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WATT `n EILAND WATT `n EILAND 4-1/2008 S P I E K E R O O G - SPÖKENKIEKER Marco Bode - EILAND & LÜ Frühlingserwachen auf der Insel, Heiraten auf Spiekeroog, Foto- und Gedichtwettbewerb - INKIEK Managerseminare, Künstler-Porträt Sooki und Prof. Matthias Koeppel, PaperRoads, Franzosenschanze - BUTEN & BINNEN 2. Spiekerooger Runde, SkySails, Historischer Flugplatz - MIT KOPP UN SINN GENEITEN Frühlingsangebote, Rezept von Lars Haberlach - WATT´N EILAND FÖR DE LÜTTJEN Bastel- und Buchtipps für die Osterzeit -

Watt`n Eiland 4-1/2008

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Für Spiekeroog-Liebhaber erscheint seit Mai 2007 regelmäßig das Insel-Magazin „Watt’n Eiland“. Geschichten von und über Spiekeroog, Einblicke in die Inselgeschichte und Ausblicke in die Zukunft: Mit der Frühjahr-, Sommer-, Herbst- und Winterausgabe möchten wir Insel-Fans durch ihr „Spiekeroog-Jahr“ begleiten.

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  • WATT `n EILAND

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    4-1

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    08

    S P I E K E R O O G

    - SPKENKIEKER Marco Bode - EILAND & L Frhlingserwachen auf der Insel, Heiraten auf Spiekeroog, Foto- und Gedichtwettbewerb - INKIEK Managerseminare, Knstler-Portrt Sooki und Prof. Matthias Koeppel, PaperRoads, Franzosenschanze - BUTEN & BINNEN 2. Spiekerooger Runde, SkySails, Historischer Flugplatz - MIT KOPP UN SINN GENEITEN Frhlingsangebote, Rezept von Lars Haberlach - WATTN EILAND FR DE LTTJEN Bastel- und Buchtipps fr die Osterzeit -

  • Impressum:

    Kontakt: Watt `n Eiland

    Martinistr. 34, 28195 Bremen

    E-Mail: [email protected]

    Redaktion und Produktion: Marcus Duroldt, Verena Frank, Iris Kruse

    Konzeption: Harriet Eversmeyer, Verena Frank

    Mitarbeit: Timo Cyriacks, Marcus Duroldt, Harriet Eversmeyer,

    Judith Remke, Christof Schramm

    Fotos: Robert Geipel (sofern nicht anders ausgezeichnet)

    Grafische Gestaltung & Realisation: Anke Wragge Werbebro

    Druck: Text Team, Medien und Druck, Oldenburg

    Mrz 2008, 10.000 Exemplare

  • Diese Ausgabe des Spkenkiekers mag sich von frheren ein wenig unterscheiden, vor allem deshalb, weil ich alles andere

    als ein Spiekeroog-Experte bin. Nur zwei Mal habe ich die Insel besucht, und das zweite Mal (zur Spiekerooger Runde!)

    war kaum mehr als ein Tagesausflug.

    Trotzdem schaffte es diese Insel, mich sehr schnell in ihren Bann zu ziehen und bleibende Erfahrungen zu hinterlassen. Wo-

    ran liegt das? Wahrscheinlich zunchst daran, dass man in eine wunderbar berschaubare Welt eintaucht, sobald man

    Spiekeroog betritt und Grostadt und Hektik hinter sich zurck lsst. In wenigen Tagen fand ich immer wieder Vertrautes,

    schon Gesehenes, einfach weil es auch nicht stndig etwas Neues geben muss.

    Weniger ist mehr - selten allerdings passt das Sprichwort besser als hier, denn das Wenige hilft, sich auf das Wesentliche

    zu konzentrieren.

    Am Besten erlebt man die wohltuende Vertrautheit Spiekeroogs zusammen mit Kindern, denn ihre Augen sehen darin viel

    weniger als erwachsene Augen etwas Kleines und Enges, sondern viel mehr etwas Schnes und Groes. Und ihre kleinen

    Herzen spren noch deutlicher als unsere das Gefhl der Geborgenheit.

    Mit einiger Bewunderung, aber auch mit ein wenig Skepsis schaue ich auf die Menschen, die wirklich dauerhaft auf

    Spiekeroog leben und nicht nur, wie wir Touristen, kurz eintauchen in dieses Lebensgefhl der Insel.

    Bei meinem letzten Besuch traf ich - im Rahmen der Spiekerooger Runde - zum Beispiel einige Schler der Hermann Lietz-

    Schule (seid herzlich gegrt!) und erfuhr einiges Interessantes aus ihrem Alltag im Inselinternat. Sie fhren offensicht-

    lich ein anderes Leben als ihre Altersgenossen in Bremen oder Hamburg, ja selbst anders, als ich es in einem kleinen Dorf

    in Sd-Niedersachsen erlebt habe.

    Ich wei nicht, ob sie alle glcklich sind, aber es spricht fr diese offenen, jungen Insulaner, dass sie einem Tagesgast wie

    mir so viel von sich erzhlt haben. Und spricht das nicht auch fr Spiekeroog?

    Marco Bode

    SPKENKIEKER MARCO BODE

    5

    DAS WENIGE HILFT, SICH AUF DAS WESENTLICHE ZU KONZENTRIEREN.

  • FRHLINGSERWACHEN AUF SPIEKEROOG

    EILAND & L

    6

  • 7WATT `n EILAND

  • Ja, ich will. Ich will da, wo die

    Vgel frhlich singen und das

    Meer im ewigen Rhythmus

    rauscht. Wo sich das Land grn

    voller Hoffnung prsentiert, die

    Sonne sich im lieblichen Abend-

    rot sanft ins Wasser taucht und

    der blaue Himmel von endloser

    Treue und tiefer Harmonie

    zeugt. Ja, ich will auf Spie-

    keroog. Die Nordseeinsel ist

    nicht nur ein geschtzter Ur-

    laubsort, sondern berdies ein

    beliebter Platz zum Heiraten.

    60 bis 70 Paare lassen sich

    bei uns pro Jahr trauen, sagt

    Margret Bauer, Standesbe-

    amtin der Gemeinde Spieker-

    oog und selbst natrlich mit

    einem Ur-Spiekerooger verhei-

    ratet. Im Inselmuseum, zwi-

    schen glitzerndem Bernstein

    und stattlichen Schiffsmodel-

    len, schreiten die strahlende

    Braut und der stolze Brutigam

    vor die hohe Instanz: Ja, ich

    will. Der Bund frs Leben wird

    hier geschlossen. Und nur ei-

    nen Ringwurf entfernt ldt der

    groe weie Sandstrand zum

    Tanzen ein, strahlt die idyllische

    Dorfatmosphre auf die Hoch-

    zeitsgesellschaft aus und sind

    Hotels bestens darauf vorberei-

    tet, den glcklichen Gsten ein

    rauschendes Fest zu ermgli-

    chen. Ein Fest frs Leben. Ja,

    ich will.

    Wir machen diesen beson-

    deren Tag fr das Brautpaar

    auch zum schnsten Tag,

    verspricht Stefanie Popp, die

    sich im Namen des Apartho-

    tels Spiekerooger Leidenschaft

    um die Organisation der Hoch-

    zeitsfeiern verdient macht. Die

    Ausrichtung der Feier, das Zu-

    sammenstellen des Unterhal-

    tungsprogramms, die Buchung

    der bernachtungen, darauf

    braucht das Brautpaar keine

    Kraft zu verwenden, das ber-

    nehmen die engagierten Mitar-

    beiter der Spiekerooger Leiden-

    schaft. Unser Klassiker ist der

    8

    EILAND & LJA, ICH WILL: DEN SCHNSTEN TAG DES LEBENS

    Heiraten auf Spiekeroog - etwas ganz Besonderes

  • 9Honeymoon fr Verliebte,

    schwrmt Doris Vielgut von

    der Aparthotel-Direktion, das

    sind vier bernachtungen in

    einer romantisch dekorierten

    Umgebung, auf Wunsch mit

    einem reichhaltigen Langschl-

    fer-Frhstck auf dem Zim-

    mer. Falls die Hochzeitsnacht

    lnger ausfllt zum Beispiel. Ein

    herzliches Fnf-Gnge-Men

    im Kerzenschein, der Champa-

    gner zur Begrung und eine

    kuschelige Kutschfahrt ber die

    Insel sind in dem Heiratspaket

    auf jeden Fall enthalten. Dazu

    fllt einem die Antwort leicht.

    Ja. Ja, ich will.

    Echte Insulaner und deren enge

    Familienmitglieder knnen per

    se in den Genuss kommen, sich

    in der Alten Inselkirche vermh-

    len zu drfen. Das ist Einhei-

    mischen vorbehalten, damit es

    ein wirkliches Ritual bleibt,

    sagt Inselpastor Joachim Breit-

    haupt und erlaubt doch eine

    Ausnahme: Dieses Privileg

    drfen auch jene genieen, die

    nachweislich eine ganz beson-

    dere Verbindung zur Insel ha-

    ben. Diesen engen Draht zu

    Spiekeroog brachten Catharine

    und Robert Haertel mit. Sie ha-

    ben sich getraut und berichten

    im Wattn Eiland-Interview von

    ihrem schnsten Tag. Trauen

    Sie sich auch?

    Eine einzigartige Atmosphre an einem einzigartigen Tag, der unvergessen bleibt.

    Folgende Ansprechpartner

    stehen Ihnen gerne

    mit Rat und Tat zur Verfgung,

    wenn Sie sagen: Ja, ich will:

    Standesamt Spiekeroog

    Telefon: 04976 - 9193-333

    Galerie- und Knstlerhaus

    Spiekeroog

    Telefon: 0421 - 460 444 40

    Spiekerooger Leidenschaft

    Apart-Hotel, Residenzen

    Noorderpad 6

    26474 Spiekeroog

    Tel. 04976 - 70 60 0

    Fax 04976 - 70 60 99

    [email protected]

    www.spiekeroooger-leidenschaft.de

  • HEIRATSANTRAG

    AUF HERZENDECKE AM STRAND

    Die bse Schwiegermutter

    gibt es bei Ihnen nicht. Im

    Gegenteil: Die Frau Mama

    hat geschickt eingefdelt,

    was auf Spiekeroog seinen

    romantischen Hhepunkt

    hatte. Wie war das damals

    genau?

    Catharine Haertel: Meine Mut-

    ter hat den Liebesengel ge-

    spielt. Unter einem Vorwand

    arrangierte sie ein Treffen zwi-

    schen Robert und mir. Das war

    im Januar 2005 lief aber aus

    zeitlichen Grnden doch weni-

    ger erfolgreich ab, als sie das

    eigentlich geplant hatte.

    Was hat denn nicht funkti-

    oniert?

    Robert Haertel: Ich war gera-

    de dienstlich unterwegs und

    musste schnell zum nchsten

    Termin. Trotz des nur kurzen

    Beisammenseins knisterte es

    aber zwischen Catharine und

    mir. Aus dem geplanten Kaffee-

    trinken ist spter eine Einladung

    zum gemeinsamen Kochen ge-

    worden. Schlielich geht Liebe

    doch durch den Magen.

    Das wirklich perfekte Din-

    ner also, wenn man Sie bei-

    de heute ansieht. Und als

    verliebtes Prchen haben

    Sie sich dann Spiekeroog als

    Urlaubsdomizil ausgesucht,

    weil man hier romantische

    Spaziergnge unternehmen

    kann?

    Oder wer hatte dieses Mal

    seine Finger im Spiel?

    Catharine Haertel: Das war

    mein Onkel. Unglaublich, aber

    wahr, ja. Er gab mir damals

    den Tipp fr unseren ersten

    gemeinsamen Urlaub. Anfang

    Oktober 2005 kamen wir dann

    also nach Spiekeroog.

    Robert Haertel: Wir hatten

    herrliches Wetter, viel Son-

    nenschein und genossen diese

    einmalige Atmosphre. Spie-

    keroog hat uns sofort in seinen

    Bann gezogen. Seit diesem be-

    sonderen ersten Mal sind wir

    jedes Jahr wiedergekommen,

    manchmal auch zwei Mal im

    Jahr und immer wieder ist es

    schn, hier zu sein.

    10

    Heiratsantrag, Hochzeit, Flitterwochen fr die besonderen

    Momente des Lebens whlten Catharine und Robert Haer-

    tel (Foto links) Spiekeroog aus. Nur das Kennenlernen hatte

    noch auf dem Festland arrangiert werden drfen. Im Wattn

    Eiland-Interview erzhlen die Inselfans ihre romantische Ge-

    schichte.

    INTERVIEW

  • HEIRATSANTRAG

    AUF HERZENDECKE AM STRAND Beim nchsten Mal werden Sie dann ja sogar zu dritt

    sein

    Robert Haertel: Ja, in diesem

    Sommer machen wir zum er-

    sten Mal mit dem Nachwuchs

    Urlaub auf Spiekeroog. Unsere

    Tochter Neele Philine kam am

    20. Dezember zur Welt.

    Bei dieser gewachsenen Lie-

    be zu Spiekeroog kam fr

    Sie also kein anderer Ort

    zum Heiraten in Frage oder

    doch?

    Catharine Haertel: Wir haben

    gleich bei unserem ersten Be-

    such geflachst, dass wir hier

    einmal heiraten werden.

    Robert Haertel: Robert hat mir

    dann tatschlich im Mai 2007

    auf Spiekeroog einen wunder-

    bar romantischen Heiratsan-

    trag gemacht.

    Mnner und wunderbare

    Romantik nun sind wir

    aber gespannt. Was hat er

    auf die Beine gestellt, dass

    Sie Ja sagten?

    Catharine Haertel: Er hatte am

    Strand eine tolle Decke voller

    Herzen ausgebreitet auf der

    zahllose Teelichter standen

    und funkelten. Wir blickten ge-

    meinsam in die untergehende

    Sonne als er mich dann gefragt

    hat. Das war so schn, da kann

    man natrlich gar nicht anders

    als inbrnstig Ja! sagen.

    Am 21. September 2007 lu-

    teten die Glocken fr Sie.

    War der besondere Tag fr

    Sie beide so schn, wie Sie

    sich das erhofft hatten?

    Das bleibt unvergesslich. Wir

    waren schon etwas vorher nach

    Spiekeroog gekommen und

    blieben auch nach der Hoch-

    zeit noch fr einige Tage. An

    unserem Hochzeitstag setzten

    am Vormittag unsere 38 G-

    ste geschlossen mit der Fhre

    ber. Punkt 12 Uhr haben wir

    uns standesamtlich trauen las-

    sen, vier Stunden spter auch

    kirchlich

    Robert Haertel: Ja, und in der

    Zwischenzeit haben wir alle

    gemeinsam im Inselzauber

    gegessen. Die eigentliche Feier

    begann dann gegen halb acht

    Uhr abends im Galerie- und

    Knstlerhaus. Bis in die fr-

    hen Morgenstunden haben

    wir gegessen, frhlich getanzt

    und es uns so richtig gut gehen

    lassen. Das hat allen bestens

    gefallen. Wenn wir darber

    sprechen, schwrmen unsere

    Gste noch heute vom her-

    vorragenden Service und der

    frstlichen Mahlzeit.

    Vielen Dank fr das nette

    Gesprch. Wir wnschen Ih-

    nen dreien jetzt weiterhin

    alles Gute!

    WATT `n EILAND

    Ob

    Leidenschaft erleben

    oder

    den Inselzauber am Strand

    genieen,

    lassen Sie diesen Tag

    unvergesslich

    werden.

  • Spiekeroog ist der ideale Platz

    fr Heiratswillige, soviel steht

    fest. Denn es sind nicht nur

    die schne Umgebung und die

    idyllische Dorfatmosphre, die

    die Insel attraktiv machen, son-

    dern auch ein liebenswerter al-

    ter Brauch: Beim traditionellen

    Wurstlopen ziehen an einem

    Tag im Januar als Knig, Braut

    und Brutigam verkleidete Ju-

    gendliche der Insel von Haus

    zu Haus und sammeln Ses

    und andere Kstlichkeiten.

    Auch Bares und die eine oder

    andere Dauerwurst finden

    sich in der Kollekte, daher der

    Name dieses Laufes durch die

    Gemeinde Spiekeroog. Mit

    den gesammelten Schtzen

    rstet sich der Nachwuchs fr

    die verbleibende Zeit bis zum

    Frhling oder Sommer, dann

    wird vom Gewinn in der

    Regel noch ein kleiner Ausflug

    organisiert.

    Diese echte Spiekerooger Tra-

    dition geht auf einen jungen

    Insulaner namens Hank de

    Vries zurck. Der Seemann

    war meist drei Viertel des Jah-

    res fern der Heimat auf einem

    Walfnger unterwegs und

    jagte den groen Meeressu-

    gern hinterher. Einmal geriet

    12

    EILAND & LWURSTLOPEN VON BRAUTPAAR UND KNIG SPIEKEROOGER TRADITION

  • 13

    die Besatzung jedoch in einen

    solchen Sturm, dass der Wal-

    fnger Schiffbruch erlitt und

    sank. Hank de Vries konnte

    sich an Land retten und lief

    von Schleswig-Holstein zu-

    rck nach Spiekeroog. Da er

    zu allem Unglck durch den

    Untergang keine Heuer er-

    halten hatte, fehlten ihm die

    Mittel um seine auf ihn war-

    tende Braut zu heiraten. Doch

    die Spiekerooger kamen ihm

    zu Hilfe und sammelten - in

    Anlehnung an diesen Zweck

    verkleidet als Brautpaar - Geld

    und Sachgegenstnde. Dauer-

    wrste erwiesen sich in jener

    Zeit auf Grund ihrer langen

    Haltbarkeit als besonders

    beliebte Gabe zur Unterstt-

    zung. Genau lsst sich dieser

    Vorfall nicht datieren, fest

    steht aber, dass seitdem diese

    Sammelaktion regelmig von

    den Spiekeroogern wiederholt

    wurde und unter dem Namen

    Wurstlopen Eingang in den

    Sprachgebrauch gefunden

    hat. Im Laufe der Zeit wurde

    von einem Inselpastor auch

    noch ein Knig hinzu erfun-

    den, der seitdem die Sam-

    melnden untersttzt. Genaue

    Grnde fr diese Verstrkung

    sind bis heute unbekannt.

    Ein schner Brauch auf Spie-

    keroog, der den Sprung in die

    Moderne geschafft hat und

    von den Lehrern und Schlern

    der Inselschule gelebt wird.

  • 14

    1. Preis im Fotowettbewerb: Dagmar Pradel, Hooksiel

    EILAND & L

    Der Blick geht weit in die Ferne.

    Sonnenstrahlen brechen sich in

    Millionen von Schneeflocken.

    Der Himmel zeigt sich in den

    buntesten Farbkombinationen.

    Einsame Wege, die malerisch ins

    Nirgendwo fhren. Dies sind nur

    einige der Impressionen, die un-

    sere Leser beim Fotowettbewerb

    von Watt n Eiland eingefangen

    haben. Auch wenn sich drauen

    inzwischen die ersten Blten

    und Knospen zeigen, diese

    Kompositionen geben noch ein-

    mal die gesamte Schnheit der

    kalten Jahreszeit auf Spiekeroog

    wieder. Die Jury hatte es sicht-

    lich schwer, einen Sieger aus

    den zahlreichen und rundweg

    hochklassigen Einsendungen zu

    kren.

    Am Ende stand die Entscheidung

    fest: Dagmar Pradel aus dem

    Nordseebad Hooksiel in der ost-

    friesischen Gemeinde Wanger-

    land berzeugte die Jury beson-

    ders mit ihrem Blick fr schnes

    Licht. Die Bildmotive zeugen

    von einem guten fotografischen

    Gespr, erklrt Jurymitglied

    Robert Geipel, Studioleiter des

    Werbefotostudios CEWE Color.

    Die freiberufliche Fotografin Ann

    Gabrysch ergnzt: Uns hat be-

    sonders das Bild mit den witzig

    in den Dnen versteckten Hu-

    sern gefallen, das sie auf dem

    Weg zur Hermann Lietz-Schule

    geschossen hat. Ein sehr ein-

    faches aber gerade dadurch sehr

    wirksames und stimmungsvolles

    Bild. Auch das Foto vom alten

    Hafenanleger mit den im Was-

    ser verschwindenden Gleisen

    beeindruckte die Juroren. Martin

    Timm, seit 1995 freier Trainer im

    Bereich Fototechnik und Gestal-

    tung und drittes Jurymitglied:

    Hier gefllt uns das Mono-

    chrome, das sich nicht einfach

    einer Epoche zuordnen lsst. Es

    wirft die Frage auf: Wann wurde

    es aufgenommen?

    Dagmar Pradel kann sich als Sie-

    gerin einen der begehrten Kurse

    FOTOWETTBEWERB: DIE SCHNSTEN WINTERFOTOS SPIEKEROOGS

  • 15

    des Galerie- und Knstlerhauses aussuchen. Das gesamte Team von

    Watt n Eiland gratuliert ganz herzlich zu diesem besonderen Preis.

    Ich hatte die Fotos am ersten Tag unseres Urlaubs geschossen, ganz

    ohne Hintergedanken. Nun ist die Freude natrlich umso grer,

    strahlt die Blindenlehrerin aus Hooksiel in der ostfriesischen Gemeinde

    Wangerland. Die Fotos stammen aus der Vorweihnachtszeit. Spie-

    keroog ist fr mich immer eine Reise wert - auch im Winter. Deswe-

    gen setze ich des fteren fr einen Kurzurlaub ber, so Pradel, die

    bei der breiten Angebotspalette des Galerie- und Knstlerhauses nun

    vor einer schwierigen Entscheidung steht. Eine willkommene Gele-

    genheit, von den Profis zu lernen und mir den einen oder anderen

    Trick abzuschauen, freut sich die Hobbyfotografin.

    Allen Teilnehmern am Wettbewerb ein herzliches Dankeschn. Auch

    wenn es dieses Mal nicht geklappt hat, die nchste Gewinnchance

    wartet schon: Passend zur Jahreszeit sucht Watt n Eiland dieses Mal

    das schnste Frhlingsgedicht.

    15

    DIE SCHNSTEN

    FRHLINGSGEDICHTE GESUCHT

    Winter ad, den Lenz ich kommen

    seh Hobbypoeten aufgepasst:

    Watt n Eiland ruft wieder zum Mit-

    machen auf. Dieses Mal stehen in ly-

    rische Verse, Strophen und Reime ge-

    gossene (Sinn-)Bilder im Mittelpunkt.

    Ihr Gedicht zum Thema Frhling auf

    Spiekeroog hat wieder die Chance

    auf den Gewinn eines Gutscheins fr

    einen Kurs Ihrer Wahl im Galerie- und

    Knstlerhaus Spiekeroog.

    Der Fantasie sind auch dieses Mal

    keine Grenzen gesetzt. Einfach losle-

    gen ohne Scheu vor dem leeren Blatt

    Papier. Ob lockerer Vierzeiler oder

    streng geformtes Sonett, ob feier-

    liche Ode oder kurzes Epigramm,

    hinsichtlich Form und Lnge existie-

    ren keine Beschrnkungen. Greifen

    Sie zu Block und Feder und lassen

    Sie sich am Besten inmitten der na-

    trlichen Inselwelt inspirieren. Ihr

    bestes Werk oder eine Auswahl Ihrer

    schnsten Gedichte schicken Sie uns

    entweder per E-Mail an

    [email protected] oder

    per Post an die unten stehende

    Adresse.

    Einsendeschluss ist der 15. Mai 2008.

    Redaktion WATT `n EILAND

    Kennwort: Gedichtwettbewerb

    Martinistrae 34 28195 Bremen

    PoesieGEDICHTWETTBEWERBM

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    Ver

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    Nut

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    Dagmar Pradel, Hooksiel

  • 16

    INKIEKAUSZEIT MIT MEHRWERT SEMINARE UND TAGUNGEN IM GALERIE- UND KNSTLERHAUS

    Ein Leben mit Wind und Gezeiten ist fr Spiekerooger selbstverstndlich:

    Wie der stets wiederkehrende Ablauf von Ebbe und Flut und das Erleben

    von Sturm und Flaute auch Menschen im Arbeitsleben inspirieren und un-

    tersttzen kann, erfahren Teilnehmer beim Besuch eines Strandkorb-Semi-

    nars. In Kooperation mit der im niederschsischen Wardenburg ansssigen

    Akademie Nordwest bietet das Galerie- und Knstlerhaus auf Spiekeroog

    jetzt auch auergewhnliche Weiterbildungsseminare an, die gezielt auf

    die Bedrfnisse von Fach- und Fhrungskrften ausgerichtet sind. In der

    ganz besonderen Inselatmosphre werden beispielsweise Wege zu effek-

    tivem Zeitmanagement oder Mitarbeiterfhrung vermittelt. Auerdem

    knnen Unternehmen die grozgigen und hellen Rumlichkeiten des

    Galerie- und Knstlerhauses auch fr firmeneigene Seminare und Work-

    shops sowie Tagungen nutzen.

  • 17

    Meer und Strand, Wasser und

    Wellen, Luft und Licht, Ruhe

    und Abgeschiedenheit machen

    Spiekeroog zu einem ganz be-

    sonderen Ort, an dem beruf-

    lich stark geforderte Manager

    und Fhrungskrfte abschal-

    ten knnen. Denn ein Insel-

    Aufenthalt bedeutet nicht nur

    fr den Normal-Urlauber

    Erholung in einmaliger Natur.

    Die gelassene Inselatmosph-

    re ohne Autoverkehr, Hektik

    und Terminstress setzt einen

    bewussten Gegenpol zum tg-

    lichen Arbeitsalltag, wirkt im

    positiven Sinne ansteckend und

    trgt zur aktiven Entspannung

    bei. Wer bewusst abschaltet

    und durchatmet, ffnet sich

    gleichermaen fr Neues. Die

    Insel Spiekeroog mit ihrer ei-

    genen kleinen Welt ist deshalb

    ein idealer Ort zur beruflichen

    Fort- und Weiterbildung.

    Erlebtes Lernen und

    Vermittlung von soft skills

    Whrend das Galerie- und

    Knstlerhaus Achter dDiek

    direkt hinter dem Deich die

    Rumlichkeiten zur Verfgung

    stellt, ist die Akademie Nord-

    west fr die Kursinhalte verant-

    wortlich. Zwlf verschiedene

    Seminare unter dem Motto

    Auszeit mit Mehrwert wer-

    den zunchst angeboten. Die

    inhaltliche Themenpalette

    reicht von Rhetorik, Team-

    und Projektentwicklung ber

    Konfliktmanagement oder in-

    terkulturelle Kommunikation

    bis hin zu kreativen Problem-

    lsungsanstzen und Stress-

    bewltigung. Auf die Vermitt-

    lung so genannter soft skills,

    also sozialer Kompetenzen,

    durch erlebtes Lernen legt

    die Akademie Nordwest dabei

    besonderen Wert. Weiter-

    bildung verstehen die erfah-

    renden Coaches als Weg zu

    mehr Eigenverantwortlichkeit

    die Seminare geben deshalb

    eine Anleitung zur aktiven

    und selbstbestimmten Gestal-

    tung des eigenen Berufsall-

    tags, indem sie verschiedene

    Perspektiven und Strategien

  • aufzeigen und neue Wege er-

    ffnen. Um soft skills wie Wahr-

    nehmungsfhigkeit, Disziplin,

    Umgangsformen, Hflichkeit,

    Freundlichkeit, Charisma, Aus-

    strahlung, Dynamik, Motiva-

    tion und interkulturelle Kom-

    petenz zu vermitteln, gehen

    die Coaches didaktisch unge-

    whnliche Wege und frdern

    damit das kreative Potenzial

    der Kursteilnehmer: Beispiels-

    weise arbeiten sie mit Effekten

    wie berraschung, Neugier

    oder dem eigentlich kindlichen

    Spieltrieb. In Kombination mit

    der Insel als einmaligem Veran-

    staltungsort fr diese Seminare

    ist der Weg fr einen ganz au-

    ergewhnlichen Bildungsauf-

    enthalt mit entsprechendem

    Mehrwert frei.

    Das kreative Angebot des

    Galerie- und Knstlerhauses

    nutzen

    Horizonte zu erffnen, Kre-

    ativitt und Kommunikation

    zu frdern, ist die zentrale

    Zielsetzung des Galerie- und

    Knstlerhauses: Begegnungen

    vielfltiger Art, etwa bei ver-

    schiedenen Kunst- und Mei-

    sterkursen oder Angeboten zu

    Entspannung, Tanz, Sport und

    Bewegung, haben das Haus

    seit Erffnung im Sommer

    vergangenen Jahres zu einer

    zentralen Anlaufstelle auf der

    Insel gemacht. Kurse zu ge-

    sellschaftlich relevanten The-

    men wie Kunst und Architek-

    tur, Musik und Literatur, Klima

    und Umweltschutz oder Ethik

    und Philosophie finden unter

    dem Titel Campus am Meer

    gerade in den Wintermonaten

    regen Zulauf. Kunstausstel-

    lungen runden das kreative

    Ambiente des Hauses ab.

    In den grozgig konzipierten,

    lichtdurchfluteten Rumen fin-

    den sowohl Seminarteilnehmer

    als auch Trainer ein ideales Um-

    feld zur Vermittlung der Kurs-

    inhalte.

    Und wer mchte, kann seinen

    Weiterbildungsaufenthalt kre-

    ativ ergnzen. Natrlich steht

    das abwechslungsreiche Ange-

    bot des Galerie- und Knstler-

    hauses auch den Strandkorb-

    Seminarteilnehmern offen.

    Spezielle Kreativangebote

    fr Firmenteams

    Ergnzend knnen Seminar-

    teilnehmern auch spezielle und

    individuell zusammengestellte

    Kreativinhalte oder techniken

    vermittelt werden. Das bietet

    sich insbesondere dann an,

    wenn beispielsweise ein gan-

    zes Firmenteam einen Weiter-

    bildungsaufenthalt bucht. Die

    Palette der kreativen Veran-

    staltungen ist gro, unter ih-

    nen etwa Malerei, Grafik, Bild-

    hauerei, Schmuckgestaltung

    und Radiertechniken. Auch eine

    Eine Anmeldung und Beratung ist ber die Akademie Nordwest mglich.

    Auch Fragen zu Anreise oder Unterkunft werden hier kompetent beantwortet.

    Ansprechpartnerin: Anne Bohlen, Akademie Nordwest

    Patenbergsweg 7, 26203 Wardenburg, Tel.: (04407) 717 825, Fax: (04407) 922 709

    E-Mail: [email protected], www.akademie-nordwest.de

    18

  • niveauvolle Unterhaltung kommt in

    den Abendstunden nicht zu kurz,

    denn im stilvoll eingerichteten

    Forum finden regelmig Kon-

    zerte, Lesungen, Kleinkunst oder

    Theaterauffhrungen statt.

    Eingefahrene Denkmuster ver-

    lassen und neue Wege gehen

    Insellage, endloser Horizont,

    Ruhe, Abgeschiedenheit und die

    Urwchsigkeit von Natur und Ar-

    chitektur: Spiekeroog bietet ein

    ideales Umfeld, den Geist zu be-

    flgeln und eingefahrene Denk-

    muster und Handlungsstrukturen

    zu verlassen. Das Team des Gale-

    rie- und Knstlerhauses informiert

    Sie gern ber Mglichkeiten,

    dieses Potenzial zur persnlichen

    und beruflichen Weiterentwick-

    lung zu nutzen.

    Gern senden wir Ihnen unsere Tagungsunterlagen.

    Kontakt: Sandra Wiedau

    Galerie und Knstlerhaus Spiekeroog GmbH

    Geschftsstelle Bremen

    Martinistrae 34 28195 Bremen

    Tel.: + 49. (0) 421 - 522 590 - 33

    Fax: + 49. (0) 421 - 522 590 - 10

    [email protected]

    www.kuenstlerhaus-spiekeroog.de

    19

    Die Rumlichkeiten des Galerie- und Knstlerhaus knnen von

    Interessenten auch zur firmeneigenen Weiterbildung angemietet

    werden. Unternehmen knnen ihre eigenen Trainer mitbringen.

  • 20

    Auf der Insel, die eine beson-

    dere Begegnung mit dem Licht

    ermglicht, fhlen sich Sooki

    und Prof. Matthias Koeppel

    mittlerweile wie zu Hause. Seit

    Jahren verbindet das Berliner

    Knstler-Ehepaar eine groe

    Liebe mit der grnen Nord-

    seeinsel Spiekeroog. Neben

    dem Erholungswert und der

    unbeschreiblichen Ruhe, die

    sie hier in ihrem Urlaub genie-

    en, bietet ihnen das idyllische

    Eiland Naturerlebnis und Inspi-

    ration. Mit Aquarell-Set und

    Skizzenblock ausgerstet, sind

    die Koeppels nahezu bei jedem

    Wetter unterwegs, um fr ihre

    Bilder Impulse aufzunehmen.

    Seit Juni 2007 fhrt sie jetzt

    auch ihre Dozententtigkeit im

    Galerie- und Knstlerhaus re-

    gelmig nach Spiekeroog.

    Die wilde Ursprnglichkeit

    der Natur, die unberhrte

    Landschaft der Insel in zarter

    Aquarellmalerei auf das Papier

    zu bannen, ist die Spezialitt

    von Sooki Koeppel. Aus erster

    Hand knnen Interessierte ne-

    ben Aquarellmalerei auch die

    koreanische Tuschmalerei von

    der 1954 in Seoul/Korea gebo-

    renen Malerin lernen. Mit einer

    sehr persnlichen Betreuung

    untersttzt Sooki Koeppel die

    Kursteilnehmer in der Som-

    merakademie darin, ihre eige-

    ne Handschrift zu finden. Seit

    1981 ist sie als freischaffende

    Knstlerin aktiv, ab 1985 in

    der Berliner Kunstszene, wo sie

    auch ihren Mann kennenlernte.

    Mit ihm verbindet sie nicht nur

    die gemeinsame Tochter Mi-

    Youn Mathilde, sondern auch

    die Galerie SMK, die sie in

    Berlin betreiben. Jhrlich ver-

    anstaltet das Knstlerpaar zwei

    bis drei Ausstellungen, die ihre

    aktuellen Werke zeigen.

    Prof. Matthias Koeppel ist einer

    der bedeutendsten Realisten

    der Gegenwart. Ausdrucks-

    starke Himmelspanoramen in

    ihrem atmosphrischen Far-

    benspiel sind sein Markenzei-

    chen am liebsten fein abge-

    stuft in l. Spiekeroog, Bhne

    gewaltiger Naturschauspiele,

    ist fr den Himmel-Spezialisten

    deshalb ein idealer Ort. Neben

    seiner filigranen, sehr realis-

    tischen Malweise und manch-

    mal einem ironischen Detail ist

    es stets die berdimensionale

    Weite des Himmels, die den

    Blick des Betrachters immer

    wieder aufs Neue fesselt. Auf

    Insel-Streifzgen und im Ate-

    lier des Galerie- und Knstler-

    hauses knnen Interessierte im

    Workshop Unter hohen Him-

    meln an der umfangreichen

    INKIEKIMPRESSIONEN UNTER HOHEM HIMMELKNSTLERPORTRAIT - SOOKI UND PROF. MATTHIAS KOEPPEL

    Matthias Koeppel, Als Picasso auf Spiekeroog war 2006

  • Erfahrung des Knstlers parti-

    zipieren. Eine Auswahl seiner

    Werke aus den 90er Jahren bis

    zur Gegenwart zeigt die Aus-

    stellung Berliner Realismus,

    die vom 1. August bis zum 25.

    September in der Galerie des

    Knstlerhauses zu sehen ist.

    Matthias Koeppel wird per-

    snlich durch die Ausstellung

    fhren.

    1937 in Hamburg geboren,

    studierte Matthias Koeppel

    Malerei an der Hochschule fr

    bildende Knste in Berlin und

    wurde hier 1960 zum Meister-

    schler ernannt. Als freischaf-

    fender Maler und Bhnenmaler

    war er fr Oper und Fernsehen

    ttig. 1972 wurde Koeppel

    selbst Dozent seiner ehema-

    ligen Schule, der Hochschu-

    le fr Knste. Seit 1981 ist er

    Professor fr Zeichnen und

    Malen am Fachbereich Archi-

    tektur der Technischen Univer-

    sitt in Berlin. Zahlreiche Preise

    krnten seine Arbeit. Im Mai

    1998 wurde ihm in Berlin vom

    damals regierenden Brger-

    meister Eberhard Diepgen das

    Bundesverdienstkreuz ber-

    reicht. Nicht nur als Vertreter

    des Realismus hat er sich ei-

    nen Namen gemacht, sondern

    auch als Chronist des Berliner

    Stadtlebens, insbesondere zur

    Zeit der Wende.

    Am historischen 9. November

    1989 eilte der passionierte Ma-

    ler mit Smoking und Trenchcoat

    spontan von einer Geburtstags-

    feier zum Brandenburger Tor,

    als ihn pltzlich die Nachricht

    der Mauerffnung erreichte.

    Der Argwohn seiner Zeitge-

    nossen, die den skizzierenden

    Knstler fr ein Autonummern

    notierendes Stasi-Mitglied

    hielten und beschimpften, l-

    ste sich schon beim ersten Blick

    auf seine Skizzen auf.

    21

    GEMALT AUF SPIEKEROOG Wendebuch

    SOOKI & Matthias Koeppel

    Edition Walfisch Verlagsgesellschaft mbH

    Die bekannten Berliner Knstler Sooki und Matthias Koeppel ha-

    ben in diesem wunderschnen Bildband eine Auswahl ihrer Werke

    ber die Insel Spiekeroog verffentlicht. Bezeichnend sind dabei die

    unterschiedlichen Stile und Betrachtungsweisen, die beide Knstler

    anwenden. Daher ist das Werk auch als sogenanntes Wendebuch

    ausgefhrt worden. Je nachdem wie man es dreht, kann man die

    Aquarelle von Sooki Koeppel oder die lbilder von Matthias Koep-

    pel betrachten.

    Der Bildband Gemalt auf Spiekeroog ist fr jeden Spiekerooglieb-

    haber ein Zugewinn, verschafft er doch einen Einblick in knstle-

    rische Interpretationen und Blickwinkel auf die reizvolle Natur und

    die Landschaft der Insel.

    BUCHVORSTELLUNG

    Matthias Koeppel, Als Picasso auf Spiekeroog war 2006

  • 22

    Zahlreiche Werke und Ausstel-

    lungen zeugen von der Schaf-

    fenskraft des Wahlberliners,

    der sich neben der Malerei

    auch intensiv mit der deut-

    schen Sprache beschftigte.

    1972 schrieb er seine ersten

    Gedichte in Starckdeutsch

    eine von ihm erfundene Kunst-

    sprache, die viele altertmlich

    anmutende Laute beinhaltet.

    Starckdeutsch, ein knstle-

    risches Spiel mit der Sprache,

    unterliegt weder phonetischen

    noch orthographischen Re-

    geln. Durch ihren vokalkrf-

    tigen und konsonantenver-

    strkten Charakter eignet sich

    Starckdeutsch weniger zum

    stillen Lesen als vielmehr zum

    lauten Vortragen. Den Durch-

    bruch brachte dem Vorkmp-

    fer des Starckdeutschen ein

    kleines feines Gedicht ber die

    Arrckiteikturr:

    Vn demm Hurrz bsz ze

    denn Ullpn

    Snd di Husur steitz di

    sullpn.

    Wer dem Knstlerpaar bei seiner Arbeit zuschauen mchte, trifft

    Matthias und Sooki Koeppel ab Juli wieder in den Licht durchflu-

    teten Ateliers im Galerie- und Knstlerhaus oder vielleicht auch

    auf einem Spaziergang ber ihre Lieblingsinsel wo sie sich mit

    wachen Augen von neuen Motiven berraschen lassen.

    Matthias Koeppel, Weststrand Spiekeroog 2004

    Sooki Koeppel, Blick vom Lesepavillion 2004

  • 23

    DAS WRACK DER VERONA

    So oft gehrt vom Wrack der Verona,

    da drauen, seitlich der Ostplatte lge sie.

    Ein Mrchen?

    Nur bei tiefster Ebbe sei sie zu sehen

    Wo kam sie her und wo wollte sie hin?

    Eines Sommertags noch bei Flut waren wir auf der Suche nach dir, Verona.

    Barfuss an der endlosen Kste liefen wir,

    und wir glaubten Dich als Fata Morgana zu sehen.

    Doch pltzlich lagst du lautlos vor unseren begeisterten Blicken.

    Du ruhst im Zwischenreich von Meer und Sand und zeigst

    uns einen Teil deines rostig zerfallenden Krpers,

    der lang war 61 Meter und wohl 10 Meter dick, schrge empor gereckt

    Ein Seestern, entdeckt von unserer Tochter Mimi,

    hatte sich bei dir eingenistet.

    Durch deine rostzerfressenen Wrackteile

    wird der Blick auf die Nachbarinsel frei.

    - ein groer Moment!

    Alles auf die Leinwand bannen.

    SOOKI KOEPPEL, Juli 2004 auf Spiekeroog

  • 24

    PaperRoads: Das hundertachtundzwanzigste Bild des Knstlers wurde von Kindern gemalt.

    INKIEK

    PaperRoads das sind monu-

    mentale Aquatinta-Drucke,

    Radierungen und Skulpturen,

    die zum internationalen

    Kunstprojekt von Wolfgang

    Tiemann gehren, das er auf

    seiner Tournee mit Stationen in

    Shanghai, Samarkand, Damas-

    kus und Sevilla entwickelte.

    Mehr als fnf Jahre bereiste

    der Knstler die historische

    Seidenstrae, um sich der Ge-

    schichte der Papierherstellung

    und dem turbulenten Prozess

    seiner Ausbreitung von China

    ber Arabien bis nach Europa

    in seinen Werken hautnah zu

    widmen.

    Insgesamt 127 Werke wr-

    digen nun den Weg des Pa-

    piers von Ost nach West, die

    vom 26. Oktober 2007 an drei

    Monate lang von 59.000 Be-

    suchern im Pergamonmuseum

    bestaunt wurden.

    Doch das 128. Werk fehlte.

    Dies berlie der Knstler

    ganz der Fantasie der Kinder,

    die an vielen Stationen seiner

    Tournee an der Gestaltung

    mitwirkten. In Berlin, der End-

    station von PaperRoads, sollte

    diese Tradition fortgefhrt

    werden.

    Im Rahmen einer Finissage lud

    das Galerie- und Knstlerhaus

    Spiekeroog, welches die Aus-

    stellung Tiemanns mageblich

    untersttzte, am 27. Januar

    2008 alle Berliner Kinder zu

    einem Kunst-Event auf die

    Museumsinsel ein. Nach einem

    spannenden Tournee-Bericht

    des Knstlers, griffen die kleinen

    und der groe Meister zu Pinsel

    und Farbe, um das 5 m x 1,25 m

    KINDER VOLLENDEN EIN WERK VON WOLFGANG TIEMANNKOOPERATION - KUNSTPROJEKT PAPERROADS

  • WATT `n EILAND

    25

    lange Werk, an dem ihre Alters-

    genossen auf der ganzen Welt

    mitwirkten, zu vollenden. Mit

    Feuereifer beteiligten sich auch

    die Kinder von die gelbe Villa,

    einem kreativen Bildungszen-

    trum fr Kinder und Jugendliche.

    Mit groem Respekt vor dem

    geheimnisvollen Bild lieen

    die Kinder der Kreuzberger

    Einrichtung ihrer Kreativitt

    freien Lauf. So entstand Pinsel-

    strich um Pinselstrich ein ein-

    maliges Kunstwerk, das nun

    die beeindruckende Samm-

    lung komplettiert. Whrend

    einer abschlieenden Fhrung

    durch die Ausstellung wies

    ihm Wolfgang Tiemann einen

    gebhrenden Platz zu. Ein

    zweites Gemeinschaftswerk

    der kleinen Nachwuchsknstler

    wurde direkt vor Ort unter den

    Gsten versteigert. Der Erls

    dient einem guten Zweck, er

    untersttzt die gelbe Villa Ber-

    lin und die Beluga School for

    Life, ein Hilfsprojekt in Thai-

    land.

    Zehn Tage zuvor am Donners-

    tag, 17. Januar war Tiemanns

    Kunst bereits Kulisse fr einen

    Hrgenuss der besonderen Art.

    Inmitten der schnen Werke

    konnten Literaturfreunde den

    Leseknsten der Berliner Schau-

    spielerin Rose Maria Vischer

    lauschen, die die Kurzgeschich-

    te Alles von Ingeborg Bach-

    mann ausdrucksstark vortrug.

    Musikalisch wurde sie mit Aus-

    zgen aus der Cello-Suite No. 2

    von Johann Sebastian Bach von

    der Cellistin Boram Lie begleitet.

    Zum Abschluss des Abends gab

    der Knstler interessante Ein-

    blicke in seine Arbeit rund um

    den Globus. So wurden seine

    aufregende Reise entlang der

    Seidenstrae und seine Erleb-

    nisse mit fremden Kulturen vor

    den Augen der Soiree-Gste

    lebendig.

    Mit den Veranstaltungen setzte

    das Galerie- und Knstlerhaus

    im Kulturprogramm der Spree-

    metropole einen besonderen

    Akzent und weckte Interesse

    fr seine vielfltigen Kunst-

    und Kulturangebote auf der

    Nordseeinsel Spiekeroog.

    Pergamonmuseum: Kunst-Event fr Kinder mit Wolfgang Tiemann

  • ber den Krieg zwischen Gro-

    britannien und dem franz-

    sischen Kaiserreich ist im Laufe

    der Jahrhunderte viel geschrie-

    ben worden. Das gilt vor allem

    fr die Taten der Kniglichen

    Marine Englands, die einen gu-

    ten Teil ihres Renommees darin

    begrndet hat. Das auch um

    und auf Spiekeroog abenteu-

    erliche Marineaktionen statt-

    fanden, ist jedoch nicht ohne

    Weiteres anzunehmen.

    Doch wurde Spiekeroog nach

    gesicherten historischen Fakten

    am 29. Juli 1812 von britischen

    Marinestreitkrften angegrif-

    fen, um das kleine franzsische

    Fort auf der Insel zu zerstren.

    Doch wie kam es dazu?

    Dem von Frankreich besetzen

    Europa wurde der Weg zum

    offenen Meer durch eine be-

    reits lange Jahre andauernde

    Seeblockade der Royal Navy

    verwehrt. Nur Schmuggler

    wagten sich auf die offene

    See, um Sprit, Tabak und

    andere Luxusgter von dem

    englisch besetzten Helgoland

    auf das Festland zu holen. Die

    H.M.S. Brevdrageren, eine klei-

    ne aber schwer bewaffnete

    Brigg, gehrte zur englischen

    Blockadeflotte und kreuzte

    nahe der Kste. Der Kapitn

    der H.M.S. Brevdrageren, ein

    Leutnant Thomas Barker De-

    von erfuhr von dem Einlaufen

    eines kleinen franzsischen

    Kaperluggers in den Hafen von

    Carolinensiel in der Nachbar-

    schaft von Spiekeroog.

    Der Lugger war ein knapp 18

    Meter langes zweimastiges

    Boot und stellte artilleristisch

    kaum eine Gefahr fr die

    Brevdrageren dar. Da ein

    Lugger aber hher am Wind

    zu segeln vermochte, als die

    rahgetakelte Brigg, wrde er

    sich jeder Verfolgung leicht

    entziehen knnen. Er wre

    eine groe Gefahr fr die

    kleinen Ewer der Schmuggler,

    die den Englndern wertvolle

    Informationen und Waren lie-

    ferten. So beschloss der Kom-

    mandant, die Gelegenheit zu

    nutzen: Er entsendete in der

    Nacht zum 28. Juli ein Enter-

    kommando auf einem der

    Beiboote, das Carolinensiel un-

    bemerkt erreichte und das Ka-

    perschiff entwenden konnte.

    26

    INKIEKDIE SCHLACHT UM DIE SPIEKEROOGER FRANZOSENSCHANZE

    Ein Blick aus der Hhe auf die Franzosenschanze heute

  • 27

    Aufgrund der Aussagen der

    franzsischen Gefangenen

    erfuhr Leutnant Barker von

    einem kleinen Kstenkonvoi,

    der in der Nacht des 29. Juli in-

    nerhalb des Watts die Gews-

    ser bei Spiekeroog passieren

    wrde. Der Angriff auf diesen

    Konvoi wrde die Versorgung

    der Besatzungstruppen emp-

    findlich stren.

    Barker ersuchte auf Helgoland

    um Verstrkung und erhielt

    diese in Form zweier Fregatten.

    Zusammen stachen nun nahe

    der Kste neun Ruderboote

    mit insgesamt 92 Mann in See.

    Barker plante, die westliche

    Durchfahrt zum Watt zwischen

    Spiekeroog und Langeoog

    zu befahren. Doch es gab ein

    kleines Problem bei der Aus-

    fhrung des Plans: Auf Spie-

    keroog gab es ein kleines Ka-

    nonenfort, das die Durchfahrt

    mit Geschossen eindecken

    knnte. Die leicht gebauten

    Boote der Englnder wrden

    dem Beschuss kaum standhal-

    ten knnen. Der Kommandant

    meinte, dass die knapp zwan-

    zigkpfige Besatzung des Forts

    durch seine 92 bewaffneten

    Seeleute leicht zu berwltigen

    sei. Also beschloss er, in der

    Abenddmmerung am Strand

    von Spiekeroog zu landen.

    Die Invasionstruppen wurden

    von den Franzosen schnell ent-

    deckt und unter Feuer genom-

    men. Durch Einheimische an

    das Fort herangefhrt, konn-

    ten Barkers bis an die Zhne

    mit Musketen und Entermes-

    sern bewaffneten Seeleute es

    schnell umzingeln.

    Doch der wackere franzsische

    Fortkommandant, ein Haupt-

    mann Fermand, verstand es,

    seine wenigen Geschtze

    auf kurze Distanz zur Vertei-

    digung effektiv einzusetzen.

    Es entwickelte sich eine wilde

    Schiesserei, die bis etwa ein

    Uhr nachts ergebnislos verlief.

    Als nach Mitternacht ein pltz-

    licher sommerlicher Platzregen

    einsetzte, geriet die Fortbesat-

    zung in eine kritische Situation.

    Die altmodischen Schwarzpul-

    verwaffen lieen sich nmlich

    nicht mehr abfeuern, wenn

    sie einmal feucht geworden

    waren. In diesem Moment

    htten die Englnder mit ihren

    Entermessern und Beilen die

    Befestigung strmen knnen,

    doch der Augenblick wurde

    aus nicht bekannten Grnden

    verpasst. Barker zog seine Leu-

    te um ca. drei Uhr zurck und

    verlie die Insel in Richtung

    See. Der Angriff auf den Kon-

    voi wurde abgeblasen. Wa-

    rum Barker trotz einer groen

    zahlenmigen berlegenheit

    das Fort nicht nehmen konn-

    te, ist nie bekannt geworden.

    Vielleicht fhlten sich die See-

    mnner als Landsoldaten nicht

    sonderlich wohl.

    Das ganze Unternehmen, das

    zwei Briten das Leben koste-

    te und den Franzosen einige

    Gefangene einbrachte, wurde

    bei der Royal Navy zu den Ak-

    ten gelegt. Die Inselbewohner,

    die samt und sonders nicht an

    der Schlacht beteiligt waren,

    verblieben unter der Knute

    der Besatzungsmacht.

    Nach dem Abzug der Fran-

    zosen gegen 1815 von der

    Insel verfiel das Fort, das im

    wahrsten Sinne des Wortes

    auf Sand gebaut worden

    war, recht schnell. Regen und

    Sturmfluten splten den Sand

    von der Anhhe herunter.

    Heute ist es kaum noch er-

    kennbar. Nur auf Luftbildern

    lsst sich der zum Schutz des

    Forts angelegte Wassergraben

    noch erkennen. Spiekeroog

    wurde nach 1812 nie wieder

    Schauplatz einer bewaffneten

    Auseinandersetzung.

    Diese kleine Episode des napo-

    leonischen Krieges war lange

    Zeit in Vergessenheit geraten.

    Doch gibt es Dokumente und

    Briefe, in denen die Ereignisse

    detailgenau geschildert wor-

    den sind. Es ist also keine beim

    abendlichen Friesengeistge-

    nuss ersponnene Geschichte.

    Kriegsbrigg der frhen 19. Jahrhundert

    27

    WATT `n EILAND

    Ein Blick aus der Hhe auf die Franzosenschanze heute

  • 28

    Eine zukunftsweisende Ent-

    wicklung fr die gesamte See-

    schifffahrt hat ihren Anfang am

    Strand vom Spiekeroog genom-

    men. Hier trafen im Sommer

    2004 zwei Mnner zusammen,

    die beide von klaren Visionen

    vorangetrieben wurden und

    auch heute noch werden. Niels

    Stolberg, Geschftsfhrender

    Gesellschafter der prosperie-

    renden Schwergut- und Pro-

    jektreederei Beluga Shipping,

    und Stephan Wrage, Erfin-

    der des Drachensegelsystems

    fr Schiffe namens SkySails,

    welches damals noch vielfach

    belchelt und bei den Kritikern

    als undenkbar galt.

    Doch die grne Nordseeinsel

    macht den Blick bekanntlich

    frei von Konventionen und of-

    fen fr neue Ideen, denn ber-

    flssiger Ballast wird einfach

    auf dem Festland gelassen.

    Nach mehreren gemeinsamen

    Spaziergngen am endlosen

    weien Spiekerooger Strand

    stand fest, dass diese Idee Po-

    tenzial hat. Man muss man-

    che Dinge einfach einmal aus-

    probieren, um voran gehen zu

    knnen, meint Stolberg.

    Erste Versuche mit dem neuen

    System an Bord der Beaufort,

    einem Test- und Trainingsschiff,

    verliefen vielversprechend.

    Dieser Pioniergeist machte Be-

    luga Shipping zur ersten Reede-

    rei mit einem klaren Bekenntnis

    fr ein revolutionres System.

    Zum Zeitpunkt der Unterschrift

    des Kaufvertrags im Jahr 2006

    lagen die Preise fr Schiffstreib-

    stoff noch bei etwa 150 Dollar

    pro Tonne. Heute wird die

    Weitsicht dieses Schrittes deut-

    lich, denn inzwischen wird da-

    fr gut dreimal soviel bezahlt.

    Herkmmliche Masten wie

    auf klassischen Segelschiffen

    sind fr die Handelsschifffahrt

    undenkbar. Sie stren nicht

    nur den Betrieb der Krne und

    beanspruchen wertvollen Stau-

    BUTEN & BINNENVOLLE (WIND-) KRAFT VORAUS! BELUGA SKYSAILS

    raum. Auch unter Sicherheits-

    aspekten ist ihr Einsatz heutzu-

    tage undenkbar. Ganz anders

    das SkySails: Es wird direkt am

    Vorschiff angebracht und liegt

    wenn es, wie zum Beispiel

    im Hafen, nicht gebraucht wird

    zusammengefaltet in einem

    Behlter. Auf See gengt ein

    Knopfdruck vom Kapitn: Ein

    Teleskopmast bringt das Segel

    auf etwa 15 Meter Hhe, wo es

    sich entfaltet, ausklinkt und an-

    schlieend in knapp 250 Meter

    Hhe aufsteigt. Dort schreibt es,

    gelenkt von einer elektronischen

    Steuergondel, permanent Ach-

    ten in den Himmel, weil sich so

    die Zugkraft des Segels noch

    mehr erhht.

    Am 15. Dezember 2007 taufte

    Eva Luise Khler, die Gattin des

    deutschen Bundesprsidenten

    Horst Khler, in Hamburg das

    weltweit erste Frachtschiff, das

  • neben einer Hauptmaschine

    gleichzeitig ein Drachensegel

    einsetzt, um die Windkraft als

    zustzlichen Vortrieb zu nutzen.

    Bei Sonnenschein und entge-

    gen aller Vorhersagen der Wet-

    terfrsche ausreichend Wind

    konnte das im Englischen als

    Kite bezeichnete Segel der

    ffentlichkeit sowie Vertretern

    aus Politik, Wirtschaft und der

    Presse prsentiert werden. Das

    MS Beluga SkySails setzte an

    diesem Tag ein Zeichen fr eine

    grnere Zukunft der See-

    schifffahrt, das in nationalen

    und internationalen Medien

    ein breites Echo fand.

    Etwa einen Monat nach der

    Taufe, am 22. Januar 2008, star-

    tete der Mehrzweck-Schwer-

    gutfrachter mit Komponenten

    fr eine Spanplattenfabrik von

    Bremen aus zu seiner Jung-

    fernfahrt. Das Ziel Guanta in

    Venezuela erreichte das

    MS Beluga SkySails plan-

    mig am 5. Februar 2008.

    Auf der Reise sdlich der Azo-

    ren entlang konnte die Mann-

    schaft das 160 Quadratmeter

    groe Segel bereits einige Mal

    setzen. Dabei lag die durch-

    schnittliche Treibstoffersparnis

    bei den erwarteten zehn bis 15

    Prozent. Die ersten Reisen die-

    nen jedoch noch zur Kalibrie-

    rung des Steuersystems. Nach

    etwa sechs Monaten Erfahrung

    in der Praxis erfolgt dann der

    nchste Schritt: Die Verdopp-

    lung der Segelflche auf 320

    Quadratmeter. Damit knnen

    Berechnungen zufolge durch-

    schnittlich 20 bis 30 Prozent an

    Treibstoff eingespart werden.

    Weitere Schiffe sollen folgen.

    Das sind gute Nachrichten,

    denn der Seeverkehr wird in

    den nchsten Jahren im Zuge

    der Globalisierung weiter zu-

    nehmen. Die Schifffahrt, einer

    der grten Emittenten von

    klimaverndernden Treibhaus-

    gasen, hat so die Chance, einen

    groen Anteil des verursachten

    Ausstoes durch die Anwen-

    dung des SkySails aufzufangen.

    Eine Entwicklung, die hoff-

    nungsfroh stimmt.

    Wenn sie also das nchste Mal

    den Strand und das Meer auf

    Spiekeroog genieen, dann

    halten Sie die Augen offen.

    Viele Besucher der Insel nutzen

    die inspirierende Atmosphre,

    um sich neue Blickwinkel auf

    verschiedene Fragestellungen

    zu erffnen. Vielleicht hilft Spie-

    keroog auch Ihnen, eine bahn-

    brechende Entwicklung wie die

    von SkySails in Gang zu setzen.

    29

  • 30

    Im Februar, wenn der Winter

    Spiekeroog noch fest umklam-

    mert, hlt Knig Fuball regel-

    mig Hof auf Spiekeroog. So

    auch in diesem Jahr vom 22.

    bis 24. Februar.

    In der gut geheizten Spieker-

    ooger Mehrzweckhalle

    brauchten die Kicker nicht

    lange, um auf die notwen-

    dige Betriebstemperatur

    zu kommen. Insgesamt elf

    Mannschaften von der Insel

    und vom Festland wetteiferten

    um den Sieg beim diesjhrigen

    Beluga Cup und ein signiertes

    Trikot des Fuball-Bundesli-

    gisten Werder Bremen. Viele

    der Teams hatten sich sogar

    lautstarke Fan-Unterstt-

    zung mitgebracht, so dass

    manchmal beinahe Stadion-

    atmosphre erreicht wurde.

    Doch stand natrlich der Spa

    im Vordergrund, wenn sich die

    Teams vom Old Laramie, der

    Hermann Lietz-Schule oder

    vom Blanken Hans gegen-

    ber standen.

    Am Samstag gegen halb fnf

    Uhr Nachmittags hie es dann

    endlich Fiiiiinale!. Als Sieger

    ging in diesem Jahr Beluga

    Shipping vom Spielfeld, die in

    einem packenden Endspiel ber

    die Werder Office Allstars

    triumphierten. Den dritten

    Platz belegte Zeppelin Power

    Systems.

    Die Krnung fr alle war die

    Abschlussparty, auf der auch

    die Siegerehrung und Pokal-

    bergabe stattfanden. Bei

    freiem Eintritt war dazu jeder

    Amsierwillige willkommen

    auch wenn er nicht beim Be-

    luga-Cup geschwitzt und fr

    den Sieg seiner Mannschaft

    gekmpft hatte. Ab neun Uhr

    abends feierten etwa 150

    Gste im Galerie- und Knst-

    lerhaus bei ausgelassener

    Stimmung bis in die frhen

    Morgenstunden das Ende

    eines gelungenen Turniers. Als

    Live-Band brachten Soldiers

    Return den Saal mit Hits aus

    den letzten Jahrzehnten im

    wahrsten Sinne des Wortes

    zum Brodeln.

    Beim Katerfrhstck am nch-

    sten Morgen lie man die

    besten Szenen noch einmal

    Revue passieren. Und dachte

    schon an die Neuauflage des

    Beluga-Cups im nchsten Jahr.

    BUTEN & BINNENBELUGA CUP 2008 - INSEL-KICKEN

  • 31

    Wenn herkmmliche Bojen versa-

    gen, kennzeichnen so genannte

    Pricken im Watt das Fahrwasser.

    Einfache Holzstmmchen, je nach

    Art und Zweck teilweise mit zu-

    stzlichen Zweigen verziert. Beson-

    ders schn sehen sie nicht aus, eher

    zweckmig. Doch ein Blick von

    der Fhre in Hhe der Spiekerooger

    Hafeneinfahrt beweist, dass sich

    diese faden Markierungen herrlich

    zweckentfremden lassen. Prchtig

    ausstaffiert in neuem Kleid strahlen

    dort Adventsschmuck und jawohl

    ein leuchtend rotes Set aus BH und

    Hschen die Vorbeifahrenden an.

    Das gibt selbstverstndlich Anlass

    zu vielerlei Spekulationen ber den

    Hintergrund dieser Signalpricke.

    Handelt es sich etwa um ein nicht

    abgeholtes Weihnachtsgeschenk?

    Der oder hchstwahrscheinlich die

    so Bescherte gehrt in diesem Fall

    offensichtlich der seefahrenden

    Zunft an und hat beim Einsacken

    diese Gabe wohl einfach vergessen.

    Ob willentlich oder unwillentlich

    bleibt dahingestellt. Oder blickt

    man gar auf den Schauplatz einer

    sittlich hchst verwerflichen Straf-

    tat? Die Kriminalpolizei ist in diesem

    Fall noch nicht ttig geworden, An-

    zeigen liegen keine vor.

    Doch muss der Betrachter die Spuren

    nicht so schwarzmalerisch deuten.

    Auch ein wohl eher zgelloses

    denn romantisches Schferstnd-

    chen auf dem friedlichen Watten-

    meer ist denkbar. Anscheinend

    hat es in der weihnachtlich stillen

    Nacht wohl einmal mit den Worten

    Klaus Lages Zoom gemacht. Mg-

    licherweise hat sich anschlieend

    der erfolgreiche Schrzenjger das

    Watt als Standort fr seine neuen

    Trophen auserkoren.

    Oder werfen hier etwa kommen-

    de Ereignisse ihre dsteren Schat-

    ten voraus? Beate Uhses Erben

    steckten in einer Aktion pnktlich

    zum Fest neues Terrain ab, mangels

    Schaufenster an Land eben an der

    Hauptwasserstrae. Wollen sich

    die Flensburger auch die letzten

    rotlichtfreien Flecken Deutschlands

    untertan machen?

    Ohne neue Informationen geht

    es dem Betrachter wie dem stau-

    nenden Besucher in einer Kunstga-

    lerie: Was will uns der Meister damit

    sagen?

    Vielleicht sind es aber auch einfach

    verwehte Wschestcke, die beim

    letzten Sturm vergessen wurden,

    von der Leine zu nehmen.

    Was sich auch immer dahinter ver-

    birgt, unglubiges Staunen und ein

    verschmitztes Lcheln haben die un-

    freiwilligen Ortsschilder bereits auf

    zahlreiche Gesichter gezaubert. Ihr

    langes berleben den Winter hin-

    durch beweist, dass hinter der oft

    als sprde titulierten Ostfriesensee-

    le auch eine gehrige Portion Humor

    schlummert man muss sie manch-

    mal nur etwas lnger suchen.

    ROT JA ROT SIND ALLE MEINE KLEIDER

    BINNEN

  • WAS WIRD AUS SPIEKEROOG, WENN DER MEERESSPIEGEL STEIGT?KLIMAWANDEL UND DIE WELTMEERE

    Seit 1992 erlaubt die Satelliten-

    mission TOPEX/POSEIDON eine

    sehr genaue Bestimmung des

    mittleren globalen Meeresspie-

    gels, die seit 2001 durch den

    Satelliten JASON noch verbes-

    sert wurde. Gemessen wird

    dabei die Entfernung zwischen

    Satellit und Meeresoberflche.

    Dadurch wird eine exakte Er-

    fassung des Meeresspiegels

    mglich, die die gesamte

    Ozeanoberflche abdeckt und

    zeitlich alle 10 Tage wiederholt

    wird.

    Die Satellitenmessungen zei-

    gen zwei wichtige Ergebnisse:

    Zum einen ist die Anstiegsrate

    des Meeresspiegels deutlich

    hher als bisher mit Hilfe von

    Pegeldaten ermittelt. Hatten

    Pegelmessungen fr die letzten

    100 Jahre einen Wert zwischen

    1 und 2 cm pro Jahrzehnt er-

    geben, so lag die Anstiegsrate

    zwischen 1993 und 2003 bei

    3,1 cm pro Jahrzehnt. Und

    zweitens zeigen die Satelliten-

    messungen sehr genau, dass

    sich der Meeresspiegel rum-

    lich unterschiedlich ndert.

    Einige Regionen erlebten eine

    Meeresspiegelnderung, die

    zehn Mal hher war als der

    globale Durchschnitt, in ande-

    ren ist der Meeresspiegel sogar

    etwas gefallen.

    Neue Computermodelle sagen

    voraus, dass der Meeresspiegel

    in den nchsten Jahrhunderten

    generell weiter ansteigen wird.

    Die derzeit mit gewisser Zuver-

    lssigkeit mglichen Vorhersa-

    gen gehen von einem Anstieg

    zwischen 22 und 44 Zentime-

    tern bis zum Jahr 2100 aus

    die Anstiegsraten beschleu-

    nigen sich schnell, Anfang des

    19. Jahrhunderts noch lagen

    sie praktisch bei Null.

    32

    Erosionen von Strnden und Steilksten, erhhte Flut- und

    Sturmschden, berschwemmungen, erhhter Grundwas-

    serspiegel und das Eindringen von Salz in Grund- und Ober-

    flchenwasser. Das sind noch die harmloseren Folgen. Td-

    liche Schden von Menschen, Tieren und Pflanzen treten

    auf, wenn es dramatisch wird.

    2.

  • WAS WIRD AUS SPIEKEROOG, WENN DER MEERESSPIEGEL STEIGT?KLIMAWANDEL UND DIE WELTMEERE

    Was wird aus dem drei Meter

    ber Normalnull gelegenen

    Spiekeroog, wenn der Mee-

    resspiegel steigt? Nach der

    erfolgreichen Premiere der

    Spiekerooger Runde An-

    fang Dezember 2007 im Ga-

    lerie- und Knstlerhaus wird

    diese Frage Kern der zweiten

    Veranstaltung dieser Art. Wie-

    der knnen interessierte Gste

    bei freiem Eintritt den Ausfh-

    rungen bekannter Persnlich-

    keiten beiwohnen und dabei

    allerlei Wissenswertes erfahren.

    Am Mittwoch, 19. Mrz 2008,

    ab 20 Uhr, heit das Thema

    fr die zweite Spiekerooger

    Runde: Der Klimawandel

    und die Weltmeere: Welche

    berlebenschance hat Spie-

    keroog? Die Teilnehmer der

    Podiumsdiskussion sind re-

    nommierte Fachleute auf die-

    sem Spezialgebiet.

    Dr. Thilo Bode ist jetzt Ge-

    schftsfhrer der Verbrau-

    cherschutzorganisation Food-

    watch. Vorher war er zunchst

    sechs Jahre lang deutscher,

    danach weitere sechs Jahre in-

    ternationaler Geschftsfhrer

    von Greenpeace. Er hat unter

    anderem aktiv und erfolg-

    reich gegen die Versenkung

    des schwimmenden ltanks

    Brent Spar in der Nord-

    see gekmpft. Gerechtigkeit,

    Freiheit und kologische Ver-

    antwortung hat sich Dr. Thilo

    Bode auf die Fahnen geschrie-

    ben Mut will er machen und

    die Menschen motivieren, sich

    zu engagieren.

    Ein hnliches Ziel verfolgt

    Dr. Hartmut Heinrich. Der

    Meeresgeologe und Klimato-

    loge leitet das Referat Phy-

    sik der Meere in der Bun-

    desanstalt fr Seeschifffahrt

    und Hydrographie. Schon

    lange warnt er vor den Folgen

    der globalen Erwrmung, die

    letztlich auch zum Meeresspie-

    gelanstieg fhrt. Die Auswir-

    kungen globaler Erwrmung,

    sagt Prof. Dr. Hartmut Heinrich,

    knnten noch grere Aus-

    wirkungen auf Bevlkerung

    und Schifffahrt haben als man

    heute ahnt. Prof. Dr. Karsten

    Reise, der Nordseeinsel-Ex-

    perte vom Alfred-Wegener-In-

    stitut/Wattenmeerstation Sylt,

    schlgt vor, das Wattenmeer

    durch knstliche Sandzufuhr

    aus der tieferen Nordsee an

    den schneller steigenden Mee-

    resspiegel anzupassen, um die

    Region vor einer Naturkata-

    strophe zu schtzen.

    Vierter Teilnehmer im Bunde

    ist der TV-Wissenschaftsjour-

    nalist Jean Ptz. Der Elektro-

    mechaniker, Diplomingenieur

    der Nachrichtentechnik, Stu-

    dienrat, Journalist, Buchautor,

    Produzent und Moderator von

    unter anderem rund 350 Sen-

    dungen Hobbythek wird

    viele praktische Erkenntnisse

    und die Erfahrungen aus seinen

    Natursendungen Dschungel

    und Globus mit einbringen

    knnen.

    33

    Liebe Leserinnen

    und Leser,

    sollten Sie diese Veran-

    staltung im Forum des Ga-

    lerie- und Knstlerhauses

    besuchen mgen, melden

    Sie sich bitte an.

    Service-Telefon:

    0421 - 460 44 440.

    Herzlich willkommen!

    WATT `n EILAND

  • Die Liebhaber dieser Rasse wissen es lngst: Islandpferde

    sind ausdauernd, zh, krftig und zuverlssig. Ihre Hei-

    mat und Namensgeber ist die unwirtliche Vulkaninsel

    im Nordatlantik, die schon von ihren ersten Besuchern

    den Namen Eisland erhielt. Durch ihr besonders dickes

    Winterfell berstehen Islandpferde dort sogar strenge

    Winter. Der kleine, ponyhnliche Wuchs und das zot-

    telige Fell sind ihr Markenzeichen. Seit ber 40 Jahren

    gibt es sie jetzt bereits auf Spiekeroog. Durch ihre

    Anpassung an karge Bden, Weiden mit hartem Gras,

    den Wind und die salzige Luft passen sie hervorragend

    zur Insel, erklrt Frauke Strothmann, Besitzerin des

    Islandhofes Spiekeroog.

    Doch zeichnet sie auch der genetisch veranlagte Tlt aus,

    den diese Tiere im Gegensatz zu vielen anderen Pferde-

    rassen noch beherrschen. Dies ist eine fr den Reiter be-

    sonders angenehme, rckenschonende Gangart, bei der

    sich immer mindestens ein Fu des Pferdes auf dem Bo-

    den befindet. Der Tlt ist die Reisegangart der Islnder

    ber steinige Lavabden, macht Strothmann deutlich.

    Fehlende Wege, Transporte durch karges Land, Durch-

    querungen reiender Flsse Islandpferde machten ein

    berleben der Siedler auf dem neuen Eisland ber-

    haupt erst mglich. Sie schleppten Holz, die Waren der

    Handelsschiffe, den Fang der Fischer, ja das gesamte

    Hab und Gut ihrer Besitzer. Durch diese enge Bindung

    zwischen Mensch und Tier ist es kein Wunder, dass Ih-

    nen schon bald bersinnliche Fhigkeiten zugeschrie-

    ben wurden. In ihrer Heimat schwrt so mancher Bauer

    darauf, dass diese Pferde die zahlreichen unter Schnee

    und Eis verborgenen Risse und Spalten erahnen knnen

    und so die perfekten Fhrer bei Reisen in dieser gefhr-

    lichen Welt sind. Auch heute noch umweht die kleinen

    Riesen die Aura des Unverwstlichen, die Interessierte

    beim Ritt am Strand oder durch die Spiekerooger Dnen

    nachspren knnen.

    www.islandhof-spiekeroog.de

    ISLANDPFERDE -ZHE ARBEITER MIT SANFTEM GANG

    34

    BINNEN

  • WATT `n EILAND

    DAS KURZE LEBEN EINES INSELFLUGPLATZES

    35

    Eine F-13 mit ihren Fluggsten *

    BUTEN & BINNEN

    Spiekeroog ist eines der we-

    nigen Eilnder in der Kette

    der ostfriesischen Inseln, das

    keinen eigenen Flugplatz hat.

    Doch das war nicht immer so.

    Als nach der Machtbernah-

    me der Nationalsozialisten die

    Rstungsanstrengungen des

    neuen Dritten Reiches verviel-

    facht wurden, begann die Luft-

    waffe, konsequent im ganzen

    Land Flugfelder anzulegen. So

    geschah es auch auf Spieker-

    oog. Damit konnte die neuer-

    starkte Wehrmacht jederzeit

    schnell militrische Einheiten

    an schwer erreichbaren Stellen

    des Reiches stationieren und

    versorgen.

    So wurde auf den Wiesen in

    der Nachbarschaft der dama-

    ligen Warmbadeanstalt, die

    heute als Old Laramie oder

    Caf Westend bekannt ist,

    Eine Junkers F-13 wartet auf den Abflug. Im Hintergrund die Pferdebahn *

    Tourismuswerbung der Dreiiger Jahre *

    Eine der letzten Tante Ju Junkers Ju-52 *

  • ein improvisiertes Flugfeld

    angelegt. Damals gengten

    schon einigermaen ebene

    Grasflchen als Start- und Lan-

    defeld. Die Warmbadeanstalt

    wurde zur Flugwarte Spiekero-

    og umfunktioniert.

    Fr die 1935 verfgbaren Trans-

    portflugzeuge vom Typ Junkers

    Ju-52 war dies vollkommen

    ausreichend. Im Gegensatz zu

    vielen Festlandflughfen ver-

    fgte der Spiekerooger Flug-

    platz sogar ber einen direkten

    Bahnanschluss. Die Strecke der

    Inselpferdebahn fhrte an der

    Ostseite des Flugfeldes vorbei

    zum alten Fhrhafen. Wenn ein

    Flugzeug auf der Insel landete,

    konnten die Passagiere und ihr

    Gepck so komfortabel zum

    Inseldorf befrdert werden.

    Die Luftwaffe erlaubte der

    Deutschen Lufthansa AG, das

    neue Flugfeld fr ihr Flugauf-

    kommen zu nutzen. So wurde

    ab 1934, dem Grndungsjahr

    des Flugplatzes, dieser in das

    Reichs-Luftkursbuch als

    Flugziel aufgenommen. Die-

    ser gesamtdeutsche Flugplan

    beinhaltete alle angemeldeten

    Linien- und Bedarfsflge.

    Als Bestandteil einer Fluglinie,

    die im Sommer den Verkehr

    zwischen Bremen, Wangeroo-

    ge, Langeoog, Norderney und

    Borkum durchfhrte, wurde

    Spiekeroog nach dem planm-

    igen Start auf Wangerooge

    nur dann angeflogen, wenn

    sich Passagiere fr dieses Ziel

    angemeldet hatten.

    Doch es war nicht das schwe-

    re Gert der Lufthansa, die

    berhmte Tante Ju, die den

    sommerlichen Inselflugdienst

    abwickelte, sondernd die ein-

    motorige Junkers F-13. Dieses

    aus Wellblech bestehende le-

    gendre Fluggert hatte 1919

    den zivilen Luftverkehr in

    Deutschland eingelutet. Das

    unfrmig aussehende Vehikel

    konnte fnf Fluggste und ei-

    nen Piloten an Bord nehmen

    und legte die Strecke zwischen

    Bremen und den Inseln mit ge-

    mtlichen 130 km/h in Hhen

    zwischen 1.000 und 2.500

    Metern zurck. Das Flugzeug,

    das ber eine geschlossene

    Kabine fr die Fluggste ver-

    fgte, drhnte und schepperte

    lautstark. Abgase, die mit dem

    Ru von Schmierl vermischt

    36

    (1) Ehemalige Flugwarte, (2) Dorf, (3) Alte Bahnstrecke zum alten Hafen, (4) Alter Hafen, (5) Areal des Flugfeldes

    2

    53

    4

    1

  • WATT `n EILAND

    waren, fanden auch gerne den

    Weg in die Kabine. Der Pilot

    sa abgetrennt durch einen

    Schott in einem offenen Cock-

    pit. Manchmal durfte ein Passa-

    gier neben ihm Platz nehmen.

    Dort sa man nun eingehllt

    in Mntel, Fliegerjacken und

    Schals mit einer Fliegerbrille

    vor den Augen und war dem

    zugigen Fahrtwind vollkom-

    men ausgeliefert. Das Gesicht

    frbte sich nach einer Flug-

    stunde allmhlich durch den in

    den Abgasen untergemischten

    Schmierlrauch dunkel. Der

    Komfort heutiger Flugreisen

    war noch weit entfernt.

    Doch das hielt diejenigen

    Brger, die sich die damals

    sehr teuren Ticketpreise lei-

    sten konnten, nicht ab, dieses

    Verkehrsmittel immer inten-

    siver zu nutzen. Mit dem Mot-

    to Fliegt in die Bder machte

    die Lufthansa intensiv Werbung

    fr den neuen Luftverkehr. Die

    erstarkte Kaufkraft der Vor-

    kriegsjahre erffnete einer im-

    mer grer werdenden Schicht

    eine neue Qualitt des Reisens

    im damals schon sehr dichten

    Luftverkehrsnetz. Fliegen war

    kein Abenteuer mehr. Die Zu-

    verlssigkeit und Sicherheit

    der F-13 und ihrer greren

    Schwestern war sehr hoch.

    Doch der Kriegsbeginn 1939

    vernderte alles. Der zivile

    Reiseverkehr wurde bald ein-

    gestellt. Mit zunehmender

    Tieffliegerttigkeit der Alliierten

    ber dem Reichsgebiet wurde

    es ohnehin bald zu gefhrlich,

    sich mit langsamen Flugzeugen

    durch die Luft zu bewegen.

    Auf Spiekeroog wurde eine

    Flakscheinwerfereinheit stati-

    oniert, die zur Untersttzung

    der Festungsinsel Wangerooge

    diente. Zum Glck blieb Spie-

    keroog von den Luftangriffen,

    von denen die Nachbarinseln

    gebeutelt wurden, verschont.

    Als 1944 sich im Dritten Reich

    Befrchtungen vor einer Lan-

    dung alliierter Streitkrfte auf

    dem Festland ausbreiteten,

    wurde der sogenannte West-

    wall entlang aller Ksten der

    eigenen und der besetzten Ge-

    biete aufgebaut. Der Beitrag

    Spiekeroogs bestand in einigen

    Schtzengrben, die zum Teil

    auf dem Areal des Flugfeldes

    ausgehoben wurden. Das nun

    unbrauchbare Gebiet konnte

    nun nicht mehr von Flugzeu-

    gen genutzt werden.

    Nach dem Krieg wurde das

    Feld nicht mehr zurckgebaut

    und in Betrieb genommen.

    Denn eine wirkliche Notwen-

    digkeit fr einen Flugplatz be-

    stand nicht. Er wrde nur die

    Naturbelassenheit der Insel

    stren. Tatschlich ist das Ge-

    lnde heute ein Bestandteil der

    Schutzgebiete fr die Vogel-

    welt.

    Die einzigen erlaubten Flugge-

    rte sind Rettungs- und Dienst-

    hubschrauber, die in der Nhe

    des neuen Fhrhafens auf

    dem Deich landen. Fr andere

    Flugzeuge ist das Landen strikt

    untersagt. Es besteht auch kei-

    nerlei Tendenz, daran etwas zu

    ndern.

    37

    Das Caf Westend/Old Laramie Eine Karriere von der Badeanstalt ber die Flugwarte bis zum LokalAusschnitt aus einem Flugplan der Lufthansa anno 1935 *

    * Fotos: Archiv der Deutschen Lufthansa AG

  • BINNEN

    Frau Solms, wie kommt es, dass Sie fr Ihre ersten Romane die Insel Spiekeroog als Ort der

    Handlung ausgesucht haben?

    Nun, zunchst einmal gefllt mir Spiekeroog einfach sehr gut, als Insel, als Urlaubsort. Ich

    war zum ersten Mal vor etwa zwanzig Jahren auf Spiekeroog und kenne die Insel inzwi-

    schen recht gut. Da lag es nahe, mein Buch auf Spiekeroog spielen zu lassen. Der Ort ist

    berschaubar und das eben auch als Handlungsort. Wenn ich also schreibe, dass die bei-

    den verliebten Jugendlichen sich am Lesepavillon treffen, dann wei eigentlich jeder, der

    einmal auf Spiekeroog war, wo genau die Handlung gerade spielt. Schn finde ich auch,

    wenn ich mir vorstelle, dass Kinder und Jugendliche, die meine Bcher lesen, sich die Orte

    anschauen knnen, wo die Geschichten spielen.

    Sie hatten sich fr das Genre des Jugendromans entschieden, nachdem Sie bereits als

    Sachbuchautorin ttig waren. Was waren Ihre Motive fr diese Entscheidung?

    Eigentlich wollte ich schon seit mehreren Jahren einen Jugendroman schreiben, irgend-

    wie kam aber immer wieder etwas dazwischen, ein neuer Job zum Beispiel. Ich hatte auch

    schon einige Male angefangen, dann aber wieder aufgegeben. Auch, weil ich zweifelte,

    ob das Manuskript angenommen wrde.

    In Endlich Ferien Leonies Abenteuer auf Spiekeroog erlebt die Protagonistin das Auf

    und Ab einer ersten Beziehung. Inwieweit wurden hier persnliche Lebenserfahrungen

    verarbeitet?

    Natrlich sind hier auch meine Erinnerungen an erste Liebe beziehungsweise erstes Ver-

    liebtsein eingeflossen. Auch wenn ich schon 38 bin, so kann ich mich doch noch sehr gut

    daran erinnern. An schlaflose Nchte zum Beispiel, wie sie Leonie erlebt, und an die Zwei-

    fel und Unsicherheiten.

    Knnen Sie sich eine Fortsetzung von Endlich Ferien vorstellen?

    Ich kann mir sehr gut vorstellen, eine oder auch zwei Fortsetzungen von Endlich Ferien

    zu schreiben. Da habe ich jede Menge Ideen, und einen Anfang fr ein zweites Buch gibt

    es brigens auch schon.

    Frau Solms, Sie haben drei Tchter. Tauchen deren Persnlichkeiten oder mglicherweise

    deren Erlebnisse in den beiden Werken auf?

    Nein, das kann man so nicht sagen. Leonie und die anderen Figuren sind Kunstfiguren.

    Aber es ist natrlich schon so, dass ich durch meine Tchter sozusagen up to date bin, was

    die Lebenswelt junger Mdchen betrifft - welche Bands oder Stars gerade in sind, welche

    Soaps man so schaut und so weiter. Andererseits bin ich als Lehrerin natrlich auch viel

    mit jungen Menschen zusammen, so dass auch hier wiederum Dinge einflieen. Mir war

    bei der Person Leonie wichtig, ein Mdchen zu beschreiben, das einerseits klug und sensi-

    bel, andererseits neugierig und lebenslustig ist. Es war mir weiterhin wichtig, die Zweifel

    und Unsicherheiten, die die Lebensphase Pubertt kennzeichnen, zu beschreiben. Und es

    sollte ein Buch sein, indem es zwar um Verliebtsein geht, aber eben nicht nur.

    Durch das Buch zieht sich zum Beispiel eine Diskussion um Aussehen und innere Werte. Ich

    hoffe doch, dadurch meine Leserinnen zum Nachdenken anregen zu knnen.

    ANDREA SOLMS

    Andrea Solms, Jahrgang 1969, Autorin, Studium

    der Philosophie, Psychologie, Politikwissenschaften

    und Pdagogik, Dozentin, Verhaltenstrainerin und

    Mutter dreier Tchter. Diese lapidare Kurzbeschrei-

    bung mag fr ein Verzeichnis ausreichend sein,

    doch sagt sie nichts ber die Interessen und Moti-

    vationen aus, die eine Autorin aus dem Siegerland

    veranlasst haben, ihre beiden ersten Jugendromane

    auf Spiekeroog spielen zu lassen.

    Ihre ersten Werke waren Bcher ber Konzentra-

    tions- und Lerntechniken sowohl fr Schler als

    auch fr Erwachsene. Ein Thema, dem die Autorin

    auch heute noch viel Zeit widmet.

    Der Weg in die Belletristik begann mit ihrem Ju-

    gendroman Endlich Ferien. Darin werden auf

    heitere, aber nachdenkliche Weise die seelischen

    Nte eines 14-jhrigen Mdchens geschildert: In die

    Ferien mit den Eltern fahren dazu noch auf eine

    Nordseeinsel anstatt an einen Mittelmeerstrand

    und auch noch zusammen mit der lteren Schwe-

    ster! Das sind Dinge, die einem schon den Urlaub

    verderben knnen.

    Doch die Heldin des Buchs trifft auf Spiekeroog den

    Jungen ihrer Trume. Allerdings folgt der Beginn

    einer Beziehung in diesem Alter seinen eigenen Ge-

    setzen und ist nicht so unproblematisch, wie Leonie

    es sich ertrumt hatte.

    Andrea Solms zweiter Roman ist eine Kinderdetek-

    tivgeschichte im klassischen Stil. Die Helden der

    Geschichte, drei Kinder im Alter zwischen neun und

    zwlf decken die Machenschaften des mysterisen

    Inselhackers auf, der durch Falschmeldungen im

    Internet versucht, die Touristen auf der Insel zu

    verngstigen. Als die Kriminalisten der Polizei bei

    der Jagd auf den Web-Unhold verzagen, sind die

    Inseldetektive zur Stelle.

    WIE EINE SIEGENER AUTORIN

    SPIEKEROOG FR SICH UND IHRE LITERATUR ENTDECKTE

    38

  • 39

    WATT `n EILAND

    LOB FR DIE INSEL

    Veranstaltungen wie die Spieker-

    ooger Runde locken prominente

    Gesichter auf die Insel. Aus diesem

    Anlass besuchten zum ersten aber

    nach eigenen Worten nicht zum

    letzten Mal Mister Bonn Friedrich

    Nowottny und Literaturpapst Prof.

    Hellmuth Karassek im vergangenen

    Dezember die Insel. Beide waren sie

    berrascht doch uerst angetan

    von der angenehmen Atmosph-

    re im Ort. Doch blieb an diesem

    Wochenende noch nicht wirklich

    viel Zeit, die zahlreichen schnen

    Ecken der Insel zu entdecken. Bei-

    de versprachen nach der Diskussi-

    onsrunde im Galerie und Knstler-

    haus, Spiekeroog bald noch einen

    Besuch abzustatten dann aber mit

    mehr Mue im Gepck.

    Ich war fr die Gesprchsrunde im Galerie- und

    Knstlerhaus zum ersten Mal auf Spiekeroog

    und wohnte in der Spiekerooger Leidenschaft.

    Dieses Ensemble hat mir sehr gut gefallen. Ich

    wei nicht, wann ich wiederkommen kann,

    aber ich mchte gerne noch mal wiederkom-

    men. Eigentlich bevorzuge ich ja sdliche

    Inseln, aber Ulrich Bauer [ehemaliger Brger-

    meister Spiekeroogs, d. Red.] hat mir von den

    bunten Salzwiesen vorgeschwrmt. Es scheint

    ein lohnender Ausflug nach Spiekeroog zu sein,

    sich dieses Naturschauspiel anzusehen.

    Prof. Hellmuth Karassek

    STIMMEN

    Mein erster Besuch auf Spiekeroog begann mit

    einer schweren Depression in Neuharlingersiel

    ob des starken Regens dort. Doch sobald wir die

    Insel erreicht hatten, wurde das Wetter besser

    und ich war froh, eingeladen worden zu sein:

    Spiekeroog ist wirklich eine sehr schne Insel.

    Meine Frau hat Angst vor dem Fahren mit Schif-

    fen, aber ich werde versuchen, sie zu berre-

    den, fr Spiekeroog eine Ausnahme zu machen

    und die berfahrt mit der Fhre zu wagen.

    Friedrich Nowottny

    Was planen Sie als nchstes zu

    schreiben?

    Als nchstes Projekt plane ich ein

    Sachbuch, entweder im Bereich

    Lerntechniken oder Stressbewlti-

    gung und Entspannung.

    Wann besuchen Sie Spiekeroog

    wieder?

    Ich bin sptestens im Sommer wie-

    der auf Spiekeroog. Ich werde dort

    im Galerie- und Knstlerhaus als Ent-

    spannungstrainerin Workshops an-

    bieten. Darauf freue ich mich schon

    jetzt! Und vielleicht bleibt auch et-

    was Zeit zum Schreiben

  • MIT ALLEN SINNEN IN DEN FRHLING

    VERSCHMELZUNGEN 09.02.08 10.04.08

    von KERRY HORNE AUSSTELLUNG

    MALERE I

    SCHMUCK

    MO 24.03. SO 30.03.08

    MI 26.03. SO 30.03.08

    Farbenspiel und Lichtzauber

    Meereslandschaften - Ossia Sepia

    KURSPROGRAMM

    2 . Sp I EKEROOGER RUNdE

    MEtROpOL -ENSEMbLE

    A-CHORd ING

    KAMMERpH I LHARMONIE bREMEN

    MI 19.03.08 | 20.00 UHR

    dO 20.03.08 | 19.30 UHR

    dI 25.03.08 | 19.30 UHR

    FR 28.03.08 | 19.30 UHR

    Klimawandel und die Weltmeere

    Musik von Klassik bis Swing

    A-Capella-Konzert

    beethoven, Schubert und Glire

    VERANSTALTUNGEN

    WORKSHOpS

    OFFENE AtEL I ERS

    CAMpUS AM MEER

    ME IStERKURSE

    VERANStALtUNGEN

    AUSStELLUNGEN

    MALERE I | GRAF IK

    b I LdHAUERE I | SCHMUCK

    FOtOGRAF IE | F I LM

    ENtSpANNUNG | tANZ

    KERAMIK | KALL IGRApH IE

    K INdERpROGRAMMKnstler und die Kunst erleben!

    40

  • WATT `n EILAND

    MIT ALLEN SINNEN IN DEN FRHLING

    Genieen Sie in aufblhender Natur erlebnisreiche Wohlfhltage

    auf der grnen Nordseeinsel Spiekeroog. Das Galerie- und Knstler-

    haus bietet eine bunte Palette an Aktivitten sowie die eine oder

    andere Oster-berraschung fr die ganze Familie...

    von KERRY HORNE

    FR 21.03. SA 22.03.08 l 14.30 17.30 UHR

    SO 23.03.08 | Ab 14.00 UHR

    MO 24.03.08 | 15.00 UHR

    LESELUST zUM OSTERfEST

    Ulrike Hvelmann, bremer Leselust: Geschichten fr die ganze Familie

    ZUHREN, LACHEN, bAStELN & KUCHENESSEN

    OSTEREIERSUCHEN RUND UM DAS KNSTLERHAUS

    KREATIVWERKSTATT zU OSTERN

    SO 23.03. 08 | 11.00 UHR

    OSTERBRUNCH AM GRAMMOPHON

    Schelllackmelodien aus den 20ern in der Art von Max Raabe

    SALONtENOR dANIEL MALHEUR

    www.kuenstlerhaus-spiekeroog.de

    Service-Telefon: 0421 - 460 44 440(Tglich von 9.00 - 21.00 Uhr)

    Herzlich willkommen!

    Knstler und die Kunst erleben!

    FARBENFROHES OSTERVERGNGEN

    41

  • MIT KOPP UN SINN GENEITEN

    CHAMPAGNER-TAGE

    Genieen Sie drei unvergleichliche Champagner-Tage

    auf der grnen Insel Spiekeroog. Wohnen Sie

    in einem unserer komfortablen Doppelzimmer oder

    Appartements der Knstlerherberge und lassen Sie

    sich abends von unserem Kchenchef kulinarisch

    berraschen und verwhnen. Zur Begrung erwarten

    Sie ein groer Teller mit frischem Obst sowie eine

    kleine Champagner-berraschung auf Ihrem Zimmer.

    An einem Abend Ihrer Wahl genieen Sie ein

    Champagner-Men in fnf Gngen, dazu servieren

    wir Ihnen eine Flasche Taittinger Champagner.

    fnfbernachtungeninklusiveFrhstcksbuffet

    zweiZwei-Gang-Abendmens

    einFnf-Gang-Champagner-Men

    mit einer 0,75 l Flasche Champagner

    Termine:

    08. bis 11. Juni 2008

    15. bis 18. Juni 2008

    preis pro person im doppelzimmer 379,- Euro

    HEILFASTEN NACH BUCHINGER FR GESUNDE

    Fasten weckt Lust auf eine positive Umgestaltung der Lebensfhrung

    nach dem Motto: Vernderung macht Spa!

    Geben Sie Ihrer Gesundheit neue Impulse. Wenn Sie durch die klare

    Meeresluft am Spiekerooger Strand wandern, strken Sie auf direktem

    Wege Ihr Immunsystem. Erleben Sie, wie Ihre Sinne sich schon nach

    wenigen Tagen schrfen, Sie zu sich selber finden und sich somit die

    Mglichkeit geben, an Weggabelungen Ihres Lebens den richtigen Pfad

    einzuschlagen. Spren Sie, wie neue Energie Ihren Krper durchflutet und

    Sie die Welt um sich herum wieder mit anderen Augen wahrnehmen.

    Lassen Sie sich zeigen, wie Sie auch im Alltag durch einfache Yoga-bungen

    und verschiedene Entspannungstechniken Stress reduzieren knnen.

    Das Thema Lebensstilkunde gibt Impulse und Hilfestellung.

    Ausgeglichen Leben muss nicht lnger Theorie bleiben.

    siebenbernachtungenimEinzel-oderDoppelzimmer

    tglichgefhrteWanderungen

    Yoga-,Atem-undEntspannungstechniken

    fastenuntersttzendeManahmen(z.B.FubdernachDr.Jentschura)

    GesprchskreiseundVortrgezudenThemenErnhrung,

    Gesundheit, Bewegung, Entspannung und Verhaltensnderung

    VorbereitungfrdieAufbauzeit

    aufWunschauchEinzelberatungenmglich

    Fastenbegleitung

    FastenverpflegungausbiologischemAnbau

    Termine:

    11. bis 18. Oktober 2008

    18. bis 25. Oktober 2008 - Verlngerung mglich

    preis pro person im Einzelzimmer 895,- Euro

    preis pro person im doppelzimmer 730,- Euro

    42

  • HONEYMOON FR VERLIEBTE

    Ein romantisch dekoriertes Zimmer und ein Glas erstklassigen Champagners

    zur Begrung erwarten Sie.

    Den Tag beginnen Sie mit einem reichhaltigen Langschlferfrhstck.

    Auf Wunsch servieren wir Ihnen Ihr Frhstck auch gerne in Ihrem Zimmer.

    Mit der Kutsche werden Sie vor der Spiekerooger Leidenschaft abgeholt

    und in die malerische Dnenlandschaft der Insel entfhrt.

    Vielleicht findet sich hierbei Ihr Lieblingsplatz, an dem Sie Ihren

    Picknickkorb genieen mchten.

    Mchten Sie Ihren Partner mit einem Geschenk berraschen?

    Kein Problem, wir bernehmen die Besorgungen gerne fr Sie.

    vier bernachtungen inklusive Frhstck

    romantische Dekoration des Zimmers

    ein Glas Champagner zur Begrung

    Obstkorb im Zimmer

    ein Fnf-Gang-Candle-Light-Dinner

    eine Kutschfahrt fr zwei Personen (Dauer ca. eine Stunde)

    Nebensaison 339,- Euro

    Zwischensaison 379,- Euro

    Anfragen und weitere Informationen:

    Aparthotel Spiekerooger Leidenschaft

    Noorderpad 6 26474 Spiekeroog

    Tel. 0 49 76 / 70 60 - 0

    [email protected]

    www.spiekerooger-leidenschaft.de

    Lebensfreude in Vollendung!

    43

    * Eventuelle Geschenke sind nicht im Preis enthalten.

  • 44

    FESTSCHMAUS ZU OSTERN

    MIT KOPP UN SINN GENEITEN

    Dekoration: Karamellspiralen mit Liebe gemacht.

    Wer seine Gste zu Ostern ganz besonders verwhnen mchte,

    sollte das Feinschmecker-Rezept von Lars Haberlach auspro-

    bieren. Die Sauerrahmkndel mit Pflaumenragout und Tonka-

    bohneneis sind eine erlesene Delikatesse, die der Chefkoch der

    Spiekerooger Leidenschaft selbst kreiert hat. Appetit holen kn-

    nen sich Genieer im Aparthotel Spiekerooger Leidenschaft und

    im Restaurant Inselzauber, wo die kulinarische Kreation in Krze

    auf dem Speiseplan steht.

    Guten Appetit!

  • WATT `n EILAND

    4545

    SAUERRAHMKNDEL MIT PFLAUMENRAGOUT UND TONKABOHNENEIS

    Sauerrahmkndel

    200 g Sauerrahm

    100 g Quark

    30 g Butter

    30 g Zucker

    1 Ei

    60 g geriebenes Weissbrot

    Abrieb von einer Orange und einer Zitrone

    Sauerrahm und den Quark in einen Tuch geben und auspressen bis eine trockene Masse entsteht.

    Butter, Zucker und Ei schaumig schlagen, unter die Sauerrahm-Quarkmasse geben und

    dieses gut vermengen. Nun das Weissbrot, den Orangen- und Zitronenabrieb zufgen und

    ebenfalls untermengen. Die Masse kalt stellen.

    Fr den Fond Orangensaft, die ausgekratzte Vanilleschote und den Zucker aufkochen.

    Fr die sen Brsel das Weissbrot und die Butter in eine Pfanne geben und goldgelb rsten. Zimt zufgen

    Fond zum Kochen

    1 l Orangensaft

    1 Vanilleschote

    100 g Zucker

    Se Brsel zum Wenden der Kndel

    100 g geriebenes Weissbrot

    50 g Butter

    Eine Messerspitze Zimt

    Pflaumenragout

    500 g Pflaumen

    150 g Zucker

    200 ml Rotwein

    4 cl brauner Rum

    Vanille-Puddingpulver zum Abbinden

    Zucker in einem Topf karamellisieren und mit Rotwein ablschen. Wenn der Zucker sich gelst hat,

    Pflaumen hinzufgen und so lange mitkochen bis sie weich, jedoch nicht matschig sind.

    Jetzt das Vanille-Puddingpulver mit etwas Wasser anrhren und die kochende Flssigkeit leicht abbinden.

    Beiseite stellen. Dies kann auch schon am Vortag zubereitet und ber Nacht kalt gestellt werden.

    Milch, Sahne, Zucker, Tonkabohnen und die ausgekratzte Vanilleschote aufkochen, leicht abkhlen lassen.

    Zucker und Eigelb schaumig rhren und vorsichtig unter die Sahne-Milchmischung rhren. Das Ganze bei

    milder Temperatur auf 83 C erwrmen, sofort vom Herd nehmen und durch ein feines Sieb in ein kaltes Gef

    passieren. Diese Masse kann auch gut am Vortag zubereitet werden. Dadurch kann alles gut durchziehen und

    das Eis erhlt eine besondere Geschmeidigkeit. Vor dem Servieren die Masse in eine Eismaschine geben und

    gefrieren.

    Anrichten: Das Pflaumenragout leicht erwrmen. Aus der Sauerrahmmasse kleine Kugeln formen und

    in den leicht kochenden Orangenfond geben. Die Kndel ca. sechs bis acht Minuten gar ziehen lassen.

    Nun die Kndel aus dem Fond nehmen und in den Brseln wenden. Das Pflaumenragout auf einen Teller

    geben. Zwei Kndel daran setzen. Aus dem Eis eine Nocke formen und auf den Teller geben.

    Tonkabohneneis

    6 Eigelb

    110 g Zucker

    250 g Milch

    250 g Sahne

    2 Tonkabohnen, fein gerieben

    1 Vanilleschote

    4 cl Wodka

  • FRHLINGSERWACHEN!

    Endlich wird es Frhling und es ist Zeit, wie-

    der hinaus in die Natur zu gehen. Wenn ihr

    Glck habt, wird es sogar so warm, so dass

    ihr ein kleines Picknick veranstalten knnt.

    Wir waren drauen und haben Muffins mit

    Zuckerguss mitgenommen...

    WATT n EILAND FR