72
Factoring garantiert Liquidität. www.swifac.ch 100 SMS / Fax zum Testen! Auf www.eCall.ch registrieren und Profit-Code A48 eingeben. SMS & FAX einfach per Web www.eCall.ch www.kaeser.com KAESER Kompressoren AG CH-8105 Regensdorf Wirtschaftlichste Drucklufterzeugung Analyse und Optimierung www.GRANO.ch Vorsorgelösungen mit Profil AZB 8052 ZÜRICH SWISS BUSINESSPRESS SA, Köschenrütistrasse 109, 044 306 47 00 DANIEL FREI, REFERENT AM KMU-TAG, MITINHABER UND CEO DER TIBITS AG «Stolz sein halte ich für gefährlich» Seite 10 Nr. 10, Oktober 2011 17. Jahrgang, SFr. 6.– www.unternehmerzeitung.ch 10 FRAGEN AN 67 60 Foto: Birthe Grautmann ZÜRCHER UNTERNEHMER 26 WIRTSCHAFT UND POLITIK 22 GELD 30 RECHT 54

uz_10_2011

Embed Size (px)

DESCRIPTION

Die Wirtschaftszeitung für CEOs und Manager

Citation preview

Page 1: uz_10_2011

Factoring garantiert Liquidität.

www.swifac.ch100 SMS / Fax zum Testen! Auf www.eCall.ch registrieren und Profit-Code A48 eingeben.

SMS & FAX einfach per Web

www.eCall.chwww.kaeser.com

KAESER Kompressoren AGCH-8105 Regensdorf

Wirtschaftlichste

DrucklufterzeugungAnalyse und Optimierung

www.GRANO.ch

Vorsorgelösungen mit Profil

AZB 8052 ZÜRICHSWISS BUSINESSPRESS SA, Köschenrütistrasse 109, 044 306 47 00

DANIE L FRE I , REFERENT AM KMU-TAG, MIT INHABER UND CEO DER T IB I TS AG

« Stolz sein halte ich für gefährlich»Seite 10

Nr. 10, Oktober 2011 17. Jahrgang, SFr. 6.–

www.unternehmerzeitung.ch

10 FRAGEN AN

67

60Foto: Birthe Grautmann

ZÜRCHERUNTERNEHMER

26

WIRTSCHAFT UNDPOLITIK

22

GELD

30

RECHT

54

Page 2: uz_10_2011

Die Geschäftsleitungs-Haftpflichtversicherung von Nationale Suisse. www.nationalesuisse.ch/geschäftsleitungs-haftpflicht

Nationale SuisseGeneraldirektionSteinengraben 414003 BaselTel. +41 61 275 21 [email protected]

Page 3: uz_10_2011

l Nr. 10 l 2011 l 3EDITORIAL l UZ

Politik für einen handlungsfähigen StaatSo viel Veränderung ist selten. Als die Schweizerinnen und Schweizer imOktober 2007 ihr Parlament wählten, war gerade erst der US-Immobilien-markt zusammengebrochen. Die Börsen hatten ihre Talfahrt begonnen, aber auf hohem Niveau. Der Euro stand nahe seinem Allzeithoch von 1,68 gegenüber dem Franken.

Heute muss die Nationalbank den Euro mit unbegrenzten Käufen über 1,20 halten. Aus der Finanz- und Wirtschaftskrise ist eine Währungskrisegeworden. Alte Gewissheiten sind verschwunden, etwa der Neoliberalismus:

Bei so viel Marktversagen kann niemand mehrbehaupten, der Markt löse alle Probleme. Auchder Allmachtsglaube an den Staat hat sich erle-digt: Gerade die grössten westlichen Staatenwollten die Krise mit milliardenschweren Ret-tungspaketen beenden. Nun liegen sie selbst aufder Intensivstation.

Auch die Schweiz ist nicht ungeschoren davongekommen. Sie musste ihre grösste Bank retten;die Nationalbank sitzt immer noch auf UBS-Schrottpapieren. Das Bankgeheimnis wurde von den G20 aufgehoben. Die Sünden der

Vergangenheit dürften den Finanzplatz noch Milliarden kosten. Und dieKrise von Euro und Dollar schwächt die wichtigsten Handelspartner derSchweiz.

Die Welt ist unsicherer geworden. Die Schweiz braucht daher in Bern Politikerinnen und Politiker, die das Land sicher durch die Unsicherheit navigieren. Sie müssen Augenmass beweisen, statt blind Ideologien zu folgenund die Konfrontation zu pflegen. Sie müssen auf Zusammenarbeit und Kon-sens setzen, damit die Schweiz nach aussen mit einer Stimme auftreten kann. Die Schweiz braucht einen handlungsfähigen Staat, der im Notfall eingreifenkann. Dafür muss er mit genügend Mitteln ausgestattet sein. Die ideologischeGebetsmühle vom «Steuern senken ist immer gut für die Wirtschaft» ist inden meisten westlichen Staaten an ihre Grenzen gelangt. Allein die Tatsache,dass die Menschen immer älter und anspruchsvoller werden in Bezug auf dieGesundheits-Versorgung, die Bildungs-Chancen und die Infrastrukturen sollten einem verantwortungsvollen Politiker klarmachen, dass die Fiskal-Quoten nicht beliebig gesenkt werden können.

Wachstum und Wohlstand sind keine Selbstverständlichkeit mehr. Die Wirtschaft braucht eine Politik mit Augenmass und einen handlungs -fähigen Staat.

Remo Kuhn, Herausgeber

UNTERNEHMERZEITUNG

5 NEWS

6 Impressum

WIRTSCHAFT UND POLITIK

9 Persönlich

10 Daniel Frei, Referent am KMU-Tag, Mitinhaberund CEO der tibits AG, im Gespräch

16 UZ-Serie Parteienprofil: Die Sozialdemokratische Partei Schweiz SP

20 Nationalratswahlen 2011: Interview mit Prof. Dr. Iwan Rickenbacher

21 OSEC: «Swiss Village»

24 UZ Energie-Serie Teil V: Geothermie

26 Interview mit Fredy Brunner, St. Galler Stadtrat und Leiter der Technischen Betriebe

29 Cleantech News

GELD

30 OTC-Börse: Erfolgreiche Nebenwerte trotz Krise

34 Pensionskassen: Herausforderung Rendite

KOMMUNIKATION

38 Informations-Management bei Projekten

UNTERNEHMEN

42 Interview mit Thomas Rieben, CEO G&P-Gruppe

44 Lars Hinrichs über sein neues UnternehmenHackFwd

MANAGEMENT

46 Nachfolgeregelung in KMUs

MARKETING

49 Marke des Monats: SWISS

RECHT

54 Was ist ehemaligen Mitarbeitern erlaubt?

ZÜRCHERUNTERNEHMER57 «Zürich for Gourmets»

60 Guisep Fry, Uto-Kulm-Besitzer, im Gespräch

BÜCHER

66 Bücherherbst 2011

10 FRAGEN AN

67 Hans Jürg Schwendener, Poggenpohl Group (Schweiz) AG

DAS LETZTE

71 Von Ruedi Stricker

Page 4: uz_10_2011

Frank M. Rinderknecht

Urs Widmer

Karl Rabeder

Daniel Frei Manfred SpitzerMarco Fritsche

Urs Fueglistaller

Sita Mazumder

Patronat: Schweizerischer Gewerbeverband / Schweizer Industrie- und Handelskammern / economiesuisse / IHK St.Gallen-Appenzell / Kantonaler Gewerbeverband St.Gallen (KGV)

Online-Anmeldung unter www.kmu-tag.ch

SCHWEIZER KMU-TAGSTGALLEN

28 / OKTOBER 2011

Veranstalter Hauptsponsoren Kommunikationspartnerin Medienpartner

Page 5: uz_10_2011

KMU SWISS PODIUM UND SWISS ARBEITGEBER AWARD 2011

Arbeitgeber sind MacherAm KMU SWISS Podium2011 diskutierten unter an-derem André Lüthi (CEOGlobetrotter Travel ServiceAG) und Arno Del Curto(Trainer HC Davos) zumThema «Die Macher». Esstanden Aspekte wie derUmgang mit Mitarbeiternoder was eine Führungsposi-tion für Verantwortungenmit sich bringt im Zentrum.Im Anschluss an die Podi-umsdiskussion wurde der

Energie -effizienzPer 1. September haben ins-gesamt 34 kleine und mitt-lere Unternehmen (KMU)43 umweltfreundliche Pro-jekte bei der KlimastiftungSchweiz eingereicht. AbOktober werden die berücksichtigten KMU entsprechende Fördergel-der für klimafreundlicheInnovationen und Energie-effizienzprojekte erhalten,die aus der Rückvergütungder CO2-Abgabe von nam -haften Schweizer Unterneh-men stammen. Die Projekt-anträge belaufen sich aufeine Fördersumme von insgesamt rund 2,7 Mio.Franken. Den Grossteil derAnträge (35) machen dabei Projekte für klima-freundliche Innovationenaus. Energieeffizienz -projekte (8), wie etwa derErsatz von alten Motorenund Pumpen durch effizien-tere Modelle bilden denzweiten Schwerpunkt.

somit in den kommendenMonaten spürbar schwä-cher werden. Das Kon-junkturbarometer basiertauf einem multisektoralenDesign mit drei Modulen.Das Modul «Kern-BIP»(Gesamtwirtschaft ohneBaugewerbe und Kreditge-werbe) befindet sich zwarnoch im positiven Bereich,zeigt aber deutlichabwärts. Erfreuliche Sig-nale kommen hingegen

Preisverleihung für den Aufsteiger des Jahres.

Swiss Arbeitgeber Award2011 verliehen. Die Aus-zeichnung «bester Arbeit-geber der Schweiz» erhieltdie Electrolux AG, Zweit-platzierter war das HotelSeedamm Plaza und aufden dritten Platz zu liegenkam die Schurter AG. Be-wertet wurden die rund 80teilnehmenden Unterneh-men aus unterschiedlichenBranchen von ihren Mitar-beitern. Nebst Podium undArbeitgeber Award organi-siert KMU SWISS diverseVeranstaltungen. Infos unter www.kmuswiss.ch.

ter gegenüber Juli (1.98,revidiert von 2.04) um 0.37Zähler zurück und standim August nun bei 1.61Punkten. Seit über zweiJahren gab es keinen solchstarken Rückgang mehr.Die Wachstumsdynamikdes Schweizer Bruttoin-landprodukts (BIP) dürfte

Im August fiel das Kon-junkturbarometer der KOFum 0.37 Zähler auf 1.61.Die Schweizer Wirtschaftdürfte zwar weiter wach-sen, aber mit deutlich ver-minderter Dynamik.

Das KOF Konjunkturba-rometer ist markant gesun-ken. So ging das Barome-

nach wie vor vom Modul«Baugewerbe», währenddas Modul «Kreditge-werbe» eine leicht sin-kende Tendenz im positi-ven Bereich anzeigt. DasModul «Kern-BIP» umfasstgut 90 Prozent der gesamt-wirtschaftlichen Wert-schöpfung. Ihm zugrundeliegen die Messmodelle«Schweizer Industrie»,«Schweizer Konsum» und«Exportdestination EU».

KOF KONJUNKTURBAROMETER

Starker Rückgang

l Nr. 10 l 2011 l 5NEWS l UZ

WYER & PARTNER M&A – Unternehmensnachfolge

Abwicklung der Transaktion von A bis Z

Louis-Joseph Wyer, Rechtsanwalt /MBA INSEAD Wyer & Partner, Baarerstrasse 2, Postfach 1225, 6301 ZugTel. +41 41 720 47 57Email: [email protected]

www.lawyers-wyer.ch

Anzeige

IN KÜRZECredit Suisse prognosti-ziert Wirtschafts -wachstumAuch 2012 wird dieSchweizer Wirtschaft,gemäss Prognosen derÖkonomen der CreditSuisse, weiter wachsen.Dies aufgrund einer wiederbesseren Lage der Export-märkte und der nach wievor tragenden Binnenwirt-schaft. Martin Neff, LeiterEconomic Research Schweizder Credit Suisse, fasste diegegenwärtige Situation ander Medienkonferenz«Wirtschaftsprognosen2012» wie folgt zusam-men: «Die Schweiz hat keinProblem ausser der schlech-ten Stimmung». Das prog-nostizierte Wachstum derSchweizer Wirtschaft liegtbei zwei Prozent.

Strompreise sinken 2012um zwei ProzentEine vom Verband Schwei-zerischer Elektrizitätsunter-nehmen (VSE) durchge-führte Erhebung bei einerrepräsentativen Auswahlvon Elektrizitätsversor-gungsunternehmen zeigt,dass im nächsten Jahr dieStrompreise für einen typi-schen Haushalt um etwazwei Prozent tiefer liegenwerden als 2011. Auch beieinem grösseren Dienstleis-tungs- oder Gewerbebe-trieb bzw. einem kleinerenIndustrieunternehmen sin-ken die Preise durchschnitt-lich in der gleichen Grös-senordnung. Allerdingsunterscheiden sich diePreisanpassungen der ein-zelnen Versorgungsunter-nehmen stark.

WeiterbildungsmarktDie vom SchweizerischenVerband für WeiterbildungSVEB jährlich durchgeführteBefragung bei Weiterbil-dungsinstitutionen zeigtauf, dass der Weiterbil-dungsmarkt zunehmendvon grossen Anbieterndominiert wird. Der ver-stärkte Verdrängungswett-bewerb fordert kleine Insti-tutionen, sich mitInnovationen und hoherQualität zu behaupten.Konkurrenz aus dem Aus-land ist marginal.

Foto: www.kmuswiss.ch

KMU setzen sich für weniger CO2 Ausstoss ein. Foto: Bilderbox.de

Page 6: uz_10_2011

Thema das gerade auchfür Nichtfamilienunter-nehmen von Interesse ist.Auch wird die Frage unter-sucht, wie nichtfinanzielleZiele oder eine langfristigeOrientierung mit demfinanziellen Erfolg imZusammenhang stehen.Spannend ist in diesemZusammenhang die Fest-stellung, dass rund 37%aller börsennotiertenUnternehmen in derSchweiz durch Familienkontrolliert werden. Oderes wird untersucht, wasdie Erfolgsfaktoren vonfamilieninterner wie

externer Nachfolge sind. Dieses Vorhaben res-

pektive der Family Busi-ness Lehrstuhl an der HSGwir zur Hälfte durch dasWirtschaftsprüfungs- undBeratungsunternehmenErnst & Young im Rahmenihrer Global Family Busi-ness Initiative finanziert.

Der Lehrstuhl wurdeauf den 1. August 2011 mitProf. Dr. Thomas Zellwe-ger besetzt. Er ist in Wein-felden, Kanton Thurgau,aufgewachsen, hat an derUniversität St. Gallen undan der Université Catholi-que de Louvain (Belgien)

Obwohl Familienunter-

nehmen die wohl älteste

Organisationsform dar-

stellen, schien sich kaum

jemand für eine wissen-

schaftliche Auseinander-

setzung mit dem Thema

zu interessieren – bis jetzt.

Dem entgegnet nun die

HSG mit der Errichtung

eines eigenen Lehrstuhls

für Familienunternehmen.

Ausschlaggebend für dieErrichtung des Lehrstuhlsist einerseits die überwie-gende Bedeutung von Fami-lienunternehmen in derSchweiz und weltweit.Zudem finden sich unterden Studierenden der HSGviele Jugendliche aus Unter-nehmerfamilien, welchesich mit der Frage befassen,ob sie einmal in den elterli-chen Betrieb einsteigenwollen. Aus diesem Grundbietet das Center for FamilyBusiness der Universität St.Gallen (CFB-HSG), an wel-chem der Lehrstuhl vonThomas Zellweger angesie-delt ist, unter anderemLehrveranstaltungen zumNachfolge und Unterneh-mertum an.

Auch in der Forschungwidmet sich der Lehrstuhlrelevanten Themen, wiezum Beispiel der Frage, was(Familien-)Unternehmenlangfristig, das heisst überGenerationen hinweg,erfolgreich macht – ein

studiert. Nach zwei Jahrenim Investment Banking beiDerivative, Brüssel, dokto-rierte er an der UniversitätSt. Gallen im 2006, wo ersich im 2010 habilitierte.Thomas Zellweger ist Mit-glied dreier Verwaltungs-räte mittelständischerFamilienunternehmen. Erist verheiratet und hatzwei Kinder. Er ist zudemMitglied des Direktoriumsdes KMU-Instituts der Uni-versität St. Gallen.

Weitere Informationen:

[email protected],

www.cfb.unisg.ch

LEHRSTUHL FÜR FAMILIENUNTERNEHMEN AN DER UNI ST.GALLEN

Der Wert der Familie

6 l Nr. 10 l 2011UZ l NEWS

IMPRESSUMUnternehmerZeitung: 5. Jahrgang (17. Jahrgang KMU-Manager), Die UnternehmerZeitung erscheint im Verlag SWISS BUSINESSPRESS SA, Köschenrütistrasse 109, CH-8052 Zürich; Telefon 044 306 47 00, Fax 044 306 47 11, www.unternehmerzeitung.ch, [email protected] Herausgeber: Remo Kuhn, [email protected]: Urs Huebscher, [email protected] Redaktion: Peter Blattner, [email protected]; Birthe Grautmann, [email protected]; Willy-Andreas Heckmann, [email protected] Layout und Produktion: Manuel Jorquera und Bruno Strupler, [email protected] Mitarbeit an dieser Ausgabe: Karin Bürgi, Tiffany Burk, André Caradonna, Fredy Gilgen, Elena Ibello, Steffen Klatt, Rika Koch, Georg Kreis, Andreas Martens, Oliver Schärli, Patrik Spuhler, Thomas Stenz, Rudolf Strahm, Ruedi Stricker,Christian Tanner, Anja Ullmann, Stefan Vogler, Jörg Zeuner Anzeigen: Maureen Malhis, [email protected], Telefon 044 306 47 00 Druckunterlagen: www.swissbusinesspress.ch/kundendaten Abonnements: Unter nehmerZeitung,Postfach, 8052 Zürich, [email protected], Einzelverkaufspreis: Fr. 6.–, Jahres-Abonnement Fr. 54.– Inland. WEMF-beglaubigte Auflage 2011: 52514 Exemplare,Druck: Ringier Print AG, Adligenswil Nachdruck: Nur mit schriftlicher Genehmigung der Redaktion und genauer Quellenangabe © UnternehmerZeitung gestattet. Für unverlangt eingesandtes Text- und Bildmaterial wird keine Haftung übernommen Im Verlag SWISS BUSINESSPRESS SA erscheinen ausserdem:SWISS NEWS, The international Magazine of Switzerland, ATTIKA, das Zürcher Magazin, PAULI-CUISINE, das Gastronomie-Fachmagazin sowie als Supplement zur UnternehmerZeitung , VR-Praxis, CLEANTECH.CH und BUSINESSCLASS

Fachkräfte-mangelDie Bedeutung von Inge-nieuren für eine Volkswirt-schaft ist fundamental. Die

Das Potenzial von Frauenin technischen Berufenmuss genutzt werden.

zentralen Erfindungenund Innovationen des 20.und 21. Jahrhundertsgehen auf ihre Verdienstezurück. Entsprechend sindsie der eigentliche Schlüs-sel nachhaltigen Wirt-schaftswachstums. EinFachkräftemangel in denMINT-Bereichen (Mathe-matik, Informatik, Natur-wissenschaften, Technik)wirkt sich somit mittel-und langfristig negativ aufdie Wettbewerbsfähigkeiteiner Gesellschaft aus. Inder Schweiz fehlen rund14 000 bis 15 000 Inge-nieure, der direkte Wert-schöpfungsverlust pro Jahrbeläuft sich auf zwei bisdrei Mrd. Franken. Gegen-massnahmen, wie diefrühzeitige Förderung desTechnikverständnisses,ausreichende Finanzie-rung der Hochschulensowie ein verstärktes Bildungsbewusstsein,müssen rasch eingeleitetwerden.

Global Family Business Initiative. Foto: Bilderbox.de

Foto: Bilderbox.de

Page 7: uz_10_2011

Nutzen Sie die Kompetenz des Beobachters für Ihr Unternehmen – profi tieren Sie von allen KMU-Vorteilen!Jetzt anrufen unter Tel. 0800 83 0800 oder online auf www.beobachter.ch/kmu

Unsere wertvollen Buchtipps für Sie als KMU!

Das KMU-Beratungspaket des Beobachters. 6 Monate Rechtsberatung für nur Fr. 99.–• Individuelle juristische Beratung für alle Mitarbeiter bei Rechtsfragen,

die Ihr Unternehmen betreffen. Per Telefon und E-Mail• Private Rechtsberatung für den Geschäftsführer• Zugang zu der Beratungsplattform HelpOnline.ch mit KMU-Themen• Beobachter und BeobachterNatur im Abo• Vorzugspreise auf Beobachter-Ratgeberbücher

Vorteilspreis:

nur Fr. 99.–Jetzt profi tieren!

Erfolgreich als KMU Liquidität planen, Forderungen eintreiben, zu neuem Geld kommen, Verträge korrekt ausfertigen, Kunden pfl egen und gewinnen, Mitarbeiter optimal einsetzen: Dieses KMU-Handbuch hilft, bevor es brenzlig wird.

248 Seiten, Fr. 45.– (Fr. 40.– für KMU-Mitglieder)

Ich mache mich selbständigVon der Geschäftsidee zur erfolgreichen Firmengründung. Fundierte Tipps weisen Ihnen den Weg zur erfolgreichen Selbständigkeit. Inklusive CD-ROM mit über 60 Vorlagen, Checklisten und Infos.

352 Seiten, Fr. 68.– (Fr. 62.– für KMU-Mitglieder)

Die erfolgreichen Business-Ratgeber vom Beobachter für kleine und mittlere Unternehmen.

Jetzt bestellen: www.beobachter.ch/buchshop

Ganz bequem per Telefon!

Rechtsberatung für KMU.

Page 8: uz_10_2011

8 l Nr.10 l 2011UZ l WIRTSCHAFT UND POLITIK

Mitteilungen für dieseRubrik: Text und Foto (300 dpi) an: [email protected]

Köpfeund

Karrieren

MANAGINGDIRECTOR SCHWEIZOrange Business Servicesernennt Jörg Henseleitzum Managing DirectorSchweiz. Er begann seineKarriere bei IBM und hatteleitende Positionen bei Pri-ceWaterhouseCoopers undUnisys um danach bei Ve-rizon die Global AccountOrganisation in derSchweiz, in Frankreichund in Deutschland zu ma-nagen. 2008 wurde er zumCountry Head Schweiz er-nannt. In jüngster Zeit warer CEO von KPN Getronicsin Deutschland. Er bringtumfassende Kenntnisse imBereich grosser service-orientierter Unternehmenund entsprechenderGrossaufträge mit.

SENIOR CONSULTANTrunIT, das Schweizer IT-Consulting-Unterneh-men, holt den erfahrenenIT-Spezialisten Peter Gutals Senior Consultant anBord. Er verfügt über einenormes Wissen undvielseitige Erfahrungenin der praktischen Um-setzung komplexer IT-Projekte. Auch die Fähig-keit, theoretisches Wis-sen anschaulich weiter-zuvermitteln gehört zuseinen Stärken. Der Eidg.Dipl. Betriebsausbildner(SVEB 3) ist langjährigerCoach und Dozent undarbeitet seit fast 30 Jah-ren in der IT-Branche. Erleitete das Kurwesen beiZyXEL und unterrichtetean der SchweizerischenTechnischen Fachschule.

HEAD OF SALES & BUSINESS DEVE-LOPMENTNicolas Noth ist neu zujoiz, der neuen Cross-Media Plattform imSchweizer Markt, gestos-sen und ist zuständig fürdie Vermarktung. Er wirdMitglied der Geschäfts-leitung und unterstütztdas bisherige Führungs-team bei der strategi-schen Weiterentwick-lung. Er verfügt überweitreichende Erfahrun-gen im Bereich der digi-talen Medien. Der stu-dierte Wirtschaftswissen-schafter und Politologeist dipl. Wirtschaftsinfor-matiker und Medienma-nager und war seit 1994in leitenden Funktionenin Marketing, Beratungund Medien tätig,

LEITER ZENTRAL-SCHWEIZKPMG bündelt ihre Kräftein der Marktregion Zentral-schweiz und ernennt Thomas Studhalter zumLeiter der Wirtschaftsprü-fung. Er ist BetriebsökonomHWV und dipl. Wirtschafts-prüfer und startete seinerKarriere bei KPMG 1998. Erwirkt als Mandatsleiter verschiedener Zentral-schweizer Unternehmenund engagiert sich als Bei-ratsmitglied des Schweize-rischen Instituts für Ver-waltungsräte (SIVG). Stud-halter ist mit den strategi-schen Themen von KMUebenso vertraut wie mitgrossen Unternehmen.

HEAD OF COR PO -RATE MARKETINGClaudia Schilter ist neuHead of Corporate Marke-ting bei Sage Schweiz. Siehat mehr als zehn Jahre Berufserfahrung in leiten-den Marketingfunktionenin renommierten interna-tional tätigen Unterneh-men. Nach Wirtschaftsgym-nasium und Ausbildung zurTourismusfachfrau arbeite-te sie bei der LancasterGroup in Zug und liess sichzum Marketingplaner aus-bilden. Weitere Stationenwaren Sereno Schweiz AGund Sanofi Pasteur MSD.2008 war sie Managment-mitglied bei Amplifon underwarb den Master of Ad-vanced Studies.

LEITER MARKETINGUND VERKAUFAlexander Weislein wirdLeiter Marketing undVerkauf bei CeccchettoImport AG, dem Impor-teur der Lavazza Kapsel-und Restaurations-Syste-me in der Schweiz. Erwird in den nächstenMonaten die neue strate-gische Marketing-Aus-richtung der Firma be-stimmen und die neueStrukturen schaffen,wozu auch weitere An-stellungen geplant sind.Er verfügt über solidesKnow-how im BereichFMCG-Vermarktung undunterhält ein gutes Netz-werk in alle Sprachregio-nen. Er sammelte berufli-che Erfahrung bei PhilipMorris, der SwissquoteGroup, Radio Energy Zürich und bei BritishAmerican Tobacco.

MARKETING- UNDKOMMUNIKATIONS CHEFINDer Eintritt der zweitenGeneration ins Familien-unternehmen LAURA-STAR findet mit JulieMonney statt. Sie startetals Marketing- und Kom-munikationchefin beimWeltmarktführer für in-novative und hochquali-tative Bügelsysteme. JulieMonney hat einen Ab-schluss der UniversitätLausanne in Journalis-mus und absolvierte denBachelor in Business Ad-ministration an der Webs-ter University in Genf. Siebegann bei Unilever Cos-metics, wurde später Se-nior Manager bei Procter& Gamble und war Asso-ciate Client Director De-signagentur Landor.

PRINCIPALEuan Kenworthy wechseltals Principal und Mitglieddes Industrial PracticeTeams bei Heidrick &Struggles von Singapurnach Zürich. Im ZürcherBüro wird er die BereicheCommodities und SupplyChain abdecken. Kenwort-hy verfügt über eine lang-jährige Erfahrung im Exe-cutive Search und Leader-ship Consulting und ist seit2004 in diversen Funktio-nen beim weltweit führen-den Vermittler und Beratervon Führungskräften tätig.Er begann seine Karriere inLondon und zog dann alsCommodities-Spezialistnach Singapur wo er imFutures-Handel tätig war.

Page 9: uz_10_2011

l Nr. 10 l 2011 l 9WIRTSCHAFT UND POLITIK l UZ

Ein teilweise bis heutenoch nachwirkendesGrundmuster der Aussen-beziehungen hat zwischeninnerer und äusserer Are-na strikt unterschieden:Drinnen pflegte man denDiskurs der völligen Welt-unabhängigkeit. Draussendagegen entsprachen dieAgenten der Ausseninte-ressen den Bedürfnissender unumgänglichen Ko-operation und pflegten ei-nen vernünftigen Diskurs.Den permanenten Wider-spruch bemerkten die We-nigsten, abgesehen vonNichtregierungsorganisa-tionen, die sich in beidenArenen aufhalten.

Vielleicht war Bundes-rätin Leuthard von derEuropaluft beflügelt, alssie kürzlich im Burgund

(in Meroux) bei der Eröff-nung der von der Schweizein wenig mitfinanziertenneuen TGV-Linie nachParis davon schwärmte,wie sehr und immer engerdie Schweiz mit Europaverknüpft sei. Herr undFrau Schweizer, zu Hausevor den Abendnachrichtensitzend, bekamen es mit.Dass hier ein Widerspruchsichtbar wurde, bemerktensie indessen wohl kaum.

Am Tag darauf wurdedann der Rücktritt vonBundesrätin Calmy-Reyverhandelt. Da liess einSpitzenpolitiker derHolz(er)partei verlauten,diese Magistratin sei vielzu oft in Brüssel gewesen,das müsse aufhören, dieEU solle gefälligst anklop-fen, wenn sie was wolle.

Die Schweiz hat anschei-nend keine Wünsche, siewill (ausser der ewigenVerteidigung einer imagi-nären Freiheit) offenbarnichts.

Jetzt ist Wahlkampf.Darum wird in der Europa-frage ganz laut geschwie-gen. Darin kann man mitden fundamentalistischenIntegrationsgegnern einigsein: Die Europafrage,wird hierzulande als derartheikel eingestuft, dass sieerst wieder - wenn über-haupt - nach den Wahlenangesprochen wird. Einleises Bekenntnis zur Wei-terführung der Personen-freizügigkeit und zur Fort-setzung der Bilateralen istdas Maximum an Bekennt-nissen. Dass dies nichtzum Nulltarif zu haben ist,

wird geflissentlich ver-schwiegen.

In der Schweiz verfügtman über den an sicherfreulichen Luxus,sowohl wählen als auchabstimmen zu dürfen. Dakann man nach einer Richtung wählen und dannmit Volksabstimmungendie andere Richtung wieder zum Zug kommenlassen.

So ist die europafeindli-che Partei (ihr Credo:«EU=Fehlkonstruktion»)zwar mit zusätzlichenStimmen bedacht, dochsind alle existentiellen Eu-ropaabstimmungen gegensie entschieden worden.

Da stellt sich doch dieFrage, warum nicht gleichdiejenigen Kräfte wählen,die sich für den Ausbauder Integration einsetzen?Voraussetzung wäre frei-lich, dass diese sich mel-den und man sie sehenund hören kann.

GEORG KREIS

Der Autor istHistoriker ander Universi-tät Basel und Leiter desEuropa -instituts.

[email protected]

VON GEORG KREIS

PERSÖNLICH

Drinnen und draussen

Grosses bewegen: Auch das ist Logistik.

Ob rare Einzelstücke, eine oder mehrere Paletten, Teil- oder Ganzladungen: Die Post transportiert zuverlässig und umweltschonend. Ein Transport auftrag genügt, und wir holen die Ware bei Ihnen ab. Ausgeliefert wird innert kürzester Zeit, auf Wunsch innerhalb 12 Stunden. Was immer Sie wünschen, vertrauen Sie auf die Logistikerin mit dem umfassendsten Angebot: post.ch / logistik

Für die anspruchsvollsten Kunden der Welt.

Anzeige

Page 10: uz_10_2011

10 l Nr.10 l 2011UZ l INTERVIEW

«Die meisten unserer Mitarbeitenden erlebten das Tibits bereits als Gast»

Page 11: uz_10_2011

l Nr. 10 l 2011 l 11INTERVIEW l UZ

eine extrem gute Kombination, denn wir konnten sehr vielvom Hiltl übernehmen und einsetzen, aber auch ausprobie-ren. Dennoch haben wir als Quereinsteiger neue Ideen ein-gebracht und viel hinterfragt was wiederum dem Hiltl vielgebracht hat.

Was macht Tibits zu einem innovativen Schweizer

Unternehmen?

Fortschrittlichkeit ist einer unserer vier Pfeiler in unseremLeitbild nebst Lebensfreude, Vertrauen und Zeit. Wir sindständig bemüht zu lernen und uns weiter zu verbessern, umunseren Gästen höchste Qualit zu bieten. Das heisst, dasswir uns täglich in kleinen Schritten verbessern, indem wirlaufend das Feedback unserer Mitarbeitenden und Gästeevaluieren.

Können Sie da ein Beispiel nennen, wie solche Anre-

gungen aussehen?

Zum Beispiel war eine Zeit lang das Dessert-Buffet zu wenigabwechslungsreich. Es gab einige Dessert-Cremes und nichtmehr so viel anderes. Das Feedback diesbezüglich habenwir aufgenommen und das Buffet entsprechend verändert.Dann gibt es auch zahlreiche Getränke, die aufgrund vonIdeen der Mitarbeiter und Gästewünschen entstanden sind,zum Beispiel unser Ingwer-Punsch. Man kann nur danninnovativ sein, wenn man eine Unternehmens-Kultur hat,die solche Inputs wahrnimmt und auch zulässt.

Inwiefern unterscheidet sich Tibits von anderen Arbeit-

gebern?

Die meisten unserer Mitarbeitenden erlebten das Tibitsbereits als Gast. Viele wollten einfach im Tibits arbeiten,weil sie sich schon als Gast wohlfühlten. Ein anderer Aspektist sicherlich, dass wir als Familienunternehmen ein angenehmes Arbeitsklima haben. Bei uns wird gegen -seitiger Respekt und Wertschätzung genauso wie in derFamilie gross geschrieben. Ausserdem haben wir sehr guteSchulungsprogramme, die optimal auf den Job vorbereiten.Dazu gehören beispielsweise auch Produktschulungen.Tibits bietet zudem gute Karrierechancen. Zum Beispielkonnte sich eine langjährige Mitarbeiterin die im Service angefangen hat, zur stellvertretenden Geschäftsführerinweiterentwickeln. Unser Team steht hinter dem Tibits- Konzept und diese hohe Identifikation wirkt sich natür-lich positiv aus.

Ich persönlich bin regelmässig in allen Betrieben, ab undzu auch in London, wobei in England im Moment haupt-sächlich mein Bruder Reto aktiv ist. Uns ist es wichtig, dasswir nah bei den Leuten sind, bei Mitarbeitern und Gästen.Ich habe in jedem Tibits meine Stammgäste, zu denen ichmich dann auch gerne setze und mir direktes Feedback hole.Man kann nicht nur im Büro sitzen. Gerade die Besuche derRestaurants sind für mich Motivation und daraus schöpfeich auch meine Energie.

INTERVIEW WILLY-ANDREAS HECKMANN

Herr Frei, wie sind sie auf die Idee gekommen, Tibits zu

gründen?

Tibits ist 1998 in einem Businessplan-Wettbewerb der ETHZürich und McKinsey geboren worden. Der Wettbewerbwurde ins Leben gerufen, als die Schweizer Wirtschaft etwasam Boden lag. Man wollte die Jungen motivieren eigene Fir-men zu gründen. Mein Bruder Reto studierte damals an derETH und hat aus Interesse die entsprechende Vorlesungbesucht. Zuhause hat er dann meinen anderen Bruder Chris-tian und mich gefragt, ob wir da nicht mitmachen wollten.Wir dachten uns, warum nicht? Man kann ja nur gewinnen.Und da wir alle Vegetarier sind, hatten wir die Idee vegeta-rische Restaurants zu gründen. Das Tibits ist also aus demeigenen Bedürfnis heraus entstanden. So haben wir unsbeim Wettbewerb angemeldet und sind dann auch zweimalprämiert worden. Das lief so ab, dass man zuerst seine Ideeeinreichen konnte, auf dieser aufbauend sollte man danneinen Businessplan erstellen. Unser Businessplan schafftees unter die ersten Zehn.

Wie ist es zur Zusammen arbeit mit Herrn Hiltl gekom-

men?

Sehr gute Presseberichte über unser Projekt sowie auchpositives Feedback in unserem Umfeld motivierten unsdazu, die Idee umzusetzen. Auf einem Foto, in einem Arti-kel des Tagesanzeigers über das Projekt, entdeckte, RolfHiltl meinen Bruder Christian als Stammgast seines Res-taurants. Und weil er gelesen hatte, dass wir einen Gastro-profi suchen, hat er uns kontaktiert, uns sein Interesse mit-geteilt und seine Hilfe angeboten. Nach dem ersten Treffenwaren wir uns sofort sympathisch – obwohl wir eigentlichpotenzielle Konkurrenten gewesen sind.

Wie unterscheiden sich denn Hiltl und Tibits?

Hauptdifferenzierung ist sicherlich, dass das Hiltl nocheinen Teil mit Tisch-Service hat. Zudem betreibt es eineKochschule und einen Club. Hiltl und Tibits sind legal undoperativ unabhängig, trotzdem tauschen wir Rezepte ausund haben Meetings, an denen wir gemeinsam unsereGerichte testen und verbessern. Rolf Hiltl ist Mitbegrün-der des Tibits. Die Tibtis AG gehört zu 50 Prozent der Fami-lie Hiltl und zu 50 Prozent der Familie Frei. Für uns ist das

DANIEL FREI , REFERENT AM KMU-TAG, MITINHABER UND CEO DER TIBITS AG

Fleischlos erfolgreichAus einer prämierten Idee heraus entstanden und mit der Unterstützung des

Restaurants Hiltl hat sich die tibits ag erfolgreich als bekannter Brand für

vegetarisches Essen etabliert. CEO Daniel Frei spricht über die anspruchsvolle

Expansion nach London, eigenes Saatgut und Respekt als unternehmerisches Prinzip.

ZUR PERSON

Der in Barcelona geborene Daniel Frei studierte Wirtschafts-wissenschaften an der Universität St.Gallen und ist Mitinhaber, CEO und Verwaltungsrats-Präsident der tibits ag.Er ist verheiratet und hat einen siebenjährigen Sohn.

Foto: Birthe Grautmann

Page 12: uz_10_2011

12 l Nr.10 l 2011UZ l INTERVIEW

Wie kam es dazu, dass Sie gerade nach London

expandierten?

In der Schweiz ist der Markt relativ begrenzt, weil man fürdas Tibits-Konzept eine gewisse Frequenz und Anzahl anGästen braucht. Weitere mögliche Tibits-Städte in derSchweiz sind Luzern, St.Gallen und Lausanne. Dort sindwir auch auf der Suche nach geeigneten Standorten.

Zu London kamen wir, weil uns sehr viele Gäste, die oftzwischen Zürich und London pendeln, ermutigt haben, dorteine Filiale zu eröffnen. London an sich ist ein harter Wett-bewerbsmarkt. Wir sind auch nicht das erste vegetarischeRestaurant in London, dennoch sagten wir uns: «If you canmake it there, you can make it anywhere». Dieses Mottohaben wir dann umgesetzt.

Ist Tibits in London zwischenzeitlich rentabel?

Es war ein ziemlicher Kampf, vor allem weil wir nicht nureinen, sondern zwei Betriebe gleichzeitig aufgemachthaben. Im Oktober 2008 eröffneten wir das Tibits in der Hed-don Street, das liegt zwischen Oxford Circus und PiccadillyCircus. Einen Monat später kam dann das Tibits im West-field London Center dazu, einem neu gebauten Luxus-Ein-kaufszentrum. Vor allem haben wir unterschätzt, dass inGrossbritannien eine andere Mentalität bezüglich vegeta-risch herrscht. In der Schweiz wird vegetarisch mit gesundbzw. organic assoziiert. In Grossbritannien gibt es diesenTrend nach gesunden Essen dank Jamie Oliver auch, vege-tarisch wird aber nicht automatisch mit gesund und organicassoziert. Effektiv ist es so, dass vegetarisch Essen in einerGrossstadt wie London noch nicht «Mainstream» ist son-dern vor allem etwas für eingefleischte Vegetarier ist. DasZweite, was wir unterschätzt haben, ist das Buffet-Konzeptan sich, denn in England bedeutet Buffet «all you can eat»und junk food. Wir mussten daher im Prinzip zwei Jahre«Education» betreiben und den Leuten zeigen und erklä-ren, dass Buffet nicht mit junk und vegetarisch nicht mit

TIBITS AG

Der Firmenname ist vomenglischen Begriff «titbits»(Leckerbissen) abgeleitetund repräsentiert hoch -wertige, vegetarischeSchnell-Gastronomie. DieIdee zum Unternehmenentstand bei der Teilnahmean einem Wettbewerb derETH Zürich und McKinsey.Daniel Frei und seine Brüder Christian und Reto wurden für ihr Busi-nessplan-Konzept «Vegetarische Fast FoodRestaurants» ausgezeich-net. Es folgte die gemein-same Firmengründung mit Rolf und Marielle Hiltl (Restaurant Hiltl Zürich). Die tibits ag beschäftigtnunmehr gut 250 Mit -arbeitende und betreibtRestaurants in Bern, Basel,Winterthur, Zürich und London.

www.tibits.ch

Verzicht gleichzusetzen ist, sondern mit Genuss. Wir muss-ten die Vorteile unseres Konzeptes schmackhaft machen;dass man eben nur das wählt, was man möchte und auchnur in der Menge, die man essen kann. Und dann auch nurdas bezahlen muss.

Jetzt, nach fast zwei Jahren, sind wir in London auf sehrgutem Weg, da hat vor allem die Mund zu Mund Propagandageholfen, die eben aber sehr viel Zeit braucht. Vor allemgehören zu unseren Stammgästen auch Nicht-Vegetarierund das ist schön. Daran sieht man, dass der Genuss im Vor-dergrund steht und nicht primär das vegetarische Essen.

Folgen demnach bald Berlin, Paris und New York?

Expansion ist definitiv ein Thema, aber im Moment fokus-sieren wir mit solchen Plänen vor allem auf Deutschland.Andere Länder sind vorerst nicht geplant. In Deutschlandwäre es auch schön, noch einen passenden Partner zuhaben.

Sind mittelfristig Neuerungen geplant?

Vor einiger Zeit haben wir ein Saatgut für ein Tibits Rüebligesucht, das genau unseren Ansprüchen entsprach. Wir las-sen nun mit dem optimalen Saatgut für uns anbauen. Beidiesem Projekt haben wir mit einer Saatgut-Stiftung zusam-mengearbeitet. Dabei ging es uns weniger um das perfekteAussehen des Rüebli, sondern vielmehr um den Geschmack.Zuerst haben wir diese Rüebli nur für Saft gebraucht, nunist die Ernte reichlicher, sodass wir damit auch Speisenzubereiten können. Das gleiche planen wir mit Tomatenund Auberginen. In Zukunft wollen wir noch lokaler aufsjeweilige Land eingehen. Das heisst auf der kulinarischenEbene, regionale Spezialitäten anzubieten und noch stär-ker regionale Produkte zu verarbeiten.

Beziehen Sie alle Produkte aus der Schweiz?

Die meisten Produkte kommen aus Schweizer Betrieben, Foto: Birthe Grautmann

«Für mich muss kein Tier sterben, damit ich etwas zu Essen habe»

Page 13: uz_10_2011

d.h. gut 80 Prozent beziehen wir aus dem eigenen Land.Dabei kenne ich die Hauptbelieferer alle persönlich. Nach-haltigkeit ist dabei für uns ein wichtiges Thema. Der öko-logische Aspekt spielt im Tibits eine sehr grosse Rolle.

Wie sieht ein typischer Arbeitstag für Sie aus?Man muss natürlich unterscheiden, ob ich nun im Bürobin oder vor Ort ein Restaurant besuche und dort mitarbeite.Aber generell sieht das so aus, dass ich von meinem Wohn-ort St. Margrethen aus mit dem Zug unterwegs bin. Meis-tens zwischen 06.00 und 07.00 Uhr. Den Zug nutze ich dannquasi als Grossraumbüro. Hier kann ich meine Mails lesenund meinen Tag planen und vorbereiten. Wenn ich Zeithabe, gehe ich kurz in Winterthur vorbei und fahre dannnach Zürich weiter. Dort erledige ich zunächst adminis-trative Arbeiten, bevor ich meinen Rundgang im Tibits Res-taurant mache. Wenn irgendwo Hilfe benötigt wird, helfeich mit. Gegen 18.15 Uhr mach ich mich dann auf den Heim-weg und nutze dabei nochmals mein Grossraumbüro imZug.

Was war die grösste Herausforderung in Ihrer Karriereals CEO von Tibits?Für mich ist ein gut funktionierendes Team die Herausfor-derung, an der täglich gearbeitet werden muss. Unterneh-merisch betrachtet war es sicherlich die Expansion nachLondon die mich am meisten gefordert hat. Vor allem zeigteuns das, dass wir ein Team haben, das auch Krisen meis-tern kann. Aus diesen Erfahrungen haben wir alle sehr vielgelernt.

Gab es auch Ideen, die sich als nicht optimal heraus -stellten oder von denen Sie sich verabschieden mussten?

Sicherlich war die Idee zwei Restaurants in London gleich-zeitig zu eröffnen, nicht ganz optimal.Eine andere Idee, die nicht funktionierte, war, dass wir

im ersten Tibits einen Pizzaofen hinter der Theke hatten,in dem wir unser Brot frisch backen wollten. Es war weni-ger, dass unsere Gäste das nicht geschätzt hätten, sonderndass unsere Mitarbeitenden bei der Hitze, die der Ofenabstrahlte, schlicht nicht arbeiten konnten. Darum habenwir ihn wieder ausgebaut und die Idee fallen lassen.Am Anfang wollten wir auch die in Grossbritannien

populären, dreieckigen Sandwiches ins Sortiment aufneh-men, aber die kamen nicht gut an, genauso wie Wraps. Jetztim Sommer wollten wir unseren Gästen mehr «Conveni-ence» bieten und abgepackte Salate zum Mitnehmen anbie-ten. Da sind wir uns noch nicht sicher, ob wir das so wei-terführen sollen.

Worauf sind Sie besonders stolz?Stolz bin ich eigentlich nicht, denn «stolz sein» halte ich für«gefährlich». Ich bin sehr dankbar, dass Tibits so gut läuft;wir laufend neue Gäste und treue Stammgäste haben, dieunser vegetarisches Essen lieben und wir auf ein tolles undengagiertes Mitarbeiter-Team zählen dürfen. Wichtig ist,dass man immer mit beiden Beinen auf dem Boden bleibtund jeden Tag als neue Herausforderung sieht, an dem manetwas Sinnvolles arbeitet und sich mit gegenseitigem Res-pekt begegnet. Mir macht meine Arbeit nach wie vor sehrviel Spass.

Weitere Informationen zum KMU-Tag:

www.kmu-tag.ch

E+S

ASW

> Vollständig neu in Internetarchitektur entwickelte ERP-Gesamtlösung

> Skalierbar und mehr sprachig > Rollenbasiertes Benutzerkonzept > Unter-

stützung von Software-as-a-Service (SaaS) > Lauffähig auf verschiedenen

Plattformen, Datenbanken und Betriebssystemen

www.abacus.ch

ABACUS Business Software – Version Internet

v e r s i o n i n t e r n e t

Anzeige

l Nr. 10 l 2011 l 13INTERVIEW l UZ

«Man kann nur dann innovativ sein, wenn man eine Unternehmens-Kultur

hat, die solche Inputs wahrnimmt und auch zulässt»

Page 14: uz_10_2011

»

»»

»

Page 15: uz_10_2011

l Nr. 10 l 2011 l 15WIRTSCHAFT UND POLITIK l UZ

KOLUMNE

Globale Sachzwängeüberrollen die Politik

sen. Es waren Muss-Reaktionen auf weltwirtschaftlicheEreignisse: Die Rettung der UBS 2008, die Lieferung vonSteuerdaten von UBS-Kunden 2010, die energiepolitischenWeichenstellungen nach Fukushima, die ausländerpoliti-schen Probleme und asylpolitischen Massnahmen nachdem Umschwung im Maghreb 2011, die Too big to fail-Vor-lage 2010/11, die Sanierungsprobleme bei den Pensionskas-sen 2009, die währungspolitischen Feuerwehrübungen 2010und 2011.

Ständig kommen Vorlagen ans Parlament, bei denen mannur noch Ja sagen kann; Vorlagen, die schon längst mitdem Ausland ausgehandelt worden sind; Vorlagen, dieunter dem Zeitdruck nur noch durchgepeitscht werdenkönnen; Vorlagen, die wegen der Komplexität und For-melhaftigkeit nur zehn von zweihundert fachlich verste-hen. Roger Köppel jammert in der Weltwoche stellvertre-tend für die SVP: «Die Regierung sendet komplizierteGeschäfte an die Räte und möchte sie innert kurzer Fristbehandelt wissen.»

Auch die Bundesräte sind in solchen extern ausgelös-ten Entscheidzwängen am Limit. Das Volkswirtschaftsde-partement erlebte seit 1995 fünf Bundesräte als Chef oderChefin, das Polizei- und Justizdepartement erlebte eben-falls fünf Vorsteher, das Finanzdepartement deren vier. Dieeigentlichen konzeptionellen Führungsfiguren im Staats-wesen sind die Verwaltungsspitzen: das Direktorium derSNB, der Chef der Finanzverwaltung, der Staatssekretär imSeco, der Staatssekretär für internationale Finanzfragen SIF,der Chefunterhändler des Bundesamts für Migration. Prak-tisch alle Arten von bilateralen Verträgen werden heute vonSpitzendiplomaten von Bern aus verhandelt, und die örtli-chen schweizerischen Botschafter haben noch die Rolle desblossen Türöffners und Grüss-Augusts. Hätten wir nicht diehochprofessionellen Spitzenbeamten und das SNB-Direk-torium gehabt, wäre das unter Zeitdruck entstandene Ret-tungspaket für die UBS nie möglich gewesen. Das Parla-ment hat einen Teil seiner Entscheidungsmacht auf stilleWeise verloren.

Die bürgerliche Elite ist in einem schmerzhaften Prozess:Sie muss den Mythos der Souveränität korrigieren und sichdem Druck von Sachzwängen und globalen Ereignissenanpassen. Sie muss den Mythos Bankgeheimnis, den siestets gepredigt hatte, über Bord werfen. Sie muss die fach-liche Überlegenheit von Spitzenbeamten, die man eigent-lich kontrollieren sollte, akzeptieren.

Es ist nicht leicht, diese politische Frustration zu besei-tigen. Ich bin nicht sicher, ob ein Berufsparlament geeigne-ter und dagegen immuner wäre. Aber eine stärkere Kom-munikation des Bundesrats und der Ämter sollten denLernprozess beschleunigen. Die ganze Schweiz muss inseigene Bewusstsein einbauen: Diese Globalisierung erfor-dert halt auch die Übernahme globaler Spielregeln. Ein sol-cher Lernprozess ist zwar für viele schmerzhaft, aber er istunausweichlich!

VON RUDOLF STRAHM

«Können Sie mir erklären, warum der Doktor Blocher seineMeinung zur Nationalbank komplett geändert hat? Der wardoch gegen den Hildebrand, jetzt plötzlich unterstützt erihn», fragte mich jüngst ein älterer Herr, der sich als SVP-Wähler zu erkennen gab. Er meinte damit die 180-Grad-Kehrtwende des SVP-Chefs in der Beurteilung der Geldpo-litik der Schweizerischen Nationalbank. Mit diesemMeinungswechsel hat er Mitte August seine Basis irritiertund verständnislos stehen gelassen.

Zuvor hatten Christoph Blocher und sein Sprachrohr,die Weltwoche, monatelang auf der SNB herumgedroschen,sie der «Falschmünzerei», der Verscherbelung von «Volks-vermögen» bezichtigt und den Rücktritt von SNB-Direkto-riumspräsident Philipp Hildebrand gefordert. Monatelanghat die helvetische Tea Party die Nationalbank zu demon-tieren versucht. Doch, wie auf ein Kommando wurde dieSNB in ihrem Kampf gegen die Frankenaufwertung plötz-lich von allen Kritikern unterstützt. Gleichentags benutz-ten SVP-Vize Christoph Blocher, Weltwoche-ChefredaktorRoger Köppel und SVP-Generalsekretär Martin Baltisser diegleiche Rhetorik: sie sprachen von einem «Krieg gegen denEuro», bei dem es nun zusammen zu stehen gelte. Die SVP-Parlamentarier und die SVP-Wählerbasis standen wie einevom Hagelschlag überraschte Herde belämmert in der Polit-landschaft.

Schon im Sommer 2010 wurden die ganze SVP-Parlaments-truppe und ihre Wählerbasis durch ein brüskes Wendema-növer verunsichert: Als die Linke das Amtshilfeabkommenmit den USA betreffend Steuerflucht mit der (weit herge-holten) Begründung einer fehlenden Bonisteuer abzuleh-nen drohte, wandelte sich Blocher über Nacht vom Gegnerzum Befürworter des USA-Abkommens. Die Begründung,er wolle mit einem Ja eine Konzession an die Linken inSachen Bonisteuer verhindern, hat zwar in der eigenenTruppe viel Unsicherheit ausgelöst, aber die SVP vollzogdamit den Wunsch der UBS.

Man ist geneigt, diese abrupten Kurswechsel der SVP-Strategen als Wendehals-Manöver zu karikieren. Man kannfüglich auch die mangelnde Wirtschaftskompetenz dahin-ter suchen. Aber im Hintergrund manifestiert sich eine tie-fere Tragik: Die Politik ist überfordert mit den externen Kräf-ten, die von der Weltwirtschaft auf die Schweiz einwirken.Die Anforderungen zum Entscheid kommen so schnell, sounberechenbar und unvorhersehbar, die Politik kann eigent-lich den Ereignissen nur hinterher rennen. Man nennt die-ses Nachrennen dann stolz den «autonomen Nachvollzug».De facto ist aber diese angebliche «Autonomie» nur nochPflichtübung und der «Nachvollzug» ist bloss Sachzwang.Man lügt sich mit der Souveränitätsdoktrin in die Tasche.

Machen wir einen Rückblick auf die vier vergangenen Par-lamentsjahre: Die wichtigsten und schwierigsten Ent-scheide sind praktisch durchwegs nicht vorhersehbar gewe-

DER AUTOR

RudolfStrahm istChemiker undÖkonom. Er war von1991-2004Nationalrat

und von 2004-2008 Eid -genössischer Preisüberwacher.

Page 16: uz_10_2011

16 l Nr. 10 l 2011UZ l WIRTSCHAFT UND POLITIK

TEXT RIKA KOCH

Es herrscht Wahlkampf. Einschlichter weisser Schrift-zug ziert den roten Hinter-grund des Wahlplakats–«Für alle statt für wenige».Ein Motto, das mit der Tatsa-che kontrastiert, dass die So-zialdemokratische Partei(SP) seit einiger Zeit ehervon wenigen als von allengewählt wird. Bei den Par-lamentswahlen 2007 sankihr Wähleranteil um vierProzentpunkte auf 19.5 Pro-zent, erstmals seit 1991 un-ter die 20-Prozent-Marke.Auch die kantonalen Verlus-te waren praktisch flächen-deckend. Der Sozialismusscheint aus der Mode ge-kommen zu sein, dieSchweiz ist nach rechts ge-rutscht. Die SP ist als zweit-grösste Partei weit hinterdem Erzfeind SVP zu liegengekommen.

Über die Überwindung desKapitalismusDabei hat die SP das Landseit ihrer Gründung 1888 grundlegend geprägt. Die AHV,die progressive Besteuerung oder das Frauenstimmrecht –all diese Errungenschaften sind den Genossen geschuldet.Die einstige Arbeiterpartei zielt heute auf den Mittelstandund versucht so, sich in der Gegenwart einzureihen. Umsich im Wahljahr einen moderneren Anstrich zu verlei-hen, hat die SP im letzten November ihr Parteiprogrammvon 1982 erneuert. Das neue, achte Parteiprogramm setztFreiheit, Grundrechte und «Wirtschaftsdemokratie» in denMittelpunkt. Mit dem Konzept der Wirtschaftsdemokratiesoll schlussendlich der Kapitalismus überwunden werden.Die Forderungen «Überwindung des Kapitalismus»,«Abschaffung der Armee» und ein «erwerbsloses Grund-einkommen» boten den politischen Gegnern eine will-kommne Angriffsfläche und sorgten auch parteiintern fürSpott und Befremden. Alt-Nationalrat Rudolf Strahm warfseiner Partei Realitätsverweigerung vor und bezeichnet dasParteiprogramm als Verschwendung von Druckkosten.Sogar Alt-Bundesrat Moritz Leuenberger liess sich zu Kri-tik über die «zu klassenkämpferische Sprache» hinreissen.Das Führungsduo Levrat-Wyss reagierte kleinlaut und versuchte die Bedeutung des Parteiprogramms zu relati -vieren, indem sie ihm lediglich «visionären» Charakterzusprachen.

Positive Prognose dank FrankenstärkeDie Kontroverse um das neue Parteiprogramm veranschau-licht: die SP ist gespalten in ein links-liberales und ein links-radikales Lager. Wenn sie das Image der realitätsfremdenProletarierpartei abschütteln und den Mittelstand auf ihreSeite bringen will, muss sie ihre Kräfte bündeln und sichzeitgemäss zeigen. Ideologiebehaftete Forderungen sowieunklare Positionen, wie sie die SP in der Europa- und Migrationspolitik vertritt, befremden selbst den geneigtenWähler.

Das ist schade, denn eigentlich stehen die diesjährigenWahlen für die SP unter einem günstigen Stern. In der Ban-ken- und Wirtschaftswelt kriselt es und Fukushima hat dasUmweltbewusstsein der Bevölkerung geweckt. Ein güns-tiges Klima, um mit linker Gesellschaftskritik die Gunst derWähler zu gewinnen. Laut neusten Wahlprognosen desgfs.bern wird es vor allem die Sorge um den starken Fran-ken sein, die der SP Aufschwung verleiht und sie wiederknapp über die 20-Prozent-Marke hievt.

Bei den diesjährigen Parlamentswahlen 2011 steht vielauf dem Spiel. Ein weiterer Wählerverlust würde die SPnicht nur Sitze in der Legislative kosten. Nachdem Miche-line Calmy-Rey ihren Rücktritt bekannt gegeben hat, drohtauch der zweite Bundesratssitz zu wackeln.

DIE SOZIALDEMOKRATISCHE PARTEI SCHWEIZ

Schwarze Zahlen für die Roten?Die SP sieht sich im Wahljahr 2011 vor die Herausforderung gestellt, ihren

Wählerschwund zu stoppen. Im Wahlprogramm greift man auf alte sozialistische

Werte zurück, um an frühere Erfolge anzuknüpfen.

Wahlen011

UZ-SERIE

Der Rücktritt von Micheline Calmy-Rey bringt die SP zurück ins Scheinwerferlicht.Foto: Keystone /Walter Bieri)

Gründungsjahr: 1888Wähleranteil 2007: 19.5 %Präsidium: Christian LervratBundesräte: Micheline Calmy-Rey, Simonette SommarugaNationalräte: 43 SitzeStänderäte: 9 SitzeFraktion: SozialdemokratischeFraktion

Page 17: uz_10_2011

l Nr.10 l 2011 l 17WIRTSCHAFT UND POLITIK l UZ

Warum braucht dieSchweiz dieSozialdemokratischePartei? Ohne SP gäbe es keine AHV,keine Mutterschaftsversiche-rung, keine Gesamtarbeits -verträge, kein Frauenstimm-recht und keine Verkehrs -verlagerung. Doch wir wollenuns mit dem Erreichten nichtzufrieden geben. Heute bereichern sich einige Wenigean den Finanzmärkten zu Lasten des Mittelstandes undder KMU, sie schaffen keineArbeitsplätze und gefährdendie Realwirtschaft. Die SP willeine nachhaltige Wirtschaftdie auf langfristigen Erfolgaus ist und nicht eine Glücksritter-Wirtschaft für einpaar wenige. Wir machen Politik für alle, statt für wenige.

Wie viel ProzentWähleranteil erwarten Siebei den Wahlen imOktober?

Wir wollen wieder zulegenund ich bin überzeugt, dasswir das auch schaffen können.

Was waren die grössten(Miss-)Erfolge Ihrer Parteiwährend der letzten vierJahre?Ein grosser Erfolg ist der Entscheid, aus der Atom -energie auszusteigen. Dafürhaben wir uns seit langembeharrlich stark gemacht. Dieerneuer baren Energien schaffen Arbeit. Die SP hatdies schon früh erkannt unddaher Anfang September dieCleantech-Initiative einge-reicht. Ein schlimmer Ent-scheid war die Annahme derUnternehmenssteuerreform II.Diese war als KMU-Reformverkauft worden. Doch leiderprofitieren nicht die KMU,sondern leiden an den milliar-denschweren Steuerausfällen.

Wie gehen Sie mit demStadt-Land-Graben und

dem Röstigraben um? Ich kenne sowohl das Lebenin der Stadt als auch auf demLand. Ich besuchte das Gym-nasium in Neuchâtel undkenne und schätze dieRomandie sehr gut. Aufgewachsen bin ich inSäriswil und Münsingen,heute lebe ich in der StadtBern. Miteinander stattGegeneinander - nur so brin-gen wir unser Land voran.

Wie motivieren Sie jungeWähler abstimmen zugehen? Insbesondere junge Leute sollen sich bewusst werden,dass die Politik ihr Leben starkprägt. Politik geht alle an.Politik ist nicht einfach etwasLangweiliges, das irgendwo ineinem Sitzungszimmer pas-siert. Sie gestaltet unserZusammenleben undbestimmt zum Beispiel wiegut unsere Schulen sind.

Wie gut gefüllt ist die

Kriegskasse der SP? Wir haben für die nationaleWahlkampagne rund 1,2 Millionen Franken zur Verfügung. Die SP finanziertsich aus Mitgliederbeiträgenund vielen Zuwendungen vonprivaten Kleinspendern, vonUnternehmen kriegen wirkein Geld. Wir sind un -abhängig. Die bürgerlichenParteien – allen voran die SVP– bewegen sich finanziell inganz anderen Sphären.

Wann tritt die Schweiz derEU bei? Als kleines Land mitten inEuropa sind wir auf gute undgeregelte Beziehungen mitunserem wichtigsten Handels-partner angewiesen. Ohnebilaterale Verträge würdenHandelsschranken und Zölledie Schweizer Wirtschaft mas-siv behindern und zur Abwan-derung von Betrieben führen.Dies hätte den Verlust vonZehntausenden von einheimi-schen Arbeitsplätzen zur

Folge. In nächster Zeit verfol-gen wir den bilateralen Weg.Über einen EU-Beitritt wirddas Volk entscheiden. Wann,kann derzeit niemand sagen.

ZUR PERSON

Ursula Wyss ist Nationalrätin(SP/Bern) und präsidiert dieSozialdemokratische Frak-tion. Die 38-jährige Ökono-min lebt mit ihrem Partnerund ihrem Sohn in Bern.Ursula Wyss erwartet imOktober ihr zweites Kind.

Foto /Grafik: zVg

KURZ GEFRAGT: URSULA WYSS

«Über einen EU-Beitritt entscheidet das Volk»

Foto: Markus Beyeler

Page 18: uz_10_2011

SNB sollte in Aktien aus den Kernländern Europas investieren.

18 l Nr.10 l 2011UZ l WIRTSCHAFT UND POLITIK

INTERVIEW STEFFEN KLATT

Welche Mittel hat die SNB noch, um gegen die Fran-

kenstärke vorzugehen?

Die Zinsen sind bei Null. Sie können auch noch leicht insNegative gehen, beispielsweise beim Dreimonatslibor, abernicht sehr stark. Die SNB kann auch die Geldmenge nochweiter ausweiten: die quantitative Lockerung. Dazu ver-wendet sie verschiedene Instrumente, aktuell etwa Devi-senswaps. Das stärkste Instrument wären weitere Devisen-interventionen, welche ebenfalls zu einer Ausweitung derGeldmenge führen würden.

Wie weit kann die SNB die Geldmenge ausweiten?

Im Prinzip unbegrenzt.

Hat das eine Wirkung auf den Wechselkurs?

Das hat eine Wirkung, und sie geht auch in die richtige Rich-tung. Aber wie stark diese Wirkung ist, ist umstritten.

Die SNB hat einen grossen Teil ihres Eigenkapitals auf-

gebraucht. Kann sie dennoch beliebig weiter Franken

drucken?

Die SNB braucht kein Eigenkapital, um Franken zu drucken.

Sie haben die Idee eines Staatsfonds ins Spiel gebracht.

Was wäre das Ziel?

Erstens soll damit der Franken geschwächt werden. Zwei-tens soll damit ein Gewinn erzielt werden. Die hohe Über-bewertung des Frankens kann dafür genutzt werden, umausländische Anlagen zu kaufen.

Wer gibt das Geld für den Staatsfonds?

Idealerweise die SNB. Die Wirkung auf den Wechselkurswäre dann im Grunde genau dieselbe wie bei Deviseninter-ventionen der SNB, allerdings übernähme der Bund dasAnlagerisiko. Die SNB hat schon jetzt in ihrer Bilanz hoheRisiken. Deshalb würde sie es wahrscheinlich vorziehen,nicht noch weitere Risiken zu übernehmen. Gerade bei

CAESAR LACK, UBS-ÖKONOM

Staatsfonds statt StaatsanleihenDie Schweizerische Nationalbank (SNB) will den Euro über 1,20 Franken halten und dürfte daher

massenhaft Euro kaufen. Bisher legt sie ihre Devisenreserven vor allem in Staatsanleihen an. Das sei in

Zeiten drohender Inflation und drohender Staatsbankrotte ein Klumpenrisiko, sagt UBS-Ökonom Caesar

Lack. Er setzt auf reale Werte.

ZUR PERSONCaesar Lack ist Leiter Forschung Schweiz der Vermögens -verwaltung der UBS AG. Seine Idee eines Staatsfonds als Mittelgegen die Frankenstärke hat er erstmals Anfang Juli vorgestellt.Lack hat zur Unabhängigkeit von Zentralbanken promoviert undbis vor zwei Jahren bei der Schweizerischen Nationalbank gearbeitet.

Page 19: uz_10_2011

l Nr. 10 l 2011 l 19WIRTSCHAFT UND POLITIK l UZ

abgebaut wird. Es wäre nur eine temporäre Massnahme,um den Franken zu schwächen.

Das neugeschaffene Geld müsste mit der Zeit abge-schöpft werden, um einen Anstieg der Inflation zu vermei-den. Die Abschöpfung kann sehr einfach geschehen, indemdie SNB die Bundesanleihen verkauft.

Kann der Fonds beliebig gross werden, falls der Druck

auf den Franken anhält?

Das hängt davon ab, wieviele Interventionen notwendigsind, um den Wechselkurs wieder auf ein vernünftigesNiveau zu bringen und dort zu halten. Das kann sehr wenigsein, aber auch sehr viel.

Wäre der Fonds also zumindest zum Zeitpunkt seiner

Bildung ein Mittel, um den Kurs direkt zu beeinflussen?

Das ist genau die Idee. Bei der Fonds-Idee handelt es sich imPrinzip um nichts anderes als um weitere Deviseninterven-tionen. Mit dem Unterschied allerdings, dass der Bund undnicht die SNB die Risiken trägt, und dass die erworbenenDevisen anders als bei der SNB investiert würden.

Teile der Wirtschaft wünschen sich einen Kurs von

1,35 bis 1,40 zum Euro zurück. Ist ein solches Ziel

erreichbar?

Machbar ist das. Aber es wäre gefährlich. Das Problem ist,dass man nicht genau weiss, wo das fundamentale Gleich-gewicht liegt. Liegt es bei der Kaufkraftparität von aktuellca. 1,40? Oder liegt es vielleicht viel tiefer, etwa bei der Pari-tät? Leben wir vielleicht in einer neuen Welt, in der nichtdie Kaufkraftparität, sondern die Ertragsbilanz das Wech-selkursniveau bestimmt? Das weiss niemand. Wenn wirda einen zu hohen Kurs anpeilen, dann kann das verhee-rende Auswirkungen auf die Preisstabilität in der Schweizhaben. Wenn man den falschen Kurs erwischt, dann kanndas sehr teuer werden.

Foto: Keystone /Gaetan Bally

Office-Module à la carteBeliebig kombinierbar, thematisch in sich abgeschlossen – die Informatikmodule vermitteln genau das Wissen, das Ihre Mit-arbeitenden für den Berufsalltag benötigen. Schon ein halber Tag bringt einen sofortigen Effizienzgewinn am Arbeitsplatz.

Kontaktieren Sie uns. Wir beraten Sie gerne.

Tel. 0844 373 654www.klubschule.ch/firmen

Anzeige

einem so starken Franken wären die Erfolgschancen höherals damals, als die SNB bei einem Kurs von über 1,40 zumEuro interveniert hat.

Statt dass die Schweiz mit den Interventionen

ausländische Staatsanleihen anhäuft, kauft sie mit

diesem Geld Aktien zum Beispiel von Daimler und

Siemens und anderen gut gehenden europäischen

Unternehmen?

Was sie genau kauft, ist eine andere Frage. Es sollten abervorwiegend reale Werte sein. Im Moment hält die SNB ihreDevisenreserven zu 90 Prozent in Anleihen, vor allem inStaatsanleihen. Wenn die SNB weiter interveniert, dannwird sie weiterhin in Staatsanleihen anlegen. Das ist viel-leicht nicht die ideale Anlage, weil man damit hohe Ver-luste einfahren kann, sollte es im Ausland zu einem Anstiegder Inflation kommen.

Wir meinen daher, dass bei weiteren Interventionen inreale Werte angelegt werden sollte. Das sind etwa Aktienaus Deutschland und den anderen Kernländern der Euro-zone, also die Niederlande, Finnland und Österreich, aberauch ausländische Immobilien oder physische Rohstoffe.

Ist es Aufgabe des Bundes, Vermögen zu verwalten?

Nein. Aber es ist vielleicht auch nicht die Aufgabe des Bun-des, die ausgewählten Exporteure mit zwei Mrd. Frankenzu unterstützen. Die Schweiz ist in einer sehr schwierigenLage, und diese Lage kann noch schlimmer werden. Damuss man vielleicht auf Mittel zurückgreifen, die man imNormalfall meiden würde.

Wäre dieser Staatsfonds zeitlich begrenzt?

Unbedingt. Die Idee wäre, dass die Bundesanleihen, mitdenen sich der Bund das Geld bei der Nationalbankbeschafft, Laufzeiten von einem bis zehn Jahren aufwei-sen und der Fonds mit dem Verfall der Anleihen allmählich

Page 20: uz_10_2011

Sehen Sie auch, dass die Wähler -

werbung in den letzten Jahren stark

polemisch geworden ist? Wird sich

diese Tendenz noch verstärken?

Ich bin vorsichtig im Vergleich zwischenfrüheren und jetzigen Zeiten. Da wurdeauch früher z.B. mit der Warnung, in denFängen Moskaus zu landen, wenn man

links wähle, tüchtig aufden Putz gehauen. In die-sem Klima dauerte es bis1943, bis der erste Sozial-demokrat in den Bundes-rat einzog, obwohl die Partei in den 20er und 30erJahren über 20 ProzentWähleranteile erzielte.

Auf welche Basis soll die

Schweiz ihr Verhältnis

zur EU stellen? Die

bilateralen Verträge

weiterführen, sich eher

auf den EWR fokussie-

ren oder sogar eine

Mitgliedschaft

anstreben?

Ich stelle fest, dass dieMehrheit der Schweizerin-nen und Schweizer zur -zeit keinen EU-Beitrittwünscht, dass sie aber denbilateralen Verträgen, sonoch im Februar 2009 der PersonenfreizügigkeitSchweiz-EU mit 60 Prozentgegen 40 Prozent zuge-stimmt hat. Ohne eine mög-lichst einhellige Überzeu-gung der politischen Eliteim Land ist kein Meinungs-umschwung zu erwarten.

Was ist Ihre Prognose für

die Wahlen?

Die Kräfteverhältnissezwischen bürgerlichenund nichtbürgerlichenParteien und Fraktionenwerden sich kaum ändern.

Innerhalb des bürgerlichen Lagers teilensich die Stimmen auf zusätzliche Anbie-ter (Grünliberale, BDP) auf. Die Verschie-bung der Wähleranteile bewirkt noch kei-ne wesentliche Änderung der Machtver-hältnisse.

20 l Nr. 10 l 2011UZ l WIRTSCHAFT UND POLITIK

INTERVIEW BIRTHE GRAUTMANN

Herr Rickenbacher, seit ungefähr zehn

Jahren lässt der Wille zum Konsens im

Bundesrat nach. Sie schrieben in

einem Artikel (NZZ , Januar 2011),

dass die Bundesratsparteien in den

80er Jahren bei Vorlagen noch 80 Pro-

zent übereinstimmten, heute seien es

gerade einmal 20 Prozent. Sehen Sie

Mittel und Wege den Willen zum

Konsens wieder zu finden?

Im Bundesrat hat die Bereitschaft,gemeinsame Lösungen zu finden undnicht per Mehrheitsbeschluss durchzu-setzen, offensichtlich zugenommen. DieBundesratsparteien ihrerseits werdenmöglicherweise wieder konsensfähiger,wenn sie ihrer Stärke nach im Bundesratvertreten sein werden.

In wenigen Wochen sind die National-

ratswahlen. Die SVP strebt erneut an,

stärkste Partei zu sein, und möchte,

dass die arithmetische Formel wieder

hergestellt wird. Wird es der SVP

gelingen, den zweiten Sitz zu

erlangen?

Ich gehe davon aus, dass am 14. Dezem-ber 2011 und auf Grund der Wahlergeb-nisse ins Eidgenössische Parlament am23. Oktober, die SVP einen zweiten Sitzim Bundesrat zuerkannt bekommt.

Falls die SVP wirklich den zweiten

Sitz erhielte, würde das nicht die

Konsensfähigkeit des Bundesrates

verschlechtern?

Die Konsensfähigkeit im Bundesrat hängtweitgehend vom Selbstverständnis des-sen Mitglieder ab. Verstehen sie sich inerster Linie als oberste Landesbehördeund nicht primär als Spitzenvertretungihrer Fraktion und Partei, können Lösun-gen über alle politischen Schattierungenhinaus gefunden werden. Und einegeeinte Regierung kann in Volksabstim-mungen viel bewirken.

Wird die Konkordanz überleben oder

gilt es das ganze politische System zu

überdenken?

Konkordanz bedeutet, dass die relevan-ten politischen Kräfte in der Regierunggemeinsam politische Antworten suchen.Konkordanz ist Teil der politischen Kul-

tur in der Schweiz, von den Gemeinden,über die Kantone bis zum Bund. Für unserLand ist diese Regierungsform einErfolgsmodell.

Die SVP wirbt mit dem Slogan

«Schweizer wählen SVP», die CVP

behauptet, nur zufriedene Wähler zu

haben. Können Sie uns als

ehemaliger Generalsekre-

tär der CVP sagen, woher

die Unzufriedenheit der

anderen Wähler rührt?

Über die Sinnhaftigkeit vonWahlslogans, von «Schweizerwählen…» bis «aus Liebe zurSchweiz» mag ich mich, fastzwanzig Jahre nach meinerZeit als Generalsekretär,nicht äussern. Die Wählerin-nen und Wähler entscheidensich primär für Personen underwarten spezifische Antwor-ten auf die Fragen, die siewirklich berühren.

Wo orten Sie die Gründe

für den Krebsgang der

CVP?

Die Gründe sind, wie übri-gens auch bei der FDP, viel-schichtig. Sie reichen von derzunehmenden Auflösung früherer politischer Milieusbis hin zu Versäumnissen imPolitmarketing für mehrheit-lich parteiungebundeneWählerinnen und Wähler.

Sind Parteien mit christli-

cher Basis noch zeitge-

mäss?

Auf das Etikett kommt esnicht so sehr an. Die CVP gibtes immer noch, während poli-tische Gruppierungen mitweniger weltanschaulichenTiteln, der Landesring derUnabhängigen etwa oder dieAutopartei, wieder eingegan-gen sind. Entscheidend ist, ob eine Par-tei überzeugende Antworten auf die Fra-gen der Zeit entwickelt und diese mithervorragenden Personen vertritt, die fürmöglichst viele Wählende glaubwürdigsind.

NATIONALRATSWAHLEN 2011

«Keine grossen Änderungen»In wenigen Wochen wird es wieder spannend. Welche Parteien gehen als Sieger aus den Nationalrats -

wahlen hervor? Welche Veränderungen wird es im Bundesrat geben? Wie steht es um die arithmetische

Formel? Prof. Dr. Iwan Rickenbacher beantwortet Fragen zur politischen Landschaft der Schweiz.

ZUR PERSON

Prof. Dr. Iwan Rickenbacher studierte Pädago-gik und promovierte an der Universität Fri-bourg. 1975 bis 1988 war er Leiter des Lehrer-seminars des Kantons Schwyz. Rickenbacherwar in der CVP politisch aktiv. 1987 unterlager in den Nationalratswahlen, von 1988 bis1992 amtete er als Generalsekretär der CVP.Seit 1992 arbeitet er als Kommunikationsbera-ter. Im Dezember 1999 wurde er ausserdemHonorarprofessor der Universität Bern imBereich Politikwissenschaften. Rickenbacher istVerwaltungsrat der Tamedia und seit 2005 imStiftungsrat der Schweizer Berghilfe. Zudempräsidiert er den Stiftungsrat des Medien-Aus-bildungs-Zentrums (MAZ) in Luzern.

Foto: zVg

Page 21: uz_10_2011

l Nr. 10 l 2011 l 21WIRTSCHAFT UND POLITIK l UZ

TEXT STEFFEN KLATT

Es sollte die erste Ökostadt der Welt wer-den: Als der Kronprinz des Emirats AbuDhabi im Januar 2008 die Pläne vorstellte,wollte Masdar ohne CO2-Ausstoss, Autosund Abfall auskommen. Die Perle zwi-schen Wüste und Golf, gezeichnet vomStararchitekten Norman Foster, durfte 22Milliarden Dollar kosten. Die Schweizwar in einer guten Position. Die ZürcherPlanungsfirma maxmakers war das erstebeteiligte ausländische Unternehmen,maxmakers-Mitgründer Nick Beglingerdie rechte Hand von Masdar-Chef SultanAl Jaber. Der Schweizer Botschafter, Wolf-gang Amadeus Bruelhart, regte an, dieBotschaft nach Masdar zu verlegen. Mas-dar wollte gleich ein ganzes Swiss Village.Beglinger wurde Präsident der «Swiss Vil-lage Association», der schliesslich über160 Schweizer Unternehmen angehörten.Sie wollten gemeinsam mit sauberen Pro-dukten und Dienstleistungen auf einemder Zukunftsmärkte der Welt Fuss fassen.

Schweizer Komplex nimmt Gestalt anDie Finanzkrise bremste Masdar. AbuDhabi speckte das Vorhaben ab, hielt aberdaran fest. Das Kernstück, die Hoch-schule, ist seit zwei Jahren im Betrieb.Grosse Technologieunternehmen wieGeneral Electric und Siemens kommen,die Internationale Agentur für Erneuer-bare Energien ebenfalls. Südkorea planteinen Technologiepark. Die Schweiz dürfte als erstes Land eine

Botschaft eröffnen. Anfang September

sind die Verhandlungen über den Baueines Schweizer Gebäudekomplexeseinen wichtigen Schritt vorangekommen.Können sie erfolgreich abgeschlossenwerden, dann entstehen in diesem «SwissSprinter Building» die Schweizer Bot-schaft in den Emiraten und die Residenzdes Botschafters. Voraussetzung: GenugSchweizer Unternehmen kommen mit.4000 Quadratmeter müssen vermietetwerden. Unternehmen können direkt vonMasdar Fläche mieten. Angedacht ist ein«Business-Center», in dem Unternehmenkleinere Flächen und für kürzere Zeitenmieten können. Der Hotelier Erich Zum-taugwald aus Saas Fee will ein Gästehausund ein Restaurant einrichten.

Zürcher Architekten gestalten GebäudeDie ersten Pläne für den Schweizer Kom-plex liegen vor. Das Zürcher Büro Bob

«SWISS VILLAGE»

Leuchtturm am GolfWährend die Exportwirtschaft unter der Frankenstärke leidet, nimmt ein innovatives Projekt der Export-förderung Gestalt an: Das Swiss Village in der Ökostadt Masdar bei Abu Dhabi nimmt die letzte Hürde.Die Botschaft darf wohl gebaut werden, nun werden Firmen als Mieter für das Gelände gesucht.

Gysin und Partner war vor einem Jahrausgewählt worden. Das Gebäude soll andie klimatischen Bedingungen angepasstwerden, aber im Innern Schweizer Stan-dard und Komfort bieten. Die Swiss Vil-lage Association hofft, dass SchweizerUnternehmen möglichst oft beim Bau undAusbau des Gebäudes zum Zug kommen.Nicht umsonst ist der Haustechniker AFGArbonia Forster einer der letzten Sponso-ren, die zur Swiss Village Associationgestossen sind. Auch Touristiker zeigenihr Interesse: Saas Fee will «Sister Village»des Swiss Village werden.

Blaupause für Schweizer HäuseranderswoMit dem Bau des Sprinter-Komplexes unddamit der Botschaft ginge auch für dieSwiss Village Association eine Durst -strecke zu Ende. Denn die Unsicherheitin Masdar war auch in der Schweiz zuspüren. Die öffentliche Hand hatte überden offiziellen Aussenwirtschaftsförde-rer Osec eine Anstossfinanzierung geleis-tet. Seit April 2011 ist auch die neueExportplattform Cleantech aktiv beteiligt.Derzeit verhandeln Plattform und Vereinüber die Rollenverteilung. Es zeichnetsich ab, dass die Swiss Village Associationbei der Vermarktung in der Schweiz dieführende Rolle spielen soll.Wird das Schweizer Dorf in Masdar

zum Erfolg, könnte es zur Blaupause fürähnliche Vorhaben anderswo werden. Auseiner Idee von Botschafter Bruelhart hättesich damit eine Neuauflage des «SwissHouse» rund um die Welt entwickelt.

Grundsteinlegung des Swiss Village im Januar 2011.Foto: Swiss Village Association.

Computerssimulierte Aussendarstellung des Swiss Village. Foto: Bob Gysin + Partner BGP, Architekten ETH SIA BSA.

Page 22: uz_10_2011

22 l Nr.10 l 2011UZ l WIRTSCHAFT UND POLITIK

TEXT STEFFEN KLATT

Die Anwendungsmöglichkeiten sind vielfältig. So könntedas Pflegepersonal informiert werden, sobald der Körperder von ihnen betreuten älteren Menschen zu wenig Flüs-sigkeit enthält; ein kleiner Sensor würde die entsprechen-den Informationen senden. Oder: Ein Börsenhändler ist soaufgeregt, dass er keine klaren Entscheidungen mehr tref-fen kann; ein kleiner Sensor warnt ihn. Oder: In der Luftsind zu viele Pollen, gegen die der Träger eines Sensors aller-gisch ist; er wird darauf hingewiesen. Solche «Schutzengel»könnten dort eingesetzt werden, wo die menschliche Auf-merksamkeit versagt. An Sensoren mangelt es nicht. Teil-weise gibt es sie bereits, teilweise können sie in absehba-rer Zeit entwickelt werden. Das Problem: Sie brauchenEnergie. Ohne Stromanschluss oder Batterien können diemeisten dieser Sensoren nicht funktionieren. Das macht die«Schutzengel» unhandlich, um uns immer und überall zubegleiten.

Energie aus der UmgebungDie Nanotechnologie könnte Abhilfe schaffen. DieserAnsicht ist jedenfalls Adrian Ionescu. Der Chef des Nano-laboratoriums der Eidgenössischen Technischen Hoch-schule Lausanne (EPFL) leitete in Vorbereitung auf dasachte EU-Forschungsrahmenprogramm auf EU-Ebene eineArbeitsgruppe, die sich mit förderwürdigen künftigen Tech-nologien beschäftigt hat. In einer dieser Diskussionen kamIonescu die Idee für ein neues Forschungsprojekt: Was wäre,wenn die Schutzengel ihre Energie aus der unmittelbaren

Umgebung ziehen könnten? Körper sind warm, also ener-giereich. Gleichzeitig müsste die Energieeffizienz der Sen-soren massiv gesteigert werden – um den Faktor hundertbis tausend, sagt Christofer Hierold, Professor für Micro-und Nanosysteme an der Eidgenössischen TechnischenHochschule Zürich und mit Ionescu Koordinator des Pro-jekts «Guardian Angels».

Eine Milliarde Euro pro ProjektEnergie aus der Umgebung ziehen und die Energieeffizienzerhöhen: Was leicht klingt, ist nur schwer umzusetzen. Esbrauchte Forschungen in vielen Detailfragen, und es brauchtdie Entwicklung der Technologien, um die Forschungser-gebnisse auch umzusetzen. Ionescu und Hierold bewerbensich deshalb mit ihrem Projekt um den Zuschlag für eineder beiden Förderungen im Rahmen der «Future and Emer-ging Technologies Flagships». Dieser Fördertopf der EU sollneuen Informations- und Kommunikationstechnologienund ihren Anwendungen als Brutkasten dienen. Dabei ste-hen über einen Förderzeitraum von zehn Jahren zwei Mrd.Euro (2,4 Mrd. Franken) zur Verfügung. Es ist das erste Mal,dass die EU eine solche Mammutförderung anbietet. Diese

ETH FORSCHUNGSPROJEKT

Euroregenfür SchutzengelWissenschaftler der beiden ETH arbei-

ten an elektronischen Schutzengeln für

alle Lebenslagen. Sie kooperieren dabei

mit Forschern in ganz Europa. Mit gu-

tem Grund: Im nächsten Jahr vergibt die

EU bis zu eine Mrd. Euro für ein einzel-

nes Forschungsprojekt.

Ihr Spezialist für Stickereien

Telefon +41 71 290 09 40 [email protected] www.baldoni.ch

Klassische Kundengeschenke!Fleecedecken bestickt mit Ihrem Logo.

Anzeige

Christofer Hierold, Professor für Micro- undNanosysteme an der ETHZürich.Im Hintergrund derNanotube-Transistor derETH Zürich.

DIE SCHWEIZ HAT GUTE CHANCEN

Von den sechs Projekten, die es in die Endauswahl der Förderung vielversprechender Informations- und Kommuni -kationstechnologien geschafft haben, werden drei vonSchweizer Hochschulen koordiniert. Das Projekt Human Brainwird von der ETH Lausanne koordiniert, das Projekt Futur ICTvon der ETH Zürich. An den drei anderen sind zumindestSchweizer Partner beteiligt. Die Schweiz hat also gute Chancen, dass sie einen Anteil an den zwei Mrd. Euro erhält,die in den nächsten zehn Jahren in diesem Rahmen an EU-Mitteln zur Verfügung stehen.

Page 23: uz_10_2011

Die Grätzel-Zelle dientder Umwandlung vonLichtenergie in elektrische Energie.

Fotos: zVg

zukünftigen Entwicklung der Informationstechnologienbeitragen wird», sagt der Nanowissenschaftler.

Bisher hat er recht behalten: Im Mai wurden die «Guar-dian Angels» in die Endrunde der sechs besten Projekte auf-genommen. Damit haben sie eine Million Euro erhalten,um ihr Projekt zu formulieren. Im November präsentierensie wie ihre fünf Konkurrenzprojekte auch den Stand derArbeiten an einer Konferenz in Warschau. Im nächsten Maiwird entschieden.

Wirtschaft kann profitierenFür die Schweiz winkt neben den unmittelbaren Fördergel-dern auch ein indirekter wirtschaftlicher Nutzen. «DieSchweizer Industrie ist sehr gut vorbereitet, die Ergebnissevon Guardian Angels umzusetzen», sagt Christofer Hierold.«Sie ist stark in der Mikrosystemtechnik, stark in der Sys-tem- und Materialintegration, stark in der Fertigungstech-nologie und in der Messtechnik.» Das sieht auch Ionescuso: «Die Schweiz hat in diesen Sektoren eine privilegierteRolle.» Uhrenfirmen, Hersteller von Sensoren und Unter-nehmen der Biosciences könnten sich an den Arbeiten betei-ligen. Die Verhandlungen seien in Gang.

l Nr. 10 l 2011 l 23WIRTSCHAFT UND POLITIK l UZ

Zentrum für Arbeitsmedizin, Ergonomie und Hygiene AG

www.aeh.ch

SICHER UND GESUND ARBEITEN

Anzeige

soll auf zwei Projekte verteilt werden. Wenn Ionescu undHierold den Zuschlag erhielten, könnten sie also mit biszu einer Mrd. Euro für ihr Konsortium rechnen.

Partner in ganz EuropaDie beiden ETH-Professoren haben wichtige Schritte schonhinter sich. Sie haben mit dem ETH-Rat die in diesemBereich wichtigste nationale Institution hinter sich gebracht– ohne nationale Unterstützung läuft in Brüssel nichts.Ionescu und Hierold haben 28 Partner in 13 europäischenLändern um sich geschart. Dazu gehören die Universitä-ten Cambridge und Lund ebenso dazu wie das katalanischeTechnologiezentrum für Telekommunikation und das ita-lienische Konsortium für Nanoelektronik, die deutsche Sie-mens ebenso wie die französische Sanofi Aventis – der Ein-bezug von Partnern aus ganz Europa gehört zu denGrundbedingungen für diese Förderung.

Die wichtigste Voraussetzung freilich ist, dass das Pro-jekt einen maximalen wissenschaftlichen und technologi-schen Erfolg verspricht, der dann auch einen maximalenwirtschaftlichen Nutzen ermöglicht. Ionescu ist davon über-zeugt. «Ich glaube, dass unser Projekt am meisten zur

Page 24: uz_10_2011

TEXT ELENA IBELLO

Die Geothermie allein könnte die Atomkraftwerke vollstän-dig ersetzen. Ohne Emissionen, erneuerbar und uneinge-schränkt. Rein theoretisch jedenfalls. So weit wird es heuteund auch morgen zwar nicht kommen, doch das Potenzialist gross. Die Nutzung von Geothermie wird wohl an Bedeu-tung gewinnen.

Meistverkauftes HeizsystemBisher wird das Potential in der Schweiz bereits für die Wär-meproduktion genutzt. Wer ein neues Gebäude erstellt oderein bestehendes renoviert, wird mit grosser Wahrschein-lichkeit auf die Geothermie zurückgreifen, um das Gebäudezu heizen und zu kühlen sowie um Warmwasser zu erzeu-gen. Die durch Erdwärme erzeugte Heizenergie liefert der-zeit mit zwei Prozent zwar noch einen geringen Beitrag zurgesamten Wärmeerzeugung in der Schweiz, die Tendenzist aber stark steigend. «Die Wärmepumpe ist das meistverkaufte Heizsystem.

Es wird weit öfter installiert als Öl- oder Gasheizungen»,sagt Franz Beyeler von der Fachvereinigung Wärmepum-pen Schweiz. Bei der Nutzung der Geothermie für dieWärme- und Kälteerzeugung wird in einer Tiefe von weni-ger als 400 Metern unter der Erdoberfläche Wärme ange-zapft. Die Temperaturen liegen dort bei 15 bis über 20 GradCelsius. Mithilfe einer Wärmepumpe wird die Temperaturder Wärmequelle angehoben und genutzt.

Ab 2050 rund 30 Prozent des StromsBohrt man noch tiefer, so steigt die Temperatur um 1 Gradpro 100 Metern. Ab 3’000 Meter Tiefe trifft man auf Tem-peraturen von über 100 Grad. Damit kann auch Stromerzeugt werden. Laut einer Schätzung der Axpo liegt dastheoretisch erschliessbare Potenzial der Stromerzeugungaus geothermischen Ressourcen ab 2050 in der Grössenord-nung der Leistung von mehr als zwei Kernkraftwerken inder Grösse von Gösgen und würde rund 30 Prozent des heu-tigen schweizerischen Elektrizitätsverbrauchs decken.

Basel wartet abDoch der Auftakt ist harzig: Das Tiefengeothermie-Projektin Basel, das 2001 gestartet worden war, erlangte fünf Jahrespäter mit einem Zwischenfall breite Bekanntheit: In einerTiefe von 5’000 Metern löste die Zufuhr von Wasser klei-nere Erdbeben aus. Die Bevölkerung von Basel war verun-sichert. Man sistierte das Projekt «bis auf Weiteres». Heutesagt Markus Küng, Mitglied der Geschäftsleitung der Indus-triellen Werke Basel IWB: «Im Moment wird geklärt, wiewir das Projekt abschliessen können. Weitere Aktivitätensind keine geplant. Die Akzeptanz in der Bevölkerung undim gesamten Umfeld ist nicht mehr vorhanden, so dass dieProjektaktivitäten eingestellt werden.»

St. Gallen macht vorwärtsIn St. Gallen dagegen stimmten im vergangenen Novem-ber 80 Prozent der Bürger dem Geothermie-Projekt zu. In

UZ-SERIE: ALTERNATIVEN ZUM ATOMSTROM (V) - GEOTHERMIE

Energie liegt direkt unter unsDas Potenzial der Erdwärme ist riesig. Bereits heute sind Wärmepumpen das meistverkaufte Heizsystem,

noch vor Öl- oder Gasheizungen. Die Tiefengeothermie kann langfristig auch für die Stromerzeugung

genutzt werden. Doch dazu muss die Technologie weiterentwickelt werden.

24 l Nr.10 l 2011UZ l

St. Gallen führt mit Vibrationsfahrzeugen seismische Messungen durch.

GEOTHERMIE die Zahlen:

Erdkruste5– 50 km Dicke0– 1000˚C

Mantelca. 2800 km DickeMehr als 1200˚C

Kernca. 3400 km Durchmesserbis 6000˚C

Erddurchmesser12742 km

0 m

5000 m

10000 m

20000 m

30000 m

40000 m

50000 m

Fotos: minergie (links) /www.geothermie.stadt.sg.ch, Grafik: zVg (rechts)

0 m

5000 m

10000 m

20000 m

30000 m

40000 m

50000 m

diesem Herbst hätte man mit der ersten Bohrung beginnenwollen. Wegen Einsprachen von zwei Firmen, die bei derVergabe des Bohrauftrages leer ausgegangen waren, verzö-gert sich der Bohrstart allerdings um drei bis vier Monate.

Dennoch rechnet man damit, dass im Frühjahr 2015 die ersteWärme- und Stromlieferung erfolgen wird. Auch in Liech-tenstein finden Untersuchungen statt. Man sucht einen Part-ner für den Bau eines Kraftwerkes.

Eine wesentliche Hürde stellt die Tatsache dar, dass manüber den tiefen Untergrund der Schweiz nur lückenhafteInformationen hat. Darum kann es beim Bohren zu Über-

Page 25: uz_10_2011

l Nr. 10 l 2011 l 24l UZ

Wir machen den Weg frei

Willkommen bei derBank, die auch ein KMU ist.Als lokale, unternehmerisch unabhängige

Bank sind wir selbst ein KMU und kennen des-

halb Ihre Herausforderungen bestens. Wir

sind fl exibel, engagieren uns für Ihre Ziele und

sprechen Ihre Sprache. Gleichzeitig sind wir

Teil der Raiffeisen Gruppe mit über 200 Firmen-

kundenberatern. Dadurch verfügen wir über

ein weitreichendes Netzwerk und das Know-how,

um Sie kompetent und zukunftsorientiert zu

beraten. Vertrauen auch Sie – wie bereits jedes

dritte KMU in der Schweiz – einem fairen und

soliden Partner. Ganz gleich, ob es um Zahlungsver-

kehr, um Liquidität oder um Investitionen geht.

Vereinbaren Sie jetzt einen Beratungstermin.

www.raiffeisen.ch / kmu

Anz

eige

Erdwärmeheizung: Wärmepumpe aussen und innen.

raschungen kommen. So zum Beispiel beim Projekt inZürich Triemli: Dort wurden zwar wie erwartet wasserfüh-rende Schichten gefunden, jedoch zirkulierten diese nichtgut. Darum konnte man kein Wasser hinaufpumpen. Sonutzt man die Geothermie dort nun zur Wärmegewinnungmittels einer tiefen Erdwärmesonde.

Technologie muss weiterentwickelt werdenBei der bisher verbreiteten Oberflächengeothermie gibt eskaum noch technische Hürden. «Bei der untiefen Geother-mie sind Nachteile und Risiken nur gering», sagt RolandWyss, der Geschäftsführer der Schweizerischen Vereini-gung für Geothermie SVG. «Überraschungen wie zum Bei-spiel, dass an einem Ort Wasser ausströmt, wo man es nichterwartet hatte, oder dass man überraschend auf Gas trifft,sind leicht unter Kontrolle zu bringen.» Man solle beden-ken, dass allein im Jahr 2010 über 10000 Erdwärmesonden-Bohrungen vorgenommen worden seien und dabei habees nur «eine Handvoll» Probleme gegeben, so Wyss.

Bei der Tiefengeothermie liegt der Nachteil vor allem beiden Erderschütterungen, die zum Teil bis an die Oberflä-che zu spüren sind. «Dieses Risiko der spürbaren Erdbebenist aber ein technisches Risiko und keines für Leib undLeben», sagt Wyss. Dennoch: «Wenn man Geothermie inder Schweiz im grossen Stil nutzen will, muss man die Tech-nologie, wie sie in Basel genutzt wurde, so weiterentwi-ckeln, dass die Erdbebengefahr ausgeschaltet ist.»

Geothermie überall möglichGrundsätzlich eignet sich fast jeder Standort für die Geo-thermie, denn die Wärme im Untergrund ist überall vor-handen. «Idealerweise installiert man die Kraftwerke in derNähe der Verbraucher», sagt Wyss. Ein Geothermiekraft-werk macht keinen Lärm und braucht an der Oberflächewenig Platz. Neben der technischen Weiterentwicklungmuss die Wirtschaftlichkeit berücksichtigt werden. Inves-titionskosten fallen hauptsächlich bei der Bohrung an. Dochdie Technologien werden sich weiter entwickeln und güns-tiger werden. Eine Studie des Paul Scherrer Instituts schätztdie zukünftigen Stromgestehungskosten der Geothermieauf etwa sieben bis 15 Rappen pro Kilowattstunde. Damitwürden sie im Vergleich zu anderen Energielieferantendurchaus günstig ausfallen.

Page 26: uz_10_2011

INTERVIEW STEFFEN KLATT

Die Messungen sind vorbei, die Bohrungen haben noch

nicht begonnen. Von ihnen aber hängt ab, ob das Geo-

thermieprojekt erfolgreich sein wird. Sind Sie nervös?

Es macht mir keine Sorgen. Ich freue mich darauf. Wir arbei-ten alle mit Volldampf auf die Bohrungen hin, damit wirendlich wissen, ob praktisch möglich ist, was wir theore-tisch annehmen und erhoffen.

Wie gross ist das Risiko?

Das Risiko ist kontrolliert. Im allerschlimmsten Fall rech-nen wir mit 45 Millionen Franken, die wir für die Erfor-schung der Geothermie in der Schweiz investiert hätten,ohne einen Gegenwert zu erhalten.

Wenn die Ergebnisse überzeugend sind, wie geht es

dann weiter?

Wenn es Wasser gibt, dann müssen wir noch die Ergiebig-keit überprüfen. Deshalb braucht es so grosse Vorberei-tungsarbeiten im Sittertobel. Dazu wird ein Auffangbeckengebaut, damit das gepumpte Wasser aufgefangen werdenkann und das Ökosystem der Sitter nicht beeinflusst wird.Danach bauen wir das Kraftwerk.

Wenn alles gut geht, können die St.Galler dann also

hoffen, ab 2014 einen Teil ihrer Wärme und einen

kleineren Teil ihres Stroms aus dem Untergrund zu

beziehen?

Das ist so. Bei der Wärmeversorgung haben wir bereitsErfahrung. Etwa 16 Prozent der Haushalte versorgen wirmit Fernwärme. Das Problem sind die Leitungen. Man kannja nicht beliebig Leitungen legen, ohne zu wissen, ob manhinten einspeisen kann. Sollte das Geothermieprojekt schei-

tern, dann würden wir die Fernwärme dennoch ausbauen.Wir haben bereits kleine Wärmeverbunde in der Stadt. Wirwollen sie zu einem grossen Wärmeverbund ausbauen. Des-halb kann man nicht sagen, dass die Fernwärme zu einemfesten Datum 2014 kommt. Sie kommt Schritt für Schritt.Das ist ein kompliziertes Planungsverfahren, das eben auchVorinvestitionen braucht.

Warum haben Sie auf Erdwärme gesetzt, eine neue

Technologie mit entsprechend grossen Risiken?

Wir haben ein Energiekonzept erarbeitet und gesehen, dasswir in einer Stadt ohne nennenswerte Wasservorkommenund mit wenig Wind nur wenige Möglichkeiten für einedezentrale Stromproduktion haben. Im Wärmebereich ver-brennen wir in St. Gallen jedes Jahr für 150 Millionen Fran-ken fossile Energieträger. Der grösste Teil wird in die Luftgeblasen, die Wertschöpfung geht ins Ausland. Deshalb set-zen wir bei der Wärme an.

Wir wollten ursprünglich ein zweites Fernwärmegebietmit einem grossen Gasheizkraftwerk realisieren. Die dafürnötige Gasleitung muss aber einen sehr hohen Druck auf-weisen. Heute darf man aber nicht mehr mit Hochdrucklei-tungen in das Siedlungsgebiet hineinfahren. Ein grossesHeizkraftwerk ausserhalb des Siedlungsgebietes machtandererseits aus unserer Sicht wenig Sinn. Die (Ab-)Wärmebrauchen wir im Siedlungsgebiet. Bei einer Grossanlageausserhalb des Siedlungsgebiets geht diese Wärme unge-nutzt verloren.

Wir haben damals schon an Geothermie gedacht, abererst für eine Zeit in 20 bis 25 Jahren. Da hat jemand bei unsgefragt, ob wir dann mehr wüssten. Nein, wir würdenzumindest über die örtlichen Möglichkeiten dann nichtmehr wissen als jetzt. Daraus wurde dann die Machbarkeits-studie, die gezeigt hat, dass es ein Potential gibt. Deshalb

FREDY BRUNNER, ST. GALLER STADTRAT UND DIREKTOR DER TECHNISCHEN BETRIEBE

Pionier aus der OstschweizDie Stadt St. Gallen mit ihren 70 000 Einwohnern zahlt jährlich 150 Millionen Franken für fossile

Energieträger. Das muss nicht sein. Und so startete Stadtrat Fredy Brunner das Projekt eines Geothermie-

kraftwerks, das ab 2014 Wärme und Strom erzeugen soll. Ab dem Frühjahr soll gebohrt werden.

26 l Nr.10 l 2011UZ l

ZUR PERSON

Fredy Brunner ist seit 2005 St. Galler Stadtrat und Direktor der TechnischenBetriebe. Der FDP-Politikerwar zuvor Eigentümer undChef eines mittelgrossenUnternehmens.

Flugaufnahme über St.Gallen mit Blick auf den Säntis: St. Gallen arbeitet an einem Geothermiekraftwerk.

Page 27: uz_10_2011

l Nr. 10 l 2011 l 27l UZ

Wärmetauscher

Wärmetauscher

Stromerzeugung

Fernwärmenetz

Turbine Generator

Stromnetz

Anzeige

haben wir uns beim Stadtparlament einen Kredit von 12Millionen Franken für die seismischen Messungen und dieVorarbeiten geholt. Diese haben die ursprünglichen Annah-men bestätigt, und da stehen wir jetzt.

Wie wichtig waren die Erfahrungen von anderen? Sie

haben München erwähnt, wo es funktioniert. Aber es

gibt auch gemischte Erfahrungen in der Schweiz.

Es gibt drei Erfahrungen. In Basel läuft in Riehen seit 20 Jah-ren eine Warmwasserversorgung aus einer Tiefenbohrung.Sie ist allerdings unter 100 Grad. Solche Beispiele gibt esauch anderswo.

Das abgebrochene Geothermieprojekt in Basel hat zweiLehren gebracht: Das Potential wäre riesig. Das ist überallso, wo sie poröses, kristallines Gestein haben. Dort kön-nen Sie Wasser hineinpressen. Ob es gerade in einem Siedlungsgebiet sein muss, ist eine heikle Frage. Aber Siebrauchen die Wärme ja im Siedlungsgebiet. Uns hat Baselgezeigt, dass wir ohne eine offene Kommunikations -Kam -pagne keine Chance haben. Im Unterschied zu Basel er -warten wir in St.Gallen, dass bereits heisses Wasser im Un-tergrund vorhanden ist. Dieses Verfahren entspricht dem-jenigen von Riehen und birgt nicht die gleichen Risiken.

In Zürich sollte das Spital Triemli geheizt werden, ähn-lich wie in Riehen. Es bot sich die Möglichkeit, in einer neu-en Siedlung zu bohren. Das Ergebnis entsprach dann ebennicht den Erwartungen.

ABLAUF GEOTHERMIE-HEIZKRAFTWERK

Foto: swiss-image.ch /Christof Sonderegger Grafik:geothermie.stadt.sg.ch

Produktionsbohrung

Förderpumpe

Injektionsbohrung

Aquifer

Page 28: uz_10_2011

TEXT STEFFEN KLATT

Ortstermin 1: Der Hof der Familie Flücki-ger in Lützelflüh/Emmental unterschei-det sich auf den ersten Blick kaum vonden anderen Bauernhöfen der Umge-bung. Die Photovoltaikanlage ist auf demDach eines Lagergebäudes montiert; vonunten ist ausser den Schaltkästen selbstnichts zu sehen. Seit vergangenem Jahrwird hier Strom produziert, hochgerech-net aufs Jahr 48.000 Kilowattstunden.

430 Prozent EigenproduktionOrtstermin 2: Die Werkstatt der HeizplanAG liegt am Rand des Industriegebiets vonGams im St.Galler Rheintal. Alle Seitenausser der Nordseite sind mit Photovol-taikmodulen versehen. An den Dächernsind zwei grosse Paneelen angebracht, diesich mit der Sonne drehen. Auch das Dachist maximal mit Photovoltaikmodulenbestückt, zusätzlich ein paar Module fürdie Solarwärme. Neben dem Gebäuderagt eine Anlage für die Erdwärme heraus.Mehr Energie lässt sich wohl mit demheutigen Stand der Technik nicht produ-zieren. Laut Heizplan-Chef Peter Schiblisind es 430 Prozent des eigenen Energie-verbrauchs.

Ohne SubventionenKeine der beiden Anlagen erhält einekost endeckende Einspeisevergütung. Dashat die Hausherren nicht davon abgehal-ten, sie zu realisieren. Dabei hätten es die

Flückigers auch einfacher haben und ihreDachfläche vermieten können; das Ange-bot von Anton Küchler, Projektleiter derEnergieregion Emmental, stand.

Verkaufsplattform für das EmmentalFür die Flückigers könnte sich die Inves-tition trotzdem rechnen. Denn AntonKüchler hat zusammen mit zwei PartnernStromvonhier.ch gegründet. Das Unter-nehmen bietet neu eine Handelsplattformfür Solarstrom an. Der Strom kommtzunächst aus sieben Photovoltaikanlagenim Emmental. Anfang September sindInformationsblätter an alle Haushalte inden 42 Gemeinden des Emmentals gegan-gen. Alle Konsumenten können dannSolarstrom aus der eigenen Region bezie-hen – und das günstiger als bei den Ber-nischen Kraftwerken (BKW). Die BKW,Betreiber des Kernkraftwerks Mühleberg,bieten ebenfalls Solarstrom an, aber für65 Rappen die Kilowattstunde. Bei Strom-vonhier.ch sind es nur um die 50 Rappen.Diese Preisdifferenz wird durch denraschen Preisverfall bei der Solartechnikmöglich. «Es ist für uns eine unternehme-rische Perspektive, die wir nutzen wol-len.» Wird das Angebot im Emmentalangenommen, könnten laut Küchler nochvor Jahresende weitere Photovoltaikan-lagen hinzukommen.

Kambly ist der erste KundeBis jetzt produziert Strom von hier.ch350.000 Kilowattstunden. Erster KundeFotos: zVg

SOLARANLAGEN LÜTZELFLÜH/GAMS

Immer schnellerDie Zukunft der Energieversorgung ist zumindest zum Teil dezentral.

Initiative Unternehmer warten nicht erst bis das Parlament den Weg für

die kostendeckende Einspeisevergütung für alle Projekte freimacht.

Zwei Beispiele.

ist der Biskuithersteller Kambly aus Trub-schachen. «Kambly setzt da, wo es mög-lich ist, auf Rohstoffe aus der Schweiz undder Region», sagt Kambly-Generalsekre-tär Rudolf Winzenried. Mehl, Eier undButter kauft Kambly schon im Emmental.Bereits seit 2005 wird Solarstrom einge-kauft. Seit Anfang August kommt er nunaus Sumiswald. Insgesamt 100.000 Kilo-wattstunden nimmt Kambly ab.

Schaufenster für KundenAuch Peter Schibli denkt über den unmit-telbaren Preis hinaus. Seine Heizplan AGbietet innovative Energielösungen vomDach bis zum Keller an. An und in seinerWerkstatt in Gams kann er vor Kundendie neuesten Lösungen füt Energiepro-duktion und -effizienz demonstrieren.Stolz präsentiert er LED-Lampen, die mit24 Watt den ganzen Raum beleuchten. Injedem Raum seiner Werkstatt sind Bewe-gungs- und Wärmesensoren angebracht.Das Licht geht also nicht aus, nur weil einArbeiter allzu konzentriert arbeitet. DieHeizung wiederum regelt sich herunter,wenn das Fenster geöffnet wird. AuchSpeicheranlagen hat Schibli installiert:Überschüssige Wärme geht in einenBetonspeicher unter dem Haus. Batterienspeichern Strom. Und vor dem Haus stehteine Solartankstelle, die Strom in dieFahrzeuge abgibt.

Preis für Gams in SichtDer Unternehmer aus Gams sieht einenriesigen Bedarf und entsprechend vieleAufträge.Am 10. Oktober werden in Genfder Schweizer Solarpreis und der NormanFoster Solar Award für PlusEnergieBau-ten vergeben.

Mit 430 Prozent Energieproduktion istdas Werkstattgebäude in Gams als Plus-energiegebäude unübertroffen. Für Gal-lus Cadonau, Initiant des Solarpreises undGeschäftsführer der Solar AgenturSchweiz, sind die Plusenergiebauten dieZukunft. «Es ist eine einfache Rechnung:Wenn die Gebäude in der Schweiz dieHälfte der Energie verbrauchen, dannkönnten sie auch den gesamten Energie-bedarf decken.»

28 l Nr.10 l 2011UZ l

Ortstermin 1: Der Hof der Flückiger produziert jährlich 48.000 kW/h. Ortstermin 2: Maximale Ausstattung mit Solarpaneelen.

Page 29: uz_10_2011

l Nr. 10 l 2011 l 29l UZ

2,75 Milliarden Franken fürden Umweltschutz Neuenburg –Laut dem Bun-desamt für Statistik (BFS)beliefen sich die Umwelt-schutzausgaben der Wirt-schaft 2009 auf 2,75 Milliar-den Franken. Im Vergleich zu2003 seien die Umweltschutz-ausgaben der Industrie realum zehn Prozent zurückge-gangen. Der Rückgangbedeute jedoch nicht, dasssich die Industrie wenigerengagiere oder sich derZustand der Umwelt ver-schlechtert hätte, sondernlasse sich durch Strukturver-änderungen, die Einführungvon saubereren Technologienund Produktionsprozessenund eine effizientere Behand-lung der Umweltverschmut-zung erklären.

swisscleantech fordertAusbau der WasserkraftZürich – Der Wirtschaftver-band swisscleantech schlägtzur Lösung der festgefahre-nen Diskussion über das Was-serkraft-Potential der Schweizeinen runden Tisch vor. DieWasserkraft sei laut dem Ver-band ein Trumpf der Schwei-zer Energieversorgung. Des-wegen schaffe swisscleantechmit führenden Energieversor-gern, wie swisscleantech Mit-glied Kraftwerke OberhasliAG einen runden Tisch undfordert die Umweltverbände

zum Mitmachen auf. Ziel seidie schweizweite ökonomi-sche und ökologischeGesamtoptimierung der Was-serkraft.

Alpiq übernimmt XamaxOlten –Der EnergiekonzernAlpiq übernimmt die imBereich der Energieoptimie-rung und Energie-Datenerfas-sung tätige Xamax AG mitSitz in Embrach. Damit willder Energiekonzern seinEngagement in der Energieef-fizienz ausbauen. Xamax istlaut Alpiq seit 20 Jahren inder Energieoptimierung beiIndustrie- und Gewerbekun-den tätig und Marktführer inder Schweiz. Das Unterneh-men hilft Kunden, nach einer

Schwachstellenanalyse Ener-gieoptimierungsmöglichkeitenzu erkennen und diese umzu-setzen.

Gotthard-Basistunnelbereits 2016 fertigBern - Das Bundesamt fürVerkehr (BAV) als Besteller, dieAlpTransit Gotthard AG alsErstellerin und die SBB alsBetreiberin der neuen Eisen-bahn-Alpentransversale (Neat)haben ihre Terminpläne aufei-nander abgestimmt. Laut BAVsoll der den Gotthard-Basis-tunnel (GBT) bereits imDezember 2016 in Betriebgehen. Der Umfang des Ver-kehrsangebots für 2016 seinoch nicht klar. Der werde2014 festgelegt werden.

Zermatt schneidet am besten abBern – Mit seinem neuenRating «Mobil & ökologisch»biete der VCS Verkehrs-Clubder Schweiz den Konsumen-tinnen und Konsumenteneine wertvolle Entscheidungs-hilfe für die nächsten Winter-ferien an. 14 bekannte Alpen-ferienorte wurden laut VCSnach Kriterien des nachhalti-gen Verkehrs bewertet. Zweiautofreie Destinationen füh-ren die Untersuchung an: Zer-matt siegte vor Saas-Fee. AufPlatz drei landete St. Moritz.

Renggli baut nach Minergie-ECOSursee – Der Schweizer Holz-bautenhersteller Renggli AG

baut und plant per AnfangSeptember Häuser nun stan-dardmässig nach dem Miner-gie-ECO-Kriterien. Für denKunden entstehen dadurchkeine Mehrkosten, so dasUnternehmen.

Cobiax liefert an den GolfAl Ain – Cobiax, der SchweizerSpezialist für ressourcenscho-nende Betondecken mit Sitz inZug, liefert die Lösung fürBetondecken des Sheikh-Zayed Desert Learning Centrein Al Ain. Das Gebäude in denVereinigten Arabischen Emira-ten ist Teil des Al Ain WildlifePark & Resort. Die Lösungerlaubt es, 466 KubikmeterBeton zu sparen und dieGewichtsbelastung desGebäudes um 1117 Tonnen zusenken. Damit kann der CO2-Ausstoss um 98 Tonnengesenkt werden. Das Gebäudesoll 2012 fertiggestellt werden.

Dynamische Textilien vonHeiQBad Zurzach – Das Hightech-Unternehmen HeiQ, das hoch-leistungsfähige Zusätze für dieBearbeitung von Textilien ent-wickelt, hat ein neues Produktmit dem Namen Adaptive ent-wickelt. Laut dem Unterneh-men haben Textilien, die mitAdaptive behandelt wurden,thermoregulierende Eigen-schaften. Die Textilien würdendynamisch auf die änderndenTemperatur-und Feuchtigkeits-bedingungen während desTragens reagieren. Wenn demTräger der Textilie warm ist, sosorge der Stoff für Abkühlung– und umgekehrt. Amsteg Weströhre: Der Gotthard-Basistunnel wird Dezember 2016 in Betrieb gehen. Foto: alptransit.ch

CLEANTECH NEWS

Zermatt top in nachhaltigem Verkehr. Foto: www.swiss-image.ch /Robert Boesch

Energiekonzern Alpiq will sein Engagement in derEnergieeffizienz ausbauen. Foto: www.alpiq.ch

Page 30: uz_10_2011

30 l Nr.10 l 2011UZ l GELD

OTC-BÖRSE

Erfolg trotz Krise

REGIOBANK SOLOTHURN IN ZAHLEN2010 2011e

Bruttoumsatz Mio Fr. 1976 2150Gewinn Mio Fr. 6.8 7.0Dividendenrendite in % 2.4 2.4KGV 20.2 20Buchwert je Aktie in Fr. 3150 3200Kurs in Fr. 14.9.11 2925

REGIOBANK SOLOTHURN

Neue Spitzenresultate

Die Regiobank Solothurnerwartet anhaltendesWachstum.

Foto: zVg

Bereits 1966 begann derSiegeszug des Menzi-Muck-Baggers.

Foto: © Menzi Muck

Krise? Welche Krise, muss man sich angesichts der von vie-len Kantonal- und Regionalbanken erreichten Resultate fra-gen. Wie schon die Acrevis Bank (siehe UZ 9/2011) behaup-tet sich die Solothurner Regiobank unter den momentanschwierigen Verhältnissen bestens. Im Geschäftsjahr 2010sind Brutto- und Jahresgewinn des Instituts gegenüber denRekordvorjahreswerten noch einmal leicht angestiegen. DerReingewinn kletterte um 3,7 Prozent auf 6,8 Mio. Franken,die Bilanzsumme um knapp sieben Prozent auf 1,9 Mrd.Franken. Und auch die Eigenkapitalrendite verbesserte sichtrotz der im vergangenen Jahr durchgeführten Aktienka-pitalerhöhung auf 15 Mio. Franken überdurchschnittlich.Bankanalysten attestieren dem Solothurner Institut eine imBranchenvergleich gesunde Risiko/Rendite-Konstellation.

Halbjahresabschluss 2011Es zeigt sich keine Spur vom angeblich rauen Bankenum-feld. Bilanzsumme und Reingewinn haben wiederum neueRekordwerte erreicht. Dank dem anhaltenden Wachstumhat die Bilanzsumme erstmals in der Geschichte der Bank

die Marke von zwei Mrd. Franken übertroffen. Beim Halb-jahresgewinn waren die Fortschritte heuer allerdings nurnoch marginal: Er verbesserte sich noch um 0,2 Prozent auf3,2 Mio. Franken. Für das zweite Semester rechnet dieGeschäftsleitung der Solothurner Regiobank mit ähnlichenFortschritten wie in den ersten sechs Monaten.

Hauptverantwortlich für den Geschäftserfolg ist einmalmehr das Zinsdifferenzgeschäft, dessen Ertrag um 5,6 Pro-zent zugenommen hat. Die noch relativ geringe Bedeutungdes Private Banking hat sich für die Solothurner einmalmehr als Vorteil erwiesen. Dennoch hat die Regiobank Solo-thurn die Vermögensverwaltung inzwischen merklich aus-gebaut. Bankenchef Markus Boss ist überzeugt, dass sich indiesem Geschäftsfeld in Zukunft ebenfalls gute Resultateerzielen lassen. Insbesondere dann, wenn sich die Börsenachhaltig erhole, werde sich diese Expansion lohnen.Nichts wissen will man in Solothurn von einer Immobilien-blase. Im ersten Halbjahr stieg der Hypothekenbestand derRegiobank zwar ebenfalls wiederum markant um vier Pro-zent auf knapp 1,5 Mrd. Franken.

In der letzten UZ widmeten wir uns zwei KMU, die in Übersee Erfolg haben,

sowie einer erfolgreichen Bankenfusion. Diesmal beleuchtet unser Autor

Fredy Gilgen Erfolgsmodelle aus drei unterschiedlichen Branchen.

Page 31: uz_10_2011

l Nr. 10 l 2011 l 31GELD l UZ

Geschichte und mit 2,2 Mio. den höchsten je erreichtenGewinn. Währungsbereinigt hätten auch die Verkäufe neueHöchstwerte erreicht.

Sehr weitsichtig hat die Baggerherstellerin Vorkehrun-gen getroffen, um die drückenden Währungsprobleme abzu-federn. «Wir beziehen bereits seit einigen Jahren Schlüs-selkomponenten und Stahlbauteile zu grossen Teilen imEuroraum», erklärt Geschäftsleiter René Bürgler. Bereits 35Prozent der Herstellkosten fallen unterdessen in Euro an.Diese Weichenstellung zahlt sich aus. In den ersten sechsMonaten des laufenden Jahres befindet sich das Unterneh-men sowohl bei den Verkäufen wie beim Gewinn aufRekordkurs. Menzi Muck profitiert sicher auch davon, dassihr grösster direkter Mitbewerber die gleichen Währungs-probleme habe.

Neue MehrheitsaktionärinBedeutende Veränderungen haben im August bei denBesitzverhältnissen stattgefunden. Die Diepoldsauer KMUHolding Rheintal Assets AG hat von den Geschäftsleitungs-mitgliedern René Bürgler und Christoph Schumacher dieAktienmehrheit an der Menzi Muck übernommen. Haupt-zwecke dieser Transaktion sind die Nachfolgeregelung unddie Verstärkung der Kapitalbasis.

MENZI MUCK AG

Frischer Wind bei der Baggerherstellerin

MENZI MUCK AG IN ZAHLEN2010 2011e

Bruttoumsatz Mio Fr. 54,3 57Gewinn Mio Fr. 2.2 2.3Dividendenrendite in % 1.3 1.5KGV 8.5 8.3KUV 0.4 0.4Buchwert je Aktie in Fr. 2222 2225Kurs in Fr. 14.9.11 4400

Quelle: OTC-X

In der breiten Öffentlichkeit ist die Baggerherstellerin MenziMuck vor allen durch ihren bekanntesten Baggerführer, Ski-star Paul Accola, bekannt. Unter Fachleuten kennt man dasinnovative Widnauer Unternehmen jedoch bestens. Der1984 verstorbene Firmengründer Ernst Menzi besass schonmit 26 Jahren seine erste Firma. In den 50er Jahre wurdeer erstmals im Baumaschinenbereich tätig und ab 1966beginnt in Widnau SG der Siegeszug des mittlerweilenberühmten Menzi-Muck-Baggers. Heute zählt das Unter-nehmen zu jenen typischen helvetischen KMU, die jenseitsgrosser Schlagzeilen immer wieder für Spitzenleistungensorgen. Bei den so genannten Schreitbaggern ist MenziMuck mittlerweile sogar Weltmarkführerin. Das Unterneh-men beansprucht in diesem Bereich auch die Technolo-gieführerschaft. In Widnau werden daneben weitereNischenprodukte für Bau-, Kommunal-, Gleis-, Forst- undSondereinsätze produziert.

Beispielhaft in schwierigen ZeitenDie für die Maschinenindustrie schwierigen Jahre 2008 und2009 wurden zur Weiterentwicklung genutzt und mit Kurz-arbeit durchgestanden. Mit beeindruckenden Resultaten:Schon im vergangenen Jahr erreichte Menzi Muck mit leichtüber 54 Mio. Franken den zweithöchsten Umsatz in ihrer

Page 32: uz_10_2011

32 l Nr.10 l 2011UZ l GELD

AZ MEDIEN IN ZAHLEN2010/11 2011/12*

Umsatz Mio Fr. 234 265.0Gewinn Mio Fr. 3.2 6.4Dividendenrendite in % 0.8 1.6KGV 29.1 15KUV 0.4 0.4Buchwert je Aktie in Fr. 980 1200Kurs in Fr. 14.9.11 1250

*Schätzungen Quelle: OTC-X

AZ MEDIEN

Turnaround bei AZ Medien

Das Verlagshaus der AZ Medien in Aarau.

Der Mediensektor hat die Krisenjahre 2008/09, die für diemeisten Branchenunternehmen insbesondere im Inseratebe-reich einen kräftigen Umsatzrückgang brachte, überraschendschnell überwunden. Überraschend deshalb, weil Branchen-beobachter angesichts der rasanten Entwicklung der digita-len Kommunikationstechniken den Medienhäusern nichtbesonders rosige Zukunftsperspektiven attestierten.

Doch entgegen allen Erwartungen glänzt die Branche imlaufenden Jahr fast durchwegs mit stolzen Ergebnissen.Branchenriesen wie Ringer, Tamedia oder Publigroupe kön-nen sich heuer mit Recht auf die Schulter klopfen. Nochwesentlich dynamischer verläuft die Entwicklung aber beiden nichtkotierten Medienunternehmen. Die Aktien derZürcher Oberland Medien gehören sogar den Überfliegerndes Jahres und die Titel der Luzerner LZ Medien Holdingsind ebenfalls gut im Stoss. Höchst bemerkenswert istsodann der Turnaround bei AZ Medien. Obschon das Unter-nehmen des Mehrheitsaktionärs und Verlegers Peter Wan-ner vor zwei Jahren noch rote Zahlen schrieb und erst imletzten Jahr wieder in die Gewinnzone zurückkehrte, ist derKurs der AZ Medien-Aktien im laufenden Jahr bereits umrund 44 Prozent gestiegen.

MultimediastrategieDie Strategie der AZ Medien über verschiedene Medien-kanäle wie Fernsehen, Radio, Zeitung, Internet, präsent zusein, hat viele Investoren überzeugt. Und in der Tat prä-

sentiert sich die strategische Ausrichtung für Wanners AZMedien heute wesentlich besser als vor einigen Jahren. Diemassiven Investitionen von rund 160 Millionen in den ver-gangenen fünf Jahren beginnen sich auszuzahlen. Vor Tele-Bärn und TeleZüri ist AZ Medien bereits bei Vogt-Schild(«Solothurner Zeitung») und der «Basellandschaftliche Zei-tung» eingestiegen. Auch bei den Partnern in Zofingen undOlten ist AZ Medien Minderheitsaktionär.

Über die Hälfte macht das Printgeschäft ausDank den zahlreichen Akquisitionen ist AZ Medien zu gutder Hälfte des Umsatzes im konjunktursensitiven Zeitungs-geschäft tätig. Peter Wanners mehrfach bekräftigtes Zielist es, AZ Medien als gesundes Unternehmen der nächstenGeneration zu übergeben. Diesem Ziel dürfte die Gruppebereits im laufenden Jahr einen Schritt näher kommen. Wiedie übrigen Verleger ist Wanner für das laufende Jahr zuver-sichtlich und rechnet mit einem weiteren starken Wachs-tum. Mit einem Eigenfinanzierungsgrad von 37 Prozent ver-fügt AZ Medien zudem über eine im Medienbereichvergleichsweise solide finanzielle Basis. Die zahlreichenÜbernahmen machen einen Vergleich mit den Vorjahrenallerdings schwierig. Bereits Ende des vergangenen Jah-res war das Unternehme kaum mehr mit demjenigen ausdem Jahr 2009 vergleichbar. Die neuen Übernahmen imFernsehbereich werden die Vergleichsmöglichkeiten auchim laufenden Jahr erschweren.

Foto

: zV

g

Page 33: uz_10_2011

l Nr. 10 l 2011 l 33GELD l UZ

TEXT STEFAN KERN

Raiffeisen ist die drittgrösste Bankengrup-pe in der Schweiz und kann auf traditio-nelle Stärken setzen. Das sind die lokaleVerankerung, die persönliche Beratungund die massgeschneiderten Produkte,welche die Bank zum idealen Partner fürKMU machen. Die Raiffeisenbanken wol-len das Firmenkundengeschäft intensivie-ren und Marktanteile dazugewinnen. Siemüssen nicht bei null beginnen, sondernkönnen auf viele tausend Firmenkunden-beziehungen zurückgreifen, zählt doch

immerhin jedes dritte KMU zu ihren Kun-den. Das sind Unternehmer, die ihren Zah-lungsverkehr über ein Raiffeisen-Kontoabwickeln oder Immobilien über die Bankfinanzieren. Innerhalb der Raiffeisenban-ken wurde weiteres Know-how aufgebaut,Mitarbeiter wurden geschult und Spezia-listen eingestellt. Acht Regionalzentrensind entstanden, die Raiffeisenbankenpersonell und mit Fachwissen unterstüt-zen. Zu den erweiterten Dienstleistungengehört auch das Firmenrating, das eine ef-fizientere Kreditvergabe ermöglicht.

Die Bankengruppe macht nur die Ge-schäfte, von denen sie etwas versteht, siekonzentriert sich ausschliesslich auf deninländischen Markt. Der Weg führt überpersönliche Kontakte zwischen den Fir-menkunden und dem lokal verankertenGeldinstitut, woraus langfristige Ge-schäftsbeziehungen entstehen. Angespro-chen sind in erster Linie KMU mit bis zu50 Mitarbeitenden. Dies erlaubt eine Be-ratung auf Augenhöhe, von KMU zu KMUsozusagen, weisen doch die einzelnenRaiffeisenbanken in etwa die gleiche Grös-se auf wie die anvisierte Kundschaft. DieBanken konzentrieren sich vor Ort auf den

DRITTGRÖSSTE BANKENGRUPPE BAUT FIRMENKUNDENGESCHÄFT AUS

Raiffeisen setzt positive SignaleIm Gegensatz zu den Hiobsbotschaften der beiden Grossbanken, die ihr Heil im Personalabbau sehen,

meldet Raiffeisen Schweiz Positives. Sie hat acht Regionalzentren eingerichtet, in denen KMU individuell

beraten werden.

Aufbau des Firmenkundengeschäfts. DieBerater sollen diejenigen Unternehmenbetreuen und zu Gesprächen einladen, mitdenen bereits Bankbeziehungen bestehen.Dabei wird über das Tagesgeschäft, aberauch mittel- und langfristige Perspektivender Firma gesprochen. Ein Thema, das si-cher des Öfteren zur Sprache kommt, istdie Nachfolgeregelung eines Unterneh-mens. Jährlich sind es etwa 15 000 Betrie-be, die dafür eine Lösung suchen müssen.

Die Raiffeisenbanken haben sich auchin diesem Bereich als vertrauensvollePartner und Experten für Finanzierungund Anlage positioniert. Ziel ist es, ge-meinsam mit dem Unternehmer massge-schneiderte Lösungen zu entwickeln. Da-bei müssen nicht alle Bedürfnisse selberabgedeckt werden, wo nötig vermitteltRaiffeisen auch die Spezialisten. Dafürstehen regionale Netzwerke mit unabhän-gigen Wirtschaftsprüfern, Steuerexper-ten, Rechtsanwälten und Coaches für Fa-milienunternehmen zur Verfügung. Die-se Netzwerke werden erweitert mit demZiel, flächendeckend zum grössten Ex-pertennetzwerk der Schweiz für das The-ma Nachfolge zu werden.

Die Raiffeisenbanken habeneine Offensive im Firmen-kundengeschäft angekün-digt. Wie lautet das Ziel?Patrik Gisel: Wir wollen dieNummer zwei im SchweizerMarkt werden. Um dieses Zielzu erreichen, liefen in den letzten fünf Jahren intensiveVorbereitungen. Wir haben dieacht Regionalzentren mit denExperten aufgebaut. Wir habenuns aber nicht nur auf derPersonal seite verstärkt, sondernauch das Produktsortiment ver-grössert.

Um welche Produkte han-delt es sich?Neu ist beispielsweise das Fir-men-Anlagekonto als ideale

Ergänzung zum Kontokorrentmit Zinsvorteilen. Beim Devisentermingeschäft könnenKunden entsprechend ihrenpersönlichen Einschätzungender Marktentwicklung ihreDevisenvermögenswerte absi-chern lassen. Dann gibt es den BusinessNavigator, eine Software, diewir für den Aufbau eines pro-fessionellen Businessplans zurVerfügung stellen. Auch derRaiffeisen Nachfolge-Checkgehört zur neuen Produktpa-lette. Der dazu gehörende Fra-gebogen zeigt Lösungen fürdie Suche eines Nachfolgersauf – anschliessend bietetunser SpezialistennetzwerkUnterstützung.

Werden die neu gegründe-ten Regionalzentren dasFirmengeschäft abwickeln?Nein, dafür sind in erster Liniedie Raiffeisenbanken zuständig. Wir unterhalten mit Tausenden von Unter -nehmen Geschäftsbeziehungenund wollen dieses Segment kontinuierlich ausbauen.

Es fehlt nicht an Banken, dieim Firmenkundengeschäftaktiv sind. Wie unterscheiden Sie sich vonder Konkurrenz?Wir setzen auf unsere Stärken,die persönlichen Kontakte zwischen den Unternehmernund der lokal verankerten

Raiffeisenbank sowie auf spezi-fische Beratungsangebote. DieSchwerpunkte, die wir dabeisetzen, sind durchaus bran-chenabhängig.

Wie sehen konkret dieRezepte aus, mit denen IhreBankengruppe Marktanteilegewinnen will?Einer unserer Schwerpunktegilt der Zukunft eines Unter-nehmens, wozu unweigerlichdas Thema Nachfolgeregelunggehört. Neben unseren Bank-dienstleistungen kommt das

Expertennetz zum Einsatz. Esgeht aber auch um andereDienstleistungen wie etwa dasInvestitionsgüter-Leasing alsAlternative zu einem normalenBankkredit. Dazu führt Raiffeisen eine eigene Leasing-Abteilung.

Welche Investitionsgüterkönnen geleast werden?Geleast werden kann mobiles,sachliches Anlagevermögen.Dazu gehören beispielsweiseTransportmittel, Maschinen,Geräte und Anlagen.

ZUR PERSONPatrik Gisel ist Leiter des Departements Markt und derstellvertretende Vorsitzende derGeschäftsleitung der RaiffeisenGruppe. www.raiffeisen.ch/firmenkunden

«Wir setzen auf unsere Stärken»

Beratung auf Augenhöhe bei Raiffeisen. Foto: zVg

Page 34: uz_10_2011

34 l Nr.10 l 2011UZ l GELD

TEXT PATRICK SPUHLER

Die Höhe der Sollrendite ergibt sich in erster Linie aus demfür die Bewertung der laufenden Rentenverpflichtungenangewandten technischen Zinssatz und aus der notwendi-gen Verzinsung der Sparguthaben der aktiven Versicher-ten. Im Kapitaldeckungsverfahren, in welchem der Grund-satz der Gleichbehandlung hoch gehalten wird, sollten diesebeiden Sätze eigentlich gleich hoch sein, was in den letztenJahren aufgrund der marktbedingt tiefen Kapitalerträge beieinem Grossteil der Pensionskassen nicht möglich war. Derdurchschnittliche Satz für die Verzinsung der Spargutha-ben im Jahre 2010 beläuft sich auf rund 2,0 Prozent, wäh-rend der technische Zinssatz bei rund 3,5 Prozent liegt.

Sollrendite – weit mehr als nur der technische Zinssatz Zusätzlich sind auch die Kosten für die Erhöhungen derRückstellungen (z.B. für die Zunahme der Lebenserwar-tung) zu berücksichtigen. Um einen sprunghaften Anstiegdes Deckungskapitals der Rentner beim Übergang zu neuenSterbetafeln zu vermeiden, wird das berechnete Deckungs-kapital pro Jahr um 0,5 Prozent verstärkt. Ebenfalls einzu-kalkulieren sind die Finanzierung allfälliger systematischertechnischer Verluste (z.B. bei vergünstigter vorzeitiger Pen-sionierung) sowie die Verwaltungskosten bei der Berech-nung der Sollrendite, ausser es können dafür die Risikobei-träge oder eine andere Quelle herangezogen werden. Einweiterer, oft vergessener Einflussfaktor ist der Netto CashFlow, d.h. die Differenz zwischen den Zuflüssen (Beiträge,Einlagen und Einkäufe) und den Abflüssen (Renten- undKapitalzahlungen). Ein starkes Bestandeswachstum bei-spielsweise ist meist mit einem positiven Cash Flow ver-bunden. Liegt der Deckungsgrad dabei über 100 Prozent,führt ein positiver Cash Flow zu einer Abnahme desDeckungsgrads, ausser dieser Effekt wird über eine entspre-chend höhere Sollrendite kompensiert. Der stark negativeCash Flow bei einer Rentnerkasse hingegen bewirkt beiÜberdeckung eine Erhöhung, bei Unterdeckung ein Absin-ken des Deckungsgrads, was ebenfalls bei der Sollrenditeeingerechnet werden muss.

Aufgrund all dieser Einflüsse verwundert die durch-schnittliche Sollrendite von 3,7 Prozent keineswegs, insbe-sondere mit Blick auf den technischen Zinssatz von durch-schnittlich rund 3,5 Prozent. Der Anteil der Rentner an denVorsorgekapitalien definiert dabei das Ausmass der mini-malen Sollrendite. Weist z.B. eine Kasse mit einem techni-schen Zinssatz von 3,5 Prozent einen Rentneranteil an denVorsorgekapitalien von 30 Prozent aus und hat sie wegeneines schlechten Anlagejahres eine Nullverzinsung bei denaktiven Versicherten beschlossen, beläuft sich die Sollren-dite dennoch auf mindestens 1,2 Prozent (Berechnung: 30Prozent von 4,0 Prozent; die 4,0 Prozent setzen sich aus demtechnischen Zins und 0,5 Prozent für die Zunahme derLebenserwartung zusammen). Ist der Rentneranteil hin-gegen deutlich höher, z.B. bei 70 Prozent, erhöht sich dieseminimale Sollrendite trotz Nullverzinsung auf 2,8 Prozent

(70 Prozent von 4,0 Prozent). Damit hat die strukturelle Risi-kofähigkeit, sprich der Anteil der Rentner an den gesam-ten Vorsorgekapitalien, einen wichtigen Einfluss auf dieminimale Sollrendite einer Vorsorgeeinrichtung.

Erreicht eine Pensionskasse jeweils ihre Sollrendite,befinden sich Aktiven und Passiven im Gleichgewicht. Den-noch sollte die Zielrendite über der Sollrendite liegen. Dennbefindet sich die Wertschwankungsreserve unter ihrer Ziel-grösse, muss die Marge zwischen der Ziel- und der Sollren-dite den Aufbau der Wertschwankungsreserve in angemes-sener Frist ermöglichen.

Keine höhere Zielrendite ohne höhere AnlagerisikenIn den letzten Jahren ist der risikoarme Zins stetig gesun-ken. Die Rendite der zehnjährigen Bundesobligationen liegtaktuell bei rund 1,5 Prozent. (siehe Grafik)

Mit Einführung des BVG auf den 1.1.1985 belief sich derdem BVG-Umwandlungssatz zugrunde gelegte technischeZinssatz auf 3,50 Prozent und wurde danach auf 4,00 Pro-zent erhöht. Beim heutigen BVG-Umwandlungssatz genügtein technischer Zins von 4,00 Prozent als Folge der seithererfolgten Zunahme der Lebenserwartung bei weitem nichtmehr. Somit liegt die mit dem BVG-Umwandlungssatzimplizit verlangte Sollrendite weit über 4,00 Prozent. Wäh-rend eine solche Rendite in den Anfängen des BVG nochmit risikoarmen Anlagen erzielt werden konnte, ist diesheute nicht möglich, ohne substanzielle Anlagerisiken ein-zugehen. Es zeigt sich, dass eine Vorsorgeeinrichtung miteiner höheren Zielrendite nicht mehr in jedem Fall dieattraktivere sein muss, denn hohe Risiken haben auch ihrenPreis, und das ist eine höhere Wahrscheinlichkeit einerUnterdeckung.

Temporäre Unterdeckung zulässigVorstehend wurde gezeigt, dass eine hohe Ziel- und einehohe Sollrendite wegen der damit verbundenen Anlageri-siken nicht in jedem Fall vorteilhaft sind. Jede Pensions-kasse muss sich deshalb mit den nachfolgenden elementa-ren Fragen auseinandersetzen:- Wer ist Risikoträger?- Wie hoch ist die Risikofähigkeit bzw. das Sanierungspo-tenzial?- Wie hoch ist die Risikobereitschaft?

Wegen des tiefen Zinsniveaus sollten sowohl die Soll-als auch die Zielrendite nur in Kenntnis der dafür erfor-derlichen Anlagestrategie und des damit verbundenen Risi-kos festgelegt werden, d.h. nicht ohne vorher die obengestellten Fragen zu beantworten. Gerade im Hinblick aufdie mit der demographischen Entwicklung verbundenenZunahme des Rentneranteils und der daraus resultieren-den Abnahme der strukturellen Risikofähigkeit drängt sichdies auf, denn laufende Renten können bei Unterdeckungnicht oder nur in bescheidenem Ausmass gekürzt werden.Dass eine Vorsorgeeinrichtung grundsätzlich eine tempo-räre Unterdeckung ausweisen darf, sollte aber nicht verges-sen werden. Ein Verzicht auf das Eingehen von Anlagerisi-

ZWEITE SÄULE

Herausforderung Rendite Die Swisscanto-Studie zeigt: Die Schweizer Pensionskassen insgesamt haben Mühe,die angestrebten Ziel- und Sollrenditen zu erreichen. Grund genug für einige Hin-tergrundinformationen zu diesen Kennzahlen und ihrer Bedeutung.

Page 35: uz_10_2011

Definition RenditeSollrendite: Rendite, die eine Pensionskasse benötigt, um ihren Deckungsgrad halten zu können. Zielrendite: Rendite, die eine Pensionskasse anstrebt. Sie setzt sich in der Regel zusammen aus der Sollrendite und Zuschlägen für die Erreichung weiterer Ziele (Quelle: Fachwörterbuch für die berufliche Vorsorge).

Mühsam erreichen die Pensionkassen die Soll- und Zielrenditen. Grafikquelle: Schweizerische Nationalbank / Foto: Bilderbox.de

8 %

8 %

6 %

5%

4 %

3 %

2%

1%

ken ist nicht sinnvoll, da die mit einer risikoarmen Anla-gestrategie verbundenen Opportunitätskosten – der Kapi-talmarkt entschädigt in der Erwartung das Eingehen vonRisiken mit einer entsprechenden Prämie – zu hoch wären.

Ziel- und Sollrendite als grosse HerausforderungSomit wird klar, dass infolge des seit den Anfängen des BVGstark gesunken Zinsniveaus und einer gleichzeitig fastunveränderten Sollrendite – zumindest wenn man die Höhe

l Nr. 10 l 2011 l 35GELD l UZ

des BVG-Umwandlungssatzes als Referenzgrösse heran-zieht und berücksichtigt, dass seit 1995 keine Mutationsge-winne mehr anfallen – die anlagepolitischen Herausforde-rungen für die zweite Säule stark zugenommen haben. Dieals Folge der demographischen Entwicklung zu erwartendeAbnahme der strukturellen Risikofähigkeit verstärkt dieseHerausforderung zusätzlich. All diesen Faktoren ist beimFestlegen der beiden wichtigen Grössen Soll- und Zielren-dite und somit der Anlagestrategie Rechnung zu tragen.

DER AUTOR

Patrik Spuhler

ist eidg. dipl.

Pensionsversi-

cherungsex-

perte und Lei-

ter des Teams

Basel der

Swisscanto Vorsorgeberatung.

Wir setzen Meilensteine: Berufliche Vorsorgeberatung auf Honorarbasis

- GRANO bietet Ihnen unabhängige Beratungsqualität in allen Vorsorgefragen

- Wir erschliessen Ihnen den Markt für lukrative Versicherungs- und Vorsorgelösungen

- Als neutraler Vorsorgeberater sind wir nur Ihnen und Ihren Interessen verpflichtet

- Namhafte Referenzen bestätigen unsere nachhaltige Arbeit

GRANO Management AG, 8401 Winterthur – www.grano.ch

wir verbinden Welten–

Rendite und Sicherheit

Anzeige

RENDITE DER ZEHNJÄHRIGEN BUNDESOBLIGATIONEN SEIT 1970

Jan 70 Jan 75 Jan 80 Jan 85 Jan 90 Jan 95 Jan 00 Jan 05 Jan 10

Page 36: uz_10_2011

36 l Nr.10 l 2011UZ l GELD

Anzeige

Der 6. September 2011 istein historischer Tag. DieSchweizerische National-bank (SNB) hat der anhal-tenden Frankenstärkegegenüber dem Euro miteinem einzigartigenBeschluss den Kampfangesagt. Sie hat die beiden Währungen fak-tisch aneinander gekop-pelt und ist nicht mehrbereit, einen Euro-Kursvon unter 1.20 Franken zuakzeptieren.

Die SNB macht offen-sichtlich ernst. Sobald derKurs unter diese Minimal-grenze zu fallen droht, will

die Zentralbank mit unbe-schränkten Franken-Ver-käufen und Devisen-Zukäufen im Auslanddagegen halten.

Der Applaus kam sofort, zuerst vom Schweizer Wirtschaftsmi-nister Johann Schneider-Ammann. Die Frage bleibt:Kann diese Strategie funk-tionieren? Die Vergangen-heit hat gezeigt, dass einaktives Eingreifen in dieWährungsmärkte oft nurkurzfristig zum Erfolgführte. Die SNB selbst hatmit dem Zukauf von riesi-gen Euro-Beständen inden Jahren 2009 und 2010die Aufwertung desSchweizer Franken nicht

bremsen können. Mit derjüngsten Festsetzung derKursuntergrenze 1.20Franken hat die Zentral-bank ihren Verteidigungs-kampf gegen die Aufwer-tung der eigenen Währungeigentlich nur aufgescho-ben. Und die SNB liefertsich und ihre Glaubwür-digkeit mit dieser Mass-nahme quasi den Launender Finanzmärkte aus.

Der Preis dafür dürftehoch sein, auch für dieSchweizer Wirtschaft. Ummassenhaft Franken anden internationalen Märkten verkaufen zu kön-nen, muss die SNB mitdem Druck neuer Notendie Geldmenge massiv

erhöhen. Dies wird diePreisstabilität ins Wankenbringen.

In den späten 70er Jah-ren handelte die SNB ähn-lich und sah sich 1981 miteiner Inflationsrate vonsieben Prozent konfron-tiert. Heute stehen zwarInstrumente zur Verfü-gung, die einen ähnlichenAuswuchs verhindern soll-ten. Dennoch: Die Gefahreiner Inflation steigt alsFolge der jüngsten Ent-wicklung auf jeden Fall.

TIFFANY BURK

Die Autorin ist

Analystin bei

der Firma

Ruesch Trave-

lex, die mit

GlobalPay ein

innovatives

Online-System zur strategischen

Abwicklung von internationalen

Zahlungen offeriert.

Telefon: 0848 80 42 42

[email protected]

www.travelexbusiness.com/ch-de

VON TIFFANY BURK

EXPERTENMEINUNG

Genug ist genug – aber wie lange noch?

Foto

: Bild

erb

ox.

de

� � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � �

Page 37: uz_10_2011

In Hongkong werden zurZeit Fakten geschaffen.Die chinesische Adminis-tration hat in den letzten12 Monaten einen Off-shore-Markt für den Ren-minbi eröffnet, der bereitsjetzt in vielen Zügen anGeldmärkte voll liberali-sierter Währungen erin-nert. Hongkong dientdamit als Versuchslaborfür eine spätere Freigabedes Renminbi. Für Unternehmer mit

Chinageschäft lohnt sichdarum ein genauer Blickauf die bestehenden Mög-

lichkeiten. In einer Reihevon kleinen Schritten wur-den Ausländern nämlichschrittweise der Zugangzum Renminbi ermöglicht.Das im Jahre 2010 ausge-weitete Renminbi TradeSettlement Scheme (RTS)macht es möglich, mit wei-ten Teilen Chinas Import-und Exportgeschäfte inRenminbi abzuwickeln.

CNY wird CNH Seither haben sich die inHongkong gehaltenenCNY-Sichteinlagen mehrals verfünffacht. Zuletzt

lag das Volumen bei 550Milliarden CNY (86 Mrd.USD). Der daraus entstan-dene Interbankenmarkterschuf quasi eine neueWährung. Aus dem inHongkong gehandeltenCNY wurde der CNH. Phy-sisch handelt es sich dabeinach wie vor um den Ren-minbi, der CNH wurdeaber zu einer quasi freikonvertierbaren Währung.Während der inländischeWährungsmarkt strengreguliert ist, gibt es somitkaum Beschränkungen fürden Handel des Renminbiin Hongkong.

CNH wird Investitions-währungDazu wandelt sich derCNH aufgrund der Locke-rungen und der zuneh-

menden Liquidität je län-ger, je mehr auch in eineInvestitionswährung. SeitJahresende 2010 hat sichdas ausstehende Volumender sogenannten Dim SumAnleihen mehr als vervier-facht. Und kürzlich hat diechinesische Führungeinen weiteren Meilen-stein gesetzt: demnachwird es ausgewähltenInvestoren erstmalig mög-lich sein, CNH-Gelder zumKauf von Finanzproduktenauf dem Festland Chinaszu verwenden. Darüberhinaus werden in Hong-kong ansässigen Unter-nehmen Direktinvestitio-nen in der LandeswährungCNY ermöglicht. Auch Singapur schliesstsich dem an und liberali-siert den Renminbi.

VON JÖRG ZEUNER

WÄHRUNG

Der Renminbi wird erwachsen

Foto

: B

ilder

bo

x.d

e

DR. JÖRG ZEUNER

Der Autor ist

Chief Econo-

mist der VP

Bank Gruppe.

Dort leitet er

das Research

und die

Produktselektion und ist Vorsit-

zender des Anlage ausschusses.

[email protected]

Bei der Liberalisierung des Chinesischen Renminbi(CNY) herrscht unter den Ökonomen Rätselraten. Einige erwarten die Freigabe der Währung bereits inden kommenden Jahren, andere wiederum gehen voneinem langwierigen Prozess aus. Die chinesische Führung hält sich noch bedeckt.

Soeben erschienen: Das umfassende Nachschlage-werk über Edelstahl: Der neue Verkaufskatalog von Böhler Stahl Schweiz.Böhler Stahl Schweiz.

www.edelstahl-schweiz.ch

Gebr. Böhler & Co. AGHertistrasse 15, PostfachCH-8304 Wallisellen

Tel. +41 (0)44 832 88 11Fax +41 (0)44 832 88 [email protected]

Böhler Frères & Cie SA48, Route de ChancyCH-1213 Petit-Lancy

Tél. +41 (0)22 879 57 80Fax +41 (0)22 879 57 [email protected]

Gratis zu beziehen bei

WerkzeugstähleBaustählenichtrostende StähleSchnellarbeitsstähleHartmetallBandstahlProfile

Gratis zu beziehen bei

Werkzeugstähle

nichtrostende StähleSchnellarbeitsstähle

Anzeige

l Nr. 10 l 2011 l 37GELD l UZ

Page 38: uz_10_2011

ARP Toner für jeden Drucker: 100% kompatibel und zuverlässig, 100% Druckqualität – mit Garantie.

«Ich drucke genau so schön, koste aber weniger.»

Über 30‘000 IT-Artikel. Heute bestellt – Morgen geliefert.ARP Schweiz AG | Birkenstrasse 43b | 6343 Rotkreuz | Tel. 041 799 09 09 >>

65.–

Anzeige

Informationsbeschaffung ist in vielen Projekten ein kostspieliger Zeitfresser. Wer diese effizient steuert

und aus den Informationen aussagekräftige und nachvollziehbare Ergebnisse erarbeitet, legt einen

wichtigen Grundstein für den Projekterfolg.

INFORMATIONSMANAGEMENT

Erfolgreiche Projektplanung

das Ziel der Recherche vor Augen halten und zwar in Be-zug auf Inhalt, Qualität, Umfang und Tiefe. Hält man sichdabei an methodische Instrumente, kann bei Konzeptionund Durchführung Zeit gespart werden.

InstrumenteAls erstes empfiehlt es sich, vorhandene interne und ex-terne Informationen zu sammeln («Desk Research»). EinGrossteil ist somit «Schreibtischarbeit». Konsultiert werdengedruckte oder online verfügbare Informationen. Es han-delt sich dabei um wissenschaftliche Berichte, Studien, Sta-tistiken, Erfahrungsberichte, Dokumentationen etc. DieseQuellen findet man über den Buchhandel, Bibliotheken, dasöffentliche Internet und über abonnierte Online-Zugängezu spezialisierten Datenbankanbietern.

Bei Fragestellungen, die originärer Informationen bedür-fen, müssen die Betroffenen (Kunden, Anwender, Expertenetc.) befragt werden. Hierzu bedient man sich der Instru-mente des Field Research. Hier kommen hauptsächlichBefragungen, Beobachtungen und Experimente zur Anwen-dung. Gerade Online-Befragungen erfreuen sich wachsen-der Beliebtheit. Dafür werden heute unzählige Online-Toolsangeboten, die meist einfach aufzusetzen sind. Online-Befragungen sind sehr effizient, vorausgesetzt, die Ziel-gruppe lässt sich im konkreten Fall über eine E-Mail für dieTeilnahme gewinnen. Der Aufwand für die Durchführungvon schriftlichen Befragungen wird oft unterschätzt. Dennum die Zuverlässigkeit und Validität des Fragebogenssicherzustellen, bedarf es eines ausgereiften Befragungs-konzepts, eines Testdurchlaufs und oft Abstimmungen mitder Projektauftraggeberschaft.

Organisation von InformationWerden wertvolle Informationen gefunden, so gilt, es diese

TEXT CHRISTIAN TANNER

Projekte sind wegen ihrer Einmaligkeit, ihrer Interdiszip-linarität und den knapp zur Verfügung stehenden Ressour-cen risikobehaftete Vorhaben. Die Nutzung bereits vorhan-dener und die effiziente Beschaffung zusätzlich benötigterInformationen sind ein wichtiger Erfolgsfaktor. Informatio-nen sollen schliesslich ein tragfähiges Fundament für dieAnalyse und Lösungsentwicklung bilden.

Informationsmanagement wird je nach Anwendungs-feld unterschiedlich definiert, lässt sich aber im betriebli-chen Kontext auf folgenden Nenner zu bringen: Es bezeich-net das Planen, Beschaffen, Gestalten, Steuern, Einsetzensowie Überwachen von Informationen als Mittel zur erfolg-reichen Auftragserfüllung.

Beschaffung von InformationIn einer frühen Phase gilt es von Seiten der Projektleitunggrob einzuschätzen, welches Wissen und welche Informa-tionen für das Projekt erforderlich sind. Das beeinflusst zumeinen die Auswahl der Personen, die im Projekt mitwirkensollen, und zum anderen lässt sich so erkennen, wo zusätz-liche Ressourcen eingesetzt werden müssen. Das sind zen-trale Entscheide, die die Projektorganisation und –planungbeeinflussen. Falls vorhanden, wird die Projektleitungimmer als erstes die unternehmenseigene Projekterfah-rungsdatenbank konsultieren, um wichtige Informationenaus früheren, ähnlich gelagerten Projekten zu gewinnen.

Sobald das Team gebildet ist, empfiehlt es sich, einenWorkshop abzuhalten, in dem gemeinsam der für die Ziel-erreichung erforderliche Informationsbedarf festgestelltund definiert wird. Dies wird in Form von konkreten Auf-trägen oder Arbeitspaketen formuliert.

Bei der Informationsbeschaffung sollte man sich ständig

38 l Nr.10 l 2011UZ l KOMMUNIKATION

Page 39: uz_10_2011

Ein starkesFundamentfür KMU’s 100%

KMUerprobt

SelectLine ist eine modular aufgebaute betriebswirt-

schaftliche Softwarelösung, die sich perfekt auf die

Bedürfnisse von Klein- und Mittelunternehmen an-

passen lässt. Bestellen Sie jetzt die neuste Version zu attraktiven Konditionen.

K a u f m ä n n i s c h e S o f t w a r e

AuftragRechnungswesenLohn

ab CHF 890.– exkl. MwSt

Auriga Informatik GmbH, Effretikon,www.auriga.ch

Spektra Netcom AG, Affoltern a. Albis,www.spektra.ch

Standard-, Gold-, Platin-, MS-SQL-Server-Version

Anzeige

für das Projektteam wiederauffindbar abzulegen. Damit diesgelingt, hat es sich bewährt, zu Beginn des Projektes einegemeinsame Ablagestruktur und einheitliche Dokument-bezeichnungen für das Projekt zu definieren. Dies reduziertDoppelspurigkeiten und unnötigen Suchaufwand.

Bei den gefundenen Informationen soll gleich die Quellefestgehalten werden, damit man jederzeit wieder daraufzurückgreifen kann.

Wichtig ist es auch, Ideen, die im Projektverlauf entste-hen, systematisch festzuhalten. Gerade die interdiszipli-näre Zusammenarbeit in Projekten ist immer wieder eineKeimzelle für Innovation.

Bei dezentral arbeitenden Projektteams empfiehlt es sich,

DER AUTOR

Prof. Christian

Tanner ist

Dozent und

Berater am

Kompetenz-

schwerpunkt E-

Business des

Instituts für Wirtschaftsinforma-

tik der Hochschule für Wirtschaft

FHNW. Seine Beratungsschwer-

punkte im E-Business liegen in

der Kunden-Lieferanten-Bezie-

hung und im E-Invoicing. Im

Bachelor-Studiengang Betriebs-

ökonomie der Hochschule für

Wirtschaft in Basel leitet er die

studentischen Praxisarbeiten, die

im Auftrag von Unternehmen

und Organisationen bearbeitet

werden (www.fhnw.ch/wirt-

schaft/praxisarbeiten).

[email protected]

eine gemeinsame Online-Ablage einzurichten. Dies kannje nach bestehender Infrastruktur im eigenen Dokumenten-managementsystem erfolgen oder auf einer der zahlreichenOnline-Filesharing-Dienste. Online-Projektmanagement-Tools bieten in der Regel auch die Möglichkeit, Dokumentezu verwalten.

Als Ideensammlung eignet sich beispielsweise ein Projekt-Blog, in dem die Ideen laufend festgehalten wer-den. Sollen Ideen aufgenommen und gemeinsam weiter-entwickelt werden, ist ein Projekt-Wiki zu bevorzugen.Diese Tools können für die zugelassenen Personen einge-richtet werden und geben diesen einen transparenten Über-blick und Mitwirkungsmöglichkeiten.

Sie können heute als günstige oder gar kostenlose Online-Services bezogen und einfach installiert werden.Dabei gilt es jedoch immer einzuschätzen, ob der Dienstauch für die Ablage vertraulicher Informationen als geeig-net erscheint.

Verwertung von InformationIrgendwann heisst es, aus der Fülle von Information, dasWesentliche zu identifizieren und in Bezug auf die Projekt-ziele auf den Punkt zu bringen .Damit dies gelingt, sollte man sich folgende Fragen stellen:– Was wird inhaltlich als Ergebnis erwartet?– Wer sind die Empfänger der Projektergebnisse, welche

Kenntnisse besitzen diese Personen?– Welche Informationen sind nötig, um die aus der Ana-

lyse gewonnenen Erkenntnisse nachzuvollziehen?– Welche Informationen sind nötig, um vorgeschlagene

Lösungsvarianten und Entscheide zu verstehen?– Schliesslich gilt es sich zu vergegenwärtigen, dass Schrei-

ben einen Dienst für den Leser bedeutet. Daraus lassensich folgende Handlungsanweisungen ableiten:

– Sicherstellen, dass der Leser in Bezug auf Struktur undArgumentation von einem roten Faden geführt wird

– Verständlich schreibt, wer verstanden hat. Nur ausgereifte,verständliche Gedanken formulieren. Unklarheiten undUnsicherheiten nicht mit nichtssagenden abstrakten Flos-keln kaschieren.

– Ballast weglassen– Vertraute Konzepte und Modelle verwenden, das erhöht

die Verständlichkeit und Glaubwürdigkeit Ein Bericht, eine Studie oder Dokumentation ist immer

auch ein Stück weit Projektmarketing. Als Projektleitungund Projektteam sollte deshalb das Augenmerk daraufgelegt werden, dass die wesentlichen Aussagen und Ergebnisse einfach erkennbar sind und idealerweise ineiner Grafik illustriert werden.

l Nr. 10 l 2011 l 39KOMMUNIKATION l UZ

Informationsbeschaf-fung soll nicht zumungeliebten Zeitfresser werden.

Foto: Bilderbox.de

Page 40: uz_10_2011

ANDRÉ CARADONNA

Der Autor ist

Produktspezialist

von Swisscom

und beantwortet

Fragen zur

Informations-

und Kommuni -

kationstechnologie.

[email protected]

Ich bin viel unterwegs undmöchte dabei immer einensicheren Zugriff auf meineE-Mail-Konten, Kalender,Aufgaben und Kontaktehaben – ohne dabei jedochselber einen Server betrei-ben zu müssen. Geht das?

Dazu benötigt maneinen Server, welcher die-sen Service zur Verfügungstellt. Es ist heutzutagenicht nur möglich ICT-Infrastruktur zu mieten(vgl. UnternehmerZeitung6/2011), sondern auchDienstleistungen auf dieserInfrastruktur. Konkret kannalso ohne eigenen Serverauf E-Mail, Kalender, Auf-gaben und Kontakte zuge-griffen werden.

Selber einen Server zubetreiben, bedeutet immereinen gewissen Aufwand

an zeitlichen, finanziellenund organisatorischen Res-sourcen. Der Server mussgekauft und an einemgeeigneten (sicheren!) Ortbetrieben werden. Damitdie jeweiligen Servicesauch uneingeschränktfunktionieren, muss eradministriert und regel-mässig aktualisiert werden,die dazugehörige Softwareregelmässig aufdatiert.Gleichzeitig fallenBetriebskosten für Strom,Kühlung und die betriebs-verantwortliche Person an.Weiter müssen auchBackups für die Sicherungder Daten regelmässigdurchgeführt werden.Diese Auflistung ist nichtabschliessend, zeigt aberdeutlich die Vorteile einergemieteten Dienstleistung:

all diese Aufgaben und res-sourcenintensiven Dingekönnen an den Anbieterder Dienstleistung abgege-ben werden.

Achtung: gerade weilder Betrieb des Serversnicht selber gemacht wird,sollte ein besonderesAugenmerk auf den Anbie-ter der Dienstleistung ge -legt werden. Schliesslichvertraut man seine Datenund damit zentrale Ele-mente der geschäftlichenExistenz einem externenPartner an. Dieser mussunbedingt vertrauenswür-dig sein und höchsten Qua-litätsansprüchen genügen.Gleichzeitig muss derZugriff auf die Daten durchden Anwender bzw. dasKMU jederzeit möglich undbestens gegen Fremdein-

wirkungen geschützt wer-den. Nicht bei allen Anbie-tern sind diese Anforderun-gen gleich gut erfüllt.

Noch ein letztes Wortzum Thema Sicherheit: nurweil die Daten von jedemStandort aus zugänglichsind, bedeutet dies nichtautomatisch, dass dieDaten auch überall verteiltim Internet gespeichertwerden. Der Anbieter einersolchen Dienstleistung hates selbst in der Hand, obdie Daten in der Schweizoder an anderen Server-Standorten gespeichertwerden. Hier lohnt es sichdeshalb genau nachzufra-gen und die eigenen Präfe-renzen bezüglich Daten-speicherung zu prüfen.

OUTLOOK-DIENSTLEISTUNGEN

Zugriff auch ohne eigenen ServerVON ANDRÉ CARADONNA

40 l Nr.10 l 2011UZ l KOMMUNIKATION

Nationalrätin Kathy

Riklin und der ehemalige

BIT-Direktor Marius Red-

li diskutieren an der top-

soft Bern mit den CEOs

von Schweizer Software-

herstellern und Vertre-

tern von Branchenorgani-

sationen die politischen

Rahmenbedingungen und

die Exportchancen von

Swiss Made Software.

TEXT PETER BLATTNER

Die topsoft bietet ihrenBesuchern am 5. und 6.Oktober in Bern zusätzlichzur praktischen komplet-ten Marktübersicht allerrelevanten Business-Soft-ware-Lösungen ein span-nendes Rahmenprogramm.Glanzpunkte sind zweiRoundtables, die jeweilsüber Mittag die Referat-Blöcke verbinden. Dabeierörtern Politiker und Ver-treter von Branchen-Orga-nisationen mit den CEOsvon Softwareherstellern

die politischen Rahmenbe-dingungen und die Export-chancen von Softwaremadein Switzerland.

Die Politik und der Fach-kräftemangelAm Mittwoch 5. Oktoberdebattieren um 12.00 Uhrdie Nationalrätin KathyRiklin, der ehemalige BIT-Direktor (Bundesamt fürInformatik) Marius Redli,der Gründer des SchweizerERP-Herstellers OpaccSoftware AG, Beat Buss-mann, Jörg Aebischer,Geschäftsführer des Ver-bands ICTBerufsbildungSchweiz, Luc Haldimannvom Label «Swiss madeSoftware» und Dr. MatthiasStürmer, Senior Advisorbei Ernst & Young undOpen-Source-Evangelist,das Verhältnis zwischen ITund der Schweizer Politik.Neben den politischenRahmenbedingungensowie der Rolle der öffent-lichen Hand als grosser

Auftraggeberin und Ein-käuferin werden unter derLeitung von Martina DallaVecchia (FachhochschuleNordwestschweiz und Ver-lag PBX) auch der IT-Fach-kräftemangel und dessenAuswirkungen auf dieSchweizer Wirtschaft the-matisiert.

Internationale Strategienund PraxiserfahrungenAm Donnerstag 6. Oktober

widmet sich der 12-Uhr-Roundtable den Strategien,Chancen und Risiken fürdie Schweizer Software-Industrie. Unter der Lei-tung von Thomas Brenzi-kofer, Managing Partnerdes Labels «Swiss madeSoftware» und ehemaligerChefredaktor der Fach zeitschrift Netzwoche,diskutieren Ge -schäftsleitungsmitgliedervon fünf Schweizer Soft-

wareherstellern, dieGründe wieso bisher in derSchweiz keine inter -nationale Softwaregrössenwie Google oder SAP ent-standen sind, ob sich diesin Zukunft ändern könnteund wie man als SchweizerHersteller im Auslanderfolgreich sein kann.

Alle Informationen zur topsoft

finden Sie unter

www.topsoft.ch.

TOPSOFT BERN 2011

Politik und Schweizer IT-Exportchancen

Auch 2010 bot die topsoft eine komplette Marktübersicht für Business-Software-Lösungen. Foto: schmid + siegenthaler consulting gmbh

Page 41: uz_10_2011

l Nr. 10 l 2011 l 41PUBLIREPORTAGE l UZ

TEXT BIRTHE GRAUTMANN

Um die hohen Ziele und Anforderungender Produktivität zu erhalten und langfris-tig auch zu steigern, ist Reporting einwichtiger Bestandteil des Unternehmens-managements. Das Verfassen und dieBearbeitung von Rapporten, die essentiellfür die Planung, Steuerung, Koordinationund den Informationsfluss innerhalb einesUnternehmens sind, kosten die Mitarbei-tenden als auch die Geschäftsleitung Zeitund damit auch Geld. Daher ist es sinn-voll, den Aufwand für das Reporting mög-lichst gering zu halten, damit es nicht zueinem demotivierenden Faktor innerhalbder Unternehmenskultur wird.

Datenerfassung durch Selfcontrolling

Instrument

Die Firma Traceon AG hat zur Optimie-rung des Reportings die bestehende GPS-GPRS Fahrzeugortungslösung zu einemSelfcontrolling Instrument weiterentwi-ckelt, das die Rapportaufgaben, dieArbeitszeiterfassung sowie die Verwal-tungsarbeiten automatisiert und daherbesonders den Mitarbeitenden im Aussen-dienst Entlastung bringt.

Optimierbare Bereiche

Mit der TraceOn-Telematik-Lösung könnenfolgende Bereiche eines Unternehmensoptimiert werden:– Kundendienst und Disponenten: Die

Mitarbeitenden im Kundendienst kön-nen jederzeit den Lieferstatus der Fahr-zeuge überprüfen und dementspre-chend den Ablauf im Service denGegebenheiten vor Ort anpassen.

– Service und Montage: Die Mitarbeiten-den, die die Kunden direkt vor Ortbetreuen, müssen die zeitlichen Abläufesowie Kundendaten nicht mehr manuellerfassen.

– Personalabteilung: Das Personalmanage-ment erhält die automatischen Fahr-zeugsbewegungs- und Arbeitszeitrap-porte direkt via E-Mail vom TraceOn-Ser-ver, sodass die Daten der Aussendienst-mitarbeiter schon bearbeitet werdenkönnen, während sich diese noch beimKunden befinden.

– Rechnungswesen: Durch die automati-sche Datenerfassung können direkt fürdie Fakturierung und Nachkalkulationder Kundenaufenthalte verwendet wer-den. Dadurch kann genau evaluiert wer-den, welche Kundenbesuche Verlustegenerieren, sodass mit diesen eine neueLösung angestrebt werden kann.

TRACEON AG

Innovatives Reporting SystemFür ein Unternehmen kann regelmässiges Reporting zum lästigen Zeitfresser werden. Das muss aber nicht sein, denn Thierry Tenti, Inhaber und CEO der Traceon AG, bietet seinen Kunden ein System zur automatischen Datenerfassung an.

Die meisten Kosten fallen auf der Strasse an. Foto: Bilderbox.de

TRACEON AG

Vorteile der automatischen

Datenerfassung

Neben dem Aufzeigen des momentanenStandorts der Service-, Liefer- und Aussendienst-Fahrzeuge bieten die Lö sun -gen der Traceon AG präzise Berichte an,die einen effizienteren und daher kostengünstigeren Einsatz aller Mittelerlauben.

Die wichtigsten Vorteile sind:

– Erhöhte Effizienz des Personals– Verbesserter Einsatz der Fahrzeuge– Beschleunigter Kundendienst– Reduzierte Überzeit– Vermeiden unerlaubter Benützung der

Fahrzeuge– Reduktion von Fahrzeug und Treibstoff-

kosten– Förderung einer ökonomischen Fahr-

weise (Eco-Drive)

Die Firma Traceon AG aus Brütti-sellen ZH ist seit 2005 auf dieÜbermittlung von GPS Daten aussich bewegenden Objekten spezia-lisiert und ist heute führend imBereich GPS-basierender Fahr-zeugtelematik in der Deutsch-schweiz. Neben dem technischenService bietet die Traceon AGauch Consulting und Schulungs-dienstleistungen an. Der Kundeerhält dabei eine gezielte unddirekte Beratung mit Bedarfsklä-rung und Gewinnanalyse, um dieTätigkeitsbereiche festzulegen, inwelchen eine Implementierung

der Lösung nötig ist. Dasanschliessende dreistufige Schu-lungsprogramm beinhaltet dieBereiche Bedienung, Programmie-

rung und Auswertung der Rap-porte. Die langjährige Erfahrungauf diesem Gebiet macht die Tra-ceon AG zu einem starken Partner.

Der Firmensitz der Traceon AG in Brüttisellen ZH. Foto:zVg

Page 42: uz_10_2011

42 l Nr.10 l 2011UZ l UNTERNEHMEN

TEXT UND INTERVIEW URS HUEBSCHER

«Eigentlich begann das Geschäft mit Flusskreuzfahrten perZufall», sagt Urs Gügler, einer der beiden Chefs der G&P-Gruppe. Am Anfang sei man noch belächelt worden, erin-nert sich Barbara Kress, die gemeinsam mit Gügler dasGeschäft mit schwimmenden Hotels aufbaute und auch mitihm zusammen vor kurzem die Firma übernahm. DieSchweizerin hat zwar auch viel Erfahrung im Hotel busi-ness, doch die internationale Flussschifffahrt erfordere vielzusätzliches Wissen. «Wir waren zum Start etwas blauäu-gig», sagt die diplomierte Hotelière SHV. Dennoch hat sichdas Engagement mehr als gelohnt. Aus dem Start mit zweiSchiffen im Jahr 2003 ist mittlerweile eine Flotte von 23Flusskreuzfahrtschiffen und einem Hochseeschiff gewor-den. Dabei stand am Anfang der jungen Firma ein ganzanderes Geschäft im Mittelpunkt. Gründer Urs Gsell hattesich einen Namen als Hotelsanierer gemacht. Er kam in Kon-takt mit einem deutschen Reeder. Statt ein Hotel mit vielAufwand auf Vordermann zu bringen, sollte er den Hotel-betrieb auf zwei neuen Flussschiffen planen.

Mittlerweile beschäftigt die G&P-Gruppe über 1100 Mit-arbeiter aus 31 Nationen. Am Hauptsitz in Luzern laufen dieFäden zusammen. Da gibt es für die 45 Angestellten, davonzwei Drittel Frauen, immer etwas zu organisieren oder zuimprovisieren. «Wenn etwa eine Schleuse bei Budapestgeschlossen wird, müssen wir Lieferungen, Schiffe undmanchmal auch die Crew neu organisieren. Der operativeHotelbetrieb von Kreuzfahrtschiffen erfordert viel mehr Fle-xibilität als ein normaler Hotelbetrieb», so Gügler.

Hartes Verhandeln um EurocentsDer Vorteil auf dem Schiff: Die Hotelbetreiber wissen genau,wie viele Gäste mitfahren. Trotzdem müssen auch die Gas-troprofis genau auf den Preis achten: «Wir können nicht ein-fach, wie in einem Restaurant, einzelne Menüs teurermachen, wenn die Einkaufspreise steigen. Es ist ein hartesVerhandeln mit den einzelnen Reiseveranstaltern sowie denLieferanten», sagt Urs Gügler. Klar spüren die Luzerner der-zeit den Effekt der Euroschwäche, ein Grossteil der Schiffeverkehrt auf den europäischen Flüssen und entsprechendsind die Einnahmen in Euro, andererseits fallen unter ande-rem die Kosten der Zentrale in harten Franken an. Generellmuss sorgfältig gerechnet werden: «Bei unseren Mengengehen auch kleine Beträge ins Geld.»

Manager erwerben die MehrheitSchon als Geschäftsleiter waren Barbara Kress (46) und UrsGügler (42) mit einer Minderheit an der G&P-Gruppe betei-ligt. «Firmengründer Urs Gsell wollte sich zurückziehen,hat uns gefragt, und dann ist alles sehr schnell gegangen»,sagt Urs Gügler zur Mehrheitsübernahme im vergangenenJahr. Unter anderem soll zur Diversifikation auch das Immo-biliengeschäft weiter forciert werden. Dazu wurde im ver-gangenen Sommer der Immobilienfachmann Thomas Rie-ben als Geschäftsführer engagiert und an der separaten G& P Immobilien GmbH beteiligt.

G&P-GRUPPE

Von Luzern auf Europas Flüsse Am Anfang stand die Sanierung von Hotels. Daraus wurde ein erfolgreicher Dienstleister für die

Kreuzfahrtbranche mit 1100 Leuten auf der Lohnliste. Die G&P Gruppe und ihre neuen Köpfe und Ideen.

Page 43: uz_10_2011

l Nr. 10 l 2011 l 43UNTERNEHMEN l UZ

THOMAS RIEBEN, CEO G&P-GRUPPE

«Wir nutzen alle Synergien»Die G&P-Gruppe ist mitFlusskreuzfahrten grossgeworden, daneben betrei-ben Sie eine Immobilien-firma. Wo sind hier dieSynergien?Thomas Rieben: G&P Immobi-lien ist aus einem Teil derG&P-Gruppe entstanden undnutzt alle möglichen Syner-gien vom Office Managementüber Buchhaltung hin zu PRund Marketing. Der verstor-bene Firmengründer Urs Gellhat schon früher treuhände-risch Hotels vermittelt – daswar die Grundlage.

Das ist allerdings einschwieriges Geschäft, esherrscht immer noch ein Überangebot und die Bankensind sehr zurückhaltend beider Finanzierung. Deshalbhaben wir im vergangenenJahr die Immobiliensparte inRichtung Wohnungsneubau-ten erweitert und habenschon einige Erfolge erzielenkönnen.

Beim Verkauf von neuenEigentumswohnungen istder Markt aber besondershart umkämpft?Das stimmt schon, aber wirhaben die Manpower sowiegute und erfahrene Verkäufer.Diese können die Objekte abPlan verkaufen und so sind wirauch für die unterschiedlichs-ten Auftraggeber interessant.

Dann treten Sie selbst auchals Generalunternehmerauf?Nein, ganz bewusst nicht. Dawir unabhängig sind, forcierenwir nicht zuerst unsere eige-nen Objekte. Die Unabhängig-keit und Professionalität sindunsere Hauptstärken.

Immer wieder warnenStimmen vor der Überhit-zung im Immobilienmarkt,wie sehen Sie dies als Fach-mann?Klar ist, dass wir uns auf einemhohen Preisniveau befindenund die Exzesse, die wir amGenfersee und an der ZürcherGoldküste sehen, werden vomMarkt abgestraft. Das passiertschon jetzt.

Wie reagieren Sie?Es gibt viele andere Gebiete,in denen der Markt gesünderist. Wir wollen vor allem in derZentralschweiz weiter aktivwerden und stehen auch kurzvor Vertragsabschluss miteinem Schweizer Grosskon-zern. Schön wären für unsauch Objekte in Luzern. Aberdie sind nicht einfach zu fin-den.

Zu einem eher unerfreuli-chen Thema: Vor allem inder Westschweiz werdenbei spektakulären Immobi-lientransaktionen immerwieder Fragen zur Geldwä-scherei laut. Wie stehen Siezur Unterstellung der Bran-che unter das Geldwäsche-rei-Gesetz?Es gab tatsächlich einige spek-takuläre Deals, bei denen einHaus fünf Millionen Frankenkostete, 18 Monate späterwaren es mehr als 20 Millio-nen Franken. Das ist schwierigzu erklären, hat wohl zuletztauch wieder abgenommen.Für mich ist klar, dass dieBranche ein Interesse an sau-berem Geld haben muss. Beiuns ist in jedem Fall die Bankinvolviert, welche sich an das

Geldwäscherei-Gesetz haltenmuss und somit haben wireine Absicherung.

Sie verkaufen seit kurzemauch die Wohnungen desägyptischen UnternehmersSamih Sawiris in Ander-matt. Kann man schonetwas zum Erfolg sagen?Nein, dafür ist es noch zu früh.Wir sind mitten in der Erarbei-tung eines Werbekonzepts undhoffen im Herbst oder Winterdie ersten konkreten Verkaufs-Ergebnisse zu sehen.

Geben Ihnen die Verant-wortlichen von AndermattVerkaufsziele vor?Nein. Aber wir glauben fest andas Projekt und sind hungrig,dies auch unter Beweis zustellen. Wir arbeiten hier miteiner hochprofessionellenFirma und sind überzeugt,dass wir unsere Kompetenzenausspielen können.

Aber der Verkauf ist wohlschwieriger als gedacht?Ich sage immer, wenn es ein-fach wäre, bräuchte es uns janicht. Dann würde ein Inseratschon reichen und alles wäreverkauft.

Die beiden Chefsder G& P Gruppe:Barbara Kress undUrs Gügler

Foto: Eveline Beerkircher

Der Immobilien-Chef Thomas Rieben. Foto: zVg

Page 44: uz_10_2011

44 l Nr.10 l 2011UZ l UNTERNEHMEN

INTERVIEW WILLY-ANDREAS HECKMANN

Herr Hinrichs, stört es Sie, dass Sie nach wie vor primär

mit Xing in Verbindung gebracht werden?

Nein, ich habe absolut kein Problem damit, wenn mich –überspitzt formuliert – zehn Millionen Menschen mit Xingin Verbindung bringen. Ich war ja auch sehr erfolgreichdamit und stand nicht nur im Hintergrund.

Möchten Sie künftig nicht lieber für Ihre neuen Ideen

und Produkte bekannt sein?

(lacht) Also mir ist es grundsätzlich egal, für welches Pro-dukt mein Name steht. Hauptsache es steht überhaupt LarsHinrichs dran. HackFwd ist noch neu und früher oder spä-ter wird sich der Bekanntheitsgrad ändern, wenn die ers-ten Firmen dank HackFwd erfolgreich sind. Ich hoffe jeden-falls, dass HackFwd genauso erfolgreich sein wird wie Xing.

Sie gaben 2009 ihre Tätigkeit als CEO von Xing auf und

verkauften Ihrer Anteile. Was war Ihre Motivation, dies

zu diesem Zeitpunkt zu tun?

Xing bestand zu diesem Zeitpunkt bald sechs Jahre. Ichwürde nicht sagen, dass es mir langweilig wurde, aber ichhatte Lust auf etwas Neues, Kleines, Frisches und Schnel-les. Eben auf alle Eigenschaften, die man mit einem Start-up verbindet.

Haben Sie lange gezögert, Ihre Anteile zu verkaufen?

Sie hätten ja auch im Aufsichtsrat bleiben können...

Ich lehne eigentlich alle Aufsichtsratspositionen ab, weildas eigentlich nur anstrengend ist. Man kann nichts be -wegen, ist irgendwie verhaftet und den Managern aus -geliefert.

Mir hat einfach meine Freiheit gefehlt, ich wollte etwasNeues machen. Die Angebote beim Verkauf waren damalszahlreich, aber ich habe nicht an den Meistbietenden ver-kauft, sondern an den, der das Unternehmen so bestehenlassen wollte, wie es war. Gute und sinnvolle Leute sollteneine Chance haben, zu Wort zu kommen und vor allem dasUnternehmen in meinem Sinn weiterführen.

Wie kamen Sie auf die Idee HackFwd zu gründen?

Erst einmal ist diese Idee nicht über Nacht entstanden, dasteckte schon eine längere Entwicklung dahinter. AberAnstoss war schon, dass ich selbst immer viel Spass am Pro-grammieren hatte. In meinen Augen sind Programmiererdie Künstler des 21. Jahrhunderts und sie hatten bisherkaum Möglichkeiten ein Business aufzubauen. Darum helfeich ihnen.

Programmieren Sie auch selbst?

Nein, ich programmiere selbst nicht. Ich verstehe es aber

sehr gut. Ich bin eine «technische Hausfrau» der man nichtsFalsches andrehen kann.

Wenn Sie in einem Satz für HackFwd werben müssten,

was würden Sie sagen?

«Wir befreien die besten Programmierer Europas.»

Bei HackFwd kann man sich nicht bewerben, man

muss empfohlen werden. Wie läuft der weitere Selekti-

onsprozess nach einer Empfehlung ab?

Wir prüfen die Lebensläufe, dann interviewen wir die Leute.Nach den Interviews geben wir ihnen die Garantie, dass wirinnerhalb von 72 Stunden zusagen oder absagen. Wir mes-sen auch vor den Interviews mit Hilfe von Coding-Testsdie Programmierintelligenz der Bewerber. Ansonsten kom-men sie nicht einmal in die Nähe eines Gesprächs mit uns.

HackFwd besitzt dann jeweils 27 Prozent des entspre-

chenden Jungunternehmens. Wie sind Sie auf diese

Zahl gekommen?

LARS HINRICHS, HACKFWD

«Wir befreien die bestenProgrammierer Europas»Erst vernetzte Lars Hinrichs mit seiner Plattform Xing Millionen von Kontakten,

nun will er IT-versierten Jungunternehmern mit HackFwd zum wirtschaftlichen

Durchbruch verhelfen.

Page 45: uz_10_2011

l Nr. 10 l 2011 l 45UNTERNEHMEN l UZ

HackFwd – Unternehmen mit innovativem KonzeptTEXT WILLY-ANDREAS HECKMANN UND BIRTHE GRAUTMANN

Das Unternehmen HackFwdbasiert auf der Idee, «jungeTop-Tech-Talente zubefreien», so Lars Hinrichs.HackFwd bietet Beratungdurch erfahrene Unterneh-mer und finanziert die auser-wählten, klugen IT-Köpfezunächst für ein Jahr. DieJungunternehmer müssensich weder um das Manage-ment noch rechtliche Belangekümmern, sondern könnensich vollends ihrer Idee, ihremProdukt widmen. HackFwdübernimmt für ein Jahr anfal-lenden Kosten, zahlt einansehnliches Salär aus underhält im Gegenzug einenAnteil von 27 Prozent amentsprechenden Unterneh-men. Zwei Drittel bleibenbeim Jungtalent.Wie jedoch schafft man

es, in den Zirkel derHackFwd-Geeks aufgenom-men zu werden? BeiHackFwd kann man sichnicht bewerben, man mussempfohlen werden; dies vonausgewählten Wissenschaft-

lern und Unternehmern ausganz Europa. Nach dieserVorselektion kann der Emp-fohlene seine Idee vorstellen,bekommt einige Aufgabenzu lösen und erhält binnen72 Stunden eine Zu- oderAbsage.

Der GründerLars Hinrichs wurde 1976 inHamburg geboren und istGründer des Online-Netz-werks für Privat- und Busi-ness-Kontakte Xing (vormalsOpenBC). Er ist Sohn einerHamburger Unternehmerfa-milie und begann sein eige-nes unternehmerisches Wir-ken mit der Webseitepolitik-digital.de. 1999 gründete Lars Hin-

richs zusammen mit Peer-Arne Böttcher die Böttcher-Hinrichs AG, eine PR- undKommunikations-Agentur fürInternet-Startup-Unterneh-men, die 2001 insolventwurde. Im Jahr 2003 grün-dete er die «Open BusinessClub GmbH», heute Xing

AG, ein internationales Kon-taktnetzwerk, in welchemsowohl Geschäftsleute wieAngestellte, Selbständige alsauch viele Privatpersonen wieStudenten, Schüler undArbeitssuchende vertretenund vernetzt sind. Beim Bör-sengang im Dezember 2006war sein Portal Marktführerim deutschsprachigen Raummit über 1,7 Millionen Mit-gliedern. Im Januar 2009 gaber seinen Posten als CEO vonXing auf und wechselte inden Aufsichtsrat. Im Novem-ber 2009 verkaufte Hinrichsdie Mehrheit seiner Beteili-gung an Xing an die BurdaDigital GmbH, eine 100-Pro-zent-Tochter der HubertBurda Media, die damit zumHauptaktionär avancierte. ImJanuar 2010 gab Hinrichsauch seinen Aufsichtsratspos-ten auf. Er erzielte durch denVerkauf seiner Anteile einenErlös von 48 Millionen Euro.Im Juni 2010 gab er seineGeschäftsidee zu HackFwdbekannt. Lars Hinrichs. Foto: Willy-Andreas Heckmann

Es war Intuition und ist auch ein fairer Ansatz, was für michganz wichtig ist. Und das soll auch der Kunde sehen, dasses fair ist.

Wären Sie zu Ihren Anfangszeiten mit OpenBC auchauf so einen Deal eingegangen?Die Frage stellt sich für mich als Serienunternehmer nicht.Denn Serienunternehmer brauchen diese Hilfestellungnicht. Für Programmierer ist unser Modell fair, schliesslichhalten wir nur ein Drittel des Unternehmens. Das ist psy-chologisch auch ganz wichtig.

Was ist für Sie das grösste ungenutzte Potenzial desInternets?Da weiss ich ehrlich gesagt nicht, wo ich anfangen soll.Das Internet verbindet Menschen und da stehen wir de factonoch am Anfang. Das Soziale ist für mich hier sehr wich-tig, weswegen in meinen Augen Facebook mehr wert istals Google. Auch sehe ich das grosse Geschäft in den Kon-takten meiner Kontakte. Im Geschäftlichen ist der zweiteGrad viel wichtiger als der erste.

Sie erhielten 2008 die Auszeichnung «Young GlobalLeader». Was bedeutet Ihnen dies?YGL ist eine der besten Gruppen, in der ich jemals war. Ichwar gerade in Kapstadt an einem Regional Summit und daswar so ein Spass sich mit den Leuten auszutauschen. Dawaren Vertreter von NGOs, CEOs von grossen Firmen,Künstler, fast am Hungertuch nagende Schriftsteller. Fürmich ist diese Auszeichnung eine der besten Sachen, diemir in meinem Leben bisher passiert ist.

Page 46: uz_10_2011

Ein gemeinsames Zielbild ist für eineerfolgreiche Nachfolge-regelung wichtig.

Foto: Bilderbox.de

46 l Nr.10 l 2011UZ l MANAGEMENT

TEXT OLIVER SCHÄRLI

Damit ein Generationenwechsel in einem Unternehmen aufder ganzen Linie gelingt, sind eine Reihe von Faktoren zuberücksichtigen. Weit oben steht der aktive und rechtzei-tige Einbezug der verschiedenen Anspruchsgruppen. Denneine Nachfolgeregelung betrifft nicht nur den bisherigenUnternehmer und seinen Nachfolger. Die Familie, die Mit-arbeitenden, die Kunden und Lieferanten, die Finanzie-rungspartner und letztlich auch der Staat sitzen mit im Boot.Ihre Ansprüche und Bedürfnisse hängen nicht zuletzt davonab, ob es sich um eine interne Nachfolgeregelung oder umeinen externen Verkauf handelt (siehe Grafik). Eine wich-tige und oft unterschätzte Rolle spielen zudem Emotionen.Sie können den Prozess unter Umständen behindern odersogar blockieren.

Nachfolge beginnt beim UnternehmerEs gibt sie: Die Unternehmerin, die bei der Besprechung derOfferte in Tränen ausbricht und gesteht, dass sie ihre Fir-ma nicht verkaufen kann. Oder den Unternehmer, der amTag nach Vertragsabschluss anruft und alles wieder rück-gängig machen möchte. Darum gilt: Der Nachfolgeprozessbeginnt beim Unternehmer selber. Er muss sich vor demStart des Prozesses klar werden, was er mit der Übergabeseiner Firma erreichen will und ob er eine interne Nach-folgeregelung oder einen externen Verkauf anstrebt. Die-ser Prozess ist für den Unternehmer wichtig, da er sich da-mit auch selber emotional von seinem Unternehmen zulösen beginnt.

Der Nachfolger kann ein Familienmitglied, ein Schlüs-selmitarbeiter oder ein externer Käufer sein. Er hat in ers-ter Linie den Anspruch, einen gut funktionierenden Betriebzu übernehmen, der sich aus der Abhängigkeit des bishe-rigen Unternehmers gelöst hat. Für ihn ist zudem der Kauf-preis entscheidend. Der Preis muss nicht nur nachvollzieh-bar, sondern auch finanzierbar sein – eine häufige Knack-nuss, insbesondere bei der Übergabe an Schlüsselmitarbei-ter. Für den verkaufenden Unternehmer steht aber nichtnur der Preis im Vordergrund, sondern weitere Aspekte, wiezum Beispiel das Schicksal der Mitarbeitenden oder dieFortführung der Firma mit der gleichen Philosophie.

Offene Kommunikation in der FamilieDie Ansprüche der Familie hängen unter anderem davonab, wer das Unternehmen übernimmt. Steht bei einem exter-nen Verkauf oft ein möglichst hoher Preis im Vordergrund,geht es bei einer familieninternen Fortführung meist auchdarum, eine Tradition fortzuführen. Wichtig ist, dass inder Familie frühzeitig und offen darüber gesprochen wird,ob eine familieninterne Nachfolge in Frage kommt odernicht. Dabei geht es nicht nur um die Interessen der Nach-kommen. Ebenso wichtig sind deren Fähigkeiten. Dass sol-che Diskussionen nicht einfach sind, liegt auf der Hand. Siemüssen jedoch rechtzeitig geführt werden.

In dieser Phase kommt der Lebenspartnerin eine wich-tige Rolle zu. Denn oft ist es auch heute noch sie, welche die

Familie zusammenhält. Lebenspartnerinnen dürfen sichnicht scheuen, sich aktiv einzubringen. Sie leiden erfah-rungsgemäss am meisten, wenn die Familie an der Nach-folgeregelung auseinander zu brechen droht. Hat man sichentschieden, die Nachfolge familienintern zu regeln, so tau-chen weitere Ansprüche auf. Geschwister, die künftig nichtoder nicht mehr in die Firma eingebunden sind, wollen erb-rechtlich abgegolten werden. Wichtig ist, dass alle Erbensich schriftlich mit dem Kaufpreis einverstanden erklären,damit später nicht noch Ansprüche geltend gemacht wer-den können, welche die getroffene Regelung gefährden.

Wichtige Mitarbeitende haltenDie Mitarbeitenden sind das Kapital eines Unternehmens.Ganz besonders gilt das für langjährige Mitarbeitende inSchlüsselpositionen. Es ist deshalb entscheidend, dass dieseauch bei einem Verkauf an Dritte an Bord bleiben. Insbe-sondere dann, wenn sie sich selber Hoffnungen auf eineÜbernahme gemacht haben. In diesem Fall muss die Situa-tion vor dem Start des Verkaufsprozesses mit ihnen geklärtwerden. Sonst droht die Gefahr, dass sie den Verkauf tor-pedieren oder die Firma enttäuscht verlassen. Im Allgemei-nen steht für die Angestellten jedoch die Sicherheit desArbeitsplatzes an oberster Stelle. Um zu vermeiden, dassUnsicherheit gesät wird, sollte das Gros der Mitarbeitendendaher in der Regel erst dann informiert werden, wenn dieRegelung der Nachfolge unter Dach und Fach ist.

Besonders heikel ist die Berücksichtigung der Kundenund Lieferanten im Nachfolgeprozess. Ihr Ziel ist in ersterLinie Konstanz in der Beziehung zum Unternehmen bezüg-lich Belieferung und Konditionen. Im Rahmen einer fami-lieninternen Nachfolge kann sehr rasch kommuniziert wer-den. Denn die Kunden und Lieferanten werden dieGeschäftsbeziehung dadurch als langfristig gesichert anse-hen. Heikler ist es bei einem externen Verkauf. Wird hierzu früh kommuniziert, werden die Kunden und Lieferan-ten verunsichert. Es besteht die Gefahr, dass sie zur Absi-cherung neue Geschäftsbeziehungen aufbauen. Zudemkommt ein Kunde oder ein Lieferant unter Umständen sel-ber als Käufer für das Unternehmen in Frage. In diesem Fallempfiehlt es sich, dass die erste Ansprache anonym durcheinen externen Berater erfolgt.

Kapitalgeber wollen SicherheitSchliesslich bleiben die Finanzierungspartner. Nichts istKapitalgebern wichtiger, als die Sicherheit ihrer Investition.Aus diesem Grund sind sie sehr an einer rechtzeitigen undErfolg versprechenden Nachfolgeregelung interessiert. Dasich Unsicherheiten für das Unternehmen negativ auf seineKonditionen auswirken könnten, ist grösstmögliche Trans-parenz anzustreben. Sie ist Voraussetzung für eine von Ver-trauen getragene, langfristige Partnerschaft.

Weitgehend emotionslos gestaltet sich der Umgang mitdem Staat beziehungsweise dem Steueramt, dessen Ansprü-che im Rahmen einer Unternehmensnachfolge ebenfallserfüllt sein wollen. Auch hier gilt: Je früher die Situationabgeklärt wird, desto besser. Bei guter Vorbereitung lässt

NACHFOLGE

Im Spannungsfeld der InteressenDie Nachfolgeregelung in einem KMU ist mehr als ein Geschäft zwischen dem bisherigen Inhaber und seinem Nachfolger. Familie, Mitarbeitende, Kunden, Kapitalgeber und Steueramt müssen rechtzeitig mit einbezogen werden.

Page 47: uz_10_2011

l Nr. 10 l 2011 l 47MANAGEMENT l UZ

sich eine Nachfolgeregelung oft ohne allzu grosse Steuer-folgen durchführen.

Beratung lohnt sichUnabhängig davon, was für eine Nachfolgelösung ange-strebt wird: Das Vorgehen sollte auf jeden Fall in einemschriftlichen Nachfolgekonzept festgehalten werden, dasauch die Kommunikation mit allen relevanten Anspruchs-

DER AUTOR

Oliver Schärli

ist Leiter Mer-

gers & Acquisi-

tions / Nachfol-

geberatung der

Zürcher Kanto-

nalbank.

gruppen umfasst. Damit lassen sich nicht nur vermeidbareRisiken einschränken. Der Nachfolgeprozess wird auchschneller und kostengünstiger, wenn alle Beteiligten vonBeginn weg ein gemeinsames Zielbild vor Augen haben.Zudem lohnt es sich, einen erfahrenen und gut vernetztenBerater beizuziehen. Als Aussenstehender kann er eineobjektivere Sicht einbringen und dabei mithelfen, den Nach-folgeprozess sachlich und zielführend zu gestalten.

DIESE NACHFOLGEVARIANTEN STEHEN ZUR AUSWAHL

Vorteile Nachteile

Familieninterne Nachfolge Schrittweise Nachfolge möglich Moralischer Druck zur ÜbernahmeFamilieninterne Lösung entspricht Streitpotenzial bei erbrechtlichenoft dem Wunsch des Unternehmers Auseinandersetzungen

(Management Buyout) Kein Widerstand des Managements Tendenziell tieferer VerkaufspreisVerkauf an Management Keine Aufdeckung von Eventuell Finanzierungsschwierigkeiten

Geschäftsgeheimnissen beim Management

Verkauf an Dritte Keine erbrechtlichen Auseinander- Eventuell Widerstand des Managements (Management Buyin, setzungen um Unternehmen Verkäuflichkeit des Unternehmensstrateg. Investor, Finanzinvestor) Preismaximierung möglich überhaupt gegeben?

Quelle: ZKB

Page 48: uz_10_2011

48 l Nr. 10 l 2011PUBLIREPORTAGE

DER WEG ZUM ERFOLG

Nach der Hoteleröffnung ist vor der Hoteleröffnung

Designer, den zukünftigenChefkoch zu Wort kommen.So springt der Funke überund der Kunde ist am Ent-stehungsprozess des Hotelsaktiv beteiligt.

Der erste Eindruck zählt

Zeigen Sie keine Bilder desHotels oder der Räume inunfertigem Zustand. Diesevermitteln oftmals einenungenügenden ersten Ein-druck. Lassen Sie professio-nelle Renderings der öffent-lichen Räume erstellen. Beiden Zimmern lohnt es sich,das Musterzimmer nach

SV GROUP Die SV Group als Franchise-Nehmerin von Mar-riott International hat im August 2011 das Renaissance ZürichTower Hotel (300 Zi.) in Zürich geöffnet, die Eröffnungeneines Courtyard by Marriott und des ersten Residence Innby Marriott München City East (352 Zi.) finden am 1. Okto-ber 2011 statt. Bereits im März 2010 wurde das Hotel Courty-ard by Marriott Basel (175 Zi.) geöffnet.

Rund ein Jahr vor der Eröffnung beginnen die Vorbereitungen für die Sales-Aktivitäten. Foto: zVg

TEXT ANJA ULLMANN *

Fünf Punkte, worauf es beiMarketing und Kommuni -kation im Pre-Opening oderder Vor-Eröffnung einesHotels wirklich ankommt.

Beginnen Sie frühzeitig

Rund ein Jahr vor der Eröff-nung oder spätestens mitdem Richtfest beginnt dieheisse Phase. Jetzt gilt esmit den ersten Sales-Aktivi-täten zu starten und denKundenstamm in den ver-schiedenen Segmenten (z.B. Corporate, MICE oderLeisure) aufzubauen. Wiesoll die Hotelwebsite ausse-hen, welche Marketingmit-tel sollen bei Kundenkon-takten eingesetzt werden,welche Rolle nimmt derBereich Social Media ein -diese Fragen stehen bereitsin dieser frühen Phase aufder Tagesordnung. Externsoll eine hohe Visibilität imMarkt, bei Kundenveran -staltungen und NetworkingEvents geschaffen werden,intern übernimmt die oderder Salesverantwortlicheeine wichtige Funktion beider Sicherstellung der Angebotsattraktivität alsSparingpartner der Projekt-leitung ein.

Positionierung ist alles

Ausgangslage dabei ist diePositionierung des Hauses,die als Grundlage für dieDesignbriefings definiert

wurden. Auf dieser Basiswird geklärt, welche Zielemit dem Pre-Opening Mar-keting erreicht werden. DieHotel- und Markenpositio-nierung bestimmt die Kern-botschaften und die Taktikbei jedem weiteren Schritt.Grundsätzlich gilt es zubeachten, dass die Möglich-keiten der Positionierung inder Hotellerie beschränktsind (Business, Kongress,Wellness, Familie, nach Ser-vicestandards, Design oderStandort) und dass deshalbden «Sowohl-als-auch-Posi-tionierungen» (z.B. Businessunter der Woche und amWochenende Leisure) eineganz besondere Bedeutungzukommt.

Kundenbindungen

aufbauen

Was oftmals unterschätztwird, ist die Kunst, ein Hotelzu verkaufen, das nochnicht steht, denn man ver-kauft während dieser Zeit jaeine gewisse «Illusion». Des-halb ist in dieser Phase nichtder eigentliche Verkauf,sondern der Aufbau vonKundenbindungen essen-ziell. Hotel Site Inspections,also Hausbesichtigungenmit potenziellen Kunden,sind wichtig, oftmals jedochnicht ausreichend. Veran-stalten Sie Events, bei denenBereiche des zukünftigenHotels bereits in der Bau-phase bespielt werden. Las-sen Sie den Architekten,

Brand-Vorgaben fotografie-ren zu lassen. Streben Sieeine langfristige Zusammen-arbeit mit einem Fotografenan, so können die Fotos desMusterzimmers auch nachder Eröffnung des Hausesweiterverwendet werden.

Schaffen Sie eine durch-

dachte Dramaturgie

Bei allen Aktivitäten im Pre-Opening muss so kommuni-ziert werden, dass derpotenzielle Kunde seineNeugierde am Hotel nichtverliert. Eine durchdachteDramaturgie stellt sicher,

dass die Spannung erhaltenbleibt und mit jeder weite-ren Massnahme gesteigertwerden kann. Die Drama-turgie sollte stets alle Diszip-linen d.h. Sales, Marketingund Kommunikationberücksichtigen und mitdem Grand Opening alsHöhepunkt seinen krönen-den Abschluss finden.

*Anja Ullmann ist Sales &

Marketing Director der Division

Hotel der SV Group und

verfügt über langjährige

Erfahrung bei der Eröffnung

von Hotels.

Um ein Hotel erfolgreich zu eröffnen, muss besonders die Marketing-Strategie gut durchdacht sein. Genauso wenig darf das Zeitmanagement unterschätzt werden.

Die SV Group ist ein Netzwerkpartner derCelebrationpoint AG

www.celebrationpoint.ch

Page 49: uz_10_2011

l Nr. 10 l 2011 l 49MARKETING l UZ

VON STEFAN VOGLER Beim Swissair-Groundingvor zehn Jahren bliebennicht nur die Flugzeugeauf dem Boden. Auch dasin der ganzen Welt fürhöchste Qualität undexzellenten Service ste-hende Swissair-Logomusste das Zeitliche segnen.

Die wie Phönix aus derAsche auferstandene Crossair diente der neuenSWISS als Plattform undhoffte damit, einen mög-lichst engen Bezug zurguten alten Swissair zuschaffen.

Die Folge: Speziell imAusland sprach man nachwie vor von der Swissairund sah in SWISS lediglichein neues Logo. Nun hatsich die mittlerweile deut-sche SWISS entschieden,

das Heckflossensignet derSwissair aus der Versen-kung zu holen.

Fortan ist wieder aufden ersten Blick klar, dasses sich beim SWISS-Signetnicht um ein Bundesamt,sondern um eine Airlinehandelt. Dagegen ist nichtseinzuwenden, aber derROI dieser Investition «imeinstelligen Millionenbe-reich» (Angaben SWISS)ist fraglich. Oder beabsich-tigte Mutter Lufthansa mitdem neuen SWISS-Logoeinen Schritt zurück nachvorn? Kaum, denn denUntergang der damaligenVorzeigeairline wiederaufs Tapet zu bringen, warwohl nicht das Ziel diesesRetrobranding.

Dem neualten SWISS-Signet wird es wie vielen

andern, nicht herausra-genden Logotypes gehen:Wir werden uns raschdaran gewöhnen. DieSinnfrage wird obsolet unddie vertane Chance, etwaswirklich Neues zu schaf-fen, wird bald vergessensein.

Zum neuen Signet hatsich SWISS auch einenneuen Claim verpasst:«Our sign is a promise.»Ich habe keine Ahnung,wer ihn wie und warumkreiert hat. Zu behaupten,das eigene Zeichen sei einVersprechen, aber welchesgenau einfach wegzulas-sen, degradiert den Claimzur Nullaussage.

Jede starke Markebraucht in immer kompeti-tiveren Märkten ein klares,echtes, glaubwürdigesMarkenversprechen, umsich im Kopf der Konsu-menten zu positionieren.Wieso hat SWISS daraufverzichtet?!

DER AUTOR

Stefan Vogler

berichtet über

die aktuelle

Marken führung

einer grossen

oder kleinen,

globalen,

nationalen oder lokalen,

altbewährten, aufgefrischten

oder neuen Marke.

www.markenexperte.ch.

Marke des Monats im

Oktober 2011:

www.swiss.ch

Anzeige

MARKE DES MONATS: SWISS

Back to the rootsNEWS AUS DERMARKENWELT

Top 50 Facebook-Brand-Ranking 2011:

1. Disney2. Converse3. MTV4. Coca-Cola5. Starbucks6. Nike7. Google8. Nutella9. Victoria’s Secret

10. Oreo (kein CH-Brand in den Top 50).

Brand Asset Valuator derWerbeagentur Y&R hat 20Schweizer Top-Marken 2011ermittelt: Lebensmittelmar-ken sind besonders beliebt:Appenzeller, Cailler, Coca-Cola, Emmentaler, Google,Ikea, Lego, Gruyère, Lindt,Migros, M-Budget, M-Cumulus, Nivea, Ovomal-tine, Rega, Ricola, Rivella,Swatch, Toblerone, Zweifel.

Wie kommen Sie zu Ihrem persönlichen Abonnement der UnternehmerZeitung?Eine Prämie auswählen, Adresse eintragen und Inserat ausschneiden und abschicken. Einfacher geht’s nicht, oder?

Meine Prämie für ein 1-Jahres-Abo (10 Ausgaben, SFr. 54.–)plus 4 x das BusinessClass Magazin sowie 4 x das Fachmagazin VR-PRAXIS

Eine elegante Wetterstation mit einer Temperatur-, Luftfeuchtigkeits- und Zeitanzeige

Firma/Name

Adresse

Falls Sie das Abonnement verschenken möchten, bitteunten die Lieferadresse eintragen.

Ort/Datum

Unterschrift

Redaktion UnternehmerZeitung

SWISS BUSINESSPRESS SA,

Köschenrütistrasse 109

Postfach, CH-8052 Zürich

Fax: 044 306 47 11

www.swissbusinesspress.ch/abo/abo_uz.php

Meine Prämie für ein 2-Jahres-Abo (20 Ausgaben, SFr. 96.–)plus 8 x das BusinessClass Magazin sowie 4 x das Fachmagazin VR-PRAXIS

Hochwertige, angenehme

UnternehmerZeitung Fleecedecke,Farbe Camel

Page 50: uz_10_2011

50 l Nr. 10 l 2011UZ l MANAGEMENT

Anzeige

AWARD CORPORATE COMMUNICATIONS® 2011

Überzeugend integriertAn der diesjährigen Preisverleihung

des Award Corporate Communi -

cations® im Metropol Zürich hat die

Jury zum siebten Mal die inno -

vativsten Kampagnen mit einem

«Communicator» ausgezeichnet.

Zudem wurde erstmals auch ein

Kategorienpreis, der Award Social

Media, vergeben.

Nach stundenlangen Diskussionen und hit-zigen Debatten standen Siegerkampagnendes Award Corporate Communications®am 22. September endlich fest. Von elf als«jurierbar» eingestuften Konzepten ausallen Ecken der Schweiz haben zwei dieJury besonders überzeugt: der Ausbildungs-verbund «login Berufsbildung» in Olten fürdie Kampagne «login macht Erfolgsstorymöglich» und die Zürcher Agentur «Jungvon Matt/Limmat Public Relations» für dieSwissmem-Kampagne «Tecmania – steigein in die Welt der Technik».

Die wichtigsten Kriterien für die Aus-wahl der Siegerkampagnen waren Qualität, Integrationsgrad, Realisation undWirkung. «Eine überzeugende, wirkungs-starke Kommunikationsmassnahme ba-siert immer auf einer guten Kernidee», sagtJury-Mitglied Beat W. Werder, Head of Cor-porate Communications der PubliGroupeLausanne. «Sie muss einen in den Bannziehen.»

Zusammen mit Nadine Borter, Werbe-rin des Jahres 2011, übergab er die begehr-ten «Communicators»-Skulpturen des Tes-

siner Bildhauers Pedro Pedrazzini an dieGewinner.

Nebst dem Award Corporate Commu-nications® wurde zum ersten Mal auchein Pokal für den Kategorienpreis AwardSocial Media verliehen. Nach einer inten-siven Votingphase via Facebook hat derSchnäppchen-Anbieter «DeinDeal.ch»das Rennen gemacht. Der zweite und drit-te Platz ging an die Kampagnen «MySwis-scholate.ch» und das Ostschweizer Kul-turprojekt «J.S. Bach-Stiftung ‹Bach lebt›».

Zwischen den Preisüber gaben setztenspannende Referate abwechslungsreicheAkzente. Unter anderem diskutierte Dr.Guido Keel, Dozent und Medienwissen-schaftler am IAM Institut für AngewandteMedienwissenschaft der ZHAW Winter-

thur, zusammen mit zwei Experten ausder Praxis die Frage «Was für einen Nut-zen hat Social Media in der CorporateCommunications?», und Hanning Kempe,CEO Grayling Schweiz, referierte zumThema «Kommunikation im Spannungs-feld der Eurokrise».

Die diesjährige Preisverleihung durf-te auf die Unterstützung zahlreicher Part-ner zählen – allen voran die beiden Preis-sponsoren Grayling Schweiz und newsaktuell sowie die Expertengruppe So -cialMediaSchweiz. Danach feierten dieKommunikationsfachleute die Awardsund Preisträger beim traditionellen Net-working-Apéro.

www.award-cc.com

Roland Bieri,Initiator undVeranstalter desAward-CC.

Foto: zVg

Ihre Exportgeschäfte – mit der Sicherheit von unsWir versichern Ihre Exportgeschäfte gegen politische und wirt-schaftliche Risiken. So geben wir Ihnen die Sicherheit, dass Ihre Lieferungen bezahlt werden. Unsere Produkte erleichtern es Ihnen zudem, Exportgeschäfte zu finanzieren und unterstützen Sie dabei, die Liquidität Ihres Unternehmens zu wahren.

Für unsere Angebote fordern wir keine Mindestgrösse, weder in Bezug auf das Unternehmen, noch auf das Auftragsvolumen. Deshalb profitieren auch KMU von unseren Versicherungen, unserer Beratung und unserer Erfahrung.

Kontaktieren Sie uns – wir beraten Sie gerne.

� +41 44 384 47 33� [email protected]� www.serv-ch.com

Page 51: uz_10_2011

l Nr. 10 l 2011 l 51MANAGEMENT l UZ

TEXT THOMAS STENZ

Im Anschluss an die Verabschiedung derneuen gesetzlichen Bestimmungen überdie Revision auf den 1. Januar 2008 hatsich der Gesetzgeber auch entschlossen,die Bestimmungen über die Rechnungs-legung von Unternehmen zu modernisie-ren. Die Botschaft aus dem Jahre 2007sieht, analog zur Revisionspflicht, eben-falls rechtsformunabhängige Rechnungs-legungsvorschriften vor. Die Anforderun-gen orientieren sich an der Grösse derUnternehmung und nicht mehr an derenRechtsform. Der Vorschlag in der Bot-schaft sieht die aus dem Revisionsrechtbekannte Dreiteilung der Unternehmenvor.

KMUKleinunternehmen, welche mit einer ein-fachen Buchhaltung (Kassabuch) über dieEin- und Ausgaben sowie das stichtagbe-zogene Nettovermögen Rechenschaft ab -legen. Für diese Kleinunternehmen ent-fallen die zeitlichen und sachlichenAbgrenzungen. Das KMU Segment, wel-ches sich auf Basis der bereits bekann-ten Schwellenwerte (Umsatz, Bilanz-summe und Anzahl Mitarbeiter) von denGrossunternehmen abgrenzt, hat nebenden zeitlichen und sachlichen Abgren-zungen auch Mindestgliederungen für

Bilanz und Erfolgsrechnung zu beachten.Zudem ist ein im Vergleich zum heutigenAktienrecht leicht umfangreichererAnhang zur Jahresrechnung zu erstellen.Für Personengesellschaften ist dieserjedoch freiwillig.

GrossunternehmenGrosse Unternehmen haben zusätzlichzur Bilanz, Erfolgsrechnung und demAnhang noch eine Mittelflussrechnungund einen Lagebericht zu erstellen. Nebstanderen Pflichtangaben enthält der neueLagebericht auch die «Angaben über dieRisikobeurteilung». Damit wird der Feh-ler im neuen Revisionsrecht korrigiertund diese nur für grosse Unternehmensinnvolle Angabe vom Anhang allerUnternehmen in den nicht prüfungs-pflichtigen Lagebericht für grosse Unter-nehmen verschoben.

Modernisierung der VorschriftenDie allgemeinen Bilanzierungs- undBewertungsvorschriften werden massvollangepasst und modernisiert. Eine eigent-liche betriebswirtschaftliche Darstellungder Vermögens- und Ertragslage ist auchweiterhin im Einzelabschluss nicht vor-gesehen. Stille Reserven im Sinne vonüberhöhten Abschreibungen undbetriebswirtschaftlich nicht notwendigeRückstellungen oder Wertberichtigungen

SCHWEIZER PARLAMENT

Neues RechnungslegungsrechtDie parlamentarischen Beratungen für ein neues Rechnungslegungsrecht

sind im Wesentlichen abgeschlossen. Nebst massvollen Anpassungen in

der Rechnungslegung hat das Parlament auch eine Verdoppelung der

Schwellenwerte für die ordentliche Revision beschlossen.

sind auch unter dem neuen Rechnungs-legungsrecht grundsätzlich erlaubt. AusSicht der Transparenz und Lehre ist diessicher zu bedauern; aufgrund des Mass-geblichkeitsprinzips im Steuerrecht istjedoch realistischerweise keine andereLösung mehrheitsfähig. Im steuerlichnicht relevanten Konzernabschluss siehtdie Botschaft hingegen vor, dass Konzern-rechnungen in Zukunft nur noch nacheinem, vom Bundesrat anerkannten,Rechnungslegungsstandard erstellt wer-den. Die heute noch erlaubten Buchwert-konsolidierungen nach OR würden ver-schwinden.

KMU-freundliche AnpassungenDas neue Gesetz löst auch eine langjäh-rige Unsicherheit in der Praxis. Interims-dividenden würden neu kraft Gesetz aus-drücklich erlaubt, vorausgesetzt dieStatuten der Gesellschaft sehen dies vorund ein geprüfter Zwischenabschlussbestätigt die Verfügbarkeit des notwendi-gen Gewinnvortrages.

Die Beratungen im Parlament bezüg-lich des neuen Rechnungslegungsgeset-zes sind in der Zwischenzeit im Wesent-lichen abgeschlossen. Im Vergleich zurBotschaft aus dem Jahr 2007 haben dieeidgenössischen Räte diverse, vor allemKMU-freundliche Anpassungen vorge-nommen.

REVISIONSTAGUNGDie Revisionstagung richtet sich an Fach -leute aus den Bereichen Wirtschafts -prüfung, Treuhand und Buchführung, insbesondere an zugelassene Revisions -expertinnen/-experten sowie zugelasseneRevisorinnen und Revisoren.

Anmeldung und weitere Informationenunter www.unternehmerforum.ch

Die parlamentarischen Beratungen sind im Wesentlichen abgeschlossen. Foto: www.parlament.ch

DER AUTOR

Thomas Stenz ist dipl. Wirt-

schaftsprüfer, Präsident des

Verwaltungsrates und Partner

bei Ernst & Young AG, Zürich,

sowie Mitglied der Fach -

kommission FER

Page 52: uz_10_2011

52 l Nr. 10 l 2011UZ l MANAGEMENT

«PRÄVENTION IM BÜRO»

Detaillierte Informationen, Broschüren und Zugang zu den Lern -modulen erhalten Sie unter www.praevention-im-buero.ch und unterwww.ekas.admin.ch.

fen, die im personellen Bereich zum Bei-spiel durch Zeitdruck auftreten. Die letzteKategorie sind die menschlichen Fakto-ren, wie Übermüdung, Hast und Unauf-merksamkeit. Neben der gesetzlichenRichtlinie der EKAS, die den Arbeitgeberüber seine Pflichten aufklärt, kann derArbeitgeber vorbeugende Massnahmenergreifen, die für mehr Sicherheit in denUnternehmen sorgen. Laut EKAS ist esvor allem wichtig, dass sich der Arbeitge-ber klar zu den Themen Arbeitssicherheitund Gesundheitsschutz bekennt undauch entsprechende Zielsetzungen for-muliert.

Zudem sollte es in jedem Unterneh-men eine Person geben, die sich diesenThemen widmet und sich um die inner-betriebliche Koordination, die Einhaltungder notwendigen Massnahmen und umdie Schulung der Mitarbeitenden küm-mert. Zeitaufwendung und Pflichten desSicherheitsbeauftragten sollten schrift-lich festgehalten werden. Als Letztes istes ratsam, dass die Unternehmensleitungauch die Wahrnehmung der Mitarbeiten-den berücksichtigt und ernst nimmt, dennals unmittelbar Betroffene erkennen siemögliche Gefahren zuerst.

Die Kampagne der EKASDie bereits 2010 lancierte Kampagne derEKAS stiess bei den KMU auf grossenAnklang. Knapp 1000 Unternehmen nah-men an dem Wettbewerb teil. Dieses Jahrspricht die EKAS auch Grossunterneh-men an, sowie neue Branchen, darunterbeispielsweise das Verlagswesen. MitInformationsmitteln und Online-Lernmo-dulen, die auf der Kampagnen-Webseitewww.praevention-im-buero.ch zu findensind, weist die EKAS auf einfache Mass-nahmen hin, wie Unternehmen Gesund-heitsschutz und Arbeitssicherheit ohnegrossen Aufwand verbessern können.

Der krankheitsbedingte Ausfall von Mitarbeitenden kommt den Arbeit -

geber teuer zu stehen. Bei den Absenzen handelt es sich oft auch um

Leiden, die sich am Arbeitsplatz allmählich entwickeln. Mit der Kampagne

«Prävention im Büro» möchte die EKAS KMU für mehr Gesundheit am

Arbeitsplatz sensibilisieren.

EKAS KAMPAGNE

«Prävention im Büro»

mal aus, fällt der Mitarbeitende meistlangfristig aus.

«Mens sana in corpore sana»Neben den Arbeitsunfällen, die auf Gefah-renstellen im Büro zurückzuführen sind,und den physischen Leiden, die durcheine schlechte Planung der Raumsitua-tion entstehen können, dürfen keinesfallsdie psychisch bedingten Absenzen ausserAcht gelassen werden. So können einschlechtes Arbeitsklima, Überforderungund Stress langfristig zu einer ernst zunehmenden Krankheit werden. Es kommtnicht von ungefähr, dass das Burnout-Syndrom weiter verbreitet ist als mandenkt. Aufmerksame Arbeitgeber könnendieser Gesundheitsgefährdung mit einfa-chen Mitteln entgegenwirken.

Mängel erkennen Die wichtigsten Ursachen für krankheits-bedingte Absenzen können in drei Kate-gorien aufgeteilt werden. Das wären zumeinen die technischen, baulichen Mängel,bei denen sich es um Schwachstellen,Abnutzung und Planungsfehler handelt,zum anderen die Mängel in Arbeitsabläu-

TEXT BIRTHE GRAUTMANN

Unfälle am Arbeitsplatz gehören leiderzum Alltag. Meist genügt ein unaufmerk-samer Moment und man ist über ein Kabeloder eine Bodenschwelle gestolpert.Nicht selten zieht dieser harmlose Vorfalleinen mehrtägigen Ausfall nach sich.Neben diesen spontanen Unfällen lauernim Büro aber auch versteckte Gefahren,die die Gesundheit der Mitarbeitendenbeeinträchtigen können. Die Rede ist hiervon Arbeitsplätzen, die nicht individuellauf den Angestellten abgestimmt wurden.So kann eine falsche Sitzposition bei-spielsweise zu Rückenschmerzen odereine nicht ergonomisch geformte Tasta-tur zu Sehnen- und Muskelschmerzenführen. Diese Leiden unterliegen einemschleichenden Prozess. Brechen Sie ein-

Tischhöhe, Stuhlhöhe, Abstand zum Bildschirm und Körperhaltung müssen stimmen für ein ergonomisch richtiges Arbeiten. Zudem wichtig:blendefreie Lichtverhältnisse. Foto: www.ekas.ch

Page 53: uz_10_2011

l Nr. 10 l 2011 l 53PUBLIREPORTAGE

AEH-ZENTRUM ZÜRICH

Arbeit und Gesundheit

nen und geeignete Mass-nahmen (z.B. ein CaseManagement) einzuleiten.

Systematisches

Fehlzeitenmanagement

Wie sich gezeigt hat kannein systematischer Ansatzin Form eines Fehlzeiten-managements die Fehlzei-ten bis zu 40 Prozent redu-zieren. In mittleren undgrösseren Betrieben lohntsich daher eine systemati-sche Einführung mit denfolgenden Komponenten: – Etablierung eines Fehl-

zeitenkonzeptes miteiner systematischenDatenerfassung;

– Schulung der Vorgesetz-ten zum Führen vonRückkehrgespräche nach

TEXT ANDREAS MARTENS *

Gemäss der Arbeitsvolu-menstatistik des Bundes-amtes für Statistik fehltenMitarbeitende 2008 mehrals 64 Stunden pro Jahr beider Arbeit, 47 Stundenalleine auf Grund vongesundheitlichen Proble-men. Sie kennen die Situa-tion: Mitarbeitende mel-den sich am Morgentelefonisch krank. Es müssen nun Prioritätengesetzt, eine Vertretungorganisiert werden, Über-stunden fallen an, dasTeam leidet unter derZusatzbelastung. Weiterentstehen aber auchdirekte und indirekte Kosten.

Gründe von Fehlzeiten

Die Gründe variieren jenach Branche und Betrieb:in den meisten Branchenresultieren jedoch etwa 20Prozent der Fehlzeiten ausUnfällen, 80 Prozent derAusfalltage sind krank-heitsbedingt. Mehr als dieHälfte der Fälle sind Kurz-ereignisse bis zu 3 Arbeits-tagen, wobei Erkältungen,Magen- / Darmproblemeund andere Unpässlichkei-ten als Ursachen angege-ben werden. Am meistenKosten bereiten in denBetrieben jedoch die Lang-zeitabwesenheiten; etwajede zehnte Abwesenheitdauert über 20 Arbeitstage.

Rückkehrgespräche als

Führungsaufgabe

Krankheits- oder persönli-che Belastungs- und Über-forderungssituationen vonMitarbeitenden sind anzu-sprechen. Spätestens beider Arbeitsaufnahme istein sogenanntes Rück-kehrgespräch sinnvoll, beiwelchem die folgendenFragen geklärt werden:

– Ist die Mitarbeiterin wieder vollständig ein-satzfähig?

– Was kann ggf. nichtgemacht werden?

– Ist mit weiteren Ausfäl-len zu rechnen (Einsatz-planung)?

– Besteht ein Zusammen-hang zwischen Ausfallund Arbeit?

– Was können Betrieb oderbetroffene Mitarbeitendeunternehmen, um einemweiteren Ausfall vorzu-beugen?

Es ist darauf zu achten,dass das Rückkehrge-spräch wertschätzend ver-läuft und die Privatsphäregewahrt bleibt. Ziel desGespräches ist es, Pro-bleme frühzeitig zu erken-

jeder Abwesenheit;– Unterstützung der Vorge-

setzten und der Personal-verantwortlichen durchexterne Hilfestellungenzur Lösung von schwieri-gen Situationen (z.B. ärzt-liche Zweitmeinung, CaseManagement).

Case Management

Case Management (sieheGrafik) ist ein Unterstüt-zungsangebot für Mitarbei-tende mit gesundheitlichenProblemen infolge Krank-heit oder Unfall. Basierendauf einem Triagegesprächwerden Reintegrationszielevereinbart und auf den indi-viduellen Bedarf abge-stimmte Dienstleistungenerbracht, um die Ziele effi-

zient zu erreichen.Betriebswirtschaftlichergibt sich ein klarer Nutzen.

* Andreas Martens leitet das

AEH Zentrum für Arbeitsmedi-

zin, Ergonomie und Hygiene

AG in Zürich (www.aeh.ch),

ein führendes Unternehmen

mit über 50 Mitarbeitenden im

Bereich Arbeit und Gesund-

heit. Im Rahmen des Betriebli-

chen Gesundheitsmanagement

unterstützt AEH Unternehmen

umfassend in den Bereichen

Arbeitssicherheit, Arbeitsge-

staltung, Führung, Fehlzeiten-

und Case Management sowie

in Kursen zur Förderung der

individuellen Gesundheitsver-

antwortung und in der medizi-

nischen Betreuung.

Nur gesunde Mitarbeiter sind leistungsfähig. Foto. Bilderbox.de

Was tun, wenn Mitarbeitende wegen Gesundheitsproblemen ausfallen? Sollen heikle Themen wie Rücken-schmerzen oder psychische Probleme in Gesprächen mit Mitarbeitenden thematisiert werden?

STUFEN DES CASE MANAGEMENTS

Grafik: AEH-Zentrum.

Page 54: uz_10_2011

Treuwidrig ist ein Kundenkontakt der direkt darauf abzielt, den Kunden für sich selber oder zugunsten des neuen Arbeitgebers abzuwerben.

TEXT KARIN BÜRGI

Wechselt ein Mitarbeiter mit Kundenkontakt seine Stelle odermacht er sich selbständig, ist er meist sehr daran interessiert,die bisher von ihm für den alten Arbeitgeber betreuten Kun-den mitzunehmen. Die Abwerbung von Kunden stellt eineWettbewerbshandlung dar, die grundsätzlich toleriert wirdund für den funktionierenden Wettbewerb sogar erwünschtist. Sie unterliegt jedoch gewissen rechtlichen Schranken.Welche Abwerbungshandlungen dabei erlaubt sind, lässt sichoft nicht in allgemeiner Weise sagen, sondern hängt von denkonkreten Umständen des Einzelfalls ab.

Während des ArbeitsverhältnissesAus der arbeitsvertraglichen Treuepflicht folgt, dass Abwer-bungshandlungen während des noch laufenden Arbeitsver-

hältnisses einen unzulässigen Treuebruch darstellen.Schwierigkeiten bereitet in der Praxis aber oft die Frage,wann denn überhaupt eine rechtlich relevante Abwerbungs-handlung vorliegt. Dies gilt umso mehr, als nach heutigerRechtsauffassung die blosse Vorbereitung einer konkurren-zierenden Tätigkeit für die Zeit nach Auflösung des Arbeits-verhältnisses selbst für leitende Angestellte als zulässigerachtet wird, so z.B. die Gründung einer Aktiengesellschaftim Hinblick auf die neue Tätigkeit oder die Publikation vonInseraten zur Anwerbung von Personal.

Treuwidrig ist sicher ein Kundenkontakt des Arbeitneh-mers, der direkt darauf abzielt, den Kunden für sich selberoder zugunsten des neuen Arbeitgebers abzuwerben. Dieskann dadurch geschehen, dass der Arbeitnehmer die Dienst-leistungen oder Produkte seines zukünftigen Arbeitgebersanpreist. Eine so direkte Vorgehensweise wird jedoch,

ABWERBUNG VON KUNDEN DURCH AUSSCHEIDENDE ARBEITNEHMER

Was ist ehemaligen Mitarbeiternerlaubt?

Der Kunde ist das wichtigste Kapital eines Unternehmens. Es ist deshalb für den

Arbeitgeber ein wichtiges Anliegen, sich vor unlauterem Abwerben von Kundschaft

durch ehemalige Mitarbeiter zu schützen. Doch welche Handlungen sind zulässig

und welche stellen eine Verletzung der Treuepflicht dar?

54 l Nr. 10 l 2011UZ l RECHT

Foto: Keystone/Westends61/Jo Kirchherr

Page 55: uz_10_2011

verbot rechtfertigt. In vielen Fällen wird der Fortbestanddes Mitteilungsverbots zumindest für eine begrenzte Zeitnach Vertragsbeendigung zu bejahen sein. Offenbart derArbeitnehmer seine Kundenkenntnisse dem neuen Arbeit-geber, kann zudem auch der Straftatbestand der Verletzungdes Fabrikations- oder Geschäftsgeheimnisses erfüllt sein.

Treten besondere Umstände hinzu, kann eine Abwer-bungshandlung weiter auch unlauter im Sinne des Bundes-gesetzes gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG) sein,so z.B. bei der Verwendung von dem alten Arbeitgeber ge-hörenden Kundenlisten, der Verleitung der Kunden zumVertragsbruch gegenüber dem früheren Arbeitgeber oderdessen Herabsetzung gegenüber den Kunden durch unrich-tige oder irreführende Angaben. Dabei kann auch der neueArbeitgeber, der seinen neu gewonnenen Mitarbeiter beisolchen Handlungen unterstützt oder ihn dazu anstiftet, un-lauteren Wettbewerb begehen. Solche Handlungen könnenneben zivilrechtlichen auch strafrechtliche Konsequen-zen haben.

Schutz der Kunden durch vertragliche Abwerbe- oderKonkurrenzverboteWill der Arbeitgeber Abwerbungen durch ausgeschiedeneMitarbeiter verhindern, muss er besondere vertragliche Ver-einbarungen treffen, die über das Vertragsende hinaus gel-ten. So kann er mit seinen Arbeitnehmern schriftlich ein(nachvertragliches) Konkurrenzverbot, ein Abwerbeverbotoder eine vertragliche Erweiterung der nachvertraglichenGeheimhaltungspflicht vereinbaren. Für die beiden letzt-genannten Vereinbarungen wird jeweils zu prüfen sein,ob sie in ihrer Wirkung nicht einem Konkurrenzverbotgleichkommen und deshalb die entsprechenden gesetzli-chen Schutzbestimmungen greifen. Diese sehen vor, dassKonkurrenzverbote nur gültig sind, wenn sie schriftlich ver-einbart wurden und wenn der Arbeitnehmer im Rahmendes Arbeitsverhältnisses Einblick in den Kundenkreis oderin Fabrikations- und Geschäftsgeheimnisse des früherenArbeitgebers erhalten hat. Zudem müssen die so erworbe-nen Kenntnisse den Arbeitgeber erheblich schädigen kön-nen und das Konkurrenzverbot darf das wirtschaftliche Fort-kommen des Arbeitnehmers nicht unnötig erschweren. Wei-ter muss das Verbot nach Ort, Dauer und Gegenstand be-grenzt sein.

Solche Verbote werden zur besseren Durchsetzbarkeitoft mit einer Konventionalstrafe verknüpft. Zu beachten ist,dass eine Kündigung des Arbeitsverhältnisses durch denArbeitgeber meist automatisch zum Wegfall des Konkur-renzverbots führt. Das Gesetz sieht zwar vor, dass das Kon-kurrenzverbot aufrechterhalten bleibt, wenn der Arbeitge-ber aus einem begründeten, vom Arbeitnehmer zu vertre-tenden Anlass kündigt. Dafür ist aber der Arbeitgeber be-weispflichtig; ein Beweis, der oft schwer zu erbringen ist.Kündigt der Arbeitnehmer, fällt das Konkurrenzverbot nurdann weg, wenn die Kündigung aus einem vom Arbeitge-ber zu verantwortenden, begründeten Anlass erfolgte.

DIE AUTORIN

Karin BürgiLocatelli, Dr.iur., Rechtsan -wältin, istPartnerin inder Anwalts-kanzlei Zulauf

Bürgi Partner in Zürich. Sie istspezialisiert auf die GebieteWirtschafts-, Marken- [email protected];www.zblaw.ch

zumindest solange das Arbeitsverhältnis noch andauert,eher die Ausnahme sein. Oft ist dies auch gar nicht erfor-derlich, da es häufig bereits genügt, wenn der Arbeitneh-mer seinen Kunden den bevorstehenden Wechsel zu einemneuen Arbeitgeber mitteilt. Auch wenn die Kontaktauf-nahme mit dem Kunden als solche noch keine Verletzungder Treuepflicht darstellt, hat sich der Arbeitnehmer dabeiaber zurückzuhalten. Er hat sich auf die möglichst neutraleMitteilung seines Austritts zu beschränken. Bereits die Nen-nung des neuen Arbeitgebers kann heikel sein. Dies jeden-falls dann, wenn der Arbeitnehmer von sich aus den Kon-takt sucht, er den Kunden also aktiv kontaktiert. Hakt derKunde dagegen aus eigener Initiative nach, nachdem ihmder Arbeitnehmer seinen Weggang mitgeteilt hat, ist davonauszugehen, dass die Nennung des neuen Arbeitgeberszulässig ist. Auf jeden Fall hat sich der Arbeitnehmer aufden von ihm selber persönlich betreuten Kundenkreis zubeschränken. Eine systematische Information sämtlicherKunden des bisherigen Arbeitgebers, also auch solcher, mitdenen der Arbeitnehmer persönlich nichts zu tun hat,müsste als Verletzung der Treuepflicht gewertet werden.Im Streitfall liegt die Beweislast für Verletzungen der Treue-pflicht beim Arbeitgeber.

Nach Beendigung des ArbeitsverhältnissesGrundsätzlich endet die Treuepflicht mit Beendigung desArbeitsverhältnisses. Eine Ausnahme besteht in der überdie Vertragsbeendigung hinaus geltenden gesetzlichenGeheimhaltungspflicht des Arbeitnehmers. Danach unter-stehen geheimzuhaltende Tatsachen, zu denen in der RegelKundenkenntnisse des Arbeitnehmers gehören, auch nachVertragsbeendigung noch soweit einer Geheimhaltungs-pflicht, als dies zur Wahrung der berechtigten Interessendes Arbeitgebers erforderlich ist. Strittig ist, ob die nach-vertragliche Geheimhaltungspflicht dem Arbeitnehmernicht nur die Mitteilung geheimnisgeschützter Kundenda-ten an Dritte, insbesondere den neuen Arbeitgeber, sondernauch deren eigene Verwertung (z.B. im Rahmen einer selbst-ständigen Tätigkeit) verbietet. In neuerer Zeit wird die Mei-nung vertreten, dass nachvertraglich nur noch ein sog. Mit-teilungsverbot gelten soll, während dem Arbeitnehmer dieeigene Verwertung der geheimen Kenntnisse gestattet sei.Dem ausgeschiedenen Mitarbeiter soll somit generellerlaubt sein, seine Kundenkenntnisse nach einem Stellen-wechsel für sich selbst zu verwerten, d.h. die bisherigenKunden anzugehen und aktiv abzuwerben. Dabei ist es demArbeitnehmer aber nicht erlaubt, Kundenlisten oder sons-tige Unterlagen mit entsprechenden Angaben mitzuneh-men. Er muss die ihm noch im Gedächtnis präsenten Kun-dendaten selbst rekonstruieren.

Steht die Offenbarung von Kenntnissen des Arbeitsneh-mers über Kunden des früheren Arbeitgebers an Dritte inFrage, wird jeweils im Einzelfall anhand der konkretenUmstände zu prüfen sein, inwieweit die Abwägung der Inte-ressen von Arbeitgeber und Arbeitnehmer ein Mitteilungs-

l Nr.10 l 2011 l 55RECHT l UZ

Ihre Kompetenz ist gefragt

4 x ICTAbwechslung, sichere Arbeitsplätze und Karrierechancen? Mit den vier neuen eidg. Fachausweisen sind Sie dabei:

Wirtschaftsinformatik Mediamatik Applikationsentwicklung System- und Netzwerktechnik www.ict-berufsbildung.ch

Anzeige

Page 56: uz_10_2011

Der Crafter Champion mit Kofferaufbau überzeugt mit inneren Werten: Die Komplettlösung inklusive Hebebühne

gibt’s mit Einzelkabine, 136- oder 164-PS-Motoren sowie drei Radständen. Wir stellen Ihnen einen verlässlichen

Partner an die Seite. Ein Fahrzeug, das wie alle Volkswagen Nutzfahrzeuge kompromisslos zuverlässig, vielseitig

und wirtschaftlich ist: der Crafter Champion.

Grossen Herausforderungen gewachsen.Der Crafter Champion mit CH-Kofferaufbau.

AMAG RETAIL Autowelt ZürichGiessenstrasse 4, 8600 DübendorfTel. 044 325 45 45, Fax 044 325 47 47www.autowelt.amag.ch

Crafter 35 Champion mit CH Koffer und Hebebühne 136 PS, Radstand 3250 mm(Preis netto exkl. Mwst) * Wenn Sie bis zum 31. Dezember 2011 bei uns einen Crafter kaufen.

Gratis Sonderausstattungen:

CHF 3’500.–*

Page 57: uz_10_2011

«ZÜRICH FOR GOURMETS»

Weber AG Verlag, Thun/GwattAutorin Annette Weber296 Seiten, über 350 Fotos von Marcus GygerISBN 978-3-909532-78-0CHF 89.– im Buchhandelwww.weberverlag.ch

Da wäre der ExecutiveKüchenchef Daniel Schärvom Restaurant Belvoir-park Richtung Wollisho-fen, wo auch die bekannteHotelfachschule ihr Domi-zil hat. Er empfiehlt alsHauptgang einen Zitro-nengrasgazpacho-Shot mitgrilliertem Lachssteak aufKartoffel-Sesam-Galetteund glasierten Frühlings-zwiebeln und Spargeln.

TEXT PETER BLATTNER

Der Leser erhält mehr als nur interessante Einblicke in diehohe Kochkunst. Fast alle der 29 kulinarischen Top- Adressen finden sich in den Gastroführern wie MichelinSchweiz, GaultMillau oder Guide bleu. Die Gourmet-Re-zepte laden zum Nachkochen ein. Insgesamt 87 Gerichtehat Marcus Gyger stimmungsvoll in Szene gesetzt, dazukommen Impressionen aus der Stadt und stilvolle Auf -nahmen der Umgebung. Die Betriebe kochen auf höchstemNiveau und nur mit den auserlesensten Zutaten. Bei vie-len vereinigen sich Tradition und Moderne, manchmal mitProdukten aus ferneren Ländern aber auch Marktfrischem

In der Casa Ferlin («Chian-tiquelle») hat KüchenchefAlessandro Rovito einFiletto di Vitello al Limonecon Taglierini e Broccolivorbereitet. Dass die Vor-speise aus den weltbe-kannten Ravioli della Casabesteht, braucht nichterwähnt zu werden. Diehat sogar schon der dama-lige Schah an der Stamp-fenbachstrasse genossen.

«ZÜRICH FOR GOURMETS»

FacettenreichNicht weniger als 29 Spitzenköche der Schweizer Metropole stellen ihr Können unter Beweis und liefern ihre Rezepte für den fantastischen Bildband «Zürich for Gourmets» der Weber AG Verlagin Thun-Gwatt.

In Ernst Bachmanns Res-taurant «Muggenbühl» inWollishofen wird die tradi-tionelle gutbürgerlicheKüche gepflegt. SeinHauptgang besteht ausRindsfilet-Medaillons inder Senfkruste mit tour-niertem Gemüse.

Das Restaurant OnkelTom’s Hütte beim Stauf -facher pflegt die klassischeitalienische Küche.Küchenchef Roger Stierli’sHauptgang besteht auseinem Duo vom Kalb, ausKalbskopfbacken undKalbsfilet. Dazu in Buttergedünstete Gänseleber,Karottenstroh und Kartoffelstock.

Küchenchef Marcus G.Lindner vom Restaurant«mesa» an der Weinberg-strasse hält eine Seezungemit Morcheln, Erbse undaltem Sherry bereit.

aus der Region. Zürichs Wirtechef, Ernst Bachmann, hatpersönlich das Vorwort geschrieben. Ein paar Müsterchenaus den Menüvorschlägen gefällig?

Fotos: zVg / Swiss Image /Bilderbox.de

l Nr. 10 l 2011 l 57LIFESTYLE l UZ

Page 58: uz_10_2011

Wie werden ältere Mieter wahrgenommen? 2010 wurden Liegenschaftsverwaltungen und Genossenschaften befragt. Foto: Bilderbox.de

um auch künftig im härterwerdenden internationa-len Standortwettbewerberfolgreich bestehen zukönnen. Die überregionaleZusammenarbeit solltewirkungsvoller sein als einAlleingang. Eigentümerinder Greater Zurich AreaAG ist die Stiftung«Greater Zurich AreaStandortmarketing». In derStiftung vertreten sindunter anderem auch diesieben Mitgliederkantoneder GZA, welche 1.50Franken pro Einwohner

bezahlen. Bei einer Einwohnerzahl von1 371 007 per Ende 2010 imKanton Zürich ergibt dieseinen jährlichen Beitragvon 2,06 MillionenFranken.

AufgabenteilungZusammen mit der Neu-ausrichtung wurden auchdie Schnittstellen zu denverschiedenen anderenAkteuren in der Standort-förderung geklärt, diessind z.B. die kantonalenStandortförderungen,

Der Regierungsrat

beantragt dem Kantons-

rat jährliche Beiträge von

2,06 Millionen Franken

für die Periode 2012 bis

2015 an die überregionale

Standortmarketingorga-

nisation Greater Zurich

Area (GZA).

Mit der vom Verwaltungs-rat der GZA AG ausgear-beiteten Neuausrichtungsind nach Meinung desRegierungsrates dieVoraussetzungen gegeben,

AUS DEM REGIERUNGSRAT

Greater Zurich Area

tigsten Schlussfolgerungenaus der Befragung lauten:50 bis 65-Jährige werdenals attraktives Kundenseg-ment gesehen. Ältere Per-sonen im Rentenalterhaben es schwieriger, denndie Vermieter befürchtenMehraufwendungen unddie Unflexibilität gegen-über Veränderungen. Beiden Ver waltungen stehteine Minimierung des Ver-waltungsaufwandes imVordergrund.

Da ältere alleinste-hende Frauen kaum ineine 1-Zimmerwohnungwechseln, sondern 2-bis 3-Zimmer-Wohnungenbevorzugen, stehen sie inKonkurrenz zu älterenEhepaaren. In den kom-menden Monaten ist einPilotprojekt geplant. Pro-jektleiterin bei der ZF istdie Präsidentin AndreaGisler.

www.frauenzentrale-zh.ch

Die Zürcher Frauen -

zentrale und die Age

Stiftung haben ein Pro-

jekt «Ältere Menschen in

der Wohnwirtschaft»

lanciert.

Der Wohnraumbedarf älte-rer Menschen wird in denkommenden zwanzig Jah-ren deutlich ansteigen. Bis2030 wird der Anteil derüber 65-Jährigen vonheute 16 Prozent auf über21 Prozent zunehmen. Dassind dann 323 000 Men-schen, was die Wohnwirt-schaft vor grosse Heraus-forderungen stellt. Mit derneuen Pflegefinanzierungwird das Wohnen im alterauch für die Gemeindenein wichtiges Thema. Werzu Hause lebt und beiBedarf ambulant versorgtwird, ist später möglicher-weise auf einen Heimplatzangewiesen. Wie unter-stützt der Wohnmarkt

diese Politik? Unter wel-chen Bedingungen ist esälteren Menschen mög-lich, im eigenen Wohnum-feld zu bleiben? Wie wer-den ältere Mieterwahrgenommen und wiewird auf ihre Bedürfnissereagiert? Ende 2010 habendie Zürcher Frauenzen-

trale und die Age StiftungLiegenschaftsverwaltun-gen – Genossenschaftenund Private – befragt. Dadie Mehrheit der älterenMenschen Frauen sind,wurde beim Forschungs-projekt besonders aufalleinstehende ältereFrauen geachtet. Die wich-

«Ältere Menschen in der Wohnwirtschaft»

Wählen?Die Paulus-Akademie Zürich hat zwei Abend -veranstaltungen für enga-gierte Stimmbürger ge-plant. Am 4. Oktober 2011hält Prof. Dr. Georg Kreisvon der Universität Baselein Grundsatzreferat, dabei geht es um die politischen Parteien undihre Werte frei nach demMotto «Die Qual derWahl». Von der Politiknehmen Nationalrat OskarFreysinger (SVP) und Nationalrätin Dr. Gabi Huber (FDP) teil. Anmel-deschluss ist am 28.9.

Am 20. Oktober hältProf. Dr. Leonhard Neid-hart von der UniversitätKonstanz sein Grundsatz-referat. Als Parteienvertre-ter sind Ständerat Dr. Eugen David (CVP) undNationalrätin HildegardFässler (SP) zugegen. Anmeldeschluss ist am14.10. Die Veranstaltungfindet im Zunfthaus zurWaag am Münsterhof 8 inZürich statt.

www.paulus-akademie.ch

58 l Nr. 10 l 2011ZÜRCHERUNTERNEHMER

NachschlagDer Regierungsrat bean-tragt dem Kantonsrateinen Nachtragskredit fürdie beschlossene Reorga-nisation und Auslagerungvon Reinigung und Haus-dienst in der Baudirektionund für einen Schadenfallam UniversitätsspitalZürich.

Die Auslagerung sollsozial verträglich bis Ende2012 abgewickelt werden,der Stellenabbau soll überdie übliche Fluktuationund Vermittlung andererStellen möglichst ohneKündigungen realisiertwerden. Der Regierungsrathat deshalb nach Anhö-rung des Personalverban-des einen Sozialplan mitKosten von 1,4 Mio. Fran-ken beschlossen. Der Ab -bau von 31 Vollzeitstellenbetrifft 121 Teilzeit-Mitar-beitende. 90 von ihnenerhalten eine Abfindung.Maximal 76 Mitarbeitendewerden gekündigt.

OSEC, Metropolitainkon-ferenz. Gewisse Aufgabenliegen weiterhin in derKompetenz der einzelnenKantone wie etwa dieStandortpolitik. DerGeschäftsbereich Stand-ortförderung im Amt fürWirtschaft und Arbeit derVolkswirtschaftsdirektionist unter anderem für dieStandortentwicklungzuständig, betreibtBestandspflege, gibtUnterstützung bei Unter-nehmensgründungen. Ferner werden Innovationund Technolgietransfergefördert und Hilfestel-lung bei Ansiedlungenund dem Gang durch dieVerwaltung geboten. Fürinternationale Firmenwird der überregionaleVerbund zuständig bezie-hungsweise auf Bundes-ebene die OSEC.

Die Fokussierungerfolgt auf die Kernkompe-tenz Unternehmensakqui-sition in nachhaltigenBranchen-clustern mithoher Wertschöpfung undInnovationspotenzial.

www.greaterzuricharea.ch

Neu-Oerlikon Richtung Westen. Foto: zVg

Page 59: uz_10_2011

Welti-Furrer AGPfingstweidstrasse 31A, 8037 ZürichTel. 044 444 11 11, Fax 044 444 11 [email protected], www.welti-furrer.ch

GeschäftsumzügeWir nehmen Ihnen die gesamte Organisation ab.

Die Wirtschaftszeitung für CEOs und Patrons.

Wir wachsen.Gemäss neuster WEMF MACH Basic wuchs die Leserschaft der UnternehmerZeitung als Einzigeim Bereich der Wirtschaftspresse. Und weist auch noch den grössten Anteil selbständiger Unternehmer (18%) auf. Schön.

September 2010 September 2011 Wachstum

UnternehmerZeitung 66 000 73 000 + 7 000Handelszeitung 134 000 131 000 – 3 000Bilanz 205 000 197 000 – 8 000Stocks 61 000 53 000 – 8 000Finanz und Wirtschaft 121 000 108 000 – 13 000

Klimaneutral drucken –Verantwortung übernehmen

Schmiedgasse 7 Tel. 041 819 08 106431 Schwyz Fax 041 819 08 53www.triner.ch

VBZ Traffi cMedia –Werbung, die abfährt.

VBZ Traffi cMediaLuggwegstrasse 658048 Zürich

Tel. 044 434 47 37Fax 044 434 46 91

[email protected]

entu

ram

fl ugh

afen

.com

Page 60: uz_10_2011

60 l Nr. 10 l 2011ZÜRCHERUNTERNEHMER

GIUSEP FRY

Der König vom UetlibergKaum ein Zürcher macht so viel von sich

reden wie der Uto-Kulm-Besitzer Giusep

Fry. Er beschäftigt 115 Mitarbeiter und

setzt rund 18 Millionen Franken auf dem

Zürcher Hausberg um.

INTERVIEW URS HUEBSCHER

Herr Fry, wann haben Sie als Bündner zum ersten Mal

vom Zürcher Hausberg gehört?

Giusep Fry: Da war ich 24 Jahre alt und auf der Suche nacheiner neuen beruflichen Herausforderung. Ich schaltete einStelleninserat in einem Hotelmagazin und pries meineKenntnisse als Junggastronom an. Ein Unternehmen mitSitz auf dem Uetliberg meldete sich. Es klappte mit derAnstellung und so wurde ich 1983 Geschäftsführer des UtoKulm.

Warum kauften Sie 1999 Uto Kulm?

1998 fusionierten die Bankgesellschaft, die damalige Besit-zerin des Uetliberg-Betriebs und der Bankverein zur heu-tigen UBS. Ich sah damals die Zukunft des Uto Kulm gefähr-det und unterbreitete der UBS ein Kaufangebot. Nachdemdie Stadt Zürich vom Vorverkaufsrecht keinen Gebrauchmachen wollte, erhielt ich den Kredit und bin seither Besit-zer des 26 000 Quadratmeter grossen Areals.

Sie gehören zu den bekanntesten Gastronomen in der

Region Zürich. Worauf führen Sie Ihren Erfolg zurück?

Ich war zur richtigen Zeit am richtigen Ort, kenne das Poten-tial der Region und weiss, was es braucht, um erfolgreichzu sein.

Fotos: Farah de Tomi / Keystone,

Alessandro della Bella

Hat gut lachen: Erfolgsgastgeber Giusep Fry.

Page 61: uz_10_2011

l Nr. 10 l 2011 l 61ZÜRCHERUNTERNEHMER

Ihre Weinkarte haut einen buchstäblich aus den

Socken, Ihr Keller muss ein Vermögen wert sein.

Wie rechnet sich das?

Ach, das ist alles so entstanden. 1985 fing ich an, bei einerFirma guten Wein einzukaufen. Ein paar Flaschen hier, einpaar Flaschen da. So ist der Weinkeller gewachsen. Hätteich damals gewusst, was das alles bedeutet, dann hätte ichwahr scheinlich von bestimmten Jahrgängen 120 Flaschengekauft und nicht nur zwölf.

Welche Ideen möchten Sie noch auf dem Uetliberg

umsetzen?

Da gäbe es noch viel. Zum Beipspiel eine Ganzjahresro-delbahn, einen Tunnel direkt zu uns oder eine Luftseilbahn.Aber das sind Ideen, die sich kaum verwirklichen lassenbei der politischen Lage.

Wie ist der Stand der Dinge heute?

Seit dem 12. Januar 2011 ist das Uto Kulm nicht mehr inder Landwirtschaftszone, sondern in der Naherholungs-zone. Gestaltungsplan und Nutzungskonzept befinden sichnun in der Endphase und werden voraussichtlich im kom-menden Herbst unterschrieben sein.

Dass Sie Unternehmertum vor das Gesetz stellen, stösst

Ihren Gegnern sauer auf.

Missgunst ist eine typisch schweizerische Eigenschaft. SeitJahren kämpfen wir mit den Behörden über jede Kleinig-keit. Schauen Sie, ich könnte ab morgen den Aussichtsturmmit einem «Kässeli» versehen und Eintritt verlangen, ergehört nämlich zum Privateigentum.

Ich lasse die Besucher kostenlos meine Toiletten im Hotelbenützen, aber das alles wird von der Öffentlichkeit nichtgoutiert. Es ist wahrscheinlich den meisten nicht bewusst,dass dies alles eine Grosszügigkeit unsererseits ist, welchewir uns zum Glück leisten können. Eigentlich könnten wirab morgen Geld dafür verlangen. Ich könnte das Privatge-lände umzäunen, dann wäre alles verschlossen. Malschauen, was passieren würde. Oder stellen Sie sich vor,es kommt einer daher und kauft das Uto Kulm, macht einePrivatresidenz daraus. Alles wäre zu und eingeschlossen.Das sind Tatsachen, die einmal genannt werden müssen.Vielleicht sollte ich einfach mal eine Woche schliessen undschauen, was passiert, wenn ich auf meinen Privatbesitzpoche. Viele glauben nämlich zu Unrecht, das Uto-Kulm-Areal gehöre der Öffentlichkeit.

LLegende Legende LegendeLegende Legende LegendeLegende Legende Foto: zVg

Dieser Erfolg hat Ihnen auch Neider eingebracht, wie

gehen Sie damit um?

Neid muss man sich erarbeiten, Mitleid bekommt mangeschenkt. Ich kann darüber nicht viel sagen. Vom Unter-nehmerischen her habe ich wohl vieles richtig gemacht.Über 280 000 Gäste im Jahr besuchen den Gastrobetrieb aufdem Uetliberg.

Ihr Viersternhotel Uto Kulm hat 55 Zimmer, es finden

viele Hochzeiten und Seminare statt. Wie gross ist Ihr

«Einzugsgebiet»?

90 Prozent unserer Gäste kommen vor allem aus Zürich undder Region. Hin und wider haben wir auch internationaleGäste.

Wer ist denn eigentlich der typische Besucher des

Uetlibergs?

Tagesausflügler, Sonnenanbeter, alle möglichen Leute.Manche kommen jeden Tag hinauf, andere jedes Wochen-ende, wieder andere mindestens einmal pro Monat, beidenen gehört das einfach zum Jahresprogramm.

Page 62: uz_10_2011

136 Jungunternehmerinnenund Jungunternehmerhaben sich für den Heuber-ger Jungunternehmerpreisangemeldet und spannendeGeschäftsideen, Produkteund Dienstleistungen inihren Dossiers beschrieben.Zwölf Bewerbende werdenam 10. Oktober 2011 imHalbfinale ihr Projekt einerFach-Jury präsentierendürfen. Die aus dem Halbfi-nale hervorgehenden sechsFinalisten kämpfen am 5.November mit ihren Pro-

Spannende Ideen

«Helewie ond Olé» – So fei-ern Appenzeller in Zürich.Fünf Jahre sind es her,dass Ernst Hohl dasgrösste Schaufenster derSchweiz schuf, das «HausAppenzell» an der ZürcherBahnhofstrasse 43, dasKultur und Lebensart derSäntis Region bekanntmachen soll. Jahrzehnte-lang war der prächtigeNeo-Renaissancebau derArchitekten Huwyler undCuttat Sitz des Einrich-tungshauses Ernst Hohl &Co. Nach seinem Vaterführte Ernst Hohl jun. dasGeschäft 30 Jahre weiter.Er gründete 2006 dieErnst-Hohl-Kulturstiftung

und setzte sich mit dem«Haus Appenzell» für seineHeimat ein. Die Stiftungveranstaltet Ausstellungenmit Appenzeller Künstlern,zelebriert Appenzeller Neu-jahrs- und Fasnachtsbräu-che, organisiert Buchvernis-sagen, Konzerte undVorträge – immer mit

Haus Appenzell: Lebensart der Säntis Region.

«Haus Appenzell»

Foto: swissimages

62 l Nr. 10 l 2011ZÜRCHERUNTERNEHMER

Alusammeln Zürich räumt auf

Seniorenbetreuung

Die neun Zürcher

McDonald’s Restaurants

und das ERZ Entsorgung

+ Recycling Zürich

gingen auf Aufräumtour

und engagieren sich für

weniger Abfall auf den

Strassen.

McDonald’s schickt seineMitarbeiter schweizweitmehrmals täglich auf Aufräumtour rund um dieüber 150 Betriebe. Als ers-te Massnahme werdenmehr Abfalleimer in denRestaurants aufgestelltund mittels Tischset an dieEigenverantwortung derKonsumenten appelliert.Die Verpackungen werdenlaufend optimiert, sie bestehen mittlerweileaus bis zu 92 Prozent nachwachsenden Rohstof-fen wie Karton oder Pa-pier. McDonald’s hat als

Top SeminarhotelsDas Seminarhotel Sempa-chersee in Nottwil sowieder CAMPUS SURSEE ha-ben die Wahl zum belieb-testen Seminarhotel bez.Tagungszentrum derSchweiz gewonnen.Das Se-minarhotel Sempacherseeist an der Spitze des Ran-kings.Ihm folgt das HotelSeedamm Plaza in PfäffikonSZ, Platz drei belegt dasSeehotel Wilerbad in Wi-len. Das CAMPUS SURSEEschwang bei den Tagungs-zentren obenaus, gefolgtvom Tagungszentrum PaulKlee und der Kartause Ittin-gen. In der Schweiz gibt es

über 1 000 Seminarhotelsund Tagungszentren, da istdie Wahl des richtigen Part-ners schwierig zu bewerk-stelligen. Ohne neutraleEmpfehlung verliert manschnell den Überblick. Beider jährlichen Wahl der Fo-cus Top Seminarhotels undTagungszentren entschei-den allein die Trainer, Aus-bilder, Seminarorganisato-ren und Personalverant-wortlichen -also die Nach-frager – welches ihre be-liebtesten Häuser sind.

www.spektramedia.ch

/WahlTopHotels.asp

Die IGORA-Genossen-schaft für AluminiumRe-cycling ging auch diesenSommer auf die Suchenach den drei Top-Alu-sammlern, um sie zuSchweizer Meistern zuküren. Die Ausgezeichne-ten, die Primarschule inPieterlen, eine Familie inder Ostschweiz und einCarwash-Center in Win-terthur erhalten je 1 000Franken. In der Schweizwerden jährlich über 9000Tonnen Aluminiumverpa-ckungen gesammelt. DieIGORA belohnt Sammlerpro gesammeltes Kilo Alu-dosen mit CHF 1.30 undschreibt jedes Jahr denPrix Alurecycling aus. Die250 Primarschüler in Pie-terlen wurden zum

umsichtigen Sammelnherangezogen und ihnenerklärt, wie man zuhauseWertstoffe getrennt sam-meln und entsorgen kann.Hervorgetan hat sich auchdie Familie Schalteggeraus Zuckenriet, die ganzeFamilie organisiert in derUmgebung das Alusam-meln und hat damit dieDorfbevölkerung moti-viert, beim Sammeln mit-zumachen. Der dritteGewinner ist die KüblerCarWash Solar in Winter-thur, die jährlich zehntau-sende von Autos reinigt.Da kommen wertvolleRohstoffe zum Vorschein,wie Pet-Flaschen, Aludo-sen und Elektroschrott. .

www.igora.ch, www.eaa.net

McDonald’s beim Aufräumen. Foto zVg

einer der ersten Gastro -nomie betriebe vor mehrals 20 Jahren ein eigenesRecyclingsystem ein -

geführt, 40 Prozent der anfallenden Abfälle werden dem Recycling zugeführt.

dukten oder Dienstleistun-gen vor der Final-Jury umdie drei Spitzenränge. DieJury bestimmt schlussend-lich, welche Geschäfts-ideen mit 150 000 Frankenund welche mit 50 000Franken prämiert werden.Das Halbfinale und dasFinale finden unter Ausschluss der Öffentlich-keit statt. Die Preis -verleihung erfolgt am 2. Dezember.

www.jungunternehmer-preis.ch

Die Schweizer Dienstleiste-rin «seniorenzuhause.ch»übernahm das Familienun-ternehmen «Senior HomeCare» und baut seine Posi-tion in der ambulantenPflege und Betreuung aus.

Zahl und Anteil alterMenschen werden in den

nächsten Jahrzehntendeutlich ansteigen. DieseMenschen haben denWunsch, so lange wiemöglich selbständigzuhause wohnen zu kön-nen. Dem trägt «senioren-zuhause.ch» Rechnung.Der Jungunternehmen

Philippe Guldin hat mirdem Zukauf sämtlicheKundenbeziehungen undMitarbeitenden übernom-men und sieht sich alsErgänzung der Spitex.

Eine neue Studie des Schweize-

rischen Gesundheitsobservatori-

ums (Obsan) zur Zukunft der

Pflege im Alter findet sich unter

www.obsan.admin.ch.

Anbindung an Ostschwei-zer Künstler und Kultur.Vom 28. Oktober bis zum18. Februar 2012 zeigt das«Haus Appenzell» einenoch nie ausgestellteSammlung von über 100Werken von Hans Krüsi,einem der bekanntestenAppenzeller Künstler des20. Jahrhunderts.

www.hausappenzell.ch

Page 63: uz_10_2011

Sponsoren & PartnerCo-Sponsoren Medienpartner VorverkaufHauptsponsor

17.11.2011– 31.12.2011 Zürich-Oerlikon | Offene Rennbahn

www.swisschristmas.com

Die Magie vonWeihnachten erleben

Ob Ingenieur, Architekt oder Installateur: Sie profitieren von unserer Systemkompetenz und unserem starken Support.

Tobler Haustechnik AG, Steinackerstrasse 10, 8902 UrdorfTelefon 044 735 50 00, Fax 044 735 50 10, [email protected]

Unsere Systemkompetenz kommt in Ihre Region. Über 20 Haustechnik-Systemberater sind speziell auf die Bedürfnisse von Ingenieuren, Planern und Architekten ausgerichtet und unterstützen Sie regional in sämtlichen Systemthemen unseres Sortiments. Der hohe Beratungskomfort erleichtert Ihre Arbeit und ist selbstverständlich kostenlos. Mehr unter www.haustechnik.ch

Page 64: uz_10_2011

UN Women und UN GlobalCompact konnten weitereSchweizer Unternehmenfür die Unterzeichnung der«Women’s EmpowermentPrinciples» gewinnen.Diese Unternehmen beken-nen sich zur verstärkten

Frauenförderung und zumehr Chancengleichheitvon Mann und Frau. Alseine der grössten Arbeitge-berinnen des Landesergänzt die SchweizerischePost mit der Unterzeich-nung ihr langfristiges

Engagement. Als erstesunterzeichnendes KMUsetzte die Personaldienst-leisterin Freestar denFokus auf mehr Frauen inKaderpositionen.

www.unwomen.ch

Stärkung der Frauen

News

VERBAND ZÜRCHER HANDELS FIRMEN

044 211 40 58www.vzh.ch

Erika Linder, Geschäftsführerin UN Women Nationales Komitee Schweiz und Post-Chef Jürg Bucher. Foto: Béatrice Devènes

Im Juni beschloss derNationalrat die Aufhebungdes KEV-Deckels (kosten-deckende Einspeisevergü-tung) als Massnahme zumAusstieg aus der Atom-energie. Die Umsetzungdieses Beschlusses wirdimmer dringender, dennauf der KEV-Warteliste

befinden sich über 10 000Photovoltaik-Projekte, diejetzt aufgrund der ungesi-cherten Finanzierung nichtrealisiert werden können.Damit werden Investitio-nen von 1,3 Mrd. Frankenblockiert.

Swissolar fordert denStänderat auf, in der kom-

menden Session demBeschluss des Nationalratszu folgen. Damit könnteder schweizerische Photovoltaik-Markt deutlich beschleunigt werden, im richtigenMoment, da die Preise fürdiese Technologie raschsinken.

Solaranlagen auf der Warteliste

Familien -urlaubBei unbezahltem Urlaubbesteht nach einem Ent-scheid des Bundesgerichtskein Anspruch auf Famili-enzulagen. Die Regelungdes Anspruchs auf Famili-enzulagen nach Erlöschendes Lohnanspruchs liegt inder Kompetenz des Bun-desrats. Der Familienzula-genverordnung lässt sichkein Anspruch auf Famili-enzulagen bei einem nichtspezifisch begründeten Ur-laub ohne Lohn(ersatz) -zahlungspflicht entneh-men. Gleiches gilt, wennnach dem Mutterschafts-urlaub das Aussetzen derArbeit mit einem unbe-zahlten Urlaub verlängertwird.

Ausweis -entzugDer Vorgesetzte eines Aus-sendienstmitarbeiterswurde gebüsst, weil diesertrotz des Entzugs seinesFührerscheins einenGeschäftswagen lenkte,seinen Vorgesetzten abernicht über den Entzuginformierte. Dem Vorge-setzten wurde vorgewor-fen, er hätte den Original-ausweis überprüfenmüssen. Es wird empfoh-len, bei der ersten Heraus-gabe eines Geschäftswa-gens den Führerausweisim Original zu verlangenund eine Kopie für das Per-sonaldossier anzufertigenmit dem Vermerk, dassdiese Kopie mit dem vor-gelegten Originalausweisübereinstimmt. Ein allfäl-liger Entzug des Auswei-ses wäre dann vom Arbeit-nehmer zu melden.

Foto: zVg

64 l Nr. 10 l 2011ZÜRCHERUNTERNEHMER

Unveränderter Gebäudeversicherungsindex

IN KÜRZE

Unter der Leitung des Bun-desamtes für Migration sol-len Fragen zur Höhe derKontingente für Arbeitsbe-willligungen von Angehöri-gen aus Drittstaaten analy-siert werden. Nichtbetroffen sind Personen ausdem EU/EFTA-Raum. Esgeht um die Bewilligungs-praxis der kantonalenBehörden. Der Schweizeri-sche Arbeitgeberverbandbittet um entsprechendeHinweise aus der Praxis,damit die Bedürfnisse derArbeitgeber genügendberücksichtigt werden kön-nen. Die Fragen stehen aufdem Mitteilungsblatt 766unter www.vzh.ch

Die Kantonale Lehrstellen-konferenz war mit 550Anmeldungen ein guterErfolg. Im kommenden Jahrfindet der Anlass am 18.April statt. Weitere Infor-mationen und das Detail-programm werden anfangs2012 versandt.

Die Zusammenarbeit zwi-schen VZH und Qualibrokerbezüglich Krankentaggeld-versicherung wurde MitteJahr beendet. Dies weil diemeisten Mitglieder durcheigene Broker betreut wer-den und der bestehendeKrankentaggeld-Rahmen-vertrag mit der CSS direktvom VZH geführt wird. Fürweitere Informationen stehtder FirmenkundenleiterCSS, Michael Suhner, unterTelefon 058 277 54 16 zurVerfügung.

Die GebäudeversicherungKanton Zürich (GVZ) passtdie Versicherungswerte füralle Gebäude an, wenn sichdie Baukosten erheblich än-dern. Gemäss den Vollzugs-bestimmungen tritt dieserFall ein, wenn sich der Bau-kostenindex gegenüber derletzten Anpassung ummehr als 5 Prozent verän-dert hat. Massgebend ist derZürcher Index der Wohn-baupreise. Dieser wird all-jährlich per 1. April erho-ben und publiziert. Die

GVZ überprüft regelmässigdie Versicherungswerte umdie Neuwertversicherungder Gebäude zu gewährleis-ten. Letztmals sind die Ver-sicherungswerte per 1. Ja-nuar 2009 auf 1025 Punktefestgelegt worden. Die Dif-ferenz zwischen GVZ-Indexund Zürcher Index derWohnbaukosten beträgtrund 3,7 Prozent, somit isteine Anpassung der Versi-cherungswerte hinfällig.

www.gvz.ch

Die GVZ überprüft regelmässig die Versicherungswerteum die Neuwertversicherung von Gebäuden. Foto: zVg

Page 65: uz_10_2011

Mehr Auto fürs Geldwww.kia.ch

Attraktive

Leasing-Angebote

www.multiassurance.ch

www.drivingcenter.ch

PICANTO RIO

CEE’D CEE’D_SW PRO_CEE’D CARENS CARNIVAL

SOUL VENGANEW PICANTO

DIE NEUEN 4x4 VON KIA: ATTRAKTIV & ZEITGEMÄSS.

NEW SPORTAGE & SORENTO

Verbrauch gesamt l/100 km (Energieeffi zienzkategorie, CO2 g/km) – Durchschnitt aller Neuwagen 188 g/km – Sportage 2.0 L CVVT man./aut. 7,6/8,2 (C/D, 181/195), 2.0 L CRDi man./aut. 6,0/7,1 (B/C, 156/187). Sorento 2.4 L CVVT 8,7/8,8 (D/D, 208/209), 2.2 L CRDi 6,6/7,4 (B/C, 174/194). 7 Jahre Werkgarantie. Preisangaben: empfohlene Nettopreise inkl. MWSt.

NEW SPORTAGE2.0 L CVVT 163 PS ab CHF 33’950.–2.0 L CRDi 184 PS ab CHF 39’750.–mit 6-Stufen-Schaltgetriebe/Automatik erhältlichAnhängelast 2’000 kg7 Jahre Werkgarantie

SORENTO2.4 L CVVT 174 PS ab CHF 41’950.–2.2 L CRDi 197 PS ab CHF 47’950.–mit 6-Stufen-Schaltgetriebe/Automatik erhältlich, Anhängelast 2’500 kg7 Jahre Werkgarantie

Aktion gültig solange Vorrat, Immatrikulation bis 31.12.2011.

SORENTO: SUPER-BONUS CHF 6'000.–!

Emil Frey AG, Garage Zürich NordThurgauerstrasse 35, 8050 Zürich, 044 306 77 77www.garagezuerichnord.chIhre blaue Garage beim Hallenstadion

11-145-ZN

Page 66: uz_10_2011

66 l Nr. 10 l 2011UZ l BÜCHER

Unabhängige Schweiz?Die Schweiz versteht sich als das Erfolgs-modell schlechthin – ein Vorbild fürEuropa und den Rest der Welt. Dabei stehtder Staat vor der größten Bewährungs-probe seit 1848: Die Wirtschaft ist unterDruck, qualifizierte Arbeitskräfte fehlen,der Finanzplatz entwickelt sich zu einemKlumpenrisiko. Schuld daran ist – so Wal-ter Wittmann – die Reformunwilligkeit

der Schweizer Politik. Statt denWeg nach Europa einzuschla-gen, wird noch immer der Son-derfall zelebriert. Mit fatalenKonsequenzen. Im Unterschiedzu den Politikern nennt derstreitbare Ökonom die Dingebeim Namen. Seine Vorschlägeprovozieren von links bis rechts.Einen Weg aus der Sackgassefindet das Land nämlich nur,wenn es seine bisherigen Struk-turen grundsätzlich infrage

stellt und sowohl Föderalismus wie auchdirekte Demokratie deutlich einschränkt.

Walter Wittmann: Unabhängige Schweiz?

Perspektiven für ein reformunwilliges Land,

Orell Füssli Verlag Zürich (2011), 192 Seiten,

CHF 39.90, ISBN 978-3-280-05417-8.

SteuertippsGanz nach dem Grundsatz «Die bestenSteuerfranken sind die legal eingespar-ten» zeigt der Autor auf verständliche undgut nachvollziehbare Weise, wie bei derSteuerplanung vorzugehen ist, damitlangfristig so wenig Steuerfranken wiemöglich ausgegeben wer-den. Die zahlreichen Steu-ertipps, Checklisten undMusterbeispiele sowie dienützlichen Hinweise aufSteuerfallen sind übersicht-lich dargestellt. Der Autorlegt dabei das Schwerge-wicht auf diejenigen Steu-ern, mit denen Unterneh-mer und Kaderleute vonKMUs während der Ge-schäftstätigkeit regelmässigkonfrontiert werden. DerLeser wird mit der Steuervielfalt in derSchweiz vertraut gemacht. Es wird auf -gezeigt, wie KMUs die steuerlichen Rah-menbedingungen optimal nutzen kön-nen.

Roger M. Cadosch: Steuerplanung KMU,

Cosmos Verlag Muri-Bern (2011), 2. Auflage,

278 Seiten, CHF 74, ISBN 3-85621-203-2.

Abzocker durchschauenDie Waffen der Banker zur Selbstbereiche-rung sind neu gewetzt. Und wieder ein-mal hat der Bestseller-Autor von «Bank,Banker, Bankrott» seine spitze Federgezückt, um den Abzockern entgegenzu-treten. Diesmal jedoch nicht mit lebens-

echten Fiktionen, sondernmit nackten Wahrheiten.Was steckt eigentlich hin-ter dem Begriff Leerver-kauf? Was ist ein Stresstest,eine Bilanz, eine Option?Und was macht ein Ana-lyst? Mit überzeugendenErklärungen der aktuellenGeschehnisse in derFinanzwelt lehrt RenéZeyer den Leser denGebrauch des Banker-Deutschs. Bissig und mit

einer guten Portion Ironie beschreibt er,wie die modernen Alchemisten der Geld-küche ihre Kunden verwirren, um selbstden maximalen Profit zu erwirtschaften.

Renè Zeyer: Cash oder Crash, Abzocker

durchschauen – eine Gebrauchsanweisung,

Orell Füssli Verlag Zürich (2011), 192 Seiten,

CHF 19.90, ISBN 978-3-280-05440-6.

weil Millionen von Menschen es für rich-tig halten, - warum wir Theorien nachhän-gen, selbst wenn sie nachweislich falschsind. Rolf Dobellis Texte sind nicht nur in-haltlich ausgesprochen bereichernd, siesind ein echtes Lesevergnügen. «Rolf Do-

belli ist sowohl mit Sachkennt-nis als auch Erfindungsgabegesegnet - eine seit Ende derRenaissance seltene Kombina-tion», so Nassim Nicholas Ta-leb, «Der Schwarze Schwan».

Rolf Dobelli: Die Kunst des klaren

Denkens, Carl Hanser Verlag

München (2011), 246 Seiten,

CHF 24.90, ISBN 978-3-446-

42682-5.

Fehler erkennen – Fehler vermeidenUnser Gehirn ist für ein Leben als Jägerund Sammler optimiert. Heute leben wirin einer radikal anderen Welt. Das führtzu systematischen Denkfehlern - die ver-heerend sein können für Ihr Geld, IhreKarriere, Ihr Glück. Werweiß, wie leicht man sich ir-ren kann, ist besser gewapp-net: Rolf Dobelli nimmt dietückischsten «Denkfehler»unter die Lupe, in die wirimmer wieder tappen. Undso erfahren wir, - warum wirunser eigenes Wissen syste-matisch überschätzen (undandere für dümmer halten,als sie sind), - warum etwasnicht deshalb richtiger wird, Foto: Bilderbox.de

NEUERSCHEINUNGEN

Bücherherbst 2011

Page 67: uz_10_2011

l Nr. 10 l 2011 l 6710 FRAGEN AN l UZ

HANS JÜRG SCHWENDENER, POGGENPOHL GROUP (SCHWEIZ) AG

Gutes Personal ist das A und O

HANS JÜRG SCHWENDENER

1. Warum sind Sie Unternehmer

geworden?

Ich bin in einem vom Unternehmertumgeprägten Umfeld aufgewachsen. Schonals Jugendlicher war bei mir der Wunschentstanden einmal als erfolgreicherUnternehmer wirken zu können. Miteinem motivierten Team Dinge verändernzu können und eine Firma vorwärts zubringen, betrachte ich als eine äusserstbefriedigende Aufgabe.

2. Wenn nichts unmöglich wäre, was

wäre Ihr Traumjob?

Ich bin mit meinen beruflichen Aufgabensehr zufrieden und kann mir daher kei-nen anderen Traumjob vorstellen.

3. Was mögen Sie nicht an Ihrer

Branche?

Es gibt nicht ein spezifisches Thema inunserer Branche, welches ich nicht mag.Im Gegenteil, ich denke mit den vielenFacetten (Architektur, Formen, Farben,Materialisierungen u. a.) bietet unsereBranche ein äusserst vielseitiges undspannendes Aktionsfeld an.

4. An welches Ereignis in Ihrer

Karriere erinnern Sie sich am

liebsten?

Es sind verschiedene Ereignisse, welcheich in bester Erinnerung habe. Ein schö-nes Ereignis ist für mich immer dann,wenn wir die letzten Montagearbeiten fürunsere Küchen abschliessen können undunsere Produkte zur Zufriedenheit unse-rer Kunden übergeben können. Mit unse-ren Produkten «der kompletten Küche»,haben wir das Glück, einen der wichtigs-ten und zentralsten Beiträge zu einerWohneinheit leisten zu können. Mit denmodernen Baukonzepten, offene Küchenbis hin zum Ess- und Wohnraum, kannPoggenpohl ausserdem als Trendsetterneue Impulse in diesen Bereichen vermit-teln.

5. Was war Ihr grösster Fehlentscheid?

Ich glaube, jeder Unternehmer trifft vonZeit zu Zeit auch Fehlentscheide. In mei-ner persönlichen Erfahrung habe ich fest-gestellt, dass bei den Stellenbesetzungenam meisten Fehlentscheide stattfinden.Ich bin daher der Meinung, dass es sichlohnt, besonders in diesem Bereich vielGeduld und Zeit zu investieren.

6. Welche Persönlichkeit hätten Sie

schon immer einmal gerne

getroffen?

Ich kann keine spezifische Person nen-nen. Ich arbeite generell sehr gerne mit

verschiedenen Menschen zusammen. Esmacht mir immer wieder Freude, unter-schiedliche und neue Persönlichkeitenmit ihren Meinungen und Ideen kennenzu lernen.

7. Worüber können Sie sich ärgern?

Über die tägliche Flut von Mails mit zumTeil unnötigen oder nicht wichtigenInhalten.

8. Wie erholen Sie sich vom Stress?

Ich empfinde das Arbeiten nicht alsStress, benötige aber trotzdem auch mei-nen regelmässigen Ausgleich. DasWochenende geniesse ich zusammen mitmeiner Familie. Zwischendurch spieleich gerne Tennis oder gehe Joggen. ImWinter ist eine bis zwei Wochen Skiur-laub fest eingeplant.

9. Was zeichnet die Schweizer

Wirtschaft aus?

Ich habe während insgesamt vier Jahrenin verschiedenen Ländern, u.a. im NahenOsten, aber auch in Zentraleuropa gear-beitet. Dabei ist mir aufgefallen, dass wirin der Schweiz im Vergleich zu anderenLändern immer noch sehr hohe Stan-dards, beispielsweise bezüglich Zuverläs-sigkeit, Termintreue und Ausführungs-qualität haben. Diese hohen Standardshaben meiner Meinung nach der Schwei-zer Wirtschaft stets geholfen, sich mitTop-Produkten und Spezialitäten imWeltmarkt nachhaltig zu positionieren.Nebst diesen Werten helfen uns auch dashohe Bildungsniveau, die ausgezeichneteInfrastruktur und die guten Sozialwerke.

10. Was wünschen Sie sich für die

Schweiz?

Ich hoffe, dass sich unsere aktuelle Fran-kenstärke bald wieder normalisiert. Ichwünsche uns, dass wir nicht in eine wirtschaftliche Krise hinein schlitternwerden.

Foto: zVg

Unternehmen: Poggenpohl Group (Schweiz) AG; Vertrieb von Küchen der Marken Pronorm und Poggenpohl inder Schweiz. In Österreich Vertrieb von Poggenpohl Küchen.

Position: CEO der Poggenpohl Group (Schweiz) AG

Erster Job: In der Jugend u.a. als Helfer in der «Glasi» in Hergiswil.

Werdegang: Unterschiedliche Funktionen und Tätigkeiten in Vertrieb und Marketing u.a. Leiter Tankstellen -geschäft bei ARAL Belgien. Mit 43 Jahren Geschäftsführer einer Tochtergesellschaft innerhalb derSchulthess Group.

Ausbildung: Lehre als Chemielaborant, Handelsschule, Fachhochschule Wirtschaft, eidg. Diplom Marketingleiter

Liebste Hobbies: Segeln, Tennis, Jogging, Skifahren

Zivilstand: Verheiratet mit Rita, zwei Kinder Yannic 19 Jahre, Xenia 17 Jahre.

Page 68: uz_10_2011

68 l Nr.10 l 2011UZ l KAPITALMARKT

ZumVerkaufangeboten

Verkauf ProduktionsbetriebMaschinenindustrieProduktion von Maschinen -teilen und Baugruppen für dieMaschinenindustrie. Sehr flexibles, kleines Unter -nehmen. Langjähriger topKundenstamm. Standort ist imSchweizer Mittelland, der Verkaufspreis beläuft sich aufCHF 1.75 – 2 Mio.

Firma der Bauneben -branche zu verkaufenZum Verkauf steht ein langjäh-rig erfolgreich geführtesUnternehmen im BereichSchwimmbadbau und –Tech-nik. Vor 6 Jahren wurde dasEinzelunternehmen in eine AGüberführt und vom Gründerbis heute weitergeführt.

Das Unternehmen verkauftneben neuen Schwimmbädernauch Solaranlagen, Schwimm-badüberdachungen und Whirl-pools. Es ist schweizweit tätigund hat ihren Sitz im Herzender Schweiz im Kt. Bern, naheder Aargauischen Kantons-grenze.

Verkauf an / Integration inElektronikfirmaInternational ausgerichteteFirma, die Produkte im techni-schen High-End der Schallmes-sung entwickelt, herstellt undvertreibt sowie Beratungsleis-tungen erbringt sucht einenKäufer per sofort.Für den Verkauf ergeben sich3 Varianten:– Variante A: Verkauf mit

Beibehaltung der Räumlich-keiten. Verkauf an eineFirma, die Zugang zu Auto-und Lastwagenhersteller,Reifenherstellern etc.wünscht. Die Büroräumlich-keiten von derzeit 250m2

(Büro- und Werkstattbereich)werden beibehalten undkönnen nach dem Gusto desKäufers angepasst werden.Die bestehende Infrastrukturist passend eingerichtet.Voraussetzung für einen Ver-kauf: Assistenz (Pensum 40-60%) und Techniker (60%)stehen zur Verfügung

– Variante B: Integration in dieFirma des Käufers inkl.Zügeln in die Räumlichkeitendes Käufers. Weiterführungdes Service-Geschäfts in derFirma des Käufers. Vorausset-zung für eine Integration: Fir-mensitz des Käufers in ZürichNord oder West bevorzugt, 1Arbeitsplatz im Bürobereich(ca. 10m2), Möglichkeit, eineWerkstatt zu nutzen odereinzurichten mit einemArbeitstisch (ca. 10m2),Lagerraum für Komponenten(ca. 20m2), Möglichkeit, zen-trale Dienste (Versand, Tele-fon etc.) und Produktionsbe-reich (Kleingeräte) zu nutzen

– Variante C: Aktienmantel,Der Aktienmantel wird über-geben gegen ein Darlehenmit Earn-Out Beteiligung desVerkäufers.

Handelsvertreter für Steviaprodukte gesucht Wir sind eine deutsche Firmamit Hauptsitz in Essen, dieeuropaweit Steviaextrakteunter der Marke SteSweet ver-treibt. Wir setzen uns durchbiologisch zertifizierte undqualitativ hochwertige Pro-dukte von großen Unterneh-men und der Konkurrenz ab.SteSweet spricht eine gesund-heits- und nachhaltigkeitsbe-wusste Zielgruppe an. Wir bie-ten ein breitesProduktportfolio und verwen-den ansprechende Verpackun-gen, wie man auf unsererWebseite www.stesweet.comsehen kann.

Wir suchen einen Agenten,der uns langfristig in derSchweiz vertreten kann undein gutes Netzwerk in der Bio-szene und im Großhandel hat.Es besteht bereits Kontakt mitSchweizer Großhändlern, wirsuchen aber einen Handelsver-treter der zunächst die Eintra-gung unserer Produkte bei derBAG für uns durchführen kann(Steviaprodukte müssen ein-zeln registriert werden). Kun-denakquise und Kundenbe-treuung sind dann Ihrewichtigsten Aufgabengebiete,für die Sie eine Umsatzbeteili-gung bekommen.

In einigen Ländern habenwir bereits Handelsvertreter,die erfolgreich unsere Pro-dukte vertreiben. Da wir mitdieser Strategie bisher sehrgute Erfahrungen gemachthaben freuen wir uns auf Kon-takt mit Ihnen und hoffen auflange und erfolgreiche Zusam-menarbeit.Stevia Germany GmbH & Co.KG, Ursulastr. 17-19, 45131Essen, Tel.0201/7493382Fax.: 0201/7493388Mail: [email protected]

Handelsvertreter gesuchtfür Plast-Turf OyPlast-Turf ist ein weltweit ope-rierender finnischer Herstellervon Fussmatten für den Haus-eingangsbereich sowie rutsch-

festen Matten und Läufern fürFeuchtbereiche. Die Produkteim Premiumsegment bestehenüberwiegend aus LD-PE undsind 100% recycelbar. Hervor-ragende Haltbarkeit, Erweiter-barkeit und attraktive Farb-kombinationen bieten fürjeden Kunden etwas.

Wir expandieren seit eini-ger Zeit auch im deutschspra-chigen Markt und suchen fürden Ausbau unserer Marktpo-sition Partner die über langjäh-rige Erfahrungen in unsererBranche verfügen und hervor-ragende Kontakte zu Bau- undFachmärkten besitzen.

Wenn wir Ihr Interessegeweckt haben sollten, zögernSie nicht Kontakt zu unseremHerrn Klix aufzunehmen.Michael Klix, Plast-Turf OyInternational OperationsManager, Mobil: +358 20 789 [email protected]

Handelsvertreter gesuchtfür Twentebelt B.V.Die Twentebelt BV ist ein kun-denorientiertes Unternehmenmit offener Unternehmenskul-tur und engagierten Mitarbei-ter. Unsere innovativen Pro-blemlösungen fürprofessionelle Anwendungenin der Fördertechnik erarbeitenwir in enger Abstimmung mitunseren Kunden.

Für diese Herausforderungsuchen wir eine selbstständigePersönlichkeit, die sich durchstarke Kundenorientierungauszeichnet und bereits in derNahringsmittelindustriebekannt ist. Sie sind eineaktive, engagierte Person,haben Freude am Umgang mitMenschen und zeichnen sichdurch verkäuferisches Talentund den Willen zum Erfolgaus. Mobilität und Flexibilitätsind für Sie selbstverständlich.Ein sympathisches Auftretenund Erscheinungsbild rundendas Profil unseres Wunschkan-didaten ab.

Sind Sie interessiert aneiner Tätigkeit für ein erfolg-reiches Unternehmen? Dannsenden Sie Ihre vollständigenschriftlichen Bewerbungsun-terlagen bitte an unserenHerrn Wesselink. Gerne steht

KMU SWISS VERANSTALTUNGEN:

20.10.2011 KMU SWISS Infotable 10-11, «Ein Blick hinter die Kulissen bei Orange &Nokia»,

Warum es Innovation braucht und warum die Innovation Kreativität im Herzenträgt. Was ist Innovation wirklich? Was sind tolle Beispiele dafür? Warum istKreativität das Geschäftsmodell der Zukunft?

Diesen allgemeinen Fragen und der spezifischen Frage «Was bedeutet Innovationfür Orange?»geht der Infotable auf den Grund. Beim Besuch von Orange unddem Blick hinter die Kulissen wird aufgezeigt, was Sie in Zukunft in der Telekom-munikation erwartet und in welche Richtung sich das Netzwerk entwickelt. Wel-che Entwicklungsmöglichkeiten bestehen, wo hat es Verbesserungs- und Opti-mierungspotential? Nokia Telefone sind seit Jahren für grossartige Dinge bekannt– und die Sprachqualität ist definitiv eines von Ihnen. Wie also kann ein Telefondie Sprachqualität verbessern?

Mit einer neuen Audio-Technologie namens «HD-Voice» Mehr dazu am Infotablebei Orange – lassen Sie sich entführen in die spannende Welt der Telekommuni-kation.

22.10.2011 KMU SWISS Golfweek 2011, Entfliehen Sie den kühlen Herbsttagen unsererRegion und spielen Sie Golf an der Costa del Golf in der sonnigen Region Anda-lusiens. 8 resp. 4 Tage Golf, Spass, Erholung und Networking. Bei der Auswahlder Golfplätze haben wir uns auf die uns bekannten, schönsten Plätze festge-legt.

17.11.2011 KMU SWISS Infotable 11-11, «Das Leitsystem der VBZ – ein Blick hinter dieKulissen». Wo immer in Zürich neue Lebens- und Arbeitsräume entstanden sind,wurde auch der öffentliche Verkehr ausgebaut. Die VBZ Züri-Linie transportiertheute über 40% mehr Fahrgäste als noch vor 25 Jahren. Als Fahrgast sieht manan die Fahrzeuge und beurteilt die Reise-Qualität durch die Eindrücke, Erlebnisseund Pünktlichkeit. Komfortabel werden auf der Haltestelle die nächstenAbfahrtszeiten angezeigt. Was steckt aber dahinter, wie organisiert sich der ÖV?Ein Blick hinter die Kulissen verrät das Unsichtbare.

Weitere und detaillierte Informationen finden Sie auf www.kmuswiss.ch

Weitere Informationen auf

Page 69: uz_10_2011

l Nr. 10 l 2011 l 69KAPITALMARKT l UZ

er Ihnen für Vorabauskünfte,unter +31742424705 zur Ver-fügung oder orientieren Siesich im Internet unter:www.twentebelt.comTwentebelt BVPetroleumhavenstraat 1-37553 GS HengeloNiederlandeTelefon: +31742424705E-mail: [email protected]

Handelsvertreter gesuchtfür Wintersteiger AGWir sind ein führendes, inter-national tätiges Maschinenbau-unternehmen mit Stammsitz inRied im Innkreis und suchenHandelsvertreter für unserGeschäftsfeld DRYTECH, DRY-TECH - Schweiz

Das Geschäftsfeld DRY-TECH befasst sich mit Lösun-gen zur Trocknung, Entkei-mung undGeruchsneutralisierung allerArten von Arbeits- und Einsatz-kleidung. Unsere Produkte(Stiefel-, Schuh-, Helm- undHandschuhtrockner sowie Tro-ckenschränke) werden in denBereichen Bauindustrie, Ener-gie und Umwelt, Produktion,im kommunalen Sektor undvielen weiteren Branchen ein-gesetzt. Im Rahmen der weite-ren Expansion sind wir auf derSuche nach engagierten Han-delspartnern in den LändernÖsterreich, Deutschland undSchweiz. Idealerweise sind Siebereits als selbständiger Han-delsvertreter in verwandtenbzw. ähnlichen Branchen tätigund runden durch unsere Pro-dukte Ihr Sortiment entspre-chend ab.Für diese Position bringen Siemit:– Langjährige Erfahrung im

Außendienst und Vertrieb – Gute Kundenkontakte bzw.

ein aktives Netzwerk – Selbständige Arbeitsweise,

Engagement und hohe Ein-satzbereitschaft

– Professionelles AuftretenWir bieten Ihnen:– Eine hochwertige und

zukunftsträchtige Produktpalette

– Umfassende Marketing- undVertriebsunterstützung

– Laufende Schulungen undausgezeichnete Betreuungdurch unser Team

– Die Rahmenbedingungeneines erfolgreichen, interna-tionalen Konzerns

Wenn wir Ihr Interesse an die-

ser anspruchsvollen undherausfordernden Aufgabegeweckt haben, freuen wir unsauf Ihre aussagekräftigeBewerbung. Bitte richten Siediese schriftlich an:WINTERSTEIGER AG, A-4910Ried i. I., Dimmelstrasse 9, z.H.Mag. Günter Wagner, E-Mail:[email protected] Weitere Informationen findenSie unterwww.wintersteiger.com

Handelsvertreter gesuchtfür Mäder pressenOffre de représentation pour laSuisse Romande. Afin de déve-lopper nos ventes dans la par-tie francophone de la Suisse,nous recherchons une collabo-ration avec un vendeur techni-que indépendant ou uneSociété de vente de produitstechniques.

La communication avecnotre société se déroulera depréférence en allemand.

Si une collaboration vousintéresse, n'hésitez pas à pren-dre contact avec MonsieurMichael Jakobi, mäder pressenGmbH, Robert-Bosch-Str. 1378579 Neuhausen ob EckDeutschlandTél. : [email protected]

Handelsvertreter gesuchtfür Comodo ItaliaCOMODO ITALIA s.r.l. wurde1987 gegründet. In nur weni-gen Jahren wurde sie eine derführenden Firmen in Süditalienin der Produktion von Sofa-bettbeschlägen. Alle Produkteunterliegen einem fortwähren-den Wandel in Design und inder technischen Ausführung,um das Sortiment immer aufdem neuesten Stand zu halten.Einige Produkte sind zum inter-nationalen Patent angemeldet.

Das Hauptaugenmerk desUnternehmens liegt auf derZufriedenstellung seiner Kun-den. Deshalb wird der Produk-tionsvorgang und der Kunden-service stets verbessert. DieVertriebsstruktur des Unter-nehmens wurde in den letztenJahren soweit ausgebaut, dassCOMODO ITALIA s.r.l. nunsowohl auf dem nationalen alsauch auf dem internationalenMarkt präsent ist. Um seinePosition auf dem dänischen,dem schweizer und dem deut-schen Markt zu sichern, suchtCOMODO ITALIA s.r.l. einen

Vertreter für seine Produkt -palette.

Gesucht wird deshalb einVertreter mit folgenden Eigen-schaften:– Er arbeitet für unterschiedli-

che Unternehmen, die in derSofabett-Branche tätig sind(z.B. im Bereich PUR-Schäume, Leder und Stoffe,Riemen, usw.);

– Er hat Erfahrung in der Pols-termöbelbranche.

Bei Interesse wenden Sie sichan folgende Adresse:COMODO ITALIA s.r.l.Via dell'Orzo, 53/55/57, Z.I. 70022 Altamura (Bari) -Italy P.IVA IT03738300726Tel. (+39) 080 3101078Fax (+39) 080 3103449 -www.comodoitalia.it [email protected]

Drogerien und Apothekensowie eventuell auch in aus-ländischen Drogeriemärkten.Bereitschaft für Übernahme,Beteiligung oder auch nurKooperation ist vorhanden.

Betriebe in Nachfolge- bzw.UmbruchsituationIndustrieholding sucht Unter-nehmen in Nachfolge- bzw.Umbruchsituationen undbringt als Investor zusätzlichoperativen Mehrwert ein zurSchöpfung bestehender Ver-besserungspotenziale.

Engagement: finanziellesEngagement wie auchManagementkapazitätRegion: Ganze Schweiz undAusland Umsatzkategorie:CHF 15 Mio.

Acquisition of spin-offs orcompanies As an entrepreneurial teamwith consulting, leadershipand industry experience, wefocus on the acquisition anddevelopment of spin-offs ofbusiness units or companieswith weak returns andrestructuring needs. Due toour longtime experience insuch situations, we are able togenerate the optimal value forour portfolio companies. Thesupport in all our engage-ments is very active andhands-on. In teams consistingof former consultants andindustry experts, we activelyassist with efficiency improve-ments as well as permanentstrategic development. Ourgoal is to generate a sustaina-ble positive development forour portfolio companies. Asnot being a fund-basedinvestment company, we canact in a quick and professionalway and are not primarily ori-ented towards short-termresults, but focused on sustai-nable added value. Region:Europe Referenz: MilanoTur-nover-category: EUR 10 Mio.to EUR 200 Mio. Innovative TechnologiesBuysideSwiss entrepreneur lookingto acquire a technology leading SME.

The company is producinginnovative, leading technolo-gies in the life science sector(especially medical techno-logy), the environmental technology or the engineering/ machinery industry. Thecompany has a premium qua-

lity angle and promisesgrowth beyond 10% perannum. The company has aninternational client base orhas the potential to expandbeyond its home base in thenear future. The company iseither healthy or in short termfinancial distress; turnaroundsin an operational sense are ofno interest, nor are start-upsand firms that have not rea-ched a cash flow positivestage for at least 2 consecu-tive years.

The investor is a privateentrepreneur with a long terminvestment horizon (20–30years) and the interest togrow the company beyondcurrent horizons assuming a managerial role. Preferenceis a succession planning situation.

Unternehmen in Restrukturierungs- oderWachstumsphaseIm Auftrag eines erfahrenen,erfolgreichen und kapitalkräf-tigen Schweizer Unternehmer-/ Investorenteams suchen wirUnternehmen zwecks Über-nahme oder Beteiligung.Standort Schweiz oderangrenzendes Ausland Attraktive Produkte / Dienst-leistungen mit substantiellemMarktanteil Kapitalbedarf zurRestrukturierungs- oderWachstumsfinanzierungBedarf an / Bereitschaft fürManagement-UnterstützungNicht in Frage kommen IT- oder BioTech-UnternehmenGeboten wird CHF 5 – 15Mio. Kapital und/oder Darlehen Sehr schnelle Entscheidungen (keine Dritt- oder Refinanzierungnötig)

Erstklassiges Beziehungs-netz in verschiedene Branchenund Märkte VR-Mandat undManagement-Unterstützung.

Produktions- und Handels-betrieb gesucht (MBI)Bau, Detailhandel, Unter -nehmensbezogene Dienst -leistungen, BaunebenbrancheUnser Mandant sucht einUnternehmen im Bereich Produktion und Handel zumKauf oder (MBI). Die Firmasollte einen Umsatz von rundCHF 2 bis CHF 4 Mio. erwirtschaften und rund 10–12 Mitarbeiter beschäftigen.

Zum KaufgesuchtBeteiligung Grundnah-rungsmittelbranche

Beteiligung in Grundnah-rungsmittelbranche gesucht.

Erfahrene Unternehmermit ausgewiesener betriebs-wirtschaftlicher und sozialerKompetenz suchen KMU inder deutschen Schweiz zumKauf. Das gesuchte Unterneh-men sollte in der Produktionund / oder Verarbeitung vonGrundnahrungsmitteln tätigsein und über Innovations-und Entwicklungspotenzial indieser Branche verfügen.Auch Wachstums- und Turn-Around-Situationen werdengerne geprüft.

Unsere Klienten wollensich finanziell und auf strate-gischer Ebene engagieren, dieoperative Leitung wird nichtangestrebt.

Medizin, Hygiene, Körper-pflegeErfolgreiches KMU in der Ost-schweiz sucht zur Ergänzungseines Sortimentes im BereichMedizin, Hygiene und Körper-pflege innovative Produktezum Vertrieb in Schweizer

Page 70: uz_10_2011

70 l Nr.10 l 2011UZ l DAS LETZTE

Rationierung des BierkonsumsGemäss einer von der Eidg. Alkoholverwaltung und demVerband der Milchproduzenten in Auftrag gegebenen Stu-die ist Bier nach wie vor einer der grössten Risikofaktorenfür die Gesundheit der Leber. Das BAG schlägt vor, den Ver-kauf von Bier auf den Zeitraum vom 16. Juli bis 1. Augustund vom 16. bis 24. Dezember zu beschränken. Die Braue-reien haben bereits mit dem Referendum gedroht.

Ausstieg aus der SchokoladeParallel zur laufenden Unterschriftensammlung der SVP füreine autarke Lebensmittelproduktion strebt der Verein zurFörderung endemischer Pflanzen ein Verbot des Importsvon Kakaobohnen an. Der Schweizerische Gewerkschafts-bund unterstützt diese Bestrebungen nicht nur aus Sorgeum die Volksgesundheit, sondern auch im Hinblick auf neueArbeitsplätze in der Süssmostproduktion.

Lenkungsabgabe auf SchweinefleischDer Verband der Gemüseproduzenten weist in einer Auf-klärungskampagne an Grundschulen auf die verheerendeWirkung von übermässigem Genuss von tierischem Eiweiss(Übersäuerung, Gicht usw.) hin und verteilt Kleber mit derNahrungspyramide. Gleichzeitig arbeitet eine Kommissiondes Nationalrats an einer Verordnung zur kostenlosenAbgabe von Rüben und Bohnen im Detailhandel. Die darausentstehenden Kosten sollen mit einer neuen Lenkungsab-gabe auf Schweinefleisch gedeckt werden.

Vorsicht vor einheimischem FischDie Interessengemeinschaft zum Schutz vor schwermetall-haltigen Lebensmitteln weist in ihrem Jahresbericht auf dieüberhöhten Kadmiumwerte in einheimischen Bachforel-len hin. Ihr Präsident, NR Wilfried Tanner, SP, hat in derletzten Session eine Motion zur Ausarbeitung eines allge-meinen Verbots von Fang, Handel und Verzehr von einhei-mischem Fisch eingereicht. Dank der Unterstützung desTierschutzes sind die Prognosen für ein Zustandekommengünstig.

Substitution des KopfsalatsNicht nur im Winter werden regelmässig zu hohe Nitrat-werte im Blattsalat gemessen. Seit dem Erscheinen des Bestsellers von Dr. h.c. Manfred Blender «Kopfsalat – derheimliche Killer» ist der Konsum um ein Drittel einge -brochen, ohne dass die Bevölkerung deswegen an Vitamin-mangel leiden würde. Blender empfiehlt, Salat gänzlich ausdem Speiseplan zu entfernen und allfälligen Mangeler -scheinungen kontrolliert mit Nahrungsergänzungs -tabletten vorzubeugen. Blender ist Gründer und Hauptak-tionär der HNA Health Nutrition Academy mit Sitz inCampione.

Gemäss Pressemitteilung des BAG Bundesamts für Gesundheitswesen soll

im Auftrag des Bundesrats eine umfassende Kampagne zur Rettung der

Volksgesundheit geplant werden. Die folgenden Vorschläge liegen sowohl

der Lebensmittelindustrie als auch den Konsumentenschutzorganisationen

zur Vernehmlassung vor.

FettsteuerFett macht dick. Nachdem jahrelange Aufklärungsarbeit vonMedizinern sowie Herstellern von Personenwaagen undBikinis nichts gebracht haben, nimmt sich die Politik desProblems an. Der Nationalrat möchte mit Ausnahme von bio-logisch dynamisch hergestelltem Rapsöl und fettloser But-ter (Fettgehalt max. 35%) sämtliche Öle und Fette verbie-ten, während der Ständerat mit einer Kompromisslösungliebäugelt, die den Butterproduzenten eine Übergangsfristvon fünf Jahren ab Inkrafttreten des Gesetzes einräumt.

Das Ende des BlumenkohlsNachdem in einem asiatischen Restaurant im Aargau Blu-menkohl mit leicht erhöhten Cäsiumwerten gefundenwurde, haben sich die Gastronomen und der Bauernver-band auf ein befristetes Blumenkohlmoratorium geeinigt.Die zu erwartenden Einnahmenausfälle sollen vom Bundmittels einer ebenfalls befristeten Erhöhung der Mehrwert-steuer kompensiert werden.

HühnereierHühnereier enthalten im Vergleich zu Kichererbsen einMehrfaches an Cholesterin. Dass sie nicht längst verbotensind, dürfte im Zusammenhang mit ihrer Bedeutung alsSymbol für Fruchtbarkeit und als Füllmaterial für Osternes-ter liegen. Nun haben die Befürworter eines absoluten Eier-verbots unerwartet Schützenhilfe von den Lebensversiche-rern bekommen, die mit einem Gutachten nachweisenkönnen, dass der tägliche Konsum von mehr als zwölf Eiernin einem Langzeitversuch zu signifikanten Folgen im Ver-dauungstrakt führen kann.

KartoffelSolanum Tuberosum steht seit der Einführung in Europa unterGeneralverdacht. Als Nachtschattengewächs ist sie grund-sätzlich giftig. Mathematiker an der Universität Lienz habenzudem in einer Korrelationsanalyse festgestellt, dass in einemburgenländischen Dorf Bauerntöchter geringere IQ-Werte auf-weisen, wenn sich ihre Eltern mit Kartoffelschnaps ernähren.

GlockenäpfelHätten wir nur auf die Zahnärzte gehört. Während nochim letzten Jahrhundert ernsthaft behauptet wurde, der Ver-zehr eines Apfels sei der Verwendung einer Zahnbürste inhygienischer Hinsicht ebenbürtig, weisen die Zahnärzteunermüdlich auf den Säuregehalt von Früchten und derenzerstörerische Wirkung auf den Zahnschmelz hin. Inzwi-schen ist die zuständige Task Force im BAG so weit, einallgemeines Verbot von Früchten mit einem pH-Wert vonunter 5.5 zu formulieren. Der Antrag der Zahnärzteschaft,an den Schulen kostenlos pH-neutrale Schokolade zu ver-teilen, dürfte jedoch am Widerstand der SVP scheitern.

RUEDI STRICKER

Der Autor ist

Inhaber der

Beratungsfirma

Stricker

Consulting

in Speicher AR.

www.stricker-consultung.ch

VON RUEDI STRICKER

«Ausstieg aus der Schokoladenproduktion . . .»

Foto: bilderbox.de

Page 71: uz_10_2011

www.thomasmatter.ch, Überparteiliches Komitee «Thomas Matter in den Nationalrat», Toggwilerstrasse 96, 8706 Meilen

Wir empfehlen Ihnen

Thomas Matterzur Wahl in den Nationalrat ...

Thomas Matter wird weiter auch von über 380 Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur und Politik unterstützt. Siehe www.thomasmatter.ch

Beatrice TschanzKommunikationsberaterin

Peter SpuhlerNationalrat, CEO Stadler Rail Group

... weil ich grösste Achtung vor Thomas Matter habe. Er ist ein sehr liberaler, gescheiter, dynamischer und überlegter Mensch. Thomas Matter muss nach Bern!

... weil wir in Bern mehr Unternehmerpersönlich-keiten mit wirtschafts- und fi nanzpolitischer Erfahrung brauchen, die sich für einen attraktiven und konkurrenzfähigen Wirtschaftsstandort Schweiz einsetzen!

Page 72: uz_10_2011

Der Zoo Zürich ist Business Sunrise Kunde, weil auch er innovative Projekte realisiert.

Dr. Alex Rübel, Direktor Zoo Zürich

Der Zoo Zürich gehört zu den innovativsten Zoos der Welt und ist ständig bestrebt, noch besser zu werden. Business Sunrise hat eines der modernsten und besten Telekommunikationsangebote der Schweiz und investiert stetig in neue Technologien. So sind unsere Kunden immer auf dem neusten Stand. Wechseln auch Sie zu Business Sunrise. Weil Sie dort nicht nur die attraktivsten Kommunika tionslösungen erhalten, sondern auch einen Service, der genau auf Sie abgestimmt ist. business-sunrise.ch