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    Sonderdrucke aus der Albert-Ludwigs-Universitt Freiburg

    PETERWALTER

    Der Aufbau der Dogmatik nach

    Hermann VolkBeobachtungen anhand der Gliederungen

    seiner Mnsteraner Vorlesungen

    Originalbeitrag erschienen in: Theologie im Dialog : Festschrift frHarald Wagner / Peter NEUNER ; Peter LNING (Hrsg.). Mnster:

    Aschendorff, 2004, S. 271-291

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    Der Aufbau der Dogmatik nach H erma nn

    Volk

    Beobachtungen anhand der Gliederungen seiner Mnsteraner Vorlesungen

    Peter Walter

    Auch wenn der Jubilar kein direkter Nachfolger auf dem Mnsteraner Dogmatik-

    Lehrstuhl ist, den Hermann Volk (1903-1988) von 1946 bis zu seiner Ernennung zum

    Bischof von Mainz im Jahre 1962 innehatte', mag es doch angebracht sein, an diesen

    zu

    Gerade haben zwei Zeitgenossen in ihren Memoiren des Mnsteraner

    Professors Hermann Volk gedacht: Hans Kng3, der zeitweilig Assistent an Volks

    Lehrstuhl war, und Elisabeth Gssmann4, die Volk als Studentin erlebte und schtzen

    gelernt hat.5 Whrend letztere eine uneingeschrnkt positive Darstellung ihres Lehrers

    bietet6, betont ersterer, bei aller Achtung vor dem Menschen Volk, die Grenzen von

    dessen Theologie, die er

    so

    charakterisiert: ,,( ...) eine weithin rmische Theologie,

    deutsch aufbereitet, aber nicht kritisch-konstruktivhinter frag^^ Das ,,kritische Hin-

    terfragen war in der Tat Volks Sache nicht, aber seine Theologie deshalb als rmisch

    -

    und das heit fr Kng nichts anderes

    als

    ,,neuscholastisch

    -

    zu bezeichnen, greift

    zu kurz. Nichts htte Volk ferner gelegen, als eine in irgendeiner Weise als modern

    oder neu zu bezeichnende Theologie zu vertreten. Sein Diktum Wer immer von heute

    sein will, ist morgen schon von gestern ist bekannt. Die Lehre der Kirche wollte er

    vertreten, aber nicht einfach reproduzieren, sondern so darlegen, dass ein fur diese

    aufgeschlossener Mensch seiner Zeit damit etwas damit anfangen konnte.8

    Kardinal Volk hat mir einen neun DIN-A4-Seiten umfassenden, vervielfltigten

    Lberblick ber die Dogmatik, wie er sie in Mnster vorgetragen hat, geschenkt.

    Dieser ist mit einer Schreibmaschine geschrieben, die anscheinend keine Tasten h r

    Die Genealogie auf dem V olkschen Lehrstuhl lautet: Herm ann Volk (1946-1962), Wa lter Kasper

    (1964-1970), Peter H nerm ann (1971-1982), Thom as Prpper (seit 1988). Vgl. Haraid Wag ner,

    Dogmatik: Lehrhaus

    -

    Hau s des Lebens, in: ThRv 98 (2002) 407-414 , hier 409.41

    1.

    Zur ersten biobibliographischen Orientierung vgl. Peter W alter,

    Art.

    Volk, Hermann, in: LThK3

    10

    (2001) 850.

    Hans Kng, Erkmpfte Freiheit. Erinnerungen, Mn chen 2002,243-248.

    Elisabeth Gssmann, Geburtsfehler: weiblich. Lebenserinnerungen einer katholischen Theologin,

    M n ch en 2003, 193. 198.200-202.

    Vor lngerer Zeit hat sich bereits Volks Mnsteraner Schler Theodor Schneider gedert. Vgl.

    The odo r Schneider, He rma nn Kardinal Volk, Priester

    -

    Lehrer

    -

    Bischof. Weg gefhrten b erich ten, in:

    Hermann Kardinal Volk fnfzig Jahre Priester 1927-1977, hg. v. Bischflichen Ordinariat Mainz,

    Mainz 0. . [1977],25-31; wiederabgedruckt in : He rm an n Kardinal Volk 20 Jahre Bischof von M ainz,

    Mainz 0 .

    [

    19821, 14-19. Vgl. auch die au s der Sicht des Kollegen verfassten Erinn erun gen a n Volks

    M nsteraner Zeit bei Josef Pieper, Noch nicht aller Tage Abend. Autobiographische Aufzeichnungen

    1945-1964, Mnchen 1979,29-32.

    Volk bot

    uns

    alles and ere als Neoscholastik (G ssm ann [wie Anm . 41 201).

    Kng (wie An m. 3 ) 247.

    U m eine ausgewogene Einschtzung d er theologischen Leistung Volks bem ht ist Heribert L bbert,

    Zusammenhang. Die Theologie Hermann Kardinal Volks (Europische Hochschulschriften

    XXIII

    524), Fran kfurt a m M ain u.a. 1995, bes. 381-410.

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    272 f e i e r LVd ie r

    grogeschriebene Umlaiite und

    ,,E

    atte, und auf dem typischen, mittlerweile ver-

    gilbten Ahzugspapier gedruckt, wie es bis zur Erfindung des Yhotokopiergertes

    blicherweise gebraucht wurde. E i e Jahreszahl enthlt de r Text nicht. Er

    diirfte

    aus

    den fnhiger Jahren stammen.

    Versuch einer er5ten Einordriirng der Gliederung

    Gewiss kann diese Gliederung nich t die Bedeu tung

    fr

    sich beanspruchen, wie sie

    dem Altfriss einer Ilogmatik zuk om mt, de n Kar1 Rahn er und Hans Urs von

    Balt-

    hasar 1939 entworfen haben und mit dessen Uruckfassung Rahner 1954 den et-sten

    Band seiner Schriften zu r Theologie prograi iima tisch erffnete.

    Volks

    Gliederung

    bietet keinen eigenstndigen Entwurf einer Dogmatik, sondern ermglicht einen

    Oberblick ber die konkret von ihm in Mnster vorgetragene. Die Gliederung ent-

    hlt keineswegs den gesamten

    Stoff

    einer durchschnittlichen Dogmatik, wohl aber

    die zentralen Traktate Gotteslehre, Schpfungslehre. C hristologie mitsamt Soten olo-

    gie und Mariologie, Gnadenlehre sowie Sakramentenlehre.l0 Lediglich Ekklesiologie

    und Eschatologie sowie ein Einleitun gstraktat fehlen. Oh ne den zugehrigen Te xt( ?

    bleibt die Gliederung notgedrungen recht vage, kann doch derselbe Gliederungs-

    punk t m it unterschied lichen Inhalten gefllt werden. Gleichwohl erscheint die

    Ver-

    ffentlichung dieser Gliederung der von Hermann

    oik

    vorgetragenen Dogmatik

    nicht uninteressant, zumal die bisherigen Arbeiten ber ihn Archivmaterial nicht

    herangezogen, sondern sich ausschlielich auf die Druckschriften gesttzt haben. Da

    sich unter letzteren kein dogmatischer Traktat im engeren

    Sinne

    findet, mag es reiz-

    voll

    sein

    zu

    sehen, wieV olk s eine Dogmatik angelegt Iiat.'?

    Magrblidie

    Edition:

    Kdi.1

    Rahner, Smtliche Werke d. 4

    HOrer

    des Wortes. Schi f ten

    zur Reli-

    gionsphilosophie u n d zur Grundlegung der Theologie. Bearbeitet von Alhert Raffelt. Solothurn und

    DUssrldorf

    - Preihurg i. Ur. 19977. 04448.

    Zur

    reitgeschichtlichen Einordnung

    v@.

    die Einleitung

    der

    Hrsg., ebd. XXII-XXIV.

    Dir

    n n i

    rechten

    Rand

    befindlichen Seitenzahlen sind

    in

    der

    Tem i edc r gahe

    h

    nhang

    weggelassen.

    lrder Traktat

    ist

    durrhpaginicn:

    i e

    zweiteilige Sakra men tenlrhre umfasst ber 32iJ Seiten, die Got-

    teslehrc ber 200, dir Srliiipfrrngslehreber 150, die Cbristologiegleiclif~llls

    twa

    150,

    die

    Soteriologie

    e t w

    50

    und die i\lnriolo$ic etwa 15, die Gna denle hre schlielich e t w a 90 Seiten.

    Da

    der gepehene Or t der Ekkleaialogie

    vor der

    Saliramentenlehre und derjenige der Eschatologie

    nach

    derselben

    zm vermuten wre. wo

    zudem

    noch ein Drittel der Seite frcigrhliehcn ist. darf angenommen

    werden.

    dsri Volk

    diese

    beiden Tiak tatr

    rnmcdcr

    nicht

    gelesen

    oder ~UJdiese Gliederung nichr

    vor-

    grselicn hat.

    Zusammen mit der Gliederung hat Kardinal Volk mir 29 ahgeaogene Seites seiner

    Vorlrsung

    ,,Die

    I.chrc von der Schpfung' gegehen, die den Anfang dieser Vorlesung vom Sommcrsemcrter 1949

    wiedergeben. Die Uherschr ihen dieser

    Vorlrsung entsprechen

    weitgehend

    der

    Gliederung. Allerdings

    stimmen die Seilerralilen

    nicht

    herein.

    Es

    handelt sich dabei.

    wie

    BUS

    einer

    rednktianellen

    Bemcr-

    kuiig

    .iuf

    S.

    2h

    hervorgrht.

    um

    eine studrntische Mitrrhrifr und nicht

    um

    ein

    von

    Volk

    selber

    zur

    Verfgung gestelltes Manuskript.

    Das

    Fragmrnt endet mit dem zur Iihcrschrih $9Dir Eigenwenig-

    keit der Kreatur geliarigen Texr.

    Dir vorliegcndt \'eri)ffrntlichuiig versteht sich auch als Einladung

    an

    diejenigen, die hnliche Unter-

    lagen.

    viClleiclit gar dic

    gesamte

    hektographierte Mitrchrilt von Volks Voilcsiingen oder eigene

    Auf-

    lo

    I '

    ' 1

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    4/22

    Der Autbau der Dogmatik nach I-lermanii Volk 273

    Bereits auf de n e rsten Blick ist festzustellen. dass ein Streb en nach Originalitt

    kein Anliegen dieser Do gm atik

    ist.

    Der A u b a u . der m it der G otteslehre einsetzt und

    ber das Schpfungs- un d E rlserhandeln Go ttes (Ch ristolog ie, Soteriologie, Ma-

    riologie) zur Zu we ndu ng des gttlichen Heils gegenliber den M enschen in der Gna-

    de und den Sakramenten fhrt, entspricht dein der durchschnittlichen dogmatischen

    Lehrbcher, wie sie bis zum Vorabend des

    11

    Vatikanischen Konzils

    in

    selbstver-

    stndlichem Gebrauc h waren.I4 Aus dem Nichtvorhan densein eines eigenen ekkle-

    siiilogischen Trak tates kiin nte man ga r auf de n bewusst neuscholastischen Ch ara kte r

    de r Dogmatik Volks schlieen , wenn d ies de nn das einzige Merkm al wre. Es

    ist

    zu

    erwarten, dass Volk sich bei d er Vorb ereitu ng seiner Vorlesungen, welche e r gleich-

    sam aus dem Stand entwickeln m usste,

    an

    den gngigen Lehrbch ern orientiert hat.

    Allerdings wird er nicht in den Fehler verfallen sein, den er seinem Dogmatikpro-

    fessor am Mainzer Priesterseminar - niemand anders

    als

    sein Vorgnger auf dem

    Mainzer Bischofsstuhl Albert Stohr' - ankreidete, zu wrtlich

    einem

    Lehrbuch ge-

    folgt zu sein, in welchem man whrend der Vorlesung unter der Bank mitlesen

    konnte.

    Gonesielire

    In der Gotteslehre orientiert Volk sich a n der traditionellen, auf die Summa

    theologiae des Thomas

    von

    Aquin zurckgehende AuReilung in zwei Abschnitte,

    deren erster Dasein und Wesen des einen Gottes darlegt, whrend der zweite die

    Lehre vom dreifaltigen G ott hehandelt. Volk bleibt hier hinter seinem M nste raner

    1' Auch dcrvon verrrhicdcnen Autorcn verfasrtr Oberblick

    ber die

    Dopnatik des 20. lalirhundens, in:

    Bilanz

    dcr Theologie

    im

    20 lahrhunderi, hrsg.

    von

    Herben

    VorgRmler

    und Rohen Vander Gucht. 3

    d.r und Erg.-Iki.. Frciburg - R a d

    -

    Wien IYb9-1970, hier Rd.

    3.

    11-315 folgt diesem Auibau. N t

    gcwisscn Vx ian ten Giidet

    er

    s i c h auch in heutigen Dogiiiatiklehrbiichern. Das H andbu ch

    des

    luhilnrs

    [llaraldWagner. Dogmatik IKohIliumm~~-Studienhiicherhcolojie 181

    Stuttgan

    2W31

    Billt

    hinge-

    gen durch e inedavo n abweichende, onginellc Gliedening auf.

    15

    Da

    die mittrlalterliche Scholastik noch keinen ekklerialogirchrn Traktat

    b n m c ,

    hohen die neu-

    scholas tischen Lehrbcher zu m is t i u rh

    auf einen

    solchen verrichtrt.

    Sie

    bchnndcla

    dir

    Kirche fast

    ausschlielich in der Theologischen Erkenntnislehre zu Brginn der Dogmatik. Vgl.

    die

    Beispiele

    hri I'rtcr W;ilter, Die dcutrciisprachigr Dogmatik mischen

    den

    beiden Vatikanischen Koniilien

    untersucht

    am

    neirpiei der

    Eklilesiokigie, in:

    Huhert Wolf iHg.1 runter

    M r a r h e i l von

    Claus

    Arnoldl .

    Die

    katholirch~the~iloginrhrn

    isziplinen

    in Deutschland 187C-1962. Ihre Geschichte,

    ihr

    Zeithrrug (Pi-iigrnnim und Wirkungsgcschiclirc de s 11. \'atikanums 3). Psderhorn U.

    a.

    1999. 129-

    163.hier

    131.

    Srohr iI9&1961). der als Qu ol iit io ns sc hr if te n bcachtliclie theolagiegerEhiditliche Werke, haupt-

    schlich zurThit 3tsthr olog ic. verfasst hatte. doiiene von 1926 bis iu Seiner Birchofsrrnennung 1935

    nm

    Mainzer

    Priertmeminar Dogmatik.Vgl. F&-dhelm Jilrgcnsmeier,

    Arl. Stohr,

    .41bcri. in: LThKl 9

    (20001

    1015LMan

    wird Srohr

    zugute

    halten

    drfen, dass

    cr,

    als Volk ihn hrii. gerade mit dem Auf-

    hau seiner Vorlesungen hegmn. Ich ksnn mich

    allerdings

    Ncht mehr erinnern. von welcliem

    Lehrbuch K ardinal

    Volk

    sprach. Sehr anerkennend

    aiiene

    er sich hingegen hcr den oiiiinikanrr

    Dom inikus M. Gidiler (iti9&19621. der 1925-1926 als Lchrstuhlverrrder

    am

    Mainier Priestersrmi-

    nar D o p a t i k lehne. Vgl. 1 Walttr. Thcrilogic in, 19. und

    20.

    lahrhundcn, in: Friedlielm Ir-

    gemmcier IHg.1.

    Handbuch der Mainzer Kirchmgerchichre

    312 (Ileitrgc

    zur M a h e r Kirchcn-

    gesdiichtc 61.

    Wnhurg2fl02,

    1419-1433, hicr 1412.

    '

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    Lehrer u n d V or g nt y Michael Sclimaus zurck, der als erster katholischer Dog-

    matiker

    der

    neueren Zeit seine Gotteslehre konsequent trinitarisch angelegt und

    dadurch, freilich erst

    nach

    einer langen Inkubationsphase, stilbildend gewirkt hat.

    Kar1 Barth, dein Volks akademisclie Erstlingsschrift galt, war Schmaus hierin anf

    evangelischer Seite vorangegangen. Volk schlieRt sich ihn en. so darf man antieh-

    men , keineswegs aus Unkenntnis nicht

    an.

    Gerne wsste man, was ihn drm bewo-

    gen hat.

    Sieht man sich aber die Gliederung des ersten Kapitels der Gutteslelire nher

    an,

    bem erkt m an zweifellos, dass hier gewiss vieles im Dialog mit Kar1 Barth entwickelt

    worden ist. Schon allein die Iktonung der Offenbarung Gottes im Wort in den

    Ubersclirifien zu den Paragraphen 3 4 spricht daf r. Auch die A usfiihrungen

    bcr

    den ,.dialektischen GottesbegriFf 671 und ber die Gegner der natrlichen Got-

    teserkenntnis 6

    9 )

    knnen kaum ohne Bezug zu Bdrth vorgetragen worden sein.

    Mag vieles im zweiten Kapitel tiber da s Wesen und die Eigenschaften Go ttes Gesagte

    auch konventionell sein

    -

    iii den gngigen Schuldopatiken findet sich selbst ein

    Abschnitt

    iiber die .Schnlieit Gottes -, einen eigenen Unterpunkt ber die Freude

    Goites ( 5 221, mit d em V olk dieses Kapitel abschlieih, Iiabe ich do rt nicht gefun den.

    Schmaus diirfte bei den AusEhrungen im 4. Kapitel ,Die gttlichen Personen im

    einzelnen Pate

    gestanden haben. Vor allem, wenn man hier die Unterabschnitte B

    und C ber den Sohn b m . den Geist mit dem vergleicht, was Schmaus

    ber

    das

    gttliche Leben als ,,personale Ve rnu nft un d .personaler Wille gegen En de

    des

    ersten Bandes seiner Katholischen Dogmatik

    aiisfhrt'Q,

    kann

    man in den Gliede-

    1

    Micharl Schmatts

    (lXY7-1993)

    lehrte von 1933 b i s

    1945

    Dogmatik n h4ilnsrer. danach

    bis

    zu

    seiner

    Emeriiiirung (196% in Mnchen.

    Vgl.

    blichacl Seyhald, Arr. Schiiiaus. Michiiel. U: LTIiK' Y

    I20001

    172f.

    V o k . der 1 9 3 i

    i n Freihurg

    (Scliwcirl mit

    einer

    Arbei i

    ilber

    Kdrl Barrhr Krcaturadfmung zum

    1 . k phil. promovier t

    worden

    WYRT.em.nrli

    I939 mir

    einer Disscrtaiion Ober die Gattebenhildiiclikcits~

    lehrc Emil

    Ilrunneri

    in Miistei den theo log ischen Dokiurpd und wurde 19.13 auf Gi-uiid cinrr

    Schrift lhnliilitirn,

    dic

    sich

    niii der

    Lehre

    riinnerr vom

    Silndzr

    heiasrt und zum grtilen Teil nrhm

    a u li ei he n de r S e e l r n ~ t l t i p k e i tmitten

    im Krieg

    in der oberheisirrhen D i a r p m

    fe r r ig jp id l i wurde.

    V o n

    c i i i c m

    intcnsivirrn Verhluiis zu Schmaus. dessen F i i r r c h i i n g s c h w e r p u n t ~ udem auf vi i l l ig

    anderen

    Gchietrn

    lagen

    a l s

    die

    Volks.

    kann wohl

    hauin

    die

    Rede

    sein.

    Volk

    vemat

    Schmaun

    in Mn.

    s t e r zwei

    Sernestw

    lang,

    b w o i

    cr

    im August 1946

    dessen

    N~~chfoIgenlretcn

    kunnrc. fr

    wrlche

    Schmus sclha ihn wrgeschlngen hattc. Fiir dic hirr angepebencn Daten sowie iur

    die

    Regelung der

    Narhfolpc Schmaus vgl. Eduard Hegel, Geschichte der Ksihotiscli-Theoloipchen Fakultal Mllnstcr

    1773-1464,

    2

    Ildr. (Miinstcrirche eilrsgr

    zur

    Thrologir

    3111,

    Milnsier 1966-1'371,

    Rd. I . 557-5.i%

    Ild. 2, 9%

    sowie

    570

    (Re

    S.V.

    Volk).

    Zu Schmus' Trinit3tslrhre. die seit

    seiner Dissertation

    bcr die 'iriniritrlehre

    A u g m t i n s

    einen zen-

    tralen

    Schwerpunkt seines

    theolayjejierchichtl icheli

    Furscliens darstellte. sow ie

    zu seiner innomtori-

    rchen Rdlc fur

    die

    Erneuerung dieser

    Trakiates in,

    20. l ahrhunden sei t

    dem

    e r ~ t e n

    and

    Seiner

    Kniholixhen Da.mntik (Mnchen l Y I vpl. Fr inz

    Cuurtli,

    Trinitt.Von der Rcfiirmarion hir zur

    Gegenwan (Handhrich dcr

    Dogmengerchiclitc

    I1

    l c ) ,

    Freiburg -

    IlaseI

    - Wien

    1996, 144-154,

    hcs.

    152-154.

    19 Zii

    Knrl

    Uanhs (IRRft196R) riniitslrhre. die dieser

    M

    ersten

    Halhhaod

    des

    entcn Randes

    seiner

    ,Kirchlichen Dogmsiili '

    (Zollikon

    -

    Zurich

    1932

    U .)

    rndiltet.

    %I.

    Eherhnrd

    Ingel.

    Gottes

    Sein isr

    im

    Wrrden. Veaniwonl ichr Rede

    vom

    Sein Gottes b

    k l

    aith. Eine P a q h r e s e . Thingm

    1965 U.

  • 7/25/2019 volkdogmatik.pdf

    6/22

    Der Auflnu der Dogmatik nach Herniann Volk 275

    ruiigspunkten manch e G emeinsam keit entdecken. Volk. d er sta tt des Begriffs

    per-

    ronale

    Ve rnun ft denjeiiigcn des .,personalen

    Logos"

    (5

    3)

    verwendet, spricht im

    fdgen deii Paragraphen wie Sch ma us von Gottes Wissen

    als

    Weltrrk~niitnis . W a s

    hei Volk knap p

    mit

    .Thoinisinus u n d Molinismus

    ( 5

    45) berschrieben ist, ui rd bei

    Schmaus unter de r ausfhrlidien, wenn auch nur fr den Fachmann verstndlichen

    I-herschrift

    .Das

    Erkenninism ittel fr die wirklich zuknftigen un d Fr die bedingt

    7.uknftigen freien geschpflichen Handlungen 5 84) entfaltet. Ausfhrun gen ber

    Gottes

    Weisheit runden bei Volk ( 5 46) und Cchmaiis I

    86)

    die Darstellung ab.

    In

    Bezug

    d d e n Geist zieht Volk den Begriff der personalen Liehe ( 5 48) dem von

    Schm aus gebrauchten des personalen Willens vor, auch wenn er in den folgenden

    Paragraphen

    49-S1

    vom Willen Gottes sprich t. Wie Schm aus integr iert er in die-

    sen

    Abschnitt auch die Lehren

    von

    Gottes Gerechtigkeit (I 5 2 ) und Rarinherzigkeit

    (

    53) . und zwar in dieser Ileilienfolge, w hren d S chm aus die um gekelirte vorzieht.

    Dieser schliet die Darstellung iiber Gottes personalen Willen mit einem Paragra-

    phen ber Gottes Willen als Macht ab.

    Volk

    hat diesen Gedan ken in seine Ausfh-

    rungen ber d en Vater iniegriert. Sosehr Volk bis in einze lne Uberschrirten hin ein in

    diesem Kapitel den Au sfhr unge n seines Lehrers folgt, Gagt sich, oh er die P ointe de r

    Darstellung Sclimaus' gewahrt hat. Dies k6nnte nur ein Blick

    in

    Volks Manuskript

    od er in eine ausfhrliche M itsc hn ft Idren.

    Sciip,f~iIgslefire

    Auf die mit dem Schpfungstraktat in Verbindung stehenden Lehrstcke der

    Kreaturauifass~iiig

    ni

    Nlgemeinen, der Gottebenbildlichkeit des Menschen und

    seiner Sndigkeit war Volk durch seine akademischen Qualifikationsschriften wohl

    am besten vorbereitet und

    es

    ist

    zu

    erwarten, dass er das hier Erarbeitete in scine

    Vorlesuiigeii hat eintliecn lassen. Ein Blick

    in

    das mir vorliegende Fragment der

    Schpfitngslehre hesttig dies zumindest

    i n

    Bezug

    a u f

    die Kreatiirauffassung Kar1

    Barths, dic Volk kriiisiert.?'

    Die Vorlesung ist wie in den meisten D ogm atikhandbchern in zwei Abschnitte

    gegliedert, von den en de r erste die Sclipfiing allgemein un d de r zweite die einzelnen

    Schpfungsbereiche behandelt. Auch die Binnengederung

    kann

    durchaus

    als kon-

    ventionell betraclitet werden. Am ehesten entspricht sie derjenigen, die Volks Vor-

    Vorgnger Frane Diekam p dem entsp reche nden Tra kta t ini zweiten Band seines

    Lehrbiichs Katholische Dogmatik nach den Grundstzen des heiligen Thomas

    gegeben hat.

    N u r

    bei diesem findet sich in d er speziellen Sch hpfu ngsle hre ein eigenes

    ? I

    zz

    Vgl.

    5

    44 ihei Volk mit 5 81 bei Schmaus.

    Die Lrhre vun der Schiipfung

    w i c

    Ai i n i . I21 26.

    Diekamjr 118hil-IY4il

    lehrte von

    1904

    his 1933

    in

    Mlinster D

  • 7/25/2019 volkdogmatik.pdf

    7/22

    276 Pvrrr Wlilier

    Kapitel ber .Die krperliche Na tur , de m nach sein er Stellung im Ga nze n Volks 5.

    Kapitel b er ,,Die materielle Welt entspricht. D en Paragraphen

    22

    .Der religise

    Gehalt de s Schpfungsberichtes un d die Naturwissenschaften k nn te ma n fr eine

    Volksche Neuerung halten, dem diese Fragestellung, wie seine Rektoratsvorlesung

    ,Schpfiiiigsglaube und Entwickli~ng '~ns dem Jahre 1954 zeigt, sehr am Herzen

    lag.

    Aber entsprechende Ausfhrungen m it vorsichtigen Offnungen z ur mod ernen

    Naiunvissenschaft finden sich auch bei DiekampZsund Pohle26.

    An Volks

    Gliederung fllt die starke Betonung der Eigenwirklichkeit der Krea-

    tu+' auf, di e ich

    in

    diesem Mae in den verglichenen Lehrbiichern nicht feststellen

    kann. D ort steht ausschlielich das Wirken Gottes im V ordergrun d. In diesem Zu-

    sammenhang begegnen in der Mitschnfi der Schpfungslehre Aussagen, welche

    jedem, de r je mit He rma nn Volk zu

    tun

    hatte , vertraut s i n d ,,Gott ist

    [ I

    unendlich

    and ers als die Kreatur, weil er nicht d ie Spitze der ,Pyramide' des Seins ist. Go tt ste ht

    auerhaib dieser Pyramide.

    Er

    ist kein Teil von ihr, obwohl er sie ganz durch-

    dringt.''n ~ .Wir k nn en aber weder von Gott noch von de r Kreatur

    in

    einem Satz

    alles aussagen, sond ern be r ein un d dasselbe Sein msse n wir 2 Aussagen machen.

    Ma n kann eben n icht be r Gott richtig sprechen, wenn m an n icht zugleich b er das,

    was nicht G ott ist, richtig spricht, weil man das eine nich t oh ne d as and ere aussagen

    kaiin. 'v

    24

    Der

    Rede erschien

    gedruckt als Heh 2.1

    der

    Schriften ZLV

    Gesellschaft

    zur Frderune, der

    Wesi-

    ialischenWilhelmi-Universitt LLL

    Mnster. Miinstcr

    1Y j S . '1963; niedrrahgednickt in: H. \'olk, Ge-

    sammelte Cdiriitm Rd. l,

    Uainz~l967 ,2S-40 .

    Vgl.

    F.

    Diekamp. Katholische

    Dogmatik Ud. 2,

    Mnster

    i

    W. 8-91939,R6-89

    IZur

    ErklSrung des

    Ixph

    Iiihlr 1185-19221, der mehrere fahre an der Cathniic Universilyof Amcrica in Wssliingmn

    gelehrt lhat, da er ;als Gemauiker

    an

    einer deutschen Universitt zunchst nicht ressieren

    konnte.

    wurde IR94

    Professor

    hir

    Dogmatik in

    Miinsier

    und wrrhrclte 1847 nach

    HrsIm. Sein

    neuscho-

    lastisd,

    orirnrirns drcibndiger ,Lehrbuch der Dogmatik" iPaderlmrn 14112-19051 erlehte, hear-

    lici tci z.unchsi

    von

    Michsd

    Gicrens

    S i

    ilX8b1937). dann

    von

    IoseiGummersbach

    SJ

    11894-1964).

    melirerc

    Auflagen.

    Vgl, h t o n Leiclitiried, Art. Polile. loseph, in: LThK' R j 19Y9l

    370.

    Pohle, dcr in

    Rom mit dem hedcurendrii

    A s t r o n o m ~ nA ngeh S d i i SI ( I X I S - t X 7 R I rust~mmengearbeitet at,

    rcriUgir ilber ausgesproclirn riaiu-srcnxhaftliche

    I n t ~ r e ~ w n

    nd hat diese auch in die Schlhngs-

    lehre

    seinrr Dogmatik einiliellpn

    lasscn. Ilercits i n

    der

    c r w n Aul lap

    Gndei

    s ich in

    Od.

    I,

    Paderhorn

    1902.400-408 ein Abschnitt: .Der mosaische SchKphngshericht und die Natunuissrenschaft .

    Noch in dem 1985 gehlhrtcn

    lntrrview

    mit Mirhud

    Ail ius

    kommt er diirauirrirdi

    und begrndet

    niii

    dicrcni G d a o k c n dir Wahl

    s e i n e

    hirihflichen Wahlspruchs ,Deus omnh in oninilius .

    gl.

    Hcrmann Volk i n i Gesprch mit

    Mirlicel Aihur.

    S t u t t p r t

    .

    Hnrnbug

    1988, 13. Ziu

    Thematik

    vgl.

    auch

    Peter

    H i i g r , .,Kreatriichl~eii''.

    Ein

    Schlsel zum thcalogixhm

    Denken

    Hermnnn Volks, in:

    Cathoiira 44 i l W 0 1

    147-168, her. 160-164.

    Die Lclirc

    von

    dcr Scliphing (w ie Anm.

    I21

    20. A n dies Aussage Voiks

    erinnert

    auch Gtisimann

    [wie A m i . 4) 20

    I.

    l lerdings

    lhat

    Volk,

    anders als

    vfln ir su~ eri ert . ar1

    Rartlis

    Redeweise

    von Giitt

    a l s dem

    ganz

    A~&I.PIIerade kcitisirrr

    rind

    es

    vorgemgen. wie das ohigc

    Zitat

    rc ig, von Gatt

    a ls

    dem

    unendlich Anderen LU sprechen.

    Vpi.

    auch ders..

    Uie

    Kreiitorauibsrunp bci Kari arth

    Eine

    phiioso-

    phischc Untersuchung iAbhandiungen

    ZUI

    Phiiosophihie

    und

    Psychologie der Religion

    47/410.

    Wrz-

    bu r g 1938. bes. 56 62 .

    Scchstagewerkes1.

    26

    l7

  • 7/25/2019 volkdogmatik.pdf

    8/22

    Der

    Auihau

    der

    Do.gmi?iik

    nach Hermanii

    Volk

    2 7 i

    Cliri.ctologie-

    Soteriologie -Mariologie

    In

    de r Christoltigie sche int mir die Parallelitt irn

    Aufbau

    mischen den Vorle-

    sungen Volks und de m Dogmatik-Lehrbuch Ui ek arn pP a m offenkundigsten. Der

    griii3te Unterschied besteht dann, dass Volk den recht knappen Paragraphen I Die-

    kamps ber die

    Erlsungsbediirftigkeit

    des Menschen zu einem umfangreichen,

    fast 50 Seiten umfassenden ersten Kapitel ausbaut, in dem er, wahrscheinlich unter

    Rckgriff auf die in seiner Habilitationsschrift ,,Emil Br un ne n L ehre von dem

    Sn-

    der

    [Mnster 1950)

    erarbeiteten Zusammenhnge, breit von der Sndigkeit des

    Menschen handelt. Darin ist wohl Volks Versuch

    zu

    erkennen, die menschliche

    Erlsungsbedrftigkeit nicht nur - neuscholastisch -

    LU

    behaupten, son dern seinen

    Hrern deren Plausibilitt zu entfalten. V o l k zweites Kapitel

    trgt

    genau die Uber-

    schrift von Diekamps erstem Abschnitt Der gttliche Ratschlii der Erlsung und

    Menschwerdung des Sohnes , auch drei von Diekamps

    Paragraphen-berschrifren

    innerh alb dieses Abschnitts begegnen bei Volk wieder, de r das Gan ze allerdings au f

    drei Paragraphen (10-12) rediiziert hat.

    Der zweite Abschnitt laute t bei beiden glei ch ,Die Person des Erlsers . In ihm

    entfalten beide nach einander die Lehre von d er Me nschheit ( I . Kapitel) und von der

    Gottheit Jesu C hristi (2. Kapitel), von der hypostatischen Un ion (3. Kapitel bei Volk,

    3.4.

    Kapitel bei Diekamp) und deren Folgen (4. Kapitel bei Volk,

    5.

    Kapitel bei

    Diekamp) sowie schlielich von de n .Vollkommenheiten de r Mensc hheit Christi ,

    wie Volk sich aus drck t (Ube rschrift des 5. Kapitels bei Volk,

    6

    Kapitel bei Diek am p

    mit anderer Uberschrift). Trotz unterschiedlicher Zahlung und, teilweise, Anord-

    nung der Paragraphen entsprechen sich die behandelten Themen weitgehend. Die

    einzigen Unterschiede bestehen dann. dass Volk im letzten Kapitel einen eigenen

    Paragraphen ber die Sndenlosigkeit Christi ( 5

    20

    bei D iekam p) vermissen lasst,

    vom Willen statt von der Macht Ch risti spricht un d die LeideiisBhigkeit Christi ,

    der Diekamp ein eigenes, das mit .Die Mngel de r Men schheit Christi bersc hne-

    bene 7. Kapitel reserviert, unter die ,,VoUkommenheiten der Menschheit Christi

    subsumiert.>'

    In de r Soteriologie wcicht Volk von der Gliederung Diekamps ab, de r sich nach

    einem

    ersten

    Kapitel ber die M ittlerschart Christi

    im

    Allgemeinen

    ganz

    a n de r Leli-

    re von dessen drei mtern orientiert. Volk scheint sich in diesem Falle mehr nach

    der Dogm atik von I'ohle-Gierens zu richten, wenn er wie diese im 2. Kapitel deii

    Gedanken der stellvertretenden Genugtuung

    in

    den Mittelpunkt rckt.'? Aber ob

    Vgl.

    Diekamp

    (wie Anm.

    2 5 ) 176296.

    Es fllt

    au f .

    dass Volk in

    zwei

    Paragrapheii

    unter gliichlru tender Ohersclirift

    das

    Thema der Leidms-

    fhigkcit

    Christi

    behandelt:

    4

    15 und

    5 31.

    Einmal geschieht dies i m

    Rahmen der McnschhOt Jrsu

    C l ~ ~ s t ? ,

    ar

    andcri

    Mal

    dcr

    ,VoUummmheiten

    der

    Mcnschheit Christi=. Welche untersdiirdlichcn

    A k m e Volk jeweils

    gereut hat,

    k i i n i i t e mir

    ein

    Blick

    au f

    die

    inhaltliche

    Entfaltung

    zeigen.

    1 Vgi.

    Diekamp [wie Anm.

    25L 296343.

    Vgi.

    Pohlr, Lehrlxidi der Dogmmatik,

    iicubearheitetvon Michad Giereiis R d . 2, Pnderbom &1932, 183-

    22 I. Fr

    di r

    Anlehnung an

    diese Do.pmatik spricht auch dic Ubereinsiimmung iii der Ubz rxh r ih von

    j 1

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    9/22

    unter dieser berschrift od er u nter d er des priesterlichen Am tes Christi, die behan-

    delten Th emen entsprechen sich.

    Es

    geht uni den Tod Chris1.i als Opfer. seine erl-

    sende Wirkung

    usw..

    aber auch iim die Auferstehung' bzw. die Verherrlichung

    Christi

    (so

    Tm drit ten Kapitel Volks, in de m er, wiede rum wie Pohle-

    Gierens16,von den d rei mtern Christi handelt, f l l t die U mkeh rung d er Reihenfolge

    sowohl

    gegenber

    Diek amp als auch Pohle-Gierens auf. Wh ren d diese das Yriester-

    amt Christi in den Vordergrund nicken und diesem das Lehr- und das Knigsamt

    nachordnen, behandelt Volk das Lehramt an erster Stelle, um dann vom Priester-

    und Knigsamt zu sprechen. Die Wort-Gottes-Theologie, die scho n im 1. Kapitel der

    Volkschen Gotteslehre anklang, hlt sich anscheinend durch. Obwohl die Christolo-

    gie

    un d die Soteriologie geiren nt paginiert sind, machen

    lieben

    de r breiten Reflexion

    ber die Erlsungsbediirftigkeit des Menschen

    zu Beginn

    bereits einige bersclirif-

    teil in der Christologie,

    in

    denen

    von Jesus

    Christus als

    d e m

    Erlser gesprochen wird,

    deutlich, dass beide Tr akt ate bei Volk

    aus

    einem Guss sind.

    in

    der Mariologie folgt

    Volk

    den traditionellen vier Lehrstcken: vnn der Got-

    tesmutterschaft und de r Jungfrulichkeit. von ihrer e gnad ung un d Vcrherrlichung .

    Gegenber Diekanip, der brigens d er Mariologie insgesamt meh r Seiten widmet als

    der Soteriologie ,

    f i l l t

    zunchst

    auf,

    dass Volk ganz

    auf

    das T hema de r Mittlerschaft

    Mariens verzichtet, zumindest ihm keinen eigenen Gliederungspiinkt reserviert.. 's

    Auch hehandelt e r die Jungfriluliclikeit , die egiiadu ng und die Verherrlichung

    Mariens nicht wie Diekamp'O od er Pohle-Gierens unter dem p roblematischen

    Stichwo rt ,.Privilegien . das einseitig die Unvergleichlichkeit Mariaa herau sstellt.

    Voll

  • 7/25/2019 volkdogmatik.pdf

    10/22

    Der Aufhau der Dogmatik

    nach

    Hermnnn

    Volk

    279

    Gitndenlcli

    rc

    Die Gnadenlehre ist recht knapp ausgefallen, ihre Gliederung konventionell. Sie

    umfasst drei Abschnitte, deren erstei- sich mit ,,Wesen und Wirklichkeit der Gnade

    beschftigt. Der zweite un d dri tte Ahschnitt heh and eln die habituelle

    bnu.

    ie aktuelle

    Gnade.

    So

    schlicht gliedern auch Puhle-Gierens, wobei sie die entsprechendeii

    Regritfc

    eindeutscheii: wirkliche Gnade f r die akhielle un d ,heiligmachende Gnade fr die

    habitiielle Gnade. Am auffailend sen jedoch ist die Um kehrun g d er Reihenfolge bei

    Volk. Er wendet

    sich

    zuerst der habituellen

    bzw.

    de r hciligmachenden Gnade m ie er

    in

    drei Kapiteln relativ ausfhrlich behandelt, whrend er der

    a n

    zweiter Stelle be-

    trachteten aktuellen Gnade nur ein Kapitel widmet. In der Umkehr der Reihenfolge

    lehnt Volk sich

    wohl

    a n seinen Lehrer Schmaus

    an,

    der die traditionelle Vorgehens-

    weise der nachtridentinischen Gnadenlehre mit ihrer Vorraiigstelliiiig der

    ,.gratis

    ac-

    tiialis ' verlassen und an erster Stelle. hauptsxchlich un ter dem S tichwort des gttli-

    chen Lebens , iiber den Stand de r Gnad e gehandelt hat. rm Anschluss da ran wiirdigt er

    allerdings, anders als Volk, unte r dem Stichwort de r Tatgnade aber auch die aktuelle

    Gnade ausfiihrlicli. ' Nicht tiur in der Um keh rung der Reihenfolge von aktueller u nd

    Iiabitrieller Gnade orientiert Volk sich

    an

    Schmaus, sondern auch im Aufbau

    seines

    Abschnittes ber die habituelle Gnade,

    in

    dem die meisten der bei Schmaus behandel-

    ten Themen, wenn auch

    etwas

    weniger pathetisch formuliert, wiederkehren. Volk

    spricht nicht stindig

    wie

    Schmaus vom .gttlichen Leben od er gar

    von

    de r ,Teilnah-

    me

    ai i i

    Merrlichkeitsleben Christi , sondern

    eher

    konventionell

    von

    der ,,heiligma-

    chenden Gnade , aber auch er charakterisiert diese als gttliches Lehen ( 5

    9). r

    iiber-

    nimnic

    die cliristozentrische Perspektive seines Lehrers (Heiligmachende Gnade als

    Verhnlichung mit Cliristits

    15

    61

    -

    5

    1811:

    ISchmausl). Allerdings kan n e r sich, wie

    hereits bei der Gotteslehre deutlich geworden ist, anscheinend nicht mit dessen trinita-

    rischer Betraclitungsweise anfreunden, jedenfalls fehlt fiir Schmaus' Paragraph

    183

    (Das

    gttliche Leben des Menschen als Teilnahme am trinitarixhen Lehen Gottes )

    bei

    \'oll