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48 Bericht: Analyse organischer Stoffe Bd. 206 III. Analyse organiseher Stoffe 1. Elementaranalyse ]Eine einfache Apparatur zur Yerbrennung organiseher Substanzen be- schreiben J. PETIT, G. ZAI~OVN und L. AvFI~oIx 1 ])as bei der Verbrennung ent- s~ehende Gas sell anschliei]end im Gaschromatographen analysiert warden. Man kann 3 nag Substanz mit einer Genauigkeit yon 1~ bestimmen. -- Aus]i~hrung. Die Appara- fur (Abb. 1) bes~eht aus einer Quarzspritze (26 em lang, 12 mm innerer ;5 ) and einem Metallkolben, der mit Silicon gasdicht gemacht wird. Auf das offene Ende setzt man mit einem Schliff ein Pyrex-T-Stfick auf, das mit zwei H~hnen versehen ist. Zur . Abb. 1. Apparatur zur Verbrennung organischer Substanzen nach PETIt, ZAI~O~N 11. AVFI~OIX Verbrennung zieht man den Kolben ganz zurfick, stellt die zu untersucbende Sub- stanz in einem Platinschiffchen in die Mitre des Quarzrohres und evakuiert mit einer Wasserstrahlpum10e durch einen der H~hne. Dann ffillt man das Rohr dutch den anderen Hahn mit Sauerstoff bei gleiehbleibendem Druck, his ein ~berdruek yon 10 mm Hg erreieht ist. ]Vian erhitzt anschlieBend mit einem Bunsenbrenner, den man unter das Schiffchen stellt, bis das Material entflammt und 5 rain dariiber hinaus. Dalm schliel]t man die Apparatur fiber einen der H~hne an einen Gaschromato- graphen an und drfickt das gebfldete Gas hinfiber. Man kann auch die AnschluBteile zun~tchst mit dem Gas dnrchspfilen und dann nur einen aliquoten Tell zur Analyse verwenden. z Bull. Soc. chim. France 196~, 2077. Lab. Chim. Macromol. du C.N.I~.S. et Sect.Peintures et Vernis, Bellevue (S.-et-O.) und Lab. Identit~ Judiciah'e, Paris (Frankreich). URSULA BAVMX~ Dutch Beobaehtungen am Verbrennungsverlauf organiseher Sabstanzen bei der relativlconduktometrischen Simultanbestlmmung yon Kohlensto// und Schwe[el erhalten E. PELL und I5. MALISSA ~ zusi~tzliche Informationen dutch langsame, gelenkte Verbrennung, wie sie dutch allm~hliehes Einschieben der Probe in die heiBe Zone (1350~ erreicht werden kann. An Stelle des raschen Anstieges der Registrierkurve erh~|t man eine Reihe yon Stufen, die mit der jeweiligen Temperatur im Verbrenmmgsrohr in Beziehung gesetzt werden kSnnen. Bei manchen schwefel- haltigen Verbindungen, wie Sulfonal, erh~lt man beim Einbringen in den kalten Ofen und langsamen Anheizen nut einen Bruchteil der Sehwefelmenge, w~hrend die I-Iauptmenge unzersetzt vergast. Bei der Bestimmung des Schwefelgehaltes yon schweren Heiz61en erhi~lt man bei langsamer Verbrennung deutliche Stufen, wobei 350/0 des Schwefelgehaltes bei 200--500, der Rest bei 500--750~ verbrennen. Die bei 750--1350~ vergasten Riickst~nde sind praktisch schwefelfrei. 1 Talanta (London) 9, 1056--1058 (1962). Inst. anal. Chem. u. Mikrochem., T. H. Wien (0sterreich). L . J . OTTE~])ORFER Wasserstoff in organisehen u kann nach G. F. A~IsI~:ovA und V. A. KLIMOVA 1 durch Verbrennung und eoulometrische Bestimmung des gebildeten und mit P~O~ absorbierten Wassers bestimmt werden. -- Zur Analyse werden die 3--5 nag Einwaagen im Verbrennungsrohr im 25--40 ml/min Sauers~offstrom, wie

Wassersto in organischen Verbindungen

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48 Bericht : Analyse organischer Stoffe Bd. 206

I I I . A n a l y s e organiseher Stoffe

1. E l e m e n t a r a n a l y s e

]Eine einfache Apparatur zur Yerbrennung organiseher Substanzen be- schreiben J. PETIT, G. ZAI~OVN und L. AvFI~oIx 1 ])as bei der Verbrennung ent- s~ehende Gas sell anschliei]end im Gaschromatographen analysiert warden. Man kann 3 nag Substanz mi t einer Genauigkeit yon 1~ bestimmen. -- Aus]i~hrung. Die Appara- fur (Abb. 1) bes~eht aus einer Quarzspritze (26 em lang, 12 mm innerer ;5 ) a n d einem Metallkolben, der mi t Silicon gasdicht gemacht wird. Auf das offene Ende setzt man mi t einem Schliff ein Pyrex-T-Stfick auf, das mi t zwei H~hnen versehen ist. Zur

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Abb. 1. Apparatur zur Verbrennung organischer Substanzen nach PETIt, ZAI~O~N 11. AVFI~OIX

Verbrennung zieht man den Kolben ganz zurfick, stellt die zu untersucbende Sub- stanz in einem Platinschiffchen in die Mitre des Quarzrohres und evakuiert mi t einer Wasserstrahlpum10e durch einen der H~hne. Dann ffillt man das Rohr dutch den anderen H a h n mi t Sauerstoff bei gleiehbleibendem Druck, his ein ~be rd ruek yon 10 mm Hg erreieht ist. ]Vian erhi tzt anschlieBend mi t einem Bunsenbrenner , den man unter das Schiffchen stellt, bis das Material ent f lammt und 5 rain dariiber hinaus. Dalm schliel]t man die Appara tur fiber einen der H~hne an einen Gaschromato- graphen an und drfickt das gebfldete Gas hinfiber. Man kann auch die AnschluBteile zun~tchst mi t dem Gas dnrchspfilen und dann nur einen aliquoten Tell zur Analyse verwenden.

z Bull. Soc. chim. France 196~, 2077. Lab. Chim. Macromol. du C.N.I~.S. et Sect.Peintures et Vernis, Bellevue (S.-et-O.) und Lab. Ident i t~ Judiciah'e, Paris (Frankreich). URSULA BAVMX~

Dutch Beobaehtungen am Verbrennungsverlauf organiseher Sabstanzen bei der relativlconduktometrischen Simultanbestlmmung yon Kohlensto// und Schwe[el erhal ten E. PELL und I5. MALISSA ~ zusi~tzliche Informat ionen dutch langsame, gelenkte Verbrennung, wie sie du tch allm~hliehes Einschieben der Probe in die heiBe Zone (1350~ erreicht werden kann. An Stelle des raschen Anstieges der Registr ierkurve erh~| t man eine Reihe yon Stufen, die mit der jeweiligen Temperatur im Verbrenmmgsrohr in Beziehung gesetzt werden kSnnen. Bei manchen schwefel- hal t igen Verbindungen, wie Sulfonal, erh~lt man beim Einbr ingen in den kal ten Ofen und langsamen Anheizen nu t einen Bruchtei l der Sehwefelmenge, w~hrend die I-Iauptmenge unzersetzt vergast. Bei der Best immung des Schwefelgehaltes yon schweren Heiz61en erhi~lt man bei langsamer Verbrennung deutliche Stufen, wobei 350/0 des Schwefelgehaltes bei 200--500, der Rest bei 500--750~ verbrennen. Die bei 750--1350~ vergasten Riickst~nde sind prakt isch schwefelfrei.

1 Talanta (London) 9, 1056--1058 (1962). Inst . ana l . Chem. u. Mikrochem., T. H. Wien (0sterreich). L . J . OTTE~])ORFER

Wasserstoff in organisehen u kann nach G. F. A~IsI~:ovA und V. A. KLIMOVA 1 durch Verbrennung und eoulometrische Best immung des gebildeten und mi t P~O~ absorbierten Wassers bes t immt werden. - - Zur Analyse werden die 3- -5 nag Einwaagen im Verbrennungsrohr im 25--40 ml/min Sauers~offstrom, wie

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friiher beschrieben 2 verbrannt. 10--12 rain nach der Verbrennung wird die Elektro- lyse durchgefiihrt. W/~hlt man den Strom yon 30 mA, entspricht 1 sec 0,31338 #g Wasserstoff. Kohlenstoff wird titrimetrisch bestimmt. Als Beispiel wird die Analyse yon Saccharose und Naphthalin angegeben. Die Analysendauer ist 30--35 min. Die coulometrische Wasserbestimmung ermSglicht eine Automatisation der Elementar- analyse. Zur coulometrischen Wasserbestimmung wurden die elektrolytischen Zellen nach F. A. KEIDEL 3 mit P2Os-Film angewendet.

1 ~. anal. Chim. 18, 412--413 (1963) [Russisch]. (Mit engl. Zus.fass.) Zelinskij Inst. f. organ. Chemie, Akad. Wiss. d. UdSSR, Moskau. -- 2 KLI~OVA, V. A., u. T. A. ANTIPOVA: ~. anal. Chim. 16, 465 (1961); vgl. diese Z. 188, 56 (1962). - - a Analyt. Chemistry 31, 2043 (1959); vgl. diese Z. 177, 123 (1960). J. GASPARI~

Eine schnelle Mikrobestimmung yon Uran bei der Mikroanalyse yon Kohlenstoff und Wasserstoff beschreibt M. K. D~AMALETDIbVOVA 1. 3--5 mg Probe (organisches Uranylsalz) werden in einem kleinen Quarzgef/~9 in der iiblichen Weise naeh Koa~v~ 2 im Quarzrohr im Sauerstoffstrom yon 35--40 ml/min ver- brannt, Kohlendioxid und Wasser werden absorbiert und gewogen. Uran bleibt dabei als nichtfliichtige Asche in Form yon reinem UaOs zuriick und wird als solehes gewogen. Die Analyse dauert 35--50 rain. Uranylacetat, -nitrat und Calciumuranyl- succinat (verasch~ und gewogen als Calciumuranat) wurden nach diesem Verfahren analysiert. Der absolute Fehler der C-Bes[immung war hSchstens 0,070/0, der H- Bestimmung 0,17~ und der U-Bestimmung 0,23~ .

1 Zavodskaja Laborat. 29, 1175--1176 (1963) [Russisch]. Inst. f. Chemie, Akad. Wiss. der Kazakischen l~epublik (UdSSR). -- 2 KoR~vyu, M. 0., u. N. E. G]~L~A~: Neue Methoden der Mikroelementaranalyse (russisch). Goschimizdat (1949).

~ . BARTUSEK

Silicium in organischen Silieiumverbindungen einschlielllich der Alkoxysilane bestimmen A. P. KaE~xov, L. V. 2r167 und V. V. :KI~ASNO~EKOV 1 indem sie Si in H2SiF 6 iiberfiihren. Diese bildet in wasserfreiem Medium ein kristallinisehes Aditionsprodukt mit Benzidin, das alkalimetrisch ~itriert werden kann. Die Fluor- wasserstoffs/iure bildet diesen Niederschlag nieht. Wird SiO~. I-I20 mit einem bekannten Fluorwasserstoffs~ureiiberschul~ behandelt, kann nach der Abtrennung des Additionsproduktes mit Benzidin der Gehalt an Silicinm aus der Differenz alkalimetrisch indirekt ermittelt werden. -- Direkte Bestimmung. In ein 150 bis 200 ml-Poly/ithylengef/~l~ werden zu 10 ml der 0,3 n/~thanolischen LOsung yon I-IF 0,03--0,05 g Probe und nach 2 rain 10 ml l~ BenzidinlSsung in ~thanol zugege- ben. Der Niederschlag wird abfiltriert, mit Athanol gewaschen, in 150 ml heiBem Wasser aufgelSst und die H~SiF 6 mit 0,1 n Kalilauge gegen Phenolphthalein titriert. Parallel wird eine BlindlSsung behandelt. Das Verfahren ist auch ffir die Bestimmung yon Silicium in polymeren organischen Silicinmverbindungen anwendbar.

1 Zavodskaja Laborat. 29, 924--926 (1963) [Russisch]. L. S o ~

Eine Methode zur Mikrobestimmung yon Diazostickstoff beschreiben N. KV~IMI~E, H. UGAJI2q und M. NAKAMXaV 1. Als Apparatur wird die zur Mikro- Dumas-Bestimmung fibliche Anordnung verwendet, welehe mit einer leeren Ver- brenungsrShre ausgeriistet ist. Die Probe wird in ein Platinschiffchen eingewogen, mit Kupfer(I)-oxidpulver versetzt und mit konz. Salzs~ure, welohe aus einer kleinen Glasampulle zugegeben wird, iiberschiehtet. Die Zersetzung der Diazoniumverbin- dungen erfolgt bei 200 ~ C im Kohlendioxidstrom, wobei der entstehende Stickstoff im Azotometer aufgefangen wh'd. Bei Serienanalysen werden wechselweise zwei Azoto- meter verwendet. Andere Stickstoffverbindungen entwickeln unter den angegebenen

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