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Westernreitweise <-> FN-Reitweise Westernreitweise FN-Reitweise Anmerkungen Ausrüstung Pferd Westernsattel, dickes Westernpad, Snaffel bit/Bit (ohne Nasenriemen), geteilte + lange Zügel (Split Reins), Martingal, Bandagen/Boots Klassischer Sattel, Schabracke/Satteldecke, Wassertrense/Kandare (mit Nasenriemen), kurze + geschlossene Zügel, Martingal, Ausbinder, Bandagen/Gamaschen Sättel sollten an Pferd + Reiter individuell angepasst werden, nicht jedes Pferd kommt mit jedem Gebiss klar! Ausrüstung an Pferd und Trainingsinhalte anpassen! Ausrüstung Reiter Hut, Hemd, Jeans, Westernstiefel, Sporen Helm, Weste, Rückenprotektor, Reithose, Reitstiefel, Sporen, Gerte Sicherheit geht vor, auch Westernreiter können einen Helm tragen! Sporen nur für erfahrene Reiter Hilfengebung Impulsreiten = der Reiter gibt ein Signal, das Pferd übt die befohlene Lektion solange aus, bis ein neues Signal vom Reiter kommt. Dazwischen muss der Reiter nur eventuelle Fehler korrigieren Schenkel: klopfendes treiben + aktivieren der Hinterhand Hände: konstante Verbindung zum Pferdemaul, feines Zupfen als Signal, Hände sind flexibel und dürfen ihre Position deutlich verändern (je nach Lektion) Sitz: gerader Oberkörper, aber unbedingt dynamisch und flexibel (v.a. in der Hüfte), Schultern ruhig, Knie anliegend, Fersen tief Permanente Hilfengebung = das Pferd ist permanent an den Hilfen + eingerahmt, das Pferd übt Lektionen nur aus solange Hilfen gegeben werden -> der Reiter ist permanent am korrigieren Schenkel: anliegend, kein Klopfen!, Druckverstärkung durch tiefe Ferse + entstehende Spannung in der Wade Hände: konstante Verbindung zum Pferdemaul, minimales eindrehen der Hand als Signal (Parade), Hände bleiben zu jeder Zeit an ihrer Position Sitz: gerader Oberkörper, Spannung aber gleichzeitig dynamisch, Knie fest anliegend, Schenkel anliegend, Fersen tief, Ellenbogen in rechten Winkel, Fäuste aufgestellt, eine senkrechte Linie von Schulter - Ellenbogen - Ferse Je besser der Reitersitz, desto besser die Haltung des Pferdes! Trotzdem ist der Sitz nicht alles - ein Gefühl für das Pferd, seine Bewegungen und sein Verhalten sind auch essentiell :) Ziele Gesundes Reiten = aktive Hinterhand, welche möglichst weit unter den Schwerpunkt des Pferdes nach vorne greift -> dadurch Aufwölben des Rückens + Senken des Kopfes. Genick sollte nicht höher als Wiederrist sein, Stirn-Nasen-Linie sollte senkrecht sein (auf keinen Fall dahinter!!) Pferd soll aktiv teilnehmen und selbst mitdenken -> Ziel ist ein Pferd, welches von selbst und permanent in der richtigen Haltung läuft und kaum noch Korrekturen vom Reiter benötigt Konzentriertes + motiviertes Pferd Gesundes Reiten = aktive Hinterhand, welche möglichst weit unter den Schwerpunkt des Pferdes nach vorne greift -> dadurch Aufwölben des Rückens + Senken des Kopfes. Genick ist höchster Punkt, Stirn-Nasen-Linie sollte Senkrecht sein (auf keinen Fall dahinter!!) Pferd soll ausschließlich auf Reiterhilfen reagieren + immer aufmerksam sein -> Ziel ist ein gut ausgebildetes, sich anmutig bewegendes Pferd nach der Ausbildungsskala Alle Reitweisen streben ein gesund gerittenes, motiviertes + aufmerksames Pferd an, welches Spaß an der Arbeit mit dem Menschen hat und schnell dazulernt Häufigste Fehler/ Probleme - Fehlende Verbindung am äußeren Zügel - allgemein zu wenig Verbindung am Zügel - zu wenig Schenkel + dadurch zu wenig Hinterhandaktivität -> kein aufgewölkter Rücken - zu starker Einsatz der Sporen - zu viel Korrektur über das Bit -> Hyperflexion („Rollkur“) - fehlende Verbindung am äußeren Zügel -> Reiten über den inneren Zügel - zu starke Verbindung über den Zügel -> Abstumpfen des Pferdemauls + weggedrückter Rücken - zu wenig Schenkel + dadurch zu wenig Hinterhandaktivität -> kein aufgewölbter Rücken - zu viel Zügeldruck mit gleichzeitig fehlendem Schenkel -> Hyperflexion („Rollkur“) Alle Fehler können ausgemerzt werden, aber dafür bedarf es den Willen, die Ausdauer und das Fachwissen des Reiters! Dauerhaft Falsches Reiten schädigt die Pferdegesundheit nachhaltig und kann niemals wieder gut gemacht werden!!! Kleinere Fehler werden meistens vom Pferd verziehen Disziplinen Unter anderem: Reining, Trail, Western Pleasure, Horsemanship, Western Riding, Versatility Ranch Horse, Showmanship at Halter, Halter, Cutting, Working Cowhorse, Hunter under Saddle, Barrel Race, Pole Bending Dressur, Springen, Vielseitigkeit, Fahren, Voltigieren, Distanzreiten Im Westernsport sind die Disziplinen so vielseitig, dass man eigentlich nicht von einer Westernreitweise sprechen kann -> jede Disziplin hat eigene Besonderheiten und eigene Hilfengebung Bekannte Vertreter Reining: Grischa Ludwig Cutting: Ute Holm Pleasure: Franziska Dorfmeister Dressur: Uta Gräf, Andrea Bethge Springen: Marcus Ehning, Ludger Beerbaum Vielseitigkeit: Ingrid Klimke Kategorie 1

Westernreitweise FN-Reitweise

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Page 1: Westernreitweise  FN-Reitweise

Westernreitweise <-> FN-Reitweise

Kategorie Westernreitweise FN-Reitweise Anmerkungen

Ausrüstung Pferd Westernsattel, dickes Westernpad, Snaffel bit/Bit (ohne Nasenriemen), geteilte + lange Zügel (Split Reins), Martingal, Bandagen/Boots

Klassischer Sattel, Schabracke/Satteldecke, Wassertrense/Kandare (mit Nasenriemen), kurze + geschlossene Zügel, Martingal, Ausbinder, Bandagen/Gamaschen

Sättel sollten an Pferd + Reiter individuell angepasst werden, nicht jedes Pferd kommt mit jedem Gebiss klar! Ausrüstung an Pferd und Trainingsinhalte anpassen!

Ausrüstung Reiter Hut, Hemd, Jeans, Westernstiefel, Sporen Helm, Weste, Rückenprotektor, Reithose, Reitstiefel, Sporen, Gerte

Sicherheit geht vor, auch Westernreiter können einen Helm tragen! Sporen nur für erfahrene Reiter

Hilfengebung Impulsreiten = der Reiter gibt ein Signal, das Pferd übt die befohlene Lektion solange aus, bis ein neues Signal vom Reiter kommt. Dazwischen muss der Reiter nur eventuelle Fehler korrigieren Schenkel: klopfendes treiben + aktivieren der Hinterhand Hände: konstante Verbindung zum Pferdemaul, feines Zupfen als Signal, Hände sind flexibel und dürfen ihre Position deutlich verändern (je nach Lektion) Sitz: gerader Oberkörper, aber unbedingt dynamisch und flexibel (v.a. in der Hüfte), Schultern ruhig, Knie anliegend, Fersen tief

Permanente Hilfengebung = das Pferd ist permanent an den Hilfen + eingerahmt, das Pferd übt Lektionen nur aus solange Hilfen gegeben werden -> der Reiter ist permanent am korrigieren Schenkel: anliegend, kein Klopfen!, Druckverstärkung durch tiefe Ferse + entstehende Spannung in der Wade Hände: konstante Verbindung zum Pferdemaul, minimales eindrehen der Hand als Signal (Parade), Hände bleiben zu jeder Zeit an ihrer Position Sitz: gerader Oberkörper, Spannung aber gleichzeitig dynamisch, Knie fest anliegend, Schenkel anliegend, Fersen tief, Ellenbogen in rechten Winkel, Fäuste aufgestellt, eine senkrechte Linie von Schulter - Ellenbogen - Ferse

Je besser der Reitersitz, desto besser die Haltung des Pferdes! Trotzdem ist der Sitz nicht alles - ein Gefühl für das Pferd, seine Bewegungen und sein Verhalten sind auch essentiell :)

Ziele Gesundes Reiten = aktive Hinterhand, welche möglichst weit unter den Schwerpunkt des Pferdes nach vorne greift -> dadurch Aufwölben des Rückens + Senken des Kopfes. Genick sollte nicht höher als Wiederrist sein, Stirn-Nasen-Linie sollte senkrecht sein (auf keinen Fall dahinter!!) Pferd soll aktiv teilnehmen und selbst mitdenken -> Ziel ist ein Pferd, welches von selbst und permanent in der richtigen Haltung läuft und kaum noch Korrekturen vom Reiter benötigt Konzentriertes + motiviertes Pferd

Gesundes Reiten = aktive Hinterhand, welche möglichst weit unter den Schwerpunkt des Pferdes nach vorne greift -> dadurch Aufwölben des Rückens + Senken des Kopfes. Genick ist höchster Punkt, Stirn-Nasen-Linie sollte Senkrecht sein (auf keinen Fall dahinter!!) Pferd soll ausschließlich auf Reiterhilfen reagieren + immer aufmerksam sein -> Ziel ist ein gut ausgebildetes, sich anmutig bewegendes Pferd nach der Ausbildungsskala

Alle Reitweisen streben ein gesund gerittenes, motiviertes + aufmerksames Pferd an, welches Spaß an der Arbeit mit dem Menschen hat und schnell dazulernt

Häufigste Fehler/Probleme

- Fehlende Verbindung am äußeren Zügel - allgemein zu wenig Verbindung am Zügel - zu wenig Schenkel + dadurch zu wenig Hinterhandaktivität -> kein aufgewölkter Rücken - zu starker Einsatz der Sporen - zu viel Korrektur über das Bit -> Hyperflexion („Rollkur“)

- fehlende Verbindung am äußeren Zügel -> Reiten über den inneren Zügel - zu starke Verbindung über den Zügel -> Abstumpfen des Pferdemauls + weggedrückter Rücken - zu wenig Schenkel + dadurch zu wenig Hinterhandaktivität -> kein aufgewölbter Rücken - zu viel Zügeldruck mit gleichzeitig fehlendem Schenkel -> Hyperflexion („Rollkur“)

Alle Fehler können ausgemerzt werden, aber dafür bedarf es den Willen, die Ausdauer und das Fachwissen des Reiters! Dauerhaft Falsches Reiten schädigt die Pferdegesundheit nachhaltig und kann niemals wieder gut gemacht werden!!! Kleinere Fehler werden meistens vom Pferd verziehen

Disziplinen Unter anderem: Reining, Trail, Western Pleasure, Horsemanship, Western Riding, Versatility Ranch Horse, Showmanship at Halter, Halter, Cutting, Working Cowhorse, Hunter under Saddle, Barrel Race, Pole Bending

Dressur, Springen, Vielseitigkeit, Fahren, Voltigieren, Distanzreiten

Im Westernsport sind die Disziplinen so vielseitig, dass man eigentlich nicht von einer Westernreitweise sprechen kann -> jede Disziplin hat eigene Besonderheiten und eigene Hilfengebung

Bekannte Vertreter Reining: Grischa Ludwig Cutting: Ute Holm Pleasure: Franziska Dorfmeister

Dressur: Uta Gräf, Andrea Bethge Springen: Marcus Ehning, Ludger Beerbaum Vielseitigkeit: Ingrid Klimke

Kategorie

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Wissensquellen zum Weiterlesen

https://de.wikipedia.org/wiki/Reitweise https://www.dqha.de/startseite/?no_cache=1 https://www.aqha.com https://www.pferd-aktuell.de https://pferdekrematorium-horsia.de/ratgeber/3-bekannte-reitweisen-und-ihre-besonderheiten/

Die Reitweise sollte individuell an die Stärken, Schwächen, Ziele und Vorstellungen von Reiter und Pferd angepasst werden! Nicht jede Rasse ist für jede Reitweise geeignet und nicht jeder Reiter kommt mit allen Inhalten jeder Reitweise klar! Das bedeutet auch, dass jede Reitweise die richtige sein kann.

Westernreitweise FN-Reitweise AnmerkungenKategorie

Cutting

Western-Pleasure

Dressurreiten nach FN

Vielseitigkeit nach FN

Springreiten nach FN

Reining

Westerntrail

Fahrsport nach FN

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