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1 Vorlesung Grundlagen der computergestützten Produktion und Logistik W1332 Fakultät für Wirtschaftswissenschaften W. Dangelmaier Grundlagen der computergestützten Produktion und Logistik - Inhalt 1. Einführung: Worum geht es hier? 2. System 3. Modell 4. Modellierung von Gegenständen 5. Strukturmodelle (Gebildestruktur) 6. Verhaltensmodelle (Prozessstruktur) 7. Produktion 8. Digitale Fabrik 9. Planung von Produktionssystemen 10. Wirtschaftlichkeitsrechnung 11. Prüfungen

Vorlesung Grundlagen der computergestützten Produktion und ... · Constructive Solid Geometry (CSG) Boundary Representation (B-rep) Zellmodelle 4. Modellierung von Gegenständen

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  • 1

    VorlesungGrundlagen der computergestützten Produktion und LogistikW1332Fakultät für Wirtschaftswissenschaften

    W. Dangelmaier

    Grundlagen der computergestützten Produktion und Logistik -Inhalt

    1. Einführung: Worum geht es hier?2. System3. Modell4. Modellierung von Gegenständen5. Strukturmodelle (Gebildestruktur) 6. Verhaltensmodelle (Prozessstruktur)7. Produktion8. Digitale Fabrik9. Planung von Produktionssystemen10. Wirtschaftlichkeitsrechnung11. Prüfungen

  • 2

    Modell... Ein Modell ist ein bewusst konstruiertes Abbild der Wirklichkeit, das auf der Grundlage einer (Gegenstands-) Struktur-, Funktions- oder Verhaltensanalogie zu einem entsprechenden Original von einem Subjekt eingesetzt bzw. genutzt wird, um eine bestimmte Aufgabe lösen zu können, deren Durchführung mittels direkter Operation am Original zunächst oder überhaupt nicht möglich bzw. unter den gegebenen Bedingungen zu aufwendig oder nicht zweckmäßig ist...

    Verwendungszweck Darstellen von Ideen, Zusammenhängen Erklären eines Tatbestandes Gewinnen von Einsichten in das Verhalten des Systems Vorraussagen über das Verhalten eines Systems Optimieren von Systemstruktur, -verhalten und/oder -funktion

    4. Modellierung von Gegenständen

    2D-DarstellungDie 2D-Darstellung beruht im wesentlichen auf den geometrischen Elementen Punkt und Linie.Wie bei einer technischen Zeichnung haben einzelnen Ansichten keinen Bezug zueinander. Fehler in einer Ansicht werden in einer anderen Ansicht nicht korrigiert.

    4. Modellierung von Gegenständen

  • 3

    Beispiel einer CAD-Zeichnung / 2D-Darstellung

    4. Modellierung von Gegenständen

    2½D-DarstellungProduktionsmodelle werden durch das kartesische Produkt geometrischer Elemente dargestellt. Man unterscheidet:a. Translationsmodelle

    eine ebene Fläche wird entlang eines auf Ihr senkrecht stehenden Translationsvektors verschoben.

    b. Rotationsmodelleeine ebene Fläche wird um einen Rotationsvektor mit einem Winkel α in einer bestimmten Richtung gedreht.

    c. Trajektionsmodelleeine ebene Fläche wird entlang einer beliebigen Raumkurve, die eine orthogonale oder nicht-orthogonale Trajektorie zu dieser Fläche ist, verschoben.

    4. Modellierung von Gegenständen

  • 4

    3D-Modelle Darstellung von Linien-, Flächen-, und Volumenmodellen

    Linienmodell-Darstellung Schneller Aufbau von geometrischen Modellen Bei komplizierter Form unübersichtlich Hilfe durch „Hidden Line Algorithmus“ Begrenzt anwendbar bei Schnitten durch den Körper

    Flächenmodelle Zusätzliche Abbildung von Flächen Einteilung in Ebene, Quadrike und Freiformfläche Direkte Zuordnung von Kanten zu Flächen Anwendbarkeit von Schnitten durch mehrere Flächen Keine Unterstützung von Volumeninformationen und Massenberechn.

    4. Modellierung von Gegenständen

    Volumenmodelle Objekte besitzen ein definiertes Volumen sowie geometrische- und

    physikalische Eigenschaften Häufige Verwendung von Hybridmodellen (Verbindung mehrerer

    Modellierungsverfahren)• Constructive Solid Geometry (CSG) Verknüpfung von geometrischen Grundvolumina durch Addition oder

    Subtraktion Abbildung des CAD-Modells durch eine Baumstruktur Leichte Überführung in andere Modelle

    Aufbau durch mengentheoretische Verknüpfung von Basisvolumenelementen oder durch Halbräume.

    A

    +

    -

    B CA B CBaumstruktur der

    Standardvolumina

    4. Modellierung von Gegenständen

  • 5

    • Boundary Representation (B-rep) Das Flächenmodell als Basis Mehrere Einzelflächen bilden einen Körper Einfache Generierung von Überführungskörpern Großer Speicherbedarf Kanten sind weitere Informationselemente zur Objektbeschreibung

    4. Modellierung von Gegenständen

    • Boundary Representation (B-rep)

    Polyedermodelle Volumenbegrenzung durch Tangentialflächen Einfache algorithmische Berechnung

    Allgemein analytische Modelle Volumenbegrenzung durch mathematisch

    darstellbare Flächen (Ebene, Zylinder, …)

    Freiformflächenmodelle Interpolierte und approximierte Flächen aus

    Punktmengen

    Tangentialflächenmodell

    Allg. analytisches Modell

    Freiformflächenmodell

    4. Modellierung von Gegenständen

  • 6

    • Zerlegung der Objekte in einzelne Zellen

    Voxel-Zellmodell• Besteht aus gleich großen Zellen• Gut für die Finite-Element-Berechnung• Keine direkten Fertigungsinformationen, da grobe

    Formabweichungen entstehen können

    Octree-Zellmodel• Hierarchisch geordnete Zellen• Zellen unterschiedlicher Größe• Grundform wird in einem gewissen Bereich bis zur

    gewünschten Genauigkeit in immer kleinere Zellen unterteilt

    4. Modellierung von Gegenständen

    4. Modellierung von Gegenständen

  • 7

    Beispiel: Detaillieren eines Einzelteils (System: EUCLID; Quelle Matra Datavision)

    4. Modellierung von Gegenständen

    4. Modellierung von Gegenständen

  • 8

    4. Modellierung von Gegenständen

    4. Modellierung von Gegenständen

  • 9

    4. Modellierung von Gegenständen

    4. Modellierung von Gegenständen

  • 10

    Scheibenbremse

    Rad

    Radaufhängung

    4. Modellierung von GegenständenAnwendungsbeispiel Scheibenbremse

    Bremsscheibe

    Bremskolben

    Halter

    Sattel / GehäuseBremsbeläge

    • Legierter Grauguss

    • Gusseisen mit Kugelgraphit• u.U. Aluminiumguss

    • Stahl oder• Grauguß oder• Kunststoffe oder• Aluminium-Legierungen

    • Metalle (Stahlwolle, Kupferpulver)

    • Füllstoffe (Fasern)• Polymere (Harze)• Gleitmittel (Schmierstoffe)

    • Gußeisen mit Kugelgraphit• u.U. Aluminiumguss

    4. Modellierung von GegenständenAnwendungsbeispiel Scheibenbremse

  • 11

    Stücklisten

    Geometrische Grundelemente

    2D/3D-Ansichten

    Schnitte

    Kennzeichnungdes Schnitt-verlaufs

    Schriftfeld

    alle Angaben imPDM-System verwaltet und erzeugt

    Bearbeiter Maßstab

    Zeichnungs-nummer

    KlassifizierungBenennung

    Normen

    Freigaben / Änderungen

    Strukturelle, organisatorischeInformation

    4. Modellierung von Gegenständen – 2D-Technische Zeichnungen

  • 12

    Maßzahlen, Maßpfeile und Maßhilfslinien

    Oberflächengestalt

    prüftechnische Angaben

    Oberflächengestalt

    Schnittflächen(Schraffur)

    4. Modellierung von Gegenständen – 2D-Technische Zeichnungen

    Geradheit Geradheit einer Kante oder Achse

    Form- und Lagetoleranzen (Auswahl)

    Ebenheit Ebenheit einer Fläche

    Rundheit Rundheit eines Lagersitzes

    Parallelität Parallelität einer Kante zu einer Bezugskante

    Position Position einer Bohrung zu zwei Bezugskanten

    Lauf Rundlauf eines Wellenabsatzes oderPlanlauf einer Stirnfläche

    4. Modellierung von Gegenständen – 2D-Technische Zeichnungen

  • 13

    Toleranzangaben

    Ausbruch mitBruchlinie

    Mittellinien

    Formelemente

    4. Modellierung von Gegenständen – 2D-Technische Zeichnungen

    Arbe

    itspl

    anse

    gmen

    t

    ArbeitsabfolgeZentrierenVorbohrenBohren

    WerkzeugeZentrierbohrerVorbohrerSpiralbohrer

    Werkzeugdrehzahl ...

    Vorschub ...

    Kühlung ...

    Form

    elem

    ente

    Bohrung

    Tasche

    Einstich

    GewindeFormelemente

    4. Modellierung von Gegenständen – 2D-Technische Zeichnungen

  • 14

    Linienmodelle

    Flächenmodelle

    Volumenmodelle

    4. Modellierung von Gegenständen – 3D-Modelle

    • Vorteile Elemente sind

    ausschließlich Linien und Knoten

    • Nachteile ungenügende Visualisierung kein Ausblenden der verdeckten Kanten keine Darstellung komplexer Flächen mangelnde Schnittbildung sehr zeitaufwendiges Arbeiten an Modellen

    4. Modellierung von Gegenständen – 3D-Modelle - Linienmodell

  • 15

    • Vorteile Modelle werden aus begrenzenden

    Flächen aufgebaut Flächen höherer Ordnung können

    mathematisch exakt dargestelltwerden

    • Nachteile fehlende Volumeninformation Informationen zu Gewicht,

    Schwerpunkt, Trägheit fehlen komplizierte Flächen werden

    teilweise durch Einzelflächenapproximiert

    EbenenQuadriken

    Freiform-flächen

    4. Modellierung von Gegenständen – 3D-Modelle - Flächenmodelle

    Constructive Solid Geometry (CSG)

    Boundary Representation (B-rep)

    Zellmodelle

    4. Modellierung von Gegenständen – 3D-Modelle - Volumenmodelle

  • 16

    • Zellmodelle Körperunterteilung in definierte

    Teilvolumina einfacher Aufbau Formabweichungen

    • Voxel-Modell gleich große Zellen, entweder

    disjunkt oder genau einegemeinsame Kante, Fläche oderEckpunkt

    grobe Formabweichungen Einsatz bei Finite-Element-

    Berechnungen oder Digital Mock-up

    • Octree-Modell hierarchisch geordneten Zellen

    unterschiedlicher Größe Einsatz bei Finite-Element-

    Berechungen oder Simulation von Zerspanvolumina

    4. Modellierung von Gegenständen – 3D-Modelle - Volumenmodelle

    Torus PrismaZylinder KugelQuader

    +

    • Constructive Solid Geometry (CSG) Grundlage sind Konstruktions-

    primitiven Verbindung der Körper durch Boolsche

    Operationen geringer Speicherbedarf begrenzte Auswahl an

    Konstruktionsobjekten Entstehunggeschichte ist Teil des

    Datenmodells

    4. Modellierung von Gegenständen – 3D-Modelle - Volumenmodelle

  • 17

    Translation

    Rotation

    Profilkörper

    • Boundary Representation (B-rep) Körperbeschreibung durch

    begrenzende Seitenflächen Volumen wird durch einen auf den

    Flächen stehenden Vektorbeschrieben

    schnelle Algorithmen erweiterbar für analytisch nicht-

    beschreibbare Flächen Attributzuordnung an beliebige

    Elemente möglich großer Speicherbedarf einfache, aber umfangreiche

    Generierungsfunktionen

    4. Modellierung von Gegenständen – 3D-Modelle - Volumenmodelle

    4. Modellierung von Gegenständen – Anwendungsbeispiel

  • 18

    4. Modellierung von Gegenständen – Anwendungsbeispiel

    4. Modellierung von Gegenständen – Anwendungsbeispiel

  • 19

    4. Modellierung von Gegenständen – Anwendungsbeispiel

    4. Modellierung von Gegenständen – Anwendungsbeispiel

  • 20

    4. Modellierung von Gegenständen – Anwendungsbeispiel

    4. Modellierung von Gegenständen – Anwendungsbeispiel

  • 21

    4. Modellierung von Gegenständen – Anwendungsbeispiel

    4. Modellierung von Gegenständen – Anwendungsbeispiel

  • 22

    4. Modellierung von Gegenständen – Anwendungsbeispiel

    PackagingPackagingPackagingIntegration derEinzelkomponenteno funktionalo geometrischo ergonomisch

    BemusterungBemusterungBemusterungo Montierbarkeito Leitungsverlegung

    ProduktionsplanungProduktionsplanungProduktionsplanungo Produktionsabläufeo Fertigungs -Layouto Betriebsmittelo Vorkostenplanung

    WerkzeugbauWerkzeugbauWerkzeugbau

    o NC-Fertigung

    Logistik/CKDLogistik/CKDLogistik/CKDo Lagerhaltungo CKD-Konzepte o Transportbehälter

    VertriebVertriebVertriebo Truck-Klinikeno Präsentationeno Vertriebsdokumentation o Ersatzteilwesen

    QualitätssicherungQualitätssicherungQualitätssicherungo QS-Konzepteo NC-Messen

    Einzelteil-KonstruktionEinzelteil-Einzelteil-KonstruktionKonstruktion

    o Integration Einzelteilin Gesamtfahrzeug

    Versuch/PrototypenVersuch/Versuch/PrototypenPrototypen

    o PhysikalischePrototypen

    Berechnung/SimulationBerechnung/Berechnung/SimulationSimulation

    o Festigkeito Strömungsdynamiko Thermisches Verhalteno Schwingungsverhalten

    Schnittstellen am Beispiel der Entwicklung „Scheibenbremse“

    Ergebnisse• Informationsmenge nicht mehr überschaubar• Datenzugriff nicht transparent• Suche nach den richtigen Daten erfordert

    erheblichen Zeitaufwand• Zugriff auf falsche oder veraltete Daten führt

    zu Fehlern im Produkt

    4. Modellierung von Gegenständen – Produktdatenmanagement

  • 23

    4. Modellierung von Gegenständen – Produktdatenmanagement

    10 20 50

    5

    50

    Ebene 1‘‘Ebene 2‘

    Ebene 1‘

    Ebene 2‘‘

    45°

    45°

    Ebene 2

    45°

    Aufgabe 4.1: GerüstknotenGegeben sei ein Knoten aus dem Gerüstbau

    Konstruieren Sie diesen Knoten mit den bisher erarbeiteten Möglichkeiten

    Finite-Element-Modelle (FE-Modelle) Besondere Art der Zellenmodelle: Beschreibung der Verformung Approximation von Realen Bauteilen Netzgeneratoren erzeugen aus Geometriemodellen ein FE-Modell

    4. Modellierung von Gegenständen

  • 24

    • Ziele bei komplexen Körpern keine exakten

    mathematischen Modelle / Lösungen aber bei einer Unterteilung in einfache

    Elemente (Abstraktion) kann ein numerisches Modell erstellt und berechnet werden

    • Vorgehensweise Geometriedefinition Blockeinteilung / Netzeinteilung

    (Preprozessor) Lasten / Randbedingungen / Material Berechnung Darstellung der Ergebnisse

    • Einsatzgebiete Festigkeitsberechnungen /

    Spannungsverteilung Verformungen Temperaturverteilung Strömungsfelder Schallverteilung Crash-Analysen Wettermodelle

    Engineering: Finite-Element-Methode4. Modellierung von Gegenständen

    Ausgangs-form Verstärkung

    veränderte Anbindung

    Beispiel: Verformungen

    Beispiel: Schallverteilung

    4. Modellierung von GegenständenBerechnungen: Finite-Element-Methode

  • 25

    Gegenstände als materielle Objekte werden durch Tupel von Eigenschaften beschrieben.Liegen Eigenschaften in einem bestimmten Kontext fest, so kann eine klassifizierende Nummer zurückgegriffen werden.

    Beispiel für Eigenschaften:Geometrie, Farbe, Material, Beschaffenheit der Oberfläche, Leistungsfähigkeit, Fassungsvermögen, ...

    4. Modellierung von Gegenständen

    Produkt/Gegenstand: KlassifikationGegenstände, die in Ihrem Aufbau grundsätzlich bekannt sind, können einheitlich und computerlesbar beschrieben werden. Diese klassifizierende Nummer kann als eine Art Schlüssel ein Teil eindeutig beschreiben.

    4. Modellierung von Gegenständen

  • 26

    Produkt/Gegenstand: EXPRESS

    EXPRESS ist eine von der Implementation unabhängige formale Sprache zur Spezifikation von Informationsmodellen.Die Hauptkonstrukte sind Entities

    beliebig komplexe Informationseinheit eines Modells, bestehend aus Attributen und Integritätsregeln

    RulesRules sind im Gegensatz zu den lokalen Integritätsregeln globale Regeln.

    Schemasdas EXPRESS-Konstrukt eines Informationsmodells, das aus einer Kombination logisch zusammenhängender Entities und Regeln besteht.

    Außerdem existieren Hilfskonstrukte, wie Ausdrücke, Konstanten, Funktionen, Prozeduren oder Anweisungen.

    4. Modellierung von Gegenständen

    Produkt/Gegenstand: EXPRESS

    EntitiesIn der einfachsten Form ist ein Entity eine Menge von Attributen, die jeweils von einem bestimmten Typ sind:

    ENTITY person;vorname: STRING;nachname: STRING;geburtsjahr: INTEGER;heiratsjahr: OPTIONAL INTEGER;freunde: SET [1..?] of person;

    END_ENTITYFreunde referenziert dabei alle Personen, die die betrachtete Person als Freund betrachtet.

    4. Modellierung von Gegenständen

  • 27

    Produkt/Gegenstand: EXPRESS

    EntitiesZusätzlich können Integritätsregeln formuliert werden:ENTITY person;

    vorname: STRING;nachname: STRING;geburtsjahr: INTEGER;heiratsjahr: OPTIONAL INTEGER;freunde: SET [1..?] of person;where heiratsjahr > geburtsjahr;

    END_ENTITYDie Bedingung hier sagt aus, das das Jahr der Heirat größer sein muss, als das Jahr der Geburt.

    4. Modellierung von Gegenständen

    Produkt/Gegenstand: EXPRESS

    EntitiesAus bereits deklarierten Attributen können andere abgeleitet werden:ENTITY person;

    vorname: STRING;nachname: STRING;geburtsjahr: INTEGER;heiratsjahr: OPTIONAL INTEGER;freunde: SET [1..?] of person;DERIVE alter: INTEGER := 2002 – geburtsjahr;where heiratsjahr > geburtsjahr;

    END_ENTITYDas Alter wird errechnet aus dem aktuellen Jahr minus dem Geburtsjahr.

    4. Modellierung von Gegenständen

  • 28

    Produkt/Gegenstand: EXPRESS

    EntitiesFür ein oder mehrere Attribute kann Eindeutigkeit gefordert werden:

    ...UNIQUE name: vorname, nachname;...

    Zusätzlich können Kardinalitätsrestriktionen formuliert werden, und der Zugriff auf Entities, zu denen ein Entity in Beziehung steht, kann erleichtert werden.

    ...INVERSE: inv_feunde: SET[1..?] of person FOR freunde...

    4. Modellierung von Gegenständen

    Produkt/Gegenstand: EXPRESS

    EntitiesMit den Entities lassen sich Hierarchien bilden, wobei jeder Subtyp alle Eigenschaften des Supertyps erbt. Mehrfachvererbung ist nicht möglich:ENTITY frau

    SUBTYPE OF (person)mädchenname: OPTIONAL STRING;

    END_ENTITYZu jedem Entity ist immer implizit ein Konstruktor gegeben.Dieser erzeugt eine Instanz:

    person (Monika, Mustermann, 1960, 1985, {} )

    4. Modellierung von Gegenständen

  • 29

    Produkt/Gegenstand: EXPRESS

    Beschreibung einer OberflächeENTITY coating

    SUBTYPE of (chemical_specification)Type_of_coating:reference_to_standard;aim_of_coating:OPTIONAL STRING;plating_material:material_property;thickness_of_layer:length_data;measuring_point:OPTIONAL LIST [1:#] OF UNIQUEpoint_on_surface;subsequent_processing:OPTIONAL attribute;

    END_ENTITY;

    4. Modellierung von Gegenständen

    Produkt/Gegenstand: EXPRESS

    RulesRules lassen sich mit Hilfe der logischen Ausdrücke definieren, dabei können die Operanden Attribute verschiedener Entities sein.

    RULE freundschafts_symmetrie FOR (person)WHEREQUERY(p

  • 30

    Produkt/Gegenstand: EXPRESS

    SchemataEin Schemata kann Entities, Funktionen und Prozeduren anderer Schemata verwenden, um damit neue solche Konstrukte zu definieren (Verweis mit REFERENCE). Sollen auch Instanzen im Schemata genutzt werden, muss per USE auf diese verwiesen werden.

    Insgesamt besteht ein Schemata aus der Definition der Schnittstellen, gefolgt von den Konstanten und einer beliebigen Folge von Typen, Entities, Funktionen, Prozeduren und Rules.

    4. Modellierung von Gegenständen

    Produkt/Gegenstand: EXPRESS

    Schemata (Beispiel)SCHEMA personen

    REFERENCE FROM typen (jahreszahl as jahre)ENTITY person;...END_ENTITYENTITY frau...END_ENTITYRULE freundschafts_symmetrie FOR (person)...END_RULE

    END_SCHEMA

    4. Modellierung von Gegenständen

  • 31

    4. Modellierung von GegenständenFrage 1: Modellierung von Gegenständen

    Es liegen die folgenden Aussagen vor:1. Ein 2 ½ D-Modell unterscheidet sich nur in der Textverarbeitung von einem 2 D-Modell.2. Im Zusammenhang mit der 2 ½ D-Darstellung werden Translations-, Rotations- und

    Trajektionsmodelle unterschieden.3. Vollzylinder können bei 2 ½ D nicht dargestellt werden.4. Constructive Solid Geometry (CSG)-Modelle fügen mit Operationen der Mengenlehre (bspw.

    Vereinigungsmenge) Grundkörper zusammen, die mit 2 ½ D-Methoden erzeugt werden.5. Boundary Repräsentation (B-rep) Modelle bilden die Durchschnittsmengen unendlicher

    Halbräume.6. Mit 2 D-Modellen kann man nur den Text in der Stückliste verwalten.

    4. Modellierung von GegenständenFrage 2: Modellierung von Gegenständen

    Gegeben ist der folgende Körper:

    Wir verwenden Constructive Solid Geometry (CSG). Die gezeigte Geometrie können wir erreichen, indem wir zwei Quader addieren von einem Quader einen anderen abziehen 8 unendliche Halbräume über Mengendurchschnitte verknüpfen ein Octree-Zellmodell einsetzen.

    Kennzeichnen Sie die richtigen Antworten!

  • 32

    4. Modellierung von GegenständenFrage 3: Modellierung von Gegenständen

    Zusätzlich zur Geometrie kann man bspw. mit EXPRESS Eigenschaften beschreiben.

    1. EXPRESS eignet sich nur zur Beschreibung von Menschen.2. Mit EXPRESS kann man nur Oberflächenbeschichtungen beschreiben.3. Eine EXPRESS-Entity fasst eine Menge von Attributen zusammen.4. Für EXPRESS-Attribute kann Eindeutigkeit verlangt werden.

    Stimmt das?