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7/25/2019 volkdogmatik.pdf
1/22
Sonderdrucke aus der Albert-Ludwigs-Universitt Freiburg
PETERWALTER
Der Aufbau der Dogmatik nach
Hermann VolkBeobachtungen anhand der Gliederungen
seiner Mnsteraner Vorlesungen
Originalbeitrag erschienen in: Theologie im Dialog : Festschrift frHarald Wagner / Peter NEUNER ; Peter LNING (Hrsg.). Mnster:
Aschendorff, 2004, S. 271-291
7/25/2019 volkdogmatik.pdf
2/22
Der Aufbau der Dogmatik nach H erma nn
Volk
Beobachtungen anhand der Gliederungen seiner Mnsteraner Vorlesungen
Peter Walter
Auch wenn der Jubilar kein direkter Nachfolger auf dem Mnsteraner Dogmatik-
Lehrstuhl ist, den Hermann Volk (1903-1988) von 1946 bis zu seiner Ernennung zum
Bischof von Mainz im Jahre 1962 innehatte', mag es doch angebracht sein, an diesen
zu
Gerade haben zwei Zeitgenossen in ihren Memoiren des Mnsteraner
Professors Hermann Volk gedacht: Hans Kng3, der zeitweilig Assistent an Volks
Lehrstuhl war, und Elisabeth Gssmann4, die Volk als Studentin erlebte und schtzen
gelernt hat.5 Whrend letztere eine uneingeschrnkt positive Darstellung ihres Lehrers
bietet6, betont ersterer, bei aller Achtung vor dem Menschen Volk, die Grenzen von
dessen Theologie, die er
so
charakterisiert: ,,( ...) eine weithin rmische Theologie,
deutsch aufbereitet, aber nicht kritisch-konstruktivhinter frag^^ Das ,,kritische Hin-
terfragen war in der Tat Volks Sache nicht, aber seine Theologie deshalb als rmisch
-
und das heit fr Kng nichts anderes
als
,,neuscholastisch
-
zu bezeichnen, greift
zu kurz. Nichts htte Volk ferner gelegen, als eine in irgendeiner Weise als modern
oder neu zu bezeichnende Theologie zu vertreten. Sein Diktum Wer immer von heute
sein will, ist morgen schon von gestern ist bekannt. Die Lehre der Kirche wollte er
vertreten, aber nicht einfach reproduzieren, sondern so darlegen, dass ein fur diese
aufgeschlossener Mensch seiner Zeit damit etwas damit anfangen konnte.8
Kardinal Volk hat mir einen neun DIN-A4-Seiten umfassenden, vervielfltigten
Lberblick ber die Dogmatik, wie er sie in Mnster vorgetragen hat, geschenkt.
Dieser ist mit einer Schreibmaschine geschrieben, die anscheinend keine Tasten h r
Die Genealogie auf dem V olkschen Lehrstuhl lautet: Herm ann Volk (1946-1962), Wa lter Kasper
(1964-1970), Peter H nerm ann (1971-1982), Thom as Prpper (seit 1988). Vgl. Haraid Wag ner,
Dogmatik: Lehrhaus
-
Hau s des Lebens, in: ThRv 98 (2002) 407-414 , hier 409.41
1.
Zur ersten biobibliographischen Orientierung vgl. Peter W alter,
Art.
Volk, Hermann, in: LThK3
10
(2001) 850.
Hans Kng, Erkmpfte Freiheit. Erinnerungen, Mn chen 2002,243-248.
Elisabeth Gssmann, Geburtsfehler: weiblich. Lebenserinnerungen einer katholischen Theologin,
M n ch en 2003, 193. 198.200-202.
Vor lngerer Zeit hat sich bereits Volks Mnsteraner Schler Theodor Schneider gedert. Vgl.
The odo r Schneider, He rma nn Kardinal Volk, Priester
-
Lehrer
-
Bischof. Weg gefhrten b erich ten, in:
Hermann Kardinal Volk fnfzig Jahre Priester 1927-1977, hg. v. Bischflichen Ordinariat Mainz,
Mainz 0. . [1977],25-31; wiederabgedruckt in : He rm an n Kardinal Volk 20 Jahre Bischof von M ainz,
Mainz 0 .
[
19821, 14-19. Vgl. auch die au s der Sicht des Kollegen verfassten Erinn erun gen a n Volks
M nsteraner Zeit bei Josef Pieper, Noch nicht aller Tage Abend. Autobiographische Aufzeichnungen
1945-1964, Mnchen 1979,29-32.
Volk bot
uns
alles and ere als Neoscholastik (G ssm ann [wie Anm . 41 201).
Kng (wie An m. 3 ) 247.
U m eine ausgewogene Einschtzung d er theologischen Leistung Volks bem ht ist Heribert L bbert,
Zusammenhang. Die Theologie Hermann Kardinal Volks (Europische Hochschulschriften
XXIII
524), Fran kfurt a m M ain u.a. 1995, bes. 381-410.
7/25/2019 volkdogmatik.pdf
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272 f e i e r LVd ie r
grogeschriebene Umlaiite und
,,E
atte, und auf dem typischen, mittlerweile ver-
gilbten Ahzugspapier gedruckt, wie es bis zur Erfindung des Yhotokopiergertes
blicherweise gebraucht wurde. E i e Jahreszahl enthlt de r Text nicht. Er
diirfte
aus
den fnhiger Jahren stammen.
Versuch einer er5ten Einordriirng der Gliederung
Gewiss kann diese Gliederung nich t die Bedeu tung
fr
sich beanspruchen, wie sie
dem Altfriss einer Ilogmatik zuk om mt, de n Kar1 Rahn er und Hans Urs von
Balt-
hasar 1939 entworfen haben und mit dessen Uruckfassung Rahner 1954 den et-sten
Band seiner Schriften zu r Theologie prograi iima tisch erffnete.
Volks
Gliederung
bietet keinen eigenstndigen Entwurf einer Dogmatik, sondern ermglicht einen
Oberblick ber die konkret von ihm in Mnster vorgetragene. Die Gliederung ent-
hlt keineswegs den gesamten
Stoff
einer durchschnittlichen Dogmatik, wohl aber
die zentralen Traktate Gotteslehre, Schpfungslehre. C hristologie mitsamt Soten olo-
gie und Mariologie, Gnadenlehre sowie Sakramentenlehre.l0 Lediglich Ekklesiologie
und Eschatologie sowie ein Einleitun gstraktat fehlen. Oh ne den zugehrigen Te xt( ?
bleibt die Gliederung notgedrungen recht vage, kann doch derselbe Gliederungs-
punk t m it unterschied lichen Inhalten gefllt werden. Gleichwohl erscheint die
Ver-
ffentlichung dieser Gliederung der von Hermann
oik
vorgetragenen Dogmatik
nicht uninteressant, zumal die bisherigen Arbeiten ber ihn Archivmaterial nicht
herangezogen, sondern sich ausschlielich auf die Druckschriften gesttzt haben. Da
sich unter letzteren kein dogmatischer Traktat im engeren
Sinne
findet, mag es reiz-
voll
sein
zu
sehen, wieV olk s eine Dogmatik angelegt Iiat.'?
Magrblidie
Edition:
Kdi.1
Rahner, Smtliche Werke d. 4
HOrer
des Wortes. Schi f ten
zur Reli-
gionsphilosophie u n d zur Grundlegung der Theologie. Bearbeitet von Alhert Raffelt. Solothurn und
DUssrldorf
- Preihurg i. Ur. 19977. 04448.
Zur
reitgeschichtlichen Einordnung
v@.
die Einleitung
der
Hrsg., ebd. XXII-XXIV.
Dir
n n i
rechten
Rand
befindlichen Seitenzahlen sind
in
der
Tem i edc r gahe
h
nhang
weggelassen.
lrder Traktat
ist
durrhpaginicn:
i e
zweiteilige Sakra men tenlrhre umfasst ber 32iJ Seiten, die Got-
teslehrc ber 200, dir Srliiipfrrngslehreber 150, die Cbristologiegleiclif~llls
twa
150,
die
Soteriologie
e t w
50
und die i\lnriolo$ic etwa 15, die Gna denle hre schlielich e t w a 90 Seiten.
Da
der gepehene Or t der Ekkleaialogie
vor der
Saliramentenlehre und derjenige der Eschatologie
nach
derselben
zm vermuten wre. wo
zudem
noch ein Drittel der Seite frcigrhliehcn ist. darf angenommen
werden.
dsri Volk
diese
beiden Tiak tatr
rnmcdcr
nicht
gelesen
oder ~UJdiese Gliederung nichr
vor-
grselicn hat.
Zusammen mit der Gliederung hat Kardinal Volk mir 29 ahgeaogene Seites seiner
Vorlrsung
,,Die
I.chrc von der Schpfung' gegehen, die den Anfang dieser Vorlesung vom Sommcrsemcrter 1949
wiedergeben. Die Uherschr ihen dieser
Vorlrsung entsprechen
weitgehend
der
Gliederung. Allerdings
stimmen die Seilerralilen
nicht
herein.
Es
handelt sich dabei.
wie
BUS
einer
rednktianellen
Bemcr-
kuiig
.iuf
S.
2h
hervorgrht.
um
eine studrntische Mitrrhrifr und nicht
um
ein
von
Volk
selber
zur
Verfgung gestelltes Manuskript.
Das
Fragmrnt endet mit dem zur Iihcrschrih $9Dir Eigenwenig-
keit der Kreatur geliarigen Texr.
Dir vorliegcndt \'eri)ffrntlichuiig versteht sich auch als Einladung
an
diejenigen, die hnliche Unter-
lagen.
viClleiclit gar dic
gesamte
hektographierte Mitrchrilt von Volks Voilcsiingen oder eigene
Auf-
lo
I '
' 1
7/25/2019 volkdogmatik.pdf
4/22
Der Autbau der Dogmatik nach I-lermanii Volk 273
Bereits auf de n e rsten Blick ist festzustellen. dass ein Streb en nach Originalitt
kein Anliegen dieser Do gm atik
ist.
Der A u b a u . der m it der G otteslehre einsetzt und
ber das Schpfungs- un d E rlserhandeln Go ttes (Ch ristolog ie, Soteriologie, Ma-
riologie) zur Zu we ndu ng des gttlichen Heils gegenliber den M enschen in der Gna-
de und den Sakramenten fhrt, entspricht dein der durchschnittlichen dogmatischen
Lehrbcher, wie sie bis zum Vorabend des
11
Vatikanischen Konzils
in
selbstver-
stndlichem Gebrauc h waren.I4 Aus dem Nichtvorhan densein eines eigenen ekkle-
siiilogischen Trak tates kiin nte man ga r auf de n bewusst neuscholastischen Ch ara kte r
de r Dogmatik Volks schlieen , wenn d ies de nn das einzige Merkm al wre. Es
ist
zu
erwarten, dass Volk sich bei d er Vorb ereitu ng seiner Vorlesungen, welche e r gleich-
sam aus dem Stand entwickeln m usste,
an
den gngigen Lehrbch ern orientiert hat.
Allerdings wird er nicht in den Fehler verfallen sein, den er seinem Dogmatikpro-
fessor am Mainzer Priesterseminar - niemand anders
als
sein Vorgnger auf dem
Mainzer Bischofsstuhl Albert Stohr' - ankreidete, zu wrtlich
einem
Lehrbuch ge-
folgt zu sein, in welchem man whrend der Vorlesung unter der Bank mitlesen
konnte.
Gonesielire
In der Gotteslehre orientiert Volk sich a n der traditionellen, auf die Summa
theologiae des Thomas
von
Aquin zurckgehende AuReilung in zwei Abschnitte,
deren erster Dasein und Wesen des einen Gottes darlegt, whrend der zweite die
Lehre vom dreifaltigen G ott hehandelt. Volk bleibt hier hinter seinem M nste raner
1' Auch dcrvon verrrhicdcnen Autorcn verfasrtr Oberblick
ber die
Dopnatik des 20. lalirhundens, in:
Bilanz
dcr Theologie
im
20 lahrhunderi, hrsg.
von
Herben
VorgRmler
und Rohen Vander Gucht. 3
d.r und Erg.-Iki.. Frciburg - R a d
-
Wien IYb9-1970, hier Rd.
3.
11-315 folgt diesem Auibau. N t
gcwisscn Vx ian ten Giidet
er
s i c h auch in heutigen Dogiiiatiklehrbiichern. Das H andbu ch
des
luhilnrs
[llaraldWagner. Dogmatik IKohIliumm~~-Studienhiicherhcolojie 181
Stuttgan
2W31
Billt
hinge-
gen durch e inedavo n abweichende, onginellc Gliedening auf.
15
Da
die mittrlalterliche Scholastik noch keinen ekklerialogirchrn Traktat
b n m c ,
hohen die neu-
scholas tischen Lehrbcher zu m is t i u rh
auf einen
solchen verrichtrt.
Sie
bchnndcla
dir
Kirche fast
ausschlielich in der Theologischen Erkenntnislehre zu Brginn der Dogmatik. Vgl.
die
Beispiele
hri I'rtcr W;ilter, Die dcutrciisprachigr Dogmatik mischen
den
beiden Vatikanischen Koniilien
untersucht
am
neirpiei der
Eklilesiokigie, in:
Huhert Wolf iHg.1 runter
M r a r h e i l von
Claus
Arnoldl .
Die
katholirch~the~iloginrhrn
isziplinen
in Deutschland 187C-1962. Ihre Geschichte,
ihr
Zeithrrug (Pi-iigrnnim und Wirkungsgcschiclirc de s 11. \'atikanums 3). Psderhorn U.
a.
1999. 129-
163.hier
131.
Srohr iI9&1961). der als Qu ol iit io ns sc hr if te n bcachtliclie theolagiegerEhiditliche Werke, haupt-
schlich zurThit 3tsthr olog ic. verfasst hatte. doiiene von 1926 bis iu Seiner Birchofsrrnennung 1935
nm
Mainzer
Priertmeminar Dogmatik.Vgl. F&-dhelm Jilrgcnsmeier,
Arl. Stohr,
.41bcri. in: LThKl 9
(20001
1015LMan
wird Srohr
zugute
halten
drfen, dass
cr,
als Volk ihn hrii. gerade mit dem Auf-
hau seiner Vorlesungen hegmn. Ich ksnn mich
allerdings
Ncht mehr erinnern. von welcliem
Lehrbuch K ardinal
Volk
sprach. Sehr anerkennend
aiiene
er sich hingegen hcr den oiiiinikanrr
Dom inikus M. Gidiler (iti9&19621. der 1925-1926 als Lchrstuhlverrrder
am
Mainier Priestersrmi-
nar D o p a t i k lehne. Vgl. 1 Walttr. Thcrilogic in, 19. und
20.
lahrhundcn, in: Friedlielm Ir-
gemmcier IHg.1.
Handbuch der Mainzer Kirchmgerchichre
312 (Ileitrgc
zur M a h e r Kirchcn-
gesdiichtc 61.
Wnhurg2fl02,
1419-1433, hicr 1412.
'
7/25/2019 volkdogmatik.pdf
5/22
Lehrer u n d V or g nt y Michael Sclimaus zurck, der als erster katholischer Dog-
matiker
der
neueren Zeit seine Gotteslehre konsequent trinitarisch angelegt und
dadurch, freilich erst
nach
einer langen Inkubationsphase, stilbildend gewirkt hat.
Kar1 Barth, dein Volks akademisclie Erstlingsschrift galt, war Schmaus hierin anf
evangelischer Seite vorangegangen. Volk schlieRt sich ihn en. so darf man antieh-
men , keineswegs aus Unkenntnis nicht
an.
Gerne wsste man, was ihn drm bewo-
gen hat.
Sieht man sich aber die Gliederung des ersten Kapitels der Gutteslelire nher
an,
bem erkt m an zweifellos, dass hier gewiss vieles im Dialog mit Kar1 Barth entwickelt
worden ist. Schon allein die Iktonung der Offenbarung Gottes im Wort in den
Ubersclirifien zu den Paragraphen 3 4 spricht daf r. Auch die A usfiihrungen
bcr
den ,.dialektischen GottesbegriFf 671 und ber die Gegner der natrlichen Got-
teserkenntnis 6
9 )
knnen kaum ohne Bezug zu Bdrth vorgetragen worden sein.
Mag vieles im zweiten Kapitel tiber da s Wesen und die Eigenschaften Go ttes Gesagte
auch konventionell sein
-
iii den gngigen Schuldopatiken findet sich selbst ein
Abschnitt
iiber die .Schnlieit Gottes -, einen eigenen Unterpunkt ber die Freude
Goites ( 5 221, mit d em V olk dieses Kapitel abschlieih, Iiabe ich do rt nicht gefun den.
Schmaus diirfte bei den AusEhrungen im 4. Kapitel ,Die gttlichen Personen im
einzelnen Pate
gestanden haben. Vor allem, wenn man hier die Unterabschnitte B
und C ber den Sohn b m . den Geist mit dem vergleicht, was Schmaus
ber
das
gttliche Leben als ,,personale Ve rnu nft un d .personaler Wille gegen En de
des
ersten Bandes seiner Katholischen Dogmatik
aiisfhrt'Q,
kann
man in den Gliede-
1
Micharl Schmatts
(lXY7-1993)
lehrte von 1933 b i s
1945
Dogmatik n h4ilnsrer. danach
bis
zu
seiner
Emeriiiirung (196% in Mnchen.
Vgl.
blichacl Seyhald, Arr. Schiiiaus. Michiiel. U: LTIiK' Y
I20001
172f.
V o k . der 1 9 3 i
i n Freihurg
(Scliwcirl mit
einer
Arbei i
ilber
Kdrl Barrhr Krcaturadfmung zum
1 . k phil. promovier t
worden
WYRT.em.nrli
I939 mir
einer Disscrtaiion Ober die Gattebenhildiiclikcits~
lehrc Emil
Ilrunneri
in Miistei den theo log ischen Dokiurpd und wurde 19.13 auf Gi-uiid cinrr
Schrift lhnliilitirn,
dic
sich
niii der
Lehre
riinnerr vom
Silndzr
heiasrt und zum grtilen Teil nrhm
a u li ei he n de r S e e l r n ~ t l t i p k e i tmitten
im Krieg
in der oberheisirrhen D i a r p m
fe r r ig jp id l i wurde.
V o n
c i i i c m
intcnsivirrn Verhluiis zu Schmaus. dessen F i i r r c h i i n g s c h w e r p u n t ~ udem auf vi i l l ig
anderen
Gchietrn
lagen
a l s
die
Volks.
kann wohl
hauin
die
Rede
sein.
Volk
vemat
Schmaun
in Mn.
s t e r zwei
Sernestw
lang,
b w o i
cr
im August 1946
dessen
N~~chfoIgenlretcn
kunnrc. fr
wrlche
Schmus sclha ihn wrgeschlngen hattc. Fiir dic hirr angepebencn Daten sowie iur
die
Regelung der
Narhfolpc Schmaus vgl. Eduard Hegel, Geschichte der Ksihotiscli-Theoloipchen Fakultal Mllnstcr
1773-1464,
2
Ildr. (Miinstcrirche eilrsgr
zur
Thrologir
3111,
Milnsier 1966-1'371,
Rd. I . 557-5.i%
Ild. 2, 9%
sowie
570
(Re
S.V.
Volk).
Zu Schmus' Trinit3tslrhre. die seit
seiner Dissertation
bcr die 'iriniritrlehre
A u g m t i n s
einen zen-
tralen
Schwerpunkt seines
theolayjejierchichtl icheli
Furscliens darstellte. sow ie
zu seiner innomtori-
rchen Rdlc fur
die
Erneuerung dieser
Trakiates in,
20. l ahrhunden sei t
dem
e r ~ t e n
and
Seiner
Kniholixhen Da.mntik (Mnchen l Y I vpl. Fr inz
Cuurtli,
Trinitt.Von der Rcfiirmarion hir zur
Gegenwan (Handhrich dcr
Dogmengerchiclitc
I1
l c ) ,
Freiburg -
IlaseI
- Wien
1996, 144-154,
hcs.
152-154.
19 Zii
Knrl
Uanhs (IRRft196R) riniitslrhre. die dieser
M
ersten
Halhhaod
des
entcn Randes
seiner
,Kirchlichen Dogmsiili '
(Zollikon
-
Zurich
1932
U .)
rndiltet.
%I.
Eherhnrd
Ingel.
Gottes
Sein isr
im
Wrrden. Veaniwonl ichr Rede
vom
Sein Gottes b
k l
aith. Eine P a q h r e s e . Thingm
1965 U.
7/25/2019 volkdogmatik.pdf
6/22
Der Auflnu der Dogmatik nach Herniann Volk 275
ruiigspunkten manch e G emeinsam keit entdecken. Volk. d er sta tt des Begriffs
per-
ronale
Ve rnun ft denjeiiigcn des .,personalen
Logos"
(5
3)
verwendet, spricht im
fdgen deii Paragraphen wie Sch ma us von Gottes Wissen
als
Weltrrk~niitnis . W a s
hei Volk knap p
mit
.Thoinisinus u n d Molinismus
( 5
45) berschrieben ist, ui rd bei
Schmaus unter de r ausfhrlidien, wenn auch nur fr den Fachmann verstndlichen
I-herschrift
.Das
Erkenninism ittel fr die wirklich zuknftigen un d Fr die bedingt
7.uknftigen freien geschpflichen Handlungen 5 84) entfaltet. Ausfhrun gen ber
Gottes
Weisheit runden bei Volk ( 5 46) und Cchmaiis I
86)
die Darstellung ab.
In
Bezug
d d e n Geist zieht Volk den Begriff der personalen Liehe ( 5 48) dem von
Schm aus gebrauchten des personalen Willens vor, auch wenn er in den folgenden
Paragraphen
49-S1
vom Willen Gottes sprich t. Wie Schm aus integr iert er in die-
sen
Abschnitt auch die Lehren
von
Gottes Gerechtigkeit (I 5 2 ) und Rarinherzigkeit
(
53) . und zwar in dieser Ileilienfolge, w hren d S chm aus die um gekelirte vorzieht.
Dieser schliet die Darstellung iiber Gottes personalen Willen mit einem Paragra-
phen ber Gottes Willen als Macht ab.
Volk
hat diesen Gedan ken in seine Ausfh-
rungen ber d en Vater iniegriert. Sosehr Volk bis in einze lne Uberschrirten hin ein in
diesem Kapitel den Au sfhr unge n seines Lehrers folgt, Gagt sich, oh er die P ointe de r
Darstellung Sclimaus' gewahrt hat. Dies k6nnte nur ein Blick
in
Volks Manuskript
od er in eine ausfhrliche M itsc hn ft Idren.
Sciip,f~iIgslefire
Auf die mit dem Schpfungstraktat in Verbindung stehenden Lehrstcke der
Kreaturauifass~iiig
ni
Nlgemeinen, der Gottebenbildlichkeit des Menschen und
seiner Sndigkeit war Volk durch seine akademischen Qualifikationsschriften wohl
am besten vorbereitet und
es
ist
zu
erwarten, dass er das hier Erarbeitete in scine
Vorlesuiigeii hat eintliecn lassen. Ein Blick
in
das mir vorliegende Fragment der
Schpfitngslehre hesttig dies zumindest
i n
Bezug
a u f
die Kreatiirauffassung Kar1
Barths, dic Volk kriiisiert.?'
Die Vorlesung ist wie in den meisten D ogm atikhandbchern in zwei Abschnitte
gegliedert, von den en de r erste die Sclipfiing allgemein un d de r zweite die einzelnen
Schpfungsbereiche behandelt. Auch die Binnengederung
kann
durchaus
als kon-
ventionell betraclitet werden. Am ehesten entspricht sie derjenigen, die Volks Vor-
Vorgnger Frane Diekam p dem entsp reche nden Tra kta t ini zweiten Band seines
Lehrbiichs Katholische Dogmatik nach den Grundstzen des heiligen Thomas
gegeben hat.
N u r
bei diesem findet sich in d er speziellen Sch hpfu ngsle hre ein eigenes
? I
zz
Vgl.
5
44 ihei Volk mit 5 81 bei Schmaus.
Die Lrhre vun der Schiipfung
w i c
Ai i n i . I21 26.
Diekamjr 118hil-IY4il
lehrte von
1904
his 1933
in
Mlinster D
7/25/2019 volkdogmatik.pdf
7/22
276 Pvrrr Wlilier
Kapitel ber .Die krperliche Na tur , de m nach sein er Stellung im Ga nze n Volks 5.
Kapitel b er ,,Die materielle Welt entspricht. D en Paragraphen
22
.Der religise
Gehalt de s Schpfungsberichtes un d die Naturwissenschaften k nn te ma n fr eine
Volksche Neuerung halten, dem diese Fragestellung, wie seine Rektoratsvorlesung
,Schpfiiiigsglaube und Entwickli~ng '~ns dem Jahre 1954 zeigt, sehr am Herzen
lag.
Aber entsprechende Ausfhrungen m it vorsichtigen Offnungen z ur mod ernen
Naiunvissenschaft finden sich auch bei DiekampZsund Pohle26.
An Volks
Gliederung fllt die starke Betonung der Eigenwirklichkeit der Krea-
tu+' auf, di e ich
in
diesem Mae in den verglichenen Lehrbiichern nicht feststellen
kann. D ort steht ausschlielich das Wirken Gottes im V ordergrun d. In diesem Zu-
sammenhang begegnen in der Mitschnfi der Schpfungslehre Aussagen, welche
jedem, de r je mit He rma nn Volk zu
tun
hatte , vertraut s i n d ,,Gott ist
[ I
unendlich
and ers als die Kreatur, weil er nicht d ie Spitze der ,Pyramide' des Seins ist. Go tt ste ht
auerhaib dieser Pyramide.
Er
ist kein Teil von ihr, obwohl er sie ganz durch-
dringt.''n ~ .Wir k nn en aber weder von Gott noch von de r Kreatur
in
einem Satz
alles aussagen, sond ern be r ein un d dasselbe Sein msse n wir 2 Aussagen machen.
Ma n kann eben n icht be r Gott richtig sprechen, wenn m an n icht zugleich b er das,
was nicht G ott ist, richtig spricht, weil man das eine nich t oh ne d as and ere aussagen
kaiin. 'v
24
Der
Rede erschien
gedruckt als Heh 2.1
der
Schriften ZLV
Gesellschaft
zur Frderune, der
Wesi-
ialischenWilhelmi-Universitt LLL
Mnster. Miinstcr
1Y j S . '1963; niedrrahgednickt in: H. \'olk, Ge-
sammelte Cdiriitm Rd. l,
Uainz~l967 ,2S-40 .
Vgl.
F.
Diekamp. Katholische
Dogmatik Ud. 2,
Mnster
i
W. 8-91939,R6-89
IZur
ErklSrung des
Ixph
Iiihlr 1185-19221, der mehrere fahre an der Cathniic Universilyof Amcrica in Wssliingmn
gelehrt lhat, da er ;als Gemauiker
an
einer deutschen Universitt zunchst nicht ressieren
konnte.
wurde IR94
Professor
hir
Dogmatik in
Miinsier
und wrrhrclte 1847 nach
HrsIm. Sein
neuscho-
lastisd,
orirnrirns drcibndiger ,Lehrbuch der Dogmatik" iPaderlmrn 14112-19051 erlehte, hear-
lici tci z.unchsi
von
Michsd
Gicrens
S i
ilX8b1937). dann
von
IoseiGummersbach
SJ
11894-1964).
melirerc
Auflagen.
Vgl, h t o n Leiclitiried, Art. Polile. loseph, in: LThK' R j 19Y9l
370.
Pohle, dcr in
Rom mit dem hedcurendrii
A s t r o n o m ~ nA ngeh S d i i SI ( I X I S - t X 7 R I rust~mmengearbeitet at,
rcriUgir ilber ausgesproclirn riaiu-srcnxhaftliche
I n t ~ r e ~ w n
nd hat diese auch in die Schlhngs-
lehre
seinrr Dogmatik einiliellpn
lasscn. Ilercits i n
der
c r w n Aul lap
Gndei
s ich in
Od.
I,
Paderhorn
1902.400-408 ein Abschnitt: .Der mosaische SchKphngshericht und die Natunuissrenschaft .
Noch in dem 1985 gehlhrtcn
lntrrview
mit Mirhud
Ail ius
kommt er diirauirrirdi
und begrndet
niii
dicrcni G d a o k c n dir Wahl
s e i n e
hirihflichen Wahlspruchs ,Deus omnh in oninilius .
gl.
Hcrmann Volk i n i Gesprch mit
Mirlicel Aihur.
S t u t t p r t
.
Hnrnbug
1988, 13. Ziu
Thematik
vgl.
auch
Peter
H i i g r , .,Kreatriichl~eii''.
Ein
Schlsel zum thcalogixhm
Denken
Hermnnn Volks, in:
Cathoiira 44 i l W 0 1
147-168, her. 160-164.
Die Lclirc
von
dcr Scliphing (w ie Anm.
I21
20. A n dies Aussage Voiks
erinnert
auch Gtisimann
[wie A m i . 4) 20
I.
l lerdings
lhat
Volk,
anders als
vfln ir su~ eri ert . ar1
Rartlis
Redeweise
von Giitt
a l s dem
ganz
A~&I.PIIerade kcitisirrr
rind
es
vorgemgen. wie das ohigc
Zitat
rc ig, von Gatt
a ls
dem
unendlich Anderen LU sprechen.
Vpi.
auch ders..
Uie
Kreiitorauibsrunp bci Kari arth
Eine
phiioso-
phischc Untersuchung iAbhandiungen
ZUI
Phiiosophihie
und
Psychologie der Religion
47/410.
Wrz-
bu r g 1938. bes. 56 62 .
Scchstagewerkes1.
26
l7
7/25/2019 volkdogmatik.pdf
8/22
Der
Auihau
der
Do.gmi?iik
nach Hermanii
Volk
2 7 i
Cliri.ctologie-
Soteriologie -Mariologie
In
de r Christoltigie sche int mir die Parallelitt irn
Aufbau
mischen den Vorle-
sungen Volks und de m Dogmatik-Lehrbuch Ui ek arn pP a m offenkundigsten. Der
griii3te Unterschied besteht dann, dass Volk den recht knappen Paragraphen I Die-
kamps ber die
Erlsungsbediirftigkeit
des Menschen zu einem umfangreichen,
fast 50 Seiten umfassenden ersten Kapitel ausbaut, in dem er, wahrscheinlich unter
Rckgriff auf die in seiner Habilitationsschrift ,,Emil Br un ne n L ehre von dem
Sn-
der
[Mnster 1950)
erarbeiteten Zusammenhnge, breit von der Sndigkeit des
Menschen handelt. Darin ist wohl Volks Versuch
zu
erkennen, die menschliche
Erlsungsbedrftigkeit nicht nur - neuscholastisch -
LU
behaupten, son dern seinen
Hrern deren Plausibilitt zu entfalten. V o l k zweites Kapitel
trgt
genau die Uber-
schrift von Diekamps erstem Abschnitt Der gttliche Ratschlii der Erlsung und
Menschwerdung des Sohnes , auch drei von Diekamps
Paragraphen-berschrifren
innerh alb dieses Abschnitts begegnen bei Volk wieder, de r das Gan ze allerdings au f
drei Paragraphen (10-12) rediiziert hat.
Der zweite Abschnitt laute t bei beiden glei ch ,Die Person des Erlsers . In ihm
entfalten beide nach einander die Lehre von d er Me nschheit ( I . Kapitel) und von der
Gottheit Jesu C hristi (2. Kapitel), von der hypostatischen Un ion (3. Kapitel bei Volk,
3.4.
Kapitel bei Diekamp) und deren Folgen (4. Kapitel bei Volk,
5.
Kapitel bei
Diekamp) sowie schlielich von de n .Vollkommenheiten de r Mensc hheit Christi ,
wie Volk sich aus drck t (Ube rschrift des 5. Kapitels bei Volk,
6
Kapitel bei Diek am p
mit anderer Uberschrift). Trotz unterschiedlicher Zahlung und, teilweise, Anord-
nung der Paragraphen entsprechen sich die behandelten Themen weitgehend. Die
einzigen Unterschiede bestehen dann. dass Volk im letzten Kapitel einen eigenen
Paragraphen ber die Sndenlosigkeit Christi ( 5
20
bei D iekam p) vermissen lasst,
vom Willen statt von der Macht Ch risti spricht un d die LeideiisBhigkeit Christi ,
der Diekamp ein eigenes, das mit .Die Mngel de r Men schheit Christi bersc hne-
bene 7. Kapitel reserviert, unter die ,,VoUkommenheiten der Menschheit Christi
subsumiert.>'
In de r Soteriologie wcicht Volk von der Gliederung Diekamps ab, de r sich nach
einem
ersten
Kapitel ber die M ittlerschart Christi
im
Allgemeinen
ganz
a n de r Leli-
re von dessen drei mtern orientiert. Volk scheint sich in diesem Falle mehr nach
der Dogm atik von I'ohle-Gierens zu richten, wenn er wie diese im 2. Kapitel deii
Gedanken der stellvertretenden Genugtuung
in
den Mittelpunkt rckt.'? Aber ob
Vgl.
Diekamp
(wie Anm.
2 5 ) 176296.
Es fllt
au f .
dass Volk in
zwei
Paragrapheii
unter gliichlru tender Ohersclirift
das
Thema der Leidms-
fhigkcit
Christi
behandelt:
4
15 und
5 31.
Einmal geschieht dies i m
Rahmen der McnschhOt Jrsu
C l ~ ~ s t ? ,
ar
andcri
Mal
dcr
,VoUummmheiten
der
Mcnschheit Christi=. Welche untersdiirdlichcn
A k m e Volk jeweils
gereut hat,
k i i n i i t e mir
ein
Blick
au f
die
inhaltliche
Entfaltung
zeigen.
1 Vgi.
Diekamp [wie Anm.
25L 296343.
Vgi.
Pohlr, Lehrlxidi der Dogmmatik,
iicubearheitetvon Michad Giereiis R d . 2, Pnderbom &1932, 183-
22 I. Fr
di r
Anlehnung an
diese Do.pmatik spricht auch dic Ubereinsiimmung iii der Ubz rxh r ih von
j 1
7/25/2019 volkdogmatik.pdf
9/22
unter dieser berschrift od er u nter d er des priesterlichen Am tes Christi, die behan-
delten Th emen entsprechen sich.
Es
geht uni den Tod Chris1.i als Opfer. seine erl-
sende Wirkung
usw..
aber auch iim die Auferstehung' bzw. die Verherrlichung
Christi
(so
Tm drit ten Kapitel Volks, in de m er, wiede rum wie Pohle-
Gierens16,von den d rei mtern Christi handelt, f l l t die U mkeh rung d er Reihenfolge
sowohl
gegenber
Diek amp als auch Pohle-Gierens auf. Wh ren d diese das Yriester-
amt Christi in den Vordergrund nicken und diesem das Lehr- und das Knigsamt
nachordnen, behandelt Volk das Lehramt an erster Stelle, um dann vom Priester-
und Knigsamt zu sprechen. Die Wort-Gottes-Theologie, die scho n im 1. Kapitel der
Volkschen Gotteslehre anklang, hlt sich anscheinend durch. Obwohl die Christolo-
gie
un d die Soteriologie geiren nt paginiert sind, machen
lieben
de r breiten Reflexion
ber die Erlsungsbediirftigkeit des Menschen
zu Beginn
bereits einige bersclirif-
teil in der Christologie,
in
denen
von Jesus
Christus als
d e m
Erlser gesprochen wird,
deutlich, dass beide Tr akt ate bei Volk
aus
einem Guss sind.
in
der Mariologie folgt
Volk
den traditionellen vier Lehrstcken: vnn der Got-
tesmutterschaft und de r Jungfrulichkeit. von ihrer e gnad ung un d Vcrherrlichung .
Gegenber Diekanip, der brigens d er Mariologie insgesamt meh r Seiten widmet als
der Soteriologie ,
f i l l t
zunchst
auf,
dass Volk ganz
auf
das T hema de r Mittlerschaft
Mariens verzichtet, zumindest ihm keinen eigenen Gliederungspiinkt reserviert.. 's
Auch hehandelt e r die Jungfriluliclikeit , die egiiadu ng und die Verherrlichung
Mariens nicht wie Diekamp'O od er Pohle-Gierens unter dem p roblematischen
Stichwo rt ,.Privilegien . das einseitig die Unvergleichlichkeit Mariaa herau sstellt.
Voll
7/25/2019 volkdogmatik.pdf
10/22
Der Aufhau der Dogmatik
nach
Hermnnn
Volk
279
Gitndenlcli
rc
Die Gnadenlehre ist recht knapp ausgefallen, ihre Gliederung konventionell. Sie
umfasst drei Abschnitte, deren erstei- sich mit ,,Wesen und Wirklichkeit der Gnade
beschftigt. Der zweite un d dri tte Ahschnitt heh and eln die habituelle
bnu.
ie aktuelle
Gnade.
So
schlicht gliedern auch Puhle-Gierens, wobei sie die entsprechendeii
Regritfc
eindeutscheii: wirkliche Gnade f r die akhielle un d ,heiligmachende Gnade fr die
habitiielle Gnade. Am auffailend sen jedoch ist die Um kehrun g d er Reihenfolge bei
Volk. Er wendet
sich
zuerst der habituellen
bzw.
de r hciligmachenden Gnade m ie er
in
drei Kapiteln relativ ausfhrlich behandelt, whrend er der
a n
zweiter Stelle be-
trachteten aktuellen Gnade nur ein Kapitel widmet. In der Umkehr der Reihenfolge
lehnt Volk sich
wohl
a n seinen Lehrer Schmaus
an,
der die traditionelle Vorgehens-
weise der nachtridentinischen Gnadenlehre mit ihrer Vorraiigstelliiiig der
,.gratis
ac-
tiialis ' verlassen und an erster Stelle. hauptsxchlich un ter dem S tichwort des gttli-
chen Lebens , iiber den Stand de r Gnad e gehandelt hat. rm Anschluss da ran wiirdigt er
allerdings, anders als Volk, unte r dem Stichwort de r Tatgnade aber auch die aktuelle
Gnade ausfiihrlicli. ' Nicht tiur in der Um keh rung der Reihenfolge von aktueller u nd
Iiabitrieller Gnade orientiert Volk sich
an
Schmaus, sondern auch im Aufbau
seines
Abschnittes ber die habituelle Gnade,
in
dem die meisten der bei Schmaus behandel-
ten Themen, wenn auch
etwas
weniger pathetisch formuliert, wiederkehren. Volk
spricht nicht stindig
wie
Schmaus vom .gttlichen Leben od er gar
von
de r ,Teilnah-
me
ai i i
Merrlichkeitsleben Christi , sondern
eher
konventionell
von
der ,,heiligma-
chenden Gnade , aber auch er charakterisiert diese als gttliches Lehen ( 5
9). r
iiber-
nimnic
die cliristozentrische Perspektive seines Lehrers (Heiligmachende Gnade als
Verhnlichung mit Cliristits
15
61
-
5
1811:
ISchmausl). Allerdings kan n e r sich, wie
hereits bei der Gotteslehre deutlich geworden ist, anscheinend nicht mit dessen trinita-
rischer Betraclitungsweise anfreunden, jedenfalls fehlt fiir Schmaus' Paragraph
183
(Das
gttliche Leben des Menschen als Teilnahme am trinitarixhen Lehen Gottes )
bei
\'oll