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DE BREVITATE VITAE von der Kürze des Lebens AUSSTELLUNG WORKSHOPS „SEELENBRETTER“ CHORPROJEKT FILMGESPRÄCH FIGURENTHEATER VORTRÄGE 25. Februar – 22. Mai 2015 Eine Veranstaltungsreihe von Ökumenisches Bildungszentrum sanc t clara Mannheim Ökumenische Hospizhilfe Mannheim Clara – Ökumenischer Kinder- und Jugendhospizdienst Mannheim

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de brevitate vitaevon der Kürze des LebensAusstellung Workshops „seelenbretter“ Chorprojekt FilmgespräCh FigurentheAter Vorträge

25. Februar – 22. Mai 2015

Eine Veranstaltungsreihe vonÖkumenisches Bildungszentrum sanctclara MannheimÖkumenische Hospizhilfe MannheimClara – Ökumenischer Kinder- und Jugendhospizdienst Mannheim

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de brevitate vitaevon der Kürze des LebensAusstellung Workshops „seelenbretter“ Chorprojekt FilmgespräCh FigurentheAter Vorträge

25. Februar – 22. Mai 2015

Eine Veranstaltungsreihe vonÖkumenisches Bildungszentrum sanctclara MannheimÖkumenische Hospizhilfe MannheimClara – Ökumenischer Kinder- und Jugendhospizdienst Mannheim

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de brevitate vitaevon der Kürze des Lebens

Viele Menschen jammern über die Kürze des Lebens. Eine falsche Klage, das Leben ist lang genug, wenn es genutzt wird. Die Menschen verschwenden ihre Lebenszeit aufgrund von Gier, Ehrgeiz, Neid, Begierden und Unbeständigkeit. Dass jeder Tag der letzte sein kann, die Endlichkeit des Lebens und die Ungewissheit seiner Dauer vergessen viele. Sie leben, als wären sie unsterblich, und verschieben auf die unsichere Zukunft, für sich selbst zu leben.

Das Leben ist lang Chorprojekt in der Passionszeit

mittwochs, 25. Februar und 4., 11., 18. und 25. März, jeweils 18 bis 19.30 hin sanctclara Mannheim, B5,19 · Aufführung am 1. April um 19 h im Rahmen der Reihe „de brevitate vitae“ · Leitung: Dr. Joachim Vette, Theologe und Kirchen- musiker · Anmeldung mit Angabe der Stimmlage erforderlich: 0621 178570 oder über: [email protected]

Gemeinsam Singen ist eine grundlegende Form menschlicher Begegnung. Glaube nimmt im Singen Gestalt an. In sanctclara haben Sie die Gelegenheit, an fünf Terminen im Februar und März bei einem Projektchor mitzumachen. Sie erleben die Lust am gemeinsamen Klingen und erarbeiten in der Gruppe einige Stücke, die wir auch aufführen. Im Rahmen der Reihe „de brevitate vitae“ („von der Kürze des Lebens“) thematisiert die ausgewählte Musik die Aussage des Philo- sophen Seneca: „Das Lebens ist lang, wenn du es zu gebrauchen verstehst“ und regt zum Weiterdenken an. Sie sind eingeladen wenn Sie gerne singen. Chor- erfahrung ist willkommen, aber nicht erforderlich. Notenkenntnis ist hilfreich.

Bilder die bleiben Filmgespräch

Mittwoch, 4. März, 10.30 h in sanctclara Mannheim, B5,19 · mit Sigrid Schäfer, Dipl. Sozialarbeiterin, Trauerbeglei-terin, Leiterin · 3 Euro

Gesine Meerwein ist 45 Jahre alt. Sie lebt mit unberechenbaren Schmerzschüben und mit der Diagnose „schnellwachsende Metastasen“. Fast vier Jahre lang rechnet sie damit, bald sterben zu müssen. Offen und eigenwillig setzt sie sich mit Tod und Bestat-tung auseinander. Sie bindet ihr Freundinnennetz und ihre Familie in diesen intensiven Prozess ein. Als die Dreharbeiten für den Film beginnen, weiß niemand, dass es jetzt tatsächlich die letzten drei Monate ihres Lebens sind. Sehen Sie den Film „Bilder die bleiben“ von Katharina Gruber und Gisela Tuchtenhagen. Nach dem Film besteht die Möglichkeit, miteinander ins Gespräch zu kommen.

Über die Trauer hinaus Ein Figurentheater

Freitag, 20. März, 10.30 h und 19 h in sanctclara Mannheim, B5,19 · mit Sonja Lenneke, Dipl. Heilpädagogin, therapeuti-sche Puppenspielerin · 10 Euro für Erwachsene, 2,50 Euro für Kinder und Jugendliche Reservierungen im Sekretariat: 0621 178570 oder über: [email protected]

Zwei Menschen auf dem Weg der Trauer. Halt suchend, dem Sturm der Gefühle aus- geliefert. Zwischen Festhalten und Loslassen gelingt nach und nach der Abschied, gemeinsam und jedem auf seine Weise. Trauer wandelt sich in Kraft, beide wagen neue Schritte zurück in das Leben. Zwei Menschen auf dem Weg – im Gepäck Erinnerungen. Ohne Worte, nur über die Handlung der Figuren, werden Beziehung und Entwicklung sichtbar, werden Stimmungen erzählt. Die Inszenierung stellt sich der Tiefe des Themas und weicht auch dem Schmerz nicht aus. Es gibt zwei Vorstellungen, am Vormittag für Familien mit Kindern ab 5 Jahren, Kindergartengruppen, Schulklassen und am Abend für Jugendliche und Erwachsene. Die Spielzeit beträgt 50 Minuten, danach gibt es die Möglichkeit zum Austausch.

Das Leben ist lang Vergänglichkeit und die Kunst des Lebens – Chorabend

Mittwoch, 1. April, 19 h in sanctclara Mannheim, B5,19 · mit Josefine Lammer, Leiterin der Ökumenischen Hospizhilfe Mannheim und dem Projektchor sanctclara unter Leitung von Dr. Joachim Vette · Anmeldung ist erforderlich: 0621 178570 oder über: [email protected]

Ist das Leben lang? Ist es kurz? Wie empfinden Sie Ihre Lebens-zeit? Der römische Philosoph Seneca sagte: „Das Leben ist lang, wenn du es zu gebrauchen verstehst.“ Psalm 90 schreibt: „Bedenke, dass Du sterben musst, auf dass Du klug werdest.“ Nutzen Sie die Möglichkeit, in Texten und Musik Ihre Lebenszeit in den Blick zu nehmen.

Eine Träne zu trocknen ist ehrenvoller, als Ströme von Blut zu vergießen Seelenbretter von Bali Tollak in sanctclara

Ausstellung vom 17. April bis 13. Juni im Rahmen der Themenreihe „de brevitate vitae – von der Kürze des Lebens“ in sanctclara Mannheim, B5,19Vernissage am Freitag, 17. April, 18 h mit der Künstlerin Bali Tollak. Öffnungszeiten in sanctclara: montags bis freitags von 11 bis 15.30 h, außer samstags und sonntags, zu Veranstal- tungen und nach Vereinbarung. Am Freitag, 17. April, von 9 bis 13 h findet in sanctclara unter Leitung von Bali Tollak ein Work-shop statt, in dem Schülerinnen und Schüler ihre ganz persön- lichen Seelenbretter gestalten können. Am Samstag, 18. April, von 14 bis 18 h können Erwachsene mit Bali Tollak ihre Seelen-bretter malen. Anmeldung ist erforderlich: 0621 178570 oder über: [email protected]. Kosten 25 Euro.

Seelenbretter nennt Bali Tollak aus dem oberbayerischen Schwabbruck ihre zwei Meter hohen, in leuchtenden Farben bemalten Holzstelen. In den vergangenen Jahren waren sie an

zahlreichen Orten im In- und Ausland zu sehen, so u.a. im Magdeburger Dom, auf dem Friedhof Melaten in Köln, an der Autobahnkapelle Adlesried, im Schloss Bruneck in Südtirol und 2006 schon einmal in sanctclara. Inzwischen sind es über 300 geworden. Die Seelenbretter stehen in der Tradition der Totenbretter im Bayerischen Wald. Die Anfänge der Bahrbretter liegen im Mittelalter. Man weiß, dass in Bayern erst nach dem dreißigjährigen Krieg die Sargbestattung eingeführt wurde. Auf den so genannten Toten- oder Bahrbretter wurden die Verstorbenen aufgebahrt und dann zu Grabe getragen. Bali Tollak verziert die Bretter mit far-benfroher Symbolik und Texte – religiösen und biblischen Zitaten, volkstümlichen und philosophischen Sprüchen, aktuellen und älteren Liedtexten. So bewegen sich die Stelen zwischen Vorzeitigem und Zeitlosem, zwischen Aktuellen und Bleibendem, zwischen Tod und Leben. Sie laden ein zum Innehalten, zum Gespräch und erinnern daran – mit Aurelius Augustin gesprochen – wie kostbar jeder Tropfen Zeit ist.

Die Schatten der Vergangenheit Wie das Kriegsschicksal der Eltern das Leben der Kinder heute prägt

Dienstag, 21. April, 19 h in sanctclara Mannheim, B5,19 · mit Dr. Joachim Süss, Theologe und Autor, Erfurt · 8 Euro · Anmeldung ist erforderlich unter: 0621 178570 oder über: [email protected]

Vor noch nicht allzu langer Zeit schien es so, als sei der Zweite Weltkrieg mit seinen Schrecken nur noch ein Thema für die Historiker. Lange her, und lange vorbei. Bewies nicht der Fußballsommer 2006 mit seinen tanzenden und fröhlichen Massen, dass Deutschland ein ganz normales Land geworden ist? Es ist die Generation der Babyboomer, es sind die zwischen 1960 und 1975 Geborenen, die diese Annahme widerlegen. Mit zunehmendem Alter erkennen sie, dass NS-Zeit und Zweiter Weltkrieg auch sie betreffen, dass auch ihr Leben von der europäischen Katastrophe überschattet wird. Bedeutende sozialpsycho- logische Untersuchungen belegen, dass sich Kriegserlebnisse, Schuldverstrickung und erlittene Traumata von Eltern und Großeltern auf ihre lebenden Kinder und Enkelkinder auswirken. Dies hat mit unter Umständen gravierenden Konsequen-zen für die persönliche und berufliche Lebensführung. Psychologen sprechen von „Kriegstrauer“ und von „transgenerationaler Weitergabe kriegsbedingter Trauma-tisierungen“.

Eine Veranstaltungsreihe vonÖkumenisches Bildungszentrum sanctclara Mannheim

Ökumenische Hospizhilfe MannheimClara – Ökumenischer Kinder- und Jugendhospizdienst Mannheim

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Eine Veranstaltungsreihe vonÖkumenisches Bildungszentrum sanctclara Mannheim

Ökumenische Hospizhilfe MannheimClara – Ökumenischer Kinder- und Jugendhospizdienst Mannheim

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de brevitate vitaevon der Kürze des Lebens

Viele Menschen jammern über die Kürze des Lebens. Eine falsche Klage, das Leben ist lang genug, wenn es genutzt wird. Die Menschen verschwenden ihre Lebenszeit aufgrund von Gier, Ehrgeiz, Neid, Begierden und Unbeständigkeit. Dass jeder Tag der letzte sein kann, die Endlichkeit des Lebens und die Ungewissheit seiner Dauer vergessen viele. Sie leben, als wären sie unsterblich, und verschieben auf die unsichere Zukunft, für sich selbst zu leben.

Das Leben ist lang Chorprojekt in der Passionszeit

mittwochs, 25. Februar und 4., 11., 18. und 25. März, jeweils 18 bis 19.30 hin sanctclara Mannheim, B5,19 · Aufführung am 1. April um 19 h im Rahmen der Reihe „de brevitate vitae“ · Leitung: Dr. Joachim Vette, Theologe und Kirchen- musiker · Anmeldung mit Angabe der Stimmlage erforderlich: 0621 178570 oder über: [email protected]

Gemeinsam Singen ist eine grundlegende Form menschlicher Begegnung. Glaube nimmt im Singen Gestalt an. In sanctclara haben Sie die Gelegenheit, an fünf Terminen im Februar und März bei einem Projektchor mitzumachen. Sie erleben die Lust am gemeinsamen Klingen und erarbeiten in der Gruppe einige Stücke, die wir auch aufführen. Im Rahmen der Reihe „de brevitate vitae“ („von der Kürze des Lebens“) thematisiert die ausgewählte Musik die Aussage des Philo- sophen Seneca: „Das Lebens ist lang, wenn du es zu gebrauchen verstehst“ und regt zum Weiterdenken an. Sie sind eingeladen wenn Sie gerne singen. Chor- erfahrung ist willkommen, aber nicht erforderlich. Notenkenntnis ist hilfreich.

Bilder die bleiben Filmgespräch

Mittwoch, 4. März, 10.30 h in sanctclara Mannheim, B5,19 · mit Sigrid Schäfer, Dipl. Sozialarbeiterin, Trauerbeglei-terin, Leiterin · 3 Euro

Gesine Meerwein ist 45 Jahre alt. Sie lebt mit unberechenbaren Schmerzschüben und mit der Diagnose „schnellwachsende Metastasen“. Fast vier Jahre lang rechnet sie damit, bald sterben zu müssen. Offen und eigenwillig setzt sie sich mit Tod und Bestat-tung auseinander. Sie bindet ihr Freundinnennetz und ihre Familie in diesen intensiven Prozess ein. Als die Dreharbeiten für den Film beginnen, weiß niemand, dass es jetzt tatsächlich die letzten drei Monate ihres Lebens sind. Sehen Sie den Film „Bilder die bleiben“ von Katharina Gruber und Gisela Tuchtenhagen. Nach dem Film besteht die Möglichkeit, miteinander ins Gespräch zu kommen.

Über die Trauer hinaus Ein Figurentheater

Freitag, 20. März, 10.30 h und 19 h in sanctclara Mannheim, B5,19 · mit Sonja Lenneke, Dipl. Heilpädagogin, therapeuti-sche Puppenspielerin · 10 Euro für Erwachsene, 2,50 Euro für Kinder und Jugendliche Reservierungen im Sekretariat: 0621 178570 oder über: [email protected]

Zwei Menschen auf dem Weg der Trauer. Halt suchend, dem Sturm der Gefühle aus- geliefert. Zwischen Festhalten und Loslassen gelingt nach und nach der Abschied, gemeinsam und jedem auf seine Weise. Trauer wandelt sich in Kraft, beide wagen neue Schritte zurück in das Leben. Zwei Menschen auf dem Weg – im Gepäck Erinnerungen. Ohne Worte, nur über die Handlung der Figuren, werden Beziehung und Entwicklung sichtbar, werden Stimmungen erzählt. Die Inszenierung stellt sich der Tiefe des Themas und weicht auch dem Schmerz nicht aus. Es gibt zwei Vorstellungen, am Vormittag für Familien mit Kindern ab 5 Jahren, Kindergartengruppen, Schulklassen und am Abend für Jugendliche und Erwachsene. Die Spielzeit beträgt 50 Minuten, danach gibt es die Möglichkeit zum Austausch.

Das Leben ist lang Vergänglichkeit und die Kunst des Lebens – Chorabend

Mittwoch, 1. April, 19 h in sanctclara Mannheim, B5,19 · mit Josefine Lammer, Leiterin der Ökumenischen Hospizhilfe Mannheim und dem Projektchor sanctclara unter Leitung von Dr. Joachim Vette · Anmeldung ist erforderlich: 0621 178570 oder über: [email protected]

Ist das Leben lang? Ist es kurz? Wie empfinden Sie Ihre Lebens-zeit? Der römische Philosoph Seneca sagte: „Das Leben ist lang, wenn du es zu gebrauchen verstehst.“ Psalm 90 schreibt: „Bedenke, dass Du sterben musst, auf dass Du klug werdest.“ Nutzen Sie die Möglichkeit, in Texten und Musik Ihre Lebenszeit in den Blick zu nehmen.

Eine Träne zu trocknen ist ehrenvoller, als Ströme von Blut zu vergießen Seelenbretter von Bali Tollak in sanctclara

Ausstellung vom 17. April bis 13. Juni im Rahmen der Themenreihe „de brevitate vitae – von der Kürze des Lebens“ in sanctclara Mannheim, B5,19Vernissage am Freitag, 17. April, 18 h mit der Künstlerin Bali Tollak. Öffnungszeiten in sanctclara: montags bis freitags von 11 bis 15.30 h, außer samstags und sonntags, zu Veranstal- tungen und nach Vereinbarung. Am Freitag, 17. April, von 9 bis 13 h findet in sanctclara unter Leitung von Bali Tollak ein Work-shop statt, in dem Schülerinnen und Schüler ihre ganz persön- lichen Seelenbretter gestalten können. Am Samstag, 18. April, von 14 bis 18 h können Erwachsene mit Bali Tollak ihre Seelen-bretter malen. Anmeldung ist erforderlich: 0621 178570 oder über: [email protected]. Kosten 25 Euro.

Seelenbretter nennt Bali Tollak aus dem oberbayerischen Schwabbruck ihre zwei Meter hohen, in leuchtenden Farben bemalten Holzstelen. In den vergangenen Jahren waren sie an

zahlreichen Orten im In- und Ausland zu sehen, so u.a. im Magdeburger Dom, auf dem Friedhof Melaten in Köln, an der Autobahnkapelle Adlesried, im Schloss Bruneck in Südtirol und 2006 schon einmal in sanctclara. Inzwischen sind es über 300 geworden. Die Seelenbretter stehen in der Tradition der Totenbretter im Bayerischen Wald. Die Anfänge der Bahrbretter liegen im Mittelalter. Man weiß, dass in Bayern erst nach dem dreißigjährigen Krieg die Sargbestattung eingeführt wurde. Auf den so genannten Toten- oder Bahrbretter wurden die Verstorbenen aufgebahrt und dann zu Grabe getragen. Bali Tollak verziert die Bretter mit far-benfroher Symbolik und Texte – religiösen und biblischen Zitaten, volkstümlichen und philosophischen Sprüchen, aktuellen und älteren Liedtexten. So bewegen sich die Stelen zwischen Vorzeitigem und Zeitlosem, zwischen Aktuellen und Bleibendem, zwischen Tod und Leben. Sie laden ein zum Innehalten, zum Gespräch und erinnern daran – mit Aurelius Augustin gesprochen – wie kostbar jeder Tropfen Zeit ist.

Die Schatten der Vergangenheit Wie das Kriegsschicksal der Eltern das Leben der Kinder heute prägt

Dienstag, 21. April, 19 h in sanctclara Mannheim, B5,19 · mit Dr. Joachim Süss, Theologe und Autor, Erfurt · 8 Euro · Anmeldung ist erforderlich unter: 0621 178570 oder über: [email protected]

Vor noch nicht allzu langer Zeit schien es so, als sei der Zweite Weltkrieg mit seinen Schrecken nur noch ein Thema für die Historiker. Lange her, und lange vorbei. Bewies nicht der Fußballsommer 2006 mit seinen tanzenden und fröhlichen Massen, dass Deutschland ein ganz normales Land geworden ist? Es ist die Generation der Babyboomer, es sind die zwischen 1960 und 1975 Geborenen, die diese Annahme widerlegen. Mit zunehmendem Alter erkennen sie, dass NS-Zeit und Zweiter Weltkrieg auch sie betreffen, dass auch ihr Leben von der europäischen Katastrophe überschattet wird. Bedeutende sozialpsycho- logische Untersuchungen belegen, dass sich Kriegserlebnisse, Schuldverstrickung und erlittene Traumata von Eltern und Großeltern auf ihre lebenden Kinder und Enkelkinder auswirken. Dies hat mit unter Umständen gravierenden Konsequen-zen für die persönliche und berufliche Lebensführung. Psychologen sprechen von „Kriegstrauer“ und von „transgenerationaler Weitergabe kriegsbedingter Trauma-tisierungen“.

Eine Veranstaltungsreihe vonÖkumenisches Bildungszentrum sanctclara Mannheim

Ökumenische Hospizhilfe MannheimClara – Ökumenischer Kinder- und Jugendhospizdienst Mannheim

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de brevitate vitaevon der Kürze des Lebens

Viele Menschen jammern über die Kürze des Lebens. Eine falsche Klage, das Leben ist lang genug, wenn es genutzt wird. Die Menschen verschwenden ihre Lebenszeit aufgrund von Gier, Ehrgeiz, Neid, Begierden und Unbeständigkeit. Dass jeder Tag der letzte sein kann, die Endlichkeit des Lebens und die Ungewissheit seiner Dauer vergessen viele. Sie leben, als wären sie unsterblich, und verschieben auf die unsichere Zukunft, für sich selbst zu leben.

Das Leben ist lang Chorprojekt in der Passionszeit

mittwochs, 25. Februar und 4., 11., 18. und 25. März, jeweils 18 bis 19.30 hin sanctclara Mannheim, B5,19 · Aufführung am 1. April um 19 h im Rahmen der Reihe „de brevitate vitae“ · Leitung: Dr. Joachim Vette, Theologe und Kirchen- musiker · Anmeldung mit Angabe der Stimmlage erforderlich: 0621 178570 oder über: [email protected]

Gemeinsam Singen ist eine grundlegende Form menschlicher Begegnung. Glaube nimmt im Singen Gestalt an. In sanctclara haben Sie die Gelegenheit, an fünf Terminen im Februar und März bei einem Projektchor mitzumachen. Sie erleben die Lust am gemeinsamen Klingen und erarbeiten in der Gruppe einige Stücke, die wir auch aufführen. Im Rahmen der Reihe „de brevitate vitae“ („von der Kürze des Lebens“) thematisiert die ausgewählte Musik die Aussage des Philo- sophen Seneca: „Das Lebens ist lang, wenn du es zu gebrauchen verstehst“ und regt zum Weiterdenken an. Sie sind eingeladen wenn Sie gerne singen. Chor- erfahrung ist willkommen, aber nicht erforderlich. Notenkenntnis ist hilfreich.

Bilder die bleiben Filmgespräch

Mittwoch, 4. März, 10.30 h in sanctclara Mannheim, B5,19 · mit Sigrid Schäfer, Dipl. Sozialarbeiterin, Trauerbeglei-terin, Leiterin · 3 Euro

Gesine Meerwein ist 45 Jahre alt. Sie lebt mit unberechenbaren Schmerzschüben und mit der Diagnose „schnellwachsende Metastasen“. Fast vier Jahre lang rechnet sie damit, bald sterben zu müssen. Offen und eigenwillig setzt sie sich mit Tod und Bestat-tung auseinander. Sie bindet ihr Freundinnennetz und ihre Familie in diesen intensiven Prozess ein. Als die Dreharbeiten für den Film beginnen, weiß niemand, dass es jetzt tatsächlich die letzten drei Monate ihres Lebens sind. Sehen Sie den Film „Bilder die bleiben“ von Katharina Gruber und Gisela Tuchtenhagen. Nach dem Film besteht die Möglichkeit, miteinander ins Gespräch zu kommen.

Über die Trauer hinaus Ein Figurentheater

Freitag, 20. März, 10.30 h und 19 h in sanctclara Mannheim, B5,19 · mit Sonja Lenneke, Dipl. Heilpädagogin, therapeuti-sche Puppenspielerin · 10 Euro für Erwachsene, 2,50 Euro für Kinder und Jugendliche Reservierungen im Sekretariat: 0621 178570 oder über: [email protected]

Zwei Menschen auf dem Weg der Trauer. Halt suchend, dem Sturm der Gefühle aus- geliefert. Zwischen Festhalten und Loslassen gelingt nach und nach der Abschied, gemeinsam und jedem auf seine Weise. Trauer wandelt sich in Kraft, beide wagen neue Schritte zurück in das Leben. Zwei Menschen auf dem Weg – im Gepäck Erinnerungen. Ohne Worte, nur über die Handlung der Figuren, werden Beziehung und Entwicklung sichtbar, werden Stimmungen erzählt. Die Inszenierung stellt sich der Tiefe des Themas und weicht auch dem Schmerz nicht aus. Es gibt zwei Vorstellungen, am Vormittag für Familien mit Kindern ab 5 Jahren, Kindergartengruppen, Schulklassen und am Abend für Jugendliche und Erwachsene. Die Spielzeit beträgt 50 Minuten, danach gibt es die Möglichkeit zum Austausch.

Das Leben ist lang Vergänglichkeit und die Kunst des Lebens – Chorabend

Mittwoch, 1. April, 19 h in sanctclara Mannheim, B5,19 · mit Josefine Lammer, Leiterin der Ökumenischen Hospizhilfe Mannheim und dem Projektchor sanctclara unter Leitung von Dr. Joachim Vette · Anmeldung ist erforderlich: 0621 178570 oder über: [email protected]

Ist das Leben lang? Ist es kurz? Wie empfinden Sie Ihre Lebens-zeit? Der römische Philosoph Seneca sagte: „Das Leben ist lang, wenn du es zu gebrauchen verstehst.“ Psalm 90 schreibt: „Bedenke, dass Du sterben musst, auf dass Du klug werdest.“ Nutzen Sie die Möglichkeit, in Texten und Musik Ihre Lebenszeit in den Blick zu nehmen.

Eine Träne zu trocknen ist ehrenvoller, als Ströme von Blut zu vergießen Seelenbretter von Bali Tollak in sanctclara

Ausstellung vom 17. April bis 13. Juni im Rahmen der Themenreihe „de brevitate vitae – von der Kürze des Lebens“ in sanctclara Mannheim, B5,19Vernissage am Freitag, 17. April, 18 h mit der Künstlerin Bali Tollak. Öffnungszeiten in sanctclara: montags bis freitags von 11 bis 15.30 h, außer samstags und sonntags, zu Veranstal- tungen und nach Vereinbarung. Am Freitag, 17. April, von 9 bis 13 h findet in sanctclara unter Leitung von Bali Tollak ein Work-shop statt, in dem Schülerinnen und Schüler ihre ganz persön- lichen Seelenbretter gestalten können. Am Samstag, 18. April, von 14 bis 18 h können Erwachsene mit Bali Tollak ihre Seelen-bretter malen. Anmeldung ist erforderlich: 0621 178570 oder über: [email protected]. Kosten 25 Euro.

Seelenbretter nennt Bali Tollak aus dem oberbayerischen Schwabbruck ihre zwei Meter hohen, in leuchtenden Farben bemalten Holzstelen. In den vergangenen Jahren waren sie an

zahlreichen Orten im In- und Ausland zu sehen, so u.a. im Magdeburger Dom, auf dem Friedhof Melaten in Köln, an der Autobahnkapelle Adlesried, im Schloss Bruneck in Südtirol und 2006 schon einmal in sanctclara. Inzwischen sind es über 300 geworden. Die Seelenbretter stehen in der Tradition der Totenbretter im Bayerischen Wald. Die Anfänge der Bahrbretter liegen im Mittelalter. Man weiß, dass in Bayern erst nach dem dreißigjährigen Krieg die Sargbestattung eingeführt wurde. Auf den so genannten Toten- oder Bahrbretter wurden die Verstorbenen aufgebahrt und dann zu Grabe getragen. Bali Tollak verziert die Bretter mit far-benfroher Symbolik und Texte – religiösen und biblischen Zitaten, volkstümlichen und philosophischen Sprüchen, aktuellen und älteren Liedtexten. So bewegen sich die Stelen zwischen Vorzeitigem und Zeitlosem, zwischen Aktuellen und Bleibendem, zwischen Tod und Leben. Sie laden ein zum Innehalten, zum Gespräch und erinnern daran – mit Aurelius Augustin gesprochen – wie kostbar jeder Tropfen Zeit ist.

Die Schatten der Vergangenheit Wie das Kriegsschicksal der Eltern das Leben der Kinder heute prägt

Dienstag, 21. April, 19 h in sanctclara Mannheim, B5,19 · mit Dr. Joachim Süss, Theologe und Autor, Erfurt · 8 Euro · Anmeldung ist erforderlich unter: 0621 178570 oder über: [email protected]

Vor noch nicht allzu langer Zeit schien es so, als sei der Zweite Weltkrieg mit seinen Schrecken nur noch ein Thema für die Historiker. Lange her, und lange vorbei. Bewies nicht der Fußballsommer 2006 mit seinen tanzenden und fröhlichen Massen, dass Deutschland ein ganz normales Land geworden ist? Es ist die Generation der Babyboomer, es sind die zwischen 1960 und 1975 Geborenen, die diese Annahme widerlegen. Mit zunehmendem Alter erkennen sie, dass NS-Zeit und Zweiter Weltkrieg auch sie betreffen, dass auch ihr Leben von der europäischen Katastrophe überschattet wird. Bedeutende sozialpsycho- logische Untersuchungen belegen, dass sich Kriegserlebnisse, Schuldverstrickung und erlittene Traumata von Eltern und Großeltern auf ihre lebenden Kinder und Enkelkinder auswirken. Dies hat mit unter Umständen gravierenden Konsequen-zen für die persönliche und berufliche Lebensführung. Psychologen sprechen von „Kriegstrauer“ und von „transgenerationaler Weitergabe kriegsbedingter Trauma-tisierungen“.

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25. Februar – 22. Mai 2015

Eine Veranstaltungsreihe vonÖkumenisches Bildungszentrum sanctclara MannheimÖkumenische Hospizhilfe MannheimClara – Ökumenischer Kinder- und Jugendhospizdienst Mannheim

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de brevitate vitaevon der Kürze des LebensAusstellung Workshops „seelenbretter“ Chorprojekt FilmgespräCh FigurentheAter Vorträge

25. Februar – 22. Mai 2015

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