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Werkzeug und Arbeitsplatz 400'000 vor CHR. bis 1850

Werkzeug und Arbeitsplatz · 2015-06-13 · G Langer Dexel H Langes Beil mit Kupferblatt CH. Singer, A History of Technology, Oxford, 1958. Um 1000 vor CHR.: Bronzesäge In der älteren

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Werkzeug undArbeitsplatz

400'000 vor CHR. bis 1850

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Um 400'000 vor CHR.: Steinwerkzeuge

In der Steinzeit benutzte Werkzeuge:

1 Faustkeil

2 Hobel für Holz- & Fellbearbeitung

3 In Horn eingesetzter Flinthobel

4 Stirnhobel aus Feuerstein

5 Stabstichel zumTrennen von z.B.Knochen

6 Vorschneider zum Ritzen von Knochenusw.

7 Hammer mit Schnur an Stiel befestigtL. Pfeiffer, Die Werkzeuge der Steinzeitmenschen, Jena, 1920

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Um 4000 vor CHR.: Steinsägevorrichtung

Die bisher älteste bekannte Vorrichtungfür das Trennen von harten Gegenstän-den ist die sogenannte Steinsäge.

Ein harter Steinsplitter, der in einemHolzstück befestigt ist, wird pendel-förmig über den zu trennenden Steinhin- und herbewegt.

Mittels eines Hebels wird über dasdaran anliegende obere Ende des Holz-stückes ein leichter Druck auf den hin-und her bewegten Steinsplitter ausge-führt und damit eine stetig tiefer wer-dende Rille erzeugt.

L. Pfeiffer, Die Werkzeuge der Steinzeitmenschen, Jena, 1920

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Um 1475 vor CHR.: Ägyptische Tischlerei

Links:Mit einem Dexel wird dieO berfläche ein kurzesHolzstück bearbeitet.

Mitte:Presse?

Rechts:Mit einer Bronzesäge wirdein an einen Pfahlangebundenes Holz-stückabgesägt.

Stuckmalerei aus dem Grabe des Nebanon und Impuki, um 1475

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Um 1200 vor CHR.: Ägyptische Kupferwerkzeuge

A Fiedelbohrer

B Kupfermeissel mit Holzgriff

C Kupferahle mit Griff

D Beil oder Hake mit Schneidequer zum Stiel (Dexel)

E Wetzstein zum Schärfen

F Schmale Handsäge

G Langer Dexel

H Langes Beil mit KupferblattCH. Singer, A History of Technology, O xford, 1958

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Um 1000 vor CHR.: Bronzesäge

In der älteren und mittleren Bronze-zeit wurden die Werkzeuge vorwie-gend aus Bronze gegossen.

Die in einem Moor gefundene G iess-form enthält vier in Stein herausge-arbeitete Negative von Bronzesäge-blättern.

Auf ähnliche Weise wurden auchMesserklingen, Speerspitzen undandere Hilfsmittel erzeugt.

A. Forrer, Reallexikon des prähistorischen Altertums, Berlin 1907

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Um 200: Römische Holzbearbeitungs-Werkzeuge

Bereits die Römer benutztenWerkzeuge, welche gegenüberden heutigen Werkzeugen nurunwesentlich verschiedenwaren, wie zum Beispiel:

1,2 Nagelzieher3 Handklinge4, 7 Hobelmesser6 Hobel, Rauhbank8 Nuteisen9 Falzhobel18, 19 Zirkel22 Zangen22 Hammer

J. Jokobi, Das Römerkastell Saalburg um 121 - 260, 1897

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Um 200: Römische Holzbearbeitungs-Werkzeuge

Weitere wichtige Werkzeugefür die Holzbearbeitung waren:

1, 5, 10 Stecheisen2, 4 Lochbeutel11, 12 Lochbeutel3 Breitmeissel7 Deichelbohrer17, 19 Löffelbohrer18 Gewindebohrer25 Beilhammer (Dexel)26 Holzsäge30 Senkblei

J. Jokobi, Das Römerkastell Saalburg um 121 - 260, 1897

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Um 400: Römische Tischler

In der Mitte steht der Meister mitkurzer Ärmeltunika

A Sägearbeit

B Behauen mit Hohlbeil (Dexel)

C Einsatz von Fiedelbohrer

D Verzieren mit Schnitzmesser

E Hobeln von O berfläche

F Schnitzarbeit mit Stechbeitel

B

C

A

D

E

F

A. Baumeister, Denkmäler des klassischen Altertums, München, 1880

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Um 1396: Messerschmied

Der Messerschmied drückt denGriff eines Messers gegen einenFeilenstock und gibt ihm durchFeilen die endgültige Form.

Vor dem Werktisch steht einAmboss.

Die Klinge wurde oft durch mehr-faches Behämmern gehärtet unddanach geschliffen.

Nürnberger Buchmalerei, 1396

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Um 1404: Tischlerwerkstatt

Das Bild zeigt eine der ersten hochge-stellten Hobelbänke.

Das zu bearbeitende Stück Holz wird wiebei einer heutigen Hobelbank zwischenZapfen, welche in der Hobelbankeingesteckt sind, festgehalten.

Handbuch der Mendelschen 12-Brüder Stiftung, 1404

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Um 1490: Gattersäge von Leonardo da Vinci

Leonardo da Vinci hat die wohl frühesteAnwendung eines Gatters für die Halte-rung und Führung eines Sägeblattesaufskizziert.

Dieses Prinzip wird bis in die neueste Zeitin grosser Zahl für das Zersägen derBaumstämme in Bretter eingesetzt.

Leonardo da Vinci, Il Codice atlantico, 1490

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Um 1490: Feilenhaumaschine, Leonardo da Vinci

Auf einer Unterlage wird ein Support mitdarauf befestigter Feile durch eine Kurbelnach links bewegt.

Nach einem vergebenem Vorschub hebteine Speiche des angekoppelten Rades denHauhammer in die Höhe. Dann fällt derHammer mit seiner schräggestellten Meissel-fläche auf die Feile und erzeugt damit einenHieb.

Durch die Kopplung von Vorschub undRadspeiche entsteht eine gleichmässigeTeilung auf der Feile.

Das Gegengewicht dient der Aufhebung desSpieles in der Vorrichtung.

Leonardo da Vinci, Il Codice atlantico, 1490

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Um 1490: Hobelmaschine, Leonardo Da Vinci

Zwischen zwei Wangen läuft einHobel mit schräggestelltem Hobel-messer über das zu bearbeitendeHolzstück.

Die seitlichen Wangen werden durchGewindespindeln gegen dasWerkstück gepresst.

Leonardo da Vinci, Il Codice atlantico, 1490

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Um 1490: Walzwerk für Eisen, Leonardo Da Vinci

Eisendrähte und Eisenstäbe waren fürdie Schlosser von grosser Wichtigkeit.

O ft mussten sie mit viel Aufwand auseinem Eisenrohling geschmiedetwerden.

Das von Leonardo skizzierte Walzwerkermöglicht gleichmässig gezogeneEisenstangen mit einem geringerenArbeitsaufwand.

Der Antrieb der Vorrichtung erfolgtvon einem Wasserrad und einemGetriebe bestehen aus Schnecken undSchneckenrädern.Leonardo da Vinci, Il Codice atlantico, 1490

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Um 1505: Hobelbank mit Festklemmvorrichtung

In seiner Skizze veranschaulicht MartinLöffelholz eine Hobelbank mit zweiverschiedenen Klemmvorrich-tungenfür das Einspannen der Werkstücke.

Vorne links befindet sich ein beweg-licher Balken, welcher mit zweiFlügelmuttern auf Gewindestangengegen die Hobelbankplatte gezogenwerden kann.

Auf der rechten Seite kan über Kurbelund Spindel ein Anschlag nach linksbewegt und damit ein Stück Holzzwischen einem festen Anschlageingeklemmt werden.

Martin Löffelholz, Bilderhandschift, 1505

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Um 1505: Hölzerner Schraubstock, Löffelholz

Martin Löffelholz, ein begnadeterMechanicus und Erfinder skizziert ineinem Bilderhandbuch den möglicher-weise ersten hölzernen Parallel-schraubstock.

Erst 23 Jahre später tritt der ersteeiserne Paralleschraubstock inErscheinung.

Martin Löffelholz, Bilderhandschift, 1505

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Um 1528: Erster eiserner Schraubstock

Im Manuskript “ Nürnberger Buchmalerei”ist der wird im nebensrehenden Bild einVorgänger des späteren eisernen Parallel-schraubstockes dargestellt.

Die Bewegliche Wange befindet sichzwischen Arbeiter und Werkbank und wirdüber eine Spindel gegen die Werkbank-platte bewegt.

Die Werkbankplatte bildet dabei die festeWange des Schraubstockes.

Nürnberger Buchmalerei, 1528

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Um 1544: Eiserner Parallelschraubstock

Bereits um das Jahr 1544 wurdenkräftig gebaute eiserne Schraubstöckemit gut ausgebildeten parallelenBacken eingesetzt.

Die parallele Führung der beweglingenBacken ist noch mangelhaft.

Trotzdem wird diese Konstruktion vonvon Messerschmieden, Schlossern undBüchsenmacher noch bis Anfang des19. Jh. eingesetzt.

Nürnberger Buchmalerei, 1528

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Um 1550: Schäfter-Werkstatt

Mit steigendem Bedarf an Schäfte fürFeuerwaffen hat sich der für derenHerstellung spezialisierte Schäfter ausdem Tischlerberuf herausgebildet.

Eine wichtige Arbeit beim Schäften istdas Einpassen von Lauf, Schloss,Kolbenkappe und weiteren Metallteilenin den Schaft.

Für Einlege- oder Schnitzarbeitenwurden meist speziell ausgebildeteKünstler beigezogen.

Unbekannter Künstler, um 1550

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Um 1560: Zirkelschmied

Ein sehr wichtiges Instrument für das Über-tragen und das Kontrollieren von Abmes-sungen in der Holz- und Metallverarbeitungwaren die aus Metall gefertigten Zirkel.

Sie wurden in den verschiedensten Grössenund Ausführungen für das Abtasten desDurchmessers einer Bohrung oder einerAussenkontur vom Zirkelschmied hergestellt.

Die Anforderungen bezüglich einer spiel-freien Drehachse mit angemessener Hem-mung waren sehr gross und erfordertendaher meist einen gut qualifizierten Hand-werker.

Jost Amman, Stände und Handwerker, 1558

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Um 1575: Pferdebetriebene Mühle & Schleifmaschine

Dem Schleifen von Klingen, Meisseln. Äxtenund anderen Werkzeugen kam eine grosseBedeutung zu.

Damit die Wasserkraft z.B. einer Mühle bessergenutz werden konnte wurde verschiedentlichauch eine Schleiferei in der Mühleeingerichtet.

Die für das Schleifen erforderliche höhereDrehzahl wurde durch Riementrieb-Über-setzungen erreicht.

Jacopo de Strada, Codex 10846, 1580

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Um 1575: Gattersäge mit Handantrieb

Eine etwas eigenartige Konstruktion einerGattersäge zeigt eine Skizze von Besson ausder Zeit um 1575.

In Ermangelung von Wasserkraft wird durchden Sägemeister über ein Seil ein Schwing-arm kombiniert mit einer Nürnberger Schereund einem schwingenden Gegegengewichtdie Gattersäge in eine auf-und abbewegungversetzt.

G leichzeitig versucht er mit seinem rechtenFuss über das grsosse Speichenrad dem zuversägenden Holzbalken den erforderlichenVorschub zu geben.

J, Besson, Theatrum Instrumentarium et machinarum, Lugduni ,1578

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Um 1580: Gattersäge mit Wasserradantrieb

Über eine Kurbel an der Wasserradachseund eine senkrechten Kurbelstange wirddie Drehbewegung des Wasserrades ineine Auf-und Abbewegung des Sägegat-ters umgewandelt.

Der zu zersägende Holzbalken wird miteiner Seilwinde auf den Sägeschlittengebracht.

Über zusätzliche Hebel und ein Zahnradmit Sägezähnen erhält der Sägeschlittenmit dem zu zersägende Holzbalken denerforderlichen Vorschub.

Jacopo de Strada, Codex 10846, 1580

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Um 1607: Schleifer

Bei einer kleineren Schleiferei erfolgteder Antrieb meist von Hand über eineKubel an einem Grossen Schwungrad.

Die Übersetzung der drehzahl erfolgtauch hier über einen Riementrieb vomgrossen Schwungrad zum kleinen Radauf der Schleifsteinachse.

Es scheint dass im vorliegen Fall dasSchleifen in liegender Position Vorteilebrachte.

V. Zonca, Novo Theatro di Machina, 1605

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Um 1690: Windenmacher

Für viele Anwendungen waren Winden fürdas Hochheben schwerer Lasten oder desFestklemmen von Teilen sehr wichtig.

Hierfür mussten Spindeln, Muttern, Zahn-räder und Zahnstangen, sowie Joche undGehäuse angefertigt werden.

Auf dem Bild ist ein Wagenheber mitKurbel und eine Spindelpresse mit Dreh-hebeln und Schwungmassen abgebildet.

Der Windenmacher ist am Feilen einerZahnstange eines Wagenhebers einge-spannt in einem mächtigen Schraubstock.

Ch. Weigel, Die gemeinnützige Hauptstände, Regensburg,1698

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Um 1700: Schlosserwerkstatt

Die wichtigsten Hilfsmittel einer Schlosser-werkstatt sind unter anderen:

- Esse mit Blasbalg- Amboss- Verschiedene Schmiedehammer- Werkbank mit kräftigem Schraubstock- Feilenkloben zum festklemmen kleiner

Teile- Zangen- Gewindeschneideisen- Tastlehren- Spannzangen

J. Moxom, Mechanick Exercises, London, 1703

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Um 1700: Bohren der Läufe

Bei der Herstellung eines Musketen-laufes wurde vorerst aus Flacheisen-stäben ein Rohr geschmiedet unddieses dann auf einem Horizontalbohr-apparat mit einem Löffelbohrer ausge-bohrt.

Im Vordergrund ist eine Handbetrie-bene Bohrmaschine sichtbar.

Der Meister kontrolliert die Bohrungeines Laufes.

Im Hintergrund hängen mehrere Läufean der Wand.

Cesar Fiosconi, Lissabon, 1718

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Um 1700: Bohren und Ausreiben der Läufe

Nach dem Bohren der Läufe muss derenBohrung möglich sauber bearbeitet wer-den.

Im Hintergrund erfogt dies durch dasAusreiben der Bohrung mit einer Hand-reibahle.

Im Vordergrund wird die Bohrung miteinem Polierstab mit Schleifmittel sauberpoliert.

Christoph Weigel, Ständebuch, 1698

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Um 1700: Richten der Läufe

Nach der Fertigstellung der Laufbohrungund des Innengewindes für das Ver-schliessen des Laufendes durch dieSchwanzschraube wird visuell der Laufauf eine allfällige Krümmung kontrolliert.

Bei Bedarf wird der Lauf manuell gerich-tet und nochmals kontrolliert.

Cesar Fiosconi, Lissabon, 1718

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Um 1750: Werkzeuge für die Holzbearbeitung

A Hobelbank mit SchraubstockB Verschiedene HobelC Verschiedene StechbeutelD AnschlagwinkelE MesserF Verstellbarer WinkelG AnreissmassH Markiergerät für RundstäbeK DexelL AxtM SägeN HobelmesserO Kleine RahmensägeP Sägetisch

J. Moxom, Mechanick Exercises, London, 1703

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Um 1750: Büchsenmacherwerkstatt

Der Büchsenmacher setzt dievon den verschiedenSpezialisten in seinem Auftraghergestellten Waffenteile zueiner vollständigen Waffezusammen.

Er kontrolliert Festigkeit,Funktion und Handhabung derWaffe und führt zusammen mitdem Besteller Schiess-versuchedurch.

C. Jacquinet, Paris, 1660

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Um 1760: Schlossmacherei

Die Anfertigung der Türschlösserwurde meist durch eine daraufspezialisierte Schlossmachereidurchgeführt.

Neben Schmiedearbeiten muss-ten von ihm auch Bohr- undDreharbeiten sowie handwerk-liche Arbeiten mit Meissel, Sägeund Feile durchgeführt werden.

D. G. Schreber, Schauplatz der Künste und Handwerke, Leipzig, 1769

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Um 1780: Maschinenbau-Werkstatt

In der Maschinenbau-Werkstatt wurdendie verschiedensten Bearbeitungs-maschinen aber auch spezielleMaschinen für das Gewerbe meist nachAngaben des Bestellers hergestellt.

Die Werkstatt musste daher möglichstpräzise Bearbeitungsmaschinenbesitzen.

Auf dem oberen Bild ist eine Werkstattmit Dreh- und Bohrmaschinen, auf demunteren sind die Einzelteile einerGewindespindel-Drehmaschine dar-gestellt.

D. Diderot, J. L. D’Alambert, 1771

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Um 1790: Kleine Holzsäge

Diese kleine Holzsäge, ein Vorgänger derneuen Bandsägen, wurde für Schreiner-werkstätten hergestellt.

Mit einem Fusspedal wird der Sägegatternach unten bewegt. Die bogenförmigeFeder mit Sehne dient dem Hochziehen desSägegatters.

Der Sägegatter wird durch seitlicheFührungsschienen geführt.

J. G . Geissler, Der Drechsler, Leipzig, 1792

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Um 1850: Maschinelles Ziehen der Läufe

Eine Tätigkeit die grosses hand-werkliches Können und komplizierteMaschinen benötigte ist das Ziehender gedrillten Züge in einenGewehrlauf.

Auf einer Ziehmaschine werdengleichzeitig an 6 Läufen durch Zieh-stangen mit eingesetzten, verstellba-ren Nutmessern die vertieften Zügezugweise angebracht.

Der Antrieb erfolgt über eine Trans-mission.Unbekannter Künstler, um 1850

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Zusammenfassung

Die Entwicklung der Werkzeuge und Hilfsmittel ist über eineausserordentlich lange Zeit von mehr als 400'00 Jahren erfolgt.

Es ist durchaus denkbar, dass der nackte, schwache undanfänglich ohne Abwehrmittel ausgerüstete Mensch ohne dieFähigkeit selbst Hilfsmittel zu ersinnen, zu bauen und anzuwen-den nicht überlebt hätte.

Die Innovationszeit ist laufend kürzer geworden.Immer schneller werden bestehende Sachen durch neuere ersetzt.

Wo führt diese hin??

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Ende