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Erziehungsdirektion des Kantons Bern / Amt für Kindergarten, Volksschule und Beratung ‹Nr.› Erziehungsberatung Thun Wenn Verhalten in der Schule auffällt… Möglichkeiten der Intervention und Prävention

Wenn Verhalten in der - erz.be.ch · 2 Ideen . Erziehungsdirektion des Kantons Bern / Amt für Kindergarten, Volksschule und Beratung ‹Nr.› Erziehungsberatung Thun Rituale: Durchführung

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Erziehungsberatung Thun

Wenn Verhalten in der

Schule auffällt…

Möglichkeiten

der Intervention

und Prävention

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Erziehungsberatung Thun

Programm

• Belastung der Lehrergesundheit durch

Unterrichtsstörungen

• Unterrichtsstörungen als Interaktionsproblem

• Basisdimensionen guten Unterrichts

• Fokus auf Beziehung

• Kooperation mit den Eltern

• Diskussion in Gruppen

• Lösungsansätze bei Verhaltensstörungen

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Erziehungsberatung Thun

Was belastet Lehrkräfte?

• «schwierige Schüler»

• grosse Klassen

• zu hohe Stundenzahlen

Schaarschmidt, 2006

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Erziehungsberatung Thun

Muster G (grün)

• hohe Bedeutsamkeit der Arbeit

• hohe Verausgabungsbereitschaft, ehrgeizig

• hohes Perfektionsstreben

• erhaltene Distanzierungsfähigkeit

• geringe Resignationstendenz

• offensive Problembewältigung

• innere Ruhe und Ausgeglichenheit

• starkes Erfolgserleben im Beruf

• hohe Lebenszufriedenheit

• starkes Erleben sozialer Unterstützung

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Was belastet Lehrkräfte? Schaarschmidt, 2006

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Muster S (Schonung)

• wenig Engagement

• höchste Distanzierungsfähigkeit

• niedrige Resignationstendenz

• ruhig und ausgeglichen

• hohe Lebenszufriedenheit

• starkes Erleben sozialer Unterstützung

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Erziehungsberatung Thun

Was belastet Lehrkräfte? Schaarschmidt, 2006

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Risikomuster A

• überhöhtes Engagement

• wenig distanzierungsfähig

• verminderte Widerstandsfähigkeit gegenüber

Belastungen

– wenig innere Ruhe und Ausgeglichenheit

– hohe Resignationstendenz

• negative Emotionen

→ Kombination von grossem Arbeitseinsatz und

ausbleibendem Erleben von Anerkennung kann

krank machen

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Was belastet Lehrkräfte? Schaarschmidt, 2006

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Risikomuster B

• geringes Arbeitsengagement

• geringe Bedeutsamkeit der Arbeit

• geringer beruflicher Ehrgeiz

• eingeschränkte Distanzierungsfähigkeit

• geringe Widerstandsfähigkeit gegenüber belastenden

Situationen

• resigniert

• wenig motiviert

• negative Emotionen

→ Gefahr von Burnout

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Unterrichtsstörungen als bedeutender Stressfaktor

• Stresshormonspiegel ist bei

Unterrichtsstörungen Lehrkräften besonders

hoch

• Unterrichtsstörungen beeinträchtigen die

Lehrergesundheit

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Formen von Störungen und schwierigem

Verhalten im Unterricht

• verbales Störverhalten (schwatzen, vorlautes

Verhalten, Zwischenrufe, Beleidigungen)

• mangelnder Lerneifer (geistige Abwesenheit,

Desinteresse, Unaufmerksamkeit)

• motorische Unruhe (zappeln, schaukeln,

herumlaufen)

• aggressives Verhalten

(Wutausbrüche,

Angriffe auf Personen,

Sachbeschädigungen)

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Die besondere soziale Situation in der Schule

• SuS verbringen mehr Wachzeit mit

Lehrpersonen als mit Eltern (Wettstein et al.,

2013) → Die Schule hat eine wichtige

Erziehungsfunktion.

• Wie immer, wenn es um Erziehung geht, ist

eine gute Beziehung grundlegend wichtig.

Dazu gehören Anerkennung und Vertrauen

sowie gegenseitige Erwartungen (Regeln).

• Eine gute Beziehung fördert regelkonformes

Verhalten.

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Unterrichtsstörungen als Interaktionsproblem

• Unterrichtsstorungen sind in erster Linie ein

Interaktionsproblem (Wettstein, 2010).

• Interaktion bezeichnet das wechselseitige

aufeinander Einwirken

• Die sozialen Interaktionen in der Schulklasse

sind fragil, können leicht gestört werden.

• SuS und Lehrpersonen bringen alle ihre

eigenen Interaktionsmuster mit, z.B. bezüglich

Konfliktlösung.

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Interaktionsstörungen

• sind beeinträchtigte Beziehungen

• Permanentes Aussprechen von

– Ermahnungen

– Regeln und Grenzen

– negative Sanktionenn

• Das Kind oder der Jugendliche erlebt dies als

eine permanente Zurückweisung und reagiert

darauf meist mit noch stärkeren Auffälligkeiten.

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Beispiele für ungunstige Interaktionsmuster

• Parallele Eskalation zwischen Lehrer und

Schülern

• Labeling („abstempeln“)

• einseitige Schuldzuweisung

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Folgen von Interaktionsstörungen

• erschwerter Unterricht (Wettstein, 2010).

• Viele Berufsaussteiger (Herzog, Herzog,

Brunner & Müller, 2005; Lewis, Romi, Qui &

Katz, 2005)

• Lehrerburnout (Evers, Tomic & Brouwers, 2004;

Friedman, 1995, 2006)

• Schulausschlüsse

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Mögliche Reaktionen bei Problemverhalten wie

z.B Verweigerung

Handlung Ziel

• bestrafen Prävention oder Vergeltung

• unterstützen Motivation stärken

• ignorieren rasche Fortsetzung des

Unterrichts

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Vorhersage des Lehrerverhaltens (Wettstein et

al., 2013)

• Jugendliche können das Verhalten ihrer

Lehrpersonen wie routinierte Schachspieler

über mehrere Züge voraussagen

• Wissen häufig, wie weit sie gehen können, und

können ihr Verhalten gezielt anpassen (nicht bei

psychischer Störung).

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Normales Verhalten oder verhaltensauffällig?

• Begriff Verhaltensauffälligkeit bzw.

Verhaltensstörung bezeichnet unspezifische

Abweichungen im Sozialverhalten

• In neuerer Zeit wird vermehrt der weniger

stigmatisierende Begriff Problemverhalten

oder herausforderndes Verhalten zur

Beschreibung verwendet.

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Problemverhalten

• Wirkt auf den sich verhaltenden Menschen

selbst und/oder seine Umwelt und Mitwelt über

einen längeren Zeitraum belastend und

verunsichernd.

• Erscheint in der Auswahl und Intensität nicht

der Situation angepasst.

• „behindert“ Entwicklungsmoglichkeiten

• grosser Leidensdruck für den Betroffenen oder

das Umfeld

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Fallbeispiel Kindergarten - Unterstufe

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Entstehung aggressiver und dissozialer

Handlungen

Aggressive /

dissoziale

Handlung Situative Auslöser

Frustration

Kränkung

Alkohol-/Drogeneinfluß

Psychische Struktur Mangelnde Affektregulation

Bindungsschwäche

Empathiedefizit

Fehlende Gewissensbildung

Attributionsfehler

Biologische Faktoren Neuroanatomisch

Neurochemisch

Psychophysiologisch

Psychobiologische F. Schwieriges Temperament

Impulsivität

Neuropsychologische Defizite

Soziologische Faktoren Medieneinwirkung

Armut / Benachteiligung

Zugang zu Waffen

Psychosoziale F. Elternvariablen

Abnorme Lebensereignisse

Peer- u. schulische Einflüsse

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• bei rund 22% der befragten Kinder und Jugendlichen

liegen zumindest Hinweise auf psychische

Auffälligkeiten vor

• Hinweise für Ängste finden sich bei 10%

• Störung des Sozialverhaltens bei 8%

• Depressivität bei 5%

• Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS)

bei 2% der untersuchten Kinder und Jugendlichen

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Risikofaktoren:

• niedriger sozioökonomischer Status

• Risiken in der Familie wie

– Familienkonflikte

– hohe elterliche Belastung

– elterliche Psychopathologie

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Schutzfaktoren, z.B.:

– Selbstwirksamkeitsüberzeugungen beim Kind

– positives Familienklima

– soziale Unterstützung

Kinder mit individuellen, familiären und sozialen

Schutzfaktoren zeigen weniger psychische

Auffälligkeiten.

Nur die Hälfte der Kinder und Jugendlichen mit

diagnostizierten psychischen Störungen sind in

einer Behandlung.

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Zusammenfassung !

• Unterrichtsstorungen stellen eine grosse

Belastung fur Lehrpersonen und einen

erheblichen Risikofaktor fur die Entwicklung von

Schülerinnen und Schülern dar.

• Die beste Prävention gegen Unterrichts- und

Interaktionsstörungen ist die Beziehungspflege:

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CONNECTION

BEFORE

CORRECTION Positive Discipline

in the Classroom

(Jane Nelsen & Lynn Lott)

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Bennet, Sminalich

• Wenn eine Lehrperson so unterrichtet, dass sie auf

Störungen reagiert, dann verwendet sie 7 – 18,5 % der

Unterrichtszeit auf Disziplinierung.

• Wenn sie so unterrichtet, dass sie Störungen vorbeugt,

dann verwendet sie 1 - 3,5 % der Unterrichtszeit auf

Disziplinierung.

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Die Forschung zeigt

Lange Wechselphasen sind sehr ungünstig da

aggressives Verhalten hier sehr gehäuft auftritt und

die SuS die Lernzeit nicht effektiv nutzen (vgl.

Wettstein, 2008).

Steuerungsbezogene Kommunikation

(zurechtweisen, moralisieren etc.) bringt keinen

Erfolg, sondern verschärft das Problem nur noch

zusätzlich (Wettstein, Thommen & Eggert, 2010).

Aggressives Verhalten kann ausschliesslich über

didaktische Massnahmen in kürzester Zeit stark

reduziert werden (vgl. Wettstein, 2010).

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Fallbeispiel Mittelstufe (HPSTA)

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Pädagogische Kriterien für die Aufnahme

(HPSTA)

• Eine überdauernde, mindestens 2 Jahre bestehende Verhaltens-

oder Aufmerksamkeitsdefizitstörung liegt vor.

• Die Massnahmen im Rahmen der Schule haben zu keiner

nachhaltigen Verbesserung der Situation geführt.

Mögliche Massnahmen, die nicht zum Erfolg führten:

- Elterngespräche

- Spezialunterricht wie IF oder Psychomotorik

- Unterstützung durch die Schulsozialarbeit

- Versetzung in eine andere Klasse / Schule

- Entlastungslektionen via Schulleitung und Schulinspektorat

- Behandlungen (Psychotherapie, Gruppentrainings)

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Basisdimensionen guten Unterrichts

• Strukturierte, klare und störungspräventive

Unterrichtsführung

• Unterstützendes, schülerorientiertes

Sozialklima

• Kognitive Aktivierung

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Fehlende Disziplin......

• Mangelnde Disziplin ist ein

Hauptbelastungsfaktor für Lehrkräfte

• Disziplinprobleme fördern Gewalt

• Disziplinprobleme schädigen das Image von

Lehrer und Schule.

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Erziehungsberatung Thun

Vorraussetzungen für einen erfolgreichen Unterricht

Die Lehrkraft:

• antizipiert mögliche Vorkomm-

nisse, besitzt einen Plan mit

Konkreten Handlungsmöglich-

keiten, um mit unerwarteten

Ereignissen umzugehen.

• anerkennt, dass das Verhalten

und das Lernen des Schülers

untrennbar miteinander verknüpft

sind.

• lebt die Haltung, dass das pädagogische

Handeln bezogen auf die Gruppe wichtiger ist

als bezogen auf den Einzelnen

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Fokus auf Beziehung:

• Gute Lehrperson-SuS Beziehung

• Gutes Klassenklima

• Präventiv ausgerichtete Unterrichtsorganisation

Ergebnis: Die SuS

• fühlen sich wohl

• lernen besser

• Lehrperson fühlt sich besser

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Hauptqualitätsmerkmal guten Unterrichts

• SuS haben eine positivere Einstellung zu Schule, Lehrer

und Lernen

• Sie befassen sich länger und intensiver mit den

Lerninhalten

• Sie arbeiten mit mehr Interesse und Eigeninitiative

• Sind zufriedener mit sich und ihren Leistungen.

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Proaktive Tools für guten Unterricht

Vorbereitung

• Gute Vorbereitung

• Eigene Erwartungen klären

• Störungsarme Struktur des Klassenraumes

Beziehungen aufbauen

• Positive Beziehungen aufbauen

• Positives Klassenklima aufbauen

• Über Anerkennung, Lob und Wertschätzung führen

• Emotionale Befindlichkeit der SuS berücksichtigen

• Innere Balance der Lehrperson

• Unterricht an den Bedürfnissen der SuS ankoppeln

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Proaktive Tools 2

Eltern

• Kooperationsbeziehung zu den Eltern

Unterricht

• Hohe Präsenz

• Vorausschauend handeln

• Unterrichtliche Klarheit, Strukturierung, Abwechslung

• Group Focus

• Rituale und Regeln: Z. B. Ruheritual; Ritual für Stillarbeit

Ritual „Vom Sitzkreis an den Platz“

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Einzelgespräche mit den SuS

o über positives Verhalten

o aber auch: ich bin nicht bereit,

das zu tolerieren

was kannst du tun, dass das

nicht wieder geschieht

bitte überlege dir bis morgen

2 Ideen

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Rituale: Durchführung

Erwartungen kommunizieren:

• Ich stehe erst dann vom Sitzkreis auf, nachdem meine

Lehrerin das Signal dazu gegeben hat

• Ich gehe direkt an meinen Platz

• Ich fange sofort mit meiner Aufgabe an

• Ich arbeite leise

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Classroom-Management-Elemente

• Ritual

• Präsenz zeigen

– Klasse beobachten

– Management by walking around

• Störungen klein halten - schnell und frühzeitig

intervenieren - nicht durch die ganze Klasse rufen

• Schritte in die richtige Richtung loben

• Beobachten, ob die SuS auch tatsächlich mit Arbeiten

beginnen

• Lob für die ganze Klasse geben.

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Schwierige Klassensituationen

• Zu wenig Rituale

• Rituale zu wenig konsequent eingeübt

• Lehrperson hat sich nicht klar positioniert

• Fokus soll auf der gesamte Klasse liegen – weniger auf

die einzelnen SuS

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Auf störendes Verhalten reagieren

• Ruhig bleiben – unaufgeregt handeln

• Schnell reagieren

• Bei kleinen Störungen intervenieren – bevor sich diese

ausbreiten

• Präsenz zeigen

• Diskret intervenieren

• SuS kurz anweisen, was er tun soll

• Konsistent reagieren

• Angemessen reagieren

• Bei Regelverstössen auf die entsprechende Regel

hinweisen

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Fallbeispiel Oberstufe (Kohlenweiher)

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Planung der Einführung (einheitlicher) Regeln

sowie Konsequenzen bei Regelverletzungen

(proaktiv)

• Welche Regeln brauchen wir?

• Wie führen wir Regeln ein?

• Wie unterbinden wir

unangemessenes Verhalten?

• Wie ahnden wir

Regelverletzungen?

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Wie bei Regelübertritt intervenieren?

• Cool bleiben – nicht persönlich nehmen

• Schnell reagieren

• Bei kleinen Störungen reagieren

• Diskret intervenieren

• SuS kurz und klar anweisen, was sie tun sollen

• Konsistent reagieren

Regelbewirtschaftung vor Stoffvermittlung!

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Abgestuftes Konsequenzensystem

• Ignorieren?

• Blickkontakt aufnehmen

• Unauffällig in die Nähe des SuS begeben

• Kooperation sofort anerkennen

• Anerkennung und Lob sind Teil jedes

Konsequenzensystems

• Ich möchte dich nach der Stunde sprechen

• Warnkarte

• Eltern informieren

• Time-out - immer mit Zustimmung der Eltern

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Kooperation mit Eltern

• Eltern sind der mit Abstand

wichtigste ausserschulische

Kooperationspartner des

Lehrers.

• Die SuS haben zu Hause ein

Informationsmonopol.

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Erziehungsberatung Thun

Mit welchen Eltern ist gute Kooperation

besonders wichtig?

• die der Schule skeptisch gegenuber stehen,

• deren Kind schlechte Noten schreibt,

• deren Kind undiszipliniertes Verhalten zeigt,

• die bildungsfern sind,

• die sich in der Vergangenheit unkooperativ und kritisch

gegenuber der Schule verhalten haben.

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Was die Schule tun kann

• Schulregeln definieren

• Lehrperson leitet davon ihre Klassenregeln ab

• Lehrperson schafft ein Bundnis mit den Eltern ihrer SuS

hinsichtlich ihrer Klassenregeln

• Die Schule legt verbindliche Standards zur Elternarbeit

fest, zum Beispiel erster Elternkontakt innerhalb der

ersten zwei bis drei Wochen des Schuljahres

• Die Schule definiert ihre Hotspots, wie Pausen, das

Umkleiden vor und nach dem Turnen, formuliert ihre

Erwartungen und legt Zustandigkeiten fest

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10 Tipps für guten Unterricht

1. Bilde eine Gemeinschaft mit der Klasse.

2. Richte eine sichere, freundliche und im Alltag gut zu

gebrauchende Klassenzimmerumgebung ein.

3. Beziehe die SuS in das Erstellen von Regeln, Normen und

Konsequenzen ein.

4. Kreiere verschiedene Kommunikationskanäle in der Klasse.

5. Sei ruhig, fair und konsistent.

6. Kenne die SuS, die du unterrichtest.

7. Interveniere im Konflikt schnell und klug.

8. Integriere positive Klassenzimmerrituale in den Alltag.

9. Tauche in die Interessenwelt deiner SuS ein.

10. Sei Partner der Eltern und Erziehungsberechtigten.

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Diskussion in Gruppen

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Andauernde grössere Schwierigkeiten mit

einzelenen SuS

• Einbezug der Schulleitung

• Einbezug von externen Fachstellen

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Einbezug von EB: Vorgehen EB

• Schriftliche Anmeldung durch die Schule

(Erziehungsberechtigte unterschreiben lassen)

• Zuteilung des Falles an regional zuständige

Psychologin/Psychologe

• Eltern und Kind werden zu Erstgespräch aufgeboten

• Gespräch mit Eltern und Kind über die Problemsituation

• Einleiten von diagnostischen Abklärungen: IQ,

Wahrnehmung, Konzentration

• Abgabe von Fragebogen bei Verdacht auf ADHS für

Eltern und Lehrpersonen

• Schulbesuch

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Einbezug von EB: Vorgehen EB

• Auswertung der diagnostischen Verfahren, Fragebogen

und Schulbesuch

• Auswertungsgespräch mit Eltern und Lehrpersonen

• Erarbeitung von möglichen Lösungen

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Lösungsansätze: Therapie EB

• Aufnahme in Gruppentherapie: 10 x Kindergruppe, 8 x

Elterngruppe

• Einzeltherapeutische Begleitung von

Kinder/Jugendlichen

• Beratung Eltern, Familientherapie

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Lösungsansätze: andere Fachpersonen

• Bei ADHS ev. Weiterleiten an medizinische Stelle

(KJPP, Kinderarzt) -> Medikation

• Neurologische Abklärungen

• EB externe Angebote: Psychologinnen/Psychologen,

Kinderpsychiater/in, Puppenspieltherapie,

sozialpädagogische Familienbegleitung

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Lösungsansätze: Ebene innerhalb der Schule

• IF mit SPU-S einleiten

• Einbezug SSA

• Einbezug SL

• Parallelversetzung

• Wechsel in KbF

• Ev. Einleiten von Pool 2 Unterstützung

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Angebot Schulinspektorat

• Triagestelle

• Beratung der Schulleitung (Gemeinsame

Analyse)/ Begleitung während des Prozesses

• Rechtliche Auskünfte

• Verfahrensschritte

• Art. 28 VSG /Gefährdungsmeldung

• Ressourcen: SOS-Lektionen- EL - Art.3.7

RSZ

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Externe schulische Angebote

• Bei länger bestehenden Schwierigkeiten in 2.-6. Klasse:

HPSTA

• Weiterschulung in Tagesstrukturprogramm

Kohlenweiher: Art. 28 VSG, Unterrichtsausschluss, Art.

71 VSG, Private Schulung

• Tagesschule Schlössli Kehrsatz

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Lösungsansätze: Kindesschutz

• Gefährdungsmeldung

• Überprüfen von Kindesschutzmassnahmen

• Beistandschaft

• Obhutsentzug

• Platzierung in pädagogisch-therapeutische Institution

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Das SOKOKI-Gruppenprogramm ist da für

Kinder (und ihre Eltern):

• die in sozialen Situationen mit Gleichaltrigen, Eltern oder

Lehrkräften sozial unangemessenes Verhalten zeigen

• die direkte Aggressionen in Form von Schlagen, Boxen, Treten,

Beschimpfen, Anschreien zeigen.

• die verdeckte bzw. indirekt auftretende Aggressionen, wie Gerüchte

in die Welt setzen, Ruf einer anderen Person schädigen,

• jemanden aus einem Hinterhalt angreifen, lügen oder stehlen,

zeigen.

• die versuchen mit aggressivem Verhalten, Einfluss auf das

Geschehen in der Schule, Familie oder Freizeit zu nehmen.

• Die durch ihr aggressives Verhalten soziale Schwierigkeiten haben

und eine verringerte Fähigkeit Probleme konfliktfrei zu lösen.

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Ziele für die Kinder:

• Sich in andere einfühlen können

• Konflikte gewaltfrei lösen können

• Das eigene Verhalten besser steuern können

• Eigene Gefühle wahrnehmen können

• Positive soziale Kontakte aufbauen

Kindergruppe

• Kinder im Alter von 7-10 Jahren

• 1 Termin mit Kind und Eltern

• 2-3 Einzeltermine mit dem Kind

• 10 Gruppensitzungen von 90 Minuten

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Ziele für die Eltern: • Eine stabile Beziehungsbasis zum Kind aufbauen

• Positive Verhaltensziele erarbeiten

• Verhalten des Kindes genau beobachten und unter

Berücksichtigung der momentanen Situation einschätzen

• Wissen und Erfahrungen in Bezug auf Steuerungsmechanismen,

wie Lob und Konsequenzen erwerben

Elterngruppe • Sorgeberechtigte Eltern / Elternteile, die ihre Kinder in die Gruppe

schicken

• 1 Termin mit Kind und Eltern

• 8 Gruppensitzungen von 90-120 Minuten

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Ziele Einzeltherapie

Mittels Verhaltensmodifikation sollen Veränderungen

auf folgenden Ebenen zu erreichen:

• Selbst- und Fremdwahrnehmung

• Selbstkontrolle

• Umgang mit dem eigenen Körper und mit Gefühlen

• Selbstsicherheit und Selbstbild

• Einfühlungsvermögen

• Umgang mit Lob, Kritik, Misserfolg, Beschämung und Scham

• Umgang mit dem aggressiven Verhalten

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Stufenweises Vorgehen bei Verhaltensstörungen

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5. Sei ruhig, fair und konsistent.

6. Kenne die SuS, die du unterrichtest.

7. Interveniere im Konflikt schnell und klug.

8. Integriere positive Klassenzimmerrituale in den Alltag.

9. Tauche in die Interessenwelt deiner SuS ein.

10. Sei Partner der Eltern und Erziehungsberechtigten.

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