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auf das Jahr 2003 mit Gegründet von Johs. Tobler, Mathematicus Waldegg - Verlag 9053 Teufen AR/AI

Waldegg Kalender 11/03

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Gegründet von Waldegg - Verlag 9053 Teufen AR/AI mit

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Page 1: Waldegg Kalender 11/03

auf das Jahr 2003

mit

Gegründet von

Johs. Tobler, Mathematicus

Waldegg - Verlag 9053 Teufen

AR/AI

App. KalenderNr.11 02.06.2003 9:45 Uhr Seite 3

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Das renovierte Antlitz des Re-staurants grüsst Sie, liebe Gäs-te, wenn sie in unsere Garten-wirtschaft eintreten. Freund-lich und frisch schaut unserStammhaus wieder ins som-merliche Appenzellerland undstrahlt Ihnen ein herzliches"Willkommen" entgegen.

Wenn Sie aber den Hauptein-gang benutzen, dann soll dasGemäcker der Ziegen hinterdem Steckehag ebenfalls be-deuten: Wir freuen uns, dass

Sie den Weg zu uns gefundenhaben!

Früher wären Sie um dieseJahreszeit wohl barfuss zu unsgekommen. Lassen Sie dochihre Kinder einmal ohneSchuhe auf dem Spielplatzherumtollen. Ob das Hüpfen

über die Kieselsteine wohlnoch ohne "Aua"-Schreie ab-geht? Die Waldegg-Goofensind noch vor 40 Jahren allebarfuss zur Schule gelaufen.

Auch zum Heuen brauchtensie keine "Nikes" oder "Adi-das". (Mehr dazu ab Seite 10.)

Geblieben ist jedoch das Som-mer-Gefühl. (Oder muss manheute "feeling" sagen?) ObNeu- oder Schweizer-Deutsch,die warme Jahreszeit lässt unstagsüber wieder die Garten-wirtschaft geniessen, wo

früher unter den mächtigenWaldegg-Eschen die urchigenGartenmöbel direkt auf derWiese standen. (Die mussteman ja mit den blutten Füssen

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Den Sommer auf der Waldegg erleben

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spüren!) Geblieben ist das tol-le Panorama, und geblieben istauch das abendliche Zusam-mensitzen in der gemütlichenStube. Der Schnuggebocksteht dazu offen und bietetauch im Sommer ein nostalgi-sches Speiseerlebnis.

Dann steht da anfangs Juliplötzlich ein riesiges Festzeltoben bei der Waldecke fürsMusic Festival. Zum elften Malsteigt heuer der dritte Eckpfei-ler unseres Mottos "ErlebnisWaldegg” mit einem musikali-schen Riesenfeuerwerk in zweiSommernächten. Auch unserMusic Festival soll ein Som-mer-Plausch sein, barfuss odermit Cowboy-Stiefeln.

Dieser Sommer ist für uns alsEltern ein spezieller: Die er-sten beiden unserer vier Töch-ter, die Zwillinge Cornelia und

Patrizia, werden flügge undtreten ihr Welschlandjahr an.Sie werden in Lausanne halb-tags eine Sprachschule besu-chen, die andere Tageshälfteals Au-Pairs arbeiten. Ihr Vaterist halt noch so altmodisch,dass seine Töchter "choche,bögle ond Gööfli wickle" (undFranzösisch) lernen sollen. Ih-re beiden Islandpferde bleibenauf der Waldegg und freuensich wie die Eltern auf regenBesuch aus der Romandie.

Ausser bei den "Isis" tut sichauch anderswo Tierisches: Beiden Ziegen und den Heid-schnucken wuselt eine neueGeneration zwischen den Al-ten herum. Und Fritz undFalk, unsere beiden Ochsen,sind ebenfalls den Kalber-Huf-en entwachsen und werdentäglich frühmorgens als Zug-tiere trainiert. Und natürlich

sind die Ziegen, Kühe, derBläss, der Muni, die Sauen imWagen und das Ledipferd dieHaupt-"Personen" unseres Alp-aufzugs an jedem letztenDienstag von Mai bis August.

Auch im Sommer ist jeder Be-such auf der Waldegg ein Er-lebnis der besonderen Art.

Seien Sie herzlich willkom-men!

Familie Kläus und Anita Dörig

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Portion Frischkäsli Fr. 10.50hausgemacht in der Schnuggebock-Alpkäserei serviert im Käsebank

Tomatensalat mit Zwiebeln Fr. 7.50

Bauernsalat Fr. 8.50

Appenzeller Schmaus Fr. 38.50Chäshörnli, Siedwurst, Appenzellerschnitzel, Kaninchenschlegel,mit gehacktem Rindfleisch und Apfelmus

Zartes Schweinssteak an Heublumensauce Fr. 33.50überbackene Griessschnittchen und Tagesgemüse

Kalbsschnitzel vom Grill an Pilzrahmsauce Fr. 33.50hausgemachte Nudeln und Tagesgemüse

Rosa gebr. Lammrückenmedaillons an rassiger Knoblauchsauce Fr. 35.50mit Bratkartoffeln und Tagesgemüse

Kutteln an einer würzigen Tomatensauce Fr. 25.50mit Salzkartoffeln

Bauernpfanne mit Salat Fr. 27.—(Bratkartoffeln, in Würfel geschnittenes Kalbfleisch, Schweinswürstchen,Schweinefleisch, Zwiebeln, gebratenes Ei und Gemüse)

Gegrillte Zanderfilets Fr. 31.50mit Pilawreis und Tagesgemüse

Überbackene Griessschnittchen an Pilzragout Fr. 24.50und Tagesgemüse

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Speisekarte

Vorspeisen

Am SONNTAG –für kurze Warte

Gerichte mit

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Glaceschnitte mit Rahm Fr. 7.50

Glaceschnitte mit Fr. 8.50Meringues und Rahm

Hausgemachtes Birchermüesli Fr. 8.50mit frischen Beeren

Schokoladenpudding Fr. 6.50mit Rahm

Hausgemachter Fr. 6.50Dörrbirnenfladen

Frischer Fruchtsalat Fr. 9.—mit Rahm

Kleines Schweinssteak Fr. 13.50an Heublumensauce überbackene Griessschnittchen

und Tagesgemüse

Appenzeller Chäshörnli Fr. 12.—mit Apfelmus

Appenzeller Chäshörnli Fr. 22.—mit Apfelmus

Appenzeller Chäshörnli Fr. 24.50mit Siedwurst und Apfelmus

Appenzeller Schnitzel Fr. 28.50(gefüllt mit Siedwurstbrät im Mostbröcklimantel )mit Chäshörnli und Apfelmus

Kinderteller

Auch für Senioren erhältlich, Aufpreis Fr. 8.—

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Speisekarte

– MITTAG sind e zeiten nur die

erhältlich.

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Flaschenwein im Schnuggebock

Stünde im Schnuggebock eineStüva Grischuna statt einer Ap-penzeller Stube, befände sichbeim Abgang zu Toilette, Kellerund Hauskäserei natürlich einStägafässli.

Neben dem offenen Wein, derim Schnuggebock an den Tischgebracht wird, birgt sein Kellerauch ohne Stägafässli einige Fla-schen, für die es sich lohnt, dorthinunter zu steigen. Allerdingsstammen diese wie früher ausder europäischen Nachbarschaftund nicht aus Übersee, dennWeine von so weit her zu holen,war in den Dreissiger Jahren, indenen der Schnuggebock„spielt“, nicht üblich.

Suchen Sie, verehrter Gast,Ihren Flaschenwein selbst ausdem Kellerregal und stärken Siesich fürs Treppensteigen mit ei-nem Glas Most vom Fass.

Oben angelangt übergeben Siebitte Ihre Flasche Ihrer Servier-tochter oder Ihrem Kellner.Man wird sie gerne für Sie öff-nen und Ihnen den feinen Trop-fen kredenzen.

Prosit! Wohl bekomm’s!

Getränkekarte

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Offenausschank 2dl 3dl 5dl 1l

WeissweinFéchy Dorin 7.50 18.50 36.—

RotweinDôle 7.70 19.50 37.—

Appenzeller Mineral 3.40 5.00 8.—Halb - Halb (Fruchtgetränk) 3.60 5.30 8.50Citro 3.50 5.20 8.50Süssmost 3.50 5.20 8.50Frische Molke 3.—Orangenjus 4.30Saft vom Fass 3.50 5.20Naturtrüb Quöllfrisch 3.50 5.20

2 cl 4 clAppenzeller, Cynar, Campari,Cinzano rosé, Martini weiss 6.20

Noch em Esse es Abihäberli 4.80 8.—Appenzeller Malz-Schnaps 9.—Dörrbirnen-Schnaps aus dem Eichenfass 5.50 10.—Spezialität: Holunderbeeren-Schnaps 9.— 17.—

Manne-Kafi 5.50Fraue-Kafi 3.50Schnuggebock-Kafi 8.50Biberflade-Kafi 8.50

Ovo / Schokolade 3.50Schwarztee, Pfefferminztee, Hagebuttentee,Lindenblütentee, Kamillentee 3.50

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Barbara Speckstammt aus einer "totalenWaldegg-Familie". Ehemann

Bruno gehört zum Festival-Team wie ihre drei Kinderauch. Die in der Lustmühlewohnende Hausfrau legt sichfast jedes Wochenende insSchnuggebock-Zeug, wo esihr "einfach Spass macht zuarbeiten".

Sylvia EisenhutTrotz ihren "fööf Goofen"kanns die gelernte Service-fachangestellte nicht lassenund nimmt einmal pro Wo-che den Weg vom Familien-Bauernhof im ausserrhodi-schen Grub auf die Waldeggunter die Räder. Sie arbeitet

ausschliesslich "vorne im Re-staurant".

Bernadette Inauenarbeitet seit fünf Jahren tem-porär auf der Waldegg. DieMutter von vier Kindern ausHaslen AI ist im Normalfallzwei Abende im Saal-Serviceeingesetzt. "Ich komme aberauch noch öfter, wenn ich ge-

braucht werde", meint sie la-chend.

Agnes Sutter"Seit meiner Hochzeit auf derWaldegg im Jahre1988 bin ichvon ihr und meinem Albert an-gefressen", sagt die gelernte

Confiserie-Verkäuferin, diejetzt mit drei Kindern auf ei-nem Bauernhof in Haslen Ap-penzell Innerrhoden lebt.

Von einem bis zu drei Ein-sätzen pro Woche reicht dasPensum unserer fleissigenFrauen, die neben Familieund Hauhalt im Restaurantund im Schnuggebock servie-ren. Besten Dank für die Fle-xibilität und den unermüdli-chen Einsatz!Kläus und Anita Dörig

Immer wenn’s pressiert freundlich und schnell wie der Blitz: Die "Aushilfen"

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Wenn der Lehrer der fünfDörig Buben morgens umSieben am Telefon dieseAntwort gab, dann wusste dieganze Familie, was der Tagbringen würde. Noch Mitteder 60er Jahre wurde auf derWaldegg nach alter Sitte dasHeu eingetragen, ein hartes,aber auch befriedigendesWerk.

„Chumm Chläusli, muesch dMädli neh“, flüstert Vater Seppschon morgens um Vier demErstklässler ins Ohr. DieBrüder schlafen noch ein biss-chen, bis sie gegen Sechs die 15

Kühe melken, Vater und Kläussind ja schon draussen.

Dort schreitet Sepp hinterdem „Bucher“-Einachser mitdem Messerbalken durchs ho-he Gras. Es ist Mitte Juli,„Heumoned“. Das Gras wirdnur zweimal pro Sommergeschnitten, fürs Heu und fürsEmd. Wie immer fällt es auchheute nicht nur auf diegemähte Seite, sondern auchauf die falsche, wo noch weit-ere dichte Reihen reifer Halmestehen. Beim nächsten Durch-gang würde es die Messerverklemmen. So folgt Kläus

dem Vater auf dem Fuss und„nimmt s Mädli“, wirft mit derZinggengabel alles Gras aufdie gemähte Seite. Um siebenUhr trifft sich dann die ganzeFamilie zum Zmorge.

Nach dem Frühstück packenauch die anderen Buben beimHeuen mit an. Das frühmor-gens Gemähte „muess gworbetwerde“, es muss verzettet, ver-schüttet werden. Die Goofenstrengen sich an, denn daslange, reife Gras wiegt schwerund ist in sich verflochten.Dann gehts rüber zu den amVorabend aufgehäuften Mädli

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„Hüt isch s Reche wichtiger als s Rechne“

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(in Reihen aufgeschichtetesHeu). Zwischen ihnen hat dieSonne den Boden bereitsgetrocknet, doch unter ihnenist er noch nachtfeucht. Mitder Heugabel werden sie aufden trockenen Boden gekehrt,damit auch der Rest trocknenkann. Dann werden nun auchdie heutigen Mädli verzettet.Nun liegt das ganze geschnit-tene Gras gleichmässig verteiltzum Dörren an der Sonne.Mittlerweile ists schon halbZwölf geworden und die Mut-ter ruft die Familie zum Mit-tagsmahl ins Haus.

In Reih und Glied schreitetdanach die ganze Mannschaftwieder über die Wiese undlockert das schon fast dürreHeu erneut. Gegen halb Zweikönnen die ersten Doppel-Mahden zusammen gerechtwerden. In diesen stossendann die Buben „Ärfel“(kleine Heuhaufen) auf. Da-raus werden dann die „Bordeagleggt“ (grössere, geradenoch tragbare Haufengemacht). Mutter Rosa machtdie besten und schönsten. Siesteckt das doppelte Heuseil inden Boden, legt die beiden En-den zu einem „V“ aus, legt die

„Bordi“ drauf und zurrt siezusammen. Jeder Bub hat seineigenes Heuseil, je nach seinerKörpergrösse. „Choom, Muet-ter gib no en Ärfel!“: Jedermöchte beweisen, dass erstärker als die anderen ist. Dasmacht auch Eindruck bei denMädchen und Buben aus dennicht-bäuerlichen Familien,die am freien Schultag von den

Lehrern zum Helfen auf dieHöfe geschickt werden. Ab undzu taucht sogar ein mit Heuga-bel bewaffneter Lehrer persön-lich auf der Waldegg auf!

Auf ebenem Boden kriegendie Buben ihre „Bordi“ kaumhoch, vier-, fünfmal musseiner ansetzen. Und am Ab-

hang passiert das Gegenteil:Zum Gelächter der anderenpurzelt ab und zu ein „Kraft-protz“ samt „Bordi“ denHügel runter! Bis zu fünfMinuten schleppen sie dieLast zum Gaden, dann nochdie Heuleiter hoch und„hopps!“ liegt das Heu aufdem Stock. Nun noch dasHeuseil weg, die „Bordi“ auf

dem Stock „vertue“ und schondie nächste holen!

Gottlob siehts morgen nichtnach „ruchem“ Wetter aus,niemand muss heute „huen-zen“ (das Heu auf hölzerneGestelle schichten). Das wärenoch strenger als die ganzeHeuerei. Doch ohne die

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„Huenzen“ gibt’s dafür auchkein „Versteckis“. Doch auchso ist der „Zvieri“ im Schattender grossen Eschen verdient.Most und kalter Tee, Puure-schüblig, Chääs und Brot

schmecken draussen haltnoch besser! Dann gehtswieder an die Arbeit. Dort wodie Eintrager „em Schatte nöddevo händ möge“, (also das

Heu schon wieder feucht ist),müssen wieder Mädligemacht werden.

Die Heusaison dauert mehrals einen Monat, kaum ist sie

fertig, kann in einerEcke des Wieslandsbereits mit dem Em-den begonnen wer-den, so Ende Juli, an-fangs August. An je-dem Heutag wird so-viel Gedörrtes einge-tragen, wie die Sonneund die eigenenKräfte es erlauben.

Nach der frühen Tag-wache gehen nachdem heutigen stren-gen Tag alle auchfrüh zu Bett, müdeund abgekämpft,aber zufrieden. Ob-wohl die Goofen denganzen Sommerdurch barfuss gehen,auch zur Schule undnur am Sonntag zurKirche nicht, „ver-

gisst“ heute der eine oder an-dere, die Füsse gehörig zuwaschen. „Händ jo morn alliwieder die gliche a, wo wiederdreckig werdet!“

Nach dem Tod von VaterSepp im Jahr 1967 gaben dieDörigs 1970 die traditionel-le Landwirtschaft auf derWaldegg schweren Herzensauf. Heute werden die Wei-den von Heidschnucken,Appenzeller Ziegen und jezwei Ochsen und Island-pferden bevölkert.

Im Jahre 2003 wird das Grasvon den Bauern rund umdie Waldegg vier- bis fünf-mal geschnitten. Es trocknetbei den ersten Schnittennicht mehr so wie dazumal,denn es steht noch "viel zusehr im Saft". Mit ihmkönnte man auch keine"Burdi" mehr machen, eswäre zu kurz. Dafür müssteman Tücher zu Hilfe neh-men, so wie die Sennen aufden Alpen, wo das Gras vonNatur aus kurz wächst. Esgibt keine Tage mehr, an de-nen "rechen wichtiger alsrechnen ist". Die Bauernsind froh, wenn die Goofenan den Heutagen in derSchule sind. Dann laufen siewenigstens nicht Gefahr,von den monströsen Trak-toren und Ladewagen ver-letzt zu werden.

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Bis uf de hütti Tag hädmesinöd vegässe, di tick Berte, woz Oberegg uf d Wält gko ischtond schpööter z Züri onn nogkhüroote häd. Ieri groossZitt hädsi doo gkhaa, wo siimmene Buudewage vo Johr-maart zo Johrmaart, vo Kilbizo Kilbi gfüert worde-n-ischt. En Huffe Gwondernas-li hand amel e ZwanzgerliIitritt zallt ond sönd dieFrau, wo vierhonderachte-sächzg Pfond schwäär gsi

ischt, gi aagaffe ond zom Taalno sogär gi aatoope. Wiesi daalls vertreid häd? Gottlobhädsi e sönnis Gmüet ond enguete Humor gkhaa, ondniem ond niemertem ischi e-n-Antwort schuldi plibe.

S ischt i de Föfzgerjohr gsii,womme uf de Bahöf landuufond landaab neumöödegiPersonewooge ufgschtellthäd. E fortschrittlechi Sach,willme bi dene neue Woogenochem Wäge e Zädeli über-ko häd, wos gnau Gwichtdruffgschtande-n-ischt. DBerte häd vo däre Sach ve-noh, ischt mitem FuermaaSchtuerzenegger vom Scha-che uf Heide-n-ini gfahreond häd dei die neu Iirichtibim Bahof aagschtuunet.

Wo doo ali Goofe veschtobegsi sönd, ischi o uf d Wooggschtande. As da groote-n-ischt, hädmesi uf beid Sitewacker möse hebe. Wosi entligrüscht gsi ischt, hädsi deZwanzger duer de Schlitz ini-loo. Etz häds i de Woog innaagfange rumple und kesslewie verruckt, ond de Zaager

ischt wie gschtöört zringe-lomm. Ond wa niemert globthett, ischt ufzmol glich nopassiert: E Zädeli ischt usig-koo, ond dei druff häds gk-haasse: "Bitte nicht in Grup-pen auf die Waage stehen."

Alls häd Schölle glachet, ondd Berte demit. Nochane häd-si nootli gkhaa, as si s Bähnliuf Rorschi no vetwütschthäd. Wiesi amel s Schtägeliuuf ond di schmal Tüer vomWage inigko ischt, wär e-n-anderi Gschicht. Kuerz ondguet, si ischt wiiters aani vode grosse Attrakzione uf deJohrmäärt gsii, ond eerscht,wo si doo zuckerkrank wor-de-n-ischt, hädsi mit däre-n-Ärbet möse-n-ufhööre. Ondwienigs im Büechli "Lacheisch gsond" vezellt ha, ischiim Zweiesibezgi gschtorbe.

Aus dem Kurzenberger Dia-lekt-Bändchen "Druss onddrii" von Peter Eggenberger,erschienen im AppenzellerVerlag. Peter EggenbergersBücher sind hier im Hauseerhältlich.

Wosi di tick Berte wäge loo häd

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Im obersten Teil des Appenzel-ler Hauses, direkt unter denDachbalken gibt es Raum fürFirstkammern, die meistensfür Dienstboten gedacht wa-ren. Der freie Platz unter derDachschräge oder dem Firstheisst im Appenzellerland«Schloff». Den Estrich, das inder ganzen Deutschschweizverbreitete Wort dafür, kenntman auch bei uns. Es ist vielenbereits geläufiger als der ur-sprüngliche Begriff. ImSchnuggebock ist es eingemütlicher, grosser Raum,der über eine Treppe und eineFalle erreicht wird, die durchein Gegengewicht an einemSeilzug offen gehalten wird.Die Balken an der Decke, die inder Längsrichtung des Hausesdas Dach tragen, nennt manPfettenbalken. Der unters-te, die Fusspfette liegt auf derStrickwand auf, zu oberst be-findet sich die Firstpfette undzwischendrin etwa auf derHälfte die Mittelpfette. AlleDachbalken dienen in einem«Schloff» dazu, Gegenständeabzulagern, die man im Mo-ment nicht braucht – undmöglicherweise nie mehr her-vorholt. Darum sammelt sich

da neben Wertvollem auch al-lerhand Gerümpel an. In derWaldegg liefern unzähligekleine und grosse Gegenstän-de, die mehr oder minder zu-fällig im «Schloff» eine Bleibegefunden haben, zu Ge-sprächen ein, vielleicht sogarzum Kramen in eigenen Erin-

nerungen. Auf dem Absatz beider Fusspfette findet man einealte Handkurbel-Nähmaschi-ne, Bügeleisen, die mit Kohlegeheizt wurden, Beinpfannen,die man dank der eisernenFüsse direkt ins Feuer stellenkonnte, verschiedenes Ge-schirr, darunter Most-, Milch-hafen und «Ohrebeckeli», jenegrossen Tassen mit den fla-chen Griffen, die aussehen wieOhren. Da hat auch das

Waschgeschirr eine Bleibe ge-funden. Es besteht aus einerSchale und einem Krug für dasWasser, beide oft hübsch ver-ziert. Weidenkörbe, Rücken-tragkörbe, die im Appenzeller-land «Chrenzen» heissen, undalte Holzschi mit den dazupassenden Haselstöcken hatman auf den Querbalken derDachkonstruktion versorgt.

Und schliesslich hängen an ei-ner «Wöschhenki», einer Wä-scheleine, erstaunlich geräu-mige Unterhosen, die zu Spe-kulationen über die Posturenihrer ehemaligen Besitzerin-nen und Besitzer verleiten. Esgibt also Gesprächstoff zurGenüge, bis das Essen eintrifftaus dem Office neben der«Schweemi» aus den massivenBalken, die den Heustock ab-grenzen. Hans Hürlemann

Der Schloff im Schnuggebock

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Was als dünnes Heftchen, alserweiterte Schnuggebock-Speisekarte im März 2001 imKleid des Appenzeller Kalen-ders begann, hat sich inzwi-schen zur Hauszeitschrift vom"Erlebnis Waldegg" gemausert.So wie der Schnuggebock diegute alte Zeit zelebriert, istauch hier immer wieder vonfrüher die Rede. Ein wichtigerBestandteil bei den Ausflügenin die Vergangenheit stellendie alten Postkarten dar. Siewerden immer wieder vompensionierten Angestellten derTeufner Wasserversorgung,Werner Holderegger, zur Ver-fügung gestellt.

Werner kennt Teufen wie sei-nen Hosensack. Er wuchs in

der Buechenmühle auf, wo seinVater in dritter GenerationBäcker war. Auch er absolvier-te eine Bäcker-Konditor-Leh-re. Nach verschiedenen aus-wärtigen Tätigkeiten, unter an-deren bei der "Gääser Bahn"und der "St. Gallischen Tele-fonverwaltung" kam er alsWasser-Ableser in fast jedesTeufner Haus. Langsam ent-wickelte er sichdadurch zumLokal-Histori-ker. Als ihm einKamerad imMännerchor To-bel zwei alte An-sichtskarten sei-ner Buechen-mühle zusteckte,überkam ihnrasch die Sam-melwut. WernerHolderegger in-teressiert sich da-bei vor allem fürKarten seiner engeren HeimatTeufen und der „Gääser Bahn“und ganz speziell für alteMühlen und Wirtshäuser. Weretwas darüber wissen will,nimmt sein 1989 erschienenesBüchlein „Teufener Mühlen,

Wirtschaft und Wasserkraft“zur Hand.

Ab und zu hält Werner auchVorträge über die GeschichteTeufens. Dann ist volles Hausgarantiert. Und wer etwa überden Eggen Höhenweg wandert,geniesst Werners Wegweiser,Bänkli und Wege. Denn auchim Unruhestand ist er nach wie

vor für die Pflege des lokalenWanderwegnetzes (gerne) ver-antwortlich. Herzlichen Dank,Werner, für Deinen verborge-nen Dienst an der Öffentlich-keit und für die Mitarbeit anunserer Hauszeitschrift!

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Als Fachmann für Wirtshäuser fühltsich Werner Holderegger zusammenmit Ehefrau Marcella auf der Wal-degg pudelwohl

Alten Postkarten wie dieser Ansicht der Waldegg gilt

die Leidenschaft von Werner Holderegger

Werner Holderegger, Waldegg-Hoflieferant für Postkarten

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Restaurant WaldeggTraditionelle appenzellische Gastfreund-lichkeit. Am Stammtisch. Im Restaurant. In eleganten Sälen.

Tête-à-têtes. Geschäftsessen. Bankette.Vom Vesperplättli bis zum Gourmet-Menue.

Panoramagarten. Kinderspielplatz. Rollstuhlgängig.

Reservationen: 071 333 12 30 «Restaurant Waldegg»

Donnerstag Ruhetag

SchnuggebockGrosis Bauernhaus als nostalgisches Erlebnis, in Stube, Stall, Küche, Mägde-, Knechtechammer und Keller.

Zu zweit. Familien für sich. Gruppen im Schloff.

Währschaftes vom Puur, saisonal, einheimisch.

Wald-WC, Alpkäserei, Heustock und Tierlistall.

Reservationen: 071 333 12 30 «Schnuggebock»

Donnerstag Ruhetag

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Von Mai bis August:Jeden letzten Dienstag im Monat: Original Appenzeller Alpaufzug. Ab 20 Uhr.

App. KalenderNr.11 02.06.2003 9:45 Uhr Seite 19

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D. und B. Filadoro, Speicherstr. 28, Tel. 071 333 33 55

Das gemütliche, familiäre Garni mitPanoramasicht am Sonnenhang.

Das Restaurant Waldegg und

der Schnuggebock

sind so beliebt, dass bereits ein

grösserer Parkplatz benötigt

wird.

Als Bauunternehmer freuen wir

uns natürlich, diese Arbeit aus-

führen zu dürfen.

Ohne lange nach einem Park-

platz Ausschau halten zu müs-

sen, wird Ihr Besuch noch ange-

nehmer!

Ihnen, liebe Gäste wünschen wir viele tolle Erlebnisse auf der Waldegg.

Dem Wirtepaar Klaus und Anita Dörig danken wir bestens für den Auftrag.

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