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2009/2 Informationsschrift des Vereins Deutscher Druckingenieure e.V. INHALT Der VDD bei Windmöller & Hölscher Die Lage der Druckindustrie - Dr. Nora Lauterbach, bvdm, Wiesbaden Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Druckindustrie Beatrice Klose INTERGRAF, Brüssel China als Wettbewerber - Roger Starke, VDMA, Frankfurt/Main Der VDD bei manroland VDD Reiseangebote Prof. K.R. Scheuter feierte 90. Geburtstag Jahrbuch der Druckingenieure 2009/200 Internas In Fortführung des Themas der VDD- Jahrestagung 2008 in Stuttgart setzte in diesem Jahr der Vorstand die Besichti- gung eines Unternehmens des Verpak- kungsdruckmaschinenbaus auf das Pro- gramm der Jahrestagung 2009 in Osna- brück, bzw. Lengerich-Westfalen. Mit „W&H“, wie die Windmöller & Höl- scher KG in der Branche genannt wird, wählte man ein wahres Vorzeigeunter- nehmen aus, die hohe Beteiligung von 64 Personen an der Besichtigung beweist dies. Der Berichterstatter kennt das Un- ternehmen bereits aus den 970er Jahren, als der geschäftsführende Gesellschafter, Dr. Max Gennerich, der Vorsitzende der Fachgemeinschaft Druck- und Papier- technik im VDMA war und schon damals die Fertigungstechnik auf einem Höchst- stand präsentierte und damit ein Vorbild für viele abgab – sogar Dr. h. c. Hubert H. A. Sternberg von der Heidelberger Druckmaschinen AG zeigte sich damals von dem Gesehenen sehr angetan. Ne- ben Dr. Gennerich genossen damals sei- ne Schwägerin, Fräulein Windmöller als große Dame im Hintergrund, und sein Schwager, Herr Wagner, großes Ansehen im VDMA und in der Branche. Inzwischen wird das traditionsreiche Fa- milienunternehmen, gegründet 869 von Gottfried Windmöller und Hermann Höl- scher, von einem bestellten Geschäfts- führungs-Trio, Dr. Jürgen Vutz (Vorsit- zender), Peter Steinbeck und Theodor Dietermann geleitet. In Vertretung des Vorsitzenden, der auf einer Geschäfts- reise war, begrüßte uns Dr. Christoph Herschbach, der Leiter der Abteilung Marketing und Geschäftsentwicklung. Er führte auch in die ½-stündige Werksbe- sichtung ein, wobei er vom Kundenbera- ter für Flexo- und Tiefdruckmaschinen, Dülent Dil, unterstützt wurde. W&H: „Flexible Verpackungen sind unsere Welt“ „Flexible Verpackungen sind unsere Welt“, begann Dr. Herschbach seine Aus- führungen. Dabei könne man drei Pro- duktbereiche unterscheiden: Extrusion, Druck und Veredelung und Verarbeitung. Diese machen insgesamt 50 verschiede- ne Maschinentypen aus, die von 200 (in Lengerich 600) Mitarbeitern welt- weit an 6 Standorten bei einem Umsatz von ca. 500 Mio. € produziert werden. Bei der Extrusion sind es die Blasfolien- anlagen vom Typ VAREX, beim Druck und der Veredelung die Flexodruckma- schinen VISTAFLEX und MIRAFLEX (Letztere eine kostengünstige Variante), und die Tiefdruckmaschinen HELIO- STAR. Den Bereich Verarbeitung bilden die Schlauchmaschinen FFS, die Form- Fill-Seal-Maschinen, die 2200 Säcke pro Stunde befüllen können. Im AM-Tuber werden verschiedene Papierlagen zu ei- nem Schlauch zusammengelegt und mit einem Bodenleger versehen. Auf diesem Gebiet hat man einen Weltmarktanteil von 80%. Dazu kommen noch die FIL- MEX zur Herstellung von flachen Gieß- folien und die FILMATIC zur Erstellung von Wickeln. Der VDD bei Windmöller & Hölscher – ein Vorzeigeunternehmen für Verpackungsdruckmaschinen

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2009/2

Interne Informationsschrift des Vereins Deutscher Druckingenieure e.V. Informationsschrift des Vereins Deutscher Druckingenieure e.V.

INHALTDer VDD bei Windmöller & Hölscher

Die Lage der Druckindustrie - Dr. Nora Lauterbach, bvdm, Wiesbaden

Wettbewerbsfähigkeit der europäischen DruckindustrieBeatrice Klose INTERGRAF, Brüssel

China als Wettbewerber - Roger Starke, VDMA, Frankfurt/Main

Der VDD bei manroland

VDD Reiseangebote

Prof. K.R. Scheuter feierte 90. Geburtstag

Jahrbuch der Druckingenieure 2009/20�0

Internas

In Fortführung des Themas der VDD-Jahrestagung 2008 in Stuttgart setzte in diesem Jahr der Vorstand die Besichti-gung eines Unternehmens des Verpak-kungsdruckmaschinenbaus auf das Pro-gramm der Jahrestagung 2009 in Osna-brück, bzw. Lengerich-Westfalen. Mit „W&H“, wie die Windmöller & Höl-scher KG in der Branche genannt wird, wählte man ein wahres Vorzeigeunter-

nehmen aus, die hohe Beteiligung von 64 Personen an der Besichtigung beweist dies. Der Berichterstatter kennt das Un-ternehmen bereits aus den �970er Jahren, als der geschäftsführende Gesellschafter, Dr. Max Gennerich, der Vorsitzende der Fachgemeinschaft Druck- und Papier-technik im VDMA war und schon damals die Fertigungstechnik auf einem Höchst-stand präsentierte und damit ein Vorbild für viele abgab – sogar Dr. h. c. Hubert H. A. Sternberg von der Heidelberger Druckmaschinen AG zeigte sich damals von dem Gesehenen sehr angetan. Ne-ben Dr. Gennerich genossen damals sei-ne Schwägerin, Fräulein Windmöller als große Dame im Hintergrund, und sein Schwager, Herr Wagner, großes Ansehen im VDMA und in der Branche. Inzwischen wird das traditionsreiche Fa-milienunternehmen, gegründet �869 von Gottfried Windmöller und Hermann Höl-scher, von einem bestellten Geschäfts-führungs-Trio, Dr. Jürgen Vutz (Vorsit-zender), Peter Steinbeck und Theodor Dietermann geleitet. In Vertretung des Vorsitzenden, der auf einer Geschäfts-reise war, begrüßte uns Dr. Christoph Herschbach, der Leiter der Abteilung Marketing und Geschäftsentwicklung. Er führte auch in die � ½-stündige Werksbe-sichtung ein, wobei er vom Kundenbera-

ter für Flexo- und Tiefdruckmaschinen, Dülent Dil, unterstützt wurde.

W&H: „Flexible Verpackungen sind unsere Welt“„Flexible Verpackungen sind unsere Welt“, begann Dr. Herschbach seine Aus-führungen. Dabei könne man drei Pro-duktbereiche unterscheiden: Extrusion, Druck und Veredelung und Verarbeitung. Diese machen insgesamt 50 verschiede-ne Maschinentypen aus, die von 2�00 (in Lengerich �600) Mitarbeitern welt-weit an �6 Standorten bei einem Umsatz von ca. 500 Mio. € produziert werden. Bei der Extrusion sind es die Blasfolien-anlagen vom Typ VAREX, beim Druck und der Veredelung die Flexodruckma-schinen VISTAFLEX und MIRAFLEX (Letztere eine kostengünstige Variante), und die Tiefdruckmaschinen HELIO-STAR. Den Bereich Verarbeitung bilden die Schlauchmaschinen FFS, die Form-Fill-Seal-Maschinen, die 2200 Säcke pro Stunde befüllen können. Im AM-Tuber werden verschiedene Papierlagen zu ei-nem Schlauch zusammengelegt und mit einem Bodenleger versehen. Auf diesem Gebiet hat man einen Weltmarktanteil von 80%. Dazu kommen noch die FIL-MEX zur Herstellung von flachen Gieß-folien und die FILMATIC zur Erstellung von Wickeln.

Der VDD bei Windmöller & Hölscher – ein Vorzeigeunternehmen für Verpackungsdruckmaschinen

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Extrusionsanlagen fordern höchste Präzision

Dr. Herschbach und anschließend Herr Dil erklärten die Maschinen im Einzel-nen. Am Anfang der Blasfolienanlagen steht ein Extruder, der wie ein „Fleisch-wolf“ funktioniert: ein langes Rohr, in dessen Inneren sich eine lang gezogene Schnecke dreht, wobei sich das so be-förderte Kunststoff-Granulat aufheizt und schmilzt, damit es durch Düsen ge-presst werden kann. Das „Herzstück“ ist der sich anschließende Blaskopf, ein Wendelverteiler, der den Extrusionsstoff kreisförmig zu einem Ring formt, der aufgeblasen werden kann. Dabei werden gleichzeitig mehrere Schichten zusam-mengeführt, z. B. eine für die Festigkeit, eine für die Schönheit und eine für die gute Verschweißbarkeit. Heute können es bis zu 9 Schichten sein, wobei zwischen den Schichten Klebstoff zugeführt wird. MAXICONE nennt sich diese 9-Layer-Coextrusion. Während ein menschliches Haar 75,9 µm misst, können die einzel-nen Schichten bis zu 20 µm dünn sein.

Systempartner, Innovationsführer und Komplettlieferant

Bevor sein Kollege Bülent Dil die Druck-maschinen erklärte, ging Dr. Herschbach noch auf einige Marketingdaten ein. W&H zeichne sich als Systempartner und Innovationsführer aus und könne mit seiner weltweiten Präsenz komplette Verpackungsfabriken einrichten. Diese Dienstleistungen werden am Firmensitz Lengerich-Westfalen in einem Techni-kum auf 5000 m² Fläche mit Kunden-vorführungen, Schulungen, Anwen-dungstechnik-Entwicklungen und F & E unterstützt. Mit mehr als �500 Patenten stützt man sich auf ein fundiertes Know-how – fast in jedem der 3 Bereiche kann man wegweisende Entwicklungen nach-weisen, die zum Teil heute Allgemeingut geworden sind. 8% des Umsatzes gehen in F&E. W&H ist in 90 Ländern der Erde vertreten, in �5 mit eigenen Niederlas-sungen, und in �3� Ländern aller 5 Kon-tinente hat man Kunden zu verzeichnen. Westeuropa führt dabei mit 22% die Liste an, gefolgt von Osteuropa und Nordame-rika mit je �7%, dem Mittleren Osten mit �6%, Deutschland mit �2% und Fernost mit ��%. Nach Produktbereichen sind es in der Extrusion 3�%, in Druck und Ver-edelung 28%, in der Verarbeitung 23% und im Service �8%. Insgesamt wurden �600 Extrusionsanlagen, 2050 Druck-maschinen, 600 Schlauchmaschinen,

750 Bodenleger und 750 FFS-Anlagen geliefert, wobei die Maschinen eine Le-bensdauer von 6-7 Jahren haben.

Flexo- und Tiefruckverpackungsma-schinen

Herr Bülent Dil erklärte danach die Ver-packungsdruckmaschinen VISTAFLEX für Flexodruck und HELIOSTAR für Tiefdruck. Bei der VISTAFLEX handelt es sich um eine Einzylindermaschine mit 8 bis �0 Druckstellen um einen großen Zentralzylinder von 3,2 m Durchmesser, der wegen der erforderlichen Rundlauf-genauigkeit von 5 µm klimatisiert ist. Die Maschinen werden bis zu Bahnbrei-ten von 2200 mm und Zylinderumfängen (repeat length) von �250 mm gebaut. Die Produktionsgeschwindigkeit liegt zwi-schen 600 und 800 m/min. Als Druckzy-linder werden Mantelzylinder (sleeves) eingesetzt, die mit VISTAPORT von Roboter-Greiferarmen in 5 Minuten ge-wechselt werden können, wobei ein Ka-merasystem von ISRA VISION mit Mo-nitor die richtige Druckanstellung über-wacht. Der Druckeinheit schließt sich ein lang gestreckter Trocknungskanal und eine Kühlwalzengruppe an, bevor das bedruckte Gut auf einem Aufwickler neben der Abwickelstation wieder aufge-wickelt wird. Die Anlage erstreckt sich auf einer Länge von 30 m. Bei der HELIOSTAR unterscheidet man zwischen einer Standard- (S) und einer Hochleistungs-Version (G). Auch hier werden Mantelzylinder (sleeves) ein-gesetzt und Bahnbreiten von �720 mm bei Zylinderumfängen von 450 bis 900 (�050) mm. Die Produktionsgeschwin-digkeit liegt zwischen 300 und 400 m/min. Zum schnellen Umrüsten werden so genannte „Silde-in carts“ verwendet (GL) oder der „Cassetten change-over“ (GE) eingesetzt. Besonders auffallend ist das gute Industriedesign bei allen Maschinen, dazu noch in einem weißen Anstrich, der die Verpflichtung zur abso-luten Sauberkeit unterstreicht.

Werksrundgang und Technikum

Der Rundgang durch die drei Werke offenbarte Fertigungstechnik auf dem höchsten Stand, dazu in einer aufge-räumten Weise und mit Anschlagtafeln, die auf die Prinzipien von Lean Produc-tion hinweisen. Dr. Herschbach erklär-te an verschiedenen Stationen, wie viel Handarbeit trotz der Automatisierung bei kritischen Maschinenteilen notwen-dig ist, die in ihrer Oberflächengüte im

� µm-Bereich liegen. Besonders beein-druckte auch die lang gestreckte Monta-gehalle, in der rund ein Dutzend Maschi-nen, quer zur Hallenachse gestellt, mon-tiert werden können. Noch ist man gut ausgelastet, doch über die Presse war zu erfahren, dass man auch hier trotz Kurz-arbeit davor steht, rund 350 Mitarbeiter wegen der Wirtschaftskrise am Standort Lengerich entlassen zu müssen.

Das Technikum im Werk � gleich neben dem Verwaltungsgebäude komplettiert W&H zu einem augenfälligen Vorzei-geunternehmen. Hier stehen fast alle Ma-schinentypen nebeneinander aufgereiht und sind nicht nur still stehende Ausstel-lungsstücke, sondern produzieren fort-laufend für die Gewinnung von Know-how und neuen Verfahrenstechniken. Es sind dies je eine MIRAFLEX CM, PO-LYREX, FILMEX, VISTAFLEX CM, NOVOFLEX CM und eine HELIOSTAR GE. In einem abgegrenzten Raum, dem „Extrusion Technology Center“ schlie-ßen sich noch eine VAREX mit Filma-tik T, TX und S an. Die VISTAFLEX CM und die HELIOSTAR GE mit 8 Tiefdruck- und 2 Schön/Widerdruck-Flexodruckwerken (Wendeeinrichtung zwischen den Tiefdruckwerken) wurden uns in Produktion vorgeführt, wobei bei der VISTAFLEX besonders das schnel-le Umrüsten mittels Roboterarmen und Kontrolle der Zylinderbeistellung mit-tels Kamerasystem von ISRA VISION beeindruckte.

Im „Extrusion Technology Center“ konn-te die Bildung der Blasfolien in einem 20 m hohen Turm verfolgt werden. Das Gra-nulat heizt sich bei der Extrusion auf 220 Grad Celsius auf – auch Temperaturen bis 250/280 Grad sind möglich. Bei Bla-sen einer �00 µ-Folie werden 2-3 Sigma, d. h. Toleranzen von 2-3% erreicht. Auf der Turmspitze wird der Schlauch flach zusammengelegt und wieder nach unten zur Konfektionierung geführt. Bei der Schlauch-Formung wird von außen und innen geblasen. Alles in einem, war dies eine sehr eindrucksvolle Demonstration.

Boris Fuchs, 12.10.2009

Die Beschlüsse der Mitgliederversamm-lung sind dem Protokoll zu entnehmen.

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Die Deutsche Bundesbank führt regel-mäßig zwei Mal im Jahr ein Konjunk-turgespräch mit den Volkswirten der Branchenverbände der Industrie durch. Ende April ist dieses Jahr dort etwas ei-genartiges passiert. Die Vertreter der gro-ßen Branchen haben sonst immer zuerst mit ihren hohen Wachstumsraten für ihre volkswirtschaftlichen Branchenergeb-nisse geglänzt, bevor wir Vertreter der kleineren Branchen von unseren beschei-denen Wachstumserfolgen am Ende Be-richt erstatten konnten. Diesmal kamen von den Großen die Schreckensmeldun-gen über zweistellige Einbrüche bei Auf-tragseingängen, Produktionsvolumen usw. Ganz düstere Bilder und im April noch kein Land in Sicht. Die Druckindu-strie als kleine Branche - der Anteil am Produktionsvolumen des Verarbeitenden Gewerbes beträgt nur �,4 % - hält sich während der Rezession dagegen bisher ganz tapfer. Im Vergleich zu den großen Branchen, wie Metallindustrie und Che-mische Industrie, liegen die Rückgänge nur im einstelligen Bereich, wie man der Grafik zu den Produktionsindizes ent-nehmen kann. Diese unerwartet „kom-fortablere“ Situation für die Druckindu-strie gab ein gutes Gefühl, das man sich gern bewahren würde. Die Erklärung für diese „verdrehten“ Verhältnisse ist die geringere Exportabhängigkeit der Druckindustrie.

Die deutsche Druckindustrie hatte be-reits 2007, als für die Gesamtwirtschaft noch ein reales BIP-Wachstum von 2,5 % ausgewiesen wurde, 0,9 % ihres Um-satzvolumens gegenüber dem Vorjahr auf 23,6 Mrd. Euro verloren. Deshalb ist für 2008 ebenfalls von einem Rückgang um � % auszugehen. Zwar werden aus der unterjährigen Erhebung des Stati-stischen Bundesamtes für den Monats-bericht des Produzierenden Gewerbes 2,2 % nominales und 2,4 % reales Um-satzwachstum für das Jahr 2008 und für 2007 jeweils 2,4 % ausgewiesen, aber diese Ergebnisse gelten seit der Anhe-bung der Erfassungsgrenze seit 2007 nur noch für 6 % unserer Betriebe: die mit 50 und mehr Beschäftigten (50+). Das Gros unserer Betriebe, d.h. 94 %, hat aber we-

niger als 50 Beschäftigte, die nicht mehr in der Monatserhebung erfasst werden. Die 3,3 Prozentpunkte Unterschied zur umfassensten Umsatzgröße für die Ge-samtbranche aus der Umsatzsteuerstati-stik zeigen auf, dass die Wachstumsbe-dingungen der kleineren Betriebe andere sind als die der 50+. Die Ergebnisse der Umsatzsteuerstatistik stehen allerdings wegen des langen Erhebungs- und Aus-wertungszeitraumes immer erst mit ca. anderthalb Jahren Verzögerung zur Ver-fügung.Knapp zwei Drittel des Produktionsvo-lumens unserer Branche sind von Wer-beausgaben abhängig (siehe Tabelle). Die Nettowerbeeinnahmen sind nach Angaben des Zentralverbandes der Deutschen Werbewirtschaft (ZAW) im Jahr 2008 um 2,2 % verschlechtert. Das Produktionsvolumen der Druckindustrie konnte deshalb auch nur moderat um 0,9 % wachsen. Größten Anteil daran hat die Produktgruppe Kataloge/Werbedrucke, die 2,5 % zulegen konnte. Zeitungen/An-zeigenblätter und Zeitschriften haben da-gegen 3,3 % bzw. 6,2 % Produktionswert gegenüber 2007 verloren. Bemerkens-wert ist, dass Druck- und Medienvorstu-fe und Druckweiterverarbeitung seit dem Jahr 2002 Wachstumsraten oberhalb der für die Druckprodukte aufweisen, was für interessante Diskussionen mit den Teilnehmern an der VDD-Seminarreihe am �8.6.2009 an der TU Darmstadt sorg-te. Denn dieses Phänomen kann als Be-leg für den Strukturwandel in der Druck-industrie hin zu Dienstleistungen dienen, wie er für die deutsche Volkswirtschaft sowohl bei der Wertschöpfung als auch bei der Beschäftigung schon seit den siebziger Jahren nachweisbar ist. Zwar wurde eingangs erwähnt, dass die Situation in unserer Branche weniger dramatisch als in anderen Industriebran-

Dipl.-Ing. Karl Heinz Mohn, Mitglied des Vorstandes des VDD mit den Referenten Beatrice Klose, INTERGRAF, Brüssel, Dr. Nora Lauterbach, BVDM, Wiesbaden und Dipl.-Ing. Roger Starke, VDMA, Frankfurt

Blick in den Hörsaal

Struktur, wirtschaftliche Lage und Aussichten der deutschen DruckindustrieDr. Nora Lauterbach, Bundesverband Druck und Medien e.V. (bvdm), Wiesbaden

VDD Seminar am 18. Juni 2009, Technische Hochschule Darmstadt

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chen ist, bei denen es bei den Produkti-onsindizes kumuliert bis April 2009 zu Einbrüchen von z.B. 26 % im Investi-tionsgüterbereich und von 25 % in der Chemischen Industrie gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum kam. Aller-dings spielen hier auch so genannte Ba-siseffekte eine Rolle, denn zu Beginn des Jahres 2008 war die Finanzkrise noch nicht voll auf die Realwirtschaft durch geschlagen. Dieser Basiseffekt über-zeichnet die Negativentwicklung des �. Halbjahres 2009 und wird sich aber im 2. Halbjahr 2009 reduzieren. Denn in der zweiten Jahreshälfte 2008 wurden Rezes-sionswirkungen in den Konjunkturindi-katoren sichtbar, die die Basiswerte z.B. beim Umsatz- und Produktionsvolumen im 2. Halbjahr 2008 reduziert haben, so dass die negativen Wachstumsraten der zweiten Jahreshälfte 2009 geringer als im �. Halbjahr sein werden.Die aktuelle Geschäftslage wird dennoch in der Druckindustrie nicht rosig einge-schätzt, denn sie hat sich seit Juni 2008 fast kontinuierlich bis auf den negativen Spitzenwert von –54 % im Juni 2009 ge-sunken. Die Geschäftserwartungen für das 2. Halbjahr sind im Zeitverlauf noch stärker gesunken, wenn auch in den letz-ten zwei Monaten mit sinkenden Raten auf einen Wert von –26 % im Juni 2009. Im Halbjahresvergleich weisen beide In-dikatoren eine Verschlechterung um nahe 40 Prozentpunkte auf. Der ZAW progno-stiziert, dass die Investitionsausgaben für Werbung 2009 um –5 % bis –8 % sinken werden. Daraus, und aus den Entwick-lungen der letzten konjunkturellen Ab-schwungphase 200� bis 2003 abgeleitet, wird für die deutsche Druckindustrie für 2009 eine Umsatzentwicklung von –6 % prognostiziert.

Die Wettbewerbsfähig-keit der Europäischen Druckindustrie - Studie und Aktionsplan der Europäischen Union

Beatrice KloseINTERGRAF a.i.s.b.l., Brüssel

Intergraf ist der Europäische Dachver-band der Druckindustrie, der in Brüs-sel die Interessen der europäischen Drucker vertritt. Dies ist vor allem in Bereichen Umweltrichtlinien und Po-litik für kleine und mittlere Betriebe

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Quelle: Statistisches Bundesamt, Berichtskreis: Betriebe 20+

Gesamtindustrie

Druckindustrie

Produktionsindizes: Druck; Industrie; Chemie; Metall (arbeitstäglich bereinigt)

Chemische IndustrieInvestitionsgüter

VDD-Seminarreihe, TU Darmstadt

Dr. Nora LauterbachDarmstadt, 18. Juni 2009 1

Druck-Erzeugnisse2008

in T EuroVeränderung

2008/2007 in %2000

in T EuroVeränderung

2008/2000 in %

Werbeabhängige Produkte (2008: 62 %) 10.012.539 -0,3 11.076.103 -9,6

dar.: Werbedrucke/Kataloge 6.121.216 2,5 6.172.043 -0,8

Zeitschriften 1.823.057 -6,2 2.505.876 -27,2

Zeitungen/Anzeigenblätter 1.842.804 -3,3 2.155.747 -14,5

Adress-/Telefonbücher 154.092 0,6 148.875 3,5

Wand- und Bildkalender 71.370 10,5 93.562 -23,7

Sonstige Druck-Erzeugnisse 6.151.531 1,5 6.036.095 1,9

Summe Druckerzeugnisse 16.166.730 0,4 17.112.198 -5,5

Druck- und Medienvorstufe 1.160.136 4,2 993.423 16,8

Druckweiterverarbeitung 1.050.741 3,9 796.531 31,9

Summe Druckleistungen 2.211.510 4,1 1.789.954 23,6

Summe Alle Produkte/Leistungen 18.378.240 0,9 18.902.152 -2,8

Produktionsvolumen nach Erzeugnissen

Quelle: Statistisches Bundesamt, Berichtskreis: Betriebe 20+, Berechnungen: bvdm

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1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008* 2009*

Umsatzentwicklung Druckindustrie(% ggü. Vorjahr)

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Quelle: Statistisches Bundesamt, Umsatzsteuerstatistik, Berichtskreis: >17.500 € Jahresumsatz *) Prognose

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von Bedeutung. In vielen Bereichen der Industrie und Wirtschaft wird ein Großteil der Gesetzgebung in Brüssel erlassen und dann auf nationaler Ebene umgesetzt. Dies macht eine Industrie-vertretung in Brüssel notwendig. Mehr Informationen auf www.intergraf.eu Im Rahmen einer Studie der Europä-ischen Kommission zur Wettbewerbsfä-higkeit der Europäischen Druckindustrie (www.intergraf.eu) werden die Stärken und Schwächen der Industrie analysiert und eine Reihe von möglichen Interven-tionen aufgelistet. Auf Basis dieser Stu-die hat Intergraf zusammen mit seinen Mitgliedsverbänden (in Deutschland: bvdm) einen europäischen Aktionsplan erarbeitet, welcher von der Kommission DG Unternehmen im Mai 2009 disku-tiert und angenommen wurde. Der Plan sieht 6 Aktionsbereiche vor:

1.Die Europäische Druck- industrie im globalen Markta) Kooperationen & Allianzenb) Kontrolle der Produktionskostenc) Importe von Chinad) Wirtschaftsstudien / Ausblick

2. Neue Dienstleistungen und neue Märkte

3. Humanressourcen und neue Kompetenzen für die Industrie

4. Stärkere Europäische Referenz in der Druckindustriea) Umwelt und Arbeitsschutzb) Standardisierungc) Harmonisierung und weniger Wettbewerbsverzerrung

5. Koordinierung von Forschung und Innovation

6. Verbesserung des Image der Druckindustrie

In Zusammenarbeit mit Mitgliedsver-bänden hat Intergraf 40 konkrete Akti-vitäten identifiziert, die einen Leitplan für die Zukunft darstellen. Einige dieser Aktivitäten wurden gestartet, z. B. im Rahmen der Förderung von Kooperati-on zwischen Unernehmen ein Netzwerk von jungen Druckern in Europa. In einer ersten Konferenz im November 2008 in Barcelona trafen sich 65 Teilnehmer aus verschiedenen Ländern, um über die Themen Innovation und Investitionen, sowie die Märkte für Offset, Digital und Werbung zu diskutieren.

Ein weiteres Beispiel von Kooperation und Allianzen ist Face Nord in Frankreich; eine Kooperation von �4 Druckunterneh-men, die zusammenarbeiten um größere Aufträge ausführen zu können. Ein spe-ziell beauftragter Verkäufer kontaktiert Großkunden und verteilt die Teilaufträge innerhalb der Gruppe.

Im Bereich Forschung und Innovation ar-beitet Intergraf intensiv mit IARIGAI zu-sammen, der Internationalen Organisation für Forschung in Druck und Medien. Hier soll die Zusammenarbeit mit der Industrie und der Transfer von Informationen und Studien verbessert werden.

Statistics The printing industry in Europe today comprises a turnover Turnover companies employees

(million Euro)Austria 2,167.90 1,008 14,119Belgium 3,888.00 4,022 18,954Bulgaria 224.30 914 9,565Denmark 1,521.20 1,137 10,207Estonia 157.10 241 2,906Finland 1,657.40 1,153 11,175France 13,019.50 17,601 96,714Germany 22,099.10 11,967 155,26Greece 1,579.70 4,753 8,109Hungary 970.60 4,182 18,195Ireland 711.30 337 5,988Italy 14,848.30 19,069 90,24Latvia 193.70 433 4,713Lithuania 170.70 395 4,733Luxembourg 146.10 91 1,166Netherlands 5,088.10 3,4 34,947Poland 2,812.20 10,464 42,695Portugal 1,265.80 4,276 23,143Romania 624.50 2,128 19,78Slovakia 294.30 262 4,683Slovenia 426.40 1,169 5,477Spain 9,041.90 15,023 83,903Sweden 2,891.30 3,573 18,422United Kingdom 18,652.60 16,356 147,364

Total EU 27 105,831.30 132,571 853,672Switzerland ** 4,132.80 * 2,638 * 29,877

Competitivenessof the European Graphic IndustryPROSPECTS FOR THE EU PRINTING SECTOR TO RESPOND TO ITS STRUCTURAL AND TECHNOLOGICAL CHALLENGES

EuropeanCommission

2006

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von ca. 46 Prozent aus Deutschland. 77 Prozent der chinesischen Maschinen ge-hen in den lokalen Markt, 66 Prozent der Exporte in Entwicklungsländer. Wich-tige Zielmärkte für chinesische Druck- und Weiterverarbeitungsmaschinen sind Japan, Hongkong, Länder Südostasiens, Indien, USA, Brasilien, Argentinien, Südafrika, Türkei, Russland und Frank-reich.In welcher Form sich deutsche Maschi-nenbauunternehmen in China engagie-ren, muss gut überlegt sein. Die Produk-tion allerneuester Technologie vor Ort ist nicht angeraten, da der Schutz des geisti-gen Eigentums in China einen geringe-ren Stellenwert als in Europa hat und die Produktion in China immer mit einem gewissen Know-How-Transfer verbun-den ist. China ist aber nach wie vor ein großer Markt für deutsche Maschinen. Zunehmender Wettbewerb ist zu beob-achten, nicht nur durch viele Hersteller in China, sondern auch durch einen großen Gebrauchtmaschinenmarkt. Durch Joint Ventures mit ausländischen Firmen und Übernahmen (z.B. japanischer Hersteller Akiyama durch Shanghai Guanhua) fließt auch aktuelleres Technologiewissen in chinesische Firmen. Die Kapazitäten im Bereich Forschung und Technik sind derzeit allerdings noch begrenzt, man beschränkt sich häufig auf den Nachbau älterer westlicher Konstruktionen. Die

Die Rolle Chinas im Druckmaschinenbau

Dipl.-Ing. Roger Starke, VDMA e.V., Frankfurt

Im letzten Vortrag des Seminars ging Herr Dipl.-Ing. Roger Starke, Referent für Technik und Forschung im Fach-verband Druck- und Papiertechnik des VDMA der Frage nach, welche Rolle China derzeit und zukünftig als Wettbe-werber im Druck- und Weiterverarbei-tungsmaschinenbau spielen wird. China hat im Jahr 2008 Deutschland mit einem geschätzten Umsatz von 27� Mrd € (Deutschland 233 Mrd €) im Maschi-nenbau überholt. Im Bereich Druckma-schinen- und Weiterverarbeitungsma-schinenbau sind mit 23.000 in China nur halb so viele Beschäftigte als in Deutsch-land tätig. Die Umsätze der chinesischen Hersteller sind schwer zu schätzen. Während in Deutschland ca. 7,5 Mrd € erwirtschaftet werden, schwanken die Zahlen für China zwischen 660 Mio € (VDMA) und 1,8 Mrd € (PEIAC, Chi-na-Print 08) je nach Datenquelle für das Jahr 2008. Die meisten staatlichen chi-nesischen Unternehmen wurden Ende der �990iger Jahre privatisiert. Die wichtigsten chinesischen Wettbewerber kommen aus der Reihe der Firmen mit ausländischer Beteiligung (34 Prozent), die mit 24 Prozent der Beschäftigten ca. 40 Prozent des Gesamtumsatzes er-wirtschaften. Marginal ist der Anteil der noch 7% staatlichen Firmen, die zwar auch 24 Prozent der Beschäftigten reprä-sentieren, aber auf Grund von Ineffizienz nur 5 Prozent Anteil am Gesamtumsatz der Branche haben.Da die chinesischen Hersteller zumeist auch bei deutschen Fachleuten nicht so bekannt sind, nannte Herr Starke wichti-ge Unternehmen mit ungefähren Umsät-zen und Beschäftigtenzahlen. Schon am größten chinesischen Anbieter Beiren Printing Machinery Holdings zeigt sich mit ca. 2300 Beschäftigen und geschätz-ten �,2 Mrd RMB Umsatz (ca. �20 Mio €), dass die Firmen wesentlich kleiner als die deutschen Marktführer aufgestellt sind. Auch die verfügbaren Exportzahlen be-legen dies. Während Deutschland 2008 Maschinen und Apparate für Druck, Druckvorstufe, Weiterverarbeitung und Buchbinderei im Gesamtwert von 4,7 Mrd € exportierte, waren dies bei China 387 Mio €. Dagegen importierte China Maschinen im Wert von 796 Mio €, da-

Technologielücke im Bereich Druck-maschinen ist größer als �0 Jahre, bei den Weiterverarbeitungsmaschinen al-lerdings kleiner. Auch die Produktivität, Qualität und Effizienz der Maschinen ist geringer. Ein großer Wettbewerbsvorteil der deutschen Druckmaschinenhersteller ist nach wie vor die Systemintegration. Da die chinesischen Firmen meist auf Re-engineering setzen, kann der Wettbe-werbsvorsprung nur durch permanente Investition in Forschung und Entwick-lung gehalten werden. Herr Starke berichtete auch, dass auf Messen verstärkt gegen Marken- und Produktpiraterie vorgegangen wird. Der VDMA hat zusammen mit seinen Mit-gliedsbetrieben Initiativen wie ProOri-ginal und Arbeitskreise u.a. zum Plagiat-schutz ins Leben gerufen. Aktiv werden müssen allerdings die Firmen selbst und sich gut vor Messen vorbereiten. Hierzu ist der VDMA beratend tätig und orga-nisiert gemeinsam mit Partnerverbänden die Unterstützung von Patentanwälten auf den Messen. So konnte auf den letz-ten Messen All-in-print und China-Print erfolgreich gegen Markenrechtsverlet-zungen vorgegangen werden. Das all-gemeine Sicherheitsniveau der chinesi-schen Maschinen auf der letzten drupa hat sich verbessert. Allerdings vertreiben viele chinesische Hersteller auf Grund der erhöhten Sicherheitsanforderungen durch die EG-Maschinenrichtlinie keine Maschinen im europäischen Raum.

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Der VDD zu Gast bei manroland

Am �8. Mai 2009 hatten die Mitglieder des VDD die Möglichkeit, die Fer-tigung der manroland zu besichtigen. Rund 30 Mitglieder des VDD sowie Mitglieder des Arbeitskreises Technik des VDI nahmen die Einladung wahr und diskutierten über den Stand und die Entwicklungen sowie die Situation in der Druckindustrie. .

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17. - 26. Mai 2010Zum Gott in Frankreich: Die südliche Provence

17.5.10 Cassis (Ankunftsflughafen Mar-seille) Stadthotel** sehr schön gelegen am Hafen in der Altstadt gelegen, die Zimmer mit Blick auf die Berge oder zum Meer. .

17.05./18.05.10 Les Saintes Maries de la Mer: Hotel***, sehr ruhig gelegen mitten in der Camargue, nur �,5 km zum Zentrum. Die Zimmer sind im Stil der Camargue eingerichtet, mit allem moder-nen Komfort eines 3 Sterne-Hotels

19.05./20.05.10 Aix en Provence Hotel***, sehr ruhig gelegen mitten in der Altstadt. Das Hotel mit einem pro-venzalisch gepflegten Garten ist ein ehe-maliges Kloster aus dem �4 Jh, es wurde in den 80er Jahren restauriert. Alle Zim-mer sind mit Stilmöbeln ausgestattet.

21.05./22.05.10 Les Gorges du Verdon Hotel***, im Herzen der Schluchten des Verdon, 950 Meter hoch gelegen, auf ei-nem großen ländlichen Grundstück, mit wunderschönem Blick auf die Berge, den Pool, die Wasserfälle, die Weiden…. Ruhe und die Natur pur.

23.05./24.05. AvignonAltbewährtes kleines Stadthotel**, un-weit des Papstpalast, Die Außenfassade im Stil der Region ist sehr schön erhalten. Das Hotel wurde vor kurzem vollständig renoviert. 25.05./26.05. NimesRuhiges charmantes Stadthotel** aus den 20er Jahren unweit der Arena. Die Innenarchitektur zeigt einladend die Mo-dernität und die warmen Farben.

Programm:Städtetouren: Marseille, Arles, Aix, Avignon, Nimes

Exkursionen: Les Calanques de Cassis; La Camargue; La Provence varoise ; Les Gorges du Verdon ; Les villages du Vau-cluse ; La Provence historique ; Le Gard.Abendessen in speziellen Restaurants

Preis pP im DZ 1.620 € EZ Zuschlag 335 € zzgl. LH H&R Flug ab Frankfurt ca. 155 €

02.- 22.Oktober 2010Selbstfahrertour: Von Windhoek zu den Victoria Falls

Die komfortabelste Lösung um Namibia und Botswana zu entdecken. Von Win-hoek über Swakopmund, den Etosha Na-tionalpark und durch den Caprivi Strip nach Botswana und das Okavango Delta inclusive einer zweitägigen „Fly – In“ Safari.

02.10.10. Windhoek, Namibia 03.10.10 Windhoek–Sesriem–Sossusv-lei, Namibia ca. 300 km,

04.10.10 Sossusvlei, Namibia/National-park,

05.–06.10.10 Sossusvlei, Namibia–Swa-kopmund, Namibia. Swakopmund, ca. 450 km,

08.–09.10.10 Vreugde Guestfarm, Na-mibia – Etosha Nationalpark, Namibia ca. 50 km,

10.10.10 Etosha Nationalpark, Nami-bia – Onguma Safari Camp, Namibia

11./12.10 Onguma Safari Camp, Na-mibia – Caprivi Strip 50 km, Namibia – Maun, Botswana

13. 10. 10 Maun, Botswana –Okavango Delta, Botswana ca. 450 km,

14.–15. 10.10 Im Kleinflugzeug ins Del-ta vom Mokoro. 2 Üb im Pom Pom Camp.

16. 10. 2010 Okavango Delta, Botswa-na – Maun, Botswana / Üb. in der Tha-malakane River Lodge.

17. 10. 2010 Maun, Botswana – Nata, Botswana ca. 300 km,

18.–19.10.10 Kasane - Chobe Natio-nalpark, Botswana, ca. 300 km,

20. – 21.10.10 Victoria Falls, Zimbab-we, Chobe Safari Lodge – Victoria Falls Hotel - Super

22.10.10 Victoria Falls, Zimbabwe – Rückflug nach Europa

Preis pP im DZ 2550 €+Flug 1200 €EZ Zuschlag 540 €

Änderungen vorbehalten

07. - 18.04.2010Auf den Spuren des Paulus:Von Damaskus nach Amman

07.04.10 Abflug nach Damaskus mit Turkish Airlines Frankfurt - Istanbul - Damaskus. Eine Üb.in Damaskus. A

08.04.10 Die Perle aller StädteAltstadt Damaskus (UK) - Prunkpalast der Familie Azem - Beispiel osmani-scher Wohnkultur - Souk - Omaijaden-Moschee. Homs und Üb. F

09.04.10 Kreuzfahrerbastion Krak des Chevaliers (UK) - Saladins Zitadelle. Aleppo. Zwei Üb. in Aleppo. F/A

10.04.10 Aleppo und der Heilige auf der Säule, Simeonskloster, - Altstadt (UK).Vom Souk zur Moschee mit dem Grab des Zacharias. . F/A

11.04.10 Durch das Orontestal - Ebla – Fundort von ca. 20.000 Keilschriftton-tafeln. Apamea (UK) - Megawasserrä-dern von Hama - Wüstenstadt Palmyra und Königin Zenobia. Eine Üb.in Pal-myra. F

12.04.10 Palmyra (UK), Tempelruinen auf der Säulenstraße, Rückfahrt nach Damaskus. Eine Üb.in Damaskus. F/A

13.04.10 Von Damaskus nach AmmanÜber Bosra (UK), Gerasa (UK), Fahrt nach Amman. Zwei Üb. in Amman. F/A

14.04.10 Amman Stadtrundfahrt - Zi-tadellenhügel - römisches Theater zur König-Abdullah-Moschee. Nationalmu-seum: Info. über Archäologie Jordani-ens - Wüstenschlösser der Omaijaden in Kharane und Amra (UK)

15.04.10 Berg Nebo und KerakMosesblick vom Berg Nebo ins Gelob-te Land. Madaba, Auf der Königsstraße durch das Wadi Mujib, Kreuzritterburg von Kerak. Zwei Üb. in Petra. F

16.04.10 Petra – Königin der Karawa-nenstädte, Felsenstadt der Nabatäer! Tempel (UK), Aufstieg (ca. 2 Std.) zum monumentalen Heiligtum Ed-Deir mit Sonnenuntergang. F

17.04.10 Wadi Ram Im Jeep durch das Wadi Ram mit Lawrence Quelle und dem Bergmassiv zum Toten Meer. Ab-schiedsessen. F/A

18.04.10 Rückflug mit Turkish Airlines Amman - Istanbul - Frankfurt. Ankunft in Frankfurt am Vormittag

F=Frühstück / M= Mittagessen / A= Abendessen, UK = Unesco Kulturerbe

Preis pP im DZ 2.099 € EZ Zuschlag 349 €

Angebote für VDD Reisen - Anmeldung bis 15.12.09 - Mindeststeilnehmer pro Reise 15 Personen

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Neue Mitglieder

Die neuen Mitglieder 2009

Von links nach rechts: Karlheinz Mohn (Vorstand), Joachim Sonnen-schein (Vorstand), Prof. Rainer Läzer, Ralf Arnold, Jürgen Willmann, Michael Wiebe, Lars Bohlen B. Sc., Prayagi Paritish, cand.-ing., Dr. Stephan Schulze, Dipl.-Ing. Walter Fleck, Prof. Dr. Edgar Dörsam, (Vorstand), Vrettos Panagiotos, Dr. Holger Schnabel, Dipl.-Ing. Frank Gunschera, Dipl.-Ing. Roger Starke (Vorstand)

Impressum

VDD EchoEine Publikation des Verein Deutscher Druckingenieure e.V.Magdalenenstraße 2 64289 Darmstadt

Telefon: 0 61 51/16 20 32Telefax: 0 61 51/16 36 32E-Mail: [email protected]

Redaktion: Dr. h.c. Dipl.-Ing Siegbert Holderried, Dipl.-Ing. Boris Fuchs, Prof. Dr.-Ing. Gunter Hübner,Prof. Dr. rer. nat. Karl Schaschek,Dipl.-Ing. Roger StarkeDipl.-Ing. Rudolf Uhrig, M.Sc,.

Druck:Sächsisches Institut für die Druckindustrie, Leipzig

Jahrbuch 2009 der Druckingenieure Rechtzeitig zur Mitgliederversammlung ist das zweite VDD Jahrbuch mit aktu-ellen Beiträgen zum Stand der Technik, Forschung und Geschichte vorgelegt worden. Die zur Mitgliederversammlung anwesenden Mitglieder haben ein Exem-plar des Jahrbuchs erhalten. Mitglieder, die nicht an der Mitgliederversammlung teilnehmen konnten, können ein Exem-plar des Jahrbuchs bei der Geschäftsstel-le anfordern. Der Verein Deutscher Druckingenieure e.V. möchte mit der Veröffentlichung des Jahrbuches einen Beitrag leisten, um die Entwicklung in unserer Branche kritisch zu beobachten und zu dokumentieren. Ziel der VDD Jahrbücher soll ferner sein, die Fachöffentlichkeit über wissen-schaftliche Arbeiten der Mitglieder zu informieren und diesen eine Plattform zu bieten, um wissenschaftliche Arbeiten, die teilweise einen privaten Charakter aufweisen und bisher nicht unmittelbar in Forschungsberichten publiziert wor-den sind, zu veröffentlichen und zu do-kumentieren. Das farbig im Digitaldruck hergestellte klebegebundene Jahrbuch im Format 2� x 28 cm umfasst �82 Seiten. Auch im Jahre 2010 soll ein Jahr-buch herausgegeben werden. Bitte senden Sie bei Interesse Ihre Beiträge baldmöglichst an die Geschäftsstelle.

Professor Scheuter feierte 90. Geburtstag em. o. Prof. Dipl.-Ing. Karl R. Scheu-ter, Institutsdirektor und Lehrstuhlinha-ber für Druckmaschinen und Druckver-fahren (IDD) der Technischen Universität Darmstadt von �966 bis �986, konnte am 4.��. 2009 seinen 90. Geburtstag an sei-nem Schweizer Wohnsitz, der Senioren-residenz Bellevue-Park in Thun, feiern. Schon fünf Jahre vor seiner Berufung in dieses akademische Amt richtete er als Technischer Direktor der Maschinen-fabrik WIFAG in Bern eine der ersten, wenn nicht die erste eigenständige For-schungs- und Entwicklungs-Abteilung im Druckmaschinenbau ein. Hier wurde im Maschinenlabor dieser Abteilung schon damals eine speziell dafür gebaute La-bor-Rollendruckmaschine mit frequenz-gesteuerten AC-Einzelantrieben ohne Längswellen aufgestellt und getestet, de-ren Ergebnisse erst 20 Jahre später, �995, zum Allgemeingut wurden. Eine Ver-suchs-Trocknungsanlage mit kaskaden-förmig gestaffelten Windkammern legte die Grundlagen dazu, um Tiefdruckwer-ke mit extrem kurzen Trockenstecken bei hoher Bahngeschwindigkeit bauen zu können. Und ein Schleuderstand für Plat-tenzylinder ließ die Stereotypiebleiplat-ten-Spanneinrichtungen soweit optimie-ren, dass mit der WIFAG 80 die damals schnellste Buchdruck-Zeitungsrotation mit 40 000 Zyl./h, bzw. 80 000 Expl./h auf den Markt gebracht werden konnte. Als er �965 dem Ruf nach Darmstadt folgte, hatte er, wie er später einmal sag-te, die Wahl, seinen Forschungsschwer-punkt auf die Grenzflächenphysik zur Optimierung des Offsetdrucks oder auf informationstheoretische Betrachtungen zur Zukunftssicherung der Branche zu legen. Er entschied sich für das Letztere und erreichte damit als einen Etappener-folg die Erfindung der frequenzmodulier-ten Rasterung, kurz FM-Raster genannt, Daneben vernachlässigte er nicht die wei-teren Forschungsfelder wie die messtech-nische Erfassung der elektrostatischen Aufladung in Rotationsdruckmaschinen, die Wärmeübertragung bei turbulenten Prallstrahl-Düsentrocknern, die dynami-sche Deformation von Farbwalzen, die Berechnung des Farbflusses und photo-analytische Untersuchungen im Walzen-spalt, um einige Themen zu nennen. Professor Scheuter steht noch heute den Problemen unserer Branche sehr aufge-schlossen gegenüber, Seine ehemaligen Studenten versorgen ihn regelmäßig mit einschlägigem Lesestoff und besuchen ihn mitunter in seinem schönen Heim am Thunersee. Möge ihm noch lange dieser mindestens teil-aktive Ruhestand be-schieden sein. Boris Fuchs

Runde Geburtstage 40 Jahre �8.�2.2009 Dr.-Ing. Andreas Maurer25.�2.2009 Dr. Eduard Neufeld27.0�.20�0 Dr. Andreas Willert50 Jahre�4.02.20�0 Dipl.-Ing. Joern Kowalewski�6.0�.20�0, Dr.-Ing. Lothar Kühlmeyer04.�2.2009 Dr. sc. nat. Erik Lippelt60 Jahre�2.��.2009 Dr.-Ing. Rainer Opferkuch70 Jahre�2.03.20�0 Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Beier80 Jahre 20.03.20�0 Dipl.-Wirt.-Ing. Gereon Freiherr von Flotow�9.04.20�0 Dr. rer. nat. Jürgen Weidenmüller 85 Jahre�4.0�.20�0, Oberingenieur Willi Weisgerber90 Jahre

Termin der nächsten Mitgliederversammlung und

Jahrestagung ist der 30. 09./01.10.2010