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Vergleiche zwischenOkklusionen in Norwegerzyklonen
und Seklusionen inHammerkopfzyklonen
Diplomarbeit
in Meteorologie
Eingereicht am
INSTITUT FUR METEOROLOGIE UNDGEOPHYSIK
an der
UNIVERSITAT INNSBRUCK
zur Erlangung des Titels
MAGISTER DER NATURWISSENSCHAFTEN
vorgelegt von
MICHAEL BACKMANN
Betreuer
Dr. Georg Mayr
Innsbruck, Marz 2012
”Alles Wissen und alles Vermehren unseres Wissens endet nicht mit
einem Schlusspunkt, sondern mit einem Fragezeichen.“
Hermann Hesse (1877-1962)
i
ii
Abstract
There are two prototypes of cyclone evolution, the Norwegian Cyclone Model and the
Shapiro-Keyser Cyclone Model. In this thesis, ten occlusions and seclusions over the North
Atlantic are compared using ECMWF analysis data to depict their similarities and diffe-
rences.
South of the triple point, the air mass ahead of the warm front was colder and more
stable than the air mass behind the cold front, probably because all cyclones have warm
occlusions/seclusions. In three out of these ten cases, the cold front tilted forward. The
occlusions and seclusions had a steep slope from 1:20 to 1:100, which is steeper than for
fronts. Presumably, the steep slope arises merging of the cold and warm fronts, of oppo-
site slope directions. Near the triple point, the two prototypes differ. The cold fronts in
the Shapiro-Keyser Cyclones fractured. Cold fronts of seclusions were weaker than warm
fronts. In contrast, cold fronts from Norwegian Cyclones had a stronger horizontal poten-
tial temperature gradient.
The cross sections through the occlusions and seclusions demonstrate that there are the
same air masses ahead of an behind them. This implies, that in both occlusions and seclu-
sions air masses are rotating arround the low pressure center, therefore they have analog
dynamic structures.
One cyclone was observed, which had features of both cyclone models.
iii
iv
Zusammenfassung
Es gibt zwei Prototypen der Zyklonenentwicklung, das Norwegerzyklonenmodell und das
Hammerkopfzyklonenmodell. In dieser Arbeit wurden anhand von Fallstudien zehn Ok-
klusionen und Seklusionen uber dem Nordatlantik ausgewahlt und mithilfe von ECMWF-
Analysedaten auf Gemeinsamkeiten und Unterschiede untersucht.
Bevor die Fronten aufeinander trafen, war in allen Zyklonen die Luftmasse vor der Warm-
front kalter und stabiler als die Luftmasse hinter der Kaltfront, was vermutlich auf ih-
ren einheitlichen Warmfrontcharakter zuruckzufuhren ist. In drei von zehn Fallen traten
vorwarts geneigte Kaltfronten auf. Die Okklusionen und Seklusionen hatten eine steile Nei-
gung, ca. 1:20 bis 1:100. Die Steilheit erhalten okkludierten Fronten vermutlich von den in
entgegengesetzten Richtungen liegenden Neigungen der Kalt- bzw. Warmfront, die sich zur
Okklusion kombinieren. Im Bereich des Okklusions- bzw. Seklusionspunktes traten erste
Unterschiede auf. Da es in einer Seklusion zu einem sogenannten Frontenbruch kommt,
waren Kaltfronten in Seklusionen schwacher ausgepragt als deren zugehorigen Warm-
fronten. Im Gegensatz dazu besaßen Kaltfronten von Norwegerzyklonen einen starkeren
horizontalen potentiellen Temperaturgradienten.
Die Schnitte durch die Okklusionen und Seklusionen zeigen, dass sich die selben Luftmas-
sen sowohl vor als auch hinter ihnen befinden. Das bedeutet, dass sowohl in Okklusionen
als auch in Seklusionen Luftmassen um das Tiefdruckzentrum rotieren und sie somit ahnli-
che dynamische Strukturen aufweisen. Des Weiteren wurde eine Zyklone beobachtet, deren
Okklusion Merkmale von beiden Zyklonenmodellen aufwies. Die Existenz dieser”Hybrid-
zyklone“ und die Vergleiche der restlichen Zyklonen veranschaulichen die Ahnlichkeit der
beiden Zyklonenmodelle.
v
vi
Inhaltsverzeichnis
Abstract iii
Zusammenfassung v
Inhaltsverzeichnis vi
1 Einfuhrung 1
1.1 Motivation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1
1.2 Zielsetzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2
2 Okklusionen und Seklusionen 3
2.1 Definition von Okklusionen und Seklusionen . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
2.2 Okklusionen mit Warm- oder Kaltfrontcharakter . . . . . . . . . . . . . . . 7
3 Daten und Methodik 11
3.1 ECMWF-Analysedaten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11
3.2 Methodik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11
4 Auswertung der Fallstudien 15
4.1 Uberblick der Falle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15
4.2 Vergleiche der Falle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26
5 Diskussion 47
Literaturverzeichnis 51
Abbildungsverzeichnis 53
Danksagung 57
vii
viii
Kapitel 1
Einfuhrung
1.1 Motivation
Seitdem Bjerknes und Solberg (1922) ihr”ideales Zyklonenmodell“, allgemein bekannt
als”Norwegerzyklonenmodell“, entwickelten, wurde dies zur Grundlage fur die Zyklonen-
forschung. Es besagt, dass in einer Zyklone eine Kaltfront die Warmfront immer einholt
und mit ihr uber die gesamte Lange okkludiert (siehe Kapitel 2.1). Im Laufe des letzten
Jahrhunderts wurde das Norwegerzyklonenmodell erweitert und korrigiert. So entwickelte
Shapiro und Keyser (1990) das”Shapiro-Keyser-Modell“, in dem Kalt- und Warmfront
sich nicht auf ganzer Lange vermischen und so einen abgeschlossenen Warmluftsektor im
Zentrum der Zyklone, die”Seklusion“, formen (siehe Kapitel 2.1). Die beiden theoreti-
schen Modelle wurden auch anhand von Fallstudien untersucht. Wang und Rogers (2001)
verglichen 37 Zyklonen uber dem Atlantik aus dem Zeitraum von 1985 bis 1996 und un-
tersuchten ihre Dynamik, thermische Struktur sowie ihre Lebenszyklen. Sie kamen zu der
Erkenntnis, dass sich geographische Einflusse stark auf Okklusionen auswirken:
• Okklusionen uber dem Nordwestatlantik weisen eine starkere Baroklinitat auf und
entwickeln sich langsamer. Dies fuhrt zu einem langeren Lebenszyklus.
• Okklusionen uber dem Nordostatlantik weisen eine schwachere Baroklinitat auf und
entwickeln sich schneller.
Ebenso wichtig sind orographische Einflusse, wie Innes et al. (2009) zeigen. Sie obser-
vierten eine Zyklone, die sich im Marz 2007 sudostlich von Gronland gebildet hatte. Die
Seklusion dieser Zyklone stimmte sowohl mit dem Norwegerzyklonenmodell, also auch mit
dem Shapiro-Keyser-Zyklonenmodell uberein. Dies wird auf die orographische Beeinflus-
sung Gronlands zuruckgefuhrt. West und Steenburgh (2010) beschrieben in ihrer Arbeit
ebenfalls die orographische Auswirkung auf eine Zyklone. So kam es bei der Zyklone”Tax
Day Storm“, die das zweittiefste jemals gemessene Bodentief erzeugte, nach Uberquerung
der Sierra Nevada im Raum des Great Basin zu einer starken Beeinfussung der Frontene-
1
2 Einfuhrung
volution, erzeugt durch eine konfluente Zone.
Es wurden bisher einige Studien an Okklusionen und Seklusionen in theoretischer Natur
sowie mit Hilfe von Fallstudien durchgefuhrt. Es fehlen jedoch vergleichende Studien von
Okklusionen und Seklusionen. Dies wird in dieser Arbeit nachgeholt.
1.2 Zielsetzung
Fur die Fallstudien werden je funf Okklusionen von Norwegerzyklonen und funf Seklusio-
nen von Hammerkopfzyklonen untersucht. Diese werden uber dem Bereich des Nordat-
lantiks ausgewahlt, um orographische Einflusse zu minimieren. Zur Analyse der Okklu-
sionen und Seklusionen werden ECMWF (European Centre for Medium-Range Weather
Forecasts) -Analysedaten verwendet. Mit Hilfe von MATLAB R© werden die ECMWF-
Analysedaten ausgewertet sowie graphisch dargestellt. Aufgrund der hohen Rechenkapa-
zitat, die zur Auswertung der Daten benotigt wird, werden die Berechnungen mit den
beiden Innsbrucker Hochleistungscomputern LCC (Linux Compute Cluster) und LEO1
(LEOpold Franzens Universitat) durchgefuhrt. Unter Verwendung des Stabilitatskriteri-
ums werden die Okklusionen und Seklusionen zunachst in Warm- und Kalt-Typ Okklu-
sionen unterteilt und dann auf weitere Gemeinsamkeiten und Unterschiede untersucht.
Kapitel 2
Okklusionen und Seklusionen
2.1 Definition von Okklusionen und Seklusionen
Bereits am Anfang des 20. Jahrhunderts beschrieben Bjerknes und Solberg (1922) ihr
klassisches Zyklonenmodell, allgemein bekannt als”Norwegerzyklonenmodell“, welches
sich vor allem mit der Frontenentwicklung befasst. Wie in Abbildung 2.1 dargestellt, holt
die Kaltfront die Warmfront im Laufe der Zyklonenentwicklung ein und okkludiert mit
ihr uber die gesamte Lange. Nach Bildung der Okklusion schwacht sich die Zyklone ab
und lost sich auf.
Abbildung 2.1: Schematische Darstellung des Verlaufs (a-h) einer Okklusion nach Bjerknes
und Solberg (1922). Durchgezogene Linien: Stromung; Strichlierte Linien: Bodenfronten
3
4 Okklusionen und Seklusionen
Das klassische Norwegerzyklonenmodell versagt jedoch bei der Beschreibung mancher
Okklusionen. Daher entwarfen Shapiro und Keyser (1990) ein eigenes Zyklonenmo-
dell, das”Shapiro-Keyser-Modell“, dessen Okklusion aufgrund der Form T-Bone- oder
Hammerkopf-Okklusion genannt wird. In ihrem Modell (Abb. 2.2a) lauft die Kaltfront
beinahe rechtwinklig zur Warmfront und separiert sich von dieser (II). In der Folge trifft
die Kaltfront nicht auf die Warmfront selbst, sondern nur auf die Warmluftzone hinter der
Warmfront. Die Warmfront wird durch die kaltere, nordliche Stromung hinter das Tief-
druckzentrum transportiert und formt eine zuruckgebogene Warmfront (III). In diesem
Stadium ist die Hammerkopf- bzw. T-Bone-Struktur zu erkennen. Im weiteren Verlauf
schließt die um das Tiefdruckzentrum rotierende kalte Luft eine Region warmer Luft im
Zentrum ein. Eine Warm-Kern-Seklusion hat sich gebildet (IV). Schultz und Vaughan
(2011) stellten sich ebenfalls der Aufgabe, das klassische Zyklonenmodell zu verbessern.
So kamen sie im Wesentlichen zu vier Kernaussagen, die das Norwegerzyklonenmodell in
mehreren Bereichen modifizieren:
• Der Okklusionsprozess ist weniger ein Einholen der Warmfront durch die Kaltfront,
als eher ein Einwickeln und Verlangern der Warmluftzunge als Ergebnis von Defor-
mation und Rotation um den Tiefdruckkern.
• Die Vermischung der Kalt- und Warmfront passiert nicht durch Anhebung der
warmeren Luft uber die kaltere Luft, sondern durch die Neigung der okkludierten
Frontalzone uber die stabilere Frontalzone. Da eine warme Frontalzone ublicherwei-
se stabiler als eine kalte Frontalzone ist, wird meistens eine Warm-Typ-Okklusion
gebildet. Seltener hingegen ist eine Kalt-Typ-Okklusion (siehe Kapitel 2.2).
• Eine Zyklone kann sich auch nach der Bildung einer Okklusion noch weiter vertiefen.
• Wolken und Niederschlage in Verbindung mit okkludierten Fronten unterscheiden
sich von der bisherigen Darstellung in der Fachliteratur: Niederschlagsbander konnen
parallel zur Front liegen und die Korrelation von Fronten zu Wolkenmasse ist gering.
Nach Schultz und Vaughan (2011) gibt es in den ersten zwei Phasen der Entwicklung
einer Norwegerzyklone sowie einer Hammerkopfzyklone kaum Unterschiede (Abb. 2.2).
Nur der Winkel zwischen Kalt- und Warmfront ist bei einer Hammerkopfzyklone großer.
Wenn man den Okklusionsprozess allgemeiner als das Entfernen des Warmluftsektors vom
Tiefdruckkern, verursacht durch das Aufwickeln der thermalen Welle, beschreibt, so las-
sen sich in den weiteren Phasen die thermale Struktur und die Entwicklung der beiden
Zyklonenmodelle gut miteinander verbinden.
Schultz et al. (1998) verfassten eine Studie uber zwei verschiedene Zyklonentypen. Sie nah-
men in ihrer Arbeit Bezug auf die Struktur sowie die Lage der Zyklonen zur großskaligen
Stromung.
2.1 Definition von Okklusionen und Seklusionen 5
(a)
(b)
Abbildung 2.2: Schematische Darstellung (Schultz und Vaughan 2011) der Entwicklung einer
Shapiro-Keyser-Zyklone (a) und einer Norwegerzyklone (b); Oben: Geopotentielle Hohe des 850
mb Levels; farbige Linien: Fronten; Unten: Zugehorige Isotermen der potentiellen Temperatur
6 Okklusionen und Seklusionen
• Zyklonen, die sich auf eine diffluente Zone mit einer starken meridionalen Verwel-
lung des Jetstreams zubewegen, werden meridional gedehnt und formen eine starke,
meridionale Kaltfront und eine schwache Warmfront. Die Kaltfront rotiert in die
Warmfront und bildet dabei eine Okklusion nach dem Norwegerzyklonenmodell.
• Zyklonen, die sich hingegen auf eine konfluente Zone mit einem stark zonal gepragten
Jetstream mit geringer Verwellung zubewegen, werden zonal gedehnt und formen
eine starke, zonale, zuruckgebogene Warmfront und eine schwache Kaltfront. Die
Fronten-Struktur gleicht der des Shapiro-Keyser-Zyklonenmodells.
Nach Godske et al. (1957) und Schultz et al. (1998) kommt es in der Kaltfront einer Ham-
merkopfzyklone im nordlichen Teil nahe des Tiefdruckkerns zur Frontolyse. Die Frontoly-
se in dieser Region entsteht durch das Absinken der unteren Troposphare (Godske et al.
1957) und die dadurch entstandene horizontale Differenz (Schultz et al. 1998) in den
tiefen Schichten. Die Frontolyse fuhrt schließlich zum Frontenbruch, in dem der horizon-
tale Temperaturgradient der Kaltfront schwindet. Auch Shapiro et al. (1999) beschrieben
die Beeinflussung von großskaliger Stromung auf die Zyklonenentwicklung (Abb. 2.3).
In ihrem numerischen Modell zeigte sich, dass Zyklonen, die in einer barotropen, zyklo-
nalen Scherung entstehen, sich zu Norwegerzyklonen entwickeln. Zyklonen, die in einer
barotropen, antizyklonalen Scherung entstehen, werden zu”frontalen Wellenzyklonen“,
in denen Warm- und Kaltfront in einem beinahe 180-Grad-Winkel verlaufen, und somit
keine Okklusion bilden. Zyklogenese, die ohne Einflusse von Scherung entsteht, erzeugt
eine Hammerkopfzyklone. Im Modell bildet eine Hammerkopfzyklone eine langere Kalt-
front als eine Norwegerzyklone aus. Auf die reelle Atmosphare ubertragen bildet sich eine
Hammerkopfzyklone, wenn nur ein Jetstream uber der Zyklone vorhanden ist. Wenn zwei
Jetstreams aufeinander treffen, beispielsweise der Polarjetstream und der Subtropenjet-
stream, entsteht eine Norwegerzyklone.
Abbildung 2.3: Modifizierte Darstellung (Shapiro et al. 1999) der Bildung verschiedener Zy-
klonentypen verursacht durch die Lage der Jetstreams
2.2 Okklusionen mit Warm- oder Kaltfrontcharakter 7
2.2 Okklusionen mit Warm- oder Kaltfrontcharakter
Bjerknes und Solberg (1922) idealisierten Okklusionen als Diskontinuitat nullter Ordnung
der Temperatur und unterschieden zwei Typen (siehe Abb. 2.4):
• Eine Warm-Typ-Okklusion entwickelt sich, wenn die Luft hinter der Kaltfront
warmer ist, als die Luft vor der Warmfront. Ihr Verlauf ahnelt einer Warmfront,
wobei die Luftmasse hinter der Kaltfront auf die Luftmasse vor der Warmfront auf-
gleitet. Sie wird auch”Okklusion mit Warmfrontcharakter“ genannt.
• Eine Kalt-Typ-Okklusion bildet sich, wenn die Luft hinter der Kaltfront kalter ist,
als die Luft vor der Warmfront. Ihr Verlauf ahnelt einer Kaltfront, wobei sich die
Luftmasse hinter der Kaltfront unter die Luftmasse vor der Warmfront schiebt. Laut
Bjerknes und Solberg (1922) ist die Kalt-Typ-Okklusion die haufiger vorkommen-
de Okklusionsart, da die Luft hinter der Kaltfront direkt aus kalteren, nordlichen
Regionen stammt und daher meist kalter ist, als die Luft vor der Warmfront.
Abbildung 2.4: Vertikalschnitte durch eine Warm-Typ-Okklusion (links) und eine Kalt-Typ-
Okklusion (rechts) von Saucier (1955). Linien: pot. Temperatur sowie Frontengrenzen
Im Laufe der Zeit wurden jedoch immer wieder Okklusionen beobachtet, die mit der
Temperaturregel falsch klassifiziert wurden. Beispielsweise uberpruften Schultz und Mass
(1993) 27 dokumentierte Okklusionen, in denen funf Mal der Okklusionstyp anhand der
Temperaturunterschiede falsch klassifiziert wurde. Stoelinga et al. (2002) modifizierten
die bisherige Definition der Okklusionstypen. Bei Fallbeispielen zeigte sich, dass Okklu-
sionen oft eine nahezu homogene Temperaturverteilung in den beiden Luftmassen nahe
der Okklusion haben. Erst durch eine Diskontinuitat erster Ordnung kann man Okklusio-
nen bestimmen. Demzufolge vergleicht man nicht mehr die Temperaturunterschiede selbst
(Diskontinuitat nullter Ordnung), sondern den horizontalen Temperaturgradienten. Diese
neue Klassifikationsmethode wird”statische Stabilitatsregel“ genannt, deren Kernaussa-
ge ist:”Eine okkludierte Front neigt sich uber die stabilere Luft, nicht uber die kaltere
Luft.“ In Abbildung 2.5 erkennt man, dass sich die idealisierte Okklusion uber die stabile
8 Okklusionen und Seklusionen
Luftmasse neigt. Ausgedruckt wird dieses Verhalten in Formel 2.1:
(dz
dx
)front
=
(∂Θ
∂x
)1
−(∂Θ
∂x
)2(
∂Θ
∂z
)2
−(∂Θ
∂z
)1
(2.1)
Das Vorzeichen des Termdzdx zeigt die Neigung der Okklusion an, wobei x die Horizon-
talachse und z die Vertikalachse des Vertikalschnittes bilden, der die Okklusion orthogonal
schneidet. Θ steht fur die potentielle Temperatur und die Indizes 1 und 2 bezeichnen die
Luftmassen, die ursprunglich hinter der Kaltfront (1) bzw. vor der Warmfront (2) wa-
ren. Die potentielle Temperatur ist im Bereich der Okklsuion am großten. Daher ist der
Gradient∂Θ
∂x 1immer positiv und der Gradient
∂Θ
∂x 2immer negativ. Somit ist der Nen-
ner auf der rechten Seite der Gleichung immer positiv. Das Vorzeichen der Gleichung
hangt folglich nur vom Zahler auf der rechten Seite ab, dem Stabilitatsunterschied der
beiden Luftmassen. Zum Vergleich klassifizierten Stoelinga et al. (2002) neun gut doku-
mentierte Okklusionen mit Hilfe der Temperaturregel sowie der statischen Stabilitatsregel.
Wahrend die Temperaturregel vier Mal versagte, stufte die statische Stabilitatregel alle
neun Okklusionen richtigerweise als Warm-Typ-Okklusion ein. Die statistische Vorherr-
schaft der Warm-Typ-Okklusion gegenuber der Kalt-Typ-Okklusion liegt vermutlich in
der Destabilisierung der Luftmasse hinter der Kaltfront durch Faktoren wie unterschied-
liche Bewolkung oder Einstrahlung uber Land, unterschiedliche Warmeflusse uber Meer,
Reibungsprozesse etc. Obwohl das Stabilitatskriterium die Neigung der Okklusionen an-
zeigt, wird die Bildung einer Warm- oder Kalt-Typ-Okklusion nicht zwingend von den Sta-
bilitatsunterschieden der okkludierenden Luftmassen verursacht. Stoelinga et al. (2002)
fuhrten an, dass sich der Stabilitatskontrast der beiden Luftmassen eventuell erst bei der
Entstehung einer Okklusion auspragt, indem die Luftmasse hinter der Kaltfront destabi-
lisiert wird. Weitere Forschung auf diesem Gebiet sollte zu einem besseren Verstandnis
der Okklusionenentstehung fuhren.
In der reellen Atmosphare kann man die Lage einer Okklusion und somit ihren Charak-
ter anhand der Maxima der relativen Feuchte und anhand der Maxima der potentiellen
Temperatur erkennen (Abb. 2.6).
2.2 Okklusionen mit Warm- oder Kaltfrontcharakter 9
X
Z
Luftmasse 2
Θ 1
Θ 2
Θ 3
Θ 4
Θ 5
Θ 6Θ 7
Θ 2
Θ 3
Θ 4
Θ 5
Θ 6
Θ 7
Luftmasse 1
Δ X
Δ Z
Abbildung 2.5: Vertikalschnitt der potentiellen Temperatur [θ] durch eine idealisierte Okklu-
sion nach Stoelinga et al. (2002); blaue Linie: Kaltfront; rote Linie: Warmfront; pinke Linie:
Okklusion; Luftmasse 2 ist stabiler als Luftmasse 1, weil der vertikale Gradient der potentiellen
Temperatur in Luftmasse 2 großer als der in Luftmasse 1 ist:
(∂Θ
∂z
)2
>
(∂Θ
∂z
)1
(a)
0 100 200 300 400 500 600
50
100
150
200
250
300
350
400
450
500
550
600
x [km]
z [d
m]
C D
80
90
100
Luftmasse Luftmasse 2 1
10 Okklusionen und Seklusionen
(b)
0 100 200 300 400 500 600
50
100
150
200
250
300
350
400
450
500
550
600
301
301
301301
303
303
303
303
305
305
305
305
305
305
305
305
305
305
305
305
305
307
307
307
307
307 307
307
307
307
307
309
309
309
309
309
309
309
311
311
311
311
311
311
313
313
313
313
315
315
303
303
303
301
301 309
309
C Dx [km]
z [d
m]
299
301
303
305
307
309
311
313
315
317
Luftmasse Luftmasse 2 1
(c)
0 100 200 300 400 500 600
50
100
150
200
250
300
350
400
450
500
550
600
284284 286
286
286
288
288288
290290
290
290290
292292
292
292
292
294294294
294294 296296
296
296296
298298
298
298298
300300
300300
300
302302
302302
302
304
304
304304
304
306
306306
306308
308
308
310
310
310
312
C Dx [km]
z [d
m]
282
284
286
288
290
292
294
296
298
300
302
304
306
308
310
312
Luftmasse Luftmasse 2 1
Abbildung 2.6: Vertikalschnitt CD (a) der relativen Feuchte [%], (b) der aquivalentpotenti-
ellen Temperatur [K] und (c) der virtuellpotentiellen Temperatur [K] durch eine Okklusion am
25.10.2009 um 06:00 Uhr UTC; eingezeichnet: Lage der Fronten und deren Laufrichtung
Kapitel 3
Daten und Methodik
3.1 ECMWF-Analysedaten
Die in dieser Arbeit verwendeten Fallstudien werden mit Hilfe von ECMWF-Analysedaten
untersucht. ECMWF steht fur European Centre for Medium-Range Weather Forecasts.
Seit Februar 2006 wird die Modellversion”TL799L91“ verwendet. Der Modellname ist
eine Zusammensetzung aus der zonalen Wellenzahl 799, die die horizontale Auflosung
von durchschnittlich 25 km Gitterpunktabstand beschreibt sowie den vertikalen 91 Level,
welche bis in eine Hohe von 80 km reichen. Eine globale Analyse wird alle sechs Stun-
den um 00:00, 06:00, 12:00 und 18:00 Uhr UTC produziert. Als Datengrundlage dienen
sowohl In-situ-Daten uber Land und Meer als auch Satellitenmessungen. Die gemessenen
Daten werden mit der vierdimensionalen Variationsanalyse berechnet, die gemessenen
Daten bestmoglich mit Modelldaten vereint. Weitere Informationen uber die ECMWF-
Analysedaten konnen der Internetseite des ECMWF (2012) entnommen werden.
Zur Analyse der Okklusionen und Seklusionen wurde ein Datenausschnitt uber dem Nord-
atlantik gewahlt. Das Datengitter reicht von 86◦ West bis 20◦ Ost, sowie von 20◦ bis 80◦
Nord. Nur eine Seklusion am 18.10.2009 um 18:00 Uhr UTC (Abb. 4.8) liegt weiter ostlich,
so dass das Datengitter um 20◦ Richtung Osten versetzt ist.
3.2 Methodik
Da die ECMWF-Analysedaten in GRIB (GRIdded Binary) Datenformat bereit gestellt
werden, bedarf es Umrechnungen, um die Daten graphisch aufzubereiten. Die weiteren
Berechnungen der Daten werden mit dem Programm MATLAB R© durchgefuhrt. Um die
GRIB Daten in ein MATLAB R© kompatibles Datenformat (Matlab Audio Format) umzu-
wandeln, wird die Funktion”read grib“, Version 1.4.0, verwendet.
Die weitere Datenverarbeitung basiert auf den MATLAB R©-Funktionen, die Ortner (2011)
entwickelte. Um Luftmassen in verschiedenen Hohen mit unterschiedlichen Temperaturen
11
12 Daten und Methodik
und Feuchtegehalten vergleichen zu konnen, werden die virtuellpotentielle Temperatur
sowie die aquivalentpotentielle Temperatur verwendet:
• Die aquivalentpotentielle Temperatur ist die Temperatur, die ein Luftpaket
erlangt, wenn die gesamte Feuchte in ihm kondensiert und ihre Energie in Form von
Warme an das Luftpaket abgibt und es anschließend trockenadiabatisch auf einen
Luftdruck von 1000 hPa gebracht wird. In den verwendeten Funktionen wird die
aquivalentpotentielle Temperatur nach Bolton (1980) verwendet, die in der empiri-
schen Formel 3.1 berechnet wird.
Θe = T
(1000
P
)0.2854(1−0.28m)
e
(3376TL
−2.54)m(1+0.81m)
(3.1)
In der Gleichung steht P fur den aktuellen Luftdruck [hPa], T fur die Temperatur
[K], m fur das Mischungsverhaltnis von Luft und Wasserdampf und TL steht fur die
Temperatur des Hebungskondensationsniveaus, ausgedruckt in Gleichung 3.2:
TL =2840
3.5lnT − lne− 4.805+ 55 (3.2)
e steht fur den Wasserdampfgehalt der Luft. Laut Bolton (1980) wird die Tempe-
ratur des Hebungskondensationsniveaus in Gleichung 3.2 bis auf 0.1 K berechnet.
Daraus ergibt sich fur die aquivalentpotentielle Temperatur in Gleichung 3.1 eine
maximale Ungenauigkeit von +− 0.3 K.
• Die virtuellpotentielle Temperatur ist die Temperatur, die ein ungesattigtes
Luftpaket annimmt, wenn es adiabatisch, also ohne außere Wechselwirkung, auf
einen Luftdruck von 1000 hPa gebracht wird. Die nach Bolton (1980) beschriebene
virtuellpotentielle Temperatur wird in Gleichung 3.3 berechnet.
Θv = Tv
(1000
P
)(0.2854(1−0.28m))
(3.3)
P bezeichnet den Luftdruck und m das Mischungsverhaltnis. Tv steht fur die virtu-
elle Temperatur, die ein trockenes Luftpaket haben musste, um bei selbem Druck
die gleiche Dichte wie das feuchte Luftpaket zu haben. Die von Ortner (2011) in
seinen Funktionen verwendete virtuelle Temperatur wurde von Bluestein (1992) in
Gleichung 3.4 wie folgt berechnet:
Tv = T1 + m
ε
1 +m(3.4)
Darin steht ε fur das Verhaltnis von der Gaskonstante fur trockene Luft [Rt =
287.058 JkgK
] zur Gaskonstante fur feuchte Luft [Rf = 461.52 JkgK
] und ergibt so
ε = Rt
Rf=≈ 0.62198.
3.2 Methodik 13
Im Gegensatz zu Ortner (2011), der in seinen MATLAB R©-Funktionen finite Differenzen
der 4. Ordnung verwendete, werden in den Funktionen fur diese Arbeit zentrierte, einfache
Differenzen benutzt, um die Glattung zu minimieren und hohere Auflosung in Randbe-
reichen des Modells zu erhalten.
Verwendet werden zentrierte, einfache Differenzen fur die Darstellung der vertikalen Stabi-
litat, indem der Gradient der virtuellpotentiellen Temperatur [ K100m
] geplottet wird (Abb.
3.1). In der Standardatmosphare steigt die virtuellpotentielle Temperatur im Schnitt um
3.5 Grad [K] pro Kilometer Hohe. Die Farbskala fur die vertikalen Differenzen wurden da-
her so gewahlt, dass Blau fur labile Schichten (unter 0 K100m
), Weiß fur neutrale Schichten
(0 bis 0.3 K100m
) und Rot fur stabile Schichten (uber 0.3 K100m
) steht.
0 100 200 300 400 500 600 700 800 900
50
100
150
200
250
300
350
400
450
500
550
600
x [km]
z [dm
]
284
284
284286
286
286
288
288
288
288
288
288
290
290
290
290
290
292
292292
292
292
294
294
294
294
294296
296
296
296
296298
298298
298300
300
300
300
302302
302
302
304
304 304
304
306
306306
306308
308
308
308
310310 310
310
312
312
312 312
314
314314
G H
−0.5
0
0.5
1
1.5
2
2.5
3
3.5
4
Abbildung 3.1: Vertikalschnitt der virtuellpotentiellen Temperatur [K] (schwarze Isolinien)
und ihres vertikalen Gradienten [ K100m ] (farbig dargestellt); In den untersten 50 Metern ist auf-
grund der Differenzenbildung kein vertikaler Gradient der virtuellpotentiellen Temperatur ge-
plottet.
14 Daten und Methodik
Die ECMWF-Analysedaten bestehen aus mehreren Millionen Datenpunkten. Um diese
mit MATLAB R© zu interpolieren und fur bestimmte Regionen graphisch darzustellen, wird
sehr viel Rechenkapazitat benotigt. Speziell die Arbeitsspeicherressourcen heutiger Perso-
nalcomputer reichen dafur nicht aus. Daher wurden die Berechnungen auf zwei Hochlei-
stungscomputern der Universitat Innsbruck durchgefuhrt (Informationen aus: (Zentraler
Informationsdienst der Universitat Innsbruck 2012)).
• LCC (Linux Compute Cluster) besteht aus 25 Knoten, die je 8 Prozessoren mit einer
Taktfrequenz von 2.5 GHz und 32 Gigabyte (GB) Arbeitsspeicher haben. Somit
verfugt das gesamte System uber 200 Prozessoren und 800 GB Arbeitspeicher.
• LEO1 (LEOpold Franzens Universitat) ist ein Clustersystem, welches aus 35 Knoten
besteht, die zusammen 258 Prozessoren mit einer Taktung von 2.2 bis 2.5 GHz
haben. LEO1 besitzt 520 GB Arbeitsspeicher.
Beide Hochleistungscomputer benutzen zusammen einen Netzwerkspeicher, der 30 Terra-
byte umfasst. Das Betriebssystem auf beiden Großrechnern ist Linux CentOS. Angesteuert
werden die Hochleistungscomputer uber einen SSH client (Bedienungsprogramm) wie zum
Beispiel”PuTTY“. Aus Sicherheitsgrunden konnen die Großrechner nur im Intranet der
Universitat Innsbruck bedient werden. Um sie auch von außerhalb bedienen zu konnen,
wird ein VPN (Virtual Private Network) client verwendet, der den externen Computer
in das Universitatsnetzwerk integriert.
Kapitel 4
Auswertung der Fallstudien
4.1 Uberblick der Falle
In diesem Abschnitt werden die Okklusionen und Seklusionen definiert, die in den Fallstu-
dien verwendet werden. Bei der Auswahl wurde darauf geachtet, ein breites Spektrum an
Okklusionen und Seklusionen zu besichtigen. Sie variieren daher in Große und Intensitat.
Die folgenden Okklusionen und Seklusionen wurden immer zum Zeitpunkt der starksten
Auspragung analysiert. Es wurden funf Okklusionen und funf Seklusionen uber dem Nord-
atlantik ausgewahlt, um orografische Einflusse zu minimieren. Die Zyklonen wurden in
drei Bereiche eingeteilt, die durch Vertikalschnitte bestmoglich veranschaulicht wurden.
Die Bereiche sind:
• Die Region vor dem Aufeinandertreffen der Fronten
• Der Okklusions- bzw. Seklusionspunkt
• Die Okklusion bzw. Seklusion
Eine besondere Form stellt die beobachtete Zyklone am 12.09.2009 dar (Abb. 4.7). Die
warme Luftmasse ihrer vermeintlichen Seklusion (durchschnitten vom Vertikalschnitt KL)
stammte aus einem westlich gelegenen System. Daher werden von dieser Zyklone nur der
Seklusionspunkt und die Fronten analysiert.
Die folgenden Abbildungen zeigen die Okklusionen und Seklusionen anhand von Hori-
zontalschnitten der aquivalentpotentiellen Temperatur in einer Hohe von 1500 m. Die
roten Linien kennzeichnen die Vertikalschnitte (Koordinaten in Tab. 4.1 und 4.2), die zur
Analyse der Okklusionen und Seklusionen angefertigt wurden.
15
16 Auswertung der Fallstudien
Okklusionen:
284286288290292294296298300302304306308310312314316318320322324326328330332334336338340342344
A
B
C
D
E
F
Äquivalentpotentielle Temperatur [K] auf 1500 m
Abbildung 4.1: Okklusion am 05.08.2009 um 06:00 Uhr UTC
260262264266268270272274276278280282284286288290292294296298300302304306308310312314316318320322324326328330332334
A
B
C
D
EF
G
H
Äquivalentpotentielle Temperatur [K] auf 1500 m
Abbildung 4.2: Okklusion am 25.10.2009 um 06:00 Uhr UTC
4.1 Uberblick der Falle 17
254256258260262264266268270272274276278280282284286288290292294296298300302304306308310312314316318320322324326
Äquivalentpotentielle Temperatur [K] auf 1500 m
A
B C
D
E
F
G H
Abbildung 4.3: Okklusion am 01.12.2009 um 06:00 Uhr UTC
250252254256258260262264266268270272274276278280282284286288290292294296298300302304306308310312314316318320322324326328
Äquivalentpotentielle Temperatur [K] auf 1500 m
A
B
C
D
E
F
G
H
Abbildung 4.4: Okklusion am 03.12.2009 um 00:00 Uhr UTC
18 Auswertung der Fallstudien
266268270272274276278280282284286288290292294296298300302304306308310312314316318320322324326Äquivalentpotentielle Temperatur [K] auf 1500 m
A
B
C
D
EF
G H
Abbildung 4.5: Okklusion am 08.12.2009 um 06:00 Uhr UTC
Seklusionen:
286
288
290
292
294
296
298
300
302
304
306
308
310
312
314
316
318
320
322
324
326
328
330
332
334
336
338
D
C
A
B F
E
G
H
I
J
Äquivalentpotentielle Temperatur [K] auf 1500 m
Abbildung 4.6: Seklusion am 15.08.2009 um 12:00 Uhr UTC
4.1 Uberblick der Falle 19
280
282
284
286
288
290
292
294
296
298
300
302
304
306
308
310
312
314
316
318
320
322
324
326
328
330
332
334
A
BC
D
E
F
G
H
I
J
K
L
Äquivalentpotentielle Temperatur [K] auf 1500 m
Abbildung 4.7: Seklusion am 12.09.2009 um 18:00 Uhr UTC
256258260262264266268270272274276278280282284286288290292294296298300302304306308310312314316318320322324326328330332334336
A
B
C
D
LFH
JIGEK
Äquivalentpotentielle Temperatur [K] auf 1500 m
Abbildung 4.8: Seklusion am 18.10.2009 um 18:00 Uhr UTC
20 Auswertung der Fallstudien
254256258260262264266268270272274276278280282284286288290292294296298300302304306308310312314316318320322324326328330332334336
A
B
C
D
E
F
G
H
I
JK
L
Äquivalentpotentielle Temperatur [K] auf 1500 m
Abbildung 4.9: Seklusion am 18.11.2009 um 00:00 Uhr UTC
260262264266268270272274276278280282284286288290292294296298300302304306308310312314316318320322324326328
Äquivalentpotentielle Temperatur [K] auf 1500 m
A
BC
NF
H
GKL
I
JD ME
Abbildung 4.10: Seklusion am 24.11.2009 um 18:00 Uhr UTC
4.1 Uberblick der Falle 21
Die Koordinaten der Vertikalschnitte sind in den folgenden zwei Tabellen (4.1 und 4.2)
eingetragen:
Vertikalschnitt westl. Punkt ostl. Punkt Typ Abb.
Datum Uhrzeit Name von Lat./Lon. nach Lat./Lon.
05.08.2009 06:00 AB 70◦ N; 16◦ W 50◦ N; 15◦ W Okklusion 4.1
05.08.2009 06:00 CD 61◦ N; 14◦ W 70◦ N; 1◦ W Okklusion 4.1
05.08.2009 06:00 EF 58◦ N; 5◦ W 62◦ N; 8◦ O Okklusion 4.1
25.10.2009 06:00 AB 38◦ N; 37◦ W 60◦ N; 31◦ W Okklusion 4.2
25.10.2009 06:00 CD 53◦ N; 40◦ W 48◦ N; 34◦ W Okklusion 4.2
25.10.2009 06:00 EF 40◦ N; 31◦ W 40◦ N; 18◦ W Okklusion 4.2
25.10.2009 06:00 GH 46◦ N; 30◦ W 49◦ N; 22◦ W Okklusion 4.2
01.12.2009 06:00 AB 60◦ N; 32◦ W 55◦ N; 27◦ W Okklusion 4.3
01.12.2009 06:00 CD 55◦ N; 21◦ W 61◦ N; 15◦ W Okklusion 4.3
01.12.2009 06:00 EF 55◦ N; 19◦ W 57◦ N; 6◦ W Okklusion 4.3
01.12.2009 06:00 GH 49◦ N; 18◦ W 47◦ N; 5◦ W Okklusion 4.3
03.12.2009 00:00 AB 50◦ N; 55◦ W 63◦ N; 55◦ W Okklusion 4.4
03.12.2009 00:00 CD 55◦ N; 50◦ W 61◦ N; 47◦ W Okklusion 4.4
03.12.2009 00:00 EF 55◦ N; 45◦ W 60◦ N; 41◦ W Okklusion 4.4
03.12.2009 00:00 GH 50◦ N; 41◦ W 61◦ N; 31◦ W Okklusion 4.4
08.12.2009 06:00 AB 52◦ N; 30◦ W 63◦ N; 20◦ W Okklusion 4.5
08.12.2009 06:00 CD 54◦ N; 20◦ W 60◦ N; 10◦ W Okklusion 4.5
08.12.2009 06:00 EF 52◦ N; 16◦ W 53◦ N; 6◦ W Okklusion 4.5
08.12.2009 06:00 GH 49◦ N; 22◦ W 46◦ N; 1◦ W Okklusion 4.5
15.08.2009 12:00 AB 55◦ N; 11◦ W 64◦ N; 9◦ W Seklusion 4.6
15.08.2009 12:00 CD 64◦ N; 6◦ W 58◦ N; 4◦ W Seklusion 4.6
15.08.2009 12:00 EF 58◦ N; 4◦ W 64◦ N; 1◦ W Seklusion 4.6
15.08.2009 12:00 GH 57◦ N; 4◦ W 63◦ N; 4◦ O Seklusion 4.6
15.08.2009 12:00 IJ 56◦ N; 6◦ W 61◦ N; 9◦ O Seklusion 4.6
Tabelle 4.1: Koordinaten der Vertikalschnitte (Teil 1)
22 Auswertung der Fallstudien
Vertikalschnitt westl. Punkt ostl. Punkt Typ Abb.
Datum Uhrzeit Name von Lat./Lon. nach Lat./Lon.
12.09.2009 18:00 AB 53◦ N; 34◦ W 69◦ N; 16◦ W Seklusion 4.7
12.09.2009 18:00 CD 68◦ N; 35◦ W 57◦ N; 19◦ W Seklusion 4.7
12.09.2009 18:00 EF 51◦ N; 30◦ W 55◦ N; 17◦ W Seklusion 4.7
12.09.2009 18:00 GH 54◦ N; 51◦ W 52◦ N; 42◦ W Seklusion 4.7
12.09.2009 18:00 IJ 57◦ N; 49◦ W 54◦ N; 37◦ W Seklusion 4.7
12.09.2009 18:00 KL 54◦ N; 50◦ W 39◦ N; 25◦ W Seklusion 4.7
18.10.2009 18:00 AB 76◦ N; 7◦ W 67◦ N; 7◦ W Seklusion 4.8
18.10.2009 18:00 CD 76◦ N; 3◦ W 71◦ N; 2◦ W Seklusion 4.8
18.10.2009 18:00 EF 70◦ N; 1◦ O 78◦ N; 22◦ O Seklusion 4.8
18.10.2009 18:00 GH 67◦ N; 1◦ W 75◦ N; 30◦ O Seklusion 4.8
18.10.2009 18:00 IJ 65◦ N; 0◦ 63◦ N; 10◦ O Seklusion 4.8
18.10.2009 18:00 KL 71◦ N; 1◦ W 77◦ N; 6◦ O Seklusion 4.8
18.11.2009 00:00 AB 47◦ N; 38◦ W 57◦ N; 36◦ W Seklusion 4.9
18.11.2009 00:00 CD 52◦ N; 33◦ W 57◦ N; 32◦ W Seklusion 4.9
18.11.2009 00:00 EF 42◦ N; 19◦ W 55◦ N; 12◦ W Seklusion 4.9
18.11.2009 00:00 GH 47◦ N; 32◦ W 44◦ N; 20◦ W Seklusion 4.9
18.11.2009 00:00 IJ 53◦ N; 50◦ W 49◦ N; 18◦ W Seklusion 4.9
18.11.2009 00:00 KL 51◦ N; 30◦ W 56◦ N; 22◦ W Seklusion 4.9
24.11.2009 18:00 AB 52◦ N; 21◦ W 64◦ N; 7◦ W Seklusion 4.10
24.11.2009 18:00 CD 63◦ N; 9◦ W 58◦ N; 8◦ W Seklusion 4.10
24.11.2009 18:00 EF 57◦ N; 9◦ W 60◦ N; 5◦ O Seklusion 4.10
24.11.2009 18:00 GH 48◦ N; 8◦ O 51◦ N; 18◦ O Seklusion 4.10
24.11.2009 18:00 IJ 59◦ N; 25◦ W 51◦ N; 7◦ O Seklusion 4.10
24.11.2009 18:00 KL 53◦ N; 10◦ W 49◦ N; 2◦ O Seklusion 4.10
24.11.2009 18:00 MN 58◦ N; 8◦ W 62◦ N; 3◦ O Seklusion 4.10
Tabelle 4.2: Koordinaten der Vertikalschnitte (Teil 2)
4.1 Uberblick der Falle 23
Zur Analyse des Okklusionstyps wurden primar das Stabilitatskriterium (Kapitel 2.2)
verwendet. Als weitere Bestimmungshilfe dienten Vertikalschnitte der relativen Feuchte
und Vertikalschnitte der virtuellpotentiellen Temperatur und der aquivalentpotentiellen
Temperatur.
In Tabelle 4.3 werden die Vertikalschnitte angegeben, die zur Charakterisierung verwen-
det werden.
Typ Abbildung Vertikalschnitt Charakter
Datum Uhrzeit Name Warmfront- Kaltfront-
Okklusion 4.1 05.08.2009 06:00 CD •Okklusion 4.2 25.10.2009 06:00 CD •Okklusion 4.3 01.12.2009 06:00 EF •Okklusion 4.4 03.12.2009 00:00 CD •Okklusion 4.5 08.12.2009 06:00 CD •Seklusion 4.6 15.08.2009 12:00 CD •Seklusion 4.7 12.09.2009 18:00 GH •Seklusion 4.8 18.10.2009 18:00 CD •Seklusion 4.9 18.11.2009 00:00 CD •Seklusion 4.10 24.11.2009 18:00 CD •
Tabelle 4.3: Fur die Charakterisierung beurteilte Vertikalschnitte
Da alle observierten Okklusionen und Seklusionen der Klasse mit Warmfrontcharakter
angehoren, wird nur ein Beispiel zur Charakterisierung einer Okklusion bzw. Seklusion
gezeigt.
Beispiel zur Charakterisierung:
Die Seklusion am 18.10.2009 (Abb. 4.8) wird als Beispiel fur die Bestimmung des Fron-
tencharakters verwendet. Die Vertikalschnitte fur die Stabiliat, die relative Feuchte sowie
die virtuellpotentielle Temperatur und die aquivalentpotentielle Temperatur schneiden die
Seklusion im rechten Winkel. Der Vertikalschnitt CD (Abb. 4.11) verlauft vom Norden
(Punkt C) Richtung Suden (Punkt D). Die Luftmasse, die ursprunglich vor der Warm-
front war (Luftmasse 2), befindet sich auf der linken Seite der Grafiken. Auf der rechten
Seite befindet sich die Luft, die ursprunglich hinter der Kaltfront war (Luftmasse 1). Die
in Abbildung 4.11a gezeigte vertikale Differenz der virtuellpotentiellen Temperatur veran-
schaulicht die Stabiliat. Diese ist umso großer, je hoher die vertikale Differenz und somit
der vertikale Gradient der virtuellpotentiellen Temperatur ist. Dabei ist es wichtig, auf
die durchschnittliche Stabilitat der Luftmasse zu achten. Okklusionen und Seklusionen
24 Auswertung der Fallstudien
neigen sich uber die stabilere Luftmasse. Das zeigt sich auch im Vertikalschnitt 4.11a. Im
Durchschnitt ist die Luftmasse 2 stabiler geschichtet als die Luftmasse 1. Nahe der Seklu-
sion hat die Luftmasse 2 einen vertikalen virtuellpotentiellen Temperaturgradienten von
0.6 K100m
. Die Luftmasse 1 hat einen vertikalen virtuellpotentiellen Temperaturgradienten
von 0.4 K100m
und steht zur Luftmasse 2 im Verhaltnis von 1:1.5. Die vertikalen Gradienten
der virtuellpotentiellen Temperatur in den restlichen neun Fallen reichen von 0.3 bis 0.8K
100min der Luftmasse vor der Warmfront und von 0.2 bis 0.4 K
100min der Luftmasse hinter
der Kaltfront. Das Verhaltnis zwischen den beiden vertikalen Temperaturgradienten liegt
zwischen 1:1.2 und 1:2.
Wie in den neun anderen Fallen neigt sich auch die Seklusion in diesem Beispiel mit
zunehmender Hohe uber die stabilere Luftmasse, welche ursprunglich vor der Warmfront
war und kann so als Seklusion mit Warmfrontcharakter eingestuft werden. Auch im Verti-
kalschnitt der relativen Feuchte 4.11b ist deutlich die mit der Hohe zunehmende Neigung
der maximalen Feuchte zu erkennen, die ein Indiz fur die Umgebung der Seklusion ist. Die
Maxima der aquivalentpotentiellen Temperatur (Abb. 4.11c), die ebenfalls die Seklusion
andeuten, sind mit zunehmender Hohe in Richtung prafrontaler Warmluftmasse geneigt.
(a)
0 50 100 150 200 250 300 350 400 450 500
50
100
150
200
250
300
350
400
450
500
550
600
x [km]
z [d
m]
274
276
276
278
278
278
280280
280
280
280
282
282282
282
284
284284
284
286
286
286
286
288
288
288
288
290
290
290
290
292
292
292
292294
294
294
294
296
296
296
296
298
298 298
298
300
300
300
300
302
302
302
302
304 304
C D
−0.5
0
0.5
1
1.5
2
2.5
3
3.5
4
Luftmasse Luftmasse 2 1
4.1 Uberblick der Falle 25
(b)
0 50 100 150 200 250 300 350 400 450 500
50
100
150
200
250
300
350
400
450
500
550
600
x [km]
z [d
m]
C D
80
90
100
Luftmasse Luftmasse 2 1
(c)
0 50 100 150 200 250 300 350 400 450 500
50
100
150
200
250
300
350
400
450
500
550
600
280
282
282
284
284
286
286
286
288288
288
288
290
290
290
290
290
290
292
292
292292
292
292
294
294
294
294
294
294
296296
296
296
296
296
298
298
298
298
298
300300
300300
300
302
302302
302
302
302
304
304
304
304
290
C Dx [km]
z [d
m]
278
280
282
284
286
288
290
292
294
296
298
300
302
304
Luftmasse Luftmasse 2 1
Abbildung 4.11: Vertikalschnitt CD (a) der virtuellpotentiellen Temperatur [K] und ihres
vertikalen Gradienten [ K100m ], (b) der relativen Feuchte [%] und (c) der aquivalentpotentiellen
Temperatur [K] durch die Seklusion einer Hammerkopfzyklone am 18.10.2009 um 18:00 Uhr
UTC
26 Auswertung der Fallstudien
4.2 Vergleiche der Falle
Die Vergleiche erwiesen sich oft als schwierig, da es in der realen Atmosphare naturliche
Hindernisse gibt, die Zyklonen beeinflussen. In den Fallstudien liefen viele Zyklonen uber
Land (Abb. 4.6) und eine lief auf ein benachbartes Frontensystem auf (Abb. 4.2).
Die Region vor dem Aufeinandertreffen der Fronten:
Bevor die Fronten aufeinander treffen, besitzen Norwegerzyklonen und
Hammerkopfzyklonen ahnliche Strukturen. In beiden ist die Luftmasse vor der
Warmfront kalter als hinter der Kaltfront (Abb. 4.12). Ebenso ist die durchschnittliche
Stabilitat in der Luftmasse vor der Warmfront großer als in der entsprechenden Luftmasse
hinter der Kaltfront (Abb. 4.13).
In den Fallstudien traten auffallig viele vorwartsgeneigte Kaltfronten auf. In
mindestens drei Zyklonen ist eine deutliche Vorwartsneigung der Kaltfront zu erkennen
(Abb. 4.12b, 4.12d, 4.13b, 4.14b und 4.15). Auch in den anderen sieben Fallen waren
manche Kaltfronten ausgesprochen steil und beinahe senkrecht (Abb. 4.17).
Der Okklusions- bzw. Seklusionspunkt:
In einer Hammerkopfzyklone verlaufen die Fronten in einem großeren Winkel zueinander,
als dies der Fall in einer Norwegerzyklone ist. Wenn die Fronten im Seklusionspunkt aufein-
ander treffen, ist die Kaltfront einer Hammerkopfzyklone schwacher ausgebildet
als ihre Warmfront (Abb. 4.17). Teilweise ist der horizontale Temperaturgradient der
Kaltfront kaum mehr vorhanden (Abb. 4.18). Im Gegensatz dazu sind Kaltfronten in
Norwegerzyklonen starker ausgepragt als deren Warmfronten (Abb. 4.16).
Die maximalen horizontalen Temperaturgradienten der Fronten nahe des Okklusions- bzw.
Seklusionspunktes sind in Tabelle 4.4 eingetragen.
Art der Temperatur Norwegerzyklone Hammerkopfzyklone Gradient
Kaltfront Warmfront Kaltfront Warmfront
virtuellpotentiell 2.5 - 13 2.5 - 7 2 - 6 2.5 - 7 K100km
aquivalentpotentiell 12 - 30 10 - 12 9 - 13 9 - 25 K100km
Tabelle 4.4: Horizontale Temperaturgradienten der Fronten nahe des Okklusions- bzw. Seklu-
sionspunktes
4.2 Vergleiche der Falle 27
(a) (b)
(c) (d)
Abbildung 4.12: Links: Vertikalschnitt GH durch die Fronten einer Norwegerzyklone am
03.12.2009 um 00:00 Uhr UTC (a) der aquivalentpotentiellen Temperatur [K] und (c) der vir-
tuellpotentiellen Temperatur [K]; Rechts: Vertikalschnitt KL durch die Fronten einer Hammer-
kopfzyklone am 18.11.2009 um 00:00 Uhr UTC (b) der aquivalentpotentiellen Temperatur [K]
und (d) der virtuellpotentiellen Temperatur [K]
28 Auswertung der Fallstudien
(a)
0 200 400 600 800 1000 1200
50
100
150
200
250
300
350
400
450
500
550
600
x [km]
z [d
m]
276
276
276
276
278278
278
278
280
280
280
280
282
282
282
282
282
284
284
284
284
284
286
286
286
286
286
286
288
288
288
288
288
288
290
290
290
290
290
290
292
292
292
292
292
292
294
294
294
294
294
294
296
296
296
296
296
298
298
298
298
298
300
300
300
300
300
302
302
302
302
302
304
304
304
304
304
306
306306
306
306
308
308308
308
308310
310
310
310
312
312
312
314
G H
−0.5
0
0.5
1
1.5
2
2.5
3
3.5
4
(b)
0 100 200 300 400 500 600 700
50
100
150
200
250
300
350
400
450
500
550
600
x [km]
z [d
m]
282
282284
284
286
286
286
288
288
288
288
290
290
290
290
290
292
292
292
292
292
294
294
294
294
294296
296
296
296
296
298
298
298
298
298
300
300
300
300
300
302
302
302
302
302
304
304
304
304
304
306
306
306
306
308
308
308
308
310
310
310
310
310
312
312312
312
314
314
314
316
K L
−0.5
0
0.5
1
1.5
2
2.5
3
3.5
4
Abbildung 4.13: Vertikalschnitte der virtuellpotentiellen Temperatur [K] sowie ihres vertikalen
Gradienten [ K100m ]; Grafik (a) zeigt den Vertikalschnitt GH durch die Fronten einer Norweger-
zyklone am 03.12.2009 um 00:00 Uhr UTC. Grafik (b) zeigt den Vertikalschnitt KL durch die
Fronten einer Hammerkopfzyklone am 18.11.2009 um 00:00 Uhr UTC.
4.2 Vergleiche der Falle 29
(a)
0 200 400 600 800 1000 1200
50
100
150
200
250
300
350
400
450
500
550
600
x [km]
z [d
m]
G H
80
90
100
(b)
0 100 200 300 400 500 600 700
50
100
150
200
250
300
350
400
450
500
550
600
x [km]
z [d
m]
K L
80
90
100
Abbildung 4.14: Vertikalschnitte der relativen Feuchte [%]; Grafik (a) zeigt den Vertikalschnitt
GH durch die Fronten einer Norwegerzyklone am 03.12.2009 um 00:00 Uhr UTC. Grafik (b)
zeigt den Vertikalschnitt KL durch die Fronten einer Hammerkopfzyklone am 18.11.2009 um
00:00 Uhr UTC.
30 Auswertung der Fallstudien
(a)
0 100 200 300 400 500 600 700 800 900
50
100
150
200
250
300
350
400
450
500
550
600
290
292
292
294
294
296
296
296
298
298
298
300
300
300
302
302
302
302
302
302304
304
304304
304
304
304
306
306
306
306
306
306
306
306
308
308
308308
308
308308
308
310
310
310
310310
310
310
310310
312
312
312
312
312
312
312
312
312
312
312
312
314
314
314
314314
314
314
314
314
314
316316
316
300
300
300
300
318
318
318
298
298
298
296 296
296
294
294
G Hx [km]
z [d
m]
272
274
276
278
280
282
284
286
288
290
292
294
296
298
300
302
304
306
308
310
312
314
316
318
320
322
324
326
328
330
332
334
(b)
0 100 200 300 400 500 600 700 800 900
50
100
150
200
250
300
350
400
450
500
550
600
x [km]
z [d
m]
G H
80
90
100
4.2 Vergleiche der Falle 31
(c)
0 100 200 300 400 500 600 700 800 900
50
100
150
200
250
300
350
400
450
500
550
600
283
285
285
287
287
287
287
289
289
289
289
289
291
291
291
291
291
293
293
293
293
293
295
295
295
295
295
297
297
297
297
297
299
299
299299
299
301
301
301301
301
303
303303
303
303
305
305305
305305
307
307
307
307307
309
309309309
309311311
311
311
311 313313313
313
285
315
G Hx [km]
z [d
m]
267
269
271
273
275
277
279
281
283
285
287
289
291
293
295
297
299
301
303
305
307
309
311
313
315
317
319
321
323
Abbildung 4.15: Vertikalschnitt GH (a) der aquivalentpotentiellen Temperatur [K], (b) der
relativen Feuchte [%] und (c) der virtuellpotentiellen Temperatur [K] durch die Fronten einer
atypischen Norwegerzyklone am 01.12.2009 um 06:00 Uhr UTC
32 Auswertung der Fallstudien
(a)
0 100 200 300 400 500
50
100
150
200
250
300
350
400
450
500
550
600
280
280
282
282
284
284284
286
286
286
286
288
288
288
288
288
290
290
290
290
290
292
292
292
292
292
292294
294
294294
294
294
296
296
296
296
296
296
298
298
298
298
298
298
300
300
300
300
300
300
302
302
302
302
302
302
304
304304
304
304
304
306
306
306
306
306
306
308
308
308
308
308
308
308
310
310
310
310
310
310312
312
312312
312
312
314314
314314
316
E Fx [km]
z [d
m]
272
274
276
278
280
282
284
286
288
290
292
294
296
298
300
302
304
306
308
310
312
314
316
318
320
322
324
326
328
330
332
334
(b)
0 100 200 300 400 500
50
100
150
200
250
300
350
400
450
500
550
600
x [km]
z [d
m]
E F
80
90
100
4.2 Vergleiche der Falle 33
(c)
0 100 200 300 400 500
50
100
150
200
250
300
350
400
450
500
550
600
275
275
277
277
279
279
279279
279
281
281
281281
281
283
283
283283
283
285
285
285
285
285
287
287
287
287
287
289
289
289
289
289 291
291291
291
291
293
293293
293
293
295
295
295
295
295
297
297297
297
297
299
299
299
299
299
301
301
301
301
301
303303
303
303
303 305305
305
305305
307
307307
307307
309
309309
309309
311
311311311
E Fx [km]
z [d
m]
267
269
271
273
275
277
279
281
283
285
287
289
291
293
295
297
299
301
303
305
307
309
311
313
315
317
319
321
323
Abbildung 4.16: Vertikalschnitt EF (a) der aquivalentpotentiellen Temperatur [K], (b) der
relativen Feuchte [%] und (c) der virtuellpotentiellen Temperatur [K] durch den Okklusionspunkt
einer Norwegerzyklone am 03.12.2009 um 00:00 Uhr UTC
34 Auswertung der Fallstudien
(a)
0 100 200 300 400 500 600
50
100
150
200
250
300
350
400
450
500
550
600
280
282
282
284
284
286
286
286
288
288
290
290
290
290
290
290
292
292
292
292
292
292
294
294
294
294
294
294
294 296
296
296
296296
296
296
296298
298
298
298
298
298298 300
300300
300
300
300 302302
302302
302
302
302
304
304304
304304
290
290
284
288
K Lx [km]
z [d
m]
272
274
276
278
280
282
284
286
288
290
292
294
296
298
300
302
304
306
308
310
312
314
316
318
320
322
324
326
328
330
332
334
(b)
0 100 200 300 400 500 600
50
100
150
200
250
300
350
400
450
500
550
600
x [km]
z [d
m]
K L
80
90
100
4.2 Vergleiche der Falle 35
(c)
0 100 200 300 400 500 600
50
100
150
200
250
300
350
400
450
500
550
600
275
277
277
277
279
279
279279
281
281
281281
281
281
283
283
283
283
283
285
285
285
285
285
287
287
287
287
287
289
289289
289
289
291
291
291
291
291
293
293
293
293
293
295295
295
295
295
297297
297
297
297
299299
299299299
301
301301
301
301
303303
303
303
K Lx [km]
z [d
m]
267
269
271
273
275
277
279
281
283
285
287
289
291
293
295
297
299
301
303
305
307
309
311
313
315
317
319
321
323
Abbildung 4.17: Vertikalschnitt KL (a) der aquivalentpotentiellen Temperatur [K], (b) der
relativen Feuchte [%] und (c) der virtuellpotentiellen Temperatur [K] durch den Seklusionspunkt
einer Hammerkopfzyklone am 18.10.2009 um 18:00 Uhr UTC
36 Auswertung der Fallstudien
(a)
0 100 200 300 400 500 600
50
100
150
200
250
300
350
400
450
500
550
600
294
294
296
296
298
298
300
300
300
300
302
302
302
302
304
304
304
304
306
306
306
306
306
308
308
308
308
308
308
308
308
310
310
310
310
310
310
310
310
310
310
310
310
310
312312
312
312
312
312312
312
312
312314
314
312
312
314314
308
312
312
308
C Dx [km]
z [d
m]
272
274
276
278
280
282
284
286
288
290
292
294
296
298
300
302
304
306
308
310
312
314
316
318
320
322
324
326
328
330
332
334
(b)
0 100 200 300 400 500 600
50
100
150
200
250
300
350
400
450
500
550
600
x [km]
z [d
m]
C D
80
90
100
4.2 Vergleiche der Falle 37
(c)
0 100 200 300 400 500 600
50
100
150
200
250
300
350
400
450
500
550
600
285
285
287
287
287
289289
289289
291
291291
291291
293293293
293
293
295295
295
295
295
297297
297
297
297
299299
299
299
299
301301
301
301
301
303303303
303
303
305
305305
305
305
307
307307
307
307
309
309309
309
309
311311311
311313
C Dx [km]
z [d
m]
267
269
271
273
275
277
279
281
283
285
287
289
291
293
295
297
299
301
303
305
307
309
311
313
315
317
319
321
323
Abbildung 4.18: Vertikalschnitt CD (a) der aquivalentpotentiellen Temperatur [K], (b) der
relativen Feuchte [%] und (c) der virtuellpotentiellen Temperatur [K] durch den Seklusionspunkt
einer Hammerkopfzyklone am 15.08.2009 um 12:00 Uhr UTC
38 Auswertung der Fallstudien
Die Okklusion bzw. Seklusion:
Die analysierten Okklusionen und Seklusionen hatten eine maximale Hohe zwischen 1600
Meter (Abb. 4.21) und 6000 Meter (Abb. 4.19) und eine Neigung von 1:20 bis 1:100. Somit
sind Okklusionen und Seklusionen wesentlich steiler als Kalt- oder Warmfron-
ten, die im Allgemeinen eine Neigung von ca. 1:100 bis 1:400 haben.
Okklusionen und Seklusionen bilden ahnliche dynamische Prozesse aus. Der
Horizontalschnitt in Abbildung 4.1 und der Vertikalschnitt AB in Abbildung 4.19 zeigen,
wie sich die Okklusion einer Norwegerzyklone am 05.08.2009 um ihr Zentrum wickelte.
Auch in Hammerkopfzyklonen kommt es zur Rotation um das Zentrum. In einer Ham-
merkopfzyklone am 24.11.2009 wickelte sich die Seklusion um das Zentrum (Abb. 4.10
und 4.20) und in der Hammerkopfzyklone am 18.10.2009 wickelte sich die Luftmasse vor
der Warmfront um das Zentrum (Abb. 4.8 und 4.21).
In den Fallstudien trat eine Norwegerzyklone auf, deren Okklusion atypische
Formen annahm. Anstatt sich rund um das Tiefdruckzentrum zu wickeln, bildete die
Okklusion einer Norwegerzyklone am 01.12.2009 die Form eines Hakens (Abb. 4.3), der
zum Tiefdruckzentrum reichte und ahnelte somit der Form einer Seklusion. Zum Fron-
tenbruch wie bei einer Seklusion kam es nicht. Die zugehorige Kaltfront (Abb. 4.15) war
deutlich ausgepragt.
4.2 Vergleiche der Falle 39
(a)
0 500 1000 1500 2000
50
100
150
200
250
300
350
400
450
500
550
600
296
296
298
298
300
300300
300
302
302302
302
302
304
304
304
304
306
306
306
306
308
308
308
308
308
308
308
308
310
310
310
310310
310
310
310
310
310
310
310310
310
310
310
310
310
310
310
310
310
310310
310
310
310
310
312
312
312
312
312
312
312
312
312
314
314
314
314314
314
314
314
308
308
308
308
308
308
308
312
312
312312
312
312
308
308
308
308
308
308
308
308
306
306
306
306
306
306
316
316
316
316
316
316
316
314
314
314
314
306
306
306
306
312
312
312
312
312
312
312
312
312
312
312
312
304
304
304
304
304
304
316
306
298
308
302
306
314
306
A Bx [km]
z [d
m]
272
274
276
278
280
282
284
286
288
290
292
294
296
298
300
302
304
306
308
310
312
314
316
318
320
322
324
326
328
330
332
334
(b)
0 500 1000 1500 2000
50
100
150
200
250
300
350
400
450
500
550
600
x [km]
z [d
m]
283
285287
287
289
289
289
289
291
291
291
291
291
291
293
293
293293
293
295
295
295
295
295
297
297
297
297
297
299
299
299
299
299
301
301
301
301
301
303
303
303
303
303
305
305
305
305
305
305307
307
307
307
307
307309309
309 309
309
309311
311
311313
A B
−0.5
0
0.5
1
1.5
2
2.5
3
3.5
4
40 Auswertung der Fallstudien
(c)
0 500 1000 1500 2000
50
100
150
200
250
300
350
400
450
500
550
600
x [km]
z [d
m]
A B
80
90
100
Abbildung 4.19: Vertikalschnitt AB (a) der aquivalentpotentiellen Temperatur [K], (b) der
virtuellpotentiellen Temperatur [K] und ihres vertikalen Gradienten [ K100m ] und (c) der relativen
Feuchte [%] durch die eingewickelte Okklusion einer Norwegerzyklone am 05.08.2009 um 06:00
Uhr UTC; Zu beachten ist die Blickrichtung: Punkt A ist im Norden und Punkt B im Suden.
4.2 Vergleiche der Falle 41
(a)
0 500 1000 1500
50
100
150
200
250
300
350
400
450
500
550
600
292
292
292
292
292
294
294
294
294
294
294
294
296
296
296296
296296
296
296
296296
296
296
296
296
296
296
296
298
298
298
298
298
298
298
298
298298
298
298
298
300
300
300
300
294
294
294
294294
302302
302 304
304
304
292
292
292
294
306
290
294
A Bx [km]
z [d
m]
272
274
276
278
280
282
284
286
288
290
292
294
296
298
300
302
304
306
308
310
312
314
316
318
320
322
324
326
328
330
332
334
(b)
0 500 1000 1500
50
100
150
200
250
300
350
400
450
500
550
600
x [km]
z [d
m]
282
282 282
282284
284
284
284
284
286
286286
286
286
288
288
288
288
288
290
290
290
290
290
292
292 292
292
292
292
294
294
294294
294
294
296
296
296
296
296
296
298
298298
298
298
298
300
300
300
302
302
304
A B
−0.5
0
0.5
1
1.5
2
2.5
3
3.5
4
42 Auswertung der Fallstudien
(c)
0 500 1000 1500
50
100
150
200
250
300
350
400
450
500
550
600
x [km]
z [d
m]
A B
80
90
100
Abbildung 4.20: Vertikalschnitt AB (a) der aquivalentpotentiellen Temperatur [K], (b) der
virtuellpotentiellen Temperatur [K] und ihres vertikalen Gradienten [ K100m ] und (c) der relativen
Feuchte [%] durch die Seklusion einer Hammerkopfzyklone am 24.11.2009 um 18:00 Uhr UTC,
die sich um das Tiefdruckzentrum wickelte
4.2 Vergleiche der Falle 43
(a)
0 100 200 300 400 500 600 700 800 900 1000
50
100
150
200
250
300
350
400
450
500
550
600
276
278
280
280
282
282
282
284
284
284
284
286
286
286
286
286
288
288
288
288
288 290
290
290
290
290
290
290
292
292
292
292
292
292
292
292
292
294
294
294
294
294
294294
294
296
296
296
296
296
296296
296296
296
296
296
298
298
298
298
298
298
298
298
300300
300300
300
300
300
302
302
302
302
304
304 302
292
A Bx [km]
z [d
m]
272
274
276
278
280
282
284
286
288
290
292
294
296
298
300
302
304
306
308
310
312
314
316
318
320
322
324
326
328
330
332
334
(b)
0 100 200 300 400 500 600 700 800 900 1000
50
100
150
200
250
300
350
400
450
500
550
600
x [km]
z [d
m]
270
272
274
274
276
276
276
278
278
278
278
280
280
280
280
280
282
282
282
282
282
284
284 284284
284
286
286286 286
286
288
288288
288
288
290
290
290
290
290
292292
292
292
292
294294
294
294
294
296296
296
296
296
298
298
298
298
298
300
300
300
300
302
302
302 302
304
A B
−0.5
0
0.5
1
1.5
2
2.5
3
3.5
4
44 Auswertung der Fallstudien
(c)
0 100 200 300 400 500 600 700 800 900 1000
50
100
150
200
250
300
350
400
450
500
550
600
x [km]
z [d
m]
A B
80
90
100
Abbildung 4.21: Vertikalschnitt AB (a) der aquivalentpotentiellen Temperatur [K], (b) der
virtuellpotentiellen Temperatur [K] und ihres vertikalen Gradienten [ K100m ] und (c) der relativen
Feuchte [%] durch die Seklusion einer Hammerkopfzyklone am 18.10.2009 um 18:00 Uhr UTC;
Die Luftmasse vor der Warmfront wickelte sich um das Zentrum der Zyklone.
4.2 Vergleiche der Falle 45
(a)
0 100 200 300 400 500 600 700
50
100
150
200
250
300
350
400
450
500
550
600
294
296
296
296
296
296
296
296296
296
296
296
298
298
298
298
298
298
298
298300
300
300
300
300
300
300
300
300
302
302
302
302
302
302
302
302
302 304
304
304
304
304
304
304
304
306
306
306
306
306
306
306
306 308
308
308
308
308
308
308
308
310310
310310310
294
294
294
312
M Nx [km]
z [d
m]
272
274
276
278
280
282
284
286
288
290
292
294
296
298
300
302
304
306
308
310
312
314
316
318
320
322
324
326
328
330
332
334
(b)
0 100 200 300 400 500 600 700
50
100
150
200
250
300
350
400
450
500
550
600
x [km]
z [d
m]
M N
80
90
100
46 Auswertung der Fallstudien
(c)
0 100 200 300 400 500 600 700
50
100
150
200
250
300
350
400
450
500
550
600
283283
285285
285
287287
287287
287
287
289289
289
289
289
291
291
291
291
291 293
293
293
293
293
295
295295
295
295
297
297297
297
297
299
299299
299
299
301
301301
301
301303
303
303
303
303 305
305
305305
305
307
307
307
307
307 309
287
M Nx [km]
z [d
m]
267
269
271
273
275
277
279
281
283
285
287
289
291
293
295
297
299
301
303
305
307
309
311
313
315
317
319
321
323
Abbildung 4.22: Vertikalschnitt MN (a) der aquivalentpotentiellen Temperatur [K], (b) der
relativen Feuchte [%] und (c) der virtuellpotentiellen Temperatur [K] durch die Fronten einer
atypischen Hammerkopfzyklone am 24.11.2009 um 18:00 Uhr UTC
Kapitel 5
Diskussion
Die zehn im Kapitel 4 vorgestellten Okklusion und Seklusionen wurden zum Zeitpunkt
ihrer starksten Auspragung analysiert. Daher muss beachtet werden, dass die gefundenen
Unterschiede und Gemeinsamkeiten sich nur auf diesen einen Zeitpunkt beziehen, jedoch
nicht auf die gesamte Zyklonenentwicklung.
Nach Schultz und Vaughan (2011) gibt es in den ersten zwei Phasen der Entwick-
lung einer Norwegerzyklone sowie einer Hammerkopfzyklone kaum Unterschiede (Abb.
2.2). Nur der Winkel zwischen den Fronten ist bei einer Hammerkopfzyklone großer.
Wenn man den Okklusionsprozess allgemeiner als das Entfernen des Warmluftsektors
vom Tiefdruckkern beschreibt, so lassen sich in den weiteren Phasen die thermale
Struktur und die Entwicklung der beiden Zyklonenmodelle gut miteinander verbinden.
Die Ahnlichkeit von Norwegerzyklonen und Hammerkopfzyklonen zeigte sich auch in
den Fallstudien dieser Arbeit. Bevor sich die Fronten trafen, hatten diese vergleichbare
Strukturen. Die Luftmasse vor der Warmfront war in jedem beobachteten Fall kalter
und stabiler als die Luftmasse, die hinter der Kaltfront lag (Abb. 4.12 und 4.13). Dies
ist hochstwahrscheinlich darauf zuruckzufuhren, dass alle Okklusionen und Seklusionen
der Fallstudien einen Warmfrontcharakter hatten. Nach Stoelinga et al. (2002) tritt
eine Okklusion mit Warmfrontcharakter auf, wenn die Luftmasse vor der Warmfront
stabiler geschichtet ist als die Luftmasse hinter der Kaltfront. Okkludierte Fronten
mit Warmfrontcharakter treten laut Stoelinga et al. (2002) statistisch am haufigsten
auf, da die Luftmasse hinter der Kaltfront verschiedener labilisierender Prozesse wie
unterschiedliche Bewolkung oder Einstrahlung uber Land, unterschiedliche Warmeflusse
uber Meer, Reibungsprozesse etc. unterliegt.
In den begutachteten Fallen dieser Arbeit hatte die Luftmasse vor der Warmfront einen
virtuellpotentiellen Temperaturgradienten zwischen 0.3 und 0.8 K100m
und die Luftmasse
hinter der Kaltfront hatte einen virtuellpotentiellen Temperaturgradienten von 0.2 bis
0.4 K100m
. Sie bildeten zueinander ein Verhaltnis von 1:1.2 bis 1:2.
Die idealisierte Stabilitatsanalyse stimmte in allen zehn Fallen mit der subjektiven
47
48 Diskussion
Klassifizierung anhand aquivalentpotentieller Temperatur und relativer Feuchte uberein.
In den Fallstudienen traten verhaltnismaßig viele vorwarts geneigte Kaltfronten auf (Abb.
4.12b, 4.12d, 4.13b, 4.14b und 4.15). Drei der zehn analysierten Kaltfronten neigten sich
mit zunehmender Hohe in ihre Laufrichtung. Auch einige der anderen sieben Kaltfronten
turmten sich beinahe senkrecht auf (Abb. 4.17). Die Ursache dafur ist vermutlich die
Nahe der Kaltfronten zum Okklusions- bzw. Seklusionspunkt. So neigt sich die Kaltfront
eventuell schon vor dem Aufeinandertreffen mit der Warmfront in deren Richtung.
Vielleicht nimmt sie dabei den Charakter der zukunftig entstehenden Okklusion oder
Seklusion an. Um das Verhaltnis von Kaltfronten zum Charakter der entstehenden
Okklusionen oder Seklusionen genauer zu definieren, mussten zukunftige Studien auch
Okklusionen und Seklusionen mit Kaltfrontcharakter in die Vergleiche einbeziehen.
Deutlichere Unterschiede erkennt man in der Region des Okklusions- bzw. Seklusions-
punktes. Nach Godske et al. (1957) und Schultz et al. (1998) kommt es in der Kaltfront
einer Hammerkopfzyklone im nordlichen Teil nahe des Tiefdruckkerns zur Frontolyse.
Die Frontolyse in dieser Region entsteht durch das Absinken der unteren Troposphare
(Godske et al. 1957) und die dadurch entstandene horizontale Divergenz (Schultz et al.
1998) in den tiefen Schichten. Die Frontolyse fuhrt schließlich zum Frontenbruch, in dem
der horizontale Temperaturgradient markant schwindet. Zwar wurde der Prozess der
Frontolyse in dieser Arbeit nicht behandelt, jedoch sieht man deutlich dessen Auswirkung
auf den horizontalen Temperaturgradienten (Tab. 4.4) der Kaltfront einer Hammerkopf-
zyklone. In den aufeinandertreffenden Fronten ist die Kaltfront einer Norwegerzyklone
starker ausgepragt als ihre Warmfront (Abb. 4.16). Im Gegensatz dazu ist die Kaltfront
einer Hammerkopfzyklone schwacher ausgebildet als ihre Warmfront (Abb. 4.17). Zum
Teil ist die Kaltfront im Bereich des Frontenbruchs kaum noch erkennbar (Abb. 4.18).
Die analysierten Okklusionen und Seklusionen hatten eine ungefahre Hohe von 1600 bis
6000 Meter (Abb. 4.21 und 4.19) mit einer Neigung von 1:20 bis 1:100. Diese Neigung
ist wesentlich steiler als die Neigungen von Warm- oder Kaltfronten, die im Allgemeinen
zwischen 1:100 und 1:400 liegen. Nach Petterssen (1956) kann man eine Okklusion auch
als Kombination von Warm- und Kaltfront betrachten. Da Warm- und Kaltfront sich
normalerweise in entgegengesetzte Richtungen neigen, musste deren Kombination zu
einer steileren Neigung fuhren.
Die Vergleiche der Okklusionen und Seklusionen zeigen, dass in Norweger- und Ham-
merkopfzyklonen ahnliche dynamische Prozesse stattfinden. Das stutzt die Aussage von
Schultz und Vaughan (2011), dass Hammerkopfzyklonen unter allgemeinerer Betrachtung
des Okklusionsprozesses auch die thermische Struktur und Entwicklung von Norwe-
gerzyklonen aufweisen. Wie in Norwegerzyklonen (Abb. 4.1 und 4.19) rotieren auch in
Hammerkopfzyklonen Luftmassen um das Tiefdruckzentrum. In einer Hammerkopfzy-
klone am 24.11.2009 wickelte sich die Seklusion um ihr Zentrum (Abb. 4.10 und 4.20)
und in einer Hammerkopfzyklone am 18.10.2009 wickelte sich die Luftmasse vor der
49
Warmfront um ihr Zentrum (Abb. 4.8 und 4.21). Eine besondere Form einer Zyklone
stellte eine Norwegerzyklone am 01.12.2009 (Abb. 4.3) dar, welche eine Okklusion in
Form eines Hakens bildete, der bis zum Tiefdruckkern reichte, aber nicht um diesen
rotierte. Trotz der seklusionsahnlichen Okklusion hatte diese Zyklone eine normal
ausgepragte Kaltfront, in der es nicht zum Frontenbruch kam (Abb. 4.15). Dass Zyklone
mit atypischen Okklusionen oder Seklusionen haufiger vorkommen, zeigten Innes et al.
(2009). Sie beobachteten eine Zyklone von Marz 2007, deren Seklusion sowohl dem
Shapiro-Keyser-Zyklonenmodell als auch dem Norwegerzyklonenmodell zugeordnet
werden kann. Diese”Hybridzyklonen“ bekraftigen ebenfalls die Behauptung von Schultz
und Vaughan (2011), dass Norweger- und Hammerkopfzyklonen sehr ahnlich sind und
unter bestimmten Kriterien als ident betrachtet werden konnen. Innes et al. (2009)
fuhrten das Verhalten der von ihnen beobachteten Seklusion auf die orographische
Beeinflussung Gronlands zuruck. Ob orographische Einflusse auch die Ursache fur die
atypische Auspragung der Okklusion am 01.12.2009 waren, musste zukunftige Forschung
zeigen.
Diese Arbeit soll einen Grundstein fur kunftige Forschung legen. Interessante Fragen, die
sich in diesem Bereich stellen, sind:
• Wie unterscheiden sich Okklusionen und Seklusionen in verschiedenen Entwicklungs-
stadien?
• Wie wirken sich benachbarte Frontensysteme auf die Entwicklung von Seklusionen
und Okklusionen aus?
• Wie unterscheiden sich Okklusionen und Seklusionen in Bezug auf Niederschlag,
Luftruck und Wind?
• Wirkt sich der Okklusionscharakter auf die Neigung der Kaltfront aus?
50
Literaturverzeichnis
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51
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by the ZID. Verfugbar unter http://www.uibk.ac.at/zid/systeme/hpc-systeme/;
aufgerufen am 01.02.2012.
Abbildungsverzeichnis
2.1 Schematische Darstellung des Verlaufs (a-h) einer Okklusion nach Bjerknes
und Solberg (1922). Durchgezogene Linien: Stromung; Strichlierte Linien:
Bodenfronten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
2.2 Schematische Darstellung (Schultz und Vaughan 2011) der Entwicklung
einer Shapiro-Keyser-Zyklone (a) und einer Norwegerzyklone (b); Oben:
Geopotentielle Hohe des 850 mb Levels; farbige Linien: Fronten; Unten:
Zugehorige Isotermen der potentiellen Temperatur . . . . . . . . . . . . . . 5
2.3 Modifizierte Darstellung (Shapiro et al. 1999) der Bildung verschiedener
Zyklonentypen verursacht durch die Lage der Jetstreams . . . . . . . . . . 6
2.4 Vertikalschnitte durch eine Warm-Typ-Okklusion (links) und eine Kalt-
Typ-Okklusion (rechts) von Saucier (1955). Linien: pot. Temperatur sowie
Frontengrenzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7
2.5 Vertikalschnitt der potentiellen Temperatur [θ] durch eine idealisierte Ok-
klusion nach Stoelinga et al. (2002); blaue Linie: Kaltfront; rote Linie:
Warmfront; pinke Linie: Okklusion; Luftmasse 2 ist stabiler als Luftmasse
1, weil der vertikale Gradient der potentiellen Temperatur in Luftmasse 2
großer als der in Luftmasse 1 ist:
(∂Θ
∂z
)2
>
(∂Θ
∂z
)1
. . . . . . . . . . . . 9
2.6 Vertikalschnitt CD (a) der relativen Feuchte [%], (b) der aquivalentpotenti-
ellen Temperatur [K] und (c) der virtuellpotentiellen Temperatur [K] durch
eine Okklusion am 25.10.2009 um 06:00 Uhr UTC; eingezeichnet: Lage der
Fronten und deren Laufrichtung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10
3.1 Vertikalschnitt der virtuellpotentiellen Temperatur [K] (schwarze Isolinien)
und ihres vertikalen Gradienten [ K100m
] (farbig dargestellt); In den untersten
50 Metern ist aufgrund der Differenzenbildung kein vertikaler Gradient der
virtuellpotentiellen Temperatur geplottet. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13
4.1 Okklusion am 05.08.2009 um 06:00 Uhr UTC . . . . . . . . . . . . . . . . . 16
4.2 Okklusion am 25.10.2009 um 06:00 Uhr UTC . . . . . . . . . . . . . . . . . 16
4.3 Okklusion am 01.12.2009 um 06:00 Uhr UTC . . . . . . . . . . . . . . . . . 17
4.4 Okklusion am 03.12.2009 um 00:00 Uhr UTC . . . . . . . . . . . . . . . . . 17
53
54 ABBILDUNGSVERZEICHNIS
4.5 Okklusion am 08.12.2009 um 06:00 Uhr UTC . . . . . . . . . . . . . . . . . 18
4.6 Seklusion am 15.08.2009 um 12:00 Uhr UTC . . . . . . . . . . . . . . . . . 18
4.7 Seklusion am 12.09.2009 um 18:00 Uhr UTC . . . . . . . . . . . . . . . . . 19
4.8 Seklusion am 18.10.2009 um 18:00 Uhr UTC . . . . . . . . . . . . . . . . . 19
4.9 Seklusion am 18.11.2009 um 00:00 Uhr UTC . . . . . . . . . . . . . . . . . 20
4.10 Seklusion am 24.11.2009 um 18:00 Uhr UTC . . . . . . . . . . . . . . . . . 20
4.11 Vertikalschnitt CD (a) der virtuellpotentiellen Temperatur [K] und ihres
vertikalen Gradienten [ K100m
], (b) der relativen Feuchte [%] und (c) der aqui-
valentpotentiellen Temperatur [K] durch die Seklusion einer Hammerkopf-
zyklone am 18.10.2009 um 18:00 Uhr UTC . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25
4.12 Links: Vertikalschnitt GH durch die Fronten einer Norwegerzyklone am
03.12.2009 um 00:00 Uhr UTC (a) der aquivalentpotentiellen Temperatur
[K] und (c) der virtuellpotentiellen Temperatur [K]; Rechts: Vertikalschnitt
KL durch die Fronten einer Hammerkopfzyklone am 18.11.2009 um 00:00
Uhr UTC (b) der aquivalentpotentiellen Temperatur [K] und (d) der vir-
tuellpotentiellen Temperatur [K] . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27
4.13 Vertikalschnitte der virtuellpotentiellen Temperatur [K] sowie ihres verti-
kalen Gradienten [ K100m
]; Grafik (a) zeigt den Vertikalschnitt GH durch die
Fronten einer Norwegerzyklone am 03.12.2009 um 00:00 Uhr UTC. Grafik
(b) zeigt den Vertikalschnitt KL durch die Fronten einer Hammerkopfzy-
klone am 18.11.2009 um 00:00 Uhr UTC. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28
4.14 Vertikalschnitte der relativen Feuchte [%]; Grafik (a) zeigt den Vertikal-
schnitt GH durch die Fronten einer Norwegerzyklone am 03.12.2009 um
00:00 Uhr UTC. Grafik (b) zeigt den Vertikalschnitt KL durch die Fronten
einer Hammerkopfzyklone am 18.11.2009 um 00:00 Uhr UTC. . . . . . . . 29
4.15 Vertikalschnitt GH (a) der aquivalentpotentiellen Temperatur [K], (b) der
relativen Feuchte [%] und (c) der virtuellpotentiellen Temperatur [K] durch
die Fronten einer atypischen Norwegerzyklone am 01.12.2009 um 06:00 Uhr
UTC . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31
4.16 Vertikalschnitt EF (a) der aquivalentpotentiellen Temperatur [K], (b) der
relativen Feuchte [%] und (c) der virtuellpotentiellen Temperatur [K] durch
den Okklusionspunkt einer Norwegerzyklone am 03.12.2009 um 00:00 Uhr
UTC . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33
4.17 Vertikalschnitt KL (a) der aquivalentpotentiellen Temperatur [K], (b) der
relativen Feuchte [%] und (c) der virtuellpotentiellen Temperatur [K] durch
den Seklusionspunkt einer Hammerkopfzyklone am 18.10.2009 um 18:00
Uhr UTC . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35
ABBILDUNGSVERZEICHNIS 55
4.18 Vertikalschnitt CD (a) der aquivalentpotentiellen Temperatur [K], (b) der
relativen Feuchte [%] und (c) der virtuellpotentiellen Temperatur [K] durch
den Seklusionspunkt einer Hammerkopfzyklone am 15.08.2009 um 12:00
Uhr UTC . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37
4.19 Vertikalschnitt AB (a) der aquivalentpotentiellen Temperatur [K], (b) der
virtuellpotentiellen Temperatur [K] und ihres vertikalen Gradienten [ K100m
]
und (c) der relativen Feuchte [%] durch die eingewickelte Okklusion einer
Norwegerzyklone am 05.08.2009 um 06:00 Uhr UTC; Zu beachten ist die
Blickrichtung: Punkt A ist im Norden und Punkt B im Suden. . . . . . . . 40
4.20 Vertikalschnitt AB (a) der aquivalentpotentiellen Temperatur [K], (b) der
virtuellpotentiellen Temperatur [K] und ihres vertikalen Gradienten [ K100m
]
und (c) der relativen Feuchte [%] durch die Seklusion einer Hammerkopfzy-
klone am 24.11.2009 um 18:00 Uhr UTC, die sich um das Tiefdruckzentrum
wickelte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42
4.21 Vertikalschnitt AB (a) der aquivalentpotentiellen Temperatur [K], (b) der
virtuellpotentiellen Temperatur [K] und ihres vertikalen Gradienten [ K100m
]
und (c) der relativen Feuchte [%] durch die Seklusion einer Hammerkopfzy-
klone am 18.10.2009 um 18:00 Uhr UTC; Die Luftmasse vor der Warmfront
wickelte sich um das Zentrum der Zyklone. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44
4.22 Vertikalschnitt MN (a) der aquivalentpotentiellen Temperatur [K], (b) der
relativen Feuchte [%] und (c) der virtuellpotentiellen Temperatur [K] durch
die Fronten einer atypischen Hammerkopfzyklone am 24.11.2009 um 18:00
Uhr UTC . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46
56
Danksagung
An dieser Stelle mochte ich allen Menschen danken, durch die diese Arbeit erst entstehen
konnte.
Besonders bedanken mochte ich mich bei meinem Betreuer Dr. Georg Mayr (IMGI), der
immer wieder Zeit fur mich geopfert hat, und stets versuchte, mir mit Denkanstoßen bei
Problemstellungen weiterzuhelfen. Seine fachliche Kompetenz, nicht nur in der Synoptik,
sondern auch im Umgang mit verschiedenen Programmen, beeindruckt mich immer
wieder. Dabei gelingt es ihm, selbst die kompliziertesten Zusammenhange moglichst
einfach zu vermitteln.
Des Weiteren danke ich Mag. Martin Ortner, der mir fur diese Arbeit seine aufwandigen
MATLAB R© Funktionen zur Verfugung stellte und mir weiterholf, wenn das Programm
wieder nicht so wollte wie ich.
Ich danke dem ECMWF fur die Bereitstellung der Daten und dem Zentralen Informa-
tionsdienst der Universitat Innsbruck und ihren Mitarbeitern Dr. Sabine Kreidl und
Dip.-Ing. Gerhard Niederwieser, die es mir erst ermoglicht haben, meine Daten mithilfe
der Hochleistungscomputer zu berechnen.
Auch meinen Kommilitonen Christian und Lisi mochte ich danken, da ich mit ihnen eine
schone Studienzeit hatte. Wir haben so manchen Lernnachmittag miteinander verbracht,
und egal ob es sich um Probleme mit MATLAB R©, Latex und co. oder um den taglichen
Tratsch handelte, sie hatten immer fur mich Zeit.
Zu guter Letzt danke ich meiner Familie, besonders meinen Eltern, die mich wahrend
meines Studiums finanziell unterstutzt haben und die ich aufgrund der großen Entfernung
viel zu selten sehe, meiner Schwester Tina, die mir mit der Rechtschreibung behilflich
war, obwohl sie selbst genugend Stress im Studium und im Berufsleben hat, meiner
Freundin Verena, die fur mich in stressigen Zeiten stets ein Ruhepol war und ihrer
Mutter Herma, bei der ich seit einem halben Jahr wohne und die ich schon fast zu meiner
Familie zahle.
Vielen Dank euch allen!!!
57
58
Eidesstattliche Erklarung
Ich erklare an Eides statt durch meine eigenhandige Unterschrift, dass ich die vorliegende
Arbeit selbststandig verfasst und keine anderen als die angegebenen Quellen und
Hilfsmittel verwendet habe. Alle Stellen, die wortlich oder inhaltlich den angegebenen
Quellen entnommen wurden, sind als solche kenntlich gemacht.
Die vorliegende Arbeit wurde bisher in gleicher oder ahnlicher Form noch nicht als
Magister-/Master-/Diplomarbeit/Dissertation eingereicht.
Innsbruck, Marz 2012
Unterschrift
59