gehören neben SAVOIRSOCIAL sechs Branchenverbände an.

    Frühe Förderung: Massnahmen ergriffenAufgrund der Studie zum Qualifikationsbedarf in der Frühen Förderung und Sprachförderung hat SAVOIRSOCIAL im Frühling die für die Dach-organisation zentralen Handlungsfelder heraus-kristallisiert und Massnahmen definiert. Beispiels-weise will SAVOIRSOCIAL prüfen, ob der Bedarf für eine Berufsprüfung im Bereich der Frühen Förderung gegeben ist. Auch soll die Berufsma - tu rität gestärkt werden, weil sie die Durchlässig-keit zu einschlägigen Masterstudi engängen an Päda gogischen Hochschulen erhöht.

    Analyse im Bereich Aktivierung/Alltags-gestaltungSAVOIRSOCIAL beteiligt sich gemeinsam mit OdA-Santé an der Berufsfeldanalyse Aktivierung – Alltagsgestaltung. Diese hat zum Ziel, die heutigen und zukünftigen arbeitsmarktrelevanten Kom-petenzen zu erfassen und Empfehlungen für die Weiterentwicklung des Berufsfeldes abzuleiten. Nach einem Ausschreibeverfahren wurde Ende Jahr das Büro BASS damit beauftragt, die wissen-schaftliche Begleitung des Projekts zu übernehmen.

    https://savoirsocial.ch/de/homehttps://savoirsocial.ch/wp-content/uploads/2020/03/Ergebnisbericht-zweite-Befragung-FABE_HF-im-Sozialbereich_D_27.02.2020.pdfhttps://savoirsocial.ch/wp-content/uploads/2020/03/Ergebnisbericht-zweite-Befragung-FABE_HF-im-Sozialbereich_D_27.02.2020.pdfhttps://savoirsocial.ch/de/projekte#accordeon/laufbahnstudiehttps://savoirsocial.ch/de/projekte#accordeon/laufbahnstudiehttps://savoirsocial.ch/de/projekte#accordeon/projekt-berufsfeld-und-bedarfsanalyse-zweijahrige-berufliche-grundbildung-fur-den-kinderbereichhttps://savoirsocial.ch/de/projekte#accordeon/projekt-berufsfeld-und-bedarfsanalyse-zweijahrige-berufliche-grundbildung-fur-den-kinderbereichhttps://savoirsocial.ch/wp-content/uploads/2019/04/Bericht-zur-Anhörung-Revision-FABE-190313_D.pdfhttps://savoirsocial.ch/wp-content/uploads/2019/10/191025_BiVo-Entwurf_FABE_dt_Cons.pdfhttps://savoirsocial.ch/wp-content/uploads/2019/10/191025_BiVo-Entwurf_FABE_dt_Cons.pdfhttps://savoirsocial.ch/wp-content/uploads/2019/10/Bildungsplan_Entwurf_191010_D.pdfhttps://savoirsocial.ch/wp-content/uploads/2019/10/Didaktisches_Rahmenkonzept_FaBe_180519_neu_D.pdfhttps://savoirsocial.ch/de/projekte#accordeon/umsetzungsinstrumente-fachmann-frau-betreuung-efzhttps://savoirsocial.ch/de/projekte#accordeon/entwicklung-einer-oder-zwei-berufsprufung-en-fur-die-bereiche-arbeitsagogik-und-job-coaching-im-berufsfeld-arbeitsintegrationhttps://savoirsocial.ch/de/projekte#accordeon/entwicklung-einer-oder-zwei-berufsprufung-en-fur-die-bereiche-arbeitsagogik-und-job-coaching-im-berufsfeld-arbeitsintegrationhttps://savoirsocial.ch/de/projekte#accordeon/entwicklung-einer-oder-zwei-berufsprufung-en-fur-die-bereiche-arbeitsagogik-und-job-coaching-im-berufsfeld-arbeitsintegrationhttps://savoirsocial.ch/wp-content/uploads/2017/05/Schlussbericht_FrüFö_180523.pdfhttps://savoirsocial.ch/wp-content/uploads/2017/05/Schlussbericht_FrüFö_180523.pdfhttps://savoirsocial.ch/wp-content/uploads/2019/12/SAVOIRSOCIAL_Communique_FrüheFörderung_191210_D.pdfhttps://savoirsocial.ch/de/projekte#accordeon/berufsfeldanalyse-aktivierungstherapie-alltagsgestaltunghttps://savoirsocial.ch/de/projekte#accordeon/berufsfeldanalyse-aktivierungstherapie-alltagsgestaltung

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    Überzeugt hat vor allem der vorgeschlagene Methodenmix von Dokumentenanalyse und Expertenbefragung.

    Radioportraits zum Beruf FaBeIm Rahmen des Berufsbildungsradios hat SAVOIR-SOCIAL drei Audio portraits von Fachpersonen Betreuung erstellen lassen. Aus den Fachrichtungen Kinder-, Behinderten- und Betagtenbetreuung hat je eine junge (angehende) Fachperson Auskunft zu ihrem Alltag gegeben. Die Portraits wurden in lokalen Radio stationen der Deutschschweiz aus-gestrahlt und sind online auf berufsbildungsradio.ch verfügbar. Ebenso sind sie auf der Website von SAVOIRSOCIAL aufgeschaltet.

    Verstärkte Koordination im BerufsmarketingDie Koordination des Berufsmarketings war im 2019 ein Schwerpunktthema: Im März gab es dazu eine Fachkonferenz für die Mitglieder. Daraus entstand unter anderem ein Netzwerk Marketing für die sozialen Berufe. Es besteht aus den Marke-ting verantwortlichen der Mitgliederorganisa-tionen von SAVOIRSOCIAL und hat sich Anfang Oktober das erste Mal getroffen. Ziel ist es, mittels Austausch und Koordination Synergien zu nutzen bei der Promotion der Berufsbildung im Sozialbereich.

    Jahresrückblick

    Alle HF-Bildungsgänge gleich behandeln SAVOIRSOCIAL hat zusammen mit SPAS ein Argu-mentarium zuhanden der SODK aufgesetzt, um zu erreichen, dass in der Interkantonalen Ver-einbarung über Beiträge an die Bildungsgänge der höheren Fachschulen (HFSV) alle Bildungsgänge HF im Sozialbereich mit 90 Prozent subventio - niert werden. Momentan wird der Bildungsgang Gemeindeanimation HF im Gegensatz zu den Bildungsgängen Sozialpädagogik HF, Kinder-erziehung HF und sozialpädagogische Werkstatt-leitung HF nur mit 50 Prozent unterstützt. Das für einen grösseren Deckungsgrad notwen dige erhöhte öffentliche Interesse ist nach Ansicht der Branche auch bei der Gemeinwesenarbeit gegeben.

    https://www.berufsbildungsradio.ch/fabe/https://savoirsocial.ch/de/berufe#fachfrau-fachmann-betreuung//radioportrathttps://savoirsocial.ch/de/berufe#fachfrau-fachmann-betreuung//radioportrathttps://savoirsocial.ch/wp-content/uploads/2020/04/Eingabe-HSFV-SPAS-SAVOIRSOCIAL-an-die-SODK_D.pdfhttps://savoirsocial.ch/wp-content/uploads/2020/04/Eingabe-HSFV-SPAS-SAVOIRSOCIAL-an-die-SODK_D.pdf

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    Ein Jahr der Veränderung

    Organisation

    Auf der Geschäftsstelle hat das Jahr 2019 ausser-ordentliche Veränderungen mit sich gebracht. Es war der Startschuss für eine umfassende Orga-nisationsanalyse.

    Wechsel in der GeschäftsleitungIm Februar hat die Geschäftsleiterin Rita Blättler nach rund einem Jahr die Dachorganisation ver-lassen. Die Projektleiterinnen Katrin Fuhrer-Rosatti und Fränzi Zimmerli haben ad interim die Co- Geschäftsleitung übernommen. Für die Neubeset-zung wurde ein externes Büro beauftragt. Nach einem mehrstufigen Selektionsverfahren wurde Fränzi Zimmerli im Juli als neue Geschäftsleiterin gewählt. Sie trat das Amt am 1. November an.

    Neue Mitarbeiterinnen auf der GeschäftsstelleIm Jahr 2019 bekam die Geschäftsstelle in Olten doppelten Zuwachs: Anfang Februar ist Ursula Zweifel zum Team gestossen. Sie hat einen Master sowie Berufserfahrung in Sozialer Arbeit und ist in der Romandie aufgewachsen. Seit September ver stärkt zudem Bettina Widmer die Geschäfts-stelle als Projektleiterin. Die Entwicklungs- und Sozialpsychologin hat viele Jahre in der Betreuung von Menschen mit psychischen Beeinträchtigun-gen gearbeitet und war zuletzt als Berufsschulleh-rerin für Fachpersonen Betreuung tätig.

    Personelle Veränderungen im VorstandAn der Mitgliederversammlung 2019 wurden Liliane Ryser, Geschäftsleiterin der OdA Soziales Zürich, Anne Oppliger, Geschäftsleiterin der kantonalen OdA Gesundheit und Soziales Waadt sowie Agnès Monnet, Vorstandsmitglied der Association romande des directions d’institutions pour l’enfance neu in den Vorstand gewählt.

    Im Sommer ist Nadine Hoch als Geschäftsleiterin von kibesuisse und damit auch aus dem Vorstand von SAVOIRSOCIAL zurückgetreten. Ihre Supplean-tin Manuela Siegenthaler, langjährige Verantwort-liche Berufsbildung bei kibesuisse, hat das Mandat übernommen. Sie stellt sich an der Mitglieder-versammlung 2020 zur Wahl.

    Organisationsentwicklungsprozess aufgegleistNach 15-jährigem Bestehen widmet sich SAVOIR-SOCIAL erstmals einer ausführlichen Organisations-analyse. Mit einem externen Begleiter wurden je ein Diagnoseworkshop mit dem Geschäfts-ausschuss und der Geschäftsstelle durchgeführt. Anschliessend hat der Vorstand an einem Stra-tegieworkshop die Ergebnisse gesichtet, diskutiert und verschiedene Handlungsfelder definiert. Daraus sind Massnahmen für die Organisations-entwicklung ausgearbeitet worden, die im 2020 angegangen werden.

    Das Wachstum von SAVOIRSOCIAL – vor allem hinsichtlich der Anzahl Projekte und Berufe – hat auch Auswirkungen auf die Finanzen. Im Frühling wurde deshalb eine Arbeitsgruppe Finanzstrategie eingesetzt. Sie besteht aus Delegierten von Mit-gliederorganisationen und analysiert die Finanzie-rungsmöglichkeiten der Dachorganisation.

    https://savoirsocial.ch/de/organisation/geschaeftsstellehttps://savoirsocial.ch/de/organisation/vorstandhttps://savoirsocial.ch/de/organisation/vorstand

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    Organisation

    Mitgliederversammlung (36 Mitglieder)

    Vorstand12 Mitglieder (pro Fraktion 3 Sitze)

    Geschäftsausschuss4 Mitglieder (pro Fraktion 1 Mitglied)

    Geschäftsstelle

    Geschäftsleitung 80 %

    Sachbear-beitung

    50 %

    Stv. GL/ Projekt leitung

    70 %

    Kommunikation/Projekt leitung

    65 %

    Projekt leitung 55 %

    Projekt leitung 60 %

    Arbeitgeberverbände im Sozial bereich

    (9 Org.)

    Konferenz der kant. Sozialdirektorinnen

    und Sozialdirek toren (1 Org.)

    Kantonale/Regio nale Organisationen der Arbeitswelt

    (18 Org.)

    Berufsverbände im Sozialbereich

    (8 Org.)

    Fraktionen

    Schweiz. Kommis-sion für Berufs-

    entwicklung und Qualität (SKBQ)

    Assistent/in Gesundheit und

    Soziales

    Schweiz. Kommis-sion für Berufs-

    entwicklung und Qualität (SKBQ) Fachmann/-frau

    Betreuung

    Entwicklungskommission Rahmenlehrpläne höhere Fachschulen im Sozialbereich

    Kommissionen

    Organigramm SAVOIRSOCIAL

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    Ein Arbeitstag im Leben von …

    In diesem Jahresbericht werden vier Menschen vorgestellt, die in der einen oder anderen Form für SAVOIRSOCIAL unterwegs sind. Im Sinne von «Ein Arbeitstag im Leben von …» wurden sie inter-viewt. Entstanden sind Texte, die Einblick geben in ihre Arbeit und ihre Gedanken dazu.

    «Berufserfinderin» aus Leidenschaft

    Eines Morgens – ich hatte an diesem Tag eine Sitzung mit der Entwicklungskommission der Rahmenlehrpläne im Sozialbereich in Bern – fragte mich mein jüngster Sohn, was ich heute machen würde. Ich versuchte, ihm die Arbeit der Kommissi-on kindergerecht zu erklären. Nach vielen Nachfra-gen rief er schliesslich aus: «Ah, du bist Berufser-finderin!» Für ihn ist Erfinder ein Traumjob. Und auch wenn die Bezeichnung nicht ganz passt: Für mich ist die Arbeit bei SAVOIRSOCIAL tatsächlich ein Traumjob. Ich habe mich bereits im Studium der Erziehungswissenschaften auf die Berufsbildung spezialisiert. Als Werkstudentin habe ich an der Berufsfachschule in Freiburg Allgemeinbildung unterrichtet. Bereits damals hatte ich den Wunsch, alle Felder der Berufsbildung kennenzulernen. Nach dem Studium habe ich bei der Stadt Zürich die Arbeitgeberseite kennengelernt, später bei kibesuisse die Sicht eines Branchenverbandes. Nun bin ich an der vierten Station angelangt und fühle mich am richtigen Ort.

    Jeden Morgen stehe ich um 6.15 Uhr auf, trinke einen Kaffee und spaziere später der Aare ent - lang an den Bahnhof in Aarau. Ich höre dabei auf die Natur, auf das Plätschern des Wassers und das Gezwitscher der Vögel. Dieses Ritual ist mir wichtig. Im Zug nach Olten erledige ich meist einige private oder geschäftliche Mails. Manchmal jasse ich auch via App.

    Ich freue mich jeden Tag auf meine Arbeit und mein Team. Wenn ich um etwa 8 Uhr im Büro ankomme, wechsle ich ein paar Worte mit meinen Kolleginnen. Danach beginne ich, den Tag zu planen. Die vielen und breitgefächerten Aufgaben – von der Vorbereitung für die Vorstandssitzungen

    über Projektarbeiten bis hin zur Personalführung – erfordern eine gute Arbeitsorganisation. Wenn ich mich einem Projekt oder einer Aufgabe vertieft widmen möchte, lege ich Fokuszeiten fest.

    Zwei- bis dreimal pro Woche habe ich Sitzungen in anderen Städten, hauptsächlich in Bern, Biel und Zürich. Die Zusammenarbeit in den verschie-denen Gremien und mit unterschiedlichen Orga-nisationen finde ich sehr spannend. Besonders inspirierend ist für mich auch der regelmässige Austausch mit Geschäftsführenden von anderen Dachorganisationen. Es hilft mir, die eigene Arbeit zu reflektieren und von den Erfahrungen anderer zu lernen.

    Ich liebe es, etwas bewegen zu können, innovativ zu sein. Das Umfeld bei SAVOIRSOCIAL gibt mir Raum und Lust dazu. Es ist mir persönlich ein gros-ses Anliegen, dass die Nutzniessenden der sozialen Berufe umfassend, umsichtig und professionell betreut werden. Die Arbeitnehmenden sollen ihre Tätigkeit mit Freude und in guten strukturellen Arbeitsbedingungen ausführen können. SAVOIR-SOCIAL kann in ihrem Wirkungsfeld einen Beitrag dazu leisten. Das hat mich bereits als Projektleiterin motiviert und tut es auch als Geschäftsleiterin.

    Die Zeit im Büro verfliegt immer sehr schnell. Wenn ich keinen auswärtigen Termin habe, nehme ich um etwa 18 Uhr den Zug zurück nach Aarau. Ab und an muss ich direkt an eine Sitzung im Rah-men meines Mandats als Mitglied der Kreisschul-pflege. Wenn nicht, mache ich den Aare-Spaziergang in die entgegengesetzte Richtung – meist mit einem Stopp zum Einkaufen für das Znacht mit meiner Familie.

    Fränzi Zimmerli (43)

    Geschäftsleiterin von SAVOIRSOCIAL

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    Jugendlichen eine Stimme geben

    Der Übergang von der Schule in die Arbeitswelt ist eine wichtige Phase – nicht nur für die Jugendli-chen selbst, sondern für die gesamte Gesellschaft. Dank meinem Vorstandsmandat bei SAVOIRSOCIAL kann ich ein Stück weit Einfluss darauf nehmen. Auch für mich selbst ist dieses Amt eine Chance: Es verhilft mir dazu, meine Tätigkeiten und Kompetenzen zu diversifizieren und eine nationale Perspektive zu erhalten. Das finde ich bereichernd. Umso mehr, weil die Atmosphäre und die Dynamik im Vorstand positiv und lösungsorientiert sind.

    Am Anfang meiner Vertretung war ich über-rascht ob der Vielfalt an Themen, die in der Dach-organisation behandelt werden und mit wem sie alles zusammenarbeitet. Mittlerweile verstehe ich vieles besser. Auch mein Netzwerk hat sich verbreitert: Ich tausche mich nicht nur mit meinen Kollegen im Vorstand und in interkantonalen Gremien aus, sondern treffe mich auch mit den waadtländischen Bildungsanbietern und pflege einen regen Kontakt zur kantonalen OdA Gesund-heit und Soziales – dort habe ich zudem eine beratende Stimme im Vorstand.

    Als Vorbereitung auf die Sitzungen von SAVOIR SOCIAL führe ich jeweils eine departements-interne Konsultation durch und bespreche die Traktanden mit den kantonalen Partnern. Vor den Sitzungen treffe ich mich jeweils mit den zwei anderen SODK-Vertretungen im Bahnhofsbuffet in Olten. Häufig einigen wir uns auf eine gemeinsame Haltung, zum Teil gibt es auch Abweichungen, zum Beispiel in Bezug auf die Sprachregionen.

    Relevante Themen und Beschlüsse bringe ich anschliessend in die kantonale Politik und Verwal-tung ein. Letzthin habe ich beispielsweise das Monitoring von SAVOIRSOCIAL zu den unabhän-gigen Praktika vor Lehrbeginn FaBe vorgelegt. Wir sind an diesem Thema schon seit Längerem dran, weil es für viele Jugendliche ein Problem ist: Im Praktikum verdienen sie sehr wenig, haben oft keine Garantie auf eine Lehrstelle und gleich-zeitig keinen Anspruch auf ein Stipendium oder Sozialhilfe.

    Wenn ich nicht an Meetings bin, sitze ich meistens in meinem Büro am Computer. Als Ausgleich suche ich in der Mittagspause die Bewegung: Oft-mals gehe ich joggen, manchmal – besonders im Sommer – spiele ich Tischtennis. Gelegentlich esse ich auch mit meinem älteren Sohn in der Stadt oder mit meinen Vorgesetzten oder Mitarbeiten-den hier in der Kantine.

    Ich selbst habe den akademischen Weg gewählt und Politik- und Sozialwissenschaften studiert. An der Fachhochschule für Soziale Arbeit in Lausanne habe ich ein Forschungsprojekt geleitet, das die Situation von Jugendlichen im Übergang zwischen Schule und Beruf untersucht hat. Seither liegt mir die Berufsbildung am Herzen. Das duale System in der Schweiz funktioniert gut. Dennoch sehe ich auch gewisse Herausforderungen: Die Jugend-lichen müssen schon früh entscheiden, welchen beruflichen Weg sie einschlagen wollen. Ich erachte es deshalb als staatliche Pflicht, Rahmenbedin-gungen zu schaffen, die ihnen den Eintritt in den Arbeitsmarkt erleichtern. Ebenso erachte ich es als wichtig, die Jugendlichen in die Gestaltung der Rahmenbedingungen partizipativ mitein-zubeziehen.

    Benoît Beuret (40)

    Leiter Stra tegische Aufgaben, Amt für Gesund heit und Soziales des Kanton Waadt – Generaldirektion für Sozialen Zusammen-halt, Abteilung Sozialpolitik und Aus bildung

    Vertreter SODK im Vorstand

    Weitere Portraits auf Seite 12 und 13

    Fokus: Ein Arbeitstag im Leben von ...

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    • = Frauen • = MännerFachmann/-frau Betreuung EFZ

    Behindertenbetreuung

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    Kinderbetreuung

    2018

    2019

    2563 2158 405

    2667 2227 440

    2017

    2018

    2019

    2017

    Betagtenbetreuung Generalistische Ausbildung

    2018

    2019

    2018

    2019

    2017

    2019 neue Lehrverhältnisse EFZ

    Generalistische Ausbildung 326

    Behindertenbetreuung 622

    Kinderbetreuung 2667Betagtenbetreuung 1803795

    • = Frauen • = MännerAssistent/in Gesundheit und Soziales EBA2019

    2018

    1176 905 271

    1079 847 232

    2017

    Berufliche Grundbildung Die Statistiken veranschaulichen die abgeschlossenen Lehrverhältnisse in den beruflichen Grundbildungen Assistent/in Gesundheit und Soziales EBA sowie Fachmann/-frau Betreuung EFZ in den Jahren 2017 bis 2019.

    Statistik berufliche Grundbildung

    2017 408 291 117194 147 47693 484 209

    2362 2010 352

    1058 872 186

    672 460 212

    622 416 206

    180 128 52

    180 128 52

    401 293 108

    326 218 108

    Total Zunahmen/Abnahmen

    2017

    2018

    2019

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    • = Frauen • = MännerHöhere BerufsbildungDie Statistiken geben einen Überblick über die Anzahl Abschlüsse in der höheren Berufsbildung im Sozialbereich in den Jahren 2017 bis 2019.

    Höhere Fachschulen

    Dipl. sozialpädagogische/r Werkstattleiter/in HF 2018

    201972 25 47

    56 23 33

    2017 89 33 56

    Dipl. Kindererzieher/in HF20182019

    327 303 24354 332 22

    2017 293 273 20

    Dipl. Sozialpädagoge/-in HF650 428 222

    747 486 26120182019

    608 421 1872017

    Que

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    Statistik höhere Berufsbildung

    Berufsprüfungen

    Migrationsfachmann/-fraumit eidg. Fachausweis 2018

    2019

    201747 23 2448 18 30

    40 21 19

    Sozialbegleiter/in mit eidg. Fachausweis 2018

    2019

    201721 16 521 16 5

    20 18 2

    Teamleiter/in in sozialen und sozialmedizini-schen Institutionen mit eidg. Fachausweis 2018

    2019

    2017142 117 25139 117 22

    135 108 27

    Fachmann/-frau Langzeitpflege und -betreuung mit eidg. Fachausweis 2018

    2019

    2017145 132 13159 146 13

    207 192 15

    Spezialist/in für die Begleitung von Menschen mit Beeinträchtigungen mit eidg. Fachausweis

    2019 17 14 3

    Höhere Fachprüfungen

    Supervisor/in-Coach mit eidg. Diplom20182019

    20175 3 216 10 6

    15 9 6

    Organisationsberater/in mit eidg. Diplom20182019

    20171 1 06 4 2

    1 0 1

    Dipl. Institutionsleiter/in im sozialen und sozialmedizinischen Bereich 2018

    2019

    201729 20 927 20 7

    26 12 14

    Spezialist/in resp. Experte/-in für die Rehabilita tion von sehbehinderten und blinden Menschen mit eidg. Diplom

    20182019

    201716 14 2

    1 1 0

    3 3 0

    Blindenführhundeinstruktor/in mit eidg. Diplom 2018

    2019

    20170 0 00 0 0

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    Dipl. Arbeitsagoge/-in20182019

    201729 13 1643 21 22

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    Beobachten, Zuhören und Verstehen

    Bei mir verläuft jeder Tag anders – und oft auch anders als geplant. Flexibilität und Prioritäten zu setzen sind in meinem Job wichtig. Ich begleite die Entwicklung von Berufsbildungsreglementen in unterschiedlichen Branchen. Vor grösseren Meilen steinen kann es sein, dass ich auch mal abends oder am Wochenende arbeite. Das schätze ich, weil ich meine Arbeitszeit so den Bedürfnissen der Kunden, aber auch den Bedürfnissen meiner Familie anpassen kann. Ein Grossteil meiner Arbeit geschieht am Computer, ich kann deshalb gut Homeoffice machen oder unterwegs arbeiten. Denn auch das gehört zu meinem Job: Ich habe viele Sitzungen an verschiedenen Orten der Schweiz; für das Projekt Revision der Rahmenlehrpläne HF im Sozialbereich beispielsweise meistens in Bern.

    Meine Aufgaben verändern sich im Verlaufe eines Projekts. Zu Beginn besuchen wir jeweils die Betriebe und sprechen mit Berufspersonen und Vorgesetzten, damit wir einen Einblick in die Praxis erhalten, bevor wir uns an die Analyse-phase machen. Im RLP-Projekt haben wir beispiels-weise eine SWOT- und eine Dokumentenanalyse sowie eine umfangreiche Online-Befragung durchgeführt. Nach der Analyse folgt die Entwick-lung des Bildungsreglements, gemeinsam mit einer Projektgruppe. Die Zusammensetzung der Gruppe ist das A und O für den Erfolg eines Projekts.

    Bei meiner Arbeit erhalte ich Unterstützung von unserem 10-köpfigen Team. Einerseits kann ich Aufgaben delegieren, andererseits tauschen wir unsere Erfahrungen aus: Das hilft, die Qualität zu sichern.

    Das RLP-Projekt begleite ich seit Herbst 2016. Ich habe selten ein so grosses Projekt mit so wenig personellen Ressourcen begleitet. Wir haben so gut wie möglich Synergien genutzt und stets die Praxis miteinbezogen: in vier Arbeitsfeldern und zwei Sprachregionen. Mit Fränzi Zimmerli habe ich eine sehr gute Zusammenarbeit: Als Projektleiterin bei SAVOIRSOCIAL stellt sie sicher, dass die Bedürf-nisse der Branche und der Höheren Fachschulen abgedeckt sind. Ich sorge dafür, dass die Anforderun-gen des SBFI erfüllt werden. Wir sprechen jeden

    Schritt im Revisionsprozess miteinander ab. Den Überblick zu behalten über alle Daten, ist entschei-dend und eine grosse Herausforderung. Wenn ein Begriff angepasst wird, muss er in acht Doku-menten an der richtigen Stelle angepasst werden. Inzwischen haben wir in diesem Projekt bald 1000 Dateien auf dem Server abgespeichert!

    Eine andere wichtige Kompetenz ist Beobachten und Zuhören. Oft geht es darum, herauszufin-den, ob alle vom selben sprechen, wenn sie einen Begriff nutzen. Beispielsweise die Führung: Was wird darunter verstanden? Fachliche oder auch personelle Führung? Immer gilt es einen Konsens zu finden, was angesichts der unterschied-lichen Sprachregionen, Arbeitsfelder und Bedürfnisse der Betriebe nicht immer einfach ist. Als Arbeits- und Organisationspsychologin ist es spannend für mich, solche Diskussionen auch im Sozialbereich mitzubekommen. So kann ich die Fachexpert/innen besser anleiten, ihr Berufsprofil zu strukturieren und zu formulieren. Die Arbeit an den Rahmenlehrplänen war gewiss aufwendig. Dafür können die Expert/innen nun hinter den Profilen stehen. Der Aufwand hat sich gelohnt, das Ergebnis sieht man schwarz auf weiss in den Rahmenlehrplänen. Es macht mir Freude, wenn die Expert/innen stolz sind auf ihren Beruf – und auf die Arbeitsergebnisse.

    Als ich nach meinem Studium für diese Stelle beim Büro für Bildungsfragen angefragt wurde, hätte ich nicht gedacht, dass ich so lange bleiben würde. Doch es ist derart abwechslungsreich, dass ich mich auch nach 15 Jahren jeden Tag gerne für die Berufsbildung einsetze.

    Nina Denzler (41)

    Projektleiterin beim Büro für Bildungs-fragen in Thalwil

    Externe Projektleitung/pädagogische Be-gleitung Revision RLP HF im Sozialbereich

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    Ausbilden soll Spass machen

    Am besten funktioniere ich, wenn ich Neues entwi-ckeln und erproben kann. Ich habe viele Ideen und es freut mich, wenn ich diese an unterschied-lichen Orten einbringen kann. Deshalb habe ich mich vor 15 Jahren selbstständig gemacht und meine GmbH gegründet. Vorher habe ich viele Jahre zuerst an der Basis in der Betreuung, anschlies-send in der Führung in sozialen Institutionen und später auch in Ausbildungsstätten gearbeitet. Auszubilden fand ich schon als junge Frau spannend und habe mich deshalb nach meinem Abschluss an der Heimerzieherschule zur Erwachsenenbild-nerin ausbilden lassen. In den 90er Jahren habe ich den Vorläufer der FaBe-Lehre mitaufgebaut. Didaktik hat mich immer besonders interessiert: Wie gelingt es, dass Lerninhalte lustvoll und wirkungsvoll vermittelt werden? Dass es sowohl für die ausbildende als auch für die lernende Person anregend ist? Dies sehe ich auch als eine zentrale Aufgabe im aktuellen Mandat als externe fachliche Begleitung für die Entwicklung von Umsetzungsinstrumenten für die revidierte FaBe- Ausbildung: eine Dienstleistung zur Verfügung zu stellen, die von den Ausbildungsverantwort-lichen in den Regionen als nützlich empfunden wird. Besonders die Berufsbildenden sind wichtige Vorbilder für die Lernenden. Ich hoffe, es gelingt uns, innovativ und kreativ zu sein, damit etwas Spannendes entsteht, das Spass macht und in den Köpfen hängen bleibt. Im Fall der Berufsprüfung «Spezialist/in für die Begleitung von Menschen mit Beeinträchtigungen» ist uns das geglückt: Die Reaktionen auf die erste Durchführung waren sehr berührend. Besonders geschätzt haben die Expertinnen und Kandidaten, dass die Prüfungs-form stark kompetenzorientiert war: Wir haben Schauspieler und Filme eingesetzt. So konnten die Kandidatinnen und Kandidaten auch ihre prak-tischen Fähigkeiten zeigen. Wir haben eineinhalb Jahre für die Entwicklung dieser neuen Prüfung gearbeitet. Meine Aufgabe war es, die didaktische Ebene im Auge zu behalten, die Mitglieder der

    Arbeitsgruppen haben die fachliche Perspektive eingebracht. Dies erlebe ich zuweilen als Balance-akt: mit den richtigen Leuten das Wesentliche zu diskutieren, nämlich das, worüber sie Entschei-dungskraft haben. Die Aufgabe der Gremien muss klar sein und deren Mitglieder müssen ihre Rolle verstehen. Sonst gibt es schnell ein Durcheinander.

    Dank meinen Mandaten sehe ich in verschiedene Organisationen hinein: Ich gehöre nie selbst dazu, aber bewege mich darin. Ich bin froh um meine Ausbildung als Organisationsentwicklerin: Dort habe ich gelernt, eine Organisation unvoreingenom-men und achtsam wahrzunehmen und Fragen zu stellen, um ihr Wesen zu verstehen. Dies ist auch bei nationalen Projekten zentral: Jede Region hat eine andere Art, eine andere Geschichte. Diese Besonderheiten wertzuschätzen und dennoch die Leute dafür zu gewinnen, an einer gemeinsamen Entwicklung teilzunehmen, ist eine spannende Herausforderung.

    Wenn ich nicht unterwegs bin, arbeite ich in meinem Büro. Ich bin ein absoluter Morgen-mensch und oft schon um 6 oder halb 7 Uhr am Arbeiten. Da ich selbst kein eigenes Team habe, mache ich manchmal mit anderen selbstständig tätigen Kolleginnen eine gemeinsame Kaffee-pause per Telefon. Wir schreiben uns zuvor eine Mail und ich nehme, zumindest in den warmen Jahreszeiten, unter dem Baum im Garten einen Kaffee und unterhalte mich mit ihnen.

    Christine Schaffner (60)

    Gründerin und Geschäftsführerin Christina Schaffner GmbH

    Externe fachliche Begleitung Umsetzungs-instrumente FaBe, Prüfungsleiterin Berufs-prüfung Spezialist/in für die Begleitung von Menschen mit Beeinträchti gungen und weitere Mandate in der höheren Berufsbil-dung im Sozialbereich

    Fokus: Ein Arbeitstag im Leben von ...

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    Jahresrechnung

    per 31. Dezember 2019 2018Fr. Fr.

    AktivenKasse - -PC 85-227007-8 304'562 231'291 PC 85-710918-4 249'452 386'241 Flüssige Mittel 554'014 617'532 Forderungen Lieferungen/Leistungen 14'640 16'527 übrige Forderungen (Kaution Archivraum) 500 500 ABS Mieterkautionskonto 5'028 5'028 Mehrwertsteuer - 630Aktive Rechnungsabgrenzung 18'353 5'236Forderungen 38'521 27'920Vorräte Handelswaren 21'761 30'654 Vorräte Flyer, Broschüren 4'444 7'009 Vorräte 26'206 37'664 Umlaufvermögen 618'741 683'117

    Darlehen Trägerschaft Höhere Fach prüfung für Beratungspersonen,Berufsprüfung BegleitSpezialist/in

    17'50045'000

    40'00045'000

    Mobiliar und Einrichtungen 2'000 1'200 EDV-Anlagen 5'000 5'400 Anlagevermögen 69'500 91'600

    Total Aktiven 688'241 774'717

    PassivenVerbindlichkeiten Lieferungen/Leistungen 34'213 43'810 Andere Verbindlichkeiten 640 - Passive Rechnungsabgrenzung 40'724 21'716 Rücklagen Ordnerproduktion 25'000 25'000 Fremdkapital 100'577 90'526 Reserve Beiträge FONDSSOCIAL 63'872 63'872Auflösung externe Reserve Vorjahre - -416'128 Vereinskapital frei 620'318 997'405 Jahresergebnis -96'526 39'041 Eigenkapital 587'664 684'190

    Total Passiven 688'241 774'717

    Bilanz

    Olten, 06.03.2020

    Die Rechnung und Bilanz 2019 wurde von der HTO Treuhand AG, Olten, gemäss Revisionsbericht vom 06.03.2020 geprüft und für in Ordnung befunden.

    Jahresrechnung

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    1. Januar bis 31. Dezember Budget 2019 2019 2018

    Fr. Fr. Fr.ErtragBeiträge Berufsbildungsfonds FONDSSOCIAL 843'696 832'632

    Beiträge Mitglieder 21'600 21'600

    Ausbildungshandbuch FABE 155'670 185'143

    Einnahmen Flyer 13'282 -

    Projekterträge effektiv (La – Lf) 144'764 229'664

    Betriebsertrag brutto 1'179'011 1'269'039 Verluste aus Forderungen – –

    Betriebsertrag netto 1'179'011 1'269'039 Total Ertrag 1'124'585 1'179'011 1'269'039

    AufwandProduktion/Vertrieb Ausbildungshandbuch FABE 62'352 79'960

    +/– Bestandesänderung Vorräte 11'458 1'000

    Direkter DL- und Warenaufwand 96'427 73'810 80'961 Systementwicklung/Unterhalt 134'414 128'330

    Grundlagen 224'763 413'820

    Unterstützung 38'388 -

    Qualifikationsverfahren 62'268 48'653

    Nachwuchswerbung 13'820 345'743

    Überbetriebliche Kurse - 158

    Verwaltung 54'001 46'483

    Projektaufwand 630'100 527'655 983'187 Löhne 422'416 429'977

    Honorare an Dritte – –

    Sozialversicherungen 70'370 76'468

    Reise- und Verpflegungsspesen 9'730 10'677

    Übriger Personalaufwand 34'691 5'533

    Personalaufwand 570'000 537'206 522'654 Raumaufwand (inkl. Energie) 31'214 13'001

    Unterhalt und Rep. Allgemein 2'585 3'507

    Sachversicherungen 602 729

    Verwaltungsaufwand 54'906 28'254

    Werbung/Akquisition/Internet/Flyer 34'636 3'318

    Übriger Aufwand 10'236 4'654

    Sonstiger Betriebsaufwand 115'317 134'179 53'464 Abschreibungen 2'800 6'727 6'321 Finanzertrag (+) - -Ausserordentlicher Erfolg (+) 4'041 416'589 Total Aufwand 1'414'644 1'275'538 1'229'997

    Ergebnis vor Reserveveränderung -290'059 - 96'526 39'041 Zuweisung Reserve Beiträge FONDSSOCIAL – –

    + Auflösung Reserve Beiträge FONDSSOCIAL – –

    Reserveveränderungen - -

    Jahresergebnis -290'059 - 96'526 39'041

    Erfolgsrechnung

    Jahresrechnung

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    Anhang zur Jahresrechnung

    Anhang zur Jahresrechnung

    1 Angaben über die in der Jahresrechnung angewandten Grundsätze Die vorliegende Jahresrechnung wurde gemäss den Vorschriften des Schweizer Gesetzes, ins-besondere der Artikel über die kaufmännische Buchführung und Rechnungslegung des Obli-gationenrechtes (Art. 957 bis 962) erstellt.

    Auf die Darstellung von nicht zutreffenden bzw. anwendbaren Positionen im Anhang wurde verzichtet, um die Lesbarkeit zu erleichtern.

    2 Angaben, Aufschlüsselungen und Erläute - r ungen zu Positionen der Bilanz und der Erfolgsrechnung In der Position «ausserodentlicher Ertrag» ist die Prämienrückvergütung der Mobiliar sowie die CO2-Abgabe-Rückverteilung der AHV verbucht.

    3 Gesamtbetrag der Nettoauflösung von stillen Reserven

    2019 2018

    Nettobetrag der aufge - lös ten stillen Reserven keine keine

    4 Weitere vom Gesetz verlangte Angaben Anzahl Vollzeitstellen im Jahresdurchschnitt:

    2019 2018

    Vollzeitstellen im Jahres-durchschnitt, nicht über

    10 Stellen

    10 Stellen

    Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag Keine

    Eventualverbindlichkeiten

    SAVOIRSOCIAL ist an diversen einfachen Gesellschaften beteiligt als Co-Trägerin von folgenden eidg. Prüfungen:

    Höhere Fachprüfung für Beratungspersonen mit:– bso Berufsverband für Coaching, Supervision und

    Organisationsberatung, Bern– SCA Swiss Coaching Association, Olten– SKO Schweizer Kader Organisation, Zürich

    Beginn der Trägerschaft: Januar 2015

    Berufsprüfung Fachmann /-frau Langzeitpflege und -betreuung mit:– OdASanté Nationale Dachorganisation der Arbeitswelt

    Gesundheit, Bern– svbg Schweizerischer Verband der Berufs organisationen

    im Gesundheitswesen, Bern

    Beginn der Trägerschaft: September 2015

    Berufsprüfung Spezialist/in für die Begleitung von Menschen mit Beeinträchtigungen mit:– Agogis. Sozialberufe. Praxisnah.– CURAVIVA Verband Heime und soziale Institutionen Schweiz– insieme Schw. Vereinigung der Elternvereine

    für Menschen mit geistiger Behinderung– INSOS Nationaler Branchenverband der Institutionen

    für Menschen mit Behinderung

    Beginn der Trägerschaft: März 2017

    Berufsprüfung Sozialbegleitung mit:– INSOS Nationaler Branchenverband der Institutionen

    für Menschen mit Behinderung– Schweizerischer Berufsverband Sozialbegleitung– CURAVIVA Verband Heime und soziale Institutionen Schweiz

    Beginn der Trägerschaft: Mai 2017

    Berufsprüfung Migrationsfachperson mit eidg. Fachausweis mit:– Migrationplus Fachverband für professionelle Arbeit

    Migration und Integration– Caritas Schweiz– Schweizerisches Rotes Kreuz– Arbeitsintegration Schweiz Nationaler Dach verband

    der soz. und beruflichen Integration

    Beginn der Trägerschaft: September 2018

    Berufsprüfung Fachmann/-frau in psychia trischer Pflege und Betreuung mit:– OdASanté Nationale Dachorganisation der Arbeitswelt

    Gesundheit, Bern

    Beginn der Trägerschaft: Februar 2019

    Gemäss den Vereinbarungen hat jede Organi sa tion grund-sätzlich nur ihre anteiligen Kosten zu tragen. Hingegen besteht eine solidarische Haftung für die Verbindlichkeiten der Trägerschaften.

  • Impressum

    Fotos: Peter Rosatti, www.fotorosatti.chTexte: Stephanie Zemp, SAVOIRSOCIAL

    Herausgegeben von SAVOIRSOCIALAmthausquai 214600 Olten

    [email protected] 062 205 60 10 www.savoirsocial.ch

    Gestaltung: art.I.schock GmbHSchöntalstrasse 20, 8004 Zürich

    http://www.fotorosatti.chhttp://www.savoirsocial.ch