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WALTER HALLSTEIN-INSTITUT FÜR EUROPÄISCHES VERFASSUNGSRECHT HUMBOLDT-UNIVERSITÄT ZU BERLIN WHI – Paper 4/03 DER VERFASSUNGSKONVENT. STRUKTUREN, AKTEURE UND THEMEN hrsg. von Franz C. Mayer März 2003

WHI Paper 4-03 - rewi.hu-berlin.de · Die Arbeitsgruppen VII - X 3. Die Institutionen IV. Verfassungsentwürfe V. Ausblick: Beitritt und Erweiterung Die Beitrittskandidaten im Konvent

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WALTER HALLSTEIN-INSTITUT

FUumlR EUROPAumlISCHES VERFASSUNGSRECHT

HUMBOLDT-UNIVERSITAumlT ZU BERLIN

WHI ndash Paper 403

DER VERFASSUNGSKONVENTSTRUKTUREN AKTEURE UND THEMEN

hrsg vonFranz C Mayer

Maumlrz 2003

Zitiervorschlag

Mayer (Hrsg) Der Verfassungskonvent

WHI-Paper 42003 lthttpwwwwhi-berlindekonvent2002htmgt

KontaktHinweiseNachfragen fmayerayayaleedu

Version 10

20030303

Einleitung

Seit Februar 2002 tagt in Bruumlssel ein Konvent zur Zukunft Europas der nichts geringeres vorhat als

eine Verfassung fuumlr Europa zu entwerfen (s httpeuropean-conventioneuint)

Die Erklaumlrung des Europaumlischen Rates von Laeken vom Dezember 2001 formuliert den Auftrag zur

Reform der europaumlischen Gruumlndungsvertraumlge fuumlr den Konvent fuumlr den sich mittlerweile die

Bezeichnung Verfassungskonvent etabliert hat zwecks Vorbereitung einer Regierungskonferenz in

20032004 Dort wird das Verfassungsthema unter der Uumlberschrift Der Weg zu einer Verfassung fuumlr

die europaumlischen Buumlrger offiziell zum Gegenstand der Europapolitik erklaumlrt Im Sommer 20031 sollen

die Arbeiten zum Abschluss kommen

Die folgende Regierungskonferenz koumlnnte im 2 Halbjahr 2003 unter italienischer Praumlsidentschaft

einberufen und moumlglicherweise sogar noch bis Dezember 2003 mit einer die roumlmischen Vertraumlge von

1957 abloumlsenden Europaumlischen Verfassung von Rom zum Abschluss gebracht werden Sie sollte

jedenfalls aber noch vor dem Beitritt 10 neuer Mitgliedstaaten im Mai 20042 und den Wahlen zum

Europaumlischen Parlament im Juni 2004 unter irischer Praumlsidentschaft beendet sein

Die Zusammensetzung wurde durch den ER Laeken festgelegt 105 Mitglieder zum Praumlsidenten

wurde Valeacutery Giscard dEstaing bestimmt daneben zwei Vizepraumlsidenten (Giuliano Amato und Jean-

Luc Dehaene) zwei Vertreter der Europaumlischen Kommission 15 Regierungsvertreter je 2

Parlamentsvertreter der 15 Mitgliedstaaten 16 Abgeordnete des Europaumlischen Parlaments Mit

eingeschraumlnkter Entscheidungsbefugnis nehmen ferner teil je ein Regierungsvertreter und je zwei

Parlamentsvertreter aus den 13 Beitrittskandidatenstaaten (dh einschl Tuumlrkei Rumaumlnien und

Bulgarien) An den Beratungen nehmen auch die Stellvertreter der Konventsmitglieder teil daneben

bestehen etliche Beobachter

Das vorliegende WHI-Papier dokumentiert ein Kolloquium zum europaumlischen Verfassungskonvent

das im Wintersemester 20022003 an der Humboldt-Universitaumlt zu Berlin stattgefunden hat Die

thematische Abfolge der im Kolloquium behandelten Themen von der Grundfrage nach der

verfassungstheoretischen Diskussion um eine europaumlische Verfassung uumlber Strukturen des

Konventes bis hin zu inhaltlichen Aspekten des Konventsarbeit wird im folgenden beibehalten Die

folgenden Thesenpapiere geben dabei nicht den ganzen Umfang der Diskussionen in den

Kolloquiumssitzungen wieder ermoumlglichen aber insbesondere durch zahlreiche Internet-Links den

Zugriff auf weitere Informationen

Themen und Entwicklungen die sich erst nach Ende des Wintersemesters konkretisiert haben (WG XI

Soziales Europa AK I EuGH Artikelentwuumlrfe des Praumlsidiums) wurden nicht mehr beruumlcksichtigt

Franz Mayer

1 Der Europaumlische Rat von Kopenhagen (Schlussfolgerungen 1213122002 SN 40202 lthttpueeuintgt)

mahnt die Vorlage eines Ergebnisses rechtzeitig bis zum Europaumlischen Rat vom Juni 2003 an

2 Polen Tschechien Ungarn Malta Zypern Slowenien Estland Lettland Litauen Slowakei

Teilnehmer am Kolloquium mit Beitraumlgen

Jan Ceyssens

Greacutegoire Armand

Ceacutelegravene Maquart

Falko Maxim

Winnie Locke

Manuela Hander

Conrad Seiferth

Doris Schmitz-Meiners

Nicolas Poullain

Christine Gerlach

Christian Pernhorst

Aureacutelien Raccah

Inhalt

Einleitung

I Die Europaumlische Verfassung aus Sicht derVerfassungstheorie

Europaumlische Verfassung Positionen und Begriffe (Bibliographie)

II Strukturen des Konventes

1 Wer hat die Macht Arbeitsorganisation und Strukturen im

Konvent

2 bdquoDer Praumlsidentldquo Daten und Fakten zu Valery Giscard drsquoEstaing

3 Die deutschen Akteure im Konvent

4 Die politischen Familien im Konvent sbquoLinkelsquo gegen sbquorechtelsquo

Europaverfassung

III Inhaltliche Aspekte der Konventsarbeiten Februar 2002 bisJanuar 2003

1 Die Arbeitsgruppen I - VI

2 Die Arbeitsgruppen VII - X

3 Die Institutionen

IV Verfassungsentwuumlrfe

V Ausblick Beitritt und Erweiterung

Die Beitrittskandidaten im Konvent

I Die Europaumlische Verfassung aus Sicht derVerfassungstheorie

EUROPAumlISCHE VERFASSUNG

POSITIONEN UND BEGRIFFE

Auswahlbibliographie

Dr Franz Mayer

Allott Philip The Crisis of European Constitutionalism CMLRev 34 (1997) S 439

Arndt Adolf Umwelt und Recht NJW 1963 S 24

Badura Peter Bewahrung und Veraumlnderung demokratischer und rechtsstaatlicher Ver-fassungsstruktur in den internationalen Gemeinschaften VVDStRL 23 (1966) S 34 (95)

Boumlckenfoumlrde Ernst-Wolfgang Staat Nation Europa 1999

Chaltiel Florence La souveraineteacute de lrsquoEtat et lrsquoUnion europeacuteenne lrsquoexemple franccedilais 2000

Craig Paul Constitutions Constitutionalism and the European Union ELJ 7 (2001) S 125

Craig Paul The Nature of the Community in P CraigG de Buacuterca (Hrsg) The evolution of EU law1999 S 19

Curtin Deirdre Postnational Democracy 1997 S 5 48 ff 51 ff

Di Fabio Udo Das Recht offener Staaten 1998 S 140 f

Di Fabio Udo Mehrebenendemokratie in Europa Auf dem Weg in die komplementaumlre OrdnungVo rtrag an d er Hu mb old t-U niver sitaumlt zu Be rlin am 15 N ove mb er 200 1 lthttpwwwwhi-berlindedifabiohtmgt

Rodriacuteguez Iglesias Gil Carlos Zur Verfassung der Europaumlischen Gemeinschaft EuGRZ

1996 125

Grimm Braucht Europa ein Verfassung JZ 1995 581 ders Does Europe need a Constitution 1ELJ 281 (1995)

Grimm Dieter Europaumlischer Gerichtshof und nationale Arbeitsgerichte aus verfassungsrechtlicherSicht RdA 1996 S 66

Grimm Dieter The European Court of Justice and National Courts The German ConstitutionalPerspective after the Maastricht Decision Colum J Eur L 3 (1997) S 229

Haumlberle Peter Verfassungslehre als Kulturwissenschaft 2 Aufl 1998 S 620

Habermas Juumlrgen Die postnationale Konstellation Politische Essays 1998 S 91 ff

Habermas Remarks on Dieter Grimms Does Europe Need a Constitution 1 ELJ 303 (1995)

Heintzen Gemeineuropaumlisches Verfassungsrecht in der Europaumlischen Union EuR 1997 1

Hirsch Guumlnter EG Kein Staat aber eine Verfassung NJW 2000 46

Hofmann Hasso Von der Staatssoziologie zu einer Soziologie der Verfassung JZ 1999 1065(1074)

Isensee Josef Integrationsziel Europastaat FS Everling 1995 S 567

Isensee Josef Staat und Verfassung HStR I 1987 sect13

Jachtenfuchs MarkusKohler-Koch Beate (Hrsg) Europaumlische Integration 1996 S 11 f

Kaufmann Marcel Europaumlische Integration und Demokratieprinzip 1997 S 214 ff

Kirchhof Paul Der deutsche Staat im Prozeszlig der europaumlischen Integration HStR VII 1992 sect 183Rdnr 69

Kirchhof Paul Groszlige Entwuumlrfe und kleine Schritte Die Forderung nach Vereinigten Staaten vonEuropa verkennt die Eigenart der EU und den Willen ihrer Buumlrger Handelsblatt vom 882001

Koenig Christian Ist die Europaumlische Union verfassungsfaumlhig DOumlV 1998 268

Mancini G Federico Europe The Case for Statehood 4 European Law Journal 29 (1998)

Oumlhlinger Theo Die Verfassung im Schmelztiegel der europaumlischen Integration Oumlsterreichs neueDoppelverfassung in ders Verfassungsfragen einer Mitgliedschaft zur Europaumlischen Union 1999 S165 ff

Pernice Ingolf Bestandssicherung der Verfassungen Verfassungsrechtliche Mechanismen zurWahrung der Verfassungsordnung in R BieberP Widmer (Hrsg) Lespace constitutionneleuropeacuteen 1995 S 225 (261 ff)

Pernice Ingolf Carl Schmitt Rudolf Smend und die europaumlische Integration AoumlR 120 (1995) S 100

Pernice Ingolf Multilevel constitutionalism and the treaty of Amsterdam CMLRev 36 (1998) S 703

Pernice Ingolf Europaumlisches und nationales Verfassungsrecht VVDStRL 60 (2001) S 163

Pernice Ingolf Die Europaumlische Verfassung in FS Steinberger 2002 S 1319 (1324)

Pernice IngolfMayer Franz C De la constitution composeacutee de lEurope RTDE 2000 S 623

Pernice IngolfMayer Franz CWernicke Stephan Renewing the European Social Contract TheChallenge of Institutional Reform and Enlargement in the Light of Multilevel Constitutionalism KingsCollege Law Journal 12 (2001) S 61

Pernthaler Peter Die neue Doppelverfassung Oumlsterreichs FS Winkler 1997 S 773

Peters Anne Elemente einer Theorie der Verfassung Europas 2001

Piris Does the European Union have a Constitution Does it need one 24 ELRev 557 (1999)

Preuss Ulrich K Diskussionsbeitrag VVDStRL 60 (2000) S 384 ff

Rupp H-H Europaumlische Verfassung und demokratische Legitimation AoumlR 120 (1995) 269

Schuppert Gunnar-Folke Zur Staatswerdung Europas StWStP 1994 S 35 (60)

Schuppert Gunnar-Folke Anforderungen an eine Europaumlische Verfassung in H-D KlingenmannFNeidhardt (Hrsg) Zur Zukunft der Demokratie 2000 S 207 (216 226)

Schuppert Gunnar-Folke Diskussionsbeitrag VVDStRL 60 (2000) S 352

Shaw Jo Postnational constitutionalism in the European Union Journal of European Public Policy1999 S 579 (586 ff)

Shaw Jo Law of the European Union 3 Aufl 2000 S 179 ff

v Bogdandy Armin Supranationale Union als neuer Herrschaftstypus Integration 1993 S 210

v Bogdandy Armin (Hrsg) Europaumlisches Verfassungsrecht 2003

Weiler Joseph HH The Community System the Dual Character of Supranationalism YEL 1 (1981)S 267

Weiler Joseph HH Il sistema comunitario europeo 1985

Weiler Joseph HH The Transformation of Europe Yale LJ 100 (1991) S 2403 (2408 f)

Weiler Joseph HH The State uumlber alles FS Everling 1995 S 1651

Weiler Joseph HH The Constitution of Europe 1999 S 292 ff

Weiler Joseph HH Federalism Without Constitutionalism Europersquos Sonderweglsquo in K NicolaidisRHowse (Hrsg) The Federal Vision 2001 S 54 ff 62 ff (= The European Union EnlargementConstitutionalism and Democracy in Walter Hallstein-Institut (Hrsg) VerfassungsrechtlicheReformen zur Erweiterung der Europaumlischen Union (FCE Band 2 2000 S 95 (99) lthttpwwwwhi-berlindegt)

Zuumlrn Michael The State in the Post-National Constellation ARENA Working Papers WP 9935lthttpwwwarenauionogt

II Strukturen des Konventes

1 WER HAT DIE MACHTARBEITSORGANISATION UND STRUKTUREN IM KONVENT

Jan Ceyssens

1 Verfahrensfragen im politischen Kontext

Die Arbeitsorganisation und die Strukturen des EU-Konvents sind in (mindestens)zweierlei Hinsicht von Bedeutung

- Institutionelle Vorgaben sind ein Faktor der die Ergebnisse des Konvents beeinflussen wirdEntscheidungen im Konvent uumlber Strukturfragen sind ein Indikator fuumlr Machtverhaumlltnisse undRealisierungschancen divergierender politischer Vorstellungen

- Strukturen und Arbeitsweisen des Konvents muumlssen daher im Kontext der verschiedenen moumlglichenEntwicklungsszenarien gesehen werden

- Innerhalb des Konventes koumlnnten - wie in einer Regierungskonferenz - primaumlr die nationalenPositionen der Vertreter aus den verschiedenen Mitgliedstaaten aufeinandertreffen Die neue Methodekoumlnnte aber auch zu einem Aufbrechen der nationalen Konfliktlinien und zu einer an einemgesamteuropaumlischen bdquoGemeinschaftsinteresserdquo orientierten Eigendynamik fuumlhrenIm Gesamtzusammenhang des durch die Erklaumlrung von Laeken eingeleiteten Reformprozesseskoumlnnte der Konvent als eine Art regierungsnaher Ideenpool zur Vorbereitung und Strukturierung derVerhandlungsthemen fuumlr die nachfolgende Regierungskonferenz fungieren er koumlnnte sich aber auchzu einer verfassunggebenden Versammlung mit eigenem politischen Gewicht entwickeln

2 Einzelne Verfahrensfragen

- Grundlagen Erklaumlrung von Laeken Praumlsidiumsnote mit den Arbeitsmethoden(CONV 902 vom 1432002 Auszuumlge su)

- Ausgangspunkt Konventszusammensetzung in der Parlamentarier und Vertreterder Nationalstaaten in der Mehrheit sind

- Konsens-Verfahren Beschluss kommt zustande wenn niemand mit Nein stimmtVerfahren dass aus dem Grundrechtekonvent ebenso bekannt ist wie ausinternationalen Staatenkonferenzen (zB WTO- Klimakonferenzen)Hohe Huumlrde fuumlr BeschluumlsseStaumlrkt die Rolle des Praumlsidiums

- Oumlffentlichkeit der BeratungenSichert Transparenz und Kontrollierbarkeit der EntscheidungsverfahrenKann dazu fuumlhren dass wesentliche Entscheidungen auszligerhalb des Konventsgetroffen werden

- PraumlsidiumAnders als im Grundrechtekonvent vom Europaumlischen Rat selbst eingesetztStarke Rolle aufgrund der Erklaumlrung von Laeken des Konsens-Verfahrens und derGroumlszlige des KonventsRolle bestaumltigt durch die bdquoArbeitsmethodenrdquo=gt aber erste Erfolge und Staumlrkungen des Plenums sowie der Parlamentarier

Auswirkungen der starken Rolle des Praumlsidiums auf das Ergebnis der Beratungennoch unklar=gt Dominiert von Vertretern der Regierungen und nationaler Interessen=gt Aber Interesse an Erfolg und bedeutender Rolle des Konvents

- SekretariatIn bestimmten Fragen potentiell starke Rolle zB als Protokollfuumlhrer und juristischerSachverstandspoolDominiert von Vertretern der Regierungen und des Ratssekretariats

- Forum der ZivilgesellschaftElemente Anhoumlrung im Juni 2002 nationale Anhoumlrungen Internet-ForumKonsultationenEinfluss wird als eher gering eingeschaumltzt

- Ablauf der BeratungenVgl SchaubildTendenzen Lange Orientierungs- und DiskussionsphaseEinsetzung der AGs spaumlt teilweise gegen den Willen des PraumlsidiumsIn der Erklaumlrung von Laeken aufgeworfene institutionelle Fragen wurden bisher kaumberaten

3 Fazit

- Die anfaumlnglichen Diskussionen uumlber Geschaumlftsordnung und Einrichtung der AGsdeuten auf eine Eigendynamik des Konvents in Richtung verfassunggebenderVersammlung hin- Demgegenuumlber laumlsst die fehlende Organisation der Debatte uumlber institutionellerFragen befuumlrchten dass der Konvent insofern nicht uumlber eine Rolle als Ideenpoolhinauskommt- Die politische Bewertung der starken Rolle des Praumlsidiums ist insofernentscheidend aber noch schwierig

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Literatur

Maurer Andreas Der Europaumlische Konvent Vorschlaumlge zur weiteren Strukturierung wwwswp-berlinorg 2792002Schild Joachim Der EU-Verfassungskonvent Eine Zwischenbilanz der ersten Arbeitsphasewwwswp-berlinorg 2792002Meyer Juumlrgen Hartleif Sybille Die Konventsidee in Zeitschrift fuumlr Parlamentsfragen 2002 S 368ffWessels Wolfgang Der Konvent Modelle fuumlr eine innovative Integrationsmethode in Integration2002 S 83 (erhaumlltlich in der Fachbibliothek Geschichte)De Burca Grainne The drafting of the EU Charter of Fundamental Rightswwwispinetitdbsecwpagesmain_framedocumentshtm

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Auszuumlge aus der Note des Konventssekretariats mit den Arbeitsmethoden CONV 902 vom1432002

Artikel 2 - Terminplan und TagesordnungDas Praesidium stellt den vorlaumlufigen Terminplan und die vorlaumlufigen Tagesordnungen fuumlr dieTagungen des Konvents auf und legt sie dem Konvent zur Annahme vor Die Mitglieder des Kon-ventskoumlnnen schriftlich beim Praesidium beantragen dass weitere Punkte in den Entwurfder Tagesordnung fuumlr eine Tagung des Konvents aufgenommen werden Das Praesidiumnimmt einen Punkt auf jeden Fall in den Entwurf der Tagesordnung auf wenn der Antragschriftlich eine Woche vor der geplanten Tagung des Konvents von einer signifikanten Zahlvon Mitgliedern gestellt wird Der Konvent kann zu Beginn einer Tagung im Konsens aufVorschlag des Praesidiums beschlieszligen weitere Punkte in die Tagesordnung aufzunehmen

Artikel 6 - Leitung der Tagungen()(4) Die Empfehlungen des Konvents werden im Konsens angenommen ohne dass die Ver-treterder Bewerberstaaten das Zustandekommen des Konsenses verhindern koumlnnen Wenn sich ausden Beratungen des Konvents mehrere unterschiedliche Optionen ergeben kann angegeben werdeninwieweit die einzelnen Optionen Befuumlrwortung finden(5) Verfahrensfragen im Zusammenhang mit der Leitung der Tagungen koumlnnen an dasPraesidium verwiesen werden dieses entscheidet nach Maszliggabe der von ihm gemaumlszlig Absatz 8 fest-gelegtenBedingungen()(7) Der Vorsitzende sorgt fuumlr den ordnungsgemaumlszligen Ablauf der Beratungen und beruumlcksichtigtdabei die von den Mitgliedern des Konvents zum Ausdruck gebrachten Ansichten indemer unter anderem so weit wie moumlglich Sorge dafuumlr traumlgt dass die Vielfalt der im Konvent ver-tretenenAuffassungen in den Beratungen ihren Niederschlag findet Er kann vorschlagendass die Redebeitraumlge im Interesse eines effizienten Ablaufs der Beratungen begrenzt werdenEr wird von den stellvertretenden Vorsitzenden und vom Sekretariat unterstuumltzt()

Artikel 11 - SekretariatDas Konventssekretariat wird von einem Generalsekretaumlr geleitet Er ergreift alle erforderlichenMaszlignahmen um ein ordnungsgemaumlszliges Arbeiten des Konvents sicherzustellen

Artikel 14 - Oumlffentlichkeit der ArbeitenDie Beratungen des Konvents und alle unter Artikel 13 genannten Dokumente des Konvents sindoumlffentlich Alle Niederschriften und schriftlichen Beitraumlge sind auf der Website des Konvents freizugaumlnglich und duumlrfen uneingeschraumlnkt vervielfaumlltigt werden

Artikel 15 - ArbeitsgruppenDer Vorsitzende oder eine signifikante Zahl von Mitgliedern des Konvents kann auf der Grundlageder im Konvent geaumluszligerten Auffassungen empfehlen dass das Praesidium Arbeitsgruppen desKonvents einsetzt Mandat Arbeitsmodalitaumlten und Zusammensetzung der Arbeitsgruppen werdenvom Praumlsidium festgelegt wobei besonderem Sachverstand von Mitgliedern stellvertretendenMitgliedern und Beobachtern fuumlr das zu eroumlrternde Thema Rechnung getragen wird JedesMitglied des Konvents kann an saumlmtlichen Sitzungen einer Gruppe teilnehmen Das Sekretariaterstellt nach jeder Sitzung einer Arbeitsgruppe eine Kurzniederschrift

Artikel 16 - AumlnderungenDie Bestimmungen dieser Note koumlnnen vom Konvent auf schriftlichen Vorschlag des Praesi-diumsoder auf schriftlichen Antrag einer signifikanten Zahl von Mitgliedern geaumlndert oderausgeweitet werden

2 laquo DER PRAumlSIDENT raquoDATEN UND FAKTEN ZU VALERY GISCARD DrsquoESTAING

Greacutegoire Armand und Ceacutelegravene Maquart

II Lebenslauf und Praumlsidentschaft Frankreichs

A Curriculum Vitae bis 1974

sum In Koblenz am 2021926 geborensum Sein Vater gehoumlrt zu der europaumlischen Liga der wirtschaftlichen Zusammenarbeit

(1946 gegruumlndet) (Ligue europeacuteenne de coopeacuteration eacuteconomique)sum Er nimmt am 2 Weltkrieg teil (1944-1945)sum Studium Absolvent Ecole Polytechnique und ENAsum Politische Karriere Staatssekretaumlr fuumlr Finanzen von 1959-1962 Minister fuumlr

Finanzen und wirtschaftliche Angelegenheiten von 1962-1966 Minister fuumlrWirtschaft und Finanzen von 1969-1974

sum 1966 Gruumlndung der FNRI Nationaler Bund der unabhaumlngigen Republikaner

B 1974-1981 Staatspraumlsident Frankreich

Sieg im 2 Wahlgang der Praumlsidentschaftswahl 1974 gegen F Mitterrand Nichtzuletzt durch sein Auftreten beim TV-Duell (VGE lockerer juumlnger (48 Jahre) als seinWahlgegner) Gegenuumlber FM Betonung der sozialen Fragen antwortet VGE bdquoVousnlsquoavez pas le monopole du cœurldquoSieg mit knapper Mehrheit (505)

VGE nominiert Jacques Chirac als Premierminister von Anfang an gegensaumltzlicheKonzeptionen der Praumlsidentenfunktion VGE schaumltzte diese als unabhaumlngig undsouveraumln ein waumlhrend JC eine starke Rolle des Premierministers erhalten wollte inaumlhnlicher Unabhaumlngigkeit wie er als Minister unter der Regierung Pompidou agierenhatte koumlnnen

Die wichtigsten Maszlignahmena Die gesetzlich tolerierte Abtreibung (Simone Veil UDF-Ministerin fuumlr Gesundheit)b Die allgemeine KrankenversicherungDiese zwei Gesetze kennzeichnen die Modernisierung der franzoumlsischenGesellschaft unter der VGE Praumlsidentschaft

1976 kommen die Spannungen zwischen VGE und JC zum Houmlhepunkt Marie-France Garaud wird als Beraterin von JC berufen um diese Spannungen zubeseitigen - stattdessen traumlgt sie aber zur bdquoScheidungldquo des bdquoEhepaaresldquo VGEJC beiSchon zu dieser Zeit beschreibt die Presse VGE als einen Monarchenkennzeichnend die Plakate die eine Karikatur von VGE mit Koumlnigsperuumlcke zeigen

Es treffen zusammen wirtschaftliche Schwierigkeiten gesellschaftliche Probleme undsteigende Unbeliebtheit von VGE

a wirtschaftliche Probleme- der Oumllschock 1973 und der folgende Preisanstieg- die wichtigste Folge in der franzoumlsischen Gesellschaft ist die Erhoumlhung der

Arbeitslosigkeit (von 400 000 Arbeitslosen 1974 auf 2 Mio Arbeitslose 1981)

b politischer Konflikt mit R BarreIn dieser Situation entscheidet sich der auf Chirac folgende PremierministerRaymond Barre fuumlr eine strenge Sparpolitik die Gewerkschaftsreaktionenprovozieren Trotzdem besteht RB auf seiner Meinung bdquoman darf nicht meckernman muss schuftenldquo VGE stoumlszligt sich zunehmend am bdquoBlock Barreldquo

c Strategisch-politische Fehler und Vorkommnisse 1979-1980- Nach einer Bombenexplosion in der Naumlhe einer Synagoge in Paris schickte VGE

einen Beauftragten anstatt selbst vor Ort zu erscheinen dies wurde von derOumlffentlichkeit negativ beurteilt

- Eine Reihe von Politikern verschwinden oder sterben auf ungeklaumlrte Weise RBoulin J Fontenay J Debreuil

- Die Diamanten-Affaumlre Ungeklaumlrt sind bis heute die genauen Beziehungenzwischen VGE und dem afrikanischen Machthaber Bocassa von dem VGE inerhelichem Umfang Diamentengeschenke erhalten hat wofuumlr ist unklar DieZeitungen bdquoLe Mondeldquo und bdquoLe Canard Encha icircneacute ldquo haben vor derPraumlsidentschaftswahl 1981 diese Vorgaumlnge gegen VGE und zugunsten von FMhochgespielt

- Waumlhrend des Wahlkampfes gegen FM 1981 hat VGE seinen Gegner unterschaumltztund seine Kampagne vernachlaumlssigt

- VGE idealistische Reden gerieten in zunehmenden Widerspruch zu seinenHandlungen (fuumlnfjaumlhrige Praumlsidentschaft (erst unter Chirac realisiert) oder dieAbschaffung der Todesstrafe (unter FM realisiert)

I Europaumlisches Engagement

A Vor der Praumlsidentschaft Frankreichs

1969 tritt die FNRI dem Aktionskomitee der europaumlischen Vereinigten Staaten beiAppell Jean Monnets die zweite Kandidatur Grossbritaniens um einen EG Beitritt zuunterstuumltzen 1970 wird VGE Praumlsident der OECD er schlaumlgt bereits eineWirtschaftsunion und eine Waumlhrungsunion vor 1972 unterstuumltzt er den Werner-Plandessen Ziel eine Waumlhrungsunion fuumlr die spaumlten 70er Jahre ist

B Waumlhrend der Praumlsidentschaft

In Zusammenarbeit mit Helmut Schmidt verstaumlrkt er die europaumlische Integrationdurch eine enge Kooperation zwischen Deutschland und Frankreich

Auf der Waumlhrungsebene wurde das europaumlische Waumlhrungssystem (SME) geschaffen(in Kraft 13 Maumlrz 1979) Dieses System schraumlnkt Wechselkursschwankungen einAls Grundlage der Berechnungen wird die ECU eingefuumlhrt Vorlaumlufer des EURO

Auf der Institutionenebene schlaumlgt VGE die Gruumlndung eines europaumlischen Gipfelsvor Letzterer hat zum Ziel eine politische Kooperation weiterzuentwickeln 1974

entstand der bdquoEuropaumlische Gipfelldquo der die Staats- und Regierungschefs zweimal proJahr versammelt Ein Ziel von VGE ist dabei vom Einstimmigkeitsprinzip zum Prinzipder qualifizierten Mehrheit im Entscheidungsprozess der gemeinschaftlichenInstitutionen zu gelangen Er tritt gleichwohl fuumlr einen Kompromiss zwischen einemEuropa der Staaten (das Einstimmigkeitsprinzip schuumltzt die nationalen Interessen)und einem supranationalen Europa ein Er steht zudem fuumlr eine Verstaumlrkung derBefugnisse des EP er akzeptiert nicht nur die Erhoumlhung des Parlamentshaushaltesan sondern auch die Direktwahl der europaumlischen Abgeordneten (20091976)

LOME 1975 schlaumlgt VGE eine Nord-Suumld Partnerschaft vor die zu den LomeacuteAbkommen zwischen den EG und den Laumlndern der Zone Afrika-Karibik-Pazifik (AKP)fuumlhrt

C Nach der Praumlsidentschaft

VGE bleibt sehr aktiv in der nationalen regionalen und europaumlischen Politik- von 1982-1998 zahlreiche regionale und nationale Aufgaben

zwischen 1989-1993 Abgeordneter im EP Er ist bis 1991 Praumlsident der LDR-Gruppe (Libeacuteral Deacutemocrate Reacutepublicain)

- Er tritt fuumlr die Zustimmung Frankreichs zum Maastrichter Vertrag ein er sprichtsich auch fuumlr eine flexible Handhabung der Maastricht-Kriterien aus

- 1986 gruumlndet er mit Helmut Schmidt das Komitee fuumlr die europaumlischeWaumlhrungsunion (Comiteacute pour llsquoUM de llsquoEurope) Letzteres hat 1988 einbdquoAktionsprogrammldquo veroumlffentlicht aus dem einige Vorschlaumlge vom Delors-Komitee aufgegriffen wurden Das Delors-Komitee hatte den Auftrag ein Konzeptfuumlr die Wirtschafts- und der Waumlhrungsunion zu erarbeiten

- 1997 wurde VGE als Praumlsident des Rates der KommunalenGebietskoumlrperschaften und der Regionen Europas gewaumlhlt Er steht fuumlr einestarke Rolle der Gebietskoumlrperschaften in der EU Im EP ist er Autor eines Berichtan das EP uumlber das Subsidiaritaumltsprinzip der seinen Namen traumlgt

- Er ist Praumlsident der europaumlischen internationalen Bewegung und des Instituts fuumlrdie Demokratie in Europa

- Seit Dezember 2001 ist er Praumlsident des Verfassungskonvents (Berufung durchGipfel der Staates- und Regierungschefs den Europaumlischen Rat von Laeken)

II Die Persoumlnlichkeit Giscard

A Die Ideen des ehemaligen Staatspraumlsident uumlber sein Land

Das neueste Buch bdquoLes Franccedilais - Reflexions sur le destin dlsquoun peupleldquo von 2000laumlsst drei Schwerpunktthemen erkennen um die sich VGEs Ausfuumlhrungen drehen- der politische und kulturelle Niedergang Frankreichs und seine Ursachen- die Geschichts- und Vergangenheitsvergessenheit der Franzosen- Die Schwierigkeiten bis hin zur Unmoumlglichkeit Frankreich zu reformierenEinzelthemen- Spaltung der Rechsparteien

Diese Spaltung sei sinnlos In einer EU von 27 o 30 Staaten sei es besser eine einheitlicheGruppierung zu bilden um die Debatte uumlber das groszlige europaumlische Projekt voranzubringen

- Cohabitation die Zusammenarbeit zwischen dem Staatspraumlsidenten und der einer anderenpolitischen Richtung zugehoumlrigen Regierung sei keine gute Loumlsung fuumlr die Vertretung derverschiedenen politischen Meinungen der Franzosen nur eine Illusion von Pluralismus Durch diebdquoCohabitationldquo blieben diese vielfaumlltigen Meinungen lediglich nebeneinander stehen Sie wuumlrdennicht durch eine einzige politische Kraft zusammengefuumlhrt

B Eigenschaften der Persoumlnlichkeit VGE (Parallele zwischen der PersoumlnlichkeitVGE als ehemaliger franzoumlsischer Praumlsident und Praumlsident desVerfassungskonvents)

+ -

Praumlsident

Oder

Monarch

kraftvolle Persoumlnlichkeit undEhrlichkeit er sagt was er denktBsp bei der Tuumlrkeifrage war ervielleicht taktlos aber er wollte nichtder Tuumlrkei falsche Versprechungenund Hoffnungen geben

Fairness mit seinen GegnernBsp waumlhrend der Praumlsident-schaftswahl 1981 hat er nicht dieVergangenheit von FM im Kontextdes Vichy-Regimes thematisiert

das hochtrabende VerhaltenBsp Nach seiner Wahlniederlage1981 hat er sich von den Franzosenin einer sehr feierlichen undd r a m a t i s c h e n F e r n s e h -Inszenierung verabschiedet

Preacutesident espegravece de statue peacutetrifieacuteedans les honneurs descendant deLouis XV

Arroganz er stellt seine Ideen uumlberdie AndererBsp im Konvent versucht er kaumKompromisse mit den anderenTeilnehmern zu finden

Es macht den Eindruck dass sich beim Konventspraumlsidenten die alten Fehler desStaatspraumlsidenten wiederholenIm uumlbrigen faumlllt auf VGE hat nahezu eine Manie zur Praumlsidentschaft er ist derlebenslange Praumlsident In gewissem Sinne ist die juumlngste Auszeichnung mit demKarls-Preis folgerichtig ndash Praumlsident und Monarchentum hinter sich lassendbeschreitet VGE die Spuren Karls des Grossen

Internetlinks zu VGE

- wwwgiscarddestaingcom- wwwelyseefrelyseebiogischtrr- wwwkarlspreisdehtmlkarlspreis2003htmcheck

2 DIE DEUTSCHEN AKTEURE IM KONVENT

Falko Maxim

Vetreter des nationalen Parlamentes

Bundestag

-gt Juumlrgen Meyerhttpwwwbundestagdeeuropaeu_konventZur Person-gt geboren 1936-gt promovierter Jurist-gt ab 1967 am Max-Planck-Institut fuumlr auslaumlndisches und internationales Strafrecht in Freiburg-gt Habilitation und ab 1981 Professor ua fuumlr deutsches und auslaumlndisches Strafrecht inFreiburg-gt Mitglied der Gewerkschaft OumlTV und der Arbeiterwohlfahrt-gt seit 1970 Mitglied SPD-gt 1979 ndash 1983 Landesvorstand Baden-Wuumlrttemberg-gt 1976 ndash 1990 Landtagsmitglied Baden-Wuumlrttemberg-gt 1990 bis 2002 MdB-gt bis 2002 BT-Ausschuumlsse bdquoAusschuss fuumlr Angelegenheiten der Europaumlischen UnionldquoStellvertretender Vorsitz bdquoRechtsausschussldquo Unterausschuss bdquoVereinte Nationenldquo desAuswaumlrtigen Ausschusses----------------------------------------Positionen-gt Volle Verbindlichkeit der Charta-gt Verstaumlndlichkeit und Klarheit der Verfassung-gt mehr Parlamentsmitentscheidung (entsprechend dem Konsens im Konvent)-gt parlamentarische Kontrolle auch uumlber obligatorische Ausgaben im Haushalt -gt keineUnterscheidung mehr zwischen obligatorischnicht-obligatorisch-gt Klagerecht nationaler Parlamente in Sachen Subsidiaritaumlt-gt Haushaltskontrolle von EURATOM durch das Parlament-gt Beitrag Juumlrgen Meyer Mitglied des Konvents Soziales Europa -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde03cv00cv00535de03pdf-gt Beitrag Juumlrgen Meyer bdquoEinklagbarkeit der Charta-Grundrechte und Verbesserung desIndividualrechtsschutzesldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000439d2pdf-gt Beitrag Juumlrgen Meyer bdquoRaum der Freiheit der Sicherheit und des Rechtsldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000447d2pdf-gt Arbeitsgruppe bdquoSubsidiaritaumltldquo Mitglied Arbeitsgruppe bdquoRaum der Freiheit der Sicherheit unddes Rechtsldquo Mitglied -gt Arbeitsgruppe bdquoSoziales Europaldquo (Mitglied)

-gt Peter Altmaier (Vertreter von Juumlrgen Meyer)httpwwwpeteraltmaierdehttpwwwbundestagdeeuropaeu_konventPerson-gt geboren 1958-gt Jurist Zusatzqualifikationen zu Europa und Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Bereich Staats-Europa- und Voumllkerrecht-gt seit 1990 Beamter der Europaumlischen Kommission Generaldirektion V-gt 1993 ndash 1994 Generalsekretaumlr der EG-Verwaltungskommission fuumlr soziale Sicherheit derWanderarbeiter-gt seit 1994 Mitglied des Bundestages CDU

-gt BT-Ausschuumlsse bdquoEuropaausschussldquo Mitglied bdquoRechtsausschussldquo StellvertreterUnterausschuss bdquoEuroparechtldquo Vorsitzender-gt EU-Grundrechte-Konvent Stellvertreter---------------------------------------Positionen-gt staumlrkere Einbeziehung der nationalen Parlamentarier bringt keinen Legitimitaumltszuwachssondern Verwirrung wegen leichtfertiger Schaffung neuer Institutionen und Gremien-gt Wahl des Kommissionspraumlsidenten durch Parlament-gt Kompetenzverteilung muss fuumlr Buumlrger durchschaubar sein-gt Mehrheitsentscheidungen im Ministerrat-gt Arbeitsgruppe bdquoErgaumlnzende Kompetenzenldquo Mitglied bdquoVereinfachung derRechtssetzungsverfahren und Rechtsakteldquo Mitglied

Bundesrat

-gt Erwin Teufelhttpwwwerwin-teufeldeZur Person-gt geboren 1939-gt Diplom-Verwaltungswirt-gt ab 1972 Landtagsmitglied Baden-Wuumlrttemberg-gt 1972 ndash 1978 Staatssekretaumlr Innenministerium und fuumlr Umweltschutz in Baden-Wuumlrttemberg-gt 1978 ndash 1991 Vorsitz der CDU-Landtagsfraktion-gt ab 1992 Ministerpraumlsident Baden-Wuumlrttemberg Wiederwahl 1996 und 2001-gt 1997 Praumlsident des Bundesrats dann Vorsitzender der Konferenz der Ministerpraumlsidentender deutschen Bundeslaumlnder-gt ab 1994 Mitglied des Ausschuss der Regionen Europas ab Februar 2002 Vizepraumlsident-gt 1995 ndash 1998 Bevollmaumlchtigter BRD fuumlr kulturelle Angelegenheiten im Rahmen des Vertragsuumlber die deutsch-franzoumlsische Zusammenarbeit-gt seit 1993 ehrenamtlicher Praumlsident der Jerusalem Foundation Deutschland eV-------------------------------------------------Positionen-gt Betonung der notwendigen Gestaltungsspielraumlume der Mitgliedsstaaten und Regionen-gt Mitgliedstaatliche Bereiche ausdruumlcklich als Schranken fuumlr Gemeinschaftskompetenzen-gt mehr Gemeinschaftsaufgaben nur bei Grenzpolizei EUROPOL und Auszligen- undSicherheitspolitik-gt besonderes Gremium zur Einhaltung der Kompetenzordnung aus Vertretern des EP und dernationalen und regionalen Parlamente -gt im Gesetzgebungsprozess-gt Klagerecht der Laumlnder vor EuGH wegen Subsidiaritaumlt-gt Forderung einer Arbeitsgruppe bdquoRegionen und Kommunenldquo-gt Volles Mitentscheidungsrecht des Parlaments-gt Beschlussfassung mit qualifizierter Mehrheit im Rat-gt Aufloumlsung der Saumlulenstruktur und Rechtspersoumlnlichkeit fuumlr EU-gt Beitrag von Erwin Teufel Leitlinien fuumlr die Ordnung der Kompetenzen zwischen derEuropaumlischen Union und den Mitgliedstaaten im kuumlnftigen Verfassungsvertrag -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000410d2pdf-gt Beitrag von Erwin Teufel Freiburger Entwurf fuumlr einen Europaumlischen Verfassungsvertrag -gthttpregisterconsiliumeuintpdfde03cv00cv00495de03pdf-gt Beitrag von Erwin Teufel bdquoDie regionalen und lokalen Gebietskoumlrperschaften imVerfassungsvertragldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde03cv00cv00530de03pdf-gt Arbeitsgruppe bdquoSubsidiaritaumltldquo Mitglied

-gt Wolfgang Senff (Vertreter von Erwin Teufel) (bis Maumlrz 2003)httpwwwwolfgang-senffdeZur Person-gt geboren 1941-gt Diplom-Volkswirt-gt Arbeit als Berufsschullehrer-gt Wirtschaftsexperte und Landesgeschaumlftsfuumlhrer der SPD-Niedersachsen

-gt ab 1978 Landtagsmitglied in Niedersachsen SPD-gt ab 1999 Landesminister fuumlr Bundes- und Europaangelegenheiten-gt bis Juni 2002 Vorsitz der Europaministerkonferenz der Laumlnder------------------------------------Positionen-gt Mehrheitsentscheidungen im Rat-gt nicht mehr ein Land = ein Kommissar-gt bdquoIn vielen Punkten muumlssen die Mitgliedsstaaten das alte Denken in Kategorien der Besitzstandswahrung zugunsten der gemeinsamen europaumlischen Idee aufgebenldquo-gt klare Kompetenzabgrenzung -gt ausschlieszligliche Grundsatz- und Ergaumlnzungskompetenz-gt gerichtliche Uumlberpruumlfung der Kompetenzfrage-gt grundsaumltzliche Mitentscheidung des Parlaments -gt umfassendes Budgetrecht -gt auchobligatorische Ausgaben-gt Wahl des Kommissions-Praumlsidiums durch das Parlament-gt Klagerecht auch fuumlr AdR und Fragerecht fuumlr seine Mitglieder gegenuumlber der Kommissio-gt Arbeitsgruppe bdquoergaumlnzende Kompetenzenldquo Mitglied

Bundesregierung

-gt Joschka Fischer (ab November 2002 fuumlr Peter Glotz)wwwjoschkadewwwauswaertiges-amtdewwwdeaamtleitungfischerZur Person-gt 12 April 1948 geboren in GerabronnBaden-Wuumlrttemberg-gt seit 1982 Mitglied der Gruumlnen-gt - 1985 Mitglied des Deutschen Bundestags-gt 1985 - 1987 Staatsminister fuumlr Umwelt und Energie des Landes Hessen und stellvertretendesMitglied des Bundesrats-gt 1987 - 1991 Mitglied des Hessischen Landtags und Vorsitzender der Fraktion der Gruumlnen imHessischen Landtag-gt 1991 - 1994 Staatsminister fuumlr Umwelt Energie und Bundesangelegenheiten des LandesHessen-gt 1994 - 1998 Sprecher der Fraktion Buumlndnis 90DIE GRUumlNEN im Deutschen Bundestag-gt ab Oktober 1998 Bundesminister des Auswaumlrtigen und Vizekanzler------------------------------------Positionen

-gt politische Fragen im Vordergrund-gt aber Kompetenzzuordnung darf Flexibilitaumlt und Entwicklungsfaumlhigkeit der Union nicht behindern (kein bdquoKraumlmerdenkenldquo bei Kompetenzabgrenzungen) -gt Positionierung gegen Schaumluble-Bocklet-Papier (EVP-Linie)-gt Konvent muss entscheiden Staatenverbund oder Foumlderation-gt fuumlr Fischer sollten aktuelle Prioritaumlten und Leitlinien der Konventsarbeit sein -gt Vollstaumlndige Ausarbeitung der gesamten Verfassung durch den Konvent -gt Die EU ist nicht nur eine Union europaumlischer Staaten wie etwa in Art 1 des Vorentwurfs definiert sondern eine Integrationsgemeinschaft eigener Art die sich auf Staaten und Buumlrger gruumlndet -gt Volle Uumlbernahme der Grundrechtscharta in die Verfassung -gt Zuumlgige Klaumlrung der Kernfragen der institutionellen Architektur mit dem Ziel der Staumlrkung demokratischer Legitimitaumlt sowie der Handlungsfaumlhigkeit der Organe-gt kein Auseinanderdividieren in einen integrierten und einen intergouvernementalen Teil-gt direktes Klagerecht vor EuGH fuumlr Regionen mit Gesetzgebungsbefugnissen-gt Beitrag Dominique de Villepin und Joschka Fischer Gemeinsame deutsch-franzoumlsischeVorschlaumlge fuumlr den Europaumlischen Konvent zum Bereich Europaumlische Sicherheits- undVerteidigungspolitik -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000422d2pdf-gt dt-frz Vorschlag zum Raum der Freiheit der Sicherheit und des Rechts -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000435d2pdf-gt dt-frz Vorschlag zur Ordnungspolitik (ua Staumlrkung der Euro-Gruppe) -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv00cv00470de02pdf

-gt dt-frz Vorschlag im Konvent zu den Institutionen -gt praumlsidiale Doppelspitze fuumlr die Union -gt Europaumlischer Auszligenminister bdquomit doppeltem Hutldquo

-gt httpregisterconsiliumeuintpdfde03cv00cv00489de03pdf

-gt Hans Martin Bury (Vertreter von Joschka Fischer) (ab November 2002 fuumlr StS Gunther Pleuger)wwwburydeZur Person-gt geboren 1966-gt Diplom Betriebswirt (dann 88 ndash 90 Vorstandsassistent Volksbank Ludwigsburg)-gt seit 1988 SPD-Mitglied-gt seit 1997 Mitglied des SPD-Landsvorstandes Baden-Wuumlrttemberg-gt seit 1990 Mitglied des Bundestags SPD-gt Fraktionssprecher fuumlr Post und Telekommunikation-gt Fraktionssprecher fuumlr Wirtschaft und Technologie-gt 1999 bis 2002 Staatsminister beim Bundeskanzler -gt ua Leiter des Staatssekretaumlrsausschuss fuumlr bdquoNachhaltigkeitldquo-gt seit 22Oktober 2002 Staatsminister fuumlr Europa AA----------------------------------------------PositionenArbeitsgruppe bdquoSoziales Europaldquo Mitglied

Europaumlisches Parlament

-gt Klaus Haumlnschhttpwwwklaus-haenschdeZur Person-gt geboren 1938-gt Studium der Politologie Geschichte und Soziologie + Universitaumltsassistent-gt Redakteur einer Zeitschrift fuumlr uumlbernationale Zusammenarbeit-gt 1970 bis 1979 Referent und Pressesprecher im Wissenschaftsministerium in NRW-gt seit 1976 Lehrbeauftragter des Universitaumlt Duisburg-gt seit 1979 Mitglied des EP SPE-gt 1972 ndash 1986 Vorsitzender SPD-Unterbezirk-gt 1989 ndash 1994 und seit 1997 Stellvertretender Vorsitzender der SPE-Fraktion im EP-gt 1994 ndash 1997 Praumlsident des EP-gt EP-Ausschuumlsse bdquofuumlr Auswaumlrtige Angelegenheiten Menschenrechte gemeinsame Sicherheitund Verteidigungspolitikldquo Mitglied bdquofuumlr konstitutionelle Fragenldquo Mitglied-gt im Praumlsidium des Konvents----------------------------------------Positionen-gt Zustandekommen eines geschlossenen Vertragstextes-gt Mehrheitsprinzip und Oumlffentlichkeit fuumlr Rat-gt keine Rotation mehr fuumlr Ratspraumlsidentschaft-gt Staumlrkung der Kommission in exekutiver Funktion und Untermauerung ihrer Legitimitaumlt durchWahl des Kommissionspraumlsidenten durch das Parlament-gt Anzahl der Kommissare soll nicht mehr von Zahl der Staaten abhaumlngen sonder sich nurnoch an Funktionalitaumlt ausrichten-gt Mitentscheidung des Parlaments bei allen EU-Gesetzgebungsakten-gt keine Rotation bei Parlamentspraumlsidentschaft-gt Beitrag vorgestellt von Frau Pervenche Beregraves stellvertretendes Mitglied und Klaus HaumlnschbdquoKernelemente einer Europaumlischen Verfassungldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde03cv00cv00479de03pdf-gt Beitrag von Intildeigo Mendez de Vigo Herrn Klaus Haumlnsch und Herrn Andrew DuffEntschlieszligung des Europaumlischen Parlaments zu den Auswirkungen und zum kuumlnftigen Statusder Charta der Grundrechte der Europaumlischen Union -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000368d2pdf-gt Beitrag des Mitglieds des Konvents Herrn Klaus Haumlnsch bdquoDie Zukunft des EURATOM-Vertragesldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000344d2pdf

-gt Schlussbericht der Gruppe VI bdquoOrdnungspolitikldquo -gthttpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000357d2pdf-gt Arbeitsgruppe bdquoOrdnungspolitikldquo Vorsitz Arbeitsgruppe bdquoAuszligenpolitisches Handelnldquo Mitglied

-gt Elmar Brokhttpwwwcdu-csu-epdekonventkonventhtmZur Person-gt geboren 1946-gt Jurist und Politikwissenschaftler-gt nach Studium Arbeit als Journalist-gt 1989 ndash 1999 Vorsitzender des CDU-Bundesfachausschusses Auszligen- und Sicherheitspolitik-gt seit 1996 Geschaumlftsfuumlhrer des NRW-Landesvorstandes der CDU-gt seit 1999 Vorsitzender des Bundesfachausschusses Europapolitik der CDU-gt Mitglied des EP EVP-gt Mitglied des EVP-Fraktionsvorstandes-gt vergangene Mitgliedschaft in EP-Ausschuumlssen fuumlr Soziales Drogenbekaumlmpfung undbdquoDeutsche Einheitldquo-gt Vertreter des EP in der Reflexionsgruppe des Rates fuumlr Maastricht II-gt Vertreter des EP in der Regierungskonferenz fuumlr den Vertrag von Amsterdam-gt Vertreter des EP in der Regierungskonferenz 2000-gt EP-Ausschuumlsse bdquofuumlr auswaumlrtige Angelegenheiten Menschenrechte gemeinsame Sicherheitund Verteidigungspolitik Mitglied bdquofuumlr konstitutionelle Fragenldquo Vorsitz-gt Stellvertreter Delegation fuumlr die Beziehungen zu den Vereinigten Staaten--------------------------------------Positionen-gt mehr Vergemeinschaftung der Auszligenpolitik-gt klare Verstaumlrkung der Zusammenarbeit in Sicherheits- und Verteidigungspolitik -gt bdquocoalition of the willingldquo gewillte Staaten tragen und fuumlhren aus und die anderen koumlnnennicht blockieren-gt EVP-Convention-Group (einzige Fraktionsbildung im Konvent)-gt Schaumluble-Bocklet-Papier als Grundlage fuumlr CDU-CSU und EVP-Convention-Group -gt klare Kompetenzabgrenzung nach innen und starke Handlungsfaumlhigkeit nach auszligen -gt Notwendigkeit EU-Kompetenzen zuruumlckzufahren -gt zB bei Einwanderungspolitik -gt Betonung des Subsidiaritaumltsprinzips -gt EU-Politikfelder Auszligen- Sicherheits- und Verteidigungspolitik BinnenmarktAuszligenvertretung der Union gemeinsame Waumlhrung reformierte Agrarpolitik und teilweise dieBereiche Rechtspolitik innere Sicherheit Verkehr Infrastruktur Umwelt- undGesundheitsschutz -gt Mitgliedstaatliche Politikfelder der Staatsaufbau der Mitgliedstaaten einschlieszliglich derkommunalen Selbstverwaltung Sozial- und Familienpolitik Arbeitsmarktpolitik die Regelungder Zuwanderung sowie die Bereiche Bildung Kultur und Sport-gt Rat Kommission als auch Parlament das gleiche Recht bei Gesetzesinitiative-gt Die Kommission soll zahlenmaumlszligig begrenzt werden um handlungsfaumlhig zu bleiben-gt Jeder Abgeordnete im Parlament soll grundsaumltzlich in Zukunft in etwa die gleiche Anzahl vonBuumlrgern repraumlsentieren-gt Kompetenzsenat des europaumlischen Gerichtshofes-gt Klagerecht nationaler Parlamente und bestimmter Regionen-gt moumlglichst wenig staatliche Einmischung ins Wirtschaftsgeschehen-gt Beitrag von Elmar Brok bdquoBestimmungen betreffend Freiheit Sicherheit und Recht die in dieVerfassung der Europaumlischen Union aufzunehmen waumlrenldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000436d2pdf-gt Beitrag von Elmar Brok bdquoVerfassung der Europaumlischen Unionldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000325-r1d2pdf-gt Beitrag von Elmar Brok Jacques Santer Reneacute van der Linden Joachim Wuermeling undanderen Mitgliedern bdquoDie Subsidiariaumlt muss durch ein rechtsprechendes Organ uumlberpruumlftwerdenldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000213d2pdf-gt Beitrag von Alain Lamassoure Elmar Brok und Joachim Wuermeling bdquoTestimonials dernationalen Parlamente in der Praumlambel der Verfassung Ein etwas unkonventionellerVorschlagldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000467d2pdf-gt Beitrag von Elmar Brok mit dem Titel bdquoDie Zustaumlndigkeiten der Europaumlischen Unionldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde03cv00cv00541de03pdf-gt Arbeitsgruppe bdquoSubsidiaritaumltldquo Mitglied Arbeitsgruppe bdquoAuszligenpolitisches Handelnldquo Mitglied

-gt Sylvia-Ivonne Kaufmannhttpwwwsylvia-yvonne-kaufmanndeZur Person-gt geboren 1955-gt promovierte Diplom-Japanologin-gt Wissenschaftliche Assistentin an der HU-Berlin und am Institut fuumlr internationale Politik und Wirtschaft Berlin-gt seit 1991 Mitglied des PDS-Parteivorstandes und MdB-gt 1993 ndash 2000 Stellvertretende Bundesvorsitzende der PDS-gt 1991 ndash 1994 Beobachterin im EP-gt Stellvertretende Vorsitzende der Konfoumlderalen Fraktion der Vereinigten Europaumlischen Linken Nordische Gruumlne Linke-gt EP-Ausschuumlsse bdquofuumlr konstitutionelle Fragenldquo Mitglied bdquofuumlr Freiheiten und Rechte der BuumlrgerJustiz und innere Angelegenheitenldquo Stellvertreterin-------------------------------------Positionen-gt ausdruumlcklich fuumlr Referenden uumlber Verfassungsentwurf-gt Europaparlament volles Mitentscheidungsrecht-gt Kontrollrechte fuumlr nationale Parlamente-gt weitere Politikbereiche wie Justiz und Inneres vergemeinschaften-gt Union muss sich zu einer Sozial- und Beschaumlftigungsunion entwickeln-gt bdquoDenn ihre Zukunft liegt in der Weiterentwicklung des europaumlischen Sozialmodells und weniger darin ob sie ein Staatenverbund bleibt oder eine Foumlderation der Nationalstaaten wirdldquo-gt Sozialstaatsprinzip in den Verfassungsvertrag-gt Einrichtung einer Arbeitsgruppe Soziales Europa-gt Beitrag von Andrew Duff Alain Lamassoure Olivier Duhamel Karel de Gucht SylviaKaufmann Josef Zieleniec und Pervenche Beregraves Fragen der Zustaumlndigkeit und Subsidiaritaumlt und darausentstehende Verwirrung -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000178d2pdf-gt Beitrag des Mitglieds des Konvents Frau Sylvia-Yvonne Kaufmann Ein Verfassungsvertragfuumlr ein soziales Europa -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000190-r1d2pdf-gt Arbeitsgruppe bdquoWirtschaftspolitikldquo Mitglied Arbeitsgruppe bdquoVerteidigungldquo Mitglied

-gt Joachim Wuermeling (Vertreter von Elmar Brok)httpwwwwuermelingnetZur Person-gt geboren 1960-gt promovierter Jurist Schwerpunkt Europarecht-gt 1989 ndash 1993 Bayerisches Staatsministerium fuumlr Bundes- und Europaangelegenheiten inBonn Persoumlnlicher Referent des Amtschefs-gt 1993 ndash 1995 Europaumlische Kommission Kabinett des Kommissars Peter Schmidhuber-gt 1995 ndash 1999 Bayerische Staatskanzlei Referatsleiter fuumlr die Beziehungen zu deneuropaumlischen Institutionen Assistent des MP im Ausschuss der Regionen Referatsleiter fuumlrGrundsatzfragen der Europapolitik-gt seit 1996 Lehrbeauftragter der Universitaumlt Bayreuth fuumlr Europarecht-gt seit 1999 Mitglied des Europaumlischen Parlaments (EVP)-gt EP-Ausschuumlsse bdquofuumlr Recht und Binnenmarktldquo Mitglied bdquofuumlr konstitutionelle FragenldquoStellvertreter----------------------------------------Positionen-gt wie Brok -gt gemeinsame EVP-Convention-Group-gt gemeinsamer internet-Auftritt zu Konvent mit Brok-gt ausdruumlcklich Schaumluble-Bocklet-Papier als gemeinsame Grundlage-gt Beitrag des Mitglieds des Konvents Herrn Joachim Wuermeling EU-Zustaumlndigkeiten -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000107d2pdf-gt Beitrag von Joachim Wuermeling EU-Reform Fragen an das Initiativmonopol der EU-Kommission -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000279d2pdf

-gt Beitrag von Joachim Wuermeling bdquo Internationale Vertraumlge der EU Vorschlaumlge fuumlr eineStaumlrkung der parlamentarischen Kontrolleldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000362d2pdf-gt Beitrag von Joachim Wuermeling bdquoReligioumlse Bezugnahme im Verfassungsvertragldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde03cv00cv00480de03pdf-gt Arbeitsgruppe bdquoergaumlnzende Kompetenzenldquo Mitglied Arbeitsgruppe bdquoVereinfachung der Rechtssetzungsverfahren und Rechtsakteldquo Mitglied

4 DIE POLITSCHEN FAMILIENIM KONVENT

sbquoLinkelsquo gegen sbquorechtelsquo Europaverfassung

Winnie Locke

Grundlagen politischer Familienbildung im EG-Vertrag

Art 191 EGV (Politische Parteien) Politische Parteien auf europaumlischer Ebene sind wichtig alsFaktor der Integration in der Union Sie tragen dazu bei ein europaumlisches Bewusstseinherauszubilden und den politischen Willen der Buumlrger der Union zum Ausdruck zu bringen

(vgl Art 21 GG (Parteien) (1) Die Parteien wirken bei der politischen Willensbildung des Volkes mitIhre Gruumlndung ist frei Ihre innere Ordnung muss demokratischen Grundsaumltzen entsprechen Siemuumlssen uumlber die Herkunft und Verwendung ihrer Mittel sowie uumlber ihr Vermoumlgen oumlffentlichRechenschaft geben )

Politische Gruppierungen auf europaumlischer Ebene

EVP-ED Fraktion= im EP Fraktion der Europaumlischen Volkspartei (Christdemokraten) und europaumlischer Demokraten(oder bdquoEPPldquo Europeans People Party)- Fraktionsvorsitzender Hans-Gert Poumlttering (D)- mit 232 Abgeordneten aus 15 Mitgliedstaaten staumlrkste Fraktion im Europaumlischen Parlament (EP)- Parteien ua EVP-Partei CDU CSU bzw CDUCSU-Gruppe im EPZiele ein bdquoEuropa der Werteldquo kohaumlrente und wirksame gemeinsame europaumlische Auszligen- undSicherheitspolitikEVP-ED Fraktion und der Konvent- 6 EVP-EP-Vertreter im Konvent ua Mendez de Vigo (E) als Vorsitzender der EP-Delegation fuumlr denKonvent Elmar Brok (D) Vorsitzender der EVP-Gruppe im Konvent- eigener Verfassungsentwurf der als bdquowork in progress bdquo dem Diskussionsstand im Konvent und inEVP-Gruppe angepasst wirdSchwerpunkte klare Kompetenzen (Katalog) religioumlser Bezug in Praumlambel Staumlrkung desgemeinschaftlichen Europas

SPE-Fraktion= im EP Fraktion der Sozialdemokratischen Parteien Europas (oder bdquoPSEldquo Party of EuropeanSocialists)- Vorsitzender Enrique Baron Crespo- mit 175 MEP aus 15 Mitgliedstaaten zweitstaumlrkste Fraktion- Parteien ua SPD SPEndashPartei (umfasst 20 sozialdemokratischen und Arbeiter-Parteien der EU)Ziele ein bdquoEuropa der Buumlrgerldquo nachhaltige europaumlische Beschaumlftigungs- Sozial- und UmweltpolitikSPE-Fraktion und Konvent- 5 SPE-EP-Vertreter im Konvent ua Klaus Haumlnsch (D) als stellvertretender Vorsitzender der EP-Delegation fuumlr den Konvent- kein eigener Verfassungsentwurf aber Vorschlaumlge bdquoFuumlr einen Erfolg des Konvents zur ZukunftEuropasldquo und eigenstaumlndiger bdquoBerliner Entwurfldquo mit bdquosozialdemokratischer HandschriftldquoSchwerpunkte Foumlrderung des europaumlischen Gesellschaftsmodells im Rahmen nachhaltigerEntwicklung Vollbeschaumlftigung Innovation sozialen Zusammenhalts

LIBE - Fraktion= im EP Fraktion der Liberalen und Demokratischen Partei Europas (oder bdquoELDRldquo European LiberalDemocrat and Reform Group)- Fraktionsvorsitzender Graham Watson (GB)

- 54 MEP in 10 Mitgliedstaaten (deutsche FDP nicht vertreten)- Parteien ua Margerita (gegruumlndet v Romano Prodi)Ziele wachsende kompetitive Wirtschaft ein Europa basierend auf fundamentalen liberalen PrinzipienLIBE-Fraktion und Konvent- 1 LIBE-EP-Vertreter im Konvent- kein eigener VerfassungsentwurfSchwerpunkte groumlszligere Gewichtung der Auszligen- und Sicherheitspolitik klare Unterscheidung derexekutiven und legislativen Kompetenzen von Rat und Kommission Dezentralisierung vonGemeinschaftsaufgaben mit groumlszligerer Bedeutung fuumlr regionale und lokale Verantwortliche

KVELNGL = im EP Konfoumlderation der vereinigten europaumlischen LinkenNordische Gruumlne Linke (oder bdquoGUENGLldquoConfederal Group of the European UnitedNordic Green Left)- Fraktionsvorsitzender Francis Wurtz (F) stellvertretende Vorsitzende Sylvia-Yvonne Kaufmann (D)- 50 MEP aus 10 Mitgliedstaaten- 15 politische Parteien ua PDS mit der PDS-Europa (Vors Modrow)Ziele Solidaritaumlt Verbesserung der Umweltqualitaumlt soziale Gleichheit Abschaffung der NATO WEUKVELNGL-Fraktion und Konvent- 1 KVELNGL-EP-Vertreterin im Konvent Sylvia-Yvonne Kaufmann (DPDS)- kein eigener VerfassungsentwurfSchwerpunkte Entwicklung zu einem sozialen Europa

Die GruumlnenFEA-Fraktion= im EP Fraktion der GruumlnenFreien Europaumlischen Allianz- Fraktionsvorsitzende Daniel Cohn-Bendit (F) Monica Frassoni (I)- 45 MEP aus 12 Mitgliedstaaten- Parteien ua die GruumlnenBuumlndnisrsquo90Ziele ein Europa mit sozialen kulturellen und oumlkologischen WertenDie Gruumlnen und der Konvent- 1 GruumlnenFEA-EP-Vertreter im Konvent und ua Joschka Fischer als Regierungsvertreter imKonvent- bdquoGrundriss einer europaumlischen Verfassungldquo v J Voggenhuber (AU)Schwerpunkte Handlungsfaumlhigkeit der EU im Inneren und in der Welt Weg zu einer oumlkologischen undsozial nachhaltigen Entwicklung

UEN-Fraktion= im EP Fraktion der Union fuumlr das Europa der Nationen (Union for Europe of the Nations)- Fraktionsvorsitzender M Charles Pasqua (F)- 22 MEP aus 5 Mitgliedstaaten- keine deutsche Parteien- Ziele Erhaltung der Souveraumlnitaumlt und nationalen Demokratien Betonung der Unterschiede keinfoumlderales Europa- 1 UEN-EP-Vertreterin im Konvent

EDU-Fraktion= im EP Fraktion fuumlr das Europa der Demokratie und der Unterschiede- Fraktionsvorsitzender Jens-Peter Bonde (DK)- 17 MEP- 1 EDU-EP-Vertreter im Konvent

Links

Uumlbersicht der EP-Fraktionen unter httpwwweuroparleuintgroupsdefaulthtm

Homepage der EVP httpwwwepp-edorghomededefaultasplg1=deKonventswebsite der EVP httpwwwepp-edorgPresspthem02them01_enasp

Homepage der SPE httpwwwsocialistgrouporgindexhtml

Homepage der LIEBE httpeldeuroparleuintContentDefaultasp

Homepage der KVEL httpwwweuroparleuintgue

Homepage der GruumlnenFEA httpwwwgreens-efaorgenKonventswebsite der GruumlnenFEA auch unter httpwwwgreens-efaorgen

Homepage der UEN httpwwweuroparleuintuen

Homepage der EDU httpwwweuroparleuintedd

III Inhaltliche Aspekte der KonventsarbeitenFebruar 2002 bis Januar 2003

1 DIE ARBEITSGRUPPENI - VI

Manuela Hander

AG I bdquoSubsidiaritaumltsprinzipldquoVors Inigo Mendez de Vigo

Vorschlaumlge

1 Fruumlhere Einbeziehung des Subsidiaritaumltsgedankens in Rechtsetzungsakte der Gemeinschaft durchdie am Rechtsetzungsverfahren beteiligten Organe und damit Verbesserung dessen Beruumlcksichtigung2 Ex-ante-Kontrolle durch die Schaffung eines Warnsystems durch fruumlhzeitige Einbeziehung desmitgliedstaatlichen Gesetzgebers am gemeinschaftlichen Rechtsetzungsverfahren3 Ex-post-Kontrolle durch Erleichterung der Klageerhebungsmoumlglichkeiten beim EuGH wegenMissachtung des Subsidiaritaumltsprinzips

AG II bdquoEinbeziehung der ChartaBeitritt zur EMRKldquoVors Antonio Vitorino

Vorschlaumlge

1 Einbeziehung der Grundrechtecharta in die Verfassung wodurch dieser Rechtsverbindlichkeitverliehen wuumlrde Ein Konsens hinsichtlich der konkreten Art und Weise dieser Einbeziehung konntenicht erzielt werden vielmehr wurden alle Optionen in die entsprechende Empfehlung derArbeitsgruppe aufgenommen So plaumldierte ein Teil der Gruppe fuumlr eine Aufnahme der Charta alserstem Kapitel der Verfassung ein anderer Teil wollte es ausreichen lassen eine entsprechendeBezugnahmevorschrift in einen Artikel der Verfassung aufzunehmen wiederum andere wollten eineBezugnahme nur bdquoindirektldquo vorgenommen wissen die es vermeiden wuumlrde der ChartaVerfassungsrang zu geben2 Ein Votum zum Beitritt der EU zur EMRK wurde explizit nicht abgegeben Vielmehr verwies dieGruppe diesbezuumlglich auf den Rat der Europaumlischen Union denn nur dieser koumlnne eine derartwesentliche politische Entscheidung treffen Jedoch sprach sie sich indirekt fuumlr den Beitritt der EU zurEMRK aus indem sie eine Empfehlung zur Aufnahme einer den Beitritt betreffendenverfassungsrechtlichen Bestimmung formulierte und wohlwollend die Argumente eroumlrterte die fuumlreinen Beitritt der EU zur EMRK sprechen

AG III bdquoRechtspersoumlnlichkeitldquoVors Giuliano Amato

Vorschlaumlge

1 Anerkennung der Rechtspersoumlnlichkeit der EU2 Verschmelzung der EU und der EG zu einer einzigen Rechtspersoumlnlichkeit3 Fusion der verschiedenen Vertraumlge (EG-Vertrag EGKS-Vertrag EURATOM-Vertrag EU-Vertrag)mit der Maszliggabe der Untergliederung des neuen einheitlichen Vertrages in zwei Teile einengrundlegenden verfassungsrechtlichen Teil und einen weiteren mit den uumlbrigen Bestimmungen dergenannten Vertraumlge

AG IV bdquoRolle der einzelstaatlichen ParlamenteldquoVors Gisela Stuart

Vorschlaumlge

1 Verbesserung der einzelstaatlichen Kontrollmechanismen der Parlamente die durch dieMitgliedstaaten zu gewaumlhren waumlre und Anerkennung der Rolle der mitgliedstaatlichen Parlamente inder Verfassung2 Einbeziehung der mitgliedstaatlichen Parlamente in die Uumlberwachung des Subsidiaritaumltsprinzips vorallem durch bessere und fruumlhe Unterrichtung von gemeinschaftlichen Rechtsetzungsverfahren3 Ausbau und Erweiterung multilateraler Netze insbesondere durch Praumlzisierung des COSAC-Mandates (vgl hierzu Ziffer II des Protokolls Nr 9 zum EGV (Amsterdam)) durch Einrichtung einesKonvents zur Eroumlrterung wichtiger politischer Leitlinien sowie der Strategie der EU und durch dieEinberufung von Ad-hoc-Konferenzen zwischenparlamentarischer Natur zu speziellen Fragen

AG V bdquoErgaumlnzende ZustaumlndigkeitenldquoVors Henning Christophersen

Vorschlaumlge

1 Die Verfassung allgemein betreffenda) Aufteilung saumlmtlicher Zustaumlndigkeiten zwischen den Mitgliedstaaten und der EU in einembesonderen Kapitel der Verfassungb) Wahrung der Flexibilitaumlt durch Beibehaltung des Art 308 EGV (Amsterdam) bzw einervergleichbaren Bestimmung unter der Voraussetzung der Festlegung dass damit keine Ausweitunggemeinschaftlicher Zustaumlndigkeiten verbunden waumlre2 Die bdquoergaumlnzenden Zustaumlndigkeitenldquo bzw nach dem Vorschlag der Gruppe die bdquounterstuumltzendenMaszlignahmenldquo im besonderen angehenda) Zulaumlssigkeit unterstuumltzender Maszlignahmen nur im Rahmen ausschlieszliglicher Kompetenzen derMitgliedstaaten die einzelstaatliche Rechtsvorschriften nicht ersetzen sondern allenfalls ergaumlnzenoder unterstuumltzen duumlrftenb) Forderung nach einem gemeinsamen Interesse der EU und der Mitgliedstaaten als Voraussetzungunterstuumltzender Maszlignahmen

AG VI bdquoOrdnungspolitikldquoVors Klaus Haumlnsch

Vorschlaumlge

1 Aufnahme wirtschafts- und sozialpolitischer Ziele in die Verfassung (vergleichbar mit denbestehenden Bestimmungen der Art 2 EUV (Amsterdam) und Artt 2 3 und 4 EGV (Amsterdam))2 Strikte Trennung von einerseits Waumlhrungs- und andererseits Wirtschaftspolitik wobei dieerstgenannte als ausschlieszligliche Gemeinschaftszustaumlndigkeit verstanden werden sollte die zweite alsmitgliedstaatliche Zustaumlndigkeit allerdings mit der Einschraumlnkung der Aufnahme der Grundsaumltze derWirtschaftspolitik in die Verfassung sowie einer Verbesserung der Koordinierung zwischen denMitgliedstaaten3 Beibehaltung der EURO-Gruppe deren Vertretung in internationalen Organisationen zu verstaumlrkenwaumlre

2 DIE ARBEITSGRUPPEN VII - X

Conrad Seiferth

AG VII bdquoAussenpolitisches HandelnldquoVors Jean-Luc Dehaene

Vorschlaumlge

1 Zusammenfuumlhrung aller das Aussenpolitische Handeln der EU betreffenden Artikel in einemeinzigen Abschnitt2 Definition von Grundsaumltzen und Zielen fuumlr das Aussenhandeln der EU wofuumlr der Europaumlische Ratstrategische Ziele und Interessen festlegt die die Parameter des Handelns von EU undMitgliedstaaten bestimmen3 EU-Kompetenz zum Abschluss von internationalen Vereinbarungen die ihre Kompetenz betreffen4 Um die Kohaumlrenz und Effektivitaumlt zwischen den Institutionen zu staumlrken bdquoAussenpolitischerVertreter der EUldquo ndash Verschmelzung der Posten des bdquoHohen Vertreter fuumlr die GASPldquo (Solana) und desKommissars (Patten) in einer Person die mit qualifizierter Merheit vom Europaumlischen Rat unterBilligung von Kommission und Parlament ernannt wird5 Um die Kohaumlrenz innerhalb der Institutionen zu verbessern Ratsformation fuumlr AussenpolitischesHandeln und Aussenpolitische Zentralstelle zur Koordination innerhalb der Kommission6 Bestehende Vorgaben zur Entscheidungsfindung sollen weiter ausgeschoumlpft werden keineAusweitung der Mehrheitsentscheidungen aber Kompetenz des Europaumlischen Rates einstimmigMehrheitsentscheidungen auszuweiten

AG VIII bdquoVerteidigungldquoVors Michel Barnier

Vorschlaumlge

1 Ausweitung der Petersberger Aufgaben2 Zur Erhoumlhung von Effizienz und Kohaumlrenz soll der bdquoHohe Vertreter fuumlr die GASP ein Initiativrecht inKrisenangelegenheiten erhalten und in dringenden Faumlllen ermaumlchtigt werden koumlnnen notwendigeEntscheidungen unter Aufsicht des Rates zu treffen3 Die Entscheidung zum Start einer Operation soll einstimmig unter Beachtung des bdquoPrinzips derKonstruktiven Enthaltung erfolgen4 bdquoEuropaumlische Verteidigungszoneldquo Moumlglichkeit zur Einfuumlhrung einer staumlrkeren Kooperation zwischenMitgliedstaaten (vergleichbar bdquoEurozoneldquo)5 Einfuumlhrung einer Solidaritaumltsklausel zur Antwort auf terroristische Bedrohungen und Angriffe mit deralle Mittel zur Abwehr in der EU mobilisiert werden koumlnnen6 Einrichtung einer Europaumlischen Ruumlstungs- und Strategie-Forschungsagentur zur Harmonisierungder Ausruumlstungsbeschaffung und Unterstuumltzung der militaumlrischen Forschung7 Einfuumlhrung von Konvergenzkriterien fuumlr militaumlrische Haushaltsausgeben um die militaumlrischenFaumlhigkeiten der EU zu staumlrken

AG IX bdquoVereinfachung der VertraumlgeldquoVors Guiliano Amato

Vorschlaumlge

1 Verringerung der Anzahl der Rechtsakte von 15 auf 6

a) Verbindliche Verordnung AElig bdquoEU-Gesetzldquo Richtlinie AElig bdquoEU-Rahmengesetzldquo EntscheidungDelegierte Rechtsakte (neue Kategorie von Rechtsnorm)b) Unverbindliche Stellungnahme und Empfehlungc) Anwendungsbereiche EGV u PJZS fuumlr GASP sollen alle Rechtsakte als bdquoGASP-Entscheidungldquobezeichnet werden2 Vereinfachung der Verfahrena) fuumlr alle Rechtsakte das Mitentscheidungsverfahren gem Art 251 EGVb) weitgehende Abschaffung des Verfahrens der Zusammenarbeit gem Art 252 und ersetzen durchMitentscheidungsverfahren oder Anhoumlrungsverfahrenc) Verfahren der Zustimmung Vorbehalten fuumlr die Ratifizierung von internationalen Abkommend) fuumlr alle Ausgaben einheitliches Haushaltsverfahren

AG X bdquoRaum der Freiheit der Sicherheit und des RechtsldquoVors John Bruton

Vorschlaumlge

1 Beschlussfassung mit qualifizierter Mehrheit und im Mitentscheidungsverfahren in der Asylpolitik2 Einwanderungspolitik soll weiterhin Sache der Mitgliedstaaten bleiben Ziel einer gemeinsamenEinwanderungspolitik im Verfassungsvertrag festhalten3 PJZS Deutlichere Umschreibung der Rechtsetzungsbefugnisse fuumlr die Union zur Angleichung desStrafrechts und des Strafprozessrechts gegenseitige Anerkennung von Gerichtsentscheidungen4 Verstaumlrkte Zusammenarbeit im Rat durch effizientere Struktur langfristig Aufbau eine europaumlischenGrenzschutzkorps5 Ausbau der Unionseinrichtungen Kontrolle der Arbeit von Europol durch das EP groumlszligerenSpielraum fuumlr den Gesetzgeber im Bereich von Eurojust Europaumlische Staatsanwaltschaft um gegenSubventionsstraftaten zu verfolgen6 Einbindung der staatlichen Parlamente in die europaumlische Strafrechtspolitik7 Allgemeine Zustaumlndigkeit des EuGH fuumlr den Bereich des Raum der Freiheit der Sicherheit und desRechts

3 DIE INSTITUTIONEN

Doris Schmitz-Meiners und Nicolas Poullain

I STATUS QUO DER INSTITUTIONENARCHITEKTUR

Im Kern der politischen Diskussion stehen die folgenden vier OrganeInstitutionen (andereEinrichtungen wie etwa EZB oder AdR spielen in der Reformdiskussion kaum eine Rolle)

1 Europaumlisches Parlament (Art 189-201)

Zusammensetzung seit `79 direkt gewaumlhlt abnehmende Wahlbeteiligung derzeit 626 MEPsab 25 MS 732

Immer wichtigere Rolle im Gesetzgebungsverfahren An der Gesetzgebung in der 2 und 3Saumlule ist das EP nicht beteiligt

Kontrolle der Exekutive Untersuchungsausschuszlig Kontrolle der Kommission InterpellationMiszligtrauensantrag Anhoumlrungsrecht

Mitwirkungsrechte beim Haushalt (nur bei nicht obligatorischen Ausgaben)

Zusammenarbeit mit innerstaatlischen Parlamenten (COSAC November 1989)

2 Ministerrat (Art 202-210)

Zusammensetzung Der Rat besteht aus je einem Vertreter jedes Mitgliedstaats (Mst) aufMinisterebene Der Vorsitz im Rat wird durch die Mst abwechselnd fuumlr 6 Monatewahrgenommen Minister werden vertreten durch staumlndige Vertreter im AStV (COREPER)

Bei der Gesetzgebung nimmt er trotz Machtzuwachs des EP noch die dominierender Rolleein Bei ZBJI 342 EUV und GASP Art 133 EUV alleiniges Legislativorgan Verabschiedetwirtschaftspolitische und beschaumlftigungspolitische Leitlinien

Drei verschiedene Formen der Stimmabgabe einfache Mehrheit qualifizierte Mehrheit (abFeb 2003 gem Nizza 3 Kriterien Anzahl der Stimmen 62873 mind 10 Staaten Bev (aufAntrag)) Einstimmigkeit

Sitzungen nicht oumlffentlich Transparenzdefiizit bei Gesetzgebung

Benennung des Kommissionspraumlsidents

3 Europaumlische Kommission (Art 211-219)

Zusammensetzung 20 Kommissare 10 + (52) ab 2005 je 1 pro Mst ab 27 Mst neueRegelung

Initiativmonopol im EG Bereich

Huumlterin der Vertraumlge Durchfuumlhrungskompetenz aber enger Rahmen durch Komitologie(Ausschuumlsse des Rates die den Rahmen fuumlr die Umsetzung festlegen) Vermittler zwischenRat und EP

Kollegialprinzip

3 Derzeitige Stimmenanzahl die Stimmenanzahl pro Mitgliedsland wurde in Nizza fuumlr alle Staaten festgelegt diebereits die Beitrittsverhandlungen aufgenommen haben

In der Wettbewerbspoltik verfuumlgt die Kommission uumlber legislative exekutive und quasi-judikative Befugnisse

Sieht sich dem Vorwurf des Demokratiedefizits ausgesetzt

4 Europaumlischer Gerichtshof Gericht erster Instanz (GEI) (Art 220-245)

Zusammensetzung EuGH 1 Richter je Mst 8 Generalanwaumllte Sie werden von denRegierungen und Mitgliedsstaaten im gegenseitigen Einvernehmen auf sechs Jahren ernanntAlle drei Jahre findet eine teilweise Neubesetzung statt Richter waumlhlen den Praumlsidenten ausihrer Mitte Aufgabe Wahrung des Rechts bei der Auslegung und Anwendung der Vertraumlge

II INSTITUTIONELLE REFORMEN IN DER DISKUSSION

1 Aspekte im Bezug auf die nahezu Konsens unter den Konventsmitgliedern herrscht

Europaumlisches Parlament

Staumlrkung der Rolle des direkt gewaumlhlten EP zur Uumlberwindung des Legitimations- undDemokratiedefizits der EU Die Beteiligung des EP am Gesetzgebungsprozeszlig nach demMitentscheidungsverfahren soll die Regel werden Die Budgethoheit des Parlaments sollverstaumlrkt werden Ein einheitliches Wahlverfahren und ein einheitliches Abgeordnetenstatut solleingefuumlhrt werden Die Mitwirkung des EP bei der Besetzung der anderen Institutionen soll verstaumlrktwerden

Ministerrat

In der Regel soll mit qualifizierter Mehrheit entschieden werden Lediglich einige sensible Bereiche(Aussen- und Sicherheitspolitik) sollen von dieser Regel ausgenommen werden Hier soll moumlglichstmit besonders qualifizierten Mehrheiten beschlossen werden Wenn der Rat als Gesetzgeber(Legislativrat) handelt soll dies oumlffentlich sein

Europaumlische Kommission

Die Kommission soll im legislativen Bereich das Initiativmonopol behalten Die Wahl undEinsetzung der Kommission als Ganzes soll nach Anhoumlrung der einzelnen Mitglieder desKommissionskollegiums durch die Ausschuumlsse des Parlaments durch das Plenum des EP erfolgenDie Abwahl der Kommission ist derzeit nur als Ganzes moumlglich In Zukunft soll derKommssionspraumlsident auch im Falle untragbarer Verwerfungen die Moumlglichkeit haben einemeinzelnen Kommissionsmitglied den Ruumlcktritt nahezulegen 4 Der Kommissionspraumlsident soll mit einerRichlinienkompetenz ausgestattet werden

Europaumlischer Gerichtshof

Die Gerichtsbarkeit des EuGH soll auf die gesamte ZBJI (Europol Eurojust EuropaumlischerStaatsanwalt) ausgedehnt werden Der EuGH soll als Verfassungsgericht fungieren und den Schutzder in der Grundrechtscharta verankerten Grund- und Menschenrechte gewaumlhrleisten Eineverstaumlrkte demokratische Legitimation der Richter soll durch ihre gemeinsame Berufung durchEP und Rat erreicht werden Der Rat koumlnnte hierbei eine Kandidatenliste vorlegen

2 Dissenspunkte

Die Vorstellung der Mitgliedstaaten und der verschiedenen politischen Parteien gehen am staumlrkstenbei der Frage der Gestaltung der Ratspraumlsidentschaft und des Beschlussfassungsverfahrens imMinisterrat der Wahl des Kommissionspraumlsidenten und der Gestaltung der Aussenvertretungauseinander Die wichtigsten Vorschlaumlge die hier diskutiert werden sind der deutsch-franzoumlsischeVorschlag und der Kommissionsvorschlag

4 Die Idee fuumlr diese Regelung geht auf eine Absprache zuruumlck die Prodi vor Amtsantritt mit seinen Amtskollegen getroffen hatDie Kommissare sicherten Prodi zu dass sie auf sein Ersuchen auch einzeln zuruumlcktreten wuumlrden

DEUTSCH - FRANZOumlSISCHER VORSCHLAG5

Ratspraumlsidentschaft und Beschlussfassung im MinisterratDie rotierende Praumlsidentschaft des Europaumlischen Rates soll durch einen dauerhaften Ratsvorsitzersetzt werden Der Ratsvorsitzende wird mit einer qualifizierten Mehrheit fuumlr eine Dauer von 5 bzw25 Jahren mit der Moumlglichkeit der Wiederwahl gewaumlhlt Der Amtsinhaber fuumlhrt sein Amt hauptamtlichaus Der Vorsitzende des Rates bereitet die Sitzungen des Europaumlischen Rats (ER) vor fuumlhrt dessenVorsitz und wacht uumlber die Umsetzung der Beschluumlsse Die Modalitaumlten fuumlr den Vorsitz im Ministerratvariieren je nach betroffenem Gebiet Der Allgemeine Rat wird vom Generalsekretaumlr des Ratesgeleitet Den Vorsitz des Aussenministerrates hat der Europaumlische Aussenminister inne Fuumlr dieRaumlte Wirtschaft und Finanzen die Eurogruppe und den Rat Justiz und Inneres werden fuumlr zweiJahre Vorsitzende gewaumlhlt Der Rest der Ratsformationen wird so geregelt dass er denMitgliedstaaten eine groumlsstmoumlgliche Beteiligung auf der Grundlage einer gleichberechtigten Rotationgewaumlhrleistet

KommissionEine starke Vereinfachung des Komitologieverfahrens soll es der Kommission erleichtern ihreAufgabe die vom EP und Rat erlassenen Gesetze umzusetzen und deren ordungsgemaumlsseUmsetzung zu kontrollieren erleichtern Um die politische Verantwortlichkeit der Kommissiare zugewaumlhrleisten erhalten diese ein Weisungsrecht gegenuumlber den Generaldirektionen DerKommissionpraumlsident hat die Richtlinienkompetenz fuumlr die Arbeit der Kommission

Europaumlisches ParlamentJede Ausweitung der Mehrheitsentscheidungen wird automatisch mit der Mitentscheidung der EPverbunden

AussenvertretungDie Aumlmter des Hohen Vertreters und des Kommissars sollen von derselben Person ausgeuumlbt werdendem Europaumlischen Aussenminister Er verfuumlgt uumlber ein formelles Initiativrecht Der ER ernennt denAussenminister mit Zustimmung des Praumlsidenten der Kommission mit qualifizierter Mehrheit DerAussenminister nimmt mit einem besonderen Status an den Sitzungen der Kommission teil In derRegel wird im Bereich der GASP mit qualifizierter Mehrheit abgestimmt lediglich bei militaumlrischen undsicherheitspolitischen Fragen gilt weiterhin das Prinzip der Einstimmigkeit Wenn ein Mitgliedstaat einnationales Interesse geltend macht und keine andere Loumlsung gefunden werden kann wird die Fragean den Europaumlischen Rat verwiesen der mit qualifizierter Mehrheit entscheidet

KOMMISSIONSVORSCHLAG6Ratspraumlsidentschaft und Beschlussfassung im MinisterratDer Kommissionsentwurf sieht eine Beibehaltung der halbjaumlhrlichen Rotation fuumlr diePraumlsidentschaft des ER und des Rates Allgemeine Angelegenheiten ggf auch fuumlr den AstV vor Beiden anderen Ratsformationen wir der Vorsitz durch ein fuumlr ein Jahr gewaumlhltes Ratsmitglieduumlbernommen Das komplexe Beschlussfassungssystem von Nizza soll durch die doppelte einfacheMehrheit (Mehrheit der Mitgliedsstaaten und der EU Bevoumllkerung) ersetzt werden In sensiblen Faumlllenmuumlsste auf eine verstaumlrkte Mehrheit (23 der Mitgliestaaten und 23 der Bevoumllkerung)zuruumlckgegriffen werden koumlnnen Das Einstimmigkeitsprinzips wird abgeschafft

KommissionAllein die Kommission sollte mit der Durchfuumlhrung der europaumlischen Rechtsvorschriftenbetraut sein Sie muss Ihr Handeln vor den rechtsetzenden Organen Rat und EP rechtfertigen DerVerfassungsvertrag muumlsste ebenfalls sicherstellen dass die Modalitaumlten fuumlr nicht zwingendeInstrumente der Umsetzung wie zB die Offene Koordinierung mit der Gemeinschaftsmethode imEinklang sind

Europaumlisches Parlament

5 Beitrag der dem Konvent am 16 Januar von den Mitgliedern des Konvents Herrn Dominque de Villepin und Herrn JoschkaFischer uebermittlet wurde httpwwwcapuni-muenchendekonventdownloadDeutsch-Franz-Vorschlagpdf6 Fuumlr die Europaumlische Union Frieden Freiheit Solidaritaumlt Rede von Romano Prodi 04 Dezember 2002 httpwwwcapuni-muenchendekonventdownloadKOM-EU_Frieden_Freiheit_Solidpdf

Ein Teil der MEPs soll durch europaumlische Listen gewaumlhlt werden Der ER und das EP habengleichwertige Rechte bei der Ernennung und der Kontrolle der Kommission

AussenvertretungDer Sekretaumlr der Union (SdU) der gleichzeitig Vizepraumlsident der Kommission ist und einenbesonderen Status hat wird vom ER und vom designierten Kommissionspraumlsidenten einvernehmlichernannt Damit ist er sowohl gegenuumlber dem ER als auch gegenuumlber demKommissionspraumlsidenten rechenschaftspflichtig die ihn auch beide seines Amtes enthebenkoumlnnen Als Kommissionsmitglied ist er auszligerdem gegenuumlber dem EP verantwortlich Waumlhrendeines Uumlbergangszeitraums wird der SdU im Bereich der GASP das Initiativrecht der Kommission imRahmen der Leitlinien und Auftraumlge des Rates oder einer Gruppe von Mitgliedstaaten ausuumlben AmEnde der Uumlbergangszeit legt der Rat die Modalitaumlten fest nach denen der SdU autonom dasInitiativrecht der Kommission im Bereich der GASP ausuumlben kann Der SdU vertritt die Union bei derDurchfuumlhrung auszligenpolitischer Aktionen gegenuumlber Dritten und ist fuumlr die Umsetzung dergemeinsamen Beschluumlsse verantwortlich

IV Verfassungsentwuumlrfe

VERFASSUNGSENTWUumlRFEAUS EUROPARECHTLICHER UND VERFASSUNGSRECHTLICHER SICHT

Christine Gerlach und Christian Pernhorst

Uumlberblick uumlber verschiedene Verfassungsentwuumlrfe

1 EU-Organe bzw Europaumlischer Konventsum Entwurf des Praumlsidiums des Europaumlischen Konventes vom 28102002sum Entwurf des Kommissionspraumlsidenten Romani Prodi vom 04122002sum Bericht des Europaumlischen Parlamentes (Alain Lamassoure) vom 240420022 Fraktionen und Parteiensum Entwurf der EVP-Gruppe im Europaumlischen Konvent vom 10112002sum Entwurf der SPE-Gruppe im Europaumlischen Konvent vom 03102002sum Berliner Entwurf der SPD-Bundestagsabgeordneten Gloser und Roth vom 20112002sum Entwurf einiger junger bdquoGruumlnerldquo von September 20023 Einzelpersonen (nicht abschlieszligende Auswahl)sum Entwurf von Prof Dr Juumlrgen Schwarze vom 12112002sum Entwurf der Konventsmitglieder Alan Dashwood Michael Dougan Christophe Hillion Angus

Johnston und Eleanor Spaventa vom 28102002sum Entwurf von Jo Leinen (MdEP) vom 23102002sum Entwurf von Robert Badinter vom 26092002sum Entwurf von Dr Wolfgang Schaumluble und Wilfried Martens vom 24092002sum Entwurf des Earl of Stockton vom 24092002sum Entwurf von Prof Dr Rupert Scholz von August 2002

(insgesamt nicht abschlieszligende Auswahl siehe die umfassenden Nachweise bei httpwwwcapuni-muenchendekonvententwuerfehtm)

Einzelheiten

1 Praumlsidium des Europaumlischen Konventes (bdquoGiscard-Entwurfldquo) vom 28102002sum Dreiteilung des bdquoVertrages uumlber eine Verfassung fuumlr Europaldquo in 1 Struktur der Verfassung und 2

Politikbereiche und die Durchfuumlhrung der Maszlignahmen der Union und 3 AllgemeineSchluszligbestimmungen Der zweite Teil soll die Rechtsgrundlagen enthalten

sum Frage der Namensgebung fuumlr die Union wird aufgeworfen (1Teil Titel I Art 1)sum Die Unionsbuumlrgerschaft soll betont werden Wie die GR-Charta in den Vertrag eingefuumlgt werden

soll ist offen gelassensum Abloumlsung der turnusmaumlszligigen Ratspraumlsidentschaft durch einen Praumlsidenten des Europaumlischen

Rates der fuumlr bestimmte Zeit gewaumlhlt werden soll (1 Teil Titel IV Art 15a)sum Schaffung des bdquoKongress der Voumllker Europasldquo (1 Teil Titel IV Art 19)sum Haushalt der Union soll vollstaumlndig aus Eigenmitteln der Union finanziert werden (1 Teil Titel VII

Art 38)sum Moumlglichkeit des Austritts wird festgesetzt (1 Teil Titel X Art 46)

2 bdquoProdi-Entwurfldquo vom 4122002

sum Dreiteilung der bdquoVerfassung fuumlr die Europaumlische Unionldquo in 1 Prinzipien 2 Grundrechte und 3Politikbereiche Der erste Teil Prinzipien enthaumllt neben den institutionellen Prinzipien auch diewesentlichen Politikziele fuumlr jeden einzelnen Politikbereich

sum Generelle Vergemeinschaftung aller Politikbereiche also auch der GASP und der PJZS

sum Einstimmigkeitserfordernis wird in allen Faumlllen selbst fuumlr Verfassungsaumlnderungen aufgegebenAusnahme ist die Aufnahme neuer Mitglieder

sum Die innenpolitischen Bereiche der Union werden eingeteilt in bdquoprincipal policiesldquo bdquoflanking policiesldquound bdquocomplementary actionsldquo je nach Art der Handlungsinitiative (HarmonisierungKoordinierung) die von der Union erwartet wird

sum Auszligenpolitik Gewaumlhrleistung einer kohaumlrenten Auszligenpolitik durch die Einrichtung des Amteseines bdquoSekretaumlrs der Unionldquo und durch die Niederlegung der generellen auszligenpolitischen Ziele im1 Teil der Verfassung

3 Bericht des Europaumlischen Parlamentes uumlber die Abgrenzung der Zustaumlndigkeiten der EU undder Mitgliedstaaten vom 24042002

Bericht des Ausschusses fuumlr konstitutionelle Fragen des EP (Berichterstatter Alain Lamassoure)

sum Behandelt vor allem das Thema der Kompetenzaufteilung kein breit angelegterVerfassungsentwurf

sum Vergemeinschaftung des zweiten und dritten Pfeilers um das Gleichgewicht von wirtschaftlicherund politischer Integration der Union herzustellen

sum Drei Arten von Zustaumlndigkeiten 1 die grundsaumltzliche Zustaumlndigkeit der Mitgliedstaaten 2 die derUnion uumlbertragene eigene Zustaumlndigkeit und 3 die geteilte Zustaumlndigkeit

sum Evolutivklausel in Anlehnung an Art 308 EG dessen Anwendung jedoch auch in die umgekehrteRichtung Ruumlckuumlbertragung von der Union auf die Mitgliedstaaten funktionieren soll

4 Entwurf der Europaumlischen Volkspartei vom 10112002Ergebnis der Studientage der EVP-Gruppe im Europaumlischen Konvent in Frascati vom 8 bis 10November 2002 Basiert auf dem Estoril-Entwurf vom 18102002 der wiederum auf dem Brok-Diskussionspapier vom 12092002 und dem EVP-Diskussionsentwurf zur bdquoVerfassung derEuropaumlischen Unionldquo vom 29082002 aufbaut Fuumlhrt den bdquoEstoril-Entwurfldquo mit dem bdquoGiscard-EntwurfldquozusammenZur FormAngepaszligt an die vom Konventspraumlsidium in seinem Vorentwurf vorgenommene Zwei- bzw Dreiteilungdes Verfassungsvertrages (Teil I Verfassungsstruktur Teil II Unionspolitiken Teil IIISchluszligbestimmungen)Bezeichnung als Verfassung und nicht als VerfassungsvertragAuffallend ist die komplette Uumlbernahme der Grundrechtecharta in die Verfassung ganz zu BeginnAnsonsten in der Form stark dem bdquoGiscard-Entwurfldquo angeglichen aber insgesamt ausfuumlhrlicherZum Inhalt1 Teil Struktur der VerfassungReligioumlser Bezug in der Praumlambel (bdquoreligious heritageldquo)Grundrechte in Art 1 ndash 55Rechtspersoumlnlichkeit (Art 56 II)Union gegruumlndet auf den Buumlrgern der Union und auf den Mitgliedstaaten (Art 56 I)Vorschriften uumlber die Flagge Hymne und den Feiertag (Art 61)Prinzip der begrenzten Einzelermaumlchtigung (Art 64 I)Zustaumlndigkeiten der Union ausschlieszligliche (= eigene) Zustaumlndigkeit geteilte Zustaumlndigkeit undergaumlnzende Zustaumlndigkeit der Union (Art 65)Kompetenzkataloge in Art 66 ndash 68Fruumlhwarnsystem im europaumlischen Gesetzgebungsverfahren bzgl der Einhaltung des Subsidiaritaumlts-und des Verhaumlltnismaumlszligigkeitsprinzips (Art 69 III)Flexibilitaumltsklausel in Art 71 (Ersatz fuumlr Art 308 EG) allerdings weiterhin mit dem Erfordernis derEinstimmigkeit im Rat jedoch nur der Mehrheit im EPUnterscheidung zwischen Legislativrat mit rotierender Praumlsidentschaft (Art 76 I) und Exekutivratdessen Vorsitz ein nationaler Minister der Kommissionspraumlsident oder das zustaumlndige Mitglied derKommission innehat (Art 76 II)Initiativmonopol im Gesetzgebungsverfahren weiterhin bei der Kommission (Art 77 II)Der Rat schlaumlgt dem EP einen Kandidaten fuumlr das Amt des Kommissionspraumlsidenten mit qualifizierterMehrheit im Lichte des Ergebnisses der EP-Wahlen vor EP waumlhlt mit absoluter MehrheitKommissionspraumlsident schlaumlgt die Kommissare vor die vom Rat mit qualifizierter Mehrheit bestaumltigtund vom EP gewaumlhlt werden muumlssen (Art 78 III)

Der Kommissionspraumlsident ernennt zwei Vizepraumlsidenten einem uumlbertraumlgt er mit Zustimmung desRates die Auszligenvertretung der Union (bdquoCommissioner for Foreign Relationsldquo) (Art 79 IV)Instrumente der Union 1 Unionsgesetze und -rahmengesetze erlassen durch die Legislative derUnion 2 Verordnungen erlassen durch die Exekutive der Union 3 Entscheidungen 4Empfehlungen und 5 Stellungnahmen Gesetze und Verordnungen sind allgemein anwendbar inihrer Gesamtheit bindend und in allen Mitgliedstaaten unmittelbar anwendbar Rahmengesetzehingegen entsprechen den Richtlinien (Art 91)Gesetze und Rahmengesetze werden zusammen vom EP und vom Rat entsprechend demMitentscheidungsverfahren (Art 96) erlassen Die Kommission kann Verordnungen erlassen wennund soweit entweder die Verfassung oder ein Unionsgesetz sie dazu ermaumlchtigt allerdings sind InhaltZweck und Ausmaszlig der Ermaumlchtigung zu beachten (vgl Art 80 I GG) (Art 94)Das Mitentscheidungsverfahren beinhaltet ein Vermittlungsverfahren Alle Unionsgesetze und -rahmengesetze sind ZustimmungsgesetzeFinanzierung der Union ausschlieszliglich durch Eigenmittel (Art 109 I)Die Kommission repraumlsentiert die Union nach auszligen (Art 112) Abschluszlig von internationalenVertraumlgen und Abkommen durch den Rat und das EP (Art 113) Ausdruumlckliche Kompetenz zumBeitritt zur Europaumlischen Menschenrechtskonvention (Art 113 II)bdquoEuropaumlische Partnerschaftldquo mit den EU-Nachbarstaaten vergleichbar mit dem EuropaumlischenWirtschaftsraum inklusive einer politischen Komponente (Art 116)2 Teil Die Politikbereiche und die Durchfuumlhrung der Maszlignahmen der UnionZwei moumlgliche Optionen fuumlr den 2 Teil des Verfassungsvertrages bzw der VerfassungOption 1 folgt der Idee im bdquoGiscard-Entwurfldquo wonach erst im 2 Teil fuumlr jeden einzelnen Politikbereichdie Art der Zustaumlndigkeit die anwendbaren Rechtsakte und Verfahren aufgefuumlhrt werden Nachteil seijedoch daszlig die Bedeutung des 1 Teils nachhaltig reduziert wuumlrde und zudem der 2 Teil aufgrundseines Umfangs von ca 414 Vorschriften fuumlr den Leser kaum noch lesbar waumlreDeshalb favorisiert der EVP-Entwurf die Option 2 wonach der 1 Teil in abschlieszligender Form dieZustaumlndigkeiten Rechtsakte und Verfahren der Union definiert und im 2 Teil nur noch dieVorschriften Aufnahme faumlnden die nicht in den 1 Teil passen Beispielsweise die Grundfreiheiten dieWettbewerbsregeln EMU-Vorschriften oder zusaumltzliche Vorschriften uumlber das Verfahren derInstitutionen der UnionGemaumlszlig der Option 2 schlaumlgt der Entwurf die folgenden Titel fuumlr den 2 Teil vorTitel I Gemeinsamer Markt Titel II EMU Titel III Innere Sicherheit Titel IV GASP TitelV Verteidigung Titel VI Euratom Titel VII Das Verfahren der Institutionen der Union

5 Beitrag der SPE- Gruppe im Europaumlischen Konvent

sum Kein Verfassungsentwurf sondern nur Vorschlaumlge fuumlr eine neue europaumlische Verfassung miteiner starken sozialen Dimension

sum Die verschiedenen Saumlulen sollen in einen einzigen Text gegossen werden (s Giscard-Entwurf)- Neuer Status fuumlr Nachbarstaaten (s Giscard)- Sicherheits- und Verteidigungspolitik sollte und Kontrolle des EP stehen- EuGH soll bei Kompetenzuumlberschreitung der EU entscheidensum Schaffung eines Rates fuumlr legislative Angelegenheiten (welcher oumlffentlich tagen sollte)- Praumlsident der Kommission muszlig gestaumlrkt werden mehr demokratische Legitimitaumlt und politische

Verantwortung- Absolute Transparenz und bdquogood administrationldquo soll von der Verfassung garantiert werdensum Nationale Parlamente sollen gestaumlrkt werden engere Kooperation mit dem EP ohne Schaffung

einer neuen Institution

6 Berliner Entwurf

sum Die bdquoVerfassung fuumlr die Europaumlische Unionldquo orientiert sich an bereits bestehendem Recht in deneuropaumlischen Vertraumlgen und an der Rechtsprechung des EuGH

sum Vollbeschaumlftigung und nachhaltiges Wachstum werden als Ziele der Union eingefuumlgtsozialdemokratische Werte verankert

sum Die GR-Charta wird nicht mit aufgenommen nur Verweissum Absage an einen Praumlsidenten des Europaumlischen Rates stattdessen Staumlrkung der Kommission

die das Initiativmonopol behaumllt und deren Praumlsident vom EP gewaumlhlt wirdsum Verankerung des Konventsverfahrens zur Aumlnderung der Verfassung

7 Young Greens

sum GR-Charta ist in Verfassung integriert und den Prinzipien der Union vorangestelltsum Europaumlisches Referendum wird in die Verfassung aufgenommensum EP besitzt zusammen mit der Kommission das Initiativrechtsum EP besteht aus einer Buumlrgerkammer und einer Staatenkammer wobei die Buumlrgerkammer vom

Volk gewaumlhlt wird und die Staatenkammer sich aus den Regierungen der Mitgliedstaatenzusammensetzt in der jeder Staat nur eine Stimme hat

sum Ein bdquoRat fuumlr nachhaltige Entwicklung wird geschaffen

8 Schwarze ndash Entwurf

sum Modell einer Zweiteilung der Vertraumlge erster Teil bildet den eigentlichen Verfassungsvertrag wirddurch einen zweiten Vertrag uumlber Unionspolitiken ergaumlnzt (hier einfachere Modalitaumlten zurAumlnderung vorgesehen als bei einer Aumlnderung des ersten Teils)

sum Entwurf konzentriert sich auf die 4 Punkte von Laeken (1bessere Kompetenzabgrenzung 2Verbesserung des GR-Schutzes 3 Vereinfachung der Vertraumlge 4 Reform der Institutionen)

sum Der Europaumlische Rat bekommt Organstellung die Zusammensetzung wird um den Praumlsidentendes EP erweitert der Vorsitz im Europaumlischen Rat ist an den Vorsitz im Rat gekoppelt

sum Der Vorsitz im Rat soll durch eine auf 24 Monate angelegte gemeinsame Praumlsidentschaft von 3Mitgliedstaaten wahrgenommen werden

sum Fruumlhwarnsystem durch Einrichtung eines Kompetenzausschusses der sich aus nationalen undEuropaparlamentariern zusammensetzt

sum Klagerecht der nationalen Parlamente sowie des AdRsum Ruumlckuumlbertragung von Regelungszustaumlndigkeiten auf die Mitgliedsstaaten moumlglichsum Das gesamte Unionsrecht abgesehen von der Ausnahmeregelung der GASP unterliegt der

richterlichen Kontrolle durch die Unionsgerichtesum Nichtigkeitsklage erfaumlhrt inhaltliche Aumlnderung- Abschaffung des Systems der 4 Klagegruumlnde zugunsten einer Generalklausel- Aufhebung der Beschraumlnkungen in Bezug auf die passivlegitimation bei Klagen Privater- Kommissionsverordnungen werden zum zulaumlssigen Gegenstand einer Individualklage- GR-Beschwerde moumlglichsum Auf Unionssteuer wird verzichtet stattdessen Finanzierung nach Anteilen am BSPsum Bei der GASP werden die sog Petersberg-Aufgaben die Einsaumltze zur Bekaumlmpfung des

internationalen Terrorismus hinzugefuumlgtsum Personelle Verschmelzung der Aumlmter des Hohen Vertreters fuumlr GASP und des Auszligenkommissars

9 Entwurf von Jo Leinen

- GR-Charta wird das erste Kapitel der Verfassung- EU besitzt Rechtspersoumlnlichkeit Austritt aus Union moumlglich- Arbeitssprache neben Englisch und Franzoumlsisch auch Deutsch- Gesetzgebung der EU erfolgt in 2 Kammern durch das Europaumlische Parlament (Buumlrgerkammer)

und durch den Europaumlischen Senat (Staatenkammer) der aus einer Umgestaltung desMinisterrats hervorgeht

- Kommission stellt die Exekutive der Union dar der Praumlsident wird vom EP gewaumlhlt- Europaumlischer Auszligenminister soll Vize-Praumlsident der Kommission sein- Ein Praumlsident des Europaumlischen Rates ist nicht vorgesehen wird auch kein Organ der EU- Erhebung finanzieller Eigenmittel- Referendum wird eingefuumlhrt direkte Demokratie- Koordinierung von Politiken sowie die verstaumlrkte Zusammenarbeit in den Vertrag mit

aufgenommen- AdR bekommt Klagerecht vor dem EuGH

10 Beitrag von Wolfgang Schaumluble und Wilfried Martens vom 24092002Entwurf traumlgt den Titel bdquoEine Verfassung fuumlr ein starkes Europaldquo zuletzt aktualisiert am 24092002Flieszligtext mit durchnummerierten Paragraphen Von der Form nicht vergleichbar mit den meisten

anderen Verfassungsentwuumlrfen die bereits vollstaumlndig vorformulierte Artikel enthalten wohingegendieser Entwurf lediglich einige wenige bedeutsame Themen ansprichtZwar spricht der Entwurf von bdquoVerfassungldquo jedoch sind in den Text Aumlnderungsvorschlaumlgeeinschlaumlgiger konservativer Parteien eingearbeitet die gerade an dieser Stelle den Gebrauch desBegriffes bdquoVerfassungsvertragldquo fordern (z B die CSU)Die in dem Entwurf behandelten Themen sind die Kompetenzverteilung zwischen der EU und denMitgliedstaaten die Integretion der Grundrechtecharta in die Verfassung und die Reform derInstitutionenZum InhaltBekenntnis zum bdquogeistig-religioumlsen und sittlichen ErbeldquoEine Perspektive fuumlr die aumluszligeren Grenzen Europas ist zu schaffen da ansonsten die Gefahr bestehedie Integrationskraft der Union zu uumlberfordern Die Grenzen sollen bdquoklar aber offenldquo gezogen werdend h zu Staaten die derzeit der Union als Vollmitglieder nicht beitreten koumlnnen soll eine bdquoEuropaumlischePartnerschaftldquo entwickelt werden Diese soll sich am Modell des EWR orientieren allerdings unterEinbeziehung einer politischen KomponenteBetonung der Unantastbarkeit der internen europaumlischen GrenzenEinheitliche Rechtspersoumlnlichkeit der UnionDie Union ist eine einmalige () Konstruktion bdquoohne historische oder legale Vorbilderldquo die auf derdoppelten Legitimation der Buumlrger und der Staaten aufbautDrei Arten der Kompetenz die prinzipiell von den Mitgliedstaaten ausgeuumlbten Kompetenzen dieeigenen Kompetenzen der Union und die geteilten Kompetenzen Prinzip der begrenztenEinzelermaumlchtigung gilt weiterEntweder zu den eigenen aber zumindest zu den geteilten Kompetenzen der Union sollen sowohl derAufbau und die Durchfuumlhrung einer gemeinsamen Auszligen- und Sicherheitspolitik als auch dieRechtsgrundlagen fuumlr das gemeinsame Gebiet der Freiheit und Sicherheit hinzugefuumlgt werdenGeteilte Kompetenzen decken drei verschiedene Gebiete ab dasjenige in dem die Union diegrundlegenden Regeln festlegt dasjenige in dem sie lediglich in einer komplementaumlren oderzusaumltzlichen Art interveniert und dasjenige in dem sie nationale Politiken koordiniertEine Weiterentwicklungsklausel ist vorzusehen die nur in Ausnahmefaumlllen die einstimmigeEntscheidung fordert und grundsaumltzlich die Beteiligung des EP festlegtInnerhalb des EuGH soll eine spezielle Verfassungs- und Grundrechtekammer geschaffen werdenDie Grundrechtecharta soll integraler Bestandteil der Europaumlischen Verfassung werdenDie Union soll der Europaumlischen Menschenrechtskonvention beitretenDie Schaffung einer zusaumltzlichen Institution fuumlr eine spezielle Rolle der nationalen Parlamenteinnerhalb des Institutionsgefuumlges der EU wird abgelehnt obwohl die Autoren eine bedeutendere Rolleder nationalen Parlamente befuumlrwortenbdquoDie EU ist weder eine Foumlderation im klassischen Sinne noch ein StaatldquoDas EP fungiert zusammen mit dem Rat als gleichberechtigter Gesetzgeber der EUDie Haushaltskompetenz soll zwischen EP und Rat geteilt werdenDer Europaumlische Rat ist eine zentrale Institution der EU und praumlgt ihre politische RichtungDer gegenwaumlrtige Rat fuumlr Allgemeine Angelegenheiten soll in zwei getrennte Einheiten aufgeteiltwerden einen gestaumlrkten Rat fuumlr Allgemeine Angelegenheiten der die Kohaumlrenz der Entscheidungensicherstellt waumlhrend ein spezieller Rat fuumlr Auswaumlrtige Beziehungen sich rein auf Fragen im Bereichder GASP konzentriertDie Mitgliedstaaten bleiben bei der Besetzung des Ratsvorsitzes gleichberechtigtDie Kommission behaumllt ihr InitiativmonopolDer Europaumlische Rat schlaumlgt dem EP unter Beruumlcksichtigung der Ergebnisse der Europawahl und mitqualifizierter Mehrheit einen Kandidaten fuumlr das Amt des Kommissionspraumlsidenten vor den das EPentweder ablehnt oder annimmt Der Kommissionspraumlsident waumlhlt dann seine Kommissare aus dieKommission wird in toto vom EP gewaumlhlt und vom Rat mit Mehrheit bestaumltigt

11 Beitrag des Earl of Stockton vom 24092002Der Earl of Stockton ist stellvertretendes Mitglied des Europaumlischen Konventes der im Namen einerGruppe britischer Konservativer die in ihrer Mehrheit ehemalige oder jetzige Mitglieder des bdquoHouse ofCommonsldquo des bdquoHouse of Lordsldquo und des EP sind diesen Beitrag zur oumlffentlichen Debatte uumlber dieZukunft Europas eingereicht hatTitel bdquoDie Zukunft der EU Ein positiver konservativer Ansatzldquo1 Zur FormKein vollstaumlndiger Verfassungsentwurf sondern Vorschlaumlge und Gedanken zu den aus ihrer Sichtwichtigen Streitpunkten

Positiver Ansatz D h die EU wird nicht verteufelt auch wird nicht ausschlieszliglich dieRuumlckuumlbertragung von Kompetenzen auf die nationale Ebene gefordert sondern der Entwurf erkenntausdruumlcklich die Bedeutung der EU in ganz bestimmten Bereichen an und fordert konsequenterweisedort auch die Staumlrkung der EU-Kompetenzen wie auch die Effektivierung der Verfahrensablaumlufe2 Zum InhaltZunaumlchst Klarstellung daszlig auch in Zukunft die Mitgliedstaaten die bestimmenden Komponenten derEU bleiben sollen weshalb die Umwandlung der EU in einen voll funktionierenden Bundesstaatabgelehnt wirdKompetenzverteilung Auflistung der eigenen Kompetenzen der EU der eigenen Kompetenzen derMitgliedstaaten und der geteilten Kompetenzen wird abgelehnt stattdessen lediglich Klarstellung imVerfassungsvertrag daszlig die EU nur dort eigene oder geteilte Zustaumlndigkeit besitzt wo ihr der Vertragdies einraumlumtDie gemeinschaftlichen Vertraumlge sollen vereinfacht und in zwei Teile geteilt werden 1 Teil =Vertragsverpflichtungen der EU (wichtige Vorschriften) 2 Teil = Vertragsregeln fuumlr die EU (wenigerwichtige und detailliertere Vorschriften) Auch die Vorschriften des 2 Teils sollen nur imKonsensverfahren geaumlndert werden koumlnnenDer Rat bleibt die bestimmende Institution der EU lediglich mehr Offenheit und TransparenzAufwertung der Rolle der nationalen Parlamente indem ein bdquoAusschuszlig der nationalen Parlamenteldquoeingerichtet wird der sich vor allem mit dem Rat ins Benehmen setzen wuumlrde Bevor der Rat Rechtsetzt wuumlrde dieser Ausschuszlig seine Ansicht zu den Gesetzesvorschlaumlgen aumluszligern Also wird diebdquoStaatenkammerldquo nicht allein vom Rat gebildet sondern von den nationalen Parlamentenrepraumlsentiert im o g Ausschuszlig an der Seite des Rates Allerdings soll sich der Ausschuszlig aufSubsidiaritaumltsfragen und auf besonders wichtige Gesetzgebung konzentrierenEmpfehlung des Konventes daszlig die Mitgliedstaaten vor einer Entscheidung im EU-Gesetzgebungsverfahren stets das jeweilige nationale Parlament anhoumlren muumlssenPraumlsident der EU sollte vom Europaumlischen Rat fuumlr mehrere Jahre ernannt werden wobei auch das EPzu beteiligen istPraumlsidentschaft besteht aus dem Praumlsidenten und einer rotierenden Troika die ein Jahr im Amt bleibtDie Troika setzt sich immer aus einem Vertreter eines groumlszligeren Mitgliedstaates und aus zweiVertretern kleinerer Mitgliedstaaten zusammen Die Praumlsidentschaft vertritt den Rat der eine von derKommission zu unterscheidende Aufgabe hatDie Kommission sollte der Motor der EU bleiben deshalb Notwendigkeit einer starken Kommissionjedoch ohne erweiterte Kompetenzen in bezug auf den status quo Innerhalb ihrer Kompetenzen aberschon Staumlrkung ihrer Rolle bspw bei der SubventionskontrolleReduzierung der Abteilungen innerhalb der Kommission Jeder Mitgliedstaat behaumllt einen Kommissarallerdings gibt es sog bdquoVollkommissareldquo und bdquoJuniorkommissareldquo Jeder bdquoVollkommissarldquo erhaumllt eineAbteilung mit einem bdquoJuniorkommissarldquo an seiner Seite (Anpassung an das System in der nationalenMinisterialverwaltung) Die groumlszligeren Mitgliedstaaten haumltten immer einen bdquoVollkommissarldquo wohingegendie kleineren Mitgliedstaaten zwischen einem bdquoVoll-ldquo und einem bdquoJuniorkommissarldquo hin- und herwechseln wuumlrden Ziel effektive und schlanke Kommission und gleichzeitig Wahrung einesKommissars auch fuumlr die kleineren MitgliedstaatenIn Sachen EP Ausweitung des Mitentscheidungsverfahrens Viel wichtiger ist jedoch daszlig das EP anAutoritaumlt und Legitimitaumlt gewinnt was sich erst im Laufe der Zeit entwickeln muszlig Hinweis auf diefehlende Kohaumlrenz und Konsistenz in den Entscheidungen des EP weil es keine klarenMehrheitsfraktionen im EP gibt Recht der vorzeitigen Aufloumlsung des EP durch die gemeinsamhandelnden Organe der Kommission und des RatesWichtig ist die bessere Durchsetzung der EuGH-Entscheidungen Deshalb soll der EuGH das Rechterhalten einem verurteilten Mitgliedstaat bzw Individuum im Falle der Nichtbefolgung des Urteils dieStimmrechte und oder den Zugang zu EU-Programmen zeitweise zu entziehen

12 Entwurf von Rupert ScholzAbgedruckt als Sonderheft 2002 der Zeitschrift fuumlr Gesetzgebung ZGGrundlage des EVP-Diskussionsentwurfs zur bdquoVerfassung der Europaumlischen Unionldquo vom 290820021 Zur FormSystematische Zusammenfuumlhrung von EUV und EGV in einem neuen bdquoVertrag uumlber die EuropaumlischeUnionldquoKeine Zweiteilung in einen wichtigen und einen weniger wichtigen dafuumlr detaillierteren TeilScholz plaumldiert fuumlr Benennung als bdquoVerfassungsvertragldquo2 Zum InhaltGrundsouveraumlnitaumlt bleibt bei den Mitgliedstaaten d h auch in Zukunft keine Kompetenz-Kompetenzfuumlr die EU

Art 308 EG abschaffen dafuumlr Annexkompetenz einfuumlhren d h EU-Kompetenz fuumlr notwendigeergaumlnzende Vorschriften beim Taumltigwerden im eigenen Zustaumlndigkeitsbereich der EU (Art 64 I)Ziele und Kompetenzen eindeutig unterscheiden Aus Zielen duumlrfen keine Befugnisse abgeleitetwerden (so aber beim jetzigen Art 308 EG)Kompetenzaufteilung Ausschlieszligliche und geteilte Zustaumlndigkeiten der EU (Vollgesetzgebung)zusaumltzlich Rahmenzustaumlndigkeit (Rahmengesetzgebung)Subsidiaritaumltsprinzip muszlig verfahrensrechtlich durch eine Subsidiaritaumltskammer beim EuGHabgesichert werden Keine ex-ante-Kontrolle durch die nationalen Parlamente wegenNichtpraktikabilitaumlt innerhalb von sechs Wochen eine Uumlberpruumlfung von Gesetzesinitiativen aufEinhaltung des Subsidiaritaumltsprinzips durchzufuumlhrenDas EP erhaumllt volle Legislativgewalt zwei Kammern Voumllkerkammer und Staatenkammer die letztejedoch mit festen MitgliedernDie Kommission fungiert als Regierung die dem EP gegenuumlber voll verantwortlich istInitiativrecht auch fuumlr das EP (Voumllker- und Staatenkammer)Starker Praumlsident der Kommission aber Absage an einen vom Europaumlischen Rat gewaumlhltenPraumlsidenten

V Ausblick Beitritt und Erweiterung

DIE BEITRITTSKANDIDATEN IM KONVENT

Aureacutelien Raccah

Auszug aus der Erklaumlrung von LaekenbdquoDie Bewerberlaumlnder werden in vollem Umfang an den Beratungen des Konvents beteiligt Sie werdenin gleicher Weise wie die derzeitigen Mitgliedstaaten vertreten sein (ein Vertreter der Regierung undzwei Mitglieder des nationalen Parlaments) und an den Beratungen teilnehmen ohne freilich einenKonsens der sich zwischen den Mitgliedstaaten abzeichnet verhindern zu koumlnnenldquo

I Souveraumlnitaumlt und Identitaumlt der Beitrittskandidaten in der Zukunft EuropasA Gewaltenteilung

1) Horizontale Gewaltenteilung Aufsicht uumlber die europaumlische Institutionen- Beitraumlge von Majaz Nahigal (Premierminister von Slowenien) Michael

Attalides (Vertreter von Zypern) Hildegard Corola Puwak (Vertreterin derRegierung von Rumaumlnien) Jan Kohout (Vertreter der Regierung derTschechischen Republik) Josef Zieleniec (Vertreter des tschechischenParlaments)

2) Vertikale Gewaltenteilung Prinzip der Subsidiaritaumlt- Beitraumlge von Nahtigal gemeinsamer Beitrag von 16 Mitgliedern

Andriukaitis (Vertreter des Parlaments von Litauen) Attalide- Inhalt Neue Kompetenzen bessere Koordinierung Partnerschaft des

EuGH mit den nationalen Verfassungsgerichtsoumlfen FruumlhwarnsystemEinbeziehung der Regionen mit GesetzgebungsbefugnissenVerteilung der Kompetenzen Kompetenzkatalog mit ausschliesslichenkonkurrierenden und Ergaumlnzungskompetenzen

B Staumlrkung des Gewichts der nationalen Parlamente1) Rolle und Gewicht der nationalen Parlamente

- Beitraumlge von Nahtgal Andriukaitis und Kutraite-Giedraitene PeeterKreitzberg unt Tunne Kelam (Vertreter des Parlaments von Estland)

- Inhalt Vertretung der kleinen Staaten Koordinierung mit dem europaumlischenParlament Kontrolle der Regierung Kooperation zwischen den nationalenParlamenten

2) Schaffung einer zweten Kammer- Nach den Vorbild des franzoumlsischen Senates Andriukaitis Atalides- Neue Kammer mit einer gleichen Vertretung aller Staaten 6 Sitzungen pro

Jahr Teilnahme der nationalen Parlamentarier Kontrolle der Anwendungdes Subsidiartaumltsprinzips

II Rolle der Beitrittskandidaten in der Zukunft Europas - ThemenPrinzip der DemokratieVereinfachung der Vertraumlge

- Beitraumlge von Andriukaitis Attalides Danuta Huumlbner und Janusz Trzcinski(Vertreter der polnischen Regierung) Birzniece (Vertreterin des Parlamentsvon Lettland)

- Inhalt Zugang und Verstaumlndlichkeit Verschmelzung der bestehendenVertraumlge

Beteiligung der Buumlrger- Beitraumlge von Nahtigal Andriukaitis Attalides Huumlbner- Inhalt Beachtung der Demokratie Gleichheit der Sprachen

Menschenrechte kulturelle soziale und wirtschaftliche Vielfalt GR-ChartaKooperation im Bereich der 2 und 3 SaumluleGASP Debatten uumlber den Hohen Vertreter fuumlr die GASP

- Beitraumlge von Nahtigal Andriukaitis Attalides Puwak

- Inhalt EU als Voumllkerrechtssubjekt Kooperation Erweiterung dergemeinsamen Bereiche graduelle bdquoVergemeinschaftungldquo Erfordernis derSolidaritaumlt Verschmelzung des Hohen Vertreters fuumlr die GASP und desKommissars fuumlr Auswaumlrtige Angelegenheiten

Bereich der polizeilichen und justiziellen Zusammenarbeit in Strafsachen- Beitraumlge von Puwak Nahtigal- Inhalt Innere Sicherheit bessere Kooperation

Zum Weiterlesen

Figaro vom 240103 polnischer Aussenminister Wlodzinierz Cinoszewic gt Gott und christliche WerteLe Monde vom 30103 J-L Dehaene gt bdquokeine Oktroyierung der BedingungenldquoLe Monde vom 290203 bdquo Die kleinen Beitrittskandidaten misstrauen einem Europa der Grossenldquo

Zitiervorschlag

Mayer (Hrsg) Der Verfassungskonvent

WHI-Paper 42003 lthttpwwwwhi-berlindekonvent2002htmgt

KontaktHinweiseNachfragen fmayerayayaleedu

Version 10

20030303

Einleitung

Seit Februar 2002 tagt in Bruumlssel ein Konvent zur Zukunft Europas der nichts geringeres vorhat als

eine Verfassung fuumlr Europa zu entwerfen (s httpeuropean-conventioneuint)

Die Erklaumlrung des Europaumlischen Rates von Laeken vom Dezember 2001 formuliert den Auftrag zur

Reform der europaumlischen Gruumlndungsvertraumlge fuumlr den Konvent fuumlr den sich mittlerweile die

Bezeichnung Verfassungskonvent etabliert hat zwecks Vorbereitung einer Regierungskonferenz in

20032004 Dort wird das Verfassungsthema unter der Uumlberschrift Der Weg zu einer Verfassung fuumlr

die europaumlischen Buumlrger offiziell zum Gegenstand der Europapolitik erklaumlrt Im Sommer 20031 sollen

die Arbeiten zum Abschluss kommen

Die folgende Regierungskonferenz koumlnnte im 2 Halbjahr 2003 unter italienischer Praumlsidentschaft

einberufen und moumlglicherweise sogar noch bis Dezember 2003 mit einer die roumlmischen Vertraumlge von

1957 abloumlsenden Europaumlischen Verfassung von Rom zum Abschluss gebracht werden Sie sollte

jedenfalls aber noch vor dem Beitritt 10 neuer Mitgliedstaaten im Mai 20042 und den Wahlen zum

Europaumlischen Parlament im Juni 2004 unter irischer Praumlsidentschaft beendet sein

Die Zusammensetzung wurde durch den ER Laeken festgelegt 105 Mitglieder zum Praumlsidenten

wurde Valeacutery Giscard dEstaing bestimmt daneben zwei Vizepraumlsidenten (Giuliano Amato und Jean-

Luc Dehaene) zwei Vertreter der Europaumlischen Kommission 15 Regierungsvertreter je 2

Parlamentsvertreter der 15 Mitgliedstaaten 16 Abgeordnete des Europaumlischen Parlaments Mit

eingeschraumlnkter Entscheidungsbefugnis nehmen ferner teil je ein Regierungsvertreter und je zwei

Parlamentsvertreter aus den 13 Beitrittskandidatenstaaten (dh einschl Tuumlrkei Rumaumlnien und

Bulgarien) An den Beratungen nehmen auch die Stellvertreter der Konventsmitglieder teil daneben

bestehen etliche Beobachter

Das vorliegende WHI-Papier dokumentiert ein Kolloquium zum europaumlischen Verfassungskonvent

das im Wintersemester 20022003 an der Humboldt-Universitaumlt zu Berlin stattgefunden hat Die

thematische Abfolge der im Kolloquium behandelten Themen von der Grundfrage nach der

verfassungstheoretischen Diskussion um eine europaumlische Verfassung uumlber Strukturen des

Konventes bis hin zu inhaltlichen Aspekten des Konventsarbeit wird im folgenden beibehalten Die

folgenden Thesenpapiere geben dabei nicht den ganzen Umfang der Diskussionen in den

Kolloquiumssitzungen wieder ermoumlglichen aber insbesondere durch zahlreiche Internet-Links den

Zugriff auf weitere Informationen

Themen und Entwicklungen die sich erst nach Ende des Wintersemesters konkretisiert haben (WG XI

Soziales Europa AK I EuGH Artikelentwuumlrfe des Praumlsidiums) wurden nicht mehr beruumlcksichtigt

Franz Mayer

1 Der Europaumlische Rat von Kopenhagen (Schlussfolgerungen 1213122002 SN 40202 lthttpueeuintgt)

mahnt die Vorlage eines Ergebnisses rechtzeitig bis zum Europaumlischen Rat vom Juni 2003 an

2 Polen Tschechien Ungarn Malta Zypern Slowenien Estland Lettland Litauen Slowakei

Teilnehmer am Kolloquium mit Beitraumlgen

Jan Ceyssens

Greacutegoire Armand

Ceacutelegravene Maquart

Falko Maxim

Winnie Locke

Manuela Hander

Conrad Seiferth

Doris Schmitz-Meiners

Nicolas Poullain

Christine Gerlach

Christian Pernhorst

Aureacutelien Raccah

Inhalt

Einleitung

I Die Europaumlische Verfassung aus Sicht derVerfassungstheorie

Europaumlische Verfassung Positionen und Begriffe (Bibliographie)

II Strukturen des Konventes

1 Wer hat die Macht Arbeitsorganisation und Strukturen im

Konvent

2 bdquoDer Praumlsidentldquo Daten und Fakten zu Valery Giscard drsquoEstaing

3 Die deutschen Akteure im Konvent

4 Die politischen Familien im Konvent sbquoLinkelsquo gegen sbquorechtelsquo

Europaverfassung

III Inhaltliche Aspekte der Konventsarbeiten Februar 2002 bisJanuar 2003

1 Die Arbeitsgruppen I - VI

2 Die Arbeitsgruppen VII - X

3 Die Institutionen

IV Verfassungsentwuumlrfe

V Ausblick Beitritt und Erweiterung

Die Beitrittskandidaten im Konvent

I Die Europaumlische Verfassung aus Sicht derVerfassungstheorie

EUROPAumlISCHE VERFASSUNG

POSITIONEN UND BEGRIFFE

Auswahlbibliographie

Dr Franz Mayer

Allott Philip The Crisis of European Constitutionalism CMLRev 34 (1997) S 439

Arndt Adolf Umwelt und Recht NJW 1963 S 24

Badura Peter Bewahrung und Veraumlnderung demokratischer und rechtsstaatlicher Ver-fassungsstruktur in den internationalen Gemeinschaften VVDStRL 23 (1966) S 34 (95)

Boumlckenfoumlrde Ernst-Wolfgang Staat Nation Europa 1999

Chaltiel Florence La souveraineteacute de lrsquoEtat et lrsquoUnion europeacuteenne lrsquoexemple franccedilais 2000

Craig Paul Constitutions Constitutionalism and the European Union ELJ 7 (2001) S 125

Craig Paul The Nature of the Community in P CraigG de Buacuterca (Hrsg) The evolution of EU law1999 S 19

Curtin Deirdre Postnational Democracy 1997 S 5 48 ff 51 ff

Di Fabio Udo Das Recht offener Staaten 1998 S 140 f

Di Fabio Udo Mehrebenendemokratie in Europa Auf dem Weg in die komplementaumlre OrdnungVo rtrag an d er Hu mb old t-U niver sitaumlt zu Be rlin am 15 N ove mb er 200 1 lthttpwwwwhi-berlindedifabiohtmgt

Rodriacuteguez Iglesias Gil Carlos Zur Verfassung der Europaumlischen Gemeinschaft EuGRZ

1996 125

Grimm Braucht Europa ein Verfassung JZ 1995 581 ders Does Europe need a Constitution 1ELJ 281 (1995)

Grimm Dieter Europaumlischer Gerichtshof und nationale Arbeitsgerichte aus verfassungsrechtlicherSicht RdA 1996 S 66

Grimm Dieter The European Court of Justice and National Courts The German ConstitutionalPerspective after the Maastricht Decision Colum J Eur L 3 (1997) S 229

Haumlberle Peter Verfassungslehre als Kulturwissenschaft 2 Aufl 1998 S 620

Habermas Juumlrgen Die postnationale Konstellation Politische Essays 1998 S 91 ff

Habermas Remarks on Dieter Grimms Does Europe Need a Constitution 1 ELJ 303 (1995)

Heintzen Gemeineuropaumlisches Verfassungsrecht in der Europaumlischen Union EuR 1997 1

Hirsch Guumlnter EG Kein Staat aber eine Verfassung NJW 2000 46

Hofmann Hasso Von der Staatssoziologie zu einer Soziologie der Verfassung JZ 1999 1065(1074)

Isensee Josef Integrationsziel Europastaat FS Everling 1995 S 567

Isensee Josef Staat und Verfassung HStR I 1987 sect13

Jachtenfuchs MarkusKohler-Koch Beate (Hrsg) Europaumlische Integration 1996 S 11 f

Kaufmann Marcel Europaumlische Integration und Demokratieprinzip 1997 S 214 ff

Kirchhof Paul Der deutsche Staat im Prozeszlig der europaumlischen Integration HStR VII 1992 sect 183Rdnr 69

Kirchhof Paul Groszlige Entwuumlrfe und kleine Schritte Die Forderung nach Vereinigten Staaten vonEuropa verkennt die Eigenart der EU und den Willen ihrer Buumlrger Handelsblatt vom 882001

Koenig Christian Ist die Europaumlische Union verfassungsfaumlhig DOumlV 1998 268

Mancini G Federico Europe The Case for Statehood 4 European Law Journal 29 (1998)

Oumlhlinger Theo Die Verfassung im Schmelztiegel der europaumlischen Integration Oumlsterreichs neueDoppelverfassung in ders Verfassungsfragen einer Mitgliedschaft zur Europaumlischen Union 1999 S165 ff

Pernice Ingolf Bestandssicherung der Verfassungen Verfassungsrechtliche Mechanismen zurWahrung der Verfassungsordnung in R BieberP Widmer (Hrsg) Lespace constitutionneleuropeacuteen 1995 S 225 (261 ff)

Pernice Ingolf Carl Schmitt Rudolf Smend und die europaumlische Integration AoumlR 120 (1995) S 100

Pernice Ingolf Multilevel constitutionalism and the treaty of Amsterdam CMLRev 36 (1998) S 703

Pernice Ingolf Europaumlisches und nationales Verfassungsrecht VVDStRL 60 (2001) S 163

Pernice Ingolf Die Europaumlische Verfassung in FS Steinberger 2002 S 1319 (1324)

Pernice IngolfMayer Franz C De la constitution composeacutee de lEurope RTDE 2000 S 623

Pernice IngolfMayer Franz CWernicke Stephan Renewing the European Social Contract TheChallenge of Institutional Reform and Enlargement in the Light of Multilevel Constitutionalism KingsCollege Law Journal 12 (2001) S 61

Pernthaler Peter Die neue Doppelverfassung Oumlsterreichs FS Winkler 1997 S 773

Peters Anne Elemente einer Theorie der Verfassung Europas 2001

Piris Does the European Union have a Constitution Does it need one 24 ELRev 557 (1999)

Preuss Ulrich K Diskussionsbeitrag VVDStRL 60 (2000) S 384 ff

Rupp H-H Europaumlische Verfassung und demokratische Legitimation AoumlR 120 (1995) 269

Schuppert Gunnar-Folke Zur Staatswerdung Europas StWStP 1994 S 35 (60)

Schuppert Gunnar-Folke Anforderungen an eine Europaumlische Verfassung in H-D KlingenmannFNeidhardt (Hrsg) Zur Zukunft der Demokratie 2000 S 207 (216 226)

Schuppert Gunnar-Folke Diskussionsbeitrag VVDStRL 60 (2000) S 352

Shaw Jo Postnational constitutionalism in the European Union Journal of European Public Policy1999 S 579 (586 ff)

Shaw Jo Law of the European Union 3 Aufl 2000 S 179 ff

v Bogdandy Armin Supranationale Union als neuer Herrschaftstypus Integration 1993 S 210

v Bogdandy Armin (Hrsg) Europaumlisches Verfassungsrecht 2003

Weiler Joseph HH The Community System the Dual Character of Supranationalism YEL 1 (1981)S 267

Weiler Joseph HH Il sistema comunitario europeo 1985

Weiler Joseph HH The Transformation of Europe Yale LJ 100 (1991) S 2403 (2408 f)

Weiler Joseph HH The State uumlber alles FS Everling 1995 S 1651

Weiler Joseph HH The Constitution of Europe 1999 S 292 ff

Weiler Joseph HH Federalism Without Constitutionalism Europersquos Sonderweglsquo in K NicolaidisRHowse (Hrsg) The Federal Vision 2001 S 54 ff 62 ff (= The European Union EnlargementConstitutionalism and Democracy in Walter Hallstein-Institut (Hrsg) VerfassungsrechtlicheReformen zur Erweiterung der Europaumlischen Union (FCE Band 2 2000 S 95 (99) lthttpwwwwhi-berlindegt)

Zuumlrn Michael The State in the Post-National Constellation ARENA Working Papers WP 9935lthttpwwwarenauionogt

II Strukturen des Konventes

1 WER HAT DIE MACHTARBEITSORGANISATION UND STRUKTUREN IM KONVENT

Jan Ceyssens

1 Verfahrensfragen im politischen Kontext

Die Arbeitsorganisation und die Strukturen des EU-Konvents sind in (mindestens)zweierlei Hinsicht von Bedeutung

- Institutionelle Vorgaben sind ein Faktor der die Ergebnisse des Konvents beeinflussen wirdEntscheidungen im Konvent uumlber Strukturfragen sind ein Indikator fuumlr Machtverhaumlltnisse undRealisierungschancen divergierender politischer Vorstellungen

- Strukturen und Arbeitsweisen des Konvents muumlssen daher im Kontext der verschiedenen moumlglichenEntwicklungsszenarien gesehen werden

- Innerhalb des Konventes koumlnnten - wie in einer Regierungskonferenz - primaumlr die nationalenPositionen der Vertreter aus den verschiedenen Mitgliedstaaten aufeinandertreffen Die neue Methodekoumlnnte aber auch zu einem Aufbrechen der nationalen Konfliktlinien und zu einer an einemgesamteuropaumlischen bdquoGemeinschaftsinteresserdquo orientierten Eigendynamik fuumlhrenIm Gesamtzusammenhang des durch die Erklaumlrung von Laeken eingeleiteten Reformprozesseskoumlnnte der Konvent als eine Art regierungsnaher Ideenpool zur Vorbereitung und Strukturierung derVerhandlungsthemen fuumlr die nachfolgende Regierungskonferenz fungieren er koumlnnte sich aber auchzu einer verfassunggebenden Versammlung mit eigenem politischen Gewicht entwickeln

2 Einzelne Verfahrensfragen

- Grundlagen Erklaumlrung von Laeken Praumlsidiumsnote mit den Arbeitsmethoden(CONV 902 vom 1432002 Auszuumlge su)

- Ausgangspunkt Konventszusammensetzung in der Parlamentarier und Vertreterder Nationalstaaten in der Mehrheit sind

- Konsens-Verfahren Beschluss kommt zustande wenn niemand mit Nein stimmtVerfahren dass aus dem Grundrechtekonvent ebenso bekannt ist wie ausinternationalen Staatenkonferenzen (zB WTO- Klimakonferenzen)Hohe Huumlrde fuumlr BeschluumlsseStaumlrkt die Rolle des Praumlsidiums

- Oumlffentlichkeit der BeratungenSichert Transparenz und Kontrollierbarkeit der EntscheidungsverfahrenKann dazu fuumlhren dass wesentliche Entscheidungen auszligerhalb des Konventsgetroffen werden

- PraumlsidiumAnders als im Grundrechtekonvent vom Europaumlischen Rat selbst eingesetztStarke Rolle aufgrund der Erklaumlrung von Laeken des Konsens-Verfahrens und derGroumlszlige des KonventsRolle bestaumltigt durch die bdquoArbeitsmethodenrdquo=gt aber erste Erfolge und Staumlrkungen des Plenums sowie der Parlamentarier

Auswirkungen der starken Rolle des Praumlsidiums auf das Ergebnis der Beratungennoch unklar=gt Dominiert von Vertretern der Regierungen und nationaler Interessen=gt Aber Interesse an Erfolg und bedeutender Rolle des Konvents

- SekretariatIn bestimmten Fragen potentiell starke Rolle zB als Protokollfuumlhrer und juristischerSachverstandspoolDominiert von Vertretern der Regierungen und des Ratssekretariats

- Forum der ZivilgesellschaftElemente Anhoumlrung im Juni 2002 nationale Anhoumlrungen Internet-ForumKonsultationenEinfluss wird als eher gering eingeschaumltzt

- Ablauf der BeratungenVgl SchaubildTendenzen Lange Orientierungs- und DiskussionsphaseEinsetzung der AGs spaumlt teilweise gegen den Willen des PraumlsidiumsIn der Erklaumlrung von Laeken aufgeworfene institutionelle Fragen wurden bisher kaumberaten

3 Fazit

- Die anfaumlnglichen Diskussionen uumlber Geschaumlftsordnung und Einrichtung der AGsdeuten auf eine Eigendynamik des Konvents in Richtung verfassunggebenderVersammlung hin- Demgegenuumlber laumlsst die fehlende Organisation der Debatte uumlber institutionellerFragen befuumlrchten dass der Konvent insofern nicht uumlber eine Rolle als Ideenpoolhinauskommt- Die politische Bewertung der starken Rolle des Praumlsidiums ist insofernentscheidend aber noch schwierig

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Literatur

Maurer Andreas Der Europaumlische Konvent Vorschlaumlge zur weiteren Strukturierung wwwswp-berlinorg 2792002Schild Joachim Der EU-Verfassungskonvent Eine Zwischenbilanz der ersten Arbeitsphasewwwswp-berlinorg 2792002Meyer Juumlrgen Hartleif Sybille Die Konventsidee in Zeitschrift fuumlr Parlamentsfragen 2002 S 368ffWessels Wolfgang Der Konvent Modelle fuumlr eine innovative Integrationsmethode in Integration2002 S 83 (erhaumlltlich in der Fachbibliothek Geschichte)De Burca Grainne The drafting of the EU Charter of Fundamental Rightswwwispinetitdbsecwpagesmain_framedocumentshtm

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Auszuumlge aus der Note des Konventssekretariats mit den Arbeitsmethoden CONV 902 vom1432002

Artikel 2 - Terminplan und TagesordnungDas Praesidium stellt den vorlaumlufigen Terminplan und die vorlaumlufigen Tagesordnungen fuumlr dieTagungen des Konvents auf und legt sie dem Konvent zur Annahme vor Die Mitglieder des Kon-ventskoumlnnen schriftlich beim Praesidium beantragen dass weitere Punkte in den Entwurfder Tagesordnung fuumlr eine Tagung des Konvents aufgenommen werden Das Praesidiumnimmt einen Punkt auf jeden Fall in den Entwurf der Tagesordnung auf wenn der Antragschriftlich eine Woche vor der geplanten Tagung des Konvents von einer signifikanten Zahlvon Mitgliedern gestellt wird Der Konvent kann zu Beginn einer Tagung im Konsens aufVorschlag des Praesidiums beschlieszligen weitere Punkte in die Tagesordnung aufzunehmen

Artikel 6 - Leitung der Tagungen()(4) Die Empfehlungen des Konvents werden im Konsens angenommen ohne dass die Ver-treterder Bewerberstaaten das Zustandekommen des Konsenses verhindern koumlnnen Wenn sich ausden Beratungen des Konvents mehrere unterschiedliche Optionen ergeben kann angegeben werdeninwieweit die einzelnen Optionen Befuumlrwortung finden(5) Verfahrensfragen im Zusammenhang mit der Leitung der Tagungen koumlnnen an dasPraesidium verwiesen werden dieses entscheidet nach Maszliggabe der von ihm gemaumlszlig Absatz 8 fest-gelegtenBedingungen()(7) Der Vorsitzende sorgt fuumlr den ordnungsgemaumlszligen Ablauf der Beratungen und beruumlcksichtigtdabei die von den Mitgliedern des Konvents zum Ausdruck gebrachten Ansichten indemer unter anderem so weit wie moumlglich Sorge dafuumlr traumlgt dass die Vielfalt der im Konvent ver-tretenenAuffassungen in den Beratungen ihren Niederschlag findet Er kann vorschlagendass die Redebeitraumlge im Interesse eines effizienten Ablaufs der Beratungen begrenzt werdenEr wird von den stellvertretenden Vorsitzenden und vom Sekretariat unterstuumltzt()

Artikel 11 - SekretariatDas Konventssekretariat wird von einem Generalsekretaumlr geleitet Er ergreift alle erforderlichenMaszlignahmen um ein ordnungsgemaumlszliges Arbeiten des Konvents sicherzustellen

Artikel 14 - Oumlffentlichkeit der ArbeitenDie Beratungen des Konvents und alle unter Artikel 13 genannten Dokumente des Konvents sindoumlffentlich Alle Niederschriften und schriftlichen Beitraumlge sind auf der Website des Konvents freizugaumlnglich und duumlrfen uneingeschraumlnkt vervielfaumlltigt werden

Artikel 15 - ArbeitsgruppenDer Vorsitzende oder eine signifikante Zahl von Mitgliedern des Konvents kann auf der Grundlageder im Konvent geaumluszligerten Auffassungen empfehlen dass das Praesidium Arbeitsgruppen desKonvents einsetzt Mandat Arbeitsmodalitaumlten und Zusammensetzung der Arbeitsgruppen werdenvom Praumlsidium festgelegt wobei besonderem Sachverstand von Mitgliedern stellvertretendenMitgliedern und Beobachtern fuumlr das zu eroumlrternde Thema Rechnung getragen wird JedesMitglied des Konvents kann an saumlmtlichen Sitzungen einer Gruppe teilnehmen Das Sekretariaterstellt nach jeder Sitzung einer Arbeitsgruppe eine Kurzniederschrift

Artikel 16 - AumlnderungenDie Bestimmungen dieser Note koumlnnen vom Konvent auf schriftlichen Vorschlag des Praesi-diumsoder auf schriftlichen Antrag einer signifikanten Zahl von Mitgliedern geaumlndert oderausgeweitet werden

2 laquo DER PRAumlSIDENT raquoDATEN UND FAKTEN ZU VALERY GISCARD DrsquoESTAING

Greacutegoire Armand und Ceacutelegravene Maquart

II Lebenslauf und Praumlsidentschaft Frankreichs

A Curriculum Vitae bis 1974

sum In Koblenz am 2021926 geborensum Sein Vater gehoumlrt zu der europaumlischen Liga der wirtschaftlichen Zusammenarbeit

(1946 gegruumlndet) (Ligue europeacuteenne de coopeacuteration eacuteconomique)sum Er nimmt am 2 Weltkrieg teil (1944-1945)sum Studium Absolvent Ecole Polytechnique und ENAsum Politische Karriere Staatssekretaumlr fuumlr Finanzen von 1959-1962 Minister fuumlr

Finanzen und wirtschaftliche Angelegenheiten von 1962-1966 Minister fuumlrWirtschaft und Finanzen von 1969-1974

sum 1966 Gruumlndung der FNRI Nationaler Bund der unabhaumlngigen Republikaner

B 1974-1981 Staatspraumlsident Frankreich

Sieg im 2 Wahlgang der Praumlsidentschaftswahl 1974 gegen F Mitterrand Nichtzuletzt durch sein Auftreten beim TV-Duell (VGE lockerer juumlnger (48 Jahre) als seinWahlgegner) Gegenuumlber FM Betonung der sozialen Fragen antwortet VGE bdquoVousnlsquoavez pas le monopole du cœurldquoSieg mit knapper Mehrheit (505)

VGE nominiert Jacques Chirac als Premierminister von Anfang an gegensaumltzlicheKonzeptionen der Praumlsidentenfunktion VGE schaumltzte diese als unabhaumlngig undsouveraumln ein waumlhrend JC eine starke Rolle des Premierministers erhalten wollte inaumlhnlicher Unabhaumlngigkeit wie er als Minister unter der Regierung Pompidou agierenhatte koumlnnen

Die wichtigsten Maszlignahmena Die gesetzlich tolerierte Abtreibung (Simone Veil UDF-Ministerin fuumlr Gesundheit)b Die allgemeine KrankenversicherungDiese zwei Gesetze kennzeichnen die Modernisierung der franzoumlsischenGesellschaft unter der VGE Praumlsidentschaft

1976 kommen die Spannungen zwischen VGE und JC zum Houmlhepunkt Marie-France Garaud wird als Beraterin von JC berufen um diese Spannungen zubeseitigen - stattdessen traumlgt sie aber zur bdquoScheidungldquo des bdquoEhepaaresldquo VGEJC beiSchon zu dieser Zeit beschreibt die Presse VGE als einen Monarchenkennzeichnend die Plakate die eine Karikatur von VGE mit Koumlnigsperuumlcke zeigen

Es treffen zusammen wirtschaftliche Schwierigkeiten gesellschaftliche Probleme undsteigende Unbeliebtheit von VGE

a wirtschaftliche Probleme- der Oumllschock 1973 und der folgende Preisanstieg- die wichtigste Folge in der franzoumlsischen Gesellschaft ist die Erhoumlhung der

Arbeitslosigkeit (von 400 000 Arbeitslosen 1974 auf 2 Mio Arbeitslose 1981)

b politischer Konflikt mit R BarreIn dieser Situation entscheidet sich der auf Chirac folgende PremierministerRaymond Barre fuumlr eine strenge Sparpolitik die Gewerkschaftsreaktionenprovozieren Trotzdem besteht RB auf seiner Meinung bdquoman darf nicht meckernman muss schuftenldquo VGE stoumlszligt sich zunehmend am bdquoBlock Barreldquo

c Strategisch-politische Fehler und Vorkommnisse 1979-1980- Nach einer Bombenexplosion in der Naumlhe einer Synagoge in Paris schickte VGE

einen Beauftragten anstatt selbst vor Ort zu erscheinen dies wurde von derOumlffentlichkeit negativ beurteilt

- Eine Reihe von Politikern verschwinden oder sterben auf ungeklaumlrte Weise RBoulin J Fontenay J Debreuil

- Die Diamanten-Affaumlre Ungeklaumlrt sind bis heute die genauen Beziehungenzwischen VGE und dem afrikanischen Machthaber Bocassa von dem VGE inerhelichem Umfang Diamentengeschenke erhalten hat wofuumlr ist unklar DieZeitungen bdquoLe Mondeldquo und bdquoLe Canard Encha icircneacute ldquo haben vor derPraumlsidentschaftswahl 1981 diese Vorgaumlnge gegen VGE und zugunsten von FMhochgespielt

- Waumlhrend des Wahlkampfes gegen FM 1981 hat VGE seinen Gegner unterschaumltztund seine Kampagne vernachlaumlssigt

- VGE idealistische Reden gerieten in zunehmenden Widerspruch zu seinenHandlungen (fuumlnfjaumlhrige Praumlsidentschaft (erst unter Chirac realisiert) oder dieAbschaffung der Todesstrafe (unter FM realisiert)

I Europaumlisches Engagement

A Vor der Praumlsidentschaft Frankreichs

1969 tritt die FNRI dem Aktionskomitee der europaumlischen Vereinigten Staaten beiAppell Jean Monnets die zweite Kandidatur Grossbritaniens um einen EG Beitritt zuunterstuumltzen 1970 wird VGE Praumlsident der OECD er schlaumlgt bereits eineWirtschaftsunion und eine Waumlhrungsunion vor 1972 unterstuumltzt er den Werner-Plandessen Ziel eine Waumlhrungsunion fuumlr die spaumlten 70er Jahre ist

B Waumlhrend der Praumlsidentschaft

In Zusammenarbeit mit Helmut Schmidt verstaumlrkt er die europaumlische Integrationdurch eine enge Kooperation zwischen Deutschland und Frankreich

Auf der Waumlhrungsebene wurde das europaumlische Waumlhrungssystem (SME) geschaffen(in Kraft 13 Maumlrz 1979) Dieses System schraumlnkt Wechselkursschwankungen einAls Grundlage der Berechnungen wird die ECU eingefuumlhrt Vorlaumlufer des EURO

Auf der Institutionenebene schlaumlgt VGE die Gruumlndung eines europaumlischen Gipfelsvor Letzterer hat zum Ziel eine politische Kooperation weiterzuentwickeln 1974

entstand der bdquoEuropaumlische Gipfelldquo der die Staats- und Regierungschefs zweimal proJahr versammelt Ein Ziel von VGE ist dabei vom Einstimmigkeitsprinzip zum Prinzipder qualifizierten Mehrheit im Entscheidungsprozess der gemeinschaftlichenInstitutionen zu gelangen Er tritt gleichwohl fuumlr einen Kompromiss zwischen einemEuropa der Staaten (das Einstimmigkeitsprinzip schuumltzt die nationalen Interessen)und einem supranationalen Europa ein Er steht zudem fuumlr eine Verstaumlrkung derBefugnisse des EP er akzeptiert nicht nur die Erhoumlhung des Parlamentshaushaltesan sondern auch die Direktwahl der europaumlischen Abgeordneten (20091976)

LOME 1975 schlaumlgt VGE eine Nord-Suumld Partnerschaft vor die zu den LomeacuteAbkommen zwischen den EG und den Laumlndern der Zone Afrika-Karibik-Pazifik (AKP)fuumlhrt

C Nach der Praumlsidentschaft

VGE bleibt sehr aktiv in der nationalen regionalen und europaumlischen Politik- von 1982-1998 zahlreiche regionale und nationale Aufgaben

zwischen 1989-1993 Abgeordneter im EP Er ist bis 1991 Praumlsident der LDR-Gruppe (Libeacuteral Deacutemocrate Reacutepublicain)

- Er tritt fuumlr die Zustimmung Frankreichs zum Maastrichter Vertrag ein er sprichtsich auch fuumlr eine flexible Handhabung der Maastricht-Kriterien aus

- 1986 gruumlndet er mit Helmut Schmidt das Komitee fuumlr die europaumlischeWaumlhrungsunion (Comiteacute pour llsquoUM de llsquoEurope) Letzteres hat 1988 einbdquoAktionsprogrammldquo veroumlffentlicht aus dem einige Vorschlaumlge vom Delors-Komitee aufgegriffen wurden Das Delors-Komitee hatte den Auftrag ein Konzeptfuumlr die Wirtschafts- und der Waumlhrungsunion zu erarbeiten

- 1997 wurde VGE als Praumlsident des Rates der KommunalenGebietskoumlrperschaften und der Regionen Europas gewaumlhlt Er steht fuumlr einestarke Rolle der Gebietskoumlrperschaften in der EU Im EP ist er Autor eines Berichtan das EP uumlber das Subsidiaritaumltsprinzip der seinen Namen traumlgt

- Er ist Praumlsident der europaumlischen internationalen Bewegung und des Instituts fuumlrdie Demokratie in Europa

- Seit Dezember 2001 ist er Praumlsident des Verfassungskonvents (Berufung durchGipfel der Staates- und Regierungschefs den Europaumlischen Rat von Laeken)

II Die Persoumlnlichkeit Giscard

A Die Ideen des ehemaligen Staatspraumlsident uumlber sein Land

Das neueste Buch bdquoLes Franccedilais - Reflexions sur le destin dlsquoun peupleldquo von 2000laumlsst drei Schwerpunktthemen erkennen um die sich VGEs Ausfuumlhrungen drehen- der politische und kulturelle Niedergang Frankreichs und seine Ursachen- die Geschichts- und Vergangenheitsvergessenheit der Franzosen- Die Schwierigkeiten bis hin zur Unmoumlglichkeit Frankreich zu reformierenEinzelthemen- Spaltung der Rechsparteien

Diese Spaltung sei sinnlos In einer EU von 27 o 30 Staaten sei es besser eine einheitlicheGruppierung zu bilden um die Debatte uumlber das groszlige europaumlische Projekt voranzubringen

- Cohabitation die Zusammenarbeit zwischen dem Staatspraumlsidenten und der einer anderenpolitischen Richtung zugehoumlrigen Regierung sei keine gute Loumlsung fuumlr die Vertretung derverschiedenen politischen Meinungen der Franzosen nur eine Illusion von Pluralismus Durch diebdquoCohabitationldquo blieben diese vielfaumlltigen Meinungen lediglich nebeneinander stehen Sie wuumlrdennicht durch eine einzige politische Kraft zusammengefuumlhrt

B Eigenschaften der Persoumlnlichkeit VGE (Parallele zwischen der PersoumlnlichkeitVGE als ehemaliger franzoumlsischer Praumlsident und Praumlsident desVerfassungskonvents)

+ -

Praumlsident

Oder

Monarch

kraftvolle Persoumlnlichkeit undEhrlichkeit er sagt was er denktBsp bei der Tuumlrkeifrage war ervielleicht taktlos aber er wollte nichtder Tuumlrkei falsche Versprechungenund Hoffnungen geben

Fairness mit seinen GegnernBsp waumlhrend der Praumlsident-schaftswahl 1981 hat er nicht dieVergangenheit von FM im Kontextdes Vichy-Regimes thematisiert

das hochtrabende VerhaltenBsp Nach seiner Wahlniederlage1981 hat er sich von den Franzosenin einer sehr feierlichen undd r a m a t i s c h e n F e r n s e h -Inszenierung verabschiedet

Preacutesident espegravece de statue peacutetrifieacuteedans les honneurs descendant deLouis XV

Arroganz er stellt seine Ideen uumlberdie AndererBsp im Konvent versucht er kaumKompromisse mit den anderenTeilnehmern zu finden

Es macht den Eindruck dass sich beim Konventspraumlsidenten die alten Fehler desStaatspraumlsidenten wiederholenIm uumlbrigen faumlllt auf VGE hat nahezu eine Manie zur Praumlsidentschaft er ist derlebenslange Praumlsident In gewissem Sinne ist die juumlngste Auszeichnung mit demKarls-Preis folgerichtig ndash Praumlsident und Monarchentum hinter sich lassendbeschreitet VGE die Spuren Karls des Grossen

Internetlinks zu VGE

- wwwgiscarddestaingcom- wwwelyseefrelyseebiogischtrr- wwwkarlspreisdehtmlkarlspreis2003htmcheck

2 DIE DEUTSCHEN AKTEURE IM KONVENT

Falko Maxim

Vetreter des nationalen Parlamentes

Bundestag

-gt Juumlrgen Meyerhttpwwwbundestagdeeuropaeu_konventZur Person-gt geboren 1936-gt promovierter Jurist-gt ab 1967 am Max-Planck-Institut fuumlr auslaumlndisches und internationales Strafrecht in Freiburg-gt Habilitation und ab 1981 Professor ua fuumlr deutsches und auslaumlndisches Strafrecht inFreiburg-gt Mitglied der Gewerkschaft OumlTV und der Arbeiterwohlfahrt-gt seit 1970 Mitglied SPD-gt 1979 ndash 1983 Landesvorstand Baden-Wuumlrttemberg-gt 1976 ndash 1990 Landtagsmitglied Baden-Wuumlrttemberg-gt 1990 bis 2002 MdB-gt bis 2002 BT-Ausschuumlsse bdquoAusschuss fuumlr Angelegenheiten der Europaumlischen UnionldquoStellvertretender Vorsitz bdquoRechtsausschussldquo Unterausschuss bdquoVereinte Nationenldquo desAuswaumlrtigen Ausschusses----------------------------------------Positionen-gt Volle Verbindlichkeit der Charta-gt Verstaumlndlichkeit und Klarheit der Verfassung-gt mehr Parlamentsmitentscheidung (entsprechend dem Konsens im Konvent)-gt parlamentarische Kontrolle auch uumlber obligatorische Ausgaben im Haushalt -gt keineUnterscheidung mehr zwischen obligatorischnicht-obligatorisch-gt Klagerecht nationaler Parlamente in Sachen Subsidiaritaumlt-gt Haushaltskontrolle von EURATOM durch das Parlament-gt Beitrag Juumlrgen Meyer Mitglied des Konvents Soziales Europa -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde03cv00cv00535de03pdf-gt Beitrag Juumlrgen Meyer bdquoEinklagbarkeit der Charta-Grundrechte und Verbesserung desIndividualrechtsschutzesldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000439d2pdf-gt Beitrag Juumlrgen Meyer bdquoRaum der Freiheit der Sicherheit und des Rechtsldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000447d2pdf-gt Arbeitsgruppe bdquoSubsidiaritaumltldquo Mitglied Arbeitsgruppe bdquoRaum der Freiheit der Sicherheit unddes Rechtsldquo Mitglied -gt Arbeitsgruppe bdquoSoziales Europaldquo (Mitglied)

-gt Peter Altmaier (Vertreter von Juumlrgen Meyer)httpwwwpeteraltmaierdehttpwwwbundestagdeeuropaeu_konventPerson-gt geboren 1958-gt Jurist Zusatzqualifikationen zu Europa und Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Bereich Staats-Europa- und Voumllkerrecht-gt seit 1990 Beamter der Europaumlischen Kommission Generaldirektion V-gt 1993 ndash 1994 Generalsekretaumlr der EG-Verwaltungskommission fuumlr soziale Sicherheit derWanderarbeiter-gt seit 1994 Mitglied des Bundestages CDU

-gt BT-Ausschuumlsse bdquoEuropaausschussldquo Mitglied bdquoRechtsausschussldquo StellvertreterUnterausschuss bdquoEuroparechtldquo Vorsitzender-gt EU-Grundrechte-Konvent Stellvertreter---------------------------------------Positionen-gt staumlrkere Einbeziehung der nationalen Parlamentarier bringt keinen Legitimitaumltszuwachssondern Verwirrung wegen leichtfertiger Schaffung neuer Institutionen und Gremien-gt Wahl des Kommissionspraumlsidenten durch Parlament-gt Kompetenzverteilung muss fuumlr Buumlrger durchschaubar sein-gt Mehrheitsentscheidungen im Ministerrat-gt Arbeitsgruppe bdquoErgaumlnzende Kompetenzenldquo Mitglied bdquoVereinfachung derRechtssetzungsverfahren und Rechtsakteldquo Mitglied

Bundesrat

-gt Erwin Teufelhttpwwwerwin-teufeldeZur Person-gt geboren 1939-gt Diplom-Verwaltungswirt-gt ab 1972 Landtagsmitglied Baden-Wuumlrttemberg-gt 1972 ndash 1978 Staatssekretaumlr Innenministerium und fuumlr Umweltschutz in Baden-Wuumlrttemberg-gt 1978 ndash 1991 Vorsitz der CDU-Landtagsfraktion-gt ab 1992 Ministerpraumlsident Baden-Wuumlrttemberg Wiederwahl 1996 und 2001-gt 1997 Praumlsident des Bundesrats dann Vorsitzender der Konferenz der Ministerpraumlsidentender deutschen Bundeslaumlnder-gt ab 1994 Mitglied des Ausschuss der Regionen Europas ab Februar 2002 Vizepraumlsident-gt 1995 ndash 1998 Bevollmaumlchtigter BRD fuumlr kulturelle Angelegenheiten im Rahmen des Vertragsuumlber die deutsch-franzoumlsische Zusammenarbeit-gt seit 1993 ehrenamtlicher Praumlsident der Jerusalem Foundation Deutschland eV-------------------------------------------------Positionen-gt Betonung der notwendigen Gestaltungsspielraumlume der Mitgliedsstaaten und Regionen-gt Mitgliedstaatliche Bereiche ausdruumlcklich als Schranken fuumlr Gemeinschaftskompetenzen-gt mehr Gemeinschaftsaufgaben nur bei Grenzpolizei EUROPOL und Auszligen- undSicherheitspolitik-gt besonderes Gremium zur Einhaltung der Kompetenzordnung aus Vertretern des EP und dernationalen und regionalen Parlamente -gt im Gesetzgebungsprozess-gt Klagerecht der Laumlnder vor EuGH wegen Subsidiaritaumlt-gt Forderung einer Arbeitsgruppe bdquoRegionen und Kommunenldquo-gt Volles Mitentscheidungsrecht des Parlaments-gt Beschlussfassung mit qualifizierter Mehrheit im Rat-gt Aufloumlsung der Saumlulenstruktur und Rechtspersoumlnlichkeit fuumlr EU-gt Beitrag von Erwin Teufel Leitlinien fuumlr die Ordnung der Kompetenzen zwischen derEuropaumlischen Union und den Mitgliedstaaten im kuumlnftigen Verfassungsvertrag -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000410d2pdf-gt Beitrag von Erwin Teufel Freiburger Entwurf fuumlr einen Europaumlischen Verfassungsvertrag -gthttpregisterconsiliumeuintpdfde03cv00cv00495de03pdf-gt Beitrag von Erwin Teufel bdquoDie regionalen und lokalen Gebietskoumlrperschaften imVerfassungsvertragldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde03cv00cv00530de03pdf-gt Arbeitsgruppe bdquoSubsidiaritaumltldquo Mitglied

-gt Wolfgang Senff (Vertreter von Erwin Teufel) (bis Maumlrz 2003)httpwwwwolfgang-senffdeZur Person-gt geboren 1941-gt Diplom-Volkswirt-gt Arbeit als Berufsschullehrer-gt Wirtschaftsexperte und Landesgeschaumlftsfuumlhrer der SPD-Niedersachsen

-gt ab 1978 Landtagsmitglied in Niedersachsen SPD-gt ab 1999 Landesminister fuumlr Bundes- und Europaangelegenheiten-gt bis Juni 2002 Vorsitz der Europaministerkonferenz der Laumlnder------------------------------------Positionen-gt Mehrheitsentscheidungen im Rat-gt nicht mehr ein Land = ein Kommissar-gt bdquoIn vielen Punkten muumlssen die Mitgliedsstaaten das alte Denken in Kategorien der Besitzstandswahrung zugunsten der gemeinsamen europaumlischen Idee aufgebenldquo-gt klare Kompetenzabgrenzung -gt ausschlieszligliche Grundsatz- und Ergaumlnzungskompetenz-gt gerichtliche Uumlberpruumlfung der Kompetenzfrage-gt grundsaumltzliche Mitentscheidung des Parlaments -gt umfassendes Budgetrecht -gt auchobligatorische Ausgaben-gt Wahl des Kommissions-Praumlsidiums durch das Parlament-gt Klagerecht auch fuumlr AdR und Fragerecht fuumlr seine Mitglieder gegenuumlber der Kommissio-gt Arbeitsgruppe bdquoergaumlnzende Kompetenzenldquo Mitglied

Bundesregierung

-gt Joschka Fischer (ab November 2002 fuumlr Peter Glotz)wwwjoschkadewwwauswaertiges-amtdewwwdeaamtleitungfischerZur Person-gt 12 April 1948 geboren in GerabronnBaden-Wuumlrttemberg-gt seit 1982 Mitglied der Gruumlnen-gt - 1985 Mitglied des Deutschen Bundestags-gt 1985 - 1987 Staatsminister fuumlr Umwelt und Energie des Landes Hessen und stellvertretendesMitglied des Bundesrats-gt 1987 - 1991 Mitglied des Hessischen Landtags und Vorsitzender der Fraktion der Gruumlnen imHessischen Landtag-gt 1991 - 1994 Staatsminister fuumlr Umwelt Energie und Bundesangelegenheiten des LandesHessen-gt 1994 - 1998 Sprecher der Fraktion Buumlndnis 90DIE GRUumlNEN im Deutschen Bundestag-gt ab Oktober 1998 Bundesminister des Auswaumlrtigen und Vizekanzler------------------------------------Positionen

-gt politische Fragen im Vordergrund-gt aber Kompetenzzuordnung darf Flexibilitaumlt und Entwicklungsfaumlhigkeit der Union nicht behindern (kein bdquoKraumlmerdenkenldquo bei Kompetenzabgrenzungen) -gt Positionierung gegen Schaumluble-Bocklet-Papier (EVP-Linie)-gt Konvent muss entscheiden Staatenverbund oder Foumlderation-gt fuumlr Fischer sollten aktuelle Prioritaumlten und Leitlinien der Konventsarbeit sein -gt Vollstaumlndige Ausarbeitung der gesamten Verfassung durch den Konvent -gt Die EU ist nicht nur eine Union europaumlischer Staaten wie etwa in Art 1 des Vorentwurfs definiert sondern eine Integrationsgemeinschaft eigener Art die sich auf Staaten und Buumlrger gruumlndet -gt Volle Uumlbernahme der Grundrechtscharta in die Verfassung -gt Zuumlgige Klaumlrung der Kernfragen der institutionellen Architektur mit dem Ziel der Staumlrkung demokratischer Legitimitaumlt sowie der Handlungsfaumlhigkeit der Organe-gt kein Auseinanderdividieren in einen integrierten und einen intergouvernementalen Teil-gt direktes Klagerecht vor EuGH fuumlr Regionen mit Gesetzgebungsbefugnissen-gt Beitrag Dominique de Villepin und Joschka Fischer Gemeinsame deutsch-franzoumlsischeVorschlaumlge fuumlr den Europaumlischen Konvent zum Bereich Europaumlische Sicherheits- undVerteidigungspolitik -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000422d2pdf-gt dt-frz Vorschlag zum Raum der Freiheit der Sicherheit und des Rechts -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000435d2pdf-gt dt-frz Vorschlag zur Ordnungspolitik (ua Staumlrkung der Euro-Gruppe) -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv00cv00470de02pdf

-gt dt-frz Vorschlag im Konvent zu den Institutionen -gt praumlsidiale Doppelspitze fuumlr die Union -gt Europaumlischer Auszligenminister bdquomit doppeltem Hutldquo

-gt httpregisterconsiliumeuintpdfde03cv00cv00489de03pdf

-gt Hans Martin Bury (Vertreter von Joschka Fischer) (ab November 2002 fuumlr StS Gunther Pleuger)wwwburydeZur Person-gt geboren 1966-gt Diplom Betriebswirt (dann 88 ndash 90 Vorstandsassistent Volksbank Ludwigsburg)-gt seit 1988 SPD-Mitglied-gt seit 1997 Mitglied des SPD-Landsvorstandes Baden-Wuumlrttemberg-gt seit 1990 Mitglied des Bundestags SPD-gt Fraktionssprecher fuumlr Post und Telekommunikation-gt Fraktionssprecher fuumlr Wirtschaft und Technologie-gt 1999 bis 2002 Staatsminister beim Bundeskanzler -gt ua Leiter des Staatssekretaumlrsausschuss fuumlr bdquoNachhaltigkeitldquo-gt seit 22Oktober 2002 Staatsminister fuumlr Europa AA----------------------------------------------PositionenArbeitsgruppe bdquoSoziales Europaldquo Mitglied

Europaumlisches Parlament

-gt Klaus Haumlnschhttpwwwklaus-haenschdeZur Person-gt geboren 1938-gt Studium der Politologie Geschichte und Soziologie + Universitaumltsassistent-gt Redakteur einer Zeitschrift fuumlr uumlbernationale Zusammenarbeit-gt 1970 bis 1979 Referent und Pressesprecher im Wissenschaftsministerium in NRW-gt seit 1976 Lehrbeauftragter des Universitaumlt Duisburg-gt seit 1979 Mitglied des EP SPE-gt 1972 ndash 1986 Vorsitzender SPD-Unterbezirk-gt 1989 ndash 1994 und seit 1997 Stellvertretender Vorsitzender der SPE-Fraktion im EP-gt 1994 ndash 1997 Praumlsident des EP-gt EP-Ausschuumlsse bdquofuumlr Auswaumlrtige Angelegenheiten Menschenrechte gemeinsame Sicherheitund Verteidigungspolitikldquo Mitglied bdquofuumlr konstitutionelle Fragenldquo Mitglied-gt im Praumlsidium des Konvents----------------------------------------Positionen-gt Zustandekommen eines geschlossenen Vertragstextes-gt Mehrheitsprinzip und Oumlffentlichkeit fuumlr Rat-gt keine Rotation mehr fuumlr Ratspraumlsidentschaft-gt Staumlrkung der Kommission in exekutiver Funktion und Untermauerung ihrer Legitimitaumlt durchWahl des Kommissionspraumlsidenten durch das Parlament-gt Anzahl der Kommissare soll nicht mehr von Zahl der Staaten abhaumlngen sonder sich nurnoch an Funktionalitaumlt ausrichten-gt Mitentscheidung des Parlaments bei allen EU-Gesetzgebungsakten-gt keine Rotation bei Parlamentspraumlsidentschaft-gt Beitrag vorgestellt von Frau Pervenche Beregraves stellvertretendes Mitglied und Klaus HaumlnschbdquoKernelemente einer Europaumlischen Verfassungldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde03cv00cv00479de03pdf-gt Beitrag von Intildeigo Mendez de Vigo Herrn Klaus Haumlnsch und Herrn Andrew DuffEntschlieszligung des Europaumlischen Parlaments zu den Auswirkungen und zum kuumlnftigen Statusder Charta der Grundrechte der Europaumlischen Union -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000368d2pdf-gt Beitrag des Mitglieds des Konvents Herrn Klaus Haumlnsch bdquoDie Zukunft des EURATOM-Vertragesldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000344d2pdf

-gt Schlussbericht der Gruppe VI bdquoOrdnungspolitikldquo -gthttpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000357d2pdf-gt Arbeitsgruppe bdquoOrdnungspolitikldquo Vorsitz Arbeitsgruppe bdquoAuszligenpolitisches Handelnldquo Mitglied

-gt Elmar Brokhttpwwwcdu-csu-epdekonventkonventhtmZur Person-gt geboren 1946-gt Jurist und Politikwissenschaftler-gt nach Studium Arbeit als Journalist-gt 1989 ndash 1999 Vorsitzender des CDU-Bundesfachausschusses Auszligen- und Sicherheitspolitik-gt seit 1996 Geschaumlftsfuumlhrer des NRW-Landesvorstandes der CDU-gt seit 1999 Vorsitzender des Bundesfachausschusses Europapolitik der CDU-gt Mitglied des EP EVP-gt Mitglied des EVP-Fraktionsvorstandes-gt vergangene Mitgliedschaft in EP-Ausschuumlssen fuumlr Soziales Drogenbekaumlmpfung undbdquoDeutsche Einheitldquo-gt Vertreter des EP in der Reflexionsgruppe des Rates fuumlr Maastricht II-gt Vertreter des EP in der Regierungskonferenz fuumlr den Vertrag von Amsterdam-gt Vertreter des EP in der Regierungskonferenz 2000-gt EP-Ausschuumlsse bdquofuumlr auswaumlrtige Angelegenheiten Menschenrechte gemeinsame Sicherheitund Verteidigungspolitik Mitglied bdquofuumlr konstitutionelle Fragenldquo Vorsitz-gt Stellvertreter Delegation fuumlr die Beziehungen zu den Vereinigten Staaten--------------------------------------Positionen-gt mehr Vergemeinschaftung der Auszligenpolitik-gt klare Verstaumlrkung der Zusammenarbeit in Sicherheits- und Verteidigungspolitik -gt bdquocoalition of the willingldquo gewillte Staaten tragen und fuumlhren aus und die anderen koumlnnennicht blockieren-gt EVP-Convention-Group (einzige Fraktionsbildung im Konvent)-gt Schaumluble-Bocklet-Papier als Grundlage fuumlr CDU-CSU und EVP-Convention-Group -gt klare Kompetenzabgrenzung nach innen und starke Handlungsfaumlhigkeit nach auszligen -gt Notwendigkeit EU-Kompetenzen zuruumlckzufahren -gt zB bei Einwanderungspolitik -gt Betonung des Subsidiaritaumltsprinzips -gt EU-Politikfelder Auszligen- Sicherheits- und Verteidigungspolitik BinnenmarktAuszligenvertretung der Union gemeinsame Waumlhrung reformierte Agrarpolitik und teilweise dieBereiche Rechtspolitik innere Sicherheit Verkehr Infrastruktur Umwelt- undGesundheitsschutz -gt Mitgliedstaatliche Politikfelder der Staatsaufbau der Mitgliedstaaten einschlieszliglich derkommunalen Selbstverwaltung Sozial- und Familienpolitik Arbeitsmarktpolitik die Regelungder Zuwanderung sowie die Bereiche Bildung Kultur und Sport-gt Rat Kommission als auch Parlament das gleiche Recht bei Gesetzesinitiative-gt Die Kommission soll zahlenmaumlszligig begrenzt werden um handlungsfaumlhig zu bleiben-gt Jeder Abgeordnete im Parlament soll grundsaumltzlich in Zukunft in etwa die gleiche Anzahl vonBuumlrgern repraumlsentieren-gt Kompetenzsenat des europaumlischen Gerichtshofes-gt Klagerecht nationaler Parlamente und bestimmter Regionen-gt moumlglichst wenig staatliche Einmischung ins Wirtschaftsgeschehen-gt Beitrag von Elmar Brok bdquoBestimmungen betreffend Freiheit Sicherheit und Recht die in dieVerfassung der Europaumlischen Union aufzunehmen waumlrenldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000436d2pdf-gt Beitrag von Elmar Brok bdquoVerfassung der Europaumlischen Unionldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000325-r1d2pdf-gt Beitrag von Elmar Brok Jacques Santer Reneacute van der Linden Joachim Wuermeling undanderen Mitgliedern bdquoDie Subsidiariaumlt muss durch ein rechtsprechendes Organ uumlberpruumlftwerdenldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000213d2pdf-gt Beitrag von Alain Lamassoure Elmar Brok und Joachim Wuermeling bdquoTestimonials dernationalen Parlamente in der Praumlambel der Verfassung Ein etwas unkonventionellerVorschlagldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000467d2pdf-gt Beitrag von Elmar Brok mit dem Titel bdquoDie Zustaumlndigkeiten der Europaumlischen Unionldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde03cv00cv00541de03pdf-gt Arbeitsgruppe bdquoSubsidiaritaumltldquo Mitglied Arbeitsgruppe bdquoAuszligenpolitisches Handelnldquo Mitglied

-gt Sylvia-Ivonne Kaufmannhttpwwwsylvia-yvonne-kaufmanndeZur Person-gt geboren 1955-gt promovierte Diplom-Japanologin-gt Wissenschaftliche Assistentin an der HU-Berlin und am Institut fuumlr internationale Politik und Wirtschaft Berlin-gt seit 1991 Mitglied des PDS-Parteivorstandes und MdB-gt 1993 ndash 2000 Stellvertretende Bundesvorsitzende der PDS-gt 1991 ndash 1994 Beobachterin im EP-gt Stellvertretende Vorsitzende der Konfoumlderalen Fraktion der Vereinigten Europaumlischen Linken Nordische Gruumlne Linke-gt EP-Ausschuumlsse bdquofuumlr konstitutionelle Fragenldquo Mitglied bdquofuumlr Freiheiten und Rechte der BuumlrgerJustiz und innere Angelegenheitenldquo Stellvertreterin-------------------------------------Positionen-gt ausdruumlcklich fuumlr Referenden uumlber Verfassungsentwurf-gt Europaparlament volles Mitentscheidungsrecht-gt Kontrollrechte fuumlr nationale Parlamente-gt weitere Politikbereiche wie Justiz und Inneres vergemeinschaften-gt Union muss sich zu einer Sozial- und Beschaumlftigungsunion entwickeln-gt bdquoDenn ihre Zukunft liegt in der Weiterentwicklung des europaumlischen Sozialmodells und weniger darin ob sie ein Staatenverbund bleibt oder eine Foumlderation der Nationalstaaten wirdldquo-gt Sozialstaatsprinzip in den Verfassungsvertrag-gt Einrichtung einer Arbeitsgruppe Soziales Europa-gt Beitrag von Andrew Duff Alain Lamassoure Olivier Duhamel Karel de Gucht SylviaKaufmann Josef Zieleniec und Pervenche Beregraves Fragen der Zustaumlndigkeit und Subsidiaritaumlt und darausentstehende Verwirrung -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000178d2pdf-gt Beitrag des Mitglieds des Konvents Frau Sylvia-Yvonne Kaufmann Ein Verfassungsvertragfuumlr ein soziales Europa -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000190-r1d2pdf-gt Arbeitsgruppe bdquoWirtschaftspolitikldquo Mitglied Arbeitsgruppe bdquoVerteidigungldquo Mitglied

-gt Joachim Wuermeling (Vertreter von Elmar Brok)httpwwwwuermelingnetZur Person-gt geboren 1960-gt promovierter Jurist Schwerpunkt Europarecht-gt 1989 ndash 1993 Bayerisches Staatsministerium fuumlr Bundes- und Europaangelegenheiten inBonn Persoumlnlicher Referent des Amtschefs-gt 1993 ndash 1995 Europaumlische Kommission Kabinett des Kommissars Peter Schmidhuber-gt 1995 ndash 1999 Bayerische Staatskanzlei Referatsleiter fuumlr die Beziehungen zu deneuropaumlischen Institutionen Assistent des MP im Ausschuss der Regionen Referatsleiter fuumlrGrundsatzfragen der Europapolitik-gt seit 1996 Lehrbeauftragter der Universitaumlt Bayreuth fuumlr Europarecht-gt seit 1999 Mitglied des Europaumlischen Parlaments (EVP)-gt EP-Ausschuumlsse bdquofuumlr Recht und Binnenmarktldquo Mitglied bdquofuumlr konstitutionelle FragenldquoStellvertreter----------------------------------------Positionen-gt wie Brok -gt gemeinsame EVP-Convention-Group-gt gemeinsamer internet-Auftritt zu Konvent mit Brok-gt ausdruumlcklich Schaumluble-Bocklet-Papier als gemeinsame Grundlage-gt Beitrag des Mitglieds des Konvents Herrn Joachim Wuermeling EU-Zustaumlndigkeiten -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000107d2pdf-gt Beitrag von Joachim Wuermeling EU-Reform Fragen an das Initiativmonopol der EU-Kommission -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000279d2pdf

-gt Beitrag von Joachim Wuermeling bdquo Internationale Vertraumlge der EU Vorschlaumlge fuumlr eineStaumlrkung der parlamentarischen Kontrolleldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000362d2pdf-gt Beitrag von Joachim Wuermeling bdquoReligioumlse Bezugnahme im Verfassungsvertragldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde03cv00cv00480de03pdf-gt Arbeitsgruppe bdquoergaumlnzende Kompetenzenldquo Mitglied Arbeitsgruppe bdquoVereinfachung der Rechtssetzungsverfahren und Rechtsakteldquo Mitglied

4 DIE POLITSCHEN FAMILIENIM KONVENT

sbquoLinkelsquo gegen sbquorechtelsquo Europaverfassung

Winnie Locke

Grundlagen politischer Familienbildung im EG-Vertrag

Art 191 EGV (Politische Parteien) Politische Parteien auf europaumlischer Ebene sind wichtig alsFaktor der Integration in der Union Sie tragen dazu bei ein europaumlisches Bewusstseinherauszubilden und den politischen Willen der Buumlrger der Union zum Ausdruck zu bringen

(vgl Art 21 GG (Parteien) (1) Die Parteien wirken bei der politischen Willensbildung des Volkes mitIhre Gruumlndung ist frei Ihre innere Ordnung muss demokratischen Grundsaumltzen entsprechen Siemuumlssen uumlber die Herkunft und Verwendung ihrer Mittel sowie uumlber ihr Vermoumlgen oumlffentlichRechenschaft geben )

Politische Gruppierungen auf europaumlischer Ebene

EVP-ED Fraktion= im EP Fraktion der Europaumlischen Volkspartei (Christdemokraten) und europaumlischer Demokraten(oder bdquoEPPldquo Europeans People Party)- Fraktionsvorsitzender Hans-Gert Poumlttering (D)- mit 232 Abgeordneten aus 15 Mitgliedstaaten staumlrkste Fraktion im Europaumlischen Parlament (EP)- Parteien ua EVP-Partei CDU CSU bzw CDUCSU-Gruppe im EPZiele ein bdquoEuropa der Werteldquo kohaumlrente und wirksame gemeinsame europaumlische Auszligen- undSicherheitspolitikEVP-ED Fraktion und der Konvent- 6 EVP-EP-Vertreter im Konvent ua Mendez de Vigo (E) als Vorsitzender der EP-Delegation fuumlr denKonvent Elmar Brok (D) Vorsitzender der EVP-Gruppe im Konvent- eigener Verfassungsentwurf der als bdquowork in progress bdquo dem Diskussionsstand im Konvent und inEVP-Gruppe angepasst wirdSchwerpunkte klare Kompetenzen (Katalog) religioumlser Bezug in Praumlambel Staumlrkung desgemeinschaftlichen Europas

SPE-Fraktion= im EP Fraktion der Sozialdemokratischen Parteien Europas (oder bdquoPSEldquo Party of EuropeanSocialists)- Vorsitzender Enrique Baron Crespo- mit 175 MEP aus 15 Mitgliedstaaten zweitstaumlrkste Fraktion- Parteien ua SPD SPEndashPartei (umfasst 20 sozialdemokratischen und Arbeiter-Parteien der EU)Ziele ein bdquoEuropa der Buumlrgerldquo nachhaltige europaumlische Beschaumlftigungs- Sozial- und UmweltpolitikSPE-Fraktion und Konvent- 5 SPE-EP-Vertreter im Konvent ua Klaus Haumlnsch (D) als stellvertretender Vorsitzender der EP-Delegation fuumlr den Konvent- kein eigener Verfassungsentwurf aber Vorschlaumlge bdquoFuumlr einen Erfolg des Konvents zur ZukunftEuropasldquo und eigenstaumlndiger bdquoBerliner Entwurfldquo mit bdquosozialdemokratischer HandschriftldquoSchwerpunkte Foumlrderung des europaumlischen Gesellschaftsmodells im Rahmen nachhaltigerEntwicklung Vollbeschaumlftigung Innovation sozialen Zusammenhalts

LIBE - Fraktion= im EP Fraktion der Liberalen und Demokratischen Partei Europas (oder bdquoELDRldquo European LiberalDemocrat and Reform Group)- Fraktionsvorsitzender Graham Watson (GB)

- 54 MEP in 10 Mitgliedstaaten (deutsche FDP nicht vertreten)- Parteien ua Margerita (gegruumlndet v Romano Prodi)Ziele wachsende kompetitive Wirtschaft ein Europa basierend auf fundamentalen liberalen PrinzipienLIBE-Fraktion und Konvent- 1 LIBE-EP-Vertreter im Konvent- kein eigener VerfassungsentwurfSchwerpunkte groumlszligere Gewichtung der Auszligen- und Sicherheitspolitik klare Unterscheidung derexekutiven und legislativen Kompetenzen von Rat und Kommission Dezentralisierung vonGemeinschaftsaufgaben mit groumlszligerer Bedeutung fuumlr regionale und lokale Verantwortliche

KVELNGL = im EP Konfoumlderation der vereinigten europaumlischen LinkenNordische Gruumlne Linke (oder bdquoGUENGLldquoConfederal Group of the European UnitedNordic Green Left)- Fraktionsvorsitzender Francis Wurtz (F) stellvertretende Vorsitzende Sylvia-Yvonne Kaufmann (D)- 50 MEP aus 10 Mitgliedstaaten- 15 politische Parteien ua PDS mit der PDS-Europa (Vors Modrow)Ziele Solidaritaumlt Verbesserung der Umweltqualitaumlt soziale Gleichheit Abschaffung der NATO WEUKVELNGL-Fraktion und Konvent- 1 KVELNGL-EP-Vertreterin im Konvent Sylvia-Yvonne Kaufmann (DPDS)- kein eigener VerfassungsentwurfSchwerpunkte Entwicklung zu einem sozialen Europa

Die GruumlnenFEA-Fraktion= im EP Fraktion der GruumlnenFreien Europaumlischen Allianz- Fraktionsvorsitzende Daniel Cohn-Bendit (F) Monica Frassoni (I)- 45 MEP aus 12 Mitgliedstaaten- Parteien ua die GruumlnenBuumlndnisrsquo90Ziele ein Europa mit sozialen kulturellen und oumlkologischen WertenDie Gruumlnen und der Konvent- 1 GruumlnenFEA-EP-Vertreter im Konvent und ua Joschka Fischer als Regierungsvertreter imKonvent- bdquoGrundriss einer europaumlischen Verfassungldquo v J Voggenhuber (AU)Schwerpunkte Handlungsfaumlhigkeit der EU im Inneren und in der Welt Weg zu einer oumlkologischen undsozial nachhaltigen Entwicklung

UEN-Fraktion= im EP Fraktion der Union fuumlr das Europa der Nationen (Union for Europe of the Nations)- Fraktionsvorsitzender M Charles Pasqua (F)- 22 MEP aus 5 Mitgliedstaaten- keine deutsche Parteien- Ziele Erhaltung der Souveraumlnitaumlt und nationalen Demokratien Betonung der Unterschiede keinfoumlderales Europa- 1 UEN-EP-Vertreterin im Konvent

EDU-Fraktion= im EP Fraktion fuumlr das Europa der Demokratie und der Unterschiede- Fraktionsvorsitzender Jens-Peter Bonde (DK)- 17 MEP- 1 EDU-EP-Vertreter im Konvent

Links

Uumlbersicht der EP-Fraktionen unter httpwwweuroparleuintgroupsdefaulthtm

Homepage der EVP httpwwwepp-edorghomededefaultasplg1=deKonventswebsite der EVP httpwwwepp-edorgPresspthem02them01_enasp

Homepage der SPE httpwwwsocialistgrouporgindexhtml

Homepage der LIEBE httpeldeuroparleuintContentDefaultasp

Homepage der KVEL httpwwweuroparleuintgue

Homepage der GruumlnenFEA httpwwwgreens-efaorgenKonventswebsite der GruumlnenFEA auch unter httpwwwgreens-efaorgen

Homepage der UEN httpwwweuroparleuintuen

Homepage der EDU httpwwweuroparleuintedd

III Inhaltliche Aspekte der KonventsarbeitenFebruar 2002 bis Januar 2003

1 DIE ARBEITSGRUPPENI - VI

Manuela Hander

AG I bdquoSubsidiaritaumltsprinzipldquoVors Inigo Mendez de Vigo

Vorschlaumlge

1 Fruumlhere Einbeziehung des Subsidiaritaumltsgedankens in Rechtsetzungsakte der Gemeinschaft durchdie am Rechtsetzungsverfahren beteiligten Organe und damit Verbesserung dessen Beruumlcksichtigung2 Ex-ante-Kontrolle durch die Schaffung eines Warnsystems durch fruumlhzeitige Einbeziehung desmitgliedstaatlichen Gesetzgebers am gemeinschaftlichen Rechtsetzungsverfahren3 Ex-post-Kontrolle durch Erleichterung der Klageerhebungsmoumlglichkeiten beim EuGH wegenMissachtung des Subsidiaritaumltsprinzips

AG II bdquoEinbeziehung der ChartaBeitritt zur EMRKldquoVors Antonio Vitorino

Vorschlaumlge

1 Einbeziehung der Grundrechtecharta in die Verfassung wodurch dieser Rechtsverbindlichkeitverliehen wuumlrde Ein Konsens hinsichtlich der konkreten Art und Weise dieser Einbeziehung konntenicht erzielt werden vielmehr wurden alle Optionen in die entsprechende Empfehlung derArbeitsgruppe aufgenommen So plaumldierte ein Teil der Gruppe fuumlr eine Aufnahme der Charta alserstem Kapitel der Verfassung ein anderer Teil wollte es ausreichen lassen eine entsprechendeBezugnahmevorschrift in einen Artikel der Verfassung aufzunehmen wiederum andere wollten eineBezugnahme nur bdquoindirektldquo vorgenommen wissen die es vermeiden wuumlrde der ChartaVerfassungsrang zu geben2 Ein Votum zum Beitritt der EU zur EMRK wurde explizit nicht abgegeben Vielmehr verwies dieGruppe diesbezuumlglich auf den Rat der Europaumlischen Union denn nur dieser koumlnne eine derartwesentliche politische Entscheidung treffen Jedoch sprach sie sich indirekt fuumlr den Beitritt der EU zurEMRK aus indem sie eine Empfehlung zur Aufnahme einer den Beitritt betreffendenverfassungsrechtlichen Bestimmung formulierte und wohlwollend die Argumente eroumlrterte die fuumlreinen Beitritt der EU zur EMRK sprechen

AG III bdquoRechtspersoumlnlichkeitldquoVors Giuliano Amato

Vorschlaumlge

1 Anerkennung der Rechtspersoumlnlichkeit der EU2 Verschmelzung der EU und der EG zu einer einzigen Rechtspersoumlnlichkeit3 Fusion der verschiedenen Vertraumlge (EG-Vertrag EGKS-Vertrag EURATOM-Vertrag EU-Vertrag)mit der Maszliggabe der Untergliederung des neuen einheitlichen Vertrages in zwei Teile einengrundlegenden verfassungsrechtlichen Teil und einen weiteren mit den uumlbrigen Bestimmungen dergenannten Vertraumlge

AG IV bdquoRolle der einzelstaatlichen ParlamenteldquoVors Gisela Stuart

Vorschlaumlge

1 Verbesserung der einzelstaatlichen Kontrollmechanismen der Parlamente die durch dieMitgliedstaaten zu gewaumlhren waumlre und Anerkennung der Rolle der mitgliedstaatlichen Parlamente inder Verfassung2 Einbeziehung der mitgliedstaatlichen Parlamente in die Uumlberwachung des Subsidiaritaumltsprinzips vorallem durch bessere und fruumlhe Unterrichtung von gemeinschaftlichen Rechtsetzungsverfahren3 Ausbau und Erweiterung multilateraler Netze insbesondere durch Praumlzisierung des COSAC-Mandates (vgl hierzu Ziffer II des Protokolls Nr 9 zum EGV (Amsterdam)) durch Einrichtung einesKonvents zur Eroumlrterung wichtiger politischer Leitlinien sowie der Strategie der EU und durch dieEinberufung von Ad-hoc-Konferenzen zwischenparlamentarischer Natur zu speziellen Fragen

AG V bdquoErgaumlnzende ZustaumlndigkeitenldquoVors Henning Christophersen

Vorschlaumlge

1 Die Verfassung allgemein betreffenda) Aufteilung saumlmtlicher Zustaumlndigkeiten zwischen den Mitgliedstaaten und der EU in einembesonderen Kapitel der Verfassungb) Wahrung der Flexibilitaumlt durch Beibehaltung des Art 308 EGV (Amsterdam) bzw einervergleichbaren Bestimmung unter der Voraussetzung der Festlegung dass damit keine Ausweitunggemeinschaftlicher Zustaumlndigkeiten verbunden waumlre2 Die bdquoergaumlnzenden Zustaumlndigkeitenldquo bzw nach dem Vorschlag der Gruppe die bdquounterstuumltzendenMaszlignahmenldquo im besonderen angehenda) Zulaumlssigkeit unterstuumltzender Maszlignahmen nur im Rahmen ausschlieszliglicher Kompetenzen derMitgliedstaaten die einzelstaatliche Rechtsvorschriften nicht ersetzen sondern allenfalls ergaumlnzenoder unterstuumltzen duumlrftenb) Forderung nach einem gemeinsamen Interesse der EU und der Mitgliedstaaten als Voraussetzungunterstuumltzender Maszlignahmen

AG VI bdquoOrdnungspolitikldquoVors Klaus Haumlnsch

Vorschlaumlge

1 Aufnahme wirtschafts- und sozialpolitischer Ziele in die Verfassung (vergleichbar mit denbestehenden Bestimmungen der Art 2 EUV (Amsterdam) und Artt 2 3 und 4 EGV (Amsterdam))2 Strikte Trennung von einerseits Waumlhrungs- und andererseits Wirtschaftspolitik wobei dieerstgenannte als ausschlieszligliche Gemeinschaftszustaumlndigkeit verstanden werden sollte die zweite alsmitgliedstaatliche Zustaumlndigkeit allerdings mit der Einschraumlnkung der Aufnahme der Grundsaumltze derWirtschaftspolitik in die Verfassung sowie einer Verbesserung der Koordinierung zwischen denMitgliedstaaten3 Beibehaltung der EURO-Gruppe deren Vertretung in internationalen Organisationen zu verstaumlrkenwaumlre

2 DIE ARBEITSGRUPPEN VII - X

Conrad Seiferth

AG VII bdquoAussenpolitisches HandelnldquoVors Jean-Luc Dehaene

Vorschlaumlge

1 Zusammenfuumlhrung aller das Aussenpolitische Handeln der EU betreffenden Artikel in einemeinzigen Abschnitt2 Definition von Grundsaumltzen und Zielen fuumlr das Aussenhandeln der EU wofuumlr der Europaumlische Ratstrategische Ziele und Interessen festlegt die die Parameter des Handelns von EU undMitgliedstaaten bestimmen3 EU-Kompetenz zum Abschluss von internationalen Vereinbarungen die ihre Kompetenz betreffen4 Um die Kohaumlrenz und Effektivitaumlt zwischen den Institutionen zu staumlrken bdquoAussenpolitischerVertreter der EUldquo ndash Verschmelzung der Posten des bdquoHohen Vertreter fuumlr die GASPldquo (Solana) und desKommissars (Patten) in einer Person die mit qualifizierter Merheit vom Europaumlischen Rat unterBilligung von Kommission und Parlament ernannt wird5 Um die Kohaumlrenz innerhalb der Institutionen zu verbessern Ratsformation fuumlr AussenpolitischesHandeln und Aussenpolitische Zentralstelle zur Koordination innerhalb der Kommission6 Bestehende Vorgaben zur Entscheidungsfindung sollen weiter ausgeschoumlpft werden keineAusweitung der Mehrheitsentscheidungen aber Kompetenz des Europaumlischen Rates einstimmigMehrheitsentscheidungen auszuweiten

AG VIII bdquoVerteidigungldquoVors Michel Barnier

Vorschlaumlge

1 Ausweitung der Petersberger Aufgaben2 Zur Erhoumlhung von Effizienz und Kohaumlrenz soll der bdquoHohe Vertreter fuumlr die GASP ein Initiativrecht inKrisenangelegenheiten erhalten und in dringenden Faumlllen ermaumlchtigt werden koumlnnen notwendigeEntscheidungen unter Aufsicht des Rates zu treffen3 Die Entscheidung zum Start einer Operation soll einstimmig unter Beachtung des bdquoPrinzips derKonstruktiven Enthaltung erfolgen4 bdquoEuropaumlische Verteidigungszoneldquo Moumlglichkeit zur Einfuumlhrung einer staumlrkeren Kooperation zwischenMitgliedstaaten (vergleichbar bdquoEurozoneldquo)5 Einfuumlhrung einer Solidaritaumltsklausel zur Antwort auf terroristische Bedrohungen und Angriffe mit deralle Mittel zur Abwehr in der EU mobilisiert werden koumlnnen6 Einrichtung einer Europaumlischen Ruumlstungs- und Strategie-Forschungsagentur zur Harmonisierungder Ausruumlstungsbeschaffung und Unterstuumltzung der militaumlrischen Forschung7 Einfuumlhrung von Konvergenzkriterien fuumlr militaumlrische Haushaltsausgeben um die militaumlrischenFaumlhigkeiten der EU zu staumlrken

AG IX bdquoVereinfachung der VertraumlgeldquoVors Guiliano Amato

Vorschlaumlge

1 Verringerung der Anzahl der Rechtsakte von 15 auf 6

a) Verbindliche Verordnung AElig bdquoEU-Gesetzldquo Richtlinie AElig bdquoEU-Rahmengesetzldquo EntscheidungDelegierte Rechtsakte (neue Kategorie von Rechtsnorm)b) Unverbindliche Stellungnahme und Empfehlungc) Anwendungsbereiche EGV u PJZS fuumlr GASP sollen alle Rechtsakte als bdquoGASP-Entscheidungldquobezeichnet werden2 Vereinfachung der Verfahrena) fuumlr alle Rechtsakte das Mitentscheidungsverfahren gem Art 251 EGVb) weitgehende Abschaffung des Verfahrens der Zusammenarbeit gem Art 252 und ersetzen durchMitentscheidungsverfahren oder Anhoumlrungsverfahrenc) Verfahren der Zustimmung Vorbehalten fuumlr die Ratifizierung von internationalen Abkommend) fuumlr alle Ausgaben einheitliches Haushaltsverfahren

AG X bdquoRaum der Freiheit der Sicherheit und des RechtsldquoVors John Bruton

Vorschlaumlge

1 Beschlussfassung mit qualifizierter Mehrheit und im Mitentscheidungsverfahren in der Asylpolitik2 Einwanderungspolitik soll weiterhin Sache der Mitgliedstaaten bleiben Ziel einer gemeinsamenEinwanderungspolitik im Verfassungsvertrag festhalten3 PJZS Deutlichere Umschreibung der Rechtsetzungsbefugnisse fuumlr die Union zur Angleichung desStrafrechts und des Strafprozessrechts gegenseitige Anerkennung von Gerichtsentscheidungen4 Verstaumlrkte Zusammenarbeit im Rat durch effizientere Struktur langfristig Aufbau eine europaumlischenGrenzschutzkorps5 Ausbau der Unionseinrichtungen Kontrolle der Arbeit von Europol durch das EP groumlszligerenSpielraum fuumlr den Gesetzgeber im Bereich von Eurojust Europaumlische Staatsanwaltschaft um gegenSubventionsstraftaten zu verfolgen6 Einbindung der staatlichen Parlamente in die europaumlische Strafrechtspolitik7 Allgemeine Zustaumlndigkeit des EuGH fuumlr den Bereich des Raum der Freiheit der Sicherheit und desRechts

3 DIE INSTITUTIONEN

Doris Schmitz-Meiners und Nicolas Poullain

I STATUS QUO DER INSTITUTIONENARCHITEKTUR

Im Kern der politischen Diskussion stehen die folgenden vier OrganeInstitutionen (andereEinrichtungen wie etwa EZB oder AdR spielen in der Reformdiskussion kaum eine Rolle)

1 Europaumlisches Parlament (Art 189-201)

Zusammensetzung seit `79 direkt gewaumlhlt abnehmende Wahlbeteiligung derzeit 626 MEPsab 25 MS 732

Immer wichtigere Rolle im Gesetzgebungsverfahren An der Gesetzgebung in der 2 und 3Saumlule ist das EP nicht beteiligt

Kontrolle der Exekutive Untersuchungsausschuszlig Kontrolle der Kommission InterpellationMiszligtrauensantrag Anhoumlrungsrecht

Mitwirkungsrechte beim Haushalt (nur bei nicht obligatorischen Ausgaben)

Zusammenarbeit mit innerstaatlischen Parlamenten (COSAC November 1989)

2 Ministerrat (Art 202-210)

Zusammensetzung Der Rat besteht aus je einem Vertreter jedes Mitgliedstaats (Mst) aufMinisterebene Der Vorsitz im Rat wird durch die Mst abwechselnd fuumlr 6 Monatewahrgenommen Minister werden vertreten durch staumlndige Vertreter im AStV (COREPER)

Bei der Gesetzgebung nimmt er trotz Machtzuwachs des EP noch die dominierender Rolleein Bei ZBJI 342 EUV und GASP Art 133 EUV alleiniges Legislativorgan Verabschiedetwirtschaftspolitische und beschaumlftigungspolitische Leitlinien

Drei verschiedene Formen der Stimmabgabe einfache Mehrheit qualifizierte Mehrheit (abFeb 2003 gem Nizza 3 Kriterien Anzahl der Stimmen 62873 mind 10 Staaten Bev (aufAntrag)) Einstimmigkeit

Sitzungen nicht oumlffentlich Transparenzdefiizit bei Gesetzgebung

Benennung des Kommissionspraumlsidents

3 Europaumlische Kommission (Art 211-219)

Zusammensetzung 20 Kommissare 10 + (52) ab 2005 je 1 pro Mst ab 27 Mst neueRegelung

Initiativmonopol im EG Bereich

Huumlterin der Vertraumlge Durchfuumlhrungskompetenz aber enger Rahmen durch Komitologie(Ausschuumlsse des Rates die den Rahmen fuumlr die Umsetzung festlegen) Vermittler zwischenRat und EP

Kollegialprinzip

3 Derzeitige Stimmenanzahl die Stimmenanzahl pro Mitgliedsland wurde in Nizza fuumlr alle Staaten festgelegt diebereits die Beitrittsverhandlungen aufgenommen haben

In der Wettbewerbspoltik verfuumlgt die Kommission uumlber legislative exekutive und quasi-judikative Befugnisse

Sieht sich dem Vorwurf des Demokratiedefizits ausgesetzt

4 Europaumlischer Gerichtshof Gericht erster Instanz (GEI) (Art 220-245)

Zusammensetzung EuGH 1 Richter je Mst 8 Generalanwaumllte Sie werden von denRegierungen und Mitgliedsstaaten im gegenseitigen Einvernehmen auf sechs Jahren ernanntAlle drei Jahre findet eine teilweise Neubesetzung statt Richter waumlhlen den Praumlsidenten ausihrer Mitte Aufgabe Wahrung des Rechts bei der Auslegung und Anwendung der Vertraumlge

II INSTITUTIONELLE REFORMEN IN DER DISKUSSION

1 Aspekte im Bezug auf die nahezu Konsens unter den Konventsmitgliedern herrscht

Europaumlisches Parlament

Staumlrkung der Rolle des direkt gewaumlhlten EP zur Uumlberwindung des Legitimations- undDemokratiedefizits der EU Die Beteiligung des EP am Gesetzgebungsprozeszlig nach demMitentscheidungsverfahren soll die Regel werden Die Budgethoheit des Parlaments sollverstaumlrkt werden Ein einheitliches Wahlverfahren und ein einheitliches Abgeordnetenstatut solleingefuumlhrt werden Die Mitwirkung des EP bei der Besetzung der anderen Institutionen soll verstaumlrktwerden

Ministerrat

In der Regel soll mit qualifizierter Mehrheit entschieden werden Lediglich einige sensible Bereiche(Aussen- und Sicherheitspolitik) sollen von dieser Regel ausgenommen werden Hier soll moumlglichstmit besonders qualifizierten Mehrheiten beschlossen werden Wenn der Rat als Gesetzgeber(Legislativrat) handelt soll dies oumlffentlich sein

Europaumlische Kommission

Die Kommission soll im legislativen Bereich das Initiativmonopol behalten Die Wahl undEinsetzung der Kommission als Ganzes soll nach Anhoumlrung der einzelnen Mitglieder desKommissionskollegiums durch die Ausschuumlsse des Parlaments durch das Plenum des EP erfolgenDie Abwahl der Kommission ist derzeit nur als Ganzes moumlglich In Zukunft soll derKommssionspraumlsident auch im Falle untragbarer Verwerfungen die Moumlglichkeit haben einemeinzelnen Kommissionsmitglied den Ruumlcktritt nahezulegen 4 Der Kommissionspraumlsident soll mit einerRichlinienkompetenz ausgestattet werden

Europaumlischer Gerichtshof

Die Gerichtsbarkeit des EuGH soll auf die gesamte ZBJI (Europol Eurojust EuropaumlischerStaatsanwalt) ausgedehnt werden Der EuGH soll als Verfassungsgericht fungieren und den Schutzder in der Grundrechtscharta verankerten Grund- und Menschenrechte gewaumlhrleisten Eineverstaumlrkte demokratische Legitimation der Richter soll durch ihre gemeinsame Berufung durchEP und Rat erreicht werden Der Rat koumlnnte hierbei eine Kandidatenliste vorlegen

2 Dissenspunkte

Die Vorstellung der Mitgliedstaaten und der verschiedenen politischen Parteien gehen am staumlrkstenbei der Frage der Gestaltung der Ratspraumlsidentschaft und des Beschlussfassungsverfahrens imMinisterrat der Wahl des Kommissionspraumlsidenten und der Gestaltung der Aussenvertretungauseinander Die wichtigsten Vorschlaumlge die hier diskutiert werden sind der deutsch-franzoumlsischeVorschlag und der Kommissionsvorschlag

4 Die Idee fuumlr diese Regelung geht auf eine Absprache zuruumlck die Prodi vor Amtsantritt mit seinen Amtskollegen getroffen hatDie Kommissare sicherten Prodi zu dass sie auf sein Ersuchen auch einzeln zuruumlcktreten wuumlrden

DEUTSCH - FRANZOumlSISCHER VORSCHLAG5

Ratspraumlsidentschaft und Beschlussfassung im MinisterratDie rotierende Praumlsidentschaft des Europaumlischen Rates soll durch einen dauerhaften Ratsvorsitzersetzt werden Der Ratsvorsitzende wird mit einer qualifizierten Mehrheit fuumlr eine Dauer von 5 bzw25 Jahren mit der Moumlglichkeit der Wiederwahl gewaumlhlt Der Amtsinhaber fuumlhrt sein Amt hauptamtlichaus Der Vorsitzende des Rates bereitet die Sitzungen des Europaumlischen Rats (ER) vor fuumlhrt dessenVorsitz und wacht uumlber die Umsetzung der Beschluumlsse Die Modalitaumlten fuumlr den Vorsitz im Ministerratvariieren je nach betroffenem Gebiet Der Allgemeine Rat wird vom Generalsekretaumlr des Ratesgeleitet Den Vorsitz des Aussenministerrates hat der Europaumlische Aussenminister inne Fuumlr dieRaumlte Wirtschaft und Finanzen die Eurogruppe und den Rat Justiz und Inneres werden fuumlr zweiJahre Vorsitzende gewaumlhlt Der Rest der Ratsformationen wird so geregelt dass er denMitgliedstaaten eine groumlsstmoumlgliche Beteiligung auf der Grundlage einer gleichberechtigten Rotationgewaumlhrleistet

KommissionEine starke Vereinfachung des Komitologieverfahrens soll es der Kommission erleichtern ihreAufgabe die vom EP und Rat erlassenen Gesetze umzusetzen und deren ordungsgemaumlsseUmsetzung zu kontrollieren erleichtern Um die politische Verantwortlichkeit der Kommissiare zugewaumlhrleisten erhalten diese ein Weisungsrecht gegenuumlber den Generaldirektionen DerKommissionpraumlsident hat die Richtlinienkompetenz fuumlr die Arbeit der Kommission

Europaumlisches ParlamentJede Ausweitung der Mehrheitsentscheidungen wird automatisch mit der Mitentscheidung der EPverbunden

AussenvertretungDie Aumlmter des Hohen Vertreters und des Kommissars sollen von derselben Person ausgeuumlbt werdendem Europaumlischen Aussenminister Er verfuumlgt uumlber ein formelles Initiativrecht Der ER ernennt denAussenminister mit Zustimmung des Praumlsidenten der Kommission mit qualifizierter Mehrheit DerAussenminister nimmt mit einem besonderen Status an den Sitzungen der Kommission teil In derRegel wird im Bereich der GASP mit qualifizierter Mehrheit abgestimmt lediglich bei militaumlrischen undsicherheitspolitischen Fragen gilt weiterhin das Prinzip der Einstimmigkeit Wenn ein Mitgliedstaat einnationales Interesse geltend macht und keine andere Loumlsung gefunden werden kann wird die Fragean den Europaumlischen Rat verwiesen der mit qualifizierter Mehrheit entscheidet

KOMMISSIONSVORSCHLAG6Ratspraumlsidentschaft und Beschlussfassung im MinisterratDer Kommissionsentwurf sieht eine Beibehaltung der halbjaumlhrlichen Rotation fuumlr diePraumlsidentschaft des ER und des Rates Allgemeine Angelegenheiten ggf auch fuumlr den AstV vor Beiden anderen Ratsformationen wir der Vorsitz durch ein fuumlr ein Jahr gewaumlhltes Ratsmitglieduumlbernommen Das komplexe Beschlussfassungssystem von Nizza soll durch die doppelte einfacheMehrheit (Mehrheit der Mitgliedsstaaten und der EU Bevoumllkerung) ersetzt werden In sensiblen Faumlllenmuumlsste auf eine verstaumlrkte Mehrheit (23 der Mitgliestaaten und 23 der Bevoumllkerung)zuruumlckgegriffen werden koumlnnen Das Einstimmigkeitsprinzips wird abgeschafft

KommissionAllein die Kommission sollte mit der Durchfuumlhrung der europaumlischen Rechtsvorschriftenbetraut sein Sie muss Ihr Handeln vor den rechtsetzenden Organen Rat und EP rechtfertigen DerVerfassungsvertrag muumlsste ebenfalls sicherstellen dass die Modalitaumlten fuumlr nicht zwingendeInstrumente der Umsetzung wie zB die Offene Koordinierung mit der Gemeinschaftsmethode imEinklang sind

Europaumlisches Parlament

5 Beitrag der dem Konvent am 16 Januar von den Mitgliedern des Konvents Herrn Dominque de Villepin und Herrn JoschkaFischer uebermittlet wurde httpwwwcapuni-muenchendekonventdownloadDeutsch-Franz-Vorschlagpdf6 Fuumlr die Europaumlische Union Frieden Freiheit Solidaritaumlt Rede von Romano Prodi 04 Dezember 2002 httpwwwcapuni-muenchendekonventdownloadKOM-EU_Frieden_Freiheit_Solidpdf

Ein Teil der MEPs soll durch europaumlische Listen gewaumlhlt werden Der ER und das EP habengleichwertige Rechte bei der Ernennung und der Kontrolle der Kommission

AussenvertretungDer Sekretaumlr der Union (SdU) der gleichzeitig Vizepraumlsident der Kommission ist und einenbesonderen Status hat wird vom ER und vom designierten Kommissionspraumlsidenten einvernehmlichernannt Damit ist er sowohl gegenuumlber dem ER als auch gegenuumlber demKommissionspraumlsidenten rechenschaftspflichtig die ihn auch beide seines Amtes enthebenkoumlnnen Als Kommissionsmitglied ist er auszligerdem gegenuumlber dem EP verantwortlich Waumlhrendeines Uumlbergangszeitraums wird der SdU im Bereich der GASP das Initiativrecht der Kommission imRahmen der Leitlinien und Auftraumlge des Rates oder einer Gruppe von Mitgliedstaaten ausuumlben AmEnde der Uumlbergangszeit legt der Rat die Modalitaumlten fest nach denen der SdU autonom dasInitiativrecht der Kommission im Bereich der GASP ausuumlben kann Der SdU vertritt die Union bei derDurchfuumlhrung auszligenpolitischer Aktionen gegenuumlber Dritten und ist fuumlr die Umsetzung dergemeinsamen Beschluumlsse verantwortlich

IV Verfassungsentwuumlrfe

VERFASSUNGSENTWUumlRFEAUS EUROPARECHTLICHER UND VERFASSUNGSRECHTLICHER SICHT

Christine Gerlach und Christian Pernhorst

Uumlberblick uumlber verschiedene Verfassungsentwuumlrfe

1 EU-Organe bzw Europaumlischer Konventsum Entwurf des Praumlsidiums des Europaumlischen Konventes vom 28102002sum Entwurf des Kommissionspraumlsidenten Romani Prodi vom 04122002sum Bericht des Europaumlischen Parlamentes (Alain Lamassoure) vom 240420022 Fraktionen und Parteiensum Entwurf der EVP-Gruppe im Europaumlischen Konvent vom 10112002sum Entwurf der SPE-Gruppe im Europaumlischen Konvent vom 03102002sum Berliner Entwurf der SPD-Bundestagsabgeordneten Gloser und Roth vom 20112002sum Entwurf einiger junger bdquoGruumlnerldquo von September 20023 Einzelpersonen (nicht abschlieszligende Auswahl)sum Entwurf von Prof Dr Juumlrgen Schwarze vom 12112002sum Entwurf der Konventsmitglieder Alan Dashwood Michael Dougan Christophe Hillion Angus

Johnston und Eleanor Spaventa vom 28102002sum Entwurf von Jo Leinen (MdEP) vom 23102002sum Entwurf von Robert Badinter vom 26092002sum Entwurf von Dr Wolfgang Schaumluble und Wilfried Martens vom 24092002sum Entwurf des Earl of Stockton vom 24092002sum Entwurf von Prof Dr Rupert Scholz von August 2002

(insgesamt nicht abschlieszligende Auswahl siehe die umfassenden Nachweise bei httpwwwcapuni-muenchendekonvententwuerfehtm)

Einzelheiten

1 Praumlsidium des Europaumlischen Konventes (bdquoGiscard-Entwurfldquo) vom 28102002sum Dreiteilung des bdquoVertrages uumlber eine Verfassung fuumlr Europaldquo in 1 Struktur der Verfassung und 2

Politikbereiche und die Durchfuumlhrung der Maszlignahmen der Union und 3 AllgemeineSchluszligbestimmungen Der zweite Teil soll die Rechtsgrundlagen enthalten

sum Frage der Namensgebung fuumlr die Union wird aufgeworfen (1Teil Titel I Art 1)sum Die Unionsbuumlrgerschaft soll betont werden Wie die GR-Charta in den Vertrag eingefuumlgt werden

soll ist offen gelassensum Abloumlsung der turnusmaumlszligigen Ratspraumlsidentschaft durch einen Praumlsidenten des Europaumlischen

Rates der fuumlr bestimmte Zeit gewaumlhlt werden soll (1 Teil Titel IV Art 15a)sum Schaffung des bdquoKongress der Voumllker Europasldquo (1 Teil Titel IV Art 19)sum Haushalt der Union soll vollstaumlndig aus Eigenmitteln der Union finanziert werden (1 Teil Titel VII

Art 38)sum Moumlglichkeit des Austritts wird festgesetzt (1 Teil Titel X Art 46)

2 bdquoProdi-Entwurfldquo vom 4122002

sum Dreiteilung der bdquoVerfassung fuumlr die Europaumlische Unionldquo in 1 Prinzipien 2 Grundrechte und 3Politikbereiche Der erste Teil Prinzipien enthaumllt neben den institutionellen Prinzipien auch diewesentlichen Politikziele fuumlr jeden einzelnen Politikbereich

sum Generelle Vergemeinschaftung aller Politikbereiche also auch der GASP und der PJZS

sum Einstimmigkeitserfordernis wird in allen Faumlllen selbst fuumlr Verfassungsaumlnderungen aufgegebenAusnahme ist die Aufnahme neuer Mitglieder

sum Die innenpolitischen Bereiche der Union werden eingeteilt in bdquoprincipal policiesldquo bdquoflanking policiesldquound bdquocomplementary actionsldquo je nach Art der Handlungsinitiative (HarmonisierungKoordinierung) die von der Union erwartet wird

sum Auszligenpolitik Gewaumlhrleistung einer kohaumlrenten Auszligenpolitik durch die Einrichtung des Amteseines bdquoSekretaumlrs der Unionldquo und durch die Niederlegung der generellen auszligenpolitischen Ziele im1 Teil der Verfassung

3 Bericht des Europaumlischen Parlamentes uumlber die Abgrenzung der Zustaumlndigkeiten der EU undder Mitgliedstaaten vom 24042002

Bericht des Ausschusses fuumlr konstitutionelle Fragen des EP (Berichterstatter Alain Lamassoure)

sum Behandelt vor allem das Thema der Kompetenzaufteilung kein breit angelegterVerfassungsentwurf

sum Vergemeinschaftung des zweiten und dritten Pfeilers um das Gleichgewicht von wirtschaftlicherund politischer Integration der Union herzustellen

sum Drei Arten von Zustaumlndigkeiten 1 die grundsaumltzliche Zustaumlndigkeit der Mitgliedstaaten 2 die derUnion uumlbertragene eigene Zustaumlndigkeit und 3 die geteilte Zustaumlndigkeit

sum Evolutivklausel in Anlehnung an Art 308 EG dessen Anwendung jedoch auch in die umgekehrteRichtung Ruumlckuumlbertragung von der Union auf die Mitgliedstaaten funktionieren soll

4 Entwurf der Europaumlischen Volkspartei vom 10112002Ergebnis der Studientage der EVP-Gruppe im Europaumlischen Konvent in Frascati vom 8 bis 10November 2002 Basiert auf dem Estoril-Entwurf vom 18102002 der wiederum auf dem Brok-Diskussionspapier vom 12092002 und dem EVP-Diskussionsentwurf zur bdquoVerfassung derEuropaumlischen Unionldquo vom 29082002 aufbaut Fuumlhrt den bdquoEstoril-Entwurfldquo mit dem bdquoGiscard-EntwurfldquozusammenZur FormAngepaszligt an die vom Konventspraumlsidium in seinem Vorentwurf vorgenommene Zwei- bzw Dreiteilungdes Verfassungsvertrages (Teil I Verfassungsstruktur Teil II Unionspolitiken Teil IIISchluszligbestimmungen)Bezeichnung als Verfassung und nicht als VerfassungsvertragAuffallend ist die komplette Uumlbernahme der Grundrechtecharta in die Verfassung ganz zu BeginnAnsonsten in der Form stark dem bdquoGiscard-Entwurfldquo angeglichen aber insgesamt ausfuumlhrlicherZum Inhalt1 Teil Struktur der VerfassungReligioumlser Bezug in der Praumlambel (bdquoreligious heritageldquo)Grundrechte in Art 1 ndash 55Rechtspersoumlnlichkeit (Art 56 II)Union gegruumlndet auf den Buumlrgern der Union und auf den Mitgliedstaaten (Art 56 I)Vorschriften uumlber die Flagge Hymne und den Feiertag (Art 61)Prinzip der begrenzten Einzelermaumlchtigung (Art 64 I)Zustaumlndigkeiten der Union ausschlieszligliche (= eigene) Zustaumlndigkeit geteilte Zustaumlndigkeit undergaumlnzende Zustaumlndigkeit der Union (Art 65)Kompetenzkataloge in Art 66 ndash 68Fruumlhwarnsystem im europaumlischen Gesetzgebungsverfahren bzgl der Einhaltung des Subsidiaritaumlts-und des Verhaumlltnismaumlszligigkeitsprinzips (Art 69 III)Flexibilitaumltsklausel in Art 71 (Ersatz fuumlr Art 308 EG) allerdings weiterhin mit dem Erfordernis derEinstimmigkeit im Rat jedoch nur der Mehrheit im EPUnterscheidung zwischen Legislativrat mit rotierender Praumlsidentschaft (Art 76 I) und Exekutivratdessen Vorsitz ein nationaler Minister der Kommissionspraumlsident oder das zustaumlndige Mitglied derKommission innehat (Art 76 II)Initiativmonopol im Gesetzgebungsverfahren weiterhin bei der Kommission (Art 77 II)Der Rat schlaumlgt dem EP einen Kandidaten fuumlr das Amt des Kommissionspraumlsidenten mit qualifizierterMehrheit im Lichte des Ergebnisses der EP-Wahlen vor EP waumlhlt mit absoluter MehrheitKommissionspraumlsident schlaumlgt die Kommissare vor die vom Rat mit qualifizierter Mehrheit bestaumltigtund vom EP gewaumlhlt werden muumlssen (Art 78 III)

Der Kommissionspraumlsident ernennt zwei Vizepraumlsidenten einem uumlbertraumlgt er mit Zustimmung desRates die Auszligenvertretung der Union (bdquoCommissioner for Foreign Relationsldquo) (Art 79 IV)Instrumente der Union 1 Unionsgesetze und -rahmengesetze erlassen durch die Legislative derUnion 2 Verordnungen erlassen durch die Exekutive der Union 3 Entscheidungen 4Empfehlungen und 5 Stellungnahmen Gesetze und Verordnungen sind allgemein anwendbar inihrer Gesamtheit bindend und in allen Mitgliedstaaten unmittelbar anwendbar Rahmengesetzehingegen entsprechen den Richtlinien (Art 91)Gesetze und Rahmengesetze werden zusammen vom EP und vom Rat entsprechend demMitentscheidungsverfahren (Art 96) erlassen Die Kommission kann Verordnungen erlassen wennund soweit entweder die Verfassung oder ein Unionsgesetz sie dazu ermaumlchtigt allerdings sind InhaltZweck und Ausmaszlig der Ermaumlchtigung zu beachten (vgl Art 80 I GG) (Art 94)Das Mitentscheidungsverfahren beinhaltet ein Vermittlungsverfahren Alle Unionsgesetze und -rahmengesetze sind ZustimmungsgesetzeFinanzierung der Union ausschlieszliglich durch Eigenmittel (Art 109 I)Die Kommission repraumlsentiert die Union nach auszligen (Art 112) Abschluszlig von internationalenVertraumlgen und Abkommen durch den Rat und das EP (Art 113) Ausdruumlckliche Kompetenz zumBeitritt zur Europaumlischen Menschenrechtskonvention (Art 113 II)bdquoEuropaumlische Partnerschaftldquo mit den EU-Nachbarstaaten vergleichbar mit dem EuropaumlischenWirtschaftsraum inklusive einer politischen Komponente (Art 116)2 Teil Die Politikbereiche und die Durchfuumlhrung der Maszlignahmen der UnionZwei moumlgliche Optionen fuumlr den 2 Teil des Verfassungsvertrages bzw der VerfassungOption 1 folgt der Idee im bdquoGiscard-Entwurfldquo wonach erst im 2 Teil fuumlr jeden einzelnen Politikbereichdie Art der Zustaumlndigkeit die anwendbaren Rechtsakte und Verfahren aufgefuumlhrt werden Nachteil seijedoch daszlig die Bedeutung des 1 Teils nachhaltig reduziert wuumlrde und zudem der 2 Teil aufgrundseines Umfangs von ca 414 Vorschriften fuumlr den Leser kaum noch lesbar waumlreDeshalb favorisiert der EVP-Entwurf die Option 2 wonach der 1 Teil in abschlieszligender Form dieZustaumlndigkeiten Rechtsakte und Verfahren der Union definiert und im 2 Teil nur noch dieVorschriften Aufnahme faumlnden die nicht in den 1 Teil passen Beispielsweise die Grundfreiheiten dieWettbewerbsregeln EMU-Vorschriften oder zusaumltzliche Vorschriften uumlber das Verfahren derInstitutionen der UnionGemaumlszlig der Option 2 schlaumlgt der Entwurf die folgenden Titel fuumlr den 2 Teil vorTitel I Gemeinsamer Markt Titel II EMU Titel III Innere Sicherheit Titel IV GASP TitelV Verteidigung Titel VI Euratom Titel VII Das Verfahren der Institutionen der Union

5 Beitrag der SPE- Gruppe im Europaumlischen Konvent

sum Kein Verfassungsentwurf sondern nur Vorschlaumlge fuumlr eine neue europaumlische Verfassung miteiner starken sozialen Dimension

sum Die verschiedenen Saumlulen sollen in einen einzigen Text gegossen werden (s Giscard-Entwurf)- Neuer Status fuumlr Nachbarstaaten (s Giscard)- Sicherheits- und Verteidigungspolitik sollte und Kontrolle des EP stehen- EuGH soll bei Kompetenzuumlberschreitung der EU entscheidensum Schaffung eines Rates fuumlr legislative Angelegenheiten (welcher oumlffentlich tagen sollte)- Praumlsident der Kommission muszlig gestaumlrkt werden mehr demokratische Legitimitaumlt und politische

Verantwortung- Absolute Transparenz und bdquogood administrationldquo soll von der Verfassung garantiert werdensum Nationale Parlamente sollen gestaumlrkt werden engere Kooperation mit dem EP ohne Schaffung

einer neuen Institution

6 Berliner Entwurf

sum Die bdquoVerfassung fuumlr die Europaumlische Unionldquo orientiert sich an bereits bestehendem Recht in deneuropaumlischen Vertraumlgen und an der Rechtsprechung des EuGH

sum Vollbeschaumlftigung und nachhaltiges Wachstum werden als Ziele der Union eingefuumlgtsozialdemokratische Werte verankert

sum Die GR-Charta wird nicht mit aufgenommen nur Verweissum Absage an einen Praumlsidenten des Europaumlischen Rates stattdessen Staumlrkung der Kommission

die das Initiativmonopol behaumllt und deren Praumlsident vom EP gewaumlhlt wirdsum Verankerung des Konventsverfahrens zur Aumlnderung der Verfassung

7 Young Greens

sum GR-Charta ist in Verfassung integriert und den Prinzipien der Union vorangestelltsum Europaumlisches Referendum wird in die Verfassung aufgenommensum EP besitzt zusammen mit der Kommission das Initiativrechtsum EP besteht aus einer Buumlrgerkammer und einer Staatenkammer wobei die Buumlrgerkammer vom

Volk gewaumlhlt wird und die Staatenkammer sich aus den Regierungen der Mitgliedstaatenzusammensetzt in der jeder Staat nur eine Stimme hat

sum Ein bdquoRat fuumlr nachhaltige Entwicklung wird geschaffen

8 Schwarze ndash Entwurf

sum Modell einer Zweiteilung der Vertraumlge erster Teil bildet den eigentlichen Verfassungsvertrag wirddurch einen zweiten Vertrag uumlber Unionspolitiken ergaumlnzt (hier einfachere Modalitaumlten zurAumlnderung vorgesehen als bei einer Aumlnderung des ersten Teils)

sum Entwurf konzentriert sich auf die 4 Punkte von Laeken (1bessere Kompetenzabgrenzung 2Verbesserung des GR-Schutzes 3 Vereinfachung der Vertraumlge 4 Reform der Institutionen)

sum Der Europaumlische Rat bekommt Organstellung die Zusammensetzung wird um den Praumlsidentendes EP erweitert der Vorsitz im Europaumlischen Rat ist an den Vorsitz im Rat gekoppelt

sum Der Vorsitz im Rat soll durch eine auf 24 Monate angelegte gemeinsame Praumlsidentschaft von 3Mitgliedstaaten wahrgenommen werden

sum Fruumlhwarnsystem durch Einrichtung eines Kompetenzausschusses der sich aus nationalen undEuropaparlamentariern zusammensetzt

sum Klagerecht der nationalen Parlamente sowie des AdRsum Ruumlckuumlbertragung von Regelungszustaumlndigkeiten auf die Mitgliedsstaaten moumlglichsum Das gesamte Unionsrecht abgesehen von der Ausnahmeregelung der GASP unterliegt der

richterlichen Kontrolle durch die Unionsgerichtesum Nichtigkeitsklage erfaumlhrt inhaltliche Aumlnderung- Abschaffung des Systems der 4 Klagegruumlnde zugunsten einer Generalklausel- Aufhebung der Beschraumlnkungen in Bezug auf die passivlegitimation bei Klagen Privater- Kommissionsverordnungen werden zum zulaumlssigen Gegenstand einer Individualklage- GR-Beschwerde moumlglichsum Auf Unionssteuer wird verzichtet stattdessen Finanzierung nach Anteilen am BSPsum Bei der GASP werden die sog Petersberg-Aufgaben die Einsaumltze zur Bekaumlmpfung des

internationalen Terrorismus hinzugefuumlgtsum Personelle Verschmelzung der Aumlmter des Hohen Vertreters fuumlr GASP und des Auszligenkommissars

9 Entwurf von Jo Leinen

- GR-Charta wird das erste Kapitel der Verfassung- EU besitzt Rechtspersoumlnlichkeit Austritt aus Union moumlglich- Arbeitssprache neben Englisch und Franzoumlsisch auch Deutsch- Gesetzgebung der EU erfolgt in 2 Kammern durch das Europaumlische Parlament (Buumlrgerkammer)

und durch den Europaumlischen Senat (Staatenkammer) der aus einer Umgestaltung desMinisterrats hervorgeht

- Kommission stellt die Exekutive der Union dar der Praumlsident wird vom EP gewaumlhlt- Europaumlischer Auszligenminister soll Vize-Praumlsident der Kommission sein- Ein Praumlsident des Europaumlischen Rates ist nicht vorgesehen wird auch kein Organ der EU- Erhebung finanzieller Eigenmittel- Referendum wird eingefuumlhrt direkte Demokratie- Koordinierung von Politiken sowie die verstaumlrkte Zusammenarbeit in den Vertrag mit

aufgenommen- AdR bekommt Klagerecht vor dem EuGH

10 Beitrag von Wolfgang Schaumluble und Wilfried Martens vom 24092002Entwurf traumlgt den Titel bdquoEine Verfassung fuumlr ein starkes Europaldquo zuletzt aktualisiert am 24092002Flieszligtext mit durchnummerierten Paragraphen Von der Form nicht vergleichbar mit den meisten

anderen Verfassungsentwuumlrfen die bereits vollstaumlndig vorformulierte Artikel enthalten wohingegendieser Entwurf lediglich einige wenige bedeutsame Themen ansprichtZwar spricht der Entwurf von bdquoVerfassungldquo jedoch sind in den Text Aumlnderungsvorschlaumlgeeinschlaumlgiger konservativer Parteien eingearbeitet die gerade an dieser Stelle den Gebrauch desBegriffes bdquoVerfassungsvertragldquo fordern (z B die CSU)Die in dem Entwurf behandelten Themen sind die Kompetenzverteilung zwischen der EU und denMitgliedstaaten die Integretion der Grundrechtecharta in die Verfassung und die Reform derInstitutionenZum InhaltBekenntnis zum bdquogeistig-religioumlsen und sittlichen ErbeldquoEine Perspektive fuumlr die aumluszligeren Grenzen Europas ist zu schaffen da ansonsten die Gefahr bestehedie Integrationskraft der Union zu uumlberfordern Die Grenzen sollen bdquoklar aber offenldquo gezogen werdend h zu Staaten die derzeit der Union als Vollmitglieder nicht beitreten koumlnnen soll eine bdquoEuropaumlischePartnerschaftldquo entwickelt werden Diese soll sich am Modell des EWR orientieren allerdings unterEinbeziehung einer politischen KomponenteBetonung der Unantastbarkeit der internen europaumlischen GrenzenEinheitliche Rechtspersoumlnlichkeit der UnionDie Union ist eine einmalige () Konstruktion bdquoohne historische oder legale Vorbilderldquo die auf derdoppelten Legitimation der Buumlrger und der Staaten aufbautDrei Arten der Kompetenz die prinzipiell von den Mitgliedstaaten ausgeuumlbten Kompetenzen dieeigenen Kompetenzen der Union und die geteilten Kompetenzen Prinzip der begrenztenEinzelermaumlchtigung gilt weiterEntweder zu den eigenen aber zumindest zu den geteilten Kompetenzen der Union sollen sowohl derAufbau und die Durchfuumlhrung einer gemeinsamen Auszligen- und Sicherheitspolitik als auch dieRechtsgrundlagen fuumlr das gemeinsame Gebiet der Freiheit und Sicherheit hinzugefuumlgt werdenGeteilte Kompetenzen decken drei verschiedene Gebiete ab dasjenige in dem die Union diegrundlegenden Regeln festlegt dasjenige in dem sie lediglich in einer komplementaumlren oderzusaumltzlichen Art interveniert und dasjenige in dem sie nationale Politiken koordiniertEine Weiterentwicklungsklausel ist vorzusehen die nur in Ausnahmefaumlllen die einstimmigeEntscheidung fordert und grundsaumltzlich die Beteiligung des EP festlegtInnerhalb des EuGH soll eine spezielle Verfassungs- und Grundrechtekammer geschaffen werdenDie Grundrechtecharta soll integraler Bestandteil der Europaumlischen Verfassung werdenDie Union soll der Europaumlischen Menschenrechtskonvention beitretenDie Schaffung einer zusaumltzlichen Institution fuumlr eine spezielle Rolle der nationalen Parlamenteinnerhalb des Institutionsgefuumlges der EU wird abgelehnt obwohl die Autoren eine bedeutendere Rolleder nationalen Parlamente befuumlrwortenbdquoDie EU ist weder eine Foumlderation im klassischen Sinne noch ein StaatldquoDas EP fungiert zusammen mit dem Rat als gleichberechtigter Gesetzgeber der EUDie Haushaltskompetenz soll zwischen EP und Rat geteilt werdenDer Europaumlische Rat ist eine zentrale Institution der EU und praumlgt ihre politische RichtungDer gegenwaumlrtige Rat fuumlr Allgemeine Angelegenheiten soll in zwei getrennte Einheiten aufgeteiltwerden einen gestaumlrkten Rat fuumlr Allgemeine Angelegenheiten der die Kohaumlrenz der Entscheidungensicherstellt waumlhrend ein spezieller Rat fuumlr Auswaumlrtige Beziehungen sich rein auf Fragen im Bereichder GASP konzentriertDie Mitgliedstaaten bleiben bei der Besetzung des Ratsvorsitzes gleichberechtigtDie Kommission behaumllt ihr InitiativmonopolDer Europaumlische Rat schlaumlgt dem EP unter Beruumlcksichtigung der Ergebnisse der Europawahl und mitqualifizierter Mehrheit einen Kandidaten fuumlr das Amt des Kommissionspraumlsidenten vor den das EPentweder ablehnt oder annimmt Der Kommissionspraumlsident waumlhlt dann seine Kommissare aus dieKommission wird in toto vom EP gewaumlhlt und vom Rat mit Mehrheit bestaumltigt

11 Beitrag des Earl of Stockton vom 24092002Der Earl of Stockton ist stellvertretendes Mitglied des Europaumlischen Konventes der im Namen einerGruppe britischer Konservativer die in ihrer Mehrheit ehemalige oder jetzige Mitglieder des bdquoHouse ofCommonsldquo des bdquoHouse of Lordsldquo und des EP sind diesen Beitrag zur oumlffentlichen Debatte uumlber dieZukunft Europas eingereicht hatTitel bdquoDie Zukunft der EU Ein positiver konservativer Ansatzldquo1 Zur FormKein vollstaumlndiger Verfassungsentwurf sondern Vorschlaumlge und Gedanken zu den aus ihrer Sichtwichtigen Streitpunkten

Positiver Ansatz D h die EU wird nicht verteufelt auch wird nicht ausschlieszliglich dieRuumlckuumlbertragung von Kompetenzen auf die nationale Ebene gefordert sondern der Entwurf erkenntausdruumlcklich die Bedeutung der EU in ganz bestimmten Bereichen an und fordert konsequenterweisedort auch die Staumlrkung der EU-Kompetenzen wie auch die Effektivierung der Verfahrensablaumlufe2 Zum InhaltZunaumlchst Klarstellung daszlig auch in Zukunft die Mitgliedstaaten die bestimmenden Komponenten derEU bleiben sollen weshalb die Umwandlung der EU in einen voll funktionierenden Bundesstaatabgelehnt wirdKompetenzverteilung Auflistung der eigenen Kompetenzen der EU der eigenen Kompetenzen derMitgliedstaaten und der geteilten Kompetenzen wird abgelehnt stattdessen lediglich Klarstellung imVerfassungsvertrag daszlig die EU nur dort eigene oder geteilte Zustaumlndigkeit besitzt wo ihr der Vertragdies einraumlumtDie gemeinschaftlichen Vertraumlge sollen vereinfacht und in zwei Teile geteilt werden 1 Teil =Vertragsverpflichtungen der EU (wichtige Vorschriften) 2 Teil = Vertragsregeln fuumlr die EU (wenigerwichtige und detailliertere Vorschriften) Auch die Vorschriften des 2 Teils sollen nur imKonsensverfahren geaumlndert werden koumlnnenDer Rat bleibt die bestimmende Institution der EU lediglich mehr Offenheit und TransparenzAufwertung der Rolle der nationalen Parlamente indem ein bdquoAusschuszlig der nationalen Parlamenteldquoeingerichtet wird der sich vor allem mit dem Rat ins Benehmen setzen wuumlrde Bevor der Rat Rechtsetzt wuumlrde dieser Ausschuszlig seine Ansicht zu den Gesetzesvorschlaumlgen aumluszligern Also wird diebdquoStaatenkammerldquo nicht allein vom Rat gebildet sondern von den nationalen Parlamentenrepraumlsentiert im o g Ausschuszlig an der Seite des Rates Allerdings soll sich der Ausschuszlig aufSubsidiaritaumltsfragen und auf besonders wichtige Gesetzgebung konzentrierenEmpfehlung des Konventes daszlig die Mitgliedstaaten vor einer Entscheidung im EU-Gesetzgebungsverfahren stets das jeweilige nationale Parlament anhoumlren muumlssenPraumlsident der EU sollte vom Europaumlischen Rat fuumlr mehrere Jahre ernannt werden wobei auch das EPzu beteiligen istPraumlsidentschaft besteht aus dem Praumlsidenten und einer rotierenden Troika die ein Jahr im Amt bleibtDie Troika setzt sich immer aus einem Vertreter eines groumlszligeren Mitgliedstaates und aus zweiVertretern kleinerer Mitgliedstaaten zusammen Die Praumlsidentschaft vertritt den Rat der eine von derKommission zu unterscheidende Aufgabe hatDie Kommission sollte der Motor der EU bleiben deshalb Notwendigkeit einer starken Kommissionjedoch ohne erweiterte Kompetenzen in bezug auf den status quo Innerhalb ihrer Kompetenzen aberschon Staumlrkung ihrer Rolle bspw bei der SubventionskontrolleReduzierung der Abteilungen innerhalb der Kommission Jeder Mitgliedstaat behaumllt einen Kommissarallerdings gibt es sog bdquoVollkommissareldquo und bdquoJuniorkommissareldquo Jeder bdquoVollkommissarldquo erhaumllt eineAbteilung mit einem bdquoJuniorkommissarldquo an seiner Seite (Anpassung an das System in der nationalenMinisterialverwaltung) Die groumlszligeren Mitgliedstaaten haumltten immer einen bdquoVollkommissarldquo wohingegendie kleineren Mitgliedstaaten zwischen einem bdquoVoll-ldquo und einem bdquoJuniorkommissarldquo hin- und herwechseln wuumlrden Ziel effektive und schlanke Kommission und gleichzeitig Wahrung einesKommissars auch fuumlr die kleineren MitgliedstaatenIn Sachen EP Ausweitung des Mitentscheidungsverfahrens Viel wichtiger ist jedoch daszlig das EP anAutoritaumlt und Legitimitaumlt gewinnt was sich erst im Laufe der Zeit entwickeln muszlig Hinweis auf diefehlende Kohaumlrenz und Konsistenz in den Entscheidungen des EP weil es keine klarenMehrheitsfraktionen im EP gibt Recht der vorzeitigen Aufloumlsung des EP durch die gemeinsamhandelnden Organe der Kommission und des RatesWichtig ist die bessere Durchsetzung der EuGH-Entscheidungen Deshalb soll der EuGH das Rechterhalten einem verurteilten Mitgliedstaat bzw Individuum im Falle der Nichtbefolgung des Urteils dieStimmrechte und oder den Zugang zu EU-Programmen zeitweise zu entziehen

12 Entwurf von Rupert ScholzAbgedruckt als Sonderheft 2002 der Zeitschrift fuumlr Gesetzgebung ZGGrundlage des EVP-Diskussionsentwurfs zur bdquoVerfassung der Europaumlischen Unionldquo vom 290820021 Zur FormSystematische Zusammenfuumlhrung von EUV und EGV in einem neuen bdquoVertrag uumlber die EuropaumlischeUnionldquoKeine Zweiteilung in einen wichtigen und einen weniger wichtigen dafuumlr detaillierteren TeilScholz plaumldiert fuumlr Benennung als bdquoVerfassungsvertragldquo2 Zum InhaltGrundsouveraumlnitaumlt bleibt bei den Mitgliedstaaten d h auch in Zukunft keine Kompetenz-Kompetenzfuumlr die EU

Art 308 EG abschaffen dafuumlr Annexkompetenz einfuumlhren d h EU-Kompetenz fuumlr notwendigeergaumlnzende Vorschriften beim Taumltigwerden im eigenen Zustaumlndigkeitsbereich der EU (Art 64 I)Ziele und Kompetenzen eindeutig unterscheiden Aus Zielen duumlrfen keine Befugnisse abgeleitetwerden (so aber beim jetzigen Art 308 EG)Kompetenzaufteilung Ausschlieszligliche und geteilte Zustaumlndigkeiten der EU (Vollgesetzgebung)zusaumltzlich Rahmenzustaumlndigkeit (Rahmengesetzgebung)Subsidiaritaumltsprinzip muszlig verfahrensrechtlich durch eine Subsidiaritaumltskammer beim EuGHabgesichert werden Keine ex-ante-Kontrolle durch die nationalen Parlamente wegenNichtpraktikabilitaumlt innerhalb von sechs Wochen eine Uumlberpruumlfung von Gesetzesinitiativen aufEinhaltung des Subsidiaritaumltsprinzips durchzufuumlhrenDas EP erhaumllt volle Legislativgewalt zwei Kammern Voumllkerkammer und Staatenkammer die letztejedoch mit festen MitgliedernDie Kommission fungiert als Regierung die dem EP gegenuumlber voll verantwortlich istInitiativrecht auch fuumlr das EP (Voumllker- und Staatenkammer)Starker Praumlsident der Kommission aber Absage an einen vom Europaumlischen Rat gewaumlhltenPraumlsidenten

V Ausblick Beitritt und Erweiterung

DIE BEITRITTSKANDIDATEN IM KONVENT

Aureacutelien Raccah

Auszug aus der Erklaumlrung von LaekenbdquoDie Bewerberlaumlnder werden in vollem Umfang an den Beratungen des Konvents beteiligt Sie werdenin gleicher Weise wie die derzeitigen Mitgliedstaaten vertreten sein (ein Vertreter der Regierung undzwei Mitglieder des nationalen Parlaments) und an den Beratungen teilnehmen ohne freilich einenKonsens der sich zwischen den Mitgliedstaaten abzeichnet verhindern zu koumlnnenldquo

I Souveraumlnitaumlt und Identitaumlt der Beitrittskandidaten in der Zukunft EuropasA Gewaltenteilung

1) Horizontale Gewaltenteilung Aufsicht uumlber die europaumlische Institutionen- Beitraumlge von Majaz Nahigal (Premierminister von Slowenien) Michael

Attalides (Vertreter von Zypern) Hildegard Corola Puwak (Vertreterin derRegierung von Rumaumlnien) Jan Kohout (Vertreter der Regierung derTschechischen Republik) Josef Zieleniec (Vertreter des tschechischenParlaments)

2) Vertikale Gewaltenteilung Prinzip der Subsidiaritaumlt- Beitraumlge von Nahtigal gemeinsamer Beitrag von 16 Mitgliedern

Andriukaitis (Vertreter des Parlaments von Litauen) Attalide- Inhalt Neue Kompetenzen bessere Koordinierung Partnerschaft des

EuGH mit den nationalen Verfassungsgerichtsoumlfen FruumlhwarnsystemEinbeziehung der Regionen mit GesetzgebungsbefugnissenVerteilung der Kompetenzen Kompetenzkatalog mit ausschliesslichenkonkurrierenden und Ergaumlnzungskompetenzen

B Staumlrkung des Gewichts der nationalen Parlamente1) Rolle und Gewicht der nationalen Parlamente

- Beitraumlge von Nahtgal Andriukaitis und Kutraite-Giedraitene PeeterKreitzberg unt Tunne Kelam (Vertreter des Parlaments von Estland)

- Inhalt Vertretung der kleinen Staaten Koordinierung mit dem europaumlischenParlament Kontrolle der Regierung Kooperation zwischen den nationalenParlamenten

2) Schaffung einer zweten Kammer- Nach den Vorbild des franzoumlsischen Senates Andriukaitis Atalides- Neue Kammer mit einer gleichen Vertretung aller Staaten 6 Sitzungen pro

Jahr Teilnahme der nationalen Parlamentarier Kontrolle der Anwendungdes Subsidiartaumltsprinzips

II Rolle der Beitrittskandidaten in der Zukunft Europas - ThemenPrinzip der DemokratieVereinfachung der Vertraumlge

- Beitraumlge von Andriukaitis Attalides Danuta Huumlbner und Janusz Trzcinski(Vertreter der polnischen Regierung) Birzniece (Vertreterin des Parlamentsvon Lettland)

- Inhalt Zugang und Verstaumlndlichkeit Verschmelzung der bestehendenVertraumlge

Beteiligung der Buumlrger- Beitraumlge von Nahtigal Andriukaitis Attalides Huumlbner- Inhalt Beachtung der Demokratie Gleichheit der Sprachen

Menschenrechte kulturelle soziale und wirtschaftliche Vielfalt GR-ChartaKooperation im Bereich der 2 und 3 SaumluleGASP Debatten uumlber den Hohen Vertreter fuumlr die GASP

- Beitraumlge von Nahtigal Andriukaitis Attalides Puwak

- Inhalt EU als Voumllkerrechtssubjekt Kooperation Erweiterung dergemeinsamen Bereiche graduelle bdquoVergemeinschaftungldquo Erfordernis derSolidaritaumlt Verschmelzung des Hohen Vertreters fuumlr die GASP und desKommissars fuumlr Auswaumlrtige Angelegenheiten

Bereich der polizeilichen und justiziellen Zusammenarbeit in Strafsachen- Beitraumlge von Puwak Nahtigal- Inhalt Innere Sicherheit bessere Kooperation

Zum Weiterlesen

Figaro vom 240103 polnischer Aussenminister Wlodzinierz Cinoszewic gt Gott und christliche WerteLe Monde vom 30103 J-L Dehaene gt bdquokeine Oktroyierung der BedingungenldquoLe Monde vom 290203 bdquo Die kleinen Beitrittskandidaten misstrauen einem Europa der Grossenldquo

Einleitung

Seit Februar 2002 tagt in Bruumlssel ein Konvent zur Zukunft Europas der nichts geringeres vorhat als

eine Verfassung fuumlr Europa zu entwerfen (s httpeuropean-conventioneuint)

Die Erklaumlrung des Europaumlischen Rates von Laeken vom Dezember 2001 formuliert den Auftrag zur

Reform der europaumlischen Gruumlndungsvertraumlge fuumlr den Konvent fuumlr den sich mittlerweile die

Bezeichnung Verfassungskonvent etabliert hat zwecks Vorbereitung einer Regierungskonferenz in

20032004 Dort wird das Verfassungsthema unter der Uumlberschrift Der Weg zu einer Verfassung fuumlr

die europaumlischen Buumlrger offiziell zum Gegenstand der Europapolitik erklaumlrt Im Sommer 20031 sollen

die Arbeiten zum Abschluss kommen

Die folgende Regierungskonferenz koumlnnte im 2 Halbjahr 2003 unter italienischer Praumlsidentschaft

einberufen und moumlglicherweise sogar noch bis Dezember 2003 mit einer die roumlmischen Vertraumlge von

1957 abloumlsenden Europaumlischen Verfassung von Rom zum Abschluss gebracht werden Sie sollte

jedenfalls aber noch vor dem Beitritt 10 neuer Mitgliedstaaten im Mai 20042 und den Wahlen zum

Europaumlischen Parlament im Juni 2004 unter irischer Praumlsidentschaft beendet sein

Die Zusammensetzung wurde durch den ER Laeken festgelegt 105 Mitglieder zum Praumlsidenten

wurde Valeacutery Giscard dEstaing bestimmt daneben zwei Vizepraumlsidenten (Giuliano Amato und Jean-

Luc Dehaene) zwei Vertreter der Europaumlischen Kommission 15 Regierungsvertreter je 2

Parlamentsvertreter der 15 Mitgliedstaaten 16 Abgeordnete des Europaumlischen Parlaments Mit

eingeschraumlnkter Entscheidungsbefugnis nehmen ferner teil je ein Regierungsvertreter und je zwei

Parlamentsvertreter aus den 13 Beitrittskandidatenstaaten (dh einschl Tuumlrkei Rumaumlnien und

Bulgarien) An den Beratungen nehmen auch die Stellvertreter der Konventsmitglieder teil daneben

bestehen etliche Beobachter

Das vorliegende WHI-Papier dokumentiert ein Kolloquium zum europaumlischen Verfassungskonvent

das im Wintersemester 20022003 an der Humboldt-Universitaumlt zu Berlin stattgefunden hat Die

thematische Abfolge der im Kolloquium behandelten Themen von der Grundfrage nach der

verfassungstheoretischen Diskussion um eine europaumlische Verfassung uumlber Strukturen des

Konventes bis hin zu inhaltlichen Aspekten des Konventsarbeit wird im folgenden beibehalten Die

folgenden Thesenpapiere geben dabei nicht den ganzen Umfang der Diskussionen in den

Kolloquiumssitzungen wieder ermoumlglichen aber insbesondere durch zahlreiche Internet-Links den

Zugriff auf weitere Informationen

Themen und Entwicklungen die sich erst nach Ende des Wintersemesters konkretisiert haben (WG XI

Soziales Europa AK I EuGH Artikelentwuumlrfe des Praumlsidiums) wurden nicht mehr beruumlcksichtigt

Franz Mayer

1 Der Europaumlische Rat von Kopenhagen (Schlussfolgerungen 1213122002 SN 40202 lthttpueeuintgt)

mahnt die Vorlage eines Ergebnisses rechtzeitig bis zum Europaumlischen Rat vom Juni 2003 an

2 Polen Tschechien Ungarn Malta Zypern Slowenien Estland Lettland Litauen Slowakei

Teilnehmer am Kolloquium mit Beitraumlgen

Jan Ceyssens

Greacutegoire Armand

Ceacutelegravene Maquart

Falko Maxim

Winnie Locke

Manuela Hander

Conrad Seiferth

Doris Schmitz-Meiners

Nicolas Poullain

Christine Gerlach

Christian Pernhorst

Aureacutelien Raccah

Inhalt

Einleitung

I Die Europaumlische Verfassung aus Sicht derVerfassungstheorie

Europaumlische Verfassung Positionen und Begriffe (Bibliographie)

II Strukturen des Konventes

1 Wer hat die Macht Arbeitsorganisation und Strukturen im

Konvent

2 bdquoDer Praumlsidentldquo Daten und Fakten zu Valery Giscard drsquoEstaing

3 Die deutschen Akteure im Konvent

4 Die politischen Familien im Konvent sbquoLinkelsquo gegen sbquorechtelsquo

Europaverfassung

III Inhaltliche Aspekte der Konventsarbeiten Februar 2002 bisJanuar 2003

1 Die Arbeitsgruppen I - VI

2 Die Arbeitsgruppen VII - X

3 Die Institutionen

IV Verfassungsentwuumlrfe

V Ausblick Beitritt und Erweiterung

Die Beitrittskandidaten im Konvent

I Die Europaumlische Verfassung aus Sicht derVerfassungstheorie

EUROPAumlISCHE VERFASSUNG

POSITIONEN UND BEGRIFFE

Auswahlbibliographie

Dr Franz Mayer

Allott Philip The Crisis of European Constitutionalism CMLRev 34 (1997) S 439

Arndt Adolf Umwelt und Recht NJW 1963 S 24

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Zuumlrn Michael The State in the Post-National Constellation ARENA Working Papers WP 9935lthttpwwwarenauionogt

II Strukturen des Konventes

1 WER HAT DIE MACHTARBEITSORGANISATION UND STRUKTUREN IM KONVENT

Jan Ceyssens

1 Verfahrensfragen im politischen Kontext

Die Arbeitsorganisation und die Strukturen des EU-Konvents sind in (mindestens)zweierlei Hinsicht von Bedeutung

- Institutionelle Vorgaben sind ein Faktor der die Ergebnisse des Konvents beeinflussen wirdEntscheidungen im Konvent uumlber Strukturfragen sind ein Indikator fuumlr Machtverhaumlltnisse undRealisierungschancen divergierender politischer Vorstellungen

- Strukturen und Arbeitsweisen des Konvents muumlssen daher im Kontext der verschiedenen moumlglichenEntwicklungsszenarien gesehen werden

- Innerhalb des Konventes koumlnnten - wie in einer Regierungskonferenz - primaumlr die nationalenPositionen der Vertreter aus den verschiedenen Mitgliedstaaten aufeinandertreffen Die neue Methodekoumlnnte aber auch zu einem Aufbrechen der nationalen Konfliktlinien und zu einer an einemgesamteuropaumlischen bdquoGemeinschaftsinteresserdquo orientierten Eigendynamik fuumlhrenIm Gesamtzusammenhang des durch die Erklaumlrung von Laeken eingeleiteten Reformprozesseskoumlnnte der Konvent als eine Art regierungsnaher Ideenpool zur Vorbereitung und Strukturierung derVerhandlungsthemen fuumlr die nachfolgende Regierungskonferenz fungieren er koumlnnte sich aber auchzu einer verfassunggebenden Versammlung mit eigenem politischen Gewicht entwickeln

2 Einzelne Verfahrensfragen

- Grundlagen Erklaumlrung von Laeken Praumlsidiumsnote mit den Arbeitsmethoden(CONV 902 vom 1432002 Auszuumlge su)

- Ausgangspunkt Konventszusammensetzung in der Parlamentarier und Vertreterder Nationalstaaten in der Mehrheit sind

- Konsens-Verfahren Beschluss kommt zustande wenn niemand mit Nein stimmtVerfahren dass aus dem Grundrechtekonvent ebenso bekannt ist wie ausinternationalen Staatenkonferenzen (zB WTO- Klimakonferenzen)Hohe Huumlrde fuumlr BeschluumlsseStaumlrkt die Rolle des Praumlsidiums

- Oumlffentlichkeit der BeratungenSichert Transparenz und Kontrollierbarkeit der EntscheidungsverfahrenKann dazu fuumlhren dass wesentliche Entscheidungen auszligerhalb des Konventsgetroffen werden

- PraumlsidiumAnders als im Grundrechtekonvent vom Europaumlischen Rat selbst eingesetztStarke Rolle aufgrund der Erklaumlrung von Laeken des Konsens-Verfahrens und derGroumlszlige des KonventsRolle bestaumltigt durch die bdquoArbeitsmethodenrdquo=gt aber erste Erfolge und Staumlrkungen des Plenums sowie der Parlamentarier

Auswirkungen der starken Rolle des Praumlsidiums auf das Ergebnis der Beratungennoch unklar=gt Dominiert von Vertretern der Regierungen und nationaler Interessen=gt Aber Interesse an Erfolg und bedeutender Rolle des Konvents

- SekretariatIn bestimmten Fragen potentiell starke Rolle zB als Protokollfuumlhrer und juristischerSachverstandspoolDominiert von Vertretern der Regierungen und des Ratssekretariats

- Forum der ZivilgesellschaftElemente Anhoumlrung im Juni 2002 nationale Anhoumlrungen Internet-ForumKonsultationenEinfluss wird als eher gering eingeschaumltzt

- Ablauf der BeratungenVgl SchaubildTendenzen Lange Orientierungs- und DiskussionsphaseEinsetzung der AGs spaumlt teilweise gegen den Willen des PraumlsidiumsIn der Erklaumlrung von Laeken aufgeworfene institutionelle Fragen wurden bisher kaumberaten

3 Fazit

- Die anfaumlnglichen Diskussionen uumlber Geschaumlftsordnung und Einrichtung der AGsdeuten auf eine Eigendynamik des Konvents in Richtung verfassunggebenderVersammlung hin- Demgegenuumlber laumlsst die fehlende Organisation der Debatte uumlber institutionellerFragen befuumlrchten dass der Konvent insofern nicht uumlber eine Rolle als Ideenpoolhinauskommt- Die politische Bewertung der starken Rolle des Praumlsidiums ist insofernentscheidend aber noch schwierig

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Literatur

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Auszuumlge aus der Note des Konventssekretariats mit den Arbeitsmethoden CONV 902 vom1432002

Artikel 2 - Terminplan und TagesordnungDas Praesidium stellt den vorlaumlufigen Terminplan und die vorlaumlufigen Tagesordnungen fuumlr dieTagungen des Konvents auf und legt sie dem Konvent zur Annahme vor Die Mitglieder des Kon-ventskoumlnnen schriftlich beim Praesidium beantragen dass weitere Punkte in den Entwurfder Tagesordnung fuumlr eine Tagung des Konvents aufgenommen werden Das Praesidiumnimmt einen Punkt auf jeden Fall in den Entwurf der Tagesordnung auf wenn der Antragschriftlich eine Woche vor der geplanten Tagung des Konvents von einer signifikanten Zahlvon Mitgliedern gestellt wird Der Konvent kann zu Beginn einer Tagung im Konsens aufVorschlag des Praesidiums beschlieszligen weitere Punkte in die Tagesordnung aufzunehmen

Artikel 6 - Leitung der Tagungen()(4) Die Empfehlungen des Konvents werden im Konsens angenommen ohne dass die Ver-treterder Bewerberstaaten das Zustandekommen des Konsenses verhindern koumlnnen Wenn sich ausden Beratungen des Konvents mehrere unterschiedliche Optionen ergeben kann angegeben werdeninwieweit die einzelnen Optionen Befuumlrwortung finden(5) Verfahrensfragen im Zusammenhang mit der Leitung der Tagungen koumlnnen an dasPraesidium verwiesen werden dieses entscheidet nach Maszliggabe der von ihm gemaumlszlig Absatz 8 fest-gelegtenBedingungen()(7) Der Vorsitzende sorgt fuumlr den ordnungsgemaumlszligen Ablauf der Beratungen und beruumlcksichtigtdabei die von den Mitgliedern des Konvents zum Ausdruck gebrachten Ansichten indemer unter anderem so weit wie moumlglich Sorge dafuumlr traumlgt dass die Vielfalt der im Konvent ver-tretenenAuffassungen in den Beratungen ihren Niederschlag findet Er kann vorschlagendass die Redebeitraumlge im Interesse eines effizienten Ablaufs der Beratungen begrenzt werdenEr wird von den stellvertretenden Vorsitzenden und vom Sekretariat unterstuumltzt()

Artikel 11 - SekretariatDas Konventssekretariat wird von einem Generalsekretaumlr geleitet Er ergreift alle erforderlichenMaszlignahmen um ein ordnungsgemaumlszliges Arbeiten des Konvents sicherzustellen

Artikel 14 - Oumlffentlichkeit der ArbeitenDie Beratungen des Konvents und alle unter Artikel 13 genannten Dokumente des Konvents sindoumlffentlich Alle Niederschriften und schriftlichen Beitraumlge sind auf der Website des Konvents freizugaumlnglich und duumlrfen uneingeschraumlnkt vervielfaumlltigt werden

Artikel 15 - ArbeitsgruppenDer Vorsitzende oder eine signifikante Zahl von Mitgliedern des Konvents kann auf der Grundlageder im Konvent geaumluszligerten Auffassungen empfehlen dass das Praesidium Arbeitsgruppen desKonvents einsetzt Mandat Arbeitsmodalitaumlten und Zusammensetzung der Arbeitsgruppen werdenvom Praumlsidium festgelegt wobei besonderem Sachverstand von Mitgliedern stellvertretendenMitgliedern und Beobachtern fuumlr das zu eroumlrternde Thema Rechnung getragen wird JedesMitglied des Konvents kann an saumlmtlichen Sitzungen einer Gruppe teilnehmen Das Sekretariaterstellt nach jeder Sitzung einer Arbeitsgruppe eine Kurzniederschrift

Artikel 16 - AumlnderungenDie Bestimmungen dieser Note koumlnnen vom Konvent auf schriftlichen Vorschlag des Praesi-diumsoder auf schriftlichen Antrag einer signifikanten Zahl von Mitgliedern geaumlndert oderausgeweitet werden

2 laquo DER PRAumlSIDENT raquoDATEN UND FAKTEN ZU VALERY GISCARD DrsquoESTAING

Greacutegoire Armand und Ceacutelegravene Maquart

II Lebenslauf und Praumlsidentschaft Frankreichs

A Curriculum Vitae bis 1974

sum In Koblenz am 2021926 geborensum Sein Vater gehoumlrt zu der europaumlischen Liga der wirtschaftlichen Zusammenarbeit

(1946 gegruumlndet) (Ligue europeacuteenne de coopeacuteration eacuteconomique)sum Er nimmt am 2 Weltkrieg teil (1944-1945)sum Studium Absolvent Ecole Polytechnique und ENAsum Politische Karriere Staatssekretaumlr fuumlr Finanzen von 1959-1962 Minister fuumlr

Finanzen und wirtschaftliche Angelegenheiten von 1962-1966 Minister fuumlrWirtschaft und Finanzen von 1969-1974

sum 1966 Gruumlndung der FNRI Nationaler Bund der unabhaumlngigen Republikaner

B 1974-1981 Staatspraumlsident Frankreich

Sieg im 2 Wahlgang der Praumlsidentschaftswahl 1974 gegen F Mitterrand Nichtzuletzt durch sein Auftreten beim TV-Duell (VGE lockerer juumlnger (48 Jahre) als seinWahlgegner) Gegenuumlber FM Betonung der sozialen Fragen antwortet VGE bdquoVousnlsquoavez pas le monopole du cœurldquoSieg mit knapper Mehrheit (505)

VGE nominiert Jacques Chirac als Premierminister von Anfang an gegensaumltzlicheKonzeptionen der Praumlsidentenfunktion VGE schaumltzte diese als unabhaumlngig undsouveraumln ein waumlhrend JC eine starke Rolle des Premierministers erhalten wollte inaumlhnlicher Unabhaumlngigkeit wie er als Minister unter der Regierung Pompidou agierenhatte koumlnnen

Die wichtigsten Maszlignahmena Die gesetzlich tolerierte Abtreibung (Simone Veil UDF-Ministerin fuumlr Gesundheit)b Die allgemeine KrankenversicherungDiese zwei Gesetze kennzeichnen die Modernisierung der franzoumlsischenGesellschaft unter der VGE Praumlsidentschaft

1976 kommen die Spannungen zwischen VGE und JC zum Houmlhepunkt Marie-France Garaud wird als Beraterin von JC berufen um diese Spannungen zubeseitigen - stattdessen traumlgt sie aber zur bdquoScheidungldquo des bdquoEhepaaresldquo VGEJC beiSchon zu dieser Zeit beschreibt die Presse VGE als einen Monarchenkennzeichnend die Plakate die eine Karikatur von VGE mit Koumlnigsperuumlcke zeigen

Es treffen zusammen wirtschaftliche Schwierigkeiten gesellschaftliche Probleme undsteigende Unbeliebtheit von VGE

a wirtschaftliche Probleme- der Oumllschock 1973 und der folgende Preisanstieg- die wichtigste Folge in der franzoumlsischen Gesellschaft ist die Erhoumlhung der

Arbeitslosigkeit (von 400 000 Arbeitslosen 1974 auf 2 Mio Arbeitslose 1981)

b politischer Konflikt mit R BarreIn dieser Situation entscheidet sich der auf Chirac folgende PremierministerRaymond Barre fuumlr eine strenge Sparpolitik die Gewerkschaftsreaktionenprovozieren Trotzdem besteht RB auf seiner Meinung bdquoman darf nicht meckernman muss schuftenldquo VGE stoumlszligt sich zunehmend am bdquoBlock Barreldquo

c Strategisch-politische Fehler und Vorkommnisse 1979-1980- Nach einer Bombenexplosion in der Naumlhe einer Synagoge in Paris schickte VGE

einen Beauftragten anstatt selbst vor Ort zu erscheinen dies wurde von derOumlffentlichkeit negativ beurteilt

- Eine Reihe von Politikern verschwinden oder sterben auf ungeklaumlrte Weise RBoulin J Fontenay J Debreuil

- Die Diamanten-Affaumlre Ungeklaumlrt sind bis heute die genauen Beziehungenzwischen VGE und dem afrikanischen Machthaber Bocassa von dem VGE inerhelichem Umfang Diamentengeschenke erhalten hat wofuumlr ist unklar DieZeitungen bdquoLe Mondeldquo und bdquoLe Canard Encha icircneacute ldquo haben vor derPraumlsidentschaftswahl 1981 diese Vorgaumlnge gegen VGE und zugunsten von FMhochgespielt

- Waumlhrend des Wahlkampfes gegen FM 1981 hat VGE seinen Gegner unterschaumltztund seine Kampagne vernachlaumlssigt

- VGE idealistische Reden gerieten in zunehmenden Widerspruch zu seinenHandlungen (fuumlnfjaumlhrige Praumlsidentschaft (erst unter Chirac realisiert) oder dieAbschaffung der Todesstrafe (unter FM realisiert)

I Europaumlisches Engagement

A Vor der Praumlsidentschaft Frankreichs

1969 tritt die FNRI dem Aktionskomitee der europaumlischen Vereinigten Staaten beiAppell Jean Monnets die zweite Kandidatur Grossbritaniens um einen EG Beitritt zuunterstuumltzen 1970 wird VGE Praumlsident der OECD er schlaumlgt bereits eineWirtschaftsunion und eine Waumlhrungsunion vor 1972 unterstuumltzt er den Werner-Plandessen Ziel eine Waumlhrungsunion fuumlr die spaumlten 70er Jahre ist

B Waumlhrend der Praumlsidentschaft

In Zusammenarbeit mit Helmut Schmidt verstaumlrkt er die europaumlische Integrationdurch eine enge Kooperation zwischen Deutschland und Frankreich

Auf der Waumlhrungsebene wurde das europaumlische Waumlhrungssystem (SME) geschaffen(in Kraft 13 Maumlrz 1979) Dieses System schraumlnkt Wechselkursschwankungen einAls Grundlage der Berechnungen wird die ECU eingefuumlhrt Vorlaumlufer des EURO

Auf der Institutionenebene schlaumlgt VGE die Gruumlndung eines europaumlischen Gipfelsvor Letzterer hat zum Ziel eine politische Kooperation weiterzuentwickeln 1974

entstand der bdquoEuropaumlische Gipfelldquo der die Staats- und Regierungschefs zweimal proJahr versammelt Ein Ziel von VGE ist dabei vom Einstimmigkeitsprinzip zum Prinzipder qualifizierten Mehrheit im Entscheidungsprozess der gemeinschaftlichenInstitutionen zu gelangen Er tritt gleichwohl fuumlr einen Kompromiss zwischen einemEuropa der Staaten (das Einstimmigkeitsprinzip schuumltzt die nationalen Interessen)und einem supranationalen Europa ein Er steht zudem fuumlr eine Verstaumlrkung derBefugnisse des EP er akzeptiert nicht nur die Erhoumlhung des Parlamentshaushaltesan sondern auch die Direktwahl der europaumlischen Abgeordneten (20091976)

LOME 1975 schlaumlgt VGE eine Nord-Suumld Partnerschaft vor die zu den LomeacuteAbkommen zwischen den EG und den Laumlndern der Zone Afrika-Karibik-Pazifik (AKP)fuumlhrt

C Nach der Praumlsidentschaft

VGE bleibt sehr aktiv in der nationalen regionalen und europaumlischen Politik- von 1982-1998 zahlreiche regionale und nationale Aufgaben

zwischen 1989-1993 Abgeordneter im EP Er ist bis 1991 Praumlsident der LDR-Gruppe (Libeacuteral Deacutemocrate Reacutepublicain)

- Er tritt fuumlr die Zustimmung Frankreichs zum Maastrichter Vertrag ein er sprichtsich auch fuumlr eine flexible Handhabung der Maastricht-Kriterien aus

- 1986 gruumlndet er mit Helmut Schmidt das Komitee fuumlr die europaumlischeWaumlhrungsunion (Comiteacute pour llsquoUM de llsquoEurope) Letzteres hat 1988 einbdquoAktionsprogrammldquo veroumlffentlicht aus dem einige Vorschlaumlge vom Delors-Komitee aufgegriffen wurden Das Delors-Komitee hatte den Auftrag ein Konzeptfuumlr die Wirtschafts- und der Waumlhrungsunion zu erarbeiten

- 1997 wurde VGE als Praumlsident des Rates der KommunalenGebietskoumlrperschaften und der Regionen Europas gewaumlhlt Er steht fuumlr einestarke Rolle der Gebietskoumlrperschaften in der EU Im EP ist er Autor eines Berichtan das EP uumlber das Subsidiaritaumltsprinzip der seinen Namen traumlgt

- Er ist Praumlsident der europaumlischen internationalen Bewegung und des Instituts fuumlrdie Demokratie in Europa

- Seit Dezember 2001 ist er Praumlsident des Verfassungskonvents (Berufung durchGipfel der Staates- und Regierungschefs den Europaumlischen Rat von Laeken)

II Die Persoumlnlichkeit Giscard

A Die Ideen des ehemaligen Staatspraumlsident uumlber sein Land

Das neueste Buch bdquoLes Franccedilais - Reflexions sur le destin dlsquoun peupleldquo von 2000laumlsst drei Schwerpunktthemen erkennen um die sich VGEs Ausfuumlhrungen drehen- der politische und kulturelle Niedergang Frankreichs und seine Ursachen- die Geschichts- und Vergangenheitsvergessenheit der Franzosen- Die Schwierigkeiten bis hin zur Unmoumlglichkeit Frankreich zu reformierenEinzelthemen- Spaltung der Rechsparteien

Diese Spaltung sei sinnlos In einer EU von 27 o 30 Staaten sei es besser eine einheitlicheGruppierung zu bilden um die Debatte uumlber das groszlige europaumlische Projekt voranzubringen

- Cohabitation die Zusammenarbeit zwischen dem Staatspraumlsidenten und der einer anderenpolitischen Richtung zugehoumlrigen Regierung sei keine gute Loumlsung fuumlr die Vertretung derverschiedenen politischen Meinungen der Franzosen nur eine Illusion von Pluralismus Durch diebdquoCohabitationldquo blieben diese vielfaumlltigen Meinungen lediglich nebeneinander stehen Sie wuumlrdennicht durch eine einzige politische Kraft zusammengefuumlhrt

B Eigenschaften der Persoumlnlichkeit VGE (Parallele zwischen der PersoumlnlichkeitVGE als ehemaliger franzoumlsischer Praumlsident und Praumlsident desVerfassungskonvents)

+ -

Praumlsident

Oder

Monarch

kraftvolle Persoumlnlichkeit undEhrlichkeit er sagt was er denktBsp bei der Tuumlrkeifrage war ervielleicht taktlos aber er wollte nichtder Tuumlrkei falsche Versprechungenund Hoffnungen geben

Fairness mit seinen GegnernBsp waumlhrend der Praumlsident-schaftswahl 1981 hat er nicht dieVergangenheit von FM im Kontextdes Vichy-Regimes thematisiert

das hochtrabende VerhaltenBsp Nach seiner Wahlniederlage1981 hat er sich von den Franzosenin einer sehr feierlichen undd r a m a t i s c h e n F e r n s e h -Inszenierung verabschiedet

Preacutesident espegravece de statue peacutetrifieacuteedans les honneurs descendant deLouis XV

Arroganz er stellt seine Ideen uumlberdie AndererBsp im Konvent versucht er kaumKompromisse mit den anderenTeilnehmern zu finden

Es macht den Eindruck dass sich beim Konventspraumlsidenten die alten Fehler desStaatspraumlsidenten wiederholenIm uumlbrigen faumlllt auf VGE hat nahezu eine Manie zur Praumlsidentschaft er ist derlebenslange Praumlsident In gewissem Sinne ist die juumlngste Auszeichnung mit demKarls-Preis folgerichtig ndash Praumlsident und Monarchentum hinter sich lassendbeschreitet VGE die Spuren Karls des Grossen

Internetlinks zu VGE

- wwwgiscarddestaingcom- wwwelyseefrelyseebiogischtrr- wwwkarlspreisdehtmlkarlspreis2003htmcheck

2 DIE DEUTSCHEN AKTEURE IM KONVENT

Falko Maxim

Vetreter des nationalen Parlamentes

Bundestag

-gt Juumlrgen Meyerhttpwwwbundestagdeeuropaeu_konventZur Person-gt geboren 1936-gt promovierter Jurist-gt ab 1967 am Max-Planck-Institut fuumlr auslaumlndisches und internationales Strafrecht in Freiburg-gt Habilitation und ab 1981 Professor ua fuumlr deutsches und auslaumlndisches Strafrecht inFreiburg-gt Mitglied der Gewerkschaft OumlTV und der Arbeiterwohlfahrt-gt seit 1970 Mitglied SPD-gt 1979 ndash 1983 Landesvorstand Baden-Wuumlrttemberg-gt 1976 ndash 1990 Landtagsmitglied Baden-Wuumlrttemberg-gt 1990 bis 2002 MdB-gt bis 2002 BT-Ausschuumlsse bdquoAusschuss fuumlr Angelegenheiten der Europaumlischen UnionldquoStellvertretender Vorsitz bdquoRechtsausschussldquo Unterausschuss bdquoVereinte Nationenldquo desAuswaumlrtigen Ausschusses----------------------------------------Positionen-gt Volle Verbindlichkeit der Charta-gt Verstaumlndlichkeit und Klarheit der Verfassung-gt mehr Parlamentsmitentscheidung (entsprechend dem Konsens im Konvent)-gt parlamentarische Kontrolle auch uumlber obligatorische Ausgaben im Haushalt -gt keineUnterscheidung mehr zwischen obligatorischnicht-obligatorisch-gt Klagerecht nationaler Parlamente in Sachen Subsidiaritaumlt-gt Haushaltskontrolle von EURATOM durch das Parlament-gt Beitrag Juumlrgen Meyer Mitglied des Konvents Soziales Europa -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde03cv00cv00535de03pdf-gt Beitrag Juumlrgen Meyer bdquoEinklagbarkeit der Charta-Grundrechte und Verbesserung desIndividualrechtsschutzesldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000439d2pdf-gt Beitrag Juumlrgen Meyer bdquoRaum der Freiheit der Sicherheit und des Rechtsldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000447d2pdf-gt Arbeitsgruppe bdquoSubsidiaritaumltldquo Mitglied Arbeitsgruppe bdquoRaum der Freiheit der Sicherheit unddes Rechtsldquo Mitglied -gt Arbeitsgruppe bdquoSoziales Europaldquo (Mitglied)

-gt Peter Altmaier (Vertreter von Juumlrgen Meyer)httpwwwpeteraltmaierdehttpwwwbundestagdeeuropaeu_konventPerson-gt geboren 1958-gt Jurist Zusatzqualifikationen zu Europa und Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Bereich Staats-Europa- und Voumllkerrecht-gt seit 1990 Beamter der Europaumlischen Kommission Generaldirektion V-gt 1993 ndash 1994 Generalsekretaumlr der EG-Verwaltungskommission fuumlr soziale Sicherheit derWanderarbeiter-gt seit 1994 Mitglied des Bundestages CDU

-gt BT-Ausschuumlsse bdquoEuropaausschussldquo Mitglied bdquoRechtsausschussldquo StellvertreterUnterausschuss bdquoEuroparechtldquo Vorsitzender-gt EU-Grundrechte-Konvent Stellvertreter---------------------------------------Positionen-gt staumlrkere Einbeziehung der nationalen Parlamentarier bringt keinen Legitimitaumltszuwachssondern Verwirrung wegen leichtfertiger Schaffung neuer Institutionen und Gremien-gt Wahl des Kommissionspraumlsidenten durch Parlament-gt Kompetenzverteilung muss fuumlr Buumlrger durchschaubar sein-gt Mehrheitsentscheidungen im Ministerrat-gt Arbeitsgruppe bdquoErgaumlnzende Kompetenzenldquo Mitglied bdquoVereinfachung derRechtssetzungsverfahren und Rechtsakteldquo Mitglied

Bundesrat

-gt Erwin Teufelhttpwwwerwin-teufeldeZur Person-gt geboren 1939-gt Diplom-Verwaltungswirt-gt ab 1972 Landtagsmitglied Baden-Wuumlrttemberg-gt 1972 ndash 1978 Staatssekretaumlr Innenministerium und fuumlr Umweltschutz in Baden-Wuumlrttemberg-gt 1978 ndash 1991 Vorsitz der CDU-Landtagsfraktion-gt ab 1992 Ministerpraumlsident Baden-Wuumlrttemberg Wiederwahl 1996 und 2001-gt 1997 Praumlsident des Bundesrats dann Vorsitzender der Konferenz der Ministerpraumlsidentender deutschen Bundeslaumlnder-gt ab 1994 Mitglied des Ausschuss der Regionen Europas ab Februar 2002 Vizepraumlsident-gt 1995 ndash 1998 Bevollmaumlchtigter BRD fuumlr kulturelle Angelegenheiten im Rahmen des Vertragsuumlber die deutsch-franzoumlsische Zusammenarbeit-gt seit 1993 ehrenamtlicher Praumlsident der Jerusalem Foundation Deutschland eV-------------------------------------------------Positionen-gt Betonung der notwendigen Gestaltungsspielraumlume der Mitgliedsstaaten und Regionen-gt Mitgliedstaatliche Bereiche ausdruumlcklich als Schranken fuumlr Gemeinschaftskompetenzen-gt mehr Gemeinschaftsaufgaben nur bei Grenzpolizei EUROPOL und Auszligen- undSicherheitspolitik-gt besonderes Gremium zur Einhaltung der Kompetenzordnung aus Vertretern des EP und dernationalen und regionalen Parlamente -gt im Gesetzgebungsprozess-gt Klagerecht der Laumlnder vor EuGH wegen Subsidiaritaumlt-gt Forderung einer Arbeitsgruppe bdquoRegionen und Kommunenldquo-gt Volles Mitentscheidungsrecht des Parlaments-gt Beschlussfassung mit qualifizierter Mehrheit im Rat-gt Aufloumlsung der Saumlulenstruktur und Rechtspersoumlnlichkeit fuumlr EU-gt Beitrag von Erwin Teufel Leitlinien fuumlr die Ordnung der Kompetenzen zwischen derEuropaumlischen Union und den Mitgliedstaaten im kuumlnftigen Verfassungsvertrag -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000410d2pdf-gt Beitrag von Erwin Teufel Freiburger Entwurf fuumlr einen Europaumlischen Verfassungsvertrag -gthttpregisterconsiliumeuintpdfde03cv00cv00495de03pdf-gt Beitrag von Erwin Teufel bdquoDie regionalen und lokalen Gebietskoumlrperschaften imVerfassungsvertragldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde03cv00cv00530de03pdf-gt Arbeitsgruppe bdquoSubsidiaritaumltldquo Mitglied

-gt Wolfgang Senff (Vertreter von Erwin Teufel) (bis Maumlrz 2003)httpwwwwolfgang-senffdeZur Person-gt geboren 1941-gt Diplom-Volkswirt-gt Arbeit als Berufsschullehrer-gt Wirtschaftsexperte und Landesgeschaumlftsfuumlhrer der SPD-Niedersachsen

-gt ab 1978 Landtagsmitglied in Niedersachsen SPD-gt ab 1999 Landesminister fuumlr Bundes- und Europaangelegenheiten-gt bis Juni 2002 Vorsitz der Europaministerkonferenz der Laumlnder------------------------------------Positionen-gt Mehrheitsentscheidungen im Rat-gt nicht mehr ein Land = ein Kommissar-gt bdquoIn vielen Punkten muumlssen die Mitgliedsstaaten das alte Denken in Kategorien der Besitzstandswahrung zugunsten der gemeinsamen europaumlischen Idee aufgebenldquo-gt klare Kompetenzabgrenzung -gt ausschlieszligliche Grundsatz- und Ergaumlnzungskompetenz-gt gerichtliche Uumlberpruumlfung der Kompetenzfrage-gt grundsaumltzliche Mitentscheidung des Parlaments -gt umfassendes Budgetrecht -gt auchobligatorische Ausgaben-gt Wahl des Kommissions-Praumlsidiums durch das Parlament-gt Klagerecht auch fuumlr AdR und Fragerecht fuumlr seine Mitglieder gegenuumlber der Kommissio-gt Arbeitsgruppe bdquoergaumlnzende Kompetenzenldquo Mitglied

Bundesregierung

-gt Joschka Fischer (ab November 2002 fuumlr Peter Glotz)wwwjoschkadewwwauswaertiges-amtdewwwdeaamtleitungfischerZur Person-gt 12 April 1948 geboren in GerabronnBaden-Wuumlrttemberg-gt seit 1982 Mitglied der Gruumlnen-gt - 1985 Mitglied des Deutschen Bundestags-gt 1985 - 1987 Staatsminister fuumlr Umwelt und Energie des Landes Hessen und stellvertretendesMitglied des Bundesrats-gt 1987 - 1991 Mitglied des Hessischen Landtags und Vorsitzender der Fraktion der Gruumlnen imHessischen Landtag-gt 1991 - 1994 Staatsminister fuumlr Umwelt Energie und Bundesangelegenheiten des LandesHessen-gt 1994 - 1998 Sprecher der Fraktion Buumlndnis 90DIE GRUumlNEN im Deutschen Bundestag-gt ab Oktober 1998 Bundesminister des Auswaumlrtigen und Vizekanzler------------------------------------Positionen

-gt politische Fragen im Vordergrund-gt aber Kompetenzzuordnung darf Flexibilitaumlt und Entwicklungsfaumlhigkeit der Union nicht behindern (kein bdquoKraumlmerdenkenldquo bei Kompetenzabgrenzungen) -gt Positionierung gegen Schaumluble-Bocklet-Papier (EVP-Linie)-gt Konvent muss entscheiden Staatenverbund oder Foumlderation-gt fuumlr Fischer sollten aktuelle Prioritaumlten und Leitlinien der Konventsarbeit sein -gt Vollstaumlndige Ausarbeitung der gesamten Verfassung durch den Konvent -gt Die EU ist nicht nur eine Union europaumlischer Staaten wie etwa in Art 1 des Vorentwurfs definiert sondern eine Integrationsgemeinschaft eigener Art die sich auf Staaten und Buumlrger gruumlndet -gt Volle Uumlbernahme der Grundrechtscharta in die Verfassung -gt Zuumlgige Klaumlrung der Kernfragen der institutionellen Architektur mit dem Ziel der Staumlrkung demokratischer Legitimitaumlt sowie der Handlungsfaumlhigkeit der Organe-gt kein Auseinanderdividieren in einen integrierten und einen intergouvernementalen Teil-gt direktes Klagerecht vor EuGH fuumlr Regionen mit Gesetzgebungsbefugnissen-gt Beitrag Dominique de Villepin und Joschka Fischer Gemeinsame deutsch-franzoumlsischeVorschlaumlge fuumlr den Europaumlischen Konvent zum Bereich Europaumlische Sicherheits- undVerteidigungspolitik -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000422d2pdf-gt dt-frz Vorschlag zum Raum der Freiheit der Sicherheit und des Rechts -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000435d2pdf-gt dt-frz Vorschlag zur Ordnungspolitik (ua Staumlrkung der Euro-Gruppe) -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv00cv00470de02pdf

-gt dt-frz Vorschlag im Konvent zu den Institutionen -gt praumlsidiale Doppelspitze fuumlr die Union -gt Europaumlischer Auszligenminister bdquomit doppeltem Hutldquo

-gt httpregisterconsiliumeuintpdfde03cv00cv00489de03pdf

-gt Hans Martin Bury (Vertreter von Joschka Fischer) (ab November 2002 fuumlr StS Gunther Pleuger)wwwburydeZur Person-gt geboren 1966-gt Diplom Betriebswirt (dann 88 ndash 90 Vorstandsassistent Volksbank Ludwigsburg)-gt seit 1988 SPD-Mitglied-gt seit 1997 Mitglied des SPD-Landsvorstandes Baden-Wuumlrttemberg-gt seit 1990 Mitglied des Bundestags SPD-gt Fraktionssprecher fuumlr Post und Telekommunikation-gt Fraktionssprecher fuumlr Wirtschaft und Technologie-gt 1999 bis 2002 Staatsminister beim Bundeskanzler -gt ua Leiter des Staatssekretaumlrsausschuss fuumlr bdquoNachhaltigkeitldquo-gt seit 22Oktober 2002 Staatsminister fuumlr Europa AA----------------------------------------------PositionenArbeitsgruppe bdquoSoziales Europaldquo Mitglied

Europaumlisches Parlament

-gt Klaus Haumlnschhttpwwwklaus-haenschdeZur Person-gt geboren 1938-gt Studium der Politologie Geschichte und Soziologie + Universitaumltsassistent-gt Redakteur einer Zeitschrift fuumlr uumlbernationale Zusammenarbeit-gt 1970 bis 1979 Referent und Pressesprecher im Wissenschaftsministerium in NRW-gt seit 1976 Lehrbeauftragter des Universitaumlt Duisburg-gt seit 1979 Mitglied des EP SPE-gt 1972 ndash 1986 Vorsitzender SPD-Unterbezirk-gt 1989 ndash 1994 und seit 1997 Stellvertretender Vorsitzender der SPE-Fraktion im EP-gt 1994 ndash 1997 Praumlsident des EP-gt EP-Ausschuumlsse bdquofuumlr Auswaumlrtige Angelegenheiten Menschenrechte gemeinsame Sicherheitund Verteidigungspolitikldquo Mitglied bdquofuumlr konstitutionelle Fragenldquo Mitglied-gt im Praumlsidium des Konvents----------------------------------------Positionen-gt Zustandekommen eines geschlossenen Vertragstextes-gt Mehrheitsprinzip und Oumlffentlichkeit fuumlr Rat-gt keine Rotation mehr fuumlr Ratspraumlsidentschaft-gt Staumlrkung der Kommission in exekutiver Funktion und Untermauerung ihrer Legitimitaumlt durchWahl des Kommissionspraumlsidenten durch das Parlament-gt Anzahl der Kommissare soll nicht mehr von Zahl der Staaten abhaumlngen sonder sich nurnoch an Funktionalitaumlt ausrichten-gt Mitentscheidung des Parlaments bei allen EU-Gesetzgebungsakten-gt keine Rotation bei Parlamentspraumlsidentschaft-gt Beitrag vorgestellt von Frau Pervenche Beregraves stellvertretendes Mitglied und Klaus HaumlnschbdquoKernelemente einer Europaumlischen Verfassungldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde03cv00cv00479de03pdf-gt Beitrag von Intildeigo Mendez de Vigo Herrn Klaus Haumlnsch und Herrn Andrew DuffEntschlieszligung des Europaumlischen Parlaments zu den Auswirkungen und zum kuumlnftigen Statusder Charta der Grundrechte der Europaumlischen Union -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000368d2pdf-gt Beitrag des Mitglieds des Konvents Herrn Klaus Haumlnsch bdquoDie Zukunft des EURATOM-Vertragesldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000344d2pdf

-gt Schlussbericht der Gruppe VI bdquoOrdnungspolitikldquo -gthttpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000357d2pdf-gt Arbeitsgruppe bdquoOrdnungspolitikldquo Vorsitz Arbeitsgruppe bdquoAuszligenpolitisches Handelnldquo Mitglied

-gt Elmar Brokhttpwwwcdu-csu-epdekonventkonventhtmZur Person-gt geboren 1946-gt Jurist und Politikwissenschaftler-gt nach Studium Arbeit als Journalist-gt 1989 ndash 1999 Vorsitzender des CDU-Bundesfachausschusses Auszligen- und Sicherheitspolitik-gt seit 1996 Geschaumlftsfuumlhrer des NRW-Landesvorstandes der CDU-gt seit 1999 Vorsitzender des Bundesfachausschusses Europapolitik der CDU-gt Mitglied des EP EVP-gt Mitglied des EVP-Fraktionsvorstandes-gt vergangene Mitgliedschaft in EP-Ausschuumlssen fuumlr Soziales Drogenbekaumlmpfung undbdquoDeutsche Einheitldquo-gt Vertreter des EP in der Reflexionsgruppe des Rates fuumlr Maastricht II-gt Vertreter des EP in der Regierungskonferenz fuumlr den Vertrag von Amsterdam-gt Vertreter des EP in der Regierungskonferenz 2000-gt EP-Ausschuumlsse bdquofuumlr auswaumlrtige Angelegenheiten Menschenrechte gemeinsame Sicherheitund Verteidigungspolitik Mitglied bdquofuumlr konstitutionelle Fragenldquo Vorsitz-gt Stellvertreter Delegation fuumlr die Beziehungen zu den Vereinigten Staaten--------------------------------------Positionen-gt mehr Vergemeinschaftung der Auszligenpolitik-gt klare Verstaumlrkung der Zusammenarbeit in Sicherheits- und Verteidigungspolitik -gt bdquocoalition of the willingldquo gewillte Staaten tragen und fuumlhren aus und die anderen koumlnnennicht blockieren-gt EVP-Convention-Group (einzige Fraktionsbildung im Konvent)-gt Schaumluble-Bocklet-Papier als Grundlage fuumlr CDU-CSU und EVP-Convention-Group -gt klare Kompetenzabgrenzung nach innen und starke Handlungsfaumlhigkeit nach auszligen -gt Notwendigkeit EU-Kompetenzen zuruumlckzufahren -gt zB bei Einwanderungspolitik -gt Betonung des Subsidiaritaumltsprinzips -gt EU-Politikfelder Auszligen- Sicherheits- und Verteidigungspolitik BinnenmarktAuszligenvertretung der Union gemeinsame Waumlhrung reformierte Agrarpolitik und teilweise dieBereiche Rechtspolitik innere Sicherheit Verkehr Infrastruktur Umwelt- undGesundheitsschutz -gt Mitgliedstaatliche Politikfelder der Staatsaufbau der Mitgliedstaaten einschlieszliglich derkommunalen Selbstverwaltung Sozial- und Familienpolitik Arbeitsmarktpolitik die Regelungder Zuwanderung sowie die Bereiche Bildung Kultur und Sport-gt Rat Kommission als auch Parlament das gleiche Recht bei Gesetzesinitiative-gt Die Kommission soll zahlenmaumlszligig begrenzt werden um handlungsfaumlhig zu bleiben-gt Jeder Abgeordnete im Parlament soll grundsaumltzlich in Zukunft in etwa die gleiche Anzahl vonBuumlrgern repraumlsentieren-gt Kompetenzsenat des europaumlischen Gerichtshofes-gt Klagerecht nationaler Parlamente und bestimmter Regionen-gt moumlglichst wenig staatliche Einmischung ins Wirtschaftsgeschehen-gt Beitrag von Elmar Brok bdquoBestimmungen betreffend Freiheit Sicherheit und Recht die in dieVerfassung der Europaumlischen Union aufzunehmen waumlrenldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000436d2pdf-gt Beitrag von Elmar Brok bdquoVerfassung der Europaumlischen Unionldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000325-r1d2pdf-gt Beitrag von Elmar Brok Jacques Santer Reneacute van der Linden Joachim Wuermeling undanderen Mitgliedern bdquoDie Subsidiariaumlt muss durch ein rechtsprechendes Organ uumlberpruumlftwerdenldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000213d2pdf-gt Beitrag von Alain Lamassoure Elmar Brok und Joachim Wuermeling bdquoTestimonials dernationalen Parlamente in der Praumlambel der Verfassung Ein etwas unkonventionellerVorschlagldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000467d2pdf-gt Beitrag von Elmar Brok mit dem Titel bdquoDie Zustaumlndigkeiten der Europaumlischen Unionldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde03cv00cv00541de03pdf-gt Arbeitsgruppe bdquoSubsidiaritaumltldquo Mitglied Arbeitsgruppe bdquoAuszligenpolitisches Handelnldquo Mitglied

-gt Sylvia-Ivonne Kaufmannhttpwwwsylvia-yvonne-kaufmanndeZur Person-gt geboren 1955-gt promovierte Diplom-Japanologin-gt Wissenschaftliche Assistentin an der HU-Berlin und am Institut fuumlr internationale Politik und Wirtschaft Berlin-gt seit 1991 Mitglied des PDS-Parteivorstandes und MdB-gt 1993 ndash 2000 Stellvertretende Bundesvorsitzende der PDS-gt 1991 ndash 1994 Beobachterin im EP-gt Stellvertretende Vorsitzende der Konfoumlderalen Fraktion der Vereinigten Europaumlischen Linken Nordische Gruumlne Linke-gt EP-Ausschuumlsse bdquofuumlr konstitutionelle Fragenldquo Mitglied bdquofuumlr Freiheiten und Rechte der BuumlrgerJustiz und innere Angelegenheitenldquo Stellvertreterin-------------------------------------Positionen-gt ausdruumlcklich fuumlr Referenden uumlber Verfassungsentwurf-gt Europaparlament volles Mitentscheidungsrecht-gt Kontrollrechte fuumlr nationale Parlamente-gt weitere Politikbereiche wie Justiz und Inneres vergemeinschaften-gt Union muss sich zu einer Sozial- und Beschaumlftigungsunion entwickeln-gt bdquoDenn ihre Zukunft liegt in der Weiterentwicklung des europaumlischen Sozialmodells und weniger darin ob sie ein Staatenverbund bleibt oder eine Foumlderation der Nationalstaaten wirdldquo-gt Sozialstaatsprinzip in den Verfassungsvertrag-gt Einrichtung einer Arbeitsgruppe Soziales Europa-gt Beitrag von Andrew Duff Alain Lamassoure Olivier Duhamel Karel de Gucht SylviaKaufmann Josef Zieleniec und Pervenche Beregraves Fragen der Zustaumlndigkeit und Subsidiaritaumlt und darausentstehende Verwirrung -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000178d2pdf-gt Beitrag des Mitglieds des Konvents Frau Sylvia-Yvonne Kaufmann Ein Verfassungsvertragfuumlr ein soziales Europa -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000190-r1d2pdf-gt Arbeitsgruppe bdquoWirtschaftspolitikldquo Mitglied Arbeitsgruppe bdquoVerteidigungldquo Mitglied

-gt Joachim Wuermeling (Vertreter von Elmar Brok)httpwwwwuermelingnetZur Person-gt geboren 1960-gt promovierter Jurist Schwerpunkt Europarecht-gt 1989 ndash 1993 Bayerisches Staatsministerium fuumlr Bundes- und Europaangelegenheiten inBonn Persoumlnlicher Referent des Amtschefs-gt 1993 ndash 1995 Europaumlische Kommission Kabinett des Kommissars Peter Schmidhuber-gt 1995 ndash 1999 Bayerische Staatskanzlei Referatsleiter fuumlr die Beziehungen zu deneuropaumlischen Institutionen Assistent des MP im Ausschuss der Regionen Referatsleiter fuumlrGrundsatzfragen der Europapolitik-gt seit 1996 Lehrbeauftragter der Universitaumlt Bayreuth fuumlr Europarecht-gt seit 1999 Mitglied des Europaumlischen Parlaments (EVP)-gt EP-Ausschuumlsse bdquofuumlr Recht und Binnenmarktldquo Mitglied bdquofuumlr konstitutionelle FragenldquoStellvertreter----------------------------------------Positionen-gt wie Brok -gt gemeinsame EVP-Convention-Group-gt gemeinsamer internet-Auftritt zu Konvent mit Brok-gt ausdruumlcklich Schaumluble-Bocklet-Papier als gemeinsame Grundlage-gt Beitrag des Mitglieds des Konvents Herrn Joachim Wuermeling EU-Zustaumlndigkeiten -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000107d2pdf-gt Beitrag von Joachim Wuermeling EU-Reform Fragen an das Initiativmonopol der EU-Kommission -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000279d2pdf

-gt Beitrag von Joachim Wuermeling bdquo Internationale Vertraumlge der EU Vorschlaumlge fuumlr eineStaumlrkung der parlamentarischen Kontrolleldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000362d2pdf-gt Beitrag von Joachim Wuermeling bdquoReligioumlse Bezugnahme im Verfassungsvertragldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde03cv00cv00480de03pdf-gt Arbeitsgruppe bdquoergaumlnzende Kompetenzenldquo Mitglied Arbeitsgruppe bdquoVereinfachung der Rechtssetzungsverfahren und Rechtsakteldquo Mitglied

4 DIE POLITSCHEN FAMILIENIM KONVENT

sbquoLinkelsquo gegen sbquorechtelsquo Europaverfassung

Winnie Locke

Grundlagen politischer Familienbildung im EG-Vertrag

Art 191 EGV (Politische Parteien) Politische Parteien auf europaumlischer Ebene sind wichtig alsFaktor der Integration in der Union Sie tragen dazu bei ein europaumlisches Bewusstseinherauszubilden und den politischen Willen der Buumlrger der Union zum Ausdruck zu bringen

(vgl Art 21 GG (Parteien) (1) Die Parteien wirken bei der politischen Willensbildung des Volkes mitIhre Gruumlndung ist frei Ihre innere Ordnung muss demokratischen Grundsaumltzen entsprechen Siemuumlssen uumlber die Herkunft und Verwendung ihrer Mittel sowie uumlber ihr Vermoumlgen oumlffentlichRechenschaft geben )

Politische Gruppierungen auf europaumlischer Ebene

EVP-ED Fraktion= im EP Fraktion der Europaumlischen Volkspartei (Christdemokraten) und europaumlischer Demokraten(oder bdquoEPPldquo Europeans People Party)- Fraktionsvorsitzender Hans-Gert Poumlttering (D)- mit 232 Abgeordneten aus 15 Mitgliedstaaten staumlrkste Fraktion im Europaumlischen Parlament (EP)- Parteien ua EVP-Partei CDU CSU bzw CDUCSU-Gruppe im EPZiele ein bdquoEuropa der Werteldquo kohaumlrente und wirksame gemeinsame europaumlische Auszligen- undSicherheitspolitikEVP-ED Fraktion und der Konvent- 6 EVP-EP-Vertreter im Konvent ua Mendez de Vigo (E) als Vorsitzender der EP-Delegation fuumlr denKonvent Elmar Brok (D) Vorsitzender der EVP-Gruppe im Konvent- eigener Verfassungsentwurf der als bdquowork in progress bdquo dem Diskussionsstand im Konvent und inEVP-Gruppe angepasst wirdSchwerpunkte klare Kompetenzen (Katalog) religioumlser Bezug in Praumlambel Staumlrkung desgemeinschaftlichen Europas

SPE-Fraktion= im EP Fraktion der Sozialdemokratischen Parteien Europas (oder bdquoPSEldquo Party of EuropeanSocialists)- Vorsitzender Enrique Baron Crespo- mit 175 MEP aus 15 Mitgliedstaaten zweitstaumlrkste Fraktion- Parteien ua SPD SPEndashPartei (umfasst 20 sozialdemokratischen und Arbeiter-Parteien der EU)Ziele ein bdquoEuropa der Buumlrgerldquo nachhaltige europaumlische Beschaumlftigungs- Sozial- und UmweltpolitikSPE-Fraktion und Konvent- 5 SPE-EP-Vertreter im Konvent ua Klaus Haumlnsch (D) als stellvertretender Vorsitzender der EP-Delegation fuumlr den Konvent- kein eigener Verfassungsentwurf aber Vorschlaumlge bdquoFuumlr einen Erfolg des Konvents zur ZukunftEuropasldquo und eigenstaumlndiger bdquoBerliner Entwurfldquo mit bdquosozialdemokratischer HandschriftldquoSchwerpunkte Foumlrderung des europaumlischen Gesellschaftsmodells im Rahmen nachhaltigerEntwicklung Vollbeschaumlftigung Innovation sozialen Zusammenhalts

LIBE - Fraktion= im EP Fraktion der Liberalen und Demokratischen Partei Europas (oder bdquoELDRldquo European LiberalDemocrat and Reform Group)- Fraktionsvorsitzender Graham Watson (GB)

- 54 MEP in 10 Mitgliedstaaten (deutsche FDP nicht vertreten)- Parteien ua Margerita (gegruumlndet v Romano Prodi)Ziele wachsende kompetitive Wirtschaft ein Europa basierend auf fundamentalen liberalen PrinzipienLIBE-Fraktion und Konvent- 1 LIBE-EP-Vertreter im Konvent- kein eigener VerfassungsentwurfSchwerpunkte groumlszligere Gewichtung der Auszligen- und Sicherheitspolitik klare Unterscheidung derexekutiven und legislativen Kompetenzen von Rat und Kommission Dezentralisierung vonGemeinschaftsaufgaben mit groumlszligerer Bedeutung fuumlr regionale und lokale Verantwortliche

KVELNGL = im EP Konfoumlderation der vereinigten europaumlischen LinkenNordische Gruumlne Linke (oder bdquoGUENGLldquoConfederal Group of the European UnitedNordic Green Left)- Fraktionsvorsitzender Francis Wurtz (F) stellvertretende Vorsitzende Sylvia-Yvonne Kaufmann (D)- 50 MEP aus 10 Mitgliedstaaten- 15 politische Parteien ua PDS mit der PDS-Europa (Vors Modrow)Ziele Solidaritaumlt Verbesserung der Umweltqualitaumlt soziale Gleichheit Abschaffung der NATO WEUKVELNGL-Fraktion und Konvent- 1 KVELNGL-EP-Vertreterin im Konvent Sylvia-Yvonne Kaufmann (DPDS)- kein eigener VerfassungsentwurfSchwerpunkte Entwicklung zu einem sozialen Europa

Die GruumlnenFEA-Fraktion= im EP Fraktion der GruumlnenFreien Europaumlischen Allianz- Fraktionsvorsitzende Daniel Cohn-Bendit (F) Monica Frassoni (I)- 45 MEP aus 12 Mitgliedstaaten- Parteien ua die GruumlnenBuumlndnisrsquo90Ziele ein Europa mit sozialen kulturellen und oumlkologischen WertenDie Gruumlnen und der Konvent- 1 GruumlnenFEA-EP-Vertreter im Konvent und ua Joschka Fischer als Regierungsvertreter imKonvent- bdquoGrundriss einer europaumlischen Verfassungldquo v J Voggenhuber (AU)Schwerpunkte Handlungsfaumlhigkeit der EU im Inneren und in der Welt Weg zu einer oumlkologischen undsozial nachhaltigen Entwicklung

UEN-Fraktion= im EP Fraktion der Union fuumlr das Europa der Nationen (Union for Europe of the Nations)- Fraktionsvorsitzender M Charles Pasqua (F)- 22 MEP aus 5 Mitgliedstaaten- keine deutsche Parteien- Ziele Erhaltung der Souveraumlnitaumlt und nationalen Demokratien Betonung der Unterschiede keinfoumlderales Europa- 1 UEN-EP-Vertreterin im Konvent

EDU-Fraktion= im EP Fraktion fuumlr das Europa der Demokratie und der Unterschiede- Fraktionsvorsitzender Jens-Peter Bonde (DK)- 17 MEP- 1 EDU-EP-Vertreter im Konvent

Links

Uumlbersicht der EP-Fraktionen unter httpwwweuroparleuintgroupsdefaulthtm

Homepage der EVP httpwwwepp-edorghomededefaultasplg1=deKonventswebsite der EVP httpwwwepp-edorgPresspthem02them01_enasp

Homepage der SPE httpwwwsocialistgrouporgindexhtml

Homepage der LIEBE httpeldeuroparleuintContentDefaultasp

Homepage der KVEL httpwwweuroparleuintgue

Homepage der GruumlnenFEA httpwwwgreens-efaorgenKonventswebsite der GruumlnenFEA auch unter httpwwwgreens-efaorgen

Homepage der UEN httpwwweuroparleuintuen

Homepage der EDU httpwwweuroparleuintedd

III Inhaltliche Aspekte der KonventsarbeitenFebruar 2002 bis Januar 2003

1 DIE ARBEITSGRUPPENI - VI

Manuela Hander

AG I bdquoSubsidiaritaumltsprinzipldquoVors Inigo Mendez de Vigo

Vorschlaumlge

1 Fruumlhere Einbeziehung des Subsidiaritaumltsgedankens in Rechtsetzungsakte der Gemeinschaft durchdie am Rechtsetzungsverfahren beteiligten Organe und damit Verbesserung dessen Beruumlcksichtigung2 Ex-ante-Kontrolle durch die Schaffung eines Warnsystems durch fruumlhzeitige Einbeziehung desmitgliedstaatlichen Gesetzgebers am gemeinschaftlichen Rechtsetzungsverfahren3 Ex-post-Kontrolle durch Erleichterung der Klageerhebungsmoumlglichkeiten beim EuGH wegenMissachtung des Subsidiaritaumltsprinzips

AG II bdquoEinbeziehung der ChartaBeitritt zur EMRKldquoVors Antonio Vitorino

Vorschlaumlge

1 Einbeziehung der Grundrechtecharta in die Verfassung wodurch dieser Rechtsverbindlichkeitverliehen wuumlrde Ein Konsens hinsichtlich der konkreten Art und Weise dieser Einbeziehung konntenicht erzielt werden vielmehr wurden alle Optionen in die entsprechende Empfehlung derArbeitsgruppe aufgenommen So plaumldierte ein Teil der Gruppe fuumlr eine Aufnahme der Charta alserstem Kapitel der Verfassung ein anderer Teil wollte es ausreichen lassen eine entsprechendeBezugnahmevorschrift in einen Artikel der Verfassung aufzunehmen wiederum andere wollten eineBezugnahme nur bdquoindirektldquo vorgenommen wissen die es vermeiden wuumlrde der ChartaVerfassungsrang zu geben2 Ein Votum zum Beitritt der EU zur EMRK wurde explizit nicht abgegeben Vielmehr verwies dieGruppe diesbezuumlglich auf den Rat der Europaumlischen Union denn nur dieser koumlnne eine derartwesentliche politische Entscheidung treffen Jedoch sprach sie sich indirekt fuumlr den Beitritt der EU zurEMRK aus indem sie eine Empfehlung zur Aufnahme einer den Beitritt betreffendenverfassungsrechtlichen Bestimmung formulierte und wohlwollend die Argumente eroumlrterte die fuumlreinen Beitritt der EU zur EMRK sprechen

AG III bdquoRechtspersoumlnlichkeitldquoVors Giuliano Amato

Vorschlaumlge

1 Anerkennung der Rechtspersoumlnlichkeit der EU2 Verschmelzung der EU und der EG zu einer einzigen Rechtspersoumlnlichkeit3 Fusion der verschiedenen Vertraumlge (EG-Vertrag EGKS-Vertrag EURATOM-Vertrag EU-Vertrag)mit der Maszliggabe der Untergliederung des neuen einheitlichen Vertrages in zwei Teile einengrundlegenden verfassungsrechtlichen Teil und einen weiteren mit den uumlbrigen Bestimmungen dergenannten Vertraumlge

AG IV bdquoRolle der einzelstaatlichen ParlamenteldquoVors Gisela Stuart

Vorschlaumlge

1 Verbesserung der einzelstaatlichen Kontrollmechanismen der Parlamente die durch dieMitgliedstaaten zu gewaumlhren waumlre und Anerkennung der Rolle der mitgliedstaatlichen Parlamente inder Verfassung2 Einbeziehung der mitgliedstaatlichen Parlamente in die Uumlberwachung des Subsidiaritaumltsprinzips vorallem durch bessere und fruumlhe Unterrichtung von gemeinschaftlichen Rechtsetzungsverfahren3 Ausbau und Erweiterung multilateraler Netze insbesondere durch Praumlzisierung des COSAC-Mandates (vgl hierzu Ziffer II des Protokolls Nr 9 zum EGV (Amsterdam)) durch Einrichtung einesKonvents zur Eroumlrterung wichtiger politischer Leitlinien sowie der Strategie der EU und durch dieEinberufung von Ad-hoc-Konferenzen zwischenparlamentarischer Natur zu speziellen Fragen

AG V bdquoErgaumlnzende ZustaumlndigkeitenldquoVors Henning Christophersen

Vorschlaumlge

1 Die Verfassung allgemein betreffenda) Aufteilung saumlmtlicher Zustaumlndigkeiten zwischen den Mitgliedstaaten und der EU in einembesonderen Kapitel der Verfassungb) Wahrung der Flexibilitaumlt durch Beibehaltung des Art 308 EGV (Amsterdam) bzw einervergleichbaren Bestimmung unter der Voraussetzung der Festlegung dass damit keine Ausweitunggemeinschaftlicher Zustaumlndigkeiten verbunden waumlre2 Die bdquoergaumlnzenden Zustaumlndigkeitenldquo bzw nach dem Vorschlag der Gruppe die bdquounterstuumltzendenMaszlignahmenldquo im besonderen angehenda) Zulaumlssigkeit unterstuumltzender Maszlignahmen nur im Rahmen ausschlieszliglicher Kompetenzen derMitgliedstaaten die einzelstaatliche Rechtsvorschriften nicht ersetzen sondern allenfalls ergaumlnzenoder unterstuumltzen duumlrftenb) Forderung nach einem gemeinsamen Interesse der EU und der Mitgliedstaaten als Voraussetzungunterstuumltzender Maszlignahmen

AG VI bdquoOrdnungspolitikldquoVors Klaus Haumlnsch

Vorschlaumlge

1 Aufnahme wirtschafts- und sozialpolitischer Ziele in die Verfassung (vergleichbar mit denbestehenden Bestimmungen der Art 2 EUV (Amsterdam) und Artt 2 3 und 4 EGV (Amsterdam))2 Strikte Trennung von einerseits Waumlhrungs- und andererseits Wirtschaftspolitik wobei dieerstgenannte als ausschlieszligliche Gemeinschaftszustaumlndigkeit verstanden werden sollte die zweite alsmitgliedstaatliche Zustaumlndigkeit allerdings mit der Einschraumlnkung der Aufnahme der Grundsaumltze derWirtschaftspolitik in die Verfassung sowie einer Verbesserung der Koordinierung zwischen denMitgliedstaaten3 Beibehaltung der EURO-Gruppe deren Vertretung in internationalen Organisationen zu verstaumlrkenwaumlre

2 DIE ARBEITSGRUPPEN VII - X

Conrad Seiferth

AG VII bdquoAussenpolitisches HandelnldquoVors Jean-Luc Dehaene

Vorschlaumlge

1 Zusammenfuumlhrung aller das Aussenpolitische Handeln der EU betreffenden Artikel in einemeinzigen Abschnitt2 Definition von Grundsaumltzen und Zielen fuumlr das Aussenhandeln der EU wofuumlr der Europaumlische Ratstrategische Ziele und Interessen festlegt die die Parameter des Handelns von EU undMitgliedstaaten bestimmen3 EU-Kompetenz zum Abschluss von internationalen Vereinbarungen die ihre Kompetenz betreffen4 Um die Kohaumlrenz und Effektivitaumlt zwischen den Institutionen zu staumlrken bdquoAussenpolitischerVertreter der EUldquo ndash Verschmelzung der Posten des bdquoHohen Vertreter fuumlr die GASPldquo (Solana) und desKommissars (Patten) in einer Person die mit qualifizierter Merheit vom Europaumlischen Rat unterBilligung von Kommission und Parlament ernannt wird5 Um die Kohaumlrenz innerhalb der Institutionen zu verbessern Ratsformation fuumlr AussenpolitischesHandeln und Aussenpolitische Zentralstelle zur Koordination innerhalb der Kommission6 Bestehende Vorgaben zur Entscheidungsfindung sollen weiter ausgeschoumlpft werden keineAusweitung der Mehrheitsentscheidungen aber Kompetenz des Europaumlischen Rates einstimmigMehrheitsentscheidungen auszuweiten

AG VIII bdquoVerteidigungldquoVors Michel Barnier

Vorschlaumlge

1 Ausweitung der Petersberger Aufgaben2 Zur Erhoumlhung von Effizienz und Kohaumlrenz soll der bdquoHohe Vertreter fuumlr die GASP ein Initiativrecht inKrisenangelegenheiten erhalten und in dringenden Faumlllen ermaumlchtigt werden koumlnnen notwendigeEntscheidungen unter Aufsicht des Rates zu treffen3 Die Entscheidung zum Start einer Operation soll einstimmig unter Beachtung des bdquoPrinzips derKonstruktiven Enthaltung erfolgen4 bdquoEuropaumlische Verteidigungszoneldquo Moumlglichkeit zur Einfuumlhrung einer staumlrkeren Kooperation zwischenMitgliedstaaten (vergleichbar bdquoEurozoneldquo)5 Einfuumlhrung einer Solidaritaumltsklausel zur Antwort auf terroristische Bedrohungen und Angriffe mit deralle Mittel zur Abwehr in der EU mobilisiert werden koumlnnen6 Einrichtung einer Europaumlischen Ruumlstungs- und Strategie-Forschungsagentur zur Harmonisierungder Ausruumlstungsbeschaffung und Unterstuumltzung der militaumlrischen Forschung7 Einfuumlhrung von Konvergenzkriterien fuumlr militaumlrische Haushaltsausgeben um die militaumlrischenFaumlhigkeiten der EU zu staumlrken

AG IX bdquoVereinfachung der VertraumlgeldquoVors Guiliano Amato

Vorschlaumlge

1 Verringerung der Anzahl der Rechtsakte von 15 auf 6

a) Verbindliche Verordnung AElig bdquoEU-Gesetzldquo Richtlinie AElig bdquoEU-Rahmengesetzldquo EntscheidungDelegierte Rechtsakte (neue Kategorie von Rechtsnorm)b) Unverbindliche Stellungnahme und Empfehlungc) Anwendungsbereiche EGV u PJZS fuumlr GASP sollen alle Rechtsakte als bdquoGASP-Entscheidungldquobezeichnet werden2 Vereinfachung der Verfahrena) fuumlr alle Rechtsakte das Mitentscheidungsverfahren gem Art 251 EGVb) weitgehende Abschaffung des Verfahrens der Zusammenarbeit gem Art 252 und ersetzen durchMitentscheidungsverfahren oder Anhoumlrungsverfahrenc) Verfahren der Zustimmung Vorbehalten fuumlr die Ratifizierung von internationalen Abkommend) fuumlr alle Ausgaben einheitliches Haushaltsverfahren

AG X bdquoRaum der Freiheit der Sicherheit und des RechtsldquoVors John Bruton

Vorschlaumlge

1 Beschlussfassung mit qualifizierter Mehrheit und im Mitentscheidungsverfahren in der Asylpolitik2 Einwanderungspolitik soll weiterhin Sache der Mitgliedstaaten bleiben Ziel einer gemeinsamenEinwanderungspolitik im Verfassungsvertrag festhalten3 PJZS Deutlichere Umschreibung der Rechtsetzungsbefugnisse fuumlr die Union zur Angleichung desStrafrechts und des Strafprozessrechts gegenseitige Anerkennung von Gerichtsentscheidungen4 Verstaumlrkte Zusammenarbeit im Rat durch effizientere Struktur langfristig Aufbau eine europaumlischenGrenzschutzkorps5 Ausbau der Unionseinrichtungen Kontrolle der Arbeit von Europol durch das EP groumlszligerenSpielraum fuumlr den Gesetzgeber im Bereich von Eurojust Europaumlische Staatsanwaltschaft um gegenSubventionsstraftaten zu verfolgen6 Einbindung der staatlichen Parlamente in die europaumlische Strafrechtspolitik7 Allgemeine Zustaumlndigkeit des EuGH fuumlr den Bereich des Raum der Freiheit der Sicherheit und desRechts

3 DIE INSTITUTIONEN

Doris Schmitz-Meiners und Nicolas Poullain

I STATUS QUO DER INSTITUTIONENARCHITEKTUR

Im Kern der politischen Diskussion stehen die folgenden vier OrganeInstitutionen (andereEinrichtungen wie etwa EZB oder AdR spielen in der Reformdiskussion kaum eine Rolle)

1 Europaumlisches Parlament (Art 189-201)

Zusammensetzung seit `79 direkt gewaumlhlt abnehmende Wahlbeteiligung derzeit 626 MEPsab 25 MS 732

Immer wichtigere Rolle im Gesetzgebungsverfahren An der Gesetzgebung in der 2 und 3Saumlule ist das EP nicht beteiligt

Kontrolle der Exekutive Untersuchungsausschuszlig Kontrolle der Kommission InterpellationMiszligtrauensantrag Anhoumlrungsrecht

Mitwirkungsrechte beim Haushalt (nur bei nicht obligatorischen Ausgaben)

Zusammenarbeit mit innerstaatlischen Parlamenten (COSAC November 1989)

2 Ministerrat (Art 202-210)

Zusammensetzung Der Rat besteht aus je einem Vertreter jedes Mitgliedstaats (Mst) aufMinisterebene Der Vorsitz im Rat wird durch die Mst abwechselnd fuumlr 6 Monatewahrgenommen Minister werden vertreten durch staumlndige Vertreter im AStV (COREPER)

Bei der Gesetzgebung nimmt er trotz Machtzuwachs des EP noch die dominierender Rolleein Bei ZBJI 342 EUV und GASP Art 133 EUV alleiniges Legislativorgan Verabschiedetwirtschaftspolitische und beschaumlftigungspolitische Leitlinien

Drei verschiedene Formen der Stimmabgabe einfache Mehrheit qualifizierte Mehrheit (abFeb 2003 gem Nizza 3 Kriterien Anzahl der Stimmen 62873 mind 10 Staaten Bev (aufAntrag)) Einstimmigkeit

Sitzungen nicht oumlffentlich Transparenzdefiizit bei Gesetzgebung

Benennung des Kommissionspraumlsidents

3 Europaumlische Kommission (Art 211-219)

Zusammensetzung 20 Kommissare 10 + (52) ab 2005 je 1 pro Mst ab 27 Mst neueRegelung

Initiativmonopol im EG Bereich

Huumlterin der Vertraumlge Durchfuumlhrungskompetenz aber enger Rahmen durch Komitologie(Ausschuumlsse des Rates die den Rahmen fuumlr die Umsetzung festlegen) Vermittler zwischenRat und EP

Kollegialprinzip

3 Derzeitige Stimmenanzahl die Stimmenanzahl pro Mitgliedsland wurde in Nizza fuumlr alle Staaten festgelegt diebereits die Beitrittsverhandlungen aufgenommen haben

In der Wettbewerbspoltik verfuumlgt die Kommission uumlber legislative exekutive und quasi-judikative Befugnisse

Sieht sich dem Vorwurf des Demokratiedefizits ausgesetzt

4 Europaumlischer Gerichtshof Gericht erster Instanz (GEI) (Art 220-245)

Zusammensetzung EuGH 1 Richter je Mst 8 Generalanwaumllte Sie werden von denRegierungen und Mitgliedsstaaten im gegenseitigen Einvernehmen auf sechs Jahren ernanntAlle drei Jahre findet eine teilweise Neubesetzung statt Richter waumlhlen den Praumlsidenten ausihrer Mitte Aufgabe Wahrung des Rechts bei der Auslegung und Anwendung der Vertraumlge

II INSTITUTIONELLE REFORMEN IN DER DISKUSSION

1 Aspekte im Bezug auf die nahezu Konsens unter den Konventsmitgliedern herrscht

Europaumlisches Parlament

Staumlrkung der Rolle des direkt gewaumlhlten EP zur Uumlberwindung des Legitimations- undDemokratiedefizits der EU Die Beteiligung des EP am Gesetzgebungsprozeszlig nach demMitentscheidungsverfahren soll die Regel werden Die Budgethoheit des Parlaments sollverstaumlrkt werden Ein einheitliches Wahlverfahren und ein einheitliches Abgeordnetenstatut solleingefuumlhrt werden Die Mitwirkung des EP bei der Besetzung der anderen Institutionen soll verstaumlrktwerden

Ministerrat

In der Regel soll mit qualifizierter Mehrheit entschieden werden Lediglich einige sensible Bereiche(Aussen- und Sicherheitspolitik) sollen von dieser Regel ausgenommen werden Hier soll moumlglichstmit besonders qualifizierten Mehrheiten beschlossen werden Wenn der Rat als Gesetzgeber(Legislativrat) handelt soll dies oumlffentlich sein

Europaumlische Kommission

Die Kommission soll im legislativen Bereich das Initiativmonopol behalten Die Wahl undEinsetzung der Kommission als Ganzes soll nach Anhoumlrung der einzelnen Mitglieder desKommissionskollegiums durch die Ausschuumlsse des Parlaments durch das Plenum des EP erfolgenDie Abwahl der Kommission ist derzeit nur als Ganzes moumlglich In Zukunft soll derKommssionspraumlsident auch im Falle untragbarer Verwerfungen die Moumlglichkeit haben einemeinzelnen Kommissionsmitglied den Ruumlcktritt nahezulegen 4 Der Kommissionspraumlsident soll mit einerRichlinienkompetenz ausgestattet werden

Europaumlischer Gerichtshof

Die Gerichtsbarkeit des EuGH soll auf die gesamte ZBJI (Europol Eurojust EuropaumlischerStaatsanwalt) ausgedehnt werden Der EuGH soll als Verfassungsgericht fungieren und den Schutzder in der Grundrechtscharta verankerten Grund- und Menschenrechte gewaumlhrleisten Eineverstaumlrkte demokratische Legitimation der Richter soll durch ihre gemeinsame Berufung durchEP und Rat erreicht werden Der Rat koumlnnte hierbei eine Kandidatenliste vorlegen

2 Dissenspunkte

Die Vorstellung der Mitgliedstaaten und der verschiedenen politischen Parteien gehen am staumlrkstenbei der Frage der Gestaltung der Ratspraumlsidentschaft und des Beschlussfassungsverfahrens imMinisterrat der Wahl des Kommissionspraumlsidenten und der Gestaltung der Aussenvertretungauseinander Die wichtigsten Vorschlaumlge die hier diskutiert werden sind der deutsch-franzoumlsischeVorschlag und der Kommissionsvorschlag

4 Die Idee fuumlr diese Regelung geht auf eine Absprache zuruumlck die Prodi vor Amtsantritt mit seinen Amtskollegen getroffen hatDie Kommissare sicherten Prodi zu dass sie auf sein Ersuchen auch einzeln zuruumlcktreten wuumlrden

DEUTSCH - FRANZOumlSISCHER VORSCHLAG5

Ratspraumlsidentschaft und Beschlussfassung im MinisterratDie rotierende Praumlsidentschaft des Europaumlischen Rates soll durch einen dauerhaften Ratsvorsitzersetzt werden Der Ratsvorsitzende wird mit einer qualifizierten Mehrheit fuumlr eine Dauer von 5 bzw25 Jahren mit der Moumlglichkeit der Wiederwahl gewaumlhlt Der Amtsinhaber fuumlhrt sein Amt hauptamtlichaus Der Vorsitzende des Rates bereitet die Sitzungen des Europaumlischen Rats (ER) vor fuumlhrt dessenVorsitz und wacht uumlber die Umsetzung der Beschluumlsse Die Modalitaumlten fuumlr den Vorsitz im Ministerratvariieren je nach betroffenem Gebiet Der Allgemeine Rat wird vom Generalsekretaumlr des Ratesgeleitet Den Vorsitz des Aussenministerrates hat der Europaumlische Aussenminister inne Fuumlr dieRaumlte Wirtschaft und Finanzen die Eurogruppe und den Rat Justiz und Inneres werden fuumlr zweiJahre Vorsitzende gewaumlhlt Der Rest der Ratsformationen wird so geregelt dass er denMitgliedstaaten eine groumlsstmoumlgliche Beteiligung auf der Grundlage einer gleichberechtigten Rotationgewaumlhrleistet

KommissionEine starke Vereinfachung des Komitologieverfahrens soll es der Kommission erleichtern ihreAufgabe die vom EP und Rat erlassenen Gesetze umzusetzen und deren ordungsgemaumlsseUmsetzung zu kontrollieren erleichtern Um die politische Verantwortlichkeit der Kommissiare zugewaumlhrleisten erhalten diese ein Weisungsrecht gegenuumlber den Generaldirektionen DerKommissionpraumlsident hat die Richtlinienkompetenz fuumlr die Arbeit der Kommission

Europaumlisches ParlamentJede Ausweitung der Mehrheitsentscheidungen wird automatisch mit der Mitentscheidung der EPverbunden

AussenvertretungDie Aumlmter des Hohen Vertreters und des Kommissars sollen von derselben Person ausgeuumlbt werdendem Europaumlischen Aussenminister Er verfuumlgt uumlber ein formelles Initiativrecht Der ER ernennt denAussenminister mit Zustimmung des Praumlsidenten der Kommission mit qualifizierter Mehrheit DerAussenminister nimmt mit einem besonderen Status an den Sitzungen der Kommission teil In derRegel wird im Bereich der GASP mit qualifizierter Mehrheit abgestimmt lediglich bei militaumlrischen undsicherheitspolitischen Fragen gilt weiterhin das Prinzip der Einstimmigkeit Wenn ein Mitgliedstaat einnationales Interesse geltend macht und keine andere Loumlsung gefunden werden kann wird die Fragean den Europaumlischen Rat verwiesen der mit qualifizierter Mehrheit entscheidet

KOMMISSIONSVORSCHLAG6Ratspraumlsidentschaft und Beschlussfassung im MinisterratDer Kommissionsentwurf sieht eine Beibehaltung der halbjaumlhrlichen Rotation fuumlr diePraumlsidentschaft des ER und des Rates Allgemeine Angelegenheiten ggf auch fuumlr den AstV vor Beiden anderen Ratsformationen wir der Vorsitz durch ein fuumlr ein Jahr gewaumlhltes Ratsmitglieduumlbernommen Das komplexe Beschlussfassungssystem von Nizza soll durch die doppelte einfacheMehrheit (Mehrheit der Mitgliedsstaaten und der EU Bevoumllkerung) ersetzt werden In sensiblen Faumlllenmuumlsste auf eine verstaumlrkte Mehrheit (23 der Mitgliestaaten und 23 der Bevoumllkerung)zuruumlckgegriffen werden koumlnnen Das Einstimmigkeitsprinzips wird abgeschafft

KommissionAllein die Kommission sollte mit der Durchfuumlhrung der europaumlischen Rechtsvorschriftenbetraut sein Sie muss Ihr Handeln vor den rechtsetzenden Organen Rat und EP rechtfertigen DerVerfassungsvertrag muumlsste ebenfalls sicherstellen dass die Modalitaumlten fuumlr nicht zwingendeInstrumente der Umsetzung wie zB die Offene Koordinierung mit der Gemeinschaftsmethode imEinklang sind

Europaumlisches Parlament

5 Beitrag der dem Konvent am 16 Januar von den Mitgliedern des Konvents Herrn Dominque de Villepin und Herrn JoschkaFischer uebermittlet wurde httpwwwcapuni-muenchendekonventdownloadDeutsch-Franz-Vorschlagpdf6 Fuumlr die Europaumlische Union Frieden Freiheit Solidaritaumlt Rede von Romano Prodi 04 Dezember 2002 httpwwwcapuni-muenchendekonventdownloadKOM-EU_Frieden_Freiheit_Solidpdf

Ein Teil der MEPs soll durch europaumlische Listen gewaumlhlt werden Der ER und das EP habengleichwertige Rechte bei der Ernennung und der Kontrolle der Kommission

AussenvertretungDer Sekretaumlr der Union (SdU) der gleichzeitig Vizepraumlsident der Kommission ist und einenbesonderen Status hat wird vom ER und vom designierten Kommissionspraumlsidenten einvernehmlichernannt Damit ist er sowohl gegenuumlber dem ER als auch gegenuumlber demKommissionspraumlsidenten rechenschaftspflichtig die ihn auch beide seines Amtes enthebenkoumlnnen Als Kommissionsmitglied ist er auszligerdem gegenuumlber dem EP verantwortlich Waumlhrendeines Uumlbergangszeitraums wird der SdU im Bereich der GASP das Initiativrecht der Kommission imRahmen der Leitlinien und Auftraumlge des Rates oder einer Gruppe von Mitgliedstaaten ausuumlben AmEnde der Uumlbergangszeit legt der Rat die Modalitaumlten fest nach denen der SdU autonom dasInitiativrecht der Kommission im Bereich der GASP ausuumlben kann Der SdU vertritt die Union bei derDurchfuumlhrung auszligenpolitischer Aktionen gegenuumlber Dritten und ist fuumlr die Umsetzung dergemeinsamen Beschluumlsse verantwortlich

IV Verfassungsentwuumlrfe

VERFASSUNGSENTWUumlRFEAUS EUROPARECHTLICHER UND VERFASSUNGSRECHTLICHER SICHT

Christine Gerlach und Christian Pernhorst

Uumlberblick uumlber verschiedene Verfassungsentwuumlrfe

1 EU-Organe bzw Europaumlischer Konventsum Entwurf des Praumlsidiums des Europaumlischen Konventes vom 28102002sum Entwurf des Kommissionspraumlsidenten Romani Prodi vom 04122002sum Bericht des Europaumlischen Parlamentes (Alain Lamassoure) vom 240420022 Fraktionen und Parteiensum Entwurf der EVP-Gruppe im Europaumlischen Konvent vom 10112002sum Entwurf der SPE-Gruppe im Europaumlischen Konvent vom 03102002sum Berliner Entwurf der SPD-Bundestagsabgeordneten Gloser und Roth vom 20112002sum Entwurf einiger junger bdquoGruumlnerldquo von September 20023 Einzelpersonen (nicht abschlieszligende Auswahl)sum Entwurf von Prof Dr Juumlrgen Schwarze vom 12112002sum Entwurf der Konventsmitglieder Alan Dashwood Michael Dougan Christophe Hillion Angus

Johnston und Eleanor Spaventa vom 28102002sum Entwurf von Jo Leinen (MdEP) vom 23102002sum Entwurf von Robert Badinter vom 26092002sum Entwurf von Dr Wolfgang Schaumluble und Wilfried Martens vom 24092002sum Entwurf des Earl of Stockton vom 24092002sum Entwurf von Prof Dr Rupert Scholz von August 2002

(insgesamt nicht abschlieszligende Auswahl siehe die umfassenden Nachweise bei httpwwwcapuni-muenchendekonvententwuerfehtm)

Einzelheiten

1 Praumlsidium des Europaumlischen Konventes (bdquoGiscard-Entwurfldquo) vom 28102002sum Dreiteilung des bdquoVertrages uumlber eine Verfassung fuumlr Europaldquo in 1 Struktur der Verfassung und 2

Politikbereiche und die Durchfuumlhrung der Maszlignahmen der Union und 3 AllgemeineSchluszligbestimmungen Der zweite Teil soll die Rechtsgrundlagen enthalten

sum Frage der Namensgebung fuumlr die Union wird aufgeworfen (1Teil Titel I Art 1)sum Die Unionsbuumlrgerschaft soll betont werden Wie die GR-Charta in den Vertrag eingefuumlgt werden

soll ist offen gelassensum Abloumlsung der turnusmaumlszligigen Ratspraumlsidentschaft durch einen Praumlsidenten des Europaumlischen

Rates der fuumlr bestimmte Zeit gewaumlhlt werden soll (1 Teil Titel IV Art 15a)sum Schaffung des bdquoKongress der Voumllker Europasldquo (1 Teil Titel IV Art 19)sum Haushalt der Union soll vollstaumlndig aus Eigenmitteln der Union finanziert werden (1 Teil Titel VII

Art 38)sum Moumlglichkeit des Austritts wird festgesetzt (1 Teil Titel X Art 46)

2 bdquoProdi-Entwurfldquo vom 4122002

sum Dreiteilung der bdquoVerfassung fuumlr die Europaumlische Unionldquo in 1 Prinzipien 2 Grundrechte und 3Politikbereiche Der erste Teil Prinzipien enthaumllt neben den institutionellen Prinzipien auch diewesentlichen Politikziele fuumlr jeden einzelnen Politikbereich

sum Generelle Vergemeinschaftung aller Politikbereiche also auch der GASP und der PJZS

sum Einstimmigkeitserfordernis wird in allen Faumlllen selbst fuumlr Verfassungsaumlnderungen aufgegebenAusnahme ist die Aufnahme neuer Mitglieder

sum Die innenpolitischen Bereiche der Union werden eingeteilt in bdquoprincipal policiesldquo bdquoflanking policiesldquound bdquocomplementary actionsldquo je nach Art der Handlungsinitiative (HarmonisierungKoordinierung) die von der Union erwartet wird

sum Auszligenpolitik Gewaumlhrleistung einer kohaumlrenten Auszligenpolitik durch die Einrichtung des Amteseines bdquoSekretaumlrs der Unionldquo und durch die Niederlegung der generellen auszligenpolitischen Ziele im1 Teil der Verfassung

3 Bericht des Europaumlischen Parlamentes uumlber die Abgrenzung der Zustaumlndigkeiten der EU undder Mitgliedstaaten vom 24042002

Bericht des Ausschusses fuumlr konstitutionelle Fragen des EP (Berichterstatter Alain Lamassoure)

sum Behandelt vor allem das Thema der Kompetenzaufteilung kein breit angelegterVerfassungsentwurf

sum Vergemeinschaftung des zweiten und dritten Pfeilers um das Gleichgewicht von wirtschaftlicherund politischer Integration der Union herzustellen

sum Drei Arten von Zustaumlndigkeiten 1 die grundsaumltzliche Zustaumlndigkeit der Mitgliedstaaten 2 die derUnion uumlbertragene eigene Zustaumlndigkeit und 3 die geteilte Zustaumlndigkeit

sum Evolutivklausel in Anlehnung an Art 308 EG dessen Anwendung jedoch auch in die umgekehrteRichtung Ruumlckuumlbertragung von der Union auf die Mitgliedstaaten funktionieren soll

4 Entwurf der Europaumlischen Volkspartei vom 10112002Ergebnis der Studientage der EVP-Gruppe im Europaumlischen Konvent in Frascati vom 8 bis 10November 2002 Basiert auf dem Estoril-Entwurf vom 18102002 der wiederum auf dem Brok-Diskussionspapier vom 12092002 und dem EVP-Diskussionsentwurf zur bdquoVerfassung derEuropaumlischen Unionldquo vom 29082002 aufbaut Fuumlhrt den bdquoEstoril-Entwurfldquo mit dem bdquoGiscard-EntwurfldquozusammenZur FormAngepaszligt an die vom Konventspraumlsidium in seinem Vorentwurf vorgenommene Zwei- bzw Dreiteilungdes Verfassungsvertrages (Teil I Verfassungsstruktur Teil II Unionspolitiken Teil IIISchluszligbestimmungen)Bezeichnung als Verfassung und nicht als VerfassungsvertragAuffallend ist die komplette Uumlbernahme der Grundrechtecharta in die Verfassung ganz zu BeginnAnsonsten in der Form stark dem bdquoGiscard-Entwurfldquo angeglichen aber insgesamt ausfuumlhrlicherZum Inhalt1 Teil Struktur der VerfassungReligioumlser Bezug in der Praumlambel (bdquoreligious heritageldquo)Grundrechte in Art 1 ndash 55Rechtspersoumlnlichkeit (Art 56 II)Union gegruumlndet auf den Buumlrgern der Union und auf den Mitgliedstaaten (Art 56 I)Vorschriften uumlber die Flagge Hymne und den Feiertag (Art 61)Prinzip der begrenzten Einzelermaumlchtigung (Art 64 I)Zustaumlndigkeiten der Union ausschlieszligliche (= eigene) Zustaumlndigkeit geteilte Zustaumlndigkeit undergaumlnzende Zustaumlndigkeit der Union (Art 65)Kompetenzkataloge in Art 66 ndash 68Fruumlhwarnsystem im europaumlischen Gesetzgebungsverfahren bzgl der Einhaltung des Subsidiaritaumlts-und des Verhaumlltnismaumlszligigkeitsprinzips (Art 69 III)Flexibilitaumltsklausel in Art 71 (Ersatz fuumlr Art 308 EG) allerdings weiterhin mit dem Erfordernis derEinstimmigkeit im Rat jedoch nur der Mehrheit im EPUnterscheidung zwischen Legislativrat mit rotierender Praumlsidentschaft (Art 76 I) und Exekutivratdessen Vorsitz ein nationaler Minister der Kommissionspraumlsident oder das zustaumlndige Mitglied derKommission innehat (Art 76 II)Initiativmonopol im Gesetzgebungsverfahren weiterhin bei der Kommission (Art 77 II)Der Rat schlaumlgt dem EP einen Kandidaten fuumlr das Amt des Kommissionspraumlsidenten mit qualifizierterMehrheit im Lichte des Ergebnisses der EP-Wahlen vor EP waumlhlt mit absoluter MehrheitKommissionspraumlsident schlaumlgt die Kommissare vor die vom Rat mit qualifizierter Mehrheit bestaumltigtund vom EP gewaumlhlt werden muumlssen (Art 78 III)

Der Kommissionspraumlsident ernennt zwei Vizepraumlsidenten einem uumlbertraumlgt er mit Zustimmung desRates die Auszligenvertretung der Union (bdquoCommissioner for Foreign Relationsldquo) (Art 79 IV)Instrumente der Union 1 Unionsgesetze und -rahmengesetze erlassen durch die Legislative derUnion 2 Verordnungen erlassen durch die Exekutive der Union 3 Entscheidungen 4Empfehlungen und 5 Stellungnahmen Gesetze und Verordnungen sind allgemein anwendbar inihrer Gesamtheit bindend und in allen Mitgliedstaaten unmittelbar anwendbar Rahmengesetzehingegen entsprechen den Richtlinien (Art 91)Gesetze und Rahmengesetze werden zusammen vom EP und vom Rat entsprechend demMitentscheidungsverfahren (Art 96) erlassen Die Kommission kann Verordnungen erlassen wennund soweit entweder die Verfassung oder ein Unionsgesetz sie dazu ermaumlchtigt allerdings sind InhaltZweck und Ausmaszlig der Ermaumlchtigung zu beachten (vgl Art 80 I GG) (Art 94)Das Mitentscheidungsverfahren beinhaltet ein Vermittlungsverfahren Alle Unionsgesetze und -rahmengesetze sind ZustimmungsgesetzeFinanzierung der Union ausschlieszliglich durch Eigenmittel (Art 109 I)Die Kommission repraumlsentiert die Union nach auszligen (Art 112) Abschluszlig von internationalenVertraumlgen und Abkommen durch den Rat und das EP (Art 113) Ausdruumlckliche Kompetenz zumBeitritt zur Europaumlischen Menschenrechtskonvention (Art 113 II)bdquoEuropaumlische Partnerschaftldquo mit den EU-Nachbarstaaten vergleichbar mit dem EuropaumlischenWirtschaftsraum inklusive einer politischen Komponente (Art 116)2 Teil Die Politikbereiche und die Durchfuumlhrung der Maszlignahmen der UnionZwei moumlgliche Optionen fuumlr den 2 Teil des Verfassungsvertrages bzw der VerfassungOption 1 folgt der Idee im bdquoGiscard-Entwurfldquo wonach erst im 2 Teil fuumlr jeden einzelnen Politikbereichdie Art der Zustaumlndigkeit die anwendbaren Rechtsakte und Verfahren aufgefuumlhrt werden Nachteil seijedoch daszlig die Bedeutung des 1 Teils nachhaltig reduziert wuumlrde und zudem der 2 Teil aufgrundseines Umfangs von ca 414 Vorschriften fuumlr den Leser kaum noch lesbar waumlreDeshalb favorisiert der EVP-Entwurf die Option 2 wonach der 1 Teil in abschlieszligender Form dieZustaumlndigkeiten Rechtsakte und Verfahren der Union definiert und im 2 Teil nur noch dieVorschriften Aufnahme faumlnden die nicht in den 1 Teil passen Beispielsweise die Grundfreiheiten dieWettbewerbsregeln EMU-Vorschriften oder zusaumltzliche Vorschriften uumlber das Verfahren derInstitutionen der UnionGemaumlszlig der Option 2 schlaumlgt der Entwurf die folgenden Titel fuumlr den 2 Teil vorTitel I Gemeinsamer Markt Titel II EMU Titel III Innere Sicherheit Titel IV GASP TitelV Verteidigung Titel VI Euratom Titel VII Das Verfahren der Institutionen der Union

5 Beitrag der SPE- Gruppe im Europaumlischen Konvent

sum Kein Verfassungsentwurf sondern nur Vorschlaumlge fuumlr eine neue europaumlische Verfassung miteiner starken sozialen Dimension

sum Die verschiedenen Saumlulen sollen in einen einzigen Text gegossen werden (s Giscard-Entwurf)- Neuer Status fuumlr Nachbarstaaten (s Giscard)- Sicherheits- und Verteidigungspolitik sollte und Kontrolle des EP stehen- EuGH soll bei Kompetenzuumlberschreitung der EU entscheidensum Schaffung eines Rates fuumlr legislative Angelegenheiten (welcher oumlffentlich tagen sollte)- Praumlsident der Kommission muszlig gestaumlrkt werden mehr demokratische Legitimitaumlt und politische

Verantwortung- Absolute Transparenz und bdquogood administrationldquo soll von der Verfassung garantiert werdensum Nationale Parlamente sollen gestaumlrkt werden engere Kooperation mit dem EP ohne Schaffung

einer neuen Institution

6 Berliner Entwurf

sum Die bdquoVerfassung fuumlr die Europaumlische Unionldquo orientiert sich an bereits bestehendem Recht in deneuropaumlischen Vertraumlgen und an der Rechtsprechung des EuGH

sum Vollbeschaumlftigung und nachhaltiges Wachstum werden als Ziele der Union eingefuumlgtsozialdemokratische Werte verankert

sum Die GR-Charta wird nicht mit aufgenommen nur Verweissum Absage an einen Praumlsidenten des Europaumlischen Rates stattdessen Staumlrkung der Kommission

die das Initiativmonopol behaumllt und deren Praumlsident vom EP gewaumlhlt wirdsum Verankerung des Konventsverfahrens zur Aumlnderung der Verfassung

7 Young Greens

sum GR-Charta ist in Verfassung integriert und den Prinzipien der Union vorangestelltsum Europaumlisches Referendum wird in die Verfassung aufgenommensum EP besitzt zusammen mit der Kommission das Initiativrechtsum EP besteht aus einer Buumlrgerkammer und einer Staatenkammer wobei die Buumlrgerkammer vom

Volk gewaumlhlt wird und die Staatenkammer sich aus den Regierungen der Mitgliedstaatenzusammensetzt in der jeder Staat nur eine Stimme hat

sum Ein bdquoRat fuumlr nachhaltige Entwicklung wird geschaffen

8 Schwarze ndash Entwurf

sum Modell einer Zweiteilung der Vertraumlge erster Teil bildet den eigentlichen Verfassungsvertrag wirddurch einen zweiten Vertrag uumlber Unionspolitiken ergaumlnzt (hier einfachere Modalitaumlten zurAumlnderung vorgesehen als bei einer Aumlnderung des ersten Teils)

sum Entwurf konzentriert sich auf die 4 Punkte von Laeken (1bessere Kompetenzabgrenzung 2Verbesserung des GR-Schutzes 3 Vereinfachung der Vertraumlge 4 Reform der Institutionen)

sum Der Europaumlische Rat bekommt Organstellung die Zusammensetzung wird um den Praumlsidentendes EP erweitert der Vorsitz im Europaumlischen Rat ist an den Vorsitz im Rat gekoppelt

sum Der Vorsitz im Rat soll durch eine auf 24 Monate angelegte gemeinsame Praumlsidentschaft von 3Mitgliedstaaten wahrgenommen werden

sum Fruumlhwarnsystem durch Einrichtung eines Kompetenzausschusses der sich aus nationalen undEuropaparlamentariern zusammensetzt

sum Klagerecht der nationalen Parlamente sowie des AdRsum Ruumlckuumlbertragung von Regelungszustaumlndigkeiten auf die Mitgliedsstaaten moumlglichsum Das gesamte Unionsrecht abgesehen von der Ausnahmeregelung der GASP unterliegt der

richterlichen Kontrolle durch die Unionsgerichtesum Nichtigkeitsklage erfaumlhrt inhaltliche Aumlnderung- Abschaffung des Systems der 4 Klagegruumlnde zugunsten einer Generalklausel- Aufhebung der Beschraumlnkungen in Bezug auf die passivlegitimation bei Klagen Privater- Kommissionsverordnungen werden zum zulaumlssigen Gegenstand einer Individualklage- GR-Beschwerde moumlglichsum Auf Unionssteuer wird verzichtet stattdessen Finanzierung nach Anteilen am BSPsum Bei der GASP werden die sog Petersberg-Aufgaben die Einsaumltze zur Bekaumlmpfung des

internationalen Terrorismus hinzugefuumlgtsum Personelle Verschmelzung der Aumlmter des Hohen Vertreters fuumlr GASP und des Auszligenkommissars

9 Entwurf von Jo Leinen

- GR-Charta wird das erste Kapitel der Verfassung- EU besitzt Rechtspersoumlnlichkeit Austritt aus Union moumlglich- Arbeitssprache neben Englisch und Franzoumlsisch auch Deutsch- Gesetzgebung der EU erfolgt in 2 Kammern durch das Europaumlische Parlament (Buumlrgerkammer)

und durch den Europaumlischen Senat (Staatenkammer) der aus einer Umgestaltung desMinisterrats hervorgeht

- Kommission stellt die Exekutive der Union dar der Praumlsident wird vom EP gewaumlhlt- Europaumlischer Auszligenminister soll Vize-Praumlsident der Kommission sein- Ein Praumlsident des Europaumlischen Rates ist nicht vorgesehen wird auch kein Organ der EU- Erhebung finanzieller Eigenmittel- Referendum wird eingefuumlhrt direkte Demokratie- Koordinierung von Politiken sowie die verstaumlrkte Zusammenarbeit in den Vertrag mit

aufgenommen- AdR bekommt Klagerecht vor dem EuGH

10 Beitrag von Wolfgang Schaumluble und Wilfried Martens vom 24092002Entwurf traumlgt den Titel bdquoEine Verfassung fuumlr ein starkes Europaldquo zuletzt aktualisiert am 24092002Flieszligtext mit durchnummerierten Paragraphen Von der Form nicht vergleichbar mit den meisten

anderen Verfassungsentwuumlrfen die bereits vollstaumlndig vorformulierte Artikel enthalten wohingegendieser Entwurf lediglich einige wenige bedeutsame Themen ansprichtZwar spricht der Entwurf von bdquoVerfassungldquo jedoch sind in den Text Aumlnderungsvorschlaumlgeeinschlaumlgiger konservativer Parteien eingearbeitet die gerade an dieser Stelle den Gebrauch desBegriffes bdquoVerfassungsvertragldquo fordern (z B die CSU)Die in dem Entwurf behandelten Themen sind die Kompetenzverteilung zwischen der EU und denMitgliedstaaten die Integretion der Grundrechtecharta in die Verfassung und die Reform derInstitutionenZum InhaltBekenntnis zum bdquogeistig-religioumlsen und sittlichen ErbeldquoEine Perspektive fuumlr die aumluszligeren Grenzen Europas ist zu schaffen da ansonsten die Gefahr bestehedie Integrationskraft der Union zu uumlberfordern Die Grenzen sollen bdquoklar aber offenldquo gezogen werdend h zu Staaten die derzeit der Union als Vollmitglieder nicht beitreten koumlnnen soll eine bdquoEuropaumlischePartnerschaftldquo entwickelt werden Diese soll sich am Modell des EWR orientieren allerdings unterEinbeziehung einer politischen KomponenteBetonung der Unantastbarkeit der internen europaumlischen GrenzenEinheitliche Rechtspersoumlnlichkeit der UnionDie Union ist eine einmalige () Konstruktion bdquoohne historische oder legale Vorbilderldquo die auf derdoppelten Legitimation der Buumlrger und der Staaten aufbautDrei Arten der Kompetenz die prinzipiell von den Mitgliedstaaten ausgeuumlbten Kompetenzen dieeigenen Kompetenzen der Union und die geteilten Kompetenzen Prinzip der begrenztenEinzelermaumlchtigung gilt weiterEntweder zu den eigenen aber zumindest zu den geteilten Kompetenzen der Union sollen sowohl derAufbau und die Durchfuumlhrung einer gemeinsamen Auszligen- und Sicherheitspolitik als auch dieRechtsgrundlagen fuumlr das gemeinsame Gebiet der Freiheit und Sicherheit hinzugefuumlgt werdenGeteilte Kompetenzen decken drei verschiedene Gebiete ab dasjenige in dem die Union diegrundlegenden Regeln festlegt dasjenige in dem sie lediglich in einer komplementaumlren oderzusaumltzlichen Art interveniert und dasjenige in dem sie nationale Politiken koordiniertEine Weiterentwicklungsklausel ist vorzusehen die nur in Ausnahmefaumlllen die einstimmigeEntscheidung fordert und grundsaumltzlich die Beteiligung des EP festlegtInnerhalb des EuGH soll eine spezielle Verfassungs- und Grundrechtekammer geschaffen werdenDie Grundrechtecharta soll integraler Bestandteil der Europaumlischen Verfassung werdenDie Union soll der Europaumlischen Menschenrechtskonvention beitretenDie Schaffung einer zusaumltzlichen Institution fuumlr eine spezielle Rolle der nationalen Parlamenteinnerhalb des Institutionsgefuumlges der EU wird abgelehnt obwohl die Autoren eine bedeutendere Rolleder nationalen Parlamente befuumlrwortenbdquoDie EU ist weder eine Foumlderation im klassischen Sinne noch ein StaatldquoDas EP fungiert zusammen mit dem Rat als gleichberechtigter Gesetzgeber der EUDie Haushaltskompetenz soll zwischen EP und Rat geteilt werdenDer Europaumlische Rat ist eine zentrale Institution der EU und praumlgt ihre politische RichtungDer gegenwaumlrtige Rat fuumlr Allgemeine Angelegenheiten soll in zwei getrennte Einheiten aufgeteiltwerden einen gestaumlrkten Rat fuumlr Allgemeine Angelegenheiten der die Kohaumlrenz der Entscheidungensicherstellt waumlhrend ein spezieller Rat fuumlr Auswaumlrtige Beziehungen sich rein auf Fragen im Bereichder GASP konzentriertDie Mitgliedstaaten bleiben bei der Besetzung des Ratsvorsitzes gleichberechtigtDie Kommission behaumllt ihr InitiativmonopolDer Europaumlische Rat schlaumlgt dem EP unter Beruumlcksichtigung der Ergebnisse der Europawahl und mitqualifizierter Mehrheit einen Kandidaten fuumlr das Amt des Kommissionspraumlsidenten vor den das EPentweder ablehnt oder annimmt Der Kommissionspraumlsident waumlhlt dann seine Kommissare aus dieKommission wird in toto vom EP gewaumlhlt und vom Rat mit Mehrheit bestaumltigt

11 Beitrag des Earl of Stockton vom 24092002Der Earl of Stockton ist stellvertretendes Mitglied des Europaumlischen Konventes der im Namen einerGruppe britischer Konservativer die in ihrer Mehrheit ehemalige oder jetzige Mitglieder des bdquoHouse ofCommonsldquo des bdquoHouse of Lordsldquo und des EP sind diesen Beitrag zur oumlffentlichen Debatte uumlber dieZukunft Europas eingereicht hatTitel bdquoDie Zukunft der EU Ein positiver konservativer Ansatzldquo1 Zur FormKein vollstaumlndiger Verfassungsentwurf sondern Vorschlaumlge und Gedanken zu den aus ihrer Sichtwichtigen Streitpunkten

Positiver Ansatz D h die EU wird nicht verteufelt auch wird nicht ausschlieszliglich dieRuumlckuumlbertragung von Kompetenzen auf die nationale Ebene gefordert sondern der Entwurf erkenntausdruumlcklich die Bedeutung der EU in ganz bestimmten Bereichen an und fordert konsequenterweisedort auch die Staumlrkung der EU-Kompetenzen wie auch die Effektivierung der Verfahrensablaumlufe2 Zum InhaltZunaumlchst Klarstellung daszlig auch in Zukunft die Mitgliedstaaten die bestimmenden Komponenten derEU bleiben sollen weshalb die Umwandlung der EU in einen voll funktionierenden Bundesstaatabgelehnt wirdKompetenzverteilung Auflistung der eigenen Kompetenzen der EU der eigenen Kompetenzen derMitgliedstaaten und der geteilten Kompetenzen wird abgelehnt stattdessen lediglich Klarstellung imVerfassungsvertrag daszlig die EU nur dort eigene oder geteilte Zustaumlndigkeit besitzt wo ihr der Vertragdies einraumlumtDie gemeinschaftlichen Vertraumlge sollen vereinfacht und in zwei Teile geteilt werden 1 Teil =Vertragsverpflichtungen der EU (wichtige Vorschriften) 2 Teil = Vertragsregeln fuumlr die EU (wenigerwichtige und detailliertere Vorschriften) Auch die Vorschriften des 2 Teils sollen nur imKonsensverfahren geaumlndert werden koumlnnenDer Rat bleibt die bestimmende Institution der EU lediglich mehr Offenheit und TransparenzAufwertung der Rolle der nationalen Parlamente indem ein bdquoAusschuszlig der nationalen Parlamenteldquoeingerichtet wird der sich vor allem mit dem Rat ins Benehmen setzen wuumlrde Bevor der Rat Rechtsetzt wuumlrde dieser Ausschuszlig seine Ansicht zu den Gesetzesvorschlaumlgen aumluszligern Also wird diebdquoStaatenkammerldquo nicht allein vom Rat gebildet sondern von den nationalen Parlamentenrepraumlsentiert im o g Ausschuszlig an der Seite des Rates Allerdings soll sich der Ausschuszlig aufSubsidiaritaumltsfragen und auf besonders wichtige Gesetzgebung konzentrierenEmpfehlung des Konventes daszlig die Mitgliedstaaten vor einer Entscheidung im EU-Gesetzgebungsverfahren stets das jeweilige nationale Parlament anhoumlren muumlssenPraumlsident der EU sollte vom Europaumlischen Rat fuumlr mehrere Jahre ernannt werden wobei auch das EPzu beteiligen istPraumlsidentschaft besteht aus dem Praumlsidenten und einer rotierenden Troika die ein Jahr im Amt bleibtDie Troika setzt sich immer aus einem Vertreter eines groumlszligeren Mitgliedstaates und aus zweiVertretern kleinerer Mitgliedstaaten zusammen Die Praumlsidentschaft vertritt den Rat der eine von derKommission zu unterscheidende Aufgabe hatDie Kommission sollte der Motor der EU bleiben deshalb Notwendigkeit einer starken Kommissionjedoch ohne erweiterte Kompetenzen in bezug auf den status quo Innerhalb ihrer Kompetenzen aberschon Staumlrkung ihrer Rolle bspw bei der SubventionskontrolleReduzierung der Abteilungen innerhalb der Kommission Jeder Mitgliedstaat behaumllt einen Kommissarallerdings gibt es sog bdquoVollkommissareldquo und bdquoJuniorkommissareldquo Jeder bdquoVollkommissarldquo erhaumllt eineAbteilung mit einem bdquoJuniorkommissarldquo an seiner Seite (Anpassung an das System in der nationalenMinisterialverwaltung) Die groumlszligeren Mitgliedstaaten haumltten immer einen bdquoVollkommissarldquo wohingegendie kleineren Mitgliedstaaten zwischen einem bdquoVoll-ldquo und einem bdquoJuniorkommissarldquo hin- und herwechseln wuumlrden Ziel effektive und schlanke Kommission und gleichzeitig Wahrung einesKommissars auch fuumlr die kleineren MitgliedstaatenIn Sachen EP Ausweitung des Mitentscheidungsverfahrens Viel wichtiger ist jedoch daszlig das EP anAutoritaumlt und Legitimitaumlt gewinnt was sich erst im Laufe der Zeit entwickeln muszlig Hinweis auf diefehlende Kohaumlrenz und Konsistenz in den Entscheidungen des EP weil es keine klarenMehrheitsfraktionen im EP gibt Recht der vorzeitigen Aufloumlsung des EP durch die gemeinsamhandelnden Organe der Kommission und des RatesWichtig ist die bessere Durchsetzung der EuGH-Entscheidungen Deshalb soll der EuGH das Rechterhalten einem verurteilten Mitgliedstaat bzw Individuum im Falle der Nichtbefolgung des Urteils dieStimmrechte und oder den Zugang zu EU-Programmen zeitweise zu entziehen

12 Entwurf von Rupert ScholzAbgedruckt als Sonderheft 2002 der Zeitschrift fuumlr Gesetzgebung ZGGrundlage des EVP-Diskussionsentwurfs zur bdquoVerfassung der Europaumlischen Unionldquo vom 290820021 Zur FormSystematische Zusammenfuumlhrung von EUV und EGV in einem neuen bdquoVertrag uumlber die EuropaumlischeUnionldquoKeine Zweiteilung in einen wichtigen und einen weniger wichtigen dafuumlr detaillierteren TeilScholz plaumldiert fuumlr Benennung als bdquoVerfassungsvertragldquo2 Zum InhaltGrundsouveraumlnitaumlt bleibt bei den Mitgliedstaaten d h auch in Zukunft keine Kompetenz-Kompetenzfuumlr die EU

Art 308 EG abschaffen dafuumlr Annexkompetenz einfuumlhren d h EU-Kompetenz fuumlr notwendigeergaumlnzende Vorschriften beim Taumltigwerden im eigenen Zustaumlndigkeitsbereich der EU (Art 64 I)Ziele und Kompetenzen eindeutig unterscheiden Aus Zielen duumlrfen keine Befugnisse abgeleitetwerden (so aber beim jetzigen Art 308 EG)Kompetenzaufteilung Ausschlieszligliche und geteilte Zustaumlndigkeiten der EU (Vollgesetzgebung)zusaumltzlich Rahmenzustaumlndigkeit (Rahmengesetzgebung)Subsidiaritaumltsprinzip muszlig verfahrensrechtlich durch eine Subsidiaritaumltskammer beim EuGHabgesichert werden Keine ex-ante-Kontrolle durch die nationalen Parlamente wegenNichtpraktikabilitaumlt innerhalb von sechs Wochen eine Uumlberpruumlfung von Gesetzesinitiativen aufEinhaltung des Subsidiaritaumltsprinzips durchzufuumlhrenDas EP erhaumllt volle Legislativgewalt zwei Kammern Voumllkerkammer und Staatenkammer die letztejedoch mit festen MitgliedernDie Kommission fungiert als Regierung die dem EP gegenuumlber voll verantwortlich istInitiativrecht auch fuumlr das EP (Voumllker- und Staatenkammer)Starker Praumlsident der Kommission aber Absage an einen vom Europaumlischen Rat gewaumlhltenPraumlsidenten

V Ausblick Beitritt und Erweiterung

DIE BEITRITTSKANDIDATEN IM KONVENT

Aureacutelien Raccah

Auszug aus der Erklaumlrung von LaekenbdquoDie Bewerberlaumlnder werden in vollem Umfang an den Beratungen des Konvents beteiligt Sie werdenin gleicher Weise wie die derzeitigen Mitgliedstaaten vertreten sein (ein Vertreter der Regierung undzwei Mitglieder des nationalen Parlaments) und an den Beratungen teilnehmen ohne freilich einenKonsens der sich zwischen den Mitgliedstaaten abzeichnet verhindern zu koumlnnenldquo

I Souveraumlnitaumlt und Identitaumlt der Beitrittskandidaten in der Zukunft EuropasA Gewaltenteilung

1) Horizontale Gewaltenteilung Aufsicht uumlber die europaumlische Institutionen- Beitraumlge von Majaz Nahigal (Premierminister von Slowenien) Michael

Attalides (Vertreter von Zypern) Hildegard Corola Puwak (Vertreterin derRegierung von Rumaumlnien) Jan Kohout (Vertreter der Regierung derTschechischen Republik) Josef Zieleniec (Vertreter des tschechischenParlaments)

2) Vertikale Gewaltenteilung Prinzip der Subsidiaritaumlt- Beitraumlge von Nahtigal gemeinsamer Beitrag von 16 Mitgliedern

Andriukaitis (Vertreter des Parlaments von Litauen) Attalide- Inhalt Neue Kompetenzen bessere Koordinierung Partnerschaft des

EuGH mit den nationalen Verfassungsgerichtsoumlfen FruumlhwarnsystemEinbeziehung der Regionen mit GesetzgebungsbefugnissenVerteilung der Kompetenzen Kompetenzkatalog mit ausschliesslichenkonkurrierenden und Ergaumlnzungskompetenzen

B Staumlrkung des Gewichts der nationalen Parlamente1) Rolle und Gewicht der nationalen Parlamente

- Beitraumlge von Nahtgal Andriukaitis und Kutraite-Giedraitene PeeterKreitzberg unt Tunne Kelam (Vertreter des Parlaments von Estland)

- Inhalt Vertretung der kleinen Staaten Koordinierung mit dem europaumlischenParlament Kontrolle der Regierung Kooperation zwischen den nationalenParlamenten

2) Schaffung einer zweten Kammer- Nach den Vorbild des franzoumlsischen Senates Andriukaitis Atalides- Neue Kammer mit einer gleichen Vertretung aller Staaten 6 Sitzungen pro

Jahr Teilnahme der nationalen Parlamentarier Kontrolle der Anwendungdes Subsidiartaumltsprinzips

II Rolle der Beitrittskandidaten in der Zukunft Europas - ThemenPrinzip der DemokratieVereinfachung der Vertraumlge

- Beitraumlge von Andriukaitis Attalides Danuta Huumlbner und Janusz Trzcinski(Vertreter der polnischen Regierung) Birzniece (Vertreterin des Parlamentsvon Lettland)

- Inhalt Zugang und Verstaumlndlichkeit Verschmelzung der bestehendenVertraumlge

Beteiligung der Buumlrger- Beitraumlge von Nahtigal Andriukaitis Attalides Huumlbner- Inhalt Beachtung der Demokratie Gleichheit der Sprachen

Menschenrechte kulturelle soziale und wirtschaftliche Vielfalt GR-ChartaKooperation im Bereich der 2 und 3 SaumluleGASP Debatten uumlber den Hohen Vertreter fuumlr die GASP

- Beitraumlge von Nahtigal Andriukaitis Attalides Puwak

- Inhalt EU als Voumllkerrechtssubjekt Kooperation Erweiterung dergemeinsamen Bereiche graduelle bdquoVergemeinschaftungldquo Erfordernis derSolidaritaumlt Verschmelzung des Hohen Vertreters fuumlr die GASP und desKommissars fuumlr Auswaumlrtige Angelegenheiten

Bereich der polizeilichen und justiziellen Zusammenarbeit in Strafsachen- Beitraumlge von Puwak Nahtigal- Inhalt Innere Sicherheit bessere Kooperation

Zum Weiterlesen

Figaro vom 240103 polnischer Aussenminister Wlodzinierz Cinoszewic gt Gott und christliche WerteLe Monde vom 30103 J-L Dehaene gt bdquokeine Oktroyierung der BedingungenldquoLe Monde vom 290203 bdquo Die kleinen Beitrittskandidaten misstrauen einem Europa der Grossenldquo

Teilnehmer am Kolloquium mit Beitraumlgen

Jan Ceyssens

Greacutegoire Armand

Ceacutelegravene Maquart

Falko Maxim

Winnie Locke

Manuela Hander

Conrad Seiferth

Doris Schmitz-Meiners

Nicolas Poullain

Christine Gerlach

Christian Pernhorst

Aureacutelien Raccah

Inhalt

Einleitung

I Die Europaumlische Verfassung aus Sicht derVerfassungstheorie

Europaumlische Verfassung Positionen und Begriffe (Bibliographie)

II Strukturen des Konventes

1 Wer hat die Macht Arbeitsorganisation und Strukturen im

Konvent

2 bdquoDer Praumlsidentldquo Daten und Fakten zu Valery Giscard drsquoEstaing

3 Die deutschen Akteure im Konvent

4 Die politischen Familien im Konvent sbquoLinkelsquo gegen sbquorechtelsquo

Europaverfassung

III Inhaltliche Aspekte der Konventsarbeiten Februar 2002 bisJanuar 2003

1 Die Arbeitsgruppen I - VI

2 Die Arbeitsgruppen VII - X

3 Die Institutionen

IV Verfassungsentwuumlrfe

V Ausblick Beitritt und Erweiterung

Die Beitrittskandidaten im Konvent

I Die Europaumlische Verfassung aus Sicht derVerfassungstheorie

EUROPAumlISCHE VERFASSUNG

POSITIONEN UND BEGRIFFE

Auswahlbibliographie

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Allott Philip The Crisis of European Constitutionalism CMLRev 34 (1997) S 439

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Badura Peter Bewahrung und Veraumlnderung demokratischer und rechtsstaatlicher Ver-fassungsstruktur in den internationalen Gemeinschaften VVDStRL 23 (1966) S 34 (95)

Boumlckenfoumlrde Ernst-Wolfgang Staat Nation Europa 1999

Chaltiel Florence La souveraineteacute de lrsquoEtat et lrsquoUnion europeacuteenne lrsquoexemple franccedilais 2000

Craig Paul Constitutions Constitutionalism and the European Union ELJ 7 (2001) S 125

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Di Fabio Udo Mehrebenendemokratie in Europa Auf dem Weg in die komplementaumlre OrdnungVo rtrag an d er Hu mb old t-U niver sitaumlt zu Be rlin am 15 N ove mb er 200 1 lthttpwwwwhi-berlindedifabiohtmgt

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Grimm Dieter Europaumlischer Gerichtshof und nationale Arbeitsgerichte aus verfassungsrechtlicherSicht RdA 1996 S 66

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Haumlberle Peter Verfassungslehre als Kulturwissenschaft 2 Aufl 1998 S 620

Habermas Juumlrgen Die postnationale Konstellation Politische Essays 1998 S 91 ff

Habermas Remarks on Dieter Grimms Does Europe Need a Constitution 1 ELJ 303 (1995)

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Hirsch Guumlnter EG Kein Staat aber eine Verfassung NJW 2000 46

Hofmann Hasso Von der Staatssoziologie zu einer Soziologie der Verfassung JZ 1999 1065(1074)

Isensee Josef Integrationsziel Europastaat FS Everling 1995 S 567

Isensee Josef Staat und Verfassung HStR I 1987 sect13

Jachtenfuchs MarkusKohler-Koch Beate (Hrsg) Europaumlische Integration 1996 S 11 f

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Kirchhof Paul Der deutsche Staat im Prozeszlig der europaumlischen Integration HStR VII 1992 sect 183Rdnr 69

Kirchhof Paul Groszlige Entwuumlrfe und kleine Schritte Die Forderung nach Vereinigten Staaten vonEuropa verkennt die Eigenart der EU und den Willen ihrer Buumlrger Handelsblatt vom 882001

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Oumlhlinger Theo Die Verfassung im Schmelztiegel der europaumlischen Integration Oumlsterreichs neueDoppelverfassung in ders Verfassungsfragen einer Mitgliedschaft zur Europaumlischen Union 1999 S165 ff

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Pernthaler Peter Die neue Doppelverfassung Oumlsterreichs FS Winkler 1997 S 773

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Preuss Ulrich K Diskussionsbeitrag VVDStRL 60 (2000) S 384 ff

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Schuppert Gunnar-Folke Diskussionsbeitrag VVDStRL 60 (2000) S 352

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Weiler Joseph HH Il sistema comunitario europeo 1985

Weiler Joseph HH The Transformation of Europe Yale LJ 100 (1991) S 2403 (2408 f)

Weiler Joseph HH The State uumlber alles FS Everling 1995 S 1651

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Weiler Joseph HH Federalism Without Constitutionalism Europersquos Sonderweglsquo in K NicolaidisRHowse (Hrsg) The Federal Vision 2001 S 54 ff 62 ff (= The European Union EnlargementConstitutionalism and Democracy in Walter Hallstein-Institut (Hrsg) VerfassungsrechtlicheReformen zur Erweiterung der Europaumlischen Union (FCE Band 2 2000 S 95 (99) lthttpwwwwhi-berlindegt)

Zuumlrn Michael The State in the Post-National Constellation ARENA Working Papers WP 9935lthttpwwwarenauionogt

II Strukturen des Konventes

1 WER HAT DIE MACHTARBEITSORGANISATION UND STRUKTUREN IM KONVENT

Jan Ceyssens

1 Verfahrensfragen im politischen Kontext

Die Arbeitsorganisation und die Strukturen des EU-Konvents sind in (mindestens)zweierlei Hinsicht von Bedeutung

- Institutionelle Vorgaben sind ein Faktor der die Ergebnisse des Konvents beeinflussen wirdEntscheidungen im Konvent uumlber Strukturfragen sind ein Indikator fuumlr Machtverhaumlltnisse undRealisierungschancen divergierender politischer Vorstellungen

- Strukturen und Arbeitsweisen des Konvents muumlssen daher im Kontext der verschiedenen moumlglichenEntwicklungsszenarien gesehen werden

- Innerhalb des Konventes koumlnnten - wie in einer Regierungskonferenz - primaumlr die nationalenPositionen der Vertreter aus den verschiedenen Mitgliedstaaten aufeinandertreffen Die neue Methodekoumlnnte aber auch zu einem Aufbrechen der nationalen Konfliktlinien und zu einer an einemgesamteuropaumlischen bdquoGemeinschaftsinteresserdquo orientierten Eigendynamik fuumlhrenIm Gesamtzusammenhang des durch die Erklaumlrung von Laeken eingeleiteten Reformprozesseskoumlnnte der Konvent als eine Art regierungsnaher Ideenpool zur Vorbereitung und Strukturierung derVerhandlungsthemen fuumlr die nachfolgende Regierungskonferenz fungieren er koumlnnte sich aber auchzu einer verfassunggebenden Versammlung mit eigenem politischen Gewicht entwickeln

2 Einzelne Verfahrensfragen

- Grundlagen Erklaumlrung von Laeken Praumlsidiumsnote mit den Arbeitsmethoden(CONV 902 vom 1432002 Auszuumlge su)

- Ausgangspunkt Konventszusammensetzung in der Parlamentarier und Vertreterder Nationalstaaten in der Mehrheit sind

- Konsens-Verfahren Beschluss kommt zustande wenn niemand mit Nein stimmtVerfahren dass aus dem Grundrechtekonvent ebenso bekannt ist wie ausinternationalen Staatenkonferenzen (zB WTO- Klimakonferenzen)Hohe Huumlrde fuumlr BeschluumlsseStaumlrkt die Rolle des Praumlsidiums

- Oumlffentlichkeit der BeratungenSichert Transparenz und Kontrollierbarkeit der EntscheidungsverfahrenKann dazu fuumlhren dass wesentliche Entscheidungen auszligerhalb des Konventsgetroffen werden

- PraumlsidiumAnders als im Grundrechtekonvent vom Europaumlischen Rat selbst eingesetztStarke Rolle aufgrund der Erklaumlrung von Laeken des Konsens-Verfahrens und derGroumlszlige des KonventsRolle bestaumltigt durch die bdquoArbeitsmethodenrdquo=gt aber erste Erfolge und Staumlrkungen des Plenums sowie der Parlamentarier

Auswirkungen der starken Rolle des Praumlsidiums auf das Ergebnis der Beratungennoch unklar=gt Dominiert von Vertretern der Regierungen und nationaler Interessen=gt Aber Interesse an Erfolg und bedeutender Rolle des Konvents

- SekretariatIn bestimmten Fragen potentiell starke Rolle zB als Protokollfuumlhrer und juristischerSachverstandspoolDominiert von Vertretern der Regierungen und des Ratssekretariats

- Forum der ZivilgesellschaftElemente Anhoumlrung im Juni 2002 nationale Anhoumlrungen Internet-ForumKonsultationenEinfluss wird als eher gering eingeschaumltzt

- Ablauf der BeratungenVgl SchaubildTendenzen Lange Orientierungs- und DiskussionsphaseEinsetzung der AGs spaumlt teilweise gegen den Willen des PraumlsidiumsIn der Erklaumlrung von Laeken aufgeworfene institutionelle Fragen wurden bisher kaumberaten

3 Fazit

- Die anfaumlnglichen Diskussionen uumlber Geschaumlftsordnung und Einrichtung der AGsdeuten auf eine Eigendynamik des Konvents in Richtung verfassunggebenderVersammlung hin- Demgegenuumlber laumlsst die fehlende Organisation der Debatte uumlber institutionellerFragen befuumlrchten dass der Konvent insofern nicht uumlber eine Rolle als Ideenpoolhinauskommt- Die politische Bewertung der starken Rolle des Praumlsidiums ist insofernentscheidend aber noch schwierig

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Literatur

Maurer Andreas Der Europaumlische Konvent Vorschlaumlge zur weiteren Strukturierung wwwswp-berlinorg 2792002Schild Joachim Der EU-Verfassungskonvent Eine Zwischenbilanz der ersten Arbeitsphasewwwswp-berlinorg 2792002Meyer Juumlrgen Hartleif Sybille Die Konventsidee in Zeitschrift fuumlr Parlamentsfragen 2002 S 368ffWessels Wolfgang Der Konvent Modelle fuumlr eine innovative Integrationsmethode in Integration2002 S 83 (erhaumlltlich in der Fachbibliothek Geschichte)De Burca Grainne The drafting of the EU Charter of Fundamental Rightswwwispinetitdbsecwpagesmain_framedocumentshtm

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Auszuumlge aus der Note des Konventssekretariats mit den Arbeitsmethoden CONV 902 vom1432002

Artikel 2 - Terminplan und TagesordnungDas Praesidium stellt den vorlaumlufigen Terminplan und die vorlaumlufigen Tagesordnungen fuumlr dieTagungen des Konvents auf und legt sie dem Konvent zur Annahme vor Die Mitglieder des Kon-ventskoumlnnen schriftlich beim Praesidium beantragen dass weitere Punkte in den Entwurfder Tagesordnung fuumlr eine Tagung des Konvents aufgenommen werden Das Praesidiumnimmt einen Punkt auf jeden Fall in den Entwurf der Tagesordnung auf wenn der Antragschriftlich eine Woche vor der geplanten Tagung des Konvents von einer signifikanten Zahlvon Mitgliedern gestellt wird Der Konvent kann zu Beginn einer Tagung im Konsens aufVorschlag des Praesidiums beschlieszligen weitere Punkte in die Tagesordnung aufzunehmen

Artikel 6 - Leitung der Tagungen()(4) Die Empfehlungen des Konvents werden im Konsens angenommen ohne dass die Ver-treterder Bewerberstaaten das Zustandekommen des Konsenses verhindern koumlnnen Wenn sich ausden Beratungen des Konvents mehrere unterschiedliche Optionen ergeben kann angegeben werdeninwieweit die einzelnen Optionen Befuumlrwortung finden(5) Verfahrensfragen im Zusammenhang mit der Leitung der Tagungen koumlnnen an dasPraesidium verwiesen werden dieses entscheidet nach Maszliggabe der von ihm gemaumlszlig Absatz 8 fest-gelegtenBedingungen()(7) Der Vorsitzende sorgt fuumlr den ordnungsgemaumlszligen Ablauf der Beratungen und beruumlcksichtigtdabei die von den Mitgliedern des Konvents zum Ausdruck gebrachten Ansichten indemer unter anderem so weit wie moumlglich Sorge dafuumlr traumlgt dass die Vielfalt der im Konvent ver-tretenenAuffassungen in den Beratungen ihren Niederschlag findet Er kann vorschlagendass die Redebeitraumlge im Interesse eines effizienten Ablaufs der Beratungen begrenzt werdenEr wird von den stellvertretenden Vorsitzenden und vom Sekretariat unterstuumltzt()

Artikel 11 - SekretariatDas Konventssekretariat wird von einem Generalsekretaumlr geleitet Er ergreift alle erforderlichenMaszlignahmen um ein ordnungsgemaumlszliges Arbeiten des Konvents sicherzustellen

Artikel 14 - Oumlffentlichkeit der ArbeitenDie Beratungen des Konvents und alle unter Artikel 13 genannten Dokumente des Konvents sindoumlffentlich Alle Niederschriften und schriftlichen Beitraumlge sind auf der Website des Konvents freizugaumlnglich und duumlrfen uneingeschraumlnkt vervielfaumlltigt werden

Artikel 15 - ArbeitsgruppenDer Vorsitzende oder eine signifikante Zahl von Mitgliedern des Konvents kann auf der Grundlageder im Konvent geaumluszligerten Auffassungen empfehlen dass das Praesidium Arbeitsgruppen desKonvents einsetzt Mandat Arbeitsmodalitaumlten und Zusammensetzung der Arbeitsgruppen werdenvom Praumlsidium festgelegt wobei besonderem Sachverstand von Mitgliedern stellvertretendenMitgliedern und Beobachtern fuumlr das zu eroumlrternde Thema Rechnung getragen wird JedesMitglied des Konvents kann an saumlmtlichen Sitzungen einer Gruppe teilnehmen Das Sekretariaterstellt nach jeder Sitzung einer Arbeitsgruppe eine Kurzniederschrift

Artikel 16 - AumlnderungenDie Bestimmungen dieser Note koumlnnen vom Konvent auf schriftlichen Vorschlag des Praesi-diumsoder auf schriftlichen Antrag einer signifikanten Zahl von Mitgliedern geaumlndert oderausgeweitet werden

2 laquo DER PRAumlSIDENT raquoDATEN UND FAKTEN ZU VALERY GISCARD DrsquoESTAING

Greacutegoire Armand und Ceacutelegravene Maquart

II Lebenslauf und Praumlsidentschaft Frankreichs

A Curriculum Vitae bis 1974

sum In Koblenz am 2021926 geborensum Sein Vater gehoumlrt zu der europaumlischen Liga der wirtschaftlichen Zusammenarbeit

(1946 gegruumlndet) (Ligue europeacuteenne de coopeacuteration eacuteconomique)sum Er nimmt am 2 Weltkrieg teil (1944-1945)sum Studium Absolvent Ecole Polytechnique und ENAsum Politische Karriere Staatssekretaumlr fuumlr Finanzen von 1959-1962 Minister fuumlr

Finanzen und wirtschaftliche Angelegenheiten von 1962-1966 Minister fuumlrWirtschaft und Finanzen von 1969-1974

sum 1966 Gruumlndung der FNRI Nationaler Bund der unabhaumlngigen Republikaner

B 1974-1981 Staatspraumlsident Frankreich

Sieg im 2 Wahlgang der Praumlsidentschaftswahl 1974 gegen F Mitterrand Nichtzuletzt durch sein Auftreten beim TV-Duell (VGE lockerer juumlnger (48 Jahre) als seinWahlgegner) Gegenuumlber FM Betonung der sozialen Fragen antwortet VGE bdquoVousnlsquoavez pas le monopole du cœurldquoSieg mit knapper Mehrheit (505)

VGE nominiert Jacques Chirac als Premierminister von Anfang an gegensaumltzlicheKonzeptionen der Praumlsidentenfunktion VGE schaumltzte diese als unabhaumlngig undsouveraumln ein waumlhrend JC eine starke Rolle des Premierministers erhalten wollte inaumlhnlicher Unabhaumlngigkeit wie er als Minister unter der Regierung Pompidou agierenhatte koumlnnen

Die wichtigsten Maszlignahmena Die gesetzlich tolerierte Abtreibung (Simone Veil UDF-Ministerin fuumlr Gesundheit)b Die allgemeine KrankenversicherungDiese zwei Gesetze kennzeichnen die Modernisierung der franzoumlsischenGesellschaft unter der VGE Praumlsidentschaft

1976 kommen die Spannungen zwischen VGE und JC zum Houmlhepunkt Marie-France Garaud wird als Beraterin von JC berufen um diese Spannungen zubeseitigen - stattdessen traumlgt sie aber zur bdquoScheidungldquo des bdquoEhepaaresldquo VGEJC beiSchon zu dieser Zeit beschreibt die Presse VGE als einen Monarchenkennzeichnend die Plakate die eine Karikatur von VGE mit Koumlnigsperuumlcke zeigen

Es treffen zusammen wirtschaftliche Schwierigkeiten gesellschaftliche Probleme undsteigende Unbeliebtheit von VGE

a wirtschaftliche Probleme- der Oumllschock 1973 und der folgende Preisanstieg- die wichtigste Folge in der franzoumlsischen Gesellschaft ist die Erhoumlhung der

Arbeitslosigkeit (von 400 000 Arbeitslosen 1974 auf 2 Mio Arbeitslose 1981)

b politischer Konflikt mit R BarreIn dieser Situation entscheidet sich der auf Chirac folgende PremierministerRaymond Barre fuumlr eine strenge Sparpolitik die Gewerkschaftsreaktionenprovozieren Trotzdem besteht RB auf seiner Meinung bdquoman darf nicht meckernman muss schuftenldquo VGE stoumlszligt sich zunehmend am bdquoBlock Barreldquo

c Strategisch-politische Fehler und Vorkommnisse 1979-1980- Nach einer Bombenexplosion in der Naumlhe einer Synagoge in Paris schickte VGE

einen Beauftragten anstatt selbst vor Ort zu erscheinen dies wurde von derOumlffentlichkeit negativ beurteilt

- Eine Reihe von Politikern verschwinden oder sterben auf ungeklaumlrte Weise RBoulin J Fontenay J Debreuil

- Die Diamanten-Affaumlre Ungeklaumlrt sind bis heute die genauen Beziehungenzwischen VGE und dem afrikanischen Machthaber Bocassa von dem VGE inerhelichem Umfang Diamentengeschenke erhalten hat wofuumlr ist unklar DieZeitungen bdquoLe Mondeldquo und bdquoLe Canard Encha icircneacute ldquo haben vor derPraumlsidentschaftswahl 1981 diese Vorgaumlnge gegen VGE und zugunsten von FMhochgespielt

- Waumlhrend des Wahlkampfes gegen FM 1981 hat VGE seinen Gegner unterschaumltztund seine Kampagne vernachlaumlssigt

- VGE idealistische Reden gerieten in zunehmenden Widerspruch zu seinenHandlungen (fuumlnfjaumlhrige Praumlsidentschaft (erst unter Chirac realisiert) oder dieAbschaffung der Todesstrafe (unter FM realisiert)

I Europaumlisches Engagement

A Vor der Praumlsidentschaft Frankreichs

1969 tritt die FNRI dem Aktionskomitee der europaumlischen Vereinigten Staaten beiAppell Jean Monnets die zweite Kandidatur Grossbritaniens um einen EG Beitritt zuunterstuumltzen 1970 wird VGE Praumlsident der OECD er schlaumlgt bereits eineWirtschaftsunion und eine Waumlhrungsunion vor 1972 unterstuumltzt er den Werner-Plandessen Ziel eine Waumlhrungsunion fuumlr die spaumlten 70er Jahre ist

B Waumlhrend der Praumlsidentschaft

In Zusammenarbeit mit Helmut Schmidt verstaumlrkt er die europaumlische Integrationdurch eine enge Kooperation zwischen Deutschland und Frankreich

Auf der Waumlhrungsebene wurde das europaumlische Waumlhrungssystem (SME) geschaffen(in Kraft 13 Maumlrz 1979) Dieses System schraumlnkt Wechselkursschwankungen einAls Grundlage der Berechnungen wird die ECU eingefuumlhrt Vorlaumlufer des EURO

Auf der Institutionenebene schlaumlgt VGE die Gruumlndung eines europaumlischen Gipfelsvor Letzterer hat zum Ziel eine politische Kooperation weiterzuentwickeln 1974

entstand der bdquoEuropaumlische Gipfelldquo der die Staats- und Regierungschefs zweimal proJahr versammelt Ein Ziel von VGE ist dabei vom Einstimmigkeitsprinzip zum Prinzipder qualifizierten Mehrheit im Entscheidungsprozess der gemeinschaftlichenInstitutionen zu gelangen Er tritt gleichwohl fuumlr einen Kompromiss zwischen einemEuropa der Staaten (das Einstimmigkeitsprinzip schuumltzt die nationalen Interessen)und einem supranationalen Europa ein Er steht zudem fuumlr eine Verstaumlrkung derBefugnisse des EP er akzeptiert nicht nur die Erhoumlhung des Parlamentshaushaltesan sondern auch die Direktwahl der europaumlischen Abgeordneten (20091976)

LOME 1975 schlaumlgt VGE eine Nord-Suumld Partnerschaft vor die zu den LomeacuteAbkommen zwischen den EG und den Laumlndern der Zone Afrika-Karibik-Pazifik (AKP)fuumlhrt

C Nach der Praumlsidentschaft

VGE bleibt sehr aktiv in der nationalen regionalen und europaumlischen Politik- von 1982-1998 zahlreiche regionale und nationale Aufgaben

zwischen 1989-1993 Abgeordneter im EP Er ist bis 1991 Praumlsident der LDR-Gruppe (Libeacuteral Deacutemocrate Reacutepublicain)

- Er tritt fuumlr die Zustimmung Frankreichs zum Maastrichter Vertrag ein er sprichtsich auch fuumlr eine flexible Handhabung der Maastricht-Kriterien aus

- 1986 gruumlndet er mit Helmut Schmidt das Komitee fuumlr die europaumlischeWaumlhrungsunion (Comiteacute pour llsquoUM de llsquoEurope) Letzteres hat 1988 einbdquoAktionsprogrammldquo veroumlffentlicht aus dem einige Vorschlaumlge vom Delors-Komitee aufgegriffen wurden Das Delors-Komitee hatte den Auftrag ein Konzeptfuumlr die Wirtschafts- und der Waumlhrungsunion zu erarbeiten

- 1997 wurde VGE als Praumlsident des Rates der KommunalenGebietskoumlrperschaften und der Regionen Europas gewaumlhlt Er steht fuumlr einestarke Rolle der Gebietskoumlrperschaften in der EU Im EP ist er Autor eines Berichtan das EP uumlber das Subsidiaritaumltsprinzip der seinen Namen traumlgt

- Er ist Praumlsident der europaumlischen internationalen Bewegung und des Instituts fuumlrdie Demokratie in Europa

- Seit Dezember 2001 ist er Praumlsident des Verfassungskonvents (Berufung durchGipfel der Staates- und Regierungschefs den Europaumlischen Rat von Laeken)

II Die Persoumlnlichkeit Giscard

A Die Ideen des ehemaligen Staatspraumlsident uumlber sein Land

Das neueste Buch bdquoLes Franccedilais - Reflexions sur le destin dlsquoun peupleldquo von 2000laumlsst drei Schwerpunktthemen erkennen um die sich VGEs Ausfuumlhrungen drehen- der politische und kulturelle Niedergang Frankreichs und seine Ursachen- die Geschichts- und Vergangenheitsvergessenheit der Franzosen- Die Schwierigkeiten bis hin zur Unmoumlglichkeit Frankreich zu reformierenEinzelthemen- Spaltung der Rechsparteien

Diese Spaltung sei sinnlos In einer EU von 27 o 30 Staaten sei es besser eine einheitlicheGruppierung zu bilden um die Debatte uumlber das groszlige europaumlische Projekt voranzubringen

- Cohabitation die Zusammenarbeit zwischen dem Staatspraumlsidenten und der einer anderenpolitischen Richtung zugehoumlrigen Regierung sei keine gute Loumlsung fuumlr die Vertretung derverschiedenen politischen Meinungen der Franzosen nur eine Illusion von Pluralismus Durch diebdquoCohabitationldquo blieben diese vielfaumlltigen Meinungen lediglich nebeneinander stehen Sie wuumlrdennicht durch eine einzige politische Kraft zusammengefuumlhrt

B Eigenschaften der Persoumlnlichkeit VGE (Parallele zwischen der PersoumlnlichkeitVGE als ehemaliger franzoumlsischer Praumlsident und Praumlsident desVerfassungskonvents)

+ -

Praumlsident

Oder

Monarch

kraftvolle Persoumlnlichkeit undEhrlichkeit er sagt was er denktBsp bei der Tuumlrkeifrage war ervielleicht taktlos aber er wollte nichtder Tuumlrkei falsche Versprechungenund Hoffnungen geben

Fairness mit seinen GegnernBsp waumlhrend der Praumlsident-schaftswahl 1981 hat er nicht dieVergangenheit von FM im Kontextdes Vichy-Regimes thematisiert

das hochtrabende VerhaltenBsp Nach seiner Wahlniederlage1981 hat er sich von den Franzosenin einer sehr feierlichen undd r a m a t i s c h e n F e r n s e h -Inszenierung verabschiedet

Preacutesident espegravece de statue peacutetrifieacuteedans les honneurs descendant deLouis XV

Arroganz er stellt seine Ideen uumlberdie AndererBsp im Konvent versucht er kaumKompromisse mit den anderenTeilnehmern zu finden

Es macht den Eindruck dass sich beim Konventspraumlsidenten die alten Fehler desStaatspraumlsidenten wiederholenIm uumlbrigen faumlllt auf VGE hat nahezu eine Manie zur Praumlsidentschaft er ist derlebenslange Praumlsident In gewissem Sinne ist die juumlngste Auszeichnung mit demKarls-Preis folgerichtig ndash Praumlsident und Monarchentum hinter sich lassendbeschreitet VGE die Spuren Karls des Grossen

Internetlinks zu VGE

- wwwgiscarddestaingcom- wwwelyseefrelyseebiogischtrr- wwwkarlspreisdehtmlkarlspreis2003htmcheck

2 DIE DEUTSCHEN AKTEURE IM KONVENT

Falko Maxim

Vetreter des nationalen Parlamentes

Bundestag

-gt Juumlrgen Meyerhttpwwwbundestagdeeuropaeu_konventZur Person-gt geboren 1936-gt promovierter Jurist-gt ab 1967 am Max-Planck-Institut fuumlr auslaumlndisches und internationales Strafrecht in Freiburg-gt Habilitation und ab 1981 Professor ua fuumlr deutsches und auslaumlndisches Strafrecht inFreiburg-gt Mitglied der Gewerkschaft OumlTV und der Arbeiterwohlfahrt-gt seit 1970 Mitglied SPD-gt 1979 ndash 1983 Landesvorstand Baden-Wuumlrttemberg-gt 1976 ndash 1990 Landtagsmitglied Baden-Wuumlrttemberg-gt 1990 bis 2002 MdB-gt bis 2002 BT-Ausschuumlsse bdquoAusschuss fuumlr Angelegenheiten der Europaumlischen UnionldquoStellvertretender Vorsitz bdquoRechtsausschussldquo Unterausschuss bdquoVereinte Nationenldquo desAuswaumlrtigen Ausschusses----------------------------------------Positionen-gt Volle Verbindlichkeit der Charta-gt Verstaumlndlichkeit und Klarheit der Verfassung-gt mehr Parlamentsmitentscheidung (entsprechend dem Konsens im Konvent)-gt parlamentarische Kontrolle auch uumlber obligatorische Ausgaben im Haushalt -gt keineUnterscheidung mehr zwischen obligatorischnicht-obligatorisch-gt Klagerecht nationaler Parlamente in Sachen Subsidiaritaumlt-gt Haushaltskontrolle von EURATOM durch das Parlament-gt Beitrag Juumlrgen Meyer Mitglied des Konvents Soziales Europa -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde03cv00cv00535de03pdf-gt Beitrag Juumlrgen Meyer bdquoEinklagbarkeit der Charta-Grundrechte und Verbesserung desIndividualrechtsschutzesldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000439d2pdf-gt Beitrag Juumlrgen Meyer bdquoRaum der Freiheit der Sicherheit und des Rechtsldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000447d2pdf-gt Arbeitsgruppe bdquoSubsidiaritaumltldquo Mitglied Arbeitsgruppe bdquoRaum der Freiheit der Sicherheit unddes Rechtsldquo Mitglied -gt Arbeitsgruppe bdquoSoziales Europaldquo (Mitglied)

-gt Peter Altmaier (Vertreter von Juumlrgen Meyer)httpwwwpeteraltmaierdehttpwwwbundestagdeeuropaeu_konventPerson-gt geboren 1958-gt Jurist Zusatzqualifikationen zu Europa und Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Bereich Staats-Europa- und Voumllkerrecht-gt seit 1990 Beamter der Europaumlischen Kommission Generaldirektion V-gt 1993 ndash 1994 Generalsekretaumlr der EG-Verwaltungskommission fuumlr soziale Sicherheit derWanderarbeiter-gt seit 1994 Mitglied des Bundestages CDU

-gt BT-Ausschuumlsse bdquoEuropaausschussldquo Mitglied bdquoRechtsausschussldquo StellvertreterUnterausschuss bdquoEuroparechtldquo Vorsitzender-gt EU-Grundrechte-Konvent Stellvertreter---------------------------------------Positionen-gt staumlrkere Einbeziehung der nationalen Parlamentarier bringt keinen Legitimitaumltszuwachssondern Verwirrung wegen leichtfertiger Schaffung neuer Institutionen und Gremien-gt Wahl des Kommissionspraumlsidenten durch Parlament-gt Kompetenzverteilung muss fuumlr Buumlrger durchschaubar sein-gt Mehrheitsentscheidungen im Ministerrat-gt Arbeitsgruppe bdquoErgaumlnzende Kompetenzenldquo Mitglied bdquoVereinfachung derRechtssetzungsverfahren und Rechtsakteldquo Mitglied

Bundesrat

-gt Erwin Teufelhttpwwwerwin-teufeldeZur Person-gt geboren 1939-gt Diplom-Verwaltungswirt-gt ab 1972 Landtagsmitglied Baden-Wuumlrttemberg-gt 1972 ndash 1978 Staatssekretaumlr Innenministerium und fuumlr Umweltschutz in Baden-Wuumlrttemberg-gt 1978 ndash 1991 Vorsitz der CDU-Landtagsfraktion-gt ab 1992 Ministerpraumlsident Baden-Wuumlrttemberg Wiederwahl 1996 und 2001-gt 1997 Praumlsident des Bundesrats dann Vorsitzender der Konferenz der Ministerpraumlsidentender deutschen Bundeslaumlnder-gt ab 1994 Mitglied des Ausschuss der Regionen Europas ab Februar 2002 Vizepraumlsident-gt 1995 ndash 1998 Bevollmaumlchtigter BRD fuumlr kulturelle Angelegenheiten im Rahmen des Vertragsuumlber die deutsch-franzoumlsische Zusammenarbeit-gt seit 1993 ehrenamtlicher Praumlsident der Jerusalem Foundation Deutschland eV-------------------------------------------------Positionen-gt Betonung der notwendigen Gestaltungsspielraumlume der Mitgliedsstaaten und Regionen-gt Mitgliedstaatliche Bereiche ausdruumlcklich als Schranken fuumlr Gemeinschaftskompetenzen-gt mehr Gemeinschaftsaufgaben nur bei Grenzpolizei EUROPOL und Auszligen- undSicherheitspolitik-gt besonderes Gremium zur Einhaltung der Kompetenzordnung aus Vertretern des EP und dernationalen und regionalen Parlamente -gt im Gesetzgebungsprozess-gt Klagerecht der Laumlnder vor EuGH wegen Subsidiaritaumlt-gt Forderung einer Arbeitsgruppe bdquoRegionen und Kommunenldquo-gt Volles Mitentscheidungsrecht des Parlaments-gt Beschlussfassung mit qualifizierter Mehrheit im Rat-gt Aufloumlsung der Saumlulenstruktur und Rechtspersoumlnlichkeit fuumlr EU-gt Beitrag von Erwin Teufel Leitlinien fuumlr die Ordnung der Kompetenzen zwischen derEuropaumlischen Union und den Mitgliedstaaten im kuumlnftigen Verfassungsvertrag -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000410d2pdf-gt Beitrag von Erwin Teufel Freiburger Entwurf fuumlr einen Europaumlischen Verfassungsvertrag -gthttpregisterconsiliumeuintpdfde03cv00cv00495de03pdf-gt Beitrag von Erwin Teufel bdquoDie regionalen und lokalen Gebietskoumlrperschaften imVerfassungsvertragldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde03cv00cv00530de03pdf-gt Arbeitsgruppe bdquoSubsidiaritaumltldquo Mitglied

-gt Wolfgang Senff (Vertreter von Erwin Teufel) (bis Maumlrz 2003)httpwwwwolfgang-senffdeZur Person-gt geboren 1941-gt Diplom-Volkswirt-gt Arbeit als Berufsschullehrer-gt Wirtschaftsexperte und Landesgeschaumlftsfuumlhrer der SPD-Niedersachsen

-gt ab 1978 Landtagsmitglied in Niedersachsen SPD-gt ab 1999 Landesminister fuumlr Bundes- und Europaangelegenheiten-gt bis Juni 2002 Vorsitz der Europaministerkonferenz der Laumlnder------------------------------------Positionen-gt Mehrheitsentscheidungen im Rat-gt nicht mehr ein Land = ein Kommissar-gt bdquoIn vielen Punkten muumlssen die Mitgliedsstaaten das alte Denken in Kategorien der Besitzstandswahrung zugunsten der gemeinsamen europaumlischen Idee aufgebenldquo-gt klare Kompetenzabgrenzung -gt ausschlieszligliche Grundsatz- und Ergaumlnzungskompetenz-gt gerichtliche Uumlberpruumlfung der Kompetenzfrage-gt grundsaumltzliche Mitentscheidung des Parlaments -gt umfassendes Budgetrecht -gt auchobligatorische Ausgaben-gt Wahl des Kommissions-Praumlsidiums durch das Parlament-gt Klagerecht auch fuumlr AdR und Fragerecht fuumlr seine Mitglieder gegenuumlber der Kommissio-gt Arbeitsgruppe bdquoergaumlnzende Kompetenzenldquo Mitglied

Bundesregierung

-gt Joschka Fischer (ab November 2002 fuumlr Peter Glotz)wwwjoschkadewwwauswaertiges-amtdewwwdeaamtleitungfischerZur Person-gt 12 April 1948 geboren in GerabronnBaden-Wuumlrttemberg-gt seit 1982 Mitglied der Gruumlnen-gt - 1985 Mitglied des Deutschen Bundestags-gt 1985 - 1987 Staatsminister fuumlr Umwelt und Energie des Landes Hessen und stellvertretendesMitglied des Bundesrats-gt 1987 - 1991 Mitglied des Hessischen Landtags und Vorsitzender der Fraktion der Gruumlnen imHessischen Landtag-gt 1991 - 1994 Staatsminister fuumlr Umwelt Energie und Bundesangelegenheiten des LandesHessen-gt 1994 - 1998 Sprecher der Fraktion Buumlndnis 90DIE GRUumlNEN im Deutschen Bundestag-gt ab Oktober 1998 Bundesminister des Auswaumlrtigen und Vizekanzler------------------------------------Positionen

-gt politische Fragen im Vordergrund-gt aber Kompetenzzuordnung darf Flexibilitaumlt und Entwicklungsfaumlhigkeit der Union nicht behindern (kein bdquoKraumlmerdenkenldquo bei Kompetenzabgrenzungen) -gt Positionierung gegen Schaumluble-Bocklet-Papier (EVP-Linie)-gt Konvent muss entscheiden Staatenverbund oder Foumlderation-gt fuumlr Fischer sollten aktuelle Prioritaumlten und Leitlinien der Konventsarbeit sein -gt Vollstaumlndige Ausarbeitung der gesamten Verfassung durch den Konvent -gt Die EU ist nicht nur eine Union europaumlischer Staaten wie etwa in Art 1 des Vorentwurfs definiert sondern eine Integrationsgemeinschaft eigener Art die sich auf Staaten und Buumlrger gruumlndet -gt Volle Uumlbernahme der Grundrechtscharta in die Verfassung -gt Zuumlgige Klaumlrung der Kernfragen der institutionellen Architektur mit dem Ziel der Staumlrkung demokratischer Legitimitaumlt sowie der Handlungsfaumlhigkeit der Organe-gt kein Auseinanderdividieren in einen integrierten und einen intergouvernementalen Teil-gt direktes Klagerecht vor EuGH fuumlr Regionen mit Gesetzgebungsbefugnissen-gt Beitrag Dominique de Villepin und Joschka Fischer Gemeinsame deutsch-franzoumlsischeVorschlaumlge fuumlr den Europaumlischen Konvent zum Bereich Europaumlische Sicherheits- undVerteidigungspolitik -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000422d2pdf-gt dt-frz Vorschlag zum Raum der Freiheit der Sicherheit und des Rechts -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000435d2pdf-gt dt-frz Vorschlag zur Ordnungspolitik (ua Staumlrkung der Euro-Gruppe) -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv00cv00470de02pdf

-gt dt-frz Vorschlag im Konvent zu den Institutionen -gt praumlsidiale Doppelspitze fuumlr die Union -gt Europaumlischer Auszligenminister bdquomit doppeltem Hutldquo

-gt httpregisterconsiliumeuintpdfde03cv00cv00489de03pdf

-gt Hans Martin Bury (Vertreter von Joschka Fischer) (ab November 2002 fuumlr StS Gunther Pleuger)wwwburydeZur Person-gt geboren 1966-gt Diplom Betriebswirt (dann 88 ndash 90 Vorstandsassistent Volksbank Ludwigsburg)-gt seit 1988 SPD-Mitglied-gt seit 1997 Mitglied des SPD-Landsvorstandes Baden-Wuumlrttemberg-gt seit 1990 Mitglied des Bundestags SPD-gt Fraktionssprecher fuumlr Post und Telekommunikation-gt Fraktionssprecher fuumlr Wirtschaft und Technologie-gt 1999 bis 2002 Staatsminister beim Bundeskanzler -gt ua Leiter des Staatssekretaumlrsausschuss fuumlr bdquoNachhaltigkeitldquo-gt seit 22Oktober 2002 Staatsminister fuumlr Europa AA----------------------------------------------PositionenArbeitsgruppe bdquoSoziales Europaldquo Mitglied

Europaumlisches Parlament

-gt Klaus Haumlnschhttpwwwklaus-haenschdeZur Person-gt geboren 1938-gt Studium der Politologie Geschichte und Soziologie + Universitaumltsassistent-gt Redakteur einer Zeitschrift fuumlr uumlbernationale Zusammenarbeit-gt 1970 bis 1979 Referent und Pressesprecher im Wissenschaftsministerium in NRW-gt seit 1976 Lehrbeauftragter des Universitaumlt Duisburg-gt seit 1979 Mitglied des EP SPE-gt 1972 ndash 1986 Vorsitzender SPD-Unterbezirk-gt 1989 ndash 1994 und seit 1997 Stellvertretender Vorsitzender der SPE-Fraktion im EP-gt 1994 ndash 1997 Praumlsident des EP-gt EP-Ausschuumlsse bdquofuumlr Auswaumlrtige Angelegenheiten Menschenrechte gemeinsame Sicherheitund Verteidigungspolitikldquo Mitglied bdquofuumlr konstitutionelle Fragenldquo Mitglied-gt im Praumlsidium des Konvents----------------------------------------Positionen-gt Zustandekommen eines geschlossenen Vertragstextes-gt Mehrheitsprinzip und Oumlffentlichkeit fuumlr Rat-gt keine Rotation mehr fuumlr Ratspraumlsidentschaft-gt Staumlrkung der Kommission in exekutiver Funktion und Untermauerung ihrer Legitimitaumlt durchWahl des Kommissionspraumlsidenten durch das Parlament-gt Anzahl der Kommissare soll nicht mehr von Zahl der Staaten abhaumlngen sonder sich nurnoch an Funktionalitaumlt ausrichten-gt Mitentscheidung des Parlaments bei allen EU-Gesetzgebungsakten-gt keine Rotation bei Parlamentspraumlsidentschaft-gt Beitrag vorgestellt von Frau Pervenche Beregraves stellvertretendes Mitglied und Klaus HaumlnschbdquoKernelemente einer Europaumlischen Verfassungldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde03cv00cv00479de03pdf-gt Beitrag von Intildeigo Mendez de Vigo Herrn Klaus Haumlnsch und Herrn Andrew DuffEntschlieszligung des Europaumlischen Parlaments zu den Auswirkungen und zum kuumlnftigen Statusder Charta der Grundrechte der Europaumlischen Union -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000368d2pdf-gt Beitrag des Mitglieds des Konvents Herrn Klaus Haumlnsch bdquoDie Zukunft des EURATOM-Vertragesldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000344d2pdf

-gt Schlussbericht der Gruppe VI bdquoOrdnungspolitikldquo -gthttpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000357d2pdf-gt Arbeitsgruppe bdquoOrdnungspolitikldquo Vorsitz Arbeitsgruppe bdquoAuszligenpolitisches Handelnldquo Mitglied

-gt Elmar Brokhttpwwwcdu-csu-epdekonventkonventhtmZur Person-gt geboren 1946-gt Jurist und Politikwissenschaftler-gt nach Studium Arbeit als Journalist-gt 1989 ndash 1999 Vorsitzender des CDU-Bundesfachausschusses Auszligen- und Sicherheitspolitik-gt seit 1996 Geschaumlftsfuumlhrer des NRW-Landesvorstandes der CDU-gt seit 1999 Vorsitzender des Bundesfachausschusses Europapolitik der CDU-gt Mitglied des EP EVP-gt Mitglied des EVP-Fraktionsvorstandes-gt vergangene Mitgliedschaft in EP-Ausschuumlssen fuumlr Soziales Drogenbekaumlmpfung undbdquoDeutsche Einheitldquo-gt Vertreter des EP in der Reflexionsgruppe des Rates fuumlr Maastricht II-gt Vertreter des EP in der Regierungskonferenz fuumlr den Vertrag von Amsterdam-gt Vertreter des EP in der Regierungskonferenz 2000-gt EP-Ausschuumlsse bdquofuumlr auswaumlrtige Angelegenheiten Menschenrechte gemeinsame Sicherheitund Verteidigungspolitik Mitglied bdquofuumlr konstitutionelle Fragenldquo Vorsitz-gt Stellvertreter Delegation fuumlr die Beziehungen zu den Vereinigten Staaten--------------------------------------Positionen-gt mehr Vergemeinschaftung der Auszligenpolitik-gt klare Verstaumlrkung der Zusammenarbeit in Sicherheits- und Verteidigungspolitik -gt bdquocoalition of the willingldquo gewillte Staaten tragen und fuumlhren aus und die anderen koumlnnennicht blockieren-gt EVP-Convention-Group (einzige Fraktionsbildung im Konvent)-gt Schaumluble-Bocklet-Papier als Grundlage fuumlr CDU-CSU und EVP-Convention-Group -gt klare Kompetenzabgrenzung nach innen und starke Handlungsfaumlhigkeit nach auszligen -gt Notwendigkeit EU-Kompetenzen zuruumlckzufahren -gt zB bei Einwanderungspolitik -gt Betonung des Subsidiaritaumltsprinzips -gt EU-Politikfelder Auszligen- Sicherheits- und Verteidigungspolitik BinnenmarktAuszligenvertretung der Union gemeinsame Waumlhrung reformierte Agrarpolitik und teilweise dieBereiche Rechtspolitik innere Sicherheit Verkehr Infrastruktur Umwelt- undGesundheitsschutz -gt Mitgliedstaatliche Politikfelder der Staatsaufbau der Mitgliedstaaten einschlieszliglich derkommunalen Selbstverwaltung Sozial- und Familienpolitik Arbeitsmarktpolitik die Regelungder Zuwanderung sowie die Bereiche Bildung Kultur und Sport-gt Rat Kommission als auch Parlament das gleiche Recht bei Gesetzesinitiative-gt Die Kommission soll zahlenmaumlszligig begrenzt werden um handlungsfaumlhig zu bleiben-gt Jeder Abgeordnete im Parlament soll grundsaumltzlich in Zukunft in etwa die gleiche Anzahl vonBuumlrgern repraumlsentieren-gt Kompetenzsenat des europaumlischen Gerichtshofes-gt Klagerecht nationaler Parlamente und bestimmter Regionen-gt moumlglichst wenig staatliche Einmischung ins Wirtschaftsgeschehen-gt Beitrag von Elmar Brok bdquoBestimmungen betreffend Freiheit Sicherheit und Recht die in dieVerfassung der Europaumlischen Union aufzunehmen waumlrenldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000436d2pdf-gt Beitrag von Elmar Brok bdquoVerfassung der Europaumlischen Unionldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000325-r1d2pdf-gt Beitrag von Elmar Brok Jacques Santer Reneacute van der Linden Joachim Wuermeling undanderen Mitgliedern bdquoDie Subsidiariaumlt muss durch ein rechtsprechendes Organ uumlberpruumlftwerdenldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000213d2pdf-gt Beitrag von Alain Lamassoure Elmar Brok und Joachim Wuermeling bdquoTestimonials dernationalen Parlamente in der Praumlambel der Verfassung Ein etwas unkonventionellerVorschlagldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000467d2pdf-gt Beitrag von Elmar Brok mit dem Titel bdquoDie Zustaumlndigkeiten der Europaumlischen Unionldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde03cv00cv00541de03pdf-gt Arbeitsgruppe bdquoSubsidiaritaumltldquo Mitglied Arbeitsgruppe bdquoAuszligenpolitisches Handelnldquo Mitglied

-gt Sylvia-Ivonne Kaufmannhttpwwwsylvia-yvonne-kaufmanndeZur Person-gt geboren 1955-gt promovierte Diplom-Japanologin-gt Wissenschaftliche Assistentin an der HU-Berlin und am Institut fuumlr internationale Politik und Wirtschaft Berlin-gt seit 1991 Mitglied des PDS-Parteivorstandes und MdB-gt 1993 ndash 2000 Stellvertretende Bundesvorsitzende der PDS-gt 1991 ndash 1994 Beobachterin im EP-gt Stellvertretende Vorsitzende der Konfoumlderalen Fraktion der Vereinigten Europaumlischen Linken Nordische Gruumlne Linke-gt EP-Ausschuumlsse bdquofuumlr konstitutionelle Fragenldquo Mitglied bdquofuumlr Freiheiten und Rechte der BuumlrgerJustiz und innere Angelegenheitenldquo Stellvertreterin-------------------------------------Positionen-gt ausdruumlcklich fuumlr Referenden uumlber Verfassungsentwurf-gt Europaparlament volles Mitentscheidungsrecht-gt Kontrollrechte fuumlr nationale Parlamente-gt weitere Politikbereiche wie Justiz und Inneres vergemeinschaften-gt Union muss sich zu einer Sozial- und Beschaumlftigungsunion entwickeln-gt bdquoDenn ihre Zukunft liegt in der Weiterentwicklung des europaumlischen Sozialmodells und weniger darin ob sie ein Staatenverbund bleibt oder eine Foumlderation der Nationalstaaten wirdldquo-gt Sozialstaatsprinzip in den Verfassungsvertrag-gt Einrichtung einer Arbeitsgruppe Soziales Europa-gt Beitrag von Andrew Duff Alain Lamassoure Olivier Duhamel Karel de Gucht SylviaKaufmann Josef Zieleniec und Pervenche Beregraves Fragen der Zustaumlndigkeit und Subsidiaritaumlt und darausentstehende Verwirrung -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000178d2pdf-gt Beitrag des Mitglieds des Konvents Frau Sylvia-Yvonne Kaufmann Ein Verfassungsvertragfuumlr ein soziales Europa -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000190-r1d2pdf-gt Arbeitsgruppe bdquoWirtschaftspolitikldquo Mitglied Arbeitsgruppe bdquoVerteidigungldquo Mitglied

-gt Joachim Wuermeling (Vertreter von Elmar Brok)httpwwwwuermelingnetZur Person-gt geboren 1960-gt promovierter Jurist Schwerpunkt Europarecht-gt 1989 ndash 1993 Bayerisches Staatsministerium fuumlr Bundes- und Europaangelegenheiten inBonn Persoumlnlicher Referent des Amtschefs-gt 1993 ndash 1995 Europaumlische Kommission Kabinett des Kommissars Peter Schmidhuber-gt 1995 ndash 1999 Bayerische Staatskanzlei Referatsleiter fuumlr die Beziehungen zu deneuropaumlischen Institutionen Assistent des MP im Ausschuss der Regionen Referatsleiter fuumlrGrundsatzfragen der Europapolitik-gt seit 1996 Lehrbeauftragter der Universitaumlt Bayreuth fuumlr Europarecht-gt seit 1999 Mitglied des Europaumlischen Parlaments (EVP)-gt EP-Ausschuumlsse bdquofuumlr Recht und Binnenmarktldquo Mitglied bdquofuumlr konstitutionelle FragenldquoStellvertreter----------------------------------------Positionen-gt wie Brok -gt gemeinsame EVP-Convention-Group-gt gemeinsamer internet-Auftritt zu Konvent mit Brok-gt ausdruumlcklich Schaumluble-Bocklet-Papier als gemeinsame Grundlage-gt Beitrag des Mitglieds des Konvents Herrn Joachim Wuermeling EU-Zustaumlndigkeiten -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000107d2pdf-gt Beitrag von Joachim Wuermeling EU-Reform Fragen an das Initiativmonopol der EU-Kommission -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000279d2pdf

-gt Beitrag von Joachim Wuermeling bdquo Internationale Vertraumlge der EU Vorschlaumlge fuumlr eineStaumlrkung der parlamentarischen Kontrolleldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000362d2pdf-gt Beitrag von Joachim Wuermeling bdquoReligioumlse Bezugnahme im Verfassungsvertragldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde03cv00cv00480de03pdf-gt Arbeitsgruppe bdquoergaumlnzende Kompetenzenldquo Mitglied Arbeitsgruppe bdquoVereinfachung der Rechtssetzungsverfahren und Rechtsakteldquo Mitglied

4 DIE POLITSCHEN FAMILIENIM KONVENT

sbquoLinkelsquo gegen sbquorechtelsquo Europaverfassung

Winnie Locke

Grundlagen politischer Familienbildung im EG-Vertrag

Art 191 EGV (Politische Parteien) Politische Parteien auf europaumlischer Ebene sind wichtig alsFaktor der Integration in der Union Sie tragen dazu bei ein europaumlisches Bewusstseinherauszubilden und den politischen Willen der Buumlrger der Union zum Ausdruck zu bringen

(vgl Art 21 GG (Parteien) (1) Die Parteien wirken bei der politischen Willensbildung des Volkes mitIhre Gruumlndung ist frei Ihre innere Ordnung muss demokratischen Grundsaumltzen entsprechen Siemuumlssen uumlber die Herkunft und Verwendung ihrer Mittel sowie uumlber ihr Vermoumlgen oumlffentlichRechenschaft geben )

Politische Gruppierungen auf europaumlischer Ebene

EVP-ED Fraktion= im EP Fraktion der Europaumlischen Volkspartei (Christdemokraten) und europaumlischer Demokraten(oder bdquoEPPldquo Europeans People Party)- Fraktionsvorsitzender Hans-Gert Poumlttering (D)- mit 232 Abgeordneten aus 15 Mitgliedstaaten staumlrkste Fraktion im Europaumlischen Parlament (EP)- Parteien ua EVP-Partei CDU CSU bzw CDUCSU-Gruppe im EPZiele ein bdquoEuropa der Werteldquo kohaumlrente und wirksame gemeinsame europaumlische Auszligen- undSicherheitspolitikEVP-ED Fraktion und der Konvent- 6 EVP-EP-Vertreter im Konvent ua Mendez de Vigo (E) als Vorsitzender der EP-Delegation fuumlr denKonvent Elmar Brok (D) Vorsitzender der EVP-Gruppe im Konvent- eigener Verfassungsentwurf der als bdquowork in progress bdquo dem Diskussionsstand im Konvent und inEVP-Gruppe angepasst wirdSchwerpunkte klare Kompetenzen (Katalog) religioumlser Bezug in Praumlambel Staumlrkung desgemeinschaftlichen Europas

SPE-Fraktion= im EP Fraktion der Sozialdemokratischen Parteien Europas (oder bdquoPSEldquo Party of EuropeanSocialists)- Vorsitzender Enrique Baron Crespo- mit 175 MEP aus 15 Mitgliedstaaten zweitstaumlrkste Fraktion- Parteien ua SPD SPEndashPartei (umfasst 20 sozialdemokratischen und Arbeiter-Parteien der EU)Ziele ein bdquoEuropa der Buumlrgerldquo nachhaltige europaumlische Beschaumlftigungs- Sozial- und UmweltpolitikSPE-Fraktion und Konvent- 5 SPE-EP-Vertreter im Konvent ua Klaus Haumlnsch (D) als stellvertretender Vorsitzender der EP-Delegation fuumlr den Konvent- kein eigener Verfassungsentwurf aber Vorschlaumlge bdquoFuumlr einen Erfolg des Konvents zur ZukunftEuropasldquo und eigenstaumlndiger bdquoBerliner Entwurfldquo mit bdquosozialdemokratischer HandschriftldquoSchwerpunkte Foumlrderung des europaumlischen Gesellschaftsmodells im Rahmen nachhaltigerEntwicklung Vollbeschaumlftigung Innovation sozialen Zusammenhalts

LIBE - Fraktion= im EP Fraktion der Liberalen und Demokratischen Partei Europas (oder bdquoELDRldquo European LiberalDemocrat and Reform Group)- Fraktionsvorsitzender Graham Watson (GB)

- 54 MEP in 10 Mitgliedstaaten (deutsche FDP nicht vertreten)- Parteien ua Margerita (gegruumlndet v Romano Prodi)Ziele wachsende kompetitive Wirtschaft ein Europa basierend auf fundamentalen liberalen PrinzipienLIBE-Fraktion und Konvent- 1 LIBE-EP-Vertreter im Konvent- kein eigener VerfassungsentwurfSchwerpunkte groumlszligere Gewichtung der Auszligen- und Sicherheitspolitik klare Unterscheidung derexekutiven und legislativen Kompetenzen von Rat und Kommission Dezentralisierung vonGemeinschaftsaufgaben mit groumlszligerer Bedeutung fuumlr regionale und lokale Verantwortliche

KVELNGL = im EP Konfoumlderation der vereinigten europaumlischen LinkenNordische Gruumlne Linke (oder bdquoGUENGLldquoConfederal Group of the European UnitedNordic Green Left)- Fraktionsvorsitzender Francis Wurtz (F) stellvertretende Vorsitzende Sylvia-Yvonne Kaufmann (D)- 50 MEP aus 10 Mitgliedstaaten- 15 politische Parteien ua PDS mit der PDS-Europa (Vors Modrow)Ziele Solidaritaumlt Verbesserung der Umweltqualitaumlt soziale Gleichheit Abschaffung der NATO WEUKVELNGL-Fraktion und Konvent- 1 KVELNGL-EP-Vertreterin im Konvent Sylvia-Yvonne Kaufmann (DPDS)- kein eigener VerfassungsentwurfSchwerpunkte Entwicklung zu einem sozialen Europa

Die GruumlnenFEA-Fraktion= im EP Fraktion der GruumlnenFreien Europaumlischen Allianz- Fraktionsvorsitzende Daniel Cohn-Bendit (F) Monica Frassoni (I)- 45 MEP aus 12 Mitgliedstaaten- Parteien ua die GruumlnenBuumlndnisrsquo90Ziele ein Europa mit sozialen kulturellen und oumlkologischen WertenDie Gruumlnen und der Konvent- 1 GruumlnenFEA-EP-Vertreter im Konvent und ua Joschka Fischer als Regierungsvertreter imKonvent- bdquoGrundriss einer europaumlischen Verfassungldquo v J Voggenhuber (AU)Schwerpunkte Handlungsfaumlhigkeit der EU im Inneren und in der Welt Weg zu einer oumlkologischen undsozial nachhaltigen Entwicklung

UEN-Fraktion= im EP Fraktion der Union fuumlr das Europa der Nationen (Union for Europe of the Nations)- Fraktionsvorsitzender M Charles Pasqua (F)- 22 MEP aus 5 Mitgliedstaaten- keine deutsche Parteien- Ziele Erhaltung der Souveraumlnitaumlt und nationalen Demokratien Betonung der Unterschiede keinfoumlderales Europa- 1 UEN-EP-Vertreterin im Konvent

EDU-Fraktion= im EP Fraktion fuumlr das Europa der Demokratie und der Unterschiede- Fraktionsvorsitzender Jens-Peter Bonde (DK)- 17 MEP- 1 EDU-EP-Vertreter im Konvent

Links

Uumlbersicht der EP-Fraktionen unter httpwwweuroparleuintgroupsdefaulthtm

Homepage der EVP httpwwwepp-edorghomededefaultasplg1=deKonventswebsite der EVP httpwwwepp-edorgPresspthem02them01_enasp

Homepage der SPE httpwwwsocialistgrouporgindexhtml

Homepage der LIEBE httpeldeuroparleuintContentDefaultasp

Homepage der KVEL httpwwweuroparleuintgue

Homepage der GruumlnenFEA httpwwwgreens-efaorgenKonventswebsite der GruumlnenFEA auch unter httpwwwgreens-efaorgen

Homepage der UEN httpwwweuroparleuintuen

Homepage der EDU httpwwweuroparleuintedd

III Inhaltliche Aspekte der KonventsarbeitenFebruar 2002 bis Januar 2003

1 DIE ARBEITSGRUPPENI - VI

Manuela Hander

AG I bdquoSubsidiaritaumltsprinzipldquoVors Inigo Mendez de Vigo

Vorschlaumlge

1 Fruumlhere Einbeziehung des Subsidiaritaumltsgedankens in Rechtsetzungsakte der Gemeinschaft durchdie am Rechtsetzungsverfahren beteiligten Organe und damit Verbesserung dessen Beruumlcksichtigung2 Ex-ante-Kontrolle durch die Schaffung eines Warnsystems durch fruumlhzeitige Einbeziehung desmitgliedstaatlichen Gesetzgebers am gemeinschaftlichen Rechtsetzungsverfahren3 Ex-post-Kontrolle durch Erleichterung der Klageerhebungsmoumlglichkeiten beim EuGH wegenMissachtung des Subsidiaritaumltsprinzips

AG II bdquoEinbeziehung der ChartaBeitritt zur EMRKldquoVors Antonio Vitorino

Vorschlaumlge

1 Einbeziehung der Grundrechtecharta in die Verfassung wodurch dieser Rechtsverbindlichkeitverliehen wuumlrde Ein Konsens hinsichtlich der konkreten Art und Weise dieser Einbeziehung konntenicht erzielt werden vielmehr wurden alle Optionen in die entsprechende Empfehlung derArbeitsgruppe aufgenommen So plaumldierte ein Teil der Gruppe fuumlr eine Aufnahme der Charta alserstem Kapitel der Verfassung ein anderer Teil wollte es ausreichen lassen eine entsprechendeBezugnahmevorschrift in einen Artikel der Verfassung aufzunehmen wiederum andere wollten eineBezugnahme nur bdquoindirektldquo vorgenommen wissen die es vermeiden wuumlrde der ChartaVerfassungsrang zu geben2 Ein Votum zum Beitritt der EU zur EMRK wurde explizit nicht abgegeben Vielmehr verwies dieGruppe diesbezuumlglich auf den Rat der Europaumlischen Union denn nur dieser koumlnne eine derartwesentliche politische Entscheidung treffen Jedoch sprach sie sich indirekt fuumlr den Beitritt der EU zurEMRK aus indem sie eine Empfehlung zur Aufnahme einer den Beitritt betreffendenverfassungsrechtlichen Bestimmung formulierte und wohlwollend die Argumente eroumlrterte die fuumlreinen Beitritt der EU zur EMRK sprechen

AG III bdquoRechtspersoumlnlichkeitldquoVors Giuliano Amato

Vorschlaumlge

1 Anerkennung der Rechtspersoumlnlichkeit der EU2 Verschmelzung der EU und der EG zu einer einzigen Rechtspersoumlnlichkeit3 Fusion der verschiedenen Vertraumlge (EG-Vertrag EGKS-Vertrag EURATOM-Vertrag EU-Vertrag)mit der Maszliggabe der Untergliederung des neuen einheitlichen Vertrages in zwei Teile einengrundlegenden verfassungsrechtlichen Teil und einen weiteren mit den uumlbrigen Bestimmungen dergenannten Vertraumlge

AG IV bdquoRolle der einzelstaatlichen ParlamenteldquoVors Gisela Stuart

Vorschlaumlge

1 Verbesserung der einzelstaatlichen Kontrollmechanismen der Parlamente die durch dieMitgliedstaaten zu gewaumlhren waumlre und Anerkennung der Rolle der mitgliedstaatlichen Parlamente inder Verfassung2 Einbeziehung der mitgliedstaatlichen Parlamente in die Uumlberwachung des Subsidiaritaumltsprinzips vorallem durch bessere und fruumlhe Unterrichtung von gemeinschaftlichen Rechtsetzungsverfahren3 Ausbau und Erweiterung multilateraler Netze insbesondere durch Praumlzisierung des COSAC-Mandates (vgl hierzu Ziffer II des Protokolls Nr 9 zum EGV (Amsterdam)) durch Einrichtung einesKonvents zur Eroumlrterung wichtiger politischer Leitlinien sowie der Strategie der EU und durch dieEinberufung von Ad-hoc-Konferenzen zwischenparlamentarischer Natur zu speziellen Fragen

AG V bdquoErgaumlnzende ZustaumlndigkeitenldquoVors Henning Christophersen

Vorschlaumlge

1 Die Verfassung allgemein betreffenda) Aufteilung saumlmtlicher Zustaumlndigkeiten zwischen den Mitgliedstaaten und der EU in einembesonderen Kapitel der Verfassungb) Wahrung der Flexibilitaumlt durch Beibehaltung des Art 308 EGV (Amsterdam) bzw einervergleichbaren Bestimmung unter der Voraussetzung der Festlegung dass damit keine Ausweitunggemeinschaftlicher Zustaumlndigkeiten verbunden waumlre2 Die bdquoergaumlnzenden Zustaumlndigkeitenldquo bzw nach dem Vorschlag der Gruppe die bdquounterstuumltzendenMaszlignahmenldquo im besonderen angehenda) Zulaumlssigkeit unterstuumltzender Maszlignahmen nur im Rahmen ausschlieszliglicher Kompetenzen derMitgliedstaaten die einzelstaatliche Rechtsvorschriften nicht ersetzen sondern allenfalls ergaumlnzenoder unterstuumltzen duumlrftenb) Forderung nach einem gemeinsamen Interesse der EU und der Mitgliedstaaten als Voraussetzungunterstuumltzender Maszlignahmen

AG VI bdquoOrdnungspolitikldquoVors Klaus Haumlnsch

Vorschlaumlge

1 Aufnahme wirtschafts- und sozialpolitischer Ziele in die Verfassung (vergleichbar mit denbestehenden Bestimmungen der Art 2 EUV (Amsterdam) und Artt 2 3 und 4 EGV (Amsterdam))2 Strikte Trennung von einerseits Waumlhrungs- und andererseits Wirtschaftspolitik wobei dieerstgenannte als ausschlieszligliche Gemeinschaftszustaumlndigkeit verstanden werden sollte die zweite alsmitgliedstaatliche Zustaumlndigkeit allerdings mit der Einschraumlnkung der Aufnahme der Grundsaumltze derWirtschaftspolitik in die Verfassung sowie einer Verbesserung der Koordinierung zwischen denMitgliedstaaten3 Beibehaltung der EURO-Gruppe deren Vertretung in internationalen Organisationen zu verstaumlrkenwaumlre

2 DIE ARBEITSGRUPPEN VII - X

Conrad Seiferth

AG VII bdquoAussenpolitisches HandelnldquoVors Jean-Luc Dehaene

Vorschlaumlge

1 Zusammenfuumlhrung aller das Aussenpolitische Handeln der EU betreffenden Artikel in einemeinzigen Abschnitt2 Definition von Grundsaumltzen und Zielen fuumlr das Aussenhandeln der EU wofuumlr der Europaumlische Ratstrategische Ziele und Interessen festlegt die die Parameter des Handelns von EU undMitgliedstaaten bestimmen3 EU-Kompetenz zum Abschluss von internationalen Vereinbarungen die ihre Kompetenz betreffen4 Um die Kohaumlrenz und Effektivitaumlt zwischen den Institutionen zu staumlrken bdquoAussenpolitischerVertreter der EUldquo ndash Verschmelzung der Posten des bdquoHohen Vertreter fuumlr die GASPldquo (Solana) und desKommissars (Patten) in einer Person die mit qualifizierter Merheit vom Europaumlischen Rat unterBilligung von Kommission und Parlament ernannt wird5 Um die Kohaumlrenz innerhalb der Institutionen zu verbessern Ratsformation fuumlr AussenpolitischesHandeln und Aussenpolitische Zentralstelle zur Koordination innerhalb der Kommission6 Bestehende Vorgaben zur Entscheidungsfindung sollen weiter ausgeschoumlpft werden keineAusweitung der Mehrheitsentscheidungen aber Kompetenz des Europaumlischen Rates einstimmigMehrheitsentscheidungen auszuweiten

AG VIII bdquoVerteidigungldquoVors Michel Barnier

Vorschlaumlge

1 Ausweitung der Petersberger Aufgaben2 Zur Erhoumlhung von Effizienz und Kohaumlrenz soll der bdquoHohe Vertreter fuumlr die GASP ein Initiativrecht inKrisenangelegenheiten erhalten und in dringenden Faumlllen ermaumlchtigt werden koumlnnen notwendigeEntscheidungen unter Aufsicht des Rates zu treffen3 Die Entscheidung zum Start einer Operation soll einstimmig unter Beachtung des bdquoPrinzips derKonstruktiven Enthaltung erfolgen4 bdquoEuropaumlische Verteidigungszoneldquo Moumlglichkeit zur Einfuumlhrung einer staumlrkeren Kooperation zwischenMitgliedstaaten (vergleichbar bdquoEurozoneldquo)5 Einfuumlhrung einer Solidaritaumltsklausel zur Antwort auf terroristische Bedrohungen und Angriffe mit deralle Mittel zur Abwehr in der EU mobilisiert werden koumlnnen6 Einrichtung einer Europaumlischen Ruumlstungs- und Strategie-Forschungsagentur zur Harmonisierungder Ausruumlstungsbeschaffung und Unterstuumltzung der militaumlrischen Forschung7 Einfuumlhrung von Konvergenzkriterien fuumlr militaumlrische Haushaltsausgeben um die militaumlrischenFaumlhigkeiten der EU zu staumlrken

AG IX bdquoVereinfachung der VertraumlgeldquoVors Guiliano Amato

Vorschlaumlge

1 Verringerung der Anzahl der Rechtsakte von 15 auf 6

a) Verbindliche Verordnung AElig bdquoEU-Gesetzldquo Richtlinie AElig bdquoEU-Rahmengesetzldquo EntscheidungDelegierte Rechtsakte (neue Kategorie von Rechtsnorm)b) Unverbindliche Stellungnahme und Empfehlungc) Anwendungsbereiche EGV u PJZS fuumlr GASP sollen alle Rechtsakte als bdquoGASP-Entscheidungldquobezeichnet werden2 Vereinfachung der Verfahrena) fuumlr alle Rechtsakte das Mitentscheidungsverfahren gem Art 251 EGVb) weitgehende Abschaffung des Verfahrens der Zusammenarbeit gem Art 252 und ersetzen durchMitentscheidungsverfahren oder Anhoumlrungsverfahrenc) Verfahren der Zustimmung Vorbehalten fuumlr die Ratifizierung von internationalen Abkommend) fuumlr alle Ausgaben einheitliches Haushaltsverfahren

AG X bdquoRaum der Freiheit der Sicherheit und des RechtsldquoVors John Bruton

Vorschlaumlge

1 Beschlussfassung mit qualifizierter Mehrheit und im Mitentscheidungsverfahren in der Asylpolitik2 Einwanderungspolitik soll weiterhin Sache der Mitgliedstaaten bleiben Ziel einer gemeinsamenEinwanderungspolitik im Verfassungsvertrag festhalten3 PJZS Deutlichere Umschreibung der Rechtsetzungsbefugnisse fuumlr die Union zur Angleichung desStrafrechts und des Strafprozessrechts gegenseitige Anerkennung von Gerichtsentscheidungen4 Verstaumlrkte Zusammenarbeit im Rat durch effizientere Struktur langfristig Aufbau eine europaumlischenGrenzschutzkorps5 Ausbau der Unionseinrichtungen Kontrolle der Arbeit von Europol durch das EP groumlszligerenSpielraum fuumlr den Gesetzgeber im Bereich von Eurojust Europaumlische Staatsanwaltschaft um gegenSubventionsstraftaten zu verfolgen6 Einbindung der staatlichen Parlamente in die europaumlische Strafrechtspolitik7 Allgemeine Zustaumlndigkeit des EuGH fuumlr den Bereich des Raum der Freiheit der Sicherheit und desRechts

3 DIE INSTITUTIONEN

Doris Schmitz-Meiners und Nicolas Poullain

I STATUS QUO DER INSTITUTIONENARCHITEKTUR

Im Kern der politischen Diskussion stehen die folgenden vier OrganeInstitutionen (andereEinrichtungen wie etwa EZB oder AdR spielen in der Reformdiskussion kaum eine Rolle)

1 Europaumlisches Parlament (Art 189-201)

Zusammensetzung seit `79 direkt gewaumlhlt abnehmende Wahlbeteiligung derzeit 626 MEPsab 25 MS 732

Immer wichtigere Rolle im Gesetzgebungsverfahren An der Gesetzgebung in der 2 und 3Saumlule ist das EP nicht beteiligt

Kontrolle der Exekutive Untersuchungsausschuszlig Kontrolle der Kommission InterpellationMiszligtrauensantrag Anhoumlrungsrecht

Mitwirkungsrechte beim Haushalt (nur bei nicht obligatorischen Ausgaben)

Zusammenarbeit mit innerstaatlischen Parlamenten (COSAC November 1989)

2 Ministerrat (Art 202-210)

Zusammensetzung Der Rat besteht aus je einem Vertreter jedes Mitgliedstaats (Mst) aufMinisterebene Der Vorsitz im Rat wird durch die Mst abwechselnd fuumlr 6 Monatewahrgenommen Minister werden vertreten durch staumlndige Vertreter im AStV (COREPER)

Bei der Gesetzgebung nimmt er trotz Machtzuwachs des EP noch die dominierender Rolleein Bei ZBJI 342 EUV und GASP Art 133 EUV alleiniges Legislativorgan Verabschiedetwirtschaftspolitische und beschaumlftigungspolitische Leitlinien

Drei verschiedene Formen der Stimmabgabe einfache Mehrheit qualifizierte Mehrheit (abFeb 2003 gem Nizza 3 Kriterien Anzahl der Stimmen 62873 mind 10 Staaten Bev (aufAntrag)) Einstimmigkeit

Sitzungen nicht oumlffentlich Transparenzdefiizit bei Gesetzgebung

Benennung des Kommissionspraumlsidents

3 Europaumlische Kommission (Art 211-219)

Zusammensetzung 20 Kommissare 10 + (52) ab 2005 je 1 pro Mst ab 27 Mst neueRegelung

Initiativmonopol im EG Bereich

Huumlterin der Vertraumlge Durchfuumlhrungskompetenz aber enger Rahmen durch Komitologie(Ausschuumlsse des Rates die den Rahmen fuumlr die Umsetzung festlegen) Vermittler zwischenRat und EP

Kollegialprinzip

3 Derzeitige Stimmenanzahl die Stimmenanzahl pro Mitgliedsland wurde in Nizza fuumlr alle Staaten festgelegt diebereits die Beitrittsverhandlungen aufgenommen haben

In der Wettbewerbspoltik verfuumlgt die Kommission uumlber legislative exekutive und quasi-judikative Befugnisse

Sieht sich dem Vorwurf des Demokratiedefizits ausgesetzt

4 Europaumlischer Gerichtshof Gericht erster Instanz (GEI) (Art 220-245)

Zusammensetzung EuGH 1 Richter je Mst 8 Generalanwaumllte Sie werden von denRegierungen und Mitgliedsstaaten im gegenseitigen Einvernehmen auf sechs Jahren ernanntAlle drei Jahre findet eine teilweise Neubesetzung statt Richter waumlhlen den Praumlsidenten ausihrer Mitte Aufgabe Wahrung des Rechts bei der Auslegung und Anwendung der Vertraumlge

II INSTITUTIONELLE REFORMEN IN DER DISKUSSION

1 Aspekte im Bezug auf die nahezu Konsens unter den Konventsmitgliedern herrscht

Europaumlisches Parlament

Staumlrkung der Rolle des direkt gewaumlhlten EP zur Uumlberwindung des Legitimations- undDemokratiedefizits der EU Die Beteiligung des EP am Gesetzgebungsprozeszlig nach demMitentscheidungsverfahren soll die Regel werden Die Budgethoheit des Parlaments sollverstaumlrkt werden Ein einheitliches Wahlverfahren und ein einheitliches Abgeordnetenstatut solleingefuumlhrt werden Die Mitwirkung des EP bei der Besetzung der anderen Institutionen soll verstaumlrktwerden

Ministerrat

In der Regel soll mit qualifizierter Mehrheit entschieden werden Lediglich einige sensible Bereiche(Aussen- und Sicherheitspolitik) sollen von dieser Regel ausgenommen werden Hier soll moumlglichstmit besonders qualifizierten Mehrheiten beschlossen werden Wenn der Rat als Gesetzgeber(Legislativrat) handelt soll dies oumlffentlich sein

Europaumlische Kommission

Die Kommission soll im legislativen Bereich das Initiativmonopol behalten Die Wahl undEinsetzung der Kommission als Ganzes soll nach Anhoumlrung der einzelnen Mitglieder desKommissionskollegiums durch die Ausschuumlsse des Parlaments durch das Plenum des EP erfolgenDie Abwahl der Kommission ist derzeit nur als Ganzes moumlglich In Zukunft soll derKommssionspraumlsident auch im Falle untragbarer Verwerfungen die Moumlglichkeit haben einemeinzelnen Kommissionsmitglied den Ruumlcktritt nahezulegen 4 Der Kommissionspraumlsident soll mit einerRichlinienkompetenz ausgestattet werden

Europaumlischer Gerichtshof

Die Gerichtsbarkeit des EuGH soll auf die gesamte ZBJI (Europol Eurojust EuropaumlischerStaatsanwalt) ausgedehnt werden Der EuGH soll als Verfassungsgericht fungieren und den Schutzder in der Grundrechtscharta verankerten Grund- und Menschenrechte gewaumlhrleisten Eineverstaumlrkte demokratische Legitimation der Richter soll durch ihre gemeinsame Berufung durchEP und Rat erreicht werden Der Rat koumlnnte hierbei eine Kandidatenliste vorlegen

2 Dissenspunkte

Die Vorstellung der Mitgliedstaaten und der verschiedenen politischen Parteien gehen am staumlrkstenbei der Frage der Gestaltung der Ratspraumlsidentschaft und des Beschlussfassungsverfahrens imMinisterrat der Wahl des Kommissionspraumlsidenten und der Gestaltung der Aussenvertretungauseinander Die wichtigsten Vorschlaumlge die hier diskutiert werden sind der deutsch-franzoumlsischeVorschlag und der Kommissionsvorschlag

4 Die Idee fuumlr diese Regelung geht auf eine Absprache zuruumlck die Prodi vor Amtsantritt mit seinen Amtskollegen getroffen hatDie Kommissare sicherten Prodi zu dass sie auf sein Ersuchen auch einzeln zuruumlcktreten wuumlrden

DEUTSCH - FRANZOumlSISCHER VORSCHLAG5

Ratspraumlsidentschaft und Beschlussfassung im MinisterratDie rotierende Praumlsidentschaft des Europaumlischen Rates soll durch einen dauerhaften Ratsvorsitzersetzt werden Der Ratsvorsitzende wird mit einer qualifizierten Mehrheit fuumlr eine Dauer von 5 bzw25 Jahren mit der Moumlglichkeit der Wiederwahl gewaumlhlt Der Amtsinhaber fuumlhrt sein Amt hauptamtlichaus Der Vorsitzende des Rates bereitet die Sitzungen des Europaumlischen Rats (ER) vor fuumlhrt dessenVorsitz und wacht uumlber die Umsetzung der Beschluumlsse Die Modalitaumlten fuumlr den Vorsitz im Ministerratvariieren je nach betroffenem Gebiet Der Allgemeine Rat wird vom Generalsekretaumlr des Ratesgeleitet Den Vorsitz des Aussenministerrates hat der Europaumlische Aussenminister inne Fuumlr dieRaumlte Wirtschaft und Finanzen die Eurogruppe und den Rat Justiz und Inneres werden fuumlr zweiJahre Vorsitzende gewaumlhlt Der Rest der Ratsformationen wird so geregelt dass er denMitgliedstaaten eine groumlsstmoumlgliche Beteiligung auf der Grundlage einer gleichberechtigten Rotationgewaumlhrleistet

KommissionEine starke Vereinfachung des Komitologieverfahrens soll es der Kommission erleichtern ihreAufgabe die vom EP und Rat erlassenen Gesetze umzusetzen und deren ordungsgemaumlsseUmsetzung zu kontrollieren erleichtern Um die politische Verantwortlichkeit der Kommissiare zugewaumlhrleisten erhalten diese ein Weisungsrecht gegenuumlber den Generaldirektionen DerKommissionpraumlsident hat die Richtlinienkompetenz fuumlr die Arbeit der Kommission

Europaumlisches ParlamentJede Ausweitung der Mehrheitsentscheidungen wird automatisch mit der Mitentscheidung der EPverbunden

AussenvertretungDie Aumlmter des Hohen Vertreters und des Kommissars sollen von derselben Person ausgeuumlbt werdendem Europaumlischen Aussenminister Er verfuumlgt uumlber ein formelles Initiativrecht Der ER ernennt denAussenminister mit Zustimmung des Praumlsidenten der Kommission mit qualifizierter Mehrheit DerAussenminister nimmt mit einem besonderen Status an den Sitzungen der Kommission teil In derRegel wird im Bereich der GASP mit qualifizierter Mehrheit abgestimmt lediglich bei militaumlrischen undsicherheitspolitischen Fragen gilt weiterhin das Prinzip der Einstimmigkeit Wenn ein Mitgliedstaat einnationales Interesse geltend macht und keine andere Loumlsung gefunden werden kann wird die Fragean den Europaumlischen Rat verwiesen der mit qualifizierter Mehrheit entscheidet

KOMMISSIONSVORSCHLAG6Ratspraumlsidentschaft und Beschlussfassung im MinisterratDer Kommissionsentwurf sieht eine Beibehaltung der halbjaumlhrlichen Rotation fuumlr diePraumlsidentschaft des ER und des Rates Allgemeine Angelegenheiten ggf auch fuumlr den AstV vor Beiden anderen Ratsformationen wir der Vorsitz durch ein fuumlr ein Jahr gewaumlhltes Ratsmitglieduumlbernommen Das komplexe Beschlussfassungssystem von Nizza soll durch die doppelte einfacheMehrheit (Mehrheit der Mitgliedsstaaten und der EU Bevoumllkerung) ersetzt werden In sensiblen Faumlllenmuumlsste auf eine verstaumlrkte Mehrheit (23 der Mitgliestaaten und 23 der Bevoumllkerung)zuruumlckgegriffen werden koumlnnen Das Einstimmigkeitsprinzips wird abgeschafft

KommissionAllein die Kommission sollte mit der Durchfuumlhrung der europaumlischen Rechtsvorschriftenbetraut sein Sie muss Ihr Handeln vor den rechtsetzenden Organen Rat und EP rechtfertigen DerVerfassungsvertrag muumlsste ebenfalls sicherstellen dass die Modalitaumlten fuumlr nicht zwingendeInstrumente der Umsetzung wie zB die Offene Koordinierung mit der Gemeinschaftsmethode imEinklang sind

Europaumlisches Parlament

5 Beitrag der dem Konvent am 16 Januar von den Mitgliedern des Konvents Herrn Dominque de Villepin und Herrn JoschkaFischer uebermittlet wurde httpwwwcapuni-muenchendekonventdownloadDeutsch-Franz-Vorschlagpdf6 Fuumlr die Europaumlische Union Frieden Freiheit Solidaritaumlt Rede von Romano Prodi 04 Dezember 2002 httpwwwcapuni-muenchendekonventdownloadKOM-EU_Frieden_Freiheit_Solidpdf

Ein Teil der MEPs soll durch europaumlische Listen gewaumlhlt werden Der ER und das EP habengleichwertige Rechte bei der Ernennung und der Kontrolle der Kommission

AussenvertretungDer Sekretaumlr der Union (SdU) der gleichzeitig Vizepraumlsident der Kommission ist und einenbesonderen Status hat wird vom ER und vom designierten Kommissionspraumlsidenten einvernehmlichernannt Damit ist er sowohl gegenuumlber dem ER als auch gegenuumlber demKommissionspraumlsidenten rechenschaftspflichtig die ihn auch beide seines Amtes enthebenkoumlnnen Als Kommissionsmitglied ist er auszligerdem gegenuumlber dem EP verantwortlich Waumlhrendeines Uumlbergangszeitraums wird der SdU im Bereich der GASP das Initiativrecht der Kommission imRahmen der Leitlinien und Auftraumlge des Rates oder einer Gruppe von Mitgliedstaaten ausuumlben AmEnde der Uumlbergangszeit legt der Rat die Modalitaumlten fest nach denen der SdU autonom dasInitiativrecht der Kommission im Bereich der GASP ausuumlben kann Der SdU vertritt die Union bei derDurchfuumlhrung auszligenpolitischer Aktionen gegenuumlber Dritten und ist fuumlr die Umsetzung dergemeinsamen Beschluumlsse verantwortlich

IV Verfassungsentwuumlrfe

VERFASSUNGSENTWUumlRFEAUS EUROPARECHTLICHER UND VERFASSUNGSRECHTLICHER SICHT

Christine Gerlach und Christian Pernhorst

Uumlberblick uumlber verschiedene Verfassungsentwuumlrfe

1 EU-Organe bzw Europaumlischer Konventsum Entwurf des Praumlsidiums des Europaumlischen Konventes vom 28102002sum Entwurf des Kommissionspraumlsidenten Romani Prodi vom 04122002sum Bericht des Europaumlischen Parlamentes (Alain Lamassoure) vom 240420022 Fraktionen und Parteiensum Entwurf der EVP-Gruppe im Europaumlischen Konvent vom 10112002sum Entwurf der SPE-Gruppe im Europaumlischen Konvent vom 03102002sum Berliner Entwurf der SPD-Bundestagsabgeordneten Gloser und Roth vom 20112002sum Entwurf einiger junger bdquoGruumlnerldquo von September 20023 Einzelpersonen (nicht abschlieszligende Auswahl)sum Entwurf von Prof Dr Juumlrgen Schwarze vom 12112002sum Entwurf der Konventsmitglieder Alan Dashwood Michael Dougan Christophe Hillion Angus

Johnston und Eleanor Spaventa vom 28102002sum Entwurf von Jo Leinen (MdEP) vom 23102002sum Entwurf von Robert Badinter vom 26092002sum Entwurf von Dr Wolfgang Schaumluble und Wilfried Martens vom 24092002sum Entwurf des Earl of Stockton vom 24092002sum Entwurf von Prof Dr Rupert Scholz von August 2002

(insgesamt nicht abschlieszligende Auswahl siehe die umfassenden Nachweise bei httpwwwcapuni-muenchendekonvententwuerfehtm)

Einzelheiten

1 Praumlsidium des Europaumlischen Konventes (bdquoGiscard-Entwurfldquo) vom 28102002sum Dreiteilung des bdquoVertrages uumlber eine Verfassung fuumlr Europaldquo in 1 Struktur der Verfassung und 2

Politikbereiche und die Durchfuumlhrung der Maszlignahmen der Union und 3 AllgemeineSchluszligbestimmungen Der zweite Teil soll die Rechtsgrundlagen enthalten

sum Frage der Namensgebung fuumlr die Union wird aufgeworfen (1Teil Titel I Art 1)sum Die Unionsbuumlrgerschaft soll betont werden Wie die GR-Charta in den Vertrag eingefuumlgt werden

soll ist offen gelassensum Abloumlsung der turnusmaumlszligigen Ratspraumlsidentschaft durch einen Praumlsidenten des Europaumlischen

Rates der fuumlr bestimmte Zeit gewaumlhlt werden soll (1 Teil Titel IV Art 15a)sum Schaffung des bdquoKongress der Voumllker Europasldquo (1 Teil Titel IV Art 19)sum Haushalt der Union soll vollstaumlndig aus Eigenmitteln der Union finanziert werden (1 Teil Titel VII

Art 38)sum Moumlglichkeit des Austritts wird festgesetzt (1 Teil Titel X Art 46)

2 bdquoProdi-Entwurfldquo vom 4122002

sum Dreiteilung der bdquoVerfassung fuumlr die Europaumlische Unionldquo in 1 Prinzipien 2 Grundrechte und 3Politikbereiche Der erste Teil Prinzipien enthaumllt neben den institutionellen Prinzipien auch diewesentlichen Politikziele fuumlr jeden einzelnen Politikbereich

sum Generelle Vergemeinschaftung aller Politikbereiche also auch der GASP und der PJZS

sum Einstimmigkeitserfordernis wird in allen Faumlllen selbst fuumlr Verfassungsaumlnderungen aufgegebenAusnahme ist die Aufnahme neuer Mitglieder

sum Die innenpolitischen Bereiche der Union werden eingeteilt in bdquoprincipal policiesldquo bdquoflanking policiesldquound bdquocomplementary actionsldquo je nach Art der Handlungsinitiative (HarmonisierungKoordinierung) die von der Union erwartet wird

sum Auszligenpolitik Gewaumlhrleistung einer kohaumlrenten Auszligenpolitik durch die Einrichtung des Amteseines bdquoSekretaumlrs der Unionldquo und durch die Niederlegung der generellen auszligenpolitischen Ziele im1 Teil der Verfassung

3 Bericht des Europaumlischen Parlamentes uumlber die Abgrenzung der Zustaumlndigkeiten der EU undder Mitgliedstaaten vom 24042002

Bericht des Ausschusses fuumlr konstitutionelle Fragen des EP (Berichterstatter Alain Lamassoure)

sum Behandelt vor allem das Thema der Kompetenzaufteilung kein breit angelegterVerfassungsentwurf

sum Vergemeinschaftung des zweiten und dritten Pfeilers um das Gleichgewicht von wirtschaftlicherund politischer Integration der Union herzustellen

sum Drei Arten von Zustaumlndigkeiten 1 die grundsaumltzliche Zustaumlndigkeit der Mitgliedstaaten 2 die derUnion uumlbertragene eigene Zustaumlndigkeit und 3 die geteilte Zustaumlndigkeit

sum Evolutivklausel in Anlehnung an Art 308 EG dessen Anwendung jedoch auch in die umgekehrteRichtung Ruumlckuumlbertragung von der Union auf die Mitgliedstaaten funktionieren soll

4 Entwurf der Europaumlischen Volkspartei vom 10112002Ergebnis der Studientage der EVP-Gruppe im Europaumlischen Konvent in Frascati vom 8 bis 10November 2002 Basiert auf dem Estoril-Entwurf vom 18102002 der wiederum auf dem Brok-Diskussionspapier vom 12092002 und dem EVP-Diskussionsentwurf zur bdquoVerfassung derEuropaumlischen Unionldquo vom 29082002 aufbaut Fuumlhrt den bdquoEstoril-Entwurfldquo mit dem bdquoGiscard-EntwurfldquozusammenZur FormAngepaszligt an die vom Konventspraumlsidium in seinem Vorentwurf vorgenommene Zwei- bzw Dreiteilungdes Verfassungsvertrages (Teil I Verfassungsstruktur Teil II Unionspolitiken Teil IIISchluszligbestimmungen)Bezeichnung als Verfassung und nicht als VerfassungsvertragAuffallend ist die komplette Uumlbernahme der Grundrechtecharta in die Verfassung ganz zu BeginnAnsonsten in der Form stark dem bdquoGiscard-Entwurfldquo angeglichen aber insgesamt ausfuumlhrlicherZum Inhalt1 Teil Struktur der VerfassungReligioumlser Bezug in der Praumlambel (bdquoreligious heritageldquo)Grundrechte in Art 1 ndash 55Rechtspersoumlnlichkeit (Art 56 II)Union gegruumlndet auf den Buumlrgern der Union und auf den Mitgliedstaaten (Art 56 I)Vorschriften uumlber die Flagge Hymne und den Feiertag (Art 61)Prinzip der begrenzten Einzelermaumlchtigung (Art 64 I)Zustaumlndigkeiten der Union ausschlieszligliche (= eigene) Zustaumlndigkeit geteilte Zustaumlndigkeit undergaumlnzende Zustaumlndigkeit der Union (Art 65)Kompetenzkataloge in Art 66 ndash 68Fruumlhwarnsystem im europaumlischen Gesetzgebungsverfahren bzgl der Einhaltung des Subsidiaritaumlts-und des Verhaumlltnismaumlszligigkeitsprinzips (Art 69 III)Flexibilitaumltsklausel in Art 71 (Ersatz fuumlr Art 308 EG) allerdings weiterhin mit dem Erfordernis derEinstimmigkeit im Rat jedoch nur der Mehrheit im EPUnterscheidung zwischen Legislativrat mit rotierender Praumlsidentschaft (Art 76 I) und Exekutivratdessen Vorsitz ein nationaler Minister der Kommissionspraumlsident oder das zustaumlndige Mitglied derKommission innehat (Art 76 II)Initiativmonopol im Gesetzgebungsverfahren weiterhin bei der Kommission (Art 77 II)Der Rat schlaumlgt dem EP einen Kandidaten fuumlr das Amt des Kommissionspraumlsidenten mit qualifizierterMehrheit im Lichte des Ergebnisses der EP-Wahlen vor EP waumlhlt mit absoluter MehrheitKommissionspraumlsident schlaumlgt die Kommissare vor die vom Rat mit qualifizierter Mehrheit bestaumltigtund vom EP gewaumlhlt werden muumlssen (Art 78 III)

Der Kommissionspraumlsident ernennt zwei Vizepraumlsidenten einem uumlbertraumlgt er mit Zustimmung desRates die Auszligenvertretung der Union (bdquoCommissioner for Foreign Relationsldquo) (Art 79 IV)Instrumente der Union 1 Unionsgesetze und -rahmengesetze erlassen durch die Legislative derUnion 2 Verordnungen erlassen durch die Exekutive der Union 3 Entscheidungen 4Empfehlungen und 5 Stellungnahmen Gesetze und Verordnungen sind allgemein anwendbar inihrer Gesamtheit bindend und in allen Mitgliedstaaten unmittelbar anwendbar Rahmengesetzehingegen entsprechen den Richtlinien (Art 91)Gesetze und Rahmengesetze werden zusammen vom EP und vom Rat entsprechend demMitentscheidungsverfahren (Art 96) erlassen Die Kommission kann Verordnungen erlassen wennund soweit entweder die Verfassung oder ein Unionsgesetz sie dazu ermaumlchtigt allerdings sind InhaltZweck und Ausmaszlig der Ermaumlchtigung zu beachten (vgl Art 80 I GG) (Art 94)Das Mitentscheidungsverfahren beinhaltet ein Vermittlungsverfahren Alle Unionsgesetze und -rahmengesetze sind ZustimmungsgesetzeFinanzierung der Union ausschlieszliglich durch Eigenmittel (Art 109 I)Die Kommission repraumlsentiert die Union nach auszligen (Art 112) Abschluszlig von internationalenVertraumlgen und Abkommen durch den Rat und das EP (Art 113) Ausdruumlckliche Kompetenz zumBeitritt zur Europaumlischen Menschenrechtskonvention (Art 113 II)bdquoEuropaumlische Partnerschaftldquo mit den EU-Nachbarstaaten vergleichbar mit dem EuropaumlischenWirtschaftsraum inklusive einer politischen Komponente (Art 116)2 Teil Die Politikbereiche und die Durchfuumlhrung der Maszlignahmen der UnionZwei moumlgliche Optionen fuumlr den 2 Teil des Verfassungsvertrages bzw der VerfassungOption 1 folgt der Idee im bdquoGiscard-Entwurfldquo wonach erst im 2 Teil fuumlr jeden einzelnen Politikbereichdie Art der Zustaumlndigkeit die anwendbaren Rechtsakte und Verfahren aufgefuumlhrt werden Nachteil seijedoch daszlig die Bedeutung des 1 Teils nachhaltig reduziert wuumlrde und zudem der 2 Teil aufgrundseines Umfangs von ca 414 Vorschriften fuumlr den Leser kaum noch lesbar waumlreDeshalb favorisiert der EVP-Entwurf die Option 2 wonach der 1 Teil in abschlieszligender Form dieZustaumlndigkeiten Rechtsakte und Verfahren der Union definiert und im 2 Teil nur noch dieVorschriften Aufnahme faumlnden die nicht in den 1 Teil passen Beispielsweise die Grundfreiheiten dieWettbewerbsregeln EMU-Vorschriften oder zusaumltzliche Vorschriften uumlber das Verfahren derInstitutionen der UnionGemaumlszlig der Option 2 schlaumlgt der Entwurf die folgenden Titel fuumlr den 2 Teil vorTitel I Gemeinsamer Markt Titel II EMU Titel III Innere Sicherheit Titel IV GASP TitelV Verteidigung Titel VI Euratom Titel VII Das Verfahren der Institutionen der Union

5 Beitrag der SPE- Gruppe im Europaumlischen Konvent

sum Kein Verfassungsentwurf sondern nur Vorschlaumlge fuumlr eine neue europaumlische Verfassung miteiner starken sozialen Dimension

sum Die verschiedenen Saumlulen sollen in einen einzigen Text gegossen werden (s Giscard-Entwurf)- Neuer Status fuumlr Nachbarstaaten (s Giscard)- Sicherheits- und Verteidigungspolitik sollte und Kontrolle des EP stehen- EuGH soll bei Kompetenzuumlberschreitung der EU entscheidensum Schaffung eines Rates fuumlr legislative Angelegenheiten (welcher oumlffentlich tagen sollte)- Praumlsident der Kommission muszlig gestaumlrkt werden mehr demokratische Legitimitaumlt und politische

Verantwortung- Absolute Transparenz und bdquogood administrationldquo soll von der Verfassung garantiert werdensum Nationale Parlamente sollen gestaumlrkt werden engere Kooperation mit dem EP ohne Schaffung

einer neuen Institution

6 Berliner Entwurf

sum Die bdquoVerfassung fuumlr die Europaumlische Unionldquo orientiert sich an bereits bestehendem Recht in deneuropaumlischen Vertraumlgen und an der Rechtsprechung des EuGH

sum Vollbeschaumlftigung und nachhaltiges Wachstum werden als Ziele der Union eingefuumlgtsozialdemokratische Werte verankert

sum Die GR-Charta wird nicht mit aufgenommen nur Verweissum Absage an einen Praumlsidenten des Europaumlischen Rates stattdessen Staumlrkung der Kommission

die das Initiativmonopol behaumllt und deren Praumlsident vom EP gewaumlhlt wirdsum Verankerung des Konventsverfahrens zur Aumlnderung der Verfassung

7 Young Greens

sum GR-Charta ist in Verfassung integriert und den Prinzipien der Union vorangestelltsum Europaumlisches Referendum wird in die Verfassung aufgenommensum EP besitzt zusammen mit der Kommission das Initiativrechtsum EP besteht aus einer Buumlrgerkammer und einer Staatenkammer wobei die Buumlrgerkammer vom

Volk gewaumlhlt wird und die Staatenkammer sich aus den Regierungen der Mitgliedstaatenzusammensetzt in der jeder Staat nur eine Stimme hat

sum Ein bdquoRat fuumlr nachhaltige Entwicklung wird geschaffen

8 Schwarze ndash Entwurf

sum Modell einer Zweiteilung der Vertraumlge erster Teil bildet den eigentlichen Verfassungsvertrag wirddurch einen zweiten Vertrag uumlber Unionspolitiken ergaumlnzt (hier einfachere Modalitaumlten zurAumlnderung vorgesehen als bei einer Aumlnderung des ersten Teils)

sum Entwurf konzentriert sich auf die 4 Punkte von Laeken (1bessere Kompetenzabgrenzung 2Verbesserung des GR-Schutzes 3 Vereinfachung der Vertraumlge 4 Reform der Institutionen)

sum Der Europaumlische Rat bekommt Organstellung die Zusammensetzung wird um den Praumlsidentendes EP erweitert der Vorsitz im Europaumlischen Rat ist an den Vorsitz im Rat gekoppelt

sum Der Vorsitz im Rat soll durch eine auf 24 Monate angelegte gemeinsame Praumlsidentschaft von 3Mitgliedstaaten wahrgenommen werden

sum Fruumlhwarnsystem durch Einrichtung eines Kompetenzausschusses der sich aus nationalen undEuropaparlamentariern zusammensetzt

sum Klagerecht der nationalen Parlamente sowie des AdRsum Ruumlckuumlbertragung von Regelungszustaumlndigkeiten auf die Mitgliedsstaaten moumlglichsum Das gesamte Unionsrecht abgesehen von der Ausnahmeregelung der GASP unterliegt der

richterlichen Kontrolle durch die Unionsgerichtesum Nichtigkeitsklage erfaumlhrt inhaltliche Aumlnderung- Abschaffung des Systems der 4 Klagegruumlnde zugunsten einer Generalklausel- Aufhebung der Beschraumlnkungen in Bezug auf die passivlegitimation bei Klagen Privater- Kommissionsverordnungen werden zum zulaumlssigen Gegenstand einer Individualklage- GR-Beschwerde moumlglichsum Auf Unionssteuer wird verzichtet stattdessen Finanzierung nach Anteilen am BSPsum Bei der GASP werden die sog Petersberg-Aufgaben die Einsaumltze zur Bekaumlmpfung des

internationalen Terrorismus hinzugefuumlgtsum Personelle Verschmelzung der Aumlmter des Hohen Vertreters fuumlr GASP und des Auszligenkommissars

9 Entwurf von Jo Leinen

- GR-Charta wird das erste Kapitel der Verfassung- EU besitzt Rechtspersoumlnlichkeit Austritt aus Union moumlglich- Arbeitssprache neben Englisch und Franzoumlsisch auch Deutsch- Gesetzgebung der EU erfolgt in 2 Kammern durch das Europaumlische Parlament (Buumlrgerkammer)

und durch den Europaumlischen Senat (Staatenkammer) der aus einer Umgestaltung desMinisterrats hervorgeht

- Kommission stellt die Exekutive der Union dar der Praumlsident wird vom EP gewaumlhlt- Europaumlischer Auszligenminister soll Vize-Praumlsident der Kommission sein- Ein Praumlsident des Europaumlischen Rates ist nicht vorgesehen wird auch kein Organ der EU- Erhebung finanzieller Eigenmittel- Referendum wird eingefuumlhrt direkte Demokratie- Koordinierung von Politiken sowie die verstaumlrkte Zusammenarbeit in den Vertrag mit

aufgenommen- AdR bekommt Klagerecht vor dem EuGH

10 Beitrag von Wolfgang Schaumluble und Wilfried Martens vom 24092002Entwurf traumlgt den Titel bdquoEine Verfassung fuumlr ein starkes Europaldquo zuletzt aktualisiert am 24092002Flieszligtext mit durchnummerierten Paragraphen Von der Form nicht vergleichbar mit den meisten

anderen Verfassungsentwuumlrfen die bereits vollstaumlndig vorformulierte Artikel enthalten wohingegendieser Entwurf lediglich einige wenige bedeutsame Themen ansprichtZwar spricht der Entwurf von bdquoVerfassungldquo jedoch sind in den Text Aumlnderungsvorschlaumlgeeinschlaumlgiger konservativer Parteien eingearbeitet die gerade an dieser Stelle den Gebrauch desBegriffes bdquoVerfassungsvertragldquo fordern (z B die CSU)Die in dem Entwurf behandelten Themen sind die Kompetenzverteilung zwischen der EU und denMitgliedstaaten die Integretion der Grundrechtecharta in die Verfassung und die Reform derInstitutionenZum InhaltBekenntnis zum bdquogeistig-religioumlsen und sittlichen ErbeldquoEine Perspektive fuumlr die aumluszligeren Grenzen Europas ist zu schaffen da ansonsten die Gefahr bestehedie Integrationskraft der Union zu uumlberfordern Die Grenzen sollen bdquoklar aber offenldquo gezogen werdend h zu Staaten die derzeit der Union als Vollmitglieder nicht beitreten koumlnnen soll eine bdquoEuropaumlischePartnerschaftldquo entwickelt werden Diese soll sich am Modell des EWR orientieren allerdings unterEinbeziehung einer politischen KomponenteBetonung der Unantastbarkeit der internen europaumlischen GrenzenEinheitliche Rechtspersoumlnlichkeit der UnionDie Union ist eine einmalige () Konstruktion bdquoohne historische oder legale Vorbilderldquo die auf derdoppelten Legitimation der Buumlrger und der Staaten aufbautDrei Arten der Kompetenz die prinzipiell von den Mitgliedstaaten ausgeuumlbten Kompetenzen dieeigenen Kompetenzen der Union und die geteilten Kompetenzen Prinzip der begrenztenEinzelermaumlchtigung gilt weiterEntweder zu den eigenen aber zumindest zu den geteilten Kompetenzen der Union sollen sowohl derAufbau und die Durchfuumlhrung einer gemeinsamen Auszligen- und Sicherheitspolitik als auch dieRechtsgrundlagen fuumlr das gemeinsame Gebiet der Freiheit und Sicherheit hinzugefuumlgt werdenGeteilte Kompetenzen decken drei verschiedene Gebiete ab dasjenige in dem die Union diegrundlegenden Regeln festlegt dasjenige in dem sie lediglich in einer komplementaumlren oderzusaumltzlichen Art interveniert und dasjenige in dem sie nationale Politiken koordiniertEine Weiterentwicklungsklausel ist vorzusehen die nur in Ausnahmefaumlllen die einstimmigeEntscheidung fordert und grundsaumltzlich die Beteiligung des EP festlegtInnerhalb des EuGH soll eine spezielle Verfassungs- und Grundrechtekammer geschaffen werdenDie Grundrechtecharta soll integraler Bestandteil der Europaumlischen Verfassung werdenDie Union soll der Europaumlischen Menschenrechtskonvention beitretenDie Schaffung einer zusaumltzlichen Institution fuumlr eine spezielle Rolle der nationalen Parlamenteinnerhalb des Institutionsgefuumlges der EU wird abgelehnt obwohl die Autoren eine bedeutendere Rolleder nationalen Parlamente befuumlrwortenbdquoDie EU ist weder eine Foumlderation im klassischen Sinne noch ein StaatldquoDas EP fungiert zusammen mit dem Rat als gleichberechtigter Gesetzgeber der EUDie Haushaltskompetenz soll zwischen EP und Rat geteilt werdenDer Europaumlische Rat ist eine zentrale Institution der EU und praumlgt ihre politische RichtungDer gegenwaumlrtige Rat fuumlr Allgemeine Angelegenheiten soll in zwei getrennte Einheiten aufgeteiltwerden einen gestaumlrkten Rat fuumlr Allgemeine Angelegenheiten der die Kohaumlrenz der Entscheidungensicherstellt waumlhrend ein spezieller Rat fuumlr Auswaumlrtige Beziehungen sich rein auf Fragen im Bereichder GASP konzentriertDie Mitgliedstaaten bleiben bei der Besetzung des Ratsvorsitzes gleichberechtigtDie Kommission behaumllt ihr InitiativmonopolDer Europaumlische Rat schlaumlgt dem EP unter Beruumlcksichtigung der Ergebnisse der Europawahl und mitqualifizierter Mehrheit einen Kandidaten fuumlr das Amt des Kommissionspraumlsidenten vor den das EPentweder ablehnt oder annimmt Der Kommissionspraumlsident waumlhlt dann seine Kommissare aus dieKommission wird in toto vom EP gewaumlhlt und vom Rat mit Mehrheit bestaumltigt

11 Beitrag des Earl of Stockton vom 24092002Der Earl of Stockton ist stellvertretendes Mitglied des Europaumlischen Konventes der im Namen einerGruppe britischer Konservativer die in ihrer Mehrheit ehemalige oder jetzige Mitglieder des bdquoHouse ofCommonsldquo des bdquoHouse of Lordsldquo und des EP sind diesen Beitrag zur oumlffentlichen Debatte uumlber dieZukunft Europas eingereicht hatTitel bdquoDie Zukunft der EU Ein positiver konservativer Ansatzldquo1 Zur FormKein vollstaumlndiger Verfassungsentwurf sondern Vorschlaumlge und Gedanken zu den aus ihrer Sichtwichtigen Streitpunkten

Positiver Ansatz D h die EU wird nicht verteufelt auch wird nicht ausschlieszliglich dieRuumlckuumlbertragung von Kompetenzen auf die nationale Ebene gefordert sondern der Entwurf erkenntausdruumlcklich die Bedeutung der EU in ganz bestimmten Bereichen an und fordert konsequenterweisedort auch die Staumlrkung der EU-Kompetenzen wie auch die Effektivierung der Verfahrensablaumlufe2 Zum InhaltZunaumlchst Klarstellung daszlig auch in Zukunft die Mitgliedstaaten die bestimmenden Komponenten derEU bleiben sollen weshalb die Umwandlung der EU in einen voll funktionierenden Bundesstaatabgelehnt wirdKompetenzverteilung Auflistung der eigenen Kompetenzen der EU der eigenen Kompetenzen derMitgliedstaaten und der geteilten Kompetenzen wird abgelehnt stattdessen lediglich Klarstellung imVerfassungsvertrag daszlig die EU nur dort eigene oder geteilte Zustaumlndigkeit besitzt wo ihr der Vertragdies einraumlumtDie gemeinschaftlichen Vertraumlge sollen vereinfacht und in zwei Teile geteilt werden 1 Teil =Vertragsverpflichtungen der EU (wichtige Vorschriften) 2 Teil = Vertragsregeln fuumlr die EU (wenigerwichtige und detailliertere Vorschriften) Auch die Vorschriften des 2 Teils sollen nur imKonsensverfahren geaumlndert werden koumlnnenDer Rat bleibt die bestimmende Institution der EU lediglich mehr Offenheit und TransparenzAufwertung der Rolle der nationalen Parlamente indem ein bdquoAusschuszlig der nationalen Parlamenteldquoeingerichtet wird der sich vor allem mit dem Rat ins Benehmen setzen wuumlrde Bevor der Rat Rechtsetzt wuumlrde dieser Ausschuszlig seine Ansicht zu den Gesetzesvorschlaumlgen aumluszligern Also wird diebdquoStaatenkammerldquo nicht allein vom Rat gebildet sondern von den nationalen Parlamentenrepraumlsentiert im o g Ausschuszlig an der Seite des Rates Allerdings soll sich der Ausschuszlig aufSubsidiaritaumltsfragen und auf besonders wichtige Gesetzgebung konzentrierenEmpfehlung des Konventes daszlig die Mitgliedstaaten vor einer Entscheidung im EU-Gesetzgebungsverfahren stets das jeweilige nationale Parlament anhoumlren muumlssenPraumlsident der EU sollte vom Europaumlischen Rat fuumlr mehrere Jahre ernannt werden wobei auch das EPzu beteiligen istPraumlsidentschaft besteht aus dem Praumlsidenten und einer rotierenden Troika die ein Jahr im Amt bleibtDie Troika setzt sich immer aus einem Vertreter eines groumlszligeren Mitgliedstaates und aus zweiVertretern kleinerer Mitgliedstaaten zusammen Die Praumlsidentschaft vertritt den Rat der eine von derKommission zu unterscheidende Aufgabe hatDie Kommission sollte der Motor der EU bleiben deshalb Notwendigkeit einer starken Kommissionjedoch ohne erweiterte Kompetenzen in bezug auf den status quo Innerhalb ihrer Kompetenzen aberschon Staumlrkung ihrer Rolle bspw bei der SubventionskontrolleReduzierung der Abteilungen innerhalb der Kommission Jeder Mitgliedstaat behaumllt einen Kommissarallerdings gibt es sog bdquoVollkommissareldquo und bdquoJuniorkommissareldquo Jeder bdquoVollkommissarldquo erhaumllt eineAbteilung mit einem bdquoJuniorkommissarldquo an seiner Seite (Anpassung an das System in der nationalenMinisterialverwaltung) Die groumlszligeren Mitgliedstaaten haumltten immer einen bdquoVollkommissarldquo wohingegendie kleineren Mitgliedstaaten zwischen einem bdquoVoll-ldquo und einem bdquoJuniorkommissarldquo hin- und herwechseln wuumlrden Ziel effektive und schlanke Kommission und gleichzeitig Wahrung einesKommissars auch fuumlr die kleineren MitgliedstaatenIn Sachen EP Ausweitung des Mitentscheidungsverfahrens Viel wichtiger ist jedoch daszlig das EP anAutoritaumlt und Legitimitaumlt gewinnt was sich erst im Laufe der Zeit entwickeln muszlig Hinweis auf diefehlende Kohaumlrenz und Konsistenz in den Entscheidungen des EP weil es keine klarenMehrheitsfraktionen im EP gibt Recht der vorzeitigen Aufloumlsung des EP durch die gemeinsamhandelnden Organe der Kommission und des RatesWichtig ist die bessere Durchsetzung der EuGH-Entscheidungen Deshalb soll der EuGH das Rechterhalten einem verurteilten Mitgliedstaat bzw Individuum im Falle der Nichtbefolgung des Urteils dieStimmrechte und oder den Zugang zu EU-Programmen zeitweise zu entziehen

12 Entwurf von Rupert ScholzAbgedruckt als Sonderheft 2002 der Zeitschrift fuumlr Gesetzgebung ZGGrundlage des EVP-Diskussionsentwurfs zur bdquoVerfassung der Europaumlischen Unionldquo vom 290820021 Zur FormSystematische Zusammenfuumlhrung von EUV und EGV in einem neuen bdquoVertrag uumlber die EuropaumlischeUnionldquoKeine Zweiteilung in einen wichtigen und einen weniger wichtigen dafuumlr detaillierteren TeilScholz plaumldiert fuumlr Benennung als bdquoVerfassungsvertragldquo2 Zum InhaltGrundsouveraumlnitaumlt bleibt bei den Mitgliedstaaten d h auch in Zukunft keine Kompetenz-Kompetenzfuumlr die EU

Art 308 EG abschaffen dafuumlr Annexkompetenz einfuumlhren d h EU-Kompetenz fuumlr notwendigeergaumlnzende Vorschriften beim Taumltigwerden im eigenen Zustaumlndigkeitsbereich der EU (Art 64 I)Ziele und Kompetenzen eindeutig unterscheiden Aus Zielen duumlrfen keine Befugnisse abgeleitetwerden (so aber beim jetzigen Art 308 EG)Kompetenzaufteilung Ausschlieszligliche und geteilte Zustaumlndigkeiten der EU (Vollgesetzgebung)zusaumltzlich Rahmenzustaumlndigkeit (Rahmengesetzgebung)Subsidiaritaumltsprinzip muszlig verfahrensrechtlich durch eine Subsidiaritaumltskammer beim EuGHabgesichert werden Keine ex-ante-Kontrolle durch die nationalen Parlamente wegenNichtpraktikabilitaumlt innerhalb von sechs Wochen eine Uumlberpruumlfung von Gesetzesinitiativen aufEinhaltung des Subsidiaritaumltsprinzips durchzufuumlhrenDas EP erhaumllt volle Legislativgewalt zwei Kammern Voumllkerkammer und Staatenkammer die letztejedoch mit festen MitgliedernDie Kommission fungiert als Regierung die dem EP gegenuumlber voll verantwortlich istInitiativrecht auch fuumlr das EP (Voumllker- und Staatenkammer)Starker Praumlsident der Kommission aber Absage an einen vom Europaumlischen Rat gewaumlhltenPraumlsidenten

V Ausblick Beitritt und Erweiterung

DIE BEITRITTSKANDIDATEN IM KONVENT

Aureacutelien Raccah

Auszug aus der Erklaumlrung von LaekenbdquoDie Bewerberlaumlnder werden in vollem Umfang an den Beratungen des Konvents beteiligt Sie werdenin gleicher Weise wie die derzeitigen Mitgliedstaaten vertreten sein (ein Vertreter der Regierung undzwei Mitglieder des nationalen Parlaments) und an den Beratungen teilnehmen ohne freilich einenKonsens der sich zwischen den Mitgliedstaaten abzeichnet verhindern zu koumlnnenldquo

I Souveraumlnitaumlt und Identitaumlt der Beitrittskandidaten in der Zukunft EuropasA Gewaltenteilung

1) Horizontale Gewaltenteilung Aufsicht uumlber die europaumlische Institutionen- Beitraumlge von Majaz Nahigal (Premierminister von Slowenien) Michael

Attalides (Vertreter von Zypern) Hildegard Corola Puwak (Vertreterin derRegierung von Rumaumlnien) Jan Kohout (Vertreter der Regierung derTschechischen Republik) Josef Zieleniec (Vertreter des tschechischenParlaments)

2) Vertikale Gewaltenteilung Prinzip der Subsidiaritaumlt- Beitraumlge von Nahtigal gemeinsamer Beitrag von 16 Mitgliedern

Andriukaitis (Vertreter des Parlaments von Litauen) Attalide- Inhalt Neue Kompetenzen bessere Koordinierung Partnerschaft des

EuGH mit den nationalen Verfassungsgerichtsoumlfen FruumlhwarnsystemEinbeziehung der Regionen mit GesetzgebungsbefugnissenVerteilung der Kompetenzen Kompetenzkatalog mit ausschliesslichenkonkurrierenden und Ergaumlnzungskompetenzen

B Staumlrkung des Gewichts der nationalen Parlamente1) Rolle und Gewicht der nationalen Parlamente

- Beitraumlge von Nahtgal Andriukaitis und Kutraite-Giedraitene PeeterKreitzberg unt Tunne Kelam (Vertreter des Parlaments von Estland)

- Inhalt Vertretung der kleinen Staaten Koordinierung mit dem europaumlischenParlament Kontrolle der Regierung Kooperation zwischen den nationalenParlamenten

2) Schaffung einer zweten Kammer- Nach den Vorbild des franzoumlsischen Senates Andriukaitis Atalides- Neue Kammer mit einer gleichen Vertretung aller Staaten 6 Sitzungen pro

Jahr Teilnahme der nationalen Parlamentarier Kontrolle der Anwendungdes Subsidiartaumltsprinzips

II Rolle der Beitrittskandidaten in der Zukunft Europas - ThemenPrinzip der DemokratieVereinfachung der Vertraumlge

- Beitraumlge von Andriukaitis Attalides Danuta Huumlbner und Janusz Trzcinski(Vertreter der polnischen Regierung) Birzniece (Vertreterin des Parlamentsvon Lettland)

- Inhalt Zugang und Verstaumlndlichkeit Verschmelzung der bestehendenVertraumlge

Beteiligung der Buumlrger- Beitraumlge von Nahtigal Andriukaitis Attalides Huumlbner- Inhalt Beachtung der Demokratie Gleichheit der Sprachen

Menschenrechte kulturelle soziale und wirtschaftliche Vielfalt GR-ChartaKooperation im Bereich der 2 und 3 SaumluleGASP Debatten uumlber den Hohen Vertreter fuumlr die GASP

- Beitraumlge von Nahtigal Andriukaitis Attalides Puwak

- Inhalt EU als Voumllkerrechtssubjekt Kooperation Erweiterung dergemeinsamen Bereiche graduelle bdquoVergemeinschaftungldquo Erfordernis derSolidaritaumlt Verschmelzung des Hohen Vertreters fuumlr die GASP und desKommissars fuumlr Auswaumlrtige Angelegenheiten

Bereich der polizeilichen und justiziellen Zusammenarbeit in Strafsachen- Beitraumlge von Puwak Nahtigal- Inhalt Innere Sicherheit bessere Kooperation

Zum Weiterlesen

Figaro vom 240103 polnischer Aussenminister Wlodzinierz Cinoszewic gt Gott und christliche WerteLe Monde vom 30103 J-L Dehaene gt bdquokeine Oktroyierung der BedingungenldquoLe Monde vom 290203 bdquo Die kleinen Beitrittskandidaten misstrauen einem Europa der Grossenldquo

Inhalt

Einleitung

I Die Europaumlische Verfassung aus Sicht derVerfassungstheorie

Europaumlische Verfassung Positionen und Begriffe (Bibliographie)

II Strukturen des Konventes

1 Wer hat die Macht Arbeitsorganisation und Strukturen im

Konvent

2 bdquoDer Praumlsidentldquo Daten und Fakten zu Valery Giscard drsquoEstaing

3 Die deutschen Akteure im Konvent

4 Die politischen Familien im Konvent sbquoLinkelsquo gegen sbquorechtelsquo

Europaverfassung

III Inhaltliche Aspekte der Konventsarbeiten Februar 2002 bisJanuar 2003

1 Die Arbeitsgruppen I - VI

2 Die Arbeitsgruppen VII - X

3 Die Institutionen

IV Verfassungsentwuumlrfe

V Ausblick Beitritt und Erweiterung

Die Beitrittskandidaten im Konvent

I Die Europaumlische Verfassung aus Sicht derVerfassungstheorie

EUROPAumlISCHE VERFASSUNG

POSITIONEN UND BEGRIFFE

Auswahlbibliographie

Dr Franz Mayer

Allott Philip The Crisis of European Constitutionalism CMLRev 34 (1997) S 439

Arndt Adolf Umwelt und Recht NJW 1963 S 24

Badura Peter Bewahrung und Veraumlnderung demokratischer und rechtsstaatlicher Ver-fassungsstruktur in den internationalen Gemeinschaften VVDStRL 23 (1966) S 34 (95)

Boumlckenfoumlrde Ernst-Wolfgang Staat Nation Europa 1999

Chaltiel Florence La souveraineteacute de lrsquoEtat et lrsquoUnion europeacuteenne lrsquoexemple franccedilais 2000

Craig Paul Constitutions Constitutionalism and the European Union ELJ 7 (2001) S 125

Craig Paul The Nature of the Community in P CraigG de Buacuterca (Hrsg) The evolution of EU law1999 S 19

Curtin Deirdre Postnational Democracy 1997 S 5 48 ff 51 ff

Di Fabio Udo Das Recht offener Staaten 1998 S 140 f

Di Fabio Udo Mehrebenendemokratie in Europa Auf dem Weg in die komplementaumlre OrdnungVo rtrag an d er Hu mb old t-U niver sitaumlt zu Be rlin am 15 N ove mb er 200 1 lthttpwwwwhi-berlindedifabiohtmgt

Rodriacuteguez Iglesias Gil Carlos Zur Verfassung der Europaumlischen Gemeinschaft EuGRZ

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Grimm Braucht Europa ein Verfassung JZ 1995 581 ders Does Europe need a Constitution 1ELJ 281 (1995)

Grimm Dieter Europaumlischer Gerichtshof und nationale Arbeitsgerichte aus verfassungsrechtlicherSicht RdA 1996 S 66

Grimm Dieter The European Court of Justice and National Courts The German ConstitutionalPerspective after the Maastricht Decision Colum J Eur L 3 (1997) S 229

Haumlberle Peter Verfassungslehre als Kulturwissenschaft 2 Aufl 1998 S 620

Habermas Juumlrgen Die postnationale Konstellation Politische Essays 1998 S 91 ff

Habermas Remarks on Dieter Grimms Does Europe Need a Constitution 1 ELJ 303 (1995)

Heintzen Gemeineuropaumlisches Verfassungsrecht in der Europaumlischen Union EuR 1997 1

Hirsch Guumlnter EG Kein Staat aber eine Verfassung NJW 2000 46

Hofmann Hasso Von der Staatssoziologie zu einer Soziologie der Verfassung JZ 1999 1065(1074)

Isensee Josef Integrationsziel Europastaat FS Everling 1995 S 567

Isensee Josef Staat und Verfassung HStR I 1987 sect13

Jachtenfuchs MarkusKohler-Koch Beate (Hrsg) Europaumlische Integration 1996 S 11 f

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Kirchhof Paul Der deutsche Staat im Prozeszlig der europaumlischen Integration HStR VII 1992 sect 183Rdnr 69

Kirchhof Paul Groszlige Entwuumlrfe und kleine Schritte Die Forderung nach Vereinigten Staaten vonEuropa verkennt die Eigenart der EU und den Willen ihrer Buumlrger Handelsblatt vom 882001

Koenig Christian Ist die Europaumlische Union verfassungsfaumlhig DOumlV 1998 268

Mancini G Federico Europe The Case for Statehood 4 European Law Journal 29 (1998)

Oumlhlinger Theo Die Verfassung im Schmelztiegel der europaumlischen Integration Oumlsterreichs neueDoppelverfassung in ders Verfassungsfragen einer Mitgliedschaft zur Europaumlischen Union 1999 S165 ff

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Pernice Ingolf Carl Schmitt Rudolf Smend und die europaumlische Integration AoumlR 120 (1995) S 100

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Pernice Ingolf Europaumlisches und nationales Verfassungsrecht VVDStRL 60 (2001) S 163

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Pernice IngolfMayer Franz C De la constitution composeacutee de lEurope RTDE 2000 S 623

Pernice IngolfMayer Franz CWernicke Stephan Renewing the European Social Contract TheChallenge of Institutional Reform and Enlargement in the Light of Multilevel Constitutionalism KingsCollege Law Journal 12 (2001) S 61

Pernthaler Peter Die neue Doppelverfassung Oumlsterreichs FS Winkler 1997 S 773

Peters Anne Elemente einer Theorie der Verfassung Europas 2001

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Preuss Ulrich K Diskussionsbeitrag VVDStRL 60 (2000) S 384 ff

Rupp H-H Europaumlische Verfassung und demokratische Legitimation AoumlR 120 (1995) 269

Schuppert Gunnar-Folke Zur Staatswerdung Europas StWStP 1994 S 35 (60)

Schuppert Gunnar-Folke Anforderungen an eine Europaumlische Verfassung in H-D KlingenmannFNeidhardt (Hrsg) Zur Zukunft der Demokratie 2000 S 207 (216 226)

Schuppert Gunnar-Folke Diskussionsbeitrag VVDStRL 60 (2000) S 352

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v Bogdandy Armin Supranationale Union als neuer Herrschaftstypus Integration 1993 S 210

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Weiler Joseph HH The Community System the Dual Character of Supranationalism YEL 1 (1981)S 267

Weiler Joseph HH Il sistema comunitario europeo 1985

Weiler Joseph HH The Transformation of Europe Yale LJ 100 (1991) S 2403 (2408 f)

Weiler Joseph HH The State uumlber alles FS Everling 1995 S 1651

Weiler Joseph HH The Constitution of Europe 1999 S 292 ff

Weiler Joseph HH Federalism Without Constitutionalism Europersquos Sonderweglsquo in K NicolaidisRHowse (Hrsg) The Federal Vision 2001 S 54 ff 62 ff (= The European Union EnlargementConstitutionalism and Democracy in Walter Hallstein-Institut (Hrsg) VerfassungsrechtlicheReformen zur Erweiterung der Europaumlischen Union (FCE Band 2 2000 S 95 (99) lthttpwwwwhi-berlindegt)

Zuumlrn Michael The State in the Post-National Constellation ARENA Working Papers WP 9935lthttpwwwarenauionogt

II Strukturen des Konventes

1 WER HAT DIE MACHTARBEITSORGANISATION UND STRUKTUREN IM KONVENT

Jan Ceyssens

1 Verfahrensfragen im politischen Kontext

Die Arbeitsorganisation und die Strukturen des EU-Konvents sind in (mindestens)zweierlei Hinsicht von Bedeutung

- Institutionelle Vorgaben sind ein Faktor der die Ergebnisse des Konvents beeinflussen wirdEntscheidungen im Konvent uumlber Strukturfragen sind ein Indikator fuumlr Machtverhaumlltnisse undRealisierungschancen divergierender politischer Vorstellungen

- Strukturen und Arbeitsweisen des Konvents muumlssen daher im Kontext der verschiedenen moumlglichenEntwicklungsszenarien gesehen werden

- Innerhalb des Konventes koumlnnten - wie in einer Regierungskonferenz - primaumlr die nationalenPositionen der Vertreter aus den verschiedenen Mitgliedstaaten aufeinandertreffen Die neue Methodekoumlnnte aber auch zu einem Aufbrechen der nationalen Konfliktlinien und zu einer an einemgesamteuropaumlischen bdquoGemeinschaftsinteresserdquo orientierten Eigendynamik fuumlhrenIm Gesamtzusammenhang des durch die Erklaumlrung von Laeken eingeleiteten Reformprozesseskoumlnnte der Konvent als eine Art regierungsnaher Ideenpool zur Vorbereitung und Strukturierung derVerhandlungsthemen fuumlr die nachfolgende Regierungskonferenz fungieren er koumlnnte sich aber auchzu einer verfassunggebenden Versammlung mit eigenem politischen Gewicht entwickeln

2 Einzelne Verfahrensfragen

- Grundlagen Erklaumlrung von Laeken Praumlsidiumsnote mit den Arbeitsmethoden(CONV 902 vom 1432002 Auszuumlge su)

- Ausgangspunkt Konventszusammensetzung in der Parlamentarier und Vertreterder Nationalstaaten in der Mehrheit sind

- Konsens-Verfahren Beschluss kommt zustande wenn niemand mit Nein stimmtVerfahren dass aus dem Grundrechtekonvent ebenso bekannt ist wie ausinternationalen Staatenkonferenzen (zB WTO- Klimakonferenzen)Hohe Huumlrde fuumlr BeschluumlsseStaumlrkt die Rolle des Praumlsidiums

- Oumlffentlichkeit der BeratungenSichert Transparenz und Kontrollierbarkeit der EntscheidungsverfahrenKann dazu fuumlhren dass wesentliche Entscheidungen auszligerhalb des Konventsgetroffen werden

- PraumlsidiumAnders als im Grundrechtekonvent vom Europaumlischen Rat selbst eingesetztStarke Rolle aufgrund der Erklaumlrung von Laeken des Konsens-Verfahrens und derGroumlszlige des KonventsRolle bestaumltigt durch die bdquoArbeitsmethodenrdquo=gt aber erste Erfolge und Staumlrkungen des Plenums sowie der Parlamentarier

Auswirkungen der starken Rolle des Praumlsidiums auf das Ergebnis der Beratungennoch unklar=gt Dominiert von Vertretern der Regierungen und nationaler Interessen=gt Aber Interesse an Erfolg und bedeutender Rolle des Konvents

- SekretariatIn bestimmten Fragen potentiell starke Rolle zB als Protokollfuumlhrer und juristischerSachverstandspoolDominiert von Vertretern der Regierungen und des Ratssekretariats

- Forum der ZivilgesellschaftElemente Anhoumlrung im Juni 2002 nationale Anhoumlrungen Internet-ForumKonsultationenEinfluss wird als eher gering eingeschaumltzt

- Ablauf der BeratungenVgl SchaubildTendenzen Lange Orientierungs- und DiskussionsphaseEinsetzung der AGs spaumlt teilweise gegen den Willen des PraumlsidiumsIn der Erklaumlrung von Laeken aufgeworfene institutionelle Fragen wurden bisher kaumberaten

3 Fazit

- Die anfaumlnglichen Diskussionen uumlber Geschaumlftsordnung und Einrichtung der AGsdeuten auf eine Eigendynamik des Konvents in Richtung verfassunggebenderVersammlung hin- Demgegenuumlber laumlsst die fehlende Organisation der Debatte uumlber institutionellerFragen befuumlrchten dass der Konvent insofern nicht uumlber eine Rolle als Ideenpoolhinauskommt- Die politische Bewertung der starken Rolle des Praumlsidiums ist insofernentscheidend aber noch schwierig

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Literatur

Maurer Andreas Der Europaumlische Konvent Vorschlaumlge zur weiteren Strukturierung wwwswp-berlinorg 2792002Schild Joachim Der EU-Verfassungskonvent Eine Zwischenbilanz der ersten Arbeitsphasewwwswp-berlinorg 2792002Meyer Juumlrgen Hartleif Sybille Die Konventsidee in Zeitschrift fuumlr Parlamentsfragen 2002 S 368ffWessels Wolfgang Der Konvent Modelle fuumlr eine innovative Integrationsmethode in Integration2002 S 83 (erhaumlltlich in der Fachbibliothek Geschichte)De Burca Grainne The drafting of the EU Charter of Fundamental Rightswwwispinetitdbsecwpagesmain_framedocumentshtm

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Auszuumlge aus der Note des Konventssekretariats mit den Arbeitsmethoden CONV 902 vom1432002

Artikel 2 - Terminplan und TagesordnungDas Praesidium stellt den vorlaumlufigen Terminplan und die vorlaumlufigen Tagesordnungen fuumlr dieTagungen des Konvents auf und legt sie dem Konvent zur Annahme vor Die Mitglieder des Kon-ventskoumlnnen schriftlich beim Praesidium beantragen dass weitere Punkte in den Entwurfder Tagesordnung fuumlr eine Tagung des Konvents aufgenommen werden Das Praesidiumnimmt einen Punkt auf jeden Fall in den Entwurf der Tagesordnung auf wenn der Antragschriftlich eine Woche vor der geplanten Tagung des Konvents von einer signifikanten Zahlvon Mitgliedern gestellt wird Der Konvent kann zu Beginn einer Tagung im Konsens aufVorschlag des Praesidiums beschlieszligen weitere Punkte in die Tagesordnung aufzunehmen

Artikel 6 - Leitung der Tagungen()(4) Die Empfehlungen des Konvents werden im Konsens angenommen ohne dass die Ver-treterder Bewerberstaaten das Zustandekommen des Konsenses verhindern koumlnnen Wenn sich ausden Beratungen des Konvents mehrere unterschiedliche Optionen ergeben kann angegeben werdeninwieweit die einzelnen Optionen Befuumlrwortung finden(5) Verfahrensfragen im Zusammenhang mit der Leitung der Tagungen koumlnnen an dasPraesidium verwiesen werden dieses entscheidet nach Maszliggabe der von ihm gemaumlszlig Absatz 8 fest-gelegtenBedingungen()(7) Der Vorsitzende sorgt fuumlr den ordnungsgemaumlszligen Ablauf der Beratungen und beruumlcksichtigtdabei die von den Mitgliedern des Konvents zum Ausdruck gebrachten Ansichten indemer unter anderem so weit wie moumlglich Sorge dafuumlr traumlgt dass die Vielfalt der im Konvent ver-tretenenAuffassungen in den Beratungen ihren Niederschlag findet Er kann vorschlagendass die Redebeitraumlge im Interesse eines effizienten Ablaufs der Beratungen begrenzt werdenEr wird von den stellvertretenden Vorsitzenden und vom Sekretariat unterstuumltzt()

Artikel 11 - SekretariatDas Konventssekretariat wird von einem Generalsekretaumlr geleitet Er ergreift alle erforderlichenMaszlignahmen um ein ordnungsgemaumlszliges Arbeiten des Konvents sicherzustellen

Artikel 14 - Oumlffentlichkeit der ArbeitenDie Beratungen des Konvents und alle unter Artikel 13 genannten Dokumente des Konvents sindoumlffentlich Alle Niederschriften und schriftlichen Beitraumlge sind auf der Website des Konvents freizugaumlnglich und duumlrfen uneingeschraumlnkt vervielfaumlltigt werden

Artikel 15 - ArbeitsgruppenDer Vorsitzende oder eine signifikante Zahl von Mitgliedern des Konvents kann auf der Grundlageder im Konvent geaumluszligerten Auffassungen empfehlen dass das Praesidium Arbeitsgruppen desKonvents einsetzt Mandat Arbeitsmodalitaumlten und Zusammensetzung der Arbeitsgruppen werdenvom Praumlsidium festgelegt wobei besonderem Sachverstand von Mitgliedern stellvertretendenMitgliedern und Beobachtern fuumlr das zu eroumlrternde Thema Rechnung getragen wird JedesMitglied des Konvents kann an saumlmtlichen Sitzungen einer Gruppe teilnehmen Das Sekretariaterstellt nach jeder Sitzung einer Arbeitsgruppe eine Kurzniederschrift

Artikel 16 - AumlnderungenDie Bestimmungen dieser Note koumlnnen vom Konvent auf schriftlichen Vorschlag des Praesi-diumsoder auf schriftlichen Antrag einer signifikanten Zahl von Mitgliedern geaumlndert oderausgeweitet werden

2 laquo DER PRAumlSIDENT raquoDATEN UND FAKTEN ZU VALERY GISCARD DrsquoESTAING

Greacutegoire Armand und Ceacutelegravene Maquart

II Lebenslauf und Praumlsidentschaft Frankreichs

A Curriculum Vitae bis 1974

sum In Koblenz am 2021926 geborensum Sein Vater gehoumlrt zu der europaumlischen Liga der wirtschaftlichen Zusammenarbeit

(1946 gegruumlndet) (Ligue europeacuteenne de coopeacuteration eacuteconomique)sum Er nimmt am 2 Weltkrieg teil (1944-1945)sum Studium Absolvent Ecole Polytechnique und ENAsum Politische Karriere Staatssekretaumlr fuumlr Finanzen von 1959-1962 Minister fuumlr

Finanzen und wirtschaftliche Angelegenheiten von 1962-1966 Minister fuumlrWirtschaft und Finanzen von 1969-1974

sum 1966 Gruumlndung der FNRI Nationaler Bund der unabhaumlngigen Republikaner

B 1974-1981 Staatspraumlsident Frankreich

Sieg im 2 Wahlgang der Praumlsidentschaftswahl 1974 gegen F Mitterrand Nichtzuletzt durch sein Auftreten beim TV-Duell (VGE lockerer juumlnger (48 Jahre) als seinWahlgegner) Gegenuumlber FM Betonung der sozialen Fragen antwortet VGE bdquoVousnlsquoavez pas le monopole du cœurldquoSieg mit knapper Mehrheit (505)

VGE nominiert Jacques Chirac als Premierminister von Anfang an gegensaumltzlicheKonzeptionen der Praumlsidentenfunktion VGE schaumltzte diese als unabhaumlngig undsouveraumln ein waumlhrend JC eine starke Rolle des Premierministers erhalten wollte inaumlhnlicher Unabhaumlngigkeit wie er als Minister unter der Regierung Pompidou agierenhatte koumlnnen

Die wichtigsten Maszlignahmena Die gesetzlich tolerierte Abtreibung (Simone Veil UDF-Ministerin fuumlr Gesundheit)b Die allgemeine KrankenversicherungDiese zwei Gesetze kennzeichnen die Modernisierung der franzoumlsischenGesellschaft unter der VGE Praumlsidentschaft

1976 kommen die Spannungen zwischen VGE und JC zum Houmlhepunkt Marie-France Garaud wird als Beraterin von JC berufen um diese Spannungen zubeseitigen - stattdessen traumlgt sie aber zur bdquoScheidungldquo des bdquoEhepaaresldquo VGEJC beiSchon zu dieser Zeit beschreibt die Presse VGE als einen Monarchenkennzeichnend die Plakate die eine Karikatur von VGE mit Koumlnigsperuumlcke zeigen

Es treffen zusammen wirtschaftliche Schwierigkeiten gesellschaftliche Probleme undsteigende Unbeliebtheit von VGE

a wirtschaftliche Probleme- der Oumllschock 1973 und der folgende Preisanstieg- die wichtigste Folge in der franzoumlsischen Gesellschaft ist die Erhoumlhung der

Arbeitslosigkeit (von 400 000 Arbeitslosen 1974 auf 2 Mio Arbeitslose 1981)

b politischer Konflikt mit R BarreIn dieser Situation entscheidet sich der auf Chirac folgende PremierministerRaymond Barre fuumlr eine strenge Sparpolitik die Gewerkschaftsreaktionenprovozieren Trotzdem besteht RB auf seiner Meinung bdquoman darf nicht meckernman muss schuftenldquo VGE stoumlszligt sich zunehmend am bdquoBlock Barreldquo

c Strategisch-politische Fehler und Vorkommnisse 1979-1980- Nach einer Bombenexplosion in der Naumlhe einer Synagoge in Paris schickte VGE

einen Beauftragten anstatt selbst vor Ort zu erscheinen dies wurde von derOumlffentlichkeit negativ beurteilt

- Eine Reihe von Politikern verschwinden oder sterben auf ungeklaumlrte Weise RBoulin J Fontenay J Debreuil

- Die Diamanten-Affaumlre Ungeklaumlrt sind bis heute die genauen Beziehungenzwischen VGE und dem afrikanischen Machthaber Bocassa von dem VGE inerhelichem Umfang Diamentengeschenke erhalten hat wofuumlr ist unklar DieZeitungen bdquoLe Mondeldquo und bdquoLe Canard Encha icircneacute ldquo haben vor derPraumlsidentschaftswahl 1981 diese Vorgaumlnge gegen VGE und zugunsten von FMhochgespielt

- Waumlhrend des Wahlkampfes gegen FM 1981 hat VGE seinen Gegner unterschaumltztund seine Kampagne vernachlaumlssigt

- VGE idealistische Reden gerieten in zunehmenden Widerspruch zu seinenHandlungen (fuumlnfjaumlhrige Praumlsidentschaft (erst unter Chirac realisiert) oder dieAbschaffung der Todesstrafe (unter FM realisiert)

I Europaumlisches Engagement

A Vor der Praumlsidentschaft Frankreichs

1969 tritt die FNRI dem Aktionskomitee der europaumlischen Vereinigten Staaten beiAppell Jean Monnets die zweite Kandidatur Grossbritaniens um einen EG Beitritt zuunterstuumltzen 1970 wird VGE Praumlsident der OECD er schlaumlgt bereits eineWirtschaftsunion und eine Waumlhrungsunion vor 1972 unterstuumltzt er den Werner-Plandessen Ziel eine Waumlhrungsunion fuumlr die spaumlten 70er Jahre ist

B Waumlhrend der Praumlsidentschaft

In Zusammenarbeit mit Helmut Schmidt verstaumlrkt er die europaumlische Integrationdurch eine enge Kooperation zwischen Deutschland und Frankreich

Auf der Waumlhrungsebene wurde das europaumlische Waumlhrungssystem (SME) geschaffen(in Kraft 13 Maumlrz 1979) Dieses System schraumlnkt Wechselkursschwankungen einAls Grundlage der Berechnungen wird die ECU eingefuumlhrt Vorlaumlufer des EURO

Auf der Institutionenebene schlaumlgt VGE die Gruumlndung eines europaumlischen Gipfelsvor Letzterer hat zum Ziel eine politische Kooperation weiterzuentwickeln 1974

entstand der bdquoEuropaumlische Gipfelldquo der die Staats- und Regierungschefs zweimal proJahr versammelt Ein Ziel von VGE ist dabei vom Einstimmigkeitsprinzip zum Prinzipder qualifizierten Mehrheit im Entscheidungsprozess der gemeinschaftlichenInstitutionen zu gelangen Er tritt gleichwohl fuumlr einen Kompromiss zwischen einemEuropa der Staaten (das Einstimmigkeitsprinzip schuumltzt die nationalen Interessen)und einem supranationalen Europa ein Er steht zudem fuumlr eine Verstaumlrkung derBefugnisse des EP er akzeptiert nicht nur die Erhoumlhung des Parlamentshaushaltesan sondern auch die Direktwahl der europaumlischen Abgeordneten (20091976)

LOME 1975 schlaumlgt VGE eine Nord-Suumld Partnerschaft vor die zu den LomeacuteAbkommen zwischen den EG und den Laumlndern der Zone Afrika-Karibik-Pazifik (AKP)fuumlhrt

C Nach der Praumlsidentschaft

VGE bleibt sehr aktiv in der nationalen regionalen und europaumlischen Politik- von 1982-1998 zahlreiche regionale und nationale Aufgaben

zwischen 1989-1993 Abgeordneter im EP Er ist bis 1991 Praumlsident der LDR-Gruppe (Libeacuteral Deacutemocrate Reacutepublicain)

- Er tritt fuumlr die Zustimmung Frankreichs zum Maastrichter Vertrag ein er sprichtsich auch fuumlr eine flexible Handhabung der Maastricht-Kriterien aus

- 1986 gruumlndet er mit Helmut Schmidt das Komitee fuumlr die europaumlischeWaumlhrungsunion (Comiteacute pour llsquoUM de llsquoEurope) Letzteres hat 1988 einbdquoAktionsprogrammldquo veroumlffentlicht aus dem einige Vorschlaumlge vom Delors-Komitee aufgegriffen wurden Das Delors-Komitee hatte den Auftrag ein Konzeptfuumlr die Wirtschafts- und der Waumlhrungsunion zu erarbeiten

- 1997 wurde VGE als Praumlsident des Rates der KommunalenGebietskoumlrperschaften und der Regionen Europas gewaumlhlt Er steht fuumlr einestarke Rolle der Gebietskoumlrperschaften in der EU Im EP ist er Autor eines Berichtan das EP uumlber das Subsidiaritaumltsprinzip der seinen Namen traumlgt

- Er ist Praumlsident der europaumlischen internationalen Bewegung und des Instituts fuumlrdie Demokratie in Europa

- Seit Dezember 2001 ist er Praumlsident des Verfassungskonvents (Berufung durchGipfel der Staates- und Regierungschefs den Europaumlischen Rat von Laeken)

II Die Persoumlnlichkeit Giscard

A Die Ideen des ehemaligen Staatspraumlsident uumlber sein Land

Das neueste Buch bdquoLes Franccedilais - Reflexions sur le destin dlsquoun peupleldquo von 2000laumlsst drei Schwerpunktthemen erkennen um die sich VGEs Ausfuumlhrungen drehen- der politische und kulturelle Niedergang Frankreichs und seine Ursachen- die Geschichts- und Vergangenheitsvergessenheit der Franzosen- Die Schwierigkeiten bis hin zur Unmoumlglichkeit Frankreich zu reformierenEinzelthemen- Spaltung der Rechsparteien

Diese Spaltung sei sinnlos In einer EU von 27 o 30 Staaten sei es besser eine einheitlicheGruppierung zu bilden um die Debatte uumlber das groszlige europaumlische Projekt voranzubringen

- Cohabitation die Zusammenarbeit zwischen dem Staatspraumlsidenten und der einer anderenpolitischen Richtung zugehoumlrigen Regierung sei keine gute Loumlsung fuumlr die Vertretung derverschiedenen politischen Meinungen der Franzosen nur eine Illusion von Pluralismus Durch diebdquoCohabitationldquo blieben diese vielfaumlltigen Meinungen lediglich nebeneinander stehen Sie wuumlrdennicht durch eine einzige politische Kraft zusammengefuumlhrt

B Eigenschaften der Persoumlnlichkeit VGE (Parallele zwischen der PersoumlnlichkeitVGE als ehemaliger franzoumlsischer Praumlsident und Praumlsident desVerfassungskonvents)

+ -

Praumlsident

Oder

Monarch

kraftvolle Persoumlnlichkeit undEhrlichkeit er sagt was er denktBsp bei der Tuumlrkeifrage war ervielleicht taktlos aber er wollte nichtder Tuumlrkei falsche Versprechungenund Hoffnungen geben

Fairness mit seinen GegnernBsp waumlhrend der Praumlsident-schaftswahl 1981 hat er nicht dieVergangenheit von FM im Kontextdes Vichy-Regimes thematisiert

das hochtrabende VerhaltenBsp Nach seiner Wahlniederlage1981 hat er sich von den Franzosenin einer sehr feierlichen undd r a m a t i s c h e n F e r n s e h -Inszenierung verabschiedet

Preacutesident espegravece de statue peacutetrifieacuteedans les honneurs descendant deLouis XV

Arroganz er stellt seine Ideen uumlberdie AndererBsp im Konvent versucht er kaumKompromisse mit den anderenTeilnehmern zu finden

Es macht den Eindruck dass sich beim Konventspraumlsidenten die alten Fehler desStaatspraumlsidenten wiederholenIm uumlbrigen faumlllt auf VGE hat nahezu eine Manie zur Praumlsidentschaft er ist derlebenslange Praumlsident In gewissem Sinne ist die juumlngste Auszeichnung mit demKarls-Preis folgerichtig ndash Praumlsident und Monarchentum hinter sich lassendbeschreitet VGE die Spuren Karls des Grossen

Internetlinks zu VGE

- wwwgiscarddestaingcom- wwwelyseefrelyseebiogischtrr- wwwkarlspreisdehtmlkarlspreis2003htmcheck

2 DIE DEUTSCHEN AKTEURE IM KONVENT

Falko Maxim

Vetreter des nationalen Parlamentes

Bundestag

-gt Juumlrgen Meyerhttpwwwbundestagdeeuropaeu_konventZur Person-gt geboren 1936-gt promovierter Jurist-gt ab 1967 am Max-Planck-Institut fuumlr auslaumlndisches und internationales Strafrecht in Freiburg-gt Habilitation und ab 1981 Professor ua fuumlr deutsches und auslaumlndisches Strafrecht inFreiburg-gt Mitglied der Gewerkschaft OumlTV und der Arbeiterwohlfahrt-gt seit 1970 Mitglied SPD-gt 1979 ndash 1983 Landesvorstand Baden-Wuumlrttemberg-gt 1976 ndash 1990 Landtagsmitglied Baden-Wuumlrttemberg-gt 1990 bis 2002 MdB-gt bis 2002 BT-Ausschuumlsse bdquoAusschuss fuumlr Angelegenheiten der Europaumlischen UnionldquoStellvertretender Vorsitz bdquoRechtsausschussldquo Unterausschuss bdquoVereinte Nationenldquo desAuswaumlrtigen Ausschusses----------------------------------------Positionen-gt Volle Verbindlichkeit der Charta-gt Verstaumlndlichkeit und Klarheit der Verfassung-gt mehr Parlamentsmitentscheidung (entsprechend dem Konsens im Konvent)-gt parlamentarische Kontrolle auch uumlber obligatorische Ausgaben im Haushalt -gt keineUnterscheidung mehr zwischen obligatorischnicht-obligatorisch-gt Klagerecht nationaler Parlamente in Sachen Subsidiaritaumlt-gt Haushaltskontrolle von EURATOM durch das Parlament-gt Beitrag Juumlrgen Meyer Mitglied des Konvents Soziales Europa -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde03cv00cv00535de03pdf-gt Beitrag Juumlrgen Meyer bdquoEinklagbarkeit der Charta-Grundrechte und Verbesserung desIndividualrechtsschutzesldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000439d2pdf-gt Beitrag Juumlrgen Meyer bdquoRaum der Freiheit der Sicherheit und des Rechtsldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000447d2pdf-gt Arbeitsgruppe bdquoSubsidiaritaumltldquo Mitglied Arbeitsgruppe bdquoRaum der Freiheit der Sicherheit unddes Rechtsldquo Mitglied -gt Arbeitsgruppe bdquoSoziales Europaldquo (Mitglied)

-gt Peter Altmaier (Vertreter von Juumlrgen Meyer)httpwwwpeteraltmaierdehttpwwwbundestagdeeuropaeu_konventPerson-gt geboren 1958-gt Jurist Zusatzqualifikationen zu Europa und Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Bereich Staats-Europa- und Voumllkerrecht-gt seit 1990 Beamter der Europaumlischen Kommission Generaldirektion V-gt 1993 ndash 1994 Generalsekretaumlr der EG-Verwaltungskommission fuumlr soziale Sicherheit derWanderarbeiter-gt seit 1994 Mitglied des Bundestages CDU

-gt BT-Ausschuumlsse bdquoEuropaausschussldquo Mitglied bdquoRechtsausschussldquo StellvertreterUnterausschuss bdquoEuroparechtldquo Vorsitzender-gt EU-Grundrechte-Konvent Stellvertreter---------------------------------------Positionen-gt staumlrkere Einbeziehung der nationalen Parlamentarier bringt keinen Legitimitaumltszuwachssondern Verwirrung wegen leichtfertiger Schaffung neuer Institutionen und Gremien-gt Wahl des Kommissionspraumlsidenten durch Parlament-gt Kompetenzverteilung muss fuumlr Buumlrger durchschaubar sein-gt Mehrheitsentscheidungen im Ministerrat-gt Arbeitsgruppe bdquoErgaumlnzende Kompetenzenldquo Mitglied bdquoVereinfachung derRechtssetzungsverfahren und Rechtsakteldquo Mitglied

Bundesrat

-gt Erwin Teufelhttpwwwerwin-teufeldeZur Person-gt geboren 1939-gt Diplom-Verwaltungswirt-gt ab 1972 Landtagsmitglied Baden-Wuumlrttemberg-gt 1972 ndash 1978 Staatssekretaumlr Innenministerium und fuumlr Umweltschutz in Baden-Wuumlrttemberg-gt 1978 ndash 1991 Vorsitz der CDU-Landtagsfraktion-gt ab 1992 Ministerpraumlsident Baden-Wuumlrttemberg Wiederwahl 1996 und 2001-gt 1997 Praumlsident des Bundesrats dann Vorsitzender der Konferenz der Ministerpraumlsidentender deutschen Bundeslaumlnder-gt ab 1994 Mitglied des Ausschuss der Regionen Europas ab Februar 2002 Vizepraumlsident-gt 1995 ndash 1998 Bevollmaumlchtigter BRD fuumlr kulturelle Angelegenheiten im Rahmen des Vertragsuumlber die deutsch-franzoumlsische Zusammenarbeit-gt seit 1993 ehrenamtlicher Praumlsident der Jerusalem Foundation Deutschland eV-------------------------------------------------Positionen-gt Betonung der notwendigen Gestaltungsspielraumlume der Mitgliedsstaaten und Regionen-gt Mitgliedstaatliche Bereiche ausdruumlcklich als Schranken fuumlr Gemeinschaftskompetenzen-gt mehr Gemeinschaftsaufgaben nur bei Grenzpolizei EUROPOL und Auszligen- undSicherheitspolitik-gt besonderes Gremium zur Einhaltung der Kompetenzordnung aus Vertretern des EP und dernationalen und regionalen Parlamente -gt im Gesetzgebungsprozess-gt Klagerecht der Laumlnder vor EuGH wegen Subsidiaritaumlt-gt Forderung einer Arbeitsgruppe bdquoRegionen und Kommunenldquo-gt Volles Mitentscheidungsrecht des Parlaments-gt Beschlussfassung mit qualifizierter Mehrheit im Rat-gt Aufloumlsung der Saumlulenstruktur und Rechtspersoumlnlichkeit fuumlr EU-gt Beitrag von Erwin Teufel Leitlinien fuumlr die Ordnung der Kompetenzen zwischen derEuropaumlischen Union und den Mitgliedstaaten im kuumlnftigen Verfassungsvertrag -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000410d2pdf-gt Beitrag von Erwin Teufel Freiburger Entwurf fuumlr einen Europaumlischen Verfassungsvertrag -gthttpregisterconsiliumeuintpdfde03cv00cv00495de03pdf-gt Beitrag von Erwin Teufel bdquoDie regionalen und lokalen Gebietskoumlrperschaften imVerfassungsvertragldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde03cv00cv00530de03pdf-gt Arbeitsgruppe bdquoSubsidiaritaumltldquo Mitglied

-gt Wolfgang Senff (Vertreter von Erwin Teufel) (bis Maumlrz 2003)httpwwwwolfgang-senffdeZur Person-gt geboren 1941-gt Diplom-Volkswirt-gt Arbeit als Berufsschullehrer-gt Wirtschaftsexperte und Landesgeschaumlftsfuumlhrer der SPD-Niedersachsen

-gt ab 1978 Landtagsmitglied in Niedersachsen SPD-gt ab 1999 Landesminister fuumlr Bundes- und Europaangelegenheiten-gt bis Juni 2002 Vorsitz der Europaministerkonferenz der Laumlnder------------------------------------Positionen-gt Mehrheitsentscheidungen im Rat-gt nicht mehr ein Land = ein Kommissar-gt bdquoIn vielen Punkten muumlssen die Mitgliedsstaaten das alte Denken in Kategorien der Besitzstandswahrung zugunsten der gemeinsamen europaumlischen Idee aufgebenldquo-gt klare Kompetenzabgrenzung -gt ausschlieszligliche Grundsatz- und Ergaumlnzungskompetenz-gt gerichtliche Uumlberpruumlfung der Kompetenzfrage-gt grundsaumltzliche Mitentscheidung des Parlaments -gt umfassendes Budgetrecht -gt auchobligatorische Ausgaben-gt Wahl des Kommissions-Praumlsidiums durch das Parlament-gt Klagerecht auch fuumlr AdR und Fragerecht fuumlr seine Mitglieder gegenuumlber der Kommissio-gt Arbeitsgruppe bdquoergaumlnzende Kompetenzenldquo Mitglied

Bundesregierung

-gt Joschka Fischer (ab November 2002 fuumlr Peter Glotz)wwwjoschkadewwwauswaertiges-amtdewwwdeaamtleitungfischerZur Person-gt 12 April 1948 geboren in GerabronnBaden-Wuumlrttemberg-gt seit 1982 Mitglied der Gruumlnen-gt - 1985 Mitglied des Deutschen Bundestags-gt 1985 - 1987 Staatsminister fuumlr Umwelt und Energie des Landes Hessen und stellvertretendesMitglied des Bundesrats-gt 1987 - 1991 Mitglied des Hessischen Landtags und Vorsitzender der Fraktion der Gruumlnen imHessischen Landtag-gt 1991 - 1994 Staatsminister fuumlr Umwelt Energie und Bundesangelegenheiten des LandesHessen-gt 1994 - 1998 Sprecher der Fraktion Buumlndnis 90DIE GRUumlNEN im Deutschen Bundestag-gt ab Oktober 1998 Bundesminister des Auswaumlrtigen und Vizekanzler------------------------------------Positionen

-gt politische Fragen im Vordergrund-gt aber Kompetenzzuordnung darf Flexibilitaumlt und Entwicklungsfaumlhigkeit der Union nicht behindern (kein bdquoKraumlmerdenkenldquo bei Kompetenzabgrenzungen) -gt Positionierung gegen Schaumluble-Bocklet-Papier (EVP-Linie)-gt Konvent muss entscheiden Staatenverbund oder Foumlderation-gt fuumlr Fischer sollten aktuelle Prioritaumlten und Leitlinien der Konventsarbeit sein -gt Vollstaumlndige Ausarbeitung der gesamten Verfassung durch den Konvent -gt Die EU ist nicht nur eine Union europaumlischer Staaten wie etwa in Art 1 des Vorentwurfs definiert sondern eine Integrationsgemeinschaft eigener Art die sich auf Staaten und Buumlrger gruumlndet -gt Volle Uumlbernahme der Grundrechtscharta in die Verfassung -gt Zuumlgige Klaumlrung der Kernfragen der institutionellen Architektur mit dem Ziel der Staumlrkung demokratischer Legitimitaumlt sowie der Handlungsfaumlhigkeit der Organe-gt kein Auseinanderdividieren in einen integrierten und einen intergouvernementalen Teil-gt direktes Klagerecht vor EuGH fuumlr Regionen mit Gesetzgebungsbefugnissen-gt Beitrag Dominique de Villepin und Joschka Fischer Gemeinsame deutsch-franzoumlsischeVorschlaumlge fuumlr den Europaumlischen Konvent zum Bereich Europaumlische Sicherheits- undVerteidigungspolitik -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000422d2pdf-gt dt-frz Vorschlag zum Raum der Freiheit der Sicherheit und des Rechts -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000435d2pdf-gt dt-frz Vorschlag zur Ordnungspolitik (ua Staumlrkung der Euro-Gruppe) -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv00cv00470de02pdf

-gt dt-frz Vorschlag im Konvent zu den Institutionen -gt praumlsidiale Doppelspitze fuumlr die Union -gt Europaumlischer Auszligenminister bdquomit doppeltem Hutldquo

-gt httpregisterconsiliumeuintpdfde03cv00cv00489de03pdf

-gt Hans Martin Bury (Vertreter von Joschka Fischer) (ab November 2002 fuumlr StS Gunther Pleuger)wwwburydeZur Person-gt geboren 1966-gt Diplom Betriebswirt (dann 88 ndash 90 Vorstandsassistent Volksbank Ludwigsburg)-gt seit 1988 SPD-Mitglied-gt seit 1997 Mitglied des SPD-Landsvorstandes Baden-Wuumlrttemberg-gt seit 1990 Mitglied des Bundestags SPD-gt Fraktionssprecher fuumlr Post und Telekommunikation-gt Fraktionssprecher fuumlr Wirtschaft und Technologie-gt 1999 bis 2002 Staatsminister beim Bundeskanzler -gt ua Leiter des Staatssekretaumlrsausschuss fuumlr bdquoNachhaltigkeitldquo-gt seit 22Oktober 2002 Staatsminister fuumlr Europa AA----------------------------------------------PositionenArbeitsgruppe bdquoSoziales Europaldquo Mitglied

Europaumlisches Parlament

-gt Klaus Haumlnschhttpwwwklaus-haenschdeZur Person-gt geboren 1938-gt Studium der Politologie Geschichte und Soziologie + Universitaumltsassistent-gt Redakteur einer Zeitschrift fuumlr uumlbernationale Zusammenarbeit-gt 1970 bis 1979 Referent und Pressesprecher im Wissenschaftsministerium in NRW-gt seit 1976 Lehrbeauftragter des Universitaumlt Duisburg-gt seit 1979 Mitglied des EP SPE-gt 1972 ndash 1986 Vorsitzender SPD-Unterbezirk-gt 1989 ndash 1994 und seit 1997 Stellvertretender Vorsitzender der SPE-Fraktion im EP-gt 1994 ndash 1997 Praumlsident des EP-gt EP-Ausschuumlsse bdquofuumlr Auswaumlrtige Angelegenheiten Menschenrechte gemeinsame Sicherheitund Verteidigungspolitikldquo Mitglied bdquofuumlr konstitutionelle Fragenldquo Mitglied-gt im Praumlsidium des Konvents----------------------------------------Positionen-gt Zustandekommen eines geschlossenen Vertragstextes-gt Mehrheitsprinzip und Oumlffentlichkeit fuumlr Rat-gt keine Rotation mehr fuumlr Ratspraumlsidentschaft-gt Staumlrkung der Kommission in exekutiver Funktion und Untermauerung ihrer Legitimitaumlt durchWahl des Kommissionspraumlsidenten durch das Parlament-gt Anzahl der Kommissare soll nicht mehr von Zahl der Staaten abhaumlngen sonder sich nurnoch an Funktionalitaumlt ausrichten-gt Mitentscheidung des Parlaments bei allen EU-Gesetzgebungsakten-gt keine Rotation bei Parlamentspraumlsidentschaft-gt Beitrag vorgestellt von Frau Pervenche Beregraves stellvertretendes Mitglied und Klaus HaumlnschbdquoKernelemente einer Europaumlischen Verfassungldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde03cv00cv00479de03pdf-gt Beitrag von Intildeigo Mendez de Vigo Herrn Klaus Haumlnsch und Herrn Andrew DuffEntschlieszligung des Europaumlischen Parlaments zu den Auswirkungen und zum kuumlnftigen Statusder Charta der Grundrechte der Europaumlischen Union -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000368d2pdf-gt Beitrag des Mitglieds des Konvents Herrn Klaus Haumlnsch bdquoDie Zukunft des EURATOM-Vertragesldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000344d2pdf

-gt Schlussbericht der Gruppe VI bdquoOrdnungspolitikldquo -gthttpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000357d2pdf-gt Arbeitsgruppe bdquoOrdnungspolitikldquo Vorsitz Arbeitsgruppe bdquoAuszligenpolitisches Handelnldquo Mitglied

-gt Elmar Brokhttpwwwcdu-csu-epdekonventkonventhtmZur Person-gt geboren 1946-gt Jurist und Politikwissenschaftler-gt nach Studium Arbeit als Journalist-gt 1989 ndash 1999 Vorsitzender des CDU-Bundesfachausschusses Auszligen- und Sicherheitspolitik-gt seit 1996 Geschaumlftsfuumlhrer des NRW-Landesvorstandes der CDU-gt seit 1999 Vorsitzender des Bundesfachausschusses Europapolitik der CDU-gt Mitglied des EP EVP-gt Mitglied des EVP-Fraktionsvorstandes-gt vergangene Mitgliedschaft in EP-Ausschuumlssen fuumlr Soziales Drogenbekaumlmpfung undbdquoDeutsche Einheitldquo-gt Vertreter des EP in der Reflexionsgruppe des Rates fuumlr Maastricht II-gt Vertreter des EP in der Regierungskonferenz fuumlr den Vertrag von Amsterdam-gt Vertreter des EP in der Regierungskonferenz 2000-gt EP-Ausschuumlsse bdquofuumlr auswaumlrtige Angelegenheiten Menschenrechte gemeinsame Sicherheitund Verteidigungspolitik Mitglied bdquofuumlr konstitutionelle Fragenldquo Vorsitz-gt Stellvertreter Delegation fuumlr die Beziehungen zu den Vereinigten Staaten--------------------------------------Positionen-gt mehr Vergemeinschaftung der Auszligenpolitik-gt klare Verstaumlrkung der Zusammenarbeit in Sicherheits- und Verteidigungspolitik -gt bdquocoalition of the willingldquo gewillte Staaten tragen und fuumlhren aus und die anderen koumlnnennicht blockieren-gt EVP-Convention-Group (einzige Fraktionsbildung im Konvent)-gt Schaumluble-Bocklet-Papier als Grundlage fuumlr CDU-CSU und EVP-Convention-Group -gt klare Kompetenzabgrenzung nach innen und starke Handlungsfaumlhigkeit nach auszligen -gt Notwendigkeit EU-Kompetenzen zuruumlckzufahren -gt zB bei Einwanderungspolitik -gt Betonung des Subsidiaritaumltsprinzips -gt EU-Politikfelder Auszligen- Sicherheits- und Verteidigungspolitik BinnenmarktAuszligenvertretung der Union gemeinsame Waumlhrung reformierte Agrarpolitik und teilweise dieBereiche Rechtspolitik innere Sicherheit Verkehr Infrastruktur Umwelt- undGesundheitsschutz -gt Mitgliedstaatliche Politikfelder der Staatsaufbau der Mitgliedstaaten einschlieszliglich derkommunalen Selbstverwaltung Sozial- und Familienpolitik Arbeitsmarktpolitik die Regelungder Zuwanderung sowie die Bereiche Bildung Kultur und Sport-gt Rat Kommission als auch Parlament das gleiche Recht bei Gesetzesinitiative-gt Die Kommission soll zahlenmaumlszligig begrenzt werden um handlungsfaumlhig zu bleiben-gt Jeder Abgeordnete im Parlament soll grundsaumltzlich in Zukunft in etwa die gleiche Anzahl vonBuumlrgern repraumlsentieren-gt Kompetenzsenat des europaumlischen Gerichtshofes-gt Klagerecht nationaler Parlamente und bestimmter Regionen-gt moumlglichst wenig staatliche Einmischung ins Wirtschaftsgeschehen-gt Beitrag von Elmar Brok bdquoBestimmungen betreffend Freiheit Sicherheit und Recht die in dieVerfassung der Europaumlischen Union aufzunehmen waumlrenldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000436d2pdf-gt Beitrag von Elmar Brok bdquoVerfassung der Europaumlischen Unionldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000325-r1d2pdf-gt Beitrag von Elmar Brok Jacques Santer Reneacute van der Linden Joachim Wuermeling undanderen Mitgliedern bdquoDie Subsidiariaumlt muss durch ein rechtsprechendes Organ uumlberpruumlftwerdenldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000213d2pdf-gt Beitrag von Alain Lamassoure Elmar Brok und Joachim Wuermeling bdquoTestimonials dernationalen Parlamente in der Praumlambel der Verfassung Ein etwas unkonventionellerVorschlagldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000467d2pdf-gt Beitrag von Elmar Brok mit dem Titel bdquoDie Zustaumlndigkeiten der Europaumlischen Unionldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde03cv00cv00541de03pdf-gt Arbeitsgruppe bdquoSubsidiaritaumltldquo Mitglied Arbeitsgruppe bdquoAuszligenpolitisches Handelnldquo Mitglied

-gt Sylvia-Ivonne Kaufmannhttpwwwsylvia-yvonne-kaufmanndeZur Person-gt geboren 1955-gt promovierte Diplom-Japanologin-gt Wissenschaftliche Assistentin an der HU-Berlin und am Institut fuumlr internationale Politik und Wirtschaft Berlin-gt seit 1991 Mitglied des PDS-Parteivorstandes und MdB-gt 1993 ndash 2000 Stellvertretende Bundesvorsitzende der PDS-gt 1991 ndash 1994 Beobachterin im EP-gt Stellvertretende Vorsitzende der Konfoumlderalen Fraktion der Vereinigten Europaumlischen Linken Nordische Gruumlne Linke-gt EP-Ausschuumlsse bdquofuumlr konstitutionelle Fragenldquo Mitglied bdquofuumlr Freiheiten und Rechte der BuumlrgerJustiz und innere Angelegenheitenldquo Stellvertreterin-------------------------------------Positionen-gt ausdruumlcklich fuumlr Referenden uumlber Verfassungsentwurf-gt Europaparlament volles Mitentscheidungsrecht-gt Kontrollrechte fuumlr nationale Parlamente-gt weitere Politikbereiche wie Justiz und Inneres vergemeinschaften-gt Union muss sich zu einer Sozial- und Beschaumlftigungsunion entwickeln-gt bdquoDenn ihre Zukunft liegt in der Weiterentwicklung des europaumlischen Sozialmodells und weniger darin ob sie ein Staatenverbund bleibt oder eine Foumlderation der Nationalstaaten wirdldquo-gt Sozialstaatsprinzip in den Verfassungsvertrag-gt Einrichtung einer Arbeitsgruppe Soziales Europa-gt Beitrag von Andrew Duff Alain Lamassoure Olivier Duhamel Karel de Gucht SylviaKaufmann Josef Zieleniec und Pervenche Beregraves Fragen der Zustaumlndigkeit und Subsidiaritaumlt und darausentstehende Verwirrung -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000178d2pdf-gt Beitrag des Mitglieds des Konvents Frau Sylvia-Yvonne Kaufmann Ein Verfassungsvertragfuumlr ein soziales Europa -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000190-r1d2pdf-gt Arbeitsgruppe bdquoWirtschaftspolitikldquo Mitglied Arbeitsgruppe bdquoVerteidigungldquo Mitglied

-gt Joachim Wuermeling (Vertreter von Elmar Brok)httpwwwwuermelingnetZur Person-gt geboren 1960-gt promovierter Jurist Schwerpunkt Europarecht-gt 1989 ndash 1993 Bayerisches Staatsministerium fuumlr Bundes- und Europaangelegenheiten inBonn Persoumlnlicher Referent des Amtschefs-gt 1993 ndash 1995 Europaumlische Kommission Kabinett des Kommissars Peter Schmidhuber-gt 1995 ndash 1999 Bayerische Staatskanzlei Referatsleiter fuumlr die Beziehungen zu deneuropaumlischen Institutionen Assistent des MP im Ausschuss der Regionen Referatsleiter fuumlrGrundsatzfragen der Europapolitik-gt seit 1996 Lehrbeauftragter der Universitaumlt Bayreuth fuumlr Europarecht-gt seit 1999 Mitglied des Europaumlischen Parlaments (EVP)-gt EP-Ausschuumlsse bdquofuumlr Recht und Binnenmarktldquo Mitglied bdquofuumlr konstitutionelle FragenldquoStellvertreter----------------------------------------Positionen-gt wie Brok -gt gemeinsame EVP-Convention-Group-gt gemeinsamer internet-Auftritt zu Konvent mit Brok-gt ausdruumlcklich Schaumluble-Bocklet-Papier als gemeinsame Grundlage-gt Beitrag des Mitglieds des Konvents Herrn Joachim Wuermeling EU-Zustaumlndigkeiten -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000107d2pdf-gt Beitrag von Joachim Wuermeling EU-Reform Fragen an das Initiativmonopol der EU-Kommission -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000279d2pdf

-gt Beitrag von Joachim Wuermeling bdquo Internationale Vertraumlge der EU Vorschlaumlge fuumlr eineStaumlrkung der parlamentarischen Kontrolleldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000362d2pdf-gt Beitrag von Joachim Wuermeling bdquoReligioumlse Bezugnahme im Verfassungsvertragldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde03cv00cv00480de03pdf-gt Arbeitsgruppe bdquoergaumlnzende Kompetenzenldquo Mitglied Arbeitsgruppe bdquoVereinfachung der Rechtssetzungsverfahren und Rechtsakteldquo Mitglied

4 DIE POLITSCHEN FAMILIENIM KONVENT

sbquoLinkelsquo gegen sbquorechtelsquo Europaverfassung

Winnie Locke

Grundlagen politischer Familienbildung im EG-Vertrag

Art 191 EGV (Politische Parteien) Politische Parteien auf europaumlischer Ebene sind wichtig alsFaktor der Integration in der Union Sie tragen dazu bei ein europaumlisches Bewusstseinherauszubilden und den politischen Willen der Buumlrger der Union zum Ausdruck zu bringen

(vgl Art 21 GG (Parteien) (1) Die Parteien wirken bei der politischen Willensbildung des Volkes mitIhre Gruumlndung ist frei Ihre innere Ordnung muss demokratischen Grundsaumltzen entsprechen Siemuumlssen uumlber die Herkunft und Verwendung ihrer Mittel sowie uumlber ihr Vermoumlgen oumlffentlichRechenschaft geben )

Politische Gruppierungen auf europaumlischer Ebene

EVP-ED Fraktion= im EP Fraktion der Europaumlischen Volkspartei (Christdemokraten) und europaumlischer Demokraten(oder bdquoEPPldquo Europeans People Party)- Fraktionsvorsitzender Hans-Gert Poumlttering (D)- mit 232 Abgeordneten aus 15 Mitgliedstaaten staumlrkste Fraktion im Europaumlischen Parlament (EP)- Parteien ua EVP-Partei CDU CSU bzw CDUCSU-Gruppe im EPZiele ein bdquoEuropa der Werteldquo kohaumlrente und wirksame gemeinsame europaumlische Auszligen- undSicherheitspolitikEVP-ED Fraktion und der Konvent- 6 EVP-EP-Vertreter im Konvent ua Mendez de Vigo (E) als Vorsitzender der EP-Delegation fuumlr denKonvent Elmar Brok (D) Vorsitzender der EVP-Gruppe im Konvent- eigener Verfassungsentwurf der als bdquowork in progress bdquo dem Diskussionsstand im Konvent und inEVP-Gruppe angepasst wirdSchwerpunkte klare Kompetenzen (Katalog) religioumlser Bezug in Praumlambel Staumlrkung desgemeinschaftlichen Europas

SPE-Fraktion= im EP Fraktion der Sozialdemokratischen Parteien Europas (oder bdquoPSEldquo Party of EuropeanSocialists)- Vorsitzender Enrique Baron Crespo- mit 175 MEP aus 15 Mitgliedstaaten zweitstaumlrkste Fraktion- Parteien ua SPD SPEndashPartei (umfasst 20 sozialdemokratischen und Arbeiter-Parteien der EU)Ziele ein bdquoEuropa der Buumlrgerldquo nachhaltige europaumlische Beschaumlftigungs- Sozial- und UmweltpolitikSPE-Fraktion und Konvent- 5 SPE-EP-Vertreter im Konvent ua Klaus Haumlnsch (D) als stellvertretender Vorsitzender der EP-Delegation fuumlr den Konvent- kein eigener Verfassungsentwurf aber Vorschlaumlge bdquoFuumlr einen Erfolg des Konvents zur ZukunftEuropasldquo und eigenstaumlndiger bdquoBerliner Entwurfldquo mit bdquosozialdemokratischer HandschriftldquoSchwerpunkte Foumlrderung des europaumlischen Gesellschaftsmodells im Rahmen nachhaltigerEntwicklung Vollbeschaumlftigung Innovation sozialen Zusammenhalts

LIBE - Fraktion= im EP Fraktion der Liberalen und Demokratischen Partei Europas (oder bdquoELDRldquo European LiberalDemocrat and Reform Group)- Fraktionsvorsitzender Graham Watson (GB)

- 54 MEP in 10 Mitgliedstaaten (deutsche FDP nicht vertreten)- Parteien ua Margerita (gegruumlndet v Romano Prodi)Ziele wachsende kompetitive Wirtschaft ein Europa basierend auf fundamentalen liberalen PrinzipienLIBE-Fraktion und Konvent- 1 LIBE-EP-Vertreter im Konvent- kein eigener VerfassungsentwurfSchwerpunkte groumlszligere Gewichtung der Auszligen- und Sicherheitspolitik klare Unterscheidung derexekutiven und legislativen Kompetenzen von Rat und Kommission Dezentralisierung vonGemeinschaftsaufgaben mit groumlszligerer Bedeutung fuumlr regionale und lokale Verantwortliche

KVELNGL = im EP Konfoumlderation der vereinigten europaumlischen LinkenNordische Gruumlne Linke (oder bdquoGUENGLldquoConfederal Group of the European UnitedNordic Green Left)- Fraktionsvorsitzender Francis Wurtz (F) stellvertretende Vorsitzende Sylvia-Yvonne Kaufmann (D)- 50 MEP aus 10 Mitgliedstaaten- 15 politische Parteien ua PDS mit der PDS-Europa (Vors Modrow)Ziele Solidaritaumlt Verbesserung der Umweltqualitaumlt soziale Gleichheit Abschaffung der NATO WEUKVELNGL-Fraktion und Konvent- 1 KVELNGL-EP-Vertreterin im Konvent Sylvia-Yvonne Kaufmann (DPDS)- kein eigener VerfassungsentwurfSchwerpunkte Entwicklung zu einem sozialen Europa

Die GruumlnenFEA-Fraktion= im EP Fraktion der GruumlnenFreien Europaumlischen Allianz- Fraktionsvorsitzende Daniel Cohn-Bendit (F) Monica Frassoni (I)- 45 MEP aus 12 Mitgliedstaaten- Parteien ua die GruumlnenBuumlndnisrsquo90Ziele ein Europa mit sozialen kulturellen und oumlkologischen WertenDie Gruumlnen und der Konvent- 1 GruumlnenFEA-EP-Vertreter im Konvent und ua Joschka Fischer als Regierungsvertreter imKonvent- bdquoGrundriss einer europaumlischen Verfassungldquo v J Voggenhuber (AU)Schwerpunkte Handlungsfaumlhigkeit der EU im Inneren und in der Welt Weg zu einer oumlkologischen undsozial nachhaltigen Entwicklung

UEN-Fraktion= im EP Fraktion der Union fuumlr das Europa der Nationen (Union for Europe of the Nations)- Fraktionsvorsitzender M Charles Pasqua (F)- 22 MEP aus 5 Mitgliedstaaten- keine deutsche Parteien- Ziele Erhaltung der Souveraumlnitaumlt und nationalen Demokratien Betonung der Unterschiede keinfoumlderales Europa- 1 UEN-EP-Vertreterin im Konvent

EDU-Fraktion= im EP Fraktion fuumlr das Europa der Demokratie und der Unterschiede- Fraktionsvorsitzender Jens-Peter Bonde (DK)- 17 MEP- 1 EDU-EP-Vertreter im Konvent

Links

Uumlbersicht der EP-Fraktionen unter httpwwweuroparleuintgroupsdefaulthtm

Homepage der EVP httpwwwepp-edorghomededefaultasplg1=deKonventswebsite der EVP httpwwwepp-edorgPresspthem02them01_enasp

Homepage der SPE httpwwwsocialistgrouporgindexhtml

Homepage der LIEBE httpeldeuroparleuintContentDefaultasp

Homepage der KVEL httpwwweuroparleuintgue

Homepage der GruumlnenFEA httpwwwgreens-efaorgenKonventswebsite der GruumlnenFEA auch unter httpwwwgreens-efaorgen

Homepage der UEN httpwwweuroparleuintuen

Homepage der EDU httpwwweuroparleuintedd

III Inhaltliche Aspekte der KonventsarbeitenFebruar 2002 bis Januar 2003

1 DIE ARBEITSGRUPPENI - VI

Manuela Hander

AG I bdquoSubsidiaritaumltsprinzipldquoVors Inigo Mendez de Vigo

Vorschlaumlge

1 Fruumlhere Einbeziehung des Subsidiaritaumltsgedankens in Rechtsetzungsakte der Gemeinschaft durchdie am Rechtsetzungsverfahren beteiligten Organe und damit Verbesserung dessen Beruumlcksichtigung2 Ex-ante-Kontrolle durch die Schaffung eines Warnsystems durch fruumlhzeitige Einbeziehung desmitgliedstaatlichen Gesetzgebers am gemeinschaftlichen Rechtsetzungsverfahren3 Ex-post-Kontrolle durch Erleichterung der Klageerhebungsmoumlglichkeiten beim EuGH wegenMissachtung des Subsidiaritaumltsprinzips

AG II bdquoEinbeziehung der ChartaBeitritt zur EMRKldquoVors Antonio Vitorino

Vorschlaumlge

1 Einbeziehung der Grundrechtecharta in die Verfassung wodurch dieser Rechtsverbindlichkeitverliehen wuumlrde Ein Konsens hinsichtlich der konkreten Art und Weise dieser Einbeziehung konntenicht erzielt werden vielmehr wurden alle Optionen in die entsprechende Empfehlung derArbeitsgruppe aufgenommen So plaumldierte ein Teil der Gruppe fuumlr eine Aufnahme der Charta alserstem Kapitel der Verfassung ein anderer Teil wollte es ausreichen lassen eine entsprechendeBezugnahmevorschrift in einen Artikel der Verfassung aufzunehmen wiederum andere wollten eineBezugnahme nur bdquoindirektldquo vorgenommen wissen die es vermeiden wuumlrde der ChartaVerfassungsrang zu geben2 Ein Votum zum Beitritt der EU zur EMRK wurde explizit nicht abgegeben Vielmehr verwies dieGruppe diesbezuumlglich auf den Rat der Europaumlischen Union denn nur dieser koumlnne eine derartwesentliche politische Entscheidung treffen Jedoch sprach sie sich indirekt fuumlr den Beitritt der EU zurEMRK aus indem sie eine Empfehlung zur Aufnahme einer den Beitritt betreffendenverfassungsrechtlichen Bestimmung formulierte und wohlwollend die Argumente eroumlrterte die fuumlreinen Beitritt der EU zur EMRK sprechen

AG III bdquoRechtspersoumlnlichkeitldquoVors Giuliano Amato

Vorschlaumlge

1 Anerkennung der Rechtspersoumlnlichkeit der EU2 Verschmelzung der EU und der EG zu einer einzigen Rechtspersoumlnlichkeit3 Fusion der verschiedenen Vertraumlge (EG-Vertrag EGKS-Vertrag EURATOM-Vertrag EU-Vertrag)mit der Maszliggabe der Untergliederung des neuen einheitlichen Vertrages in zwei Teile einengrundlegenden verfassungsrechtlichen Teil und einen weiteren mit den uumlbrigen Bestimmungen dergenannten Vertraumlge

AG IV bdquoRolle der einzelstaatlichen ParlamenteldquoVors Gisela Stuart

Vorschlaumlge

1 Verbesserung der einzelstaatlichen Kontrollmechanismen der Parlamente die durch dieMitgliedstaaten zu gewaumlhren waumlre und Anerkennung der Rolle der mitgliedstaatlichen Parlamente inder Verfassung2 Einbeziehung der mitgliedstaatlichen Parlamente in die Uumlberwachung des Subsidiaritaumltsprinzips vorallem durch bessere und fruumlhe Unterrichtung von gemeinschaftlichen Rechtsetzungsverfahren3 Ausbau und Erweiterung multilateraler Netze insbesondere durch Praumlzisierung des COSAC-Mandates (vgl hierzu Ziffer II des Protokolls Nr 9 zum EGV (Amsterdam)) durch Einrichtung einesKonvents zur Eroumlrterung wichtiger politischer Leitlinien sowie der Strategie der EU und durch dieEinberufung von Ad-hoc-Konferenzen zwischenparlamentarischer Natur zu speziellen Fragen

AG V bdquoErgaumlnzende ZustaumlndigkeitenldquoVors Henning Christophersen

Vorschlaumlge

1 Die Verfassung allgemein betreffenda) Aufteilung saumlmtlicher Zustaumlndigkeiten zwischen den Mitgliedstaaten und der EU in einembesonderen Kapitel der Verfassungb) Wahrung der Flexibilitaumlt durch Beibehaltung des Art 308 EGV (Amsterdam) bzw einervergleichbaren Bestimmung unter der Voraussetzung der Festlegung dass damit keine Ausweitunggemeinschaftlicher Zustaumlndigkeiten verbunden waumlre2 Die bdquoergaumlnzenden Zustaumlndigkeitenldquo bzw nach dem Vorschlag der Gruppe die bdquounterstuumltzendenMaszlignahmenldquo im besonderen angehenda) Zulaumlssigkeit unterstuumltzender Maszlignahmen nur im Rahmen ausschlieszliglicher Kompetenzen derMitgliedstaaten die einzelstaatliche Rechtsvorschriften nicht ersetzen sondern allenfalls ergaumlnzenoder unterstuumltzen duumlrftenb) Forderung nach einem gemeinsamen Interesse der EU und der Mitgliedstaaten als Voraussetzungunterstuumltzender Maszlignahmen

AG VI bdquoOrdnungspolitikldquoVors Klaus Haumlnsch

Vorschlaumlge

1 Aufnahme wirtschafts- und sozialpolitischer Ziele in die Verfassung (vergleichbar mit denbestehenden Bestimmungen der Art 2 EUV (Amsterdam) und Artt 2 3 und 4 EGV (Amsterdam))2 Strikte Trennung von einerseits Waumlhrungs- und andererseits Wirtschaftspolitik wobei dieerstgenannte als ausschlieszligliche Gemeinschaftszustaumlndigkeit verstanden werden sollte die zweite alsmitgliedstaatliche Zustaumlndigkeit allerdings mit der Einschraumlnkung der Aufnahme der Grundsaumltze derWirtschaftspolitik in die Verfassung sowie einer Verbesserung der Koordinierung zwischen denMitgliedstaaten3 Beibehaltung der EURO-Gruppe deren Vertretung in internationalen Organisationen zu verstaumlrkenwaumlre

2 DIE ARBEITSGRUPPEN VII - X

Conrad Seiferth

AG VII bdquoAussenpolitisches HandelnldquoVors Jean-Luc Dehaene

Vorschlaumlge

1 Zusammenfuumlhrung aller das Aussenpolitische Handeln der EU betreffenden Artikel in einemeinzigen Abschnitt2 Definition von Grundsaumltzen und Zielen fuumlr das Aussenhandeln der EU wofuumlr der Europaumlische Ratstrategische Ziele und Interessen festlegt die die Parameter des Handelns von EU undMitgliedstaaten bestimmen3 EU-Kompetenz zum Abschluss von internationalen Vereinbarungen die ihre Kompetenz betreffen4 Um die Kohaumlrenz und Effektivitaumlt zwischen den Institutionen zu staumlrken bdquoAussenpolitischerVertreter der EUldquo ndash Verschmelzung der Posten des bdquoHohen Vertreter fuumlr die GASPldquo (Solana) und desKommissars (Patten) in einer Person die mit qualifizierter Merheit vom Europaumlischen Rat unterBilligung von Kommission und Parlament ernannt wird5 Um die Kohaumlrenz innerhalb der Institutionen zu verbessern Ratsformation fuumlr AussenpolitischesHandeln und Aussenpolitische Zentralstelle zur Koordination innerhalb der Kommission6 Bestehende Vorgaben zur Entscheidungsfindung sollen weiter ausgeschoumlpft werden keineAusweitung der Mehrheitsentscheidungen aber Kompetenz des Europaumlischen Rates einstimmigMehrheitsentscheidungen auszuweiten

AG VIII bdquoVerteidigungldquoVors Michel Barnier

Vorschlaumlge

1 Ausweitung der Petersberger Aufgaben2 Zur Erhoumlhung von Effizienz und Kohaumlrenz soll der bdquoHohe Vertreter fuumlr die GASP ein Initiativrecht inKrisenangelegenheiten erhalten und in dringenden Faumlllen ermaumlchtigt werden koumlnnen notwendigeEntscheidungen unter Aufsicht des Rates zu treffen3 Die Entscheidung zum Start einer Operation soll einstimmig unter Beachtung des bdquoPrinzips derKonstruktiven Enthaltung erfolgen4 bdquoEuropaumlische Verteidigungszoneldquo Moumlglichkeit zur Einfuumlhrung einer staumlrkeren Kooperation zwischenMitgliedstaaten (vergleichbar bdquoEurozoneldquo)5 Einfuumlhrung einer Solidaritaumltsklausel zur Antwort auf terroristische Bedrohungen und Angriffe mit deralle Mittel zur Abwehr in der EU mobilisiert werden koumlnnen6 Einrichtung einer Europaumlischen Ruumlstungs- und Strategie-Forschungsagentur zur Harmonisierungder Ausruumlstungsbeschaffung und Unterstuumltzung der militaumlrischen Forschung7 Einfuumlhrung von Konvergenzkriterien fuumlr militaumlrische Haushaltsausgeben um die militaumlrischenFaumlhigkeiten der EU zu staumlrken

AG IX bdquoVereinfachung der VertraumlgeldquoVors Guiliano Amato

Vorschlaumlge

1 Verringerung der Anzahl der Rechtsakte von 15 auf 6

a) Verbindliche Verordnung AElig bdquoEU-Gesetzldquo Richtlinie AElig bdquoEU-Rahmengesetzldquo EntscheidungDelegierte Rechtsakte (neue Kategorie von Rechtsnorm)b) Unverbindliche Stellungnahme und Empfehlungc) Anwendungsbereiche EGV u PJZS fuumlr GASP sollen alle Rechtsakte als bdquoGASP-Entscheidungldquobezeichnet werden2 Vereinfachung der Verfahrena) fuumlr alle Rechtsakte das Mitentscheidungsverfahren gem Art 251 EGVb) weitgehende Abschaffung des Verfahrens der Zusammenarbeit gem Art 252 und ersetzen durchMitentscheidungsverfahren oder Anhoumlrungsverfahrenc) Verfahren der Zustimmung Vorbehalten fuumlr die Ratifizierung von internationalen Abkommend) fuumlr alle Ausgaben einheitliches Haushaltsverfahren

AG X bdquoRaum der Freiheit der Sicherheit und des RechtsldquoVors John Bruton

Vorschlaumlge

1 Beschlussfassung mit qualifizierter Mehrheit und im Mitentscheidungsverfahren in der Asylpolitik2 Einwanderungspolitik soll weiterhin Sache der Mitgliedstaaten bleiben Ziel einer gemeinsamenEinwanderungspolitik im Verfassungsvertrag festhalten3 PJZS Deutlichere Umschreibung der Rechtsetzungsbefugnisse fuumlr die Union zur Angleichung desStrafrechts und des Strafprozessrechts gegenseitige Anerkennung von Gerichtsentscheidungen4 Verstaumlrkte Zusammenarbeit im Rat durch effizientere Struktur langfristig Aufbau eine europaumlischenGrenzschutzkorps5 Ausbau der Unionseinrichtungen Kontrolle der Arbeit von Europol durch das EP groumlszligerenSpielraum fuumlr den Gesetzgeber im Bereich von Eurojust Europaumlische Staatsanwaltschaft um gegenSubventionsstraftaten zu verfolgen6 Einbindung der staatlichen Parlamente in die europaumlische Strafrechtspolitik7 Allgemeine Zustaumlndigkeit des EuGH fuumlr den Bereich des Raum der Freiheit der Sicherheit und desRechts

3 DIE INSTITUTIONEN

Doris Schmitz-Meiners und Nicolas Poullain

I STATUS QUO DER INSTITUTIONENARCHITEKTUR

Im Kern der politischen Diskussion stehen die folgenden vier OrganeInstitutionen (andereEinrichtungen wie etwa EZB oder AdR spielen in der Reformdiskussion kaum eine Rolle)

1 Europaumlisches Parlament (Art 189-201)

Zusammensetzung seit `79 direkt gewaumlhlt abnehmende Wahlbeteiligung derzeit 626 MEPsab 25 MS 732

Immer wichtigere Rolle im Gesetzgebungsverfahren An der Gesetzgebung in der 2 und 3Saumlule ist das EP nicht beteiligt

Kontrolle der Exekutive Untersuchungsausschuszlig Kontrolle der Kommission InterpellationMiszligtrauensantrag Anhoumlrungsrecht

Mitwirkungsrechte beim Haushalt (nur bei nicht obligatorischen Ausgaben)

Zusammenarbeit mit innerstaatlischen Parlamenten (COSAC November 1989)

2 Ministerrat (Art 202-210)

Zusammensetzung Der Rat besteht aus je einem Vertreter jedes Mitgliedstaats (Mst) aufMinisterebene Der Vorsitz im Rat wird durch die Mst abwechselnd fuumlr 6 Monatewahrgenommen Minister werden vertreten durch staumlndige Vertreter im AStV (COREPER)

Bei der Gesetzgebung nimmt er trotz Machtzuwachs des EP noch die dominierender Rolleein Bei ZBJI 342 EUV und GASP Art 133 EUV alleiniges Legislativorgan Verabschiedetwirtschaftspolitische und beschaumlftigungspolitische Leitlinien

Drei verschiedene Formen der Stimmabgabe einfache Mehrheit qualifizierte Mehrheit (abFeb 2003 gem Nizza 3 Kriterien Anzahl der Stimmen 62873 mind 10 Staaten Bev (aufAntrag)) Einstimmigkeit

Sitzungen nicht oumlffentlich Transparenzdefiizit bei Gesetzgebung

Benennung des Kommissionspraumlsidents

3 Europaumlische Kommission (Art 211-219)

Zusammensetzung 20 Kommissare 10 + (52) ab 2005 je 1 pro Mst ab 27 Mst neueRegelung

Initiativmonopol im EG Bereich

Huumlterin der Vertraumlge Durchfuumlhrungskompetenz aber enger Rahmen durch Komitologie(Ausschuumlsse des Rates die den Rahmen fuumlr die Umsetzung festlegen) Vermittler zwischenRat und EP

Kollegialprinzip

3 Derzeitige Stimmenanzahl die Stimmenanzahl pro Mitgliedsland wurde in Nizza fuumlr alle Staaten festgelegt diebereits die Beitrittsverhandlungen aufgenommen haben

In der Wettbewerbspoltik verfuumlgt die Kommission uumlber legislative exekutive und quasi-judikative Befugnisse

Sieht sich dem Vorwurf des Demokratiedefizits ausgesetzt

4 Europaumlischer Gerichtshof Gericht erster Instanz (GEI) (Art 220-245)

Zusammensetzung EuGH 1 Richter je Mst 8 Generalanwaumllte Sie werden von denRegierungen und Mitgliedsstaaten im gegenseitigen Einvernehmen auf sechs Jahren ernanntAlle drei Jahre findet eine teilweise Neubesetzung statt Richter waumlhlen den Praumlsidenten ausihrer Mitte Aufgabe Wahrung des Rechts bei der Auslegung und Anwendung der Vertraumlge

II INSTITUTIONELLE REFORMEN IN DER DISKUSSION

1 Aspekte im Bezug auf die nahezu Konsens unter den Konventsmitgliedern herrscht

Europaumlisches Parlament

Staumlrkung der Rolle des direkt gewaumlhlten EP zur Uumlberwindung des Legitimations- undDemokratiedefizits der EU Die Beteiligung des EP am Gesetzgebungsprozeszlig nach demMitentscheidungsverfahren soll die Regel werden Die Budgethoheit des Parlaments sollverstaumlrkt werden Ein einheitliches Wahlverfahren und ein einheitliches Abgeordnetenstatut solleingefuumlhrt werden Die Mitwirkung des EP bei der Besetzung der anderen Institutionen soll verstaumlrktwerden

Ministerrat

In der Regel soll mit qualifizierter Mehrheit entschieden werden Lediglich einige sensible Bereiche(Aussen- und Sicherheitspolitik) sollen von dieser Regel ausgenommen werden Hier soll moumlglichstmit besonders qualifizierten Mehrheiten beschlossen werden Wenn der Rat als Gesetzgeber(Legislativrat) handelt soll dies oumlffentlich sein

Europaumlische Kommission

Die Kommission soll im legislativen Bereich das Initiativmonopol behalten Die Wahl undEinsetzung der Kommission als Ganzes soll nach Anhoumlrung der einzelnen Mitglieder desKommissionskollegiums durch die Ausschuumlsse des Parlaments durch das Plenum des EP erfolgenDie Abwahl der Kommission ist derzeit nur als Ganzes moumlglich In Zukunft soll derKommssionspraumlsident auch im Falle untragbarer Verwerfungen die Moumlglichkeit haben einemeinzelnen Kommissionsmitglied den Ruumlcktritt nahezulegen 4 Der Kommissionspraumlsident soll mit einerRichlinienkompetenz ausgestattet werden

Europaumlischer Gerichtshof

Die Gerichtsbarkeit des EuGH soll auf die gesamte ZBJI (Europol Eurojust EuropaumlischerStaatsanwalt) ausgedehnt werden Der EuGH soll als Verfassungsgericht fungieren und den Schutzder in der Grundrechtscharta verankerten Grund- und Menschenrechte gewaumlhrleisten Eineverstaumlrkte demokratische Legitimation der Richter soll durch ihre gemeinsame Berufung durchEP und Rat erreicht werden Der Rat koumlnnte hierbei eine Kandidatenliste vorlegen

2 Dissenspunkte

Die Vorstellung der Mitgliedstaaten und der verschiedenen politischen Parteien gehen am staumlrkstenbei der Frage der Gestaltung der Ratspraumlsidentschaft und des Beschlussfassungsverfahrens imMinisterrat der Wahl des Kommissionspraumlsidenten und der Gestaltung der Aussenvertretungauseinander Die wichtigsten Vorschlaumlge die hier diskutiert werden sind der deutsch-franzoumlsischeVorschlag und der Kommissionsvorschlag

4 Die Idee fuumlr diese Regelung geht auf eine Absprache zuruumlck die Prodi vor Amtsantritt mit seinen Amtskollegen getroffen hatDie Kommissare sicherten Prodi zu dass sie auf sein Ersuchen auch einzeln zuruumlcktreten wuumlrden

DEUTSCH - FRANZOumlSISCHER VORSCHLAG5

Ratspraumlsidentschaft und Beschlussfassung im MinisterratDie rotierende Praumlsidentschaft des Europaumlischen Rates soll durch einen dauerhaften Ratsvorsitzersetzt werden Der Ratsvorsitzende wird mit einer qualifizierten Mehrheit fuumlr eine Dauer von 5 bzw25 Jahren mit der Moumlglichkeit der Wiederwahl gewaumlhlt Der Amtsinhaber fuumlhrt sein Amt hauptamtlichaus Der Vorsitzende des Rates bereitet die Sitzungen des Europaumlischen Rats (ER) vor fuumlhrt dessenVorsitz und wacht uumlber die Umsetzung der Beschluumlsse Die Modalitaumlten fuumlr den Vorsitz im Ministerratvariieren je nach betroffenem Gebiet Der Allgemeine Rat wird vom Generalsekretaumlr des Ratesgeleitet Den Vorsitz des Aussenministerrates hat der Europaumlische Aussenminister inne Fuumlr dieRaumlte Wirtschaft und Finanzen die Eurogruppe und den Rat Justiz und Inneres werden fuumlr zweiJahre Vorsitzende gewaumlhlt Der Rest der Ratsformationen wird so geregelt dass er denMitgliedstaaten eine groumlsstmoumlgliche Beteiligung auf der Grundlage einer gleichberechtigten Rotationgewaumlhrleistet

KommissionEine starke Vereinfachung des Komitologieverfahrens soll es der Kommission erleichtern ihreAufgabe die vom EP und Rat erlassenen Gesetze umzusetzen und deren ordungsgemaumlsseUmsetzung zu kontrollieren erleichtern Um die politische Verantwortlichkeit der Kommissiare zugewaumlhrleisten erhalten diese ein Weisungsrecht gegenuumlber den Generaldirektionen DerKommissionpraumlsident hat die Richtlinienkompetenz fuumlr die Arbeit der Kommission

Europaumlisches ParlamentJede Ausweitung der Mehrheitsentscheidungen wird automatisch mit der Mitentscheidung der EPverbunden

AussenvertretungDie Aumlmter des Hohen Vertreters und des Kommissars sollen von derselben Person ausgeuumlbt werdendem Europaumlischen Aussenminister Er verfuumlgt uumlber ein formelles Initiativrecht Der ER ernennt denAussenminister mit Zustimmung des Praumlsidenten der Kommission mit qualifizierter Mehrheit DerAussenminister nimmt mit einem besonderen Status an den Sitzungen der Kommission teil In derRegel wird im Bereich der GASP mit qualifizierter Mehrheit abgestimmt lediglich bei militaumlrischen undsicherheitspolitischen Fragen gilt weiterhin das Prinzip der Einstimmigkeit Wenn ein Mitgliedstaat einnationales Interesse geltend macht und keine andere Loumlsung gefunden werden kann wird die Fragean den Europaumlischen Rat verwiesen der mit qualifizierter Mehrheit entscheidet

KOMMISSIONSVORSCHLAG6Ratspraumlsidentschaft und Beschlussfassung im MinisterratDer Kommissionsentwurf sieht eine Beibehaltung der halbjaumlhrlichen Rotation fuumlr diePraumlsidentschaft des ER und des Rates Allgemeine Angelegenheiten ggf auch fuumlr den AstV vor Beiden anderen Ratsformationen wir der Vorsitz durch ein fuumlr ein Jahr gewaumlhltes Ratsmitglieduumlbernommen Das komplexe Beschlussfassungssystem von Nizza soll durch die doppelte einfacheMehrheit (Mehrheit der Mitgliedsstaaten und der EU Bevoumllkerung) ersetzt werden In sensiblen Faumlllenmuumlsste auf eine verstaumlrkte Mehrheit (23 der Mitgliestaaten und 23 der Bevoumllkerung)zuruumlckgegriffen werden koumlnnen Das Einstimmigkeitsprinzips wird abgeschafft

KommissionAllein die Kommission sollte mit der Durchfuumlhrung der europaumlischen Rechtsvorschriftenbetraut sein Sie muss Ihr Handeln vor den rechtsetzenden Organen Rat und EP rechtfertigen DerVerfassungsvertrag muumlsste ebenfalls sicherstellen dass die Modalitaumlten fuumlr nicht zwingendeInstrumente der Umsetzung wie zB die Offene Koordinierung mit der Gemeinschaftsmethode imEinklang sind

Europaumlisches Parlament

5 Beitrag der dem Konvent am 16 Januar von den Mitgliedern des Konvents Herrn Dominque de Villepin und Herrn JoschkaFischer uebermittlet wurde httpwwwcapuni-muenchendekonventdownloadDeutsch-Franz-Vorschlagpdf6 Fuumlr die Europaumlische Union Frieden Freiheit Solidaritaumlt Rede von Romano Prodi 04 Dezember 2002 httpwwwcapuni-muenchendekonventdownloadKOM-EU_Frieden_Freiheit_Solidpdf

Ein Teil der MEPs soll durch europaumlische Listen gewaumlhlt werden Der ER und das EP habengleichwertige Rechte bei der Ernennung und der Kontrolle der Kommission

AussenvertretungDer Sekretaumlr der Union (SdU) der gleichzeitig Vizepraumlsident der Kommission ist und einenbesonderen Status hat wird vom ER und vom designierten Kommissionspraumlsidenten einvernehmlichernannt Damit ist er sowohl gegenuumlber dem ER als auch gegenuumlber demKommissionspraumlsidenten rechenschaftspflichtig die ihn auch beide seines Amtes enthebenkoumlnnen Als Kommissionsmitglied ist er auszligerdem gegenuumlber dem EP verantwortlich Waumlhrendeines Uumlbergangszeitraums wird der SdU im Bereich der GASP das Initiativrecht der Kommission imRahmen der Leitlinien und Auftraumlge des Rates oder einer Gruppe von Mitgliedstaaten ausuumlben AmEnde der Uumlbergangszeit legt der Rat die Modalitaumlten fest nach denen der SdU autonom dasInitiativrecht der Kommission im Bereich der GASP ausuumlben kann Der SdU vertritt die Union bei derDurchfuumlhrung auszligenpolitischer Aktionen gegenuumlber Dritten und ist fuumlr die Umsetzung dergemeinsamen Beschluumlsse verantwortlich

IV Verfassungsentwuumlrfe

VERFASSUNGSENTWUumlRFEAUS EUROPARECHTLICHER UND VERFASSUNGSRECHTLICHER SICHT

Christine Gerlach und Christian Pernhorst

Uumlberblick uumlber verschiedene Verfassungsentwuumlrfe

1 EU-Organe bzw Europaumlischer Konventsum Entwurf des Praumlsidiums des Europaumlischen Konventes vom 28102002sum Entwurf des Kommissionspraumlsidenten Romani Prodi vom 04122002sum Bericht des Europaumlischen Parlamentes (Alain Lamassoure) vom 240420022 Fraktionen und Parteiensum Entwurf der EVP-Gruppe im Europaumlischen Konvent vom 10112002sum Entwurf der SPE-Gruppe im Europaumlischen Konvent vom 03102002sum Berliner Entwurf der SPD-Bundestagsabgeordneten Gloser und Roth vom 20112002sum Entwurf einiger junger bdquoGruumlnerldquo von September 20023 Einzelpersonen (nicht abschlieszligende Auswahl)sum Entwurf von Prof Dr Juumlrgen Schwarze vom 12112002sum Entwurf der Konventsmitglieder Alan Dashwood Michael Dougan Christophe Hillion Angus

Johnston und Eleanor Spaventa vom 28102002sum Entwurf von Jo Leinen (MdEP) vom 23102002sum Entwurf von Robert Badinter vom 26092002sum Entwurf von Dr Wolfgang Schaumluble und Wilfried Martens vom 24092002sum Entwurf des Earl of Stockton vom 24092002sum Entwurf von Prof Dr Rupert Scholz von August 2002

(insgesamt nicht abschlieszligende Auswahl siehe die umfassenden Nachweise bei httpwwwcapuni-muenchendekonvententwuerfehtm)

Einzelheiten

1 Praumlsidium des Europaumlischen Konventes (bdquoGiscard-Entwurfldquo) vom 28102002sum Dreiteilung des bdquoVertrages uumlber eine Verfassung fuumlr Europaldquo in 1 Struktur der Verfassung und 2

Politikbereiche und die Durchfuumlhrung der Maszlignahmen der Union und 3 AllgemeineSchluszligbestimmungen Der zweite Teil soll die Rechtsgrundlagen enthalten

sum Frage der Namensgebung fuumlr die Union wird aufgeworfen (1Teil Titel I Art 1)sum Die Unionsbuumlrgerschaft soll betont werden Wie die GR-Charta in den Vertrag eingefuumlgt werden

soll ist offen gelassensum Abloumlsung der turnusmaumlszligigen Ratspraumlsidentschaft durch einen Praumlsidenten des Europaumlischen

Rates der fuumlr bestimmte Zeit gewaumlhlt werden soll (1 Teil Titel IV Art 15a)sum Schaffung des bdquoKongress der Voumllker Europasldquo (1 Teil Titel IV Art 19)sum Haushalt der Union soll vollstaumlndig aus Eigenmitteln der Union finanziert werden (1 Teil Titel VII

Art 38)sum Moumlglichkeit des Austritts wird festgesetzt (1 Teil Titel X Art 46)

2 bdquoProdi-Entwurfldquo vom 4122002

sum Dreiteilung der bdquoVerfassung fuumlr die Europaumlische Unionldquo in 1 Prinzipien 2 Grundrechte und 3Politikbereiche Der erste Teil Prinzipien enthaumllt neben den institutionellen Prinzipien auch diewesentlichen Politikziele fuumlr jeden einzelnen Politikbereich

sum Generelle Vergemeinschaftung aller Politikbereiche also auch der GASP und der PJZS

sum Einstimmigkeitserfordernis wird in allen Faumlllen selbst fuumlr Verfassungsaumlnderungen aufgegebenAusnahme ist die Aufnahme neuer Mitglieder

sum Die innenpolitischen Bereiche der Union werden eingeteilt in bdquoprincipal policiesldquo bdquoflanking policiesldquound bdquocomplementary actionsldquo je nach Art der Handlungsinitiative (HarmonisierungKoordinierung) die von der Union erwartet wird

sum Auszligenpolitik Gewaumlhrleistung einer kohaumlrenten Auszligenpolitik durch die Einrichtung des Amteseines bdquoSekretaumlrs der Unionldquo und durch die Niederlegung der generellen auszligenpolitischen Ziele im1 Teil der Verfassung

3 Bericht des Europaumlischen Parlamentes uumlber die Abgrenzung der Zustaumlndigkeiten der EU undder Mitgliedstaaten vom 24042002

Bericht des Ausschusses fuumlr konstitutionelle Fragen des EP (Berichterstatter Alain Lamassoure)

sum Behandelt vor allem das Thema der Kompetenzaufteilung kein breit angelegterVerfassungsentwurf

sum Vergemeinschaftung des zweiten und dritten Pfeilers um das Gleichgewicht von wirtschaftlicherund politischer Integration der Union herzustellen

sum Drei Arten von Zustaumlndigkeiten 1 die grundsaumltzliche Zustaumlndigkeit der Mitgliedstaaten 2 die derUnion uumlbertragene eigene Zustaumlndigkeit und 3 die geteilte Zustaumlndigkeit

sum Evolutivklausel in Anlehnung an Art 308 EG dessen Anwendung jedoch auch in die umgekehrteRichtung Ruumlckuumlbertragung von der Union auf die Mitgliedstaaten funktionieren soll

4 Entwurf der Europaumlischen Volkspartei vom 10112002Ergebnis der Studientage der EVP-Gruppe im Europaumlischen Konvent in Frascati vom 8 bis 10November 2002 Basiert auf dem Estoril-Entwurf vom 18102002 der wiederum auf dem Brok-Diskussionspapier vom 12092002 und dem EVP-Diskussionsentwurf zur bdquoVerfassung derEuropaumlischen Unionldquo vom 29082002 aufbaut Fuumlhrt den bdquoEstoril-Entwurfldquo mit dem bdquoGiscard-EntwurfldquozusammenZur FormAngepaszligt an die vom Konventspraumlsidium in seinem Vorentwurf vorgenommene Zwei- bzw Dreiteilungdes Verfassungsvertrages (Teil I Verfassungsstruktur Teil II Unionspolitiken Teil IIISchluszligbestimmungen)Bezeichnung als Verfassung und nicht als VerfassungsvertragAuffallend ist die komplette Uumlbernahme der Grundrechtecharta in die Verfassung ganz zu BeginnAnsonsten in der Form stark dem bdquoGiscard-Entwurfldquo angeglichen aber insgesamt ausfuumlhrlicherZum Inhalt1 Teil Struktur der VerfassungReligioumlser Bezug in der Praumlambel (bdquoreligious heritageldquo)Grundrechte in Art 1 ndash 55Rechtspersoumlnlichkeit (Art 56 II)Union gegruumlndet auf den Buumlrgern der Union und auf den Mitgliedstaaten (Art 56 I)Vorschriften uumlber die Flagge Hymne und den Feiertag (Art 61)Prinzip der begrenzten Einzelermaumlchtigung (Art 64 I)Zustaumlndigkeiten der Union ausschlieszligliche (= eigene) Zustaumlndigkeit geteilte Zustaumlndigkeit undergaumlnzende Zustaumlndigkeit der Union (Art 65)Kompetenzkataloge in Art 66 ndash 68Fruumlhwarnsystem im europaumlischen Gesetzgebungsverfahren bzgl der Einhaltung des Subsidiaritaumlts-und des Verhaumlltnismaumlszligigkeitsprinzips (Art 69 III)Flexibilitaumltsklausel in Art 71 (Ersatz fuumlr Art 308 EG) allerdings weiterhin mit dem Erfordernis derEinstimmigkeit im Rat jedoch nur der Mehrheit im EPUnterscheidung zwischen Legislativrat mit rotierender Praumlsidentschaft (Art 76 I) und Exekutivratdessen Vorsitz ein nationaler Minister der Kommissionspraumlsident oder das zustaumlndige Mitglied derKommission innehat (Art 76 II)Initiativmonopol im Gesetzgebungsverfahren weiterhin bei der Kommission (Art 77 II)Der Rat schlaumlgt dem EP einen Kandidaten fuumlr das Amt des Kommissionspraumlsidenten mit qualifizierterMehrheit im Lichte des Ergebnisses der EP-Wahlen vor EP waumlhlt mit absoluter MehrheitKommissionspraumlsident schlaumlgt die Kommissare vor die vom Rat mit qualifizierter Mehrheit bestaumltigtund vom EP gewaumlhlt werden muumlssen (Art 78 III)

Der Kommissionspraumlsident ernennt zwei Vizepraumlsidenten einem uumlbertraumlgt er mit Zustimmung desRates die Auszligenvertretung der Union (bdquoCommissioner for Foreign Relationsldquo) (Art 79 IV)Instrumente der Union 1 Unionsgesetze und -rahmengesetze erlassen durch die Legislative derUnion 2 Verordnungen erlassen durch die Exekutive der Union 3 Entscheidungen 4Empfehlungen und 5 Stellungnahmen Gesetze und Verordnungen sind allgemein anwendbar inihrer Gesamtheit bindend und in allen Mitgliedstaaten unmittelbar anwendbar Rahmengesetzehingegen entsprechen den Richtlinien (Art 91)Gesetze und Rahmengesetze werden zusammen vom EP und vom Rat entsprechend demMitentscheidungsverfahren (Art 96) erlassen Die Kommission kann Verordnungen erlassen wennund soweit entweder die Verfassung oder ein Unionsgesetz sie dazu ermaumlchtigt allerdings sind InhaltZweck und Ausmaszlig der Ermaumlchtigung zu beachten (vgl Art 80 I GG) (Art 94)Das Mitentscheidungsverfahren beinhaltet ein Vermittlungsverfahren Alle Unionsgesetze und -rahmengesetze sind ZustimmungsgesetzeFinanzierung der Union ausschlieszliglich durch Eigenmittel (Art 109 I)Die Kommission repraumlsentiert die Union nach auszligen (Art 112) Abschluszlig von internationalenVertraumlgen und Abkommen durch den Rat und das EP (Art 113) Ausdruumlckliche Kompetenz zumBeitritt zur Europaumlischen Menschenrechtskonvention (Art 113 II)bdquoEuropaumlische Partnerschaftldquo mit den EU-Nachbarstaaten vergleichbar mit dem EuropaumlischenWirtschaftsraum inklusive einer politischen Komponente (Art 116)2 Teil Die Politikbereiche und die Durchfuumlhrung der Maszlignahmen der UnionZwei moumlgliche Optionen fuumlr den 2 Teil des Verfassungsvertrages bzw der VerfassungOption 1 folgt der Idee im bdquoGiscard-Entwurfldquo wonach erst im 2 Teil fuumlr jeden einzelnen Politikbereichdie Art der Zustaumlndigkeit die anwendbaren Rechtsakte und Verfahren aufgefuumlhrt werden Nachteil seijedoch daszlig die Bedeutung des 1 Teils nachhaltig reduziert wuumlrde und zudem der 2 Teil aufgrundseines Umfangs von ca 414 Vorschriften fuumlr den Leser kaum noch lesbar waumlreDeshalb favorisiert der EVP-Entwurf die Option 2 wonach der 1 Teil in abschlieszligender Form dieZustaumlndigkeiten Rechtsakte und Verfahren der Union definiert und im 2 Teil nur noch dieVorschriften Aufnahme faumlnden die nicht in den 1 Teil passen Beispielsweise die Grundfreiheiten dieWettbewerbsregeln EMU-Vorschriften oder zusaumltzliche Vorschriften uumlber das Verfahren derInstitutionen der UnionGemaumlszlig der Option 2 schlaumlgt der Entwurf die folgenden Titel fuumlr den 2 Teil vorTitel I Gemeinsamer Markt Titel II EMU Titel III Innere Sicherheit Titel IV GASP TitelV Verteidigung Titel VI Euratom Titel VII Das Verfahren der Institutionen der Union

5 Beitrag der SPE- Gruppe im Europaumlischen Konvent

sum Kein Verfassungsentwurf sondern nur Vorschlaumlge fuumlr eine neue europaumlische Verfassung miteiner starken sozialen Dimension

sum Die verschiedenen Saumlulen sollen in einen einzigen Text gegossen werden (s Giscard-Entwurf)- Neuer Status fuumlr Nachbarstaaten (s Giscard)- Sicherheits- und Verteidigungspolitik sollte und Kontrolle des EP stehen- EuGH soll bei Kompetenzuumlberschreitung der EU entscheidensum Schaffung eines Rates fuumlr legislative Angelegenheiten (welcher oumlffentlich tagen sollte)- Praumlsident der Kommission muszlig gestaumlrkt werden mehr demokratische Legitimitaumlt und politische

Verantwortung- Absolute Transparenz und bdquogood administrationldquo soll von der Verfassung garantiert werdensum Nationale Parlamente sollen gestaumlrkt werden engere Kooperation mit dem EP ohne Schaffung

einer neuen Institution

6 Berliner Entwurf

sum Die bdquoVerfassung fuumlr die Europaumlische Unionldquo orientiert sich an bereits bestehendem Recht in deneuropaumlischen Vertraumlgen und an der Rechtsprechung des EuGH

sum Vollbeschaumlftigung und nachhaltiges Wachstum werden als Ziele der Union eingefuumlgtsozialdemokratische Werte verankert

sum Die GR-Charta wird nicht mit aufgenommen nur Verweissum Absage an einen Praumlsidenten des Europaumlischen Rates stattdessen Staumlrkung der Kommission

die das Initiativmonopol behaumllt und deren Praumlsident vom EP gewaumlhlt wirdsum Verankerung des Konventsverfahrens zur Aumlnderung der Verfassung

7 Young Greens

sum GR-Charta ist in Verfassung integriert und den Prinzipien der Union vorangestelltsum Europaumlisches Referendum wird in die Verfassung aufgenommensum EP besitzt zusammen mit der Kommission das Initiativrechtsum EP besteht aus einer Buumlrgerkammer und einer Staatenkammer wobei die Buumlrgerkammer vom

Volk gewaumlhlt wird und die Staatenkammer sich aus den Regierungen der Mitgliedstaatenzusammensetzt in der jeder Staat nur eine Stimme hat

sum Ein bdquoRat fuumlr nachhaltige Entwicklung wird geschaffen

8 Schwarze ndash Entwurf

sum Modell einer Zweiteilung der Vertraumlge erster Teil bildet den eigentlichen Verfassungsvertrag wirddurch einen zweiten Vertrag uumlber Unionspolitiken ergaumlnzt (hier einfachere Modalitaumlten zurAumlnderung vorgesehen als bei einer Aumlnderung des ersten Teils)

sum Entwurf konzentriert sich auf die 4 Punkte von Laeken (1bessere Kompetenzabgrenzung 2Verbesserung des GR-Schutzes 3 Vereinfachung der Vertraumlge 4 Reform der Institutionen)

sum Der Europaumlische Rat bekommt Organstellung die Zusammensetzung wird um den Praumlsidentendes EP erweitert der Vorsitz im Europaumlischen Rat ist an den Vorsitz im Rat gekoppelt

sum Der Vorsitz im Rat soll durch eine auf 24 Monate angelegte gemeinsame Praumlsidentschaft von 3Mitgliedstaaten wahrgenommen werden

sum Fruumlhwarnsystem durch Einrichtung eines Kompetenzausschusses der sich aus nationalen undEuropaparlamentariern zusammensetzt

sum Klagerecht der nationalen Parlamente sowie des AdRsum Ruumlckuumlbertragung von Regelungszustaumlndigkeiten auf die Mitgliedsstaaten moumlglichsum Das gesamte Unionsrecht abgesehen von der Ausnahmeregelung der GASP unterliegt der

richterlichen Kontrolle durch die Unionsgerichtesum Nichtigkeitsklage erfaumlhrt inhaltliche Aumlnderung- Abschaffung des Systems der 4 Klagegruumlnde zugunsten einer Generalklausel- Aufhebung der Beschraumlnkungen in Bezug auf die passivlegitimation bei Klagen Privater- Kommissionsverordnungen werden zum zulaumlssigen Gegenstand einer Individualklage- GR-Beschwerde moumlglichsum Auf Unionssteuer wird verzichtet stattdessen Finanzierung nach Anteilen am BSPsum Bei der GASP werden die sog Petersberg-Aufgaben die Einsaumltze zur Bekaumlmpfung des

internationalen Terrorismus hinzugefuumlgtsum Personelle Verschmelzung der Aumlmter des Hohen Vertreters fuumlr GASP und des Auszligenkommissars

9 Entwurf von Jo Leinen

- GR-Charta wird das erste Kapitel der Verfassung- EU besitzt Rechtspersoumlnlichkeit Austritt aus Union moumlglich- Arbeitssprache neben Englisch und Franzoumlsisch auch Deutsch- Gesetzgebung der EU erfolgt in 2 Kammern durch das Europaumlische Parlament (Buumlrgerkammer)

und durch den Europaumlischen Senat (Staatenkammer) der aus einer Umgestaltung desMinisterrats hervorgeht

- Kommission stellt die Exekutive der Union dar der Praumlsident wird vom EP gewaumlhlt- Europaumlischer Auszligenminister soll Vize-Praumlsident der Kommission sein- Ein Praumlsident des Europaumlischen Rates ist nicht vorgesehen wird auch kein Organ der EU- Erhebung finanzieller Eigenmittel- Referendum wird eingefuumlhrt direkte Demokratie- Koordinierung von Politiken sowie die verstaumlrkte Zusammenarbeit in den Vertrag mit

aufgenommen- AdR bekommt Klagerecht vor dem EuGH

10 Beitrag von Wolfgang Schaumluble und Wilfried Martens vom 24092002Entwurf traumlgt den Titel bdquoEine Verfassung fuumlr ein starkes Europaldquo zuletzt aktualisiert am 24092002Flieszligtext mit durchnummerierten Paragraphen Von der Form nicht vergleichbar mit den meisten

anderen Verfassungsentwuumlrfen die bereits vollstaumlndig vorformulierte Artikel enthalten wohingegendieser Entwurf lediglich einige wenige bedeutsame Themen ansprichtZwar spricht der Entwurf von bdquoVerfassungldquo jedoch sind in den Text Aumlnderungsvorschlaumlgeeinschlaumlgiger konservativer Parteien eingearbeitet die gerade an dieser Stelle den Gebrauch desBegriffes bdquoVerfassungsvertragldquo fordern (z B die CSU)Die in dem Entwurf behandelten Themen sind die Kompetenzverteilung zwischen der EU und denMitgliedstaaten die Integretion der Grundrechtecharta in die Verfassung und die Reform derInstitutionenZum InhaltBekenntnis zum bdquogeistig-religioumlsen und sittlichen ErbeldquoEine Perspektive fuumlr die aumluszligeren Grenzen Europas ist zu schaffen da ansonsten die Gefahr bestehedie Integrationskraft der Union zu uumlberfordern Die Grenzen sollen bdquoklar aber offenldquo gezogen werdend h zu Staaten die derzeit der Union als Vollmitglieder nicht beitreten koumlnnen soll eine bdquoEuropaumlischePartnerschaftldquo entwickelt werden Diese soll sich am Modell des EWR orientieren allerdings unterEinbeziehung einer politischen KomponenteBetonung der Unantastbarkeit der internen europaumlischen GrenzenEinheitliche Rechtspersoumlnlichkeit der UnionDie Union ist eine einmalige () Konstruktion bdquoohne historische oder legale Vorbilderldquo die auf derdoppelten Legitimation der Buumlrger und der Staaten aufbautDrei Arten der Kompetenz die prinzipiell von den Mitgliedstaaten ausgeuumlbten Kompetenzen dieeigenen Kompetenzen der Union und die geteilten Kompetenzen Prinzip der begrenztenEinzelermaumlchtigung gilt weiterEntweder zu den eigenen aber zumindest zu den geteilten Kompetenzen der Union sollen sowohl derAufbau und die Durchfuumlhrung einer gemeinsamen Auszligen- und Sicherheitspolitik als auch dieRechtsgrundlagen fuumlr das gemeinsame Gebiet der Freiheit und Sicherheit hinzugefuumlgt werdenGeteilte Kompetenzen decken drei verschiedene Gebiete ab dasjenige in dem die Union diegrundlegenden Regeln festlegt dasjenige in dem sie lediglich in einer komplementaumlren oderzusaumltzlichen Art interveniert und dasjenige in dem sie nationale Politiken koordiniertEine Weiterentwicklungsklausel ist vorzusehen die nur in Ausnahmefaumlllen die einstimmigeEntscheidung fordert und grundsaumltzlich die Beteiligung des EP festlegtInnerhalb des EuGH soll eine spezielle Verfassungs- und Grundrechtekammer geschaffen werdenDie Grundrechtecharta soll integraler Bestandteil der Europaumlischen Verfassung werdenDie Union soll der Europaumlischen Menschenrechtskonvention beitretenDie Schaffung einer zusaumltzlichen Institution fuumlr eine spezielle Rolle der nationalen Parlamenteinnerhalb des Institutionsgefuumlges der EU wird abgelehnt obwohl die Autoren eine bedeutendere Rolleder nationalen Parlamente befuumlrwortenbdquoDie EU ist weder eine Foumlderation im klassischen Sinne noch ein StaatldquoDas EP fungiert zusammen mit dem Rat als gleichberechtigter Gesetzgeber der EUDie Haushaltskompetenz soll zwischen EP und Rat geteilt werdenDer Europaumlische Rat ist eine zentrale Institution der EU und praumlgt ihre politische RichtungDer gegenwaumlrtige Rat fuumlr Allgemeine Angelegenheiten soll in zwei getrennte Einheiten aufgeteiltwerden einen gestaumlrkten Rat fuumlr Allgemeine Angelegenheiten der die Kohaumlrenz der Entscheidungensicherstellt waumlhrend ein spezieller Rat fuumlr Auswaumlrtige Beziehungen sich rein auf Fragen im Bereichder GASP konzentriertDie Mitgliedstaaten bleiben bei der Besetzung des Ratsvorsitzes gleichberechtigtDie Kommission behaumllt ihr InitiativmonopolDer Europaumlische Rat schlaumlgt dem EP unter Beruumlcksichtigung der Ergebnisse der Europawahl und mitqualifizierter Mehrheit einen Kandidaten fuumlr das Amt des Kommissionspraumlsidenten vor den das EPentweder ablehnt oder annimmt Der Kommissionspraumlsident waumlhlt dann seine Kommissare aus dieKommission wird in toto vom EP gewaumlhlt und vom Rat mit Mehrheit bestaumltigt

11 Beitrag des Earl of Stockton vom 24092002Der Earl of Stockton ist stellvertretendes Mitglied des Europaumlischen Konventes der im Namen einerGruppe britischer Konservativer die in ihrer Mehrheit ehemalige oder jetzige Mitglieder des bdquoHouse ofCommonsldquo des bdquoHouse of Lordsldquo und des EP sind diesen Beitrag zur oumlffentlichen Debatte uumlber dieZukunft Europas eingereicht hatTitel bdquoDie Zukunft der EU Ein positiver konservativer Ansatzldquo1 Zur FormKein vollstaumlndiger Verfassungsentwurf sondern Vorschlaumlge und Gedanken zu den aus ihrer Sichtwichtigen Streitpunkten

Positiver Ansatz D h die EU wird nicht verteufelt auch wird nicht ausschlieszliglich dieRuumlckuumlbertragung von Kompetenzen auf die nationale Ebene gefordert sondern der Entwurf erkenntausdruumlcklich die Bedeutung der EU in ganz bestimmten Bereichen an und fordert konsequenterweisedort auch die Staumlrkung der EU-Kompetenzen wie auch die Effektivierung der Verfahrensablaumlufe2 Zum InhaltZunaumlchst Klarstellung daszlig auch in Zukunft die Mitgliedstaaten die bestimmenden Komponenten derEU bleiben sollen weshalb die Umwandlung der EU in einen voll funktionierenden Bundesstaatabgelehnt wirdKompetenzverteilung Auflistung der eigenen Kompetenzen der EU der eigenen Kompetenzen derMitgliedstaaten und der geteilten Kompetenzen wird abgelehnt stattdessen lediglich Klarstellung imVerfassungsvertrag daszlig die EU nur dort eigene oder geteilte Zustaumlndigkeit besitzt wo ihr der Vertragdies einraumlumtDie gemeinschaftlichen Vertraumlge sollen vereinfacht und in zwei Teile geteilt werden 1 Teil =Vertragsverpflichtungen der EU (wichtige Vorschriften) 2 Teil = Vertragsregeln fuumlr die EU (wenigerwichtige und detailliertere Vorschriften) Auch die Vorschriften des 2 Teils sollen nur imKonsensverfahren geaumlndert werden koumlnnenDer Rat bleibt die bestimmende Institution der EU lediglich mehr Offenheit und TransparenzAufwertung der Rolle der nationalen Parlamente indem ein bdquoAusschuszlig der nationalen Parlamenteldquoeingerichtet wird der sich vor allem mit dem Rat ins Benehmen setzen wuumlrde Bevor der Rat Rechtsetzt wuumlrde dieser Ausschuszlig seine Ansicht zu den Gesetzesvorschlaumlgen aumluszligern Also wird diebdquoStaatenkammerldquo nicht allein vom Rat gebildet sondern von den nationalen Parlamentenrepraumlsentiert im o g Ausschuszlig an der Seite des Rates Allerdings soll sich der Ausschuszlig aufSubsidiaritaumltsfragen und auf besonders wichtige Gesetzgebung konzentrierenEmpfehlung des Konventes daszlig die Mitgliedstaaten vor einer Entscheidung im EU-Gesetzgebungsverfahren stets das jeweilige nationale Parlament anhoumlren muumlssenPraumlsident der EU sollte vom Europaumlischen Rat fuumlr mehrere Jahre ernannt werden wobei auch das EPzu beteiligen istPraumlsidentschaft besteht aus dem Praumlsidenten und einer rotierenden Troika die ein Jahr im Amt bleibtDie Troika setzt sich immer aus einem Vertreter eines groumlszligeren Mitgliedstaates und aus zweiVertretern kleinerer Mitgliedstaaten zusammen Die Praumlsidentschaft vertritt den Rat der eine von derKommission zu unterscheidende Aufgabe hatDie Kommission sollte der Motor der EU bleiben deshalb Notwendigkeit einer starken Kommissionjedoch ohne erweiterte Kompetenzen in bezug auf den status quo Innerhalb ihrer Kompetenzen aberschon Staumlrkung ihrer Rolle bspw bei der SubventionskontrolleReduzierung der Abteilungen innerhalb der Kommission Jeder Mitgliedstaat behaumllt einen Kommissarallerdings gibt es sog bdquoVollkommissareldquo und bdquoJuniorkommissareldquo Jeder bdquoVollkommissarldquo erhaumllt eineAbteilung mit einem bdquoJuniorkommissarldquo an seiner Seite (Anpassung an das System in der nationalenMinisterialverwaltung) Die groumlszligeren Mitgliedstaaten haumltten immer einen bdquoVollkommissarldquo wohingegendie kleineren Mitgliedstaaten zwischen einem bdquoVoll-ldquo und einem bdquoJuniorkommissarldquo hin- und herwechseln wuumlrden Ziel effektive und schlanke Kommission und gleichzeitig Wahrung einesKommissars auch fuumlr die kleineren MitgliedstaatenIn Sachen EP Ausweitung des Mitentscheidungsverfahrens Viel wichtiger ist jedoch daszlig das EP anAutoritaumlt und Legitimitaumlt gewinnt was sich erst im Laufe der Zeit entwickeln muszlig Hinweis auf diefehlende Kohaumlrenz und Konsistenz in den Entscheidungen des EP weil es keine klarenMehrheitsfraktionen im EP gibt Recht der vorzeitigen Aufloumlsung des EP durch die gemeinsamhandelnden Organe der Kommission und des RatesWichtig ist die bessere Durchsetzung der EuGH-Entscheidungen Deshalb soll der EuGH das Rechterhalten einem verurteilten Mitgliedstaat bzw Individuum im Falle der Nichtbefolgung des Urteils dieStimmrechte und oder den Zugang zu EU-Programmen zeitweise zu entziehen

12 Entwurf von Rupert ScholzAbgedruckt als Sonderheft 2002 der Zeitschrift fuumlr Gesetzgebung ZGGrundlage des EVP-Diskussionsentwurfs zur bdquoVerfassung der Europaumlischen Unionldquo vom 290820021 Zur FormSystematische Zusammenfuumlhrung von EUV und EGV in einem neuen bdquoVertrag uumlber die EuropaumlischeUnionldquoKeine Zweiteilung in einen wichtigen und einen weniger wichtigen dafuumlr detaillierteren TeilScholz plaumldiert fuumlr Benennung als bdquoVerfassungsvertragldquo2 Zum InhaltGrundsouveraumlnitaumlt bleibt bei den Mitgliedstaaten d h auch in Zukunft keine Kompetenz-Kompetenzfuumlr die EU

Art 308 EG abschaffen dafuumlr Annexkompetenz einfuumlhren d h EU-Kompetenz fuumlr notwendigeergaumlnzende Vorschriften beim Taumltigwerden im eigenen Zustaumlndigkeitsbereich der EU (Art 64 I)Ziele und Kompetenzen eindeutig unterscheiden Aus Zielen duumlrfen keine Befugnisse abgeleitetwerden (so aber beim jetzigen Art 308 EG)Kompetenzaufteilung Ausschlieszligliche und geteilte Zustaumlndigkeiten der EU (Vollgesetzgebung)zusaumltzlich Rahmenzustaumlndigkeit (Rahmengesetzgebung)Subsidiaritaumltsprinzip muszlig verfahrensrechtlich durch eine Subsidiaritaumltskammer beim EuGHabgesichert werden Keine ex-ante-Kontrolle durch die nationalen Parlamente wegenNichtpraktikabilitaumlt innerhalb von sechs Wochen eine Uumlberpruumlfung von Gesetzesinitiativen aufEinhaltung des Subsidiaritaumltsprinzips durchzufuumlhrenDas EP erhaumllt volle Legislativgewalt zwei Kammern Voumllkerkammer und Staatenkammer die letztejedoch mit festen MitgliedernDie Kommission fungiert als Regierung die dem EP gegenuumlber voll verantwortlich istInitiativrecht auch fuumlr das EP (Voumllker- und Staatenkammer)Starker Praumlsident der Kommission aber Absage an einen vom Europaumlischen Rat gewaumlhltenPraumlsidenten

V Ausblick Beitritt und Erweiterung

DIE BEITRITTSKANDIDATEN IM KONVENT

Aureacutelien Raccah

Auszug aus der Erklaumlrung von LaekenbdquoDie Bewerberlaumlnder werden in vollem Umfang an den Beratungen des Konvents beteiligt Sie werdenin gleicher Weise wie die derzeitigen Mitgliedstaaten vertreten sein (ein Vertreter der Regierung undzwei Mitglieder des nationalen Parlaments) und an den Beratungen teilnehmen ohne freilich einenKonsens der sich zwischen den Mitgliedstaaten abzeichnet verhindern zu koumlnnenldquo

I Souveraumlnitaumlt und Identitaumlt der Beitrittskandidaten in der Zukunft EuropasA Gewaltenteilung

1) Horizontale Gewaltenteilung Aufsicht uumlber die europaumlische Institutionen- Beitraumlge von Majaz Nahigal (Premierminister von Slowenien) Michael

Attalides (Vertreter von Zypern) Hildegard Corola Puwak (Vertreterin derRegierung von Rumaumlnien) Jan Kohout (Vertreter der Regierung derTschechischen Republik) Josef Zieleniec (Vertreter des tschechischenParlaments)

2) Vertikale Gewaltenteilung Prinzip der Subsidiaritaumlt- Beitraumlge von Nahtigal gemeinsamer Beitrag von 16 Mitgliedern

Andriukaitis (Vertreter des Parlaments von Litauen) Attalide- Inhalt Neue Kompetenzen bessere Koordinierung Partnerschaft des

EuGH mit den nationalen Verfassungsgerichtsoumlfen FruumlhwarnsystemEinbeziehung der Regionen mit GesetzgebungsbefugnissenVerteilung der Kompetenzen Kompetenzkatalog mit ausschliesslichenkonkurrierenden und Ergaumlnzungskompetenzen

B Staumlrkung des Gewichts der nationalen Parlamente1) Rolle und Gewicht der nationalen Parlamente

- Beitraumlge von Nahtgal Andriukaitis und Kutraite-Giedraitene PeeterKreitzberg unt Tunne Kelam (Vertreter des Parlaments von Estland)

- Inhalt Vertretung der kleinen Staaten Koordinierung mit dem europaumlischenParlament Kontrolle der Regierung Kooperation zwischen den nationalenParlamenten

2) Schaffung einer zweten Kammer- Nach den Vorbild des franzoumlsischen Senates Andriukaitis Atalides- Neue Kammer mit einer gleichen Vertretung aller Staaten 6 Sitzungen pro

Jahr Teilnahme der nationalen Parlamentarier Kontrolle der Anwendungdes Subsidiartaumltsprinzips

II Rolle der Beitrittskandidaten in der Zukunft Europas - ThemenPrinzip der DemokratieVereinfachung der Vertraumlge

- Beitraumlge von Andriukaitis Attalides Danuta Huumlbner und Janusz Trzcinski(Vertreter der polnischen Regierung) Birzniece (Vertreterin des Parlamentsvon Lettland)

- Inhalt Zugang und Verstaumlndlichkeit Verschmelzung der bestehendenVertraumlge

Beteiligung der Buumlrger- Beitraumlge von Nahtigal Andriukaitis Attalides Huumlbner- Inhalt Beachtung der Demokratie Gleichheit der Sprachen

Menschenrechte kulturelle soziale und wirtschaftliche Vielfalt GR-ChartaKooperation im Bereich der 2 und 3 SaumluleGASP Debatten uumlber den Hohen Vertreter fuumlr die GASP

- Beitraumlge von Nahtigal Andriukaitis Attalides Puwak

- Inhalt EU als Voumllkerrechtssubjekt Kooperation Erweiterung dergemeinsamen Bereiche graduelle bdquoVergemeinschaftungldquo Erfordernis derSolidaritaumlt Verschmelzung des Hohen Vertreters fuumlr die GASP und desKommissars fuumlr Auswaumlrtige Angelegenheiten

Bereich der polizeilichen und justiziellen Zusammenarbeit in Strafsachen- Beitraumlge von Puwak Nahtigal- Inhalt Innere Sicherheit bessere Kooperation

Zum Weiterlesen

Figaro vom 240103 polnischer Aussenminister Wlodzinierz Cinoszewic gt Gott und christliche WerteLe Monde vom 30103 J-L Dehaene gt bdquokeine Oktroyierung der BedingungenldquoLe Monde vom 290203 bdquo Die kleinen Beitrittskandidaten misstrauen einem Europa der Grossenldquo

I Die Europaumlische Verfassung aus Sicht derVerfassungstheorie

EUROPAumlISCHE VERFASSUNG

POSITIONEN UND BEGRIFFE

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II Strukturen des Konventes

1 WER HAT DIE MACHTARBEITSORGANISATION UND STRUKTUREN IM KONVENT

Jan Ceyssens

1 Verfahrensfragen im politischen Kontext

Die Arbeitsorganisation und die Strukturen des EU-Konvents sind in (mindestens)zweierlei Hinsicht von Bedeutung

- Institutionelle Vorgaben sind ein Faktor der die Ergebnisse des Konvents beeinflussen wirdEntscheidungen im Konvent uumlber Strukturfragen sind ein Indikator fuumlr Machtverhaumlltnisse undRealisierungschancen divergierender politischer Vorstellungen

- Strukturen und Arbeitsweisen des Konvents muumlssen daher im Kontext der verschiedenen moumlglichenEntwicklungsszenarien gesehen werden

- Innerhalb des Konventes koumlnnten - wie in einer Regierungskonferenz - primaumlr die nationalenPositionen der Vertreter aus den verschiedenen Mitgliedstaaten aufeinandertreffen Die neue Methodekoumlnnte aber auch zu einem Aufbrechen der nationalen Konfliktlinien und zu einer an einemgesamteuropaumlischen bdquoGemeinschaftsinteresserdquo orientierten Eigendynamik fuumlhrenIm Gesamtzusammenhang des durch die Erklaumlrung von Laeken eingeleiteten Reformprozesseskoumlnnte der Konvent als eine Art regierungsnaher Ideenpool zur Vorbereitung und Strukturierung derVerhandlungsthemen fuumlr die nachfolgende Regierungskonferenz fungieren er koumlnnte sich aber auchzu einer verfassunggebenden Versammlung mit eigenem politischen Gewicht entwickeln

2 Einzelne Verfahrensfragen

- Grundlagen Erklaumlrung von Laeken Praumlsidiumsnote mit den Arbeitsmethoden(CONV 902 vom 1432002 Auszuumlge su)

- Ausgangspunkt Konventszusammensetzung in der Parlamentarier und Vertreterder Nationalstaaten in der Mehrheit sind

- Konsens-Verfahren Beschluss kommt zustande wenn niemand mit Nein stimmtVerfahren dass aus dem Grundrechtekonvent ebenso bekannt ist wie ausinternationalen Staatenkonferenzen (zB WTO- Klimakonferenzen)Hohe Huumlrde fuumlr BeschluumlsseStaumlrkt die Rolle des Praumlsidiums

- Oumlffentlichkeit der BeratungenSichert Transparenz und Kontrollierbarkeit der EntscheidungsverfahrenKann dazu fuumlhren dass wesentliche Entscheidungen auszligerhalb des Konventsgetroffen werden

- PraumlsidiumAnders als im Grundrechtekonvent vom Europaumlischen Rat selbst eingesetztStarke Rolle aufgrund der Erklaumlrung von Laeken des Konsens-Verfahrens und derGroumlszlige des KonventsRolle bestaumltigt durch die bdquoArbeitsmethodenrdquo=gt aber erste Erfolge und Staumlrkungen des Plenums sowie der Parlamentarier

Auswirkungen der starken Rolle des Praumlsidiums auf das Ergebnis der Beratungennoch unklar=gt Dominiert von Vertretern der Regierungen und nationaler Interessen=gt Aber Interesse an Erfolg und bedeutender Rolle des Konvents

- SekretariatIn bestimmten Fragen potentiell starke Rolle zB als Protokollfuumlhrer und juristischerSachverstandspoolDominiert von Vertretern der Regierungen und des Ratssekretariats

- Forum der ZivilgesellschaftElemente Anhoumlrung im Juni 2002 nationale Anhoumlrungen Internet-ForumKonsultationenEinfluss wird als eher gering eingeschaumltzt

- Ablauf der BeratungenVgl SchaubildTendenzen Lange Orientierungs- und DiskussionsphaseEinsetzung der AGs spaumlt teilweise gegen den Willen des PraumlsidiumsIn der Erklaumlrung von Laeken aufgeworfene institutionelle Fragen wurden bisher kaumberaten

3 Fazit

- Die anfaumlnglichen Diskussionen uumlber Geschaumlftsordnung und Einrichtung der AGsdeuten auf eine Eigendynamik des Konvents in Richtung verfassunggebenderVersammlung hin- Demgegenuumlber laumlsst die fehlende Organisation der Debatte uumlber institutionellerFragen befuumlrchten dass der Konvent insofern nicht uumlber eine Rolle als Ideenpoolhinauskommt- Die politische Bewertung der starken Rolle des Praumlsidiums ist insofernentscheidend aber noch schwierig

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Literatur

Maurer Andreas Der Europaumlische Konvent Vorschlaumlge zur weiteren Strukturierung wwwswp-berlinorg 2792002Schild Joachim Der EU-Verfassungskonvent Eine Zwischenbilanz der ersten Arbeitsphasewwwswp-berlinorg 2792002Meyer Juumlrgen Hartleif Sybille Die Konventsidee in Zeitschrift fuumlr Parlamentsfragen 2002 S 368ffWessels Wolfgang Der Konvent Modelle fuumlr eine innovative Integrationsmethode in Integration2002 S 83 (erhaumlltlich in der Fachbibliothek Geschichte)De Burca Grainne The drafting of the EU Charter of Fundamental Rightswwwispinetitdbsecwpagesmain_framedocumentshtm

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Auszuumlge aus der Note des Konventssekretariats mit den Arbeitsmethoden CONV 902 vom1432002

Artikel 2 - Terminplan und TagesordnungDas Praesidium stellt den vorlaumlufigen Terminplan und die vorlaumlufigen Tagesordnungen fuumlr dieTagungen des Konvents auf und legt sie dem Konvent zur Annahme vor Die Mitglieder des Kon-ventskoumlnnen schriftlich beim Praesidium beantragen dass weitere Punkte in den Entwurfder Tagesordnung fuumlr eine Tagung des Konvents aufgenommen werden Das Praesidiumnimmt einen Punkt auf jeden Fall in den Entwurf der Tagesordnung auf wenn der Antragschriftlich eine Woche vor der geplanten Tagung des Konvents von einer signifikanten Zahlvon Mitgliedern gestellt wird Der Konvent kann zu Beginn einer Tagung im Konsens aufVorschlag des Praesidiums beschlieszligen weitere Punkte in die Tagesordnung aufzunehmen

Artikel 6 - Leitung der Tagungen()(4) Die Empfehlungen des Konvents werden im Konsens angenommen ohne dass die Ver-treterder Bewerberstaaten das Zustandekommen des Konsenses verhindern koumlnnen Wenn sich ausden Beratungen des Konvents mehrere unterschiedliche Optionen ergeben kann angegeben werdeninwieweit die einzelnen Optionen Befuumlrwortung finden(5) Verfahrensfragen im Zusammenhang mit der Leitung der Tagungen koumlnnen an dasPraesidium verwiesen werden dieses entscheidet nach Maszliggabe der von ihm gemaumlszlig Absatz 8 fest-gelegtenBedingungen()(7) Der Vorsitzende sorgt fuumlr den ordnungsgemaumlszligen Ablauf der Beratungen und beruumlcksichtigtdabei die von den Mitgliedern des Konvents zum Ausdruck gebrachten Ansichten indemer unter anderem so weit wie moumlglich Sorge dafuumlr traumlgt dass die Vielfalt der im Konvent ver-tretenenAuffassungen in den Beratungen ihren Niederschlag findet Er kann vorschlagendass die Redebeitraumlge im Interesse eines effizienten Ablaufs der Beratungen begrenzt werdenEr wird von den stellvertretenden Vorsitzenden und vom Sekretariat unterstuumltzt()

Artikel 11 - SekretariatDas Konventssekretariat wird von einem Generalsekretaumlr geleitet Er ergreift alle erforderlichenMaszlignahmen um ein ordnungsgemaumlszliges Arbeiten des Konvents sicherzustellen

Artikel 14 - Oumlffentlichkeit der ArbeitenDie Beratungen des Konvents und alle unter Artikel 13 genannten Dokumente des Konvents sindoumlffentlich Alle Niederschriften und schriftlichen Beitraumlge sind auf der Website des Konvents freizugaumlnglich und duumlrfen uneingeschraumlnkt vervielfaumlltigt werden

Artikel 15 - ArbeitsgruppenDer Vorsitzende oder eine signifikante Zahl von Mitgliedern des Konvents kann auf der Grundlageder im Konvent geaumluszligerten Auffassungen empfehlen dass das Praesidium Arbeitsgruppen desKonvents einsetzt Mandat Arbeitsmodalitaumlten und Zusammensetzung der Arbeitsgruppen werdenvom Praumlsidium festgelegt wobei besonderem Sachverstand von Mitgliedern stellvertretendenMitgliedern und Beobachtern fuumlr das zu eroumlrternde Thema Rechnung getragen wird JedesMitglied des Konvents kann an saumlmtlichen Sitzungen einer Gruppe teilnehmen Das Sekretariaterstellt nach jeder Sitzung einer Arbeitsgruppe eine Kurzniederschrift

Artikel 16 - AumlnderungenDie Bestimmungen dieser Note koumlnnen vom Konvent auf schriftlichen Vorschlag des Praesi-diumsoder auf schriftlichen Antrag einer signifikanten Zahl von Mitgliedern geaumlndert oderausgeweitet werden

2 laquo DER PRAumlSIDENT raquoDATEN UND FAKTEN ZU VALERY GISCARD DrsquoESTAING

Greacutegoire Armand und Ceacutelegravene Maquart

II Lebenslauf und Praumlsidentschaft Frankreichs

A Curriculum Vitae bis 1974

sum In Koblenz am 2021926 geborensum Sein Vater gehoumlrt zu der europaumlischen Liga der wirtschaftlichen Zusammenarbeit

(1946 gegruumlndet) (Ligue europeacuteenne de coopeacuteration eacuteconomique)sum Er nimmt am 2 Weltkrieg teil (1944-1945)sum Studium Absolvent Ecole Polytechnique und ENAsum Politische Karriere Staatssekretaumlr fuumlr Finanzen von 1959-1962 Minister fuumlr

Finanzen und wirtschaftliche Angelegenheiten von 1962-1966 Minister fuumlrWirtschaft und Finanzen von 1969-1974

sum 1966 Gruumlndung der FNRI Nationaler Bund der unabhaumlngigen Republikaner

B 1974-1981 Staatspraumlsident Frankreich

Sieg im 2 Wahlgang der Praumlsidentschaftswahl 1974 gegen F Mitterrand Nichtzuletzt durch sein Auftreten beim TV-Duell (VGE lockerer juumlnger (48 Jahre) als seinWahlgegner) Gegenuumlber FM Betonung der sozialen Fragen antwortet VGE bdquoVousnlsquoavez pas le monopole du cœurldquoSieg mit knapper Mehrheit (505)

VGE nominiert Jacques Chirac als Premierminister von Anfang an gegensaumltzlicheKonzeptionen der Praumlsidentenfunktion VGE schaumltzte diese als unabhaumlngig undsouveraumln ein waumlhrend JC eine starke Rolle des Premierministers erhalten wollte inaumlhnlicher Unabhaumlngigkeit wie er als Minister unter der Regierung Pompidou agierenhatte koumlnnen

Die wichtigsten Maszlignahmena Die gesetzlich tolerierte Abtreibung (Simone Veil UDF-Ministerin fuumlr Gesundheit)b Die allgemeine KrankenversicherungDiese zwei Gesetze kennzeichnen die Modernisierung der franzoumlsischenGesellschaft unter der VGE Praumlsidentschaft

1976 kommen die Spannungen zwischen VGE und JC zum Houmlhepunkt Marie-France Garaud wird als Beraterin von JC berufen um diese Spannungen zubeseitigen - stattdessen traumlgt sie aber zur bdquoScheidungldquo des bdquoEhepaaresldquo VGEJC beiSchon zu dieser Zeit beschreibt die Presse VGE als einen Monarchenkennzeichnend die Plakate die eine Karikatur von VGE mit Koumlnigsperuumlcke zeigen

Es treffen zusammen wirtschaftliche Schwierigkeiten gesellschaftliche Probleme undsteigende Unbeliebtheit von VGE

a wirtschaftliche Probleme- der Oumllschock 1973 und der folgende Preisanstieg- die wichtigste Folge in der franzoumlsischen Gesellschaft ist die Erhoumlhung der

Arbeitslosigkeit (von 400 000 Arbeitslosen 1974 auf 2 Mio Arbeitslose 1981)

b politischer Konflikt mit R BarreIn dieser Situation entscheidet sich der auf Chirac folgende PremierministerRaymond Barre fuumlr eine strenge Sparpolitik die Gewerkschaftsreaktionenprovozieren Trotzdem besteht RB auf seiner Meinung bdquoman darf nicht meckernman muss schuftenldquo VGE stoumlszligt sich zunehmend am bdquoBlock Barreldquo

c Strategisch-politische Fehler und Vorkommnisse 1979-1980- Nach einer Bombenexplosion in der Naumlhe einer Synagoge in Paris schickte VGE

einen Beauftragten anstatt selbst vor Ort zu erscheinen dies wurde von derOumlffentlichkeit negativ beurteilt

- Eine Reihe von Politikern verschwinden oder sterben auf ungeklaumlrte Weise RBoulin J Fontenay J Debreuil

- Die Diamanten-Affaumlre Ungeklaumlrt sind bis heute die genauen Beziehungenzwischen VGE und dem afrikanischen Machthaber Bocassa von dem VGE inerhelichem Umfang Diamentengeschenke erhalten hat wofuumlr ist unklar DieZeitungen bdquoLe Mondeldquo und bdquoLe Canard Encha icircneacute ldquo haben vor derPraumlsidentschaftswahl 1981 diese Vorgaumlnge gegen VGE und zugunsten von FMhochgespielt

- Waumlhrend des Wahlkampfes gegen FM 1981 hat VGE seinen Gegner unterschaumltztund seine Kampagne vernachlaumlssigt

- VGE idealistische Reden gerieten in zunehmenden Widerspruch zu seinenHandlungen (fuumlnfjaumlhrige Praumlsidentschaft (erst unter Chirac realisiert) oder dieAbschaffung der Todesstrafe (unter FM realisiert)

I Europaumlisches Engagement

A Vor der Praumlsidentschaft Frankreichs

1969 tritt die FNRI dem Aktionskomitee der europaumlischen Vereinigten Staaten beiAppell Jean Monnets die zweite Kandidatur Grossbritaniens um einen EG Beitritt zuunterstuumltzen 1970 wird VGE Praumlsident der OECD er schlaumlgt bereits eineWirtschaftsunion und eine Waumlhrungsunion vor 1972 unterstuumltzt er den Werner-Plandessen Ziel eine Waumlhrungsunion fuumlr die spaumlten 70er Jahre ist

B Waumlhrend der Praumlsidentschaft

In Zusammenarbeit mit Helmut Schmidt verstaumlrkt er die europaumlische Integrationdurch eine enge Kooperation zwischen Deutschland und Frankreich

Auf der Waumlhrungsebene wurde das europaumlische Waumlhrungssystem (SME) geschaffen(in Kraft 13 Maumlrz 1979) Dieses System schraumlnkt Wechselkursschwankungen einAls Grundlage der Berechnungen wird die ECU eingefuumlhrt Vorlaumlufer des EURO

Auf der Institutionenebene schlaumlgt VGE die Gruumlndung eines europaumlischen Gipfelsvor Letzterer hat zum Ziel eine politische Kooperation weiterzuentwickeln 1974

entstand der bdquoEuropaumlische Gipfelldquo der die Staats- und Regierungschefs zweimal proJahr versammelt Ein Ziel von VGE ist dabei vom Einstimmigkeitsprinzip zum Prinzipder qualifizierten Mehrheit im Entscheidungsprozess der gemeinschaftlichenInstitutionen zu gelangen Er tritt gleichwohl fuumlr einen Kompromiss zwischen einemEuropa der Staaten (das Einstimmigkeitsprinzip schuumltzt die nationalen Interessen)und einem supranationalen Europa ein Er steht zudem fuumlr eine Verstaumlrkung derBefugnisse des EP er akzeptiert nicht nur die Erhoumlhung des Parlamentshaushaltesan sondern auch die Direktwahl der europaumlischen Abgeordneten (20091976)

LOME 1975 schlaumlgt VGE eine Nord-Suumld Partnerschaft vor die zu den LomeacuteAbkommen zwischen den EG und den Laumlndern der Zone Afrika-Karibik-Pazifik (AKP)fuumlhrt

C Nach der Praumlsidentschaft

VGE bleibt sehr aktiv in der nationalen regionalen und europaumlischen Politik- von 1982-1998 zahlreiche regionale und nationale Aufgaben

zwischen 1989-1993 Abgeordneter im EP Er ist bis 1991 Praumlsident der LDR-Gruppe (Libeacuteral Deacutemocrate Reacutepublicain)

- Er tritt fuumlr die Zustimmung Frankreichs zum Maastrichter Vertrag ein er sprichtsich auch fuumlr eine flexible Handhabung der Maastricht-Kriterien aus

- 1986 gruumlndet er mit Helmut Schmidt das Komitee fuumlr die europaumlischeWaumlhrungsunion (Comiteacute pour llsquoUM de llsquoEurope) Letzteres hat 1988 einbdquoAktionsprogrammldquo veroumlffentlicht aus dem einige Vorschlaumlge vom Delors-Komitee aufgegriffen wurden Das Delors-Komitee hatte den Auftrag ein Konzeptfuumlr die Wirtschafts- und der Waumlhrungsunion zu erarbeiten

- 1997 wurde VGE als Praumlsident des Rates der KommunalenGebietskoumlrperschaften und der Regionen Europas gewaumlhlt Er steht fuumlr einestarke Rolle der Gebietskoumlrperschaften in der EU Im EP ist er Autor eines Berichtan das EP uumlber das Subsidiaritaumltsprinzip der seinen Namen traumlgt

- Er ist Praumlsident der europaumlischen internationalen Bewegung und des Instituts fuumlrdie Demokratie in Europa

- Seit Dezember 2001 ist er Praumlsident des Verfassungskonvents (Berufung durchGipfel der Staates- und Regierungschefs den Europaumlischen Rat von Laeken)

II Die Persoumlnlichkeit Giscard

A Die Ideen des ehemaligen Staatspraumlsident uumlber sein Land

Das neueste Buch bdquoLes Franccedilais - Reflexions sur le destin dlsquoun peupleldquo von 2000laumlsst drei Schwerpunktthemen erkennen um die sich VGEs Ausfuumlhrungen drehen- der politische und kulturelle Niedergang Frankreichs und seine Ursachen- die Geschichts- und Vergangenheitsvergessenheit der Franzosen- Die Schwierigkeiten bis hin zur Unmoumlglichkeit Frankreich zu reformierenEinzelthemen- Spaltung der Rechsparteien

Diese Spaltung sei sinnlos In einer EU von 27 o 30 Staaten sei es besser eine einheitlicheGruppierung zu bilden um die Debatte uumlber das groszlige europaumlische Projekt voranzubringen

- Cohabitation die Zusammenarbeit zwischen dem Staatspraumlsidenten und der einer anderenpolitischen Richtung zugehoumlrigen Regierung sei keine gute Loumlsung fuumlr die Vertretung derverschiedenen politischen Meinungen der Franzosen nur eine Illusion von Pluralismus Durch diebdquoCohabitationldquo blieben diese vielfaumlltigen Meinungen lediglich nebeneinander stehen Sie wuumlrdennicht durch eine einzige politische Kraft zusammengefuumlhrt

B Eigenschaften der Persoumlnlichkeit VGE (Parallele zwischen der PersoumlnlichkeitVGE als ehemaliger franzoumlsischer Praumlsident und Praumlsident desVerfassungskonvents)

+ -

Praumlsident

Oder

Monarch

kraftvolle Persoumlnlichkeit undEhrlichkeit er sagt was er denktBsp bei der Tuumlrkeifrage war ervielleicht taktlos aber er wollte nichtder Tuumlrkei falsche Versprechungenund Hoffnungen geben

Fairness mit seinen GegnernBsp waumlhrend der Praumlsident-schaftswahl 1981 hat er nicht dieVergangenheit von FM im Kontextdes Vichy-Regimes thematisiert

das hochtrabende VerhaltenBsp Nach seiner Wahlniederlage1981 hat er sich von den Franzosenin einer sehr feierlichen undd r a m a t i s c h e n F e r n s e h -Inszenierung verabschiedet

Preacutesident espegravece de statue peacutetrifieacuteedans les honneurs descendant deLouis XV

Arroganz er stellt seine Ideen uumlberdie AndererBsp im Konvent versucht er kaumKompromisse mit den anderenTeilnehmern zu finden

Es macht den Eindruck dass sich beim Konventspraumlsidenten die alten Fehler desStaatspraumlsidenten wiederholenIm uumlbrigen faumlllt auf VGE hat nahezu eine Manie zur Praumlsidentschaft er ist derlebenslange Praumlsident In gewissem Sinne ist die juumlngste Auszeichnung mit demKarls-Preis folgerichtig ndash Praumlsident und Monarchentum hinter sich lassendbeschreitet VGE die Spuren Karls des Grossen

Internetlinks zu VGE

- wwwgiscarddestaingcom- wwwelyseefrelyseebiogischtrr- wwwkarlspreisdehtmlkarlspreis2003htmcheck

2 DIE DEUTSCHEN AKTEURE IM KONVENT

Falko Maxim

Vetreter des nationalen Parlamentes

Bundestag

-gt Juumlrgen Meyerhttpwwwbundestagdeeuropaeu_konventZur Person-gt geboren 1936-gt promovierter Jurist-gt ab 1967 am Max-Planck-Institut fuumlr auslaumlndisches und internationales Strafrecht in Freiburg-gt Habilitation und ab 1981 Professor ua fuumlr deutsches und auslaumlndisches Strafrecht inFreiburg-gt Mitglied der Gewerkschaft OumlTV und der Arbeiterwohlfahrt-gt seit 1970 Mitglied SPD-gt 1979 ndash 1983 Landesvorstand Baden-Wuumlrttemberg-gt 1976 ndash 1990 Landtagsmitglied Baden-Wuumlrttemberg-gt 1990 bis 2002 MdB-gt bis 2002 BT-Ausschuumlsse bdquoAusschuss fuumlr Angelegenheiten der Europaumlischen UnionldquoStellvertretender Vorsitz bdquoRechtsausschussldquo Unterausschuss bdquoVereinte Nationenldquo desAuswaumlrtigen Ausschusses----------------------------------------Positionen-gt Volle Verbindlichkeit der Charta-gt Verstaumlndlichkeit und Klarheit der Verfassung-gt mehr Parlamentsmitentscheidung (entsprechend dem Konsens im Konvent)-gt parlamentarische Kontrolle auch uumlber obligatorische Ausgaben im Haushalt -gt keineUnterscheidung mehr zwischen obligatorischnicht-obligatorisch-gt Klagerecht nationaler Parlamente in Sachen Subsidiaritaumlt-gt Haushaltskontrolle von EURATOM durch das Parlament-gt Beitrag Juumlrgen Meyer Mitglied des Konvents Soziales Europa -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde03cv00cv00535de03pdf-gt Beitrag Juumlrgen Meyer bdquoEinklagbarkeit der Charta-Grundrechte und Verbesserung desIndividualrechtsschutzesldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000439d2pdf-gt Beitrag Juumlrgen Meyer bdquoRaum der Freiheit der Sicherheit und des Rechtsldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000447d2pdf-gt Arbeitsgruppe bdquoSubsidiaritaumltldquo Mitglied Arbeitsgruppe bdquoRaum der Freiheit der Sicherheit unddes Rechtsldquo Mitglied -gt Arbeitsgruppe bdquoSoziales Europaldquo (Mitglied)

-gt Peter Altmaier (Vertreter von Juumlrgen Meyer)httpwwwpeteraltmaierdehttpwwwbundestagdeeuropaeu_konventPerson-gt geboren 1958-gt Jurist Zusatzqualifikationen zu Europa und Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Bereich Staats-Europa- und Voumllkerrecht-gt seit 1990 Beamter der Europaumlischen Kommission Generaldirektion V-gt 1993 ndash 1994 Generalsekretaumlr der EG-Verwaltungskommission fuumlr soziale Sicherheit derWanderarbeiter-gt seit 1994 Mitglied des Bundestages CDU

-gt BT-Ausschuumlsse bdquoEuropaausschussldquo Mitglied bdquoRechtsausschussldquo StellvertreterUnterausschuss bdquoEuroparechtldquo Vorsitzender-gt EU-Grundrechte-Konvent Stellvertreter---------------------------------------Positionen-gt staumlrkere Einbeziehung der nationalen Parlamentarier bringt keinen Legitimitaumltszuwachssondern Verwirrung wegen leichtfertiger Schaffung neuer Institutionen und Gremien-gt Wahl des Kommissionspraumlsidenten durch Parlament-gt Kompetenzverteilung muss fuumlr Buumlrger durchschaubar sein-gt Mehrheitsentscheidungen im Ministerrat-gt Arbeitsgruppe bdquoErgaumlnzende Kompetenzenldquo Mitglied bdquoVereinfachung derRechtssetzungsverfahren und Rechtsakteldquo Mitglied

Bundesrat

-gt Erwin Teufelhttpwwwerwin-teufeldeZur Person-gt geboren 1939-gt Diplom-Verwaltungswirt-gt ab 1972 Landtagsmitglied Baden-Wuumlrttemberg-gt 1972 ndash 1978 Staatssekretaumlr Innenministerium und fuumlr Umweltschutz in Baden-Wuumlrttemberg-gt 1978 ndash 1991 Vorsitz der CDU-Landtagsfraktion-gt ab 1992 Ministerpraumlsident Baden-Wuumlrttemberg Wiederwahl 1996 und 2001-gt 1997 Praumlsident des Bundesrats dann Vorsitzender der Konferenz der Ministerpraumlsidentender deutschen Bundeslaumlnder-gt ab 1994 Mitglied des Ausschuss der Regionen Europas ab Februar 2002 Vizepraumlsident-gt 1995 ndash 1998 Bevollmaumlchtigter BRD fuumlr kulturelle Angelegenheiten im Rahmen des Vertragsuumlber die deutsch-franzoumlsische Zusammenarbeit-gt seit 1993 ehrenamtlicher Praumlsident der Jerusalem Foundation Deutschland eV-------------------------------------------------Positionen-gt Betonung der notwendigen Gestaltungsspielraumlume der Mitgliedsstaaten und Regionen-gt Mitgliedstaatliche Bereiche ausdruumlcklich als Schranken fuumlr Gemeinschaftskompetenzen-gt mehr Gemeinschaftsaufgaben nur bei Grenzpolizei EUROPOL und Auszligen- undSicherheitspolitik-gt besonderes Gremium zur Einhaltung der Kompetenzordnung aus Vertretern des EP und dernationalen und regionalen Parlamente -gt im Gesetzgebungsprozess-gt Klagerecht der Laumlnder vor EuGH wegen Subsidiaritaumlt-gt Forderung einer Arbeitsgruppe bdquoRegionen und Kommunenldquo-gt Volles Mitentscheidungsrecht des Parlaments-gt Beschlussfassung mit qualifizierter Mehrheit im Rat-gt Aufloumlsung der Saumlulenstruktur und Rechtspersoumlnlichkeit fuumlr EU-gt Beitrag von Erwin Teufel Leitlinien fuumlr die Ordnung der Kompetenzen zwischen derEuropaumlischen Union und den Mitgliedstaaten im kuumlnftigen Verfassungsvertrag -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000410d2pdf-gt Beitrag von Erwin Teufel Freiburger Entwurf fuumlr einen Europaumlischen Verfassungsvertrag -gthttpregisterconsiliumeuintpdfde03cv00cv00495de03pdf-gt Beitrag von Erwin Teufel bdquoDie regionalen und lokalen Gebietskoumlrperschaften imVerfassungsvertragldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde03cv00cv00530de03pdf-gt Arbeitsgruppe bdquoSubsidiaritaumltldquo Mitglied

-gt Wolfgang Senff (Vertreter von Erwin Teufel) (bis Maumlrz 2003)httpwwwwolfgang-senffdeZur Person-gt geboren 1941-gt Diplom-Volkswirt-gt Arbeit als Berufsschullehrer-gt Wirtschaftsexperte und Landesgeschaumlftsfuumlhrer der SPD-Niedersachsen

-gt ab 1978 Landtagsmitglied in Niedersachsen SPD-gt ab 1999 Landesminister fuumlr Bundes- und Europaangelegenheiten-gt bis Juni 2002 Vorsitz der Europaministerkonferenz der Laumlnder------------------------------------Positionen-gt Mehrheitsentscheidungen im Rat-gt nicht mehr ein Land = ein Kommissar-gt bdquoIn vielen Punkten muumlssen die Mitgliedsstaaten das alte Denken in Kategorien der Besitzstandswahrung zugunsten der gemeinsamen europaumlischen Idee aufgebenldquo-gt klare Kompetenzabgrenzung -gt ausschlieszligliche Grundsatz- und Ergaumlnzungskompetenz-gt gerichtliche Uumlberpruumlfung der Kompetenzfrage-gt grundsaumltzliche Mitentscheidung des Parlaments -gt umfassendes Budgetrecht -gt auchobligatorische Ausgaben-gt Wahl des Kommissions-Praumlsidiums durch das Parlament-gt Klagerecht auch fuumlr AdR und Fragerecht fuumlr seine Mitglieder gegenuumlber der Kommissio-gt Arbeitsgruppe bdquoergaumlnzende Kompetenzenldquo Mitglied

Bundesregierung

-gt Joschka Fischer (ab November 2002 fuumlr Peter Glotz)wwwjoschkadewwwauswaertiges-amtdewwwdeaamtleitungfischerZur Person-gt 12 April 1948 geboren in GerabronnBaden-Wuumlrttemberg-gt seit 1982 Mitglied der Gruumlnen-gt - 1985 Mitglied des Deutschen Bundestags-gt 1985 - 1987 Staatsminister fuumlr Umwelt und Energie des Landes Hessen und stellvertretendesMitglied des Bundesrats-gt 1987 - 1991 Mitglied des Hessischen Landtags und Vorsitzender der Fraktion der Gruumlnen imHessischen Landtag-gt 1991 - 1994 Staatsminister fuumlr Umwelt Energie und Bundesangelegenheiten des LandesHessen-gt 1994 - 1998 Sprecher der Fraktion Buumlndnis 90DIE GRUumlNEN im Deutschen Bundestag-gt ab Oktober 1998 Bundesminister des Auswaumlrtigen und Vizekanzler------------------------------------Positionen

-gt politische Fragen im Vordergrund-gt aber Kompetenzzuordnung darf Flexibilitaumlt und Entwicklungsfaumlhigkeit der Union nicht behindern (kein bdquoKraumlmerdenkenldquo bei Kompetenzabgrenzungen) -gt Positionierung gegen Schaumluble-Bocklet-Papier (EVP-Linie)-gt Konvent muss entscheiden Staatenverbund oder Foumlderation-gt fuumlr Fischer sollten aktuelle Prioritaumlten und Leitlinien der Konventsarbeit sein -gt Vollstaumlndige Ausarbeitung der gesamten Verfassung durch den Konvent -gt Die EU ist nicht nur eine Union europaumlischer Staaten wie etwa in Art 1 des Vorentwurfs definiert sondern eine Integrationsgemeinschaft eigener Art die sich auf Staaten und Buumlrger gruumlndet -gt Volle Uumlbernahme der Grundrechtscharta in die Verfassung -gt Zuumlgige Klaumlrung der Kernfragen der institutionellen Architektur mit dem Ziel der Staumlrkung demokratischer Legitimitaumlt sowie der Handlungsfaumlhigkeit der Organe-gt kein Auseinanderdividieren in einen integrierten und einen intergouvernementalen Teil-gt direktes Klagerecht vor EuGH fuumlr Regionen mit Gesetzgebungsbefugnissen-gt Beitrag Dominique de Villepin und Joschka Fischer Gemeinsame deutsch-franzoumlsischeVorschlaumlge fuumlr den Europaumlischen Konvent zum Bereich Europaumlische Sicherheits- undVerteidigungspolitik -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000422d2pdf-gt dt-frz Vorschlag zum Raum der Freiheit der Sicherheit und des Rechts -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000435d2pdf-gt dt-frz Vorschlag zur Ordnungspolitik (ua Staumlrkung der Euro-Gruppe) -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv00cv00470de02pdf

-gt dt-frz Vorschlag im Konvent zu den Institutionen -gt praumlsidiale Doppelspitze fuumlr die Union -gt Europaumlischer Auszligenminister bdquomit doppeltem Hutldquo

-gt httpregisterconsiliumeuintpdfde03cv00cv00489de03pdf

-gt Hans Martin Bury (Vertreter von Joschka Fischer) (ab November 2002 fuumlr StS Gunther Pleuger)wwwburydeZur Person-gt geboren 1966-gt Diplom Betriebswirt (dann 88 ndash 90 Vorstandsassistent Volksbank Ludwigsburg)-gt seit 1988 SPD-Mitglied-gt seit 1997 Mitglied des SPD-Landsvorstandes Baden-Wuumlrttemberg-gt seit 1990 Mitglied des Bundestags SPD-gt Fraktionssprecher fuumlr Post und Telekommunikation-gt Fraktionssprecher fuumlr Wirtschaft und Technologie-gt 1999 bis 2002 Staatsminister beim Bundeskanzler -gt ua Leiter des Staatssekretaumlrsausschuss fuumlr bdquoNachhaltigkeitldquo-gt seit 22Oktober 2002 Staatsminister fuumlr Europa AA----------------------------------------------PositionenArbeitsgruppe bdquoSoziales Europaldquo Mitglied

Europaumlisches Parlament

-gt Klaus Haumlnschhttpwwwklaus-haenschdeZur Person-gt geboren 1938-gt Studium der Politologie Geschichte und Soziologie + Universitaumltsassistent-gt Redakteur einer Zeitschrift fuumlr uumlbernationale Zusammenarbeit-gt 1970 bis 1979 Referent und Pressesprecher im Wissenschaftsministerium in NRW-gt seit 1976 Lehrbeauftragter des Universitaumlt Duisburg-gt seit 1979 Mitglied des EP SPE-gt 1972 ndash 1986 Vorsitzender SPD-Unterbezirk-gt 1989 ndash 1994 und seit 1997 Stellvertretender Vorsitzender der SPE-Fraktion im EP-gt 1994 ndash 1997 Praumlsident des EP-gt EP-Ausschuumlsse bdquofuumlr Auswaumlrtige Angelegenheiten Menschenrechte gemeinsame Sicherheitund Verteidigungspolitikldquo Mitglied bdquofuumlr konstitutionelle Fragenldquo Mitglied-gt im Praumlsidium des Konvents----------------------------------------Positionen-gt Zustandekommen eines geschlossenen Vertragstextes-gt Mehrheitsprinzip und Oumlffentlichkeit fuumlr Rat-gt keine Rotation mehr fuumlr Ratspraumlsidentschaft-gt Staumlrkung der Kommission in exekutiver Funktion und Untermauerung ihrer Legitimitaumlt durchWahl des Kommissionspraumlsidenten durch das Parlament-gt Anzahl der Kommissare soll nicht mehr von Zahl der Staaten abhaumlngen sonder sich nurnoch an Funktionalitaumlt ausrichten-gt Mitentscheidung des Parlaments bei allen EU-Gesetzgebungsakten-gt keine Rotation bei Parlamentspraumlsidentschaft-gt Beitrag vorgestellt von Frau Pervenche Beregraves stellvertretendes Mitglied und Klaus HaumlnschbdquoKernelemente einer Europaumlischen Verfassungldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde03cv00cv00479de03pdf-gt Beitrag von Intildeigo Mendez de Vigo Herrn Klaus Haumlnsch und Herrn Andrew DuffEntschlieszligung des Europaumlischen Parlaments zu den Auswirkungen und zum kuumlnftigen Statusder Charta der Grundrechte der Europaumlischen Union -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000368d2pdf-gt Beitrag des Mitglieds des Konvents Herrn Klaus Haumlnsch bdquoDie Zukunft des EURATOM-Vertragesldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000344d2pdf

-gt Schlussbericht der Gruppe VI bdquoOrdnungspolitikldquo -gthttpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000357d2pdf-gt Arbeitsgruppe bdquoOrdnungspolitikldquo Vorsitz Arbeitsgruppe bdquoAuszligenpolitisches Handelnldquo Mitglied

-gt Elmar Brokhttpwwwcdu-csu-epdekonventkonventhtmZur Person-gt geboren 1946-gt Jurist und Politikwissenschaftler-gt nach Studium Arbeit als Journalist-gt 1989 ndash 1999 Vorsitzender des CDU-Bundesfachausschusses Auszligen- und Sicherheitspolitik-gt seit 1996 Geschaumlftsfuumlhrer des NRW-Landesvorstandes der CDU-gt seit 1999 Vorsitzender des Bundesfachausschusses Europapolitik der CDU-gt Mitglied des EP EVP-gt Mitglied des EVP-Fraktionsvorstandes-gt vergangene Mitgliedschaft in EP-Ausschuumlssen fuumlr Soziales Drogenbekaumlmpfung undbdquoDeutsche Einheitldquo-gt Vertreter des EP in der Reflexionsgruppe des Rates fuumlr Maastricht II-gt Vertreter des EP in der Regierungskonferenz fuumlr den Vertrag von Amsterdam-gt Vertreter des EP in der Regierungskonferenz 2000-gt EP-Ausschuumlsse bdquofuumlr auswaumlrtige Angelegenheiten Menschenrechte gemeinsame Sicherheitund Verteidigungspolitik Mitglied bdquofuumlr konstitutionelle Fragenldquo Vorsitz-gt Stellvertreter Delegation fuumlr die Beziehungen zu den Vereinigten Staaten--------------------------------------Positionen-gt mehr Vergemeinschaftung der Auszligenpolitik-gt klare Verstaumlrkung der Zusammenarbeit in Sicherheits- und Verteidigungspolitik -gt bdquocoalition of the willingldquo gewillte Staaten tragen und fuumlhren aus und die anderen koumlnnennicht blockieren-gt EVP-Convention-Group (einzige Fraktionsbildung im Konvent)-gt Schaumluble-Bocklet-Papier als Grundlage fuumlr CDU-CSU und EVP-Convention-Group -gt klare Kompetenzabgrenzung nach innen und starke Handlungsfaumlhigkeit nach auszligen -gt Notwendigkeit EU-Kompetenzen zuruumlckzufahren -gt zB bei Einwanderungspolitik -gt Betonung des Subsidiaritaumltsprinzips -gt EU-Politikfelder Auszligen- Sicherheits- und Verteidigungspolitik BinnenmarktAuszligenvertretung der Union gemeinsame Waumlhrung reformierte Agrarpolitik und teilweise dieBereiche Rechtspolitik innere Sicherheit Verkehr Infrastruktur Umwelt- undGesundheitsschutz -gt Mitgliedstaatliche Politikfelder der Staatsaufbau der Mitgliedstaaten einschlieszliglich derkommunalen Selbstverwaltung Sozial- und Familienpolitik Arbeitsmarktpolitik die Regelungder Zuwanderung sowie die Bereiche Bildung Kultur und Sport-gt Rat Kommission als auch Parlament das gleiche Recht bei Gesetzesinitiative-gt Die Kommission soll zahlenmaumlszligig begrenzt werden um handlungsfaumlhig zu bleiben-gt Jeder Abgeordnete im Parlament soll grundsaumltzlich in Zukunft in etwa die gleiche Anzahl vonBuumlrgern repraumlsentieren-gt Kompetenzsenat des europaumlischen Gerichtshofes-gt Klagerecht nationaler Parlamente und bestimmter Regionen-gt moumlglichst wenig staatliche Einmischung ins Wirtschaftsgeschehen-gt Beitrag von Elmar Brok bdquoBestimmungen betreffend Freiheit Sicherheit und Recht die in dieVerfassung der Europaumlischen Union aufzunehmen waumlrenldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000436d2pdf-gt Beitrag von Elmar Brok bdquoVerfassung der Europaumlischen Unionldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000325-r1d2pdf-gt Beitrag von Elmar Brok Jacques Santer Reneacute van der Linden Joachim Wuermeling undanderen Mitgliedern bdquoDie Subsidiariaumlt muss durch ein rechtsprechendes Organ uumlberpruumlftwerdenldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000213d2pdf-gt Beitrag von Alain Lamassoure Elmar Brok und Joachim Wuermeling bdquoTestimonials dernationalen Parlamente in der Praumlambel der Verfassung Ein etwas unkonventionellerVorschlagldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000467d2pdf-gt Beitrag von Elmar Brok mit dem Titel bdquoDie Zustaumlndigkeiten der Europaumlischen Unionldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde03cv00cv00541de03pdf-gt Arbeitsgruppe bdquoSubsidiaritaumltldquo Mitglied Arbeitsgruppe bdquoAuszligenpolitisches Handelnldquo Mitglied

-gt Sylvia-Ivonne Kaufmannhttpwwwsylvia-yvonne-kaufmanndeZur Person-gt geboren 1955-gt promovierte Diplom-Japanologin-gt Wissenschaftliche Assistentin an der HU-Berlin und am Institut fuumlr internationale Politik und Wirtschaft Berlin-gt seit 1991 Mitglied des PDS-Parteivorstandes und MdB-gt 1993 ndash 2000 Stellvertretende Bundesvorsitzende der PDS-gt 1991 ndash 1994 Beobachterin im EP-gt Stellvertretende Vorsitzende der Konfoumlderalen Fraktion der Vereinigten Europaumlischen Linken Nordische Gruumlne Linke-gt EP-Ausschuumlsse bdquofuumlr konstitutionelle Fragenldquo Mitglied bdquofuumlr Freiheiten und Rechte der BuumlrgerJustiz und innere Angelegenheitenldquo Stellvertreterin-------------------------------------Positionen-gt ausdruumlcklich fuumlr Referenden uumlber Verfassungsentwurf-gt Europaparlament volles Mitentscheidungsrecht-gt Kontrollrechte fuumlr nationale Parlamente-gt weitere Politikbereiche wie Justiz und Inneres vergemeinschaften-gt Union muss sich zu einer Sozial- und Beschaumlftigungsunion entwickeln-gt bdquoDenn ihre Zukunft liegt in der Weiterentwicklung des europaumlischen Sozialmodells und weniger darin ob sie ein Staatenverbund bleibt oder eine Foumlderation der Nationalstaaten wirdldquo-gt Sozialstaatsprinzip in den Verfassungsvertrag-gt Einrichtung einer Arbeitsgruppe Soziales Europa-gt Beitrag von Andrew Duff Alain Lamassoure Olivier Duhamel Karel de Gucht SylviaKaufmann Josef Zieleniec und Pervenche Beregraves Fragen der Zustaumlndigkeit und Subsidiaritaumlt und darausentstehende Verwirrung -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000178d2pdf-gt Beitrag des Mitglieds des Konvents Frau Sylvia-Yvonne Kaufmann Ein Verfassungsvertragfuumlr ein soziales Europa -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000190-r1d2pdf-gt Arbeitsgruppe bdquoWirtschaftspolitikldquo Mitglied Arbeitsgruppe bdquoVerteidigungldquo Mitglied

-gt Joachim Wuermeling (Vertreter von Elmar Brok)httpwwwwuermelingnetZur Person-gt geboren 1960-gt promovierter Jurist Schwerpunkt Europarecht-gt 1989 ndash 1993 Bayerisches Staatsministerium fuumlr Bundes- und Europaangelegenheiten inBonn Persoumlnlicher Referent des Amtschefs-gt 1993 ndash 1995 Europaumlische Kommission Kabinett des Kommissars Peter Schmidhuber-gt 1995 ndash 1999 Bayerische Staatskanzlei Referatsleiter fuumlr die Beziehungen zu deneuropaumlischen Institutionen Assistent des MP im Ausschuss der Regionen Referatsleiter fuumlrGrundsatzfragen der Europapolitik-gt seit 1996 Lehrbeauftragter der Universitaumlt Bayreuth fuumlr Europarecht-gt seit 1999 Mitglied des Europaumlischen Parlaments (EVP)-gt EP-Ausschuumlsse bdquofuumlr Recht und Binnenmarktldquo Mitglied bdquofuumlr konstitutionelle FragenldquoStellvertreter----------------------------------------Positionen-gt wie Brok -gt gemeinsame EVP-Convention-Group-gt gemeinsamer internet-Auftritt zu Konvent mit Brok-gt ausdruumlcklich Schaumluble-Bocklet-Papier als gemeinsame Grundlage-gt Beitrag des Mitglieds des Konvents Herrn Joachim Wuermeling EU-Zustaumlndigkeiten -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000107d2pdf-gt Beitrag von Joachim Wuermeling EU-Reform Fragen an das Initiativmonopol der EU-Kommission -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000279d2pdf

-gt Beitrag von Joachim Wuermeling bdquo Internationale Vertraumlge der EU Vorschlaumlge fuumlr eineStaumlrkung der parlamentarischen Kontrolleldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000362d2pdf-gt Beitrag von Joachim Wuermeling bdquoReligioumlse Bezugnahme im Verfassungsvertragldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde03cv00cv00480de03pdf-gt Arbeitsgruppe bdquoergaumlnzende Kompetenzenldquo Mitglied Arbeitsgruppe bdquoVereinfachung der Rechtssetzungsverfahren und Rechtsakteldquo Mitglied

4 DIE POLITSCHEN FAMILIENIM KONVENT

sbquoLinkelsquo gegen sbquorechtelsquo Europaverfassung

Winnie Locke

Grundlagen politischer Familienbildung im EG-Vertrag

Art 191 EGV (Politische Parteien) Politische Parteien auf europaumlischer Ebene sind wichtig alsFaktor der Integration in der Union Sie tragen dazu bei ein europaumlisches Bewusstseinherauszubilden und den politischen Willen der Buumlrger der Union zum Ausdruck zu bringen

(vgl Art 21 GG (Parteien) (1) Die Parteien wirken bei der politischen Willensbildung des Volkes mitIhre Gruumlndung ist frei Ihre innere Ordnung muss demokratischen Grundsaumltzen entsprechen Siemuumlssen uumlber die Herkunft und Verwendung ihrer Mittel sowie uumlber ihr Vermoumlgen oumlffentlichRechenschaft geben )

Politische Gruppierungen auf europaumlischer Ebene

EVP-ED Fraktion= im EP Fraktion der Europaumlischen Volkspartei (Christdemokraten) und europaumlischer Demokraten(oder bdquoEPPldquo Europeans People Party)- Fraktionsvorsitzender Hans-Gert Poumlttering (D)- mit 232 Abgeordneten aus 15 Mitgliedstaaten staumlrkste Fraktion im Europaumlischen Parlament (EP)- Parteien ua EVP-Partei CDU CSU bzw CDUCSU-Gruppe im EPZiele ein bdquoEuropa der Werteldquo kohaumlrente und wirksame gemeinsame europaumlische Auszligen- undSicherheitspolitikEVP-ED Fraktion und der Konvent- 6 EVP-EP-Vertreter im Konvent ua Mendez de Vigo (E) als Vorsitzender der EP-Delegation fuumlr denKonvent Elmar Brok (D) Vorsitzender der EVP-Gruppe im Konvent- eigener Verfassungsentwurf der als bdquowork in progress bdquo dem Diskussionsstand im Konvent und inEVP-Gruppe angepasst wirdSchwerpunkte klare Kompetenzen (Katalog) religioumlser Bezug in Praumlambel Staumlrkung desgemeinschaftlichen Europas

SPE-Fraktion= im EP Fraktion der Sozialdemokratischen Parteien Europas (oder bdquoPSEldquo Party of EuropeanSocialists)- Vorsitzender Enrique Baron Crespo- mit 175 MEP aus 15 Mitgliedstaaten zweitstaumlrkste Fraktion- Parteien ua SPD SPEndashPartei (umfasst 20 sozialdemokratischen und Arbeiter-Parteien der EU)Ziele ein bdquoEuropa der Buumlrgerldquo nachhaltige europaumlische Beschaumlftigungs- Sozial- und UmweltpolitikSPE-Fraktion und Konvent- 5 SPE-EP-Vertreter im Konvent ua Klaus Haumlnsch (D) als stellvertretender Vorsitzender der EP-Delegation fuumlr den Konvent- kein eigener Verfassungsentwurf aber Vorschlaumlge bdquoFuumlr einen Erfolg des Konvents zur ZukunftEuropasldquo und eigenstaumlndiger bdquoBerliner Entwurfldquo mit bdquosozialdemokratischer HandschriftldquoSchwerpunkte Foumlrderung des europaumlischen Gesellschaftsmodells im Rahmen nachhaltigerEntwicklung Vollbeschaumlftigung Innovation sozialen Zusammenhalts

LIBE - Fraktion= im EP Fraktion der Liberalen und Demokratischen Partei Europas (oder bdquoELDRldquo European LiberalDemocrat and Reform Group)- Fraktionsvorsitzender Graham Watson (GB)

- 54 MEP in 10 Mitgliedstaaten (deutsche FDP nicht vertreten)- Parteien ua Margerita (gegruumlndet v Romano Prodi)Ziele wachsende kompetitive Wirtschaft ein Europa basierend auf fundamentalen liberalen PrinzipienLIBE-Fraktion und Konvent- 1 LIBE-EP-Vertreter im Konvent- kein eigener VerfassungsentwurfSchwerpunkte groumlszligere Gewichtung der Auszligen- und Sicherheitspolitik klare Unterscheidung derexekutiven und legislativen Kompetenzen von Rat und Kommission Dezentralisierung vonGemeinschaftsaufgaben mit groumlszligerer Bedeutung fuumlr regionale und lokale Verantwortliche

KVELNGL = im EP Konfoumlderation der vereinigten europaumlischen LinkenNordische Gruumlne Linke (oder bdquoGUENGLldquoConfederal Group of the European UnitedNordic Green Left)- Fraktionsvorsitzender Francis Wurtz (F) stellvertretende Vorsitzende Sylvia-Yvonne Kaufmann (D)- 50 MEP aus 10 Mitgliedstaaten- 15 politische Parteien ua PDS mit der PDS-Europa (Vors Modrow)Ziele Solidaritaumlt Verbesserung der Umweltqualitaumlt soziale Gleichheit Abschaffung der NATO WEUKVELNGL-Fraktion und Konvent- 1 KVELNGL-EP-Vertreterin im Konvent Sylvia-Yvonne Kaufmann (DPDS)- kein eigener VerfassungsentwurfSchwerpunkte Entwicklung zu einem sozialen Europa

Die GruumlnenFEA-Fraktion= im EP Fraktion der GruumlnenFreien Europaumlischen Allianz- Fraktionsvorsitzende Daniel Cohn-Bendit (F) Monica Frassoni (I)- 45 MEP aus 12 Mitgliedstaaten- Parteien ua die GruumlnenBuumlndnisrsquo90Ziele ein Europa mit sozialen kulturellen und oumlkologischen WertenDie Gruumlnen und der Konvent- 1 GruumlnenFEA-EP-Vertreter im Konvent und ua Joschka Fischer als Regierungsvertreter imKonvent- bdquoGrundriss einer europaumlischen Verfassungldquo v J Voggenhuber (AU)Schwerpunkte Handlungsfaumlhigkeit der EU im Inneren und in der Welt Weg zu einer oumlkologischen undsozial nachhaltigen Entwicklung

UEN-Fraktion= im EP Fraktion der Union fuumlr das Europa der Nationen (Union for Europe of the Nations)- Fraktionsvorsitzender M Charles Pasqua (F)- 22 MEP aus 5 Mitgliedstaaten- keine deutsche Parteien- Ziele Erhaltung der Souveraumlnitaumlt und nationalen Demokratien Betonung der Unterschiede keinfoumlderales Europa- 1 UEN-EP-Vertreterin im Konvent

EDU-Fraktion= im EP Fraktion fuumlr das Europa der Demokratie und der Unterschiede- Fraktionsvorsitzender Jens-Peter Bonde (DK)- 17 MEP- 1 EDU-EP-Vertreter im Konvent

Links

Uumlbersicht der EP-Fraktionen unter httpwwweuroparleuintgroupsdefaulthtm

Homepage der EVP httpwwwepp-edorghomededefaultasplg1=deKonventswebsite der EVP httpwwwepp-edorgPresspthem02them01_enasp

Homepage der SPE httpwwwsocialistgrouporgindexhtml

Homepage der LIEBE httpeldeuroparleuintContentDefaultasp

Homepage der KVEL httpwwweuroparleuintgue

Homepage der GruumlnenFEA httpwwwgreens-efaorgenKonventswebsite der GruumlnenFEA auch unter httpwwwgreens-efaorgen

Homepage der UEN httpwwweuroparleuintuen

Homepage der EDU httpwwweuroparleuintedd

III Inhaltliche Aspekte der KonventsarbeitenFebruar 2002 bis Januar 2003

1 DIE ARBEITSGRUPPENI - VI

Manuela Hander

AG I bdquoSubsidiaritaumltsprinzipldquoVors Inigo Mendez de Vigo

Vorschlaumlge

1 Fruumlhere Einbeziehung des Subsidiaritaumltsgedankens in Rechtsetzungsakte der Gemeinschaft durchdie am Rechtsetzungsverfahren beteiligten Organe und damit Verbesserung dessen Beruumlcksichtigung2 Ex-ante-Kontrolle durch die Schaffung eines Warnsystems durch fruumlhzeitige Einbeziehung desmitgliedstaatlichen Gesetzgebers am gemeinschaftlichen Rechtsetzungsverfahren3 Ex-post-Kontrolle durch Erleichterung der Klageerhebungsmoumlglichkeiten beim EuGH wegenMissachtung des Subsidiaritaumltsprinzips

AG II bdquoEinbeziehung der ChartaBeitritt zur EMRKldquoVors Antonio Vitorino

Vorschlaumlge

1 Einbeziehung der Grundrechtecharta in die Verfassung wodurch dieser Rechtsverbindlichkeitverliehen wuumlrde Ein Konsens hinsichtlich der konkreten Art und Weise dieser Einbeziehung konntenicht erzielt werden vielmehr wurden alle Optionen in die entsprechende Empfehlung derArbeitsgruppe aufgenommen So plaumldierte ein Teil der Gruppe fuumlr eine Aufnahme der Charta alserstem Kapitel der Verfassung ein anderer Teil wollte es ausreichen lassen eine entsprechendeBezugnahmevorschrift in einen Artikel der Verfassung aufzunehmen wiederum andere wollten eineBezugnahme nur bdquoindirektldquo vorgenommen wissen die es vermeiden wuumlrde der ChartaVerfassungsrang zu geben2 Ein Votum zum Beitritt der EU zur EMRK wurde explizit nicht abgegeben Vielmehr verwies dieGruppe diesbezuumlglich auf den Rat der Europaumlischen Union denn nur dieser koumlnne eine derartwesentliche politische Entscheidung treffen Jedoch sprach sie sich indirekt fuumlr den Beitritt der EU zurEMRK aus indem sie eine Empfehlung zur Aufnahme einer den Beitritt betreffendenverfassungsrechtlichen Bestimmung formulierte und wohlwollend die Argumente eroumlrterte die fuumlreinen Beitritt der EU zur EMRK sprechen

AG III bdquoRechtspersoumlnlichkeitldquoVors Giuliano Amato

Vorschlaumlge

1 Anerkennung der Rechtspersoumlnlichkeit der EU2 Verschmelzung der EU und der EG zu einer einzigen Rechtspersoumlnlichkeit3 Fusion der verschiedenen Vertraumlge (EG-Vertrag EGKS-Vertrag EURATOM-Vertrag EU-Vertrag)mit der Maszliggabe der Untergliederung des neuen einheitlichen Vertrages in zwei Teile einengrundlegenden verfassungsrechtlichen Teil und einen weiteren mit den uumlbrigen Bestimmungen dergenannten Vertraumlge

AG IV bdquoRolle der einzelstaatlichen ParlamenteldquoVors Gisela Stuart

Vorschlaumlge

1 Verbesserung der einzelstaatlichen Kontrollmechanismen der Parlamente die durch dieMitgliedstaaten zu gewaumlhren waumlre und Anerkennung der Rolle der mitgliedstaatlichen Parlamente inder Verfassung2 Einbeziehung der mitgliedstaatlichen Parlamente in die Uumlberwachung des Subsidiaritaumltsprinzips vorallem durch bessere und fruumlhe Unterrichtung von gemeinschaftlichen Rechtsetzungsverfahren3 Ausbau und Erweiterung multilateraler Netze insbesondere durch Praumlzisierung des COSAC-Mandates (vgl hierzu Ziffer II des Protokolls Nr 9 zum EGV (Amsterdam)) durch Einrichtung einesKonvents zur Eroumlrterung wichtiger politischer Leitlinien sowie der Strategie der EU und durch dieEinberufung von Ad-hoc-Konferenzen zwischenparlamentarischer Natur zu speziellen Fragen

AG V bdquoErgaumlnzende ZustaumlndigkeitenldquoVors Henning Christophersen

Vorschlaumlge

1 Die Verfassung allgemein betreffenda) Aufteilung saumlmtlicher Zustaumlndigkeiten zwischen den Mitgliedstaaten und der EU in einembesonderen Kapitel der Verfassungb) Wahrung der Flexibilitaumlt durch Beibehaltung des Art 308 EGV (Amsterdam) bzw einervergleichbaren Bestimmung unter der Voraussetzung der Festlegung dass damit keine Ausweitunggemeinschaftlicher Zustaumlndigkeiten verbunden waumlre2 Die bdquoergaumlnzenden Zustaumlndigkeitenldquo bzw nach dem Vorschlag der Gruppe die bdquounterstuumltzendenMaszlignahmenldquo im besonderen angehenda) Zulaumlssigkeit unterstuumltzender Maszlignahmen nur im Rahmen ausschlieszliglicher Kompetenzen derMitgliedstaaten die einzelstaatliche Rechtsvorschriften nicht ersetzen sondern allenfalls ergaumlnzenoder unterstuumltzen duumlrftenb) Forderung nach einem gemeinsamen Interesse der EU und der Mitgliedstaaten als Voraussetzungunterstuumltzender Maszlignahmen

AG VI bdquoOrdnungspolitikldquoVors Klaus Haumlnsch

Vorschlaumlge

1 Aufnahme wirtschafts- und sozialpolitischer Ziele in die Verfassung (vergleichbar mit denbestehenden Bestimmungen der Art 2 EUV (Amsterdam) und Artt 2 3 und 4 EGV (Amsterdam))2 Strikte Trennung von einerseits Waumlhrungs- und andererseits Wirtschaftspolitik wobei dieerstgenannte als ausschlieszligliche Gemeinschaftszustaumlndigkeit verstanden werden sollte die zweite alsmitgliedstaatliche Zustaumlndigkeit allerdings mit der Einschraumlnkung der Aufnahme der Grundsaumltze derWirtschaftspolitik in die Verfassung sowie einer Verbesserung der Koordinierung zwischen denMitgliedstaaten3 Beibehaltung der EURO-Gruppe deren Vertretung in internationalen Organisationen zu verstaumlrkenwaumlre

2 DIE ARBEITSGRUPPEN VII - X

Conrad Seiferth

AG VII bdquoAussenpolitisches HandelnldquoVors Jean-Luc Dehaene

Vorschlaumlge

1 Zusammenfuumlhrung aller das Aussenpolitische Handeln der EU betreffenden Artikel in einemeinzigen Abschnitt2 Definition von Grundsaumltzen und Zielen fuumlr das Aussenhandeln der EU wofuumlr der Europaumlische Ratstrategische Ziele und Interessen festlegt die die Parameter des Handelns von EU undMitgliedstaaten bestimmen3 EU-Kompetenz zum Abschluss von internationalen Vereinbarungen die ihre Kompetenz betreffen4 Um die Kohaumlrenz und Effektivitaumlt zwischen den Institutionen zu staumlrken bdquoAussenpolitischerVertreter der EUldquo ndash Verschmelzung der Posten des bdquoHohen Vertreter fuumlr die GASPldquo (Solana) und desKommissars (Patten) in einer Person die mit qualifizierter Merheit vom Europaumlischen Rat unterBilligung von Kommission und Parlament ernannt wird5 Um die Kohaumlrenz innerhalb der Institutionen zu verbessern Ratsformation fuumlr AussenpolitischesHandeln und Aussenpolitische Zentralstelle zur Koordination innerhalb der Kommission6 Bestehende Vorgaben zur Entscheidungsfindung sollen weiter ausgeschoumlpft werden keineAusweitung der Mehrheitsentscheidungen aber Kompetenz des Europaumlischen Rates einstimmigMehrheitsentscheidungen auszuweiten

AG VIII bdquoVerteidigungldquoVors Michel Barnier

Vorschlaumlge

1 Ausweitung der Petersberger Aufgaben2 Zur Erhoumlhung von Effizienz und Kohaumlrenz soll der bdquoHohe Vertreter fuumlr die GASP ein Initiativrecht inKrisenangelegenheiten erhalten und in dringenden Faumlllen ermaumlchtigt werden koumlnnen notwendigeEntscheidungen unter Aufsicht des Rates zu treffen3 Die Entscheidung zum Start einer Operation soll einstimmig unter Beachtung des bdquoPrinzips derKonstruktiven Enthaltung erfolgen4 bdquoEuropaumlische Verteidigungszoneldquo Moumlglichkeit zur Einfuumlhrung einer staumlrkeren Kooperation zwischenMitgliedstaaten (vergleichbar bdquoEurozoneldquo)5 Einfuumlhrung einer Solidaritaumltsklausel zur Antwort auf terroristische Bedrohungen und Angriffe mit deralle Mittel zur Abwehr in der EU mobilisiert werden koumlnnen6 Einrichtung einer Europaumlischen Ruumlstungs- und Strategie-Forschungsagentur zur Harmonisierungder Ausruumlstungsbeschaffung und Unterstuumltzung der militaumlrischen Forschung7 Einfuumlhrung von Konvergenzkriterien fuumlr militaumlrische Haushaltsausgeben um die militaumlrischenFaumlhigkeiten der EU zu staumlrken

AG IX bdquoVereinfachung der VertraumlgeldquoVors Guiliano Amato

Vorschlaumlge

1 Verringerung der Anzahl der Rechtsakte von 15 auf 6

a) Verbindliche Verordnung AElig bdquoEU-Gesetzldquo Richtlinie AElig bdquoEU-Rahmengesetzldquo EntscheidungDelegierte Rechtsakte (neue Kategorie von Rechtsnorm)b) Unverbindliche Stellungnahme und Empfehlungc) Anwendungsbereiche EGV u PJZS fuumlr GASP sollen alle Rechtsakte als bdquoGASP-Entscheidungldquobezeichnet werden2 Vereinfachung der Verfahrena) fuumlr alle Rechtsakte das Mitentscheidungsverfahren gem Art 251 EGVb) weitgehende Abschaffung des Verfahrens der Zusammenarbeit gem Art 252 und ersetzen durchMitentscheidungsverfahren oder Anhoumlrungsverfahrenc) Verfahren der Zustimmung Vorbehalten fuumlr die Ratifizierung von internationalen Abkommend) fuumlr alle Ausgaben einheitliches Haushaltsverfahren

AG X bdquoRaum der Freiheit der Sicherheit und des RechtsldquoVors John Bruton

Vorschlaumlge

1 Beschlussfassung mit qualifizierter Mehrheit und im Mitentscheidungsverfahren in der Asylpolitik2 Einwanderungspolitik soll weiterhin Sache der Mitgliedstaaten bleiben Ziel einer gemeinsamenEinwanderungspolitik im Verfassungsvertrag festhalten3 PJZS Deutlichere Umschreibung der Rechtsetzungsbefugnisse fuumlr die Union zur Angleichung desStrafrechts und des Strafprozessrechts gegenseitige Anerkennung von Gerichtsentscheidungen4 Verstaumlrkte Zusammenarbeit im Rat durch effizientere Struktur langfristig Aufbau eine europaumlischenGrenzschutzkorps5 Ausbau der Unionseinrichtungen Kontrolle der Arbeit von Europol durch das EP groumlszligerenSpielraum fuumlr den Gesetzgeber im Bereich von Eurojust Europaumlische Staatsanwaltschaft um gegenSubventionsstraftaten zu verfolgen6 Einbindung der staatlichen Parlamente in die europaumlische Strafrechtspolitik7 Allgemeine Zustaumlndigkeit des EuGH fuumlr den Bereich des Raum der Freiheit der Sicherheit und desRechts

3 DIE INSTITUTIONEN

Doris Schmitz-Meiners und Nicolas Poullain

I STATUS QUO DER INSTITUTIONENARCHITEKTUR

Im Kern der politischen Diskussion stehen die folgenden vier OrganeInstitutionen (andereEinrichtungen wie etwa EZB oder AdR spielen in der Reformdiskussion kaum eine Rolle)

1 Europaumlisches Parlament (Art 189-201)

Zusammensetzung seit `79 direkt gewaumlhlt abnehmende Wahlbeteiligung derzeit 626 MEPsab 25 MS 732

Immer wichtigere Rolle im Gesetzgebungsverfahren An der Gesetzgebung in der 2 und 3Saumlule ist das EP nicht beteiligt

Kontrolle der Exekutive Untersuchungsausschuszlig Kontrolle der Kommission InterpellationMiszligtrauensantrag Anhoumlrungsrecht

Mitwirkungsrechte beim Haushalt (nur bei nicht obligatorischen Ausgaben)

Zusammenarbeit mit innerstaatlischen Parlamenten (COSAC November 1989)

2 Ministerrat (Art 202-210)

Zusammensetzung Der Rat besteht aus je einem Vertreter jedes Mitgliedstaats (Mst) aufMinisterebene Der Vorsitz im Rat wird durch die Mst abwechselnd fuumlr 6 Monatewahrgenommen Minister werden vertreten durch staumlndige Vertreter im AStV (COREPER)

Bei der Gesetzgebung nimmt er trotz Machtzuwachs des EP noch die dominierender Rolleein Bei ZBJI 342 EUV und GASP Art 133 EUV alleiniges Legislativorgan Verabschiedetwirtschaftspolitische und beschaumlftigungspolitische Leitlinien

Drei verschiedene Formen der Stimmabgabe einfache Mehrheit qualifizierte Mehrheit (abFeb 2003 gem Nizza 3 Kriterien Anzahl der Stimmen 62873 mind 10 Staaten Bev (aufAntrag)) Einstimmigkeit

Sitzungen nicht oumlffentlich Transparenzdefiizit bei Gesetzgebung

Benennung des Kommissionspraumlsidents

3 Europaumlische Kommission (Art 211-219)

Zusammensetzung 20 Kommissare 10 + (52) ab 2005 je 1 pro Mst ab 27 Mst neueRegelung

Initiativmonopol im EG Bereich

Huumlterin der Vertraumlge Durchfuumlhrungskompetenz aber enger Rahmen durch Komitologie(Ausschuumlsse des Rates die den Rahmen fuumlr die Umsetzung festlegen) Vermittler zwischenRat und EP

Kollegialprinzip

3 Derzeitige Stimmenanzahl die Stimmenanzahl pro Mitgliedsland wurde in Nizza fuumlr alle Staaten festgelegt diebereits die Beitrittsverhandlungen aufgenommen haben

In der Wettbewerbspoltik verfuumlgt die Kommission uumlber legislative exekutive und quasi-judikative Befugnisse

Sieht sich dem Vorwurf des Demokratiedefizits ausgesetzt

4 Europaumlischer Gerichtshof Gericht erster Instanz (GEI) (Art 220-245)

Zusammensetzung EuGH 1 Richter je Mst 8 Generalanwaumllte Sie werden von denRegierungen und Mitgliedsstaaten im gegenseitigen Einvernehmen auf sechs Jahren ernanntAlle drei Jahre findet eine teilweise Neubesetzung statt Richter waumlhlen den Praumlsidenten ausihrer Mitte Aufgabe Wahrung des Rechts bei der Auslegung und Anwendung der Vertraumlge

II INSTITUTIONELLE REFORMEN IN DER DISKUSSION

1 Aspekte im Bezug auf die nahezu Konsens unter den Konventsmitgliedern herrscht

Europaumlisches Parlament

Staumlrkung der Rolle des direkt gewaumlhlten EP zur Uumlberwindung des Legitimations- undDemokratiedefizits der EU Die Beteiligung des EP am Gesetzgebungsprozeszlig nach demMitentscheidungsverfahren soll die Regel werden Die Budgethoheit des Parlaments sollverstaumlrkt werden Ein einheitliches Wahlverfahren und ein einheitliches Abgeordnetenstatut solleingefuumlhrt werden Die Mitwirkung des EP bei der Besetzung der anderen Institutionen soll verstaumlrktwerden

Ministerrat

In der Regel soll mit qualifizierter Mehrheit entschieden werden Lediglich einige sensible Bereiche(Aussen- und Sicherheitspolitik) sollen von dieser Regel ausgenommen werden Hier soll moumlglichstmit besonders qualifizierten Mehrheiten beschlossen werden Wenn der Rat als Gesetzgeber(Legislativrat) handelt soll dies oumlffentlich sein

Europaumlische Kommission

Die Kommission soll im legislativen Bereich das Initiativmonopol behalten Die Wahl undEinsetzung der Kommission als Ganzes soll nach Anhoumlrung der einzelnen Mitglieder desKommissionskollegiums durch die Ausschuumlsse des Parlaments durch das Plenum des EP erfolgenDie Abwahl der Kommission ist derzeit nur als Ganzes moumlglich In Zukunft soll derKommssionspraumlsident auch im Falle untragbarer Verwerfungen die Moumlglichkeit haben einemeinzelnen Kommissionsmitglied den Ruumlcktritt nahezulegen 4 Der Kommissionspraumlsident soll mit einerRichlinienkompetenz ausgestattet werden

Europaumlischer Gerichtshof

Die Gerichtsbarkeit des EuGH soll auf die gesamte ZBJI (Europol Eurojust EuropaumlischerStaatsanwalt) ausgedehnt werden Der EuGH soll als Verfassungsgericht fungieren und den Schutzder in der Grundrechtscharta verankerten Grund- und Menschenrechte gewaumlhrleisten Eineverstaumlrkte demokratische Legitimation der Richter soll durch ihre gemeinsame Berufung durchEP und Rat erreicht werden Der Rat koumlnnte hierbei eine Kandidatenliste vorlegen

2 Dissenspunkte

Die Vorstellung der Mitgliedstaaten und der verschiedenen politischen Parteien gehen am staumlrkstenbei der Frage der Gestaltung der Ratspraumlsidentschaft und des Beschlussfassungsverfahrens imMinisterrat der Wahl des Kommissionspraumlsidenten und der Gestaltung der Aussenvertretungauseinander Die wichtigsten Vorschlaumlge die hier diskutiert werden sind der deutsch-franzoumlsischeVorschlag und der Kommissionsvorschlag

4 Die Idee fuumlr diese Regelung geht auf eine Absprache zuruumlck die Prodi vor Amtsantritt mit seinen Amtskollegen getroffen hatDie Kommissare sicherten Prodi zu dass sie auf sein Ersuchen auch einzeln zuruumlcktreten wuumlrden

DEUTSCH - FRANZOumlSISCHER VORSCHLAG5

Ratspraumlsidentschaft und Beschlussfassung im MinisterratDie rotierende Praumlsidentschaft des Europaumlischen Rates soll durch einen dauerhaften Ratsvorsitzersetzt werden Der Ratsvorsitzende wird mit einer qualifizierten Mehrheit fuumlr eine Dauer von 5 bzw25 Jahren mit der Moumlglichkeit der Wiederwahl gewaumlhlt Der Amtsinhaber fuumlhrt sein Amt hauptamtlichaus Der Vorsitzende des Rates bereitet die Sitzungen des Europaumlischen Rats (ER) vor fuumlhrt dessenVorsitz und wacht uumlber die Umsetzung der Beschluumlsse Die Modalitaumlten fuumlr den Vorsitz im Ministerratvariieren je nach betroffenem Gebiet Der Allgemeine Rat wird vom Generalsekretaumlr des Ratesgeleitet Den Vorsitz des Aussenministerrates hat der Europaumlische Aussenminister inne Fuumlr dieRaumlte Wirtschaft und Finanzen die Eurogruppe und den Rat Justiz und Inneres werden fuumlr zweiJahre Vorsitzende gewaumlhlt Der Rest der Ratsformationen wird so geregelt dass er denMitgliedstaaten eine groumlsstmoumlgliche Beteiligung auf der Grundlage einer gleichberechtigten Rotationgewaumlhrleistet

KommissionEine starke Vereinfachung des Komitologieverfahrens soll es der Kommission erleichtern ihreAufgabe die vom EP und Rat erlassenen Gesetze umzusetzen und deren ordungsgemaumlsseUmsetzung zu kontrollieren erleichtern Um die politische Verantwortlichkeit der Kommissiare zugewaumlhrleisten erhalten diese ein Weisungsrecht gegenuumlber den Generaldirektionen DerKommissionpraumlsident hat die Richtlinienkompetenz fuumlr die Arbeit der Kommission

Europaumlisches ParlamentJede Ausweitung der Mehrheitsentscheidungen wird automatisch mit der Mitentscheidung der EPverbunden

AussenvertretungDie Aumlmter des Hohen Vertreters und des Kommissars sollen von derselben Person ausgeuumlbt werdendem Europaumlischen Aussenminister Er verfuumlgt uumlber ein formelles Initiativrecht Der ER ernennt denAussenminister mit Zustimmung des Praumlsidenten der Kommission mit qualifizierter Mehrheit DerAussenminister nimmt mit einem besonderen Status an den Sitzungen der Kommission teil In derRegel wird im Bereich der GASP mit qualifizierter Mehrheit abgestimmt lediglich bei militaumlrischen undsicherheitspolitischen Fragen gilt weiterhin das Prinzip der Einstimmigkeit Wenn ein Mitgliedstaat einnationales Interesse geltend macht und keine andere Loumlsung gefunden werden kann wird die Fragean den Europaumlischen Rat verwiesen der mit qualifizierter Mehrheit entscheidet

KOMMISSIONSVORSCHLAG6Ratspraumlsidentschaft und Beschlussfassung im MinisterratDer Kommissionsentwurf sieht eine Beibehaltung der halbjaumlhrlichen Rotation fuumlr diePraumlsidentschaft des ER und des Rates Allgemeine Angelegenheiten ggf auch fuumlr den AstV vor Beiden anderen Ratsformationen wir der Vorsitz durch ein fuumlr ein Jahr gewaumlhltes Ratsmitglieduumlbernommen Das komplexe Beschlussfassungssystem von Nizza soll durch die doppelte einfacheMehrheit (Mehrheit der Mitgliedsstaaten und der EU Bevoumllkerung) ersetzt werden In sensiblen Faumlllenmuumlsste auf eine verstaumlrkte Mehrheit (23 der Mitgliestaaten und 23 der Bevoumllkerung)zuruumlckgegriffen werden koumlnnen Das Einstimmigkeitsprinzips wird abgeschafft

KommissionAllein die Kommission sollte mit der Durchfuumlhrung der europaumlischen Rechtsvorschriftenbetraut sein Sie muss Ihr Handeln vor den rechtsetzenden Organen Rat und EP rechtfertigen DerVerfassungsvertrag muumlsste ebenfalls sicherstellen dass die Modalitaumlten fuumlr nicht zwingendeInstrumente der Umsetzung wie zB die Offene Koordinierung mit der Gemeinschaftsmethode imEinklang sind

Europaumlisches Parlament

5 Beitrag der dem Konvent am 16 Januar von den Mitgliedern des Konvents Herrn Dominque de Villepin und Herrn JoschkaFischer uebermittlet wurde httpwwwcapuni-muenchendekonventdownloadDeutsch-Franz-Vorschlagpdf6 Fuumlr die Europaumlische Union Frieden Freiheit Solidaritaumlt Rede von Romano Prodi 04 Dezember 2002 httpwwwcapuni-muenchendekonventdownloadKOM-EU_Frieden_Freiheit_Solidpdf

Ein Teil der MEPs soll durch europaumlische Listen gewaumlhlt werden Der ER und das EP habengleichwertige Rechte bei der Ernennung und der Kontrolle der Kommission

AussenvertretungDer Sekretaumlr der Union (SdU) der gleichzeitig Vizepraumlsident der Kommission ist und einenbesonderen Status hat wird vom ER und vom designierten Kommissionspraumlsidenten einvernehmlichernannt Damit ist er sowohl gegenuumlber dem ER als auch gegenuumlber demKommissionspraumlsidenten rechenschaftspflichtig die ihn auch beide seines Amtes enthebenkoumlnnen Als Kommissionsmitglied ist er auszligerdem gegenuumlber dem EP verantwortlich Waumlhrendeines Uumlbergangszeitraums wird der SdU im Bereich der GASP das Initiativrecht der Kommission imRahmen der Leitlinien und Auftraumlge des Rates oder einer Gruppe von Mitgliedstaaten ausuumlben AmEnde der Uumlbergangszeit legt der Rat die Modalitaumlten fest nach denen der SdU autonom dasInitiativrecht der Kommission im Bereich der GASP ausuumlben kann Der SdU vertritt die Union bei derDurchfuumlhrung auszligenpolitischer Aktionen gegenuumlber Dritten und ist fuumlr die Umsetzung dergemeinsamen Beschluumlsse verantwortlich

IV Verfassungsentwuumlrfe

VERFASSUNGSENTWUumlRFEAUS EUROPARECHTLICHER UND VERFASSUNGSRECHTLICHER SICHT

Christine Gerlach und Christian Pernhorst

Uumlberblick uumlber verschiedene Verfassungsentwuumlrfe

1 EU-Organe bzw Europaumlischer Konventsum Entwurf des Praumlsidiums des Europaumlischen Konventes vom 28102002sum Entwurf des Kommissionspraumlsidenten Romani Prodi vom 04122002sum Bericht des Europaumlischen Parlamentes (Alain Lamassoure) vom 240420022 Fraktionen und Parteiensum Entwurf der EVP-Gruppe im Europaumlischen Konvent vom 10112002sum Entwurf der SPE-Gruppe im Europaumlischen Konvent vom 03102002sum Berliner Entwurf der SPD-Bundestagsabgeordneten Gloser und Roth vom 20112002sum Entwurf einiger junger bdquoGruumlnerldquo von September 20023 Einzelpersonen (nicht abschlieszligende Auswahl)sum Entwurf von Prof Dr Juumlrgen Schwarze vom 12112002sum Entwurf der Konventsmitglieder Alan Dashwood Michael Dougan Christophe Hillion Angus

Johnston und Eleanor Spaventa vom 28102002sum Entwurf von Jo Leinen (MdEP) vom 23102002sum Entwurf von Robert Badinter vom 26092002sum Entwurf von Dr Wolfgang Schaumluble und Wilfried Martens vom 24092002sum Entwurf des Earl of Stockton vom 24092002sum Entwurf von Prof Dr Rupert Scholz von August 2002

(insgesamt nicht abschlieszligende Auswahl siehe die umfassenden Nachweise bei httpwwwcapuni-muenchendekonvententwuerfehtm)

Einzelheiten

1 Praumlsidium des Europaumlischen Konventes (bdquoGiscard-Entwurfldquo) vom 28102002sum Dreiteilung des bdquoVertrages uumlber eine Verfassung fuumlr Europaldquo in 1 Struktur der Verfassung und 2

Politikbereiche und die Durchfuumlhrung der Maszlignahmen der Union und 3 AllgemeineSchluszligbestimmungen Der zweite Teil soll die Rechtsgrundlagen enthalten

sum Frage der Namensgebung fuumlr die Union wird aufgeworfen (1Teil Titel I Art 1)sum Die Unionsbuumlrgerschaft soll betont werden Wie die GR-Charta in den Vertrag eingefuumlgt werden

soll ist offen gelassensum Abloumlsung der turnusmaumlszligigen Ratspraumlsidentschaft durch einen Praumlsidenten des Europaumlischen

Rates der fuumlr bestimmte Zeit gewaumlhlt werden soll (1 Teil Titel IV Art 15a)sum Schaffung des bdquoKongress der Voumllker Europasldquo (1 Teil Titel IV Art 19)sum Haushalt der Union soll vollstaumlndig aus Eigenmitteln der Union finanziert werden (1 Teil Titel VII

Art 38)sum Moumlglichkeit des Austritts wird festgesetzt (1 Teil Titel X Art 46)

2 bdquoProdi-Entwurfldquo vom 4122002

sum Dreiteilung der bdquoVerfassung fuumlr die Europaumlische Unionldquo in 1 Prinzipien 2 Grundrechte und 3Politikbereiche Der erste Teil Prinzipien enthaumllt neben den institutionellen Prinzipien auch diewesentlichen Politikziele fuumlr jeden einzelnen Politikbereich

sum Generelle Vergemeinschaftung aller Politikbereiche also auch der GASP und der PJZS

sum Einstimmigkeitserfordernis wird in allen Faumlllen selbst fuumlr Verfassungsaumlnderungen aufgegebenAusnahme ist die Aufnahme neuer Mitglieder

sum Die innenpolitischen Bereiche der Union werden eingeteilt in bdquoprincipal policiesldquo bdquoflanking policiesldquound bdquocomplementary actionsldquo je nach Art der Handlungsinitiative (HarmonisierungKoordinierung) die von der Union erwartet wird

sum Auszligenpolitik Gewaumlhrleistung einer kohaumlrenten Auszligenpolitik durch die Einrichtung des Amteseines bdquoSekretaumlrs der Unionldquo und durch die Niederlegung der generellen auszligenpolitischen Ziele im1 Teil der Verfassung

3 Bericht des Europaumlischen Parlamentes uumlber die Abgrenzung der Zustaumlndigkeiten der EU undder Mitgliedstaaten vom 24042002

Bericht des Ausschusses fuumlr konstitutionelle Fragen des EP (Berichterstatter Alain Lamassoure)

sum Behandelt vor allem das Thema der Kompetenzaufteilung kein breit angelegterVerfassungsentwurf

sum Vergemeinschaftung des zweiten und dritten Pfeilers um das Gleichgewicht von wirtschaftlicherund politischer Integration der Union herzustellen

sum Drei Arten von Zustaumlndigkeiten 1 die grundsaumltzliche Zustaumlndigkeit der Mitgliedstaaten 2 die derUnion uumlbertragene eigene Zustaumlndigkeit und 3 die geteilte Zustaumlndigkeit

sum Evolutivklausel in Anlehnung an Art 308 EG dessen Anwendung jedoch auch in die umgekehrteRichtung Ruumlckuumlbertragung von der Union auf die Mitgliedstaaten funktionieren soll

4 Entwurf der Europaumlischen Volkspartei vom 10112002Ergebnis der Studientage der EVP-Gruppe im Europaumlischen Konvent in Frascati vom 8 bis 10November 2002 Basiert auf dem Estoril-Entwurf vom 18102002 der wiederum auf dem Brok-Diskussionspapier vom 12092002 und dem EVP-Diskussionsentwurf zur bdquoVerfassung derEuropaumlischen Unionldquo vom 29082002 aufbaut Fuumlhrt den bdquoEstoril-Entwurfldquo mit dem bdquoGiscard-EntwurfldquozusammenZur FormAngepaszligt an die vom Konventspraumlsidium in seinem Vorentwurf vorgenommene Zwei- bzw Dreiteilungdes Verfassungsvertrages (Teil I Verfassungsstruktur Teil II Unionspolitiken Teil IIISchluszligbestimmungen)Bezeichnung als Verfassung und nicht als VerfassungsvertragAuffallend ist die komplette Uumlbernahme der Grundrechtecharta in die Verfassung ganz zu BeginnAnsonsten in der Form stark dem bdquoGiscard-Entwurfldquo angeglichen aber insgesamt ausfuumlhrlicherZum Inhalt1 Teil Struktur der VerfassungReligioumlser Bezug in der Praumlambel (bdquoreligious heritageldquo)Grundrechte in Art 1 ndash 55Rechtspersoumlnlichkeit (Art 56 II)Union gegruumlndet auf den Buumlrgern der Union und auf den Mitgliedstaaten (Art 56 I)Vorschriften uumlber die Flagge Hymne und den Feiertag (Art 61)Prinzip der begrenzten Einzelermaumlchtigung (Art 64 I)Zustaumlndigkeiten der Union ausschlieszligliche (= eigene) Zustaumlndigkeit geteilte Zustaumlndigkeit undergaumlnzende Zustaumlndigkeit der Union (Art 65)Kompetenzkataloge in Art 66 ndash 68Fruumlhwarnsystem im europaumlischen Gesetzgebungsverfahren bzgl der Einhaltung des Subsidiaritaumlts-und des Verhaumlltnismaumlszligigkeitsprinzips (Art 69 III)Flexibilitaumltsklausel in Art 71 (Ersatz fuumlr Art 308 EG) allerdings weiterhin mit dem Erfordernis derEinstimmigkeit im Rat jedoch nur der Mehrheit im EPUnterscheidung zwischen Legislativrat mit rotierender Praumlsidentschaft (Art 76 I) und Exekutivratdessen Vorsitz ein nationaler Minister der Kommissionspraumlsident oder das zustaumlndige Mitglied derKommission innehat (Art 76 II)Initiativmonopol im Gesetzgebungsverfahren weiterhin bei der Kommission (Art 77 II)Der Rat schlaumlgt dem EP einen Kandidaten fuumlr das Amt des Kommissionspraumlsidenten mit qualifizierterMehrheit im Lichte des Ergebnisses der EP-Wahlen vor EP waumlhlt mit absoluter MehrheitKommissionspraumlsident schlaumlgt die Kommissare vor die vom Rat mit qualifizierter Mehrheit bestaumltigtund vom EP gewaumlhlt werden muumlssen (Art 78 III)

Der Kommissionspraumlsident ernennt zwei Vizepraumlsidenten einem uumlbertraumlgt er mit Zustimmung desRates die Auszligenvertretung der Union (bdquoCommissioner for Foreign Relationsldquo) (Art 79 IV)Instrumente der Union 1 Unionsgesetze und -rahmengesetze erlassen durch die Legislative derUnion 2 Verordnungen erlassen durch die Exekutive der Union 3 Entscheidungen 4Empfehlungen und 5 Stellungnahmen Gesetze und Verordnungen sind allgemein anwendbar inihrer Gesamtheit bindend und in allen Mitgliedstaaten unmittelbar anwendbar Rahmengesetzehingegen entsprechen den Richtlinien (Art 91)Gesetze und Rahmengesetze werden zusammen vom EP und vom Rat entsprechend demMitentscheidungsverfahren (Art 96) erlassen Die Kommission kann Verordnungen erlassen wennund soweit entweder die Verfassung oder ein Unionsgesetz sie dazu ermaumlchtigt allerdings sind InhaltZweck und Ausmaszlig der Ermaumlchtigung zu beachten (vgl Art 80 I GG) (Art 94)Das Mitentscheidungsverfahren beinhaltet ein Vermittlungsverfahren Alle Unionsgesetze und -rahmengesetze sind ZustimmungsgesetzeFinanzierung der Union ausschlieszliglich durch Eigenmittel (Art 109 I)Die Kommission repraumlsentiert die Union nach auszligen (Art 112) Abschluszlig von internationalenVertraumlgen und Abkommen durch den Rat und das EP (Art 113) Ausdruumlckliche Kompetenz zumBeitritt zur Europaumlischen Menschenrechtskonvention (Art 113 II)bdquoEuropaumlische Partnerschaftldquo mit den EU-Nachbarstaaten vergleichbar mit dem EuropaumlischenWirtschaftsraum inklusive einer politischen Komponente (Art 116)2 Teil Die Politikbereiche und die Durchfuumlhrung der Maszlignahmen der UnionZwei moumlgliche Optionen fuumlr den 2 Teil des Verfassungsvertrages bzw der VerfassungOption 1 folgt der Idee im bdquoGiscard-Entwurfldquo wonach erst im 2 Teil fuumlr jeden einzelnen Politikbereichdie Art der Zustaumlndigkeit die anwendbaren Rechtsakte und Verfahren aufgefuumlhrt werden Nachteil seijedoch daszlig die Bedeutung des 1 Teils nachhaltig reduziert wuumlrde und zudem der 2 Teil aufgrundseines Umfangs von ca 414 Vorschriften fuumlr den Leser kaum noch lesbar waumlreDeshalb favorisiert der EVP-Entwurf die Option 2 wonach der 1 Teil in abschlieszligender Form dieZustaumlndigkeiten Rechtsakte und Verfahren der Union definiert und im 2 Teil nur noch dieVorschriften Aufnahme faumlnden die nicht in den 1 Teil passen Beispielsweise die Grundfreiheiten dieWettbewerbsregeln EMU-Vorschriften oder zusaumltzliche Vorschriften uumlber das Verfahren derInstitutionen der UnionGemaumlszlig der Option 2 schlaumlgt der Entwurf die folgenden Titel fuumlr den 2 Teil vorTitel I Gemeinsamer Markt Titel II EMU Titel III Innere Sicherheit Titel IV GASP TitelV Verteidigung Titel VI Euratom Titel VII Das Verfahren der Institutionen der Union

5 Beitrag der SPE- Gruppe im Europaumlischen Konvent

sum Kein Verfassungsentwurf sondern nur Vorschlaumlge fuumlr eine neue europaumlische Verfassung miteiner starken sozialen Dimension

sum Die verschiedenen Saumlulen sollen in einen einzigen Text gegossen werden (s Giscard-Entwurf)- Neuer Status fuumlr Nachbarstaaten (s Giscard)- Sicherheits- und Verteidigungspolitik sollte und Kontrolle des EP stehen- EuGH soll bei Kompetenzuumlberschreitung der EU entscheidensum Schaffung eines Rates fuumlr legislative Angelegenheiten (welcher oumlffentlich tagen sollte)- Praumlsident der Kommission muszlig gestaumlrkt werden mehr demokratische Legitimitaumlt und politische

Verantwortung- Absolute Transparenz und bdquogood administrationldquo soll von der Verfassung garantiert werdensum Nationale Parlamente sollen gestaumlrkt werden engere Kooperation mit dem EP ohne Schaffung

einer neuen Institution

6 Berliner Entwurf

sum Die bdquoVerfassung fuumlr die Europaumlische Unionldquo orientiert sich an bereits bestehendem Recht in deneuropaumlischen Vertraumlgen und an der Rechtsprechung des EuGH

sum Vollbeschaumlftigung und nachhaltiges Wachstum werden als Ziele der Union eingefuumlgtsozialdemokratische Werte verankert

sum Die GR-Charta wird nicht mit aufgenommen nur Verweissum Absage an einen Praumlsidenten des Europaumlischen Rates stattdessen Staumlrkung der Kommission

die das Initiativmonopol behaumllt und deren Praumlsident vom EP gewaumlhlt wirdsum Verankerung des Konventsverfahrens zur Aumlnderung der Verfassung

7 Young Greens

sum GR-Charta ist in Verfassung integriert und den Prinzipien der Union vorangestelltsum Europaumlisches Referendum wird in die Verfassung aufgenommensum EP besitzt zusammen mit der Kommission das Initiativrechtsum EP besteht aus einer Buumlrgerkammer und einer Staatenkammer wobei die Buumlrgerkammer vom

Volk gewaumlhlt wird und die Staatenkammer sich aus den Regierungen der Mitgliedstaatenzusammensetzt in der jeder Staat nur eine Stimme hat

sum Ein bdquoRat fuumlr nachhaltige Entwicklung wird geschaffen

8 Schwarze ndash Entwurf

sum Modell einer Zweiteilung der Vertraumlge erster Teil bildet den eigentlichen Verfassungsvertrag wirddurch einen zweiten Vertrag uumlber Unionspolitiken ergaumlnzt (hier einfachere Modalitaumlten zurAumlnderung vorgesehen als bei einer Aumlnderung des ersten Teils)

sum Entwurf konzentriert sich auf die 4 Punkte von Laeken (1bessere Kompetenzabgrenzung 2Verbesserung des GR-Schutzes 3 Vereinfachung der Vertraumlge 4 Reform der Institutionen)

sum Der Europaumlische Rat bekommt Organstellung die Zusammensetzung wird um den Praumlsidentendes EP erweitert der Vorsitz im Europaumlischen Rat ist an den Vorsitz im Rat gekoppelt

sum Der Vorsitz im Rat soll durch eine auf 24 Monate angelegte gemeinsame Praumlsidentschaft von 3Mitgliedstaaten wahrgenommen werden

sum Fruumlhwarnsystem durch Einrichtung eines Kompetenzausschusses der sich aus nationalen undEuropaparlamentariern zusammensetzt

sum Klagerecht der nationalen Parlamente sowie des AdRsum Ruumlckuumlbertragung von Regelungszustaumlndigkeiten auf die Mitgliedsstaaten moumlglichsum Das gesamte Unionsrecht abgesehen von der Ausnahmeregelung der GASP unterliegt der

richterlichen Kontrolle durch die Unionsgerichtesum Nichtigkeitsklage erfaumlhrt inhaltliche Aumlnderung- Abschaffung des Systems der 4 Klagegruumlnde zugunsten einer Generalklausel- Aufhebung der Beschraumlnkungen in Bezug auf die passivlegitimation bei Klagen Privater- Kommissionsverordnungen werden zum zulaumlssigen Gegenstand einer Individualklage- GR-Beschwerde moumlglichsum Auf Unionssteuer wird verzichtet stattdessen Finanzierung nach Anteilen am BSPsum Bei der GASP werden die sog Petersberg-Aufgaben die Einsaumltze zur Bekaumlmpfung des

internationalen Terrorismus hinzugefuumlgtsum Personelle Verschmelzung der Aumlmter des Hohen Vertreters fuumlr GASP und des Auszligenkommissars

9 Entwurf von Jo Leinen

- GR-Charta wird das erste Kapitel der Verfassung- EU besitzt Rechtspersoumlnlichkeit Austritt aus Union moumlglich- Arbeitssprache neben Englisch und Franzoumlsisch auch Deutsch- Gesetzgebung der EU erfolgt in 2 Kammern durch das Europaumlische Parlament (Buumlrgerkammer)

und durch den Europaumlischen Senat (Staatenkammer) der aus einer Umgestaltung desMinisterrats hervorgeht

- Kommission stellt die Exekutive der Union dar der Praumlsident wird vom EP gewaumlhlt- Europaumlischer Auszligenminister soll Vize-Praumlsident der Kommission sein- Ein Praumlsident des Europaumlischen Rates ist nicht vorgesehen wird auch kein Organ der EU- Erhebung finanzieller Eigenmittel- Referendum wird eingefuumlhrt direkte Demokratie- Koordinierung von Politiken sowie die verstaumlrkte Zusammenarbeit in den Vertrag mit

aufgenommen- AdR bekommt Klagerecht vor dem EuGH

10 Beitrag von Wolfgang Schaumluble und Wilfried Martens vom 24092002Entwurf traumlgt den Titel bdquoEine Verfassung fuumlr ein starkes Europaldquo zuletzt aktualisiert am 24092002Flieszligtext mit durchnummerierten Paragraphen Von der Form nicht vergleichbar mit den meisten

anderen Verfassungsentwuumlrfen die bereits vollstaumlndig vorformulierte Artikel enthalten wohingegendieser Entwurf lediglich einige wenige bedeutsame Themen ansprichtZwar spricht der Entwurf von bdquoVerfassungldquo jedoch sind in den Text Aumlnderungsvorschlaumlgeeinschlaumlgiger konservativer Parteien eingearbeitet die gerade an dieser Stelle den Gebrauch desBegriffes bdquoVerfassungsvertragldquo fordern (z B die CSU)Die in dem Entwurf behandelten Themen sind die Kompetenzverteilung zwischen der EU und denMitgliedstaaten die Integretion der Grundrechtecharta in die Verfassung und die Reform derInstitutionenZum InhaltBekenntnis zum bdquogeistig-religioumlsen und sittlichen ErbeldquoEine Perspektive fuumlr die aumluszligeren Grenzen Europas ist zu schaffen da ansonsten die Gefahr bestehedie Integrationskraft der Union zu uumlberfordern Die Grenzen sollen bdquoklar aber offenldquo gezogen werdend h zu Staaten die derzeit der Union als Vollmitglieder nicht beitreten koumlnnen soll eine bdquoEuropaumlischePartnerschaftldquo entwickelt werden Diese soll sich am Modell des EWR orientieren allerdings unterEinbeziehung einer politischen KomponenteBetonung der Unantastbarkeit der internen europaumlischen GrenzenEinheitliche Rechtspersoumlnlichkeit der UnionDie Union ist eine einmalige () Konstruktion bdquoohne historische oder legale Vorbilderldquo die auf derdoppelten Legitimation der Buumlrger und der Staaten aufbautDrei Arten der Kompetenz die prinzipiell von den Mitgliedstaaten ausgeuumlbten Kompetenzen dieeigenen Kompetenzen der Union und die geteilten Kompetenzen Prinzip der begrenztenEinzelermaumlchtigung gilt weiterEntweder zu den eigenen aber zumindest zu den geteilten Kompetenzen der Union sollen sowohl derAufbau und die Durchfuumlhrung einer gemeinsamen Auszligen- und Sicherheitspolitik als auch dieRechtsgrundlagen fuumlr das gemeinsame Gebiet der Freiheit und Sicherheit hinzugefuumlgt werdenGeteilte Kompetenzen decken drei verschiedene Gebiete ab dasjenige in dem die Union diegrundlegenden Regeln festlegt dasjenige in dem sie lediglich in einer komplementaumlren oderzusaumltzlichen Art interveniert und dasjenige in dem sie nationale Politiken koordiniertEine Weiterentwicklungsklausel ist vorzusehen die nur in Ausnahmefaumlllen die einstimmigeEntscheidung fordert und grundsaumltzlich die Beteiligung des EP festlegtInnerhalb des EuGH soll eine spezielle Verfassungs- und Grundrechtekammer geschaffen werdenDie Grundrechtecharta soll integraler Bestandteil der Europaumlischen Verfassung werdenDie Union soll der Europaumlischen Menschenrechtskonvention beitretenDie Schaffung einer zusaumltzlichen Institution fuumlr eine spezielle Rolle der nationalen Parlamenteinnerhalb des Institutionsgefuumlges der EU wird abgelehnt obwohl die Autoren eine bedeutendere Rolleder nationalen Parlamente befuumlrwortenbdquoDie EU ist weder eine Foumlderation im klassischen Sinne noch ein StaatldquoDas EP fungiert zusammen mit dem Rat als gleichberechtigter Gesetzgeber der EUDie Haushaltskompetenz soll zwischen EP und Rat geteilt werdenDer Europaumlische Rat ist eine zentrale Institution der EU und praumlgt ihre politische RichtungDer gegenwaumlrtige Rat fuumlr Allgemeine Angelegenheiten soll in zwei getrennte Einheiten aufgeteiltwerden einen gestaumlrkten Rat fuumlr Allgemeine Angelegenheiten der die Kohaumlrenz der Entscheidungensicherstellt waumlhrend ein spezieller Rat fuumlr Auswaumlrtige Beziehungen sich rein auf Fragen im Bereichder GASP konzentriertDie Mitgliedstaaten bleiben bei der Besetzung des Ratsvorsitzes gleichberechtigtDie Kommission behaumllt ihr InitiativmonopolDer Europaumlische Rat schlaumlgt dem EP unter Beruumlcksichtigung der Ergebnisse der Europawahl und mitqualifizierter Mehrheit einen Kandidaten fuumlr das Amt des Kommissionspraumlsidenten vor den das EPentweder ablehnt oder annimmt Der Kommissionspraumlsident waumlhlt dann seine Kommissare aus dieKommission wird in toto vom EP gewaumlhlt und vom Rat mit Mehrheit bestaumltigt

11 Beitrag des Earl of Stockton vom 24092002Der Earl of Stockton ist stellvertretendes Mitglied des Europaumlischen Konventes der im Namen einerGruppe britischer Konservativer die in ihrer Mehrheit ehemalige oder jetzige Mitglieder des bdquoHouse ofCommonsldquo des bdquoHouse of Lordsldquo und des EP sind diesen Beitrag zur oumlffentlichen Debatte uumlber dieZukunft Europas eingereicht hatTitel bdquoDie Zukunft der EU Ein positiver konservativer Ansatzldquo1 Zur FormKein vollstaumlndiger Verfassungsentwurf sondern Vorschlaumlge und Gedanken zu den aus ihrer Sichtwichtigen Streitpunkten

Positiver Ansatz D h die EU wird nicht verteufelt auch wird nicht ausschlieszliglich dieRuumlckuumlbertragung von Kompetenzen auf die nationale Ebene gefordert sondern der Entwurf erkenntausdruumlcklich die Bedeutung der EU in ganz bestimmten Bereichen an und fordert konsequenterweisedort auch die Staumlrkung der EU-Kompetenzen wie auch die Effektivierung der Verfahrensablaumlufe2 Zum InhaltZunaumlchst Klarstellung daszlig auch in Zukunft die Mitgliedstaaten die bestimmenden Komponenten derEU bleiben sollen weshalb die Umwandlung der EU in einen voll funktionierenden Bundesstaatabgelehnt wirdKompetenzverteilung Auflistung der eigenen Kompetenzen der EU der eigenen Kompetenzen derMitgliedstaaten und der geteilten Kompetenzen wird abgelehnt stattdessen lediglich Klarstellung imVerfassungsvertrag daszlig die EU nur dort eigene oder geteilte Zustaumlndigkeit besitzt wo ihr der Vertragdies einraumlumtDie gemeinschaftlichen Vertraumlge sollen vereinfacht und in zwei Teile geteilt werden 1 Teil =Vertragsverpflichtungen der EU (wichtige Vorschriften) 2 Teil = Vertragsregeln fuumlr die EU (wenigerwichtige und detailliertere Vorschriften) Auch die Vorschriften des 2 Teils sollen nur imKonsensverfahren geaumlndert werden koumlnnenDer Rat bleibt die bestimmende Institution der EU lediglich mehr Offenheit und TransparenzAufwertung der Rolle der nationalen Parlamente indem ein bdquoAusschuszlig der nationalen Parlamenteldquoeingerichtet wird der sich vor allem mit dem Rat ins Benehmen setzen wuumlrde Bevor der Rat Rechtsetzt wuumlrde dieser Ausschuszlig seine Ansicht zu den Gesetzesvorschlaumlgen aumluszligern Also wird diebdquoStaatenkammerldquo nicht allein vom Rat gebildet sondern von den nationalen Parlamentenrepraumlsentiert im o g Ausschuszlig an der Seite des Rates Allerdings soll sich der Ausschuszlig aufSubsidiaritaumltsfragen und auf besonders wichtige Gesetzgebung konzentrierenEmpfehlung des Konventes daszlig die Mitgliedstaaten vor einer Entscheidung im EU-Gesetzgebungsverfahren stets das jeweilige nationale Parlament anhoumlren muumlssenPraumlsident der EU sollte vom Europaumlischen Rat fuumlr mehrere Jahre ernannt werden wobei auch das EPzu beteiligen istPraumlsidentschaft besteht aus dem Praumlsidenten und einer rotierenden Troika die ein Jahr im Amt bleibtDie Troika setzt sich immer aus einem Vertreter eines groumlszligeren Mitgliedstaates und aus zweiVertretern kleinerer Mitgliedstaaten zusammen Die Praumlsidentschaft vertritt den Rat der eine von derKommission zu unterscheidende Aufgabe hatDie Kommission sollte der Motor der EU bleiben deshalb Notwendigkeit einer starken Kommissionjedoch ohne erweiterte Kompetenzen in bezug auf den status quo Innerhalb ihrer Kompetenzen aberschon Staumlrkung ihrer Rolle bspw bei der SubventionskontrolleReduzierung der Abteilungen innerhalb der Kommission Jeder Mitgliedstaat behaumllt einen Kommissarallerdings gibt es sog bdquoVollkommissareldquo und bdquoJuniorkommissareldquo Jeder bdquoVollkommissarldquo erhaumllt eineAbteilung mit einem bdquoJuniorkommissarldquo an seiner Seite (Anpassung an das System in der nationalenMinisterialverwaltung) Die groumlszligeren Mitgliedstaaten haumltten immer einen bdquoVollkommissarldquo wohingegendie kleineren Mitgliedstaaten zwischen einem bdquoVoll-ldquo und einem bdquoJuniorkommissarldquo hin- und herwechseln wuumlrden Ziel effektive und schlanke Kommission und gleichzeitig Wahrung einesKommissars auch fuumlr die kleineren MitgliedstaatenIn Sachen EP Ausweitung des Mitentscheidungsverfahrens Viel wichtiger ist jedoch daszlig das EP anAutoritaumlt und Legitimitaumlt gewinnt was sich erst im Laufe der Zeit entwickeln muszlig Hinweis auf diefehlende Kohaumlrenz und Konsistenz in den Entscheidungen des EP weil es keine klarenMehrheitsfraktionen im EP gibt Recht der vorzeitigen Aufloumlsung des EP durch die gemeinsamhandelnden Organe der Kommission und des RatesWichtig ist die bessere Durchsetzung der EuGH-Entscheidungen Deshalb soll der EuGH das Rechterhalten einem verurteilten Mitgliedstaat bzw Individuum im Falle der Nichtbefolgung des Urteils dieStimmrechte und oder den Zugang zu EU-Programmen zeitweise zu entziehen

12 Entwurf von Rupert ScholzAbgedruckt als Sonderheft 2002 der Zeitschrift fuumlr Gesetzgebung ZGGrundlage des EVP-Diskussionsentwurfs zur bdquoVerfassung der Europaumlischen Unionldquo vom 290820021 Zur FormSystematische Zusammenfuumlhrung von EUV und EGV in einem neuen bdquoVertrag uumlber die EuropaumlischeUnionldquoKeine Zweiteilung in einen wichtigen und einen weniger wichtigen dafuumlr detaillierteren TeilScholz plaumldiert fuumlr Benennung als bdquoVerfassungsvertragldquo2 Zum InhaltGrundsouveraumlnitaumlt bleibt bei den Mitgliedstaaten d h auch in Zukunft keine Kompetenz-Kompetenzfuumlr die EU

Art 308 EG abschaffen dafuumlr Annexkompetenz einfuumlhren d h EU-Kompetenz fuumlr notwendigeergaumlnzende Vorschriften beim Taumltigwerden im eigenen Zustaumlndigkeitsbereich der EU (Art 64 I)Ziele und Kompetenzen eindeutig unterscheiden Aus Zielen duumlrfen keine Befugnisse abgeleitetwerden (so aber beim jetzigen Art 308 EG)Kompetenzaufteilung Ausschlieszligliche und geteilte Zustaumlndigkeiten der EU (Vollgesetzgebung)zusaumltzlich Rahmenzustaumlndigkeit (Rahmengesetzgebung)Subsidiaritaumltsprinzip muszlig verfahrensrechtlich durch eine Subsidiaritaumltskammer beim EuGHabgesichert werden Keine ex-ante-Kontrolle durch die nationalen Parlamente wegenNichtpraktikabilitaumlt innerhalb von sechs Wochen eine Uumlberpruumlfung von Gesetzesinitiativen aufEinhaltung des Subsidiaritaumltsprinzips durchzufuumlhrenDas EP erhaumllt volle Legislativgewalt zwei Kammern Voumllkerkammer und Staatenkammer die letztejedoch mit festen MitgliedernDie Kommission fungiert als Regierung die dem EP gegenuumlber voll verantwortlich istInitiativrecht auch fuumlr das EP (Voumllker- und Staatenkammer)Starker Praumlsident der Kommission aber Absage an einen vom Europaumlischen Rat gewaumlhltenPraumlsidenten

V Ausblick Beitritt und Erweiterung

DIE BEITRITTSKANDIDATEN IM KONVENT

Aureacutelien Raccah

Auszug aus der Erklaumlrung von LaekenbdquoDie Bewerberlaumlnder werden in vollem Umfang an den Beratungen des Konvents beteiligt Sie werdenin gleicher Weise wie die derzeitigen Mitgliedstaaten vertreten sein (ein Vertreter der Regierung undzwei Mitglieder des nationalen Parlaments) und an den Beratungen teilnehmen ohne freilich einenKonsens der sich zwischen den Mitgliedstaaten abzeichnet verhindern zu koumlnnenldquo

I Souveraumlnitaumlt und Identitaumlt der Beitrittskandidaten in der Zukunft EuropasA Gewaltenteilung

1) Horizontale Gewaltenteilung Aufsicht uumlber die europaumlische Institutionen- Beitraumlge von Majaz Nahigal (Premierminister von Slowenien) Michael

Attalides (Vertreter von Zypern) Hildegard Corola Puwak (Vertreterin derRegierung von Rumaumlnien) Jan Kohout (Vertreter der Regierung derTschechischen Republik) Josef Zieleniec (Vertreter des tschechischenParlaments)

2) Vertikale Gewaltenteilung Prinzip der Subsidiaritaumlt- Beitraumlge von Nahtigal gemeinsamer Beitrag von 16 Mitgliedern

Andriukaitis (Vertreter des Parlaments von Litauen) Attalide- Inhalt Neue Kompetenzen bessere Koordinierung Partnerschaft des

EuGH mit den nationalen Verfassungsgerichtsoumlfen FruumlhwarnsystemEinbeziehung der Regionen mit GesetzgebungsbefugnissenVerteilung der Kompetenzen Kompetenzkatalog mit ausschliesslichenkonkurrierenden und Ergaumlnzungskompetenzen

B Staumlrkung des Gewichts der nationalen Parlamente1) Rolle und Gewicht der nationalen Parlamente

- Beitraumlge von Nahtgal Andriukaitis und Kutraite-Giedraitene PeeterKreitzberg unt Tunne Kelam (Vertreter des Parlaments von Estland)

- Inhalt Vertretung der kleinen Staaten Koordinierung mit dem europaumlischenParlament Kontrolle der Regierung Kooperation zwischen den nationalenParlamenten

2) Schaffung einer zweten Kammer- Nach den Vorbild des franzoumlsischen Senates Andriukaitis Atalides- Neue Kammer mit einer gleichen Vertretung aller Staaten 6 Sitzungen pro

Jahr Teilnahme der nationalen Parlamentarier Kontrolle der Anwendungdes Subsidiartaumltsprinzips

II Rolle der Beitrittskandidaten in der Zukunft Europas - ThemenPrinzip der DemokratieVereinfachung der Vertraumlge

- Beitraumlge von Andriukaitis Attalides Danuta Huumlbner und Janusz Trzcinski(Vertreter der polnischen Regierung) Birzniece (Vertreterin des Parlamentsvon Lettland)

- Inhalt Zugang und Verstaumlndlichkeit Verschmelzung der bestehendenVertraumlge

Beteiligung der Buumlrger- Beitraumlge von Nahtigal Andriukaitis Attalides Huumlbner- Inhalt Beachtung der Demokratie Gleichheit der Sprachen

Menschenrechte kulturelle soziale und wirtschaftliche Vielfalt GR-ChartaKooperation im Bereich der 2 und 3 SaumluleGASP Debatten uumlber den Hohen Vertreter fuumlr die GASP

- Beitraumlge von Nahtigal Andriukaitis Attalides Puwak

- Inhalt EU als Voumllkerrechtssubjekt Kooperation Erweiterung dergemeinsamen Bereiche graduelle bdquoVergemeinschaftungldquo Erfordernis derSolidaritaumlt Verschmelzung des Hohen Vertreters fuumlr die GASP und desKommissars fuumlr Auswaumlrtige Angelegenheiten

Bereich der polizeilichen und justiziellen Zusammenarbeit in Strafsachen- Beitraumlge von Puwak Nahtigal- Inhalt Innere Sicherheit bessere Kooperation

Zum Weiterlesen

Figaro vom 240103 polnischer Aussenminister Wlodzinierz Cinoszewic gt Gott und christliche WerteLe Monde vom 30103 J-L Dehaene gt bdquokeine Oktroyierung der BedingungenldquoLe Monde vom 290203 bdquo Die kleinen Beitrittskandidaten misstrauen einem Europa der Grossenldquo

EUROPAumlISCHE VERFASSUNG

POSITIONEN UND BEGRIFFE

Auswahlbibliographie

Dr Franz Mayer

Allott Philip The Crisis of European Constitutionalism CMLRev 34 (1997) S 439

Arndt Adolf Umwelt und Recht NJW 1963 S 24

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II Strukturen des Konventes

1 WER HAT DIE MACHTARBEITSORGANISATION UND STRUKTUREN IM KONVENT

Jan Ceyssens

1 Verfahrensfragen im politischen Kontext

Die Arbeitsorganisation und die Strukturen des EU-Konvents sind in (mindestens)zweierlei Hinsicht von Bedeutung

- Institutionelle Vorgaben sind ein Faktor der die Ergebnisse des Konvents beeinflussen wirdEntscheidungen im Konvent uumlber Strukturfragen sind ein Indikator fuumlr Machtverhaumlltnisse undRealisierungschancen divergierender politischer Vorstellungen

- Strukturen und Arbeitsweisen des Konvents muumlssen daher im Kontext der verschiedenen moumlglichenEntwicklungsszenarien gesehen werden

- Innerhalb des Konventes koumlnnten - wie in einer Regierungskonferenz - primaumlr die nationalenPositionen der Vertreter aus den verschiedenen Mitgliedstaaten aufeinandertreffen Die neue Methodekoumlnnte aber auch zu einem Aufbrechen der nationalen Konfliktlinien und zu einer an einemgesamteuropaumlischen bdquoGemeinschaftsinteresserdquo orientierten Eigendynamik fuumlhrenIm Gesamtzusammenhang des durch die Erklaumlrung von Laeken eingeleiteten Reformprozesseskoumlnnte der Konvent als eine Art regierungsnaher Ideenpool zur Vorbereitung und Strukturierung derVerhandlungsthemen fuumlr die nachfolgende Regierungskonferenz fungieren er koumlnnte sich aber auchzu einer verfassunggebenden Versammlung mit eigenem politischen Gewicht entwickeln

2 Einzelne Verfahrensfragen

- Grundlagen Erklaumlrung von Laeken Praumlsidiumsnote mit den Arbeitsmethoden(CONV 902 vom 1432002 Auszuumlge su)

- Ausgangspunkt Konventszusammensetzung in der Parlamentarier und Vertreterder Nationalstaaten in der Mehrheit sind

- Konsens-Verfahren Beschluss kommt zustande wenn niemand mit Nein stimmtVerfahren dass aus dem Grundrechtekonvent ebenso bekannt ist wie ausinternationalen Staatenkonferenzen (zB WTO- Klimakonferenzen)Hohe Huumlrde fuumlr BeschluumlsseStaumlrkt die Rolle des Praumlsidiums

- Oumlffentlichkeit der BeratungenSichert Transparenz und Kontrollierbarkeit der EntscheidungsverfahrenKann dazu fuumlhren dass wesentliche Entscheidungen auszligerhalb des Konventsgetroffen werden

- PraumlsidiumAnders als im Grundrechtekonvent vom Europaumlischen Rat selbst eingesetztStarke Rolle aufgrund der Erklaumlrung von Laeken des Konsens-Verfahrens und derGroumlszlige des KonventsRolle bestaumltigt durch die bdquoArbeitsmethodenrdquo=gt aber erste Erfolge und Staumlrkungen des Plenums sowie der Parlamentarier

Auswirkungen der starken Rolle des Praumlsidiums auf das Ergebnis der Beratungennoch unklar=gt Dominiert von Vertretern der Regierungen und nationaler Interessen=gt Aber Interesse an Erfolg und bedeutender Rolle des Konvents

- SekretariatIn bestimmten Fragen potentiell starke Rolle zB als Protokollfuumlhrer und juristischerSachverstandspoolDominiert von Vertretern der Regierungen und des Ratssekretariats

- Forum der ZivilgesellschaftElemente Anhoumlrung im Juni 2002 nationale Anhoumlrungen Internet-ForumKonsultationenEinfluss wird als eher gering eingeschaumltzt

- Ablauf der BeratungenVgl SchaubildTendenzen Lange Orientierungs- und DiskussionsphaseEinsetzung der AGs spaumlt teilweise gegen den Willen des PraumlsidiumsIn der Erklaumlrung von Laeken aufgeworfene institutionelle Fragen wurden bisher kaumberaten

3 Fazit

- Die anfaumlnglichen Diskussionen uumlber Geschaumlftsordnung und Einrichtung der AGsdeuten auf eine Eigendynamik des Konvents in Richtung verfassunggebenderVersammlung hin- Demgegenuumlber laumlsst die fehlende Organisation der Debatte uumlber institutionellerFragen befuumlrchten dass der Konvent insofern nicht uumlber eine Rolle als Ideenpoolhinauskommt- Die politische Bewertung der starken Rolle des Praumlsidiums ist insofernentscheidend aber noch schwierig

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Auszuumlge aus der Note des Konventssekretariats mit den Arbeitsmethoden CONV 902 vom1432002

Artikel 2 - Terminplan und TagesordnungDas Praesidium stellt den vorlaumlufigen Terminplan und die vorlaumlufigen Tagesordnungen fuumlr dieTagungen des Konvents auf und legt sie dem Konvent zur Annahme vor Die Mitglieder des Kon-ventskoumlnnen schriftlich beim Praesidium beantragen dass weitere Punkte in den Entwurfder Tagesordnung fuumlr eine Tagung des Konvents aufgenommen werden Das Praesidiumnimmt einen Punkt auf jeden Fall in den Entwurf der Tagesordnung auf wenn der Antragschriftlich eine Woche vor der geplanten Tagung des Konvents von einer signifikanten Zahlvon Mitgliedern gestellt wird Der Konvent kann zu Beginn einer Tagung im Konsens aufVorschlag des Praesidiums beschlieszligen weitere Punkte in die Tagesordnung aufzunehmen

Artikel 6 - Leitung der Tagungen()(4) Die Empfehlungen des Konvents werden im Konsens angenommen ohne dass die Ver-treterder Bewerberstaaten das Zustandekommen des Konsenses verhindern koumlnnen Wenn sich ausden Beratungen des Konvents mehrere unterschiedliche Optionen ergeben kann angegeben werdeninwieweit die einzelnen Optionen Befuumlrwortung finden(5) Verfahrensfragen im Zusammenhang mit der Leitung der Tagungen koumlnnen an dasPraesidium verwiesen werden dieses entscheidet nach Maszliggabe der von ihm gemaumlszlig Absatz 8 fest-gelegtenBedingungen()(7) Der Vorsitzende sorgt fuumlr den ordnungsgemaumlszligen Ablauf der Beratungen und beruumlcksichtigtdabei die von den Mitgliedern des Konvents zum Ausdruck gebrachten Ansichten indemer unter anderem so weit wie moumlglich Sorge dafuumlr traumlgt dass die Vielfalt der im Konvent ver-tretenenAuffassungen in den Beratungen ihren Niederschlag findet Er kann vorschlagendass die Redebeitraumlge im Interesse eines effizienten Ablaufs der Beratungen begrenzt werdenEr wird von den stellvertretenden Vorsitzenden und vom Sekretariat unterstuumltzt()

Artikel 11 - SekretariatDas Konventssekretariat wird von einem Generalsekretaumlr geleitet Er ergreift alle erforderlichenMaszlignahmen um ein ordnungsgemaumlszliges Arbeiten des Konvents sicherzustellen

Artikel 14 - Oumlffentlichkeit der ArbeitenDie Beratungen des Konvents und alle unter Artikel 13 genannten Dokumente des Konvents sindoumlffentlich Alle Niederschriften und schriftlichen Beitraumlge sind auf der Website des Konvents freizugaumlnglich und duumlrfen uneingeschraumlnkt vervielfaumlltigt werden

Artikel 15 - ArbeitsgruppenDer Vorsitzende oder eine signifikante Zahl von Mitgliedern des Konvents kann auf der Grundlageder im Konvent geaumluszligerten Auffassungen empfehlen dass das Praesidium Arbeitsgruppen desKonvents einsetzt Mandat Arbeitsmodalitaumlten und Zusammensetzung der Arbeitsgruppen werdenvom Praumlsidium festgelegt wobei besonderem Sachverstand von Mitgliedern stellvertretendenMitgliedern und Beobachtern fuumlr das zu eroumlrternde Thema Rechnung getragen wird JedesMitglied des Konvents kann an saumlmtlichen Sitzungen einer Gruppe teilnehmen Das Sekretariaterstellt nach jeder Sitzung einer Arbeitsgruppe eine Kurzniederschrift

Artikel 16 - AumlnderungenDie Bestimmungen dieser Note koumlnnen vom Konvent auf schriftlichen Vorschlag des Praesi-diumsoder auf schriftlichen Antrag einer signifikanten Zahl von Mitgliedern geaumlndert oderausgeweitet werden

2 laquo DER PRAumlSIDENT raquoDATEN UND FAKTEN ZU VALERY GISCARD DrsquoESTAING

Greacutegoire Armand und Ceacutelegravene Maquart

II Lebenslauf und Praumlsidentschaft Frankreichs

A Curriculum Vitae bis 1974

sum In Koblenz am 2021926 geborensum Sein Vater gehoumlrt zu der europaumlischen Liga der wirtschaftlichen Zusammenarbeit

(1946 gegruumlndet) (Ligue europeacuteenne de coopeacuteration eacuteconomique)sum Er nimmt am 2 Weltkrieg teil (1944-1945)sum Studium Absolvent Ecole Polytechnique und ENAsum Politische Karriere Staatssekretaumlr fuumlr Finanzen von 1959-1962 Minister fuumlr

Finanzen und wirtschaftliche Angelegenheiten von 1962-1966 Minister fuumlrWirtschaft und Finanzen von 1969-1974

sum 1966 Gruumlndung der FNRI Nationaler Bund der unabhaumlngigen Republikaner

B 1974-1981 Staatspraumlsident Frankreich

Sieg im 2 Wahlgang der Praumlsidentschaftswahl 1974 gegen F Mitterrand Nichtzuletzt durch sein Auftreten beim TV-Duell (VGE lockerer juumlnger (48 Jahre) als seinWahlgegner) Gegenuumlber FM Betonung der sozialen Fragen antwortet VGE bdquoVousnlsquoavez pas le monopole du cœurldquoSieg mit knapper Mehrheit (505)

VGE nominiert Jacques Chirac als Premierminister von Anfang an gegensaumltzlicheKonzeptionen der Praumlsidentenfunktion VGE schaumltzte diese als unabhaumlngig undsouveraumln ein waumlhrend JC eine starke Rolle des Premierministers erhalten wollte inaumlhnlicher Unabhaumlngigkeit wie er als Minister unter der Regierung Pompidou agierenhatte koumlnnen

Die wichtigsten Maszlignahmena Die gesetzlich tolerierte Abtreibung (Simone Veil UDF-Ministerin fuumlr Gesundheit)b Die allgemeine KrankenversicherungDiese zwei Gesetze kennzeichnen die Modernisierung der franzoumlsischenGesellschaft unter der VGE Praumlsidentschaft

1976 kommen die Spannungen zwischen VGE und JC zum Houmlhepunkt Marie-France Garaud wird als Beraterin von JC berufen um diese Spannungen zubeseitigen - stattdessen traumlgt sie aber zur bdquoScheidungldquo des bdquoEhepaaresldquo VGEJC beiSchon zu dieser Zeit beschreibt die Presse VGE als einen Monarchenkennzeichnend die Plakate die eine Karikatur von VGE mit Koumlnigsperuumlcke zeigen

Es treffen zusammen wirtschaftliche Schwierigkeiten gesellschaftliche Probleme undsteigende Unbeliebtheit von VGE

a wirtschaftliche Probleme- der Oumllschock 1973 und der folgende Preisanstieg- die wichtigste Folge in der franzoumlsischen Gesellschaft ist die Erhoumlhung der

Arbeitslosigkeit (von 400 000 Arbeitslosen 1974 auf 2 Mio Arbeitslose 1981)

b politischer Konflikt mit R BarreIn dieser Situation entscheidet sich der auf Chirac folgende PremierministerRaymond Barre fuumlr eine strenge Sparpolitik die Gewerkschaftsreaktionenprovozieren Trotzdem besteht RB auf seiner Meinung bdquoman darf nicht meckernman muss schuftenldquo VGE stoumlszligt sich zunehmend am bdquoBlock Barreldquo

c Strategisch-politische Fehler und Vorkommnisse 1979-1980- Nach einer Bombenexplosion in der Naumlhe einer Synagoge in Paris schickte VGE

einen Beauftragten anstatt selbst vor Ort zu erscheinen dies wurde von derOumlffentlichkeit negativ beurteilt

- Eine Reihe von Politikern verschwinden oder sterben auf ungeklaumlrte Weise RBoulin J Fontenay J Debreuil

- Die Diamanten-Affaumlre Ungeklaumlrt sind bis heute die genauen Beziehungenzwischen VGE und dem afrikanischen Machthaber Bocassa von dem VGE inerhelichem Umfang Diamentengeschenke erhalten hat wofuumlr ist unklar DieZeitungen bdquoLe Mondeldquo und bdquoLe Canard Encha icircneacute ldquo haben vor derPraumlsidentschaftswahl 1981 diese Vorgaumlnge gegen VGE und zugunsten von FMhochgespielt

- Waumlhrend des Wahlkampfes gegen FM 1981 hat VGE seinen Gegner unterschaumltztund seine Kampagne vernachlaumlssigt

- VGE idealistische Reden gerieten in zunehmenden Widerspruch zu seinenHandlungen (fuumlnfjaumlhrige Praumlsidentschaft (erst unter Chirac realisiert) oder dieAbschaffung der Todesstrafe (unter FM realisiert)

I Europaumlisches Engagement

A Vor der Praumlsidentschaft Frankreichs

1969 tritt die FNRI dem Aktionskomitee der europaumlischen Vereinigten Staaten beiAppell Jean Monnets die zweite Kandidatur Grossbritaniens um einen EG Beitritt zuunterstuumltzen 1970 wird VGE Praumlsident der OECD er schlaumlgt bereits eineWirtschaftsunion und eine Waumlhrungsunion vor 1972 unterstuumltzt er den Werner-Plandessen Ziel eine Waumlhrungsunion fuumlr die spaumlten 70er Jahre ist

B Waumlhrend der Praumlsidentschaft

In Zusammenarbeit mit Helmut Schmidt verstaumlrkt er die europaumlische Integrationdurch eine enge Kooperation zwischen Deutschland und Frankreich

Auf der Waumlhrungsebene wurde das europaumlische Waumlhrungssystem (SME) geschaffen(in Kraft 13 Maumlrz 1979) Dieses System schraumlnkt Wechselkursschwankungen einAls Grundlage der Berechnungen wird die ECU eingefuumlhrt Vorlaumlufer des EURO

Auf der Institutionenebene schlaumlgt VGE die Gruumlndung eines europaumlischen Gipfelsvor Letzterer hat zum Ziel eine politische Kooperation weiterzuentwickeln 1974

entstand der bdquoEuropaumlische Gipfelldquo der die Staats- und Regierungschefs zweimal proJahr versammelt Ein Ziel von VGE ist dabei vom Einstimmigkeitsprinzip zum Prinzipder qualifizierten Mehrheit im Entscheidungsprozess der gemeinschaftlichenInstitutionen zu gelangen Er tritt gleichwohl fuumlr einen Kompromiss zwischen einemEuropa der Staaten (das Einstimmigkeitsprinzip schuumltzt die nationalen Interessen)und einem supranationalen Europa ein Er steht zudem fuumlr eine Verstaumlrkung derBefugnisse des EP er akzeptiert nicht nur die Erhoumlhung des Parlamentshaushaltesan sondern auch die Direktwahl der europaumlischen Abgeordneten (20091976)

LOME 1975 schlaumlgt VGE eine Nord-Suumld Partnerschaft vor die zu den LomeacuteAbkommen zwischen den EG und den Laumlndern der Zone Afrika-Karibik-Pazifik (AKP)fuumlhrt

C Nach der Praumlsidentschaft

VGE bleibt sehr aktiv in der nationalen regionalen und europaumlischen Politik- von 1982-1998 zahlreiche regionale und nationale Aufgaben

zwischen 1989-1993 Abgeordneter im EP Er ist bis 1991 Praumlsident der LDR-Gruppe (Libeacuteral Deacutemocrate Reacutepublicain)

- Er tritt fuumlr die Zustimmung Frankreichs zum Maastrichter Vertrag ein er sprichtsich auch fuumlr eine flexible Handhabung der Maastricht-Kriterien aus

- 1986 gruumlndet er mit Helmut Schmidt das Komitee fuumlr die europaumlischeWaumlhrungsunion (Comiteacute pour llsquoUM de llsquoEurope) Letzteres hat 1988 einbdquoAktionsprogrammldquo veroumlffentlicht aus dem einige Vorschlaumlge vom Delors-Komitee aufgegriffen wurden Das Delors-Komitee hatte den Auftrag ein Konzeptfuumlr die Wirtschafts- und der Waumlhrungsunion zu erarbeiten

- 1997 wurde VGE als Praumlsident des Rates der KommunalenGebietskoumlrperschaften und der Regionen Europas gewaumlhlt Er steht fuumlr einestarke Rolle der Gebietskoumlrperschaften in der EU Im EP ist er Autor eines Berichtan das EP uumlber das Subsidiaritaumltsprinzip der seinen Namen traumlgt

- Er ist Praumlsident der europaumlischen internationalen Bewegung und des Instituts fuumlrdie Demokratie in Europa

- Seit Dezember 2001 ist er Praumlsident des Verfassungskonvents (Berufung durchGipfel der Staates- und Regierungschefs den Europaumlischen Rat von Laeken)

II Die Persoumlnlichkeit Giscard

A Die Ideen des ehemaligen Staatspraumlsident uumlber sein Land

Das neueste Buch bdquoLes Franccedilais - Reflexions sur le destin dlsquoun peupleldquo von 2000laumlsst drei Schwerpunktthemen erkennen um die sich VGEs Ausfuumlhrungen drehen- der politische und kulturelle Niedergang Frankreichs und seine Ursachen- die Geschichts- und Vergangenheitsvergessenheit der Franzosen- Die Schwierigkeiten bis hin zur Unmoumlglichkeit Frankreich zu reformierenEinzelthemen- Spaltung der Rechsparteien

Diese Spaltung sei sinnlos In einer EU von 27 o 30 Staaten sei es besser eine einheitlicheGruppierung zu bilden um die Debatte uumlber das groszlige europaumlische Projekt voranzubringen

- Cohabitation die Zusammenarbeit zwischen dem Staatspraumlsidenten und der einer anderenpolitischen Richtung zugehoumlrigen Regierung sei keine gute Loumlsung fuumlr die Vertretung derverschiedenen politischen Meinungen der Franzosen nur eine Illusion von Pluralismus Durch diebdquoCohabitationldquo blieben diese vielfaumlltigen Meinungen lediglich nebeneinander stehen Sie wuumlrdennicht durch eine einzige politische Kraft zusammengefuumlhrt

B Eigenschaften der Persoumlnlichkeit VGE (Parallele zwischen der PersoumlnlichkeitVGE als ehemaliger franzoumlsischer Praumlsident und Praumlsident desVerfassungskonvents)

+ -

Praumlsident

Oder

Monarch

kraftvolle Persoumlnlichkeit undEhrlichkeit er sagt was er denktBsp bei der Tuumlrkeifrage war ervielleicht taktlos aber er wollte nichtder Tuumlrkei falsche Versprechungenund Hoffnungen geben

Fairness mit seinen GegnernBsp waumlhrend der Praumlsident-schaftswahl 1981 hat er nicht dieVergangenheit von FM im Kontextdes Vichy-Regimes thematisiert

das hochtrabende VerhaltenBsp Nach seiner Wahlniederlage1981 hat er sich von den Franzosenin einer sehr feierlichen undd r a m a t i s c h e n F e r n s e h -Inszenierung verabschiedet

Preacutesident espegravece de statue peacutetrifieacuteedans les honneurs descendant deLouis XV

Arroganz er stellt seine Ideen uumlberdie AndererBsp im Konvent versucht er kaumKompromisse mit den anderenTeilnehmern zu finden

Es macht den Eindruck dass sich beim Konventspraumlsidenten die alten Fehler desStaatspraumlsidenten wiederholenIm uumlbrigen faumlllt auf VGE hat nahezu eine Manie zur Praumlsidentschaft er ist derlebenslange Praumlsident In gewissem Sinne ist die juumlngste Auszeichnung mit demKarls-Preis folgerichtig ndash Praumlsident und Monarchentum hinter sich lassendbeschreitet VGE die Spuren Karls des Grossen

Internetlinks zu VGE

- wwwgiscarddestaingcom- wwwelyseefrelyseebiogischtrr- wwwkarlspreisdehtmlkarlspreis2003htmcheck

2 DIE DEUTSCHEN AKTEURE IM KONVENT

Falko Maxim

Vetreter des nationalen Parlamentes

Bundestag

-gt Juumlrgen Meyerhttpwwwbundestagdeeuropaeu_konventZur Person-gt geboren 1936-gt promovierter Jurist-gt ab 1967 am Max-Planck-Institut fuumlr auslaumlndisches und internationales Strafrecht in Freiburg-gt Habilitation und ab 1981 Professor ua fuumlr deutsches und auslaumlndisches Strafrecht inFreiburg-gt Mitglied der Gewerkschaft OumlTV und der Arbeiterwohlfahrt-gt seit 1970 Mitglied SPD-gt 1979 ndash 1983 Landesvorstand Baden-Wuumlrttemberg-gt 1976 ndash 1990 Landtagsmitglied Baden-Wuumlrttemberg-gt 1990 bis 2002 MdB-gt bis 2002 BT-Ausschuumlsse bdquoAusschuss fuumlr Angelegenheiten der Europaumlischen UnionldquoStellvertretender Vorsitz bdquoRechtsausschussldquo Unterausschuss bdquoVereinte Nationenldquo desAuswaumlrtigen Ausschusses----------------------------------------Positionen-gt Volle Verbindlichkeit der Charta-gt Verstaumlndlichkeit und Klarheit der Verfassung-gt mehr Parlamentsmitentscheidung (entsprechend dem Konsens im Konvent)-gt parlamentarische Kontrolle auch uumlber obligatorische Ausgaben im Haushalt -gt keineUnterscheidung mehr zwischen obligatorischnicht-obligatorisch-gt Klagerecht nationaler Parlamente in Sachen Subsidiaritaumlt-gt Haushaltskontrolle von EURATOM durch das Parlament-gt Beitrag Juumlrgen Meyer Mitglied des Konvents Soziales Europa -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde03cv00cv00535de03pdf-gt Beitrag Juumlrgen Meyer bdquoEinklagbarkeit der Charta-Grundrechte und Verbesserung desIndividualrechtsschutzesldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000439d2pdf-gt Beitrag Juumlrgen Meyer bdquoRaum der Freiheit der Sicherheit und des Rechtsldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000447d2pdf-gt Arbeitsgruppe bdquoSubsidiaritaumltldquo Mitglied Arbeitsgruppe bdquoRaum der Freiheit der Sicherheit unddes Rechtsldquo Mitglied -gt Arbeitsgruppe bdquoSoziales Europaldquo (Mitglied)

-gt Peter Altmaier (Vertreter von Juumlrgen Meyer)httpwwwpeteraltmaierdehttpwwwbundestagdeeuropaeu_konventPerson-gt geboren 1958-gt Jurist Zusatzqualifikationen zu Europa und Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Bereich Staats-Europa- und Voumllkerrecht-gt seit 1990 Beamter der Europaumlischen Kommission Generaldirektion V-gt 1993 ndash 1994 Generalsekretaumlr der EG-Verwaltungskommission fuumlr soziale Sicherheit derWanderarbeiter-gt seit 1994 Mitglied des Bundestages CDU

-gt BT-Ausschuumlsse bdquoEuropaausschussldquo Mitglied bdquoRechtsausschussldquo StellvertreterUnterausschuss bdquoEuroparechtldquo Vorsitzender-gt EU-Grundrechte-Konvent Stellvertreter---------------------------------------Positionen-gt staumlrkere Einbeziehung der nationalen Parlamentarier bringt keinen Legitimitaumltszuwachssondern Verwirrung wegen leichtfertiger Schaffung neuer Institutionen und Gremien-gt Wahl des Kommissionspraumlsidenten durch Parlament-gt Kompetenzverteilung muss fuumlr Buumlrger durchschaubar sein-gt Mehrheitsentscheidungen im Ministerrat-gt Arbeitsgruppe bdquoErgaumlnzende Kompetenzenldquo Mitglied bdquoVereinfachung derRechtssetzungsverfahren und Rechtsakteldquo Mitglied

Bundesrat

-gt Erwin Teufelhttpwwwerwin-teufeldeZur Person-gt geboren 1939-gt Diplom-Verwaltungswirt-gt ab 1972 Landtagsmitglied Baden-Wuumlrttemberg-gt 1972 ndash 1978 Staatssekretaumlr Innenministerium und fuumlr Umweltschutz in Baden-Wuumlrttemberg-gt 1978 ndash 1991 Vorsitz der CDU-Landtagsfraktion-gt ab 1992 Ministerpraumlsident Baden-Wuumlrttemberg Wiederwahl 1996 und 2001-gt 1997 Praumlsident des Bundesrats dann Vorsitzender der Konferenz der Ministerpraumlsidentender deutschen Bundeslaumlnder-gt ab 1994 Mitglied des Ausschuss der Regionen Europas ab Februar 2002 Vizepraumlsident-gt 1995 ndash 1998 Bevollmaumlchtigter BRD fuumlr kulturelle Angelegenheiten im Rahmen des Vertragsuumlber die deutsch-franzoumlsische Zusammenarbeit-gt seit 1993 ehrenamtlicher Praumlsident der Jerusalem Foundation Deutschland eV-------------------------------------------------Positionen-gt Betonung der notwendigen Gestaltungsspielraumlume der Mitgliedsstaaten und Regionen-gt Mitgliedstaatliche Bereiche ausdruumlcklich als Schranken fuumlr Gemeinschaftskompetenzen-gt mehr Gemeinschaftsaufgaben nur bei Grenzpolizei EUROPOL und Auszligen- undSicherheitspolitik-gt besonderes Gremium zur Einhaltung der Kompetenzordnung aus Vertretern des EP und dernationalen und regionalen Parlamente -gt im Gesetzgebungsprozess-gt Klagerecht der Laumlnder vor EuGH wegen Subsidiaritaumlt-gt Forderung einer Arbeitsgruppe bdquoRegionen und Kommunenldquo-gt Volles Mitentscheidungsrecht des Parlaments-gt Beschlussfassung mit qualifizierter Mehrheit im Rat-gt Aufloumlsung der Saumlulenstruktur und Rechtspersoumlnlichkeit fuumlr EU-gt Beitrag von Erwin Teufel Leitlinien fuumlr die Ordnung der Kompetenzen zwischen derEuropaumlischen Union und den Mitgliedstaaten im kuumlnftigen Verfassungsvertrag -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000410d2pdf-gt Beitrag von Erwin Teufel Freiburger Entwurf fuumlr einen Europaumlischen Verfassungsvertrag -gthttpregisterconsiliumeuintpdfde03cv00cv00495de03pdf-gt Beitrag von Erwin Teufel bdquoDie regionalen und lokalen Gebietskoumlrperschaften imVerfassungsvertragldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde03cv00cv00530de03pdf-gt Arbeitsgruppe bdquoSubsidiaritaumltldquo Mitglied

-gt Wolfgang Senff (Vertreter von Erwin Teufel) (bis Maumlrz 2003)httpwwwwolfgang-senffdeZur Person-gt geboren 1941-gt Diplom-Volkswirt-gt Arbeit als Berufsschullehrer-gt Wirtschaftsexperte und Landesgeschaumlftsfuumlhrer der SPD-Niedersachsen

-gt ab 1978 Landtagsmitglied in Niedersachsen SPD-gt ab 1999 Landesminister fuumlr Bundes- und Europaangelegenheiten-gt bis Juni 2002 Vorsitz der Europaministerkonferenz der Laumlnder------------------------------------Positionen-gt Mehrheitsentscheidungen im Rat-gt nicht mehr ein Land = ein Kommissar-gt bdquoIn vielen Punkten muumlssen die Mitgliedsstaaten das alte Denken in Kategorien der Besitzstandswahrung zugunsten der gemeinsamen europaumlischen Idee aufgebenldquo-gt klare Kompetenzabgrenzung -gt ausschlieszligliche Grundsatz- und Ergaumlnzungskompetenz-gt gerichtliche Uumlberpruumlfung der Kompetenzfrage-gt grundsaumltzliche Mitentscheidung des Parlaments -gt umfassendes Budgetrecht -gt auchobligatorische Ausgaben-gt Wahl des Kommissions-Praumlsidiums durch das Parlament-gt Klagerecht auch fuumlr AdR und Fragerecht fuumlr seine Mitglieder gegenuumlber der Kommissio-gt Arbeitsgruppe bdquoergaumlnzende Kompetenzenldquo Mitglied

Bundesregierung

-gt Joschka Fischer (ab November 2002 fuumlr Peter Glotz)wwwjoschkadewwwauswaertiges-amtdewwwdeaamtleitungfischerZur Person-gt 12 April 1948 geboren in GerabronnBaden-Wuumlrttemberg-gt seit 1982 Mitglied der Gruumlnen-gt - 1985 Mitglied des Deutschen Bundestags-gt 1985 - 1987 Staatsminister fuumlr Umwelt und Energie des Landes Hessen und stellvertretendesMitglied des Bundesrats-gt 1987 - 1991 Mitglied des Hessischen Landtags und Vorsitzender der Fraktion der Gruumlnen imHessischen Landtag-gt 1991 - 1994 Staatsminister fuumlr Umwelt Energie und Bundesangelegenheiten des LandesHessen-gt 1994 - 1998 Sprecher der Fraktion Buumlndnis 90DIE GRUumlNEN im Deutschen Bundestag-gt ab Oktober 1998 Bundesminister des Auswaumlrtigen und Vizekanzler------------------------------------Positionen

-gt politische Fragen im Vordergrund-gt aber Kompetenzzuordnung darf Flexibilitaumlt und Entwicklungsfaumlhigkeit der Union nicht behindern (kein bdquoKraumlmerdenkenldquo bei Kompetenzabgrenzungen) -gt Positionierung gegen Schaumluble-Bocklet-Papier (EVP-Linie)-gt Konvent muss entscheiden Staatenverbund oder Foumlderation-gt fuumlr Fischer sollten aktuelle Prioritaumlten und Leitlinien der Konventsarbeit sein -gt Vollstaumlndige Ausarbeitung der gesamten Verfassung durch den Konvent -gt Die EU ist nicht nur eine Union europaumlischer Staaten wie etwa in Art 1 des Vorentwurfs definiert sondern eine Integrationsgemeinschaft eigener Art die sich auf Staaten und Buumlrger gruumlndet -gt Volle Uumlbernahme der Grundrechtscharta in die Verfassung -gt Zuumlgige Klaumlrung der Kernfragen der institutionellen Architektur mit dem Ziel der Staumlrkung demokratischer Legitimitaumlt sowie der Handlungsfaumlhigkeit der Organe-gt kein Auseinanderdividieren in einen integrierten und einen intergouvernementalen Teil-gt direktes Klagerecht vor EuGH fuumlr Regionen mit Gesetzgebungsbefugnissen-gt Beitrag Dominique de Villepin und Joschka Fischer Gemeinsame deutsch-franzoumlsischeVorschlaumlge fuumlr den Europaumlischen Konvent zum Bereich Europaumlische Sicherheits- undVerteidigungspolitik -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000422d2pdf-gt dt-frz Vorschlag zum Raum der Freiheit der Sicherheit und des Rechts -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000435d2pdf-gt dt-frz Vorschlag zur Ordnungspolitik (ua Staumlrkung der Euro-Gruppe) -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv00cv00470de02pdf

-gt dt-frz Vorschlag im Konvent zu den Institutionen -gt praumlsidiale Doppelspitze fuumlr die Union -gt Europaumlischer Auszligenminister bdquomit doppeltem Hutldquo

-gt httpregisterconsiliumeuintpdfde03cv00cv00489de03pdf

-gt Hans Martin Bury (Vertreter von Joschka Fischer) (ab November 2002 fuumlr StS Gunther Pleuger)wwwburydeZur Person-gt geboren 1966-gt Diplom Betriebswirt (dann 88 ndash 90 Vorstandsassistent Volksbank Ludwigsburg)-gt seit 1988 SPD-Mitglied-gt seit 1997 Mitglied des SPD-Landsvorstandes Baden-Wuumlrttemberg-gt seit 1990 Mitglied des Bundestags SPD-gt Fraktionssprecher fuumlr Post und Telekommunikation-gt Fraktionssprecher fuumlr Wirtschaft und Technologie-gt 1999 bis 2002 Staatsminister beim Bundeskanzler -gt ua Leiter des Staatssekretaumlrsausschuss fuumlr bdquoNachhaltigkeitldquo-gt seit 22Oktober 2002 Staatsminister fuumlr Europa AA----------------------------------------------PositionenArbeitsgruppe bdquoSoziales Europaldquo Mitglied

Europaumlisches Parlament

-gt Klaus Haumlnschhttpwwwklaus-haenschdeZur Person-gt geboren 1938-gt Studium der Politologie Geschichte und Soziologie + Universitaumltsassistent-gt Redakteur einer Zeitschrift fuumlr uumlbernationale Zusammenarbeit-gt 1970 bis 1979 Referent und Pressesprecher im Wissenschaftsministerium in NRW-gt seit 1976 Lehrbeauftragter des Universitaumlt Duisburg-gt seit 1979 Mitglied des EP SPE-gt 1972 ndash 1986 Vorsitzender SPD-Unterbezirk-gt 1989 ndash 1994 und seit 1997 Stellvertretender Vorsitzender der SPE-Fraktion im EP-gt 1994 ndash 1997 Praumlsident des EP-gt EP-Ausschuumlsse bdquofuumlr Auswaumlrtige Angelegenheiten Menschenrechte gemeinsame Sicherheitund Verteidigungspolitikldquo Mitglied bdquofuumlr konstitutionelle Fragenldquo Mitglied-gt im Praumlsidium des Konvents----------------------------------------Positionen-gt Zustandekommen eines geschlossenen Vertragstextes-gt Mehrheitsprinzip und Oumlffentlichkeit fuumlr Rat-gt keine Rotation mehr fuumlr Ratspraumlsidentschaft-gt Staumlrkung der Kommission in exekutiver Funktion und Untermauerung ihrer Legitimitaumlt durchWahl des Kommissionspraumlsidenten durch das Parlament-gt Anzahl der Kommissare soll nicht mehr von Zahl der Staaten abhaumlngen sonder sich nurnoch an Funktionalitaumlt ausrichten-gt Mitentscheidung des Parlaments bei allen EU-Gesetzgebungsakten-gt keine Rotation bei Parlamentspraumlsidentschaft-gt Beitrag vorgestellt von Frau Pervenche Beregraves stellvertretendes Mitglied und Klaus HaumlnschbdquoKernelemente einer Europaumlischen Verfassungldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde03cv00cv00479de03pdf-gt Beitrag von Intildeigo Mendez de Vigo Herrn Klaus Haumlnsch und Herrn Andrew DuffEntschlieszligung des Europaumlischen Parlaments zu den Auswirkungen und zum kuumlnftigen Statusder Charta der Grundrechte der Europaumlischen Union -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000368d2pdf-gt Beitrag des Mitglieds des Konvents Herrn Klaus Haumlnsch bdquoDie Zukunft des EURATOM-Vertragesldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000344d2pdf

-gt Schlussbericht der Gruppe VI bdquoOrdnungspolitikldquo -gthttpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000357d2pdf-gt Arbeitsgruppe bdquoOrdnungspolitikldquo Vorsitz Arbeitsgruppe bdquoAuszligenpolitisches Handelnldquo Mitglied

-gt Elmar Brokhttpwwwcdu-csu-epdekonventkonventhtmZur Person-gt geboren 1946-gt Jurist und Politikwissenschaftler-gt nach Studium Arbeit als Journalist-gt 1989 ndash 1999 Vorsitzender des CDU-Bundesfachausschusses Auszligen- und Sicherheitspolitik-gt seit 1996 Geschaumlftsfuumlhrer des NRW-Landesvorstandes der CDU-gt seit 1999 Vorsitzender des Bundesfachausschusses Europapolitik der CDU-gt Mitglied des EP EVP-gt Mitglied des EVP-Fraktionsvorstandes-gt vergangene Mitgliedschaft in EP-Ausschuumlssen fuumlr Soziales Drogenbekaumlmpfung undbdquoDeutsche Einheitldquo-gt Vertreter des EP in der Reflexionsgruppe des Rates fuumlr Maastricht II-gt Vertreter des EP in der Regierungskonferenz fuumlr den Vertrag von Amsterdam-gt Vertreter des EP in der Regierungskonferenz 2000-gt EP-Ausschuumlsse bdquofuumlr auswaumlrtige Angelegenheiten Menschenrechte gemeinsame Sicherheitund Verteidigungspolitik Mitglied bdquofuumlr konstitutionelle Fragenldquo Vorsitz-gt Stellvertreter Delegation fuumlr die Beziehungen zu den Vereinigten Staaten--------------------------------------Positionen-gt mehr Vergemeinschaftung der Auszligenpolitik-gt klare Verstaumlrkung der Zusammenarbeit in Sicherheits- und Verteidigungspolitik -gt bdquocoalition of the willingldquo gewillte Staaten tragen und fuumlhren aus und die anderen koumlnnennicht blockieren-gt EVP-Convention-Group (einzige Fraktionsbildung im Konvent)-gt Schaumluble-Bocklet-Papier als Grundlage fuumlr CDU-CSU und EVP-Convention-Group -gt klare Kompetenzabgrenzung nach innen und starke Handlungsfaumlhigkeit nach auszligen -gt Notwendigkeit EU-Kompetenzen zuruumlckzufahren -gt zB bei Einwanderungspolitik -gt Betonung des Subsidiaritaumltsprinzips -gt EU-Politikfelder Auszligen- Sicherheits- und Verteidigungspolitik BinnenmarktAuszligenvertretung der Union gemeinsame Waumlhrung reformierte Agrarpolitik und teilweise dieBereiche Rechtspolitik innere Sicherheit Verkehr Infrastruktur Umwelt- undGesundheitsschutz -gt Mitgliedstaatliche Politikfelder der Staatsaufbau der Mitgliedstaaten einschlieszliglich derkommunalen Selbstverwaltung Sozial- und Familienpolitik Arbeitsmarktpolitik die Regelungder Zuwanderung sowie die Bereiche Bildung Kultur und Sport-gt Rat Kommission als auch Parlament das gleiche Recht bei Gesetzesinitiative-gt Die Kommission soll zahlenmaumlszligig begrenzt werden um handlungsfaumlhig zu bleiben-gt Jeder Abgeordnete im Parlament soll grundsaumltzlich in Zukunft in etwa die gleiche Anzahl vonBuumlrgern repraumlsentieren-gt Kompetenzsenat des europaumlischen Gerichtshofes-gt Klagerecht nationaler Parlamente und bestimmter Regionen-gt moumlglichst wenig staatliche Einmischung ins Wirtschaftsgeschehen-gt Beitrag von Elmar Brok bdquoBestimmungen betreffend Freiheit Sicherheit und Recht die in dieVerfassung der Europaumlischen Union aufzunehmen waumlrenldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000436d2pdf-gt Beitrag von Elmar Brok bdquoVerfassung der Europaumlischen Unionldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000325-r1d2pdf-gt Beitrag von Elmar Brok Jacques Santer Reneacute van der Linden Joachim Wuermeling undanderen Mitgliedern bdquoDie Subsidiariaumlt muss durch ein rechtsprechendes Organ uumlberpruumlftwerdenldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000213d2pdf-gt Beitrag von Alain Lamassoure Elmar Brok und Joachim Wuermeling bdquoTestimonials dernationalen Parlamente in der Praumlambel der Verfassung Ein etwas unkonventionellerVorschlagldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000467d2pdf-gt Beitrag von Elmar Brok mit dem Titel bdquoDie Zustaumlndigkeiten der Europaumlischen Unionldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde03cv00cv00541de03pdf-gt Arbeitsgruppe bdquoSubsidiaritaumltldquo Mitglied Arbeitsgruppe bdquoAuszligenpolitisches Handelnldquo Mitglied

-gt Sylvia-Ivonne Kaufmannhttpwwwsylvia-yvonne-kaufmanndeZur Person-gt geboren 1955-gt promovierte Diplom-Japanologin-gt Wissenschaftliche Assistentin an der HU-Berlin und am Institut fuumlr internationale Politik und Wirtschaft Berlin-gt seit 1991 Mitglied des PDS-Parteivorstandes und MdB-gt 1993 ndash 2000 Stellvertretende Bundesvorsitzende der PDS-gt 1991 ndash 1994 Beobachterin im EP-gt Stellvertretende Vorsitzende der Konfoumlderalen Fraktion der Vereinigten Europaumlischen Linken Nordische Gruumlne Linke-gt EP-Ausschuumlsse bdquofuumlr konstitutionelle Fragenldquo Mitglied bdquofuumlr Freiheiten und Rechte der BuumlrgerJustiz und innere Angelegenheitenldquo Stellvertreterin-------------------------------------Positionen-gt ausdruumlcklich fuumlr Referenden uumlber Verfassungsentwurf-gt Europaparlament volles Mitentscheidungsrecht-gt Kontrollrechte fuumlr nationale Parlamente-gt weitere Politikbereiche wie Justiz und Inneres vergemeinschaften-gt Union muss sich zu einer Sozial- und Beschaumlftigungsunion entwickeln-gt bdquoDenn ihre Zukunft liegt in der Weiterentwicklung des europaumlischen Sozialmodells und weniger darin ob sie ein Staatenverbund bleibt oder eine Foumlderation der Nationalstaaten wirdldquo-gt Sozialstaatsprinzip in den Verfassungsvertrag-gt Einrichtung einer Arbeitsgruppe Soziales Europa-gt Beitrag von Andrew Duff Alain Lamassoure Olivier Duhamel Karel de Gucht SylviaKaufmann Josef Zieleniec und Pervenche Beregraves Fragen der Zustaumlndigkeit und Subsidiaritaumlt und darausentstehende Verwirrung -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000178d2pdf-gt Beitrag des Mitglieds des Konvents Frau Sylvia-Yvonne Kaufmann Ein Verfassungsvertragfuumlr ein soziales Europa -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000190-r1d2pdf-gt Arbeitsgruppe bdquoWirtschaftspolitikldquo Mitglied Arbeitsgruppe bdquoVerteidigungldquo Mitglied

-gt Joachim Wuermeling (Vertreter von Elmar Brok)httpwwwwuermelingnetZur Person-gt geboren 1960-gt promovierter Jurist Schwerpunkt Europarecht-gt 1989 ndash 1993 Bayerisches Staatsministerium fuumlr Bundes- und Europaangelegenheiten inBonn Persoumlnlicher Referent des Amtschefs-gt 1993 ndash 1995 Europaumlische Kommission Kabinett des Kommissars Peter Schmidhuber-gt 1995 ndash 1999 Bayerische Staatskanzlei Referatsleiter fuumlr die Beziehungen zu deneuropaumlischen Institutionen Assistent des MP im Ausschuss der Regionen Referatsleiter fuumlrGrundsatzfragen der Europapolitik-gt seit 1996 Lehrbeauftragter der Universitaumlt Bayreuth fuumlr Europarecht-gt seit 1999 Mitglied des Europaumlischen Parlaments (EVP)-gt EP-Ausschuumlsse bdquofuumlr Recht und Binnenmarktldquo Mitglied bdquofuumlr konstitutionelle FragenldquoStellvertreter----------------------------------------Positionen-gt wie Brok -gt gemeinsame EVP-Convention-Group-gt gemeinsamer internet-Auftritt zu Konvent mit Brok-gt ausdruumlcklich Schaumluble-Bocklet-Papier als gemeinsame Grundlage-gt Beitrag des Mitglieds des Konvents Herrn Joachim Wuermeling EU-Zustaumlndigkeiten -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000107d2pdf-gt Beitrag von Joachim Wuermeling EU-Reform Fragen an das Initiativmonopol der EU-Kommission -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000279d2pdf

-gt Beitrag von Joachim Wuermeling bdquo Internationale Vertraumlge der EU Vorschlaumlge fuumlr eineStaumlrkung der parlamentarischen Kontrolleldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000362d2pdf-gt Beitrag von Joachim Wuermeling bdquoReligioumlse Bezugnahme im Verfassungsvertragldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde03cv00cv00480de03pdf-gt Arbeitsgruppe bdquoergaumlnzende Kompetenzenldquo Mitglied Arbeitsgruppe bdquoVereinfachung der Rechtssetzungsverfahren und Rechtsakteldquo Mitglied

4 DIE POLITSCHEN FAMILIENIM KONVENT

sbquoLinkelsquo gegen sbquorechtelsquo Europaverfassung

Winnie Locke

Grundlagen politischer Familienbildung im EG-Vertrag

Art 191 EGV (Politische Parteien) Politische Parteien auf europaumlischer Ebene sind wichtig alsFaktor der Integration in der Union Sie tragen dazu bei ein europaumlisches Bewusstseinherauszubilden und den politischen Willen der Buumlrger der Union zum Ausdruck zu bringen

(vgl Art 21 GG (Parteien) (1) Die Parteien wirken bei der politischen Willensbildung des Volkes mitIhre Gruumlndung ist frei Ihre innere Ordnung muss demokratischen Grundsaumltzen entsprechen Siemuumlssen uumlber die Herkunft und Verwendung ihrer Mittel sowie uumlber ihr Vermoumlgen oumlffentlichRechenschaft geben )

Politische Gruppierungen auf europaumlischer Ebene

EVP-ED Fraktion= im EP Fraktion der Europaumlischen Volkspartei (Christdemokraten) und europaumlischer Demokraten(oder bdquoEPPldquo Europeans People Party)- Fraktionsvorsitzender Hans-Gert Poumlttering (D)- mit 232 Abgeordneten aus 15 Mitgliedstaaten staumlrkste Fraktion im Europaumlischen Parlament (EP)- Parteien ua EVP-Partei CDU CSU bzw CDUCSU-Gruppe im EPZiele ein bdquoEuropa der Werteldquo kohaumlrente und wirksame gemeinsame europaumlische Auszligen- undSicherheitspolitikEVP-ED Fraktion und der Konvent- 6 EVP-EP-Vertreter im Konvent ua Mendez de Vigo (E) als Vorsitzender der EP-Delegation fuumlr denKonvent Elmar Brok (D) Vorsitzender der EVP-Gruppe im Konvent- eigener Verfassungsentwurf der als bdquowork in progress bdquo dem Diskussionsstand im Konvent und inEVP-Gruppe angepasst wirdSchwerpunkte klare Kompetenzen (Katalog) religioumlser Bezug in Praumlambel Staumlrkung desgemeinschaftlichen Europas

SPE-Fraktion= im EP Fraktion der Sozialdemokratischen Parteien Europas (oder bdquoPSEldquo Party of EuropeanSocialists)- Vorsitzender Enrique Baron Crespo- mit 175 MEP aus 15 Mitgliedstaaten zweitstaumlrkste Fraktion- Parteien ua SPD SPEndashPartei (umfasst 20 sozialdemokratischen und Arbeiter-Parteien der EU)Ziele ein bdquoEuropa der Buumlrgerldquo nachhaltige europaumlische Beschaumlftigungs- Sozial- und UmweltpolitikSPE-Fraktion und Konvent- 5 SPE-EP-Vertreter im Konvent ua Klaus Haumlnsch (D) als stellvertretender Vorsitzender der EP-Delegation fuumlr den Konvent- kein eigener Verfassungsentwurf aber Vorschlaumlge bdquoFuumlr einen Erfolg des Konvents zur ZukunftEuropasldquo und eigenstaumlndiger bdquoBerliner Entwurfldquo mit bdquosozialdemokratischer HandschriftldquoSchwerpunkte Foumlrderung des europaumlischen Gesellschaftsmodells im Rahmen nachhaltigerEntwicklung Vollbeschaumlftigung Innovation sozialen Zusammenhalts

LIBE - Fraktion= im EP Fraktion der Liberalen und Demokratischen Partei Europas (oder bdquoELDRldquo European LiberalDemocrat and Reform Group)- Fraktionsvorsitzender Graham Watson (GB)

- 54 MEP in 10 Mitgliedstaaten (deutsche FDP nicht vertreten)- Parteien ua Margerita (gegruumlndet v Romano Prodi)Ziele wachsende kompetitive Wirtschaft ein Europa basierend auf fundamentalen liberalen PrinzipienLIBE-Fraktion und Konvent- 1 LIBE-EP-Vertreter im Konvent- kein eigener VerfassungsentwurfSchwerpunkte groumlszligere Gewichtung der Auszligen- und Sicherheitspolitik klare Unterscheidung derexekutiven und legislativen Kompetenzen von Rat und Kommission Dezentralisierung vonGemeinschaftsaufgaben mit groumlszligerer Bedeutung fuumlr regionale und lokale Verantwortliche

KVELNGL = im EP Konfoumlderation der vereinigten europaumlischen LinkenNordische Gruumlne Linke (oder bdquoGUENGLldquoConfederal Group of the European UnitedNordic Green Left)- Fraktionsvorsitzender Francis Wurtz (F) stellvertretende Vorsitzende Sylvia-Yvonne Kaufmann (D)- 50 MEP aus 10 Mitgliedstaaten- 15 politische Parteien ua PDS mit der PDS-Europa (Vors Modrow)Ziele Solidaritaumlt Verbesserung der Umweltqualitaumlt soziale Gleichheit Abschaffung der NATO WEUKVELNGL-Fraktion und Konvent- 1 KVELNGL-EP-Vertreterin im Konvent Sylvia-Yvonne Kaufmann (DPDS)- kein eigener VerfassungsentwurfSchwerpunkte Entwicklung zu einem sozialen Europa

Die GruumlnenFEA-Fraktion= im EP Fraktion der GruumlnenFreien Europaumlischen Allianz- Fraktionsvorsitzende Daniel Cohn-Bendit (F) Monica Frassoni (I)- 45 MEP aus 12 Mitgliedstaaten- Parteien ua die GruumlnenBuumlndnisrsquo90Ziele ein Europa mit sozialen kulturellen und oumlkologischen WertenDie Gruumlnen und der Konvent- 1 GruumlnenFEA-EP-Vertreter im Konvent und ua Joschka Fischer als Regierungsvertreter imKonvent- bdquoGrundriss einer europaumlischen Verfassungldquo v J Voggenhuber (AU)Schwerpunkte Handlungsfaumlhigkeit der EU im Inneren und in der Welt Weg zu einer oumlkologischen undsozial nachhaltigen Entwicklung

UEN-Fraktion= im EP Fraktion der Union fuumlr das Europa der Nationen (Union for Europe of the Nations)- Fraktionsvorsitzender M Charles Pasqua (F)- 22 MEP aus 5 Mitgliedstaaten- keine deutsche Parteien- Ziele Erhaltung der Souveraumlnitaumlt und nationalen Demokratien Betonung der Unterschiede keinfoumlderales Europa- 1 UEN-EP-Vertreterin im Konvent

EDU-Fraktion= im EP Fraktion fuumlr das Europa der Demokratie und der Unterschiede- Fraktionsvorsitzender Jens-Peter Bonde (DK)- 17 MEP- 1 EDU-EP-Vertreter im Konvent

Links

Uumlbersicht der EP-Fraktionen unter httpwwweuroparleuintgroupsdefaulthtm

Homepage der EVP httpwwwepp-edorghomededefaultasplg1=deKonventswebsite der EVP httpwwwepp-edorgPresspthem02them01_enasp

Homepage der SPE httpwwwsocialistgrouporgindexhtml

Homepage der LIEBE httpeldeuroparleuintContentDefaultasp

Homepage der KVEL httpwwweuroparleuintgue

Homepage der GruumlnenFEA httpwwwgreens-efaorgenKonventswebsite der GruumlnenFEA auch unter httpwwwgreens-efaorgen

Homepage der UEN httpwwweuroparleuintuen

Homepage der EDU httpwwweuroparleuintedd

III Inhaltliche Aspekte der KonventsarbeitenFebruar 2002 bis Januar 2003

1 DIE ARBEITSGRUPPENI - VI

Manuela Hander

AG I bdquoSubsidiaritaumltsprinzipldquoVors Inigo Mendez de Vigo

Vorschlaumlge

1 Fruumlhere Einbeziehung des Subsidiaritaumltsgedankens in Rechtsetzungsakte der Gemeinschaft durchdie am Rechtsetzungsverfahren beteiligten Organe und damit Verbesserung dessen Beruumlcksichtigung2 Ex-ante-Kontrolle durch die Schaffung eines Warnsystems durch fruumlhzeitige Einbeziehung desmitgliedstaatlichen Gesetzgebers am gemeinschaftlichen Rechtsetzungsverfahren3 Ex-post-Kontrolle durch Erleichterung der Klageerhebungsmoumlglichkeiten beim EuGH wegenMissachtung des Subsidiaritaumltsprinzips

AG II bdquoEinbeziehung der ChartaBeitritt zur EMRKldquoVors Antonio Vitorino

Vorschlaumlge

1 Einbeziehung der Grundrechtecharta in die Verfassung wodurch dieser Rechtsverbindlichkeitverliehen wuumlrde Ein Konsens hinsichtlich der konkreten Art und Weise dieser Einbeziehung konntenicht erzielt werden vielmehr wurden alle Optionen in die entsprechende Empfehlung derArbeitsgruppe aufgenommen So plaumldierte ein Teil der Gruppe fuumlr eine Aufnahme der Charta alserstem Kapitel der Verfassung ein anderer Teil wollte es ausreichen lassen eine entsprechendeBezugnahmevorschrift in einen Artikel der Verfassung aufzunehmen wiederum andere wollten eineBezugnahme nur bdquoindirektldquo vorgenommen wissen die es vermeiden wuumlrde der ChartaVerfassungsrang zu geben2 Ein Votum zum Beitritt der EU zur EMRK wurde explizit nicht abgegeben Vielmehr verwies dieGruppe diesbezuumlglich auf den Rat der Europaumlischen Union denn nur dieser koumlnne eine derartwesentliche politische Entscheidung treffen Jedoch sprach sie sich indirekt fuumlr den Beitritt der EU zurEMRK aus indem sie eine Empfehlung zur Aufnahme einer den Beitritt betreffendenverfassungsrechtlichen Bestimmung formulierte und wohlwollend die Argumente eroumlrterte die fuumlreinen Beitritt der EU zur EMRK sprechen

AG III bdquoRechtspersoumlnlichkeitldquoVors Giuliano Amato

Vorschlaumlge

1 Anerkennung der Rechtspersoumlnlichkeit der EU2 Verschmelzung der EU und der EG zu einer einzigen Rechtspersoumlnlichkeit3 Fusion der verschiedenen Vertraumlge (EG-Vertrag EGKS-Vertrag EURATOM-Vertrag EU-Vertrag)mit der Maszliggabe der Untergliederung des neuen einheitlichen Vertrages in zwei Teile einengrundlegenden verfassungsrechtlichen Teil und einen weiteren mit den uumlbrigen Bestimmungen dergenannten Vertraumlge

AG IV bdquoRolle der einzelstaatlichen ParlamenteldquoVors Gisela Stuart

Vorschlaumlge

1 Verbesserung der einzelstaatlichen Kontrollmechanismen der Parlamente die durch dieMitgliedstaaten zu gewaumlhren waumlre und Anerkennung der Rolle der mitgliedstaatlichen Parlamente inder Verfassung2 Einbeziehung der mitgliedstaatlichen Parlamente in die Uumlberwachung des Subsidiaritaumltsprinzips vorallem durch bessere und fruumlhe Unterrichtung von gemeinschaftlichen Rechtsetzungsverfahren3 Ausbau und Erweiterung multilateraler Netze insbesondere durch Praumlzisierung des COSAC-Mandates (vgl hierzu Ziffer II des Protokolls Nr 9 zum EGV (Amsterdam)) durch Einrichtung einesKonvents zur Eroumlrterung wichtiger politischer Leitlinien sowie der Strategie der EU und durch dieEinberufung von Ad-hoc-Konferenzen zwischenparlamentarischer Natur zu speziellen Fragen

AG V bdquoErgaumlnzende ZustaumlndigkeitenldquoVors Henning Christophersen

Vorschlaumlge

1 Die Verfassung allgemein betreffenda) Aufteilung saumlmtlicher Zustaumlndigkeiten zwischen den Mitgliedstaaten und der EU in einembesonderen Kapitel der Verfassungb) Wahrung der Flexibilitaumlt durch Beibehaltung des Art 308 EGV (Amsterdam) bzw einervergleichbaren Bestimmung unter der Voraussetzung der Festlegung dass damit keine Ausweitunggemeinschaftlicher Zustaumlndigkeiten verbunden waumlre2 Die bdquoergaumlnzenden Zustaumlndigkeitenldquo bzw nach dem Vorschlag der Gruppe die bdquounterstuumltzendenMaszlignahmenldquo im besonderen angehenda) Zulaumlssigkeit unterstuumltzender Maszlignahmen nur im Rahmen ausschlieszliglicher Kompetenzen derMitgliedstaaten die einzelstaatliche Rechtsvorschriften nicht ersetzen sondern allenfalls ergaumlnzenoder unterstuumltzen duumlrftenb) Forderung nach einem gemeinsamen Interesse der EU und der Mitgliedstaaten als Voraussetzungunterstuumltzender Maszlignahmen

AG VI bdquoOrdnungspolitikldquoVors Klaus Haumlnsch

Vorschlaumlge

1 Aufnahme wirtschafts- und sozialpolitischer Ziele in die Verfassung (vergleichbar mit denbestehenden Bestimmungen der Art 2 EUV (Amsterdam) und Artt 2 3 und 4 EGV (Amsterdam))2 Strikte Trennung von einerseits Waumlhrungs- und andererseits Wirtschaftspolitik wobei dieerstgenannte als ausschlieszligliche Gemeinschaftszustaumlndigkeit verstanden werden sollte die zweite alsmitgliedstaatliche Zustaumlndigkeit allerdings mit der Einschraumlnkung der Aufnahme der Grundsaumltze derWirtschaftspolitik in die Verfassung sowie einer Verbesserung der Koordinierung zwischen denMitgliedstaaten3 Beibehaltung der EURO-Gruppe deren Vertretung in internationalen Organisationen zu verstaumlrkenwaumlre

2 DIE ARBEITSGRUPPEN VII - X

Conrad Seiferth

AG VII bdquoAussenpolitisches HandelnldquoVors Jean-Luc Dehaene

Vorschlaumlge

1 Zusammenfuumlhrung aller das Aussenpolitische Handeln der EU betreffenden Artikel in einemeinzigen Abschnitt2 Definition von Grundsaumltzen und Zielen fuumlr das Aussenhandeln der EU wofuumlr der Europaumlische Ratstrategische Ziele und Interessen festlegt die die Parameter des Handelns von EU undMitgliedstaaten bestimmen3 EU-Kompetenz zum Abschluss von internationalen Vereinbarungen die ihre Kompetenz betreffen4 Um die Kohaumlrenz und Effektivitaumlt zwischen den Institutionen zu staumlrken bdquoAussenpolitischerVertreter der EUldquo ndash Verschmelzung der Posten des bdquoHohen Vertreter fuumlr die GASPldquo (Solana) und desKommissars (Patten) in einer Person die mit qualifizierter Merheit vom Europaumlischen Rat unterBilligung von Kommission und Parlament ernannt wird5 Um die Kohaumlrenz innerhalb der Institutionen zu verbessern Ratsformation fuumlr AussenpolitischesHandeln und Aussenpolitische Zentralstelle zur Koordination innerhalb der Kommission6 Bestehende Vorgaben zur Entscheidungsfindung sollen weiter ausgeschoumlpft werden keineAusweitung der Mehrheitsentscheidungen aber Kompetenz des Europaumlischen Rates einstimmigMehrheitsentscheidungen auszuweiten

AG VIII bdquoVerteidigungldquoVors Michel Barnier

Vorschlaumlge

1 Ausweitung der Petersberger Aufgaben2 Zur Erhoumlhung von Effizienz und Kohaumlrenz soll der bdquoHohe Vertreter fuumlr die GASP ein Initiativrecht inKrisenangelegenheiten erhalten und in dringenden Faumlllen ermaumlchtigt werden koumlnnen notwendigeEntscheidungen unter Aufsicht des Rates zu treffen3 Die Entscheidung zum Start einer Operation soll einstimmig unter Beachtung des bdquoPrinzips derKonstruktiven Enthaltung erfolgen4 bdquoEuropaumlische Verteidigungszoneldquo Moumlglichkeit zur Einfuumlhrung einer staumlrkeren Kooperation zwischenMitgliedstaaten (vergleichbar bdquoEurozoneldquo)5 Einfuumlhrung einer Solidaritaumltsklausel zur Antwort auf terroristische Bedrohungen und Angriffe mit deralle Mittel zur Abwehr in der EU mobilisiert werden koumlnnen6 Einrichtung einer Europaumlischen Ruumlstungs- und Strategie-Forschungsagentur zur Harmonisierungder Ausruumlstungsbeschaffung und Unterstuumltzung der militaumlrischen Forschung7 Einfuumlhrung von Konvergenzkriterien fuumlr militaumlrische Haushaltsausgeben um die militaumlrischenFaumlhigkeiten der EU zu staumlrken

AG IX bdquoVereinfachung der VertraumlgeldquoVors Guiliano Amato

Vorschlaumlge

1 Verringerung der Anzahl der Rechtsakte von 15 auf 6

a) Verbindliche Verordnung AElig bdquoEU-Gesetzldquo Richtlinie AElig bdquoEU-Rahmengesetzldquo EntscheidungDelegierte Rechtsakte (neue Kategorie von Rechtsnorm)b) Unverbindliche Stellungnahme und Empfehlungc) Anwendungsbereiche EGV u PJZS fuumlr GASP sollen alle Rechtsakte als bdquoGASP-Entscheidungldquobezeichnet werden2 Vereinfachung der Verfahrena) fuumlr alle Rechtsakte das Mitentscheidungsverfahren gem Art 251 EGVb) weitgehende Abschaffung des Verfahrens der Zusammenarbeit gem Art 252 und ersetzen durchMitentscheidungsverfahren oder Anhoumlrungsverfahrenc) Verfahren der Zustimmung Vorbehalten fuumlr die Ratifizierung von internationalen Abkommend) fuumlr alle Ausgaben einheitliches Haushaltsverfahren

AG X bdquoRaum der Freiheit der Sicherheit und des RechtsldquoVors John Bruton

Vorschlaumlge

1 Beschlussfassung mit qualifizierter Mehrheit und im Mitentscheidungsverfahren in der Asylpolitik2 Einwanderungspolitik soll weiterhin Sache der Mitgliedstaaten bleiben Ziel einer gemeinsamenEinwanderungspolitik im Verfassungsvertrag festhalten3 PJZS Deutlichere Umschreibung der Rechtsetzungsbefugnisse fuumlr die Union zur Angleichung desStrafrechts und des Strafprozessrechts gegenseitige Anerkennung von Gerichtsentscheidungen4 Verstaumlrkte Zusammenarbeit im Rat durch effizientere Struktur langfristig Aufbau eine europaumlischenGrenzschutzkorps5 Ausbau der Unionseinrichtungen Kontrolle der Arbeit von Europol durch das EP groumlszligerenSpielraum fuumlr den Gesetzgeber im Bereich von Eurojust Europaumlische Staatsanwaltschaft um gegenSubventionsstraftaten zu verfolgen6 Einbindung der staatlichen Parlamente in die europaumlische Strafrechtspolitik7 Allgemeine Zustaumlndigkeit des EuGH fuumlr den Bereich des Raum der Freiheit der Sicherheit und desRechts

3 DIE INSTITUTIONEN

Doris Schmitz-Meiners und Nicolas Poullain

I STATUS QUO DER INSTITUTIONENARCHITEKTUR

Im Kern der politischen Diskussion stehen die folgenden vier OrganeInstitutionen (andereEinrichtungen wie etwa EZB oder AdR spielen in der Reformdiskussion kaum eine Rolle)

1 Europaumlisches Parlament (Art 189-201)

Zusammensetzung seit `79 direkt gewaumlhlt abnehmende Wahlbeteiligung derzeit 626 MEPsab 25 MS 732

Immer wichtigere Rolle im Gesetzgebungsverfahren An der Gesetzgebung in der 2 und 3Saumlule ist das EP nicht beteiligt

Kontrolle der Exekutive Untersuchungsausschuszlig Kontrolle der Kommission InterpellationMiszligtrauensantrag Anhoumlrungsrecht

Mitwirkungsrechte beim Haushalt (nur bei nicht obligatorischen Ausgaben)

Zusammenarbeit mit innerstaatlischen Parlamenten (COSAC November 1989)

2 Ministerrat (Art 202-210)

Zusammensetzung Der Rat besteht aus je einem Vertreter jedes Mitgliedstaats (Mst) aufMinisterebene Der Vorsitz im Rat wird durch die Mst abwechselnd fuumlr 6 Monatewahrgenommen Minister werden vertreten durch staumlndige Vertreter im AStV (COREPER)

Bei der Gesetzgebung nimmt er trotz Machtzuwachs des EP noch die dominierender Rolleein Bei ZBJI 342 EUV und GASP Art 133 EUV alleiniges Legislativorgan Verabschiedetwirtschaftspolitische und beschaumlftigungspolitische Leitlinien

Drei verschiedene Formen der Stimmabgabe einfache Mehrheit qualifizierte Mehrheit (abFeb 2003 gem Nizza 3 Kriterien Anzahl der Stimmen 62873 mind 10 Staaten Bev (aufAntrag)) Einstimmigkeit

Sitzungen nicht oumlffentlich Transparenzdefiizit bei Gesetzgebung

Benennung des Kommissionspraumlsidents

3 Europaumlische Kommission (Art 211-219)

Zusammensetzung 20 Kommissare 10 + (52) ab 2005 je 1 pro Mst ab 27 Mst neueRegelung

Initiativmonopol im EG Bereich

Huumlterin der Vertraumlge Durchfuumlhrungskompetenz aber enger Rahmen durch Komitologie(Ausschuumlsse des Rates die den Rahmen fuumlr die Umsetzung festlegen) Vermittler zwischenRat und EP

Kollegialprinzip

3 Derzeitige Stimmenanzahl die Stimmenanzahl pro Mitgliedsland wurde in Nizza fuumlr alle Staaten festgelegt diebereits die Beitrittsverhandlungen aufgenommen haben

In der Wettbewerbspoltik verfuumlgt die Kommission uumlber legislative exekutive und quasi-judikative Befugnisse

Sieht sich dem Vorwurf des Demokratiedefizits ausgesetzt

4 Europaumlischer Gerichtshof Gericht erster Instanz (GEI) (Art 220-245)

Zusammensetzung EuGH 1 Richter je Mst 8 Generalanwaumllte Sie werden von denRegierungen und Mitgliedsstaaten im gegenseitigen Einvernehmen auf sechs Jahren ernanntAlle drei Jahre findet eine teilweise Neubesetzung statt Richter waumlhlen den Praumlsidenten ausihrer Mitte Aufgabe Wahrung des Rechts bei der Auslegung und Anwendung der Vertraumlge

II INSTITUTIONELLE REFORMEN IN DER DISKUSSION

1 Aspekte im Bezug auf die nahezu Konsens unter den Konventsmitgliedern herrscht

Europaumlisches Parlament

Staumlrkung der Rolle des direkt gewaumlhlten EP zur Uumlberwindung des Legitimations- undDemokratiedefizits der EU Die Beteiligung des EP am Gesetzgebungsprozeszlig nach demMitentscheidungsverfahren soll die Regel werden Die Budgethoheit des Parlaments sollverstaumlrkt werden Ein einheitliches Wahlverfahren und ein einheitliches Abgeordnetenstatut solleingefuumlhrt werden Die Mitwirkung des EP bei der Besetzung der anderen Institutionen soll verstaumlrktwerden

Ministerrat

In der Regel soll mit qualifizierter Mehrheit entschieden werden Lediglich einige sensible Bereiche(Aussen- und Sicherheitspolitik) sollen von dieser Regel ausgenommen werden Hier soll moumlglichstmit besonders qualifizierten Mehrheiten beschlossen werden Wenn der Rat als Gesetzgeber(Legislativrat) handelt soll dies oumlffentlich sein

Europaumlische Kommission

Die Kommission soll im legislativen Bereich das Initiativmonopol behalten Die Wahl undEinsetzung der Kommission als Ganzes soll nach Anhoumlrung der einzelnen Mitglieder desKommissionskollegiums durch die Ausschuumlsse des Parlaments durch das Plenum des EP erfolgenDie Abwahl der Kommission ist derzeit nur als Ganzes moumlglich In Zukunft soll derKommssionspraumlsident auch im Falle untragbarer Verwerfungen die Moumlglichkeit haben einemeinzelnen Kommissionsmitglied den Ruumlcktritt nahezulegen 4 Der Kommissionspraumlsident soll mit einerRichlinienkompetenz ausgestattet werden

Europaumlischer Gerichtshof

Die Gerichtsbarkeit des EuGH soll auf die gesamte ZBJI (Europol Eurojust EuropaumlischerStaatsanwalt) ausgedehnt werden Der EuGH soll als Verfassungsgericht fungieren und den Schutzder in der Grundrechtscharta verankerten Grund- und Menschenrechte gewaumlhrleisten Eineverstaumlrkte demokratische Legitimation der Richter soll durch ihre gemeinsame Berufung durchEP und Rat erreicht werden Der Rat koumlnnte hierbei eine Kandidatenliste vorlegen

2 Dissenspunkte

Die Vorstellung der Mitgliedstaaten und der verschiedenen politischen Parteien gehen am staumlrkstenbei der Frage der Gestaltung der Ratspraumlsidentschaft und des Beschlussfassungsverfahrens imMinisterrat der Wahl des Kommissionspraumlsidenten und der Gestaltung der Aussenvertretungauseinander Die wichtigsten Vorschlaumlge die hier diskutiert werden sind der deutsch-franzoumlsischeVorschlag und der Kommissionsvorschlag

4 Die Idee fuumlr diese Regelung geht auf eine Absprache zuruumlck die Prodi vor Amtsantritt mit seinen Amtskollegen getroffen hatDie Kommissare sicherten Prodi zu dass sie auf sein Ersuchen auch einzeln zuruumlcktreten wuumlrden

DEUTSCH - FRANZOumlSISCHER VORSCHLAG5

Ratspraumlsidentschaft und Beschlussfassung im MinisterratDie rotierende Praumlsidentschaft des Europaumlischen Rates soll durch einen dauerhaften Ratsvorsitzersetzt werden Der Ratsvorsitzende wird mit einer qualifizierten Mehrheit fuumlr eine Dauer von 5 bzw25 Jahren mit der Moumlglichkeit der Wiederwahl gewaumlhlt Der Amtsinhaber fuumlhrt sein Amt hauptamtlichaus Der Vorsitzende des Rates bereitet die Sitzungen des Europaumlischen Rats (ER) vor fuumlhrt dessenVorsitz und wacht uumlber die Umsetzung der Beschluumlsse Die Modalitaumlten fuumlr den Vorsitz im Ministerratvariieren je nach betroffenem Gebiet Der Allgemeine Rat wird vom Generalsekretaumlr des Ratesgeleitet Den Vorsitz des Aussenministerrates hat der Europaumlische Aussenminister inne Fuumlr dieRaumlte Wirtschaft und Finanzen die Eurogruppe und den Rat Justiz und Inneres werden fuumlr zweiJahre Vorsitzende gewaumlhlt Der Rest der Ratsformationen wird so geregelt dass er denMitgliedstaaten eine groumlsstmoumlgliche Beteiligung auf der Grundlage einer gleichberechtigten Rotationgewaumlhrleistet

KommissionEine starke Vereinfachung des Komitologieverfahrens soll es der Kommission erleichtern ihreAufgabe die vom EP und Rat erlassenen Gesetze umzusetzen und deren ordungsgemaumlsseUmsetzung zu kontrollieren erleichtern Um die politische Verantwortlichkeit der Kommissiare zugewaumlhrleisten erhalten diese ein Weisungsrecht gegenuumlber den Generaldirektionen DerKommissionpraumlsident hat die Richtlinienkompetenz fuumlr die Arbeit der Kommission

Europaumlisches ParlamentJede Ausweitung der Mehrheitsentscheidungen wird automatisch mit der Mitentscheidung der EPverbunden

AussenvertretungDie Aumlmter des Hohen Vertreters und des Kommissars sollen von derselben Person ausgeuumlbt werdendem Europaumlischen Aussenminister Er verfuumlgt uumlber ein formelles Initiativrecht Der ER ernennt denAussenminister mit Zustimmung des Praumlsidenten der Kommission mit qualifizierter Mehrheit DerAussenminister nimmt mit einem besonderen Status an den Sitzungen der Kommission teil In derRegel wird im Bereich der GASP mit qualifizierter Mehrheit abgestimmt lediglich bei militaumlrischen undsicherheitspolitischen Fragen gilt weiterhin das Prinzip der Einstimmigkeit Wenn ein Mitgliedstaat einnationales Interesse geltend macht und keine andere Loumlsung gefunden werden kann wird die Fragean den Europaumlischen Rat verwiesen der mit qualifizierter Mehrheit entscheidet

KOMMISSIONSVORSCHLAG6Ratspraumlsidentschaft und Beschlussfassung im MinisterratDer Kommissionsentwurf sieht eine Beibehaltung der halbjaumlhrlichen Rotation fuumlr diePraumlsidentschaft des ER und des Rates Allgemeine Angelegenheiten ggf auch fuumlr den AstV vor Beiden anderen Ratsformationen wir der Vorsitz durch ein fuumlr ein Jahr gewaumlhltes Ratsmitglieduumlbernommen Das komplexe Beschlussfassungssystem von Nizza soll durch die doppelte einfacheMehrheit (Mehrheit der Mitgliedsstaaten und der EU Bevoumllkerung) ersetzt werden In sensiblen Faumlllenmuumlsste auf eine verstaumlrkte Mehrheit (23 der Mitgliestaaten und 23 der Bevoumllkerung)zuruumlckgegriffen werden koumlnnen Das Einstimmigkeitsprinzips wird abgeschafft

KommissionAllein die Kommission sollte mit der Durchfuumlhrung der europaumlischen Rechtsvorschriftenbetraut sein Sie muss Ihr Handeln vor den rechtsetzenden Organen Rat und EP rechtfertigen DerVerfassungsvertrag muumlsste ebenfalls sicherstellen dass die Modalitaumlten fuumlr nicht zwingendeInstrumente der Umsetzung wie zB die Offene Koordinierung mit der Gemeinschaftsmethode imEinklang sind

Europaumlisches Parlament

5 Beitrag der dem Konvent am 16 Januar von den Mitgliedern des Konvents Herrn Dominque de Villepin und Herrn JoschkaFischer uebermittlet wurde httpwwwcapuni-muenchendekonventdownloadDeutsch-Franz-Vorschlagpdf6 Fuumlr die Europaumlische Union Frieden Freiheit Solidaritaumlt Rede von Romano Prodi 04 Dezember 2002 httpwwwcapuni-muenchendekonventdownloadKOM-EU_Frieden_Freiheit_Solidpdf

Ein Teil der MEPs soll durch europaumlische Listen gewaumlhlt werden Der ER und das EP habengleichwertige Rechte bei der Ernennung und der Kontrolle der Kommission

AussenvertretungDer Sekretaumlr der Union (SdU) der gleichzeitig Vizepraumlsident der Kommission ist und einenbesonderen Status hat wird vom ER und vom designierten Kommissionspraumlsidenten einvernehmlichernannt Damit ist er sowohl gegenuumlber dem ER als auch gegenuumlber demKommissionspraumlsidenten rechenschaftspflichtig die ihn auch beide seines Amtes enthebenkoumlnnen Als Kommissionsmitglied ist er auszligerdem gegenuumlber dem EP verantwortlich Waumlhrendeines Uumlbergangszeitraums wird der SdU im Bereich der GASP das Initiativrecht der Kommission imRahmen der Leitlinien und Auftraumlge des Rates oder einer Gruppe von Mitgliedstaaten ausuumlben AmEnde der Uumlbergangszeit legt der Rat die Modalitaumlten fest nach denen der SdU autonom dasInitiativrecht der Kommission im Bereich der GASP ausuumlben kann Der SdU vertritt die Union bei derDurchfuumlhrung auszligenpolitischer Aktionen gegenuumlber Dritten und ist fuumlr die Umsetzung dergemeinsamen Beschluumlsse verantwortlich

IV Verfassungsentwuumlrfe

VERFASSUNGSENTWUumlRFEAUS EUROPARECHTLICHER UND VERFASSUNGSRECHTLICHER SICHT

Christine Gerlach und Christian Pernhorst

Uumlberblick uumlber verschiedene Verfassungsentwuumlrfe

1 EU-Organe bzw Europaumlischer Konventsum Entwurf des Praumlsidiums des Europaumlischen Konventes vom 28102002sum Entwurf des Kommissionspraumlsidenten Romani Prodi vom 04122002sum Bericht des Europaumlischen Parlamentes (Alain Lamassoure) vom 240420022 Fraktionen und Parteiensum Entwurf der EVP-Gruppe im Europaumlischen Konvent vom 10112002sum Entwurf der SPE-Gruppe im Europaumlischen Konvent vom 03102002sum Berliner Entwurf der SPD-Bundestagsabgeordneten Gloser und Roth vom 20112002sum Entwurf einiger junger bdquoGruumlnerldquo von September 20023 Einzelpersonen (nicht abschlieszligende Auswahl)sum Entwurf von Prof Dr Juumlrgen Schwarze vom 12112002sum Entwurf der Konventsmitglieder Alan Dashwood Michael Dougan Christophe Hillion Angus

Johnston und Eleanor Spaventa vom 28102002sum Entwurf von Jo Leinen (MdEP) vom 23102002sum Entwurf von Robert Badinter vom 26092002sum Entwurf von Dr Wolfgang Schaumluble und Wilfried Martens vom 24092002sum Entwurf des Earl of Stockton vom 24092002sum Entwurf von Prof Dr Rupert Scholz von August 2002

(insgesamt nicht abschlieszligende Auswahl siehe die umfassenden Nachweise bei httpwwwcapuni-muenchendekonvententwuerfehtm)

Einzelheiten

1 Praumlsidium des Europaumlischen Konventes (bdquoGiscard-Entwurfldquo) vom 28102002sum Dreiteilung des bdquoVertrages uumlber eine Verfassung fuumlr Europaldquo in 1 Struktur der Verfassung und 2

Politikbereiche und die Durchfuumlhrung der Maszlignahmen der Union und 3 AllgemeineSchluszligbestimmungen Der zweite Teil soll die Rechtsgrundlagen enthalten

sum Frage der Namensgebung fuumlr die Union wird aufgeworfen (1Teil Titel I Art 1)sum Die Unionsbuumlrgerschaft soll betont werden Wie die GR-Charta in den Vertrag eingefuumlgt werden

soll ist offen gelassensum Abloumlsung der turnusmaumlszligigen Ratspraumlsidentschaft durch einen Praumlsidenten des Europaumlischen

Rates der fuumlr bestimmte Zeit gewaumlhlt werden soll (1 Teil Titel IV Art 15a)sum Schaffung des bdquoKongress der Voumllker Europasldquo (1 Teil Titel IV Art 19)sum Haushalt der Union soll vollstaumlndig aus Eigenmitteln der Union finanziert werden (1 Teil Titel VII

Art 38)sum Moumlglichkeit des Austritts wird festgesetzt (1 Teil Titel X Art 46)

2 bdquoProdi-Entwurfldquo vom 4122002

sum Dreiteilung der bdquoVerfassung fuumlr die Europaumlische Unionldquo in 1 Prinzipien 2 Grundrechte und 3Politikbereiche Der erste Teil Prinzipien enthaumllt neben den institutionellen Prinzipien auch diewesentlichen Politikziele fuumlr jeden einzelnen Politikbereich

sum Generelle Vergemeinschaftung aller Politikbereiche also auch der GASP und der PJZS

sum Einstimmigkeitserfordernis wird in allen Faumlllen selbst fuumlr Verfassungsaumlnderungen aufgegebenAusnahme ist die Aufnahme neuer Mitglieder

sum Die innenpolitischen Bereiche der Union werden eingeteilt in bdquoprincipal policiesldquo bdquoflanking policiesldquound bdquocomplementary actionsldquo je nach Art der Handlungsinitiative (HarmonisierungKoordinierung) die von der Union erwartet wird

sum Auszligenpolitik Gewaumlhrleistung einer kohaumlrenten Auszligenpolitik durch die Einrichtung des Amteseines bdquoSekretaumlrs der Unionldquo und durch die Niederlegung der generellen auszligenpolitischen Ziele im1 Teil der Verfassung

3 Bericht des Europaumlischen Parlamentes uumlber die Abgrenzung der Zustaumlndigkeiten der EU undder Mitgliedstaaten vom 24042002

Bericht des Ausschusses fuumlr konstitutionelle Fragen des EP (Berichterstatter Alain Lamassoure)

sum Behandelt vor allem das Thema der Kompetenzaufteilung kein breit angelegterVerfassungsentwurf

sum Vergemeinschaftung des zweiten und dritten Pfeilers um das Gleichgewicht von wirtschaftlicherund politischer Integration der Union herzustellen

sum Drei Arten von Zustaumlndigkeiten 1 die grundsaumltzliche Zustaumlndigkeit der Mitgliedstaaten 2 die derUnion uumlbertragene eigene Zustaumlndigkeit und 3 die geteilte Zustaumlndigkeit

sum Evolutivklausel in Anlehnung an Art 308 EG dessen Anwendung jedoch auch in die umgekehrteRichtung Ruumlckuumlbertragung von der Union auf die Mitgliedstaaten funktionieren soll

4 Entwurf der Europaumlischen Volkspartei vom 10112002Ergebnis der Studientage der EVP-Gruppe im Europaumlischen Konvent in Frascati vom 8 bis 10November 2002 Basiert auf dem Estoril-Entwurf vom 18102002 der wiederum auf dem Brok-Diskussionspapier vom 12092002 und dem EVP-Diskussionsentwurf zur bdquoVerfassung derEuropaumlischen Unionldquo vom 29082002 aufbaut Fuumlhrt den bdquoEstoril-Entwurfldquo mit dem bdquoGiscard-EntwurfldquozusammenZur FormAngepaszligt an die vom Konventspraumlsidium in seinem Vorentwurf vorgenommene Zwei- bzw Dreiteilungdes Verfassungsvertrages (Teil I Verfassungsstruktur Teil II Unionspolitiken Teil IIISchluszligbestimmungen)Bezeichnung als Verfassung und nicht als VerfassungsvertragAuffallend ist die komplette Uumlbernahme der Grundrechtecharta in die Verfassung ganz zu BeginnAnsonsten in der Form stark dem bdquoGiscard-Entwurfldquo angeglichen aber insgesamt ausfuumlhrlicherZum Inhalt1 Teil Struktur der VerfassungReligioumlser Bezug in der Praumlambel (bdquoreligious heritageldquo)Grundrechte in Art 1 ndash 55Rechtspersoumlnlichkeit (Art 56 II)Union gegruumlndet auf den Buumlrgern der Union und auf den Mitgliedstaaten (Art 56 I)Vorschriften uumlber die Flagge Hymne und den Feiertag (Art 61)Prinzip der begrenzten Einzelermaumlchtigung (Art 64 I)Zustaumlndigkeiten der Union ausschlieszligliche (= eigene) Zustaumlndigkeit geteilte Zustaumlndigkeit undergaumlnzende Zustaumlndigkeit der Union (Art 65)Kompetenzkataloge in Art 66 ndash 68Fruumlhwarnsystem im europaumlischen Gesetzgebungsverfahren bzgl der Einhaltung des Subsidiaritaumlts-und des Verhaumlltnismaumlszligigkeitsprinzips (Art 69 III)Flexibilitaumltsklausel in Art 71 (Ersatz fuumlr Art 308 EG) allerdings weiterhin mit dem Erfordernis derEinstimmigkeit im Rat jedoch nur der Mehrheit im EPUnterscheidung zwischen Legislativrat mit rotierender Praumlsidentschaft (Art 76 I) und Exekutivratdessen Vorsitz ein nationaler Minister der Kommissionspraumlsident oder das zustaumlndige Mitglied derKommission innehat (Art 76 II)Initiativmonopol im Gesetzgebungsverfahren weiterhin bei der Kommission (Art 77 II)Der Rat schlaumlgt dem EP einen Kandidaten fuumlr das Amt des Kommissionspraumlsidenten mit qualifizierterMehrheit im Lichte des Ergebnisses der EP-Wahlen vor EP waumlhlt mit absoluter MehrheitKommissionspraumlsident schlaumlgt die Kommissare vor die vom Rat mit qualifizierter Mehrheit bestaumltigtund vom EP gewaumlhlt werden muumlssen (Art 78 III)

Der Kommissionspraumlsident ernennt zwei Vizepraumlsidenten einem uumlbertraumlgt er mit Zustimmung desRates die Auszligenvertretung der Union (bdquoCommissioner for Foreign Relationsldquo) (Art 79 IV)Instrumente der Union 1 Unionsgesetze und -rahmengesetze erlassen durch die Legislative derUnion 2 Verordnungen erlassen durch die Exekutive der Union 3 Entscheidungen 4Empfehlungen und 5 Stellungnahmen Gesetze und Verordnungen sind allgemein anwendbar inihrer Gesamtheit bindend und in allen Mitgliedstaaten unmittelbar anwendbar Rahmengesetzehingegen entsprechen den Richtlinien (Art 91)Gesetze und Rahmengesetze werden zusammen vom EP und vom Rat entsprechend demMitentscheidungsverfahren (Art 96) erlassen Die Kommission kann Verordnungen erlassen wennund soweit entweder die Verfassung oder ein Unionsgesetz sie dazu ermaumlchtigt allerdings sind InhaltZweck und Ausmaszlig der Ermaumlchtigung zu beachten (vgl Art 80 I GG) (Art 94)Das Mitentscheidungsverfahren beinhaltet ein Vermittlungsverfahren Alle Unionsgesetze und -rahmengesetze sind ZustimmungsgesetzeFinanzierung der Union ausschlieszliglich durch Eigenmittel (Art 109 I)Die Kommission repraumlsentiert die Union nach auszligen (Art 112) Abschluszlig von internationalenVertraumlgen und Abkommen durch den Rat und das EP (Art 113) Ausdruumlckliche Kompetenz zumBeitritt zur Europaumlischen Menschenrechtskonvention (Art 113 II)bdquoEuropaumlische Partnerschaftldquo mit den EU-Nachbarstaaten vergleichbar mit dem EuropaumlischenWirtschaftsraum inklusive einer politischen Komponente (Art 116)2 Teil Die Politikbereiche und die Durchfuumlhrung der Maszlignahmen der UnionZwei moumlgliche Optionen fuumlr den 2 Teil des Verfassungsvertrages bzw der VerfassungOption 1 folgt der Idee im bdquoGiscard-Entwurfldquo wonach erst im 2 Teil fuumlr jeden einzelnen Politikbereichdie Art der Zustaumlndigkeit die anwendbaren Rechtsakte und Verfahren aufgefuumlhrt werden Nachteil seijedoch daszlig die Bedeutung des 1 Teils nachhaltig reduziert wuumlrde und zudem der 2 Teil aufgrundseines Umfangs von ca 414 Vorschriften fuumlr den Leser kaum noch lesbar waumlreDeshalb favorisiert der EVP-Entwurf die Option 2 wonach der 1 Teil in abschlieszligender Form dieZustaumlndigkeiten Rechtsakte und Verfahren der Union definiert und im 2 Teil nur noch dieVorschriften Aufnahme faumlnden die nicht in den 1 Teil passen Beispielsweise die Grundfreiheiten dieWettbewerbsregeln EMU-Vorschriften oder zusaumltzliche Vorschriften uumlber das Verfahren derInstitutionen der UnionGemaumlszlig der Option 2 schlaumlgt der Entwurf die folgenden Titel fuumlr den 2 Teil vorTitel I Gemeinsamer Markt Titel II EMU Titel III Innere Sicherheit Titel IV GASP TitelV Verteidigung Titel VI Euratom Titel VII Das Verfahren der Institutionen der Union

5 Beitrag der SPE- Gruppe im Europaumlischen Konvent

sum Kein Verfassungsentwurf sondern nur Vorschlaumlge fuumlr eine neue europaumlische Verfassung miteiner starken sozialen Dimension

sum Die verschiedenen Saumlulen sollen in einen einzigen Text gegossen werden (s Giscard-Entwurf)- Neuer Status fuumlr Nachbarstaaten (s Giscard)- Sicherheits- und Verteidigungspolitik sollte und Kontrolle des EP stehen- EuGH soll bei Kompetenzuumlberschreitung der EU entscheidensum Schaffung eines Rates fuumlr legislative Angelegenheiten (welcher oumlffentlich tagen sollte)- Praumlsident der Kommission muszlig gestaumlrkt werden mehr demokratische Legitimitaumlt und politische

Verantwortung- Absolute Transparenz und bdquogood administrationldquo soll von der Verfassung garantiert werdensum Nationale Parlamente sollen gestaumlrkt werden engere Kooperation mit dem EP ohne Schaffung

einer neuen Institution

6 Berliner Entwurf

sum Die bdquoVerfassung fuumlr die Europaumlische Unionldquo orientiert sich an bereits bestehendem Recht in deneuropaumlischen Vertraumlgen und an der Rechtsprechung des EuGH

sum Vollbeschaumlftigung und nachhaltiges Wachstum werden als Ziele der Union eingefuumlgtsozialdemokratische Werte verankert

sum Die GR-Charta wird nicht mit aufgenommen nur Verweissum Absage an einen Praumlsidenten des Europaumlischen Rates stattdessen Staumlrkung der Kommission

die das Initiativmonopol behaumllt und deren Praumlsident vom EP gewaumlhlt wirdsum Verankerung des Konventsverfahrens zur Aumlnderung der Verfassung

7 Young Greens

sum GR-Charta ist in Verfassung integriert und den Prinzipien der Union vorangestelltsum Europaumlisches Referendum wird in die Verfassung aufgenommensum EP besitzt zusammen mit der Kommission das Initiativrechtsum EP besteht aus einer Buumlrgerkammer und einer Staatenkammer wobei die Buumlrgerkammer vom

Volk gewaumlhlt wird und die Staatenkammer sich aus den Regierungen der Mitgliedstaatenzusammensetzt in der jeder Staat nur eine Stimme hat

sum Ein bdquoRat fuumlr nachhaltige Entwicklung wird geschaffen

8 Schwarze ndash Entwurf

sum Modell einer Zweiteilung der Vertraumlge erster Teil bildet den eigentlichen Verfassungsvertrag wirddurch einen zweiten Vertrag uumlber Unionspolitiken ergaumlnzt (hier einfachere Modalitaumlten zurAumlnderung vorgesehen als bei einer Aumlnderung des ersten Teils)

sum Entwurf konzentriert sich auf die 4 Punkte von Laeken (1bessere Kompetenzabgrenzung 2Verbesserung des GR-Schutzes 3 Vereinfachung der Vertraumlge 4 Reform der Institutionen)

sum Der Europaumlische Rat bekommt Organstellung die Zusammensetzung wird um den Praumlsidentendes EP erweitert der Vorsitz im Europaumlischen Rat ist an den Vorsitz im Rat gekoppelt

sum Der Vorsitz im Rat soll durch eine auf 24 Monate angelegte gemeinsame Praumlsidentschaft von 3Mitgliedstaaten wahrgenommen werden

sum Fruumlhwarnsystem durch Einrichtung eines Kompetenzausschusses der sich aus nationalen undEuropaparlamentariern zusammensetzt

sum Klagerecht der nationalen Parlamente sowie des AdRsum Ruumlckuumlbertragung von Regelungszustaumlndigkeiten auf die Mitgliedsstaaten moumlglichsum Das gesamte Unionsrecht abgesehen von der Ausnahmeregelung der GASP unterliegt der

richterlichen Kontrolle durch die Unionsgerichtesum Nichtigkeitsklage erfaumlhrt inhaltliche Aumlnderung- Abschaffung des Systems der 4 Klagegruumlnde zugunsten einer Generalklausel- Aufhebung der Beschraumlnkungen in Bezug auf die passivlegitimation bei Klagen Privater- Kommissionsverordnungen werden zum zulaumlssigen Gegenstand einer Individualklage- GR-Beschwerde moumlglichsum Auf Unionssteuer wird verzichtet stattdessen Finanzierung nach Anteilen am BSPsum Bei der GASP werden die sog Petersberg-Aufgaben die Einsaumltze zur Bekaumlmpfung des

internationalen Terrorismus hinzugefuumlgtsum Personelle Verschmelzung der Aumlmter des Hohen Vertreters fuumlr GASP und des Auszligenkommissars

9 Entwurf von Jo Leinen

- GR-Charta wird das erste Kapitel der Verfassung- EU besitzt Rechtspersoumlnlichkeit Austritt aus Union moumlglich- Arbeitssprache neben Englisch und Franzoumlsisch auch Deutsch- Gesetzgebung der EU erfolgt in 2 Kammern durch das Europaumlische Parlament (Buumlrgerkammer)

und durch den Europaumlischen Senat (Staatenkammer) der aus einer Umgestaltung desMinisterrats hervorgeht

- Kommission stellt die Exekutive der Union dar der Praumlsident wird vom EP gewaumlhlt- Europaumlischer Auszligenminister soll Vize-Praumlsident der Kommission sein- Ein Praumlsident des Europaumlischen Rates ist nicht vorgesehen wird auch kein Organ der EU- Erhebung finanzieller Eigenmittel- Referendum wird eingefuumlhrt direkte Demokratie- Koordinierung von Politiken sowie die verstaumlrkte Zusammenarbeit in den Vertrag mit

aufgenommen- AdR bekommt Klagerecht vor dem EuGH

10 Beitrag von Wolfgang Schaumluble und Wilfried Martens vom 24092002Entwurf traumlgt den Titel bdquoEine Verfassung fuumlr ein starkes Europaldquo zuletzt aktualisiert am 24092002Flieszligtext mit durchnummerierten Paragraphen Von der Form nicht vergleichbar mit den meisten

anderen Verfassungsentwuumlrfen die bereits vollstaumlndig vorformulierte Artikel enthalten wohingegendieser Entwurf lediglich einige wenige bedeutsame Themen ansprichtZwar spricht der Entwurf von bdquoVerfassungldquo jedoch sind in den Text Aumlnderungsvorschlaumlgeeinschlaumlgiger konservativer Parteien eingearbeitet die gerade an dieser Stelle den Gebrauch desBegriffes bdquoVerfassungsvertragldquo fordern (z B die CSU)Die in dem Entwurf behandelten Themen sind die Kompetenzverteilung zwischen der EU und denMitgliedstaaten die Integretion der Grundrechtecharta in die Verfassung und die Reform derInstitutionenZum InhaltBekenntnis zum bdquogeistig-religioumlsen und sittlichen ErbeldquoEine Perspektive fuumlr die aumluszligeren Grenzen Europas ist zu schaffen da ansonsten die Gefahr bestehedie Integrationskraft der Union zu uumlberfordern Die Grenzen sollen bdquoklar aber offenldquo gezogen werdend h zu Staaten die derzeit der Union als Vollmitglieder nicht beitreten koumlnnen soll eine bdquoEuropaumlischePartnerschaftldquo entwickelt werden Diese soll sich am Modell des EWR orientieren allerdings unterEinbeziehung einer politischen KomponenteBetonung der Unantastbarkeit der internen europaumlischen GrenzenEinheitliche Rechtspersoumlnlichkeit der UnionDie Union ist eine einmalige () Konstruktion bdquoohne historische oder legale Vorbilderldquo die auf derdoppelten Legitimation der Buumlrger und der Staaten aufbautDrei Arten der Kompetenz die prinzipiell von den Mitgliedstaaten ausgeuumlbten Kompetenzen dieeigenen Kompetenzen der Union und die geteilten Kompetenzen Prinzip der begrenztenEinzelermaumlchtigung gilt weiterEntweder zu den eigenen aber zumindest zu den geteilten Kompetenzen der Union sollen sowohl derAufbau und die Durchfuumlhrung einer gemeinsamen Auszligen- und Sicherheitspolitik als auch dieRechtsgrundlagen fuumlr das gemeinsame Gebiet der Freiheit und Sicherheit hinzugefuumlgt werdenGeteilte Kompetenzen decken drei verschiedene Gebiete ab dasjenige in dem die Union diegrundlegenden Regeln festlegt dasjenige in dem sie lediglich in einer komplementaumlren oderzusaumltzlichen Art interveniert und dasjenige in dem sie nationale Politiken koordiniertEine Weiterentwicklungsklausel ist vorzusehen die nur in Ausnahmefaumlllen die einstimmigeEntscheidung fordert und grundsaumltzlich die Beteiligung des EP festlegtInnerhalb des EuGH soll eine spezielle Verfassungs- und Grundrechtekammer geschaffen werdenDie Grundrechtecharta soll integraler Bestandteil der Europaumlischen Verfassung werdenDie Union soll der Europaumlischen Menschenrechtskonvention beitretenDie Schaffung einer zusaumltzlichen Institution fuumlr eine spezielle Rolle der nationalen Parlamenteinnerhalb des Institutionsgefuumlges der EU wird abgelehnt obwohl die Autoren eine bedeutendere Rolleder nationalen Parlamente befuumlrwortenbdquoDie EU ist weder eine Foumlderation im klassischen Sinne noch ein StaatldquoDas EP fungiert zusammen mit dem Rat als gleichberechtigter Gesetzgeber der EUDie Haushaltskompetenz soll zwischen EP und Rat geteilt werdenDer Europaumlische Rat ist eine zentrale Institution der EU und praumlgt ihre politische RichtungDer gegenwaumlrtige Rat fuumlr Allgemeine Angelegenheiten soll in zwei getrennte Einheiten aufgeteiltwerden einen gestaumlrkten Rat fuumlr Allgemeine Angelegenheiten der die Kohaumlrenz der Entscheidungensicherstellt waumlhrend ein spezieller Rat fuumlr Auswaumlrtige Beziehungen sich rein auf Fragen im Bereichder GASP konzentriertDie Mitgliedstaaten bleiben bei der Besetzung des Ratsvorsitzes gleichberechtigtDie Kommission behaumllt ihr InitiativmonopolDer Europaumlische Rat schlaumlgt dem EP unter Beruumlcksichtigung der Ergebnisse der Europawahl und mitqualifizierter Mehrheit einen Kandidaten fuumlr das Amt des Kommissionspraumlsidenten vor den das EPentweder ablehnt oder annimmt Der Kommissionspraumlsident waumlhlt dann seine Kommissare aus dieKommission wird in toto vom EP gewaumlhlt und vom Rat mit Mehrheit bestaumltigt

11 Beitrag des Earl of Stockton vom 24092002Der Earl of Stockton ist stellvertretendes Mitglied des Europaumlischen Konventes der im Namen einerGruppe britischer Konservativer die in ihrer Mehrheit ehemalige oder jetzige Mitglieder des bdquoHouse ofCommonsldquo des bdquoHouse of Lordsldquo und des EP sind diesen Beitrag zur oumlffentlichen Debatte uumlber dieZukunft Europas eingereicht hatTitel bdquoDie Zukunft der EU Ein positiver konservativer Ansatzldquo1 Zur FormKein vollstaumlndiger Verfassungsentwurf sondern Vorschlaumlge und Gedanken zu den aus ihrer Sichtwichtigen Streitpunkten

Positiver Ansatz D h die EU wird nicht verteufelt auch wird nicht ausschlieszliglich dieRuumlckuumlbertragung von Kompetenzen auf die nationale Ebene gefordert sondern der Entwurf erkenntausdruumlcklich die Bedeutung der EU in ganz bestimmten Bereichen an und fordert konsequenterweisedort auch die Staumlrkung der EU-Kompetenzen wie auch die Effektivierung der Verfahrensablaumlufe2 Zum InhaltZunaumlchst Klarstellung daszlig auch in Zukunft die Mitgliedstaaten die bestimmenden Komponenten derEU bleiben sollen weshalb die Umwandlung der EU in einen voll funktionierenden Bundesstaatabgelehnt wirdKompetenzverteilung Auflistung der eigenen Kompetenzen der EU der eigenen Kompetenzen derMitgliedstaaten und der geteilten Kompetenzen wird abgelehnt stattdessen lediglich Klarstellung imVerfassungsvertrag daszlig die EU nur dort eigene oder geteilte Zustaumlndigkeit besitzt wo ihr der Vertragdies einraumlumtDie gemeinschaftlichen Vertraumlge sollen vereinfacht und in zwei Teile geteilt werden 1 Teil =Vertragsverpflichtungen der EU (wichtige Vorschriften) 2 Teil = Vertragsregeln fuumlr die EU (wenigerwichtige und detailliertere Vorschriften) Auch die Vorschriften des 2 Teils sollen nur imKonsensverfahren geaumlndert werden koumlnnenDer Rat bleibt die bestimmende Institution der EU lediglich mehr Offenheit und TransparenzAufwertung der Rolle der nationalen Parlamente indem ein bdquoAusschuszlig der nationalen Parlamenteldquoeingerichtet wird der sich vor allem mit dem Rat ins Benehmen setzen wuumlrde Bevor der Rat Rechtsetzt wuumlrde dieser Ausschuszlig seine Ansicht zu den Gesetzesvorschlaumlgen aumluszligern Also wird diebdquoStaatenkammerldquo nicht allein vom Rat gebildet sondern von den nationalen Parlamentenrepraumlsentiert im o g Ausschuszlig an der Seite des Rates Allerdings soll sich der Ausschuszlig aufSubsidiaritaumltsfragen und auf besonders wichtige Gesetzgebung konzentrierenEmpfehlung des Konventes daszlig die Mitgliedstaaten vor einer Entscheidung im EU-Gesetzgebungsverfahren stets das jeweilige nationale Parlament anhoumlren muumlssenPraumlsident der EU sollte vom Europaumlischen Rat fuumlr mehrere Jahre ernannt werden wobei auch das EPzu beteiligen istPraumlsidentschaft besteht aus dem Praumlsidenten und einer rotierenden Troika die ein Jahr im Amt bleibtDie Troika setzt sich immer aus einem Vertreter eines groumlszligeren Mitgliedstaates und aus zweiVertretern kleinerer Mitgliedstaaten zusammen Die Praumlsidentschaft vertritt den Rat der eine von derKommission zu unterscheidende Aufgabe hatDie Kommission sollte der Motor der EU bleiben deshalb Notwendigkeit einer starken Kommissionjedoch ohne erweiterte Kompetenzen in bezug auf den status quo Innerhalb ihrer Kompetenzen aberschon Staumlrkung ihrer Rolle bspw bei der SubventionskontrolleReduzierung der Abteilungen innerhalb der Kommission Jeder Mitgliedstaat behaumllt einen Kommissarallerdings gibt es sog bdquoVollkommissareldquo und bdquoJuniorkommissareldquo Jeder bdquoVollkommissarldquo erhaumllt eineAbteilung mit einem bdquoJuniorkommissarldquo an seiner Seite (Anpassung an das System in der nationalenMinisterialverwaltung) Die groumlszligeren Mitgliedstaaten haumltten immer einen bdquoVollkommissarldquo wohingegendie kleineren Mitgliedstaaten zwischen einem bdquoVoll-ldquo und einem bdquoJuniorkommissarldquo hin- und herwechseln wuumlrden Ziel effektive und schlanke Kommission und gleichzeitig Wahrung einesKommissars auch fuumlr die kleineren MitgliedstaatenIn Sachen EP Ausweitung des Mitentscheidungsverfahrens Viel wichtiger ist jedoch daszlig das EP anAutoritaumlt und Legitimitaumlt gewinnt was sich erst im Laufe der Zeit entwickeln muszlig Hinweis auf diefehlende Kohaumlrenz und Konsistenz in den Entscheidungen des EP weil es keine klarenMehrheitsfraktionen im EP gibt Recht der vorzeitigen Aufloumlsung des EP durch die gemeinsamhandelnden Organe der Kommission und des RatesWichtig ist die bessere Durchsetzung der EuGH-Entscheidungen Deshalb soll der EuGH das Rechterhalten einem verurteilten Mitgliedstaat bzw Individuum im Falle der Nichtbefolgung des Urteils dieStimmrechte und oder den Zugang zu EU-Programmen zeitweise zu entziehen

12 Entwurf von Rupert ScholzAbgedruckt als Sonderheft 2002 der Zeitschrift fuumlr Gesetzgebung ZGGrundlage des EVP-Diskussionsentwurfs zur bdquoVerfassung der Europaumlischen Unionldquo vom 290820021 Zur FormSystematische Zusammenfuumlhrung von EUV und EGV in einem neuen bdquoVertrag uumlber die EuropaumlischeUnionldquoKeine Zweiteilung in einen wichtigen und einen weniger wichtigen dafuumlr detaillierteren TeilScholz plaumldiert fuumlr Benennung als bdquoVerfassungsvertragldquo2 Zum InhaltGrundsouveraumlnitaumlt bleibt bei den Mitgliedstaaten d h auch in Zukunft keine Kompetenz-Kompetenzfuumlr die EU

Art 308 EG abschaffen dafuumlr Annexkompetenz einfuumlhren d h EU-Kompetenz fuumlr notwendigeergaumlnzende Vorschriften beim Taumltigwerden im eigenen Zustaumlndigkeitsbereich der EU (Art 64 I)Ziele und Kompetenzen eindeutig unterscheiden Aus Zielen duumlrfen keine Befugnisse abgeleitetwerden (so aber beim jetzigen Art 308 EG)Kompetenzaufteilung Ausschlieszligliche und geteilte Zustaumlndigkeiten der EU (Vollgesetzgebung)zusaumltzlich Rahmenzustaumlndigkeit (Rahmengesetzgebung)Subsidiaritaumltsprinzip muszlig verfahrensrechtlich durch eine Subsidiaritaumltskammer beim EuGHabgesichert werden Keine ex-ante-Kontrolle durch die nationalen Parlamente wegenNichtpraktikabilitaumlt innerhalb von sechs Wochen eine Uumlberpruumlfung von Gesetzesinitiativen aufEinhaltung des Subsidiaritaumltsprinzips durchzufuumlhrenDas EP erhaumllt volle Legislativgewalt zwei Kammern Voumllkerkammer und Staatenkammer die letztejedoch mit festen MitgliedernDie Kommission fungiert als Regierung die dem EP gegenuumlber voll verantwortlich istInitiativrecht auch fuumlr das EP (Voumllker- und Staatenkammer)Starker Praumlsident der Kommission aber Absage an einen vom Europaumlischen Rat gewaumlhltenPraumlsidenten

V Ausblick Beitritt und Erweiterung

DIE BEITRITTSKANDIDATEN IM KONVENT

Aureacutelien Raccah

Auszug aus der Erklaumlrung von LaekenbdquoDie Bewerberlaumlnder werden in vollem Umfang an den Beratungen des Konvents beteiligt Sie werdenin gleicher Weise wie die derzeitigen Mitgliedstaaten vertreten sein (ein Vertreter der Regierung undzwei Mitglieder des nationalen Parlaments) und an den Beratungen teilnehmen ohne freilich einenKonsens der sich zwischen den Mitgliedstaaten abzeichnet verhindern zu koumlnnenldquo

I Souveraumlnitaumlt und Identitaumlt der Beitrittskandidaten in der Zukunft EuropasA Gewaltenteilung

1) Horizontale Gewaltenteilung Aufsicht uumlber die europaumlische Institutionen- Beitraumlge von Majaz Nahigal (Premierminister von Slowenien) Michael

Attalides (Vertreter von Zypern) Hildegard Corola Puwak (Vertreterin derRegierung von Rumaumlnien) Jan Kohout (Vertreter der Regierung derTschechischen Republik) Josef Zieleniec (Vertreter des tschechischenParlaments)

2) Vertikale Gewaltenteilung Prinzip der Subsidiaritaumlt- Beitraumlge von Nahtigal gemeinsamer Beitrag von 16 Mitgliedern

Andriukaitis (Vertreter des Parlaments von Litauen) Attalide- Inhalt Neue Kompetenzen bessere Koordinierung Partnerschaft des

EuGH mit den nationalen Verfassungsgerichtsoumlfen FruumlhwarnsystemEinbeziehung der Regionen mit GesetzgebungsbefugnissenVerteilung der Kompetenzen Kompetenzkatalog mit ausschliesslichenkonkurrierenden und Ergaumlnzungskompetenzen

B Staumlrkung des Gewichts der nationalen Parlamente1) Rolle und Gewicht der nationalen Parlamente

- Beitraumlge von Nahtgal Andriukaitis und Kutraite-Giedraitene PeeterKreitzberg unt Tunne Kelam (Vertreter des Parlaments von Estland)

- Inhalt Vertretung der kleinen Staaten Koordinierung mit dem europaumlischenParlament Kontrolle der Regierung Kooperation zwischen den nationalenParlamenten

2) Schaffung einer zweten Kammer- Nach den Vorbild des franzoumlsischen Senates Andriukaitis Atalides- Neue Kammer mit einer gleichen Vertretung aller Staaten 6 Sitzungen pro

Jahr Teilnahme der nationalen Parlamentarier Kontrolle der Anwendungdes Subsidiartaumltsprinzips

II Rolle der Beitrittskandidaten in der Zukunft Europas - ThemenPrinzip der DemokratieVereinfachung der Vertraumlge

- Beitraumlge von Andriukaitis Attalides Danuta Huumlbner und Janusz Trzcinski(Vertreter der polnischen Regierung) Birzniece (Vertreterin des Parlamentsvon Lettland)

- Inhalt Zugang und Verstaumlndlichkeit Verschmelzung der bestehendenVertraumlge

Beteiligung der Buumlrger- Beitraumlge von Nahtigal Andriukaitis Attalides Huumlbner- Inhalt Beachtung der Demokratie Gleichheit der Sprachen

Menschenrechte kulturelle soziale und wirtschaftliche Vielfalt GR-ChartaKooperation im Bereich der 2 und 3 SaumluleGASP Debatten uumlber den Hohen Vertreter fuumlr die GASP

- Beitraumlge von Nahtigal Andriukaitis Attalides Puwak

- Inhalt EU als Voumllkerrechtssubjekt Kooperation Erweiterung dergemeinsamen Bereiche graduelle bdquoVergemeinschaftungldquo Erfordernis derSolidaritaumlt Verschmelzung des Hohen Vertreters fuumlr die GASP und desKommissars fuumlr Auswaumlrtige Angelegenheiten

Bereich der polizeilichen und justiziellen Zusammenarbeit in Strafsachen- Beitraumlge von Puwak Nahtigal- Inhalt Innere Sicherheit bessere Kooperation

Zum Weiterlesen

Figaro vom 240103 polnischer Aussenminister Wlodzinierz Cinoszewic gt Gott und christliche WerteLe Monde vom 30103 J-L Dehaene gt bdquokeine Oktroyierung der BedingungenldquoLe Monde vom 290203 bdquo Die kleinen Beitrittskandidaten misstrauen einem Europa der Grossenldquo

Kirchhof Paul Der deutsche Staat im Prozeszlig der europaumlischen Integration HStR VII 1992 sect 183Rdnr 69

Kirchhof Paul Groszlige Entwuumlrfe und kleine Schritte Die Forderung nach Vereinigten Staaten vonEuropa verkennt die Eigenart der EU und den Willen ihrer Buumlrger Handelsblatt vom 882001

Koenig Christian Ist die Europaumlische Union verfassungsfaumlhig DOumlV 1998 268

Mancini G Federico Europe The Case for Statehood 4 European Law Journal 29 (1998)

Oumlhlinger Theo Die Verfassung im Schmelztiegel der europaumlischen Integration Oumlsterreichs neueDoppelverfassung in ders Verfassungsfragen einer Mitgliedschaft zur Europaumlischen Union 1999 S165 ff

Pernice Ingolf Bestandssicherung der Verfassungen Verfassungsrechtliche Mechanismen zurWahrung der Verfassungsordnung in R BieberP Widmer (Hrsg) Lespace constitutionneleuropeacuteen 1995 S 225 (261 ff)

Pernice Ingolf Carl Schmitt Rudolf Smend und die europaumlische Integration AoumlR 120 (1995) S 100

Pernice Ingolf Multilevel constitutionalism and the treaty of Amsterdam CMLRev 36 (1998) S 703

Pernice Ingolf Europaumlisches und nationales Verfassungsrecht VVDStRL 60 (2001) S 163

Pernice Ingolf Die Europaumlische Verfassung in FS Steinberger 2002 S 1319 (1324)

Pernice IngolfMayer Franz C De la constitution composeacutee de lEurope RTDE 2000 S 623

Pernice IngolfMayer Franz CWernicke Stephan Renewing the European Social Contract TheChallenge of Institutional Reform and Enlargement in the Light of Multilevel Constitutionalism KingsCollege Law Journal 12 (2001) S 61

Pernthaler Peter Die neue Doppelverfassung Oumlsterreichs FS Winkler 1997 S 773

Peters Anne Elemente einer Theorie der Verfassung Europas 2001

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Preuss Ulrich K Diskussionsbeitrag VVDStRL 60 (2000) S 384 ff

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Schuppert Gunnar-Folke Anforderungen an eine Europaumlische Verfassung in H-D KlingenmannFNeidhardt (Hrsg) Zur Zukunft der Demokratie 2000 S 207 (216 226)

Schuppert Gunnar-Folke Diskussionsbeitrag VVDStRL 60 (2000) S 352

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v Bogdandy Armin (Hrsg) Europaumlisches Verfassungsrecht 2003

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Weiler Joseph HH Il sistema comunitario europeo 1985

Weiler Joseph HH The Transformation of Europe Yale LJ 100 (1991) S 2403 (2408 f)

Weiler Joseph HH The State uumlber alles FS Everling 1995 S 1651

Weiler Joseph HH The Constitution of Europe 1999 S 292 ff

Weiler Joseph HH Federalism Without Constitutionalism Europersquos Sonderweglsquo in K NicolaidisRHowse (Hrsg) The Federal Vision 2001 S 54 ff 62 ff (= The European Union EnlargementConstitutionalism and Democracy in Walter Hallstein-Institut (Hrsg) VerfassungsrechtlicheReformen zur Erweiterung der Europaumlischen Union (FCE Band 2 2000 S 95 (99) lthttpwwwwhi-berlindegt)

Zuumlrn Michael The State in the Post-National Constellation ARENA Working Papers WP 9935lthttpwwwarenauionogt

II Strukturen des Konventes

1 WER HAT DIE MACHTARBEITSORGANISATION UND STRUKTUREN IM KONVENT

Jan Ceyssens

1 Verfahrensfragen im politischen Kontext

Die Arbeitsorganisation und die Strukturen des EU-Konvents sind in (mindestens)zweierlei Hinsicht von Bedeutung

- Institutionelle Vorgaben sind ein Faktor der die Ergebnisse des Konvents beeinflussen wirdEntscheidungen im Konvent uumlber Strukturfragen sind ein Indikator fuumlr Machtverhaumlltnisse undRealisierungschancen divergierender politischer Vorstellungen

- Strukturen und Arbeitsweisen des Konvents muumlssen daher im Kontext der verschiedenen moumlglichenEntwicklungsszenarien gesehen werden

- Innerhalb des Konventes koumlnnten - wie in einer Regierungskonferenz - primaumlr die nationalenPositionen der Vertreter aus den verschiedenen Mitgliedstaaten aufeinandertreffen Die neue Methodekoumlnnte aber auch zu einem Aufbrechen der nationalen Konfliktlinien und zu einer an einemgesamteuropaumlischen bdquoGemeinschaftsinteresserdquo orientierten Eigendynamik fuumlhrenIm Gesamtzusammenhang des durch die Erklaumlrung von Laeken eingeleiteten Reformprozesseskoumlnnte der Konvent als eine Art regierungsnaher Ideenpool zur Vorbereitung und Strukturierung derVerhandlungsthemen fuumlr die nachfolgende Regierungskonferenz fungieren er koumlnnte sich aber auchzu einer verfassunggebenden Versammlung mit eigenem politischen Gewicht entwickeln

2 Einzelne Verfahrensfragen

- Grundlagen Erklaumlrung von Laeken Praumlsidiumsnote mit den Arbeitsmethoden(CONV 902 vom 1432002 Auszuumlge su)

- Ausgangspunkt Konventszusammensetzung in der Parlamentarier und Vertreterder Nationalstaaten in der Mehrheit sind

- Konsens-Verfahren Beschluss kommt zustande wenn niemand mit Nein stimmtVerfahren dass aus dem Grundrechtekonvent ebenso bekannt ist wie ausinternationalen Staatenkonferenzen (zB WTO- Klimakonferenzen)Hohe Huumlrde fuumlr BeschluumlsseStaumlrkt die Rolle des Praumlsidiums

- Oumlffentlichkeit der BeratungenSichert Transparenz und Kontrollierbarkeit der EntscheidungsverfahrenKann dazu fuumlhren dass wesentliche Entscheidungen auszligerhalb des Konventsgetroffen werden

- PraumlsidiumAnders als im Grundrechtekonvent vom Europaumlischen Rat selbst eingesetztStarke Rolle aufgrund der Erklaumlrung von Laeken des Konsens-Verfahrens und derGroumlszlige des KonventsRolle bestaumltigt durch die bdquoArbeitsmethodenrdquo=gt aber erste Erfolge und Staumlrkungen des Plenums sowie der Parlamentarier

Auswirkungen der starken Rolle des Praumlsidiums auf das Ergebnis der Beratungennoch unklar=gt Dominiert von Vertretern der Regierungen und nationaler Interessen=gt Aber Interesse an Erfolg und bedeutender Rolle des Konvents

- SekretariatIn bestimmten Fragen potentiell starke Rolle zB als Protokollfuumlhrer und juristischerSachverstandspoolDominiert von Vertretern der Regierungen und des Ratssekretariats

- Forum der ZivilgesellschaftElemente Anhoumlrung im Juni 2002 nationale Anhoumlrungen Internet-ForumKonsultationenEinfluss wird als eher gering eingeschaumltzt

- Ablauf der BeratungenVgl SchaubildTendenzen Lange Orientierungs- und DiskussionsphaseEinsetzung der AGs spaumlt teilweise gegen den Willen des PraumlsidiumsIn der Erklaumlrung von Laeken aufgeworfene institutionelle Fragen wurden bisher kaumberaten

3 Fazit

- Die anfaumlnglichen Diskussionen uumlber Geschaumlftsordnung und Einrichtung der AGsdeuten auf eine Eigendynamik des Konvents in Richtung verfassunggebenderVersammlung hin- Demgegenuumlber laumlsst die fehlende Organisation der Debatte uumlber institutionellerFragen befuumlrchten dass der Konvent insofern nicht uumlber eine Rolle als Ideenpoolhinauskommt- Die politische Bewertung der starken Rolle des Praumlsidiums ist insofernentscheidend aber noch schwierig

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Literatur

Maurer Andreas Der Europaumlische Konvent Vorschlaumlge zur weiteren Strukturierung wwwswp-berlinorg 2792002Schild Joachim Der EU-Verfassungskonvent Eine Zwischenbilanz der ersten Arbeitsphasewwwswp-berlinorg 2792002Meyer Juumlrgen Hartleif Sybille Die Konventsidee in Zeitschrift fuumlr Parlamentsfragen 2002 S 368ffWessels Wolfgang Der Konvent Modelle fuumlr eine innovative Integrationsmethode in Integration2002 S 83 (erhaumlltlich in der Fachbibliothek Geschichte)De Burca Grainne The drafting of the EU Charter of Fundamental Rightswwwispinetitdbsecwpagesmain_framedocumentshtm

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Auszuumlge aus der Note des Konventssekretariats mit den Arbeitsmethoden CONV 902 vom1432002

Artikel 2 - Terminplan und TagesordnungDas Praesidium stellt den vorlaumlufigen Terminplan und die vorlaumlufigen Tagesordnungen fuumlr dieTagungen des Konvents auf und legt sie dem Konvent zur Annahme vor Die Mitglieder des Kon-ventskoumlnnen schriftlich beim Praesidium beantragen dass weitere Punkte in den Entwurfder Tagesordnung fuumlr eine Tagung des Konvents aufgenommen werden Das Praesidiumnimmt einen Punkt auf jeden Fall in den Entwurf der Tagesordnung auf wenn der Antragschriftlich eine Woche vor der geplanten Tagung des Konvents von einer signifikanten Zahlvon Mitgliedern gestellt wird Der Konvent kann zu Beginn einer Tagung im Konsens aufVorschlag des Praesidiums beschlieszligen weitere Punkte in die Tagesordnung aufzunehmen

Artikel 6 - Leitung der Tagungen()(4) Die Empfehlungen des Konvents werden im Konsens angenommen ohne dass die Ver-treterder Bewerberstaaten das Zustandekommen des Konsenses verhindern koumlnnen Wenn sich ausden Beratungen des Konvents mehrere unterschiedliche Optionen ergeben kann angegeben werdeninwieweit die einzelnen Optionen Befuumlrwortung finden(5) Verfahrensfragen im Zusammenhang mit der Leitung der Tagungen koumlnnen an dasPraesidium verwiesen werden dieses entscheidet nach Maszliggabe der von ihm gemaumlszlig Absatz 8 fest-gelegtenBedingungen()(7) Der Vorsitzende sorgt fuumlr den ordnungsgemaumlszligen Ablauf der Beratungen und beruumlcksichtigtdabei die von den Mitgliedern des Konvents zum Ausdruck gebrachten Ansichten indemer unter anderem so weit wie moumlglich Sorge dafuumlr traumlgt dass die Vielfalt der im Konvent ver-tretenenAuffassungen in den Beratungen ihren Niederschlag findet Er kann vorschlagendass die Redebeitraumlge im Interesse eines effizienten Ablaufs der Beratungen begrenzt werdenEr wird von den stellvertretenden Vorsitzenden und vom Sekretariat unterstuumltzt()

Artikel 11 - SekretariatDas Konventssekretariat wird von einem Generalsekretaumlr geleitet Er ergreift alle erforderlichenMaszlignahmen um ein ordnungsgemaumlszliges Arbeiten des Konvents sicherzustellen

Artikel 14 - Oumlffentlichkeit der ArbeitenDie Beratungen des Konvents und alle unter Artikel 13 genannten Dokumente des Konvents sindoumlffentlich Alle Niederschriften und schriftlichen Beitraumlge sind auf der Website des Konvents freizugaumlnglich und duumlrfen uneingeschraumlnkt vervielfaumlltigt werden

Artikel 15 - ArbeitsgruppenDer Vorsitzende oder eine signifikante Zahl von Mitgliedern des Konvents kann auf der Grundlageder im Konvent geaumluszligerten Auffassungen empfehlen dass das Praesidium Arbeitsgruppen desKonvents einsetzt Mandat Arbeitsmodalitaumlten und Zusammensetzung der Arbeitsgruppen werdenvom Praumlsidium festgelegt wobei besonderem Sachverstand von Mitgliedern stellvertretendenMitgliedern und Beobachtern fuumlr das zu eroumlrternde Thema Rechnung getragen wird JedesMitglied des Konvents kann an saumlmtlichen Sitzungen einer Gruppe teilnehmen Das Sekretariaterstellt nach jeder Sitzung einer Arbeitsgruppe eine Kurzniederschrift

Artikel 16 - AumlnderungenDie Bestimmungen dieser Note koumlnnen vom Konvent auf schriftlichen Vorschlag des Praesi-diumsoder auf schriftlichen Antrag einer signifikanten Zahl von Mitgliedern geaumlndert oderausgeweitet werden

2 laquo DER PRAumlSIDENT raquoDATEN UND FAKTEN ZU VALERY GISCARD DrsquoESTAING

Greacutegoire Armand und Ceacutelegravene Maquart

II Lebenslauf und Praumlsidentschaft Frankreichs

A Curriculum Vitae bis 1974

sum In Koblenz am 2021926 geborensum Sein Vater gehoumlrt zu der europaumlischen Liga der wirtschaftlichen Zusammenarbeit

(1946 gegruumlndet) (Ligue europeacuteenne de coopeacuteration eacuteconomique)sum Er nimmt am 2 Weltkrieg teil (1944-1945)sum Studium Absolvent Ecole Polytechnique und ENAsum Politische Karriere Staatssekretaumlr fuumlr Finanzen von 1959-1962 Minister fuumlr

Finanzen und wirtschaftliche Angelegenheiten von 1962-1966 Minister fuumlrWirtschaft und Finanzen von 1969-1974

sum 1966 Gruumlndung der FNRI Nationaler Bund der unabhaumlngigen Republikaner

B 1974-1981 Staatspraumlsident Frankreich

Sieg im 2 Wahlgang der Praumlsidentschaftswahl 1974 gegen F Mitterrand Nichtzuletzt durch sein Auftreten beim TV-Duell (VGE lockerer juumlnger (48 Jahre) als seinWahlgegner) Gegenuumlber FM Betonung der sozialen Fragen antwortet VGE bdquoVousnlsquoavez pas le monopole du cœurldquoSieg mit knapper Mehrheit (505)

VGE nominiert Jacques Chirac als Premierminister von Anfang an gegensaumltzlicheKonzeptionen der Praumlsidentenfunktion VGE schaumltzte diese als unabhaumlngig undsouveraumln ein waumlhrend JC eine starke Rolle des Premierministers erhalten wollte inaumlhnlicher Unabhaumlngigkeit wie er als Minister unter der Regierung Pompidou agierenhatte koumlnnen

Die wichtigsten Maszlignahmena Die gesetzlich tolerierte Abtreibung (Simone Veil UDF-Ministerin fuumlr Gesundheit)b Die allgemeine KrankenversicherungDiese zwei Gesetze kennzeichnen die Modernisierung der franzoumlsischenGesellschaft unter der VGE Praumlsidentschaft

1976 kommen die Spannungen zwischen VGE und JC zum Houmlhepunkt Marie-France Garaud wird als Beraterin von JC berufen um diese Spannungen zubeseitigen - stattdessen traumlgt sie aber zur bdquoScheidungldquo des bdquoEhepaaresldquo VGEJC beiSchon zu dieser Zeit beschreibt die Presse VGE als einen Monarchenkennzeichnend die Plakate die eine Karikatur von VGE mit Koumlnigsperuumlcke zeigen

Es treffen zusammen wirtschaftliche Schwierigkeiten gesellschaftliche Probleme undsteigende Unbeliebtheit von VGE

a wirtschaftliche Probleme- der Oumllschock 1973 und der folgende Preisanstieg- die wichtigste Folge in der franzoumlsischen Gesellschaft ist die Erhoumlhung der

Arbeitslosigkeit (von 400 000 Arbeitslosen 1974 auf 2 Mio Arbeitslose 1981)

b politischer Konflikt mit R BarreIn dieser Situation entscheidet sich der auf Chirac folgende PremierministerRaymond Barre fuumlr eine strenge Sparpolitik die Gewerkschaftsreaktionenprovozieren Trotzdem besteht RB auf seiner Meinung bdquoman darf nicht meckernman muss schuftenldquo VGE stoumlszligt sich zunehmend am bdquoBlock Barreldquo

c Strategisch-politische Fehler und Vorkommnisse 1979-1980- Nach einer Bombenexplosion in der Naumlhe einer Synagoge in Paris schickte VGE

einen Beauftragten anstatt selbst vor Ort zu erscheinen dies wurde von derOumlffentlichkeit negativ beurteilt

- Eine Reihe von Politikern verschwinden oder sterben auf ungeklaumlrte Weise RBoulin J Fontenay J Debreuil

- Die Diamanten-Affaumlre Ungeklaumlrt sind bis heute die genauen Beziehungenzwischen VGE und dem afrikanischen Machthaber Bocassa von dem VGE inerhelichem Umfang Diamentengeschenke erhalten hat wofuumlr ist unklar DieZeitungen bdquoLe Mondeldquo und bdquoLe Canard Encha icircneacute ldquo haben vor derPraumlsidentschaftswahl 1981 diese Vorgaumlnge gegen VGE und zugunsten von FMhochgespielt

- Waumlhrend des Wahlkampfes gegen FM 1981 hat VGE seinen Gegner unterschaumltztund seine Kampagne vernachlaumlssigt

- VGE idealistische Reden gerieten in zunehmenden Widerspruch zu seinenHandlungen (fuumlnfjaumlhrige Praumlsidentschaft (erst unter Chirac realisiert) oder dieAbschaffung der Todesstrafe (unter FM realisiert)

I Europaumlisches Engagement

A Vor der Praumlsidentschaft Frankreichs

1969 tritt die FNRI dem Aktionskomitee der europaumlischen Vereinigten Staaten beiAppell Jean Monnets die zweite Kandidatur Grossbritaniens um einen EG Beitritt zuunterstuumltzen 1970 wird VGE Praumlsident der OECD er schlaumlgt bereits eineWirtschaftsunion und eine Waumlhrungsunion vor 1972 unterstuumltzt er den Werner-Plandessen Ziel eine Waumlhrungsunion fuumlr die spaumlten 70er Jahre ist

B Waumlhrend der Praumlsidentschaft

In Zusammenarbeit mit Helmut Schmidt verstaumlrkt er die europaumlische Integrationdurch eine enge Kooperation zwischen Deutschland und Frankreich

Auf der Waumlhrungsebene wurde das europaumlische Waumlhrungssystem (SME) geschaffen(in Kraft 13 Maumlrz 1979) Dieses System schraumlnkt Wechselkursschwankungen einAls Grundlage der Berechnungen wird die ECU eingefuumlhrt Vorlaumlufer des EURO

Auf der Institutionenebene schlaumlgt VGE die Gruumlndung eines europaumlischen Gipfelsvor Letzterer hat zum Ziel eine politische Kooperation weiterzuentwickeln 1974

entstand der bdquoEuropaumlische Gipfelldquo der die Staats- und Regierungschefs zweimal proJahr versammelt Ein Ziel von VGE ist dabei vom Einstimmigkeitsprinzip zum Prinzipder qualifizierten Mehrheit im Entscheidungsprozess der gemeinschaftlichenInstitutionen zu gelangen Er tritt gleichwohl fuumlr einen Kompromiss zwischen einemEuropa der Staaten (das Einstimmigkeitsprinzip schuumltzt die nationalen Interessen)und einem supranationalen Europa ein Er steht zudem fuumlr eine Verstaumlrkung derBefugnisse des EP er akzeptiert nicht nur die Erhoumlhung des Parlamentshaushaltesan sondern auch die Direktwahl der europaumlischen Abgeordneten (20091976)

LOME 1975 schlaumlgt VGE eine Nord-Suumld Partnerschaft vor die zu den LomeacuteAbkommen zwischen den EG und den Laumlndern der Zone Afrika-Karibik-Pazifik (AKP)fuumlhrt

C Nach der Praumlsidentschaft

VGE bleibt sehr aktiv in der nationalen regionalen und europaumlischen Politik- von 1982-1998 zahlreiche regionale und nationale Aufgaben

zwischen 1989-1993 Abgeordneter im EP Er ist bis 1991 Praumlsident der LDR-Gruppe (Libeacuteral Deacutemocrate Reacutepublicain)

- Er tritt fuumlr die Zustimmung Frankreichs zum Maastrichter Vertrag ein er sprichtsich auch fuumlr eine flexible Handhabung der Maastricht-Kriterien aus

- 1986 gruumlndet er mit Helmut Schmidt das Komitee fuumlr die europaumlischeWaumlhrungsunion (Comiteacute pour llsquoUM de llsquoEurope) Letzteres hat 1988 einbdquoAktionsprogrammldquo veroumlffentlicht aus dem einige Vorschlaumlge vom Delors-Komitee aufgegriffen wurden Das Delors-Komitee hatte den Auftrag ein Konzeptfuumlr die Wirtschafts- und der Waumlhrungsunion zu erarbeiten

- 1997 wurde VGE als Praumlsident des Rates der KommunalenGebietskoumlrperschaften und der Regionen Europas gewaumlhlt Er steht fuumlr einestarke Rolle der Gebietskoumlrperschaften in der EU Im EP ist er Autor eines Berichtan das EP uumlber das Subsidiaritaumltsprinzip der seinen Namen traumlgt

- Er ist Praumlsident der europaumlischen internationalen Bewegung und des Instituts fuumlrdie Demokratie in Europa

- Seit Dezember 2001 ist er Praumlsident des Verfassungskonvents (Berufung durchGipfel der Staates- und Regierungschefs den Europaumlischen Rat von Laeken)

II Die Persoumlnlichkeit Giscard

A Die Ideen des ehemaligen Staatspraumlsident uumlber sein Land

Das neueste Buch bdquoLes Franccedilais - Reflexions sur le destin dlsquoun peupleldquo von 2000laumlsst drei Schwerpunktthemen erkennen um die sich VGEs Ausfuumlhrungen drehen- der politische und kulturelle Niedergang Frankreichs und seine Ursachen- die Geschichts- und Vergangenheitsvergessenheit der Franzosen- Die Schwierigkeiten bis hin zur Unmoumlglichkeit Frankreich zu reformierenEinzelthemen- Spaltung der Rechsparteien

Diese Spaltung sei sinnlos In einer EU von 27 o 30 Staaten sei es besser eine einheitlicheGruppierung zu bilden um die Debatte uumlber das groszlige europaumlische Projekt voranzubringen

- Cohabitation die Zusammenarbeit zwischen dem Staatspraumlsidenten und der einer anderenpolitischen Richtung zugehoumlrigen Regierung sei keine gute Loumlsung fuumlr die Vertretung derverschiedenen politischen Meinungen der Franzosen nur eine Illusion von Pluralismus Durch diebdquoCohabitationldquo blieben diese vielfaumlltigen Meinungen lediglich nebeneinander stehen Sie wuumlrdennicht durch eine einzige politische Kraft zusammengefuumlhrt

B Eigenschaften der Persoumlnlichkeit VGE (Parallele zwischen der PersoumlnlichkeitVGE als ehemaliger franzoumlsischer Praumlsident und Praumlsident desVerfassungskonvents)

+ -

Praumlsident

Oder

Monarch

kraftvolle Persoumlnlichkeit undEhrlichkeit er sagt was er denktBsp bei der Tuumlrkeifrage war ervielleicht taktlos aber er wollte nichtder Tuumlrkei falsche Versprechungenund Hoffnungen geben

Fairness mit seinen GegnernBsp waumlhrend der Praumlsident-schaftswahl 1981 hat er nicht dieVergangenheit von FM im Kontextdes Vichy-Regimes thematisiert

das hochtrabende VerhaltenBsp Nach seiner Wahlniederlage1981 hat er sich von den Franzosenin einer sehr feierlichen undd r a m a t i s c h e n F e r n s e h -Inszenierung verabschiedet

Preacutesident espegravece de statue peacutetrifieacuteedans les honneurs descendant deLouis XV

Arroganz er stellt seine Ideen uumlberdie AndererBsp im Konvent versucht er kaumKompromisse mit den anderenTeilnehmern zu finden

Es macht den Eindruck dass sich beim Konventspraumlsidenten die alten Fehler desStaatspraumlsidenten wiederholenIm uumlbrigen faumlllt auf VGE hat nahezu eine Manie zur Praumlsidentschaft er ist derlebenslange Praumlsident In gewissem Sinne ist die juumlngste Auszeichnung mit demKarls-Preis folgerichtig ndash Praumlsident und Monarchentum hinter sich lassendbeschreitet VGE die Spuren Karls des Grossen

Internetlinks zu VGE

- wwwgiscarddestaingcom- wwwelyseefrelyseebiogischtrr- wwwkarlspreisdehtmlkarlspreis2003htmcheck

2 DIE DEUTSCHEN AKTEURE IM KONVENT

Falko Maxim

Vetreter des nationalen Parlamentes

Bundestag

-gt Juumlrgen Meyerhttpwwwbundestagdeeuropaeu_konventZur Person-gt geboren 1936-gt promovierter Jurist-gt ab 1967 am Max-Planck-Institut fuumlr auslaumlndisches und internationales Strafrecht in Freiburg-gt Habilitation und ab 1981 Professor ua fuumlr deutsches und auslaumlndisches Strafrecht inFreiburg-gt Mitglied der Gewerkschaft OumlTV und der Arbeiterwohlfahrt-gt seit 1970 Mitglied SPD-gt 1979 ndash 1983 Landesvorstand Baden-Wuumlrttemberg-gt 1976 ndash 1990 Landtagsmitglied Baden-Wuumlrttemberg-gt 1990 bis 2002 MdB-gt bis 2002 BT-Ausschuumlsse bdquoAusschuss fuumlr Angelegenheiten der Europaumlischen UnionldquoStellvertretender Vorsitz bdquoRechtsausschussldquo Unterausschuss bdquoVereinte Nationenldquo desAuswaumlrtigen Ausschusses----------------------------------------Positionen-gt Volle Verbindlichkeit der Charta-gt Verstaumlndlichkeit und Klarheit der Verfassung-gt mehr Parlamentsmitentscheidung (entsprechend dem Konsens im Konvent)-gt parlamentarische Kontrolle auch uumlber obligatorische Ausgaben im Haushalt -gt keineUnterscheidung mehr zwischen obligatorischnicht-obligatorisch-gt Klagerecht nationaler Parlamente in Sachen Subsidiaritaumlt-gt Haushaltskontrolle von EURATOM durch das Parlament-gt Beitrag Juumlrgen Meyer Mitglied des Konvents Soziales Europa -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde03cv00cv00535de03pdf-gt Beitrag Juumlrgen Meyer bdquoEinklagbarkeit der Charta-Grundrechte und Verbesserung desIndividualrechtsschutzesldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000439d2pdf-gt Beitrag Juumlrgen Meyer bdquoRaum der Freiheit der Sicherheit und des Rechtsldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000447d2pdf-gt Arbeitsgruppe bdquoSubsidiaritaumltldquo Mitglied Arbeitsgruppe bdquoRaum der Freiheit der Sicherheit unddes Rechtsldquo Mitglied -gt Arbeitsgruppe bdquoSoziales Europaldquo (Mitglied)

-gt Peter Altmaier (Vertreter von Juumlrgen Meyer)httpwwwpeteraltmaierdehttpwwwbundestagdeeuropaeu_konventPerson-gt geboren 1958-gt Jurist Zusatzqualifikationen zu Europa und Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Bereich Staats-Europa- und Voumllkerrecht-gt seit 1990 Beamter der Europaumlischen Kommission Generaldirektion V-gt 1993 ndash 1994 Generalsekretaumlr der EG-Verwaltungskommission fuumlr soziale Sicherheit derWanderarbeiter-gt seit 1994 Mitglied des Bundestages CDU

-gt BT-Ausschuumlsse bdquoEuropaausschussldquo Mitglied bdquoRechtsausschussldquo StellvertreterUnterausschuss bdquoEuroparechtldquo Vorsitzender-gt EU-Grundrechte-Konvent Stellvertreter---------------------------------------Positionen-gt staumlrkere Einbeziehung der nationalen Parlamentarier bringt keinen Legitimitaumltszuwachssondern Verwirrung wegen leichtfertiger Schaffung neuer Institutionen und Gremien-gt Wahl des Kommissionspraumlsidenten durch Parlament-gt Kompetenzverteilung muss fuumlr Buumlrger durchschaubar sein-gt Mehrheitsentscheidungen im Ministerrat-gt Arbeitsgruppe bdquoErgaumlnzende Kompetenzenldquo Mitglied bdquoVereinfachung derRechtssetzungsverfahren und Rechtsakteldquo Mitglied

Bundesrat

-gt Erwin Teufelhttpwwwerwin-teufeldeZur Person-gt geboren 1939-gt Diplom-Verwaltungswirt-gt ab 1972 Landtagsmitglied Baden-Wuumlrttemberg-gt 1972 ndash 1978 Staatssekretaumlr Innenministerium und fuumlr Umweltschutz in Baden-Wuumlrttemberg-gt 1978 ndash 1991 Vorsitz der CDU-Landtagsfraktion-gt ab 1992 Ministerpraumlsident Baden-Wuumlrttemberg Wiederwahl 1996 und 2001-gt 1997 Praumlsident des Bundesrats dann Vorsitzender der Konferenz der Ministerpraumlsidentender deutschen Bundeslaumlnder-gt ab 1994 Mitglied des Ausschuss der Regionen Europas ab Februar 2002 Vizepraumlsident-gt 1995 ndash 1998 Bevollmaumlchtigter BRD fuumlr kulturelle Angelegenheiten im Rahmen des Vertragsuumlber die deutsch-franzoumlsische Zusammenarbeit-gt seit 1993 ehrenamtlicher Praumlsident der Jerusalem Foundation Deutschland eV-------------------------------------------------Positionen-gt Betonung der notwendigen Gestaltungsspielraumlume der Mitgliedsstaaten und Regionen-gt Mitgliedstaatliche Bereiche ausdruumlcklich als Schranken fuumlr Gemeinschaftskompetenzen-gt mehr Gemeinschaftsaufgaben nur bei Grenzpolizei EUROPOL und Auszligen- undSicherheitspolitik-gt besonderes Gremium zur Einhaltung der Kompetenzordnung aus Vertretern des EP und dernationalen und regionalen Parlamente -gt im Gesetzgebungsprozess-gt Klagerecht der Laumlnder vor EuGH wegen Subsidiaritaumlt-gt Forderung einer Arbeitsgruppe bdquoRegionen und Kommunenldquo-gt Volles Mitentscheidungsrecht des Parlaments-gt Beschlussfassung mit qualifizierter Mehrheit im Rat-gt Aufloumlsung der Saumlulenstruktur und Rechtspersoumlnlichkeit fuumlr EU-gt Beitrag von Erwin Teufel Leitlinien fuumlr die Ordnung der Kompetenzen zwischen derEuropaumlischen Union und den Mitgliedstaaten im kuumlnftigen Verfassungsvertrag -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000410d2pdf-gt Beitrag von Erwin Teufel Freiburger Entwurf fuumlr einen Europaumlischen Verfassungsvertrag -gthttpregisterconsiliumeuintpdfde03cv00cv00495de03pdf-gt Beitrag von Erwin Teufel bdquoDie regionalen und lokalen Gebietskoumlrperschaften imVerfassungsvertragldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde03cv00cv00530de03pdf-gt Arbeitsgruppe bdquoSubsidiaritaumltldquo Mitglied

-gt Wolfgang Senff (Vertreter von Erwin Teufel) (bis Maumlrz 2003)httpwwwwolfgang-senffdeZur Person-gt geboren 1941-gt Diplom-Volkswirt-gt Arbeit als Berufsschullehrer-gt Wirtschaftsexperte und Landesgeschaumlftsfuumlhrer der SPD-Niedersachsen

-gt ab 1978 Landtagsmitglied in Niedersachsen SPD-gt ab 1999 Landesminister fuumlr Bundes- und Europaangelegenheiten-gt bis Juni 2002 Vorsitz der Europaministerkonferenz der Laumlnder------------------------------------Positionen-gt Mehrheitsentscheidungen im Rat-gt nicht mehr ein Land = ein Kommissar-gt bdquoIn vielen Punkten muumlssen die Mitgliedsstaaten das alte Denken in Kategorien der Besitzstandswahrung zugunsten der gemeinsamen europaumlischen Idee aufgebenldquo-gt klare Kompetenzabgrenzung -gt ausschlieszligliche Grundsatz- und Ergaumlnzungskompetenz-gt gerichtliche Uumlberpruumlfung der Kompetenzfrage-gt grundsaumltzliche Mitentscheidung des Parlaments -gt umfassendes Budgetrecht -gt auchobligatorische Ausgaben-gt Wahl des Kommissions-Praumlsidiums durch das Parlament-gt Klagerecht auch fuumlr AdR und Fragerecht fuumlr seine Mitglieder gegenuumlber der Kommissio-gt Arbeitsgruppe bdquoergaumlnzende Kompetenzenldquo Mitglied

Bundesregierung

-gt Joschka Fischer (ab November 2002 fuumlr Peter Glotz)wwwjoschkadewwwauswaertiges-amtdewwwdeaamtleitungfischerZur Person-gt 12 April 1948 geboren in GerabronnBaden-Wuumlrttemberg-gt seit 1982 Mitglied der Gruumlnen-gt - 1985 Mitglied des Deutschen Bundestags-gt 1985 - 1987 Staatsminister fuumlr Umwelt und Energie des Landes Hessen und stellvertretendesMitglied des Bundesrats-gt 1987 - 1991 Mitglied des Hessischen Landtags und Vorsitzender der Fraktion der Gruumlnen imHessischen Landtag-gt 1991 - 1994 Staatsminister fuumlr Umwelt Energie und Bundesangelegenheiten des LandesHessen-gt 1994 - 1998 Sprecher der Fraktion Buumlndnis 90DIE GRUumlNEN im Deutschen Bundestag-gt ab Oktober 1998 Bundesminister des Auswaumlrtigen und Vizekanzler------------------------------------Positionen

-gt politische Fragen im Vordergrund-gt aber Kompetenzzuordnung darf Flexibilitaumlt und Entwicklungsfaumlhigkeit der Union nicht behindern (kein bdquoKraumlmerdenkenldquo bei Kompetenzabgrenzungen) -gt Positionierung gegen Schaumluble-Bocklet-Papier (EVP-Linie)-gt Konvent muss entscheiden Staatenverbund oder Foumlderation-gt fuumlr Fischer sollten aktuelle Prioritaumlten und Leitlinien der Konventsarbeit sein -gt Vollstaumlndige Ausarbeitung der gesamten Verfassung durch den Konvent -gt Die EU ist nicht nur eine Union europaumlischer Staaten wie etwa in Art 1 des Vorentwurfs definiert sondern eine Integrationsgemeinschaft eigener Art die sich auf Staaten und Buumlrger gruumlndet -gt Volle Uumlbernahme der Grundrechtscharta in die Verfassung -gt Zuumlgige Klaumlrung der Kernfragen der institutionellen Architektur mit dem Ziel der Staumlrkung demokratischer Legitimitaumlt sowie der Handlungsfaumlhigkeit der Organe-gt kein Auseinanderdividieren in einen integrierten und einen intergouvernementalen Teil-gt direktes Klagerecht vor EuGH fuumlr Regionen mit Gesetzgebungsbefugnissen-gt Beitrag Dominique de Villepin und Joschka Fischer Gemeinsame deutsch-franzoumlsischeVorschlaumlge fuumlr den Europaumlischen Konvent zum Bereich Europaumlische Sicherheits- undVerteidigungspolitik -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000422d2pdf-gt dt-frz Vorschlag zum Raum der Freiheit der Sicherheit und des Rechts -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000435d2pdf-gt dt-frz Vorschlag zur Ordnungspolitik (ua Staumlrkung der Euro-Gruppe) -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv00cv00470de02pdf

-gt dt-frz Vorschlag im Konvent zu den Institutionen -gt praumlsidiale Doppelspitze fuumlr die Union -gt Europaumlischer Auszligenminister bdquomit doppeltem Hutldquo

-gt httpregisterconsiliumeuintpdfde03cv00cv00489de03pdf

-gt Hans Martin Bury (Vertreter von Joschka Fischer) (ab November 2002 fuumlr StS Gunther Pleuger)wwwburydeZur Person-gt geboren 1966-gt Diplom Betriebswirt (dann 88 ndash 90 Vorstandsassistent Volksbank Ludwigsburg)-gt seit 1988 SPD-Mitglied-gt seit 1997 Mitglied des SPD-Landsvorstandes Baden-Wuumlrttemberg-gt seit 1990 Mitglied des Bundestags SPD-gt Fraktionssprecher fuumlr Post und Telekommunikation-gt Fraktionssprecher fuumlr Wirtschaft und Technologie-gt 1999 bis 2002 Staatsminister beim Bundeskanzler -gt ua Leiter des Staatssekretaumlrsausschuss fuumlr bdquoNachhaltigkeitldquo-gt seit 22Oktober 2002 Staatsminister fuumlr Europa AA----------------------------------------------PositionenArbeitsgruppe bdquoSoziales Europaldquo Mitglied

Europaumlisches Parlament

-gt Klaus Haumlnschhttpwwwklaus-haenschdeZur Person-gt geboren 1938-gt Studium der Politologie Geschichte und Soziologie + Universitaumltsassistent-gt Redakteur einer Zeitschrift fuumlr uumlbernationale Zusammenarbeit-gt 1970 bis 1979 Referent und Pressesprecher im Wissenschaftsministerium in NRW-gt seit 1976 Lehrbeauftragter des Universitaumlt Duisburg-gt seit 1979 Mitglied des EP SPE-gt 1972 ndash 1986 Vorsitzender SPD-Unterbezirk-gt 1989 ndash 1994 und seit 1997 Stellvertretender Vorsitzender der SPE-Fraktion im EP-gt 1994 ndash 1997 Praumlsident des EP-gt EP-Ausschuumlsse bdquofuumlr Auswaumlrtige Angelegenheiten Menschenrechte gemeinsame Sicherheitund Verteidigungspolitikldquo Mitglied bdquofuumlr konstitutionelle Fragenldquo Mitglied-gt im Praumlsidium des Konvents----------------------------------------Positionen-gt Zustandekommen eines geschlossenen Vertragstextes-gt Mehrheitsprinzip und Oumlffentlichkeit fuumlr Rat-gt keine Rotation mehr fuumlr Ratspraumlsidentschaft-gt Staumlrkung der Kommission in exekutiver Funktion und Untermauerung ihrer Legitimitaumlt durchWahl des Kommissionspraumlsidenten durch das Parlament-gt Anzahl der Kommissare soll nicht mehr von Zahl der Staaten abhaumlngen sonder sich nurnoch an Funktionalitaumlt ausrichten-gt Mitentscheidung des Parlaments bei allen EU-Gesetzgebungsakten-gt keine Rotation bei Parlamentspraumlsidentschaft-gt Beitrag vorgestellt von Frau Pervenche Beregraves stellvertretendes Mitglied und Klaus HaumlnschbdquoKernelemente einer Europaumlischen Verfassungldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde03cv00cv00479de03pdf-gt Beitrag von Intildeigo Mendez de Vigo Herrn Klaus Haumlnsch und Herrn Andrew DuffEntschlieszligung des Europaumlischen Parlaments zu den Auswirkungen und zum kuumlnftigen Statusder Charta der Grundrechte der Europaumlischen Union -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000368d2pdf-gt Beitrag des Mitglieds des Konvents Herrn Klaus Haumlnsch bdquoDie Zukunft des EURATOM-Vertragesldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000344d2pdf

-gt Schlussbericht der Gruppe VI bdquoOrdnungspolitikldquo -gthttpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000357d2pdf-gt Arbeitsgruppe bdquoOrdnungspolitikldquo Vorsitz Arbeitsgruppe bdquoAuszligenpolitisches Handelnldquo Mitglied

-gt Elmar Brokhttpwwwcdu-csu-epdekonventkonventhtmZur Person-gt geboren 1946-gt Jurist und Politikwissenschaftler-gt nach Studium Arbeit als Journalist-gt 1989 ndash 1999 Vorsitzender des CDU-Bundesfachausschusses Auszligen- und Sicherheitspolitik-gt seit 1996 Geschaumlftsfuumlhrer des NRW-Landesvorstandes der CDU-gt seit 1999 Vorsitzender des Bundesfachausschusses Europapolitik der CDU-gt Mitglied des EP EVP-gt Mitglied des EVP-Fraktionsvorstandes-gt vergangene Mitgliedschaft in EP-Ausschuumlssen fuumlr Soziales Drogenbekaumlmpfung undbdquoDeutsche Einheitldquo-gt Vertreter des EP in der Reflexionsgruppe des Rates fuumlr Maastricht II-gt Vertreter des EP in der Regierungskonferenz fuumlr den Vertrag von Amsterdam-gt Vertreter des EP in der Regierungskonferenz 2000-gt EP-Ausschuumlsse bdquofuumlr auswaumlrtige Angelegenheiten Menschenrechte gemeinsame Sicherheitund Verteidigungspolitik Mitglied bdquofuumlr konstitutionelle Fragenldquo Vorsitz-gt Stellvertreter Delegation fuumlr die Beziehungen zu den Vereinigten Staaten--------------------------------------Positionen-gt mehr Vergemeinschaftung der Auszligenpolitik-gt klare Verstaumlrkung der Zusammenarbeit in Sicherheits- und Verteidigungspolitik -gt bdquocoalition of the willingldquo gewillte Staaten tragen und fuumlhren aus und die anderen koumlnnennicht blockieren-gt EVP-Convention-Group (einzige Fraktionsbildung im Konvent)-gt Schaumluble-Bocklet-Papier als Grundlage fuumlr CDU-CSU und EVP-Convention-Group -gt klare Kompetenzabgrenzung nach innen und starke Handlungsfaumlhigkeit nach auszligen -gt Notwendigkeit EU-Kompetenzen zuruumlckzufahren -gt zB bei Einwanderungspolitik -gt Betonung des Subsidiaritaumltsprinzips -gt EU-Politikfelder Auszligen- Sicherheits- und Verteidigungspolitik BinnenmarktAuszligenvertretung der Union gemeinsame Waumlhrung reformierte Agrarpolitik und teilweise dieBereiche Rechtspolitik innere Sicherheit Verkehr Infrastruktur Umwelt- undGesundheitsschutz -gt Mitgliedstaatliche Politikfelder der Staatsaufbau der Mitgliedstaaten einschlieszliglich derkommunalen Selbstverwaltung Sozial- und Familienpolitik Arbeitsmarktpolitik die Regelungder Zuwanderung sowie die Bereiche Bildung Kultur und Sport-gt Rat Kommission als auch Parlament das gleiche Recht bei Gesetzesinitiative-gt Die Kommission soll zahlenmaumlszligig begrenzt werden um handlungsfaumlhig zu bleiben-gt Jeder Abgeordnete im Parlament soll grundsaumltzlich in Zukunft in etwa die gleiche Anzahl vonBuumlrgern repraumlsentieren-gt Kompetenzsenat des europaumlischen Gerichtshofes-gt Klagerecht nationaler Parlamente und bestimmter Regionen-gt moumlglichst wenig staatliche Einmischung ins Wirtschaftsgeschehen-gt Beitrag von Elmar Brok bdquoBestimmungen betreffend Freiheit Sicherheit und Recht die in dieVerfassung der Europaumlischen Union aufzunehmen waumlrenldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000436d2pdf-gt Beitrag von Elmar Brok bdquoVerfassung der Europaumlischen Unionldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000325-r1d2pdf-gt Beitrag von Elmar Brok Jacques Santer Reneacute van der Linden Joachim Wuermeling undanderen Mitgliedern bdquoDie Subsidiariaumlt muss durch ein rechtsprechendes Organ uumlberpruumlftwerdenldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000213d2pdf-gt Beitrag von Alain Lamassoure Elmar Brok und Joachim Wuermeling bdquoTestimonials dernationalen Parlamente in der Praumlambel der Verfassung Ein etwas unkonventionellerVorschlagldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000467d2pdf-gt Beitrag von Elmar Brok mit dem Titel bdquoDie Zustaumlndigkeiten der Europaumlischen Unionldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde03cv00cv00541de03pdf-gt Arbeitsgruppe bdquoSubsidiaritaumltldquo Mitglied Arbeitsgruppe bdquoAuszligenpolitisches Handelnldquo Mitglied

-gt Sylvia-Ivonne Kaufmannhttpwwwsylvia-yvonne-kaufmanndeZur Person-gt geboren 1955-gt promovierte Diplom-Japanologin-gt Wissenschaftliche Assistentin an der HU-Berlin und am Institut fuumlr internationale Politik und Wirtschaft Berlin-gt seit 1991 Mitglied des PDS-Parteivorstandes und MdB-gt 1993 ndash 2000 Stellvertretende Bundesvorsitzende der PDS-gt 1991 ndash 1994 Beobachterin im EP-gt Stellvertretende Vorsitzende der Konfoumlderalen Fraktion der Vereinigten Europaumlischen Linken Nordische Gruumlne Linke-gt EP-Ausschuumlsse bdquofuumlr konstitutionelle Fragenldquo Mitglied bdquofuumlr Freiheiten und Rechte der BuumlrgerJustiz und innere Angelegenheitenldquo Stellvertreterin-------------------------------------Positionen-gt ausdruumlcklich fuumlr Referenden uumlber Verfassungsentwurf-gt Europaparlament volles Mitentscheidungsrecht-gt Kontrollrechte fuumlr nationale Parlamente-gt weitere Politikbereiche wie Justiz und Inneres vergemeinschaften-gt Union muss sich zu einer Sozial- und Beschaumlftigungsunion entwickeln-gt bdquoDenn ihre Zukunft liegt in der Weiterentwicklung des europaumlischen Sozialmodells und weniger darin ob sie ein Staatenverbund bleibt oder eine Foumlderation der Nationalstaaten wirdldquo-gt Sozialstaatsprinzip in den Verfassungsvertrag-gt Einrichtung einer Arbeitsgruppe Soziales Europa-gt Beitrag von Andrew Duff Alain Lamassoure Olivier Duhamel Karel de Gucht SylviaKaufmann Josef Zieleniec und Pervenche Beregraves Fragen der Zustaumlndigkeit und Subsidiaritaumlt und darausentstehende Verwirrung -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000178d2pdf-gt Beitrag des Mitglieds des Konvents Frau Sylvia-Yvonne Kaufmann Ein Verfassungsvertragfuumlr ein soziales Europa -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000190-r1d2pdf-gt Arbeitsgruppe bdquoWirtschaftspolitikldquo Mitglied Arbeitsgruppe bdquoVerteidigungldquo Mitglied

-gt Joachim Wuermeling (Vertreter von Elmar Brok)httpwwwwuermelingnetZur Person-gt geboren 1960-gt promovierter Jurist Schwerpunkt Europarecht-gt 1989 ndash 1993 Bayerisches Staatsministerium fuumlr Bundes- und Europaangelegenheiten inBonn Persoumlnlicher Referent des Amtschefs-gt 1993 ndash 1995 Europaumlische Kommission Kabinett des Kommissars Peter Schmidhuber-gt 1995 ndash 1999 Bayerische Staatskanzlei Referatsleiter fuumlr die Beziehungen zu deneuropaumlischen Institutionen Assistent des MP im Ausschuss der Regionen Referatsleiter fuumlrGrundsatzfragen der Europapolitik-gt seit 1996 Lehrbeauftragter der Universitaumlt Bayreuth fuumlr Europarecht-gt seit 1999 Mitglied des Europaumlischen Parlaments (EVP)-gt EP-Ausschuumlsse bdquofuumlr Recht und Binnenmarktldquo Mitglied bdquofuumlr konstitutionelle FragenldquoStellvertreter----------------------------------------Positionen-gt wie Brok -gt gemeinsame EVP-Convention-Group-gt gemeinsamer internet-Auftritt zu Konvent mit Brok-gt ausdruumlcklich Schaumluble-Bocklet-Papier als gemeinsame Grundlage-gt Beitrag des Mitglieds des Konvents Herrn Joachim Wuermeling EU-Zustaumlndigkeiten -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000107d2pdf-gt Beitrag von Joachim Wuermeling EU-Reform Fragen an das Initiativmonopol der EU-Kommission -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000279d2pdf

-gt Beitrag von Joachim Wuermeling bdquo Internationale Vertraumlge der EU Vorschlaumlge fuumlr eineStaumlrkung der parlamentarischen Kontrolleldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000362d2pdf-gt Beitrag von Joachim Wuermeling bdquoReligioumlse Bezugnahme im Verfassungsvertragldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde03cv00cv00480de03pdf-gt Arbeitsgruppe bdquoergaumlnzende Kompetenzenldquo Mitglied Arbeitsgruppe bdquoVereinfachung der Rechtssetzungsverfahren und Rechtsakteldquo Mitglied

4 DIE POLITSCHEN FAMILIENIM KONVENT

sbquoLinkelsquo gegen sbquorechtelsquo Europaverfassung

Winnie Locke

Grundlagen politischer Familienbildung im EG-Vertrag

Art 191 EGV (Politische Parteien) Politische Parteien auf europaumlischer Ebene sind wichtig alsFaktor der Integration in der Union Sie tragen dazu bei ein europaumlisches Bewusstseinherauszubilden und den politischen Willen der Buumlrger der Union zum Ausdruck zu bringen

(vgl Art 21 GG (Parteien) (1) Die Parteien wirken bei der politischen Willensbildung des Volkes mitIhre Gruumlndung ist frei Ihre innere Ordnung muss demokratischen Grundsaumltzen entsprechen Siemuumlssen uumlber die Herkunft und Verwendung ihrer Mittel sowie uumlber ihr Vermoumlgen oumlffentlichRechenschaft geben )

Politische Gruppierungen auf europaumlischer Ebene

EVP-ED Fraktion= im EP Fraktion der Europaumlischen Volkspartei (Christdemokraten) und europaumlischer Demokraten(oder bdquoEPPldquo Europeans People Party)- Fraktionsvorsitzender Hans-Gert Poumlttering (D)- mit 232 Abgeordneten aus 15 Mitgliedstaaten staumlrkste Fraktion im Europaumlischen Parlament (EP)- Parteien ua EVP-Partei CDU CSU bzw CDUCSU-Gruppe im EPZiele ein bdquoEuropa der Werteldquo kohaumlrente und wirksame gemeinsame europaumlische Auszligen- undSicherheitspolitikEVP-ED Fraktion und der Konvent- 6 EVP-EP-Vertreter im Konvent ua Mendez de Vigo (E) als Vorsitzender der EP-Delegation fuumlr denKonvent Elmar Brok (D) Vorsitzender der EVP-Gruppe im Konvent- eigener Verfassungsentwurf der als bdquowork in progress bdquo dem Diskussionsstand im Konvent und inEVP-Gruppe angepasst wirdSchwerpunkte klare Kompetenzen (Katalog) religioumlser Bezug in Praumlambel Staumlrkung desgemeinschaftlichen Europas

SPE-Fraktion= im EP Fraktion der Sozialdemokratischen Parteien Europas (oder bdquoPSEldquo Party of EuropeanSocialists)- Vorsitzender Enrique Baron Crespo- mit 175 MEP aus 15 Mitgliedstaaten zweitstaumlrkste Fraktion- Parteien ua SPD SPEndashPartei (umfasst 20 sozialdemokratischen und Arbeiter-Parteien der EU)Ziele ein bdquoEuropa der Buumlrgerldquo nachhaltige europaumlische Beschaumlftigungs- Sozial- und UmweltpolitikSPE-Fraktion und Konvent- 5 SPE-EP-Vertreter im Konvent ua Klaus Haumlnsch (D) als stellvertretender Vorsitzender der EP-Delegation fuumlr den Konvent- kein eigener Verfassungsentwurf aber Vorschlaumlge bdquoFuumlr einen Erfolg des Konvents zur ZukunftEuropasldquo und eigenstaumlndiger bdquoBerliner Entwurfldquo mit bdquosozialdemokratischer HandschriftldquoSchwerpunkte Foumlrderung des europaumlischen Gesellschaftsmodells im Rahmen nachhaltigerEntwicklung Vollbeschaumlftigung Innovation sozialen Zusammenhalts

LIBE - Fraktion= im EP Fraktion der Liberalen und Demokratischen Partei Europas (oder bdquoELDRldquo European LiberalDemocrat and Reform Group)- Fraktionsvorsitzender Graham Watson (GB)

- 54 MEP in 10 Mitgliedstaaten (deutsche FDP nicht vertreten)- Parteien ua Margerita (gegruumlndet v Romano Prodi)Ziele wachsende kompetitive Wirtschaft ein Europa basierend auf fundamentalen liberalen PrinzipienLIBE-Fraktion und Konvent- 1 LIBE-EP-Vertreter im Konvent- kein eigener VerfassungsentwurfSchwerpunkte groumlszligere Gewichtung der Auszligen- und Sicherheitspolitik klare Unterscheidung derexekutiven und legislativen Kompetenzen von Rat und Kommission Dezentralisierung vonGemeinschaftsaufgaben mit groumlszligerer Bedeutung fuumlr regionale und lokale Verantwortliche

KVELNGL = im EP Konfoumlderation der vereinigten europaumlischen LinkenNordische Gruumlne Linke (oder bdquoGUENGLldquoConfederal Group of the European UnitedNordic Green Left)- Fraktionsvorsitzender Francis Wurtz (F) stellvertretende Vorsitzende Sylvia-Yvonne Kaufmann (D)- 50 MEP aus 10 Mitgliedstaaten- 15 politische Parteien ua PDS mit der PDS-Europa (Vors Modrow)Ziele Solidaritaumlt Verbesserung der Umweltqualitaumlt soziale Gleichheit Abschaffung der NATO WEUKVELNGL-Fraktion und Konvent- 1 KVELNGL-EP-Vertreterin im Konvent Sylvia-Yvonne Kaufmann (DPDS)- kein eigener VerfassungsentwurfSchwerpunkte Entwicklung zu einem sozialen Europa

Die GruumlnenFEA-Fraktion= im EP Fraktion der GruumlnenFreien Europaumlischen Allianz- Fraktionsvorsitzende Daniel Cohn-Bendit (F) Monica Frassoni (I)- 45 MEP aus 12 Mitgliedstaaten- Parteien ua die GruumlnenBuumlndnisrsquo90Ziele ein Europa mit sozialen kulturellen und oumlkologischen WertenDie Gruumlnen und der Konvent- 1 GruumlnenFEA-EP-Vertreter im Konvent und ua Joschka Fischer als Regierungsvertreter imKonvent- bdquoGrundriss einer europaumlischen Verfassungldquo v J Voggenhuber (AU)Schwerpunkte Handlungsfaumlhigkeit der EU im Inneren und in der Welt Weg zu einer oumlkologischen undsozial nachhaltigen Entwicklung

UEN-Fraktion= im EP Fraktion der Union fuumlr das Europa der Nationen (Union for Europe of the Nations)- Fraktionsvorsitzender M Charles Pasqua (F)- 22 MEP aus 5 Mitgliedstaaten- keine deutsche Parteien- Ziele Erhaltung der Souveraumlnitaumlt und nationalen Demokratien Betonung der Unterschiede keinfoumlderales Europa- 1 UEN-EP-Vertreterin im Konvent

EDU-Fraktion= im EP Fraktion fuumlr das Europa der Demokratie und der Unterschiede- Fraktionsvorsitzender Jens-Peter Bonde (DK)- 17 MEP- 1 EDU-EP-Vertreter im Konvent

Links

Uumlbersicht der EP-Fraktionen unter httpwwweuroparleuintgroupsdefaulthtm

Homepage der EVP httpwwwepp-edorghomededefaultasplg1=deKonventswebsite der EVP httpwwwepp-edorgPresspthem02them01_enasp

Homepage der SPE httpwwwsocialistgrouporgindexhtml

Homepage der LIEBE httpeldeuroparleuintContentDefaultasp

Homepage der KVEL httpwwweuroparleuintgue

Homepage der GruumlnenFEA httpwwwgreens-efaorgenKonventswebsite der GruumlnenFEA auch unter httpwwwgreens-efaorgen

Homepage der UEN httpwwweuroparleuintuen

Homepage der EDU httpwwweuroparleuintedd

III Inhaltliche Aspekte der KonventsarbeitenFebruar 2002 bis Januar 2003

1 DIE ARBEITSGRUPPENI - VI

Manuela Hander

AG I bdquoSubsidiaritaumltsprinzipldquoVors Inigo Mendez de Vigo

Vorschlaumlge

1 Fruumlhere Einbeziehung des Subsidiaritaumltsgedankens in Rechtsetzungsakte der Gemeinschaft durchdie am Rechtsetzungsverfahren beteiligten Organe und damit Verbesserung dessen Beruumlcksichtigung2 Ex-ante-Kontrolle durch die Schaffung eines Warnsystems durch fruumlhzeitige Einbeziehung desmitgliedstaatlichen Gesetzgebers am gemeinschaftlichen Rechtsetzungsverfahren3 Ex-post-Kontrolle durch Erleichterung der Klageerhebungsmoumlglichkeiten beim EuGH wegenMissachtung des Subsidiaritaumltsprinzips

AG II bdquoEinbeziehung der ChartaBeitritt zur EMRKldquoVors Antonio Vitorino

Vorschlaumlge

1 Einbeziehung der Grundrechtecharta in die Verfassung wodurch dieser Rechtsverbindlichkeitverliehen wuumlrde Ein Konsens hinsichtlich der konkreten Art und Weise dieser Einbeziehung konntenicht erzielt werden vielmehr wurden alle Optionen in die entsprechende Empfehlung derArbeitsgruppe aufgenommen So plaumldierte ein Teil der Gruppe fuumlr eine Aufnahme der Charta alserstem Kapitel der Verfassung ein anderer Teil wollte es ausreichen lassen eine entsprechendeBezugnahmevorschrift in einen Artikel der Verfassung aufzunehmen wiederum andere wollten eineBezugnahme nur bdquoindirektldquo vorgenommen wissen die es vermeiden wuumlrde der ChartaVerfassungsrang zu geben2 Ein Votum zum Beitritt der EU zur EMRK wurde explizit nicht abgegeben Vielmehr verwies dieGruppe diesbezuumlglich auf den Rat der Europaumlischen Union denn nur dieser koumlnne eine derartwesentliche politische Entscheidung treffen Jedoch sprach sie sich indirekt fuumlr den Beitritt der EU zurEMRK aus indem sie eine Empfehlung zur Aufnahme einer den Beitritt betreffendenverfassungsrechtlichen Bestimmung formulierte und wohlwollend die Argumente eroumlrterte die fuumlreinen Beitritt der EU zur EMRK sprechen

AG III bdquoRechtspersoumlnlichkeitldquoVors Giuliano Amato

Vorschlaumlge

1 Anerkennung der Rechtspersoumlnlichkeit der EU2 Verschmelzung der EU und der EG zu einer einzigen Rechtspersoumlnlichkeit3 Fusion der verschiedenen Vertraumlge (EG-Vertrag EGKS-Vertrag EURATOM-Vertrag EU-Vertrag)mit der Maszliggabe der Untergliederung des neuen einheitlichen Vertrages in zwei Teile einengrundlegenden verfassungsrechtlichen Teil und einen weiteren mit den uumlbrigen Bestimmungen dergenannten Vertraumlge

AG IV bdquoRolle der einzelstaatlichen ParlamenteldquoVors Gisela Stuart

Vorschlaumlge

1 Verbesserung der einzelstaatlichen Kontrollmechanismen der Parlamente die durch dieMitgliedstaaten zu gewaumlhren waumlre und Anerkennung der Rolle der mitgliedstaatlichen Parlamente inder Verfassung2 Einbeziehung der mitgliedstaatlichen Parlamente in die Uumlberwachung des Subsidiaritaumltsprinzips vorallem durch bessere und fruumlhe Unterrichtung von gemeinschaftlichen Rechtsetzungsverfahren3 Ausbau und Erweiterung multilateraler Netze insbesondere durch Praumlzisierung des COSAC-Mandates (vgl hierzu Ziffer II des Protokolls Nr 9 zum EGV (Amsterdam)) durch Einrichtung einesKonvents zur Eroumlrterung wichtiger politischer Leitlinien sowie der Strategie der EU und durch dieEinberufung von Ad-hoc-Konferenzen zwischenparlamentarischer Natur zu speziellen Fragen

AG V bdquoErgaumlnzende ZustaumlndigkeitenldquoVors Henning Christophersen

Vorschlaumlge

1 Die Verfassung allgemein betreffenda) Aufteilung saumlmtlicher Zustaumlndigkeiten zwischen den Mitgliedstaaten und der EU in einembesonderen Kapitel der Verfassungb) Wahrung der Flexibilitaumlt durch Beibehaltung des Art 308 EGV (Amsterdam) bzw einervergleichbaren Bestimmung unter der Voraussetzung der Festlegung dass damit keine Ausweitunggemeinschaftlicher Zustaumlndigkeiten verbunden waumlre2 Die bdquoergaumlnzenden Zustaumlndigkeitenldquo bzw nach dem Vorschlag der Gruppe die bdquounterstuumltzendenMaszlignahmenldquo im besonderen angehenda) Zulaumlssigkeit unterstuumltzender Maszlignahmen nur im Rahmen ausschlieszliglicher Kompetenzen derMitgliedstaaten die einzelstaatliche Rechtsvorschriften nicht ersetzen sondern allenfalls ergaumlnzenoder unterstuumltzen duumlrftenb) Forderung nach einem gemeinsamen Interesse der EU und der Mitgliedstaaten als Voraussetzungunterstuumltzender Maszlignahmen

AG VI bdquoOrdnungspolitikldquoVors Klaus Haumlnsch

Vorschlaumlge

1 Aufnahme wirtschafts- und sozialpolitischer Ziele in die Verfassung (vergleichbar mit denbestehenden Bestimmungen der Art 2 EUV (Amsterdam) und Artt 2 3 und 4 EGV (Amsterdam))2 Strikte Trennung von einerseits Waumlhrungs- und andererseits Wirtschaftspolitik wobei dieerstgenannte als ausschlieszligliche Gemeinschaftszustaumlndigkeit verstanden werden sollte die zweite alsmitgliedstaatliche Zustaumlndigkeit allerdings mit der Einschraumlnkung der Aufnahme der Grundsaumltze derWirtschaftspolitik in die Verfassung sowie einer Verbesserung der Koordinierung zwischen denMitgliedstaaten3 Beibehaltung der EURO-Gruppe deren Vertretung in internationalen Organisationen zu verstaumlrkenwaumlre

2 DIE ARBEITSGRUPPEN VII - X

Conrad Seiferth

AG VII bdquoAussenpolitisches HandelnldquoVors Jean-Luc Dehaene

Vorschlaumlge

1 Zusammenfuumlhrung aller das Aussenpolitische Handeln der EU betreffenden Artikel in einemeinzigen Abschnitt2 Definition von Grundsaumltzen und Zielen fuumlr das Aussenhandeln der EU wofuumlr der Europaumlische Ratstrategische Ziele und Interessen festlegt die die Parameter des Handelns von EU undMitgliedstaaten bestimmen3 EU-Kompetenz zum Abschluss von internationalen Vereinbarungen die ihre Kompetenz betreffen4 Um die Kohaumlrenz und Effektivitaumlt zwischen den Institutionen zu staumlrken bdquoAussenpolitischerVertreter der EUldquo ndash Verschmelzung der Posten des bdquoHohen Vertreter fuumlr die GASPldquo (Solana) und desKommissars (Patten) in einer Person die mit qualifizierter Merheit vom Europaumlischen Rat unterBilligung von Kommission und Parlament ernannt wird5 Um die Kohaumlrenz innerhalb der Institutionen zu verbessern Ratsformation fuumlr AussenpolitischesHandeln und Aussenpolitische Zentralstelle zur Koordination innerhalb der Kommission6 Bestehende Vorgaben zur Entscheidungsfindung sollen weiter ausgeschoumlpft werden keineAusweitung der Mehrheitsentscheidungen aber Kompetenz des Europaumlischen Rates einstimmigMehrheitsentscheidungen auszuweiten

AG VIII bdquoVerteidigungldquoVors Michel Barnier

Vorschlaumlge

1 Ausweitung der Petersberger Aufgaben2 Zur Erhoumlhung von Effizienz und Kohaumlrenz soll der bdquoHohe Vertreter fuumlr die GASP ein Initiativrecht inKrisenangelegenheiten erhalten und in dringenden Faumlllen ermaumlchtigt werden koumlnnen notwendigeEntscheidungen unter Aufsicht des Rates zu treffen3 Die Entscheidung zum Start einer Operation soll einstimmig unter Beachtung des bdquoPrinzips derKonstruktiven Enthaltung erfolgen4 bdquoEuropaumlische Verteidigungszoneldquo Moumlglichkeit zur Einfuumlhrung einer staumlrkeren Kooperation zwischenMitgliedstaaten (vergleichbar bdquoEurozoneldquo)5 Einfuumlhrung einer Solidaritaumltsklausel zur Antwort auf terroristische Bedrohungen und Angriffe mit deralle Mittel zur Abwehr in der EU mobilisiert werden koumlnnen6 Einrichtung einer Europaumlischen Ruumlstungs- und Strategie-Forschungsagentur zur Harmonisierungder Ausruumlstungsbeschaffung und Unterstuumltzung der militaumlrischen Forschung7 Einfuumlhrung von Konvergenzkriterien fuumlr militaumlrische Haushaltsausgeben um die militaumlrischenFaumlhigkeiten der EU zu staumlrken

AG IX bdquoVereinfachung der VertraumlgeldquoVors Guiliano Amato

Vorschlaumlge

1 Verringerung der Anzahl der Rechtsakte von 15 auf 6

a) Verbindliche Verordnung AElig bdquoEU-Gesetzldquo Richtlinie AElig bdquoEU-Rahmengesetzldquo EntscheidungDelegierte Rechtsakte (neue Kategorie von Rechtsnorm)b) Unverbindliche Stellungnahme und Empfehlungc) Anwendungsbereiche EGV u PJZS fuumlr GASP sollen alle Rechtsakte als bdquoGASP-Entscheidungldquobezeichnet werden2 Vereinfachung der Verfahrena) fuumlr alle Rechtsakte das Mitentscheidungsverfahren gem Art 251 EGVb) weitgehende Abschaffung des Verfahrens der Zusammenarbeit gem Art 252 und ersetzen durchMitentscheidungsverfahren oder Anhoumlrungsverfahrenc) Verfahren der Zustimmung Vorbehalten fuumlr die Ratifizierung von internationalen Abkommend) fuumlr alle Ausgaben einheitliches Haushaltsverfahren

AG X bdquoRaum der Freiheit der Sicherheit und des RechtsldquoVors John Bruton

Vorschlaumlge

1 Beschlussfassung mit qualifizierter Mehrheit und im Mitentscheidungsverfahren in der Asylpolitik2 Einwanderungspolitik soll weiterhin Sache der Mitgliedstaaten bleiben Ziel einer gemeinsamenEinwanderungspolitik im Verfassungsvertrag festhalten3 PJZS Deutlichere Umschreibung der Rechtsetzungsbefugnisse fuumlr die Union zur Angleichung desStrafrechts und des Strafprozessrechts gegenseitige Anerkennung von Gerichtsentscheidungen4 Verstaumlrkte Zusammenarbeit im Rat durch effizientere Struktur langfristig Aufbau eine europaumlischenGrenzschutzkorps5 Ausbau der Unionseinrichtungen Kontrolle der Arbeit von Europol durch das EP groumlszligerenSpielraum fuumlr den Gesetzgeber im Bereich von Eurojust Europaumlische Staatsanwaltschaft um gegenSubventionsstraftaten zu verfolgen6 Einbindung der staatlichen Parlamente in die europaumlische Strafrechtspolitik7 Allgemeine Zustaumlndigkeit des EuGH fuumlr den Bereich des Raum der Freiheit der Sicherheit und desRechts

3 DIE INSTITUTIONEN

Doris Schmitz-Meiners und Nicolas Poullain

I STATUS QUO DER INSTITUTIONENARCHITEKTUR

Im Kern der politischen Diskussion stehen die folgenden vier OrganeInstitutionen (andereEinrichtungen wie etwa EZB oder AdR spielen in der Reformdiskussion kaum eine Rolle)

1 Europaumlisches Parlament (Art 189-201)

Zusammensetzung seit `79 direkt gewaumlhlt abnehmende Wahlbeteiligung derzeit 626 MEPsab 25 MS 732

Immer wichtigere Rolle im Gesetzgebungsverfahren An der Gesetzgebung in der 2 und 3Saumlule ist das EP nicht beteiligt

Kontrolle der Exekutive Untersuchungsausschuszlig Kontrolle der Kommission InterpellationMiszligtrauensantrag Anhoumlrungsrecht

Mitwirkungsrechte beim Haushalt (nur bei nicht obligatorischen Ausgaben)

Zusammenarbeit mit innerstaatlischen Parlamenten (COSAC November 1989)

2 Ministerrat (Art 202-210)

Zusammensetzung Der Rat besteht aus je einem Vertreter jedes Mitgliedstaats (Mst) aufMinisterebene Der Vorsitz im Rat wird durch die Mst abwechselnd fuumlr 6 Monatewahrgenommen Minister werden vertreten durch staumlndige Vertreter im AStV (COREPER)

Bei der Gesetzgebung nimmt er trotz Machtzuwachs des EP noch die dominierender Rolleein Bei ZBJI 342 EUV und GASP Art 133 EUV alleiniges Legislativorgan Verabschiedetwirtschaftspolitische und beschaumlftigungspolitische Leitlinien

Drei verschiedene Formen der Stimmabgabe einfache Mehrheit qualifizierte Mehrheit (abFeb 2003 gem Nizza 3 Kriterien Anzahl der Stimmen 62873 mind 10 Staaten Bev (aufAntrag)) Einstimmigkeit

Sitzungen nicht oumlffentlich Transparenzdefiizit bei Gesetzgebung

Benennung des Kommissionspraumlsidents

3 Europaumlische Kommission (Art 211-219)

Zusammensetzung 20 Kommissare 10 + (52) ab 2005 je 1 pro Mst ab 27 Mst neueRegelung

Initiativmonopol im EG Bereich

Huumlterin der Vertraumlge Durchfuumlhrungskompetenz aber enger Rahmen durch Komitologie(Ausschuumlsse des Rates die den Rahmen fuumlr die Umsetzung festlegen) Vermittler zwischenRat und EP

Kollegialprinzip

3 Derzeitige Stimmenanzahl die Stimmenanzahl pro Mitgliedsland wurde in Nizza fuumlr alle Staaten festgelegt diebereits die Beitrittsverhandlungen aufgenommen haben

In der Wettbewerbspoltik verfuumlgt die Kommission uumlber legislative exekutive und quasi-judikative Befugnisse

Sieht sich dem Vorwurf des Demokratiedefizits ausgesetzt

4 Europaumlischer Gerichtshof Gericht erster Instanz (GEI) (Art 220-245)

Zusammensetzung EuGH 1 Richter je Mst 8 Generalanwaumllte Sie werden von denRegierungen und Mitgliedsstaaten im gegenseitigen Einvernehmen auf sechs Jahren ernanntAlle drei Jahre findet eine teilweise Neubesetzung statt Richter waumlhlen den Praumlsidenten ausihrer Mitte Aufgabe Wahrung des Rechts bei der Auslegung und Anwendung der Vertraumlge

II INSTITUTIONELLE REFORMEN IN DER DISKUSSION

1 Aspekte im Bezug auf die nahezu Konsens unter den Konventsmitgliedern herrscht

Europaumlisches Parlament

Staumlrkung der Rolle des direkt gewaumlhlten EP zur Uumlberwindung des Legitimations- undDemokratiedefizits der EU Die Beteiligung des EP am Gesetzgebungsprozeszlig nach demMitentscheidungsverfahren soll die Regel werden Die Budgethoheit des Parlaments sollverstaumlrkt werden Ein einheitliches Wahlverfahren und ein einheitliches Abgeordnetenstatut solleingefuumlhrt werden Die Mitwirkung des EP bei der Besetzung der anderen Institutionen soll verstaumlrktwerden

Ministerrat

In der Regel soll mit qualifizierter Mehrheit entschieden werden Lediglich einige sensible Bereiche(Aussen- und Sicherheitspolitik) sollen von dieser Regel ausgenommen werden Hier soll moumlglichstmit besonders qualifizierten Mehrheiten beschlossen werden Wenn der Rat als Gesetzgeber(Legislativrat) handelt soll dies oumlffentlich sein

Europaumlische Kommission

Die Kommission soll im legislativen Bereich das Initiativmonopol behalten Die Wahl undEinsetzung der Kommission als Ganzes soll nach Anhoumlrung der einzelnen Mitglieder desKommissionskollegiums durch die Ausschuumlsse des Parlaments durch das Plenum des EP erfolgenDie Abwahl der Kommission ist derzeit nur als Ganzes moumlglich In Zukunft soll derKommssionspraumlsident auch im Falle untragbarer Verwerfungen die Moumlglichkeit haben einemeinzelnen Kommissionsmitglied den Ruumlcktritt nahezulegen 4 Der Kommissionspraumlsident soll mit einerRichlinienkompetenz ausgestattet werden

Europaumlischer Gerichtshof

Die Gerichtsbarkeit des EuGH soll auf die gesamte ZBJI (Europol Eurojust EuropaumlischerStaatsanwalt) ausgedehnt werden Der EuGH soll als Verfassungsgericht fungieren und den Schutzder in der Grundrechtscharta verankerten Grund- und Menschenrechte gewaumlhrleisten Eineverstaumlrkte demokratische Legitimation der Richter soll durch ihre gemeinsame Berufung durchEP und Rat erreicht werden Der Rat koumlnnte hierbei eine Kandidatenliste vorlegen

2 Dissenspunkte

Die Vorstellung der Mitgliedstaaten und der verschiedenen politischen Parteien gehen am staumlrkstenbei der Frage der Gestaltung der Ratspraumlsidentschaft und des Beschlussfassungsverfahrens imMinisterrat der Wahl des Kommissionspraumlsidenten und der Gestaltung der Aussenvertretungauseinander Die wichtigsten Vorschlaumlge die hier diskutiert werden sind der deutsch-franzoumlsischeVorschlag und der Kommissionsvorschlag

4 Die Idee fuumlr diese Regelung geht auf eine Absprache zuruumlck die Prodi vor Amtsantritt mit seinen Amtskollegen getroffen hatDie Kommissare sicherten Prodi zu dass sie auf sein Ersuchen auch einzeln zuruumlcktreten wuumlrden

DEUTSCH - FRANZOumlSISCHER VORSCHLAG5

Ratspraumlsidentschaft und Beschlussfassung im MinisterratDie rotierende Praumlsidentschaft des Europaumlischen Rates soll durch einen dauerhaften Ratsvorsitzersetzt werden Der Ratsvorsitzende wird mit einer qualifizierten Mehrheit fuumlr eine Dauer von 5 bzw25 Jahren mit der Moumlglichkeit der Wiederwahl gewaumlhlt Der Amtsinhaber fuumlhrt sein Amt hauptamtlichaus Der Vorsitzende des Rates bereitet die Sitzungen des Europaumlischen Rats (ER) vor fuumlhrt dessenVorsitz und wacht uumlber die Umsetzung der Beschluumlsse Die Modalitaumlten fuumlr den Vorsitz im Ministerratvariieren je nach betroffenem Gebiet Der Allgemeine Rat wird vom Generalsekretaumlr des Ratesgeleitet Den Vorsitz des Aussenministerrates hat der Europaumlische Aussenminister inne Fuumlr dieRaumlte Wirtschaft und Finanzen die Eurogruppe und den Rat Justiz und Inneres werden fuumlr zweiJahre Vorsitzende gewaumlhlt Der Rest der Ratsformationen wird so geregelt dass er denMitgliedstaaten eine groumlsstmoumlgliche Beteiligung auf der Grundlage einer gleichberechtigten Rotationgewaumlhrleistet

KommissionEine starke Vereinfachung des Komitologieverfahrens soll es der Kommission erleichtern ihreAufgabe die vom EP und Rat erlassenen Gesetze umzusetzen und deren ordungsgemaumlsseUmsetzung zu kontrollieren erleichtern Um die politische Verantwortlichkeit der Kommissiare zugewaumlhrleisten erhalten diese ein Weisungsrecht gegenuumlber den Generaldirektionen DerKommissionpraumlsident hat die Richtlinienkompetenz fuumlr die Arbeit der Kommission

Europaumlisches ParlamentJede Ausweitung der Mehrheitsentscheidungen wird automatisch mit der Mitentscheidung der EPverbunden

AussenvertretungDie Aumlmter des Hohen Vertreters und des Kommissars sollen von derselben Person ausgeuumlbt werdendem Europaumlischen Aussenminister Er verfuumlgt uumlber ein formelles Initiativrecht Der ER ernennt denAussenminister mit Zustimmung des Praumlsidenten der Kommission mit qualifizierter Mehrheit DerAussenminister nimmt mit einem besonderen Status an den Sitzungen der Kommission teil In derRegel wird im Bereich der GASP mit qualifizierter Mehrheit abgestimmt lediglich bei militaumlrischen undsicherheitspolitischen Fragen gilt weiterhin das Prinzip der Einstimmigkeit Wenn ein Mitgliedstaat einnationales Interesse geltend macht und keine andere Loumlsung gefunden werden kann wird die Fragean den Europaumlischen Rat verwiesen der mit qualifizierter Mehrheit entscheidet

KOMMISSIONSVORSCHLAG6Ratspraumlsidentschaft und Beschlussfassung im MinisterratDer Kommissionsentwurf sieht eine Beibehaltung der halbjaumlhrlichen Rotation fuumlr diePraumlsidentschaft des ER und des Rates Allgemeine Angelegenheiten ggf auch fuumlr den AstV vor Beiden anderen Ratsformationen wir der Vorsitz durch ein fuumlr ein Jahr gewaumlhltes Ratsmitglieduumlbernommen Das komplexe Beschlussfassungssystem von Nizza soll durch die doppelte einfacheMehrheit (Mehrheit der Mitgliedsstaaten und der EU Bevoumllkerung) ersetzt werden In sensiblen Faumlllenmuumlsste auf eine verstaumlrkte Mehrheit (23 der Mitgliestaaten und 23 der Bevoumllkerung)zuruumlckgegriffen werden koumlnnen Das Einstimmigkeitsprinzips wird abgeschafft

KommissionAllein die Kommission sollte mit der Durchfuumlhrung der europaumlischen Rechtsvorschriftenbetraut sein Sie muss Ihr Handeln vor den rechtsetzenden Organen Rat und EP rechtfertigen DerVerfassungsvertrag muumlsste ebenfalls sicherstellen dass die Modalitaumlten fuumlr nicht zwingendeInstrumente der Umsetzung wie zB die Offene Koordinierung mit der Gemeinschaftsmethode imEinklang sind

Europaumlisches Parlament

5 Beitrag der dem Konvent am 16 Januar von den Mitgliedern des Konvents Herrn Dominque de Villepin und Herrn JoschkaFischer uebermittlet wurde httpwwwcapuni-muenchendekonventdownloadDeutsch-Franz-Vorschlagpdf6 Fuumlr die Europaumlische Union Frieden Freiheit Solidaritaumlt Rede von Romano Prodi 04 Dezember 2002 httpwwwcapuni-muenchendekonventdownloadKOM-EU_Frieden_Freiheit_Solidpdf

Ein Teil der MEPs soll durch europaumlische Listen gewaumlhlt werden Der ER und das EP habengleichwertige Rechte bei der Ernennung und der Kontrolle der Kommission

AussenvertretungDer Sekretaumlr der Union (SdU) der gleichzeitig Vizepraumlsident der Kommission ist und einenbesonderen Status hat wird vom ER und vom designierten Kommissionspraumlsidenten einvernehmlichernannt Damit ist er sowohl gegenuumlber dem ER als auch gegenuumlber demKommissionspraumlsidenten rechenschaftspflichtig die ihn auch beide seines Amtes enthebenkoumlnnen Als Kommissionsmitglied ist er auszligerdem gegenuumlber dem EP verantwortlich Waumlhrendeines Uumlbergangszeitraums wird der SdU im Bereich der GASP das Initiativrecht der Kommission imRahmen der Leitlinien und Auftraumlge des Rates oder einer Gruppe von Mitgliedstaaten ausuumlben AmEnde der Uumlbergangszeit legt der Rat die Modalitaumlten fest nach denen der SdU autonom dasInitiativrecht der Kommission im Bereich der GASP ausuumlben kann Der SdU vertritt die Union bei derDurchfuumlhrung auszligenpolitischer Aktionen gegenuumlber Dritten und ist fuumlr die Umsetzung dergemeinsamen Beschluumlsse verantwortlich

IV Verfassungsentwuumlrfe

VERFASSUNGSENTWUumlRFEAUS EUROPARECHTLICHER UND VERFASSUNGSRECHTLICHER SICHT

Christine Gerlach und Christian Pernhorst

Uumlberblick uumlber verschiedene Verfassungsentwuumlrfe

1 EU-Organe bzw Europaumlischer Konventsum Entwurf des Praumlsidiums des Europaumlischen Konventes vom 28102002sum Entwurf des Kommissionspraumlsidenten Romani Prodi vom 04122002sum Bericht des Europaumlischen Parlamentes (Alain Lamassoure) vom 240420022 Fraktionen und Parteiensum Entwurf der EVP-Gruppe im Europaumlischen Konvent vom 10112002sum Entwurf der SPE-Gruppe im Europaumlischen Konvent vom 03102002sum Berliner Entwurf der SPD-Bundestagsabgeordneten Gloser und Roth vom 20112002sum Entwurf einiger junger bdquoGruumlnerldquo von September 20023 Einzelpersonen (nicht abschlieszligende Auswahl)sum Entwurf von Prof Dr Juumlrgen Schwarze vom 12112002sum Entwurf der Konventsmitglieder Alan Dashwood Michael Dougan Christophe Hillion Angus

Johnston und Eleanor Spaventa vom 28102002sum Entwurf von Jo Leinen (MdEP) vom 23102002sum Entwurf von Robert Badinter vom 26092002sum Entwurf von Dr Wolfgang Schaumluble und Wilfried Martens vom 24092002sum Entwurf des Earl of Stockton vom 24092002sum Entwurf von Prof Dr Rupert Scholz von August 2002

(insgesamt nicht abschlieszligende Auswahl siehe die umfassenden Nachweise bei httpwwwcapuni-muenchendekonvententwuerfehtm)

Einzelheiten

1 Praumlsidium des Europaumlischen Konventes (bdquoGiscard-Entwurfldquo) vom 28102002sum Dreiteilung des bdquoVertrages uumlber eine Verfassung fuumlr Europaldquo in 1 Struktur der Verfassung und 2

Politikbereiche und die Durchfuumlhrung der Maszlignahmen der Union und 3 AllgemeineSchluszligbestimmungen Der zweite Teil soll die Rechtsgrundlagen enthalten

sum Frage der Namensgebung fuumlr die Union wird aufgeworfen (1Teil Titel I Art 1)sum Die Unionsbuumlrgerschaft soll betont werden Wie die GR-Charta in den Vertrag eingefuumlgt werden

soll ist offen gelassensum Abloumlsung der turnusmaumlszligigen Ratspraumlsidentschaft durch einen Praumlsidenten des Europaumlischen

Rates der fuumlr bestimmte Zeit gewaumlhlt werden soll (1 Teil Titel IV Art 15a)sum Schaffung des bdquoKongress der Voumllker Europasldquo (1 Teil Titel IV Art 19)sum Haushalt der Union soll vollstaumlndig aus Eigenmitteln der Union finanziert werden (1 Teil Titel VII

Art 38)sum Moumlglichkeit des Austritts wird festgesetzt (1 Teil Titel X Art 46)

2 bdquoProdi-Entwurfldquo vom 4122002

sum Dreiteilung der bdquoVerfassung fuumlr die Europaumlische Unionldquo in 1 Prinzipien 2 Grundrechte und 3Politikbereiche Der erste Teil Prinzipien enthaumllt neben den institutionellen Prinzipien auch diewesentlichen Politikziele fuumlr jeden einzelnen Politikbereich

sum Generelle Vergemeinschaftung aller Politikbereiche also auch der GASP und der PJZS

sum Einstimmigkeitserfordernis wird in allen Faumlllen selbst fuumlr Verfassungsaumlnderungen aufgegebenAusnahme ist die Aufnahme neuer Mitglieder

sum Die innenpolitischen Bereiche der Union werden eingeteilt in bdquoprincipal policiesldquo bdquoflanking policiesldquound bdquocomplementary actionsldquo je nach Art der Handlungsinitiative (HarmonisierungKoordinierung) die von der Union erwartet wird

sum Auszligenpolitik Gewaumlhrleistung einer kohaumlrenten Auszligenpolitik durch die Einrichtung des Amteseines bdquoSekretaumlrs der Unionldquo und durch die Niederlegung der generellen auszligenpolitischen Ziele im1 Teil der Verfassung

3 Bericht des Europaumlischen Parlamentes uumlber die Abgrenzung der Zustaumlndigkeiten der EU undder Mitgliedstaaten vom 24042002

Bericht des Ausschusses fuumlr konstitutionelle Fragen des EP (Berichterstatter Alain Lamassoure)

sum Behandelt vor allem das Thema der Kompetenzaufteilung kein breit angelegterVerfassungsentwurf

sum Vergemeinschaftung des zweiten und dritten Pfeilers um das Gleichgewicht von wirtschaftlicherund politischer Integration der Union herzustellen

sum Drei Arten von Zustaumlndigkeiten 1 die grundsaumltzliche Zustaumlndigkeit der Mitgliedstaaten 2 die derUnion uumlbertragene eigene Zustaumlndigkeit und 3 die geteilte Zustaumlndigkeit

sum Evolutivklausel in Anlehnung an Art 308 EG dessen Anwendung jedoch auch in die umgekehrteRichtung Ruumlckuumlbertragung von der Union auf die Mitgliedstaaten funktionieren soll

4 Entwurf der Europaumlischen Volkspartei vom 10112002Ergebnis der Studientage der EVP-Gruppe im Europaumlischen Konvent in Frascati vom 8 bis 10November 2002 Basiert auf dem Estoril-Entwurf vom 18102002 der wiederum auf dem Brok-Diskussionspapier vom 12092002 und dem EVP-Diskussionsentwurf zur bdquoVerfassung derEuropaumlischen Unionldquo vom 29082002 aufbaut Fuumlhrt den bdquoEstoril-Entwurfldquo mit dem bdquoGiscard-EntwurfldquozusammenZur FormAngepaszligt an die vom Konventspraumlsidium in seinem Vorentwurf vorgenommene Zwei- bzw Dreiteilungdes Verfassungsvertrages (Teil I Verfassungsstruktur Teil II Unionspolitiken Teil IIISchluszligbestimmungen)Bezeichnung als Verfassung und nicht als VerfassungsvertragAuffallend ist die komplette Uumlbernahme der Grundrechtecharta in die Verfassung ganz zu BeginnAnsonsten in der Form stark dem bdquoGiscard-Entwurfldquo angeglichen aber insgesamt ausfuumlhrlicherZum Inhalt1 Teil Struktur der VerfassungReligioumlser Bezug in der Praumlambel (bdquoreligious heritageldquo)Grundrechte in Art 1 ndash 55Rechtspersoumlnlichkeit (Art 56 II)Union gegruumlndet auf den Buumlrgern der Union und auf den Mitgliedstaaten (Art 56 I)Vorschriften uumlber die Flagge Hymne und den Feiertag (Art 61)Prinzip der begrenzten Einzelermaumlchtigung (Art 64 I)Zustaumlndigkeiten der Union ausschlieszligliche (= eigene) Zustaumlndigkeit geteilte Zustaumlndigkeit undergaumlnzende Zustaumlndigkeit der Union (Art 65)Kompetenzkataloge in Art 66 ndash 68Fruumlhwarnsystem im europaumlischen Gesetzgebungsverfahren bzgl der Einhaltung des Subsidiaritaumlts-und des Verhaumlltnismaumlszligigkeitsprinzips (Art 69 III)Flexibilitaumltsklausel in Art 71 (Ersatz fuumlr Art 308 EG) allerdings weiterhin mit dem Erfordernis derEinstimmigkeit im Rat jedoch nur der Mehrheit im EPUnterscheidung zwischen Legislativrat mit rotierender Praumlsidentschaft (Art 76 I) und Exekutivratdessen Vorsitz ein nationaler Minister der Kommissionspraumlsident oder das zustaumlndige Mitglied derKommission innehat (Art 76 II)Initiativmonopol im Gesetzgebungsverfahren weiterhin bei der Kommission (Art 77 II)Der Rat schlaumlgt dem EP einen Kandidaten fuumlr das Amt des Kommissionspraumlsidenten mit qualifizierterMehrheit im Lichte des Ergebnisses der EP-Wahlen vor EP waumlhlt mit absoluter MehrheitKommissionspraumlsident schlaumlgt die Kommissare vor die vom Rat mit qualifizierter Mehrheit bestaumltigtund vom EP gewaumlhlt werden muumlssen (Art 78 III)

Der Kommissionspraumlsident ernennt zwei Vizepraumlsidenten einem uumlbertraumlgt er mit Zustimmung desRates die Auszligenvertretung der Union (bdquoCommissioner for Foreign Relationsldquo) (Art 79 IV)Instrumente der Union 1 Unionsgesetze und -rahmengesetze erlassen durch die Legislative derUnion 2 Verordnungen erlassen durch die Exekutive der Union 3 Entscheidungen 4Empfehlungen und 5 Stellungnahmen Gesetze und Verordnungen sind allgemein anwendbar inihrer Gesamtheit bindend und in allen Mitgliedstaaten unmittelbar anwendbar Rahmengesetzehingegen entsprechen den Richtlinien (Art 91)Gesetze und Rahmengesetze werden zusammen vom EP und vom Rat entsprechend demMitentscheidungsverfahren (Art 96) erlassen Die Kommission kann Verordnungen erlassen wennund soweit entweder die Verfassung oder ein Unionsgesetz sie dazu ermaumlchtigt allerdings sind InhaltZweck und Ausmaszlig der Ermaumlchtigung zu beachten (vgl Art 80 I GG) (Art 94)Das Mitentscheidungsverfahren beinhaltet ein Vermittlungsverfahren Alle Unionsgesetze und -rahmengesetze sind ZustimmungsgesetzeFinanzierung der Union ausschlieszliglich durch Eigenmittel (Art 109 I)Die Kommission repraumlsentiert die Union nach auszligen (Art 112) Abschluszlig von internationalenVertraumlgen und Abkommen durch den Rat und das EP (Art 113) Ausdruumlckliche Kompetenz zumBeitritt zur Europaumlischen Menschenrechtskonvention (Art 113 II)bdquoEuropaumlische Partnerschaftldquo mit den EU-Nachbarstaaten vergleichbar mit dem EuropaumlischenWirtschaftsraum inklusive einer politischen Komponente (Art 116)2 Teil Die Politikbereiche und die Durchfuumlhrung der Maszlignahmen der UnionZwei moumlgliche Optionen fuumlr den 2 Teil des Verfassungsvertrages bzw der VerfassungOption 1 folgt der Idee im bdquoGiscard-Entwurfldquo wonach erst im 2 Teil fuumlr jeden einzelnen Politikbereichdie Art der Zustaumlndigkeit die anwendbaren Rechtsakte und Verfahren aufgefuumlhrt werden Nachteil seijedoch daszlig die Bedeutung des 1 Teils nachhaltig reduziert wuumlrde und zudem der 2 Teil aufgrundseines Umfangs von ca 414 Vorschriften fuumlr den Leser kaum noch lesbar waumlreDeshalb favorisiert der EVP-Entwurf die Option 2 wonach der 1 Teil in abschlieszligender Form dieZustaumlndigkeiten Rechtsakte und Verfahren der Union definiert und im 2 Teil nur noch dieVorschriften Aufnahme faumlnden die nicht in den 1 Teil passen Beispielsweise die Grundfreiheiten dieWettbewerbsregeln EMU-Vorschriften oder zusaumltzliche Vorschriften uumlber das Verfahren derInstitutionen der UnionGemaumlszlig der Option 2 schlaumlgt der Entwurf die folgenden Titel fuumlr den 2 Teil vorTitel I Gemeinsamer Markt Titel II EMU Titel III Innere Sicherheit Titel IV GASP TitelV Verteidigung Titel VI Euratom Titel VII Das Verfahren der Institutionen der Union

5 Beitrag der SPE- Gruppe im Europaumlischen Konvent

sum Kein Verfassungsentwurf sondern nur Vorschlaumlge fuumlr eine neue europaumlische Verfassung miteiner starken sozialen Dimension

sum Die verschiedenen Saumlulen sollen in einen einzigen Text gegossen werden (s Giscard-Entwurf)- Neuer Status fuumlr Nachbarstaaten (s Giscard)- Sicherheits- und Verteidigungspolitik sollte und Kontrolle des EP stehen- EuGH soll bei Kompetenzuumlberschreitung der EU entscheidensum Schaffung eines Rates fuumlr legislative Angelegenheiten (welcher oumlffentlich tagen sollte)- Praumlsident der Kommission muszlig gestaumlrkt werden mehr demokratische Legitimitaumlt und politische

Verantwortung- Absolute Transparenz und bdquogood administrationldquo soll von der Verfassung garantiert werdensum Nationale Parlamente sollen gestaumlrkt werden engere Kooperation mit dem EP ohne Schaffung

einer neuen Institution

6 Berliner Entwurf

sum Die bdquoVerfassung fuumlr die Europaumlische Unionldquo orientiert sich an bereits bestehendem Recht in deneuropaumlischen Vertraumlgen und an der Rechtsprechung des EuGH

sum Vollbeschaumlftigung und nachhaltiges Wachstum werden als Ziele der Union eingefuumlgtsozialdemokratische Werte verankert

sum Die GR-Charta wird nicht mit aufgenommen nur Verweissum Absage an einen Praumlsidenten des Europaumlischen Rates stattdessen Staumlrkung der Kommission

die das Initiativmonopol behaumllt und deren Praumlsident vom EP gewaumlhlt wirdsum Verankerung des Konventsverfahrens zur Aumlnderung der Verfassung

7 Young Greens

sum GR-Charta ist in Verfassung integriert und den Prinzipien der Union vorangestelltsum Europaumlisches Referendum wird in die Verfassung aufgenommensum EP besitzt zusammen mit der Kommission das Initiativrechtsum EP besteht aus einer Buumlrgerkammer und einer Staatenkammer wobei die Buumlrgerkammer vom

Volk gewaumlhlt wird und die Staatenkammer sich aus den Regierungen der Mitgliedstaatenzusammensetzt in der jeder Staat nur eine Stimme hat

sum Ein bdquoRat fuumlr nachhaltige Entwicklung wird geschaffen

8 Schwarze ndash Entwurf

sum Modell einer Zweiteilung der Vertraumlge erster Teil bildet den eigentlichen Verfassungsvertrag wirddurch einen zweiten Vertrag uumlber Unionspolitiken ergaumlnzt (hier einfachere Modalitaumlten zurAumlnderung vorgesehen als bei einer Aumlnderung des ersten Teils)

sum Entwurf konzentriert sich auf die 4 Punkte von Laeken (1bessere Kompetenzabgrenzung 2Verbesserung des GR-Schutzes 3 Vereinfachung der Vertraumlge 4 Reform der Institutionen)

sum Der Europaumlische Rat bekommt Organstellung die Zusammensetzung wird um den Praumlsidentendes EP erweitert der Vorsitz im Europaumlischen Rat ist an den Vorsitz im Rat gekoppelt

sum Der Vorsitz im Rat soll durch eine auf 24 Monate angelegte gemeinsame Praumlsidentschaft von 3Mitgliedstaaten wahrgenommen werden

sum Fruumlhwarnsystem durch Einrichtung eines Kompetenzausschusses der sich aus nationalen undEuropaparlamentariern zusammensetzt

sum Klagerecht der nationalen Parlamente sowie des AdRsum Ruumlckuumlbertragung von Regelungszustaumlndigkeiten auf die Mitgliedsstaaten moumlglichsum Das gesamte Unionsrecht abgesehen von der Ausnahmeregelung der GASP unterliegt der

richterlichen Kontrolle durch die Unionsgerichtesum Nichtigkeitsklage erfaumlhrt inhaltliche Aumlnderung- Abschaffung des Systems der 4 Klagegruumlnde zugunsten einer Generalklausel- Aufhebung der Beschraumlnkungen in Bezug auf die passivlegitimation bei Klagen Privater- Kommissionsverordnungen werden zum zulaumlssigen Gegenstand einer Individualklage- GR-Beschwerde moumlglichsum Auf Unionssteuer wird verzichtet stattdessen Finanzierung nach Anteilen am BSPsum Bei der GASP werden die sog Petersberg-Aufgaben die Einsaumltze zur Bekaumlmpfung des

internationalen Terrorismus hinzugefuumlgtsum Personelle Verschmelzung der Aumlmter des Hohen Vertreters fuumlr GASP und des Auszligenkommissars

9 Entwurf von Jo Leinen

- GR-Charta wird das erste Kapitel der Verfassung- EU besitzt Rechtspersoumlnlichkeit Austritt aus Union moumlglich- Arbeitssprache neben Englisch und Franzoumlsisch auch Deutsch- Gesetzgebung der EU erfolgt in 2 Kammern durch das Europaumlische Parlament (Buumlrgerkammer)

und durch den Europaumlischen Senat (Staatenkammer) der aus einer Umgestaltung desMinisterrats hervorgeht

- Kommission stellt die Exekutive der Union dar der Praumlsident wird vom EP gewaumlhlt- Europaumlischer Auszligenminister soll Vize-Praumlsident der Kommission sein- Ein Praumlsident des Europaumlischen Rates ist nicht vorgesehen wird auch kein Organ der EU- Erhebung finanzieller Eigenmittel- Referendum wird eingefuumlhrt direkte Demokratie- Koordinierung von Politiken sowie die verstaumlrkte Zusammenarbeit in den Vertrag mit

aufgenommen- AdR bekommt Klagerecht vor dem EuGH

10 Beitrag von Wolfgang Schaumluble und Wilfried Martens vom 24092002Entwurf traumlgt den Titel bdquoEine Verfassung fuumlr ein starkes Europaldquo zuletzt aktualisiert am 24092002Flieszligtext mit durchnummerierten Paragraphen Von der Form nicht vergleichbar mit den meisten

anderen Verfassungsentwuumlrfen die bereits vollstaumlndig vorformulierte Artikel enthalten wohingegendieser Entwurf lediglich einige wenige bedeutsame Themen ansprichtZwar spricht der Entwurf von bdquoVerfassungldquo jedoch sind in den Text Aumlnderungsvorschlaumlgeeinschlaumlgiger konservativer Parteien eingearbeitet die gerade an dieser Stelle den Gebrauch desBegriffes bdquoVerfassungsvertragldquo fordern (z B die CSU)Die in dem Entwurf behandelten Themen sind die Kompetenzverteilung zwischen der EU und denMitgliedstaaten die Integretion der Grundrechtecharta in die Verfassung und die Reform derInstitutionenZum InhaltBekenntnis zum bdquogeistig-religioumlsen und sittlichen ErbeldquoEine Perspektive fuumlr die aumluszligeren Grenzen Europas ist zu schaffen da ansonsten die Gefahr bestehedie Integrationskraft der Union zu uumlberfordern Die Grenzen sollen bdquoklar aber offenldquo gezogen werdend h zu Staaten die derzeit der Union als Vollmitglieder nicht beitreten koumlnnen soll eine bdquoEuropaumlischePartnerschaftldquo entwickelt werden Diese soll sich am Modell des EWR orientieren allerdings unterEinbeziehung einer politischen KomponenteBetonung der Unantastbarkeit der internen europaumlischen GrenzenEinheitliche Rechtspersoumlnlichkeit der UnionDie Union ist eine einmalige () Konstruktion bdquoohne historische oder legale Vorbilderldquo die auf derdoppelten Legitimation der Buumlrger und der Staaten aufbautDrei Arten der Kompetenz die prinzipiell von den Mitgliedstaaten ausgeuumlbten Kompetenzen dieeigenen Kompetenzen der Union und die geteilten Kompetenzen Prinzip der begrenztenEinzelermaumlchtigung gilt weiterEntweder zu den eigenen aber zumindest zu den geteilten Kompetenzen der Union sollen sowohl derAufbau und die Durchfuumlhrung einer gemeinsamen Auszligen- und Sicherheitspolitik als auch dieRechtsgrundlagen fuumlr das gemeinsame Gebiet der Freiheit und Sicherheit hinzugefuumlgt werdenGeteilte Kompetenzen decken drei verschiedene Gebiete ab dasjenige in dem die Union diegrundlegenden Regeln festlegt dasjenige in dem sie lediglich in einer komplementaumlren oderzusaumltzlichen Art interveniert und dasjenige in dem sie nationale Politiken koordiniertEine Weiterentwicklungsklausel ist vorzusehen die nur in Ausnahmefaumlllen die einstimmigeEntscheidung fordert und grundsaumltzlich die Beteiligung des EP festlegtInnerhalb des EuGH soll eine spezielle Verfassungs- und Grundrechtekammer geschaffen werdenDie Grundrechtecharta soll integraler Bestandteil der Europaumlischen Verfassung werdenDie Union soll der Europaumlischen Menschenrechtskonvention beitretenDie Schaffung einer zusaumltzlichen Institution fuumlr eine spezielle Rolle der nationalen Parlamenteinnerhalb des Institutionsgefuumlges der EU wird abgelehnt obwohl die Autoren eine bedeutendere Rolleder nationalen Parlamente befuumlrwortenbdquoDie EU ist weder eine Foumlderation im klassischen Sinne noch ein StaatldquoDas EP fungiert zusammen mit dem Rat als gleichberechtigter Gesetzgeber der EUDie Haushaltskompetenz soll zwischen EP und Rat geteilt werdenDer Europaumlische Rat ist eine zentrale Institution der EU und praumlgt ihre politische RichtungDer gegenwaumlrtige Rat fuumlr Allgemeine Angelegenheiten soll in zwei getrennte Einheiten aufgeteiltwerden einen gestaumlrkten Rat fuumlr Allgemeine Angelegenheiten der die Kohaumlrenz der Entscheidungensicherstellt waumlhrend ein spezieller Rat fuumlr Auswaumlrtige Beziehungen sich rein auf Fragen im Bereichder GASP konzentriertDie Mitgliedstaaten bleiben bei der Besetzung des Ratsvorsitzes gleichberechtigtDie Kommission behaumllt ihr InitiativmonopolDer Europaumlische Rat schlaumlgt dem EP unter Beruumlcksichtigung der Ergebnisse der Europawahl und mitqualifizierter Mehrheit einen Kandidaten fuumlr das Amt des Kommissionspraumlsidenten vor den das EPentweder ablehnt oder annimmt Der Kommissionspraumlsident waumlhlt dann seine Kommissare aus dieKommission wird in toto vom EP gewaumlhlt und vom Rat mit Mehrheit bestaumltigt

11 Beitrag des Earl of Stockton vom 24092002Der Earl of Stockton ist stellvertretendes Mitglied des Europaumlischen Konventes der im Namen einerGruppe britischer Konservativer die in ihrer Mehrheit ehemalige oder jetzige Mitglieder des bdquoHouse ofCommonsldquo des bdquoHouse of Lordsldquo und des EP sind diesen Beitrag zur oumlffentlichen Debatte uumlber dieZukunft Europas eingereicht hatTitel bdquoDie Zukunft der EU Ein positiver konservativer Ansatzldquo1 Zur FormKein vollstaumlndiger Verfassungsentwurf sondern Vorschlaumlge und Gedanken zu den aus ihrer Sichtwichtigen Streitpunkten

Positiver Ansatz D h die EU wird nicht verteufelt auch wird nicht ausschlieszliglich dieRuumlckuumlbertragung von Kompetenzen auf die nationale Ebene gefordert sondern der Entwurf erkenntausdruumlcklich die Bedeutung der EU in ganz bestimmten Bereichen an und fordert konsequenterweisedort auch die Staumlrkung der EU-Kompetenzen wie auch die Effektivierung der Verfahrensablaumlufe2 Zum InhaltZunaumlchst Klarstellung daszlig auch in Zukunft die Mitgliedstaaten die bestimmenden Komponenten derEU bleiben sollen weshalb die Umwandlung der EU in einen voll funktionierenden Bundesstaatabgelehnt wirdKompetenzverteilung Auflistung der eigenen Kompetenzen der EU der eigenen Kompetenzen derMitgliedstaaten und der geteilten Kompetenzen wird abgelehnt stattdessen lediglich Klarstellung imVerfassungsvertrag daszlig die EU nur dort eigene oder geteilte Zustaumlndigkeit besitzt wo ihr der Vertragdies einraumlumtDie gemeinschaftlichen Vertraumlge sollen vereinfacht und in zwei Teile geteilt werden 1 Teil =Vertragsverpflichtungen der EU (wichtige Vorschriften) 2 Teil = Vertragsregeln fuumlr die EU (wenigerwichtige und detailliertere Vorschriften) Auch die Vorschriften des 2 Teils sollen nur imKonsensverfahren geaumlndert werden koumlnnenDer Rat bleibt die bestimmende Institution der EU lediglich mehr Offenheit und TransparenzAufwertung der Rolle der nationalen Parlamente indem ein bdquoAusschuszlig der nationalen Parlamenteldquoeingerichtet wird der sich vor allem mit dem Rat ins Benehmen setzen wuumlrde Bevor der Rat Rechtsetzt wuumlrde dieser Ausschuszlig seine Ansicht zu den Gesetzesvorschlaumlgen aumluszligern Also wird diebdquoStaatenkammerldquo nicht allein vom Rat gebildet sondern von den nationalen Parlamentenrepraumlsentiert im o g Ausschuszlig an der Seite des Rates Allerdings soll sich der Ausschuszlig aufSubsidiaritaumltsfragen und auf besonders wichtige Gesetzgebung konzentrierenEmpfehlung des Konventes daszlig die Mitgliedstaaten vor einer Entscheidung im EU-Gesetzgebungsverfahren stets das jeweilige nationale Parlament anhoumlren muumlssenPraumlsident der EU sollte vom Europaumlischen Rat fuumlr mehrere Jahre ernannt werden wobei auch das EPzu beteiligen istPraumlsidentschaft besteht aus dem Praumlsidenten und einer rotierenden Troika die ein Jahr im Amt bleibtDie Troika setzt sich immer aus einem Vertreter eines groumlszligeren Mitgliedstaates und aus zweiVertretern kleinerer Mitgliedstaaten zusammen Die Praumlsidentschaft vertritt den Rat der eine von derKommission zu unterscheidende Aufgabe hatDie Kommission sollte der Motor der EU bleiben deshalb Notwendigkeit einer starken Kommissionjedoch ohne erweiterte Kompetenzen in bezug auf den status quo Innerhalb ihrer Kompetenzen aberschon Staumlrkung ihrer Rolle bspw bei der SubventionskontrolleReduzierung der Abteilungen innerhalb der Kommission Jeder Mitgliedstaat behaumllt einen Kommissarallerdings gibt es sog bdquoVollkommissareldquo und bdquoJuniorkommissareldquo Jeder bdquoVollkommissarldquo erhaumllt eineAbteilung mit einem bdquoJuniorkommissarldquo an seiner Seite (Anpassung an das System in der nationalenMinisterialverwaltung) Die groumlszligeren Mitgliedstaaten haumltten immer einen bdquoVollkommissarldquo wohingegendie kleineren Mitgliedstaaten zwischen einem bdquoVoll-ldquo und einem bdquoJuniorkommissarldquo hin- und herwechseln wuumlrden Ziel effektive und schlanke Kommission und gleichzeitig Wahrung einesKommissars auch fuumlr die kleineren MitgliedstaatenIn Sachen EP Ausweitung des Mitentscheidungsverfahrens Viel wichtiger ist jedoch daszlig das EP anAutoritaumlt und Legitimitaumlt gewinnt was sich erst im Laufe der Zeit entwickeln muszlig Hinweis auf diefehlende Kohaumlrenz und Konsistenz in den Entscheidungen des EP weil es keine klarenMehrheitsfraktionen im EP gibt Recht der vorzeitigen Aufloumlsung des EP durch die gemeinsamhandelnden Organe der Kommission und des RatesWichtig ist die bessere Durchsetzung der EuGH-Entscheidungen Deshalb soll der EuGH das Rechterhalten einem verurteilten Mitgliedstaat bzw Individuum im Falle der Nichtbefolgung des Urteils dieStimmrechte und oder den Zugang zu EU-Programmen zeitweise zu entziehen

12 Entwurf von Rupert ScholzAbgedruckt als Sonderheft 2002 der Zeitschrift fuumlr Gesetzgebung ZGGrundlage des EVP-Diskussionsentwurfs zur bdquoVerfassung der Europaumlischen Unionldquo vom 290820021 Zur FormSystematische Zusammenfuumlhrung von EUV und EGV in einem neuen bdquoVertrag uumlber die EuropaumlischeUnionldquoKeine Zweiteilung in einen wichtigen und einen weniger wichtigen dafuumlr detaillierteren TeilScholz plaumldiert fuumlr Benennung als bdquoVerfassungsvertragldquo2 Zum InhaltGrundsouveraumlnitaumlt bleibt bei den Mitgliedstaaten d h auch in Zukunft keine Kompetenz-Kompetenzfuumlr die EU

Art 308 EG abschaffen dafuumlr Annexkompetenz einfuumlhren d h EU-Kompetenz fuumlr notwendigeergaumlnzende Vorschriften beim Taumltigwerden im eigenen Zustaumlndigkeitsbereich der EU (Art 64 I)Ziele und Kompetenzen eindeutig unterscheiden Aus Zielen duumlrfen keine Befugnisse abgeleitetwerden (so aber beim jetzigen Art 308 EG)Kompetenzaufteilung Ausschlieszligliche und geteilte Zustaumlndigkeiten der EU (Vollgesetzgebung)zusaumltzlich Rahmenzustaumlndigkeit (Rahmengesetzgebung)Subsidiaritaumltsprinzip muszlig verfahrensrechtlich durch eine Subsidiaritaumltskammer beim EuGHabgesichert werden Keine ex-ante-Kontrolle durch die nationalen Parlamente wegenNichtpraktikabilitaumlt innerhalb von sechs Wochen eine Uumlberpruumlfung von Gesetzesinitiativen aufEinhaltung des Subsidiaritaumltsprinzips durchzufuumlhrenDas EP erhaumllt volle Legislativgewalt zwei Kammern Voumllkerkammer und Staatenkammer die letztejedoch mit festen MitgliedernDie Kommission fungiert als Regierung die dem EP gegenuumlber voll verantwortlich istInitiativrecht auch fuumlr das EP (Voumllker- und Staatenkammer)Starker Praumlsident der Kommission aber Absage an einen vom Europaumlischen Rat gewaumlhltenPraumlsidenten

V Ausblick Beitritt und Erweiterung

DIE BEITRITTSKANDIDATEN IM KONVENT

Aureacutelien Raccah

Auszug aus der Erklaumlrung von LaekenbdquoDie Bewerberlaumlnder werden in vollem Umfang an den Beratungen des Konvents beteiligt Sie werdenin gleicher Weise wie die derzeitigen Mitgliedstaaten vertreten sein (ein Vertreter der Regierung undzwei Mitglieder des nationalen Parlaments) und an den Beratungen teilnehmen ohne freilich einenKonsens der sich zwischen den Mitgliedstaaten abzeichnet verhindern zu koumlnnenldquo

I Souveraumlnitaumlt und Identitaumlt der Beitrittskandidaten in der Zukunft EuropasA Gewaltenteilung

1) Horizontale Gewaltenteilung Aufsicht uumlber die europaumlische Institutionen- Beitraumlge von Majaz Nahigal (Premierminister von Slowenien) Michael

Attalides (Vertreter von Zypern) Hildegard Corola Puwak (Vertreterin derRegierung von Rumaumlnien) Jan Kohout (Vertreter der Regierung derTschechischen Republik) Josef Zieleniec (Vertreter des tschechischenParlaments)

2) Vertikale Gewaltenteilung Prinzip der Subsidiaritaumlt- Beitraumlge von Nahtigal gemeinsamer Beitrag von 16 Mitgliedern

Andriukaitis (Vertreter des Parlaments von Litauen) Attalide- Inhalt Neue Kompetenzen bessere Koordinierung Partnerschaft des

EuGH mit den nationalen Verfassungsgerichtsoumlfen FruumlhwarnsystemEinbeziehung der Regionen mit GesetzgebungsbefugnissenVerteilung der Kompetenzen Kompetenzkatalog mit ausschliesslichenkonkurrierenden und Ergaumlnzungskompetenzen

B Staumlrkung des Gewichts der nationalen Parlamente1) Rolle und Gewicht der nationalen Parlamente

- Beitraumlge von Nahtgal Andriukaitis und Kutraite-Giedraitene PeeterKreitzberg unt Tunne Kelam (Vertreter des Parlaments von Estland)

- Inhalt Vertretung der kleinen Staaten Koordinierung mit dem europaumlischenParlament Kontrolle der Regierung Kooperation zwischen den nationalenParlamenten

2) Schaffung einer zweten Kammer- Nach den Vorbild des franzoumlsischen Senates Andriukaitis Atalides- Neue Kammer mit einer gleichen Vertretung aller Staaten 6 Sitzungen pro

Jahr Teilnahme der nationalen Parlamentarier Kontrolle der Anwendungdes Subsidiartaumltsprinzips

II Rolle der Beitrittskandidaten in der Zukunft Europas - ThemenPrinzip der DemokratieVereinfachung der Vertraumlge

- Beitraumlge von Andriukaitis Attalides Danuta Huumlbner und Janusz Trzcinski(Vertreter der polnischen Regierung) Birzniece (Vertreterin des Parlamentsvon Lettland)

- Inhalt Zugang und Verstaumlndlichkeit Verschmelzung der bestehendenVertraumlge

Beteiligung der Buumlrger- Beitraumlge von Nahtigal Andriukaitis Attalides Huumlbner- Inhalt Beachtung der Demokratie Gleichheit der Sprachen

Menschenrechte kulturelle soziale und wirtschaftliche Vielfalt GR-ChartaKooperation im Bereich der 2 und 3 SaumluleGASP Debatten uumlber den Hohen Vertreter fuumlr die GASP

- Beitraumlge von Nahtigal Andriukaitis Attalides Puwak

- Inhalt EU als Voumllkerrechtssubjekt Kooperation Erweiterung dergemeinsamen Bereiche graduelle bdquoVergemeinschaftungldquo Erfordernis derSolidaritaumlt Verschmelzung des Hohen Vertreters fuumlr die GASP und desKommissars fuumlr Auswaumlrtige Angelegenheiten

Bereich der polizeilichen und justiziellen Zusammenarbeit in Strafsachen- Beitraumlge von Puwak Nahtigal- Inhalt Innere Sicherheit bessere Kooperation

Zum Weiterlesen

Figaro vom 240103 polnischer Aussenminister Wlodzinierz Cinoszewic gt Gott und christliche WerteLe Monde vom 30103 J-L Dehaene gt bdquokeine Oktroyierung der BedingungenldquoLe Monde vom 290203 bdquo Die kleinen Beitrittskandidaten misstrauen einem Europa der Grossenldquo

Zuumlrn Michael The State in the Post-National Constellation ARENA Working Papers WP 9935lthttpwwwarenauionogt

II Strukturen des Konventes

1 WER HAT DIE MACHTARBEITSORGANISATION UND STRUKTUREN IM KONVENT

Jan Ceyssens

1 Verfahrensfragen im politischen Kontext

Die Arbeitsorganisation und die Strukturen des EU-Konvents sind in (mindestens)zweierlei Hinsicht von Bedeutung

- Institutionelle Vorgaben sind ein Faktor der die Ergebnisse des Konvents beeinflussen wirdEntscheidungen im Konvent uumlber Strukturfragen sind ein Indikator fuumlr Machtverhaumlltnisse undRealisierungschancen divergierender politischer Vorstellungen

- Strukturen und Arbeitsweisen des Konvents muumlssen daher im Kontext der verschiedenen moumlglichenEntwicklungsszenarien gesehen werden

- Innerhalb des Konventes koumlnnten - wie in einer Regierungskonferenz - primaumlr die nationalenPositionen der Vertreter aus den verschiedenen Mitgliedstaaten aufeinandertreffen Die neue Methodekoumlnnte aber auch zu einem Aufbrechen der nationalen Konfliktlinien und zu einer an einemgesamteuropaumlischen bdquoGemeinschaftsinteresserdquo orientierten Eigendynamik fuumlhrenIm Gesamtzusammenhang des durch die Erklaumlrung von Laeken eingeleiteten Reformprozesseskoumlnnte der Konvent als eine Art regierungsnaher Ideenpool zur Vorbereitung und Strukturierung derVerhandlungsthemen fuumlr die nachfolgende Regierungskonferenz fungieren er koumlnnte sich aber auchzu einer verfassunggebenden Versammlung mit eigenem politischen Gewicht entwickeln

2 Einzelne Verfahrensfragen

- Grundlagen Erklaumlrung von Laeken Praumlsidiumsnote mit den Arbeitsmethoden(CONV 902 vom 1432002 Auszuumlge su)

- Ausgangspunkt Konventszusammensetzung in der Parlamentarier und Vertreterder Nationalstaaten in der Mehrheit sind

- Konsens-Verfahren Beschluss kommt zustande wenn niemand mit Nein stimmtVerfahren dass aus dem Grundrechtekonvent ebenso bekannt ist wie ausinternationalen Staatenkonferenzen (zB WTO- Klimakonferenzen)Hohe Huumlrde fuumlr BeschluumlsseStaumlrkt die Rolle des Praumlsidiums

- Oumlffentlichkeit der BeratungenSichert Transparenz und Kontrollierbarkeit der EntscheidungsverfahrenKann dazu fuumlhren dass wesentliche Entscheidungen auszligerhalb des Konventsgetroffen werden

- PraumlsidiumAnders als im Grundrechtekonvent vom Europaumlischen Rat selbst eingesetztStarke Rolle aufgrund der Erklaumlrung von Laeken des Konsens-Verfahrens und derGroumlszlige des KonventsRolle bestaumltigt durch die bdquoArbeitsmethodenrdquo=gt aber erste Erfolge und Staumlrkungen des Plenums sowie der Parlamentarier

Auswirkungen der starken Rolle des Praumlsidiums auf das Ergebnis der Beratungennoch unklar=gt Dominiert von Vertretern der Regierungen und nationaler Interessen=gt Aber Interesse an Erfolg und bedeutender Rolle des Konvents

- SekretariatIn bestimmten Fragen potentiell starke Rolle zB als Protokollfuumlhrer und juristischerSachverstandspoolDominiert von Vertretern der Regierungen und des Ratssekretariats

- Forum der ZivilgesellschaftElemente Anhoumlrung im Juni 2002 nationale Anhoumlrungen Internet-ForumKonsultationenEinfluss wird als eher gering eingeschaumltzt

- Ablauf der BeratungenVgl SchaubildTendenzen Lange Orientierungs- und DiskussionsphaseEinsetzung der AGs spaumlt teilweise gegen den Willen des PraumlsidiumsIn der Erklaumlrung von Laeken aufgeworfene institutionelle Fragen wurden bisher kaumberaten

3 Fazit

- Die anfaumlnglichen Diskussionen uumlber Geschaumlftsordnung und Einrichtung der AGsdeuten auf eine Eigendynamik des Konvents in Richtung verfassunggebenderVersammlung hin- Demgegenuumlber laumlsst die fehlende Organisation der Debatte uumlber institutionellerFragen befuumlrchten dass der Konvent insofern nicht uumlber eine Rolle als Ideenpoolhinauskommt- Die politische Bewertung der starken Rolle des Praumlsidiums ist insofernentscheidend aber noch schwierig

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Literatur

Maurer Andreas Der Europaumlische Konvent Vorschlaumlge zur weiteren Strukturierung wwwswp-berlinorg 2792002Schild Joachim Der EU-Verfassungskonvent Eine Zwischenbilanz der ersten Arbeitsphasewwwswp-berlinorg 2792002Meyer Juumlrgen Hartleif Sybille Die Konventsidee in Zeitschrift fuumlr Parlamentsfragen 2002 S 368ffWessels Wolfgang Der Konvent Modelle fuumlr eine innovative Integrationsmethode in Integration2002 S 83 (erhaumlltlich in der Fachbibliothek Geschichte)De Burca Grainne The drafting of the EU Charter of Fundamental Rightswwwispinetitdbsecwpagesmain_framedocumentshtm

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Auszuumlge aus der Note des Konventssekretariats mit den Arbeitsmethoden CONV 902 vom1432002

Artikel 2 - Terminplan und TagesordnungDas Praesidium stellt den vorlaumlufigen Terminplan und die vorlaumlufigen Tagesordnungen fuumlr dieTagungen des Konvents auf und legt sie dem Konvent zur Annahme vor Die Mitglieder des Kon-ventskoumlnnen schriftlich beim Praesidium beantragen dass weitere Punkte in den Entwurfder Tagesordnung fuumlr eine Tagung des Konvents aufgenommen werden Das Praesidiumnimmt einen Punkt auf jeden Fall in den Entwurf der Tagesordnung auf wenn der Antragschriftlich eine Woche vor der geplanten Tagung des Konvents von einer signifikanten Zahlvon Mitgliedern gestellt wird Der Konvent kann zu Beginn einer Tagung im Konsens aufVorschlag des Praesidiums beschlieszligen weitere Punkte in die Tagesordnung aufzunehmen

Artikel 6 - Leitung der Tagungen()(4) Die Empfehlungen des Konvents werden im Konsens angenommen ohne dass die Ver-treterder Bewerberstaaten das Zustandekommen des Konsenses verhindern koumlnnen Wenn sich ausden Beratungen des Konvents mehrere unterschiedliche Optionen ergeben kann angegeben werdeninwieweit die einzelnen Optionen Befuumlrwortung finden(5) Verfahrensfragen im Zusammenhang mit der Leitung der Tagungen koumlnnen an dasPraesidium verwiesen werden dieses entscheidet nach Maszliggabe der von ihm gemaumlszlig Absatz 8 fest-gelegtenBedingungen()(7) Der Vorsitzende sorgt fuumlr den ordnungsgemaumlszligen Ablauf der Beratungen und beruumlcksichtigtdabei die von den Mitgliedern des Konvents zum Ausdruck gebrachten Ansichten indemer unter anderem so weit wie moumlglich Sorge dafuumlr traumlgt dass die Vielfalt der im Konvent ver-tretenenAuffassungen in den Beratungen ihren Niederschlag findet Er kann vorschlagendass die Redebeitraumlge im Interesse eines effizienten Ablaufs der Beratungen begrenzt werdenEr wird von den stellvertretenden Vorsitzenden und vom Sekretariat unterstuumltzt()

Artikel 11 - SekretariatDas Konventssekretariat wird von einem Generalsekretaumlr geleitet Er ergreift alle erforderlichenMaszlignahmen um ein ordnungsgemaumlszliges Arbeiten des Konvents sicherzustellen

Artikel 14 - Oumlffentlichkeit der ArbeitenDie Beratungen des Konvents und alle unter Artikel 13 genannten Dokumente des Konvents sindoumlffentlich Alle Niederschriften und schriftlichen Beitraumlge sind auf der Website des Konvents freizugaumlnglich und duumlrfen uneingeschraumlnkt vervielfaumlltigt werden

Artikel 15 - ArbeitsgruppenDer Vorsitzende oder eine signifikante Zahl von Mitgliedern des Konvents kann auf der Grundlageder im Konvent geaumluszligerten Auffassungen empfehlen dass das Praesidium Arbeitsgruppen desKonvents einsetzt Mandat Arbeitsmodalitaumlten und Zusammensetzung der Arbeitsgruppen werdenvom Praumlsidium festgelegt wobei besonderem Sachverstand von Mitgliedern stellvertretendenMitgliedern und Beobachtern fuumlr das zu eroumlrternde Thema Rechnung getragen wird JedesMitglied des Konvents kann an saumlmtlichen Sitzungen einer Gruppe teilnehmen Das Sekretariaterstellt nach jeder Sitzung einer Arbeitsgruppe eine Kurzniederschrift

Artikel 16 - AumlnderungenDie Bestimmungen dieser Note koumlnnen vom Konvent auf schriftlichen Vorschlag des Praesi-diumsoder auf schriftlichen Antrag einer signifikanten Zahl von Mitgliedern geaumlndert oderausgeweitet werden

2 laquo DER PRAumlSIDENT raquoDATEN UND FAKTEN ZU VALERY GISCARD DrsquoESTAING

Greacutegoire Armand und Ceacutelegravene Maquart

II Lebenslauf und Praumlsidentschaft Frankreichs

A Curriculum Vitae bis 1974

sum In Koblenz am 2021926 geborensum Sein Vater gehoumlrt zu der europaumlischen Liga der wirtschaftlichen Zusammenarbeit

(1946 gegruumlndet) (Ligue europeacuteenne de coopeacuteration eacuteconomique)sum Er nimmt am 2 Weltkrieg teil (1944-1945)sum Studium Absolvent Ecole Polytechnique und ENAsum Politische Karriere Staatssekretaumlr fuumlr Finanzen von 1959-1962 Minister fuumlr

Finanzen und wirtschaftliche Angelegenheiten von 1962-1966 Minister fuumlrWirtschaft und Finanzen von 1969-1974

sum 1966 Gruumlndung der FNRI Nationaler Bund der unabhaumlngigen Republikaner

B 1974-1981 Staatspraumlsident Frankreich

Sieg im 2 Wahlgang der Praumlsidentschaftswahl 1974 gegen F Mitterrand Nichtzuletzt durch sein Auftreten beim TV-Duell (VGE lockerer juumlnger (48 Jahre) als seinWahlgegner) Gegenuumlber FM Betonung der sozialen Fragen antwortet VGE bdquoVousnlsquoavez pas le monopole du cœurldquoSieg mit knapper Mehrheit (505)

VGE nominiert Jacques Chirac als Premierminister von Anfang an gegensaumltzlicheKonzeptionen der Praumlsidentenfunktion VGE schaumltzte diese als unabhaumlngig undsouveraumln ein waumlhrend JC eine starke Rolle des Premierministers erhalten wollte inaumlhnlicher Unabhaumlngigkeit wie er als Minister unter der Regierung Pompidou agierenhatte koumlnnen

Die wichtigsten Maszlignahmena Die gesetzlich tolerierte Abtreibung (Simone Veil UDF-Ministerin fuumlr Gesundheit)b Die allgemeine KrankenversicherungDiese zwei Gesetze kennzeichnen die Modernisierung der franzoumlsischenGesellschaft unter der VGE Praumlsidentschaft

1976 kommen die Spannungen zwischen VGE und JC zum Houmlhepunkt Marie-France Garaud wird als Beraterin von JC berufen um diese Spannungen zubeseitigen - stattdessen traumlgt sie aber zur bdquoScheidungldquo des bdquoEhepaaresldquo VGEJC beiSchon zu dieser Zeit beschreibt die Presse VGE als einen Monarchenkennzeichnend die Plakate die eine Karikatur von VGE mit Koumlnigsperuumlcke zeigen

Es treffen zusammen wirtschaftliche Schwierigkeiten gesellschaftliche Probleme undsteigende Unbeliebtheit von VGE

a wirtschaftliche Probleme- der Oumllschock 1973 und der folgende Preisanstieg- die wichtigste Folge in der franzoumlsischen Gesellschaft ist die Erhoumlhung der

Arbeitslosigkeit (von 400 000 Arbeitslosen 1974 auf 2 Mio Arbeitslose 1981)

b politischer Konflikt mit R BarreIn dieser Situation entscheidet sich der auf Chirac folgende PremierministerRaymond Barre fuumlr eine strenge Sparpolitik die Gewerkschaftsreaktionenprovozieren Trotzdem besteht RB auf seiner Meinung bdquoman darf nicht meckernman muss schuftenldquo VGE stoumlszligt sich zunehmend am bdquoBlock Barreldquo

c Strategisch-politische Fehler und Vorkommnisse 1979-1980- Nach einer Bombenexplosion in der Naumlhe einer Synagoge in Paris schickte VGE

einen Beauftragten anstatt selbst vor Ort zu erscheinen dies wurde von derOumlffentlichkeit negativ beurteilt

- Eine Reihe von Politikern verschwinden oder sterben auf ungeklaumlrte Weise RBoulin J Fontenay J Debreuil

- Die Diamanten-Affaumlre Ungeklaumlrt sind bis heute die genauen Beziehungenzwischen VGE und dem afrikanischen Machthaber Bocassa von dem VGE inerhelichem Umfang Diamentengeschenke erhalten hat wofuumlr ist unklar DieZeitungen bdquoLe Mondeldquo und bdquoLe Canard Encha icircneacute ldquo haben vor derPraumlsidentschaftswahl 1981 diese Vorgaumlnge gegen VGE und zugunsten von FMhochgespielt

- Waumlhrend des Wahlkampfes gegen FM 1981 hat VGE seinen Gegner unterschaumltztund seine Kampagne vernachlaumlssigt

- VGE idealistische Reden gerieten in zunehmenden Widerspruch zu seinenHandlungen (fuumlnfjaumlhrige Praumlsidentschaft (erst unter Chirac realisiert) oder dieAbschaffung der Todesstrafe (unter FM realisiert)

I Europaumlisches Engagement

A Vor der Praumlsidentschaft Frankreichs

1969 tritt die FNRI dem Aktionskomitee der europaumlischen Vereinigten Staaten beiAppell Jean Monnets die zweite Kandidatur Grossbritaniens um einen EG Beitritt zuunterstuumltzen 1970 wird VGE Praumlsident der OECD er schlaumlgt bereits eineWirtschaftsunion und eine Waumlhrungsunion vor 1972 unterstuumltzt er den Werner-Plandessen Ziel eine Waumlhrungsunion fuumlr die spaumlten 70er Jahre ist

B Waumlhrend der Praumlsidentschaft

In Zusammenarbeit mit Helmut Schmidt verstaumlrkt er die europaumlische Integrationdurch eine enge Kooperation zwischen Deutschland und Frankreich

Auf der Waumlhrungsebene wurde das europaumlische Waumlhrungssystem (SME) geschaffen(in Kraft 13 Maumlrz 1979) Dieses System schraumlnkt Wechselkursschwankungen einAls Grundlage der Berechnungen wird die ECU eingefuumlhrt Vorlaumlufer des EURO

Auf der Institutionenebene schlaumlgt VGE die Gruumlndung eines europaumlischen Gipfelsvor Letzterer hat zum Ziel eine politische Kooperation weiterzuentwickeln 1974

entstand der bdquoEuropaumlische Gipfelldquo der die Staats- und Regierungschefs zweimal proJahr versammelt Ein Ziel von VGE ist dabei vom Einstimmigkeitsprinzip zum Prinzipder qualifizierten Mehrheit im Entscheidungsprozess der gemeinschaftlichenInstitutionen zu gelangen Er tritt gleichwohl fuumlr einen Kompromiss zwischen einemEuropa der Staaten (das Einstimmigkeitsprinzip schuumltzt die nationalen Interessen)und einem supranationalen Europa ein Er steht zudem fuumlr eine Verstaumlrkung derBefugnisse des EP er akzeptiert nicht nur die Erhoumlhung des Parlamentshaushaltesan sondern auch die Direktwahl der europaumlischen Abgeordneten (20091976)

LOME 1975 schlaumlgt VGE eine Nord-Suumld Partnerschaft vor die zu den LomeacuteAbkommen zwischen den EG und den Laumlndern der Zone Afrika-Karibik-Pazifik (AKP)fuumlhrt

C Nach der Praumlsidentschaft

VGE bleibt sehr aktiv in der nationalen regionalen und europaumlischen Politik- von 1982-1998 zahlreiche regionale und nationale Aufgaben

zwischen 1989-1993 Abgeordneter im EP Er ist bis 1991 Praumlsident der LDR-Gruppe (Libeacuteral Deacutemocrate Reacutepublicain)

- Er tritt fuumlr die Zustimmung Frankreichs zum Maastrichter Vertrag ein er sprichtsich auch fuumlr eine flexible Handhabung der Maastricht-Kriterien aus

- 1986 gruumlndet er mit Helmut Schmidt das Komitee fuumlr die europaumlischeWaumlhrungsunion (Comiteacute pour llsquoUM de llsquoEurope) Letzteres hat 1988 einbdquoAktionsprogrammldquo veroumlffentlicht aus dem einige Vorschlaumlge vom Delors-Komitee aufgegriffen wurden Das Delors-Komitee hatte den Auftrag ein Konzeptfuumlr die Wirtschafts- und der Waumlhrungsunion zu erarbeiten

- 1997 wurde VGE als Praumlsident des Rates der KommunalenGebietskoumlrperschaften und der Regionen Europas gewaumlhlt Er steht fuumlr einestarke Rolle der Gebietskoumlrperschaften in der EU Im EP ist er Autor eines Berichtan das EP uumlber das Subsidiaritaumltsprinzip der seinen Namen traumlgt

- Er ist Praumlsident der europaumlischen internationalen Bewegung und des Instituts fuumlrdie Demokratie in Europa

- Seit Dezember 2001 ist er Praumlsident des Verfassungskonvents (Berufung durchGipfel der Staates- und Regierungschefs den Europaumlischen Rat von Laeken)

II Die Persoumlnlichkeit Giscard

A Die Ideen des ehemaligen Staatspraumlsident uumlber sein Land

Das neueste Buch bdquoLes Franccedilais - Reflexions sur le destin dlsquoun peupleldquo von 2000laumlsst drei Schwerpunktthemen erkennen um die sich VGEs Ausfuumlhrungen drehen- der politische und kulturelle Niedergang Frankreichs und seine Ursachen- die Geschichts- und Vergangenheitsvergessenheit der Franzosen- Die Schwierigkeiten bis hin zur Unmoumlglichkeit Frankreich zu reformierenEinzelthemen- Spaltung der Rechsparteien

Diese Spaltung sei sinnlos In einer EU von 27 o 30 Staaten sei es besser eine einheitlicheGruppierung zu bilden um die Debatte uumlber das groszlige europaumlische Projekt voranzubringen

- Cohabitation die Zusammenarbeit zwischen dem Staatspraumlsidenten und der einer anderenpolitischen Richtung zugehoumlrigen Regierung sei keine gute Loumlsung fuumlr die Vertretung derverschiedenen politischen Meinungen der Franzosen nur eine Illusion von Pluralismus Durch diebdquoCohabitationldquo blieben diese vielfaumlltigen Meinungen lediglich nebeneinander stehen Sie wuumlrdennicht durch eine einzige politische Kraft zusammengefuumlhrt

B Eigenschaften der Persoumlnlichkeit VGE (Parallele zwischen der PersoumlnlichkeitVGE als ehemaliger franzoumlsischer Praumlsident und Praumlsident desVerfassungskonvents)

+ -

Praumlsident

Oder

Monarch

kraftvolle Persoumlnlichkeit undEhrlichkeit er sagt was er denktBsp bei der Tuumlrkeifrage war ervielleicht taktlos aber er wollte nichtder Tuumlrkei falsche Versprechungenund Hoffnungen geben

Fairness mit seinen GegnernBsp waumlhrend der Praumlsident-schaftswahl 1981 hat er nicht dieVergangenheit von FM im Kontextdes Vichy-Regimes thematisiert

das hochtrabende VerhaltenBsp Nach seiner Wahlniederlage1981 hat er sich von den Franzosenin einer sehr feierlichen undd r a m a t i s c h e n F e r n s e h -Inszenierung verabschiedet

Preacutesident espegravece de statue peacutetrifieacuteedans les honneurs descendant deLouis XV

Arroganz er stellt seine Ideen uumlberdie AndererBsp im Konvent versucht er kaumKompromisse mit den anderenTeilnehmern zu finden

Es macht den Eindruck dass sich beim Konventspraumlsidenten die alten Fehler desStaatspraumlsidenten wiederholenIm uumlbrigen faumlllt auf VGE hat nahezu eine Manie zur Praumlsidentschaft er ist derlebenslange Praumlsident In gewissem Sinne ist die juumlngste Auszeichnung mit demKarls-Preis folgerichtig ndash Praumlsident und Monarchentum hinter sich lassendbeschreitet VGE die Spuren Karls des Grossen

Internetlinks zu VGE

- wwwgiscarddestaingcom- wwwelyseefrelyseebiogischtrr- wwwkarlspreisdehtmlkarlspreis2003htmcheck

2 DIE DEUTSCHEN AKTEURE IM KONVENT

Falko Maxim

Vetreter des nationalen Parlamentes

Bundestag

-gt Juumlrgen Meyerhttpwwwbundestagdeeuropaeu_konventZur Person-gt geboren 1936-gt promovierter Jurist-gt ab 1967 am Max-Planck-Institut fuumlr auslaumlndisches und internationales Strafrecht in Freiburg-gt Habilitation und ab 1981 Professor ua fuumlr deutsches und auslaumlndisches Strafrecht inFreiburg-gt Mitglied der Gewerkschaft OumlTV und der Arbeiterwohlfahrt-gt seit 1970 Mitglied SPD-gt 1979 ndash 1983 Landesvorstand Baden-Wuumlrttemberg-gt 1976 ndash 1990 Landtagsmitglied Baden-Wuumlrttemberg-gt 1990 bis 2002 MdB-gt bis 2002 BT-Ausschuumlsse bdquoAusschuss fuumlr Angelegenheiten der Europaumlischen UnionldquoStellvertretender Vorsitz bdquoRechtsausschussldquo Unterausschuss bdquoVereinte Nationenldquo desAuswaumlrtigen Ausschusses----------------------------------------Positionen-gt Volle Verbindlichkeit der Charta-gt Verstaumlndlichkeit und Klarheit der Verfassung-gt mehr Parlamentsmitentscheidung (entsprechend dem Konsens im Konvent)-gt parlamentarische Kontrolle auch uumlber obligatorische Ausgaben im Haushalt -gt keineUnterscheidung mehr zwischen obligatorischnicht-obligatorisch-gt Klagerecht nationaler Parlamente in Sachen Subsidiaritaumlt-gt Haushaltskontrolle von EURATOM durch das Parlament-gt Beitrag Juumlrgen Meyer Mitglied des Konvents Soziales Europa -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde03cv00cv00535de03pdf-gt Beitrag Juumlrgen Meyer bdquoEinklagbarkeit der Charta-Grundrechte und Verbesserung desIndividualrechtsschutzesldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000439d2pdf-gt Beitrag Juumlrgen Meyer bdquoRaum der Freiheit der Sicherheit und des Rechtsldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000447d2pdf-gt Arbeitsgruppe bdquoSubsidiaritaumltldquo Mitglied Arbeitsgruppe bdquoRaum der Freiheit der Sicherheit unddes Rechtsldquo Mitglied -gt Arbeitsgruppe bdquoSoziales Europaldquo (Mitglied)

-gt Peter Altmaier (Vertreter von Juumlrgen Meyer)httpwwwpeteraltmaierdehttpwwwbundestagdeeuropaeu_konventPerson-gt geboren 1958-gt Jurist Zusatzqualifikationen zu Europa und Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Bereich Staats-Europa- und Voumllkerrecht-gt seit 1990 Beamter der Europaumlischen Kommission Generaldirektion V-gt 1993 ndash 1994 Generalsekretaumlr der EG-Verwaltungskommission fuumlr soziale Sicherheit derWanderarbeiter-gt seit 1994 Mitglied des Bundestages CDU

-gt BT-Ausschuumlsse bdquoEuropaausschussldquo Mitglied bdquoRechtsausschussldquo StellvertreterUnterausschuss bdquoEuroparechtldquo Vorsitzender-gt EU-Grundrechte-Konvent Stellvertreter---------------------------------------Positionen-gt staumlrkere Einbeziehung der nationalen Parlamentarier bringt keinen Legitimitaumltszuwachssondern Verwirrung wegen leichtfertiger Schaffung neuer Institutionen und Gremien-gt Wahl des Kommissionspraumlsidenten durch Parlament-gt Kompetenzverteilung muss fuumlr Buumlrger durchschaubar sein-gt Mehrheitsentscheidungen im Ministerrat-gt Arbeitsgruppe bdquoErgaumlnzende Kompetenzenldquo Mitglied bdquoVereinfachung derRechtssetzungsverfahren und Rechtsakteldquo Mitglied

Bundesrat

-gt Erwin Teufelhttpwwwerwin-teufeldeZur Person-gt geboren 1939-gt Diplom-Verwaltungswirt-gt ab 1972 Landtagsmitglied Baden-Wuumlrttemberg-gt 1972 ndash 1978 Staatssekretaumlr Innenministerium und fuumlr Umweltschutz in Baden-Wuumlrttemberg-gt 1978 ndash 1991 Vorsitz der CDU-Landtagsfraktion-gt ab 1992 Ministerpraumlsident Baden-Wuumlrttemberg Wiederwahl 1996 und 2001-gt 1997 Praumlsident des Bundesrats dann Vorsitzender der Konferenz der Ministerpraumlsidentender deutschen Bundeslaumlnder-gt ab 1994 Mitglied des Ausschuss der Regionen Europas ab Februar 2002 Vizepraumlsident-gt 1995 ndash 1998 Bevollmaumlchtigter BRD fuumlr kulturelle Angelegenheiten im Rahmen des Vertragsuumlber die deutsch-franzoumlsische Zusammenarbeit-gt seit 1993 ehrenamtlicher Praumlsident der Jerusalem Foundation Deutschland eV-------------------------------------------------Positionen-gt Betonung der notwendigen Gestaltungsspielraumlume der Mitgliedsstaaten und Regionen-gt Mitgliedstaatliche Bereiche ausdruumlcklich als Schranken fuumlr Gemeinschaftskompetenzen-gt mehr Gemeinschaftsaufgaben nur bei Grenzpolizei EUROPOL und Auszligen- undSicherheitspolitik-gt besonderes Gremium zur Einhaltung der Kompetenzordnung aus Vertretern des EP und dernationalen und regionalen Parlamente -gt im Gesetzgebungsprozess-gt Klagerecht der Laumlnder vor EuGH wegen Subsidiaritaumlt-gt Forderung einer Arbeitsgruppe bdquoRegionen und Kommunenldquo-gt Volles Mitentscheidungsrecht des Parlaments-gt Beschlussfassung mit qualifizierter Mehrheit im Rat-gt Aufloumlsung der Saumlulenstruktur und Rechtspersoumlnlichkeit fuumlr EU-gt Beitrag von Erwin Teufel Leitlinien fuumlr die Ordnung der Kompetenzen zwischen derEuropaumlischen Union und den Mitgliedstaaten im kuumlnftigen Verfassungsvertrag -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000410d2pdf-gt Beitrag von Erwin Teufel Freiburger Entwurf fuumlr einen Europaumlischen Verfassungsvertrag -gthttpregisterconsiliumeuintpdfde03cv00cv00495de03pdf-gt Beitrag von Erwin Teufel bdquoDie regionalen und lokalen Gebietskoumlrperschaften imVerfassungsvertragldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde03cv00cv00530de03pdf-gt Arbeitsgruppe bdquoSubsidiaritaumltldquo Mitglied

-gt Wolfgang Senff (Vertreter von Erwin Teufel) (bis Maumlrz 2003)httpwwwwolfgang-senffdeZur Person-gt geboren 1941-gt Diplom-Volkswirt-gt Arbeit als Berufsschullehrer-gt Wirtschaftsexperte und Landesgeschaumlftsfuumlhrer der SPD-Niedersachsen

-gt ab 1978 Landtagsmitglied in Niedersachsen SPD-gt ab 1999 Landesminister fuumlr Bundes- und Europaangelegenheiten-gt bis Juni 2002 Vorsitz der Europaministerkonferenz der Laumlnder------------------------------------Positionen-gt Mehrheitsentscheidungen im Rat-gt nicht mehr ein Land = ein Kommissar-gt bdquoIn vielen Punkten muumlssen die Mitgliedsstaaten das alte Denken in Kategorien der Besitzstandswahrung zugunsten der gemeinsamen europaumlischen Idee aufgebenldquo-gt klare Kompetenzabgrenzung -gt ausschlieszligliche Grundsatz- und Ergaumlnzungskompetenz-gt gerichtliche Uumlberpruumlfung der Kompetenzfrage-gt grundsaumltzliche Mitentscheidung des Parlaments -gt umfassendes Budgetrecht -gt auchobligatorische Ausgaben-gt Wahl des Kommissions-Praumlsidiums durch das Parlament-gt Klagerecht auch fuumlr AdR und Fragerecht fuumlr seine Mitglieder gegenuumlber der Kommissio-gt Arbeitsgruppe bdquoergaumlnzende Kompetenzenldquo Mitglied

Bundesregierung

-gt Joschka Fischer (ab November 2002 fuumlr Peter Glotz)wwwjoschkadewwwauswaertiges-amtdewwwdeaamtleitungfischerZur Person-gt 12 April 1948 geboren in GerabronnBaden-Wuumlrttemberg-gt seit 1982 Mitglied der Gruumlnen-gt - 1985 Mitglied des Deutschen Bundestags-gt 1985 - 1987 Staatsminister fuumlr Umwelt und Energie des Landes Hessen und stellvertretendesMitglied des Bundesrats-gt 1987 - 1991 Mitglied des Hessischen Landtags und Vorsitzender der Fraktion der Gruumlnen imHessischen Landtag-gt 1991 - 1994 Staatsminister fuumlr Umwelt Energie und Bundesangelegenheiten des LandesHessen-gt 1994 - 1998 Sprecher der Fraktion Buumlndnis 90DIE GRUumlNEN im Deutschen Bundestag-gt ab Oktober 1998 Bundesminister des Auswaumlrtigen und Vizekanzler------------------------------------Positionen

-gt politische Fragen im Vordergrund-gt aber Kompetenzzuordnung darf Flexibilitaumlt und Entwicklungsfaumlhigkeit der Union nicht behindern (kein bdquoKraumlmerdenkenldquo bei Kompetenzabgrenzungen) -gt Positionierung gegen Schaumluble-Bocklet-Papier (EVP-Linie)-gt Konvent muss entscheiden Staatenverbund oder Foumlderation-gt fuumlr Fischer sollten aktuelle Prioritaumlten und Leitlinien der Konventsarbeit sein -gt Vollstaumlndige Ausarbeitung der gesamten Verfassung durch den Konvent -gt Die EU ist nicht nur eine Union europaumlischer Staaten wie etwa in Art 1 des Vorentwurfs definiert sondern eine Integrationsgemeinschaft eigener Art die sich auf Staaten und Buumlrger gruumlndet -gt Volle Uumlbernahme der Grundrechtscharta in die Verfassung -gt Zuumlgige Klaumlrung der Kernfragen der institutionellen Architektur mit dem Ziel der Staumlrkung demokratischer Legitimitaumlt sowie der Handlungsfaumlhigkeit der Organe-gt kein Auseinanderdividieren in einen integrierten und einen intergouvernementalen Teil-gt direktes Klagerecht vor EuGH fuumlr Regionen mit Gesetzgebungsbefugnissen-gt Beitrag Dominique de Villepin und Joschka Fischer Gemeinsame deutsch-franzoumlsischeVorschlaumlge fuumlr den Europaumlischen Konvent zum Bereich Europaumlische Sicherheits- undVerteidigungspolitik -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000422d2pdf-gt dt-frz Vorschlag zum Raum der Freiheit der Sicherheit und des Rechts -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000435d2pdf-gt dt-frz Vorschlag zur Ordnungspolitik (ua Staumlrkung der Euro-Gruppe) -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv00cv00470de02pdf

-gt dt-frz Vorschlag im Konvent zu den Institutionen -gt praumlsidiale Doppelspitze fuumlr die Union -gt Europaumlischer Auszligenminister bdquomit doppeltem Hutldquo

-gt httpregisterconsiliumeuintpdfde03cv00cv00489de03pdf

-gt Hans Martin Bury (Vertreter von Joschka Fischer) (ab November 2002 fuumlr StS Gunther Pleuger)wwwburydeZur Person-gt geboren 1966-gt Diplom Betriebswirt (dann 88 ndash 90 Vorstandsassistent Volksbank Ludwigsburg)-gt seit 1988 SPD-Mitglied-gt seit 1997 Mitglied des SPD-Landsvorstandes Baden-Wuumlrttemberg-gt seit 1990 Mitglied des Bundestags SPD-gt Fraktionssprecher fuumlr Post und Telekommunikation-gt Fraktionssprecher fuumlr Wirtschaft und Technologie-gt 1999 bis 2002 Staatsminister beim Bundeskanzler -gt ua Leiter des Staatssekretaumlrsausschuss fuumlr bdquoNachhaltigkeitldquo-gt seit 22Oktober 2002 Staatsminister fuumlr Europa AA----------------------------------------------PositionenArbeitsgruppe bdquoSoziales Europaldquo Mitglied

Europaumlisches Parlament

-gt Klaus Haumlnschhttpwwwklaus-haenschdeZur Person-gt geboren 1938-gt Studium der Politologie Geschichte und Soziologie + Universitaumltsassistent-gt Redakteur einer Zeitschrift fuumlr uumlbernationale Zusammenarbeit-gt 1970 bis 1979 Referent und Pressesprecher im Wissenschaftsministerium in NRW-gt seit 1976 Lehrbeauftragter des Universitaumlt Duisburg-gt seit 1979 Mitglied des EP SPE-gt 1972 ndash 1986 Vorsitzender SPD-Unterbezirk-gt 1989 ndash 1994 und seit 1997 Stellvertretender Vorsitzender der SPE-Fraktion im EP-gt 1994 ndash 1997 Praumlsident des EP-gt EP-Ausschuumlsse bdquofuumlr Auswaumlrtige Angelegenheiten Menschenrechte gemeinsame Sicherheitund Verteidigungspolitikldquo Mitglied bdquofuumlr konstitutionelle Fragenldquo Mitglied-gt im Praumlsidium des Konvents----------------------------------------Positionen-gt Zustandekommen eines geschlossenen Vertragstextes-gt Mehrheitsprinzip und Oumlffentlichkeit fuumlr Rat-gt keine Rotation mehr fuumlr Ratspraumlsidentschaft-gt Staumlrkung der Kommission in exekutiver Funktion und Untermauerung ihrer Legitimitaumlt durchWahl des Kommissionspraumlsidenten durch das Parlament-gt Anzahl der Kommissare soll nicht mehr von Zahl der Staaten abhaumlngen sonder sich nurnoch an Funktionalitaumlt ausrichten-gt Mitentscheidung des Parlaments bei allen EU-Gesetzgebungsakten-gt keine Rotation bei Parlamentspraumlsidentschaft-gt Beitrag vorgestellt von Frau Pervenche Beregraves stellvertretendes Mitglied und Klaus HaumlnschbdquoKernelemente einer Europaumlischen Verfassungldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde03cv00cv00479de03pdf-gt Beitrag von Intildeigo Mendez de Vigo Herrn Klaus Haumlnsch und Herrn Andrew DuffEntschlieszligung des Europaumlischen Parlaments zu den Auswirkungen und zum kuumlnftigen Statusder Charta der Grundrechte der Europaumlischen Union -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000368d2pdf-gt Beitrag des Mitglieds des Konvents Herrn Klaus Haumlnsch bdquoDie Zukunft des EURATOM-Vertragesldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000344d2pdf

-gt Schlussbericht der Gruppe VI bdquoOrdnungspolitikldquo -gthttpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000357d2pdf-gt Arbeitsgruppe bdquoOrdnungspolitikldquo Vorsitz Arbeitsgruppe bdquoAuszligenpolitisches Handelnldquo Mitglied

-gt Elmar Brokhttpwwwcdu-csu-epdekonventkonventhtmZur Person-gt geboren 1946-gt Jurist und Politikwissenschaftler-gt nach Studium Arbeit als Journalist-gt 1989 ndash 1999 Vorsitzender des CDU-Bundesfachausschusses Auszligen- und Sicherheitspolitik-gt seit 1996 Geschaumlftsfuumlhrer des NRW-Landesvorstandes der CDU-gt seit 1999 Vorsitzender des Bundesfachausschusses Europapolitik der CDU-gt Mitglied des EP EVP-gt Mitglied des EVP-Fraktionsvorstandes-gt vergangene Mitgliedschaft in EP-Ausschuumlssen fuumlr Soziales Drogenbekaumlmpfung undbdquoDeutsche Einheitldquo-gt Vertreter des EP in der Reflexionsgruppe des Rates fuumlr Maastricht II-gt Vertreter des EP in der Regierungskonferenz fuumlr den Vertrag von Amsterdam-gt Vertreter des EP in der Regierungskonferenz 2000-gt EP-Ausschuumlsse bdquofuumlr auswaumlrtige Angelegenheiten Menschenrechte gemeinsame Sicherheitund Verteidigungspolitik Mitglied bdquofuumlr konstitutionelle Fragenldquo Vorsitz-gt Stellvertreter Delegation fuumlr die Beziehungen zu den Vereinigten Staaten--------------------------------------Positionen-gt mehr Vergemeinschaftung der Auszligenpolitik-gt klare Verstaumlrkung der Zusammenarbeit in Sicherheits- und Verteidigungspolitik -gt bdquocoalition of the willingldquo gewillte Staaten tragen und fuumlhren aus und die anderen koumlnnennicht blockieren-gt EVP-Convention-Group (einzige Fraktionsbildung im Konvent)-gt Schaumluble-Bocklet-Papier als Grundlage fuumlr CDU-CSU und EVP-Convention-Group -gt klare Kompetenzabgrenzung nach innen und starke Handlungsfaumlhigkeit nach auszligen -gt Notwendigkeit EU-Kompetenzen zuruumlckzufahren -gt zB bei Einwanderungspolitik -gt Betonung des Subsidiaritaumltsprinzips -gt EU-Politikfelder Auszligen- Sicherheits- und Verteidigungspolitik BinnenmarktAuszligenvertretung der Union gemeinsame Waumlhrung reformierte Agrarpolitik und teilweise dieBereiche Rechtspolitik innere Sicherheit Verkehr Infrastruktur Umwelt- undGesundheitsschutz -gt Mitgliedstaatliche Politikfelder der Staatsaufbau der Mitgliedstaaten einschlieszliglich derkommunalen Selbstverwaltung Sozial- und Familienpolitik Arbeitsmarktpolitik die Regelungder Zuwanderung sowie die Bereiche Bildung Kultur und Sport-gt Rat Kommission als auch Parlament das gleiche Recht bei Gesetzesinitiative-gt Die Kommission soll zahlenmaumlszligig begrenzt werden um handlungsfaumlhig zu bleiben-gt Jeder Abgeordnete im Parlament soll grundsaumltzlich in Zukunft in etwa die gleiche Anzahl vonBuumlrgern repraumlsentieren-gt Kompetenzsenat des europaumlischen Gerichtshofes-gt Klagerecht nationaler Parlamente und bestimmter Regionen-gt moumlglichst wenig staatliche Einmischung ins Wirtschaftsgeschehen-gt Beitrag von Elmar Brok bdquoBestimmungen betreffend Freiheit Sicherheit und Recht die in dieVerfassung der Europaumlischen Union aufzunehmen waumlrenldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000436d2pdf-gt Beitrag von Elmar Brok bdquoVerfassung der Europaumlischen Unionldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000325-r1d2pdf-gt Beitrag von Elmar Brok Jacques Santer Reneacute van der Linden Joachim Wuermeling undanderen Mitgliedern bdquoDie Subsidiariaumlt muss durch ein rechtsprechendes Organ uumlberpruumlftwerdenldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000213d2pdf-gt Beitrag von Alain Lamassoure Elmar Brok und Joachim Wuermeling bdquoTestimonials dernationalen Parlamente in der Praumlambel der Verfassung Ein etwas unkonventionellerVorschlagldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000467d2pdf-gt Beitrag von Elmar Brok mit dem Titel bdquoDie Zustaumlndigkeiten der Europaumlischen Unionldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde03cv00cv00541de03pdf-gt Arbeitsgruppe bdquoSubsidiaritaumltldquo Mitglied Arbeitsgruppe bdquoAuszligenpolitisches Handelnldquo Mitglied

-gt Sylvia-Ivonne Kaufmannhttpwwwsylvia-yvonne-kaufmanndeZur Person-gt geboren 1955-gt promovierte Diplom-Japanologin-gt Wissenschaftliche Assistentin an der HU-Berlin und am Institut fuumlr internationale Politik und Wirtschaft Berlin-gt seit 1991 Mitglied des PDS-Parteivorstandes und MdB-gt 1993 ndash 2000 Stellvertretende Bundesvorsitzende der PDS-gt 1991 ndash 1994 Beobachterin im EP-gt Stellvertretende Vorsitzende der Konfoumlderalen Fraktion der Vereinigten Europaumlischen Linken Nordische Gruumlne Linke-gt EP-Ausschuumlsse bdquofuumlr konstitutionelle Fragenldquo Mitglied bdquofuumlr Freiheiten und Rechte der BuumlrgerJustiz und innere Angelegenheitenldquo Stellvertreterin-------------------------------------Positionen-gt ausdruumlcklich fuumlr Referenden uumlber Verfassungsentwurf-gt Europaparlament volles Mitentscheidungsrecht-gt Kontrollrechte fuumlr nationale Parlamente-gt weitere Politikbereiche wie Justiz und Inneres vergemeinschaften-gt Union muss sich zu einer Sozial- und Beschaumlftigungsunion entwickeln-gt bdquoDenn ihre Zukunft liegt in der Weiterentwicklung des europaumlischen Sozialmodells und weniger darin ob sie ein Staatenverbund bleibt oder eine Foumlderation der Nationalstaaten wirdldquo-gt Sozialstaatsprinzip in den Verfassungsvertrag-gt Einrichtung einer Arbeitsgruppe Soziales Europa-gt Beitrag von Andrew Duff Alain Lamassoure Olivier Duhamel Karel de Gucht SylviaKaufmann Josef Zieleniec und Pervenche Beregraves Fragen der Zustaumlndigkeit und Subsidiaritaumlt und darausentstehende Verwirrung -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000178d2pdf-gt Beitrag des Mitglieds des Konvents Frau Sylvia-Yvonne Kaufmann Ein Verfassungsvertragfuumlr ein soziales Europa -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000190-r1d2pdf-gt Arbeitsgruppe bdquoWirtschaftspolitikldquo Mitglied Arbeitsgruppe bdquoVerteidigungldquo Mitglied

-gt Joachim Wuermeling (Vertreter von Elmar Brok)httpwwwwuermelingnetZur Person-gt geboren 1960-gt promovierter Jurist Schwerpunkt Europarecht-gt 1989 ndash 1993 Bayerisches Staatsministerium fuumlr Bundes- und Europaangelegenheiten inBonn Persoumlnlicher Referent des Amtschefs-gt 1993 ndash 1995 Europaumlische Kommission Kabinett des Kommissars Peter Schmidhuber-gt 1995 ndash 1999 Bayerische Staatskanzlei Referatsleiter fuumlr die Beziehungen zu deneuropaumlischen Institutionen Assistent des MP im Ausschuss der Regionen Referatsleiter fuumlrGrundsatzfragen der Europapolitik-gt seit 1996 Lehrbeauftragter der Universitaumlt Bayreuth fuumlr Europarecht-gt seit 1999 Mitglied des Europaumlischen Parlaments (EVP)-gt EP-Ausschuumlsse bdquofuumlr Recht und Binnenmarktldquo Mitglied bdquofuumlr konstitutionelle FragenldquoStellvertreter----------------------------------------Positionen-gt wie Brok -gt gemeinsame EVP-Convention-Group-gt gemeinsamer internet-Auftritt zu Konvent mit Brok-gt ausdruumlcklich Schaumluble-Bocklet-Papier als gemeinsame Grundlage-gt Beitrag des Mitglieds des Konvents Herrn Joachim Wuermeling EU-Zustaumlndigkeiten -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000107d2pdf-gt Beitrag von Joachim Wuermeling EU-Reform Fragen an das Initiativmonopol der EU-Kommission -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000279d2pdf

-gt Beitrag von Joachim Wuermeling bdquo Internationale Vertraumlge der EU Vorschlaumlge fuumlr eineStaumlrkung der parlamentarischen Kontrolleldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000362d2pdf-gt Beitrag von Joachim Wuermeling bdquoReligioumlse Bezugnahme im Verfassungsvertragldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde03cv00cv00480de03pdf-gt Arbeitsgruppe bdquoergaumlnzende Kompetenzenldquo Mitglied Arbeitsgruppe bdquoVereinfachung der Rechtssetzungsverfahren und Rechtsakteldquo Mitglied

4 DIE POLITSCHEN FAMILIENIM KONVENT

sbquoLinkelsquo gegen sbquorechtelsquo Europaverfassung

Winnie Locke

Grundlagen politischer Familienbildung im EG-Vertrag

Art 191 EGV (Politische Parteien) Politische Parteien auf europaumlischer Ebene sind wichtig alsFaktor der Integration in der Union Sie tragen dazu bei ein europaumlisches Bewusstseinherauszubilden und den politischen Willen der Buumlrger der Union zum Ausdruck zu bringen

(vgl Art 21 GG (Parteien) (1) Die Parteien wirken bei der politischen Willensbildung des Volkes mitIhre Gruumlndung ist frei Ihre innere Ordnung muss demokratischen Grundsaumltzen entsprechen Siemuumlssen uumlber die Herkunft und Verwendung ihrer Mittel sowie uumlber ihr Vermoumlgen oumlffentlichRechenschaft geben )

Politische Gruppierungen auf europaumlischer Ebene

EVP-ED Fraktion= im EP Fraktion der Europaumlischen Volkspartei (Christdemokraten) und europaumlischer Demokraten(oder bdquoEPPldquo Europeans People Party)- Fraktionsvorsitzender Hans-Gert Poumlttering (D)- mit 232 Abgeordneten aus 15 Mitgliedstaaten staumlrkste Fraktion im Europaumlischen Parlament (EP)- Parteien ua EVP-Partei CDU CSU bzw CDUCSU-Gruppe im EPZiele ein bdquoEuropa der Werteldquo kohaumlrente und wirksame gemeinsame europaumlische Auszligen- undSicherheitspolitikEVP-ED Fraktion und der Konvent- 6 EVP-EP-Vertreter im Konvent ua Mendez de Vigo (E) als Vorsitzender der EP-Delegation fuumlr denKonvent Elmar Brok (D) Vorsitzender der EVP-Gruppe im Konvent- eigener Verfassungsentwurf der als bdquowork in progress bdquo dem Diskussionsstand im Konvent und inEVP-Gruppe angepasst wirdSchwerpunkte klare Kompetenzen (Katalog) religioumlser Bezug in Praumlambel Staumlrkung desgemeinschaftlichen Europas

SPE-Fraktion= im EP Fraktion der Sozialdemokratischen Parteien Europas (oder bdquoPSEldquo Party of EuropeanSocialists)- Vorsitzender Enrique Baron Crespo- mit 175 MEP aus 15 Mitgliedstaaten zweitstaumlrkste Fraktion- Parteien ua SPD SPEndashPartei (umfasst 20 sozialdemokratischen und Arbeiter-Parteien der EU)Ziele ein bdquoEuropa der Buumlrgerldquo nachhaltige europaumlische Beschaumlftigungs- Sozial- und UmweltpolitikSPE-Fraktion und Konvent- 5 SPE-EP-Vertreter im Konvent ua Klaus Haumlnsch (D) als stellvertretender Vorsitzender der EP-Delegation fuumlr den Konvent- kein eigener Verfassungsentwurf aber Vorschlaumlge bdquoFuumlr einen Erfolg des Konvents zur ZukunftEuropasldquo und eigenstaumlndiger bdquoBerliner Entwurfldquo mit bdquosozialdemokratischer HandschriftldquoSchwerpunkte Foumlrderung des europaumlischen Gesellschaftsmodells im Rahmen nachhaltigerEntwicklung Vollbeschaumlftigung Innovation sozialen Zusammenhalts

LIBE - Fraktion= im EP Fraktion der Liberalen und Demokratischen Partei Europas (oder bdquoELDRldquo European LiberalDemocrat and Reform Group)- Fraktionsvorsitzender Graham Watson (GB)

- 54 MEP in 10 Mitgliedstaaten (deutsche FDP nicht vertreten)- Parteien ua Margerita (gegruumlndet v Romano Prodi)Ziele wachsende kompetitive Wirtschaft ein Europa basierend auf fundamentalen liberalen PrinzipienLIBE-Fraktion und Konvent- 1 LIBE-EP-Vertreter im Konvent- kein eigener VerfassungsentwurfSchwerpunkte groumlszligere Gewichtung der Auszligen- und Sicherheitspolitik klare Unterscheidung derexekutiven und legislativen Kompetenzen von Rat und Kommission Dezentralisierung vonGemeinschaftsaufgaben mit groumlszligerer Bedeutung fuumlr regionale und lokale Verantwortliche

KVELNGL = im EP Konfoumlderation der vereinigten europaumlischen LinkenNordische Gruumlne Linke (oder bdquoGUENGLldquoConfederal Group of the European UnitedNordic Green Left)- Fraktionsvorsitzender Francis Wurtz (F) stellvertretende Vorsitzende Sylvia-Yvonne Kaufmann (D)- 50 MEP aus 10 Mitgliedstaaten- 15 politische Parteien ua PDS mit der PDS-Europa (Vors Modrow)Ziele Solidaritaumlt Verbesserung der Umweltqualitaumlt soziale Gleichheit Abschaffung der NATO WEUKVELNGL-Fraktion und Konvent- 1 KVELNGL-EP-Vertreterin im Konvent Sylvia-Yvonne Kaufmann (DPDS)- kein eigener VerfassungsentwurfSchwerpunkte Entwicklung zu einem sozialen Europa

Die GruumlnenFEA-Fraktion= im EP Fraktion der GruumlnenFreien Europaumlischen Allianz- Fraktionsvorsitzende Daniel Cohn-Bendit (F) Monica Frassoni (I)- 45 MEP aus 12 Mitgliedstaaten- Parteien ua die GruumlnenBuumlndnisrsquo90Ziele ein Europa mit sozialen kulturellen und oumlkologischen WertenDie Gruumlnen und der Konvent- 1 GruumlnenFEA-EP-Vertreter im Konvent und ua Joschka Fischer als Regierungsvertreter imKonvent- bdquoGrundriss einer europaumlischen Verfassungldquo v J Voggenhuber (AU)Schwerpunkte Handlungsfaumlhigkeit der EU im Inneren und in der Welt Weg zu einer oumlkologischen undsozial nachhaltigen Entwicklung

UEN-Fraktion= im EP Fraktion der Union fuumlr das Europa der Nationen (Union for Europe of the Nations)- Fraktionsvorsitzender M Charles Pasqua (F)- 22 MEP aus 5 Mitgliedstaaten- keine deutsche Parteien- Ziele Erhaltung der Souveraumlnitaumlt und nationalen Demokratien Betonung der Unterschiede keinfoumlderales Europa- 1 UEN-EP-Vertreterin im Konvent

EDU-Fraktion= im EP Fraktion fuumlr das Europa der Demokratie und der Unterschiede- Fraktionsvorsitzender Jens-Peter Bonde (DK)- 17 MEP- 1 EDU-EP-Vertreter im Konvent

Links

Uumlbersicht der EP-Fraktionen unter httpwwweuroparleuintgroupsdefaulthtm

Homepage der EVP httpwwwepp-edorghomededefaultasplg1=deKonventswebsite der EVP httpwwwepp-edorgPresspthem02them01_enasp

Homepage der SPE httpwwwsocialistgrouporgindexhtml

Homepage der LIEBE httpeldeuroparleuintContentDefaultasp

Homepage der KVEL httpwwweuroparleuintgue

Homepage der GruumlnenFEA httpwwwgreens-efaorgenKonventswebsite der GruumlnenFEA auch unter httpwwwgreens-efaorgen

Homepage der UEN httpwwweuroparleuintuen

Homepage der EDU httpwwweuroparleuintedd

III Inhaltliche Aspekte der KonventsarbeitenFebruar 2002 bis Januar 2003

1 DIE ARBEITSGRUPPENI - VI

Manuela Hander

AG I bdquoSubsidiaritaumltsprinzipldquoVors Inigo Mendez de Vigo

Vorschlaumlge

1 Fruumlhere Einbeziehung des Subsidiaritaumltsgedankens in Rechtsetzungsakte der Gemeinschaft durchdie am Rechtsetzungsverfahren beteiligten Organe und damit Verbesserung dessen Beruumlcksichtigung2 Ex-ante-Kontrolle durch die Schaffung eines Warnsystems durch fruumlhzeitige Einbeziehung desmitgliedstaatlichen Gesetzgebers am gemeinschaftlichen Rechtsetzungsverfahren3 Ex-post-Kontrolle durch Erleichterung der Klageerhebungsmoumlglichkeiten beim EuGH wegenMissachtung des Subsidiaritaumltsprinzips

AG II bdquoEinbeziehung der ChartaBeitritt zur EMRKldquoVors Antonio Vitorino

Vorschlaumlge

1 Einbeziehung der Grundrechtecharta in die Verfassung wodurch dieser Rechtsverbindlichkeitverliehen wuumlrde Ein Konsens hinsichtlich der konkreten Art und Weise dieser Einbeziehung konntenicht erzielt werden vielmehr wurden alle Optionen in die entsprechende Empfehlung derArbeitsgruppe aufgenommen So plaumldierte ein Teil der Gruppe fuumlr eine Aufnahme der Charta alserstem Kapitel der Verfassung ein anderer Teil wollte es ausreichen lassen eine entsprechendeBezugnahmevorschrift in einen Artikel der Verfassung aufzunehmen wiederum andere wollten eineBezugnahme nur bdquoindirektldquo vorgenommen wissen die es vermeiden wuumlrde der ChartaVerfassungsrang zu geben2 Ein Votum zum Beitritt der EU zur EMRK wurde explizit nicht abgegeben Vielmehr verwies dieGruppe diesbezuumlglich auf den Rat der Europaumlischen Union denn nur dieser koumlnne eine derartwesentliche politische Entscheidung treffen Jedoch sprach sie sich indirekt fuumlr den Beitritt der EU zurEMRK aus indem sie eine Empfehlung zur Aufnahme einer den Beitritt betreffendenverfassungsrechtlichen Bestimmung formulierte und wohlwollend die Argumente eroumlrterte die fuumlreinen Beitritt der EU zur EMRK sprechen

AG III bdquoRechtspersoumlnlichkeitldquoVors Giuliano Amato

Vorschlaumlge

1 Anerkennung der Rechtspersoumlnlichkeit der EU2 Verschmelzung der EU und der EG zu einer einzigen Rechtspersoumlnlichkeit3 Fusion der verschiedenen Vertraumlge (EG-Vertrag EGKS-Vertrag EURATOM-Vertrag EU-Vertrag)mit der Maszliggabe der Untergliederung des neuen einheitlichen Vertrages in zwei Teile einengrundlegenden verfassungsrechtlichen Teil und einen weiteren mit den uumlbrigen Bestimmungen dergenannten Vertraumlge

AG IV bdquoRolle der einzelstaatlichen ParlamenteldquoVors Gisela Stuart

Vorschlaumlge

1 Verbesserung der einzelstaatlichen Kontrollmechanismen der Parlamente die durch dieMitgliedstaaten zu gewaumlhren waumlre und Anerkennung der Rolle der mitgliedstaatlichen Parlamente inder Verfassung2 Einbeziehung der mitgliedstaatlichen Parlamente in die Uumlberwachung des Subsidiaritaumltsprinzips vorallem durch bessere und fruumlhe Unterrichtung von gemeinschaftlichen Rechtsetzungsverfahren3 Ausbau und Erweiterung multilateraler Netze insbesondere durch Praumlzisierung des COSAC-Mandates (vgl hierzu Ziffer II des Protokolls Nr 9 zum EGV (Amsterdam)) durch Einrichtung einesKonvents zur Eroumlrterung wichtiger politischer Leitlinien sowie der Strategie der EU und durch dieEinberufung von Ad-hoc-Konferenzen zwischenparlamentarischer Natur zu speziellen Fragen

AG V bdquoErgaumlnzende ZustaumlndigkeitenldquoVors Henning Christophersen

Vorschlaumlge

1 Die Verfassung allgemein betreffenda) Aufteilung saumlmtlicher Zustaumlndigkeiten zwischen den Mitgliedstaaten und der EU in einembesonderen Kapitel der Verfassungb) Wahrung der Flexibilitaumlt durch Beibehaltung des Art 308 EGV (Amsterdam) bzw einervergleichbaren Bestimmung unter der Voraussetzung der Festlegung dass damit keine Ausweitunggemeinschaftlicher Zustaumlndigkeiten verbunden waumlre2 Die bdquoergaumlnzenden Zustaumlndigkeitenldquo bzw nach dem Vorschlag der Gruppe die bdquounterstuumltzendenMaszlignahmenldquo im besonderen angehenda) Zulaumlssigkeit unterstuumltzender Maszlignahmen nur im Rahmen ausschlieszliglicher Kompetenzen derMitgliedstaaten die einzelstaatliche Rechtsvorschriften nicht ersetzen sondern allenfalls ergaumlnzenoder unterstuumltzen duumlrftenb) Forderung nach einem gemeinsamen Interesse der EU und der Mitgliedstaaten als Voraussetzungunterstuumltzender Maszlignahmen

AG VI bdquoOrdnungspolitikldquoVors Klaus Haumlnsch

Vorschlaumlge

1 Aufnahme wirtschafts- und sozialpolitischer Ziele in die Verfassung (vergleichbar mit denbestehenden Bestimmungen der Art 2 EUV (Amsterdam) und Artt 2 3 und 4 EGV (Amsterdam))2 Strikte Trennung von einerseits Waumlhrungs- und andererseits Wirtschaftspolitik wobei dieerstgenannte als ausschlieszligliche Gemeinschaftszustaumlndigkeit verstanden werden sollte die zweite alsmitgliedstaatliche Zustaumlndigkeit allerdings mit der Einschraumlnkung der Aufnahme der Grundsaumltze derWirtschaftspolitik in die Verfassung sowie einer Verbesserung der Koordinierung zwischen denMitgliedstaaten3 Beibehaltung der EURO-Gruppe deren Vertretung in internationalen Organisationen zu verstaumlrkenwaumlre

2 DIE ARBEITSGRUPPEN VII - X

Conrad Seiferth

AG VII bdquoAussenpolitisches HandelnldquoVors Jean-Luc Dehaene

Vorschlaumlge

1 Zusammenfuumlhrung aller das Aussenpolitische Handeln der EU betreffenden Artikel in einemeinzigen Abschnitt2 Definition von Grundsaumltzen und Zielen fuumlr das Aussenhandeln der EU wofuumlr der Europaumlische Ratstrategische Ziele und Interessen festlegt die die Parameter des Handelns von EU undMitgliedstaaten bestimmen3 EU-Kompetenz zum Abschluss von internationalen Vereinbarungen die ihre Kompetenz betreffen4 Um die Kohaumlrenz und Effektivitaumlt zwischen den Institutionen zu staumlrken bdquoAussenpolitischerVertreter der EUldquo ndash Verschmelzung der Posten des bdquoHohen Vertreter fuumlr die GASPldquo (Solana) und desKommissars (Patten) in einer Person die mit qualifizierter Merheit vom Europaumlischen Rat unterBilligung von Kommission und Parlament ernannt wird5 Um die Kohaumlrenz innerhalb der Institutionen zu verbessern Ratsformation fuumlr AussenpolitischesHandeln und Aussenpolitische Zentralstelle zur Koordination innerhalb der Kommission6 Bestehende Vorgaben zur Entscheidungsfindung sollen weiter ausgeschoumlpft werden keineAusweitung der Mehrheitsentscheidungen aber Kompetenz des Europaumlischen Rates einstimmigMehrheitsentscheidungen auszuweiten

AG VIII bdquoVerteidigungldquoVors Michel Barnier

Vorschlaumlge

1 Ausweitung der Petersberger Aufgaben2 Zur Erhoumlhung von Effizienz und Kohaumlrenz soll der bdquoHohe Vertreter fuumlr die GASP ein Initiativrecht inKrisenangelegenheiten erhalten und in dringenden Faumlllen ermaumlchtigt werden koumlnnen notwendigeEntscheidungen unter Aufsicht des Rates zu treffen3 Die Entscheidung zum Start einer Operation soll einstimmig unter Beachtung des bdquoPrinzips derKonstruktiven Enthaltung erfolgen4 bdquoEuropaumlische Verteidigungszoneldquo Moumlglichkeit zur Einfuumlhrung einer staumlrkeren Kooperation zwischenMitgliedstaaten (vergleichbar bdquoEurozoneldquo)5 Einfuumlhrung einer Solidaritaumltsklausel zur Antwort auf terroristische Bedrohungen und Angriffe mit deralle Mittel zur Abwehr in der EU mobilisiert werden koumlnnen6 Einrichtung einer Europaumlischen Ruumlstungs- und Strategie-Forschungsagentur zur Harmonisierungder Ausruumlstungsbeschaffung und Unterstuumltzung der militaumlrischen Forschung7 Einfuumlhrung von Konvergenzkriterien fuumlr militaumlrische Haushaltsausgeben um die militaumlrischenFaumlhigkeiten der EU zu staumlrken

AG IX bdquoVereinfachung der VertraumlgeldquoVors Guiliano Amato

Vorschlaumlge

1 Verringerung der Anzahl der Rechtsakte von 15 auf 6

a) Verbindliche Verordnung AElig bdquoEU-Gesetzldquo Richtlinie AElig bdquoEU-Rahmengesetzldquo EntscheidungDelegierte Rechtsakte (neue Kategorie von Rechtsnorm)b) Unverbindliche Stellungnahme und Empfehlungc) Anwendungsbereiche EGV u PJZS fuumlr GASP sollen alle Rechtsakte als bdquoGASP-Entscheidungldquobezeichnet werden2 Vereinfachung der Verfahrena) fuumlr alle Rechtsakte das Mitentscheidungsverfahren gem Art 251 EGVb) weitgehende Abschaffung des Verfahrens der Zusammenarbeit gem Art 252 und ersetzen durchMitentscheidungsverfahren oder Anhoumlrungsverfahrenc) Verfahren der Zustimmung Vorbehalten fuumlr die Ratifizierung von internationalen Abkommend) fuumlr alle Ausgaben einheitliches Haushaltsverfahren

AG X bdquoRaum der Freiheit der Sicherheit und des RechtsldquoVors John Bruton

Vorschlaumlge

1 Beschlussfassung mit qualifizierter Mehrheit und im Mitentscheidungsverfahren in der Asylpolitik2 Einwanderungspolitik soll weiterhin Sache der Mitgliedstaaten bleiben Ziel einer gemeinsamenEinwanderungspolitik im Verfassungsvertrag festhalten3 PJZS Deutlichere Umschreibung der Rechtsetzungsbefugnisse fuumlr die Union zur Angleichung desStrafrechts und des Strafprozessrechts gegenseitige Anerkennung von Gerichtsentscheidungen4 Verstaumlrkte Zusammenarbeit im Rat durch effizientere Struktur langfristig Aufbau eine europaumlischenGrenzschutzkorps5 Ausbau der Unionseinrichtungen Kontrolle der Arbeit von Europol durch das EP groumlszligerenSpielraum fuumlr den Gesetzgeber im Bereich von Eurojust Europaumlische Staatsanwaltschaft um gegenSubventionsstraftaten zu verfolgen6 Einbindung der staatlichen Parlamente in die europaumlische Strafrechtspolitik7 Allgemeine Zustaumlndigkeit des EuGH fuumlr den Bereich des Raum der Freiheit der Sicherheit und desRechts

3 DIE INSTITUTIONEN

Doris Schmitz-Meiners und Nicolas Poullain

I STATUS QUO DER INSTITUTIONENARCHITEKTUR

Im Kern der politischen Diskussion stehen die folgenden vier OrganeInstitutionen (andereEinrichtungen wie etwa EZB oder AdR spielen in der Reformdiskussion kaum eine Rolle)

1 Europaumlisches Parlament (Art 189-201)

Zusammensetzung seit `79 direkt gewaumlhlt abnehmende Wahlbeteiligung derzeit 626 MEPsab 25 MS 732

Immer wichtigere Rolle im Gesetzgebungsverfahren An der Gesetzgebung in der 2 und 3Saumlule ist das EP nicht beteiligt

Kontrolle der Exekutive Untersuchungsausschuszlig Kontrolle der Kommission InterpellationMiszligtrauensantrag Anhoumlrungsrecht

Mitwirkungsrechte beim Haushalt (nur bei nicht obligatorischen Ausgaben)

Zusammenarbeit mit innerstaatlischen Parlamenten (COSAC November 1989)

2 Ministerrat (Art 202-210)

Zusammensetzung Der Rat besteht aus je einem Vertreter jedes Mitgliedstaats (Mst) aufMinisterebene Der Vorsitz im Rat wird durch die Mst abwechselnd fuumlr 6 Monatewahrgenommen Minister werden vertreten durch staumlndige Vertreter im AStV (COREPER)

Bei der Gesetzgebung nimmt er trotz Machtzuwachs des EP noch die dominierender Rolleein Bei ZBJI 342 EUV und GASP Art 133 EUV alleiniges Legislativorgan Verabschiedetwirtschaftspolitische und beschaumlftigungspolitische Leitlinien

Drei verschiedene Formen der Stimmabgabe einfache Mehrheit qualifizierte Mehrheit (abFeb 2003 gem Nizza 3 Kriterien Anzahl der Stimmen 62873 mind 10 Staaten Bev (aufAntrag)) Einstimmigkeit

Sitzungen nicht oumlffentlich Transparenzdefiizit bei Gesetzgebung

Benennung des Kommissionspraumlsidents

3 Europaumlische Kommission (Art 211-219)

Zusammensetzung 20 Kommissare 10 + (52) ab 2005 je 1 pro Mst ab 27 Mst neueRegelung

Initiativmonopol im EG Bereich

Huumlterin der Vertraumlge Durchfuumlhrungskompetenz aber enger Rahmen durch Komitologie(Ausschuumlsse des Rates die den Rahmen fuumlr die Umsetzung festlegen) Vermittler zwischenRat und EP

Kollegialprinzip

3 Derzeitige Stimmenanzahl die Stimmenanzahl pro Mitgliedsland wurde in Nizza fuumlr alle Staaten festgelegt diebereits die Beitrittsverhandlungen aufgenommen haben

In der Wettbewerbspoltik verfuumlgt die Kommission uumlber legislative exekutive und quasi-judikative Befugnisse

Sieht sich dem Vorwurf des Demokratiedefizits ausgesetzt

4 Europaumlischer Gerichtshof Gericht erster Instanz (GEI) (Art 220-245)

Zusammensetzung EuGH 1 Richter je Mst 8 Generalanwaumllte Sie werden von denRegierungen und Mitgliedsstaaten im gegenseitigen Einvernehmen auf sechs Jahren ernanntAlle drei Jahre findet eine teilweise Neubesetzung statt Richter waumlhlen den Praumlsidenten ausihrer Mitte Aufgabe Wahrung des Rechts bei der Auslegung und Anwendung der Vertraumlge

II INSTITUTIONELLE REFORMEN IN DER DISKUSSION

1 Aspekte im Bezug auf die nahezu Konsens unter den Konventsmitgliedern herrscht

Europaumlisches Parlament

Staumlrkung der Rolle des direkt gewaumlhlten EP zur Uumlberwindung des Legitimations- undDemokratiedefizits der EU Die Beteiligung des EP am Gesetzgebungsprozeszlig nach demMitentscheidungsverfahren soll die Regel werden Die Budgethoheit des Parlaments sollverstaumlrkt werden Ein einheitliches Wahlverfahren und ein einheitliches Abgeordnetenstatut solleingefuumlhrt werden Die Mitwirkung des EP bei der Besetzung der anderen Institutionen soll verstaumlrktwerden

Ministerrat

In der Regel soll mit qualifizierter Mehrheit entschieden werden Lediglich einige sensible Bereiche(Aussen- und Sicherheitspolitik) sollen von dieser Regel ausgenommen werden Hier soll moumlglichstmit besonders qualifizierten Mehrheiten beschlossen werden Wenn der Rat als Gesetzgeber(Legislativrat) handelt soll dies oumlffentlich sein

Europaumlische Kommission

Die Kommission soll im legislativen Bereich das Initiativmonopol behalten Die Wahl undEinsetzung der Kommission als Ganzes soll nach Anhoumlrung der einzelnen Mitglieder desKommissionskollegiums durch die Ausschuumlsse des Parlaments durch das Plenum des EP erfolgenDie Abwahl der Kommission ist derzeit nur als Ganzes moumlglich In Zukunft soll derKommssionspraumlsident auch im Falle untragbarer Verwerfungen die Moumlglichkeit haben einemeinzelnen Kommissionsmitglied den Ruumlcktritt nahezulegen 4 Der Kommissionspraumlsident soll mit einerRichlinienkompetenz ausgestattet werden

Europaumlischer Gerichtshof

Die Gerichtsbarkeit des EuGH soll auf die gesamte ZBJI (Europol Eurojust EuropaumlischerStaatsanwalt) ausgedehnt werden Der EuGH soll als Verfassungsgericht fungieren und den Schutzder in der Grundrechtscharta verankerten Grund- und Menschenrechte gewaumlhrleisten Eineverstaumlrkte demokratische Legitimation der Richter soll durch ihre gemeinsame Berufung durchEP und Rat erreicht werden Der Rat koumlnnte hierbei eine Kandidatenliste vorlegen

2 Dissenspunkte

Die Vorstellung der Mitgliedstaaten und der verschiedenen politischen Parteien gehen am staumlrkstenbei der Frage der Gestaltung der Ratspraumlsidentschaft und des Beschlussfassungsverfahrens imMinisterrat der Wahl des Kommissionspraumlsidenten und der Gestaltung der Aussenvertretungauseinander Die wichtigsten Vorschlaumlge die hier diskutiert werden sind der deutsch-franzoumlsischeVorschlag und der Kommissionsvorschlag

4 Die Idee fuumlr diese Regelung geht auf eine Absprache zuruumlck die Prodi vor Amtsantritt mit seinen Amtskollegen getroffen hatDie Kommissare sicherten Prodi zu dass sie auf sein Ersuchen auch einzeln zuruumlcktreten wuumlrden

DEUTSCH - FRANZOumlSISCHER VORSCHLAG5

Ratspraumlsidentschaft und Beschlussfassung im MinisterratDie rotierende Praumlsidentschaft des Europaumlischen Rates soll durch einen dauerhaften Ratsvorsitzersetzt werden Der Ratsvorsitzende wird mit einer qualifizierten Mehrheit fuumlr eine Dauer von 5 bzw25 Jahren mit der Moumlglichkeit der Wiederwahl gewaumlhlt Der Amtsinhaber fuumlhrt sein Amt hauptamtlichaus Der Vorsitzende des Rates bereitet die Sitzungen des Europaumlischen Rats (ER) vor fuumlhrt dessenVorsitz und wacht uumlber die Umsetzung der Beschluumlsse Die Modalitaumlten fuumlr den Vorsitz im Ministerratvariieren je nach betroffenem Gebiet Der Allgemeine Rat wird vom Generalsekretaumlr des Ratesgeleitet Den Vorsitz des Aussenministerrates hat der Europaumlische Aussenminister inne Fuumlr dieRaumlte Wirtschaft und Finanzen die Eurogruppe und den Rat Justiz und Inneres werden fuumlr zweiJahre Vorsitzende gewaumlhlt Der Rest der Ratsformationen wird so geregelt dass er denMitgliedstaaten eine groumlsstmoumlgliche Beteiligung auf der Grundlage einer gleichberechtigten Rotationgewaumlhrleistet

KommissionEine starke Vereinfachung des Komitologieverfahrens soll es der Kommission erleichtern ihreAufgabe die vom EP und Rat erlassenen Gesetze umzusetzen und deren ordungsgemaumlsseUmsetzung zu kontrollieren erleichtern Um die politische Verantwortlichkeit der Kommissiare zugewaumlhrleisten erhalten diese ein Weisungsrecht gegenuumlber den Generaldirektionen DerKommissionpraumlsident hat die Richtlinienkompetenz fuumlr die Arbeit der Kommission

Europaumlisches ParlamentJede Ausweitung der Mehrheitsentscheidungen wird automatisch mit der Mitentscheidung der EPverbunden

AussenvertretungDie Aumlmter des Hohen Vertreters und des Kommissars sollen von derselben Person ausgeuumlbt werdendem Europaumlischen Aussenminister Er verfuumlgt uumlber ein formelles Initiativrecht Der ER ernennt denAussenminister mit Zustimmung des Praumlsidenten der Kommission mit qualifizierter Mehrheit DerAussenminister nimmt mit einem besonderen Status an den Sitzungen der Kommission teil In derRegel wird im Bereich der GASP mit qualifizierter Mehrheit abgestimmt lediglich bei militaumlrischen undsicherheitspolitischen Fragen gilt weiterhin das Prinzip der Einstimmigkeit Wenn ein Mitgliedstaat einnationales Interesse geltend macht und keine andere Loumlsung gefunden werden kann wird die Fragean den Europaumlischen Rat verwiesen der mit qualifizierter Mehrheit entscheidet

KOMMISSIONSVORSCHLAG6Ratspraumlsidentschaft und Beschlussfassung im MinisterratDer Kommissionsentwurf sieht eine Beibehaltung der halbjaumlhrlichen Rotation fuumlr diePraumlsidentschaft des ER und des Rates Allgemeine Angelegenheiten ggf auch fuumlr den AstV vor Beiden anderen Ratsformationen wir der Vorsitz durch ein fuumlr ein Jahr gewaumlhltes Ratsmitglieduumlbernommen Das komplexe Beschlussfassungssystem von Nizza soll durch die doppelte einfacheMehrheit (Mehrheit der Mitgliedsstaaten und der EU Bevoumllkerung) ersetzt werden In sensiblen Faumlllenmuumlsste auf eine verstaumlrkte Mehrheit (23 der Mitgliestaaten und 23 der Bevoumllkerung)zuruumlckgegriffen werden koumlnnen Das Einstimmigkeitsprinzips wird abgeschafft

KommissionAllein die Kommission sollte mit der Durchfuumlhrung der europaumlischen Rechtsvorschriftenbetraut sein Sie muss Ihr Handeln vor den rechtsetzenden Organen Rat und EP rechtfertigen DerVerfassungsvertrag muumlsste ebenfalls sicherstellen dass die Modalitaumlten fuumlr nicht zwingendeInstrumente der Umsetzung wie zB die Offene Koordinierung mit der Gemeinschaftsmethode imEinklang sind

Europaumlisches Parlament

5 Beitrag der dem Konvent am 16 Januar von den Mitgliedern des Konvents Herrn Dominque de Villepin und Herrn JoschkaFischer uebermittlet wurde httpwwwcapuni-muenchendekonventdownloadDeutsch-Franz-Vorschlagpdf6 Fuumlr die Europaumlische Union Frieden Freiheit Solidaritaumlt Rede von Romano Prodi 04 Dezember 2002 httpwwwcapuni-muenchendekonventdownloadKOM-EU_Frieden_Freiheit_Solidpdf

Ein Teil der MEPs soll durch europaumlische Listen gewaumlhlt werden Der ER und das EP habengleichwertige Rechte bei der Ernennung und der Kontrolle der Kommission

AussenvertretungDer Sekretaumlr der Union (SdU) der gleichzeitig Vizepraumlsident der Kommission ist und einenbesonderen Status hat wird vom ER und vom designierten Kommissionspraumlsidenten einvernehmlichernannt Damit ist er sowohl gegenuumlber dem ER als auch gegenuumlber demKommissionspraumlsidenten rechenschaftspflichtig die ihn auch beide seines Amtes enthebenkoumlnnen Als Kommissionsmitglied ist er auszligerdem gegenuumlber dem EP verantwortlich Waumlhrendeines Uumlbergangszeitraums wird der SdU im Bereich der GASP das Initiativrecht der Kommission imRahmen der Leitlinien und Auftraumlge des Rates oder einer Gruppe von Mitgliedstaaten ausuumlben AmEnde der Uumlbergangszeit legt der Rat die Modalitaumlten fest nach denen der SdU autonom dasInitiativrecht der Kommission im Bereich der GASP ausuumlben kann Der SdU vertritt die Union bei derDurchfuumlhrung auszligenpolitischer Aktionen gegenuumlber Dritten und ist fuumlr die Umsetzung dergemeinsamen Beschluumlsse verantwortlich

IV Verfassungsentwuumlrfe

VERFASSUNGSENTWUumlRFEAUS EUROPARECHTLICHER UND VERFASSUNGSRECHTLICHER SICHT

Christine Gerlach und Christian Pernhorst

Uumlberblick uumlber verschiedene Verfassungsentwuumlrfe

1 EU-Organe bzw Europaumlischer Konventsum Entwurf des Praumlsidiums des Europaumlischen Konventes vom 28102002sum Entwurf des Kommissionspraumlsidenten Romani Prodi vom 04122002sum Bericht des Europaumlischen Parlamentes (Alain Lamassoure) vom 240420022 Fraktionen und Parteiensum Entwurf der EVP-Gruppe im Europaumlischen Konvent vom 10112002sum Entwurf der SPE-Gruppe im Europaumlischen Konvent vom 03102002sum Berliner Entwurf der SPD-Bundestagsabgeordneten Gloser und Roth vom 20112002sum Entwurf einiger junger bdquoGruumlnerldquo von September 20023 Einzelpersonen (nicht abschlieszligende Auswahl)sum Entwurf von Prof Dr Juumlrgen Schwarze vom 12112002sum Entwurf der Konventsmitglieder Alan Dashwood Michael Dougan Christophe Hillion Angus

Johnston und Eleanor Spaventa vom 28102002sum Entwurf von Jo Leinen (MdEP) vom 23102002sum Entwurf von Robert Badinter vom 26092002sum Entwurf von Dr Wolfgang Schaumluble und Wilfried Martens vom 24092002sum Entwurf des Earl of Stockton vom 24092002sum Entwurf von Prof Dr Rupert Scholz von August 2002

(insgesamt nicht abschlieszligende Auswahl siehe die umfassenden Nachweise bei httpwwwcapuni-muenchendekonvententwuerfehtm)

Einzelheiten

1 Praumlsidium des Europaumlischen Konventes (bdquoGiscard-Entwurfldquo) vom 28102002sum Dreiteilung des bdquoVertrages uumlber eine Verfassung fuumlr Europaldquo in 1 Struktur der Verfassung und 2

Politikbereiche und die Durchfuumlhrung der Maszlignahmen der Union und 3 AllgemeineSchluszligbestimmungen Der zweite Teil soll die Rechtsgrundlagen enthalten

sum Frage der Namensgebung fuumlr die Union wird aufgeworfen (1Teil Titel I Art 1)sum Die Unionsbuumlrgerschaft soll betont werden Wie die GR-Charta in den Vertrag eingefuumlgt werden

soll ist offen gelassensum Abloumlsung der turnusmaumlszligigen Ratspraumlsidentschaft durch einen Praumlsidenten des Europaumlischen

Rates der fuumlr bestimmte Zeit gewaumlhlt werden soll (1 Teil Titel IV Art 15a)sum Schaffung des bdquoKongress der Voumllker Europasldquo (1 Teil Titel IV Art 19)sum Haushalt der Union soll vollstaumlndig aus Eigenmitteln der Union finanziert werden (1 Teil Titel VII

Art 38)sum Moumlglichkeit des Austritts wird festgesetzt (1 Teil Titel X Art 46)

2 bdquoProdi-Entwurfldquo vom 4122002

sum Dreiteilung der bdquoVerfassung fuumlr die Europaumlische Unionldquo in 1 Prinzipien 2 Grundrechte und 3Politikbereiche Der erste Teil Prinzipien enthaumllt neben den institutionellen Prinzipien auch diewesentlichen Politikziele fuumlr jeden einzelnen Politikbereich

sum Generelle Vergemeinschaftung aller Politikbereiche also auch der GASP und der PJZS

sum Einstimmigkeitserfordernis wird in allen Faumlllen selbst fuumlr Verfassungsaumlnderungen aufgegebenAusnahme ist die Aufnahme neuer Mitglieder

sum Die innenpolitischen Bereiche der Union werden eingeteilt in bdquoprincipal policiesldquo bdquoflanking policiesldquound bdquocomplementary actionsldquo je nach Art der Handlungsinitiative (HarmonisierungKoordinierung) die von der Union erwartet wird

sum Auszligenpolitik Gewaumlhrleistung einer kohaumlrenten Auszligenpolitik durch die Einrichtung des Amteseines bdquoSekretaumlrs der Unionldquo und durch die Niederlegung der generellen auszligenpolitischen Ziele im1 Teil der Verfassung

3 Bericht des Europaumlischen Parlamentes uumlber die Abgrenzung der Zustaumlndigkeiten der EU undder Mitgliedstaaten vom 24042002

Bericht des Ausschusses fuumlr konstitutionelle Fragen des EP (Berichterstatter Alain Lamassoure)

sum Behandelt vor allem das Thema der Kompetenzaufteilung kein breit angelegterVerfassungsentwurf

sum Vergemeinschaftung des zweiten und dritten Pfeilers um das Gleichgewicht von wirtschaftlicherund politischer Integration der Union herzustellen

sum Drei Arten von Zustaumlndigkeiten 1 die grundsaumltzliche Zustaumlndigkeit der Mitgliedstaaten 2 die derUnion uumlbertragene eigene Zustaumlndigkeit und 3 die geteilte Zustaumlndigkeit

sum Evolutivklausel in Anlehnung an Art 308 EG dessen Anwendung jedoch auch in die umgekehrteRichtung Ruumlckuumlbertragung von der Union auf die Mitgliedstaaten funktionieren soll

4 Entwurf der Europaumlischen Volkspartei vom 10112002Ergebnis der Studientage der EVP-Gruppe im Europaumlischen Konvent in Frascati vom 8 bis 10November 2002 Basiert auf dem Estoril-Entwurf vom 18102002 der wiederum auf dem Brok-Diskussionspapier vom 12092002 und dem EVP-Diskussionsentwurf zur bdquoVerfassung derEuropaumlischen Unionldquo vom 29082002 aufbaut Fuumlhrt den bdquoEstoril-Entwurfldquo mit dem bdquoGiscard-EntwurfldquozusammenZur FormAngepaszligt an die vom Konventspraumlsidium in seinem Vorentwurf vorgenommene Zwei- bzw Dreiteilungdes Verfassungsvertrages (Teil I Verfassungsstruktur Teil II Unionspolitiken Teil IIISchluszligbestimmungen)Bezeichnung als Verfassung und nicht als VerfassungsvertragAuffallend ist die komplette Uumlbernahme der Grundrechtecharta in die Verfassung ganz zu BeginnAnsonsten in der Form stark dem bdquoGiscard-Entwurfldquo angeglichen aber insgesamt ausfuumlhrlicherZum Inhalt1 Teil Struktur der VerfassungReligioumlser Bezug in der Praumlambel (bdquoreligious heritageldquo)Grundrechte in Art 1 ndash 55Rechtspersoumlnlichkeit (Art 56 II)Union gegruumlndet auf den Buumlrgern der Union und auf den Mitgliedstaaten (Art 56 I)Vorschriften uumlber die Flagge Hymne und den Feiertag (Art 61)Prinzip der begrenzten Einzelermaumlchtigung (Art 64 I)Zustaumlndigkeiten der Union ausschlieszligliche (= eigene) Zustaumlndigkeit geteilte Zustaumlndigkeit undergaumlnzende Zustaumlndigkeit der Union (Art 65)Kompetenzkataloge in Art 66 ndash 68Fruumlhwarnsystem im europaumlischen Gesetzgebungsverfahren bzgl der Einhaltung des Subsidiaritaumlts-und des Verhaumlltnismaumlszligigkeitsprinzips (Art 69 III)Flexibilitaumltsklausel in Art 71 (Ersatz fuumlr Art 308 EG) allerdings weiterhin mit dem Erfordernis derEinstimmigkeit im Rat jedoch nur der Mehrheit im EPUnterscheidung zwischen Legislativrat mit rotierender Praumlsidentschaft (Art 76 I) und Exekutivratdessen Vorsitz ein nationaler Minister der Kommissionspraumlsident oder das zustaumlndige Mitglied derKommission innehat (Art 76 II)Initiativmonopol im Gesetzgebungsverfahren weiterhin bei der Kommission (Art 77 II)Der Rat schlaumlgt dem EP einen Kandidaten fuumlr das Amt des Kommissionspraumlsidenten mit qualifizierterMehrheit im Lichte des Ergebnisses der EP-Wahlen vor EP waumlhlt mit absoluter MehrheitKommissionspraumlsident schlaumlgt die Kommissare vor die vom Rat mit qualifizierter Mehrheit bestaumltigtund vom EP gewaumlhlt werden muumlssen (Art 78 III)

Der Kommissionspraumlsident ernennt zwei Vizepraumlsidenten einem uumlbertraumlgt er mit Zustimmung desRates die Auszligenvertretung der Union (bdquoCommissioner for Foreign Relationsldquo) (Art 79 IV)Instrumente der Union 1 Unionsgesetze und -rahmengesetze erlassen durch die Legislative derUnion 2 Verordnungen erlassen durch die Exekutive der Union 3 Entscheidungen 4Empfehlungen und 5 Stellungnahmen Gesetze und Verordnungen sind allgemein anwendbar inihrer Gesamtheit bindend und in allen Mitgliedstaaten unmittelbar anwendbar Rahmengesetzehingegen entsprechen den Richtlinien (Art 91)Gesetze und Rahmengesetze werden zusammen vom EP und vom Rat entsprechend demMitentscheidungsverfahren (Art 96) erlassen Die Kommission kann Verordnungen erlassen wennund soweit entweder die Verfassung oder ein Unionsgesetz sie dazu ermaumlchtigt allerdings sind InhaltZweck und Ausmaszlig der Ermaumlchtigung zu beachten (vgl Art 80 I GG) (Art 94)Das Mitentscheidungsverfahren beinhaltet ein Vermittlungsverfahren Alle Unionsgesetze und -rahmengesetze sind ZustimmungsgesetzeFinanzierung der Union ausschlieszliglich durch Eigenmittel (Art 109 I)Die Kommission repraumlsentiert die Union nach auszligen (Art 112) Abschluszlig von internationalenVertraumlgen und Abkommen durch den Rat und das EP (Art 113) Ausdruumlckliche Kompetenz zumBeitritt zur Europaumlischen Menschenrechtskonvention (Art 113 II)bdquoEuropaumlische Partnerschaftldquo mit den EU-Nachbarstaaten vergleichbar mit dem EuropaumlischenWirtschaftsraum inklusive einer politischen Komponente (Art 116)2 Teil Die Politikbereiche und die Durchfuumlhrung der Maszlignahmen der UnionZwei moumlgliche Optionen fuumlr den 2 Teil des Verfassungsvertrages bzw der VerfassungOption 1 folgt der Idee im bdquoGiscard-Entwurfldquo wonach erst im 2 Teil fuumlr jeden einzelnen Politikbereichdie Art der Zustaumlndigkeit die anwendbaren Rechtsakte und Verfahren aufgefuumlhrt werden Nachteil seijedoch daszlig die Bedeutung des 1 Teils nachhaltig reduziert wuumlrde und zudem der 2 Teil aufgrundseines Umfangs von ca 414 Vorschriften fuumlr den Leser kaum noch lesbar waumlreDeshalb favorisiert der EVP-Entwurf die Option 2 wonach der 1 Teil in abschlieszligender Form dieZustaumlndigkeiten Rechtsakte und Verfahren der Union definiert und im 2 Teil nur noch dieVorschriften Aufnahme faumlnden die nicht in den 1 Teil passen Beispielsweise die Grundfreiheiten dieWettbewerbsregeln EMU-Vorschriften oder zusaumltzliche Vorschriften uumlber das Verfahren derInstitutionen der UnionGemaumlszlig der Option 2 schlaumlgt der Entwurf die folgenden Titel fuumlr den 2 Teil vorTitel I Gemeinsamer Markt Titel II EMU Titel III Innere Sicherheit Titel IV GASP TitelV Verteidigung Titel VI Euratom Titel VII Das Verfahren der Institutionen der Union

5 Beitrag der SPE- Gruppe im Europaumlischen Konvent

sum Kein Verfassungsentwurf sondern nur Vorschlaumlge fuumlr eine neue europaumlische Verfassung miteiner starken sozialen Dimension

sum Die verschiedenen Saumlulen sollen in einen einzigen Text gegossen werden (s Giscard-Entwurf)- Neuer Status fuumlr Nachbarstaaten (s Giscard)- Sicherheits- und Verteidigungspolitik sollte und Kontrolle des EP stehen- EuGH soll bei Kompetenzuumlberschreitung der EU entscheidensum Schaffung eines Rates fuumlr legislative Angelegenheiten (welcher oumlffentlich tagen sollte)- Praumlsident der Kommission muszlig gestaumlrkt werden mehr demokratische Legitimitaumlt und politische

Verantwortung- Absolute Transparenz und bdquogood administrationldquo soll von der Verfassung garantiert werdensum Nationale Parlamente sollen gestaumlrkt werden engere Kooperation mit dem EP ohne Schaffung

einer neuen Institution

6 Berliner Entwurf

sum Die bdquoVerfassung fuumlr die Europaumlische Unionldquo orientiert sich an bereits bestehendem Recht in deneuropaumlischen Vertraumlgen und an der Rechtsprechung des EuGH

sum Vollbeschaumlftigung und nachhaltiges Wachstum werden als Ziele der Union eingefuumlgtsozialdemokratische Werte verankert

sum Die GR-Charta wird nicht mit aufgenommen nur Verweissum Absage an einen Praumlsidenten des Europaumlischen Rates stattdessen Staumlrkung der Kommission

die das Initiativmonopol behaumllt und deren Praumlsident vom EP gewaumlhlt wirdsum Verankerung des Konventsverfahrens zur Aumlnderung der Verfassung

7 Young Greens

sum GR-Charta ist in Verfassung integriert und den Prinzipien der Union vorangestelltsum Europaumlisches Referendum wird in die Verfassung aufgenommensum EP besitzt zusammen mit der Kommission das Initiativrechtsum EP besteht aus einer Buumlrgerkammer und einer Staatenkammer wobei die Buumlrgerkammer vom

Volk gewaumlhlt wird und die Staatenkammer sich aus den Regierungen der Mitgliedstaatenzusammensetzt in der jeder Staat nur eine Stimme hat

sum Ein bdquoRat fuumlr nachhaltige Entwicklung wird geschaffen

8 Schwarze ndash Entwurf

sum Modell einer Zweiteilung der Vertraumlge erster Teil bildet den eigentlichen Verfassungsvertrag wirddurch einen zweiten Vertrag uumlber Unionspolitiken ergaumlnzt (hier einfachere Modalitaumlten zurAumlnderung vorgesehen als bei einer Aumlnderung des ersten Teils)

sum Entwurf konzentriert sich auf die 4 Punkte von Laeken (1bessere Kompetenzabgrenzung 2Verbesserung des GR-Schutzes 3 Vereinfachung der Vertraumlge 4 Reform der Institutionen)

sum Der Europaumlische Rat bekommt Organstellung die Zusammensetzung wird um den Praumlsidentendes EP erweitert der Vorsitz im Europaumlischen Rat ist an den Vorsitz im Rat gekoppelt

sum Der Vorsitz im Rat soll durch eine auf 24 Monate angelegte gemeinsame Praumlsidentschaft von 3Mitgliedstaaten wahrgenommen werden

sum Fruumlhwarnsystem durch Einrichtung eines Kompetenzausschusses der sich aus nationalen undEuropaparlamentariern zusammensetzt

sum Klagerecht der nationalen Parlamente sowie des AdRsum Ruumlckuumlbertragung von Regelungszustaumlndigkeiten auf die Mitgliedsstaaten moumlglichsum Das gesamte Unionsrecht abgesehen von der Ausnahmeregelung der GASP unterliegt der

richterlichen Kontrolle durch die Unionsgerichtesum Nichtigkeitsklage erfaumlhrt inhaltliche Aumlnderung- Abschaffung des Systems der 4 Klagegruumlnde zugunsten einer Generalklausel- Aufhebung der Beschraumlnkungen in Bezug auf die passivlegitimation bei Klagen Privater- Kommissionsverordnungen werden zum zulaumlssigen Gegenstand einer Individualklage- GR-Beschwerde moumlglichsum Auf Unionssteuer wird verzichtet stattdessen Finanzierung nach Anteilen am BSPsum Bei der GASP werden die sog Petersberg-Aufgaben die Einsaumltze zur Bekaumlmpfung des

internationalen Terrorismus hinzugefuumlgtsum Personelle Verschmelzung der Aumlmter des Hohen Vertreters fuumlr GASP und des Auszligenkommissars

9 Entwurf von Jo Leinen

- GR-Charta wird das erste Kapitel der Verfassung- EU besitzt Rechtspersoumlnlichkeit Austritt aus Union moumlglich- Arbeitssprache neben Englisch und Franzoumlsisch auch Deutsch- Gesetzgebung der EU erfolgt in 2 Kammern durch das Europaumlische Parlament (Buumlrgerkammer)

und durch den Europaumlischen Senat (Staatenkammer) der aus einer Umgestaltung desMinisterrats hervorgeht

- Kommission stellt die Exekutive der Union dar der Praumlsident wird vom EP gewaumlhlt- Europaumlischer Auszligenminister soll Vize-Praumlsident der Kommission sein- Ein Praumlsident des Europaumlischen Rates ist nicht vorgesehen wird auch kein Organ der EU- Erhebung finanzieller Eigenmittel- Referendum wird eingefuumlhrt direkte Demokratie- Koordinierung von Politiken sowie die verstaumlrkte Zusammenarbeit in den Vertrag mit

aufgenommen- AdR bekommt Klagerecht vor dem EuGH

10 Beitrag von Wolfgang Schaumluble und Wilfried Martens vom 24092002Entwurf traumlgt den Titel bdquoEine Verfassung fuumlr ein starkes Europaldquo zuletzt aktualisiert am 24092002Flieszligtext mit durchnummerierten Paragraphen Von der Form nicht vergleichbar mit den meisten

anderen Verfassungsentwuumlrfen die bereits vollstaumlndig vorformulierte Artikel enthalten wohingegendieser Entwurf lediglich einige wenige bedeutsame Themen ansprichtZwar spricht der Entwurf von bdquoVerfassungldquo jedoch sind in den Text Aumlnderungsvorschlaumlgeeinschlaumlgiger konservativer Parteien eingearbeitet die gerade an dieser Stelle den Gebrauch desBegriffes bdquoVerfassungsvertragldquo fordern (z B die CSU)Die in dem Entwurf behandelten Themen sind die Kompetenzverteilung zwischen der EU und denMitgliedstaaten die Integretion der Grundrechtecharta in die Verfassung und die Reform derInstitutionenZum InhaltBekenntnis zum bdquogeistig-religioumlsen und sittlichen ErbeldquoEine Perspektive fuumlr die aumluszligeren Grenzen Europas ist zu schaffen da ansonsten die Gefahr bestehedie Integrationskraft der Union zu uumlberfordern Die Grenzen sollen bdquoklar aber offenldquo gezogen werdend h zu Staaten die derzeit der Union als Vollmitglieder nicht beitreten koumlnnen soll eine bdquoEuropaumlischePartnerschaftldquo entwickelt werden Diese soll sich am Modell des EWR orientieren allerdings unterEinbeziehung einer politischen KomponenteBetonung der Unantastbarkeit der internen europaumlischen GrenzenEinheitliche Rechtspersoumlnlichkeit der UnionDie Union ist eine einmalige () Konstruktion bdquoohne historische oder legale Vorbilderldquo die auf derdoppelten Legitimation der Buumlrger und der Staaten aufbautDrei Arten der Kompetenz die prinzipiell von den Mitgliedstaaten ausgeuumlbten Kompetenzen dieeigenen Kompetenzen der Union und die geteilten Kompetenzen Prinzip der begrenztenEinzelermaumlchtigung gilt weiterEntweder zu den eigenen aber zumindest zu den geteilten Kompetenzen der Union sollen sowohl derAufbau und die Durchfuumlhrung einer gemeinsamen Auszligen- und Sicherheitspolitik als auch dieRechtsgrundlagen fuumlr das gemeinsame Gebiet der Freiheit und Sicherheit hinzugefuumlgt werdenGeteilte Kompetenzen decken drei verschiedene Gebiete ab dasjenige in dem die Union diegrundlegenden Regeln festlegt dasjenige in dem sie lediglich in einer komplementaumlren oderzusaumltzlichen Art interveniert und dasjenige in dem sie nationale Politiken koordiniertEine Weiterentwicklungsklausel ist vorzusehen die nur in Ausnahmefaumlllen die einstimmigeEntscheidung fordert und grundsaumltzlich die Beteiligung des EP festlegtInnerhalb des EuGH soll eine spezielle Verfassungs- und Grundrechtekammer geschaffen werdenDie Grundrechtecharta soll integraler Bestandteil der Europaumlischen Verfassung werdenDie Union soll der Europaumlischen Menschenrechtskonvention beitretenDie Schaffung einer zusaumltzlichen Institution fuumlr eine spezielle Rolle der nationalen Parlamenteinnerhalb des Institutionsgefuumlges der EU wird abgelehnt obwohl die Autoren eine bedeutendere Rolleder nationalen Parlamente befuumlrwortenbdquoDie EU ist weder eine Foumlderation im klassischen Sinne noch ein StaatldquoDas EP fungiert zusammen mit dem Rat als gleichberechtigter Gesetzgeber der EUDie Haushaltskompetenz soll zwischen EP und Rat geteilt werdenDer Europaumlische Rat ist eine zentrale Institution der EU und praumlgt ihre politische RichtungDer gegenwaumlrtige Rat fuumlr Allgemeine Angelegenheiten soll in zwei getrennte Einheiten aufgeteiltwerden einen gestaumlrkten Rat fuumlr Allgemeine Angelegenheiten der die Kohaumlrenz der Entscheidungensicherstellt waumlhrend ein spezieller Rat fuumlr Auswaumlrtige Beziehungen sich rein auf Fragen im Bereichder GASP konzentriertDie Mitgliedstaaten bleiben bei der Besetzung des Ratsvorsitzes gleichberechtigtDie Kommission behaumllt ihr InitiativmonopolDer Europaumlische Rat schlaumlgt dem EP unter Beruumlcksichtigung der Ergebnisse der Europawahl und mitqualifizierter Mehrheit einen Kandidaten fuumlr das Amt des Kommissionspraumlsidenten vor den das EPentweder ablehnt oder annimmt Der Kommissionspraumlsident waumlhlt dann seine Kommissare aus dieKommission wird in toto vom EP gewaumlhlt und vom Rat mit Mehrheit bestaumltigt

11 Beitrag des Earl of Stockton vom 24092002Der Earl of Stockton ist stellvertretendes Mitglied des Europaumlischen Konventes der im Namen einerGruppe britischer Konservativer die in ihrer Mehrheit ehemalige oder jetzige Mitglieder des bdquoHouse ofCommonsldquo des bdquoHouse of Lordsldquo und des EP sind diesen Beitrag zur oumlffentlichen Debatte uumlber dieZukunft Europas eingereicht hatTitel bdquoDie Zukunft der EU Ein positiver konservativer Ansatzldquo1 Zur FormKein vollstaumlndiger Verfassungsentwurf sondern Vorschlaumlge und Gedanken zu den aus ihrer Sichtwichtigen Streitpunkten

Positiver Ansatz D h die EU wird nicht verteufelt auch wird nicht ausschlieszliglich dieRuumlckuumlbertragung von Kompetenzen auf die nationale Ebene gefordert sondern der Entwurf erkenntausdruumlcklich die Bedeutung der EU in ganz bestimmten Bereichen an und fordert konsequenterweisedort auch die Staumlrkung der EU-Kompetenzen wie auch die Effektivierung der Verfahrensablaumlufe2 Zum InhaltZunaumlchst Klarstellung daszlig auch in Zukunft die Mitgliedstaaten die bestimmenden Komponenten derEU bleiben sollen weshalb die Umwandlung der EU in einen voll funktionierenden Bundesstaatabgelehnt wirdKompetenzverteilung Auflistung der eigenen Kompetenzen der EU der eigenen Kompetenzen derMitgliedstaaten und der geteilten Kompetenzen wird abgelehnt stattdessen lediglich Klarstellung imVerfassungsvertrag daszlig die EU nur dort eigene oder geteilte Zustaumlndigkeit besitzt wo ihr der Vertragdies einraumlumtDie gemeinschaftlichen Vertraumlge sollen vereinfacht und in zwei Teile geteilt werden 1 Teil =Vertragsverpflichtungen der EU (wichtige Vorschriften) 2 Teil = Vertragsregeln fuumlr die EU (wenigerwichtige und detailliertere Vorschriften) Auch die Vorschriften des 2 Teils sollen nur imKonsensverfahren geaumlndert werden koumlnnenDer Rat bleibt die bestimmende Institution der EU lediglich mehr Offenheit und TransparenzAufwertung der Rolle der nationalen Parlamente indem ein bdquoAusschuszlig der nationalen Parlamenteldquoeingerichtet wird der sich vor allem mit dem Rat ins Benehmen setzen wuumlrde Bevor der Rat Rechtsetzt wuumlrde dieser Ausschuszlig seine Ansicht zu den Gesetzesvorschlaumlgen aumluszligern Also wird diebdquoStaatenkammerldquo nicht allein vom Rat gebildet sondern von den nationalen Parlamentenrepraumlsentiert im o g Ausschuszlig an der Seite des Rates Allerdings soll sich der Ausschuszlig aufSubsidiaritaumltsfragen und auf besonders wichtige Gesetzgebung konzentrierenEmpfehlung des Konventes daszlig die Mitgliedstaaten vor einer Entscheidung im EU-Gesetzgebungsverfahren stets das jeweilige nationale Parlament anhoumlren muumlssenPraumlsident der EU sollte vom Europaumlischen Rat fuumlr mehrere Jahre ernannt werden wobei auch das EPzu beteiligen istPraumlsidentschaft besteht aus dem Praumlsidenten und einer rotierenden Troika die ein Jahr im Amt bleibtDie Troika setzt sich immer aus einem Vertreter eines groumlszligeren Mitgliedstaates und aus zweiVertretern kleinerer Mitgliedstaaten zusammen Die Praumlsidentschaft vertritt den Rat der eine von derKommission zu unterscheidende Aufgabe hatDie Kommission sollte der Motor der EU bleiben deshalb Notwendigkeit einer starken Kommissionjedoch ohne erweiterte Kompetenzen in bezug auf den status quo Innerhalb ihrer Kompetenzen aberschon Staumlrkung ihrer Rolle bspw bei der SubventionskontrolleReduzierung der Abteilungen innerhalb der Kommission Jeder Mitgliedstaat behaumllt einen Kommissarallerdings gibt es sog bdquoVollkommissareldquo und bdquoJuniorkommissareldquo Jeder bdquoVollkommissarldquo erhaumllt eineAbteilung mit einem bdquoJuniorkommissarldquo an seiner Seite (Anpassung an das System in der nationalenMinisterialverwaltung) Die groumlszligeren Mitgliedstaaten haumltten immer einen bdquoVollkommissarldquo wohingegendie kleineren Mitgliedstaaten zwischen einem bdquoVoll-ldquo und einem bdquoJuniorkommissarldquo hin- und herwechseln wuumlrden Ziel effektive und schlanke Kommission und gleichzeitig Wahrung einesKommissars auch fuumlr die kleineren MitgliedstaatenIn Sachen EP Ausweitung des Mitentscheidungsverfahrens Viel wichtiger ist jedoch daszlig das EP anAutoritaumlt und Legitimitaumlt gewinnt was sich erst im Laufe der Zeit entwickeln muszlig Hinweis auf diefehlende Kohaumlrenz und Konsistenz in den Entscheidungen des EP weil es keine klarenMehrheitsfraktionen im EP gibt Recht der vorzeitigen Aufloumlsung des EP durch die gemeinsamhandelnden Organe der Kommission und des RatesWichtig ist die bessere Durchsetzung der EuGH-Entscheidungen Deshalb soll der EuGH das Rechterhalten einem verurteilten Mitgliedstaat bzw Individuum im Falle der Nichtbefolgung des Urteils dieStimmrechte und oder den Zugang zu EU-Programmen zeitweise zu entziehen

12 Entwurf von Rupert ScholzAbgedruckt als Sonderheft 2002 der Zeitschrift fuumlr Gesetzgebung ZGGrundlage des EVP-Diskussionsentwurfs zur bdquoVerfassung der Europaumlischen Unionldquo vom 290820021 Zur FormSystematische Zusammenfuumlhrung von EUV und EGV in einem neuen bdquoVertrag uumlber die EuropaumlischeUnionldquoKeine Zweiteilung in einen wichtigen und einen weniger wichtigen dafuumlr detaillierteren TeilScholz plaumldiert fuumlr Benennung als bdquoVerfassungsvertragldquo2 Zum InhaltGrundsouveraumlnitaumlt bleibt bei den Mitgliedstaaten d h auch in Zukunft keine Kompetenz-Kompetenzfuumlr die EU

Art 308 EG abschaffen dafuumlr Annexkompetenz einfuumlhren d h EU-Kompetenz fuumlr notwendigeergaumlnzende Vorschriften beim Taumltigwerden im eigenen Zustaumlndigkeitsbereich der EU (Art 64 I)Ziele und Kompetenzen eindeutig unterscheiden Aus Zielen duumlrfen keine Befugnisse abgeleitetwerden (so aber beim jetzigen Art 308 EG)Kompetenzaufteilung Ausschlieszligliche und geteilte Zustaumlndigkeiten der EU (Vollgesetzgebung)zusaumltzlich Rahmenzustaumlndigkeit (Rahmengesetzgebung)Subsidiaritaumltsprinzip muszlig verfahrensrechtlich durch eine Subsidiaritaumltskammer beim EuGHabgesichert werden Keine ex-ante-Kontrolle durch die nationalen Parlamente wegenNichtpraktikabilitaumlt innerhalb von sechs Wochen eine Uumlberpruumlfung von Gesetzesinitiativen aufEinhaltung des Subsidiaritaumltsprinzips durchzufuumlhrenDas EP erhaumllt volle Legislativgewalt zwei Kammern Voumllkerkammer und Staatenkammer die letztejedoch mit festen MitgliedernDie Kommission fungiert als Regierung die dem EP gegenuumlber voll verantwortlich istInitiativrecht auch fuumlr das EP (Voumllker- und Staatenkammer)Starker Praumlsident der Kommission aber Absage an einen vom Europaumlischen Rat gewaumlhltenPraumlsidenten

V Ausblick Beitritt und Erweiterung

DIE BEITRITTSKANDIDATEN IM KONVENT

Aureacutelien Raccah

Auszug aus der Erklaumlrung von LaekenbdquoDie Bewerberlaumlnder werden in vollem Umfang an den Beratungen des Konvents beteiligt Sie werdenin gleicher Weise wie die derzeitigen Mitgliedstaaten vertreten sein (ein Vertreter der Regierung undzwei Mitglieder des nationalen Parlaments) und an den Beratungen teilnehmen ohne freilich einenKonsens der sich zwischen den Mitgliedstaaten abzeichnet verhindern zu koumlnnenldquo

I Souveraumlnitaumlt und Identitaumlt der Beitrittskandidaten in der Zukunft EuropasA Gewaltenteilung

1) Horizontale Gewaltenteilung Aufsicht uumlber die europaumlische Institutionen- Beitraumlge von Majaz Nahigal (Premierminister von Slowenien) Michael

Attalides (Vertreter von Zypern) Hildegard Corola Puwak (Vertreterin derRegierung von Rumaumlnien) Jan Kohout (Vertreter der Regierung derTschechischen Republik) Josef Zieleniec (Vertreter des tschechischenParlaments)

2) Vertikale Gewaltenteilung Prinzip der Subsidiaritaumlt- Beitraumlge von Nahtigal gemeinsamer Beitrag von 16 Mitgliedern

Andriukaitis (Vertreter des Parlaments von Litauen) Attalide- Inhalt Neue Kompetenzen bessere Koordinierung Partnerschaft des

EuGH mit den nationalen Verfassungsgerichtsoumlfen FruumlhwarnsystemEinbeziehung der Regionen mit GesetzgebungsbefugnissenVerteilung der Kompetenzen Kompetenzkatalog mit ausschliesslichenkonkurrierenden und Ergaumlnzungskompetenzen

B Staumlrkung des Gewichts der nationalen Parlamente1) Rolle und Gewicht der nationalen Parlamente

- Beitraumlge von Nahtgal Andriukaitis und Kutraite-Giedraitene PeeterKreitzberg unt Tunne Kelam (Vertreter des Parlaments von Estland)

- Inhalt Vertretung der kleinen Staaten Koordinierung mit dem europaumlischenParlament Kontrolle der Regierung Kooperation zwischen den nationalenParlamenten

2) Schaffung einer zweten Kammer- Nach den Vorbild des franzoumlsischen Senates Andriukaitis Atalides- Neue Kammer mit einer gleichen Vertretung aller Staaten 6 Sitzungen pro

Jahr Teilnahme der nationalen Parlamentarier Kontrolle der Anwendungdes Subsidiartaumltsprinzips

II Rolle der Beitrittskandidaten in der Zukunft Europas - ThemenPrinzip der DemokratieVereinfachung der Vertraumlge

- Beitraumlge von Andriukaitis Attalides Danuta Huumlbner und Janusz Trzcinski(Vertreter der polnischen Regierung) Birzniece (Vertreterin des Parlamentsvon Lettland)

- Inhalt Zugang und Verstaumlndlichkeit Verschmelzung der bestehendenVertraumlge

Beteiligung der Buumlrger- Beitraumlge von Nahtigal Andriukaitis Attalides Huumlbner- Inhalt Beachtung der Demokratie Gleichheit der Sprachen

Menschenrechte kulturelle soziale und wirtschaftliche Vielfalt GR-ChartaKooperation im Bereich der 2 und 3 SaumluleGASP Debatten uumlber den Hohen Vertreter fuumlr die GASP

- Beitraumlge von Nahtigal Andriukaitis Attalides Puwak

- Inhalt EU als Voumllkerrechtssubjekt Kooperation Erweiterung dergemeinsamen Bereiche graduelle bdquoVergemeinschaftungldquo Erfordernis derSolidaritaumlt Verschmelzung des Hohen Vertreters fuumlr die GASP und desKommissars fuumlr Auswaumlrtige Angelegenheiten

Bereich der polizeilichen und justiziellen Zusammenarbeit in Strafsachen- Beitraumlge von Puwak Nahtigal- Inhalt Innere Sicherheit bessere Kooperation

Zum Weiterlesen

Figaro vom 240103 polnischer Aussenminister Wlodzinierz Cinoszewic gt Gott und christliche WerteLe Monde vom 30103 J-L Dehaene gt bdquokeine Oktroyierung der BedingungenldquoLe Monde vom 290203 bdquo Die kleinen Beitrittskandidaten misstrauen einem Europa der Grossenldquo

II Strukturen des Konventes

1 WER HAT DIE MACHTARBEITSORGANISATION UND STRUKTUREN IM KONVENT

Jan Ceyssens

1 Verfahrensfragen im politischen Kontext

Die Arbeitsorganisation und die Strukturen des EU-Konvents sind in (mindestens)zweierlei Hinsicht von Bedeutung

- Institutionelle Vorgaben sind ein Faktor der die Ergebnisse des Konvents beeinflussen wirdEntscheidungen im Konvent uumlber Strukturfragen sind ein Indikator fuumlr Machtverhaumlltnisse undRealisierungschancen divergierender politischer Vorstellungen

- Strukturen und Arbeitsweisen des Konvents muumlssen daher im Kontext der verschiedenen moumlglichenEntwicklungsszenarien gesehen werden

- Innerhalb des Konventes koumlnnten - wie in einer Regierungskonferenz - primaumlr die nationalenPositionen der Vertreter aus den verschiedenen Mitgliedstaaten aufeinandertreffen Die neue Methodekoumlnnte aber auch zu einem Aufbrechen der nationalen Konfliktlinien und zu einer an einemgesamteuropaumlischen bdquoGemeinschaftsinteresserdquo orientierten Eigendynamik fuumlhrenIm Gesamtzusammenhang des durch die Erklaumlrung von Laeken eingeleiteten Reformprozesseskoumlnnte der Konvent als eine Art regierungsnaher Ideenpool zur Vorbereitung und Strukturierung derVerhandlungsthemen fuumlr die nachfolgende Regierungskonferenz fungieren er koumlnnte sich aber auchzu einer verfassunggebenden Versammlung mit eigenem politischen Gewicht entwickeln

2 Einzelne Verfahrensfragen

- Grundlagen Erklaumlrung von Laeken Praumlsidiumsnote mit den Arbeitsmethoden(CONV 902 vom 1432002 Auszuumlge su)

- Ausgangspunkt Konventszusammensetzung in der Parlamentarier und Vertreterder Nationalstaaten in der Mehrheit sind

- Konsens-Verfahren Beschluss kommt zustande wenn niemand mit Nein stimmtVerfahren dass aus dem Grundrechtekonvent ebenso bekannt ist wie ausinternationalen Staatenkonferenzen (zB WTO- Klimakonferenzen)Hohe Huumlrde fuumlr BeschluumlsseStaumlrkt die Rolle des Praumlsidiums

- Oumlffentlichkeit der BeratungenSichert Transparenz und Kontrollierbarkeit der EntscheidungsverfahrenKann dazu fuumlhren dass wesentliche Entscheidungen auszligerhalb des Konventsgetroffen werden

- PraumlsidiumAnders als im Grundrechtekonvent vom Europaumlischen Rat selbst eingesetztStarke Rolle aufgrund der Erklaumlrung von Laeken des Konsens-Verfahrens und derGroumlszlige des KonventsRolle bestaumltigt durch die bdquoArbeitsmethodenrdquo=gt aber erste Erfolge und Staumlrkungen des Plenums sowie der Parlamentarier

Auswirkungen der starken Rolle des Praumlsidiums auf das Ergebnis der Beratungennoch unklar=gt Dominiert von Vertretern der Regierungen und nationaler Interessen=gt Aber Interesse an Erfolg und bedeutender Rolle des Konvents

- SekretariatIn bestimmten Fragen potentiell starke Rolle zB als Protokollfuumlhrer und juristischerSachverstandspoolDominiert von Vertretern der Regierungen und des Ratssekretariats

- Forum der ZivilgesellschaftElemente Anhoumlrung im Juni 2002 nationale Anhoumlrungen Internet-ForumKonsultationenEinfluss wird als eher gering eingeschaumltzt

- Ablauf der BeratungenVgl SchaubildTendenzen Lange Orientierungs- und DiskussionsphaseEinsetzung der AGs spaumlt teilweise gegen den Willen des PraumlsidiumsIn der Erklaumlrung von Laeken aufgeworfene institutionelle Fragen wurden bisher kaumberaten

3 Fazit

- Die anfaumlnglichen Diskussionen uumlber Geschaumlftsordnung und Einrichtung der AGsdeuten auf eine Eigendynamik des Konvents in Richtung verfassunggebenderVersammlung hin- Demgegenuumlber laumlsst die fehlende Organisation der Debatte uumlber institutionellerFragen befuumlrchten dass der Konvent insofern nicht uumlber eine Rolle als Ideenpoolhinauskommt- Die politische Bewertung der starken Rolle des Praumlsidiums ist insofernentscheidend aber noch schwierig

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Literatur

Maurer Andreas Der Europaumlische Konvent Vorschlaumlge zur weiteren Strukturierung wwwswp-berlinorg 2792002Schild Joachim Der EU-Verfassungskonvent Eine Zwischenbilanz der ersten Arbeitsphasewwwswp-berlinorg 2792002Meyer Juumlrgen Hartleif Sybille Die Konventsidee in Zeitschrift fuumlr Parlamentsfragen 2002 S 368ffWessels Wolfgang Der Konvent Modelle fuumlr eine innovative Integrationsmethode in Integration2002 S 83 (erhaumlltlich in der Fachbibliothek Geschichte)De Burca Grainne The drafting of the EU Charter of Fundamental Rightswwwispinetitdbsecwpagesmain_framedocumentshtm

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Auszuumlge aus der Note des Konventssekretariats mit den Arbeitsmethoden CONV 902 vom1432002

Artikel 2 - Terminplan und TagesordnungDas Praesidium stellt den vorlaumlufigen Terminplan und die vorlaumlufigen Tagesordnungen fuumlr dieTagungen des Konvents auf und legt sie dem Konvent zur Annahme vor Die Mitglieder des Kon-ventskoumlnnen schriftlich beim Praesidium beantragen dass weitere Punkte in den Entwurfder Tagesordnung fuumlr eine Tagung des Konvents aufgenommen werden Das Praesidiumnimmt einen Punkt auf jeden Fall in den Entwurf der Tagesordnung auf wenn der Antragschriftlich eine Woche vor der geplanten Tagung des Konvents von einer signifikanten Zahlvon Mitgliedern gestellt wird Der Konvent kann zu Beginn einer Tagung im Konsens aufVorschlag des Praesidiums beschlieszligen weitere Punkte in die Tagesordnung aufzunehmen

Artikel 6 - Leitung der Tagungen()(4) Die Empfehlungen des Konvents werden im Konsens angenommen ohne dass die Ver-treterder Bewerberstaaten das Zustandekommen des Konsenses verhindern koumlnnen Wenn sich ausden Beratungen des Konvents mehrere unterschiedliche Optionen ergeben kann angegeben werdeninwieweit die einzelnen Optionen Befuumlrwortung finden(5) Verfahrensfragen im Zusammenhang mit der Leitung der Tagungen koumlnnen an dasPraesidium verwiesen werden dieses entscheidet nach Maszliggabe der von ihm gemaumlszlig Absatz 8 fest-gelegtenBedingungen()(7) Der Vorsitzende sorgt fuumlr den ordnungsgemaumlszligen Ablauf der Beratungen und beruumlcksichtigtdabei die von den Mitgliedern des Konvents zum Ausdruck gebrachten Ansichten indemer unter anderem so weit wie moumlglich Sorge dafuumlr traumlgt dass die Vielfalt der im Konvent ver-tretenenAuffassungen in den Beratungen ihren Niederschlag findet Er kann vorschlagendass die Redebeitraumlge im Interesse eines effizienten Ablaufs der Beratungen begrenzt werdenEr wird von den stellvertretenden Vorsitzenden und vom Sekretariat unterstuumltzt()

Artikel 11 - SekretariatDas Konventssekretariat wird von einem Generalsekretaumlr geleitet Er ergreift alle erforderlichenMaszlignahmen um ein ordnungsgemaumlszliges Arbeiten des Konvents sicherzustellen

Artikel 14 - Oumlffentlichkeit der ArbeitenDie Beratungen des Konvents und alle unter Artikel 13 genannten Dokumente des Konvents sindoumlffentlich Alle Niederschriften und schriftlichen Beitraumlge sind auf der Website des Konvents freizugaumlnglich und duumlrfen uneingeschraumlnkt vervielfaumlltigt werden

Artikel 15 - ArbeitsgruppenDer Vorsitzende oder eine signifikante Zahl von Mitgliedern des Konvents kann auf der Grundlageder im Konvent geaumluszligerten Auffassungen empfehlen dass das Praesidium Arbeitsgruppen desKonvents einsetzt Mandat Arbeitsmodalitaumlten und Zusammensetzung der Arbeitsgruppen werdenvom Praumlsidium festgelegt wobei besonderem Sachverstand von Mitgliedern stellvertretendenMitgliedern und Beobachtern fuumlr das zu eroumlrternde Thema Rechnung getragen wird JedesMitglied des Konvents kann an saumlmtlichen Sitzungen einer Gruppe teilnehmen Das Sekretariaterstellt nach jeder Sitzung einer Arbeitsgruppe eine Kurzniederschrift

Artikel 16 - AumlnderungenDie Bestimmungen dieser Note koumlnnen vom Konvent auf schriftlichen Vorschlag des Praesi-diumsoder auf schriftlichen Antrag einer signifikanten Zahl von Mitgliedern geaumlndert oderausgeweitet werden

2 laquo DER PRAumlSIDENT raquoDATEN UND FAKTEN ZU VALERY GISCARD DrsquoESTAING

Greacutegoire Armand und Ceacutelegravene Maquart

II Lebenslauf und Praumlsidentschaft Frankreichs

A Curriculum Vitae bis 1974

sum In Koblenz am 2021926 geborensum Sein Vater gehoumlrt zu der europaumlischen Liga der wirtschaftlichen Zusammenarbeit

(1946 gegruumlndet) (Ligue europeacuteenne de coopeacuteration eacuteconomique)sum Er nimmt am 2 Weltkrieg teil (1944-1945)sum Studium Absolvent Ecole Polytechnique und ENAsum Politische Karriere Staatssekretaumlr fuumlr Finanzen von 1959-1962 Minister fuumlr

Finanzen und wirtschaftliche Angelegenheiten von 1962-1966 Minister fuumlrWirtschaft und Finanzen von 1969-1974

sum 1966 Gruumlndung der FNRI Nationaler Bund der unabhaumlngigen Republikaner

B 1974-1981 Staatspraumlsident Frankreich

Sieg im 2 Wahlgang der Praumlsidentschaftswahl 1974 gegen F Mitterrand Nichtzuletzt durch sein Auftreten beim TV-Duell (VGE lockerer juumlnger (48 Jahre) als seinWahlgegner) Gegenuumlber FM Betonung der sozialen Fragen antwortet VGE bdquoVousnlsquoavez pas le monopole du cœurldquoSieg mit knapper Mehrheit (505)

VGE nominiert Jacques Chirac als Premierminister von Anfang an gegensaumltzlicheKonzeptionen der Praumlsidentenfunktion VGE schaumltzte diese als unabhaumlngig undsouveraumln ein waumlhrend JC eine starke Rolle des Premierministers erhalten wollte inaumlhnlicher Unabhaumlngigkeit wie er als Minister unter der Regierung Pompidou agierenhatte koumlnnen

Die wichtigsten Maszlignahmena Die gesetzlich tolerierte Abtreibung (Simone Veil UDF-Ministerin fuumlr Gesundheit)b Die allgemeine KrankenversicherungDiese zwei Gesetze kennzeichnen die Modernisierung der franzoumlsischenGesellschaft unter der VGE Praumlsidentschaft

1976 kommen die Spannungen zwischen VGE und JC zum Houmlhepunkt Marie-France Garaud wird als Beraterin von JC berufen um diese Spannungen zubeseitigen - stattdessen traumlgt sie aber zur bdquoScheidungldquo des bdquoEhepaaresldquo VGEJC beiSchon zu dieser Zeit beschreibt die Presse VGE als einen Monarchenkennzeichnend die Plakate die eine Karikatur von VGE mit Koumlnigsperuumlcke zeigen

Es treffen zusammen wirtschaftliche Schwierigkeiten gesellschaftliche Probleme undsteigende Unbeliebtheit von VGE

a wirtschaftliche Probleme- der Oumllschock 1973 und der folgende Preisanstieg- die wichtigste Folge in der franzoumlsischen Gesellschaft ist die Erhoumlhung der

Arbeitslosigkeit (von 400 000 Arbeitslosen 1974 auf 2 Mio Arbeitslose 1981)

b politischer Konflikt mit R BarreIn dieser Situation entscheidet sich der auf Chirac folgende PremierministerRaymond Barre fuumlr eine strenge Sparpolitik die Gewerkschaftsreaktionenprovozieren Trotzdem besteht RB auf seiner Meinung bdquoman darf nicht meckernman muss schuftenldquo VGE stoumlszligt sich zunehmend am bdquoBlock Barreldquo

c Strategisch-politische Fehler und Vorkommnisse 1979-1980- Nach einer Bombenexplosion in der Naumlhe einer Synagoge in Paris schickte VGE

einen Beauftragten anstatt selbst vor Ort zu erscheinen dies wurde von derOumlffentlichkeit negativ beurteilt

- Eine Reihe von Politikern verschwinden oder sterben auf ungeklaumlrte Weise RBoulin J Fontenay J Debreuil

- Die Diamanten-Affaumlre Ungeklaumlrt sind bis heute die genauen Beziehungenzwischen VGE und dem afrikanischen Machthaber Bocassa von dem VGE inerhelichem Umfang Diamentengeschenke erhalten hat wofuumlr ist unklar DieZeitungen bdquoLe Mondeldquo und bdquoLe Canard Encha icircneacute ldquo haben vor derPraumlsidentschaftswahl 1981 diese Vorgaumlnge gegen VGE und zugunsten von FMhochgespielt

- Waumlhrend des Wahlkampfes gegen FM 1981 hat VGE seinen Gegner unterschaumltztund seine Kampagne vernachlaumlssigt

- VGE idealistische Reden gerieten in zunehmenden Widerspruch zu seinenHandlungen (fuumlnfjaumlhrige Praumlsidentschaft (erst unter Chirac realisiert) oder dieAbschaffung der Todesstrafe (unter FM realisiert)

I Europaumlisches Engagement

A Vor der Praumlsidentschaft Frankreichs

1969 tritt die FNRI dem Aktionskomitee der europaumlischen Vereinigten Staaten beiAppell Jean Monnets die zweite Kandidatur Grossbritaniens um einen EG Beitritt zuunterstuumltzen 1970 wird VGE Praumlsident der OECD er schlaumlgt bereits eineWirtschaftsunion und eine Waumlhrungsunion vor 1972 unterstuumltzt er den Werner-Plandessen Ziel eine Waumlhrungsunion fuumlr die spaumlten 70er Jahre ist

B Waumlhrend der Praumlsidentschaft

In Zusammenarbeit mit Helmut Schmidt verstaumlrkt er die europaumlische Integrationdurch eine enge Kooperation zwischen Deutschland und Frankreich

Auf der Waumlhrungsebene wurde das europaumlische Waumlhrungssystem (SME) geschaffen(in Kraft 13 Maumlrz 1979) Dieses System schraumlnkt Wechselkursschwankungen einAls Grundlage der Berechnungen wird die ECU eingefuumlhrt Vorlaumlufer des EURO

Auf der Institutionenebene schlaumlgt VGE die Gruumlndung eines europaumlischen Gipfelsvor Letzterer hat zum Ziel eine politische Kooperation weiterzuentwickeln 1974

entstand der bdquoEuropaumlische Gipfelldquo der die Staats- und Regierungschefs zweimal proJahr versammelt Ein Ziel von VGE ist dabei vom Einstimmigkeitsprinzip zum Prinzipder qualifizierten Mehrheit im Entscheidungsprozess der gemeinschaftlichenInstitutionen zu gelangen Er tritt gleichwohl fuumlr einen Kompromiss zwischen einemEuropa der Staaten (das Einstimmigkeitsprinzip schuumltzt die nationalen Interessen)und einem supranationalen Europa ein Er steht zudem fuumlr eine Verstaumlrkung derBefugnisse des EP er akzeptiert nicht nur die Erhoumlhung des Parlamentshaushaltesan sondern auch die Direktwahl der europaumlischen Abgeordneten (20091976)

LOME 1975 schlaumlgt VGE eine Nord-Suumld Partnerschaft vor die zu den LomeacuteAbkommen zwischen den EG und den Laumlndern der Zone Afrika-Karibik-Pazifik (AKP)fuumlhrt

C Nach der Praumlsidentschaft

VGE bleibt sehr aktiv in der nationalen regionalen und europaumlischen Politik- von 1982-1998 zahlreiche regionale und nationale Aufgaben

zwischen 1989-1993 Abgeordneter im EP Er ist bis 1991 Praumlsident der LDR-Gruppe (Libeacuteral Deacutemocrate Reacutepublicain)

- Er tritt fuumlr die Zustimmung Frankreichs zum Maastrichter Vertrag ein er sprichtsich auch fuumlr eine flexible Handhabung der Maastricht-Kriterien aus

- 1986 gruumlndet er mit Helmut Schmidt das Komitee fuumlr die europaumlischeWaumlhrungsunion (Comiteacute pour llsquoUM de llsquoEurope) Letzteres hat 1988 einbdquoAktionsprogrammldquo veroumlffentlicht aus dem einige Vorschlaumlge vom Delors-Komitee aufgegriffen wurden Das Delors-Komitee hatte den Auftrag ein Konzeptfuumlr die Wirtschafts- und der Waumlhrungsunion zu erarbeiten

- 1997 wurde VGE als Praumlsident des Rates der KommunalenGebietskoumlrperschaften und der Regionen Europas gewaumlhlt Er steht fuumlr einestarke Rolle der Gebietskoumlrperschaften in der EU Im EP ist er Autor eines Berichtan das EP uumlber das Subsidiaritaumltsprinzip der seinen Namen traumlgt

- Er ist Praumlsident der europaumlischen internationalen Bewegung und des Instituts fuumlrdie Demokratie in Europa

- Seit Dezember 2001 ist er Praumlsident des Verfassungskonvents (Berufung durchGipfel der Staates- und Regierungschefs den Europaumlischen Rat von Laeken)

II Die Persoumlnlichkeit Giscard

A Die Ideen des ehemaligen Staatspraumlsident uumlber sein Land

Das neueste Buch bdquoLes Franccedilais - Reflexions sur le destin dlsquoun peupleldquo von 2000laumlsst drei Schwerpunktthemen erkennen um die sich VGEs Ausfuumlhrungen drehen- der politische und kulturelle Niedergang Frankreichs und seine Ursachen- die Geschichts- und Vergangenheitsvergessenheit der Franzosen- Die Schwierigkeiten bis hin zur Unmoumlglichkeit Frankreich zu reformierenEinzelthemen- Spaltung der Rechsparteien

Diese Spaltung sei sinnlos In einer EU von 27 o 30 Staaten sei es besser eine einheitlicheGruppierung zu bilden um die Debatte uumlber das groszlige europaumlische Projekt voranzubringen

- Cohabitation die Zusammenarbeit zwischen dem Staatspraumlsidenten und der einer anderenpolitischen Richtung zugehoumlrigen Regierung sei keine gute Loumlsung fuumlr die Vertretung derverschiedenen politischen Meinungen der Franzosen nur eine Illusion von Pluralismus Durch diebdquoCohabitationldquo blieben diese vielfaumlltigen Meinungen lediglich nebeneinander stehen Sie wuumlrdennicht durch eine einzige politische Kraft zusammengefuumlhrt

B Eigenschaften der Persoumlnlichkeit VGE (Parallele zwischen der PersoumlnlichkeitVGE als ehemaliger franzoumlsischer Praumlsident und Praumlsident desVerfassungskonvents)

+ -

Praumlsident

Oder

Monarch

kraftvolle Persoumlnlichkeit undEhrlichkeit er sagt was er denktBsp bei der Tuumlrkeifrage war ervielleicht taktlos aber er wollte nichtder Tuumlrkei falsche Versprechungenund Hoffnungen geben

Fairness mit seinen GegnernBsp waumlhrend der Praumlsident-schaftswahl 1981 hat er nicht dieVergangenheit von FM im Kontextdes Vichy-Regimes thematisiert

das hochtrabende VerhaltenBsp Nach seiner Wahlniederlage1981 hat er sich von den Franzosenin einer sehr feierlichen undd r a m a t i s c h e n F e r n s e h -Inszenierung verabschiedet

Preacutesident espegravece de statue peacutetrifieacuteedans les honneurs descendant deLouis XV

Arroganz er stellt seine Ideen uumlberdie AndererBsp im Konvent versucht er kaumKompromisse mit den anderenTeilnehmern zu finden

Es macht den Eindruck dass sich beim Konventspraumlsidenten die alten Fehler desStaatspraumlsidenten wiederholenIm uumlbrigen faumlllt auf VGE hat nahezu eine Manie zur Praumlsidentschaft er ist derlebenslange Praumlsident In gewissem Sinne ist die juumlngste Auszeichnung mit demKarls-Preis folgerichtig ndash Praumlsident und Monarchentum hinter sich lassendbeschreitet VGE die Spuren Karls des Grossen

Internetlinks zu VGE

- wwwgiscarddestaingcom- wwwelyseefrelyseebiogischtrr- wwwkarlspreisdehtmlkarlspreis2003htmcheck

2 DIE DEUTSCHEN AKTEURE IM KONVENT

Falko Maxim

Vetreter des nationalen Parlamentes

Bundestag

-gt Juumlrgen Meyerhttpwwwbundestagdeeuropaeu_konventZur Person-gt geboren 1936-gt promovierter Jurist-gt ab 1967 am Max-Planck-Institut fuumlr auslaumlndisches und internationales Strafrecht in Freiburg-gt Habilitation und ab 1981 Professor ua fuumlr deutsches und auslaumlndisches Strafrecht inFreiburg-gt Mitglied der Gewerkschaft OumlTV und der Arbeiterwohlfahrt-gt seit 1970 Mitglied SPD-gt 1979 ndash 1983 Landesvorstand Baden-Wuumlrttemberg-gt 1976 ndash 1990 Landtagsmitglied Baden-Wuumlrttemberg-gt 1990 bis 2002 MdB-gt bis 2002 BT-Ausschuumlsse bdquoAusschuss fuumlr Angelegenheiten der Europaumlischen UnionldquoStellvertretender Vorsitz bdquoRechtsausschussldquo Unterausschuss bdquoVereinte Nationenldquo desAuswaumlrtigen Ausschusses----------------------------------------Positionen-gt Volle Verbindlichkeit der Charta-gt Verstaumlndlichkeit und Klarheit der Verfassung-gt mehr Parlamentsmitentscheidung (entsprechend dem Konsens im Konvent)-gt parlamentarische Kontrolle auch uumlber obligatorische Ausgaben im Haushalt -gt keineUnterscheidung mehr zwischen obligatorischnicht-obligatorisch-gt Klagerecht nationaler Parlamente in Sachen Subsidiaritaumlt-gt Haushaltskontrolle von EURATOM durch das Parlament-gt Beitrag Juumlrgen Meyer Mitglied des Konvents Soziales Europa -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde03cv00cv00535de03pdf-gt Beitrag Juumlrgen Meyer bdquoEinklagbarkeit der Charta-Grundrechte und Verbesserung desIndividualrechtsschutzesldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000439d2pdf-gt Beitrag Juumlrgen Meyer bdquoRaum der Freiheit der Sicherheit und des Rechtsldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000447d2pdf-gt Arbeitsgruppe bdquoSubsidiaritaumltldquo Mitglied Arbeitsgruppe bdquoRaum der Freiheit der Sicherheit unddes Rechtsldquo Mitglied -gt Arbeitsgruppe bdquoSoziales Europaldquo (Mitglied)

-gt Peter Altmaier (Vertreter von Juumlrgen Meyer)httpwwwpeteraltmaierdehttpwwwbundestagdeeuropaeu_konventPerson-gt geboren 1958-gt Jurist Zusatzqualifikationen zu Europa und Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Bereich Staats-Europa- und Voumllkerrecht-gt seit 1990 Beamter der Europaumlischen Kommission Generaldirektion V-gt 1993 ndash 1994 Generalsekretaumlr der EG-Verwaltungskommission fuumlr soziale Sicherheit derWanderarbeiter-gt seit 1994 Mitglied des Bundestages CDU

-gt BT-Ausschuumlsse bdquoEuropaausschussldquo Mitglied bdquoRechtsausschussldquo StellvertreterUnterausschuss bdquoEuroparechtldquo Vorsitzender-gt EU-Grundrechte-Konvent Stellvertreter---------------------------------------Positionen-gt staumlrkere Einbeziehung der nationalen Parlamentarier bringt keinen Legitimitaumltszuwachssondern Verwirrung wegen leichtfertiger Schaffung neuer Institutionen und Gremien-gt Wahl des Kommissionspraumlsidenten durch Parlament-gt Kompetenzverteilung muss fuumlr Buumlrger durchschaubar sein-gt Mehrheitsentscheidungen im Ministerrat-gt Arbeitsgruppe bdquoErgaumlnzende Kompetenzenldquo Mitglied bdquoVereinfachung derRechtssetzungsverfahren und Rechtsakteldquo Mitglied

Bundesrat

-gt Erwin Teufelhttpwwwerwin-teufeldeZur Person-gt geboren 1939-gt Diplom-Verwaltungswirt-gt ab 1972 Landtagsmitglied Baden-Wuumlrttemberg-gt 1972 ndash 1978 Staatssekretaumlr Innenministerium und fuumlr Umweltschutz in Baden-Wuumlrttemberg-gt 1978 ndash 1991 Vorsitz der CDU-Landtagsfraktion-gt ab 1992 Ministerpraumlsident Baden-Wuumlrttemberg Wiederwahl 1996 und 2001-gt 1997 Praumlsident des Bundesrats dann Vorsitzender der Konferenz der Ministerpraumlsidentender deutschen Bundeslaumlnder-gt ab 1994 Mitglied des Ausschuss der Regionen Europas ab Februar 2002 Vizepraumlsident-gt 1995 ndash 1998 Bevollmaumlchtigter BRD fuumlr kulturelle Angelegenheiten im Rahmen des Vertragsuumlber die deutsch-franzoumlsische Zusammenarbeit-gt seit 1993 ehrenamtlicher Praumlsident der Jerusalem Foundation Deutschland eV-------------------------------------------------Positionen-gt Betonung der notwendigen Gestaltungsspielraumlume der Mitgliedsstaaten und Regionen-gt Mitgliedstaatliche Bereiche ausdruumlcklich als Schranken fuumlr Gemeinschaftskompetenzen-gt mehr Gemeinschaftsaufgaben nur bei Grenzpolizei EUROPOL und Auszligen- undSicherheitspolitik-gt besonderes Gremium zur Einhaltung der Kompetenzordnung aus Vertretern des EP und dernationalen und regionalen Parlamente -gt im Gesetzgebungsprozess-gt Klagerecht der Laumlnder vor EuGH wegen Subsidiaritaumlt-gt Forderung einer Arbeitsgruppe bdquoRegionen und Kommunenldquo-gt Volles Mitentscheidungsrecht des Parlaments-gt Beschlussfassung mit qualifizierter Mehrheit im Rat-gt Aufloumlsung der Saumlulenstruktur und Rechtspersoumlnlichkeit fuumlr EU-gt Beitrag von Erwin Teufel Leitlinien fuumlr die Ordnung der Kompetenzen zwischen derEuropaumlischen Union und den Mitgliedstaaten im kuumlnftigen Verfassungsvertrag -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000410d2pdf-gt Beitrag von Erwin Teufel Freiburger Entwurf fuumlr einen Europaumlischen Verfassungsvertrag -gthttpregisterconsiliumeuintpdfde03cv00cv00495de03pdf-gt Beitrag von Erwin Teufel bdquoDie regionalen und lokalen Gebietskoumlrperschaften imVerfassungsvertragldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde03cv00cv00530de03pdf-gt Arbeitsgruppe bdquoSubsidiaritaumltldquo Mitglied

-gt Wolfgang Senff (Vertreter von Erwin Teufel) (bis Maumlrz 2003)httpwwwwolfgang-senffdeZur Person-gt geboren 1941-gt Diplom-Volkswirt-gt Arbeit als Berufsschullehrer-gt Wirtschaftsexperte und Landesgeschaumlftsfuumlhrer der SPD-Niedersachsen

-gt ab 1978 Landtagsmitglied in Niedersachsen SPD-gt ab 1999 Landesminister fuumlr Bundes- und Europaangelegenheiten-gt bis Juni 2002 Vorsitz der Europaministerkonferenz der Laumlnder------------------------------------Positionen-gt Mehrheitsentscheidungen im Rat-gt nicht mehr ein Land = ein Kommissar-gt bdquoIn vielen Punkten muumlssen die Mitgliedsstaaten das alte Denken in Kategorien der Besitzstandswahrung zugunsten der gemeinsamen europaumlischen Idee aufgebenldquo-gt klare Kompetenzabgrenzung -gt ausschlieszligliche Grundsatz- und Ergaumlnzungskompetenz-gt gerichtliche Uumlberpruumlfung der Kompetenzfrage-gt grundsaumltzliche Mitentscheidung des Parlaments -gt umfassendes Budgetrecht -gt auchobligatorische Ausgaben-gt Wahl des Kommissions-Praumlsidiums durch das Parlament-gt Klagerecht auch fuumlr AdR und Fragerecht fuumlr seine Mitglieder gegenuumlber der Kommissio-gt Arbeitsgruppe bdquoergaumlnzende Kompetenzenldquo Mitglied

Bundesregierung

-gt Joschka Fischer (ab November 2002 fuumlr Peter Glotz)wwwjoschkadewwwauswaertiges-amtdewwwdeaamtleitungfischerZur Person-gt 12 April 1948 geboren in GerabronnBaden-Wuumlrttemberg-gt seit 1982 Mitglied der Gruumlnen-gt - 1985 Mitglied des Deutschen Bundestags-gt 1985 - 1987 Staatsminister fuumlr Umwelt und Energie des Landes Hessen und stellvertretendesMitglied des Bundesrats-gt 1987 - 1991 Mitglied des Hessischen Landtags und Vorsitzender der Fraktion der Gruumlnen imHessischen Landtag-gt 1991 - 1994 Staatsminister fuumlr Umwelt Energie und Bundesangelegenheiten des LandesHessen-gt 1994 - 1998 Sprecher der Fraktion Buumlndnis 90DIE GRUumlNEN im Deutschen Bundestag-gt ab Oktober 1998 Bundesminister des Auswaumlrtigen und Vizekanzler------------------------------------Positionen

-gt politische Fragen im Vordergrund-gt aber Kompetenzzuordnung darf Flexibilitaumlt und Entwicklungsfaumlhigkeit der Union nicht behindern (kein bdquoKraumlmerdenkenldquo bei Kompetenzabgrenzungen) -gt Positionierung gegen Schaumluble-Bocklet-Papier (EVP-Linie)-gt Konvent muss entscheiden Staatenverbund oder Foumlderation-gt fuumlr Fischer sollten aktuelle Prioritaumlten und Leitlinien der Konventsarbeit sein -gt Vollstaumlndige Ausarbeitung der gesamten Verfassung durch den Konvent -gt Die EU ist nicht nur eine Union europaumlischer Staaten wie etwa in Art 1 des Vorentwurfs definiert sondern eine Integrationsgemeinschaft eigener Art die sich auf Staaten und Buumlrger gruumlndet -gt Volle Uumlbernahme der Grundrechtscharta in die Verfassung -gt Zuumlgige Klaumlrung der Kernfragen der institutionellen Architektur mit dem Ziel der Staumlrkung demokratischer Legitimitaumlt sowie der Handlungsfaumlhigkeit der Organe-gt kein Auseinanderdividieren in einen integrierten und einen intergouvernementalen Teil-gt direktes Klagerecht vor EuGH fuumlr Regionen mit Gesetzgebungsbefugnissen-gt Beitrag Dominique de Villepin und Joschka Fischer Gemeinsame deutsch-franzoumlsischeVorschlaumlge fuumlr den Europaumlischen Konvent zum Bereich Europaumlische Sicherheits- undVerteidigungspolitik -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000422d2pdf-gt dt-frz Vorschlag zum Raum der Freiheit der Sicherheit und des Rechts -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000435d2pdf-gt dt-frz Vorschlag zur Ordnungspolitik (ua Staumlrkung der Euro-Gruppe) -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv00cv00470de02pdf

-gt dt-frz Vorschlag im Konvent zu den Institutionen -gt praumlsidiale Doppelspitze fuumlr die Union -gt Europaumlischer Auszligenminister bdquomit doppeltem Hutldquo

-gt httpregisterconsiliumeuintpdfde03cv00cv00489de03pdf

-gt Hans Martin Bury (Vertreter von Joschka Fischer) (ab November 2002 fuumlr StS Gunther Pleuger)wwwburydeZur Person-gt geboren 1966-gt Diplom Betriebswirt (dann 88 ndash 90 Vorstandsassistent Volksbank Ludwigsburg)-gt seit 1988 SPD-Mitglied-gt seit 1997 Mitglied des SPD-Landsvorstandes Baden-Wuumlrttemberg-gt seit 1990 Mitglied des Bundestags SPD-gt Fraktionssprecher fuumlr Post und Telekommunikation-gt Fraktionssprecher fuumlr Wirtschaft und Technologie-gt 1999 bis 2002 Staatsminister beim Bundeskanzler -gt ua Leiter des Staatssekretaumlrsausschuss fuumlr bdquoNachhaltigkeitldquo-gt seit 22Oktober 2002 Staatsminister fuumlr Europa AA----------------------------------------------PositionenArbeitsgruppe bdquoSoziales Europaldquo Mitglied

Europaumlisches Parlament

-gt Klaus Haumlnschhttpwwwklaus-haenschdeZur Person-gt geboren 1938-gt Studium der Politologie Geschichte und Soziologie + Universitaumltsassistent-gt Redakteur einer Zeitschrift fuumlr uumlbernationale Zusammenarbeit-gt 1970 bis 1979 Referent und Pressesprecher im Wissenschaftsministerium in NRW-gt seit 1976 Lehrbeauftragter des Universitaumlt Duisburg-gt seit 1979 Mitglied des EP SPE-gt 1972 ndash 1986 Vorsitzender SPD-Unterbezirk-gt 1989 ndash 1994 und seit 1997 Stellvertretender Vorsitzender der SPE-Fraktion im EP-gt 1994 ndash 1997 Praumlsident des EP-gt EP-Ausschuumlsse bdquofuumlr Auswaumlrtige Angelegenheiten Menschenrechte gemeinsame Sicherheitund Verteidigungspolitikldquo Mitglied bdquofuumlr konstitutionelle Fragenldquo Mitglied-gt im Praumlsidium des Konvents----------------------------------------Positionen-gt Zustandekommen eines geschlossenen Vertragstextes-gt Mehrheitsprinzip und Oumlffentlichkeit fuumlr Rat-gt keine Rotation mehr fuumlr Ratspraumlsidentschaft-gt Staumlrkung der Kommission in exekutiver Funktion und Untermauerung ihrer Legitimitaumlt durchWahl des Kommissionspraumlsidenten durch das Parlament-gt Anzahl der Kommissare soll nicht mehr von Zahl der Staaten abhaumlngen sonder sich nurnoch an Funktionalitaumlt ausrichten-gt Mitentscheidung des Parlaments bei allen EU-Gesetzgebungsakten-gt keine Rotation bei Parlamentspraumlsidentschaft-gt Beitrag vorgestellt von Frau Pervenche Beregraves stellvertretendes Mitglied und Klaus HaumlnschbdquoKernelemente einer Europaumlischen Verfassungldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde03cv00cv00479de03pdf-gt Beitrag von Intildeigo Mendez de Vigo Herrn Klaus Haumlnsch und Herrn Andrew DuffEntschlieszligung des Europaumlischen Parlaments zu den Auswirkungen und zum kuumlnftigen Statusder Charta der Grundrechte der Europaumlischen Union -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000368d2pdf-gt Beitrag des Mitglieds des Konvents Herrn Klaus Haumlnsch bdquoDie Zukunft des EURATOM-Vertragesldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000344d2pdf

-gt Schlussbericht der Gruppe VI bdquoOrdnungspolitikldquo -gthttpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000357d2pdf-gt Arbeitsgruppe bdquoOrdnungspolitikldquo Vorsitz Arbeitsgruppe bdquoAuszligenpolitisches Handelnldquo Mitglied

-gt Elmar Brokhttpwwwcdu-csu-epdekonventkonventhtmZur Person-gt geboren 1946-gt Jurist und Politikwissenschaftler-gt nach Studium Arbeit als Journalist-gt 1989 ndash 1999 Vorsitzender des CDU-Bundesfachausschusses Auszligen- und Sicherheitspolitik-gt seit 1996 Geschaumlftsfuumlhrer des NRW-Landesvorstandes der CDU-gt seit 1999 Vorsitzender des Bundesfachausschusses Europapolitik der CDU-gt Mitglied des EP EVP-gt Mitglied des EVP-Fraktionsvorstandes-gt vergangene Mitgliedschaft in EP-Ausschuumlssen fuumlr Soziales Drogenbekaumlmpfung undbdquoDeutsche Einheitldquo-gt Vertreter des EP in der Reflexionsgruppe des Rates fuumlr Maastricht II-gt Vertreter des EP in der Regierungskonferenz fuumlr den Vertrag von Amsterdam-gt Vertreter des EP in der Regierungskonferenz 2000-gt EP-Ausschuumlsse bdquofuumlr auswaumlrtige Angelegenheiten Menschenrechte gemeinsame Sicherheitund Verteidigungspolitik Mitglied bdquofuumlr konstitutionelle Fragenldquo Vorsitz-gt Stellvertreter Delegation fuumlr die Beziehungen zu den Vereinigten Staaten--------------------------------------Positionen-gt mehr Vergemeinschaftung der Auszligenpolitik-gt klare Verstaumlrkung der Zusammenarbeit in Sicherheits- und Verteidigungspolitik -gt bdquocoalition of the willingldquo gewillte Staaten tragen und fuumlhren aus und die anderen koumlnnennicht blockieren-gt EVP-Convention-Group (einzige Fraktionsbildung im Konvent)-gt Schaumluble-Bocklet-Papier als Grundlage fuumlr CDU-CSU und EVP-Convention-Group -gt klare Kompetenzabgrenzung nach innen und starke Handlungsfaumlhigkeit nach auszligen -gt Notwendigkeit EU-Kompetenzen zuruumlckzufahren -gt zB bei Einwanderungspolitik -gt Betonung des Subsidiaritaumltsprinzips -gt EU-Politikfelder Auszligen- Sicherheits- und Verteidigungspolitik BinnenmarktAuszligenvertretung der Union gemeinsame Waumlhrung reformierte Agrarpolitik und teilweise dieBereiche Rechtspolitik innere Sicherheit Verkehr Infrastruktur Umwelt- undGesundheitsschutz -gt Mitgliedstaatliche Politikfelder der Staatsaufbau der Mitgliedstaaten einschlieszliglich derkommunalen Selbstverwaltung Sozial- und Familienpolitik Arbeitsmarktpolitik die Regelungder Zuwanderung sowie die Bereiche Bildung Kultur und Sport-gt Rat Kommission als auch Parlament das gleiche Recht bei Gesetzesinitiative-gt Die Kommission soll zahlenmaumlszligig begrenzt werden um handlungsfaumlhig zu bleiben-gt Jeder Abgeordnete im Parlament soll grundsaumltzlich in Zukunft in etwa die gleiche Anzahl vonBuumlrgern repraumlsentieren-gt Kompetenzsenat des europaumlischen Gerichtshofes-gt Klagerecht nationaler Parlamente und bestimmter Regionen-gt moumlglichst wenig staatliche Einmischung ins Wirtschaftsgeschehen-gt Beitrag von Elmar Brok bdquoBestimmungen betreffend Freiheit Sicherheit und Recht die in dieVerfassung der Europaumlischen Union aufzunehmen waumlrenldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000436d2pdf-gt Beitrag von Elmar Brok bdquoVerfassung der Europaumlischen Unionldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000325-r1d2pdf-gt Beitrag von Elmar Brok Jacques Santer Reneacute van der Linden Joachim Wuermeling undanderen Mitgliedern bdquoDie Subsidiariaumlt muss durch ein rechtsprechendes Organ uumlberpruumlftwerdenldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000213d2pdf-gt Beitrag von Alain Lamassoure Elmar Brok und Joachim Wuermeling bdquoTestimonials dernationalen Parlamente in der Praumlambel der Verfassung Ein etwas unkonventionellerVorschlagldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000467d2pdf-gt Beitrag von Elmar Brok mit dem Titel bdquoDie Zustaumlndigkeiten der Europaumlischen Unionldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde03cv00cv00541de03pdf-gt Arbeitsgruppe bdquoSubsidiaritaumltldquo Mitglied Arbeitsgruppe bdquoAuszligenpolitisches Handelnldquo Mitglied

-gt Sylvia-Ivonne Kaufmannhttpwwwsylvia-yvonne-kaufmanndeZur Person-gt geboren 1955-gt promovierte Diplom-Japanologin-gt Wissenschaftliche Assistentin an der HU-Berlin und am Institut fuumlr internationale Politik und Wirtschaft Berlin-gt seit 1991 Mitglied des PDS-Parteivorstandes und MdB-gt 1993 ndash 2000 Stellvertretende Bundesvorsitzende der PDS-gt 1991 ndash 1994 Beobachterin im EP-gt Stellvertretende Vorsitzende der Konfoumlderalen Fraktion der Vereinigten Europaumlischen Linken Nordische Gruumlne Linke-gt EP-Ausschuumlsse bdquofuumlr konstitutionelle Fragenldquo Mitglied bdquofuumlr Freiheiten und Rechte der BuumlrgerJustiz und innere Angelegenheitenldquo Stellvertreterin-------------------------------------Positionen-gt ausdruumlcklich fuumlr Referenden uumlber Verfassungsentwurf-gt Europaparlament volles Mitentscheidungsrecht-gt Kontrollrechte fuumlr nationale Parlamente-gt weitere Politikbereiche wie Justiz und Inneres vergemeinschaften-gt Union muss sich zu einer Sozial- und Beschaumlftigungsunion entwickeln-gt bdquoDenn ihre Zukunft liegt in der Weiterentwicklung des europaumlischen Sozialmodells und weniger darin ob sie ein Staatenverbund bleibt oder eine Foumlderation der Nationalstaaten wirdldquo-gt Sozialstaatsprinzip in den Verfassungsvertrag-gt Einrichtung einer Arbeitsgruppe Soziales Europa-gt Beitrag von Andrew Duff Alain Lamassoure Olivier Duhamel Karel de Gucht SylviaKaufmann Josef Zieleniec und Pervenche Beregraves Fragen der Zustaumlndigkeit und Subsidiaritaumlt und darausentstehende Verwirrung -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000178d2pdf-gt Beitrag des Mitglieds des Konvents Frau Sylvia-Yvonne Kaufmann Ein Verfassungsvertragfuumlr ein soziales Europa -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000190-r1d2pdf-gt Arbeitsgruppe bdquoWirtschaftspolitikldquo Mitglied Arbeitsgruppe bdquoVerteidigungldquo Mitglied

-gt Joachim Wuermeling (Vertreter von Elmar Brok)httpwwwwuermelingnetZur Person-gt geboren 1960-gt promovierter Jurist Schwerpunkt Europarecht-gt 1989 ndash 1993 Bayerisches Staatsministerium fuumlr Bundes- und Europaangelegenheiten inBonn Persoumlnlicher Referent des Amtschefs-gt 1993 ndash 1995 Europaumlische Kommission Kabinett des Kommissars Peter Schmidhuber-gt 1995 ndash 1999 Bayerische Staatskanzlei Referatsleiter fuumlr die Beziehungen zu deneuropaumlischen Institutionen Assistent des MP im Ausschuss der Regionen Referatsleiter fuumlrGrundsatzfragen der Europapolitik-gt seit 1996 Lehrbeauftragter der Universitaumlt Bayreuth fuumlr Europarecht-gt seit 1999 Mitglied des Europaumlischen Parlaments (EVP)-gt EP-Ausschuumlsse bdquofuumlr Recht und Binnenmarktldquo Mitglied bdquofuumlr konstitutionelle FragenldquoStellvertreter----------------------------------------Positionen-gt wie Brok -gt gemeinsame EVP-Convention-Group-gt gemeinsamer internet-Auftritt zu Konvent mit Brok-gt ausdruumlcklich Schaumluble-Bocklet-Papier als gemeinsame Grundlage-gt Beitrag des Mitglieds des Konvents Herrn Joachim Wuermeling EU-Zustaumlndigkeiten -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000107d2pdf-gt Beitrag von Joachim Wuermeling EU-Reform Fragen an das Initiativmonopol der EU-Kommission -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000279d2pdf

-gt Beitrag von Joachim Wuermeling bdquo Internationale Vertraumlge der EU Vorschlaumlge fuumlr eineStaumlrkung der parlamentarischen Kontrolleldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000362d2pdf-gt Beitrag von Joachim Wuermeling bdquoReligioumlse Bezugnahme im Verfassungsvertragldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde03cv00cv00480de03pdf-gt Arbeitsgruppe bdquoergaumlnzende Kompetenzenldquo Mitglied Arbeitsgruppe bdquoVereinfachung der Rechtssetzungsverfahren und Rechtsakteldquo Mitglied

4 DIE POLITSCHEN FAMILIENIM KONVENT

sbquoLinkelsquo gegen sbquorechtelsquo Europaverfassung

Winnie Locke

Grundlagen politischer Familienbildung im EG-Vertrag

Art 191 EGV (Politische Parteien) Politische Parteien auf europaumlischer Ebene sind wichtig alsFaktor der Integration in der Union Sie tragen dazu bei ein europaumlisches Bewusstseinherauszubilden und den politischen Willen der Buumlrger der Union zum Ausdruck zu bringen

(vgl Art 21 GG (Parteien) (1) Die Parteien wirken bei der politischen Willensbildung des Volkes mitIhre Gruumlndung ist frei Ihre innere Ordnung muss demokratischen Grundsaumltzen entsprechen Siemuumlssen uumlber die Herkunft und Verwendung ihrer Mittel sowie uumlber ihr Vermoumlgen oumlffentlichRechenschaft geben )

Politische Gruppierungen auf europaumlischer Ebene

EVP-ED Fraktion= im EP Fraktion der Europaumlischen Volkspartei (Christdemokraten) und europaumlischer Demokraten(oder bdquoEPPldquo Europeans People Party)- Fraktionsvorsitzender Hans-Gert Poumlttering (D)- mit 232 Abgeordneten aus 15 Mitgliedstaaten staumlrkste Fraktion im Europaumlischen Parlament (EP)- Parteien ua EVP-Partei CDU CSU bzw CDUCSU-Gruppe im EPZiele ein bdquoEuropa der Werteldquo kohaumlrente und wirksame gemeinsame europaumlische Auszligen- undSicherheitspolitikEVP-ED Fraktion und der Konvent- 6 EVP-EP-Vertreter im Konvent ua Mendez de Vigo (E) als Vorsitzender der EP-Delegation fuumlr denKonvent Elmar Brok (D) Vorsitzender der EVP-Gruppe im Konvent- eigener Verfassungsentwurf der als bdquowork in progress bdquo dem Diskussionsstand im Konvent und inEVP-Gruppe angepasst wirdSchwerpunkte klare Kompetenzen (Katalog) religioumlser Bezug in Praumlambel Staumlrkung desgemeinschaftlichen Europas

SPE-Fraktion= im EP Fraktion der Sozialdemokratischen Parteien Europas (oder bdquoPSEldquo Party of EuropeanSocialists)- Vorsitzender Enrique Baron Crespo- mit 175 MEP aus 15 Mitgliedstaaten zweitstaumlrkste Fraktion- Parteien ua SPD SPEndashPartei (umfasst 20 sozialdemokratischen und Arbeiter-Parteien der EU)Ziele ein bdquoEuropa der Buumlrgerldquo nachhaltige europaumlische Beschaumlftigungs- Sozial- und UmweltpolitikSPE-Fraktion und Konvent- 5 SPE-EP-Vertreter im Konvent ua Klaus Haumlnsch (D) als stellvertretender Vorsitzender der EP-Delegation fuumlr den Konvent- kein eigener Verfassungsentwurf aber Vorschlaumlge bdquoFuumlr einen Erfolg des Konvents zur ZukunftEuropasldquo und eigenstaumlndiger bdquoBerliner Entwurfldquo mit bdquosozialdemokratischer HandschriftldquoSchwerpunkte Foumlrderung des europaumlischen Gesellschaftsmodells im Rahmen nachhaltigerEntwicklung Vollbeschaumlftigung Innovation sozialen Zusammenhalts

LIBE - Fraktion= im EP Fraktion der Liberalen und Demokratischen Partei Europas (oder bdquoELDRldquo European LiberalDemocrat and Reform Group)- Fraktionsvorsitzender Graham Watson (GB)

- 54 MEP in 10 Mitgliedstaaten (deutsche FDP nicht vertreten)- Parteien ua Margerita (gegruumlndet v Romano Prodi)Ziele wachsende kompetitive Wirtschaft ein Europa basierend auf fundamentalen liberalen PrinzipienLIBE-Fraktion und Konvent- 1 LIBE-EP-Vertreter im Konvent- kein eigener VerfassungsentwurfSchwerpunkte groumlszligere Gewichtung der Auszligen- und Sicherheitspolitik klare Unterscheidung derexekutiven und legislativen Kompetenzen von Rat und Kommission Dezentralisierung vonGemeinschaftsaufgaben mit groumlszligerer Bedeutung fuumlr regionale und lokale Verantwortliche

KVELNGL = im EP Konfoumlderation der vereinigten europaumlischen LinkenNordische Gruumlne Linke (oder bdquoGUENGLldquoConfederal Group of the European UnitedNordic Green Left)- Fraktionsvorsitzender Francis Wurtz (F) stellvertretende Vorsitzende Sylvia-Yvonne Kaufmann (D)- 50 MEP aus 10 Mitgliedstaaten- 15 politische Parteien ua PDS mit der PDS-Europa (Vors Modrow)Ziele Solidaritaumlt Verbesserung der Umweltqualitaumlt soziale Gleichheit Abschaffung der NATO WEUKVELNGL-Fraktion und Konvent- 1 KVELNGL-EP-Vertreterin im Konvent Sylvia-Yvonne Kaufmann (DPDS)- kein eigener VerfassungsentwurfSchwerpunkte Entwicklung zu einem sozialen Europa

Die GruumlnenFEA-Fraktion= im EP Fraktion der GruumlnenFreien Europaumlischen Allianz- Fraktionsvorsitzende Daniel Cohn-Bendit (F) Monica Frassoni (I)- 45 MEP aus 12 Mitgliedstaaten- Parteien ua die GruumlnenBuumlndnisrsquo90Ziele ein Europa mit sozialen kulturellen und oumlkologischen WertenDie Gruumlnen und der Konvent- 1 GruumlnenFEA-EP-Vertreter im Konvent und ua Joschka Fischer als Regierungsvertreter imKonvent- bdquoGrundriss einer europaumlischen Verfassungldquo v J Voggenhuber (AU)Schwerpunkte Handlungsfaumlhigkeit der EU im Inneren und in der Welt Weg zu einer oumlkologischen undsozial nachhaltigen Entwicklung

UEN-Fraktion= im EP Fraktion der Union fuumlr das Europa der Nationen (Union for Europe of the Nations)- Fraktionsvorsitzender M Charles Pasqua (F)- 22 MEP aus 5 Mitgliedstaaten- keine deutsche Parteien- Ziele Erhaltung der Souveraumlnitaumlt und nationalen Demokratien Betonung der Unterschiede keinfoumlderales Europa- 1 UEN-EP-Vertreterin im Konvent

EDU-Fraktion= im EP Fraktion fuumlr das Europa der Demokratie und der Unterschiede- Fraktionsvorsitzender Jens-Peter Bonde (DK)- 17 MEP- 1 EDU-EP-Vertreter im Konvent

Links

Uumlbersicht der EP-Fraktionen unter httpwwweuroparleuintgroupsdefaulthtm

Homepage der EVP httpwwwepp-edorghomededefaultasplg1=deKonventswebsite der EVP httpwwwepp-edorgPresspthem02them01_enasp

Homepage der SPE httpwwwsocialistgrouporgindexhtml

Homepage der LIEBE httpeldeuroparleuintContentDefaultasp

Homepage der KVEL httpwwweuroparleuintgue

Homepage der GruumlnenFEA httpwwwgreens-efaorgenKonventswebsite der GruumlnenFEA auch unter httpwwwgreens-efaorgen

Homepage der UEN httpwwweuroparleuintuen

Homepage der EDU httpwwweuroparleuintedd

III Inhaltliche Aspekte der KonventsarbeitenFebruar 2002 bis Januar 2003

1 DIE ARBEITSGRUPPENI - VI

Manuela Hander

AG I bdquoSubsidiaritaumltsprinzipldquoVors Inigo Mendez de Vigo

Vorschlaumlge

1 Fruumlhere Einbeziehung des Subsidiaritaumltsgedankens in Rechtsetzungsakte der Gemeinschaft durchdie am Rechtsetzungsverfahren beteiligten Organe und damit Verbesserung dessen Beruumlcksichtigung2 Ex-ante-Kontrolle durch die Schaffung eines Warnsystems durch fruumlhzeitige Einbeziehung desmitgliedstaatlichen Gesetzgebers am gemeinschaftlichen Rechtsetzungsverfahren3 Ex-post-Kontrolle durch Erleichterung der Klageerhebungsmoumlglichkeiten beim EuGH wegenMissachtung des Subsidiaritaumltsprinzips

AG II bdquoEinbeziehung der ChartaBeitritt zur EMRKldquoVors Antonio Vitorino

Vorschlaumlge

1 Einbeziehung der Grundrechtecharta in die Verfassung wodurch dieser Rechtsverbindlichkeitverliehen wuumlrde Ein Konsens hinsichtlich der konkreten Art und Weise dieser Einbeziehung konntenicht erzielt werden vielmehr wurden alle Optionen in die entsprechende Empfehlung derArbeitsgruppe aufgenommen So plaumldierte ein Teil der Gruppe fuumlr eine Aufnahme der Charta alserstem Kapitel der Verfassung ein anderer Teil wollte es ausreichen lassen eine entsprechendeBezugnahmevorschrift in einen Artikel der Verfassung aufzunehmen wiederum andere wollten eineBezugnahme nur bdquoindirektldquo vorgenommen wissen die es vermeiden wuumlrde der ChartaVerfassungsrang zu geben2 Ein Votum zum Beitritt der EU zur EMRK wurde explizit nicht abgegeben Vielmehr verwies dieGruppe diesbezuumlglich auf den Rat der Europaumlischen Union denn nur dieser koumlnne eine derartwesentliche politische Entscheidung treffen Jedoch sprach sie sich indirekt fuumlr den Beitritt der EU zurEMRK aus indem sie eine Empfehlung zur Aufnahme einer den Beitritt betreffendenverfassungsrechtlichen Bestimmung formulierte und wohlwollend die Argumente eroumlrterte die fuumlreinen Beitritt der EU zur EMRK sprechen

AG III bdquoRechtspersoumlnlichkeitldquoVors Giuliano Amato

Vorschlaumlge

1 Anerkennung der Rechtspersoumlnlichkeit der EU2 Verschmelzung der EU und der EG zu einer einzigen Rechtspersoumlnlichkeit3 Fusion der verschiedenen Vertraumlge (EG-Vertrag EGKS-Vertrag EURATOM-Vertrag EU-Vertrag)mit der Maszliggabe der Untergliederung des neuen einheitlichen Vertrages in zwei Teile einengrundlegenden verfassungsrechtlichen Teil und einen weiteren mit den uumlbrigen Bestimmungen dergenannten Vertraumlge

AG IV bdquoRolle der einzelstaatlichen ParlamenteldquoVors Gisela Stuart

Vorschlaumlge

1 Verbesserung der einzelstaatlichen Kontrollmechanismen der Parlamente die durch dieMitgliedstaaten zu gewaumlhren waumlre und Anerkennung der Rolle der mitgliedstaatlichen Parlamente inder Verfassung2 Einbeziehung der mitgliedstaatlichen Parlamente in die Uumlberwachung des Subsidiaritaumltsprinzips vorallem durch bessere und fruumlhe Unterrichtung von gemeinschaftlichen Rechtsetzungsverfahren3 Ausbau und Erweiterung multilateraler Netze insbesondere durch Praumlzisierung des COSAC-Mandates (vgl hierzu Ziffer II des Protokolls Nr 9 zum EGV (Amsterdam)) durch Einrichtung einesKonvents zur Eroumlrterung wichtiger politischer Leitlinien sowie der Strategie der EU und durch dieEinberufung von Ad-hoc-Konferenzen zwischenparlamentarischer Natur zu speziellen Fragen

AG V bdquoErgaumlnzende ZustaumlndigkeitenldquoVors Henning Christophersen

Vorschlaumlge

1 Die Verfassung allgemein betreffenda) Aufteilung saumlmtlicher Zustaumlndigkeiten zwischen den Mitgliedstaaten und der EU in einembesonderen Kapitel der Verfassungb) Wahrung der Flexibilitaumlt durch Beibehaltung des Art 308 EGV (Amsterdam) bzw einervergleichbaren Bestimmung unter der Voraussetzung der Festlegung dass damit keine Ausweitunggemeinschaftlicher Zustaumlndigkeiten verbunden waumlre2 Die bdquoergaumlnzenden Zustaumlndigkeitenldquo bzw nach dem Vorschlag der Gruppe die bdquounterstuumltzendenMaszlignahmenldquo im besonderen angehenda) Zulaumlssigkeit unterstuumltzender Maszlignahmen nur im Rahmen ausschlieszliglicher Kompetenzen derMitgliedstaaten die einzelstaatliche Rechtsvorschriften nicht ersetzen sondern allenfalls ergaumlnzenoder unterstuumltzen duumlrftenb) Forderung nach einem gemeinsamen Interesse der EU und der Mitgliedstaaten als Voraussetzungunterstuumltzender Maszlignahmen

AG VI bdquoOrdnungspolitikldquoVors Klaus Haumlnsch

Vorschlaumlge

1 Aufnahme wirtschafts- und sozialpolitischer Ziele in die Verfassung (vergleichbar mit denbestehenden Bestimmungen der Art 2 EUV (Amsterdam) und Artt 2 3 und 4 EGV (Amsterdam))2 Strikte Trennung von einerseits Waumlhrungs- und andererseits Wirtschaftspolitik wobei dieerstgenannte als ausschlieszligliche Gemeinschaftszustaumlndigkeit verstanden werden sollte die zweite alsmitgliedstaatliche Zustaumlndigkeit allerdings mit der Einschraumlnkung der Aufnahme der Grundsaumltze derWirtschaftspolitik in die Verfassung sowie einer Verbesserung der Koordinierung zwischen denMitgliedstaaten3 Beibehaltung der EURO-Gruppe deren Vertretung in internationalen Organisationen zu verstaumlrkenwaumlre

2 DIE ARBEITSGRUPPEN VII - X

Conrad Seiferth

AG VII bdquoAussenpolitisches HandelnldquoVors Jean-Luc Dehaene

Vorschlaumlge

1 Zusammenfuumlhrung aller das Aussenpolitische Handeln der EU betreffenden Artikel in einemeinzigen Abschnitt2 Definition von Grundsaumltzen und Zielen fuumlr das Aussenhandeln der EU wofuumlr der Europaumlische Ratstrategische Ziele und Interessen festlegt die die Parameter des Handelns von EU undMitgliedstaaten bestimmen3 EU-Kompetenz zum Abschluss von internationalen Vereinbarungen die ihre Kompetenz betreffen4 Um die Kohaumlrenz und Effektivitaumlt zwischen den Institutionen zu staumlrken bdquoAussenpolitischerVertreter der EUldquo ndash Verschmelzung der Posten des bdquoHohen Vertreter fuumlr die GASPldquo (Solana) und desKommissars (Patten) in einer Person die mit qualifizierter Merheit vom Europaumlischen Rat unterBilligung von Kommission und Parlament ernannt wird5 Um die Kohaumlrenz innerhalb der Institutionen zu verbessern Ratsformation fuumlr AussenpolitischesHandeln und Aussenpolitische Zentralstelle zur Koordination innerhalb der Kommission6 Bestehende Vorgaben zur Entscheidungsfindung sollen weiter ausgeschoumlpft werden keineAusweitung der Mehrheitsentscheidungen aber Kompetenz des Europaumlischen Rates einstimmigMehrheitsentscheidungen auszuweiten

AG VIII bdquoVerteidigungldquoVors Michel Barnier

Vorschlaumlge

1 Ausweitung der Petersberger Aufgaben2 Zur Erhoumlhung von Effizienz und Kohaumlrenz soll der bdquoHohe Vertreter fuumlr die GASP ein Initiativrecht inKrisenangelegenheiten erhalten und in dringenden Faumlllen ermaumlchtigt werden koumlnnen notwendigeEntscheidungen unter Aufsicht des Rates zu treffen3 Die Entscheidung zum Start einer Operation soll einstimmig unter Beachtung des bdquoPrinzips derKonstruktiven Enthaltung erfolgen4 bdquoEuropaumlische Verteidigungszoneldquo Moumlglichkeit zur Einfuumlhrung einer staumlrkeren Kooperation zwischenMitgliedstaaten (vergleichbar bdquoEurozoneldquo)5 Einfuumlhrung einer Solidaritaumltsklausel zur Antwort auf terroristische Bedrohungen und Angriffe mit deralle Mittel zur Abwehr in der EU mobilisiert werden koumlnnen6 Einrichtung einer Europaumlischen Ruumlstungs- und Strategie-Forschungsagentur zur Harmonisierungder Ausruumlstungsbeschaffung und Unterstuumltzung der militaumlrischen Forschung7 Einfuumlhrung von Konvergenzkriterien fuumlr militaumlrische Haushaltsausgeben um die militaumlrischenFaumlhigkeiten der EU zu staumlrken

AG IX bdquoVereinfachung der VertraumlgeldquoVors Guiliano Amato

Vorschlaumlge

1 Verringerung der Anzahl der Rechtsakte von 15 auf 6

a) Verbindliche Verordnung AElig bdquoEU-Gesetzldquo Richtlinie AElig bdquoEU-Rahmengesetzldquo EntscheidungDelegierte Rechtsakte (neue Kategorie von Rechtsnorm)b) Unverbindliche Stellungnahme und Empfehlungc) Anwendungsbereiche EGV u PJZS fuumlr GASP sollen alle Rechtsakte als bdquoGASP-Entscheidungldquobezeichnet werden2 Vereinfachung der Verfahrena) fuumlr alle Rechtsakte das Mitentscheidungsverfahren gem Art 251 EGVb) weitgehende Abschaffung des Verfahrens der Zusammenarbeit gem Art 252 und ersetzen durchMitentscheidungsverfahren oder Anhoumlrungsverfahrenc) Verfahren der Zustimmung Vorbehalten fuumlr die Ratifizierung von internationalen Abkommend) fuumlr alle Ausgaben einheitliches Haushaltsverfahren

AG X bdquoRaum der Freiheit der Sicherheit und des RechtsldquoVors John Bruton

Vorschlaumlge

1 Beschlussfassung mit qualifizierter Mehrheit und im Mitentscheidungsverfahren in der Asylpolitik2 Einwanderungspolitik soll weiterhin Sache der Mitgliedstaaten bleiben Ziel einer gemeinsamenEinwanderungspolitik im Verfassungsvertrag festhalten3 PJZS Deutlichere Umschreibung der Rechtsetzungsbefugnisse fuumlr die Union zur Angleichung desStrafrechts und des Strafprozessrechts gegenseitige Anerkennung von Gerichtsentscheidungen4 Verstaumlrkte Zusammenarbeit im Rat durch effizientere Struktur langfristig Aufbau eine europaumlischenGrenzschutzkorps5 Ausbau der Unionseinrichtungen Kontrolle der Arbeit von Europol durch das EP groumlszligerenSpielraum fuumlr den Gesetzgeber im Bereich von Eurojust Europaumlische Staatsanwaltschaft um gegenSubventionsstraftaten zu verfolgen6 Einbindung der staatlichen Parlamente in die europaumlische Strafrechtspolitik7 Allgemeine Zustaumlndigkeit des EuGH fuumlr den Bereich des Raum der Freiheit der Sicherheit und desRechts

3 DIE INSTITUTIONEN

Doris Schmitz-Meiners und Nicolas Poullain

I STATUS QUO DER INSTITUTIONENARCHITEKTUR

Im Kern der politischen Diskussion stehen die folgenden vier OrganeInstitutionen (andereEinrichtungen wie etwa EZB oder AdR spielen in der Reformdiskussion kaum eine Rolle)

1 Europaumlisches Parlament (Art 189-201)

Zusammensetzung seit `79 direkt gewaumlhlt abnehmende Wahlbeteiligung derzeit 626 MEPsab 25 MS 732

Immer wichtigere Rolle im Gesetzgebungsverfahren An der Gesetzgebung in der 2 und 3Saumlule ist das EP nicht beteiligt

Kontrolle der Exekutive Untersuchungsausschuszlig Kontrolle der Kommission InterpellationMiszligtrauensantrag Anhoumlrungsrecht

Mitwirkungsrechte beim Haushalt (nur bei nicht obligatorischen Ausgaben)

Zusammenarbeit mit innerstaatlischen Parlamenten (COSAC November 1989)

2 Ministerrat (Art 202-210)

Zusammensetzung Der Rat besteht aus je einem Vertreter jedes Mitgliedstaats (Mst) aufMinisterebene Der Vorsitz im Rat wird durch die Mst abwechselnd fuumlr 6 Monatewahrgenommen Minister werden vertreten durch staumlndige Vertreter im AStV (COREPER)

Bei der Gesetzgebung nimmt er trotz Machtzuwachs des EP noch die dominierender Rolleein Bei ZBJI 342 EUV und GASP Art 133 EUV alleiniges Legislativorgan Verabschiedetwirtschaftspolitische und beschaumlftigungspolitische Leitlinien

Drei verschiedene Formen der Stimmabgabe einfache Mehrheit qualifizierte Mehrheit (abFeb 2003 gem Nizza 3 Kriterien Anzahl der Stimmen 62873 mind 10 Staaten Bev (aufAntrag)) Einstimmigkeit

Sitzungen nicht oumlffentlich Transparenzdefiizit bei Gesetzgebung

Benennung des Kommissionspraumlsidents

3 Europaumlische Kommission (Art 211-219)

Zusammensetzung 20 Kommissare 10 + (52) ab 2005 je 1 pro Mst ab 27 Mst neueRegelung

Initiativmonopol im EG Bereich

Huumlterin der Vertraumlge Durchfuumlhrungskompetenz aber enger Rahmen durch Komitologie(Ausschuumlsse des Rates die den Rahmen fuumlr die Umsetzung festlegen) Vermittler zwischenRat und EP

Kollegialprinzip

3 Derzeitige Stimmenanzahl die Stimmenanzahl pro Mitgliedsland wurde in Nizza fuumlr alle Staaten festgelegt diebereits die Beitrittsverhandlungen aufgenommen haben

In der Wettbewerbspoltik verfuumlgt die Kommission uumlber legislative exekutive und quasi-judikative Befugnisse

Sieht sich dem Vorwurf des Demokratiedefizits ausgesetzt

4 Europaumlischer Gerichtshof Gericht erster Instanz (GEI) (Art 220-245)

Zusammensetzung EuGH 1 Richter je Mst 8 Generalanwaumllte Sie werden von denRegierungen und Mitgliedsstaaten im gegenseitigen Einvernehmen auf sechs Jahren ernanntAlle drei Jahre findet eine teilweise Neubesetzung statt Richter waumlhlen den Praumlsidenten ausihrer Mitte Aufgabe Wahrung des Rechts bei der Auslegung und Anwendung der Vertraumlge

II INSTITUTIONELLE REFORMEN IN DER DISKUSSION

1 Aspekte im Bezug auf die nahezu Konsens unter den Konventsmitgliedern herrscht

Europaumlisches Parlament

Staumlrkung der Rolle des direkt gewaumlhlten EP zur Uumlberwindung des Legitimations- undDemokratiedefizits der EU Die Beteiligung des EP am Gesetzgebungsprozeszlig nach demMitentscheidungsverfahren soll die Regel werden Die Budgethoheit des Parlaments sollverstaumlrkt werden Ein einheitliches Wahlverfahren und ein einheitliches Abgeordnetenstatut solleingefuumlhrt werden Die Mitwirkung des EP bei der Besetzung der anderen Institutionen soll verstaumlrktwerden

Ministerrat

In der Regel soll mit qualifizierter Mehrheit entschieden werden Lediglich einige sensible Bereiche(Aussen- und Sicherheitspolitik) sollen von dieser Regel ausgenommen werden Hier soll moumlglichstmit besonders qualifizierten Mehrheiten beschlossen werden Wenn der Rat als Gesetzgeber(Legislativrat) handelt soll dies oumlffentlich sein

Europaumlische Kommission

Die Kommission soll im legislativen Bereich das Initiativmonopol behalten Die Wahl undEinsetzung der Kommission als Ganzes soll nach Anhoumlrung der einzelnen Mitglieder desKommissionskollegiums durch die Ausschuumlsse des Parlaments durch das Plenum des EP erfolgenDie Abwahl der Kommission ist derzeit nur als Ganzes moumlglich In Zukunft soll derKommssionspraumlsident auch im Falle untragbarer Verwerfungen die Moumlglichkeit haben einemeinzelnen Kommissionsmitglied den Ruumlcktritt nahezulegen 4 Der Kommissionspraumlsident soll mit einerRichlinienkompetenz ausgestattet werden

Europaumlischer Gerichtshof

Die Gerichtsbarkeit des EuGH soll auf die gesamte ZBJI (Europol Eurojust EuropaumlischerStaatsanwalt) ausgedehnt werden Der EuGH soll als Verfassungsgericht fungieren und den Schutzder in der Grundrechtscharta verankerten Grund- und Menschenrechte gewaumlhrleisten Eineverstaumlrkte demokratische Legitimation der Richter soll durch ihre gemeinsame Berufung durchEP und Rat erreicht werden Der Rat koumlnnte hierbei eine Kandidatenliste vorlegen

2 Dissenspunkte

Die Vorstellung der Mitgliedstaaten und der verschiedenen politischen Parteien gehen am staumlrkstenbei der Frage der Gestaltung der Ratspraumlsidentschaft und des Beschlussfassungsverfahrens imMinisterrat der Wahl des Kommissionspraumlsidenten und der Gestaltung der Aussenvertretungauseinander Die wichtigsten Vorschlaumlge die hier diskutiert werden sind der deutsch-franzoumlsischeVorschlag und der Kommissionsvorschlag

4 Die Idee fuumlr diese Regelung geht auf eine Absprache zuruumlck die Prodi vor Amtsantritt mit seinen Amtskollegen getroffen hatDie Kommissare sicherten Prodi zu dass sie auf sein Ersuchen auch einzeln zuruumlcktreten wuumlrden

DEUTSCH - FRANZOumlSISCHER VORSCHLAG5

Ratspraumlsidentschaft und Beschlussfassung im MinisterratDie rotierende Praumlsidentschaft des Europaumlischen Rates soll durch einen dauerhaften Ratsvorsitzersetzt werden Der Ratsvorsitzende wird mit einer qualifizierten Mehrheit fuumlr eine Dauer von 5 bzw25 Jahren mit der Moumlglichkeit der Wiederwahl gewaumlhlt Der Amtsinhaber fuumlhrt sein Amt hauptamtlichaus Der Vorsitzende des Rates bereitet die Sitzungen des Europaumlischen Rats (ER) vor fuumlhrt dessenVorsitz und wacht uumlber die Umsetzung der Beschluumlsse Die Modalitaumlten fuumlr den Vorsitz im Ministerratvariieren je nach betroffenem Gebiet Der Allgemeine Rat wird vom Generalsekretaumlr des Ratesgeleitet Den Vorsitz des Aussenministerrates hat der Europaumlische Aussenminister inne Fuumlr dieRaumlte Wirtschaft und Finanzen die Eurogruppe und den Rat Justiz und Inneres werden fuumlr zweiJahre Vorsitzende gewaumlhlt Der Rest der Ratsformationen wird so geregelt dass er denMitgliedstaaten eine groumlsstmoumlgliche Beteiligung auf der Grundlage einer gleichberechtigten Rotationgewaumlhrleistet

KommissionEine starke Vereinfachung des Komitologieverfahrens soll es der Kommission erleichtern ihreAufgabe die vom EP und Rat erlassenen Gesetze umzusetzen und deren ordungsgemaumlsseUmsetzung zu kontrollieren erleichtern Um die politische Verantwortlichkeit der Kommissiare zugewaumlhrleisten erhalten diese ein Weisungsrecht gegenuumlber den Generaldirektionen DerKommissionpraumlsident hat die Richtlinienkompetenz fuumlr die Arbeit der Kommission

Europaumlisches ParlamentJede Ausweitung der Mehrheitsentscheidungen wird automatisch mit der Mitentscheidung der EPverbunden

AussenvertretungDie Aumlmter des Hohen Vertreters und des Kommissars sollen von derselben Person ausgeuumlbt werdendem Europaumlischen Aussenminister Er verfuumlgt uumlber ein formelles Initiativrecht Der ER ernennt denAussenminister mit Zustimmung des Praumlsidenten der Kommission mit qualifizierter Mehrheit DerAussenminister nimmt mit einem besonderen Status an den Sitzungen der Kommission teil In derRegel wird im Bereich der GASP mit qualifizierter Mehrheit abgestimmt lediglich bei militaumlrischen undsicherheitspolitischen Fragen gilt weiterhin das Prinzip der Einstimmigkeit Wenn ein Mitgliedstaat einnationales Interesse geltend macht und keine andere Loumlsung gefunden werden kann wird die Fragean den Europaumlischen Rat verwiesen der mit qualifizierter Mehrheit entscheidet

KOMMISSIONSVORSCHLAG6Ratspraumlsidentschaft und Beschlussfassung im MinisterratDer Kommissionsentwurf sieht eine Beibehaltung der halbjaumlhrlichen Rotation fuumlr diePraumlsidentschaft des ER und des Rates Allgemeine Angelegenheiten ggf auch fuumlr den AstV vor Beiden anderen Ratsformationen wir der Vorsitz durch ein fuumlr ein Jahr gewaumlhltes Ratsmitglieduumlbernommen Das komplexe Beschlussfassungssystem von Nizza soll durch die doppelte einfacheMehrheit (Mehrheit der Mitgliedsstaaten und der EU Bevoumllkerung) ersetzt werden In sensiblen Faumlllenmuumlsste auf eine verstaumlrkte Mehrheit (23 der Mitgliestaaten und 23 der Bevoumllkerung)zuruumlckgegriffen werden koumlnnen Das Einstimmigkeitsprinzips wird abgeschafft

KommissionAllein die Kommission sollte mit der Durchfuumlhrung der europaumlischen Rechtsvorschriftenbetraut sein Sie muss Ihr Handeln vor den rechtsetzenden Organen Rat und EP rechtfertigen DerVerfassungsvertrag muumlsste ebenfalls sicherstellen dass die Modalitaumlten fuumlr nicht zwingendeInstrumente der Umsetzung wie zB die Offene Koordinierung mit der Gemeinschaftsmethode imEinklang sind

Europaumlisches Parlament

5 Beitrag der dem Konvent am 16 Januar von den Mitgliedern des Konvents Herrn Dominque de Villepin und Herrn JoschkaFischer uebermittlet wurde httpwwwcapuni-muenchendekonventdownloadDeutsch-Franz-Vorschlagpdf6 Fuumlr die Europaumlische Union Frieden Freiheit Solidaritaumlt Rede von Romano Prodi 04 Dezember 2002 httpwwwcapuni-muenchendekonventdownloadKOM-EU_Frieden_Freiheit_Solidpdf

Ein Teil der MEPs soll durch europaumlische Listen gewaumlhlt werden Der ER und das EP habengleichwertige Rechte bei der Ernennung und der Kontrolle der Kommission

AussenvertretungDer Sekretaumlr der Union (SdU) der gleichzeitig Vizepraumlsident der Kommission ist und einenbesonderen Status hat wird vom ER und vom designierten Kommissionspraumlsidenten einvernehmlichernannt Damit ist er sowohl gegenuumlber dem ER als auch gegenuumlber demKommissionspraumlsidenten rechenschaftspflichtig die ihn auch beide seines Amtes enthebenkoumlnnen Als Kommissionsmitglied ist er auszligerdem gegenuumlber dem EP verantwortlich Waumlhrendeines Uumlbergangszeitraums wird der SdU im Bereich der GASP das Initiativrecht der Kommission imRahmen der Leitlinien und Auftraumlge des Rates oder einer Gruppe von Mitgliedstaaten ausuumlben AmEnde der Uumlbergangszeit legt der Rat die Modalitaumlten fest nach denen der SdU autonom dasInitiativrecht der Kommission im Bereich der GASP ausuumlben kann Der SdU vertritt die Union bei derDurchfuumlhrung auszligenpolitischer Aktionen gegenuumlber Dritten und ist fuumlr die Umsetzung dergemeinsamen Beschluumlsse verantwortlich

IV Verfassungsentwuumlrfe

VERFASSUNGSENTWUumlRFEAUS EUROPARECHTLICHER UND VERFASSUNGSRECHTLICHER SICHT

Christine Gerlach und Christian Pernhorst

Uumlberblick uumlber verschiedene Verfassungsentwuumlrfe

1 EU-Organe bzw Europaumlischer Konventsum Entwurf des Praumlsidiums des Europaumlischen Konventes vom 28102002sum Entwurf des Kommissionspraumlsidenten Romani Prodi vom 04122002sum Bericht des Europaumlischen Parlamentes (Alain Lamassoure) vom 240420022 Fraktionen und Parteiensum Entwurf der EVP-Gruppe im Europaumlischen Konvent vom 10112002sum Entwurf der SPE-Gruppe im Europaumlischen Konvent vom 03102002sum Berliner Entwurf der SPD-Bundestagsabgeordneten Gloser und Roth vom 20112002sum Entwurf einiger junger bdquoGruumlnerldquo von September 20023 Einzelpersonen (nicht abschlieszligende Auswahl)sum Entwurf von Prof Dr Juumlrgen Schwarze vom 12112002sum Entwurf der Konventsmitglieder Alan Dashwood Michael Dougan Christophe Hillion Angus

Johnston und Eleanor Spaventa vom 28102002sum Entwurf von Jo Leinen (MdEP) vom 23102002sum Entwurf von Robert Badinter vom 26092002sum Entwurf von Dr Wolfgang Schaumluble und Wilfried Martens vom 24092002sum Entwurf des Earl of Stockton vom 24092002sum Entwurf von Prof Dr Rupert Scholz von August 2002

(insgesamt nicht abschlieszligende Auswahl siehe die umfassenden Nachweise bei httpwwwcapuni-muenchendekonvententwuerfehtm)

Einzelheiten

1 Praumlsidium des Europaumlischen Konventes (bdquoGiscard-Entwurfldquo) vom 28102002sum Dreiteilung des bdquoVertrages uumlber eine Verfassung fuumlr Europaldquo in 1 Struktur der Verfassung und 2

Politikbereiche und die Durchfuumlhrung der Maszlignahmen der Union und 3 AllgemeineSchluszligbestimmungen Der zweite Teil soll die Rechtsgrundlagen enthalten

sum Frage der Namensgebung fuumlr die Union wird aufgeworfen (1Teil Titel I Art 1)sum Die Unionsbuumlrgerschaft soll betont werden Wie die GR-Charta in den Vertrag eingefuumlgt werden

soll ist offen gelassensum Abloumlsung der turnusmaumlszligigen Ratspraumlsidentschaft durch einen Praumlsidenten des Europaumlischen

Rates der fuumlr bestimmte Zeit gewaumlhlt werden soll (1 Teil Titel IV Art 15a)sum Schaffung des bdquoKongress der Voumllker Europasldquo (1 Teil Titel IV Art 19)sum Haushalt der Union soll vollstaumlndig aus Eigenmitteln der Union finanziert werden (1 Teil Titel VII

Art 38)sum Moumlglichkeit des Austritts wird festgesetzt (1 Teil Titel X Art 46)

2 bdquoProdi-Entwurfldquo vom 4122002

sum Dreiteilung der bdquoVerfassung fuumlr die Europaumlische Unionldquo in 1 Prinzipien 2 Grundrechte und 3Politikbereiche Der erste Teil Prinzipien enthaumllt neben den institutionellen Prinzipien auch diewesentlichen Politikziele fuumlr jeden einzelnen Politikbereich

sum Generelle Vergemeinschaftung aller Politikbereiche also auch der GASP und der PJZS

sum Einstimmigkeitserfordernis wird in allen Faumlllen selbst fuumlr Verfassungsaumlnderungen aufgegebenAusnahme ist die Aufnahme neuer Mitglieder

sum Die innenpolitischen Bereiche der Union werden eingeteilt in bdquoprincipal policiesldquo bdquoflanking policiesldquound bdquocomplementary actionsldquo je nach Art der Handlungsinitiative (HarmonisierungKoordinierung) die von der Union erwartet wird

sum Auszligenpolitik Gewaumlhrleistung einer kohaumlrenten Auszligenpolitik durch die Einrichtung des Amteseines bdquoSekretaumlrs der Unionldquo und durch die Niederlegung der generellen auszligenpolitischen Ziele im1 Teil der Verfassung

3 Bericht des Europaumlischen Parlamentes uumlber die Abgrenzung der Zustaumlndigkeiten der EU undder Mitgliedstaaten vom 24042002

Bericht des Ausschusses fuumlr konstitutionelle Fragen des EP (Berichterstatter Alain Lamassoure)

sum Behandelt vor allem das Thema der Kompetenzaufteilung kein breit angelegterVerfassungsentwurf

sum Vergemeinschaftung des zweiten und dritten Pfeilers um das Gleichgewicht von wirtschaftlicherund politischer Integration der Union herzustellen

sum Drei Arten von Zustaumlndigkeiten 1 die grundsaumltzliche Zustaumlndigkeit der Mitgliedstaaten 2 die derUnion uumlbertragene eigene Zustaumlndigkeit und 3 die geteilte Zustaumlndigkeit

sum Evolutivklausel in Anlehnung an Art 308 EG dessen Anwendung jedoch auch in die umgekehrteRichtung Ruumlckuumlbertragung von der Union auf die Mitgliedstaaten funktionieren soll

4 Entwurf der Europaumlischen Volkspartei vom 10112002Ergebnis der Studientage der EVP-Gruppe im Europaumlischen Konvent in Frascati vom 8 bis 10November 2002 Basiert auf dem Estoril-Entwurf vom 18102002 der wiederum auf dem Brok-Diskussionspapier vom 12092002 und dem EVP-Diskussionsentwurf zur bdquoVerfassung derEuropaumlischen Unionldquo vom 29082002 aufbaut Fuumlhrt den bdquoEstoril-Entwurfldquo mit dem bdquoGiscard-EntwurfldquozusammenZur FormAngepaszligt an die vom Konventspraumlsidium in seinem Vorentwurf vorgenommene Zwei- bzw Dreiteilungdes Verfassungsvertrages (Teil I Verfassungsstruktur Teil II Unionspolitiken Teil IIISchluszligbestimmungen)Bezeichnung als Verfassung und nicht als VerfassungsvertragAuffallend ist die komplette Uumlbernahme der Grundrechtecharta in die Verfassung ganz zu BeginnAnsonsten in der Form stark dem bdquoGiscard-Entwurfldquo angeglichen aber insgesamt ausfuumlhrlicherZum Inhalt1 Teil Struktur der VerfassungReligioumlser Bezug in der Praumlambel (bdquoreligious heritageldquo)Grundrechte in Art 1 ndash 55Rechtspersoumlnlichkeit (Art 56 II)Union gegruumlndet auf den Buumlrgern der Union und auf den Mitgliedstaaten (Art 56 I)Vorschriften uumlber die Flagge Hymne und den Feiertag (Art 61)Prinzip der begrenzten Einzelermaumlchtigung (Art 64 I)Zustaumlndigkeiten der Union ausschlieszligliche (= eigene) Zustaumlndigkeit geteilte Zustaumlndigkeit undergaumlnzende Zustaumlndigkeit der Union (Art 65)Kompetenzkataloge in Art 66 ndash 68Fruumlhwarnsystem im europaumlischen Gesetzgebungsverfahren bzgl der Einhaltung des Subsidiaritaumlts-und des Verhaumlltnismaumlszligigkeitsprinzips (Art 69 III)Flexibilitaumltsklausel in Art 71 (Ersatz fuumlr Art 308 EG) allerdings weiterhin mit dem Erfordernis derEinstimmigkeit im Rat jedoch nur der Mehrheit im EPUnterscheidung zwischen Legislativrat mit rotierender Praumlsidentschaft (Art 76 I) und Exekutivratdessen Vorsitz ein nationaler Minister der Kommissionspraumlsident oder das zustaumlndige Mitglied derKommission innehat (Art 76 II)Initiativmonopol im Gesetzgebungsverfahren weiterhin bei der Kommission (Art 77 II)Der Rat schlaumlgt dem EP einen Kandidaten fuumlr das Amt des Kommissionspraumlsidenten mit qualifizierterMehrheit im Lichte des Ergebnisses der EP-Wahlen vor EP waumlhlt mit absoluter MehrheitKommissionspraumlsident schlaumlgt die Kommissare vor die vom Rat mit qualifizierter Mehrheit bestaumltigtund vom EP gewaumlhlt werden muumlssen (Art 78 III)

Der Kommissionspraumlsident ernennt zwei Vizepraumlsidenten einem uumlbertraumlgt er mit Zustimmung desRates die Auszligenvertretung der Union (bdquoCommissioner for Foreign Relationsldquo) (Art 79 IV)Instrumente der Union 1 Unionsgesetze und -rahmengesetze erlassen durch die Legislative derUnion 2 Verordnungen erlassen durch die Exekutive der Union 3 Entscheidungen 4Empfehlungen und 5 Stellungnahmen Gesetze und Verordnungen sind allgemein anwendbar inihrer Gesamtheit bindend und in allen Mitgliedstaaten unmittelbar anwendbar Rahmengesetzehingegen entsprechen den Richtlinien (Art 91)Gesetze und Rahmengesetze werden zusammen vom EP und vom Rat entsprechend demMitentscheidungsverfahren (Art 96) erlassen Die Kommission kann Verordnungen erlassen wennund soweit entweder die Verfassung oder ein Unionsgesetz sie dazu ermaumlchtigt allerdings sind InhaltZweck und Ausmaszlig der Ermaumlchtigung zu beachten (vgl Art 80 I GG) (Art 94)Das Mitentscheidungsverfahren beinhaltet ein Vermittlungsverfahren Alle Unionsgesetze und -rahmengesetze sind ZustimmungsgesetzeFinanzierung der Union ausschlieszliglich durch Eigenmittel (Art 109 I)Die Kommission repraumlsentiert die Union nach auszligen (Art 112) Abschluszlig von internationalenVertraumlgen und Abkommen durch den Rat und das EP (Art 113) Ausdruumlckliche Kompetenz zumBeitritt zur Europaumlischen Menschenrechtskonvention (Art 113 II)bdquoEuropaumlische Partnerschaftldquo mit den EU-Nachbarstaaten vergleichbar mit dem EuropaumlischenWirtschaftsraum inklusive einer politischen Komponente (Art 116)2 Teil Die Politikbereiche und die Durchfuumlhrung der Maszlignahmen der UnionZwei moumlgliche Optionen fuumlr den 2 Teil des Verfassungsvertrages bzw der VerfassungOption 1 folgt der Idee im bdquoGiscard-Entwurfldquo wonach erst im 2 Teil fuumlr jeden einzelnen Politikbereichdie Art der Zustaumlndigkeit die anwendbaren Rechtsakte und Verfahren aufgefuumlhrt werden Nachteil seijedoch daszlig die Bedeutung des 1 Teils nachhaltig reduziert wuumlrde und zudem der 2 Teil aufgrundseines Umfangs von ca 414 Vorschriften fuumlr den Leser kaum noch lesbar waumlreDeshalb favorisiert der EVP-Entwurf die Option 2 wonach der 1 Teil in abschlieszligender Form dieZustaumlndigkeiten Rechtsakte und Verfahren der Union definiert und im 2 Teil nur noch dieVorschriften Aufnahme faumlnden die nicht in den 1 Teil passen Beispielsweise die Grundfreiheiten dieWettbewerbsregeln EMU-Vorschriften oder zusaumltzliche Vorschriften uumlber das Verfahren derInstitutionen der UnionGemaumlszlig der Option 2 schlaumlgt der Entwurf die folgenden Titel fuumlr den 2 Teil vorTitel I Gemeinsamer Markt Titel II EMU Titel III Innere Sicherheit Titel IV GASP TitelV Verteidigung Titel VI Euratom Titel VII Das Verfahren der Institutionen der Union

5 Beitrag der SPE- Gruppe im Europaumlischen Konvent

sum Kein Verfassungsentwurf sondern nur Vorschlaumlge fuumlr eine neue europaumlische Verfassung miteiner starken sozialen Dimension

sum Die verschiedenen Saumlulen sollen in einen einzigen Text gegossen werden (s Giscard-Entwurf)- Neuer Status fuumlr Nachbarstaaten (s Giscard)- Sicherheits- und Verteidigungspolitik sollte und Kontrolle des EP stehen- EuGH soll bei Kompetenzuumlberschreitung der EU entscheidensum Schaffung eines Rates fuumlr legislative Angelegenheiten (welcher oumlffentlich tagen sollte)- Praumlsident der Kommission muszlig gestaumlrkt werden mehr demokratische Legitimitaumlt und politische

Verantwortung- Absolute Transparenz und bdquogood administrationldquo soll von der Verfassung garantiert werdensum Nationale Parlamente sollen gestaumlrkt werden engere Kooperation mit dem EP ohne Schaffung

einer neuen Institution

6 Berliner Entwurf

sum Die bdquoVerfassung fuumlr die Europaumlische Unionldquo orientiert sich an bereits bestehendem Recht in deneuropaumlischen Vertraumlgen und an der Rechtsprechung des EuGH

sum Vollbeschaumlftigung und nachhaltiges Wachstum werden als Ziele der Union eingefuumlgtsozialdemokratische Werte verankert

sum Die GR-Charta wird nicht mit aufgenommen nur Verweissum Absage an einen Praumlsidenten des Europaumlischen Rates stattdessen Staumlrkung der Kommission

die das Initiativmonopol behaumllt und deren Praumlsident vom EP gewaumlhlt wirdsum Verankerung des Konventsverfahrens zur Aumlnderung der Verfassung

7 Young Greens

sum GR-Charta ist in Verfassung integriert und den Prinzipien der Union vorangestelltsum Europaumlisches Referendum wird in die Verfassung aufgenommensum EP besitzt zusammen mit der Kommission das Initiativrechtsum EP besteht aus einer Buumlrgerkammer und einer Staatenkammer wobei die Buumlrgerkammer vom

Volk gewaumlhlt wird und die Staatenkammer sich aus den Regierungen der Mitgliedstaatenzusammensetzt in der jeder Staat nur eine Stimme hat

sum Ein bdquoRat fuumlr nachhaltige Entwicklung wird geschaffen

8 Schwarze ndash Entwurf

sum Modell einer Zweiteilung der Vertraumlge erster Teil bildet den eigentlichen Verfassungsvertrag wirddurch einen zweiten Vertrag uumlber Unionspolitiken ergaumlnzt (hier einfachere Modalitaumlten zurAumlnderung vorgesehen als bei einer Aumlnderung des ersten Teils)

sum Entwurf konzentriert sich auf die 4 Punkte von Laeken (1bessere Kompetenzabgrenzung 2Verbesserung des GR-Schutzes 3 Vereinfachung der Vertraumlge 4 Reform der Institutionen)

sum Der Europaumlische Rat bekommt Organstellung die Zusammensetzung wird um den Praumlsidentendes EP erweitert der Vorsitz im Europaumlischen Rat ist an den Vorsitz im Rat gekoppelt

sum Der Vorsitz im Rat soll durch eine auf 24 Monate angelegte gemeinsame Praumlsidentschaft von 3Mitgliedstaaten wahrgenommen werden

sum Fruumlhwarnsystem durch Einrichtung eines Kompetenzausschusses der sich aus nationalen undEuropaparlamentariern zusammensetzt

sum Klagerecht der nationalen Parlamente sowie des AdRsum Ruumlckuumlbertragung von Regelungszustaumlndigkeiten auf die Mitgliedsstaaten moumlglichsum Das gesamte Unionsrecht abgesehen von der Ausnahmeregelung der GASP unterliegt der

richterlichen Kontrolle durch die Unionsgerichtesum Nichtigkeitsklage erfaumlhrt inhaltliche Aumlnderung- Abschaffung des Systems der 4 Klagegruumlnde zugunsten einer Generalklausel- Aufhebung der Beschraumlnkungen in Bezug auf die passivlegitimation bei Klagen Privater- Kommissionsverordnungen werden zum zulaumlssigen Gegenstand einer Individualklage- GR-Beschwerde moumlglichsum Auf Unionssteuer wird verzichtet stattdessen Finanzierung nach Anteilen am BSPsum Bei der GASP werden die sog Petersberg-Aufgaben die Einsaumltze zur Bekaumlmpfung des

internationalen Terrorismus hinzugefuumlgtsum Personelle Verschmelzung der Aumlmter des Hohen Vertreters fuumlr GASP und des Auszligenkommissars

9 Entwurf von Jo Leinen

- GR-Charta wird das erste Kapitel der Verfassung- EU besitzt Rechtspersoumlnlichkeit Austritt aus Union moumlglich- Arbeitssprache neben Englisch und Franzoumlsisch auch Deutsch- Gesetzgebung der EU erfolgt in 2 Kammern durch das Europaumlische Parlament (Buumlrgerkammer)

und durch den Europaumlischen Senat (Staatenkammer) der aus einer Umgestaltung desMinisterrats hervorgeht

- Kommission stellt die Exekutive der Union dar der Praumlsident wird vom EP gewaumlhlt- Europaumlischer Auszligenminister soll Vize-Praumlsident der Kommission sein- Ein Praumlsident des Europaumlischen Rates ist nicht vorgesehen wird auch kein Organ der EU- Erhebung finanzieller Eigenmittel- Referendum wird eingefuumlhrt direkte Demokratie- Koordinierung von Politiken sowie die verstaumlrkte Zusammenarbeit in den Vertrag mit

aufgenommen- AdR bekommt Klagerecht vor dem EuGH

10 Beitrag von Wolfgang Schaumluble und Wilfried Martens vom 24092002Entwurf traumlgt den Titel bdquoEine Verfassung fuumlr ein starkes Europaldquo zuletzt aktualisiert am 24092002Flieszligtext mit durchnummerierten Paragraphen Von der Form nicht vergleichbar mit den meisten

anderen Verfassungsentwuumlrfen die bereits vollstaumlndig vorformulierte Artikel enthalten wohingegendieser Entwurf lediglich einige wenige bedeutsame Themen ansprichtZwar spricht der Entwurf von bdquoVerfassungldquo jedoch sind in den Text Aumlnderungsvorschlaumlgeeinschlaumlgiger konservativer Parteien eingearbeitet die gerade an dieser Stelle den Gebrauch desBegriffes bdquoVerfassungsvertragldquo fordern (z B die CSU)Die in dem Entwurf behandelten Themen sind die Kompetenzverteilung zwischen der EU und denMitgliedstaaten die Integretion der Grundrechtecharta in die Verfassung und die Reform derInstitutionenZum InhaltBekenntnis zum bdquogeistig-religioumlsen und sittlichen ErbeldquoEine Perspektive fuumlr die aumluszligeren Grenzen Europas ist zu schaffen da ansonsten die Gefahr bestehedie Integrationskraft der Union zu uumlberfordern Die Grenzen sollen bdquoklar aber offenldquo gezogen werdend h zu Staaten die derzeit der Union als Vollmitglieder nicht beitreten koumlnnen soll eine bdquoEuropaumlischePartnerschaftldquo entwickelt werden Diese soll sich am Modell des EWR orientieren allerdings unterEinbeziehung einer politischen KomponenteBetonung der Unantastbarkeit der internen europaumlischen GrenzenEinheitliche Rechtspersoumlnlichkeit der UnionDie Union ist eine einmalige () Konstruktion bdquoohne historische oder legale Vorbilderldquo die auf derdoppelten Legitimation der Buumlrger und der Staaten aufbautDrei Arten der Kompetenz die prinzipiell von den Mitgliedstaaten ausgeuumlbten Kompetenzen dieeigenen Kompetenzen der Union und die geteilten Kompetenzen Prinzip der begrenztenEinzelermaumlchtigung gilt weiterEntweder zu den eigenen aber zumindest zu den geteilten Kompetenzen der Union sollen sowohl derAufbau und die Durchfuumlhrung einer gemeinsamen Auszligen- und Sicherheitspolitik als auch dieRechtsgrundlagen fuumlr das gemeinsame Gebiet der Freiheit und Sicherheit hinzugefuumlgt werdenGeteilte Kompetenzen decken drei verschiedene Gebiete ab dasjenige in dem die Union diegrundlegenden Regeln festlegt dasjenige in dem sie lediglich in einer komplementaumlren oderzusaumltzlichen Art interveniert und dasjenige in dem sie nationale Politiken koordiniertEine Weiterentwicklungsklausel ist vorzusehen die nur in Ausnahmefaumlllen die einstimmigeEntscheidung fordert und grundsaumltzlich die Beteiligung des EP festlegtInnerhalb des EuGH soll eine spezielle Verfassungs- und Grundrechtekammer geschaffen werdenDie Grundrechtecharta soll integraler Bestandteil der Europaumlischen Verfassung werdenDie Union soll der Europaumlischen Menschenrechtskonvention beitretenDie Schaffung einer zusaumltzlichen Institution fuumlr eine spezielle Rolle der nationalen Parlamenteinnerhalb des Institutionsgefuumlges der EU wird abgelehnt obwohl die Autoren eine bedeutendere Rolleder nationalen Parlamente befuumlrwortenbdquoDie EU ist weder eine Foumlderation im klassischen Sinne noch ein StaatldquoDas EP fungiert zusammen mit dem Rat als gleichberechtigter Gesetzgeber der EUDie Haushaltskompetenz soll zwischen EP und Rat geteilt werdenDer Europaumlische Rat ist eine zentrale Institution der EU und praumlgt ihre politische RichtungDer gegenwaumlrtige Rat fuumlr Allgemeine Angelegenheiten soll in zwei getrennte Einheiten aufgeteiltwerden einen gestaumlrkten Rat fuumlr Allgemeine Angelegenheiten der die Kohaumlrenz der Entscheidungensicherstellt waumlhrend ein spezieller Rat fuumlr Auswaumlrtige Beziehungen sich rein auf Fragen im Bereichder GASP konzentriertDie Mitgliedstaaten bleiben bei der Besetzung des Ratsvorsitzes gleichberechtigtDie Kommission behaumllt ihr InitiativmonopolDer Europaumlische Rat schlaumlgt dem EP unter Beruumlcksichtigung der Ergebnisse der Europawahl und mitqualifizierter Mehrheit einen Kandidaten fuumlr das Amt des Kommissionspraumlsidenten vor den das EPentweder ablehnt oder annimmt Der Kommissionspraumlsident waumlhlt dann seine Kommissare aus dieKommission wird in toto vom EP gewaumlhlt und vom Rat mit Mehrheit bestaumltigt

11 Beitrag des Earl of Stockton vom 24092002Der Earl of Stockton ist stellvertretendes Mitglied des Europaumlischen Konventes der im Namen einerGruppe britischer Konservativer die in ihrer Mehrheit ehemalige oder jetzige Mitglieder des bdquoHouse ofCommonsldquo des bdquoHouse of Lordsldquo und des EP sind diesen Beitrag zur oumlffentlichen Debatte uumlber dieZukunft Europas eingereicht hatTitel bdquoDie Zukunft der EU Ein positiver konservativer Ansatzldquo1 Zur FormKein vollstaumlndiger Verfassungsentwurf sondern Vorschlaumlge und Gedanken zu den aus ihrer Sichtwichtigen Streitpunkten

Positiver Ansatz D h die EU wird nicht verteufelt auch wird nicht ausschlieszliglich dieRuumlckuumlbertragung von Kompetenzen auf die nationale Ebene gefordert sondern der Entwurf erkenntausdruumlcklich die Bedeutung der EU in ganz bestimmten Bereichen an und fordert konsequenterweisedort auch die Staumlrkung der EU-Kompetenzen wie auch die Effektivierung der Verfahrensablaumlufe2 Zum InhaltZunaumlchst Klarstellung daszlig auch in Zukunft die Mitgliedstaaten die bestimmenden Komponenten derEU bleiben sollen weshalb die Umwandlung der EU in einen voll funktionierenden Bundesstaatabgelehnt wirdKompetenzverteilung Auflistung der eigenen Kompetenzen der EU der eigenen Kompetenzen derMitgliedstaaten und der geteilten Kompetenzen wird abgelehnt stattdessen lediglich Klarstellung imVerfassungsvertrag daszlig die EU nur dort eigene oder geteilte Zustaumlndigkeit besitzt wo ihr der Vertragdies einraumlumtDie gemeinschaftlichen Vertraumlge sollen vereinfacht und in zwei Teile geteilt werden 1 Teil =Vertragsverpflichtungen der EU (wichtige Vorschriften) 2 Teil = Vertragsregeln fuumlr die EU (wenigerwichtige und detailliertere Vorschriften) Auch die Vorschriften des 2 Teils sollen nur imKonsensverfahren geaumlndert werden koumlnnenDer Rat bleibt die bestimmende Institution der EU lediglich mehr Offenheit und TransparenzAufwertung der Rolle der nationalen Parlamente indem ein bdquoAusschuszlig der nationalen Parlamenteldquoeingerichtet wird der sich vor allem mit dem Rat ins Benehmen setzen wuumlrde Bevor der Rat Rechtsetzt wuumlrde dieser Ausschuszlig seine Ansicht zu den Gesetzesvorschlaumlgen aumluszligern Also wird diebdquoStaatenkammerldquo nicht allein vom Rat gebildet sondern von den nationalen Parlamentenrepraumlsentiert im o g Ausschuszlig an der Seite des Rates Allerdings soll sich der Ausschuszlig aufSubsidiaritaumltsfragen und auf besonders wichtige Gesetzgebung konzentrierenEmpfehlung des Konventes daszlig die Mitgliedstaaten vor einer Entscheidung im EU-Gesetzgebungsverfahren stets das jeweilige nationale Parlament anhoumlren muumlssenPraumlsident der EU sollte vom Europaumlischen Rat fuumlr mehrere Jahre ernannt werden wobei auch das EPzu beteiligen istPraumlsidentschaft besteht aus dem Praumlsidenten und einer rotierenden Troika die ein Jahr im Amt bleibtDie Troika setzt sich immer aus einem Vertreter eines groumlszligeren Mitgliedstaates und aus zweiVertretern kleinerer Mitgliedstaaten zusammen Die Praumlsidentschaft vertritt den Rat der eine von derKommission zu unterscheidende Aufgabe hatDie Kommission sollte der Motor der EU bleiben deshalb Notwendigkeit einer starken Kommissionjedoch ohne erweiterte Kompetenzen in bezug auf den status quo Innerhalb ihrer Kompetenzen aberschon Staumlrkung ihrer Rolle bspw bei der SubventionskontrolleReduzierung der Abteilungen innerhalb der Kommission Jeder Mitgliedstaat behaumllt einen Kommissarallerdings gibt es sog bdquoVollkommissareldquo und bdquoJuniorkommissareldquo Jeder bdquoVollkommissarldquo erhaumllt eineAbteilung mit einem bdquoJuniorkommissarldquo an seiner Seite (Anpassung an das System in der nationalenMinisterialverwaltung) Die groumlszligeren Mitgliedstaaten haumltten immer einen bdquoVollkommissarldquo wohingegendie kleineren Mitgliedstaaten zwischen einem bdquoVoll-ldquo und einem bdquoJuniorkommissarldquo hin- und herwechseln wuumlrden Ziel effektive und schlanke Kommission und gleichzeitig Wahrung einesKommissars auch fuumlr die kleineren MitgliedstaatenIn Sachen EP Ausweitung des Mitentscheidungsverfahrens Viel wichtiger ist jedoch daszlig das EP anAutoritaumlt und Legitimitaumlt gewinnt was sich erst im Laufe der Zeit entwickeln muszlig Hinweis auf diefehlende Kohaumlrenz und Konsistenz in den Entscheidungen des EP weil es keine klarenMehrheitsfraktionen im EP gibt Recht der vorzeitigen Aufloumlsung des EP durch die gemeinsamhandelnden Organe der Kommission und des RatesWichtig ist die bessere Durchsetzung der EuGH-Entscheidungen Deshalb soll der EuGH das Rechterhalten einem verurteilten Mitgliedstaat bzw Individuum im Falle der Nichtbefolgung des Urteils dieStimmrechte und oder den Zugang zu EU-Programmen zeitweise zu entziehen

12 Entwurf von Rupert ScholzAbgedruckt als Sonderheft 2002 der Zeitschrift fuumlr Gesetzgebung ZGGrundlage des EVP-Diskussionsentwurfs zur bdquoVerfassung der Europaumlischen Unionldquo vom 290820021 Zur FormSystematische Zusammenfuumlhrung von EUV und EGV in einem neuen bdquoVertrag uumlber die EuropaumlischeUnionldquoKeine Zweiteilung in einen wichtigen und einen weniger wichtigen dafuumlr detaillierteren TeilScholz plaumldiert fuumlr Benennung als bdquoVerfassungsvertragldquo2 Zum InhaltGrundsouveraumlnitaumlt bleibt bei den Mitgliedstaaten d h auch in Zukunft keine Kompetenz-Kompetenzfuumlr die EU

Art 308 EG abschaffen dafuumlr Annexkompetenz einfuumlhren d h EU-Kompetenz fuumlr notwendigeergaumlnzende Vorschriften beim Taumltigwerden im eigenen Zustaumlndigkeitsbereich der EU (Art 64 I)Ziele und Kompetenzen eindeutig unterscheiden Aus Zielen duumlrfen keine Befugnisse abgeleitetwerden (so aber beim jetzigen Art 308 EG)Kompetenzaufteilung Ausschlieszligliche und geteilte Zustaumlndigkeiten der EU (Vollgesetzgebung)zusaumltzlich Rahmenzustaumlndigkeit (Rahmengesetzgebung)Subsidiaritaumltsprinzip muszlig verfahrensrechtlich durch eine Subsidiaritaumltskammer beim EuGHabgesichert werden Keine ex-ante-Kontrolle durch die nationalen Parlamente wegenNichtpraktikabilitaumlt innerhalb von sechs Wochen eine Uumlberpruumlfung von Gesetzesinitiativen aufEinhaltung des Subsidiaritaumltsprinzips durchzufuumlhrenDas EP erhaumllt volle Legislativgewalt zwei Kammern Voumllkerkammer und Staatenkammer die letztejedoch mit festen MitgliedernDie Kommission fungiert als Regierung die dem EP gegenuumlber voll verantwortlich istInitiativrecht auch fuumlr das EP (Voumllker- und Staatenkammer)Starker Praumlsident der Kommission aber Absage an einen vom Europaumlischen Rat gewaumlhltenPraumlsidenten

V Ausblick Beitritt und Erweiterung

DIE BEITRITTSKANDIDATEN IM KONVENT

Aureacutelien Raccah

Auszug aus der Erklaumlrung von LaekenbdquoDie Bewerberlaumlnder werden in vollem Umfang an den Beratungen des Konvents beteiligt Sie werdenin gleicher Weise wie die derzeitigen Mitgliedstaaten vertreten sein (ein Vertreter der Regierung undzwei Mitglieder des nationalen Parlaments) und an den Beratungen teilnehmen ohne freilich einenKonsens der sich zwischen den Mitgliedstaaten abzeichnet verhindern zu koumlnnenldquo

I Souveraumlnitaumlt und Identitaumlt der Beitrittskandidaten in der Zukunft EuropasA Gewaltenteilung

1) Horizontale Gewaltenteilung Aufsicht uumlber die europaumlische Institutionen- Beitraumlge von Majaz Nahigal (Premierminister von Slowenien) Michael

Attalides (Vertreter von Zypern) Hildegard Corola Puwak (Vertreterin derRegierung von Rumaumlnien) Jan Kohout (Vertreter der Regierung derTschechischen Republik) Josef Zieleniec (Vertreter des tschechischenParlaments)

2) Vertikale Gewaltenteilung Prinzip der Subsidiaritaumlt- Beitraumlge von Nahtigal gemeinsamer Beitrag von 16 Mitgliedern

Andriukaitis (Vertreter des Parlaments von Litauen) Attalide- Inhalt Neue Kompetenzen bessere Koordinierung Partnerschaft des

EuGH mit den nationalen Verfassungsgerichtsoumlfen FruumlhwarnsystemEinbeziehung der Regionen mit GesetzgebungsbefugnissenVerteilung der Kompetenzen Kompetenzkatalog mit ausschliesslichenkonkurrierenden und Ergaumlnzungskompetenzen

B Staumlrkung des Gewichts der nationalen Parlamente1) Rolle und Gewicht der nationalen Parlamente

- Beitraumlge von Nahtgal Andriukaitis und Kutraite-Giedraitene PeeterKreitzberg unt Tunne Kelam (Vertreter des Parlaments von Estland)

- Inhalt Vertretung der kleinen Staaten Koordinierung mit dem europaumlischenParlament Kontrolle der Regierung Kooperation zwischen den nationalenParlamenten

2) Schaffung einer zweten Kammer- Nach den Vorbild des franzoumlsischen Senates Andriukaitis Atalides- Neue Kammer mit einer gleichen Vertretung aller Staaten 6 Sitzungen pro

Jahr Teilnahme der nationalen Parlamentarier Kontrolle der Anwendungdes Subsidiartaumltsprinzips

II Rolle der Beitrittskandidaten in der Zukunft Europas - ThemenPrinzip der DemokratieVereinfachung der Vertraumlge

- Beitraumlge von Andriukaitis Attalides Danuta Huumlbner und Janusz Trzcinski(Vertreter der polnischen Regierung) Birzniece (Vertreterin des Parlamentsvon Lettland)

- Inhalt Zugang und Verstaumlndlichkeit Verschmelzung der bestehendenVertraumlge

Beteiligung der Buumlrger- Beitraumlge von Nahtigal Andriukaitis Attalides Huumlbner- Inhalt Beachtung der Demokratie Gleichheit der Sprachen

Menschenrechte kulturelle soziale und wirtschaftliche Vielfalt GR-ChartaKooperation im Bereich der 2 und 3 SaumluleGASP Debatten uumlber den Hohen Vertreter fuumlr die GASP

- Beitraumlge von Nahtigal Andriukaitis Attalides Puwak

- Inhalt EU als Voumllkerrechtssubjekt Kooperation Erweiterung dergemeinsamen Bereiche graduelle bdquoVergemeinschaftungldquo Erfordernis derSolidaritaumlt Verschmelzung des Hohen Vertreters fuumlr die GASP und desKommissars fuumlr Auswaumlrtige Angelegenheiten

Bereich der polizeilichen und justiziellen Zusammenarbeit in Strafsachen- Beitraumlge von Puwak Nahtigal- Inhalt Innere Sicherheit bessere Kooperation

Zum Weiterlesen

Figaro vom 240103 polnischer Aussenminister Wlodzinierz Cinoszewic gt Gott und christliche WerteLe Monde vom 30103 J-L Dehaene gt bdquokeine Oktroyierung der BedingungenldquoLe Monde vom 290203 bdquo Die kleinen Beitrittskandidaten misstrauen einem Europa der Grossenldquo

1 WER HAT DIE MACHTARBEITSORGANISATION UND STRUKTUREN IM KONVENT

Jan Ceyssens

1 Verfahrensfragen im politischen Kontext

Die Arbeitsorganisation und die Strukturen des EU-Konvents sind in (mindestens)zweierlei Hinsicht von Bedeutung

- Institutionelle Vorgaben sind ein Faktor der die Ergebnisse des Konvents beeinflussen wirdEntscheidungen im Konvent uumlber Strukturfragen sind ein Indikator fuumlr Machtverhaumlltnisse undRealisierungschancen divergierender politischer Vorstellungen

- Strukturen und Arbeitsweisen des Konvents muumlssen daher im Kontext der verschiedenen moumlglichenEntwicklungsszenarien gesehen werden

- Innerhalb des Konventes koumlnnten - wie in einer Regierungskonferenz - primaumlr die nationalenPositionen der Vertreter aus den verschiedenen Mitgliedstaaten aufeinandertreffen Die neue Methodekoumlnnte aber auch zu einem Aufbrechen der nationalen Konfliktlinien und zu einer an einemgesamteuropaumlischen bdquoGemeinschaftsinteresserdquo orientierten Eigendynamik fuumlhrenIm Gesamtzusammenhang des durch die Erklaumlrung von Laeken eingeleiteten Reformprozesseskoumlnnte der Konvent als eine Art regierungsnaher Ideenpool zur Vorbereitung und Strukturierung derVerhandlungsthemen fuumlr die nachfolgende Regierungskonferenz fungieren er koumlnnte sich aber auchzu einer verfassunggebenden Versammlung mit eigenem politischen Gewicht entwickeln

2 Einzelne Verfahrensfragen

- Grundlagen Erklaumlrung von Laeken Praumlsidiumsnote mit den Arbeitsmethoden(CONV 902 vom 1432002 Auszuumlge su)

- Ausgangspunkt Konventszusammensetzung in der Parlamentarier und Vertreterder Nationalstaaten in der Mehrheit sind

- Konsens-Verfahren Beschluss kommt zustande wenn niemand mit Nein stimmtVerfahren dass aus dem Grundrechtekonvent ebenso bekannt ist wie ausinternationalen Staatenkonferenzen (zB WTO- Klimakonferenzen)Hohe Huumlrde fuumlr BeschluumlsseStaumlrkt die Rolle des Praumlsidiums

- Oumlffentlichkeit der BeratungenSichert Transparenz und Kontrollierbarkeit der EntscheidungsverfahrenKann dazu fuumlhren dass wesentliche Entscheidungen auszligerhalb des Konventsgetroffen werden

- PraumlsidiumAnders als im Grundrechtekonvent vom Europaumlischen Rat selbst eingesetztStarke Rolle aufgrund der Erklaumlrung von Laeken des Konsens-Verfahrens und derGroumlszlige des KonventsRolle bestaumltigt durch die bdquoArbeitsmethodenrdquo=gt aber erste Erfolge und Staumlrkungen des Plenums sowie der Parlamentarier

Auswirkungen der starken Rolle des Praumlsidiums auf das Ergebnis der Beratungennoch unklar=gt Dominiert von Vertretern der Regierungen und nationaler Interessen=gt Aber Interesse an Erfolg und bedeutender Rolle des Konvents

- SekretariatIn bestimmten Fragen potentiell starke Rolle zB als Protokollfuumlhrer und juristischerSachverstandspoolDominiert von Vertretern der Regierungen und des Ratssekretariats

- Forum der ZivilgesellschaftElemente Anhoumlrung im Juni 2002 nationale Anhoumlrungen Internet-ForumKonsultationenEinfluss wird als eher gering eingeschaumltzt

- Ablauf der BeratungenVgl SchaubildTendenzen Lange Orientierungs- und DiskussionsphaseEinsetzung der AGs spaumlt teilweise gegen den Willen des PraumlsidiumsIn der Erklaumlrung von Laeken aufgeworfene institutionelle Fragen wurden bisher kaumberaten

3 Fazit

- Die anfaumlnglichen Diskussionen uumlber Geschaumlftsordnung und Einrichtung der AGsdeuten auf eine Eigendynamik des Konvents in Richtung verfassunggebenderVersammlung hin- Demgegenuumlber laumlsst die fehlende Organisation der Debatte uumlber institutionellerFragen befuumlrchten dass der Konvent insofern nicht uumlber eine Rolle als Ideenpoolhinauskommt- Die politische Bewertung der starken Rolle des Praumlsidiums ist insofernentscheidend aber noch schwierig

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Literatur

Maurer Andreas Der Europaumlische Konvent Vorschlaumlge zur weiteren Strukturierung wwwswp-berlinorg 2792002Schild Joachim Der EU-Verfassungskonvent Eine Zwischenbilanz der ersten Arbeitsphasewwwswp-berlinorg 2792002Meyer Juumlrgen Hartleif Sybille Die Konventsidee in Zeitschrift fuumlr Parlamentsfragen 2002 S 368ffWessels Wolfgang Der Konvent Modelle fuumlr eine innovative Integrationsmethode in Integration2002 S 83 (erhaumlltlich in der Fachbibliothek Geschichte)De Burca Grainne The drafting of the EU Charter of Fundamental Rightswwwispinetitdbsecwpagesmain_framedocumentshtm

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Auszuumlge aus der Note des Konventssekretariats mit den Arbeitsmethoden CONV 902 vom1432002

Artikel 2 - Terminplan und TagesordnungDas Praesidium stellt den vorlaumlufigen Terminplan und die vorlaumlufigen Tagesordnungen fuumlr dieTagungen des Konvents auf und legt sie dem Konvent zur Annahme vor Die Mitglieder des Kon-ventskoumlnnen schriftlich beim Praesidium beantragen dass weitere Punkte in den Entwurfder Tagesordnung fuumlr eine Tagung des Konvents aufgenommen werden Das Praesidiumnimmt einen Punkt auf jeden Fall in den Entwurf der Tagesordnung auf wenn der Antragschriftlich eine Woche vor der geplanten Tagung des Konvents von einer signifikanten Zahlvon Mitgliedern gestellt wird Der Konvent kann zu Beginn einer Tagung im Konsens aufVorschlag des Praesidiums beschlieszligen weitere Punkte in die Tagesordnung aufzunehmen

Artikel 6 - Leitung der Tagungen()(4) Die Empfehlungen des Konvents werden im Konsens angenommen ohne dass die Ver-treterder Bewerberstaaten das Zustandekommen des Konsenses verhindern koumlnnen Wenn sich ausden Beratungen des Konvents mehrere unterschiedliche Optionen ergeben kann angegeben werdeninwieweit die einzelnen Optionen Befuumlrwortung finden(5) Verfahrensfragen im Zusammenhang mit der Leitung der Tagungen koumlnnen an dasPraesidium verwiesen werden dieses entscheidet nach Maszliggabe der von ihm gemaumlszlig Absatz 8 fest-gelegtenBedingungen()(7) Der Vorsitzende sorgt fuumlr den ordnungsgemaumlszligen Ablauf der Beratungen und beruumlcksichtigtdabei die von den Mitgliedern des Konvents zum Ausdruck gebrachten Ansichten indemer unter anderem so weit wie moumlglich Sorge dafuumlr traumlgt dass die Vielfalt der im Konvent ver-tretenenAuffassungen in den Beratungen ihren Niederschlag findet Er kann vorschlagendass die Redebeitraumlge im Interesse eines effizienten Ablaufs der Beratungen begrenzt werdenEr wird von den stellvertretenden Vorsitzenden und vom Sekretariat unterstuumltzt()

Artikel 11 - SekretariatDas Konventssekretariat wird von einem Generalsekretaumlr geleitet Er ergreift alle erforderlichenMaszlignahmen um ein ordnungsgemaumlszliges Arbeiten des Konvents sicherzustellen

Artikel 14 - Oumlffentlichkeit der ArbeitenDie Beratungen des Konvents und alle unter Artikel 13 genannten Dokumente des Konvents sindoumlffentlich Alle Niederschriften und schriftlichen Beitraumlge sind auf der Website des Konvents freizugaumlnglich und duumlrfen uneingeschraumlnkt vervielfaumlltigt werden

Artikel 15 - ArbeitsgruppenDer Vorsitzende oder eine signifikante Zahl von Mitgliedern des Konvents kann auf der Grundlageder im Konvent geaumluszligerten Auffassungen empfehlen dass das Praesidium Arbeitsgruppen desKonvents einsetzt Mandat Arbeitsmodalitaumlten und Zusammensetzung der Arbeitsgruppen werdenvom Praumlsidium festgelegt wobei besonderem Sachverstand von Mitgliedern stellvertretendenMitgliedern und Beobachtern fuumlr das zu eroumlrternde Thema Rechnung getragen wird JedesMitglied des Konvents kann an saumlmtlichen Sitzungen einer Gruppe teilnehmen Das Sekretariaterstellt nach jeder Sitzung einer Arbeitsgruppe eine Kurzniederschrift

Artikel 16 - AumlnderungenDie Bestimmungen dieser Note koumlnnen vom Konvent auf schriftlichen Vorschlag des Praesi-diumsoder auf schriftlichen Antrag einer signifikanten Zahl von Mitgliedern geaumlndert oderausgeweitet werden

2 laquo DER PRAumlSIDENT raquoDATEN UND FAKTEN ZU VALERY GISCARD DrsquoESTAING

Greacutegoire Armand und Ceacutelegravene Maquart

II Lebenslauf und Praumlsidentschaft Frankreichs

A Curriculum Vitae bis 1974

sum In Koblenz am 2021926 geborensum Sein Vater gehoumlrt zu der europaumlischen Liga der wirtschaftlichen Zusammenarbeit

(1946 gegruumlndet) (Ligue europeacuteenne de coopeacuteration eacuteconomique)sum Er nimmt am 2 Weltkrieg teil (1944-1945)sum Studium Absolvent Ecole Polytechnique und ENAsum Politische Karriere Staatssekretaumlr fuumlr Finanzen von 1959-1962 Minister fuumlr

Finanzen und wirtschaftliche Angelegenheiten von 1962-1966 Minister fuumlrWirtschaft und Finanzen von 1969-1974

sum 1966 Gruumlndung der FNRI Nationaler Bund der unabhaumlngigen Republikaner

B 1974-1981 Staatspraumlsident Frankreich

Sieg im 2 Wahlgang der Praumlsidentschaftswahl 1974 gegen F Mitterrand Nichtzuletzt durch sein Auftreten beim TV-Duell (VGE lockerer juumlnger (48 Jahre) als seinWahlgegner) Gegenuumlber FM Betonung der sozialen Fragen antwortet VGE bdquoVousnlsquoavez pas le monopole du cœurldquoSieg mit knapper Mehrheit (505)

VGE nominiert Jacques Chirac als Premierminister von Anfang an gegensaumltzlicheKonzeptionen der Praumlsidentenfunktion VGE schaumltzte diese als unabhaumlngig undsouveraumln ein waumlhrend JC eine starke Rolle des Premierministers erhalten wollte inaumlhnlicher Unabhaumlngigkeit wie er als Minister unter der Regierung Pompidou agierenhatte koumlnnen

Die wichtigsten Maszlignahmena Die gesetzlich tolerierte Abtreibung (Simone Veil UDF-Ministerin fuumlr Gesundheit)b Die allgemeine KrankenversicherungDiese zwei Gesetze kennzeichnen die Modernisierung der franzoumlsischenGesellschaft unter der VGE Praumlsidentschaft

1976 kommen die Spannungen zwischen VGE und JC zum Houmlhepunkt Marie-France Garaud wird als Beraterin von JC berufen um diese Spannungen zubeseitigen - stattdessen traumlgt sie aber zur bdquoScheidungldquo des bdquoEhepaaresldquo VGEJC beiSchon zu dieser Zeit beschreibt die Presse VGE als einen Monarchenkennzeichnend die Plakate die eine Karikatur von VGE mit Koumlnigsperuumlcke zeigen

Es treffen zusammen wirtschaftliche Schwierigkeiten gesellschaftliche Probleme undsteigende Unbeliebtheit von VGE

a wirtschaftliche Probleme- der Oumllschock 1973 und der folgende Preisanstieg- die wichtigste Folge in der franzoumlsischen Gesellschaft ist die Erhoumlhung der

Arbeitslosigkeit (von 400 000 Arbeitslosen 1974 auf 2 Mio Arbeitslose 1981)

b politischer Konflikt mit R BarreIn dieser Situation entscheidet sich der auf Chirac folgende PremierministerRaymond Barre fuumlr eine strenge Sparpolitik die Gewerkschaftsreaktionenprovozieren Trotzdem besteht RB auf seiner Meinung bdquoman darf nicht meckernman muss schuftenldquo VGE stoumlszligt sich zunehmend am bdquoBlock Barreldquo

c Strategisch-politische Fehler und Vorkommnisse 1979-1980- Nach einer Bombenexplosion in der Naumlhe einer Synagoge in Paris schickte VGE

einen Beauftragten anstatt selbst vor Ort zu erscheinen dies wurde von derOumlffentlichkeit negativ beurteilt

- Eine Reihe von Politikern verschwinden oder sterben auf ungeklaumlrte Weise RBoulin J Fontenay J Debreuil

- Die Diamanten-Affaumlre Ungeklaumlrt sind bis heute die genauen Beziehungenzwischen VGE und dem afrikanischen Machthaber Bocassa von dem VGE inerhelichem Umfang Diamentengeschenke erhalten hat wofuumlr ist unklar DieZeitungen bdquoLe Mondeldquo und bdquoLe Canard Encha icircneacute ldquo haben vor derPraumlsidentschaftswahl 1981 diese Vorgaumlnge gegen VGE und zugunsten von FMhochgespielt

- Waumlhrend des Wahlkampfes gegen FM 1981 hat VGE seinen Gegner unterschaumltztund seine Kampagne vernachlaumlssigt

- VGE idealistische Reden gerieten in zunehmenden Widerspruch zu seinenHandlungen (fuumlnfjaumlhrige Praumlsidentschaft (erst unter Chirac realisiert) oder dieAbschaffung der Todesstrafe (unter FM realisiert)

I Europaumlisches Engagement

A Vor der Praumlsidentschaft Frankreichs

1969 tritt die FNRI dem Aktionskomitee der europaumlischen Vereinigten Staaten beiAppell Jean Monnets die zweite Kandidatur Grossbritaniens um einen EG Beitritt zuunterstuumltzen 1970 wird VGE Praumlsident der OECD er schlaumlgt bereits eineWirtschaftsunion und eine Waumlhrungsunion vor 1972 unterstuumltzt er den Werner-Plandessen Ziel eine Waumlhrungsunion fuumlr die spaumlten 70er Jahre ist

B Waumlhrend der Praumlsidentschaft

In Zusammenarbeit mit Helmut Schmidt verstaumlrkt er die europaumlische Integrationdurch eine enge Kooperation zwischen Deutschland und Frankreich

Auf der Waumlhrungsebene wurde das europaumlische Waumlhrungssystem (SME) geschaffen(in Kraft 13 Maumlrz 1979) Dieses System schraumlnkt Wechselkursschwankungen einAls Grundlage der Berechnungen wird die ECU eingefuumlhrt Vorlaumlufer des EURO

Auf der Institutionenebene schlaumlgt VGE die Gruumlndung eines europaumlischen Gipfelsvor Letzterer hat zum Ziel eine politische Kooperation weiterzuentwickeln 1974

entstand der bdquoEuropaumlische Gipfelldquo der die Staats- und Regierungschefs zweimal proJahr versammelt Ein Ziel von VGE ist dabei vom Einstimmigkeitsprinzip zum Prinzipder qualifizierten Mehrheit im Entscheidungsprozess der gemeinschaftlichenInstitutionen zu gelangen Er tritt gleichwohl fuumlr einen Kompromiss zwischen einemEuropa der Staaten (das Einstimmigkeitsprinzip schuumltzt die nationalen Interessen)und einem supranationalen Europa ein Er steht zudem fuumlr eine Verstaumlrkung derBefugnisse des EP er akzeptiert nicht nur die Erhoumlhung des Parlamentshaushaltesan sondern auch die Direktwahl der europaumlischen Abgeordneten (20091976)

LOME 1975 schlaumlgt VGE eine Nord-Suumld Partnerschaft vor die zu den LomeacuteAbkommen zwischen den EG und den Laumlndern der Zone Afrika-Karibik-Pazifik (AKP)fuumlhrt

C Nach der Praumlsidentschaft

VGE bleibt sehr aktiv in der nationalen regionalen und europaumlischen Politik- von 1982-1998 zahlreiche regionale und nationale Aufgaben

zwischen 1989-1993 Abgeordneter im EP Er ist bis 1991 Praumlsident der LDR-Gruppe (Libeacuteral Deacutemocrate Reacutepublicain)

- Er tritt fuumlr die Zustimmung Frankreichs zum Maastrichter Vertrag ein er sprichtsich auch fuumlr eine flexible Handhabung der Maastricht-Kriterien aus

- 1986 gruumlndet er mit Helmut Schmidt das Komitee fuumlr die europaumlischeWaumlhrungsunion (Comiteacute pour llsquoUM de llsquoEurope) Letzteres hat 1988 einbdquoAktionsprogrammldquo veroumlffentlicht aus dem einige Vorschlaumlge vom Delors-Komitee aufgegriffen wurden Das Delors-Komitee hatte den Auftrag ein Konzeptfuumlr die Wirtschafts- und der Waumlhrungsunion zu erarbeiten

- 1997 wurde VGE als Praumlsident des Rates der KommunalenGebietskoumlrperschaften und der Regionen Europas gewaumlhlt Er steht fuumlr einestarke Rolle der Gebietskoumlrperschaften in der EU Im EP ist er Autor eines Berichtan das EP uumlber das Subsidiaritaumltsprinzip der seinen Namen traumlgt

- Er ist Praumlsident der europaumlischen internationalen Bewegung und des Instituts fuumlrdie Demokratie in Europa

- Seit Dezember 2001 ist er Praumlsident des Verfassungskonvents (Berufung durchGipfel der Staates- und Regierungschefs den Europaumlischen Rat von Laeken)

II Die Persoumlnlichkeit Giscard

A Die Ideen des ehemaligen Staatspraumlsident uumlber sein Land

Das neueste Buch bdquoLes Franccedilais - Reflexions sur le destin dlsquoun peupleldquo von 2000laumlsst drei Schwerpunktthemen erkennen um die sich VGEs Ausfuumlhrungen drehen- der politische und kulturelle Niedergang Frankreichs und seine Ursachen- die Geschichts- und Vergangenheitsvergessenheit der Franzosen- Die Schwierigkeiten bis hin zur Unmoumlglichkeit Frankreich zu reformierenEinzelthemen- Spaltung der Rechsparteien

Diese Spaltung sei sinnlos In einer EU von 27 o 30 Staaten sei es besser eine einheitlicheGruppierung zu bilden um die Debatte uumlber das groszlige europaumlische Projekt voranzubringen

- Cohabitation die Zusammenarbeit zwischen dem Staatspraumlsidenten und der einer anderenpolitischen Richtung zugehoumlrigen Regierung sei keine gute Loumlsung fuumlr die Vertretung derverschiedenen politischen Meinungen der Franzosen nur eine Illusion von Pluralismus Durch diebdquoCohabitationldquo blieben diese vielfaumlltigen Meinungen lediglich nebeneinander stehen Sie wuumlrdennicht durch eine einzige politische Kraft zusammengefuumlhrt

B Eigenschaften der Persoumlnlichkeit VGE (Parallele zwischen der PersoumlnlichkeitVGE als ehemaliger franzoumlsischer Praumlsident und Praumlsident desVerfassungskonvents)

+ -

Praumlsident

Oder

Monarch

kraftvolle Persoumlnlichkeit undEhrlichkeit er sagt was er denktBsp bei der Tuumlrkeifrage war ervielleicht taktlos aber er wollte nichtder Tuumlrkei falsche Versprechungenund Hoffnungen geben

Fairness mit seinen GegnernBsp waumlhrend der Praumlsident-schaftswahl 1981 hat er nicht dieVergangenheit von FM im Kontextdes Vichy-Regimes thematisiert

das hochtrabende VerhaltenBsp Nach seiner Wahlniederlage1981 hat er sich von den Franzosenin einer sehr feierlichen undd r a m a t i s c h e n F e r n s e h -Inszenierung verabschiedet

Preacutesident espegravece de statue peacutetrifieacuteedans les honneurs descendant deLouis XV

Arroganz er stellt seine Ideen uumlberdie AndererBsp im Konvent versucht er kaumKompromisse mit den anderenTeilnehmern zu finden

Es macht den Eindruck dass sich beim Konventspraumlsidenten die alten Fehler desStaatspraumlsidenten wiederholenIm uumlbrigen faumlllt auf VGE hat nahezu eine Manie zur Praumlsidentschaft er ist derlebenslange Praumlsident In gewissem Sinne ist die juumlngste Auszeichnung mit demKarls-Preis folgerichtig ndash Praumlsident und Monarchentum hinter sich lassendbeschreitet VGE die Spuren Karls des Grossen

Internetlinks zu VGE

- wwwgiscarddestaingcom- wwwelyseefrelyseebiogischtrr- wwwkarlspreisdehtmlkarlspreis2003htmcheck

2 DIE DEUTSCHEN AKTEURE IM KONVENT

Falko Maxim

Vetreter des nationalen Parlamentes

Bundestag

-gt Juumlrgen Meyerhttpwwwbundestagdeeuropaeu_konventZur Person-gt geboren 1936-gt promovierter Jurist-gt ab 1967 am Max-Planck-Institut fuumlr auslaumlndisches und internationales Strafrecht in Freiburg-gt Habilitation und ab 1981 Professor ua fuumlr deutsches und auslaumlndisches Strafrecht inFreiburg-gt Mitglied der Gewerkschaft OumlTV und der Arbeiterwohlfahrt-gt seit 1970 Mitglied SPD-gt 1979 ndash 1983 Landesvorstand Baden-Wuumlrttemberg-gt 1976 ndash 1990 Landtagsmitglied Baden-Wuumlrttemberg-gt 1990 bis 2002 MdB-gt bis 2002 BT-Ausschuumlsse bdquoAusschuss fuumlr Angelegenheiten der Europaumlischen UnionldquoStellvertretender Vorsitz bdquoRechtsausschussldquo Unterausschuss bdquoVereinte Nationenldquo desAuswaumlrtigen Ausschusses----------------------------------------Positionen-gt Volle Verbindlichkeit der Charta-gt Verstaumlndlichkeit und Klarheit der Verfassung-gt mehr Parlamentsmitentscheidung (entsprechend dem Konsens im Konvent)-gt parlamentarische Kontrolle auch uumlber obligatorische Ausgaben im Haushalt -gt keineUnterscheidung mehr zwischen obligatorischnicht-obligatorisch-gt Klagerecht nationaler Parlamente in Sachen Subsidiaritaumlt-gt Haushaltskontrolle von EURATOM durch das Parlament-gt Beitrag Juumlrgen Meyer Mitglied des Konvents Soziales Europa -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde03cv00cv00535de03pdf-gt Beitrag Juumlrgen Meyer bdquoEinklagbarkeit der Charta-Grundrechte und Verbesserung desIndividualrechtsschutzesldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000439d2pdf-gt Beitrag Juumlrgen Meyer bdquoRaum der Freiheit der Sicherheit und des Rechtsldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000447d2pdf-gt Arbeitsgruppe bdquoSubsidiaritaumltldquo Mitglied Arbeitsgruppe bdquoRaum der Freiheit der Sicherheit unddes Rechtsldquo Mitglied -gt Arbeitsgruppe bdquoSoziales Europaldquo (Mitglied)

-gt Peter Altmaier (Vertreter von Juumlrgen Meyer)httpwwwpeteraltmaierdehttpwwwbundestagdeeuropaeu_konventPerson-gt geboren 1958-gt Jurist Zusatzqualifikationen zu Europa und Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Bereich Staats-Europa- und Voumllkerrecht-gt seit 1990 Beamter der Europaumlischen Kommission Generaldirektion V-gt 1993 ndash 1994 Generalsekretaumlr der EG-Verwaltungskommission fuumlr soziale Sicherheit derWanderarbeiter-gt seit 1994 Mitglied des Bundestages CDU

-gt BT-Ausschuumlsse bdquoEuropaausschussldquo Mitglied bdquoRechtsausschussldquo StellvertreterUnterausschuss bdquoEuroparechtldquo Vorsitzender-gt EU-Grundrechte-Konvent Stellvertreter---------------------------------------Positionen-gt staumlrkere Einbeziehung der nationalen Parlamentarier bringt keinen Legitimitaumltszuwachssondern Verwirrung wegen leichtfertiger Schaffung neuer Institutionen und Gremien-gt Wahl des Kommissionspraumlsidenten durch Parlament-gt Kompetenzverteilung muss fuumlr Buumlrger durchschaubar sein-gt Mehrheitsentscheidungen im Ministerrat-gt Arbeitsgruppe bdquoErgaumlnzende Kompetenzenldquo Mitglied bdquoVereinfachung derRechtssetzungsverfahren und Rechtsakteldquo Mitglied

Bundesrat

-gt Erwin Teufelhttpwwwerwin-teufeldeZur Person-gt geboren 1939-gt Diplom-Verwaltungswirt-gt ab 1972 Landtagsmitglied Baden-Wuumlrttemberg-gt 1972 ndash 1978 Staatssekretaumlr Innenministerium und fuumlr Umweltschutz in Baden-Wuumlrttemberg-gt 1978 ndash 1991 Vorsitz der CDU-Landtagsfraktion-gt ab 1992 Ministerpraumlsident Baden-Wuumlrttemberg Wiederwahl 1996 und 2001-gt 1997 Praumlsident des Bundesrats dann Vorsitzender der Konferenz der Ministerpraumlsidentender deutschen Bundeslaumlnder-gt ab 1994 Mitglied des Ausschuss der Regionen Europas ab Februar 2002 Vizepraumlsident-gt 1995 ndash 1998 Bevollmaumlchtigter BRD fuumlr kulturelle Angelegenheiten im Rahmen des Vertragsuumlber die deutsch-franzoumlsische Zusammenarbeit-gt seit 1993 ehrenamtlicher Praumlsident der Jerusalem Foundation Deutschland eV-------------------------------------------------Positionen-gt Betonung der notwendigen Gestaltungsspielraumlume der Mitgliedsstaaten und Regionen-gt Mitgliedstaatliche Bereiche ausdruumlcklich als Schranken fuumlr Gemeinschaftskompetenzen-gt mehr Gemeinschaftsaufgaben nur bei Grenzpolizei EUROPOL und Auszligen- undSicherheitspolitik-gt besonderes Gremium zur Einhaltung der Kompetenzordnung aus Vertretern des EP und dernationalen und regionalen Parlamente -gt im Gesetzgebungsprozess-gt Klagerecht der Laumlnder vor EuGH wegen Subsidiaritaumlt-gt Forderung einer Arbeitsgruppe bdquoRegionen und Kommunenldquo-gt Volles Mitentscheidungsrecht des Parlaments-gt Beschlussfassung mit qualifizierter Mehrheit im Rat-gt Aufloumlsung der Saumlulenstruktur und Rechtspersoumlnlichkeit fuumlr EU-gt Beitrag von Erwin Teufel Leitlinien fuumlr die Ordnung der Kompetenzen zwischen derEuropaumlischen Union und den Mitgliedstaaten im kuumlnftigen Verfassungsvertrag -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000410d2pdf-gt Beitrag von Erwin Teufel Freiburger Entwurf fuumlr einen Europaumlischen Verfassungsvertrag -gthttpregisterconsiliumeuintpdfde03cv00cv00495de03pdf-gt Beitrag von Erwin Teufel bdquoDie regionalen und lokalen Gebietskoumlrperschaften imVerfassungsvertragldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde03cv00cv00530de03pdf-gt Arbeitsgruppe bdquoSubsidiaritaumltldquo Mitglied

-gt Wolfgang Senff (Vertreter von Erwin Teufel) (bis Maumlrz 2003)httpwwwwolfgang-senffdeZur Person-gt geboren 1941-gt Diplom-Volkswirt-gt Arbeit als Berufsschullehrer-gt Wirtschaftsexperte und Landesgeschaumlftsfuumlhrer der SPD-Niedersachsen

-gt ab 1978 Landtagsmitglied in Niedersachsen SPD-gt ab 1999 Landesminister fuumlr Bundes- und Europaangelegenheiten-gt bis Juni 2002 Vorsitz der Europaministerkonferenz der Laumlnder------------------------------------Positionen-gt Mehrheitsentscheidungen im Rat-gt nicht mehr ein Land = ein Kommissar-gt bdquoIn vielen Punkten muumlssen die Mitgliedsstaaten das alte Denken in Kategorien der Besitzstandswahrung zugunsten der gemeinsamen europaumlischen Idee aufgebenldquo-gt klare Kompetenzabgrenzung -gt ausschlieszligliche Grundsatz- und Ergaumlnzungskompetenz-gt gerichtliche Uumlberpruumlfung der Kompetenzfrage-gt grundsaumltzliche Mitentscheidung des Parlaments -gt umfassendes Budgetrecht -gt auchobligatorische Ausgaben-gt Wahl des Kommissions-Praumlsidiums durch das Parlament-gt Klagerecht auch fuumlr AdR und Fragerecht fuumlr seine Mitglieder gegenuumlber der Kommissio-gt Arbeitsgruppe bdquoergaumlnzende Kompetenzenldquo Mitglied

Bundesregierung

-gt Joschka Fischer (ab November 2002 fuumlr Peter Glotz)wwwjoschkadewwwauswaertiges-amtdewwwdeaamtleitungfischerZur Person-gt 12 April 1948 geboren in GerabronnBaden-Wuumlrttemberg-gt seit 1982 Mitglied der Gruumlnen-gt - 1985 Mitglied des Deutschen Bundestags-gt 1985 - 1987 Staatsminister fuumlr Umwelt und Energie des Landes Hessen und stellvertretendesMitglied des Bundesrats-gt 1987 - 1991 Mitglied des Hessischen Landtags und Vorsitzender der Fraktion der Gruumlnen imHessischen Landtag-gt 1991 - 1994 Staatsminister fuumlr Umwelt Energie und Bundesangelegenheiten des LandesHessen-gt 1994 - 1998 Sprecher der Fraktion Buumlndnis 90DIE GRUumlNEN im Deutschen Bundestag-gt ab Oktober 1998 Bundesminister des Auswaumlrtigen und Vizekanzler------------------------------------Positionen

-gt politische Fragen im Vordergrund-gt aber Kompetenzzuordnung darf Flexibilitaumlt und Entwicklungsfaumlhigkeit der Union nicht behindern (kein bdquoKraumlmerdenkenldquo bei Kompetenzabgrenzungen) -gt Positionierung gegen Schaumluble-Bocklet-Papier (EVP-Linie)-gt Konvent muss entscheiden Staatenverbund oder Foumlderation-gt fuumlr Fischer sollten aktuelle Prioritaumlten und Leitlinien der Konventsarbeit sein -gt Vollstaumlndige Ausarbeitung der gesamten Verfassung durch den Konvent -gt Die EU ist nicht nur eine Union europaumlischer Staaten wie etwa in Art 1 des Vorentwurfs definiert sondern eine Integrationsgemeinschaft eigener Art die sich auf Staaten und Buumlrger gruumlndet -gt Volle Uumlbernahme der Grundrechtscharta in die Verfassung -gt Zuumlgige Klaumlrung der Kernfragen der institutionellen Architektur mit dem Ziel der Staumlrkung demokratischer Legitimitaumlt sowie der Handlungsfaumlhigkeit der Organe-gt kein Auseinanderdividieren in einen integrierten und einen intergouvernementalen Teil-gt direktes Klagerecht vor EuGH fuumlr Regionen mit Gesetzgebungsbefugnissen-gt Beitrag Dominique de Villepin und Joschka Fischer Gemeinsame deutsch-franzoumlsischeVorschlaumlge fuumlr den Europaumlischen Konvent zum Bereich Europaumlische Sicherheits- undVerteidigungspolitik -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000422d2pdf-gt dt-frz Vorschlag zum Raum der Freiheit der Sicherheit und des Rechts -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000435d2pdf-gt dt-frz Vorschlag zur Ordnungspolitik (ua Staumlrkung der Euro-Gruppe) -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv00cv00470de02pdf

-gt dt-frz Vorschlag im Konvent zu den Institutionen -gt praumlsidiale Doppelspitze fuumlr die Union -gt Europaumlischer Auszligenminister bdquomit doppeltem Hutldquo

-gt httpregisterconsiliumeuintpdfde03cv00cv00489de03pdf

-gt Hans Martin Bury (Vertreter von Joschka Fischer) (ab November 2002 fuumlr StS Gunther Pleuger)wwwburydeZur Person-gt geboren 1966-gt Diplom Betriebswirt (dann 88 ndash 90 Vorstandsassistent Volksbank Ludwigsburg)-gt seit 1988 SPD-Mitglied-gt seit 1997 Mitglied des SPD-Landsvorstandes Baden-Wuumlrttemberg-gt seit 1990 Mitglied des Bundestags SPD-gt Fraktionssprecher fuumlr Post und Telekommunikation-gt Fraktionssprecher fuumlr Wirtschaft und Technologie-gt 1999 bis 2002 Staatsminister beim Bundeskanzler -gt ua Leiter des Staatssekretaumlrsausschuss fuumlr bdquoNachhaltigkeitldquo-gt seit 22Oktober 2002 Staatsminister fuumlr Europa AA----------------------------------------------PositionenArbeitsgruppe bdquoSoziales Europaldquo Mitglied

Europaumlisches Parlament

-gt Klaus Haumlnschhttpwwwklaus-haenschdeZur Person-gt geboren 1938-gt Studium der Politologie Geschichte und Soziologie + Universitaumltsassistent-gt Redakteur einer Zeitschrift fuumlr uumlbernationale Zusammenarbeit-gt 1970 bis 1979 Referent und Pressesprecher im Wissenschaftsministerium in NRW-gt seit 1976 Lehrbeauftragter des Universitaumlt Duisburg-gt seit 1979 Mitglied des EP SPE-gt 1972 ndash 1986 Vorsitzender SPD-Unterbezirk-gt 1989 ndash 1994 und seit 1997 Stellvertretender Vorsitzender der SPE-Fraktion im EP-gt 1994 ndash 1997 Praumlsident des EP-gt EP-Ausschuumlsse bdquofuumlr Auswaumlrtige Angelegenheiten Menschenrechte gemeinsame Sicherheitund Verteidigungspolitikldquo Mitglied bdquofuumlr konstitutionelle Fragenldquo Mitglied-gt im Praumlsidium des Konvents----------------------------------------Positionen-gt Zustandekommen eines geschlossenen Vertragstextes-gt Mehrheitsprinzip und Oumlffentlichkeit fuumlr Rat-gt keine Rotation mehr fuumlr Ratspraumlsidentschaft-gt Staumlrkung der Kommission in exekutiver Funktion und Untermauerung ihrer Legitimitaumlt durchWahl des Kommissionspraumlsidenten durch das Parlament-gt Anzahl der Kommissare soll nicht mehr von Zahl der Staaten abhaumlngen sonder sich nurnoch an Funktionalitaumlt ausrichten-gt Mitentscheidung des Parlaments bei allen EU-Gesetzgebungsakten-gt keine Rotation bei Parlamentspraumlsidentschaft-gt Beitrag vorgestellt von Frau Pervenche Beregraves stellvertretendes Mitglied und Klaus HaumlnschbdquoKernelemente einer Europaumlischen Verfassungldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde03cv00cv00479de03pdf-gt Beitrag von Intildeigo Mendez de Vigo Herrn Klaus Haumlnsch und Herrn Andrew DuffEntschlieszligung des Europaumlischen Parlaments zu den Auswirkungen und zum kuumlnftigen Statusder Charta der Grundrechte der Europaumlischen Union -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000368d2pdf-gt Beitrag des Mitglieds des Konvents Herrn Klaus Haumlnsch bdquoDie Zukunft des EURATOM-Vertragesldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000344d2pdf

-gt Schlussbericht der Gruppe VI bdquoOrdnungspolitikldquo -gthttpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000357d2pdf-gt Arbeitsgruppe bdquoOrdnungspolitikldquo Vorsitz Arbeitsgruppe bdquoAuszligenpolitisches Handelnldquo Mitglied

-gt Elmar Brokhttpwwwcdu-csu-epdekonventkonventhtmZur Person-gt geboren 1946-gt Jurist und Politikwissenschaftler-gt nach Studium Arbeit als Journalist-gt 1989 ndash 1999 Vorsitzender des CDU-Bundesfachausschusses Auszligen- und Sicherheitspolitik-gt seit 1996 Geschaumlftsfuumlhrer des NRW-Landesvorstandes der CDU-gt seit 1999 Vorsitzender des Bundesfachausschusses Europapolitik der CDU-gt Mitglied des EP EVP-gt Mitglied des EVP-Fraktionsvorstandes-gt vergangene Mitgliedschaft in EP-Ausschuumlssen fuumlr Soziales Drogenbekaumlmpfung undbdquoDeutsche Einheitldquo-gt Vertreter des EP in der Reflexionsgruppe des Rates fuumlr Maastricht II-gt Vertreter des EP in der Regierungskonferenz fuumlr den Vertrag von Amsterdam-gt Vertreter des EP in der Regierungskonferenz 2000-gt EP-Ausschuumlsse bdquofuumlr auswaumlrtige Angelegenheiten Menschenrechte gemeinsame Sicherheitund Verteidigungspolitik Mitglied bdquofuumlr konstitutionelle Fragenldquo Vorsitz-gt Stellvertreter Delegation fuumlr die Beziehungen zu den Vereinigten Staaten--------------------------------------Positionen-gt mehr Vergemeinschaftung der Auszligenpolitik-gt klare Verstaumlrkung der Zusammenarbeit in Sicherheits- und Verteidigungspolitik -gt bdquocoalition of the willingldquo gewillte Staaten tragen und fuumlhren aus und die anderen koumlnnennicht blockieren-gt EVP-Convention-Group (einzige Fraktionsbildung im Konvent)-gt Schaumluble-Bocklet-Papier als Grundlage fuumlr CDU-CSU und EVP-Convention-Group -gt klare Kompetenzabgrenzung nach innen und starke Handlungsfaumlhigkeit nach auszligen -gt Notwendigkeit EU-Kompetenzen zuruumlckzufahren -gt zB bei Einwanderungspolitik -gt Betonung des Subsidiaritaumltsprinzips -gt EU-Politikfelder Auszligen- Sicherheits- und Verteidigungspolitik BinnenmarktAuszligenvertretung der Union gemeinsame Waumlhrung reformierte Agrarpolitik und teilweise dieBereiche Rechtspolitik innere Sicherheit Verkehr Infrastruktur Umwelt- undGesundheitsschutz -gt Mitgliedstaatliche Politikfelder der Staatsaufbau der Mitgliedstaaten einschlieszliglich derkommunalen Selbstverwaltung Sozial- und Familienpolitik Arbeitsmarktpolitik die Regelungder Zuwanderung sowie die Bereiche Bildung Kultur und Sport-gt Rat Kommission als auch Parlament das gleiche Recht bei Gesetzesinitiative-gt Die Kommission soll zahlenmaumlszligig begrenzt werden um handlungsfaumlhig zu bleiben-gt Jeder Abgeordnete im Parlament soll grundsaumltzlich in Zukunft in etwa die gleiche Anzahl vonBuumlrgern repraumlsentieren-gt Kompetenzsenat des europaumlischen Gerichtshofes-gt Klagerecht nationaler Parlamente und bestimmter Regionen-gt moumlglichst wenig staatliche Einmischung ins Wirtschaftsgeschehen-gt Beitrag von Elmar Brok bdquoBestimmungen betreffend Freiheit Sicherheit und Recht die in dieVerfassung der Europaumlischen Union aufzunehmen waumlrenldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000436d2pdf-gt Beitrag von Elmar Brok bdquoVerfassung der Europaumlischen Unionldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000325-r1d2pdf-gt Beitrag von Elmar Brok Jacques Santer Reneacute van der Linden Joachim Wuermeling undanderen Mitgliedern bdquoDie Subsidiariaumlt muss durch ein rechtsprechendes Organ uumlberpruumlftwerdenldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000213d2pdf-gt Beitrag von Alain Lamassoure Elmar Brok und Joachim Wuermeling bdquoTestimonials dernationalen Parlamente in der Praumlambel der Verfassung Ein etwas unkonventionellerVorschlagldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000467d2pdf-gt Beitrag von Elmar Brok mit dem Titel bdquoDie Zustaumlndigkeiten der Europaumlischen Unionldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde03cv00cv00541de03pdf-gt Arbeitsgruppe bdquoSubsidiaritaumltldquo Mitglied Arbeitsgruppe bdquoAuszligenpolitisches Handelnldquo Mitglied

-gt Sylvia-Ivonne Kaufmannhttpwwwsylvia-yvonne-kaufmanndeZur Person-gt geboren 1955-gt promovierte Diplom-Japanologin-gt Wissenschaftliche Assistentin an der HU-Berlin und am Institut fuumlr internationale Politik und Wirtschaft Berlin-gt seit 1991 Mitglied des PDS-Parteivorstandes und MdB-gt 1993 ndash 2000 Stellvertretende Bundesvorsitzende der PDS-gt 1991 ndash 1994 Beobachterin im EP-gt Stellvertretende Vorsitzende der Konfoumlderalen Fraktion der Vereinigten Europaumlischen Linken Nordische Gruumlne Linke-gt EP-Ausschuumlsse bdquofuumlr konstitutionelle Fragenldquo Mitglied bdquofuumlr Freiheiten und Rechte der BuumlrgerJustiz und innere Angelegenheitenldquo Stellvertreterin-------------------------------------Positionen-gt ausdruumlcklich fuumlr Referenden uumlber Verfassungsentwurf-gt Europaparlament volles Mitentscheidungsrecht-gt Kontrollrechte fuumlr nationale Parlamente-gt weitere Politikbereiche wie Justiz und Inneres vergemeinschaften-gt Union muss sich zu einer Sozial- und Beschaumlftigungsunion entwickeln-gt bdquoDenn ihre Zukunft liegt in der Weiterentwicklung des europaumlischen Sozialmodells und weniger darin ob sie ein Staatenverbund bleibt oder eine Foumlderation der Nationalstaaten wirdldquo-gt Sozialstaatsprinzip in den Verfassungsvertrag-gt Einrichtung einer Arbeitsgruppe Soziales Europa-gt Beitrag von Andrew Duff Alain Lamassoure Olivier Duhamel Karel de Gucht SylviaKaufmann Josef Zieleniec und Pervenche Beregraves Fragen der Zustaumlndigkeit und Subsidiaritaumlt und darausentstehende Verwirrung -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000178d2pdf-gt Beitrag des Mitglieds des Konvents Frau Sylvia-Yvonne Kaufmann Ein Verfassungsvertragfuumlr ein soziales Europa -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000190-r1d2pdf-gt Arbeitsgruppe bdquoWirtschaftspolitikldquo Mitglied Arbeitsgruppe bdquoVerteidigungldquo Mitglied

-gt Joachim Wuermeling (Vertreter von Elmar Brok)httpwwwwuermelingnetZur Person-gt geboren 1960-gt promovierter Jurist Schwerpunkt Europarecht-gt 1989 ndash 1993 Bayerisches Staatsministerium fuumlr Bundes- und Europaangelegenheiten inBonn Persoumlnlicher Referent des Amtschefs-gt 1993 ndash 1995 Europaumlische Kommission Kabinett des Kommissars Peter Schmidhuber-gt 1995 ndash 1999 Bayerische Staatskanzlei Referatsleiter fuumlr die Beziehungen zu deneuropaumlischen Institutionen Assistent des MP im Ausschuss der Regionen Referatsleiter fuumlrGrundsatzfragen der Europapolitik-gt seit 1996 Lehrbeauftragter der Universitaumlt Bayreuth fuumlr Europarecht-gt seit 1999 Mitglied des Europaumlischen Parlaments (EVP)-gt EP-Ausschuumlsse bdquofuumlr Recht und Binnenmarktldquo Mitglied bdquofuumlr konstitutionelle FragenldquoStellvertreter----------------------------------------Positionen-gt wie Brok -gt gemeinsame EVP-Convention-Group-gt gemeinsamer internet-Auftritt zu Konvent mit Brok-gt ausdruumlcklich Schaumluble-Bocklet-Papier als gemeinsame Grundlage-gt Beitrag des Mitglieds des Konvents Herrn Joachim Wuermeling EU-Zustaumlndigkeiten -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000107d2pdf-gt Beitrag von Joachim Wuermeling EU-Reform Fragen an das Initiativmonopol der EU-Kommission -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000279d2pdf

-gt Beitrag von Joachim Wuermeling bdquo Internationale Vertraumlge der EU Vorschlaumlge fuumlr eineStaumlrkung der parlamentarischen Kontrolleldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000362d2pdf-gt Beitrag von Joachim Wuermeling bdquoReligioumlse Bezugnahme im Verfassungsvertragldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde03cv00cv00480de03pdf-gt Arbeitsgruppe bdquoergaumlnzende Kompetenzenldquo Mitglied Arbeitsgruppe bdquoVereinfachung der Rechtssetzungsverfahren und Rechtsakteldquo Mitglied

4 DIE POLITSCHEN FAMILIENIM KONVENT

sbquoLinkelsquo gegen sbquorechtelsquo Europaverfassung

Winnie Locke

Grundlagen politischer Familienbildung im EG-Vertrag

Art 191 EGV (Politische Parteien) Politische Parteien auf europaumlischer Ebene sind wichtig alsFaktor der Integration in der Union Sie tragen dazu bei ein europaumlisches Bewusstseinherauszubilden und den politischen Willen der Buumlrger der Union zum Ausdruck zu bringen

(vgl Art 21 GG (Parteien) (1) Die Parteien wirken bei der politischen Willensbildung des Volkes mitIhre Gruumlndung ist frei Ihre innere Ordnung muss demokratischen Grundsaumltzen entsprechen Siemuumlssen uumlber die Herkunft und Verwendung ihrer Mittel sowie uumlber ihr Vermoumlgen oumlffentlichRechenschaft geben )

Politische Gruppierungen auf europaumlischer Ebene

EVP-ED Fraktion= im EP Fraktion der Europaumlischen Volkspartei (Christdemokraten) und europaumlischer Demokraten(oder bdquoEPPldquo Europeans People Party)- Fraktionsvorsitzender Hans-Gert Poumlttering (D)- mit 232 Abgeordneten aus 15 Mitgliedstaaten staumlrkste Fraktion im Europaumlischen Parlament (EP)- Parteien ua EVP-Partei CDU CSU bzw CDUCSU-Gruppe im EPZiele ein bdquoEuropa der Werteldquo kohaumlrente und wirksame gemeinsame europaumlische Auszligen- undSicherheitspolitikEVP-ED Fraktion und der Konvent- 6 EVP-EP-Vertreter im Konvent ua Mendez de Vigo (E) als Vorsitzender der EP-Delegation fuumlr denKonvent Elmar Brok (D) Vorsitzender der EVP-Gruppe im Konvent- eigener Verfassungsentwurf der als bdquowork in progress bdquo dem Diskussionsstand im Konvent und inEVP-Gruppe angepasst wirdSchwerpunkte klare Kompetenzen (Katalog) religioumlser Bezug in Praumlambel Staumlrkung desgemeinschaftlichen Europas

SPE-Fraktion= im EP Fraktion der Sozialdemokratischen Parteien Europas (oder bdquoPSEldquo Party of EuropeanSocialists)- Vorsitzender Enrique Baron Crespo- mit 175 MEP aus 15 Mitgliedstaaten zweitstaumlrkste Fraktion- Parteien ua SPD SPEndashPartei (umfasst 20 sozialdemokratischen und Arbeiter-Parteien der EU)Ziele ein bdquoEuropa der Buumlrgerldquo nachhaltige europaumlische Beschaumlftigungs- Sozial- und UmweltpolitikSPE-Fraktion und Konvent- 5 SPE-EP-Vertreter im Konvent ua Klaus Haumlnsch (D) als stellvertretender Vorsitzender der EP-Delegation fuumlr den Konvent- kein eigener Verfassungsentwurf aber Vorschlaumlge bdquoFuumlr einen Erfolg des Konvents zur ZukunftEuropasldquo und eigenstaumlndiger bdquoBerliner Entwurfldquo mit bdquosozialdemokratischer HandschriftldquoSchwerpunkte Foumlrderung des europaumlischen Gesellschaftsmodells im Rahmen nachhaltigerEntwicklung Vollbeschaumlftigung Innovation sozialen Zusammenhalts

LIBE - Fraktion= im EP Fraktion der Liberalen und Demokratischen Partei Europas (oder bdquoELDRldquo European LiberalDemocrat and Reform Group)- Fraktionsvorsitzender Graham Watson (GB)

- 54 MEP in 10 Mitgliedstaaten (deutsche FDP nicht vertreten)- Parteien ua Margerita (gegruumlndet v Romano Prodi)Ziele wachsende kompetitive Wirtschaft ein Europa basierend auf fundamentalen liberalen PrinzipienLIBE-Fraktion und Konvent- 1 LIBE-EP-Vertreter im Konvent- kein eigener VerfassungsentwurfSchwerpunkte groumlszligere Gewichtung der Auszligen- und Sicherheitspolitik klare Unterscheidung derexekutiven und legislativen Kompetenzen von Rat und Kommission Dezentralisierung vonGemeinschaftsaufgaben mit groumlszligerer Bedeutung fuumlr regionale und lokale Verantwortliche

KVELNGL = im EP Konfoumlderation der vereinigten europaumlischen LinkenNordische Gruumlne Linke (oder bdquoGUENGLldquoConfederal Group of the European UnitedNordic Green Left)- Fraktionsvorsitzender Francis Wurtz (F) stellvertretende Vorsitzende Sylvia-Yvonne Kaufmann (D)- 50 MEP aus 10 Mitgliedstaaten- 15 politische Parteien ua PDS mit der PDS-Europa (Vors Modrow)Ziele Solidaritaumlt Verbesserung der Umweltqualitaumlt soziale Gleichheit Abschaffung der NATO WEUKVELNGL-Fraktion und Konvent- 1 KVELNGL-EP-Vertreterin im Konvent Sylvia-Yvonne Kaufmann (DPDS)- kein eigener VerfassungsentwurfSchwerpunkte Entwicklung zu einem sozialen Europa

Die GruumlnenFEA-Fraktion= im EP Fraktion der GruumlnenFreien Europaumlischen Allianz- Fraktionsvorsitzende Daniel Cohn-Bendit (F) Monica Frassoni (I)- 45 MEP aus 12 Mitgliedstaaten- Parteien ua die GruumlnenBuumlndnisrsquo90Ziele ein Europa mit sozialen kulturellen und oumlkologischen WertenDie Gruumlnen und der Konvent- 1 GruumlnenFEA-EP-Vertreter im Konvent und ua Joschka Fischer als Regierungsvertreter imKonvent- bdquoGrundriss einer europaumlischen Verfassungldquo v J Voggenhuber (AU)Schwerpunkte Handlungsfaumlhigkeit der EU im Inneren und in der Welt Weg zu einer oumlkologischen undsozial nachhaltigen Entwicklung

UEN-Fraktion= im EP Fraktion der Union fuumlr das Europa der Nationen (Union for Europe of the Nations)- Fraktionsvorsitzender M Charles Pasqua (F)- 22 MEP aus 5 Mitgliedstaaten- keine deutsche Parteien- Ziele Erhaltung der Souveraumlnitaumlt und nationalen Demokratien Betonung der Unterschiede keinfoumlderales Europa- 1 UEN-EP-Vertreterin im Konvent

EDU-Fraktion= im EP Fraktion fuumlr das Europa der Demokratie und der Unterschiede- Fraktionsvorsitzender Jens-Peter Bonde (DK)- 17 MEP- 1 EDU-EP-Vertreter im Konvent

Links

Uumlbersicht der EP-Fraktionen unter httpwwweuroparleuintgroupsdefaulthtm

Homepage der EVP httpwwwepp-edorghomededefaultasplg1=deKonventswebsite der EVP httpwwwepp-edorgPresspthem02them01_enasp

Homepage der SPE httpwwwsocialistgrouporgindexhtml

Homepage der LIEBE httpeldeuroparleuintContentDefaultasp

Homepage der KVEL httpwwweuroparleuintgue

Homepage der GruumlnenFEA httpwwwgreens-efaorgenKonventswebsite der GruumlnenFEA auch unter httpwwwgreens-efaorgen

Homepage der UEN httpwwweuroparleuintuen

Homepage der EDU httpwwweuroparleuintedd

III Inhaltliche Aspekte der KonventsarbeitenFebruar 2002 bis Januar 2003

1 DIE ARBEITSGRUPPENI - VI

Manuela Hander

AG I bdquoSubsidiaritaumltsprinzipldquoVors Inigo Mendez de Vigo

Vorschlaumlge

1 Fruumlhere Einbeziehung des Subsidiaritaumltsgedankens in Rechtsetzungsakte der Gemeinschaft durchdie am Rechtsetzungsverfahren beteiligten Organe und damit Verbesserung dessen Beruumlcksichtigung2 Ex-ante-Kontrolle durch die Schaffung eines Warnsystems durch fruumlhzeitige Einbeziehung desmitgliedstaatlichen Gesetzgebers am gemeinschaftlichen Rechtsetzungsverfahren3 Ex-post-Kontrolle durch Erleichterung der Klageerhebungsmoumlglichkeiten beim EuGH wegenMissachtung des Subsidiaritaumltsprinzips

AG II bdquoEinbeziehung der ChartaBeitritt zur EMRKldquoVors Antonio Vitorino

Vorschlaumlge

1 Einbeziehung der Grundrechtecharta in die Verfassung wodurch dieser Rechtsverbindlichkeitverliehen wuumlrde Ein Konsens hinsichtlich der konkreten Art und Weise dieser Einbeziehung konntenicht erzielt werden vielmehr wurden alle Optionen in die entsprechende Empfehlung derArbeitsgruppe aufgenommen So plaumldierte ein Teil der Gruppe fuumlr eine Aufnahme der Charta alserstem Kapitel der Verfassung ein anderer Teil wollte es ausreichen lassen eine entsprechendeBezugnahmevorschrift in einen Artikel der Verfassung aufzunehmen wiederum andere wollten eineBezugnahme nur bdquoindirektldquo vorgenommen wissen die es vermeiden wuumlrde der ChartaVerfassungsrang zu geben2 Ein Votum zum Beitritt der EU zur EMRK wurde explizit nicht abgegeben Vielmehr verwies dieGruppe diesbezuumlglich auf den Rat der Europaumlischen Union denn nur dieser koumlnne eine derartwesentliche politische Entscheidung treffen Jedoch sprach sie sich indirekt fuumlr den Beitritt der EU zurEMRK aus indem sie eine Empfehlung zur Aufnahme einer den Beitritt betreffendenverfassungsrechtlichen Bestimmung formulierte und wohlwollend die Argumente eroumlrterte die fuumlreinen Beitritt der EU zur EMRK sprechen

AG III bdquoRechtspersoumlnlichkeitldquoVors Giuliano Amato

Vorschlaumlge

1 Anerkennung der Rechtspersoumlnlichkeit der EU2 Verschmelzung der EU und der EG zu einer einzigen Rechtspersoumlnlichkeit3 Fusion der verschiedenen Vertraumlge (EG-Vertrag EGKS-Vertrag EURATOM-Vertrag EU-Vertrag)mit der Maszliggabe der Untergliederung des neuen einheitlichen Vertrages in zwei Teile einengrundlegenden verfassungsrechtlichen Teil und einen weiteren mit den uumlbrigen Bestimmungen dergenannten Vertraumlge

AG IV bdquoRolle der einzelstaatlichen ParlamenteldquoVors Gisela Stuart

Vorschlaumlge

1 Verbesserung der einzelstaatlichen Kontrollmechanismen der Parlamente die durch dieMitgliedstaaten zu gewaumlhren waumlre und Anerkennung der Rolle der mitgliedstaatlichen Parlamente inder Verfassung2 Einbeziehung der mitgliedstaatlichen Parlamente in die Uumlberwachung des Subsidiaritaumltsprinzips vorallem durch bessere und fruumlhe Unterrichtung von gemeinschaftlichen Rechtsetzungsverfahren3 Ausbau und Erweiterung multilateraler Netze insbesondere durch Praumlzisierung des COSAC-Mandates (vgl hierzu Ziffer II des Protokolls Nr 9 zum EGV (Amsterdam)) durch Einrichtung einesKonvents zur Eroumlrterung wichtiger politischer Leitlinien sowie der Strategie der EU und durch dieEinberufung von Ad-hoc-Konferenzen zwischenparlamentarischer Natur zu speziellen Fragen

AG V bdquoErgaumlnzende ZustaumlndigkeitenldquoVors Henning Christophersen

Vorschlaumlge

1 Die Verfassung allgemein betreffenda) Aufteilung saumlmtlicher Zustaumlndigkeiten zwischen den Mitgliedstaaten und der EU in einembesonderen Kapitel der Verfassungb) Wahrung der Flexibilitaumlt durch Beibehaltung des Art 308 EGV (Amsterdam) bzw einervergleichbaren Bestimmung unter der Voraussetzung der Festlegung dass damit keine Ausweitunggemeinschaftlicher Zustaumlndigkeiten verbunden waumlre2 Die bdquoergaumlnzenden Zustaumlndigkeitenldquo bzw nach dem Vorschlag der Gruppe die bdquounterstuumltzendenMaszlignahmenldquo im besonderen angehenda) Zulaumlssigkeit unterstuumltzender Maszlignahmen nur im Rahmen ausschlieszliglicher Kompetenzen derMitgliedstaaten die einzelstaatliche Rechtsvorschriften nicht ersetzen sondern allenfalls ergaumlnzenoder unterstuumltzen duumlrftenb) Forderung nach einem gemeinsamen Interesse der EU und der Mitgliedstaaten als Voraussetzungunterstuumltzender Maszlignahmen

AG VI bdquoOrdnungspolitikldquoVors Klaus Haumlnsch

Vorschlaumlge

1 Aufnahme wirtschafts- und sozialpolitischer Ziele in die Verfassung (vergleichbar mit denbestehenden Bestimmungen der Art 2 EUV (Amsterdam) und Artt 2 3 und 4 EGV (Amsterdam))2 Strikte Trennung von einerseits Waumlhrungs- und andererseits Wirtschaftspolitik wobei dieerstgenannte als ausschlieszligliche Gemeinschaftszustaumlndigkeit verstanden werden sollte die zweite alsmitgliedstaatliche Zustaumlndigkeit allerdings mit der Einschraumlnkung der Aufnahme der Grundsaumltze derWirtschaftspolitik in die Verfassung sowie einer Verbesserung der Koordinierung zwischen denMitgliedstaaten3 Beibehaltung der EURO-Gruppe deren Vertretung in internationalen Organisationen zu verstaumlrkenwaumlre

2 DIE ARBEITSGRUPPEN VII - X

Conrad Seiferth

AG VII bdquoAussenpolitisches HandelnldquoVors Jean-Luc Dehaene

Vorschlaumlge

1 Zusammenfuumlhrung aller das Aussenpolitische Handeln der EU betreffenden Artikel in einemeinzigen Abschnitt2 Definition von Grundsaumltzen und Zielen fuumlr das Aussenhandeln der EU wofuumlr der Europaumlische Ratstrategische Ziele und Interessen festlegt die die Parameter des Handelns von EU undMitgliedstaaten bestimmen3 EU-Kompetenz zum Abschluss von internationalen Vereinbarungen die ihre Kompetenz betreffen4 Um die Kohaumlrenz und Effektivitaumlt zwischen den Institutionen zu staumlrken bdquoAussenpolitischerVertreter der EUldquo ndash Verschmelzung der Posten des bdquoHohen Vertreter fuumlr die GASPldquo (Solana) und desKommissars (Patten) in einer Person die mit qualifizierter Merheit vom Europaumlischen Rat unterBilligung von Kommission und Parlament ernannt wird5 Um die Kohaumlrenz innerhalb der Institutionen zu verbessern Ratsformation fuumlr AussenpolitischesHandeln und Aussenpolitische Zentralstelle zur Koordination innerhalb der Kommission6 Bestehende Vorgaben zur Entscheidungsfindung sollen weiter ausgeschoumlpft werden keineAusweitung der Mehrheitsentscheidungen aber Kompetenz des Europaumlischen Rates einstimmigMehrheitsentscheidungen auszuweiten

AG VIII bdquoVerteidigungldquoVors Michel Barnier

Vorschlaumlge

1 Ausweitung der Petersberger Aufgaben2 Zur Erhoumlhung von Effizienz und Kohaumlrenz soll der bdquoHohe Vertreter fuumlr die GASP ein Initiativrecht inKrisenangelegenheiten erhalten und in dringenden Faumlllen ermaumlchtigt werden koumlnnen notwendigeEntscheidungen unter Aufsicht des Rates zu treffen3 Die Entscheidung zum Start einer Operation soll einstimmig unter Beachtung des bdquoPrinzips derKonstruktiven Enthaltung erfolgen4 bdquoEuropaumlische Verteidigungszoneldquo Moumlglichkeit zur Einfuumlhrung einer staumlrkeren Kooperation zwischenMitgliedstaaten (vergleichbar bdquoEurozoneldquo)5 Einfuumlhrung einer Solidaritaumltsklausel zur Antwort auf terroristische Bedrohungen und Angriffe mit deralle Mittel zur Abwehr in der EU mobilisiert werden koumlnnen6 Einrichtung einer Europaumlischen Ruumlstungs- und Strategie-Forschungsagentur zur Harmonisierungder Ausruumlstungsbeschaffung und Unterstuumltzung der militaumlrischen Forschung7 Einfuumlhrung von Konvergenzkriterien fuumlr militaumlrische Haushaltsausgeben um die militaumlrischenFaumlhigkeiten der EU zu staumlrken

AG IX bdquoVereinfachung der VertraumlgeldquoVors Guiliano Amato

Vorschlaumlge

1 Verringerung der Anzahl der Rechtsakte von 15 auf 6

a) Verbindliche Verordnung AElig bdquoEU-Gesetzldquo Richtlinie AElig bdquoEU-Rahmengesetzldquo EntscheidungDelegierte Rechtsakte (neue Kategorie von Rechtsnorm)b) Unverbindliche Stellungnahme und Empfehlungc) Anwendungsbereiche EGV u PJZS fuumlr GASP sollen alle Rechtsakte als bdquoGASP-Entscheidungldquobezeichnet werden2 Vereinfachung der Verfahrena) fuumlr alle Rechtsakte das Mitentscheidungsverfahren gem Art 251 EGVb) weitgehende Abschaffung des Verfahrens der Zusammenarbeit gem Art 252 und ersetzen durchMitentscheidungsverfahren oder Anhoumlrungsverfahrenc) Verfahren der Zustimmung Vorbehalten fuumlr die Ratifizierung von internationalen Abkommend) fuumlr alle Ausgaben einheitliches Haushaltsverfahren

AG X bdquoRaum der Freiheit der Sicherheit und des RechtsldquoVors John Bruton

Vorschlaumlge

1 Beschlussfassung mit qualifizierter Mehrheit und im Mitentscheidungsverfahren in der Asylpolitik2 Einwanderungspolitik soll weiterhin Sache der Mitgliedstaaten bleiben Ziel einer gemeinsamenEinwanderungspolitik im Verfassungsvertrag festhalten3 PJZS Deutlichere Umschreibung der Rechtsetzungsbefugnisse fuumlr die Union zur Angleichung desStrafrechts und des Strafprozessrechts gegenseitige Anerkennung von Gerichtsentscheidungen4 Verstaumlrkte Zusammenarbeit im Rat durch effizientere Struktur langfristig Aufbau eine europaumlischenGrenzschutzkorps5 Ausbau der Unionseinrichtungen Kontrolle der Arbeit von Europol durch das EP groumlszligerenSpielraum fuumlr den Gesetzgeber im Bereich von Eurojust Europaumlische Staatsanwaltschaft um gegenSubventionsstraftaten zu verfolgen6 Einbindung der staatlichen Parlamente in die europaumlische Strafrechtspolitik7 Allgemeine Zustaumlndigkeit des EuGH fuumlr den Bereich des Raum der Freiheit der Sicherheit und desRechts

3 DIE INSTITUTIONEN

Doris Schmitz-Meiners und Nicolas Poullain

I STATUS QUO DER INSTITUTIONENARCHITEKTUR

Im Kern der politischen Diskussion stehen die folgenden vier OrganeInstitutionen (andereEinrichtungen wie etwa EZB oder AdR spielen in der Reformdiskussion kaum eine Rolle)

1 Europaumlisches Parlament (Art 189-201)

Zusammensetzung seit `79 direkt gewaumlhlt abnehmende Wahlbeteiligung derzeit 626 MEPsab 25 MS 732

Immer wichtigere Rolle im Gesetzgebungsverfahren An der Gesetzgebung in der 2 und 3Saumlule ist das EP nicht beteiligt

Kontrolle der Exekutive Untersuchungsausschuszlig Kontrolle der Kommission InterpellationMiszligtrauensantrag Anhoumlrungsrecht

Mitwirkungsrechte beim Haushalt (nur bei nicht obligatorischen Ausgaben)

Zusammenarbeit mit innerstaatlischen Parlamenten (COSAC November 1989)

2 Ministerrat (Art 202-210)

Zusammensetzung Der Rat besteht aus je einem Vertreter jedes Mitgliedstaats (Mst) aufMinisterebene Der Vorsitz im Rat wird durch die Mst abwechselnd fuumlr 6 Monatewahrgenommen Minister werden vertreten durch staumlndige Vertreter im AStV (COREPER)

Bei der Gesetzgebung nimmt er trotz Machtzuwachs des EP noch die dominierender Rolleein Bei ZBJI 342 EUV und GASP Art 133 EUV alleiniges Legislativorgan Verabschiedetwirtschaftspolitische und beschaumlftigungspolitische Leitlinien

Drei verschiedene Formen der Stimmabgabe einfache Mehrheit qualifizierte Mehrheit (abFeb 2003 gem Nizza 3 Kriterien Anzahl der Stimmen 62873 mind 10 Staaten Bev (aufAntrag)) Einstimmigkeit

Sitzungen nicht oumlffentlich Transparenzdefiizit bei Gesetzgebung

Benennung des Kommissionspraumlsidents

3 Europaumlische Kommission (Art 211-219)

Zusammensetzung 20 Kommissare 10 + (52) ab 2005 je 1 pro Mst ab 27 Mst neueRegelung

Initiativmonopol im EG Bereich

Huumlterin der Vertraumlge Durchfuumlhrungskompetenz aber enger Rahmen durch Komitologie(Ausschuumlsse des Rates die den Rahmen fuumlr die Umsetzung festlegen) Vermittler zwischenRat und EP

Kollegialprinzip

3 Derzeitige Stimmenanzahl die Stimmenanzahl pro Mitgliedsland wurde in Nizza fuumlr alle Staaten festgelegt diebereits die Beitrittsverhandlungen aufgenommen haben

In der Wettbewerbspoltik verfuumlgt die Kommission uumlber legislative exekutive und quasi-judikative Befugnisse

Sieht sich dem Vorwurf des Demokratiedefizits ausgesetzt

4 Europaumlischer Gerichtshof Gericht erster Instanz (GEI) (Art 220-245)

Zusammensetzung EuGH 1 Richter je Mst 8 Generalanwaumllte Sie werden von denRegierungen und Mitgliedsstaaten im gegenseitigen Einvernehmen auf sechs Jahren ernanntAlle drei Jahre findet eine teilweise Neubesetzung statt Richter waumlhlen den Praumlsidenten ausihrer Mitte Aufgabe Wahrung des Rechts bei der Auslegung und Anwendung der Vertraumlge

II INSTITUTIONELLE REFORMEN IN DER DISKUSSION

1 Aspekte im Bezug auf die nahezu Konsens unter den Konventsmitgliedern herrscht

Europaumlisches Parlament

Staumlrkung der Rolle des direkt gewaumlhlten EP zur Uumlberwindung des Legitimations- undDemokratiedefizits der EU Die Beteiligung des EP am Gesetzgebungsprozeszlig nach demMitentscheidungsverfahren soll die Regel werden Die Budgethoheit des Parlaments sollverstaumlrkt werden Ein einheitliches Wahlverfahren und ein einheitliches Abgeordnetenstatut solleingefuumlhrt werden Die Mitwirkung des EP bei der Besetzung der anderen Institutionen soll verstaumlrktwerden

Ministerrat

In der Regel soll mit qualifizierter Mehrheit entschieden werden Lediglich einige sensible Bereiche(Aussen- und Sicherheitspolitik) sollen von dieser Regel ausgenommen werden Hier soll moumlglichstmit besonders qualifizierten Mehrheiten beschlossen werden Wenn der Rat als Gesetzgeber(Legislativrat) handelt soll dies oumlffentlich sein

Europaumlische Kommission

Die Kommission soll im legislativen Bereich das Initiativmonopol behalten Die Wahl undEinsetzung der Kommission als Ganzes soll nach Anhoumlrung der einzelnen Mitglieder desKommissionskollegiums durch die Ausschuumlsse des Parlaments durch das Plenum des EP erfolgenDie Abwahl der Kommission ist derzeit nur als Ganzes moumlglich In Zukunft soll derKommssionspraumlsident auch im Falle untragbarer Verwerfungen die Moumlglichkeit haben einemeinzelnen Kommissionsmitglied den Ruumlcktritt nahezulegen 4 Der Kommissionspraumlsident soll mit einerRichlinienkompetenz ausgestattet werden

Europaumlischer Gerichtshof

Die Gerichtsbarkeit des EuGH soll auf die gesamte ZBJI (Europol Eurojust EuropaumlischerStaatsanwalt) ausgedehnt werden Der EuGH soll als Verfassungsgericht fungieren und den Schutzder in der Grundrechtscharta verankerten Grund- und Menschenrechte gewaumlhrleisten Eineverstaumlrkte demokratische Legitimation der Richter soll durch ihre gemeinsame Berufung durchEP und Rat erreicht werden Der Rat koumlnnte hierbei eine Kandidatenliste vorlegen

2 Dissenspunkte

Die Vorstellung der Mitgliedstaaten und der verschiedenen politischen Parteien gehen am staumlrkstenbei der Frage der Gestaltung der Ratspraumlsidentschaft und des Beschlussfassungsverfahrens imMinisterrat der Wahl des Kommissionspraumlsidenten und der Gestaltung der Aussenvertretungauseinander Die wichtigsten Vorschlaumlge die hier diskutiert werden sind der deutsch-franzoumlsischeVorschlag und der Kommissionsvorschlag

4 Die Idee fuumlr diese Regelung geht auf eine Absprache zuruumlck die Prodi vor Amtsantritt mit seinen Amtskollegen getroffen hatDie Kommissare sicherten Prodi zu dass sie auf sein Ersuchen auch einzeln zuruumlcktreten wuumlrden

DEUTSCH - FRANZOumlSISCHER VORSCHLAG5

Ratspraumlsidentschaft und Beschlussfassung im MinisterratDie rotierende Praumlsidentschaft des Europaumlischen Rates soll durch einen dauerhaften Ratsvorsitzersetzt werden Der Ratsvorsitzende wird mit einer qualifizierten Mehrheit fuumlr eine Dauer von 5 bzw25 Jahren mit der Moumlglichkeit der Wiederwahl gewaumlhlt Der Amtsinhaber fuumlhrt sein Amt hauptamtlichaus Der Vorsitzende des Rates bereitet die Sitzungen des Europaumlischen Rats (ER) vor fuumlhrt dessenVorsitz und wacht uumlber die Umsetzung der Beschluumlsse Die Modalitaumlten fuumlr den Vorsitz im Ministerratvariieren je nach betroffenem Gebiet Der Allgemeine Rat wird vom Generalsekretaumlr des Ratesgeleitet Den Vorsitz des Aussenministerrates hat der Europaumlische Aussenminister inne Fuumlr dieRaumlte Wirtschaft und Finanzen die Eurogruppe und den Rat Justiz und Inneres werden fuumlr zweiJahre Vorsitzende gewaumlhlt Der Rest der Ratsformationen wird so geregelt dass er denMitgliedstaaten eine groumlsstmoumlgliche Beteiligung auf der Grundlage einer gleichberechtigten Rotationgewaumlhrleistet

KommissionEine starke Vereinfachung des Komitologieverfahrens soll es der Kommission erleichtern ihreAufgabe die vom EP und Rat erlassenen Gesetze umzusetzen und deren ordungsgemaumlsseUmsetzung zu kontrollieren erleichtern Um die politische Verantwortlichkeit der Kommissiare zugewaumlhrleisten erhalten diese ein Weisungsrecht gegenuumlber den Generaldirektionen DerKommissionpraumlsident hat die Richtlinienkompetenz fuumlr die Arbeit der Kommission

Europaumlisches ParlamentJede Ausweitung der Mehrheitsentscheidungen wird automatisch mit der Mitentscheidung der EPverbunden

AussenvertretungDie Aumlmter des Hohen Vertreters und des Kommissars sollen von derselben Person ausgeuumlbt werdendem Europaumlischen Aussenminister Er verfuumlgt uumlber ein formelles Initiativrecht Der ER ernennt denAussenminister mit Zustimmung des Praumlsidenten der Kommission mit qualifizierter Mehrheit DerAussenminister nimmt mit einem besonderen Status an den Sitzungen der Kommission teil In derRegel wird im Bereich der GASP mit qualifizierter Mehrheit abgestimmt lediglich bei militaumlrischen undsicherheitspolitischen Fragen gilt weiterhin das Prinzip der Einstimmigkeit Wenn ein Mitgliedstaat einnationales Interesse geltend macht und keine andere Loumlsung gefunden werden kann wird die Fragean den Europaumlischen Rat verwiesen der mit qualifizierter Mehrheit entscheidet

KOMMISSIONSVORSCHLAG6Ratspraumlsidentschaft und Beschlussfassung im MinisterratDer Kommissionsentwurf sieht eine Beibehaltung der halbjaumlhrlichen Rotation fuumlr diePraumlsidentschaft des ER und des Rates Allgemeine Angelegenheiten ggf auch fuumlr den AstV vor Beiden anderen Ratsformationen wir der Vorsitz durch ein fuumlr ein Jahr gewaumlhltes Ratsmitglieduumlbernommen Das komplexe Beschlussfassungssystem von Nizza soll durch die doppelte einfacheMehrheit (Mehrheit der Mitgliedsstaaten und der EU Bevoumllkerung) ersetzt werden In sensiblen Faumlllenmuumlsste auf eine verstaumlrkte Mehrheit (23 der Mitgliestaaten und 23 der Bevoumllkerung)zuruumlckgegriffen werden koumlnnen Das Einstimmigkeitsprinzips wird abgeschafft

KommissionAllein die Kommission sollte mit der Durchfuumlhrung der europaumlischen Rechtsvorschriftenbetraut sein Sie muss Ihr Handeln vor den rechtsetzenden Organen Rat und EP rechtfertigen DerVerfassungsvertrag muumlsste ebenfalls sicherstellen dass die Modalitaumlten fuumlr nicht zwingendeInstrumente der Umsetzung wie zB die Offene Koordinierung mit der Gemeinschaftsmethode imEinklang sind

Europaumlisches Parlament

5 Beitrag der dem Konvent am 16 Januar von den Mitgliedern des Konvents Herrn Dominque de Villepin und Herrn JoschkaFischer uebermittlet wurde httpwwwcapuni-muenchendekonventdownloadDeutsch-Franz-Vorschlagpdf6 Fuumlr die Europaumlische Union Frieden Freiheit Solidaritaumlt Rede von Romano Prodi 04 Dezember 2002 httpwwwcapuni-muenchendekonventdownloadKOM-EU_Frieden_Freiheit_Solidpdf

Ein Teil der MEPs soll durch europaumlische Listen gewaumlhlt werden Der ER und das EP habengleichwertige Rechte bei der Ernennung und der Kontrolle der Kommission

AussenvertretungDer Sekretaumlr der Union (SdU) der gleichzeitig Vizepraumlsident der Kommission ist und einenbesonderen Status hat wird vom ER und vom designierten Kommissionspraumlsidenten einvernehmlichernannt Damit ist er sowohl gegenuumlber dem ER als auch gegenuumlber demKommissionspraumlsidenten rechenschaftspflichtig die ihn auch beide seines Amtes enthebenkoumlnnen Als Kommissionsmitglied ist er auszligerdem gegenuumlber dem EP verantwortlich Waumlhrendeines Uumlbergangszeitraums wird der SdU im Bereich der GASP das Initiativrecht der Kommission imRahmen der Leitlinien und Auftraumlge des Rates oder einer Gruppe von Mitgliedstaaten ausuumlben AmEnde der Uumlbergangszeit legt der Rat die Modalitaumlten fest nach denen der SdU autonom dasInitiativrecht der Kommission im Bereich der GASP ausuumlben kann Der SdU vertritt die Union bei derDurchfuumlhrung auszligenpolitischer Aktionen gegenuumlber Dritten und ist fuumlr die Umsetzung dergemeinsamen Beschluumlsse verantwortlich

IV Verfassungsentwuumlrfe

VERFASSUNGSENTWUumlRFEAUS EUROPARECHTLICHER UND VERFASSUNGSRECHTLICHER SICHT

Christine Gerlach und Christian Pernhorst

Uumlberblick uumlber verschiedene Verfassungsentwuumlrfe

1 EU-Organe bzw Europaumlischer Konventsum Entwurf des Praumlsidiums des Europaumlischen Konventes vom 28102002sum Entwurf des Kommissionspraumlsidenten Romani Prodi vom 04122002sum Bericht des Europaumlischen Parlamentes (Alain Lamassoure) vom 240420022 Fraktionen und Parteiensum Entwurf der EVP-Gruppe im Europaumlischen Konvent vom 10112002sum Entwurf der SPE-Gruppe im Europaumlischen Konvent vom 03102002sum Berliner Entwurf der SPD-Bundestagsabgeordneten Gloser und Roth vom 20112002sum Entwurf einiger junger bdquoGruumlnerldquo von September 20023 Einzelpersonen (nicht abschlieszligende Auswahl)sum Entwurf von Prof Dr Juumlrgen Schwarze vom 12112002sum Entwurf der Konventsmitglieder Alan Dashwood Michael Dougan Christophe Hillion Angus

Johnston und Eleanor Spaventa vom 28102002sum Entwurf von Jo Leinen (MdEP) vom 23102002sum Entwurf von Robert Badinter vom 26092002sum Entwurf von Dr Wolfgang Schaumluble und Wilfried Martens vom 24092002sum Entwurf des Earl of Stockton vom 24092002sum Entwurf von Prof Dr Rupert Scholz von August 2002

(insgesamt nicht abschlieszligende Auswahl siehe die umfassenden Nachweise bei httpwwwcapuni-muenchendekonvententwuerfehtm)

Einzelheiten

1 Praumlsidium des Europaumlischen Konventes (bdquoGiscard-Entwurfldquo) vom 28102002sum Dreiteilung des bdquoVertrages uumlber eine Verfassung fuumlr Europaldquo in 1 Struktur der Verfassung und 2

Politikbereiche und die Durchfuumlhrung der Maszlignahmen der Union und 3 AllgemeineSchluszligbestimmungen Der zweite Teil soll die Rechtsgrundlagen enthalten

sum Frage der Namensgebung fuumlr die Union wird aufgeworfen (1Teil Titel I Art 1)sum Die Unionsbuumlrgerschaft soll betont werden Wie die GR-Charta in den Vertrag eingefuumlgt werden

soll ist offen gelassensum Abloumlsung der turnusmaumlszligigen Ratspraumlsidentschaft durch einen Praumlsidenten des Europaumlischen

Rates der fuumlr bestimmte Zeit gewaumlhlt werden soll (1 Teil Titel IV Art 15a)sum Schaffung des bdquoKongress der Voumllker Europasldquo (1 Teil Titel IV Art 19)sum Haushalt der Union soll vollstaumlndig aus Eigenmitteln der Union finanziert werden (1 Teil Titel VII

Art 38)sum Moumlglichkeit des Austritts wird festgesetzt (1 Teil Titel X Art 46)

2 bdquoProdi-Entwurfldquo vom 4122002

sum Dreiteilung der bdquoVerfassung fuumlr die Europaumlische Unionldquo in 1 Prinzipien 2 Grundrechte und 3Politikbereiche Der erste Teil Prinzipien enthaumllt neben den institutionellen Prinzipien auch diewesentlichen Politikziele fuumlr jeden einzelnen Politikbereich

sum Generelle Vergemeinschaftung aller Politikbereiche also auch der GASP und der PJZS

sum Einstimmigkeitserfordernis wird in allen Faumlllen selbst fuumlr Verfassungsaumlnderungen aufgegebenAusnahme ist die Aufnahme neuer Mitglieder

sum Die innenpolitischen Bereiche der Union werden eingeteilt in bdquoprincipal policiesldquo bdquoflanking policiesldquound bdquocomplementary actionsldquo je nach Art der Handlungsinitiative (HarmonisierungKoordinierung) die von der Union erwartet wird

sum Auszligenpolitik Gewaumlhrleistung einer kohaumlrenten Auszligenpolitik durch die Einrichtung des Amteseines bdquoSekretaumlrs der Unionldquo und durch die Niederlegung der generellen auszligenpolitischen Ziele im1 Teil der Verfassung

3 Bericht des Europaumlischen Parlamentes uumlber die Abgrenzung der Zustaumlndigkeiten der EU undder Mitgliedstaaten vom 24042002

Bericht des Ausschusses fuumlr konstitutionelle Fragen des EP (Berichterstatter Alain Lamassoure)

sum Behandelt vor allem das Thema der Kompetenzaufteilung kein breit angelegterVerfassungsentwurf

sum Vergemeinschaftung des zweiten und dritten Pfeilers um das Gleichgewicht von wirtschaftlicherund politischer Integration der Union herzustellen

sum Drei Arten von Zustaumlndigkeiten 1 die grundsaumltzliche Zustaumlndigkeit der Mitgliedstaaten 2 die derUnion uumlbertragene eigene Zustaumlndigkeit und 3 die geteilte Zustaumlndigkeit

sum Evolutivklausel in Anlehnung an Art 308 EG dessen Anwendung jedoch auch in die umgekehrteRichtung Ruumlckuumlbertragung von der Union auf die Mitgliedstaaten funktionieren soll

4 Entwurf der Europaumlischen Volkspartei vom 10112002Ergebnis der Studientage der EVP-Gruppe im Europaumlischen Konvent in Frascati vom 8 bis 10November 2002 Basiert auf dem Estoril-Entwurf vom 18102002 der wiederum auf dem Brok-Diskussionspapier vom 12092002 und dem EVP-Diskussionsentwurf zur bdquoVerfassung derEuropaumlischen Unionldquo vom 29082002 aufbaut Fuumlhrt den bdquoEstoril-Entwurfldquo mit dem bdquoGiscard-EntwurfldquozusammenZur FormAngepaszligt an die vom Konventspraumlsidium in seinem Vorentwurf vorgenommene Zwei- bzw Dreiteilungdes Verfassungsvertrages (Teil I Verfassungsstruktur Teil II Unionspolitiken Teil IIISchluszligbestimmungen)Bezeichnung als Verfassung und nicht als VerfassungsvertragAuffallend ist die komplette Uumlbernahme der Grundrechtecharta in die Verfassung ganz zu BeginnAnsonsten in der Form stark dem bdquoGiscard-Entwurfldquo angeglichen aber insgesamt ausfuumlhrlicherZum Inhalt1 Teil Struktur der VerfassungReligioumlser Bezug in der Praumlambel (bdquoreligious heritageldquo)Grundrechte in Art 1 ndash 55Rechtspersoumlnlichkeit (Art 56 II)Union gegruumlndet auf den Buumlrgern der Union und auf den Mitgliedstaaten (Art 56 I)Vorschriften uumlber die Flagge Hymne und den Feiertag (Art 61)Prinzip der begrenzten Einzelermaumlchtigung (Art 64 I)Zustaumlndigkeiten der Union ausschlieszligliche (= eigene) Zustaumlndigkeit geteilte Zustaumlndigkeit undergaumlnzende Zustaumlndigkeit der Union (Art 65)Kompetenzkataloge in Art 66 ndash 68Fruumlhwarnsystem im europaumlischen Gesetzgebungsverfahren bzgl der Einhaltung des Subsidiaritaumlts-und des Verhaumlltnismaumlszligigkeitsprinzips (Art 69 III)Flexibilitaumltsklausel in Art 71 (Ersatz fuumlr Art 308 EG) allerdings weiterhin mit dem Erfordernis derEinstimmigkeit im Rat jedoch nur der Mehrheit im EPUnterscheidung zwischen Legislativrat mit rotierender Praumlsidentschaft (Art 76 I) und Exekutivratdessen Vorsitz ein nationaler Minister der Kommissionspraumlsident oder das zustaumlndige Mitglied derKommission innehat (Art 76 II)Initiativmonopol im Gesetzgebungsverfahren weiterhin bei der Kommission (Art 77 II)Der Rat schlaumlgt dem EP einen Kandidaten fuumlr das Amt des Kommissionspraumlsidenten mit qualifizierterMehrheit im Lichte des Ergebnisses der EP-Wahlen vor EP waumlhlt mit absoluter MehrheitKommissionspraumlsident schlaumlgt die Kommissare vor die vom Rat mit qualifizierter Mehrheit bestaumltigtund vom EP gewaumlhlt werden muumlssen (Art 78 III)

Der Kommissionspraumlsident ernennt zwei Vizepraumlsidenten einem uumlbertraumlgt er mit Zustimmung desRates die Auszligenvertretung der Union (bdquoCommissioner for Foreign Relationsldquo) (Art 79 IV)Instrumente der Union 1 Unionsgesetze und -rahmengesetze erlassen durch die Legislative derUnion 2 Verordnungen erlassen durch die Exekutive der Union 3 Entscheidungen 4Empfehlungen und 5 Stellungnahmen Gesetze und Verordnungen sind allgemein anwendbar inihrer Gesamtheit bindend und in allen Mitgliedstaaten unmittelbar anwendbar Rahmengesetzehingegen entsprechen den Richtlinien (Art 91)Gesetze und Rahmengesetze werden zusammen vom EP und vom Rat entsprechend demMitentscheidungsverfahren (Art 96) erlassen Die Kommission kann Verordnungen erlassen wennund soweit entweder die Verfassung oder ein Unionsgesetz sie dazu ermaumlchtigt allerdings sind InhaltZweck und Ausmaszlig der Ermaumlchtigung zu beachten (vgl Art 80 I GG) (Art 94)Das Mitentscheidungsverfahren beinhaltet ein Vermittlungsverfahren Alle Unionsgesetze und -rahmengesetze sind ZustimmungsgesetzeFinanzierung der Union ausschlieszliglich durch Eigenmittel (Art 109 I)Die Kommission repraumlsentiert die Union nach auszligen (Art 112) Abschluszlig von internationalenVertraumlgen und Abkommen durch den Rat und das EP (Art 113) Ausdruumlckliche Kompetenz zumBeitritt zur Europaumlischen Menschenrechtskonvention (Art 113 II)bdquoEuropaumlische Partnerschaftldquo mit den EU-Nachbarstaaten vergleichbar mit dem EuropaumlischenWirtschaftsraum inklusive einer politischen Komponente (Art 116)2 Teil Die Politikbereiche und die Durchfuumlhrung der Maszlignahmen der UnionZwei moumlgliche Optionen fuumlr den 2 Teil des Verfassungsvertrages bzw der VerfassungOption 1 folgt der Idee im bdquoGiscard-Entwurfldquo wonach erst im 2 Teil fuumlr jeden einzelnen Politikbereichdie Art der Zustaumlndigkeit die anwendbaren Rechtsakte und Verfahren aufgefuumlhrt werden Nachteil seijedoch daszlig die Bedeutung des 1 Teils nachhaltig reduziert wuumlrde und zudem der 2 Teil aufgrundseines Umfangs von ca 414 Vorschriften fuumlr den Leser kaum noch lesbar waumlreDeshalb favorisiert der EVP-Entwurf die Option 2 wonach der 1 Teil in abschlieszligender Form dieZustaumlndigkeiten Rechtsakte und Verfahren der Union definiert und im 2 Teil nur noch dieVorschriften Aufnahme faumlnden die nicht in den 1 Teil passen Beispielsweise die Grundfreiheiten dieWettbewerbsregeln EMU-Vorschriften oder zusaumltzliche Vorschriften uumlber das Verfahren derInstitutionen der UnionGemaumlszlig der Option 2 schlaumlgt der Entwurf die folgenden Titel fuumlr den 2 Teil vorTitel I Gemeinsamer Markt Titel II EMU Titel III Innere Sicherheit Titel IV GASP TitelV Verteidigung Titel VI Euratom Titel VII Das Verfahren der Institutionen der Union

5 Beitrag der SPE- Gruppe im Europaumlischen Konvent

sum Kein Verfassungsentwurf sondern nur Vorschlaumlge fuumlr eine neue europaumlische Verfassung miteiner starken sozialen Dimension

sum Die verschiedenen Saumlulen sollen in einen einzigen Text gegossen werden (s Giscard-Entwurf)- Neuer Status fuumlr Nachbarstaaten (s Giscard)- Sicherheits- und Verteidigungspolitik sollte und Kontrolle des EP stehen- EuGH soll bei Kompetenzuumlberschreitung der EU entscheidensum Schaffung eines Rates fuumlr legislative Angelegenheiten (welcher oumlffentlich tagen sollte)- Praumlsident der Kommission muszlig gestaumlrkt werden mehr demokratische Legitimitaumlt und politische

Verantwortung- Absolute Transparenz und bdquogood administrationldquo soll von der Verfassung garantiert werdensum Nationale Parlamente sollen gestaumlrkt werden engere Kooperation mit dem EP ohne Schaffung

einer neuen Institution

6 Berliner Entwurf

sum Die bdquoVerfassung fuumlr die Europaumlische Unionldquo orientiert sich an bereits bestehendem Recht in deneuropaumlischen Vertraumlgen und an der Rechtsprechung des EuGH

sum Vollbeschaumlftigung und nachhaltiges Wachstum werden als Ziele der Union eingefuumlgtsozialdemokratische Werte verankert

sum Die GR-Charta wird nicht mit aufgenommen nur Verweissum Absage an einen Praumlsidenten des Europaumlischen Rates stattdessen Staumlrkung der Kommission

die das Initiativmonopol behaumllt und deren Praumlsident vom EP gewaumlhlt wirdsum Verankerung des Konventsverfahrens zur Aumlnderung der Verfassung

7 Young Greens

sum GR-Charta ist in Verfassung integriert und den Prinzipien der Union vorangestelltsum Europaumlisches Referendum wird in die Verfassung aufgenommensum EP besitzt zusammen mit der Kommission das Initiativrechtsum EP besteht aus einer Buumlrgerkammer und einer Staatenkammer wobei die Buumlrgerkammer vom

Volk gewaumlhlt wird und die Staatenkammer sich aus den Regierungen der Mitgliedstaatenzusammensetzt in der jeder Staat nur eine Stimme hat

sum Ein bdquoRat fuumlr nachhaltige Entwicklung wird geschaffen

8 Schwarze ndash Entwurf

sum Modell einer Zweiteilung der Vertraumlge erster Teil bildet den eigentlichen Verfassungsvertrag wirddurch einen zweiten Vertrag uumlber Unionspolitiken ergaumlnzt (hier einfachere Modalitaumlten zurAumlnderung vorgesehen als bei einer Aumlnderung des ersten Teils)

sum Entwurf konzentriert sich auf die 4 Punkte von Laeken (1bessere Kompetenzabgrenzung 2Verbesserung des GR-Schutzes 3 Vereinfachung der Vertraumlge 4 Reform der Institutionen)

sum Der Europaumlische Rat bekommt Organstellung die Zusammensetzung wird um den Praumlsidentendes EP erweitert der Vorsitz im Europaumlischen Rat ist an den Vorsitz im Rat gekoppelt

sum Der Vorsitz im Rat soll durch eine auf 24 Monate angelegte gemeinsame Praumlsidentschaft von 3Mitgliedstaaten wahrgenommen werden

sum Fruumlhwarnsystem durch Einrichtung eines Kompetenzausschusses der sich aus nationalen undEuropaparlamentariern zusammensetzt

sum Klagerecht der nationalen Parlamente sowie des AdRsum Ruumlckuumlbertragung von Regelungszustaumlndigkeiten auf die Mitgliedsstaaten moumlglichsum Das gesamte Unionsrecht abgesehen von der Ausnahmeregelung der GASP unterliegt der

richterlichen Kontrolle durch die Unionsgerichtesum Nichtigkeitsklage erfaumlhrt inhaltliche Aumlnderung- Abschaffung des Systems der 4 Klagegruumlnde zugunsten einer Generalklausel- Aufhebung der Beschraumlnkungen in Bezug auf die passivlegitimation bei Klagen Privater- Kommissionsverordnungen werden zum zulaumlssigen Gegenstand einer Individualklage- GR-Beschwerde moumlglichsum Auf Unionssteuer wird verzichtet stattdessen Finanzierung nach Anteilen am BSPsum Bei der GASP werden die sog Petersberg-Aufgaben die Einsaumltze zur Bekaumlmpfung des

internationalen Terrorismus hinzugefuumlgtsum Personelle Verschmelzung der Aumlmter des Hohen Vertreters fuumlr GASP und des Auszligenkommissars

9 Entwurf von Jo Leinen

- GR-Charta wird das erste Kapitel der Verfassung- EU besitzt Rechtspersoumlnlichkeit Austritt aus Union moumlglich- Arbeitssprache neben Englisch und Franzoumlsisch auch Deutsch- Gesetzgebung der EU erfolgt in 2 Kammern durch das Europaumlische Parlament (Buumlrgerkammer)

und durch den Europaumlischen Senat (Staatenkammer) der aus einer Umgestaltung desMinisterrats hervorgeht

- Kommission stellt die Exekutive der Union dar der Praumlsident wird vom EP gewaumlhlt- Europaumlischer Auszligenminister soll Vize-Praumlsident der Kommission sein- Ein Praumlsident des Europaumlischen Rates ist nicht vorgesehen wird auch kein Organ der EU- Erhebung finanzieller Eigenmittel- Referendum wird eingefuumlhrt direkte Demokratie- Koordinierung von Politiken sowie die verstaumlrkte Zusammenarbeit in den Vertrag mit

aufgenommen- AdR bekommt Klagerecht vor dem EuGH

10 Beitrag von Wolfgang Schaumluble und Wilfried Martens vom 24092002Entwurf traumlgt den Titel bdquoEine Verfassung fuumlr ein starkes Europaldquo zuletzt aktualisiert am 24092002Flieszligtext mit durchnummerierten Paragraphen Von der Form nicht vergleichbar mit den meisten

anderen Verfassungsentwuumlrfen die bereits vollstaumlndig vorformulierte Artikel enthalten wohingegendieser Entwurf lediglich einige wenige bedeutsame Themen ansprichtZwar spricht der Entwurf von bdquoVerfassungldquo jedoch sind in den Text Aumlnderungsvorschlaumlgeeinschlaumlgiger konservativer Parteien eingearbeitet die gerade an dieser Stelle den Gebrauch desBegriffes bdquoVerfassungsvertragldquo fordern (z B die CSU)Die in dem Entwurf behandelten Themen sind die Kompetenzverteilung zwischen der EU und denMitgliedstaaten die Integretion der Grundrechtecharta in die Verfassung und die Reform derInstitutionenZum InhaltBekenntnis zum bdquogeistig-religioumlsen und sittlichen ErbeldquoEine Perspektive fuumlr die aumluszligeren Grenzen Europas ist zu schaffen da ansonsten die Gefahr bestehedie Integrationskraft der Union zu uumlberfordern Die Grenzen sollen bdquoklar aber offenldquo gezogen werdend h zu Staaten die derzeit der Union als Vollmitglieder nicht beitreten koumlnnen soll eine bdquoEuropaumlischePartnerschaftldquo entwickelt werden Diese soll sich am Modell des EWR orientieren allerdings unterEinbeziehung einer politischen KomponenteBetonung der Unantastbarkeit der internen europaumlischen GrenzenEinheitliche Rechtspersoumlnlichkeit der UnionDie Union ist eine einmalige () Konstruktion bdquoohne historische oder legale Vorbilderldquo die auf derdoppelten Legitimation der Buumlrger und der Staaten aufbautDrei Arten der Kompetenz die prinzipiell von den Mitgliedstaaten ausgeuumlbten Kompetenzen dieeigenen Kompetenzen der Union und die geteilten Kompetenzen Prinzip der begrenztenEinzelermaumlchtigung gilt weiterEntweder zu den eigenen aber zumindest zu den geteilten Kompetenzen der Union sollen sowohl derAufbau und die Durchfuumlhrung einer gemeinsamen Auszligen- und Sicherheitspolitik als auch dieRechtsgrundlagen fuumlr das gemeinsame Gebiet der Freiheit und Sicherheit hinzugefuumlgt werdenGeteilte Kompetenzen decken drei verschiedene Gebiete ab dasjenige in dem die Union diegrundlegenden Regeln festlegt dasjenige in dem sie lediglich in einer komplementaumlren oderzusaumltzlichen Art interveniert und dasjenige in dem sie nationale Politiken koordiniertEine Weiterentwicklungsklausel ist vorzusehen die nur in Ausnahmefaumlllen die einstimmigeEntscheidung fordert und grundsaumltzlich die Beteiligung des EP festlegtInnerhalb des EuGH soll eine spezielle Verfassungs- und Grundrechtekammer geschaffen werdenDie Grundrechtecharta soll integraler Bestandteil der Europaumlischen Verfassung werdenDie Union soll der Europaumlischen Menschenrechtskonvention beitretenDie Schaffung einer zusaumltzlichen Institution fuumlr eine spezielle Rolle der nationalen Parlamenteinnerhalb des Institutionsgefuumlges der EU wird abgelehnt obwohl die Autoren eine bedeutendere Rolleder nationalen Parlamente befuumlrwortenbdquoDie EU ist weder eine Foumlderation im klassischen Sinne noch ein StaatldquoDas EP fungiert zusammen mit dem Rat als gleichberechtigter Gesetzgeber der EUDie Haushaltskompetenz soll zwischen EP und Rat geteilt werdenDer Europaumlische Rat ist eine zentrale Institution der EU und praumlgt ihre politische RichtungDer gegenwaumlrtige Rat fuumlr Allgemeine Angelegenheiten soll in zwei getrennte Einheiten aufgeteiltwerden einen gestaumlrkten Rat fuumlr Allgemeine Angelegenheiten der die Kohaumlrenz der Entscheidungensicherstellt waumlhrend ein spezieller Rat fuumlr Auswaumlrtige Beziehungen sich rein auf Fragen im Bereichder GASP konzentriertDie Mitgliedstaaten bleiben bei der Besetzung des Ratsvorsitzes gleichberechtigtDie Kommission behaumllt ihr InitiativmonopolDer Europaumlische Rat schlaumlgt dem EP unter Beruumlcksichtigung der Ergebnisse der Europawahl und mitqualifizierter Mehrheit einen Kandidaten fuumlr das Amt des Kommissionspraumlsidenten vor den das EPentweder ablehnt oder annimmt Der Kommissionspraumlsident waumlhlt dann seine Kommissare aus dieKommission wird in toto vom EP gewaumlhlt und vom Rat mit Mehrheit bestaumltigt

11 Beitrag des Earl of Stockton vom 24092002Der Earl of Stockton ist stellvertretendes Mitglied des Europaumlischen Konventes der im Namen einerGruppe britischer Konservativer die in ihrer Mehrheit ehemalige oder jetzige Mitglieder des bdquoHouse ofCommonsldquo des bdquoHouse of Lordsldquo und des EP sind diesen Beitrag zur oumlffentlichen Debatte uumlber dieZukunft Europas eingereicht hatTitel bdquoDie Zukunft der EU Ein positiver konservativer Ansatzldquo1 Zur FormKein vollstaumlndiger Verfassungsentwurf sondern Vorschlaumlge und Gedanken zu den aus ihrer Sichtwichtigen Streitpunkten

Positiver Ansatz D h die EU wird nicht verteufelt auch wird nicht ausschlieszliglich dieRuumlckuumlbertragung von Kompetenzen auf die nationale Ebene gefordert sondern der Entwurf erkenntausdruumlcklich die Bedeutung der EU in ganz bestimmten Bereichen an und fordert konsequenterweisedort auch die Staumlrkung der EU-Kompetenzen wie auch die Effektivierung der Verfahrensablaumlufe2 Zum InhaltZunaumlchst Klarstellung daszlig auch in Zukunft die Mitgliedstaaten die bestimmenden Komponenten derEU bleiben sollen weshalb die Umwandlung der EU in einen voll funktionierenden Bundesstaatabgelehnt wirdKompetenzverteilung Auflistung der eigenen Kompetenzen der EU der eigenen Kompetenzen derMitgliedstaaten und der geteilten Kompetenzen wird abgelehnt stattdessen lediglich Klarstellung imVerfassungsvertrag daszlig die EU nur dort eigene oder geteilte Zustaumlndigkeit besitzt wo ihr der Vertragdies einraumlumtDie gemeinschaftlichen Vertraumlge sollen vereinfacht und in zwei Teile geteilt werden 1 Teil =Vertragsverpflichtungen der EU (wichtige Vorschriften) 2 Teil = Vertragsregeln fuumlr die EU (wenigerwichtige und detailliertere Vorschriften) Auch die Vorschriften des 2 Teils sollen nur imKonsensverfahren geaumlndert werden koumlnnenDer Rat bleibt die bestimmende Institution der EU lediglich mehr Offenheit und TransparenzAufwertung der Rolle der nationalen Parlamente indem ein bdquoAusschuszlig der nationalen Parlamenteldquoeingerichtet wird der sich vor allem mit dem Rat ins Benehmen setzen wuumlrde Bevor der Rat Rechtsetzt wuumlrde dieser Ausschuszlig seine Ansicht zu den Gesetzesvorschlaumlgen aumluszligern Also wird diebdquoStaatenkammerldquo nicht allein vom Rat gebildet sondern von den nationalen Parlamentenrepraumlsentiert im o g Ausschuszlig an der Seite des Rates Allerdings soll sich der Ausschuszlig aufSubsidiaritaumltsfragen und auf besonders wichtige Gesetzgebung konzentrierenEmpfehlung des Konventes daszlig die Mitgliedstaaten vor einer Entscheidung im EU-Gesetzgebungsverfahren stets das jeweilige nationale Parlament anhoumlren muumlssenPraumlsident der EU sollte vom Europaumlischen Rat fuumlr mehrere Jahre ernannt werden wobei auch das EPzu beteiligen istPraumlsidentschaft besteht aus dem Praumlsidenten und einer rotierenden Troika die ein Jahr im Amt bleibtDie Troika setzt sich immer aus einem Vertreter eines groumlszligeren Mitgliedstaates und aus zweiVertretern kleinerer Mitgliedstaaten zusammen Die Praumlsidentschaft vertritt den Rat der eine von derKommission zu unterscheidende Aufgabe hatDie Kommission sollte der Motor der EU bleiben deshalb Notwendigkeit einer starken Kommissionjedoch ohne erweiterte Kompetenzen in bezug auf den status quo Innerhalb ihrer Kompetenzen aberschon Staumlrkung ihrer Rolle bspw bei der SubventionskontrolleReduzierung der Abteilungen innerhalb der Kommission Jeder Mitgliedstaat behaumllt einen Kommissarallerdings gibt es sog bdquoVollkommissareldquo und bdquoJuniorkommissareldquo Jeder bdquoVollkommissarldquo erhaumllt eineAbteilung mit einem bdquoJuniorkommissarldquo an seiner Seite (Anpassung an das System in der nationalenMinisterialverwaltung) Die groumlszligeren Mitgliedstaaten haumltten immer einen bdquoVollkommissarldquo wohingegendie kleineren Mitgliedstaaten zwischen einem bdquoVoll-ldquo und einem bdquoJuniorkommissarldquo hin- und herwechseln wuumlrden Ziel effektive und schlanke Kommission und gleichzeitig Wahrung einesKommissars auch fuumlr die kleineren MitgliedstaatenIn Sachen EP Ausweitung des Mitentscheidungsverfahrens Viel wichtiger ist jedoch daszlig das EP anAutoritaumlt und Legitimitaumlt gewinnt was sich erst im Laufe der Zeit entwickeln muszlig Hinweis auf diefehlende Kohaumlrenz und Konsistenz in den Entscheidungen des EP weil es keine klarenMehrheitsfraktionen im EP gibt Recht der vorzeitigen Aufloumlsung des EP durch die gemeinsamhandelnden Organe der Kommission und des RatesWichtig ist die bessere Durchsetzung der EuGH-Entscheidungen Deshalb soll der EuGH das Rechterhalten einem verurteilten Mitgliedstaat bzw Individuum im Falle der Nichtbefolgung des Urteils dieStimmrechte und oder den Zugang zu EU-Programmen zeitweise zu entziehen

12 Entwurf von Rupert ScholzAbgedruckt als Sonderheft 2002 der Zeitschrift fuumlr Gesetzgebung ZGGrundlage des EVP-Diskussionsentwurfs zur bdquoVerfassung der Europaumlischen Unionldquo vom 290820021 Zur FormSystematische Zusammenfuumlhrung von EUV und EGV in einem neuen bdquoVertrag uumlber die EuropaumlischeUnionldquoKeine Zweiteilung in einen wichtigen und einen weniger wichtigen dafuumlr detaillierteren TeilScholz plaumldiert fuumlr Benennung als bdquoVerfassungsvertragldquo2 Zum InhaltGrundsouveraumlnitaumlt bleibt bei den Mitgliedstaaten d h auch in Zukunft keine Kompetenz-Kompetenzfuumlr die EU

Art 308 EG abschaffen dafuumlr Annexkompetenz einfuumlhren d h EU-Kompetenz fuumlr notwendigeergaumlnzende Vorschriften beim Taumltigwerden im eigenen Zustaumlndigkeitsbereich der EU (Art 64 I)Ziele und Kompetenzen eindeutig unterscheiden Aus Zielen duumlrfen keine Befugnisse abgeleitetwerden (so aber beim jetzigen Art 308 EG)Kompetenzaufteilung Ausschlieszligliche und geteilte Zustaumlndigkeiten der EU (Vollgesetzgebung)zusaumltzlich Rahmenzustaumlndigkeit (Rahmengesetzgebung)Subsidiaritaumltsprinzip muszlig verfahrensrechtlich durch eine Subsidiaritaumltskammer beim EuGHabgesichert werden Keine ex-ante-Kontrolle durch die nationalen Parlamente wegenNichtpraktikabilitaumlt innerhalb von sechs Wochen eine Uumlberpruumlfung von Gesetzesinitiativen aufEinhaltung des Subsidiaritaumltsprinzips durchzufuumlhrenDas EP erhaumllt volle Legislativgewalt zwei Kammern Voumllkerkammer und Staatenkammer die letztejedoch mit festen MitgliedernDie Kommission fungiert als Regierung die dem EP gegenuumlber voll verantwortlich istInitiativrecht auch fuumlr das EP (Voumllker- und Staatenkammer)Starker Praumlsident der Kommission aber Absage an einen vom Europaumlischen Rat gewaumlhltenPraumlsidenten

V Ausblick Beitritt und Erweiterung

DIE BEITRITTSKANDIDATEN IM KONVENT

Aureacutelien Raccah

Auszug aus der Erklaumlrung von LaekenbdquoDie Bewerberlaumlnder werden in vollem Umfang an den Beratungen des Konvents beteiligt Sie werdenin gleicher Weise wie die derzeitigen Mitgliedstaaten vertreten sein (ein Vertreter der Regierung undzwei Mitglieder des nationalen Parlaments) und an den Beratungen teilnehmen ohne freilich einenKonsens der sich zwischen den Mitgliedstaaten abzeichnet verhindern zu koumlnnenldquo

I Souveraumlnitaumlt und Identitaumlt der Beitrittskandidaten in der Zukunft EuropasA Gewaltenteilung

1) Horizontale Gewaltenteilung Aufsicht uumlber die europaumlische Institutionen- Beitraumlge von Majaz Nahigal (Premierminister von Slowenien) Michael

Attalides (Vertreter von Zypern) Hildegard Corola Puwak (Vertreterin derRegierung von Rumaumlnien) Jan Kohout (Vertreter der Regierung derTschechischen Republik) Josef Zieleniec (Vertreter des tschechischenParlaments)

2) Vertikale Gewaltenteilung Prinzip der Subsidiaritaumlt- Beitraumlge von Nahtigal gemeinsamer Beitrag von 16 Mitgliedern

Andriukaitis (Vertreter des Parlaments von Litauen) Attalide- Inhalt Neue Kompetenzen bessere Koordinierung Partnerschaft des

EuGH mit den nationalen Verfassungsgerichtsoumlfen FruumlhwarnsystemEinbeziehung der Regionen mit GesetzgebungsbefugnissenVerteilung der Kompetenzen Kompetenzkatalog mit ausschliesslichenkonkurrierenden und Ergaumlnzungskompetenzen

B Staumlrkung des Gewichts der nationalen Parlamente1) Rolle und Gewicht der nationalen Parlamente

- Beitraumlge von Nahtgal Andriukaitis und Kutraite-Giedraitene PeeterKreitzberg unt Tunne Kelam (Vertreter des Parlaments von Estland)

- Inhalt Vertretung der kleinen Staaten Koordinierung mit dem europaumlischenParlament Kontrolle der Regierung Kooperation zwischen den nationalenParlamenten

2) Schaffung einer zweten Kammer- Nach den Vorbild des franzoumlsischen Senates Andriukaitis Atalides- Neue Kammer mit einer gleichen Vertretung aller Staaten 6 Sitzungen pro

Jahr Teilnahme der nationalen Parlamentarier Kontrolle der Anwendungdes Subsidiartaumltsprinzips

II Rolle der Beitrittskandidaten in der Zukunft Europas - ThemenPrinzip der DemokratieVereinfachung der Vertraumlge

- Beitraumlge von Andriukaitis Attalides Danuta Huumlbner und Janusz Trzcinski(Vertreter der polnischen Regierung) Birzniece (Vertreterin des Parlamentsvon Lettland)

- Inhalt Zugang und Verstaumlndlichkeit Verschmelzung der bestehendenVertraumlge

Beteiligung der Buumlrger- Beitraumlge von Nahtigal Andriukaitis Attalides Huumlbner- Inhalt Beachtung der Demokratie Gleichheit der Sprachen

Menschenrechte kulturelle soziale und wirtschaftliche Vielfalt GR-ChartaKooperation im Bereich der 2 und 3 SaumluleGASP Debatten uumlber den Hohen Vertreter fuumlr die GASP

- Beitraumlge von Nahtigal Andriukaitis Attalides Puwak

- Inhalt EU als Voumllkerrechtssubjekt Kooperation Erweiterung dergemeinsamen Bereiche graduelle bdquoVergemeinschaftungldquo Erfordernis derSolidaritaumlt Verschmelzung des Hohen Vertreters fuumlr die GASP und desKommissars fuumlr Auswaumlrtige Angelegenheiten

Bereich der polizeilichen und justiziellen Zusammenarbeit in Strafsachen- Beitraumlge von Puwak Nahtigal- Inhalt Innere Sicherheit bessere Kooperation

Zum Weiterlesen

Figaro vom 240103 polnischer Aussenminister Wlodzinierz Cinoszewic gt Gott und christliche WerteLe Monde vom 30103 J-L Dehaene gt bdquokeine Oktroyierung der BedingungenldquoLe Monde vom 290203 bdquo Die kleinen Beitrittskandidaten misstrauen einem Europa der Grossenldquo

Auswirkungen der starken Rolle des Praumlsidiums auf das Ergebnis der Beratungennoch unklar=gt Dominiert von Vertretern der Regierungen und nationaler Interessen=gt Aber Interesse an Erfolg und bedeutender Rolle des Konvents

- SekretariatIn bestimmten Fragen potentiell starke Rolle zB als Protokollfuumlhrer und juristischerSachverstandspoolDominiert von Vertretern der Regierungen und des Ratssekretariats

- Forum der ZivilgesellschaftElemente Anhoumlrung im Juni 2002 nationale Anhoumlrungen Internet-ForumKonsultationenEinfluss wird als eher gering eingeschaumltzt

- Ablauf der BeratungenVgl SchaubildTendenzen Lange Orientierungs- und DiskussionsphaseEinsetzung der AGs spaumlt teilweise gegen den Willen des PraumlsidiumsIn der Erklaumlrung von Laeken aufgeworfene institutionelle Fragen wurden bisher kaumberaten

3 Fazit

- Die anfaumlnglichen Diskussionen uumlber Geschaumlftsordnung und Einrichtung der AGsdeuten auf eine Eigendynamik des Konvents in Richtung verfassunggebenderVersammlung hin- Demgegenuumlber laumlsst die fehlende Organisation der Debatte uumlber institutionellerFragen befuumlrchten dass der Konvent insofern nicht uumlber eine Rolle als Ideenpoolhinauskommt- Die politische Bewertung der starken Rolle des Praumlsidiums ist insofernentscheidend aber noch schwierig

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Literatur

Maurer Andreas Der Europaumlische Konvent Vorschlaumlge zur weiteren Strukturierung wwwswp-berlinorg 2792002Schild Joachim Der EU-Verfassungskonvent Eine Zwischenbilanz der ersten Arbeitsphasewwwswp-berlinorg 2792002Meyer Juumlrgen Hartleif Sybille Die Konventsidee in Zeitschrift fuumlr Parlamentsfragen 2002 S 368ffWessels Wolfgang Der Konvent Modelle fuumlr eine innovative Integrationsmethode in Integration2002 S 83 (erhaumlltlich in der Fachbibliothek Geschichte)De Burca Grainne The drafting of the EU Charter of Fundamental Rightswwwispinetitdbsecwpagesmain_framedocumentshtm

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Auszuumlge aus der Note des Konventssekretariats mit den Arbeitsmethoden CONV 902 vom1432002

Artikel 2 - Terminplan und TagesordnungDas Praesidium stellt den vorlaumlufigen Terminplan und die vorlaumlufigen Tagesordnungen fuumlr dieTagungen des Konvents auf und legt sie dem Konvent zur Annahme vor Die Mitglieder des Kon-ventskoumlnnen schriftlich beim Praesidium beantragen dass weitere Punkte in den Entwurfder Tagesordnung fuumlr eine Tagung des Konvents aufgenommen werden Das Praesidiumnimmt einen Punkt auf jeden Fall in den Entwurf der Tagesordnung auf wenn der Antragschriftlich eine Woche vor der geplanten Tagung des Konvents von einer signifikanten Zahlvon Mitgliedern gestellt wird Der Konvent kann zu Beginn einer Tagung im Konsens aufVorschlag des Praesidiums beschlieszligen weitere Punkte in die Tagesordnung aufzunehmen

Artikel 6 - Leitung der Tagungen()(4) Die Empfehlungen des Konvents werden im Konsens angenommen ohne dass die Ver-treterder Bewerberstaaten das Zustandekommen des Konsenses verhindern koumlnnen Wenn sich ausden Beratungen des Konvents mehrere unterschiedliche Optionen ergeben kann angegeben werdeninwieweit die einzelnen Optionen Befuumlrwortung finden(5) Verfahrensfragen im Zusammenhang mit der Leitung der Tagungen koumlnnen an dasPraesidium verwiesen werden dieses entscheidet nach Maszliggabe der von ihm gemaumlszlig Absatz 8 fest-gelegtenBedingungen()(7) Der Vorsitzende sorgt fuumlr den ordnungsgemaumlszligen Ablauf der Beratungen und beruumlcksichtigtdabei die von den Mitgliedern des Konvents zum Ausdruck gebrachten Ansichten indemer unter anderem so weit wie moumlglich Sorge dafuumlr traumlgt dass die Vielfalt der im Konvent ver-tretenenAuffassungen in den Beratungen ihren Niederschlag findet Er kann vorschlagendass die Redebeitraumlge im Interesse eines effizienten Ablaufs der Beratungen begrenzt werdenEr wird von den stellvertretenden Vorsitzenden und vom Sekretariat unterstuumltzt()

Artikel 11 - SekretariatDas Konventssekretariat wird von einem Generalsekretaumlr geleitet Er ergreift alle erforderlichenMaszlignahmen um ein ordnungsgemaumlszliges Arbeiten des Konvents sicherzustellen

Artikel 14 - Oumlffentlichkeit der ArbeitenDie Beratungen des Konvents und alle unter Artikel 13 genannten Dokumente des Konvents sindoumlffentlich Alle Niederschriften und schriftlichen Beitraumlge sind auf der Website des Konvents freizugaumlnglich und duumlrfen uneingeschraumlnkt vervielfaumlltigt werden

Artikel 15 - ArbeitsgruppenDer Vorsitzende oder eine signifikante Zahl von Mitgliedern des Konvents kann auf der Grundlageder im Konvent geaumluszligerten Auffassungen empfehlen dass das Praesidium Arbeitsgruppen desKonvents einsetzt Mandat Arbeitsmodalitaumlten und Zusammensetzung der Arbeitsgruppen werdenvom Praumlsidium festgelegt wobei besonderem Sachverstand von Mitgliedern stellvertretendenMitgliedern und Beobachtern fuumlr das zu eroumlrternde Thema Rechnung getragen wird JedesMitglied des Konvents kann an saumlmtlichen Sitzungen einer Gruppe teilnehmen Das Sekretariaterstellt nach jeder Sitzung einer Arbeitsgruppe eine Kurzniederschrift

Artikel 16 - AumlnderungenDie Bestimmungen dieser Note koumlnnen vom Konvent auf schriftlichen Vorschlag des Praesi-diumsoder auf schriftlichen Antrag einer signifikanten Zahl von Mitgliedern geaumlndert oderausgeweitet werden

2 laquo DER PRAumlSIDENT raquoDATEN UND FAKTEN ZU VALERY GISCARD DrsquoESTAING

Greacutegoire Armand und Ceacutelegravene Maquart

II Lebenslauf und Praumlsidentschaft Frankreichs

A Curriculum Vitae bis 1974

sum In Koblenz am 2021926 geborensum Sein Vater gehoumlrt zu der europaumlischen Liga der wirtschaftlichen Zusammenarbeit

(1946 gegruumlndet) (Ligue europeacuteenne de coopeacuteration eacuteconomique)sum Er nimmt am 2 Weltkrieg teil (1944-1945)sum Studium Absolvent Ecole Polytechnique und ENAsum Politische Karriere Staatssekretaumlr fuumlr Finanzen von 1959-1962 Minister fuumlr

Finanzen und wirtschaftliche Angelegenheiten von 1962-1966 Minister fuumlrWirtschaft und Finanzen von 1969-1974

sum 1966 Gruumlndung der FNRI Nationaler Bund der unabhaumlngigen Republikaner

B 1974-1981 Staatspraumlsident Frankreich

Sieg im 2 Wahlgang der Praumlsidentschaftswahl 1974 gegen F Mitterrand Nichtzuletzt durch sein Auftreten beim TV-Duell (VGE lockerer juumlnger (48 Jahre) als seinWahlgegner) Gegenuumlber FM Betonung der sozialen Fragen antwortet VGE bdquoVousnlsquoavez pas le monopole du cœurldquoSieg mit knapper Mehrheit (505)

VGE nominiert Jacques Chirac als Premierminister von Anfang an gegensaumltzlicheKonzeptionen der Praumlsidentenfunktion VGE schaumltzte diese als unabhaumlngig undsouveraumln ein waumlhrend JC eine starke Rolle des Premierministers erhalten wollte inaumlhnlicher Unabhaumlngigkeit wie er als Minister unter der Regierung Pompidou agierenhatte koumlnnen

Die wichtigsten Maszlignahmena Die gesetzlich tolerierte Abtreibung (Simone Veil UDF-Ministerin fuumlr Gesundheit)b Die allgemeine KrankenversicherungDiese zwei Gesetze kennzeichnen die Modernisierung der franzoumlsischenGesellschaft unter der VGE Praumlsidentschaft

1976 kommen die Spannungen zwischen VGE und JC zum Houmlhepunkt Marie-France Garaud wird als Beraterin von JC berufen um diese Spannungen zubeseitigen - stattdessen traumlgt sie aber zur bdquoScheidungldquo des bdquoEhepaaresldquo VGEJC beiSchon zu dieser Zeit beschreibt die Presse VGE als einen Monarchenkennzeichnend die Plakate die eine Karikatur von VGE mit Koumlnigsperuumlcke zeigen

Es treffen zusammen wirtschaftliche Schwierigkeiten gesellschaftliche Probleme undsteigende Unbeliebtheit von VGE

a wirtschaftliche Probleme- der Oumllschock 1973 und der folgende Preisanstieg- die wichtigste Folge in der franzoumlsischen Gesellschaft ist die Erhoumlhung der

Arbeitslosigkeit (von 400 000 Arbeitslosen 1974 auf 2 Mio Arbeitslose 1981)

b politischer Konflikt mit R BarreIn dieser Situation entscheidet sich der auf Chirac folgende PremierministerRaymond Barre fuumlr eine strenge Sparpolitik die Gewerkschaftsreaktionenprovozieren Trotzdem besteht RB auf seiner Meinung bdquoman darf nicht meckernman muss schuftenldquo VGE stoumlszligt sich zunehmend am bdquoBlock Barreldquo

c Strategisch-politische Fehler und Vorkommnisse 1979-1980- Nach einer Bombenexplosion in der Naumlhe einer Synagoge in Paris schickte VGE

einen Beauftragten anstatt selbst vor Ort zu erscheinen dies wurde von derOumlffentlichkeit negativ beurteilt

- Eine Reihe von Politikern verschwinden oder sterben auf ungeklaumlrte Weise RBoulin J Fontenay J Debreuil

- Die Diamanten-Affaumlre Ungeklaumlrt sind bis heute die genauen Beziehungenzwischen VGE und dem afrikanischen Machthaber Bocassa von dem VGE inerhelichem Umfang Diamentengeschenke erhalten hat wofuumlr ist unklar DieZeitungen bdquoLe Mondeldquo und bdquoLe Canard Encha icircneacute ldquo haben vor derPraumlsidentschaftswahl 1981 diese Vorgaumlnge gegen VGE und zugunsten von FMhochgespielt

- Waumlhrend des Wahlkampfes gegen FM 1981 hat VGE seinen Gegner unterschaumltztund seine Kampagne vernachlaumlssigt

- VGE idealistische Reden gerieten in zunehmenden Widerspruch zu seinenHandlungen (fuumlnfjaumlhrige Praumlsidentschaft (erst unter Chirac realisiert) oder dieAbschaffung der Todesstrafe (unter FM realisiert)

I Europaumlisches Engagement

A Vor der Praumlsidentschaft Frankreichs

1969 tritt die FNRI dem Aktionskomitee der europaumlischen Vereinigten Staaten beiAppell Jean Monnets die zweite Kandidatur Grossbritaniens um einen EG Beitritt zuunterstuumltzen 1970 wird VGE Praumlsident der OECD er schlaumlgt bereits eineWirtschaftsunion und eine Waumlhrungsunion vor 1972 unterstuumltzt er den Werner-Plandessen Ziel eine Waumlhrungsunion fuumlr die spaumlten 70er Jahre ist

B Waumlhrend der Praumlsidentschaft

In Zusammenarbeit mit Helmut Schmidt verstaumlrkt er die europaumlische Integrationdurch eine enge Kooperation zwischen Deutschland und Frankreich

Auf der Waumlhrungsebene wurde das europaumlische Waumlhrungssystem (SME) geschaffen(in Kraft 13 Maumlrz 1979) Dieses System schraumlnkt Wechselkursschwankungen einAls Grundlage der Berechnungen wird die ECU eingefuumlhrt Vorlaumlufer des EURO

Auf der Institutionenebene schlaumlgt VGE die Gruumlndung eines europaumlischen Gipfelsvor Letzterer hat zum Ziel eine politische Kooperation weiterzuentwickeln 1974

entstand der bdquoEuropaumlische Gipfelldquo der die Staats- und Regierungschefs zweimal proJahr versammelt Ein Ziel von VGE ist dabei vom Einstimmigkeitsprinzip zum Prinzipder qualifizierten Mehrheit im Entscheidungsprozess der gemeinschaftlichenInstitutionen zu gelangen Er tritt gleichwohl fuumlr einen Kompromiss zwischen einemEuropa der Staaten (das Einstimmigkeitsprinzip schuumltzt die nationalen Interessen)und einem supranationalen Europa ein Er steht zudem fuumlr eine Verstaumlrkung derBefugnisse des EP er akzeptiert nicht nur die Erhoumlhung des Parlamentshaushaltesan sondern auch die Direktwahl der europaumlischen Abgeordneten (20091976)

LOME 1975 schlaumlgt VGE eine Nord-Suumld Partnerschaft vor die zu den LomeacuteAbkommen zwischen den EG und den Laumlndern der Zone Afrika-Karibik-Pazifik (AKP)fuumlhrt

C Nach der Praumlsidentschaft

VGE bleibt sehr aktiv in der nationalen regionalen und europaumlischen Politik- von 1982-1998 zahlreiche regionale und nationale Aufgaben

zwischen 1989-1993 Abgeordneter im EP Er ist bis 1991 Praumlsident der LDR-Gruppe (Libeacuteral Deacutemocrate Reacutepublicain)

- Er tritt fuumlr die Zustimmung Frankreichs zum Maastrichter Vertrag ein er sprichtsich auch fuumlr eine flexible Handhabung der Maastricht-Kriterien aus

- 1986 gruumlndet er mit Helmut Schmidt das Komitee fuumlr die europaumlischeWaumlhrungsunion (Comiteacute pour llsquoUM de llsquoEurope) Letzteres hat 1988 einbdquoAktionsprogrammldquo veroumlffentlicht aus dem einige Vorschlaumlge vom Delors-Komitee aufgegriffen wurden Das Delors-Komitee hatte den Auftrag ein Konzeptfuumlr die Wirtschafts- und der Waumlhrungsunion zu erarbeiten

- 1997 wurde VGE als Praumlsident des Rates der KommunalenGebietskoumlrperschaften und der Regionen Europas gewaumlhlt Er steht fuumlr einestarke Rolle der Gebietskoumlrperschaften in der EU Im EP ist er Autor eines Berichtan das EP uumlber das Subsidiaritaumltsprinzip der seinen Namen traumlgt

- Er ist Praumlsident der europaumlischen internationalen Bewegung und des Instituts fuumlrdie Demokratie in Europa

- Seit Dezember 2001 ist er Praumlsident des Verfassungskonvents (Berufung durchGipfel der Staates- und Regierungschefs den Europaumlischen Rat von Laeken)

II Die Persoumlnlichkeit Giscard

A Die Ideen des ehemaligen Staatspraumlsident uumlber sein Land

Das neueste Buch bdquoLes Franccedilais - Reflexions sur le destin dlsquoun peupleldquo von 2000laumlsst drei Schwerpunktthemen erkennen um die sich VGEs Ausfuumlhrungen drehen- der politische und kulturelle Niedergang Frankreichs und seine Ursachen- die Geschichts- und Vergangenheitsvergessenheit der Franzosen- Die Schwierigkeiten bis hin zur Unmoumlglichkeit Frankreich zu reformierenEinzelthemen- Spaltung der Rechsparteien

Diese Spaltung sei sinnlos In einer EU von 27 o 30 Staaten sei es besser eine einheitlicheGruppierung zu bilden um die Debatte uumlber das groszlige europaumlische Projekt voranzubringen

- Cohabitation die Zusammenarbeit zwischen dem Staatspraumlsidenten und der einer anderenpolitischen Richtung zugehoumlrigen Regierung sei keine gute Loumlsung fuumlr die Vertretung derverschiedenen politischen Meinungen der Franzosen nur eine Illusion von Pluralismus Durch diebdquoCohabitationldquo blieben diese vielfaumlltigen Meinungen lediglich nebeneinander stehen Sie wuumlrdennicht durch eine einzige politische Kraft zusammengefuumlhrt

B Eigenschaften der Persoumlnlichkeit VGE (Parallele zwischen der PersoumlnlichkeitVGE als ehemaliger franzoumlsischer Praumlsident und Praumlsident desVerfassungskonvents)

+ -

Praumlsident

Oder

Monarch

kraftvolle Persoumlnlichkeit undEhrlichkeit er sagt was er denktBsp bei der Tuumlrkeifrage war ervielleicht taktlos aber er wollte nichtder Tuumlrkei falsche Versprechungenund Hoffnungen geben

Fairness mit seinen GegnernBsp waumlhrend der Praumlsident-schaftswahl 1981 hat er nicht dieVergangenheit von FM im Kontextdes Vichy-Regimes thematisiert

das hochtrabende VerhaltenBsp Nach seiner Wahlniederlage1981 hat er sich von den Franzosenin einer sehr feierlichen undd r a m a t i s c h e n F e r n s e h -Inszenierung verabschiedet

Preacutesident espegravece de statue peacutetrifieacuteedans les honneurs descendant deLouis XV

Arroganz er stellt seine Ideen uumlberdie AndererBsp im Konvent versucht er kaumKompromisse mit den anderenTeilnehmern zu finden

Es macht den Eindruck dass sich beim Konventspraumlsidenten die alten Fehler desStaatspraumlsidenten wiederholenIm uumlbrigen faumlllt auf VGE hat nahezu eine Manie zur Praumlsidentschaft er ist derlebenslange Praumlsident In gewissem Sinne ist die juumlngste Auszeichnung mit demKarls-Preis folgerichtig ndash Praumlsident und Monarchentum hinter sich lassendbeschreitet VGE die Spuren Karls des Grossen

Internetlinks zu VGE

- wwwgiscarddestaingcom- wwwelyseefrelyseebiogischtrr- wwwkarlspreisdehtmlkarlspreis2003htmcheck

2 DIE DEUTSCHEN AKTEURE IM KONVENT

Falko Maxim

Vetreter des nationalen Parlamentes

Bundestag

-gt Juumlrgen Meyerhttpwwwbundestagdeeuropaeu_konventZur Person-gt geboren 1936-gt promovierter Jurist-gt ab 1967 am Max-Planck-Institut fuumlr auslaumlndisches und internationales Strafrecht in Freiburg-gt Habilitation und ab 1981 Professor ua fuumlr deutsches und auslaumlndisches Strafrecht inFreiburg-gt Mitglied der Gewerkschaft OumlTV und der Arbeiterwohlfahrt-gt seit 1970 Mitglied SPD-gt 1979 ndash 1983 Landesvorstand Baden-Wuumlrttemberg-gt 1976 ndash 1990 Landtagsmitglied Baden-Wuumlrttemberg-gt 1990 bis 2002 MdB-gt bis 2002 BT-Ausschuumlsse bdquoAusschuss fuumlr Angelegenheiten der Europaumlischen UnionldquoStellvertretender Vorsitz bdquoRechtsausschussldquo Unterausschuss bdquoVereinte Nationenldquo desAuswaumlrtigen Ausschusses----------------------------------------Positionen-gt Volle Verbindlichkeit der Charta-gt Verstaumlndlichkeit und Klarheit der Verfassung-gt mehr Parlamentsmitentscheidung (entsprechend dem Konsens im Konvent)-gt parlamentarische Kontrolle auch uumlber obligatorische Ausgaben im Haushalt -gt keineUnterscheidung mehr zwischen obligatorischnicht-obligatorisch-gt Klagerecht nationaler Parlamente in Sachen Subsidiaritaumlt-gt Haushaltskontrolle von EURATOM durch das Parlament-gt Beitrag Juumlrgen Meyer Mitglied des Konvents Soziales Europa -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde03cv00cv00535de03pdf-gt Beitrag Juumlrgen Meyer bdquoEinklagbarkeit der Charta-Grundrechte und Verbesserung desIndividualrechtsschutzesldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000439d2pdf-gt Beitrag Juumlrgen Meyer bdquoRaum der Freiheit der Sicherheit und des Rechtsldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000447d2pdf-gt Arbeitsgruppe bdquoSubsidiaritaumltldquo Mitglied Arbeitsgruppe bdquoRaum der Freiheit der Sicherheit unddes Rechtsldquo Mitglied -gt Arbeitsgruppe bdquoSoziales Europaldquo (Mitglied)

-gt Peter Altmaier (Vertreter von Juumlrgen Meyer)httpwwwpeteraltmaierdehttpwwwbundestagdeeuropaeu_konventPerson-gt geboren 1958-gt Jurist Zusatzqualifikationen zu Europa und Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Bereich Staats-Europa- und Voumllkerrecht-gt seit 1990 Beamter der Europaumlischen Kommission Generaldirektion V-gt 1993 ndash 1994 Generalsekretaumlr der EG-Verwaltungskommission fuumlr soziale Sicherheit derWanderarbeiter-gt seit 1994 Mitglied des Bundestages CDU

-gt BT-Ausschuumlsse bdquoEuropaausschussldquo Mitglied bdquoRechtsausschussldquo StellvertreterUnterausschuss bdquoEuroparechtldquo Vorsitzender-gt EU-Grundrechte-Konvent Stellvertreter---------------------------------------Positionen-gt staumlrkere Einbeziehung der nationalen Parlamentarier bringt keinen Legitimitaumltszuwachssondern Verwirrung wegen leichtfertiger Schaffung neuer Institutionen und Gremien-gt Wahl des Kommissionspraumlsidenten durch Parlament-gt Kompetenzverteilung muss fuumlr Buumlrger durchschaubar sein-gt Mehrheitsentscheidungen im Ministerrat-gt Arbeitsgruppe bdquoErgaumlnzende Kompetenzenldquo Mitglied bdquoVereinfachung derRechtssetzungsverfahren und Rechtsakteldquo Mitglied

Bundesrat

-gt Erwin Teufelhttpwwwerwin-teufeldeZur Person-gt geboren 1939-gt Diplom-Verwaltungswirt-gt ab 1972 Landtagsmitglied Baden-Wuumlrttemberg-gt 1972 ndash 1978 Staatssekretaumlr Innenministerium und fuumlr Umweltschutz in Baden-Wuumlrttemberg-gt 1978 ndash 1991 Vorsitz der CDU-Landtagsfraktion-gt ab 1992 Ministerpraumlsident Baden-Wuumlrttemberg Wiederwahl 1996 und 2001-gt 1997 Praumlsident des Bundesrats dann Vorsitzender der Konferenz der Ministerpraumlsidentender deutschen Bundeslaumlnder-gt ab 1994 Mitglied des Ausschuss der Regionen Europas ab Februar 2002 Vizepraumlsident-gt 1995 ndash 1998 Bevollmaumlchtigter BRD fuumlr kulturelle Angelegenheiten im Rahmen des Vertragsuumlber die deutsch-franzoumlsische Zusammenarbeit-gt seit 1993 ehrenamtlicher Praumlsident der Jerusalem Foundation Deutschland eV-------------------------------------------------Positionen-gt Betonung der notwendigen Gestaltungsspielraumlume der Mitgliedsstaaten und Regionen-gt Mitgliedstaatliche Bereiche ausdruumlcklich als Schranken fuumlr Gemeinschaftskompetenzen-gt mehr Gemeinschaftsaufgaben nur bei Grenzpolizei EUROPOL und Auszligen- undSicherheitspolitik-gt besonderes Gremium zur Einhaltung der Kompetenzordnung aus Vertretern des EP und dernationalen und regionalen Parlamente -gt im Gesetzgebungsprozess-gt Klagerecht der Laumlnder vor EuGH wegen Subsidiaritaumlt-gt Forderung einer Arbeitsgruppe bdquoRegionen und Kommunenldquo-gt Volles Mitentscheidungsrecht des Parlaments-gt Beschlussfassung mit qualifizierter Mehrheit im Rat-gt Aufloumlsung der Saumlulenstruktur und Rechtspersoumlnlichkeit fuumlr EU-gt Beitrag von Erwin Teufel Leitlinien fuumlr die Ordnung der Kompetenzen zwischen derEuropaumlischen Union und den Mitgliedstaaten im kuumlnftigen Verfassungsvertrag -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000410d2pdf-gt Beitrag von Erwin Teufel Freiburger Entwurf fuumlr einen Europaumlischen Verfassungsvertrag -gthttpregisterconsiliumeuintpdfde03cv00cv00495de03pdf-gt Beitrag von Erwin Teufel bdquoDie regionalen und lokalen Gebietskoumlrperschaften imVerfassungsvertragldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde03cv00cv00530de03pdf-gt Arbeitsgruppe bdquoSubsidiaritaumltldquo Mitglied

-gt Wolfgang Senff (Vertreter von Erwin Teufel) (bis Maumlrz 2003)httpwwwwolfgang-senffdeZur Person-gt geboren 1941-gt Diplom-Volkswirt-gt Arbeit als Berufsschullehrer-gt Wirtschaftsexperte und Landesgeschaumlftsfuumlhrer der SPD-Niedersachsen

-gt ab 1978 Landtagsmitglied in Niedersachsen SPD-gt ab 1999 Landesminister fuumlr Bundes- und Europaangelegenheiten-gt bis Juni 2002 Vorsitz der Europaministerkonferenz der Laumlnder------------------------------------Positionen-gt Mehrheitsentscheidungen im Rat-gt nicht mehr ein Land = ein Kommissar-gt bdquoIn vielen Punkten muumlssen die Mitgliedsstaaten das alte Denken in Kategorien der Besitzstandswahrung zugunsten der gemeinsamen europaumlischen Idee aufgebenldquo-gt klare Kompetenzabgrenzung -gt ausschlieszligliche Grundsatz- und Ergaumlnzungskompetenz-gt gerichtliche Uumlberpruumlfung der Kompetenzfrage-gt grundsaumltzliche Mitentscheidung des Parlaments -gt umfassendes Budgetrecht -gt auchobligatorische Ausgaben-gt Wahl des Kommissions-Praumlsidiums durch das Parlament-gt Klagerecht auch fuumlr AdR und Fragerecht fuumlr seine Mitglieder gegenuumlber der Kommissio-gt Arbeitsgruppe bdquoergaumlnzende Kompetenzenldquo Mitglied

Bundesregierung

-gt Joschka Fischer (ab November 2002 fuumlr Peter Glotz)wwwjoschkadewwwauswaertiges-amtdewwwdeaamtleitungfischerZur Person-gt 12 April 1948 geboren in GerabronnBaden-Wuumlrttemberg-gt seit 1982 Mitglied der Gruumlnen-gt - 1985 Mitglied des Deutschen Bundestags-gt 1985 - 1987 Staatsminister fuumlr Umwelt und Energie des Landes Hessen und stellvertretendesMitglied des Bundesrats-gt 1987 - 1991 Mitglied des Hessischen Landtags und Vorsitzender der Fraktion der Gruumlnen imHessischen Landtag-gt 1991 - 1994 Staatsminister fuumlr Umwelt Energie und Bundesangelegenheiten des LandesHessen-gt 1994 - 1998 Sprecher der Fraktion Buumlndnis 90DIE GRUumlNEN im Deutschen Bundestag-gt ab Oktober 1998 Bundesminister des Auswaumlrtigen und Vizekanzler------------------------------------Positionen

-gt politische Fragen im Vordergrund-gt aber Kompetenzzuordnung darf Flexibilitaumlt und Entwicklungsfaumlhigkeit der Union nicht behindern (kein bdquoKraumlmerdenkenldquo bei Kompetenzabgrenzungen) -gt Positionierung gegen Schaumluble-Bocklet-Papier (EVP-Linie)-gt Konvent muss entscheiden Staatenverbund oder Foumlderation-gt fuumlr Fischer sollten aktuelle Prioritaumlten und Leitlinien der Konventsarbeit sein -gt Vollstaumlndige Ausarbeitung der gesamten Verfassung durch den Konvent -gt Die EU ist nicht nur eine Union europaumlischer Staaten wie etwa in Art 1 des Vorentwurfs definiert sondern eine Integrationsgemeinschaft eigener Art die sich auf Staaten und Buumlrger gruumlndet -gt Volle Uumlbernahme der Grundrechtscharta in die Verfassung -gt Zuumlgige Klaumlrung der Kernfragen der institutionellen Architektur mit dem Ziel der Staumlrkung demokratischer Legitimitaumlt sowie der Handlungsfaumlhigkeit der Organe-gt kein Auseinanderdividieren in einen integrierten und einen intergouvernementalen Teil-gt direktes Klagerecht vor EuGH fuumlr Regionen mit Gesetzgebungsbefugnissen-gt Beitrag Dominique de Villepin und Joschka Fischer Gemeinsame deutsch-franzoumlsischeVorschlaumlge fuumlr den Europaumlischen Konvent zum Bereich Europaumlische Sicherheits- undVerteidigungspolitik -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000422d2pdf-gt dt-frz Vorschlag zum Raum der Freiheit der Sicherheit und des Rechts -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000435d2pdf-gt dt-frz Vorschlag zur Ordnungspolitik (ua Staumlrkung der Euro-Gruppe) -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv00cv00470de02pdf

-gt dt-frz Vorschlag im Konvent zu den Institutionen -gt praumlsidiale Doppelspitze fuumlr die Union -gt Europaumlischer Auszligenminister bdquomit doppeltem Hutldquo

-gt httpregisterconsiliumeuintpdfde03cv00cv00489de03pdf

-gt Hans Martin Bury (Vertreter von Joschka Fischer) (ab November 2002 fuumlr StS Gunther Pleuger)wwwburydeZur Person-gt geboren 1966-gt Diplom Betriebswirt (dann 88 ndash 90 Vorstandsassistent Volksbank Ludwigsburg)-gt seit 1988 SPD-Mitglied-gt seit 1997 Mitglied des SPD-Landsvorstandes Baden-Wuumlrttemberg-gt seit 1990 Mitglied des Bundestags SPD-gt Fraktionssprecher fuumlr Post und Telekommunikation-gt Fraktionssprecher fuumlr Wirtschaft und Technologie-gt 1999 bis 2002 Staatsminister beim Bundeskanzler -gt ua Leiter des Staatssekretaumlrsausschuss fuumlr bdquoNachhaltigkeitldquo-gt seit 22Oktober 2002 Staatsminister fuumlr Europa AA----------------------------------------------PositionenArbeitsgruppe bdquoSoziales Europaldquo Mitglied

Europaumlisches Parlament

-gt Klaus Haumlnschhttpwwwklaus-haenschdeZur Person-gt geboren 1938-gt Studium der Politologie Geschichte und Soziologie + Universitaumltsassistent-gt Redakteur einer Zeitschrift fuumlr uumlbernationale Zusammenarbeit-gt 1970 bis 1979 Referent und Pressesprecher im Wissenschaftsministerium in NRW-gt seit 1976 Lehrbeauftragter des Universitaumlt Duisburg-gt seit 1979 Mitglied des EP SPE-gt 1972 ndash 1986 Vorsitzender SPD-Unterbezirk-gt 1989 ndash 1994 und seit 1997 Stellvertretender Vorsitzender der SPE-Fraktion im EP-gt 1994 ndash 1997 Praumlsident des EP-gt EP-Ausschuumlsse bdquofuumlr Auswaumlrtige Angelegenheiten Menschenrechte gemeinsame Sicherheitund Verteidigungspolitikldquo Mitglied bdquofuumlr konstitutionelle Fragenldquo Mitglied-gt im Praumlsidium des Konvents----------------------------------------Positionen-gt Zustandekommen eines geschlossenen Vertragstextes-gt Mehrheitsprinzip und Oumlffentlichkeit fuumlr Rat-gt keine Rotation mehr fuumlr Ratspraumlsidentschaft-gt Staumlrkung der Kommission in exekutiver Funktion und Untermauerung ihrer Legitimitaumlt durchWahl des Kommissionspraumlsidenten durch das Parlament-gt Anzahl der Kommissare soll nicht mehr von Zahl der Staaten abhaumlngen sonder sich nurnoch an Funktionalitaumlt ausrichten-gt Mitentscheidung des Parlaments bei allen EU-Gesetzgebungsakten-gt keine Rotation bei Parlamentspraumlsidentschaft-gt Beitrag vorgestellt von Frau Pervenche Beregraves stellvertretendes Mitglied und Klaus HaumlnschbdquoKernelemente einer Europaumlischen Verfassungldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde03cv00cv00479de03pdf-gt Beitrag von Intildeigo Mendez de Vigo Herrn Klaus Haumlnsch und Herrn Andrew DuffEntschlieszligung des Europaumlischen Parlaments zu den Auswirkungen und zum kuumlnftigen Statusder Charta der Grundrechte der Europaumlischen Union -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000368d2pdf-gt Beitrag des Mitglieds des Konvents Herrn Klaus Haumlnsch bdquoDie Zukunft des EURATOM-Vertragesldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000344d2pdf

-gt Schlussbericht der Gruppe VI bdquoOrdnungspolitikldquo -gthttpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000357d2pdf-gt Arbeitsgruppe bdquoOrdnungspolitikldquo Vorsitz Arbeitsgruppe bdquoAuszligenpolitisches Handelnldquo Mitglied

-gt Elmar Brokhttpwwwcdu-csu-epdekonventkonventhtmZur Person-gt geboren 1946-gt Jurist und Politikwissenschaftler-gt nach Studium Arbeit als Journalist-gt 1989 ndash 1999 Vorsitzender des CDU-Bundesfachausschusses Auszligen- und Sicherheitspolitik-gt seit 1996 Geschaumlftsfuumlhrer des NRW-Landesvorstandes der CDU-gt seit 1999 Vorsitzender des Bundesfachausschusses Europapolitik der CDU-gt Mitglied des EP EVP-gt Mitglied des EVP-Fraktionsvorstandes-gt vergangene Mitgliedschaft in EP-Ausschuumlssen fuumlr Soziales Drogenbekaumlmpfung undbdquoDeutsche Einheitldquo-gt Vertreter des EP in der Reflexionsgruppe des Rates fuumlr Maastricht II-gt Vertreter des EP in der Regierungskonferenz fuumlr den Vertrag von Amsterdam-gt Vertreter des EP in der Regierungskonferenz 2000-gt EP-Ausschuumlsse bdquofuumlr auswaumlrtige Angelegenheiten Menschenrechte gemeinsame Sicherheitund Verteidigungspolitik Mitglied bdquofuumlr konstitutionelle Fragenldquo Vorsitz-gt Stellvertreter Delegation fuumlr die Beziehungen zu den Vereinigten Staaten--------------------------------------Positionen-gt mehr Vergemeinschaftung der Auszligenpolitik-gt klare Verstaumlrkung der Zusammenarbeit in Sicherheits- und Verteidigungspolitik -gt bdquocoalition of the willingldquo gewillte Staaten tragen und fuumlhren aus und die anderen koumlnnennicht blockieren-gt EVP-Convention-Group (einzige Fraktionsbildung im Konvent)-gt Schaumluble-Bocklet-Papier als Grundlage fuumlr CDU-CSU und EVP-Convention-Group -gt klare Kompetenzabgrenzung nach innen und starke Handlungsfaumlhigkeit nach auszligen -gt Notwendigkeit EU-Kompetenzen zuruumlckzufahren -gt zB bei Einwanderungspolitik -gt Betonung des Subsidiaritaumltsprinzips -gt EU-Politikfelder Auszligen- Sicherheits- und Verteidigungspolitik BinnenmarktAuszligenvertretung der Union gemeinsame Waumlhrung reformierte Agrarpolitik und teilweise dieBereiche Rechtspolitik innere Sicherheit Verkehr Infrastruktur Umwelt- undGesundheitsschutz -gt Mitgliedstaatliche Politikfelder der Staatsaufbau der Mitgliedstaaten einschlieszliglich derkommunalen Selbstverwaltung Sozial- und Familienpolitik Arbeitsmarktpolitik die Regelungder Zuwanderung sowie die Bereiche Bildung Kultur und Sport-gt Rat Kommission als auch Parlament das gleiche Recht bei Gesetzesinitiative-gt Die Kommission soll zahlenmaumlszligig begrenzt werden um handlungsfaumlhig zu bleiben-gt Jeder Abgeordnete im Parlament soll grundsaumltzlich in Zukunft in etwa die gleiche Anzahl vonBuumlrgern repraumlsentieren-gt Kompetenzsenat des europaumlischen Gerichtshofes-gt Klagerecht nationaler Parlamente und bestimmter Regionen-gt moumlglichst wenig staatliche Einmischung ins Wirtschaftsgeschehen-gt Beitrag von Elmar Brok bdquoBestimmungen betreffend Freiheit Sicherheit und Recht die in dieVerfassung der Europaumlischen Union aufzunehmen waumlrenldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000436d2pdf-gt Beitrag von Elmar Brok bdquoVerfassung der Europaumlischen Unionldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000325-r1d2pdf-gt Beitrag von Elmar Brok Jacques Santer Reneacute van der Linden Joachim Wuermeling undanderen Mitgliedern bdquoDie Subsidiariaumlt muss durch ein rechtsprechendes Organ uumlberpruumlftwerdenldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000213d2pdf-gt Beitrag von Alain Lamassoure Elmar Brok und Joachim Wuermeling bdquoTestimonials dernationalen Parlamente in der Praumlambel der Verfassung Ein etwas unkonventionellerVorschlagldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000467d2pdf-gt Beitrag von Elmar Brok mit dem Titel bdquoDie Zustaumlndigkeiten der Europaumlischen Unionldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde03cv00cv00541de03pdf-gt Arbeitsgruppe bdquoSubsidiaritaumltldquo Mitglied Arbeitsgruppe bdquoAuszligenpolitisches Handelnldquo Mitglied

-gt Sylvia-Ivonne Kaufmannhttpwwwsylvia-yvonne-kaufmanndeZur Person-gt geboren 1955-gt promovierte Diplom-Japanologin-gt Wissenschaftliche Assistentin an der HU-Berlin und am Institut fuumlr internationale Politik und Wirtschaft Berlin-gt seit 1991 Mitglied des PDS-Parteivorstandes und MdB-gt 1993 ndash 2000 Stellvertretende Bundesvorsitzende der PDS-gt 1991 ndash 1994 Beobachterin im EP-gt Stellvertretende Vorsitzende der Konfoumlderalen Fraktion der Vereinigten Europaumlischen Linken Nordische Gruumlne Linke-gt EP-Ausschuumlsse bdquofuumlr konstitutionelle Fragenldquo Mitglied bdquofuumlr Freiheiten und Rechte der BuumlrgerJustiz und innere Angelegenheitenldquo Stellvertreterin-------------------------------------Positionen-gt ausdruumlcklich fuumlr Referenden uumlber Verfassungsentwurf-gt Europaparlament volles Mitentscheidungsrecht-gt Kontrollrechte fuumlr nationale Parlamente-gt weitere Politikbereiche wie Justiz und Inneres vergemeinschaften-gt Union muss sich zu einer Sozial- und Beschaumlftigungsunion entwickeln-gt bdquoDenn ihre Zukunft liegt in der Weiterentwicklung des europaumlischen Sozialmodells und weniger darin ob sie ein Staatenverbund bleibt oder eine Foumlderation der Nationalstaaten wirdldquo-gt Sozialstaatsprinzip in den Verfassungsvertrag-gt Einrichtung einer Arbeitsgruppe Soziales Europa-gt Beitrag von Andrew Duff Alain Lamassoure Olivier Duhamel Karel de Gucht SylviaKaufmann Josef Zieleniec und Pervenche Beregraves Fragen der Zustaumlndigkeit und Subsidiaritaumlt und darausentstehende Verwirrung -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000178d2pdf-gt Beitrag des Mitglieds des Konvents Frau Sylvia-Yvonne Kaufmann Ein Verfassungsvertragfuumlr ein soziales Europa -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000190-r1d2pdf-gt Arbeitsgruppe bdquoWirtschaftspolitikldquo Mitglied Arbeitsgruppe bdquoVerteidigungldquo Mitglied

-gt Joachim Wuermeling (Vertreter von Elmar Brok)httpwwwwuermelingnetZur Person-gt geboren 1960-gt promovierter Jurist Schwerpunkt Europarecht-gt 1989 ndash 1993 Bayerisches Staatsministerium fuumlr Bundes- und Europaangelegenheiten inBonn Persoumlnlicher Referent des Amtschefs-gt 1993 ndash 1995 Europaumlische Kommission Kabinett des Kommissars Peter Schmidhuber-gt 1995 ndash 1999 Bayerische Staatskanzlei Referatsleiter fuumlr die Beziehungen zu deneuropaumlischen Institutionen Assistent des MP im Ausschuss der Regionen Referatsleiter fuumlrGrundsatzfragen der Europapolitik-gt seit 1996 Lehrbeauftragter der Universitaumlt Bayreuth fuumlr Europarecht-gt seit 1999 Mitglied des Europaumlischen Parlaments (EVP)-gt EP-Ausschuumlsse bdquofuumlr Recht und Binnenmarktldquo Mitglied bdquofuumlr konstitutionelle FragenldquoStellvertreter----------------------------------------Positionen-gt wie Brok -gt gemeinsame EVP-Convention-Group-gt gemeinsamer internet-Auftritt zu Konvent mit Brok-gt ausdruumlcklich Schaumluble-Bocklet-Papier als gemeinsame Grundlage-gt Beitrag des Mitglieds des Konvents Herrn Joachim Wuermeling EU-Zustaumlndigkeiten -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000107d2pdf-gt Beitrag von Joachim Wuermeling EU-Reform Fragen an das Initiativmonopol der EU-Kommission -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000279d2pdf

-gt Beitrag von Joachim Wuermeling bdquo Internationale Vertraumlge der EU Vorschlaumlge fuumlr eineStaumlrkung der parlamentarischen Kontrolleldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000362d2pdf-gt Beitrag von Joachim Wuermeling bdquoReligioumlse Bezugnahme im Verfassungsvertragldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde03cv00cv00480de03pdf-gt Arbeitsgruppe bdquoergaumlnzende Kompetenzenldquo Mitglied Arbeitsgruppe bdquoVereinfachung der Rechtssetzungsverfahren und Rechtsakteldquo Mitglied

4 DIE POLITSCHEN FAMILIENIM KONVENT

sbquoLinkelsquo gegen sbquorechtelsquo Europaverfassung

Winnie Locke

Grundlagen politischer Familienbildung im EG-Vertrag

Art 191 EGV (Politische Parteien) Politische Parteien auf europaumlischer Ebene sind wichtig alsFaktor der Integration in der Union Sie tragen dazu bei ein europaumlisches Bewusstseinherauszubilden und den politischen Willen der Buumlrger der Union zum Ausdruck zu bringen

(vgl Art 21 GG (Parteien) (1) Die Parteien wirken bei der politischen Willensbildung des Volkes mitIhre Gruumlndung ist frei Ihre innere Ordnung muss demokratischen Grundsaumltzen entsprechen Siemuumlssen uumlber die Herkunft und Verwendung ihrer Mittel sowie uumlber ihr Vermoumlgen oumlffentlichRechenschaft geben )

Politische Gruppierungen auf europaumlischer Ebene

EVP-ED Fraktion= im EP Fraktion der Europaumlischen Volkspartei (Christdemokraten) und europaumlischer Demokraten(oder bdquoEPPldquo Europeans People Party)- Fraktionsvorsitzender Hans-Gert Poumlttering (D)- mit 232 Abgeordneten aus 15 Mitgliedstaaten staumlrkste Fraktion im Europaumlischen Parlament (EP)- Parteien ua EVP-Partei CDU CSU bzw CDUCSU-Gruppe im EPZiele ein bdquoEuropa der Werteldquo kohaumlrente und wirksame gemeinsame europaumlische Auszligen- undSicherheitspolitikEVP-ED Fraktion und der Konvent- 6 EVP-EP-Vertreter im Konvent ua Mendez de Vigo (E) als Vorsitzender der EP-Delegation fuumlr denKonvent Elmar Brok (D) Vorsitzender der EVP-Gruppe im Konvent- eigener Verfassungsentwurf der als bdquowork in progress bdquo dem Diskussionsstand im Konvent und inEVP-Gruppe angepasst wirdSchwerpunkte klare Kompetenzen (Katalog) religioumlser Bezug in Praumlambel Staumlrkung desgemeinschaftlichen Europas

SPE-Fraktion= im EP Fraktion der Sozialdemokratischen Parteien Europas (oder bdquoPSEldquo Party of EuropeanSocialists)- Vorsitzender Enrique Baron Crespo- mit 175 MEP aus 15 Mitgliedstaaten zweitstaumlrkste Fraktion- Parteien ua SPD SPEndashPartei (umfasst 20 sozialdemokratischen und Arbeiter-Parteien der EU)Ziele ein bdquoEuropa der Buumlrgerldquo nachhaltige europaumlische Beschaumlftigungs- Sozial- und UmweltpolitikSPE-Fraktion und Konvent- 5 SPE-EP-Vertreter im Konvent ua Klaus Haumlnsch (D) als stellvertretender Vorsitzender der EP-Delegation fuumlr den Konvent- kein eigener Verfassungsentwurf aber Vorschlaumlge bdquoFuumlr einen Erfolg des Konvents zur ZukunftEuropasldquo und eigenstaumlndiger bdquoBerliner Entwurfldquo mit bdquosozialdemokratischer HandschriftldquoSchwerpunkte Foumlrderung des europaumlischen Gesellschaftsmodells im Rahmen nachhaltigerEntwicklung Vollbeschaumlftigung Innovation sozialen Zusammenhalts

LIBE - Fraktion= im EP Fraktion der Liberalen und Demokratischen Partei Europas (oder bdquoELDRldquo European LiberalDemocrat and Reform Group)- Fraktionsvorsitzender Graham Watson (GB)

- 54 MEP in 10 Mitgliedstaaten (deutsche FDP nicht vertreten)- Parteien ua Margerita (gegruumlndet v Romano Prodi)Ziele wachsende kompetitive Wirtschaft ein Europa basierend auf fundamentalen liberalen PrinzipienLIBE-Fraktion und Konvent- 1 LIBE-EP-Vertreter im Konvent- kein eigener VerfassungsentwurfSchwerpunkte groumlszligere Gewichtung der Auszligen- und Sicherheitspolitik klare Unterscheidung derexekutiven und legislativen Kompetenzen von Rat und Kommission Dezentralisierung vonGemeinschaftsaufgaben mit groumlszligerer Bedeutung fuumlr regionale und lokale Verantwortliche

KVELNGL = im EP Konfoumlderation der vereinigten europaumlischen LinkenNordische Gruumlne Linke (oder bdquoGUENGLldquoConfederal Group of the European UnitedNordic Green Left)- Fraktionsvorsitzender Francis Wurtz (F) stellvertretende Vorsitzende Sylvia-Yvonne Kaufmann (D)- 50 MEP aus 10 Mitgliedstaaten- 15 politische Parteien ua PDS mit der PDS-Europa (Vors Modrow)Ziele Solidaritaumlt Verbesserung der Umweltqualitaumlt soziale Gleichheit Abschaffung der NATO WEUKVELNGL-Fraktion und Konvent- 1 KVELNGL-EP-Vertreterin im Konvent Sylvia-Yvonne Kaufmann (DPDS)- kein eigener VerfassungsentwurfSchwerpunkte Entwicklung zu einem sozialen Europa

Die GruumlnenFEA-Fraktion= im EP Fraktion der GruumlnenFreien Europaumlischen Allianz- Fraktionsvorsitzende Daniel Cohn-Bendit (F) Monica Frassoni (I)- 45 MEP aus 12 Mitgliedstaaten- Parteien ua die GruumlnenBuumlndnisrsquo90Ziele ein Europa mit sozialen kulturellen und oumlkologischen WertenDie Gruumlnen und der Konvent- 1 GruumlnenFEA-EP-Vertreter im Konvent und ua Joschka Fischer als Regierungsvertreter imKonvent- bdquoGrundriss einer europaumlischen Verfassungldquo v J Voggenhuber (AU)Schwerpunkte Handlungsfaumlhigkeit der EU im Inneren und in der Welt Weg zu einer oumlkologischen undsozial nachhaltigen Entwicklung

UEN-Fraktion= im EP Fraktion der Union fuumlr das Europa der Nationen (Union for Europe of the Nations)- Fraktionsvorsitzender M Charles Pasqua (F)- 22 MEP aus 5 Mitgliedstaaten- keine deutsche Parteien- Ziele Erhaltung der Souveraumlnitaumlt und nationalen Demokratien Betonung der Unterschiede keinfoumlderales Europa- 1 UEN-EP-Vertreterin im Konvent

EDU-Fraktion= im EP Fraktion fuumlr das Europa der Demokratie und der Unterschiede- Fraktionsvorsitzender Jens-Peter Bonde (DK)- 17 MEP- 1 EDU-EP-Vertreter im Konvent

Links

Uumlbersicht der EP-Fraktionen unter httpwwweuroparleuintgroupsdefaulthtm

Homepage der EVP httpwwwepp-edorghomededefaultasplg1=deKonventswebsite der EVP httpwwwepp-edorgPresspthem02them01_enasp

Homepage der SPE httpwwwsocialistgrouporgindexhtml

Homepage der LIEBE httpeldeuroparleuintContentDefaultasp

Homepage der KVEL httpwwweuroparleuintgue

Homepage der GruumlnenFEA httpwwwgreens-efaorgenKonventswebsite der GruumlnenFEA auch unter httpwwwgreens-efaorgen

Homepage der UEN httpwwweuroparleuintuen

Homepage der EDU httpwwweuroparleuintedd

III Inhaltliche Aspekte der KonventsarbeitenFebruar 2002 bis Januar 2003

1 DIE ARBEITSGRUPPENI - VI

Manuela Hander

AG I bdquoSubsidiaritaumltsprinzipldquoVors Inigo Mendez de Vigo

Vorschlaumlge

1 Fruumlhere Einbeziehung des Subsidiaritaumltsgedankens in Rechtsetzungsakte der Gemeinschaft durchdie am Rechtsetzungsverfahren beteiligten Organe und damit Verbesserung dessen Beruumlcksichtigung2 Ex-ante-Kontrolle durch die Schaffung eines Warnsystems durch fruumlhzeitige Einbeziehung desmitgliedstaatlichen Gesetzgebers am gemeinschaftlichen Rechtsetzungsverfahren3 Ex-post-Kontrolle durch Erleichterung der Klageerhebungsmoumlglichkeiten beim EuGH wegenMissachtung des Subsidiaritaumltsprinzips

AG II bdquoEinbeziehung der ChartaBeitritt zur EMRKldquoVors Antonio Vitorino

Vorschlaumlge

1 Einbeziehung der Grundrechtecharta in die Verfassung wodurch dieser Rechtsverbindlichkeitverliehen wuumlrde Ein Konsens hinsichtlich der konkreten Art und Weise dieser Einbeziehung konntenicht erzielt werden vielmehr wurden alle Optionen in die entsprechende Empfehlung derArbeitsgruppe aufgenommen So plaumldierte ein Teil der Gruppe fuumlr eine Aufnahme der Charta alserstem Kapitel der Verfassung ein anderer Teil wollte es ausreichen lassen eine entsprechendeBezugnahmevorschrift in einen Artikel der Verfassung aufzunehmen wiederum andere wollten eineBezugnahme nur bdquoindirektldquo vorgenommen wissen die es vermeiden wuumlrde der ChartaVerfassungsrang zu geben2 Ein Votum zum Beitritt der EU zur EMRK wurde explizit nicht abgegeben Vielmehr verwies dieGruppe diesbezuumlglich auf den Rat der Europaumlischen Union denn nur dieser koumlnne eine derartwesentliche politische Entscheidung treffen Jedoch sprach sie sich indirekt fuumlr den Beitritt der EU zurEMRK aus indem sie eine Empfehlung zur Aufnahme einer den Beitritt betreffendenverfassungsrechtlichen Bestimmung formulierte und wohlwollend die Argumente eroumlrterte die fuumlreinen Beitritt der EU zur EMRK sprechen

AG III bdquoRechtspersoumlnlichkeitldquoVors Giuliano Amato

Vorschlaumlge

1 Anerkennung der Rechtspersoumlnlichkeit der EU2 Verschmelzung der EU und der EG zu einer einzigen Rechtspersoumlnlichkeit3 Fusion der verschiedenen Vertraumlge (EG-Vertrag EGKS-Vertrag EURATOM-Vertrag EU-Vertrag)mit der Maszliggabe der Untergliederung des neuen einheitlichen Vertrages in zwei Teile einengrundlegenden verfassungsrechtlichen Teil und einen weiteren mit den uumlbrigen Bestimmungen dergenannten Vertraumlge

AG IV bdquoRolle der einzelstaatlichen ParlamenteldquoVors Gisela Stuart

Vorschlaumlge

1 Verbesserung der einzelstaatlichen Kontrollmechanismen der Parlamente die durch dieMitgliedstaaten zu gewaumlhren waumlre und Anerkennung der Rolle der mitgliedstaatlichen Parlamente inder Verfassung2 Einbeziehung der mitgliedstaatlichen Parlamente in die Uumlberwachung des Subsidiaritaumltsprinzips vorallem durch bessere und fruumlhe Unterrichtung von gemeinschaftlichen Rechtsetzungsverfahren3 Ausbau und Erweiterung multilateraler Netze insbesondere durch Praumlzisierung des COSAC-Mandates (vgl hierzu Ziffer II des Protokolls Nr 9 zum EGV (Amsterdam)) durch Einrichtung einesKonvents zur Eroumlrterung wichtiger politischer Leitlinien sowie der Strategie der EU und durch dieEinberufung von Ad-hoc-Konferenzen zwischenparlamentarischer Natur zu speziellen Fragen

AG V bdquoErgaumlnzende ZustaumlndigkeitenldquoVors Henning Christophersen

Vorschlaumlge

1 Die Verfassung allgemein betreffenda) Aufteilung saumlmtlicher Zustaumlndigkeiten zwischen den Mitgliedstaaten und der EU in einembesonderen Kapitel der Verfassungb) Wahrung der Flexibilitaumlt durch Beibehaltung des Art 308 EGV (Amsterdam) bzw einervergleichbaren Bestimmung unter der Voraussetzung der Festlegung dass damit keine Ausweitunggemeinschaftlicher Zustaumlndigkeiten verbunden waumlre2 Die bdquoergaumlnzenden Zustaumlndigkeitenldquo bzw nach dem Vorschlag der Gruppe die bdquounterstuumltzendenMaszlignahmenldquo im besonderen angehenda) Zulaumlssigkeit unterstuumltzender Maszlignahmen nur im Rahmen ausschlieszliglicher Kompetenzen derMitgliedstaaten die einzelstaatliche Rechtsvorschriften nicht ersetzen sondern allenfalls ergaumlnzenoder unterstuumltzen duumlrftenb) Forderung nach einem gemeinsamen Interesse der EU und der Mitgliedstaaten als Voraussetzungunterstuumltzender Maszlignahmen

AG VI bdquoOrdnungspolitikldquoVors Klaus Haumlnsch

Vorschlaumlge

1 Aufnahme wirtschafts- und sozialpolitischer Ziele in die Verfassung (vergleichbar mit denbestehenden Bestimmungen der Art 2 EUV (Amsterdam) und Artt 2 3 und 4 EGV (Amsterdam))2 Strikte Trennung von einerseits Waumlhrungs- und andererseits Wirtschaftspolitik wobei dieerstgenannte als ausschlieszligliche Gemeinschaftszustaumlndigkeit verstanden werden sollte die zweite alsmitgliedstaatliche Zustaumlndigkeit allerdings mit der Einschraumlnkung der Aufnahme der Grundsaumltze derWirtschaftspolitik in die Verfassung sowie einer Verbesserung der Koordinierung zwischen denMitgliedstaaten3 Beibehaltung der EURO-Gruppe deren Vertretung in internationalen Organisationen zu verstaumlrkenwaumlre

2 DIE ARBEITSGRUPPEN VII - X

Conrad Seiferth

AG VII bdquoAussenpolitisches HandelnldquoVors Jean-Luc Dehaene

Vorschlaumlge

1 Zusammenfuumlhrung aller das Aussenpolitische Handeln der EU betreffenden Artikel in einemeinzigen Abschnitt2 Definition von Grundsaumltzen und Zielen fuumlr das Aussenhandeln der EU wofuumlr der Europaumlische Ratstrategische Ziele und Interessen festlegt die die Parameter des Handelns von EU undMitgliedstaaten bestimmen3 EU-Kompetenz zum Abschluss von internationalen Vereinbarungen die ihre Kompetenz betreffen4 Um die Kohaumlrenz und Effektivitaumlt zwischen den Institutionen zu staumlrken bdquoAussenpolitischerVertreter der EUldquo ndash Verschmelzung der Posten des bdquoHohen Vertreter fuumlr die GASPldquo (Solana) und desKommissars (Patten) in einer Person die mit qualifizierter Merheit vom Europaumlischen Rat unterBilligung von Kommission und Parlament ernannt wird5 Um die Kohaumlrenz innerhalb der Institutionen zu verbessern Ratsformation fuumlr AussenpolitischesHandeln und Aussenpolitische Zentralstelle zur Koordination innerhalb der Kommission6 Bestehende Vorgaben zur Entscheidungsfindung sollen weiter ausgeschoumlpft werden keineAusweitung der Mehrheitsentscheidungen aber Kompetenz des Europaumlischen Rates einstimmigMehrheitsentscheidungen auszuweiten

AG VIII bdquoVerteidigungldquoVors Michel Barnier

Vorschlaumlge

1 Ausweitung der Petersberger Aufgaben2 Zur Erhoumlhung von Effizienz und Kohaumlrenz soll der bdquoHohe Vertreter fuumlr die GASP ein Initiativrecht inKrisenangelegenheiten erhalten und in dringenden Faumlllen ermaumlchtigt werden koumlnnen notwendigeEntscheidungen unter Aufsicht des Rates zu treffen3 Die Entscheidung zum Start einer Operation soll einstimmig unter Beachtung des bdquoPrinzips derKonstruktiven Enthaltung erfolgen4 bdquoEuropaumlische Verteidigungszoneldquo Moumlglichkeit zur Einfuumlhrung einer staumlrkeren Kooperation zwischenMitgliedstaaten (vergleichbar bdquoEurozoneldquo)5 Einfuumlhrung einer Solidaritaumltsklausel zur Antwort auf terroristische Bedrohungen und Angriffe mit deralle Mittel zur Abwehr in der EU mobilisiert werden koumlnnen6 Einrichtung einer Europaumlischen Ruumlstungs- und Strategie-Forschungsagentur zur Harmonisierungder Ausruumlstungsbeschaffung und Unterstuumltzung der militaumlrischen Forschung7 Einfuumlhrung von Konvergenzkriterien fuumlr militaumlrische Haushaltsausgeben um die militaumlrischenFaumlhigkeiten der EU zu staumlrken

AG IX bdquoVereinfachung der VertraumlgeldquoVors Guiliano Amato

Vorschlaumlge

1 Verringerung der Anzahl der Rechtsakte von 15 auf 6

a) Verbindliche Verordnung AElig bdquoEU-Gesetzldquo Richtlinie AElig bdquoEU-Rahmengesetzldquo EntscheidungDelegierte Rechtsakte (neue Kategorie von Rechtsnorm)b) Unverbindliche Stellungnahme und Empfehlungc) Anwendungsbereiche EGV u PJZS fuumlr GASP sollen alle Rechtsakte als bdquoGASP-Entscheidungldquobezeichnet werden2 Vereinfachung der Verfahrena) fuumlr alle Rechtsakte das Mitentscheidungsverfahren gem Art 251 EGVb) weitgehende Abschaffung des Verfahrens der Zusammenarbeit gem Art 252 und ersetzen durchMitentscheidungsverfahren oder Anhoumlrungsverfahrenc) Verfahren der Zustimmung Vorbehalten fuumlr die Ratifizierung von internationalen Abkommend) fuumlr alle Ausgaben einheitliches Haushaltsverfahren

AG X bdquoRaum der Freiheit der Sicherheit und des RechtsldquoVors John Bruton

Vorschlaumlge

1 Beschlussfassung mit qualifizierter Mehrheit und im Mitentscheidungsverfahren in der Asylpolitik2 Einwanderungspolitik soll weiterhin Sache der Mitgliedstaaten bleiben Ziel einer gemeinsamenEinwanderungspolitik im Verfassungsvertrag festhalten3 PJZS Deutlichere Umschreibung der Rechtsetzungsbefugnisse fuumlr die Union zur Angleichung desStrafrechts und des Strafprozessrechts gegenseitige Anerkennung von Gerichtsentscheidungen4 Verstaumlrkte Zusammenarbeit im Rat durch effizientere Struktur langfristig Aufbau eine europaumlischenGrenzschutzkorps5 Ausbau der Unionseinrichtungen Kontrolle der Arbeit von Europol durch das EP groumlszligerenSpielraum fuumlr den Gesetzgeber im Bereich von Eurojust Europaumlische Staatsanwaltschaft um gegenSubventionsstraftaten zu verfolgen6 Einbindung der staatlichen Parlamente in die europaumlische Strafrechtspolitik7 Allgemeine Zustaumlndigkeit des EuGH fuumlr den Bereich des Raum der Freiheit der Sicherheit und desRechts

3 DIE INSTITUTIONEN

Doris Schmitz-Meiners und Nicolas Poullain

I STATUS QUO DER INSTITUTIONENARCHITEKTUR

Im Kern der politischen Diskussion stehen die folgenden vier OrganeInstitutionen (andereEinrichtungen wie etwa EZB oder AdR spielen in der Reformdiskussion kaum eine Rolle)

1 Europaumlisches Parlament (Art 189-201)

Zusammensetzung seit `79 direkt gewaumlhlt abnehmende Wahlbeteiligung derzeit 626 MEPsab 25 MS 732

Immer wichtigere Rolle im Gesetzgebungsverfahren An der Gesetzgebung in der 2 und 3Saumlule ist das EP nicht beteiligt

Kontrolle der Exekutive Untersuchungsausschuszlig Kontrolle der Kommission InterpellationMiszligtrauensantrag Anhoumlrungsrecht

Mitwirkungsrechte beim Haushalt (nur bei nicht obligatorischen Ausgaben)

Zusammenarbeit mit innerstaatlischen Parlamenten (COSAC November 1989)

2 Ministerrat (Art 202-210)

Zusammensetzung Der Rat besteht aus je einem Vertreter jedes Mitgliedstaats (Mst) aufMinisterebene Der Vorsitz im Rat wird durch die Mst abwechselnd fuumlr 6 Monatewahrgenommen Minister werden vertreten durch staumlndige Vertreter im AStV (COREPER)

Bei der Gesetzgebung nimmt er trotz Machtzuwachs des EP noch die dominierender Rolleein Bei ZBJI 342 EUV und GASP Art 133 EUV alleiniges Legislativorgan Verabschiedetwirtschaftspolitische und beschaumlftigungspolitische Leitlinien

Drei verschiedene Formen der Stimmabgabe einfache Mehrheit qualifizierte Mehrheit (abFeb 2003 gem Nizza 3 Kriterien Anzahl der Stimmen 62873 mind 10 Staaten Bev (aufAntrag)) Einstimmigkeit

Sitzungen nicht oumlffentlich Transparenzdefiizit bei Gesetzgebung

Benennung des Kommissionspraumlsidents

3 Europaumlische Kommission (Art 211-219)

Zusammensetzung 20 Kommissare 10 + (52) ab 2005 je 1 pro Mst ab 27 Mst neueRegelung

Initiativmonopol im EG Bereich

Huumlterin der Vertraumlge Durchfuumlhrungskompetenz aber enger Rahmen durch Komitologie(Ausschuumlsse des Rates die den Rahmen fuumlr die Umsetzung festlegen) Vermittler zwischenRat und EP

Kollegialprinzip

3 Derzeitige Stimmenanzahl die Stimmenanzahl pro Mitgliedsland wurde in Nizza fuumlr alle Staaten festgelegt diebereits die Beitrittsverhandlungen aufgenommen haben

In der Wettbewerbspoltik verfuumlgt die Kommission uumlber legislative exekutive und quasi-judikative Befugnisse

Sieht sich dem Vorwurf des Demokratiedefizits ausgesetzt

4 Europaumlischer Gerichtshof Gericht erster Instanz (GEI) (Art 220-245)

Zusammensetzung EuGH 1 Richter je Mst 8 Generalanwaumllte Sie werden von denRegierungen und Mitgliedsstaaten im gegenseitigen Einvernehmen auf sechs Jahren ernanntAlle drei Jahre findet eine teilweise Neubesetzung statt Richter waumlhlen den Praumlsidenten ausihrer Mitte Aufgabe Wahrung des Rechts bei der Auslegung und Anwendung der Vertraumlge

II INSTITUTIONELLE REFORMEN IN DER DISKUSSION

1 Aspekte im Bezug auf die nahezu Konsens unter den Konventsmitgliedern herrscht

Europaumlisches Parlament

Staumlrkung der Rolle des direkt gewaumlhlten EP zur Uumlberwindung des Legitimations- undDemokratiedefizits der EU Die Beteiligung des EP am Gesetzgebungsprozeszlig nach demMitentscheidungsverfahren soll die Regel werden Die Budgethoheit des Parlaments sollverstaumlrkt werden Ein einheitliches Wahlverfahren und ein einheitliches Abgeordnetenstatut solleingefuumlhrt werden Die Mitwirkung des EP bei der Besetzung der anderen Institutionen soll verstaumlrktwerden

Ministerrat

In der Regel soll mit qualifizierter Mehrheit entschieden werden Lediglich einige sensible Bereiche(Aussen- und Sicherheitspolitik) sollen von dieser Regel ausgenommen werden Hier soll moumlglichstmit besonders qualifizierten Mehrheiten beschlossen werden Wenn der Rat als Gesetzgeber(Legislativrat) handelt soll dies oumlffentlich sein

Europaumlische Kommission

Die Kommission soll im legislativen Bereich das Initiativmonopol behalten Die Wahl undEinsetzung der Kommission als Ganzes soll nach Anhoumlrung der einzelnen Mitglieder desKommissionskollegiums durch die Ausschuumlsse des Parlaments durch das Plenum des EP erfolgenDie Abwahl der Kommission ist derzeit nur als Ganzes moumlglich In Zukunft soll derKommssionspraumlsident auch im Falle untragbarer Verwerfungen die Moumlglichkeit haben einemeinzelnen Kommissionsmitglied den Ruumlcktritt nahezulegen 4 Der Kommissionspraumlsident soll mit einerRichlinienkompetenz ausgestattet werden

Europaumlischer Gerichtshof

Die Gerichtsbarkeit des EuGH soll auf die gesamte ZBJI (Europol Eurojust EuropaumlischerStaatsanwalt) ausgedehnt werden Der EuGH soll als Verfassungsgericht fungieren und den Schutzder in der Grundrechtscharta verankerten Grund- und Menschenrechte gewaumlhrleisten Eineverstaumlrkte demokratische Legitimation der Richter soll durch ihre gemeinsame Berufung durchEP und Rat erreicht werden Der Rat koumlnnte hierbei eine Kandidatenliste vorlegen

2 Dissenspunkte

Die Vorstellung der Mitgliedstaaten und der verschiedenen politischen Parteien gehen am staumlrkstenbei der Frage der Gestaltung der Ratspraumlsidentschaft und des Beschlussfassungsverfahrens imMinisterrat der Wahl des Kommissionspraumlsidenten und der Gestaltung der Aussenvertretungauseinander Die wichtigsten Vorschlaumlge die hier diskutiert werden sind der deutsch-franzoumlsischeVorschlag und der Kommissionsvorschlag

4 Die Idee fuumlr diese Regelung geht auf eine Absprache zuruumlck die Prodi vor Amtsantritt mit seinen Amtskollegen getroffen hatDie Kommissare sicherten Prodi zu dass sie auf sein Ersuchen auch einzeln zuruumlcktreten wuumlrden

DEUTSCH - FRANZOumlSISCHER VORSCHLAG5

Ratspraumlsidentschaft und Beschlussfassung im MinisterratDie rotierende Praumlsidentschaft des Europaumlischen Rates soll durch einen dauerhaften Ratsvorsitzersetzt werden Der Ratsvorsitzende wird mit einer qualifizierten Mehrheit fuumlr eine Dauer von 5 bzw25 Jahren mit der Moumlglichkeit der Wiederwahl gewaumlhlt Der Amtsinhaber fuumlhrt sein Amt hauptamtlichaus Der Vorsitzende des Rates bereitet die Sitzungen des Europaumlischen Rats (ER) vor fuumlhrt dessenVorsitz und wacht uumlber die Umsetzung der Beschluumlsse Die Modalitaumlten fuumlr den Vorsitz im Ministerratvariieren je nach betroffenem Gebiet Der Allgemeine Rat wird vom Generalsekretaumlr des Ratesgeleitet Den Vorsitz des Aussenministerrates hat der Europaumlische Aussenminister inne Fuumlr dieRaumlte Wirtschaft und Finanzen die Eurogruppe und den Rat Justiz und Inneres werden fuumlr zweiJahre Vorsitzende gewaumlhlt Der Rest der Ratsformationen wird so geregelt dass er denMitgliedstaaten eine groumlsstmoumlgliche Beteiligung auf der Grundlage einer gleichberechtigten Rotationgewaumlhrleistet

KommissionEine starke Vereinfachung des Komitologieverfahrens soll es der Kommission erleichtern ihreAufgabe die vom EP und Rat erlassenen Gesetze umzusetzen und deren ordungsgemaumlsseUmsetzung zu kontrollieren erleichtern Um die politische Verantwortlichkeit der Kommissiare zugewaumlhrleisten erhalten diese ein Weisungsrecht gegenuumlber den Generaldirektionen DerKommissionpraumlsident hat die Richtlinienkompetenz fuumlr die Arbeit der Kommission

Europaumlisches ParlamentJede Ausweitung der Mehrheitsentscheidungen wird automatisch mit der Mitentscheidung der EPverbunden

AussenvertretungDie Aumlmter des Hohen Vertreters und des Kommissars sollen von derselben Person ausgeuumlbt werdendem Europaumlischen Aussenminister Er verfuumlgt uumlber ein formelles Initiativrecht Der ER ernennt denAussenminister mit Zustimmung des Praumlsidenten der Kommission mit qualifizierter Mehrheit DerAussenminister nimmt mit einem besonderen Status an den Sitzungen der Kommission teil In derRegel wird im Bereich der GASP mit qualifizierter Mehrheit abgestimmt lediglich bei militaumlrischen undsicherheitspolitischen Fragen gilt weiterhin das Prinzip der Einstimmigkeit Wenn ein Mitgliedstaat einnationales Interesse geltend macht und keine andere Loumlsung gefunden werden kann wird die Fragean den Europaumlischen Rat verwiesen der mit qualifizierter Mehrheit entscheidet

KOMMISSIONSVORSCHLAG6Ratspraumlsidentschaft und Beschlussfassung im MinisterratDer Kommissionsentwurf sieht eine Beibehaltung der halbjaumlhrlichen Rotation fuumlr diePraumlsidentschaft des ER und des Rates Allgemeine Angelegenheiten ggf auch fuumlr den AstV vor Beiden anderen Ratsformationen wir der Vorsitz durch ein fuumlr ein Jahr gewaumlhltes Ratsmitglieduumlbernommen Das komplexe Beschlussfassungssystem von Nizza soll durch die doppelte einfacheMehrheit (Mehrheit der Mitgliedsstaaten und der EU Bevoumllkerung) ersetzt werden In sensiblen Faumlllenmuumlsste auf eine verstaumlrkte Mehrheit (23 der Mitgliestaaten und 23 der Bevoumllkerung)zuruumlckgegriffen werden koumlnnen Das Einstimmigkeitsprinzips wird abgeschafft

KommissionAllein die Kommission sollte mit der Durchfuumlhrung der europaumlischen Rechtsvorschriftenbetraut sein Sie muss Ihr Handeln vor den rechtsetzenden Organen Rat und EP rechtfertigen DerVerfassungsvertrag muumlsste ebenfalls sicherstellen dass die Modalitaumlten fuumlr nicht zwingendeInstrumente der Umsetzung wie zB die Offene Koordinierung mit der Gemeinschaftsmethode imEinklang sind

Europaumlisches Parlament

5 Beitrag der dem Konvent am 16 Januar von den Mitgliedern des Konvents Herrn Dominque de Villepin und Herrn JoschkaFischer uebermittlet wurde httpwwwcapuni-muenchendekonventdownloadDeutsch-Franz-Vorschlagpdf6 Fuumlr die Europaumlische Union Frieden Freiheit Solidaritaumlt Rede von Romano Prodi 04 Dezember 2002 httpwwwcapuni-muenchendekonventdownloadKOM-EU_Frieden_Freiheit_Solidpdf

Ein Teil der MEPs soll durch europaumlische Listen gewaumlhlt werden Der ER und das EP habengleichwertige Rechte bei der Ernennung und der Kontrolle der Kommission

AussenvertretungDer Sekretaumlr der Union (SdU) der gleichzeitig Vizepraumlsident der Kommission ist und einenbesonderen Status hat wird vom ER und vom designierten Kommissionspraumlsidenten einvernehmlichernannt Damit ist er sowohl gegenuumlber dem ER als auch gegenuumlber demKommissionspraumlsidenten rechenschaftspflichtig die ihn auch beide seines Amtes enthebenkoumlnnen Als Kommissionsmitglied ist er auszligerdem gegenuumlber dem EP verantwortlich Waumlhrendeines Uumlbergangszeitraums wird der SdU im Bereich der GASP das Initiativrecht der Kommission imRahmen der Leitlinien und Auftraumlge des Rates oder einer Gruppe von Mitgliedstaaten ausuumlben AmEnde der Uumlbergangszeit legt der Rat die Modalitaumlten fest nach denen der SdU autonom dasInitiativrecht der Kommission im Bereich der GASP ausuumlben kann Der SdU vertritt die Union bei derDurchfuumlhrung auszligenpolitischer Aktionen gegenuumlber Dritten und ist fuumlr die Umsetzung dergemeinsamen Beschluumlsse verantwortlich

IV Verfassungsentwuumlrfe

VERFASSUNGSENTWUumlRFEAUS EUROPARECHTLICHER UND VERFASSUNGSRECHTLICHER SICHT

Christine Gerlach und Christian Pernhorst

Uumlberblick uumlber verschiedene Verfassungsentwuumlrfe

1 EU-Organe bzw Europaumlischer Konventsum Entwurf des Praumlsidiums des Europaumlischen Konventes vom 28102002sum Entwurf des Kommissionspraumlsidenten Romani Prodi vom 04122002sum Bericht des Europaumlischen Parlamentes (Alain Lamassoure) vom 240420022 Fraktionen und Parteiensum Entwurf der EVP-Gruppe im Europaumlischen Konvent vom 10112002sum Entwurf der SPE-Gruppe im Europaumlischen Konvent vom 03102002sum Berliner Entwurf der SPD-Bundestagsabgeordneten Gloser und Roth vom 20112002sum Entwurf einiger junger bdquoGruumlnerldquo von September 20023 Einzelpersonen (nicht abschlieszligende Auswahl)sum Entwurf von Prof Dr Juumlrgen Schwarze vom 12112002sum Entwurf der Konventsmitglieder Alan Dashwood Michael Dougan Christophe Hillion Angus

Johnston und Eleanor Spaventa vom 28102002sum Entwurf von Jo Leinen (MdEP) vom 23102002sum Entwurf von Robert Badinter vom 26092002sum Entwurf von Dr Wolfgang Schaumluble und Wilfried Martens vom 24092002sum Entwurf des Earl of Stockton vom 24092002sum Entwurf von Prof Dr Rupert Scholz von August 2002

(insgesamt nicht abschlieszligende Auswahl siehe die umfassenden Nachweise bei httpwwwcapuni-muenchendekonvententwuerfehtm)

Einzelheiten

1 Praumlsidium des Europaumlischen Konventes (bdquoGiscard-Entwurfldquo) vom 28102002sum Dreiteilung des bdquoVertrages uumlber eine Verfassung fuumlr Europaldquo in 1 Struktur der Verfassung und 2

Politikbereiche und die Durchfuumlhrung der Maszlignahmen der Union und 3 AllgemeineSchluszligbestimmungen Der zweite Teil soll die Rechtsgrundlagen enthalten

sum Frage der Namensgebung fuumlr die Union wird aufgeworfen (1Teil Titel I Art 1)sum Die Unionsbuumlrgerschaft soll betont werden Wie die GR-Charta in den Vertrag eingefuumlgt werden

soll ist offen gelassensum Abloumlsung der turnusmaumlszligigen Ratspraumlsidentschaft durch einen Praumlsidenten des Europaumlischen

Rates der fuumlr bestimmte Zeit gewaumlhlt werden soll (1 Teil Titel IV Art 15a)sum Schaffung des bdquoKongress der Voumllker Europasldquo (1 Teil Titel IV Art 19)sum Haushalt der Union soll vollstaumlndig aus Eigenmitteln der Union finanziert werden (1 Teil Titel VII

Art 38)sum Moumlglichkeit des Austritts wird festgesetzt (1 Teil Titel X Art 46)

2 bdquoProdi-Entwurfldquo vom 4122002

sum Dreiteilung der bdquoVerfassung fuumlr die Europaumlische Unionldquo in 1 Prinzipien 2 Grundrechte und 3Politikbereiche Der erste Teil Prinzipien enthaumllt neben den institutionellen Prinzipien auch diewesentlichen Politikziele fuumlr jeden einzelnen Politikbereich

sum Generelle Vergemeinschaftung aller Politikbereiche also auch der GASP und der PJZS

sum Einstimmigkeitserfordernis wird in allen Faumlllen selbst fuumlr Verfassungsaumlnderungen aufgegebenAusnahme ist die Aufnahme neuer Mitglieder

sum Die innenpolitischen Bereiche der Union werden eingeteilt in bdquoprincipal policiesldquo bdquoflanking policiesldquound bdquocomplementary actionsldquo je nach Art der Handlungsinitiative (HarmonisierungKoordinierung) die von der Union erwartet wird

sum Auszligenpolitik Gewaumlhrleistung einer kohaumlrenten Auszligenpolitik durch die Einrichtung des Amteseines bdquoSekretaumlrs der Unionldquo und durch die Niederlegung der generellen auszligenpolitischen Ziele im1 Teil der Verfassung

3 Bericht des Europaumlischen Parlamentes uumlber die Abgrenzung der Zustaumlndigkeiten der EU undder Mitgliedstaaten vom 24042002

Bericht des Ausschusses fuumlr konstitutionelle Fragen des EP (Berichterstatter Alain Lamassoure)

sum Behandelt vor allem das Thema der Kompetenzaufteilung kein breit angelegterVerfassungsentwurf

sum Vergemeinschaftung des zweiten und dritten Pfeilers um das Gleichgewicht von wirtschaftlicherund politischer Integration der Union herzustellen

sum Drei Arten von Zustaumlndigkeiten 1 die grundsaumltzliche Zustaumlndigkeit der Mitgliedstaaten 2 die derUnion uumlbertragene eigene Zustaumlndigkeit und 3 die geteilte Zustaumlndigkeit

sum Evolutivklausel in Anlehnung an Art 308 EG dessen Anwendung jedoch auch in die umgekehrteRichtung Ruumlckuumlbertragung von der Union auf die Mitgliedstaaten funktionieren soll

4 Entwurf der Europaumlischen Volkspartei vom 10112002Ergebnis der Studientage der EVP-Gruppe im Europaumlischen Konvent in Frascati vom 8 bis 10November 2002 Basiert auf dem Estoril-Entwurf vom 18102002 der wiederum auf dem Brok-Diskussionspapier vom 12092002 und dem EVP-Diskussionsentwurf zur bdquoVerfassung derEuropaumlischen Unionldquo vom 29082002 aufbaut Fuumlhrt den bdquoEstoril-Entwurfldquo mit dem bdquoGiscard-EntwurfldquozusammenZur FormAngepaszligt an die vom Konventspraumlsidium in seinem Vorentwurf vorgenommene Zwei- bzw Dreiteilungdes Verfassungsvertrages (Teil I Verfassungsstruktur Teil II Unionspolitiken Teil IIISchluszligbestimmungen)Bezeichnung als Verfassung und nicht als VerfassungsvertragAuffallend ist die komplette Uumlbernahme der Grundrechtecharta in die Verfassung ganz zu BeginnAnsonsten in der Form stark dem bdquoGiscard-Entwurfldquo angeglichen aber insgesamt ausfuumlhrlicherZum Inhalt1 Teil Struktur der VerfassungReligioumlser Bezug in der Praumlambel (bdquoreligious heritageldquo)Grundrechte in Art 1 ndash 55Rechtspersoumlnlichkeit (Art 56 II)Union gegruumlndet auf den Buumlrgern der Union und auf den Mitgliedstaaten (Art 56 I)Vorschriften uumlber die Flagge Hymne und den Feiertag (Art 61)Prinzip der begrenzten Einzelermaumlchtigung (Art 64 I)Zustaumlndigkeiten der Union ausschlieszligliche (= eigene) Zustaumlndigkeit geteilte Zustaumlndigkeit undergaumlnzende Zustaumlndigkeit der Union (Art 65)Kompetenzkataloge in Art 66 ndash 68Fruumlhwarnsystem im europaumlischen Gesetzgebungsverfahren bzgl der Einhaltung des Subsidiaritaumlts-und des Verhaumlltnismaumlszligigkeitsprinzips (Art 69 III)Flexibilitaumltsklausel in Art 71 (Ersatz fuumlr Art 308 EG) allerdings weiterhin mit dem Erfordernis derEinstimmigkeit im Rat jedoch nur der Mehrheit im EPUnterscheidung zwischen Legislativrat mit rotierender Praumlsidentschaft (Art 76 I) und Exekutivratdessen Vorsitz ein nationaler Minister der Kommissionspraumlsident oder das zustaumlndige Mitglied derKommission innehat (Art 76 II)Initiativmonopol im Gesetzgebungsverfahren weiterhin bei der Kommission (Art 77 II)Der Rat schlaumlgt dem EP einen Kandidaten fuumlr das Amt des Kommissionspraumlsidenten mit qualifizierterMehrheit im Lichte des Ergebnisses der EP-Wahlen vor EP waumlhlt mit absoluter MehrheitKommissionspraumlsident schlaumlgt die Kommissare vor die vom Rat mit qualifizierter Mehrheit bestaumltigtund vom EP gewaumlhlt werden muumlssen (Art 78 III)

Der Kommissionspraumlsident ernennt zwei Vizepraumlsidenten einem uumlbertraumlgt er mit Zustimmung desRates die Auszligenvertretung der Union (bdquoCommissioner for Foreign Relationsldquo) (Art 79 IV)Instrumente der Union 1 Unionsgesetze und -rahmengesetze erlassen durch die Legislative derUnion 2 Verordnungen erlassen durch die Exekutive der Union 3 Entscheidungen 4Empfehlungen und 5 Stellungnahmen Gesetze und Verordnungen sind allgemein anwendbar inihrer Gesamtheit bindend und in allen Mitgliedstaaten unmittelbar anwendbar Rahmengesetzehingegen entsprechen den Richtlinien (Art 91)Gesetze und Rahmengesetze werden zusammen vom EP und vom Rat entsprechend demMitentscheidungsverfahren (Art 96) erlassen Die Kommission kann Verordnungen erlassen wennund soweit entweder die Verfassung oder ein Unionsgesetz sie dazu ermaumlchtigt allerdings sind InhaltZweck und Ausmaszlig der Ermaumlchtigung zu beachten (vgl Art 80 I GG) (Art 94)Das Mitentscheidungsverfahren beinhaltet ein Vermittlungsverfahren Alle Unionsgesetze und -rahmengesetze sind ZustimmungsgesetzeFinanzierung der Union ausschlieszliglich durch Eigenmittel (Art 109 I)Die Kommission repraumlsentiert die Union nach auszligen (Art 112) Abschluszlig von internationalenVertraumlgen und Abkommen durch den Rat und das EP (Art 113) Ausdruumlckliche Kompetenz zumBeitritt zur Europaumlischen Menschenrechtskonvention (Art 113 II)bdquoEuropaumlische Partnerschaftldquo mit den EU-Nachbarstaaten vergleichbar mit dem EuropaumlischenWirtschaftsraum inklusive einer politischen Komponente (Art 116)2 Teil Die Politikbereiche und die Durchfuumlhrung der Maszlignahmen der UnionZwei moumlgliche Optionen fuumlr den 2 Teil des Verfassungsvertrages bzw der VerfassungOption 1 folgt der Idee im bdquoGiscard-Entwurfldquo wonach erst im 2 Teil fuumlr jeden einzelnen Politikbereichdie Art der Zustaumlndigkeit die anwendbaren Rechtsakte und Verfahren aufgefuumlhrt werden Nachteil seijedoch daszlig die Bedeutung des 1 Teils nachhaltig reduziert wuumlrde und zudem der 2 Teil aufgrundseines Umfangs von ca 414 Vorschriften fuumlr den Leser kaum noch lesbar waumlreDeshalb favorisiert der EVP-Entwurf die Option 2 wonach der 1 Teil in abschlieszligender Form dieZustaumlndigkeiten Rechtsakte und Verfahren der Union definiert und im 2 Teil nur noch dieVorschriften Aufnahme faumlnden die nicht in den 1 Teil passen Beispielsweise die Grundfreiheiten dieWettbewerbsregeln EMU-Vorschriften oder zusaumltzliche Vorschriften uumlber das Verfahren derInstitutionen der UnionGemaumlszlig der Option 2 schlaumlgt der Entwurf die folgenden Titel fuumlr den 2 Teil vorTitel I Gemeinsamer Markt Titel II EMU Titel III Innere Sicherheit Titel IV GASP TitelV Verteidigung Titel VI Euratom Titel VII Das Verfahren der Institutionen der Union

5 Beitrag der SPE- Gruppe im Europaumlischen Konvent

sum Kein Verfassungsentwurf sondern nur Vorschlaumlge fuumlr eine neue europaumlische Verfassung miteiner starken sozialen Dimension

sum Die verschiedenen Saumlulen sollen in einen einzigen Text gegossen werden (s Giscard-Entwurf)- Neuer Status fuumlr Nachbarstaaten (s Giscard)- Sicherheits- und Verteidigungspolitik sollte und Kontrolle des EP stehen- EuGH soll bei Kompetenzuumlberschreitung der EU entscheidensum Schaffung eines Rates fuumlr legislative Angelegenheiten (welcher oumlffentlich tagen sollte)- Praumlsident der Kommission muszlig gestaumlrkt werden mehr demokratische Legitimitaumlt und politische

Verantwortung- Absolute Transparenz und bdquogood administrationldquo soll von der Verfassung garantiert werdensum Nationale Parlamente sollen gestaumlrkt werden engere Kooperation mit dem EP ohne Schaffung

einer neuen Institution

6 Berliner Entwurf

sum Die bdquoVerfassung fuumlr die Europaumlische Unionldquo orientiert sich an bereits bestehendem Recht in deneuropaumlischen Vertraumlgen und an der Rechtsprechung des EuGH

sum Vollbeschaumlftigung und nachhaltiges Wachstum werden als Ziele der Union eingefuumlgtsozialdemokratische Werte verankert

sum Die GR-Charta wird nicht mit aufgenommen nur Verweissum Absage an einen Praumlsidenten des Europaumlischen Rates stattdessen Staumlrkung der Kommission

die das Initiativmonopol behaumllt und deren Praumlsident vom EP gewaumlhlt wirdsum Verankerung des Konventsverfahrens zur Aumlnderung der Verfassung

7 Young Greens

sum GR-Charta ist in Verfassung integriert und den Prinzipien der Union vorangestelltsum Europaumlisches Referendum wird in die Verfassung aufgenommensum EP besitzt zusammen mit der Kommission das Initiativrechtsum EP besteht aus einer Buumlrgerkammer und einer Staatenkammer wobei die Buumlrgerkammer vom

Volk gewaumlhlt wird und die Staatenkammer sich aus den Regierungen der Mitgliedstaatenzusammensetzt in der jeder Staat nur eine Stimme hat

sum Ein bdquoRat fuumlr nachhaltige Entwicklung wird geschaffen

8 Schwarze ndash Entwurf

sum Modell einer Zweiteilung der Vertraumlge erster Teil bildet den eigentlichen Verfassungsvertrag wirddurch einen zweiten Vertrag uumlber Unionspolitiken ergaumlnzt (hier einfachere Modalitaumlten zurAumlnderung vorgesehen als bei einer Aumlnderung des ersten Teils)

sum Entwurf konzentriert sich auf die 4 Punkte von Laeken (1bessere Kompetenzabgrenzung 2Verbesserung des GR-Schutzes 3 Vereinfachung der Vertraumlge 4 Reform der Institutionen)

sum Der Europaumlische Rat bekommt Organstellung die Zusammensetzung wird um den Praumlsidentendes EP erweitert der Vorsitz im Europaumlischen Rat ist an den Vorsitz im Rat gekoppelt

sum Der Vorsitz im Rat soll durch eine auf 24 Monate angelegte gemeinsame Praumlsidentschaft von 3Mitgliedstaaten wahrgenommen werden

sum Fruumlhwarnsystem durch Einrichtung eines Kompetenzausschusses der sich aus nationalen undEuropaparlamentariern zusammensetzt

sum Klagerecht der nationalen Parlamente sowie des AdRsum Ruumlckuumlbertragung von Regelungszustaumlndigkeiten auf die Mitgliedsstaaten moumlglichsum Das gesamte Unionsrecht abgesehen von der Ausnahmeregelung der GASP unterliegt der

richterlichen Kontrolle durch die Unionsgerichtesum Nichtigkeitsklage erfaumlhrt inhaltliche Aumlnderung- Abschaffung des Systems der 4 Klagegruumlnde zugunsten einer Generalklausel- Aufhebung der Beschraumlnkungen in Bezug auf die passivlegitimation bei Klagen Privater- Kommissionsverordnungen werden zum zulaumlssigen Gegenstand einer Individualklage- GR-Beschwerde moumlglichsum Auf Unionssteuer wird verzichtet stattdessen Finanzierung nach Anteilen am BSPsum Bei der GASP werden die sog Petersberg-Aufgaben die Einsaumltze zur Bekaumlmpfung des

internationalen Terrorismus hinzugefuumlgtsum Personelle Verschmelzung der Aumlmter des Hohen Vertreters fuumlr GASP und des Auszligenkommissars

9 Entwurf von Jo Leinen

- GR-Charta wird das erste Kapitel der Verfassung- EU besitzt Rechtspersoumlnlichkeit Austritt aus Union moumlglich- Arbeitssprache neben Englisch und Franzoumlsisch auch Deutsch- Gesetzgebung der EU erfolgt in 2 Kammern durch das Europaumlische Parlament (Buumlrgerkammer)

und durch den Europaumlischen Senat (Staatenkammer) der aus einer Umgestaltung desMinisterrats hervorgeht

- Kommission stellt die Exekutive der Union dar der Praumlsident wird vom EP gewaumlhlt- Europaumlischer Auszligenminister soll Vize-Praumlsident der Kommission sein- Ein Praumlsident des Europaumlischen Rates ist nicht vorgesehen wird auch kein Organ der EU- Erhebung finanzieller Eigenmittel- Referendum wird eingefuumlhrt direkte Demokratie- Koordinierung von Politiken sowie die verstaumlrkte Zusammenarbeit in den Vertrag mit

aufgenommen- AdR bekommt Klagerecht vor dem EuGH

10 Beitrag von Wolfgang Schaumluble und Wilfried Martens vom 24092002Entwurf traumlgt den Titel bdquoEine Verfassung fuumlr ein starkes Europaldquo zuletzt aktualisiert am 24092002Flieszligtext mit durchnummerierten Paragraphen Von der Form nicht vergleichbar mit den meisten

anderen Verfassungsentwuumlrfen die bereits vollstaumlndig vorformulierte Artikel enthalten wohingegendieser Entwurf lediglich einige wenige bedeutsame Themen ansprichtZwar spricht der Entwurf von bdquoVerfassungldquo jedoch sind in den Text Aumlnderungsvorschlaumlgeeinschlaumlgiger konservativer Parteien eingearbeitet die gerade an dieser Stelle den Gebrauch desBegriffes bdquoVerfassungsvertragldquo fordern (z B die CSU)Die in dem Entwurf behandelten Themen sind die Kompetenzverteilung zwischen der EU und denMitgliedstaaten die Integretion der Grundrechtecharta in die Verfassung und die Reform derInstitutionenZum InhaltBekenntnis zum bdquogeistig-religioumlsen und sittlichen ErbeldquoEine Perspektive fuumlr die aumluszligeren Grenzen Europas ist zu schaffen da ansonsten die Gefahr bestehedie Integrationskraft der Union zu uumlberfordern Die Grenzen sollen bdquoklar aber offenldquo gezogen werdend h zu Staaten die derzeit der Union als Vollmitglieder nicht beitreten koumlnnen soll eine bdquoEuropaumlischePartnerschaftldquo entwickelt werden Diese soll sich am Modell des EWR orientieren allerdings unterEinbeziehung einer politischen KomponenteBetonung der Unantastbarkeit der internen europaumlischen GrenzenEinheitliche Rechtspersoumlnlichkeit der UnionDie Union ist eine einmalige () Konstruktion bdquoohne historische oder legale Vorbilderldquo die auf derdoppelten Legitimation der Buumlrger und der Staaten aufbautDrei Arten der Kompetenz die prinzipiell von den Mitgliedstaaten ausgeuumlbten Kompetenzen dieeigenen Kompetenzen der Union und die geteilten Kompetenzen Prinzip der begrenztenEinzelermaumlchtigung gilt weiterEntweder zu den eigenen aber zumindest zu den geteilten Kompetenzen der Union sollen sowohl derAufbau und die Durchfuumlhrung einer gemeinsamen Auszligen- und Sicherheitspolitik als auch dieRechtsgrundlagen fuumlr das gemeinsame Gebiet der Freiheit und Sicherheit hinzugefuumlgt werdenGeteilte Kompetenzen decken drei verschiedene Gebiete ab dasjenige in dem die Union diegrundlegenden Regeln festlegt dasjenige in dem sie lediglich in einer komplementaumlren oderzusaumltzlichen Art interveniert und dasjenige in dem sie nationale Politiken koordiniertEine Weiterentwicklungsklausel ist vorzusehen die nur in Ausnahmefaumlllen die einstimmigeEntscheidung fordert und grundsaumltzlich die Beteiligung des EP festlegtInnerhalb des EuGH soll eine spezielle Verfassungs- und Grundrechtekammer geschaffen werdenDie Grundrechtecharta soll integraler Bestandteil der Europaumlischen Verfassung werdenDie Union soll der Europaumlischen Menschenrechtskonvention beitretenDie Schaffung einer zusaumltzlichen Institution fuumlr eine spezielle Rolle der nationalen Parlamenteinnerhalb des Institutionsgefuumlges der EU wird abgelehnt obwohl die Autoren eine bedeutendere Rolleder nationalen Parlamente befuumlrwortenbdquoDie EU ist weder eine Foumlderation im klassischen Sinne noch ein StaatldquoDas EP fungiert zusammen mit dem Rat als gleichberechtigter Gesetzgeber der EUDie Haushaltskompetenz soll zwischen EP und Rat geteilt werdenDer Europaumlische Rat ist eine zentrale Institution der EU und praumlgt ihre politische RichtungDer gegenwaumlrtige Rat fuumlr Allgemeine Angelegenheiten soll in zwei getrennte Einheiten aufgeteiltwerden einen gestaumlrkten Rat fuumlr Allgemeine Angelegenheiten der die Kohaumlrenz der Entscheidungensicherstellt waumlhrend ein spezieller Rat fuumlr Auswaumlrtige Beziehungen sich rein auf Fragen im Bereichder GASP konzentriertDie Mitgliedstaaten bleiben bei der Besetzung des Ratsvorsitzes gleichberechtigtDie Kommission behaumllt ihr InitiativmonopolDer Europaumlische Rat schlaumlgt dem EP unter Beruumlcksichtigung der Ergebnisse der Europawahl und mitqualifizierter Mehrheit einen Kandidaten fuumlr das Amt des Kommissionspraumlsidenten vor den das EPentweder ablehnt oder annimmt Der Kommissionspraumlsident waumlhlt dann seine Kommissare aus dieKommission wird in toto vom EP gewaumlhlt und vom Rat mit Mehrheit bestaumltigt

11 Beitrag des Earl of Stockton vom 24092002Der Earl of Stockton ist stellvertretendes Mitglied des Europaumlischen Konventes der im Namen einerGruppe britischer Konservativer die in ihrer Mehrheit ehemalige oder jetzige Mitglieder des bdquoHouse ofCommonsldquo des bdquoHouse of Lordsldquo und des EP sind diesen Beitrag zur oumlffentlichen Debatte uumlber dieZukunft Europas eingereicht hatTitel bdquoDie Zukunft der EU Ein positiver konservativer Ansatzldquo1 Zur FormKein vollstaumlndiger Verfassungsentwurf sondern Vorschlaumlge und Gedanken zu den aus ihrer Sichtwichtigen Streitpunkten

Positiver Ansatz D h die EU wird nicht verteufelt auch wird nicht ausschlieszliglich dieRuumlckuumlbertragung von Kompetenzen auf die nationale Ebene gefordert sondern der Entwurf erkenntausdruumlcklich die Bedeutung der EU in ganz bestimmten Bereichen an und fordert konsequenterweisedort auch die Staumlrkung der EU-Kompetenzen wie auch die Effektivierung der Verfahrensablaumlufe2 Zum InhaltZunaumlchst Klarstellung daszlig auch in Zukunft die Mitgliedstaaten die bestimmenden Komponenten derEU bleiben sollen weshalb die Umwandlung der EU in einen voll funktionierenden Bundesstaatabgelehnt wirdKompetenzverteilung Auflistung der eigenen Kompetenzen der EU der eigenen Kompetenzen derMitgliedstaaten und der geteilten Kompetenzen wird abgelehnt stattdessen lediglich Klarstellung imVerfassungsvertrag daszlig die EU nur dort eigene oder geteilte Zustaumlndigkeit besitzt wo ihr der Vertragdies einraumlumtDie gemeinschaftlichen Vertraumlge sollen vereinfacht und in zwei Teile geteilt werden 1 Teil =Vertragsverpflichtungen der EU (wichtige Vorschriften) 2 Teil = Vertragsregeln fuumlr die EU (wenigerwichtige und detailliertere Vorschriften) Auch die Vorschriften des 2 Teils sollen nur imKonsensverfahren geaumlndert werden koumlnnenDer Rat bleibt die bestimmende Institution der EU lediglich mehr Offenheit und TransparenzAufwertung der Rolle der nationalen Parlamente indem ein bdquoAusschuszlig der nationalen Parlamenteldquoeingerichtet wird der sich vor allem mit dem Rat ins Benehmen setzen wuumlrde Bevor der Rat Rechtsetzt wuumlrde dieser Ausschuszlig seine Ansicht zu den Gesetzesvorschlaumlgen aumluszligern Also wird diebdquoStaatenkammerldquo nicht allein vom Rat gebildet sondern von den nationalen Parlamentenrepraumlsentiert im o g Ausschuszlig an der Seite des Rates Allerdings soll sich der Ausschuszlig aufSubsidiaritaumltsfragen und auf besonders wichtige Gesetzgebung konzentrierenEmpfehlung des Konventes daszlig die Mitgliedstaaten vor einer Entscheidung im EU-Gesetzgebungsverfahren stets das jeweilige nationale Parlament anhoumlren muumlssenPraumlsident der EU sollte vom Europaumlischen Rat fuumlr mehrere Jahre ernannt werden wobei auch das EPzu beteiligen istPraumlsidentschaft besteht aus dem Praumlsidenten und einer rotierenden Troika die ein Jahr im Amt bleibtDie Troika setzt sich immer aus einem Vertreter eines groumlszligeren Mitgliedstaates und aus zweiVertretern kleinerer Mitgliedstaaten zusammen Die Praumlsidentschaft vertritt den Rat der eine von derKommission zu unterscheidende Aufgabe hatDie Kommission sollte der Motor der EU bleiben deshalb Notwendigkeit einer starken Kommissionjedoch ohne erweiterte Kompetenzen in bezug auf den status quo Innerhalb ihrer Kompetenzen aberschon Staumlrkung ihrer Rolle bspw bei der SubventionskontrolleReduzierung der Abteilungen innerhalb der Kommission Jeder Mitgliedstaat behaumllt einen Kommissarallerdings gibt es sog bdquoVollkommissareldquo und bdquoJuniorkommissareldquo Jeder bdquoVollkommissarldquo erhaumllt eineAbteilung mit einem bdquoJuniorkommissarldquo an seiner Seite (Anpassung an das System in der nationalenMinisterialverwaltung) Die groumlszligeren Mitgliedstaaten haumltten immer einen bdquoVollkommissarldquo wohingegendie kleineren Mitgliedstaaten zwischen einem bdquoVoll-ldquo und einem bdquoJuniorkommissarldquo hin- und herwechseln wuumlrden Ziel effektive und schlanke Kommission und gleichzeitig Wahrung einesKommissars auch fuumlr die kleineren MitgliedstaatenIn Sachen EP Ausweitung des Mitentscheidungsverfahrens Viel wichtiger ist jedoch daszlig das EP anAutoritaumlt und Legitimitaumlt gewinnt was sich erst im Laufe der Zeit entwickeln muszlig Hinweis auf diefehlende Kohaumlrenz und Konsistenz in den Entscheidungen des EP weil es keine klarenMehrheitsfraktionen im EP gibt Recht der vorzeitigen Aufloumlsung des EP durch die gemeinsamhandelnden Organe der Kommission und des RatesWichtig ist die bessere Durchsetzung der EuGH-Entscheidungen Deshalb soll der EuGH das Rechterhalten einem verurteilten Mitgliedstaat bzw Individuum im Falle der Nichtbefolgung des Urteils dieStimmrechte und oder den Zugang zu EU-Programmen zeitweise zu entziehen

12 Entwurf von Rupert ScholzAbgedruckt als Sonderheft 2002 der Zeitschrift fuumlr Gesetzgebung ZGGrundlage des EVP-Diskussionsentwurfs zur bdquoVerfassung der Europaumlischen Unionldquo vom 290820021 Zur FormSystematische Zusammenfuumlhrung von EUV und EGV in einem neuen bdquoVertrag uumlber die EuropaumlischeUnionldquoKeine Zweiteilung in einen wichtigen und einen weniger wichtigen dafuumlr detaillierteren TeilScholz plaumldiert fuumlr Benennung als bdquoVerfassungsvertragldquo2 Zum InhaltGrundsouveraumlnitaumlt bleibt bei den Mitgliedstaaten d h auch in Zukunft keine Kompetenz-Kompetenzfuumlr die EU

Art 308 EG abschaffen dafuumlr Annexkompetenz einfuumlhren d h EU-Kompetenz fuumlr notwendigeergaumlnzende Vorschriften beim Taumltigwerden im eigenen Zustaumlndigkeitsbereich der EU (Art 64 I)Ziele und Kompetenzen eindeutig unterscheiden Aus Zielen duumlrfen keine Befugnisse abgeleitetwerden (so aber beim jetzigen Art 308 EG)Kompetenzaufteilung Ausschlieszligliche und geteilte Zustaumlndigkeiten der EU (Vollgesetzgebung)zusaumltzlich Rahmenzustaumlndigkeit (Rahmengesetzgebung)Subsidiaritaumltsprinzip muszlig verfahrensrechtlich durch eine Subsidiaritaumltskammer beim EuGHabgesichert werden Keine ex-ante-Kontrolle durch die nationalen Parlamente wegenNichtpraktikabilitaumlt innerhalb von sechs Wochen eine Uumlberpruumlfung von Gesetzesinitiativen aufEinhaltung des Subsidiaritaumltsprinzips durchzufuumlhrenDas EP erhaumllt volle Legislativgewalt zwei Kammern Voumllkerkammer und Staatenkammer die letztejedoch mit festen MitgliedernDie Kommission fungiert als Regierung die dem EP gegenuumlber voll verantwortlich istInitiativrecht auch fuumlr das EP (Voumllker- und Staatenkammer)Starker Praumlsident der Kommission aber Absage an einen vom Europaumlischen Rat gewaumlhltenPraumlsidenten

V Ausblick Beitritt und Erweiterung

DIE BEITRITTSKANDIDATEN IM KONVENT

Aureacutelien Raccah

Auszug aus der Erklaumlrung von LaekenbdquoDie Bewerberlaumlnder werden in vollem Umfang an den Beratungen des Konvents beteiligt Sie werdenin gleicher Weise wie die derzeitigen Mitgliedstaaten vertreten sein (ein Vertreter der Regierung undzwei Mitglieder des nationalen Parlaments) und an den Beratungen teilnehmen ohne freilich einenKonsens der sich zwischen den Mitgliedstaaten abzeichnet verhindern zu koumlnnenldquo

I Souveraumlnitaumlt und Identitaumlt der Beitrittskandidaten in der Zukunft EuropasA Gewaltenteilung

1) Horizontale Gewaltenteilung Aufsicht uumlber die europaumlische Institutionen- Beitraumlge von Majaz Nahigal (Premierminister von Slowenien) Michael

Attalides (Vertreter von Zypern) Hildegard Corola Puwak (Vertreterin derRegierung von Rumaumlnien) Jan Kohout (Vertreter der Regierung derTschechischen Republik) Josef Zieleniec (Vertreter des tschechischenParlaments)

2) Vertikale Gewaltenteilung Prinzip der Subsidiaritaumlt- Beitraumlge von Nahtigal gemeinsamer Beitrag von 16 Mitgliedern

Andriukaitis (Vertreter des Parlaments von Litauen) Attalide- Inhalt Neue Kompetenzen bessere Koordinierung Partnerschaft des

EuGH mit den nationalen Verfassungsgerichtsoumlfen FruumlhwarnsystemEinbeziehung der Regionen mit GesetzgebungsbefugnissenVerteilung der Kompetenzen Kompetenzkatalog mit ausschliesslichenkonkurrierenden und Ergaumlnzungskompetenzen

B Staumlrkung des Gewichts der nationalen Parlamente1) Rolle und Gewicht der nationalen Parlamente

- Beitraumlge von Nahtgal Andriukaitis und Kutraite-Giedraitene PeeterKreitzberg unt Tunne Kelam (Vertreter des Parlaments von Estland)

- Inhalt Vertretung der kleinen Staaten Koordinierung mit dem europaumlischenParlament Kontrolle der Regierung Kooperation zwischen den nationalenParlamenten

2) Schaffung einer zweten Kammer- Nach den Vorbild des franzoumlsischen Senates Andriukaitis Atalides- Neue Kammer mit einer gleichen Vertretung aller Staaten 6 Sitzungen pro

Jahr Teilnahme der nationalen Parlamentarier Kontrolle der Anwendungdes Subsidiartaumltsprinzips

II Rolle der Beitrittskandidaten in der Zukunft Europas - ThemenPrinzip der DemokratieVereinfachung der Vertraumlge

- Beitraumlge von Andriukaitis Attalides Danuta Huumlbner und Janusz Trzcinski(Vertreter der polnischen Regierung) Birzniece (Vertreterin des Parlamentsvon Lettland)

- Inhalt Zugang und Verstaumlndlichkeit Verschmelzung der bestehendenVertraumlge

Beteiligung der Buumlrger- Beitraumlge von Nahtigal Andriukaitis Attalides Huumlbner- Inhalt Beachtung der Demokratie Gleichheit der Sprachen

Menschenrechte kulturelle soziale und wirtschaftliche Vielfalt GR-ChartaKooperation im Bereich der 2 und 3 SaumluleGASP Debatten uumlber den Hohen Vertreter fuumlr die GASP

- Beitraumlge von Nahtigal Andriukaitis Attalides Puwak

- Inhalt EU als Voumllkerrechtssubjekt Kooperation Erweiterung dergemeinsamen Bereiche graduelle bdquoVergemeinschaftungldquo Erfordernis derSolidaritaumlt Verschmelzung des Hohen Vertreters fuumlr die GASP und desKommissars fuumlr Auswaumlrtige Angelegenheiten

Bereich der polizeilichen und justiziellen Zusammenarbeit in Strafsachen- Beitraumlge von Puwak Nahtigal- Inhalt Innere Sicherheit bessere Kooperation

Zum Weiterlesen

Figaro vom 240103 polnischer Aussenminister Wlodzinierz Cinoszewic gt Gott und christliche WerteLe Monde vom 30103 J-L Dehaene gt bdquokeine Oktroyierung der BedingungenldquoLe Monde vom 290203 bdquo Die kleinen Beitrittskandidaten misstrauen einem Europa der Grossenldquo

Auszuumlge aus der Note des Konventssekretariats mit den Arbeitsmethoden CONV 902 vom1432002

Artikel 2 - Terminplan und TagesordnungDas Praesidium stellt den vorlaumlufigen Terminplan und die vorlaumlufigen Tagesordnungen fuumlr dieTagungen des Konvents auf und legt sie dem Konvent zur Annahme vor Die Mitglieder des Kon-ventskoumlnnen schriftlich beim Praesidium beantragen dass weitere Punkte in den Entwurfder Tagesordnung fuumlr eine Tagung des Konvents aufgenommen werden Das Praesidiumnimmt einen Punkt auf jeden Fall in den Entwurf der Tagesordnung auf wenn der Antragschriftlich eine Woche vor der geplanten Tagung des Konvents von einer signifikanten Zahlvon Mitgliedern gestellt wird Der Konvent kann zu Beginn einer Tagung im Konsens aufVorschlag des Praesidiums beschlieszligen weitere Punkte in die Tagesordnung aufzunehmen

Artikel 6 - Leitung der Tagungen()(4) Die Empfehlungen des Konvents werden im Konsens angenommen ohne dass die Ver-treterder Bewerberstaaten das Zustandekommen des Konsenses verhindern koumlnnen Wenn sich ausden Beratungen des Konvents mehrere unterschiedliche Optionen ergeben kann angegeben werdeninwieweit die einzelnen Optionen Befuumlrwortung finden(5) Verfahrensfragen im Zusammenhang mit der Leitung der Tagungen koumlnnen an dasPraesidium verwiesen werden dieses entscheidet nach Maszliggabe der von ihm gemaumlszlig Absatz 8 fest-gelegtenBedingungen()(7) Der Vorsitzende sorgt fuumlr den ordnungsgemaumlszligen Ablauf der Beratungen und beruumlcksichtigtdabei die von den Mitgliedern des Konvents zum Ausdruck gebrachten Ansichten indemer unter anderem so weit wie moumlglich Sorge dafuumlr traumlgt dass die Vielfalt der im Konvent ver-tretenenAuffassungen in den Beratungen ihren Niederschlag findet Er kann vorschlagendass die Redebeitraumlge im Interesse eines effizienten Ablaufs der Beratungen begrenzt werdenEr wird von den stellvertretenden Vorsitzenden und vom Sekretariat unterstuumltzt()

Artikel 11 - SekretariatDas Konventssekretariat wird von einem Generalsekretaumlr geleitet Er ergreift alle erforderlichenMaszlignahmen um ein ordnungsgemaumlszliges Arbeiten des Konvents sicherzustellen

Artikel 14 - Oumlffentlichkeit der ArbeitenDie Beratungen des Konvents und alle unter Artikel 13 genannten Dokumente des Konvents sindoumlffentlich Alle Niederschriften und schriftlichen Beitraumlge sind auf der Website des Konvents freizugaumlnglich und duumlrfen uneingeschraumlnkt vervielfaumlltigt werden

Artikel 15 - ArbeitsgruppenDer Vorsitzende oder eine signifikante Zahl von Mitgliedern des Konvents kann auf der Grundlageder im Konvent geaumluszligerten Auffassungen empfehlen dass das Praesidium Arbeitsgruppen desKonvents einsetzt Mandat Arbeitsmodalitaumlten und Zusammensetzung der Arbeitsgruppen werdenvom Praumlsidium festgelegt wobei besonderem Sachverstand von Mitgliedern stellvertretendenMitgliedern und Beobachtern fuumlr das zu eroumlrternde Thema Rechnung getragen wird JedesMitglied des Konvents kann an saumlmtlichen Sitzungen einer Gruppe teilnehmen Das Sekretariaterstellt nach jeder Sitzung einer Arbeitsgruppe eine Kurzniederschrift

Artikel 16 - AumlnderungenDie Bestimmungen dieser Note koumlnnen vom Konvent auf schriftlichen Vorschlag des Praesi-diumsoder auf schriftlichen Antrag einer signifikanten Zahl von Mitgliedern geaumlndert oderausgeweitet werden

2 laquo DER PRAumlSIDENT raquoDATEN UND FAKTEN ZU VALERY GISCARD DrsquoESTAING

Greacutegoire Armand und Ceacutelegravene Maquart

II Lebenslauf und Praumlsidentschaft Frankreichs

A Curriculum Vitae bis 1974

sum In Koblenz am 2021926 geborensum Sein Vater gehoumlrt zu der europaumlischen Liga der wirtschaftlichen Zusammenarbeit

(1946 gegruumlndet) (Ligue europeacuteenne de coopeacuteration eacuteconomique)sum Er nimmt am 2 Weltkrieg teil (1944-1945)sum Studium Absolvent Ecole Polytechnique und ENAsum Politische Karriere Staatssekretaumlr fuumlr Finanzen von 1959-1962 Minister fuumlr

Finanzen und wirtschaftliche Angelegenheiten von 1962-1966 Minister fuumlrWirtschaft und Finanzen von 1969-1974

sum 1966 Gruumlndung der FNRI Nationaler Bund der unabhaumlngigen Republikaner

B 1974-1981 Staatspraumlsident Frankreich

Sieg im 2 Wahlgang der Praumlsidentschaftswahl 1974 gegen F Mitterrand Nichtzuletzt durch sein Auftreten beim TV-Duell (VGE lockerer juumlnger (48 Jahre) als seinWahlgegner) Gegenuumlber FM Betonung der sozialen Fragen antwortet VGE bdquoVousnlsquoavez pas le monopole du cœurldquoSieg mit knapper Mehrheit (505)

VGE nominiert Jacques Chirac als Premierminister von Anfang an gegensaumltzlicheKonzeptionen der Praumlsidentenfunktion VGE schaumltzte diese als unabhaumlngig undsouveraumln ein waumlhrend JC eine starke Rolle des Premierministers erhalten wollte inaumlhnlicher Unabhaumlngigkeit wie er als Minister unter der Regierung Pompidou agierenhatte koumlnnen

Die wichtigsten Maszlignahmena Die gesetzlich tolerierte Abtreibung (Simone Veil UDF-Ministerin fuumlr Gesundheit)b Die allgemeine KrankenversicherungDiese zwei Gesetze kennzeichnen die Modernisierung der franzoumlsischenGesellschaft unter der VGE Praumlsidentschaft

1976 kommen die Spannungen zwischen VGE und JC zum Houmlhepunkt Marie-France Garaud wird als Beraterin von JC berufen um diese Spannungen zubeseitigen - stattdessen traumlgt sie aber zur bdquoScheidungldquo des bdquoEhepaaresldquo VGEJC beiSchon zu dieser Zeit beschreibt die Presse VGE als einen Monarchenkennzeichnend die Plakate die eine Karikatur von VGE mit Koumlnigsperuumlcke zeigen

Es treffen zusammen wirtschaftliche Schwierigkeiten gesellschaftliche Probleme undsteigende Unbeliebtheit von VGE

a wirtschaftliche Probleme- der Oumllschock 1973 und der folgende Preisanstieg- die wichtigste Folge in der franzoumlsischen Gesellschaft ist die Erhoumlhung der

Arbeitslosigkeit (von 400 000 Arbeitslosen 1974 auf 2 Mio Arbeitslose 1981)

b politischer Konflikt mit R BarreIn dieser Situation entscheidet sich der auf Chirac folgende PremierministerRaymond Barre fuumlr eine strenge Sparpolitik die Gewerkschaftsreaktionenprovozieren Trotzdem besteht RB auf seiner Meinung bdquoman darf nicht meckernman muss schuftenldquo VGE stoumlszligt sich zunehmend am bdquoBlock Barreldquo

c Strategisch-politische Fehler und Vorkommnisse 1979-1980- Nach einer Bombenexplosion in der Naumlhe einer Synagoge in Paris schickte VGE

einen Beauftragten anstatt selbst vor Ort zu erscheinen dies wurde von derOumlffentlichkeit negativ beurteilt

- Eine Reihe von Politikern verschwinden oder sterben auf ungeklaumlrte Weise RBoulin J Fontenay J Debreuil

- Die Diamanten-Affaumlre Ungeklaumlrt sind bis heute die genauen Beziehungenzwischen VGE und dem afrikanischen Machthaber Bocassa von dem VGE inerhelichem Umfang Diamentengeschenke erhalten hat wofuumlr ist unklar DieZeitungen bdquoLe Mondeldquo und bdquoLe Canard Encha icircneacute ldquo haben vor derPraumlsidentschaftswahl 1981 diese Vorgaumlnge gegen VGE und zugunsten von FMhochgespielt

- Waumlhrend des Wahlkampfes gegen FM 1981 hat VGE seinen Gegner unterschaumltztund seine Kampagne vernachlaumlssigt

- VGE idealistische Reden gerieten in zunehmenden Widerspruch zu seinenHandlungen (fuumlnfjaumlhrige Praumlsidentschaft (erst unter Chirac realisiert) oder dieAbschaffung der Todesstrafe (unter FM realisiert)

I Europaumlisches Engagement

A Vor der Praumlsidentschaft Frankreichs

1969 tritt die FNRI dem Aktionskomitee der europaumlischen Vereinigten Staaten beiAppell Jean Monnets die zweite Kandidatur Grossbritaniens um einen EG Beitritt zuunterstuumltzen 1970 wird VGE Praumlsident der OECD er schlaumlgt bereits eineWirtschaftsunion und eine Waumlhrungsunion vor 1972 unterstuumltzt er den Werner-Plandessen Ziel eine Waumlhrungsunion fuumlr die spaumlten 70er Jahre ist

B Waumlhrend der Praumlsidentschaft

In Zusammenarbeit mit Helmut Schmidt verstaumlrkt er die europaumlische Integrationdurch eine enge Kooperation zwischen Deutschland und Frankreich

Auf der Waumlhrungsebene wurde das europaumlische Waumlhrungssystem (SME) geschaffen(in Kraft 13 Maumlrz 1979) Dieses System schraumlnkt Wechselkursschwankungen einAls Grundlage der Berechnungen wird die ECU eingefuumlhrt Vorlaumlufer des EURO

Auf der Institutionenebene schlaumlgt VGE die Gruumlndung eines europaumlischen Gipfelsvor Letzterer hat zum Ziel eine politische Kooperation weiterzuentwickeln 1974

entstand der bdquoEuropaumlische Gipfelldquo der die Staats- und Regierungschefs zweimal proJahr versammelt Ein Ziel von VGE ist dabei vom Einstimmigkeitsprinzip zum Prinzipder qualifizierten Mehrheit im Entscheidungsprozess der gemeinschaftlichenInstitutionen zu gelangen Er tritt gleichwohl fuumlr einen Kompromiss zwischen einemEuropa der Staaten (das Einstimmigkeitsprinzip schuumltzt die nationalen Interessen)und einem supranationalen Europa ein Er steht zudem fuumlr eine Verstaumlrkung derBefugnisse des EP er akzeptiert nicht nur die Erhoumlhung des Parlamentshaushaltesan sondern auch die Direktwahl der europaumlischen Abgeordneten (20091976)

LOME 1975 schlaumlgt VGE eine Nord-Suumld Partnerschaft vor die zu den LomeacuteAbkommen zwischen den EG und den Laumlndern der Zone Afrika-Karibik-Pazifik (AKP)fuumlhrt

C Nach der Praumlsidentschaft

VGE bleibt sehr aktiv in der nationalen regionalen und europaumlischen Politik- von 1982-1998 zahlreiche regionale und nationale Aufgaben

zwischen 1989-1993 Abgeordneter im EP Er ist bis 1991 Praumlsident der LDR-Gruppe (Libeacuteral Deacutemocrate Reacutepublicain)

- Er tritt fuumlr die Zustimmung Frankreichs zum Maastrichter Vertrag ein er sprichtsich auch fuumlr eine flexible Handhabung der Maastricht-Kriterien aus

- 1986 gruumlndet er mit Helmut Schmidt das Komitee fuumlr die europaumlischeWaumlhrungsunion (Comiteacute pour llsquoUM de llsquoEurope) Letzteres hat 1988 einbdquoAktionsprogrammldquo veroumlffentlicht aus dem einige Vorschlaumlge vom Delors-Komitee aufgegriffen wurden Das Delors-Komitee hatte den Auftrag ein Konzeptfuumlr die Wirtschafts- und der Waumlhrungsunion zu erarbeiten

- 1997 wurde VGE als Praumlsident des Rates der KommunalenGebietskoumlrperschaften und der Regionen Europas gewaumlhlt Er steht fuumlr einestarke Rolle der Gebietskoumlrperschaften in der EU Im EP ist er Autor eines Berichtan das EP uumlber das Subsidiaritaumltsprinzip der seinen Namen traumlgt

- Er ist Praumlsident der europaumlischen internationalen Bewegung und des Instituts fuumlrdie Demokratie in Europa

- Seit Dezember 2001 ist er Praumlsident des Verfassungskonvents (Berufung durchGipfel der Staates- und Regierungschefs den Europaumlischen Rat von Laeken)

II Die Persoumlnlichkeit Giscard

A Die Ideen des ehemaligen Staatspraumlsident uumlber sein Land

Das neueste Buch bdquoLes Franccedilais - Reflexions sur le destin dlsquoun peupleldquo von 2000laumlsst drei Schwerpunktthemen erkennen um die sich VGEs Ausfuumlhrungen drehen- der politische und kulturelle Niedergang Frankreichs und seine Ursachen- die Geschichts- und Vergangenheitsvergessenheit der Franzosen- Die Schwierigkeiten bis hin zur Unmoumlglichkeit Frankreich zu reformierenEinzelthemen- Spaltung der Rechsparteien

Diese Spaltung sei sinnlos In einer EU von 27 o 30 Staaten sei es besser eine einheitlicheGruppierung zu bilden um die Debatte uumlber das groszlige europaumlische Projekt voranzubringen

- Cohabitation die Zusammenarbeit zwischen dem Staatspraumlsidenten und der einer anderenpolitischen Richtung zugehoumlrigen Regierung sei keine gute Loumlsung fuumlr die Vertretung derverschiedenen politischen Meinungen der Franzosen nur eine Illusion von Pluralismus Durch diebdquoCohabitationldquo blieben diese vielfaumlltigen Meinungen lediglich nebeneinander stehen Sie wuumlrdennicht durch eine einzige politische Kraft zusammengefuumlhrt

B Eigenschaften der Persoumlnlichkeit VGE (Parallele zwischen der PersoumlnlichkeitVGE als ehemaliger franzoumlsischer Praumlsident und Praumlsident desVerfassungskonvents)

+ -

Praumlsident

Oder

Monarch

kraftvolle Persoumlnlichkeit undEhrlichkeit er sagt was er denktBsp bei der Tuumlrkeifrage war ervielleicht taktlos aber er wollte nichtder Tuumlrkei falsche Versprechungenund Hoffnungen geben

Fairness mit seinen GegnernBsp waumlhrend der Praumlsident-schaftswahl 1981 hat er nicht dieVergangenheit von FM im Kontextdes Vichy-Regimes thematisiert

das hochtrabende VerhaltenBsp Nach seiner Wahlniederlage1981 hat er sich von den Franzosenin einer sehr feierlichen undd r a m a t i s c h e n F e r n s e h -Inszenierung verabschiedet

Preacutesident espegravece de statue peacutetrifieacuteedans les honneurs descendant deLouis XV

Arroganz er stellt seine Ideen uumlberdie AndererBsp im Konvent versucht er kaumKompromisse mit den anderenTeilnehmern zu finden

Es macht den Eindruck dass sich beim Konventspraumlsidenten die alten Fehler desStaatspraumlsidenten wiederholenIm uumlbrigen faumlllt auf VGE hat nahezu eine Manie zur Praumlsidentschaft er ist derlebenslange Praumlsident In gewissem Sinne ist die juumlngste Auszeichnung mit demKarls-Preis folgerichtig ndash Praumlsident und Monarchentum hinter sich lassendbeschreitet VGE die Spuren Karls des Grossen

Internetlinks zu VGE

- wwwgiscarddestaingcom- wwwelyseefrelyseebiogischtrr- wwwkarlspreisdehtmlkarlspreis2003htmcheck

2 DIE DEUTSCHEN AKTEURE IM KONVENT

Falko Maxim

Vetreter des nationalen Parlamentes

Bundestag

-gt Juumlrgen Meyerhttpwwwbundestagdeeuropaeu_konventZur Person-gt geboren 1936-gt promovierter Jurist-gt ab 1967 am Max-Planck-Institut fuumlr auslaumlndisches und internationales Strafrecht in Freiburg-gt Habilitation und ab 1981 Professor ua fuumlr deutsches und auslaumlndisches Strafrecht inFreiburg-gt Mitglied der Gewerkschaft OumlTV und der Arbeiterwohlfahrt-gt seit 1970 Mitglied SPD-gt 1979 ndash 1983 Landesvorstand Baden-Wuumlrttemberg-gt 1976 ndash 1990 Landtagsmitglied Baden-Wuumlrttemberg-gt 1990 bis 2002 MdB-gt bis 2002 BT-Ausschuumlsse bdquoAusschuss fuumlr Angelegenheiten der Europaumlischen UnionldquoStellvertretender Vorsitz bdquoRechtsausschussldquo Unterausschuss bdquoVereinte Nationenldquo desAuswaumlrtigen Ausschusses----------------------------------------Positionen-gt Volle Verbindlichkeit der Charta-gt Verstaumlndlichkeit und Klarheit der Verfassung-gt mehr Parlamentsmitentscheidung (entsprechend dem Konsens im Konvent)-gt parlamentarische Kontrolle auch uumlber obligatorische Ausgaben im Haushalt -gt keineUnterscheidung mehr zwischen obligatorischnicht-obligatorisch-gt Klagerecht nationaler Parlamente in Sachen Subsidiaritaumlt-gt Haushaltskontrolle von EURATOM durch das Parlament-gt Beitrag Juumlrgen Meyer Mitglied des Konvents Soziales Europa -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde03cv00cv00535de03pdf-gt Beitrag Juumlrgen Meyer bdquoEinklagbarkeit der Charta-Grundrechte und Verbesserung desIndividualrechtsschutzesldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000439d2pdf-gt Beitrag Juumlrgen Meyer bdquoRaum der Freiheit der Sicherheit und des Rechtsldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000447d2pdf-gt Arbeitsgruppe bdquoSubsidiaritaumltldquo Mitglied Arbeitsgruppe bdquoRaum der Freiheit der Sicherheit unddes Rechtsldquo Mitglied -gt Arbeitsgruppe bdquoSoziales Europaldquo (Mitglied)

-gt Peter Altmaier (Vertreter von Juumlrgen Meyer)httpwwwpeteraltmaierdehttpwwwbundestagdeeuropaeu_konventPerson-gt geboren 1958-gt Jurist Zusatzqualifikationen zu Europa und Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Bereich Staats-Europa- und Voumllkerrecht-gt seit 1990 Beamter der Europaumlischen Kommission Generaldirektion V-gt 1993 ndash 1994 Generalsekretaumlr der EG-Verwaltungskommission fuumlr soziale Sicherheit derWanderarbeiter-gt seit 1994 Mitglied des Bundestages CDU

-gt BT-Ausschuumlsse bdquoEuropaausschussldquo Mitglied bdquoRechtsausschussldquo StellvertreterUnterausschuss bdquoEuroparechtldquo Vorsitzender-gt EU-Grundrechte-Konvent Stellvertreter---------------------------------------Positionen-gt staumlrkere Einbeziehung der nationalen Parlamentarier bringt keinen Legitimitaumltszuwachssondern Verwirrung wegen leichtfertiger Schaffung neuer Institutionen und Gremien-gt Wahl des Kommissionspraumlsidenten durch Parlament-gt Kompetenzverteilung muss fuumlr Buumlrger durchschaubar sein-gt Mehrheitsentscheidungen im Ministerrat-gt Arbeitsgruppe bdquoErgaumlnzende Kompetenzenldquo Mitglied bdquoVereinfachung derRechtssetzungsverfahren und Rechtsakteldquo Mitglied

Bundesrat

-gt Erwin Teufelhttpwwwerwin-teufeldeZur Person-gt geboren 1939-gt Diplom-Verwaltungswirt-gt ab 1972 Landtagsmitglied Baden-Wuumlrttemberg-gt 1972 ndash 1978 Staatssekretaumlr Innenministerium und fuumlr Umweltschutz in Baden-Wuumlrttemberg-gt 1978 ndash 1991 Vorsitz der CDU-Landtagsfraktion-gt ab 1992 Ministerpraumlsident Baden-Wuumlrttemberg Wiederwahl 1996 und 2001-gt 1997 Praumlsident des Bundesrats dann Vorsitzender der Konferenz der Ministerpraumlsidentender deutschen Bundeslaumlnder-gt ab 1994 Mitglied des Ausschuss der Regionen Europas ab Februar 2002 Vizepraumlsident-gt 1995 ndash 1998 Bevollmaumlchtigter BRD fuumlr kulturelle Angelegenheiten im Rahmen des Vertragsuumlber die deutsch-franzoumlsische Zusammenarbeit-gt seit 1993 ehrenamtlicher Praumlsident der Jerusalem Foundation Deutschland eV-------------------------------------------------Positionen-gt Betonung der notwendigen Gestaltungsspielraumlume der Mitgliedsstaaten und Regionen-gt Mitgliedstaatliche Bereiche ausdruumlcklich als Schranken fuumlr Gemeinschaftskompetenzen-gt mehr Gemeinschaftsaufgaben nur bei Grenzpolizei EUROPOL und Auszligen- undSicherheitspolitik-gt besonderes Gremium zur Einhaltung der Kompetenzordnung aus Vertretern des EP und dernationalen und regionalen Parlamente -gt im Gesetzgebungsprozess-gt Klagerecht der Laumlnder vor EuGH wegen Subsidiaritaumlt-gt Forderung einer Arbeitsgruppe bdquoRegionen und Kommunenldquo-gt Volles Mitentscheidungsrecht des Parlaments-gt Beschlussfassung mit qualifizierter Mehrheit im Rat-gt Aufloumlsung der Saumlulenstruktur und Rechtspersoumlnlichkeit fuumlr EU-gt Beitrag von Erwin Teufel Leitlinien fuumlr die Ordnung der Kompetenzen zwischen derEuropaumlischen Union und den Mitgliedstaaten im kuumlnftigen Verfassungsvertrag -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000410d2pdf-gt Beitrag von Erwin Teufel Freiburger Entwurf fuumlr einen Europaumlischen Verfassungsvertrag -gthttpregisterconsiliumeuintpdfde03cv00cv00495de03pdf-gt Beitrag von Erwin Teufel bdquoDie regionalen und lokalen Gebietskoumlrperschaften imVerfassungsvertragldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde03cv00cv00530de03pdf-gt Arbeitsgruppe bdquoSubsidiaritaumltldquo Mitglied

-gt Wolfgang Senff (Vertreter von Erwin Teufel) (bis Maumlrz 2003)httpwwwwolfgang-senffdeZur Person-gt geboren 1941-gt Diplom-Volkswirt-gt Arbeit als Berufsschullehrer-gt Wirtschaftsexperte und Landesgeschaumlftsfuumlhrer der SPD-Niedersachsen

-gt ab 1978 Landtagsmitglied in Niedersachsen SPD-gt ab 1999 Landesminister fuumlr Bundes- und Europaangelegenheiten-gt bis Juni 2002 Vorsitz der Europaministerkonferenz der Laumlnder------------------------------------Positionen-gt Mehrheitsentscheidungen im Rat-gt nicht mehr ein Land = ein Kommissar-gt bdquoIn vielen Punkten muumlssen die Mitgliedsstaaten das alte Denken in Kategorien der Besitzstandswahrung zugunsten der gemeinsamen europaumlischen Idee aufgebenldquo-gt klare Kompetenzabgrenzung -gt ausschlieszligliche Grundsatz- und Ergaumlnzungskompetenz-gt gerichtliche Uumlberpruumlfung der Kompetenzfrage-gt grundsaumltzliche Mitentscheidung des Parlaments -gt umfassendes Budgetrecht -gt auchobligatorische Ausgaben-gt Wahl des Kommissions-Praumlsidiums durch das Parlament-gt Klagerecht auch fuumlr AdR und Fragerecht fuumlr seine Mitglieder gegenuumlber der Kommissio-gt Arbeitsgruppe bdquoergaumlnzende Kompetenzenldquo Mitglied

Bundesregierung

-gt Joschka Fischer (ab November 2002 fuumlr Peter Glotz)wwwjoschkadewwwauswaertiges-amtdewwwdeaamtleitungfischerZur Person-gt 12 April 1948 geboren in GerabronnBaden-Wuumlrttemberg-gt seit 1982 Mitglied der Gruumlnen-gt - 1985 Mitglied des Deutschen Bundestags-gt 1985 - 1987 Staatsminister fuumlr Umwelt und Energie des Landes Hessen und stellvertretendesMitglied des Bundesrats-gt 1987 - 1991 Mitglied des Hessischen Landtags und Vorsitzender der Fraktion der Gruumlnen imHessischen Landtag-gt 1991 - 1994 Staatsminister fuumlr Umwelt Energie und Bundesangelegenheiten des LandesHessen-gt 1994 - 1998 Sprecher der Fraktion Buumlndnis 90DIE GRUumlNEN im Deutschen Bundestag-gt ab Oktober 1998 Bundesminister des Auswaumlrtigen und Vizekanzler------------------------------------Positionen

-gt politische Fragen im Vordergrund-gt aber Kompetenzzuordnung darf Flexibilitaumlt und Entwicklungsfaumlhigkeit der Union nicht behindern (kein bdquoKraumlmerdenkenldquo bei Kompetenzabgrenzungen) -gt Positionierung gegen Schaumluble-Bocklet-Papier (EVP-Linie)-gt Konvent muss entscheiden Staatenverbund oder Foumlderation-gt fuumlr Fischer sollten aktuelle Prioritaumlten und Leitlinien der Konventsarbeit sein -gt Vollstaumlndige Ausarbeitung der gesamten Verfassung durch den Konvent -gt Die EU ist nicht nur eine Union europaumlischer Staaten wie etwa in Art 1 des Vorentwurfs definiert sondern eine Integrationsgemeinschaft eigener Art die sich auf Staaten und Buumlrger gruumlndet -gt Volle Uumlbernahme der Grundrechtscharta in die Verfassung -gt Zuumlgige Klaumlrung der Kernfragen der institutionellen Architektur mit dem Ziel der Staumlrkung demokratischer Legitimitaumlt sowie der Handlungsfaumlhigkeit der Organe-gt kein Auseinanderdividieren in einen integrierten und einen intergouvernementalen Teil-gt direktes Klagerecht vor EuGH fuumlr Regionen mit Gesetzgebungsbefugnissen-gt Beitrag Dominique de Villepin und Joschka Fischer Gemeinsame deutsch-franzoumlsischeVorschlaumlge fuumlr den Europaumlischen Konvent zum Bereich Europaumlische Sicherheits- undVerteidigungspolitik -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000422d2pdf-gt dt-frz Vorschlag zum Raum der Freiheit der Sicherheit und des Rechts -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000435d2pdf-gt dt-frz Vorschlag zur Ordnungspolitik (ua Staumlrkung der Euro-Gruppe) -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv00cv00470de02pdf

-gt dt-frz Vorschlag im Konvent zu den Institutionen -gt praumlsidiale Doppelspitze fuumlr die Union -gt Europaumlischer Auszligenminister bdquomit doppeltem Hutldquo

-gt httpregisterconsiliumeuintpdfde03cv00cv00489de03pdf

-gt Hans Martin Bury (Vertreter von Joschka Fischer) (ab November 2002 fuumlr StS Gunther Pleuger)wwwburydeZur Person-gt geboren 1966-gt Diplom Betriebswirt (dann 88 ndash 90 Vorstandsassistent Volksbank Ludwigsburg)-gt seit 1988 SPD-Mitglied-gt seit 1997 Mitglied des SPD-Landsvorstandes Baden-Wuumlrttemberg-gt seit 1990 Mitglied des Bundestags SPD-gt Fraktionssprecher fuumlr Post und Telekommunikation-gt Fraktionssprecher fuumlr Wirtschaft und Technologie-gt 1999 bis 2002 Staatsminister beim Bundeskanzler -gt ua Leiter des Staatssekretaumlrsausschuss fuumlr bdquoNachhaltigkeitldquo-gt seit 22Oktober 2002 Staatsminister fuumlr Europa AA----------------------------------------------PositionenArbeitsgruppe bdquoSoziales Europaldquo Mitglied

Europaumlisches Parlament

-gt Klaus Haumlnschhttpwwwklaus-haenschdeZur Person-gt geboren 1938-gt Studium der Politologie Geschichte und Soziologie + Universitaumltsassistent-gt Redakteur einer Zeitschrift fuumlr uumlbernationale Zusammenarbeit-gt 1970 bis 1979 Referent und Pressesprecher im Wissenschaftsministerium in NRW-gt seit 1976 Lehrbeauftragter des Universitaumlt Duisburg-gt seit 1979 Mitglied des EP SPE-gt 1972 ndash 1986 Vorsitzender SPD-Unterbezirk-gt 1989 ndash 1994 und seit 1997 Stellvertretender Vorsitzender der SPE-Fraktion im EP-gt 1994 ndash 1997 Praumlsident des EP-gt EP-Ausschuumlsse bdquofuumlr Auswaumlrtige Angelegenheiten Menschenrechte gemeinsame Sicherheitund Verteidigungspolitikldquo Mitglied bdquofuumlr konstitutionelle Fragenldquo Mitglied-gt im Praumlsidium des Konvents----------------------------------------Positionen-gt Zustandekommen eines geschlossenen Vertragstextes-gt Mehrheitsprinzip und Oumlffentlichkeit fuumlr Rat-gt keine Rotation mehr fuumlr Ratspraumlsidentschaft-gt Staumlrkung der Kommission in exekutiver Funktion und Untermauerung ihrer Legitimitaumlt durchWahl des Kommissionspraumlsidenten durch das Parlament-gt Anzahl der Kommissare soll nicht mehr von Zahl der Staaten abhaumlngen sonder sich nurnoch an Funktionalitaumlt ausrichten-gt Mitentscheidung des Parlaments bei allen EU-Gesetzgebungsakten-gt keine Rotation bei Parlamentspraumlsidentschaft-gt Beitrag vorgestellt von Frau Pervenche Beregraves stellvertretendes Mitglied und Klaus HaumlnschbdquoKernelemente einer Europaumlischen Verfassungldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde03cv00cv00479de03pdf-gt Beitrag von Intildeigo Mendez de Vigo Herrn Klaus Haumlnsch und Herrn Andrew DuffEntschlieszligung des Europaumlischen Parlaments zu den Auswirkungen und zum kuumlnftigen Statusder Charta der Grundrechte der Europaumlischen Union -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000368d2pdf-gt Beitrag des Mitglieds des Konvents Herrn Klaus Haumlnsch bdquoDie Zukunft des EURATOM-Vertragesldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000344d2pdf

-gt Schlussbericht der Gruppe VI bdquoOrdnungspolitikldquo -gthttpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000357d2pdf-gt Arbeitsgruppe bdquoOrdnungspolitikldquo Vorsitz Arbeitsgruppe bdquoAuszligenpolitisches Handelnldquo Mitglied

-gt Elmar Brokhttpwwwcdu-csu-epdekonventkonventhtmZur Person-gt geboren 1946-gt Jurist und Politikwissenschaftler-gt nach Studium Arbeit als Journalist-gt 1989 ndash 1999 Vorsitzender des CDU-Bundesfachausschusses Auszligen- und Sicherheitspolitik-gt seit 1996 Geschaumlftsfuumlhrer des NRW-Landesvorstandes der CDU-gt seit 1999 Vorsitzender des Bundesfachausschusses Europapolitik der CDU-gt Mitglied des EP EVP-gt Mitglied des EVP-Fraktionsvorstandes-gt vergangene Mitgliedschaft in EP-Ausschuumlssen fuumlr Soziales Drogenbekaumlmpfung undbdquoDeutsche Einheitldquo-gt Vertreter des EP in der Reflexionsgruppe des Rates fuumlr Maastricht II-gt Vertreter des EP in der Regierungskonferenz fuumlr den Vertrag von Amsterdam-gt Vertreter des EP in der Regierungskonferenz 2000-gt EP-Ausschuumlsse bdquofuumlr auswaumlrtige Angelegenheiten Menschenrechte gemeinsame Sicherheitund Verteidigungspolitik Mitglied bdquofuumlr konstitutionelle Fragenldquo Vorsitz-gt Stellvertreter Delegation fuumlr die Beziehungen zu den Vereinigten Staaten--------------------------------------Positionen-gt mehr Vergemeinschaftung der Auszligenpolitik-gt klare Verstaumlrkung der Zusammenarbeit in Sicherheits- und Verteidigungspolitik -gt bdquocoalition of the willingldquo gewillte Staaten tragen und fuumlhren aus und die anderen koumlnnennicht blockieren-gt EVP-Convention-Group (einzige Fraktionsbildung im Konvent)-gt Schaumluble-Bocklet-Papier als Grundlage fuumlr CDU-CSU und EVP-Convention-Group -gt klare Kompetenzabgrenzung nach innen und starke Handlungsfaumlhigkeit nach auszligen -gt Notwendigkeit EU-Kompetenzen zuruumlckzufahren -gt zB bei Einwanderungspolitik -gt Betonung des Subsidiaritaumltsprinzips -gt EU-Politikfelder Auszligen- Sicherheits- und Verteidigungspolitik BinnenmarktAuszligenvertretung der Union gemeinsame Waumlhrung reformierte Agrarpolitik und teilweise dieBereiche Rechtspolitik innere Sicherheit Verkehr Infrastruktur Umwelt- undGesundheitsschutz -gt Mitgliedstaatliche Politikfelder der Staatsaufbau der Mitgliedstaaten einschlieszliglich derkommunalen Selbstverwaltung Sozial- und Familienpolitik Arbeitsmarktpolitik die Regelungder Zuwanderung sowie die Bereiche Bildung Kultur und Sport-gt Rat Kommission als auch Parlament das gleiche Recht bei Gesetzesinitiative-gt Die Kommission soll zahlenmaumlszligig begrenzt werden um handlungsfaumlhig zu bleiben-gt Jeder Abgeordnete im Parlament soll grundsaumltzlich in Zukunft in etwa die gleiche Anzahl vonBuumlrgern repraumlsentieren-gt Kompetenzsenat des europaumlischen Gerichtshofes-gt Klagerecht nationaler Parlamente und bestimmter Regionen-gt moumlglichst wenig staatliche Einmischung ins Wirtschaftsgeschehen-gt Beitrag von Elmar Brok bdquoBestimmungen betreffend Freiheit Sicherheit und Recht die in dieVerfassung der Europaumlischen Union aufzunehmen waumlrenldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000436d2pdf-gt Beitrag von Elmar Brok bdquoVerfassung der Europaumlischen Unionldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000325-r1d2pdf-gt Beitrag von Elmar Brok Jacques Santer Reneacute van der Linden Joachim Wuermeling undanderen Mitgliedern bdquoDie Subsidiariaumlt muss durch ein rechtsprechendes Organ uumlberpruumlftwerdenldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000213d2pdf-gt Beitrag von Alain Lamassoure Elmar Brok und Joachim Wuermeling bdquoTestimonials dernationalen Parlamente in der Praumlambel der Verfassung Ein etwas unkonventionellerVorschlagldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000467d2pdf-gt Beitrag von Elmar Brok mit dem Titel bdquoDie Zustaumlndigkeiten der Europaumlischen Unionldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde03cv00cv00541de03pdf-gt Arbeitsgruppe bdquoSubsidiaritaumltldquo Mitglied Arbeitsgruppe bdquoAuszligenpolitisches Handelnldquo Mitglied

-gt Sylvia-Ivonne Kaufmannhttpwwwsylvia-yvonne-kaufmanndeZur Person-gt geboren 1955-gt promovierte Diplom-Japanologin-gt Wissenschaftliche Assistentin an der HU-Berlin und am Institut fuumlr internationale Politik und Wirtschaft Berlin-gt seit 1991 Mitglied des PDS-Parteivorstandes und MdB-gt 1993 ndash 2000 Stellvertretende Bundesvorsitzende der PDS-gt 1991 ndash 1994 Beobachterin im EP-gt Stellvertretende Vorsitzende der Konfoumlderalen Fraktion der Vereinigten Europaumlischen Linken Nordische Gruumlne Linke-gt EP-Ausschuumlsse bdquofuumlr konstitutionelle Fragenldquo Mitglied bdquofuumlr Freiheiten und Rechte der BuumlrgerJustiz und innere Angelegenheitenldquo Stellvertreterin-------------------------------------Positionen-gt ausdruumlcklich fuumlr Referenden uumlber Verfassungsentwurf-gt Europaparlament volles Mitentscheidungsrecht-gt Kontrollrechte fuumlr nationale Parlamente-gt weitere Politikbereiche wie Justiz und Inneres vergemeinschaften-gt Union muss sich zu einer Sozial- und Beschaumlftigungsunion entwickeln-gt bdquoDenn ihre Zukunft liegt in der Weiterentwicklung des europaumlischen Sozialmodells und weniger darin ob sie ein Staatenverbund bleibt oder eine Foumlderation der Nationalstaaten wirdldquo-gt Sozialstaatsprinzip in den Verfassungsvertrag-gt Einrichtung einer Arbeitsgruppe Soziales Europa-gt Beitrag von Andrew Duff Alain Lamassoure Olivier Duhamel Karel de Gucht SylviaKaufmann Josef Zieleniec und Pervenche Beregraves Fragen der Zustaumlndigkeit und Subsidiaritaumlt und darausentstehende Verwirrung -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000178d2pdf-gt Beitrag des Mitglieds des Konvents Frau Sylvia-Yvonne Kaufmann Ein Verfassungsvertragfuumlr ein soziales Europa -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000190-r1d2pdf-gt Arbeitsgruppe bdquoWirtschaftspolitikldquo Mitglied Arbeitsgruppe bdquoVerteidigungldquo Mitglied

-gt Joachim Wuermeling (Vertreter von Elmar Brok)httpwwwwuermelingnetZur Person-gt geboren 1960-gt promovierter Jurist Schwerpunkt Europarecht-gt 1989 ndash 1993 Bayerisches Staatsministerium fuumlr Bundes- und Europaangelegenheiten inBonn Persoumlnlicher Referent des Amtschefs-gt 1993 ndash 1995 Europaumlische Kommission Kabinett des Kommissars Peter Schmidhuber-gt 1995 ndash 1999 Bayerische Staatskanzlei Referatsleiter fuumlr die Beziehungen zu deneuropaumlischen Institutionen Assistent des MP im Ausschuss der Regionen Referatsleiter fuumlrGrundsatzfragen der Europapolitik-gt seit 1996 Lehrbeauftragter der Universitaumlt Bayreuth fuumlr Europarecht-gt seit 1999 Mitglied des Europaumlischen Parlaments (EVP)-gt EP-Ausschuumlsse bdquofuumlr Recht und Binnenmarktldquo Mitglied bdquofuumlr konstitutionelle FragenldquoStellvertreter----------------------------------------Positionen-gt wie Brok -gt gemeinsame EVP-Convention-Group-gt gemeinsamer internet-Auftritt zu Konvent mit Brok-gt ausdruumlcklich Schaumluble-Bocklet-Papier als gemeinsame Grundlage-gt Beitrag des Mitglieds des Konvents Herrn Joachim Wuermeling EU-Zustaumlndigkeiten -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000107d2pdf-gt Beitrag von Joachim Wuermeling EU-Reform Fragen an das Initiativmonopol der EU-Kommission -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000279d2pdf

-gt Beitrag von Joachim Wuermeling bdquo Internationale Vertraumlge der EU Vorschlaumlge fuumlr eineStaumlrkung der parlamentarischen Kontrolleldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000362d2pdf-gt Beitrag von Joachim Wuermeling bdquoReligioumlse Bezugnahme im Verfassungsvertragldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde03cv00cv00480de03pdf-gt Arbeitsgruppe bdquoergaumlnzende Kompetenzenldquo Mitglied Arbeitsgruppe bdquoVereinfachung der Rechtssetzungsverfahren und Rechtsakteldquo Mitglied

4 DIE POLITSCHEN FAMILIENIM KONVENT

sbquoLinkelsquo gegen sbquorechtelsquo Europaverfassung

Winnie Locke

Grundlagen politischer Familienbildung im EG-Vertrag

Art 191 EGV (Politische Parteien) Politische Parteien auf europaumlischer Ebene sind wichtig alsFaktor der Integration in der Union Sie tragen dazu bei ein europaumlisches Bewusstseinherauszubilden und den politischen Willen der Buumlrger der Union zum Ausdruck zu bringen

(vgl Art 21 GG (Parteien) (1) Die Parteien wirken bei der politischen Willensbildung des Volkes mitIhre Gruumlndung ist frei Ihre innere Ordnung muss demokratischen Grundsaumltzen entsprechen Siemuumlssen uumlber die Herkunft und Verwendung ihrer Mittel sowie uumlber ihr Vermoumlgen oumlffentlichRechenschaft geben )

Politische Gruppierungen auf europaumlischer Ebene

EVP-ED Fraktion= im EP Fraktion der Europaumlischen Volkspartei (Christdemokraten) und europaumlischer Demokraten(oder bdquoEPPldquo Europeans People Party)- Fraktionsvorsitzender Hans-Gert Poumlttering (D)- mit 232 Abgeordneten aus 15 Mitgliedstaaten staumlrkste Fraktion im Europaumlischen Parlament (EP)- Parteien ua EVP-Partei CDU CSU bzw CDUCSU-Gruppe im EPZiele ein bdquoEuropa der Werteldquo kohaumlrente und wirksame gemeinsame europaumlische Auszligen- undSicherheitspolitikEVP-ED Fraktion und der Konvent- 6 EVP-EP-Vertreter im Konvent ua Mendez de Vigo (E) als Vorsitzender der EP-Delegation fuumlr denKonvent Elmar Brok (D) Vorsitzender der EVP-Gruppe im Konvent- eigener Verfassungsentwurf der als bdquowork in progress bdquo dem Diskussionsstand im Konvent und inEVP-Gruppe angepasst wirdSchwerpunkte klare Kompetenzen (Katalog) religioumlser Bezug in Praumlambel Staumlrkung desgemeinschaftlichen Europas

SPE-Fraktion= im EP Fraktion der Sozialdemokratischen Parteien Europas (oder bdquoPSEldquo Party of EuropeanSocialists)- Vorsitzender Enrique Baron Crespo- mit 175 MEP aus 15 Mitgliedstaaten zweitstaumlrkste Fraktion- Parteien ua SPD SPEndashPartei (umfasst 20 sozialdemokratischen und Arbeiter-Parteien der EU)Ziele ein bdquoEuropa der Buumlrgerldquo nachhaltige europaumlische Beschaumlftigungs- Sozial- und UmweltpolitikSPE-Fraktion und Konvent- 5 SPE-EP-Vertreter im Konvent ua Klaus Haumlnsch (D) als stellvertretender Vorsitzender der EP-Delegation fuumlr den Konvent- kein eigener Verfassungsentwurf aber Vorschlaumlge bdquoFuumlr einen Erfolg des Konvents zur ZukunftEuropasldquo und eigenstaumlndiger bdquoBerliner Entwurfldquo mit bdquosozialdemokratischer HandschriftldquoSchwerpunkte Foumlrderung des europaumlischen Gesellschaftsmodells im Rahmen nachhaltigerEntwicklung Vollbeschaumlftigung Innovation sozialen Zusammenhalts

LIBE - Fraktion= im EP Fraktion der Liberalen und Demokratischen Partei Europas (oder bdquoELDRldquo European LiberalDemocrat and Reform Group)- Fraktionsvorsitzender Graham Watson (GB)

- 54 MEP in 10 Mitgliedstaaten (deutsche FDP nicht vertreten)- Parteien ua Margerita (gegruumlndet v Romano Prodi)Ziele wachsende kompetitive Wirtschaft ein Europa basierend auf fundamentalen liberalen PrinzipienLIBE-Fraktion und Konvent- 1 LIBE-EP-Vertreter im Konvent- kein eigener VerfassungsentwurfSchwerpunkte groumlszligere Gewichtung der Auszligen- und Sicherheitspolitik klare Unterscheidung derexekutiven und legislativen Kompetenzen von Rat und Kommission Dezentralisierung vonGemeinschaftsaufgaben mit groumlszligerer Bedeutung fuumlr regionale und lokale Verantwortliche

KVELNGL = im EP Konfoumlderation der vereinigten europaumlischen LinkenNordische Gruumlne Linke (oder bdquoGUENGLldquoConfederal Group of the European UnitedNordic Green Left)- Fraktionsvorsitzender Francis Wurtz (F) stellvertretende Vorsitzende Sylvia-Yvonne Kaufmann (D)- 50 MEP aus 10 Mitgliedstaaten- 15 politische Parteien ua PDS mit der PDS-Europa (Vors Modrow)Ziele Solidaritaumlt Verbesserung der Umweltqualitaumlt soziale Gleichheit Abschaffung der NATO WEUKVELNGL-Fraktion und Konvent- 1 KVELNGL-EP-Vertreterin im Konvent Sylvia-Yvonne Kaufmann (DPDS)- kein eigener VerfassungsentwurfSchwerpunkte Entwicklung zu einem sozialen Europa

Die GruumlnenFEA-Fraktion= im EP Fraktion der GruumlnenFreien Europaumlischen Allianz- Fraktionsvorsitzende Daniel Cohn-Bendit (F) Monica Frassoni (I)- 45 MEP aus 12 Mitgliedstaaten- Parteien ua die GruumlnenBuumlndnisrsquo90Ziele ein Europa mit sozialen kulturellen und oumlkologischen WertenDie Gruumlnen und der Konvent- 1 GruumlnenFEA-EP-Vertreter im Konvent und ua Joschka Fischer als Regierungsvertreter imKonvent- bdquoGrundriss einer europaumlischen Verfassungldquo v J Voggenhuber (AU)Schwerpunkte Handlungsfaumlhigkeit der EU im Inneren und in der Welt Weg zu einer oumlkologischen undsozial nachhaltigen Entwicklung

UEN-Fraktion= im EP Fraktion der Union fuumlr das Europa der Nationen (Union for Europe of the Nations)- Fraktionsvorsitzender M Charles Pasqua (F)- 22 MEP aus 5 Mitgliedstaaten- keine deutsche Parteien- Ziele Erhaltung der Souveraumlnitaumlt und nationalen Demokratien Betonung der Unterschiede keinfoumlderales Europa- 1 UEN-EP-Vertreterin im Konvent

EDU-Fraktion= im EP Fraktion fuumlr das Europa der Demokratie und der Unterschiede- Fraktionsvorsitzender Jens-Peter Bonde (DK)- 17 MEP- 1 EDU-EP-Vertreter im Konvent

Links

Uumlbersicht der EP-Fraktionen unter httpwwweuroparleuintgroupsdefaulthtm

Homepage der EVP httpwwwepp-edorghomededefaultasplg1=deKonventswebsite der EVP httpwwwepp-edorgPresspthem02them01_enasp

Homepage der SPE httpwwwsocialistgrouporgindexhtml

Homepage der LIEBE httpeldeuroparleuintContentDefaultasp

Homepage der KVEL httpwwweuroparleuintgue

Homepage der GruumlnenFEA httpwwwgreens-efaorgenKonventswebsite der GruumlnenFEA auch unter httpwwwgreens-efaorgen

Homepage der UEN httpwwweuroparleuintuen

Homepage der EDU httpwwweuroparleuintedd

III Inhaltliche Aspekte der KonventsarbeitenFebruar 2002 bis Januar 2003

1 DIE ARBEITSGRUPPENI - VI

Manuela Hander

AG I bdquoSubsidiaritaumltsprinzipldquoVors Inigo Mendez de Vigo

Vorschlaumlge

1 Fruumlhere Einbeziehung des Subsidiaritaumltsgedankens in Rechtsetzungsakte der Gemeinschaft durchdie am Rechtsetzungsverfahren beteiligten Organe und damit Verbesserung dessen Beruumlcksichtigung2 Ex-ante-Kontrolle durch die Schaffung eines Warnsystems durch fruumlhzeitige Einbeziehung desmitgliedstaatlichen Gesetzgebers am gemeinschaftlichen Rechtsetzungsverfahren3 Ex-post-Kontrolle durch Erleichterung der Klageerhebungsmoumlglichkeiten beim EuGH wegenMissachtung des Subsidiaritaumltsprinzips

AG II bdquoEinbeziehung der ChartaBeitritt zur EMRKldquoVors Antonio Vitorino

Vorschlaumlge

1 Einbeziehung der Grundrechtecharta in die Verfassung wodurch dieser Rechtsverbindlichkeitverliehen wuumlrde Ein Konsens hinsichtlich der konkreten Art und Weise dieser Einbeziehung konntenicht erzielt werden vielmehr wurden alle Optionen in die entsprechende Empfehlung derArbeitsgruppe aufgenommen So plaumldierte ein Teil der Gruppe fuumlr eine Aufnahme der Charta alserstem Kapitel der Verfassung ein anderer Teil wollte es ausreichen lassen eine entsprechendeBezugnahmevorschrift in einen Artikel der Verfassung aufzunehmen wiederum andere wollten eineBezugnahme nur bdquoindirektldquo vorgenommen wissen die es vermeiden wuumlrde der ChartaVerfassungsrang zu geben2 Ein Votum zum Beitritt der EU zur EMRK wurde explizit nicht abgegeben Vielmehr verwies dieGruppe diesbezuumlglich auf den Rat der Europaumlischen Union denn nur dieser koumlnne eine derartwesentliche politische Entscheidung treffen Jedoch sprach sie sich indirekt fuumlr den Beitritt der EU zurEMRK aus indem sie eine Empfehlung zur Aufnahme einer den Beitritt betreffendenverfassungsrechtlichen Bestimmung formulierte und wohlwollend die Argumente eroumlrterte die fuumlreinen Beitritt der EU zur EMRK sprechen

AG III bdquoRechtspersoumlnlichkeitldquoVors Giuliano Amato

Vorschlaumlge

1 Anerkennung der Rechtspersoumlnlichkeit der EU2 Verschmelzung der EU und der EG zu einer einzigen Rechtspersoumlnlichkeit3 Fusion der verschiedenen Vertraumlge (EG-Vertrag EGKS-Vertrag EURATOM-Vertrag EU-Vertrag)mit der Maszliggabe der Untergliederung des neuen einheitlichen Vertrages in zwei Teile einengrundlegenden verfassungsrechtlichen Teil und einen weiteren mit den uumlbrigen Bestimmungen dergenannten Vertraumlge

AG IV bdquoRolle der einzelstaatlichen ParlamenteldquoVors Gisela Stuart

Vorschlaumlge

1 Verbesserung der einzelstaatlichen Kontrollmechanismen der Parlamente die durch dieMitgliedstaaten zu gewaumlhren waumlre und Anerkennung der Rolle der mitgliedstaatlichen Parlamente inder Verfassung2 Einbeziehung der mitgliedstaatlichen Parlamente in die Uumlberwachung des Subsidiaritaumltsprinzips vorallem durch bessere und fruumlhe Unterrichtung von gemeinschaftlichen Rechtsetzungsverfahren3 Ausbau und Erweiterung multilateraler Netze insbesondere durch Praumlzisierung des COSAC-Mandates (vgl hierzu Ziffer II des Protokolls Nr 9 zum EGV (Amsterdam)) durch Einrichtung einesKonvents zur Eroumlrterung wichtiger politischer Leitlinien sowie der Strategie der EU und durch dieEinberufung von Ad-hoc-Konferenzen zwischenparlamentarischer Natur zu speziellen Fragen

AG V bdquoErgaumlnzende ZustaumlndigkeitenldquoVors Henning Christophersen

Vorschlaumlge

1 Die Verfassung allgemein betreffenda) Aufteilung saumlmtlicher Zustaumlndigkeiten zwischen den Mitgliedstaaten und der EU in einembesonderen Kapitel der Verfassungb) Wahrung der Flexibilitaumlt durch Beibehaltung des Art 308 EGV (Amsterdam) bzw einervergleichbaren Bestimmung unter der Voraussetzung der Festlegung dass damit keine Ausweitunggemeinschaftlicher Zustaumlndigkeiten verbunden waumlre2 Die bdquoergaumlnzenden Zustaumlndigkeitenldquo bzw nach dem Vorschlag der Gruppe die bdquounterstuumltzendenMaszlignahmenldquo im besonderen angehenda) Zulaumlssigkeit unterstuumltzender Maszlignahmen nur im Rahmen ausschlieszliglicher Kompetenzen derMitgliedstaaten die einzelstaatliche Rechtsvorschriften nicht ersetzen sondern allenfalls ergaumlnzenoder unterstuumltzen duumlrftenb) Forderung nach einem gemeinsamen Interesse der EU und der Mitgliedstaaten als Voraussetzungunterstuumltzender Maszlignahmen

AG VI bdquoOrdnungspolitikldquoVors Klaus Haumlnsch

Vorschlaumlge

1 Aufnahme wirtschafts- und sozialpolitischer Ziele in die Verfassung (vergleichbar mit denbestehenden Bestimmungen der Art 2 EUV (Amsterdam) und Artt 2 3 und 4 EGV (Amsterdam))2 Strikte Trennung von einerseits Waumlhrungs- und andererseits Wirtschaftspolitik wobei dieerstgenannte als ausschlieszligliche Gemeinschaftszustaumlndigkeit verstanden werden sollte die zweite alsmitgliedstaatliche Zustaumlndigkeit allerdings mit der Einschraumlnkung der Aufnahme der Grundsaumltze derWirtschaftspolitik in die Verfassung sowie einer Verbesserung der Koordinierung zwischen denMitgliedstaaten3 Beibehaltung der EURO-Gruppe deren Vertretung in internationalen Organisationen zu verstaumlrkenwaumlre

2 DIE ARBEITSGRUPPEN VII - X

Conrad Seiferth

AG VII bdquoAussenpolitisches HandelnldquoVors Jean-Luc Dehaene

Vorschlaumlge

1 Zusammenfuumlhrung aller das Aussenpolitische Handeln der EU betreffenden Artikel in einemeinzigen Abschnitt2 Definition von Grundsaumltzen und Zielen fuumlr das Aussenhandeln der EU wofuumlr der Europaumlische Ratstrategische Ziele und Interessen festlegt die die Parameter des Handelns von EU undMitgliedstaaten bestimmen3 EU-Kompetenz zum Abschluss von internationalen Vereinbarungen die ihre Kompetenz betreffen4 Um die Kohaumlrenz und Effektivitaumlt zwischen den Institutionen zu staumlrken bdquoAussenpolitischerVertreter der EUldquo ndash Verschmelzung der Posten des bdquoHohen Vertreter fuumlr die GASPldquo (Solana) und desKommissars (Patten) in einer Person die mit qualifizierter Merheit vom Europaumlischen Rat unterBilligung von Kommission und Parlament ernannt wird5 Um die Kohaumlrenz innerhalb der Institutionen zu verbessern Ratsformation fuumlr AussenpolitischesHandeln und Aussenpolitische Zentralstelle zur Koordination innerhalb der Kommission6 Bestehende Vorgaben zur Entscheidungsfindung sollen weiter ausgeschoumlpft werden keineAusweitung der Mehrheitsentscheidungen aber Kompetenz des Europaumlischen Rates einstimmigMehrheitsentscheidungen auszuweiten

AG VIII bdquoVerteidigungldquoVors Michel Barnier

Vorschlaumlge

1 Ausweitung der Petersberger Aufgaben2 Zur Erhoumlhung von Effizienz und Kohaumlrenz soll der bdquoHohe Vertreter fuumlr die GASP ein Initiativrecht inKrisenangelegenheiten erhalten und in dringenden Faumlllen ermaumlchtigt werden koumlnnen notwendigeEntscheidungen unter Aufsicht des Rates zu treffen3 Die Entscheidung zum Start einer Operation soll einstimmig unter Beachtung des bdquoPrinzips derKonstruktiven Enthaltung erfolgen4 bdquoEuropaumlische Verteidigungszoneldquo Moumlglichkeit zur Einfuumlhrung einer staumlrkeren Kooperation zwischenMitgliedstaaten (vergleichbar bdquoEurozoneldquo)5 Einfuumlhrung einer Solidaritaumltsklausel zur Antwort auf terroristische Bedrohungen und Angriffe mit deralle Mittel zur Abwehr in der EU mobilisiert werden koumlnnen6 Einrichtung einer Europaumlischen Ruumlstungs- und Strategie-Forschungsagentur zur Harmonisierungder Ausruumlstungsbeschaffung und Unterstuumltzung der militaumlrischen Forschung7 Einfuumlhrung von Konvergenzkriterien fuumlr militaumlrische Haushaltsausgeben um die militaumlrischenFaumlhigkeiten der EU zu staumlrken

AG IX bdquoVereinfachung der VertraumlgeldquoVors Guiliano Amato

Vorschlaumlge

1 Verringerung der Anzahl der Rechtsakte von 15 auf 6

a) Verbindliche Verordnung AElig bdquoEU-Gesetzldquo Richtlinie AElig bdquoEU-Rahmengesetzldquo EntscheidungDelegierte Rechtsakte (neue Kategorie von Rechtsnorm)b) Unverbindliche Stellungnahme und Empfehlungc) Anwendungsbereiche EGV u PJZS fuumlr GASP sollen alle Rechtsakte als bdquoGASP-Entscheidungldquobezeichnet werden2 Vereinfachung der Verfahrena) fuumlr alle Rechtsakte das Mitentscheidungsverfahren gem Art 251 EGVb) weitgehende Abschaffung des Verfahrens der Zusammenarbeit gem Art 252 und ersetzen durchMitentscheidungsverfahren oder Anhoumlrungsverfahrenc) Verfahren der Zustimmung Vorbehalten fuumlr die Ratifizierung von internationalen Abkommend) fuumlr alle Ausgaben einheitliches Haushaltsverfahren

AG X bdquoRaum der Freiheit der Sicherheit und des RechtsldquoVors John Bruton

Vorschlaumlge

1 Beschlussfassung mit qualifizierter Mehrheit und im Mitentscheidungsverfahren in der Asylpolitik2 Einwanderungspolitik soll weiterhin Sache der Mitgliedstaaten bleiben Ziel einer gemeinsamenEinwanderungspolitik im Verfassungsvertrag festhalten3 PJZS Deutlichere Umschreibung der Rechtsetzungsbefugnisse fuumlr die Union zur Angleichung desStrafrechts und des Strafprozessrechts gegenseitige Anerkennung von Gerichtsentscheidungen4 Verstaumlrkte Zusammenarbeit im Rat durch effizientere Struktur langfristig Aufbau eine europaumlischenGrenzschutzkorps5 Ausbau der Unionseinrichtungen Kontrolle der Arbeit von Europol durch das EP groumlszligerenSpielraum fuumlr den Gesetzgeber im Bereich von Eurojust Europaumlische Staatsanwaltschaft um gegenSubventionsstraftaten zu verfolgen6 Einbindung der staatlichen Parlamente in die europaumlische Strafrechtspolitik7 Allgemeine Zustaumlndigkeit des EuGH fuumlr den Bereich des Raum der Freiheit der Sicherheit und desRechts

3 DIE INSTITUTIONEN

Doris Schmitz-Meiners und Nicolas Poullain

I STATUS QUO DER INSTITUTIONENARCHITEKTUR

Im Kern der politischen Diskussion stehen die folgenden vier OrganeInstitutionen (andereEinrichtungen wie etwa EZB oder AdR spielen in der Reformdiskussion kaum eine Rolle)

1 Europaumlisches Parlament (Art 189-201)

Zusammensetzung seit `79 direkt gewaumlhlt abnehmende Wahlbeteiligung derzeit 626 MEPsab 25 MS 732

Immer wichtigere Rolle im Gesetzgebungsverfahren An der Gesetzgebung in der 2 und 3Saumlule ist das EP nicht beteiligt

Kontrolle der Exekutive Untersuchungsausschuszlig Kontrolle der Kommission InterpellationMiszligtrauensantrag Anhoumlrungsrecht

Mitwirkungsrechte beim Haushalt (nur bei nicht obligatorischen Ausgaben)

Zusammenarbeit mit innerstaatlischen Parlamenten (COSAC November 1989)

2 Ministerrat (Art 202-210)

Zusammensetzung Der Rat besteht aus je einem Vertreter jedes Mitgliedstaats (Mst) aufMinisterebene Der Vorsitz im Rat wird durch die Mst abwechselnd fuumlr 6 Monatewahrgenommen Minister werden vertreten durch staumlndige Vertreter im AStV (COREPER)

Bei der Gesetzgebung nimmt er trotz Machtzuwachs des EP noch die dominierender Rolleein Bei ZBJI 342 EUV und GASP Art 133 EUV alleiniges Legislativorgan Verabschiedetwirtschaftspolitische und beschaumlftigungspolitische Leitlinien

Drei verschiedene Formen der Stimmabgabe einfache Mehrheit qualifizierte Mehrheit (abFeb 2003 gem Nizza 3 Kriterien Anzahl der Stimmen 62873 mind 10 Staaten Bev (aufAntrag)) Einstimmigkeit

Sitzungen nicht oumlffentlich Transparenzdefiizit bei Gesetzgebung

Benennung des Kommissionspraumlsidents

3 Europaumlische Kommission (Art 211-219)

Zusammensetzung 20 Kommissare 10 + (52) ab 2005 je 1 pro Mst ab 27 Mst neueRegelung

Initiativmonopol im EG Bereich

Huumlterin der Vertraumlge Durchfuumlhrungskompetenz aber enger Rahmen durch Komitologie(Ausschuumlsse des Rates die den Rahmen fuumlr die Umsetzung festlegen) Vermittler zwischenRat und EP

Kollegialprinzip

3 Derzeitige Stimmenanzahl die Stimmenanzahl pro Mitgliedsland wurde in Nizza fuumlr alle Staaten festgelegt diebereits die Beitrittsverhandlungen aufgenommen haben

In der Wettbewerbspoltik verfuumlgt die Kommission uumlber legislative exekutive und quasi-judikative Befugnisse

Sieht sich dem Vorwurf des Demokratiedefizits ausgesetzt

4 Europaumlischer Gerichtshof Gericht erster Instanz (GEI) (Art 220-245)

Zusammensetzung EuGH 1 Richter je Mst 8 Generalanwaumllte Sie werden von denRegierungen und Mitgliedsstaaten im gegenseitigen Einvernehmen auf sechs Jahren ernanntAlle drei Jahre findet eine teilweise Neubesetzung statt Richter waumlhlen den Praumlsidenten ausihrer Mitte Aufgabe Wahrung des Rechts bei der Auslegung und Anwendung der Vertraumlge

II INSTITUTIONELLE REFORMEN IN DER DISKUSSION

1 Aspekte im Bezug auf die nahezu Konsens unter den Konventsmitgliedern herrscht

Europaumlisches Parlament

Staumlrkung der Rolle des direkt gewaumlhlten EP zur Uumlberwindung des Legitimations- undDemokratiedefizits der EU Die Beteiligung des EP am Gesetzgebungsprozeszlig nach demMitentscheidungsverfahren soll die Regel werden Die Budgethoheit des Parlaments sollverstaumlrkt werden Ein einheitliches Wahlverfahren und ein einheitliches Abgeordnetenstatut solleingefuumlhrt werden Die Mitwirkung des EP bei der Besetzung der anderen Institutionen soll verstaumlrktwerden

Ministerrat

In der Regel soll mit qualifizierter Mehrheit entschieden werden Lediglich einige sensible Bereiche(Aussen- und Sicherheitspolitik) sollen von dieser Regel ausgenommen werden Hier soll moumlglichstmit besonders qualifizierten Mehrheiten beschlossen werden Wenn der Rat als Gesetzgeber(Legislativrat) handelt soll dies oumlffentlich sein

Europaumlische Kommission

Die Kommission soll im legislativen Bereich das Initiativmonopol behalten Die Wahl undEinsetzung der Kommission als Ganzes soll nach Anhoumlrung der einzelnen Mitglieder desKommissionskollegiums durch die Ausschuumlsse des Parlaments durch das Plenum des EP erfolgenDie Abwahl der Kommission ist derzeit nur als Ganzes moumlglich In Zukunft soll derKommssionspraumlsident auch im Falle untragbarer Verwerfungen die Moumlglichkeit haben einemeinzelnen Kommissionsmitglied den Ruumlcktritt nahezulegen 4 Der Kommissionspraumlsident soll mit einerRichlinienkompetenz ausgestattet werden

Europaumlischer Gerichtshof

Die Gerichtsbarkeit des EuGH soll auf die gesamte ZBJI (Europol Eurojust EuropaumlischerStaatsanwalt) ausgedehnt werden Der EuGH soll als Verfassungsgericht fungieren und den Schutzder in der Grundrechtscharta verankerten Grund- und Menschenrechte gewaumlhrleisten Eineverstaumlrkte demokratische Legitimation der Richter soll durch ihre gemeinsame Berufung durchEP und Rat erreicht werden Der Rat koumlnnte hierbei eine Kandidatenliste vorlegen

2 Dissenspunkte

Die Vorstellung der Mitgliedstaaten und der verschiedenen politischen Parteien gehen am staumlrkstenbei der Frage der Gestaltung der Ratspraumlsidentschaft und des Beschlussfassungsverfahrens imMinisterrat der Wahl des Kommissionspraumlsidenten und der Gestaltung der Aussenvertretungauseinander Die wichtigsten Vorschlaumlge die hier diskutiert werden sind der deutsch-franzoumlsischeVorschlag und der Kommissionsvorschlag

4 Die Idee fuumlr diese Regelung geht auf eine Absprache zuruumlck die Prodi vor Amtsantritt mit seinen Amtskollegen getroffen hatDie Kommissare sicherten Prodi zu dass sie auf sein Ersuchen auch einzeln zuruumlcktreten wuumlrden

DEUTSCH - FRANZOumlSISCHER VORSCHLAG5

Ratspraumlsidentschaft und Beschlussfassung im MinisterratDie rotierende Praumlsidentschaft des Europaumlischen Rates soll durch einen dauerhaften Ratsvorsitzersetzt werden Der Ratsvorsitzende wird mit einer qualifizierten Mehrheit fuumlr eine Dauer von 5 bzw25 Jahren mit der Moumlglichkeit der Wiederwahl gewaumlhlt Der Amtsinhaber fuumlhrt sein Amt hauptamtlichaus Der Vorsitzende des Rates bereitet die Sitzungen des Europaumlischen Rats (ER) vor fuumlhrt dessenVorsitz und wacht uumlber die Umsetzung der Beschluumlsse Die Modalitaumlten fuumlr den Vorsitz im Ministerratvariieren je nach betroffenem Gebiet Der Allgemeine Rat wird vom Generalsekretaumlr des Ratesgeleitet Den Vorsitz des Aussenministerrates hat der Europaumlische Aussenminister inne Fuumlr dieRaumlte Wirtschaft und Finanzen die Eurogruppe und den Rat Justiz und Inneres werden fuumlr zweiJahre Vorsitzende gewaumlhlt Der Rest der Ratsformationen wird so geregelt dass er denMitgliedstaaten eine groumlsstmoumlgliche Beteiligung auf der Grundlage einer gleichberechtigten Rotationgewaumlhrleistet

KommissionEine starke Vereinfachung des Komitologieverfahrens soll es der Kommission erleichtern ihreAufgabe die vom EP und Rat erlassenen Gesetze umzusetzen und deren ordungsgemaumlsseUmsetzung zu kontrollieren erleichtern Um die politische Verantwortlichkeit der Kommissiare zugewaumlhrleisten erhalten diese ein Weisungsrecht gegenuumlber den Generaldirektionen DerKommissionpraumlsident hat die Richtlinienkompetenz fuumlr die Arbeit der Kommission

Europaumlisches ParlamentJede Ausweitung der Mehrheitsentscheidungen wird automatisch mit der Mitentscheidung der EPverbunden

AussenvertretungDie Aumlmter des Hohen Vertreters und des Kommissars sollen von derselben Person ausgeuumlbt werdendem Europaumlischen Aussenminister Er verfuumlgt uumlber ein formelles Initiativrecht Der ER ernennt denAussenminister mit Zustimmung des Praumlsidenten der Kommission mit qualifizierter Mehrheit DerAussenminister nimmt mit einem besonderen Status an den Sitzungen der Kommission teil In derRegel wird im Bereich der GASP mit qualifizierter Mehrheit abgestimmt lediglich bei militaumlrischen undsicherheitspolitischen Fragen gilt weiterhin das Prinzip der Einstimmigkeit Wenn ein Mitgliedstaat einnationales Interesse geltend macht und keine andere Loumlsung gefunden werden kann wird die Fragean den Europaumlischen Rat verwiesen der mit qualifizierter Mehrheit entscheidet

KOMMISSIONSVORSCHLAG6Ratspraumlsidentschaft und Beschlussfassung im MinisterratDer Kommissionsentwurf sieht eine Beibehaltung der halbjaumlhrlichen Rotation fuumlr diePraumlsidentschaft des ER und des Rates Allgemeine Angelegenheiten ggf auch fuumlr den AstV vor Beiden anderen Ratsformationen wir der Vorsitz durch ein fuumlr ein Jahr gewaumlhltes Ratsmitglieduumlbernommen Das komplexe Beschlussfassungssystem von Nizza soll durch die doppelte einfacheMehrheit (Mehrheit der Mitgliedsstaaten und der EU Bevoumllkerung) ersetzt werden In sensiblen Faumlllenmuumlsste auf eine verstaumlrkte Mehrheit (23 der Mitgliestaaten und 23 der Bevoumllkerung)zuruumlckgegriffen werden koumlnnen Das Einstimmigkeitsprinzips wird abgeschafft

KommissionAllein die Kommission sollte mit der Durchfuumlhrung der europaumlischen Rechtsvorschriftenbetraut sein Sie muss Ihr Handeln vor den rechtsetzenden Organen Rat und EP rechtfertigen DerVerfassungsvertrag muumlsste ebenfalls sicherstellen dass die Modalitaumlten fuumlr nicht zwingendeInstrumente der Umsetzung wie zB die Offene Koordinierung mit der Gemeinschaftsmethode imEinklang sind

Europaumlisches Parlament

5 Beitrag der dem Konvent am 16 Januar von den Mitgliedern des Konvents Herrn Dominque de Villepin und Herrn JoschkaFischer uebermittlet wurde httpwwwcapuni-muenchendekonventdownloadDeutsch-Franz-Vorschlagpdf6 Fuumlr die Europaumlische Union Frieden Freiheit Solidaritaumlt Rede von Romano Prodi 04 Dezember 2002 httpwwwcapuni-muenchendekonventdownloadKOM-EU_Frieden_Freiheit_Solidpdf

Ein Teil der MEPs soll durch europaumlische Listen gewaumlhlt werden Der ER und das EP habengleichwertige Rechte bei der Ernennung und der Kontrolle der Kommission

AussenvertretungDer Sekretaumlr der Union (SdU) der gleichzeitig Vizepraumlsident der Kommission ist und einenbesonderen Status hat wird vom ER und vom designierten Kommissionspraumlsidenten einvernehmlichernannt Damit ist er sowohl gegenuumlber dem ER als auch gegenuumlber demKommissionspraumlsidenten rechenschaftspflichtig die ihn auch beide seines Amtes enthebenkoumlnnen Als Kommissionsmitglied ist er auszligerdem gegenuumlber dem EP verantwortlich Waumlhrendeines Uumlbergangszeitraums wird der SdU im Bereich der GASP das Initiativrecht der Kommission imRahmen der Leitlinien und Auftraumlge des Rates oder einer Gruppe von Mitgliedstaaten ausuumlben AmEnde der Uumlbergangszeit legt der Rat die Modalitaumlten fest nach denen der SdU autonom dasInitiativrecht der Kommission im Bereich der GASP ausuumlben kann Der SdU vertritt die Union bei derDurchfuumlhrung auszligenpolitischer Aktionen gegenuumlber Dritten und ist fuumlr die Umsetzung dergemeinsamen Beschluumlsse verantwortlich

IV Verfassungsentwuumlrfe

VERFASSUNGSENTWUumlRFEAUS EUROPARECHTLICHER UND VERFASSUNGSRECHTLICHER SICHT

Christine Gerlach und Christian Pernhorst

Uumlberblick uumlber verschiedene Verfassungsentwuumlrfe

1 EU-Organe bzw Europaumlischer Konventsum Entwurf des Praumlsidiums des Europaumlischen Konventes vom 28102002sum Entwurf des Kommissionspraumlsidenten Romani Prodi vom 04122002sum Bericht des Europaumlischen Parlamentes (Alain Lamassoure) vom 240420022 Fraktionen und Parteiensum Entwurf der EVP-Gruppe im Europaumlischen Konvent vom 10112002sum Entwurf der SPE-Gruppe im Europaumlischen Konvent vom 03102002sum Berliner Entwurf der SPD-Bundestagsabgeordneten Gloser und Roth vom 20112002sum Entwurf einiger junger bdquoGruumlnerldquo von September 20023 Einzelpersonen (nicht abschlieszligende Auswahl)sum Entwurf von Prof Dr Juumlrgen Schwarze vom 12112002sum Entwurf der Konventsmitglieder Alan Dashwood Michael Dougan Christophe Hillion Angus

Johnston und Eleanor Spaventa vom 28102002sum Entwurf von Jo Leinen (MdEP) vom 23102002sum Entwurf von Robert Badinter vom 26092002sum Entwurf von Dr Wolfgang Schaumluble und Wilfried Martens vom 24092002sum Entwurf des Earl of Stockton vom 24092002sum Entwurf von Prof Dr Rupert Scholz von August 2002

(insgesamt nicht abschlieszligende Auswahl siehe die umfassenden Nachweise bei httpwwwcapuni-muenchendekonvententwuerfehtm)

Einzelheiten

1 Praumlsidium des Europaumlischen Konventes (bdquoGiscard-Entwurfldquo) vom 28102002sum Dreiteilung des bdquoVertrages uumlber eine Verfassung fuumlr Europaldquo in 1 Struktur der Verfassung und 2

Politikbereiche und die Durchfuumlhrung der Maszlignahmen der Union und 3 AllgemeineSchluszligbestimmungen Der zweite Teil soll die Rechtsgrundlagen enthalten

sum Frage der Namensgebung fuumlr die Union wird aufgeworfen (1Teil Titel I Art 1)sum Die Unionsbuumlrgerschaft soll betont werden Wie die GR-Charta in den Vertrag eingefuumlgt werden

soll ist offen gelassensum Abloumlsung der turnusmaumlszligigen Ratspraumlsidentschaft durch einen Praumlsidenten des Europaumlischen

Rates der fuumlr bestimmte Zeit gewaumlhlt werden soll (1 Teil Titel IV Art 15a)sum Schaffung des bdquoKongress der Voumllker Europasldquo (1 Teil Titel IV Art 19)sum Haushalt der Union soll vollstaumlndig aus Eigenmitteln der Union finanziert werden (1 Teil Titel VII

Art 38)sum Moumlglichkeit des Austritts wird festgesetzt (1 Teil Titel X Art 46)

2 bdquoProdi-Entwurfldquo vom 4122002

sum Dreiteilung der bdquoVerfassung fuumlr die Europaumlische Unionldquo in 1 Prinzipien 2 Grundrechte und 3Politikbereiche Der erste Teil Prinzipien enthaumllt neben den institutionellen Prinzipien auch diewesentlichen Politikziele fuumlr jeden einzelnen Politikbereich

sum Generelle Vergemeinschaftung aller Politikbereiche also auch der GASP und der PJZS

sum Einstimmigkeitserfordernis wird in allen Faumlllen selbst fuumlr Verfassungsaumlnderungen aufgegebenAusnahme ist die Aufnahme neuer Mitglieder

sum Die innenpolitischen Bereiche der Union werden eingeteilt in bdquoprincipal policiesldquo bdquoflanking policiesldquound bdquocomplementary actionsldquo je nach Art der Handlungsinitiative (HarmonisierungKoordinierung) die von der Union erwartet wird

sum Auszligenpolitik Gewaumlhrleistung einer kohaumlrenten Auszligenpolitik durch die Einrichtung des Amteseines bdquoSekretaumlrs der Unionldquo und durch die Niederlegung der generellen auszligenpolitischen Ziele im1 Teil der Verfassung

3 Bericht des Europaumlischen Parlamentes uumlber die Abgrenzung der Zustaumlndigkeiten der EU undder Mitgliedstaaten vom 24042002

Bericht des Ausschusses fuumlr konstitutionelle Fragen des EP (Berichterstatter Alain Lamassoure)

sum Behandelt vor allem das Thema der Kompetenzaufteilung kein breit angelegterVerfassungsentwurf

sum Vergemeinschaftung des zweiten und dritten Pfeilers um das Gleichgewicht von wirtschaftlicherund politischer Integration der Union herzustellen

sum Drei Arten von Zustaumlndigkeiten 1 die grundsaumltzliche Zustaumlndigkeit der Mitgliedstaaten 2 die derUnion uumlbertragene eigene Zustaumlndigkeit und 3 die geteilte Zustaumlndigkeit

sum Evolutivklausel in Anlehnung an Art 308 EG dessen Anwendung jedoch auch in die umgekehrteRichtung Ruumlckuumlbertragung von der Union auf die Mitgliedstaaten funktionieren soll

4 Entwurf der Europaumlischen Volkspartei vom 10112002Ergebnis der Studientage der EVP-Gruppe im Europaumlischen Konvent in Frascati vom 8 bis 10November 2002 Basiert auf dem Estoril-Entwurf vom 18102002 der wiederum auf dem Brok-Diskussionspapier vom 12092002 und dem EVP-Diskussionsentwurf zur bdquoVerfassung derEuropaumlischen Unionldquo vom 29082002 aufbaut Fuumlhrt den bdquoEstoril-Entwurfldquo mit dem bdquoGiscard-EntwurfldquozusammenZur FormAngepaszligt an die vom Konventspraumlsidium in seinem Vorentwurf vorgenommene Zwei- bzw Dreiteilungdes Verfassungsvertrages (Teil I Verfassungsstruktur Teil II Unionspolitiken Teil IIISchluszligbestimmungen)Bezeichnung als Verfassung und nicht als VerfassungsvertragAuffallend ist die komplette Uumlbernahme der Grundrechtecharta in die Verfassung ganz zu BeginnAnsonsten in der Form stark dem bdquoGiscard-Entwurfldquo angeglichen aber insgesamt ausfuumlhrlicherZum Inhalt1 Teil Struktur der VerfassungReligioumlser Bezug in der Praumlambel (bdquoreligious heritageldquo)Grundrechte in Art 1 ndash 55Rechtspersoumlnlichkeit (Art 56 II)Union gegruumlndet auf den Buumlrgern der Union und auf den Mitgliedstaaten (Art 56 I)Vorschriften uumlber die Flagge Hymne und den Feiertag (Art 61)Prinzip der begrenzten Einzelermaumlchtigung (Art 64 I)Zustaumlndigkeiten der Union ausschlieszligliche (= eigene) Zustaumlndigkeit geteilte Zustaumlndigkeit undergaumlnzende Zustaumlndigkeit der Union (Art 65)Kompetenzkataloge in Art 66 ndash 68Fruumlhwarnsystem im europaumlischen Gesetzgebungsverfahren bzgl der Einhaltung des Subsidiaritaumlts-und des Verhaumlltnismaumlszligigkeitsprinzips (Art 69 III)Flexibilitaumltsklausel in Art 71 (Ersatz fuumlr Art 308 EG) allerdings weiterhin mit dem Erfordernis derEinstimmigkeit im Rat jedoch nur der Mehrheit im EPUnterscheidung zwischen Legislativrat mit rotierender Praumlsidentschaft (Art 76 I) und Exekutivratdessen Vorsitz ein nationaler Minister der Kommissionspraumlsident oder das zustaumlndige Mitglied derKommission innehat (Art 76 II)Initiativmonopol im Gesetzgebungsverfahren weiterhin bei der Kommission (Art 77 II)Der Rat schlaumlgt dem EP einen Kandidaten fuumlr das Amt des Kommissionspraumlsidenten mit qualifizierterMehrheit im Lichte des Ergebnisses der EP-Wahlen vor EP waumlhlt mit absoluter MehrheitKommissionspraumlsident schlaumlgt die Kommissare vor die vom Rat mit qualifizierter Mehrheit bestaumltigtund vom EP gewaumlhlt werden muumlssen (Art 78 III)

Der Kommissionspraumlsident ernennt zwei Vizepraumlsidenten einem uumlbertraumlgt er mit Zustimmung desRates die Auszligenvertretung der Union (bdquoCommissioner for Foreign Relationsldquo) (Art 79 IV)Instrumente der Union 1 Unionsgesetze und -rahmengesetze erlassen durch die Legislative derUnion 2 Verordnungen erlassen durch die Exekutive der Union 3 Entscheidungen 4Empfehlungen und 5 Stellungnahmen Gesetze und Verordnungen sind allgemein anwendbar inihrer Gesamtheit bindend und in allen Mitgliedstaaten unmittelbar anwendbar Rahmengesetzehingegen entsprechen den Richtlinien (Art 91)Gesetze und Rahmengesetze werden zusammen vom EP und vom Rat entsprechend demMitentscheidungsverfahren (Art 96) erlassen Die Kommission kann Verordnungen erlassen wennund soweit entweder die Verfassung oder ein Unionsgesetz sie dazu ermaumlchtigt allerdings sind InhaltZweck und Ausmaszlig der Ermaumlchtigung zu beachten (vgl Art 80 I GG) (Art 94)Das Mitentscheidungsverfahren beinhaltet ein Vermittlungsverfahren Alle Unionsgesetze und -rahmengesetze sind ZustimmungsgesetzeFinanzierung der Union ausschlieszliglich durch Eigenmittel (Art 109 I)Die Kommission repraumlsentiert die Union nach auszligen (Art 112) Abschluszlig von internationalenVertraumlgen und Abkommen durch den Rat und das EP (Art 113) Ausdruumlckliche Kompetenz zumBeitritt zur Europaumlischen Menschenrechtskonvention (Art 113 II)bdquoEuropaumlische Partnerschaftldquo mit den EU-Nachbarstaaten vergleichbar mit dem EuropaumlischenWirtschaftsraum inklusive einer politischen Komponente (Art 116)2 Teil Die Politikbereiche und die Durchfuumlhrung der Maszlignahmen der UnionZwei moumlgliche Optionen fuumlr den 2 Teil des Verfassungsvertrages bzw der VerfassungOption 1 folgt der Idee im bdquoGiscard-Entwurfldquo wonach erst im 2 Teil fuumlr jeden einzelnen Politikbereichdie Art der Zustaumlndigkeit die anwendbaren Rechtsakte und Verfahren aufgefuumlhrt werden Nachteil seijedoch daszlig die Bedeutung des 1 Teils nachhaltig reduziert wuumlrde und zudem der 2 Teil aufgrundseines Umfangs von ca 414 Vorschriften fuumlr den Leser kaum noch lesbar waumlreDeshalb favorisiert der EVP-Entwurf die Option 2 wonach der 1 Teil in abschlieszligender Form dieZustaumlndigkeiten Rechtsakte und Verfahren der Union definiert und im 2 Teil nur noch dieVorschriften Aufnahme faumlnden die nicht in den 1 Teil passen Beispielsweise die Grundfreiheiten dieWettbewerbsregeln EMU-Vorschriften oder zusaumltzliche Vorschriften uumlber das Verfahren derInstitutionen der UnionGemaumlszlig der Option 2 schlaumlgt der Entwurf die folgenden Titel fuumlr den 2 Teil vorTitel I Gemeinsamer Markt Titel II EMU Titel III Innere Sicherheit Titel IV GASP TitelV Verteidigung Titel VI Euratom Titel VII Das Verfahren der Institutionen der Union

5 Beitrag der SPE- Gruppe im Europaumlischen Konvent

sum Kein Verfassungsentwurf sondern nur Vorschlaumlge fuumlr eine neue europaumlische Verfassung miteiner starken sozialen Dimension

sum Die verschiedenen Saumlulen sollen in einen einzigen Text gegossen werden (s Giscard-Entwurf)- Neuer Status fuumlr Nachbarstaaten (s Giscard)- Sicherheits- und Verteidigungspolitik sollte und Kontrolle des EP stehen- EuGH soll bei Kompetenzuumlberschreitung der EU entscheidensum Schaffung eines Rates fuumlr legislative Angelegenheiten (welcher oumlffentlich tagen sollte)- Praumlsident der Kommission muszlig gestaumlrkt werden mehr demokratische Legitimitaumlt und politische

Verantwortung- Absolute Transparenz und bdquogood administrationldquo soll von der Verfassung garantiert werdensum Nationale Parlamente sollen gestaumlrkt werden engere Kooperation mit dem EP ohne Schaffung

einer neuen Institution

6 Berliner Entwurf

sum Die bdquoVerfassung fuumlr die Europaumlische Unionldquo orientiert sich an bereits bestehendem Recht in deneuropaumlischen Vertraumlgen und an der Rechtsprechung des EuGH

sum Vollbeschaumlftigung und nachhaltiges Wachstum werden als Ziele der Union eingefuumlgtsozialdemokratische Werte verankert

sum Die GR-Charta wird nicht mit aufgenommen nur Verweissum Absage an einen Praumlsidenten des Europaumlischen Rates stattdessen Staumlrkung der Kommission

die das Initiativmonopol behaumllt und deren Praumlsident vom EP gewaumlhlt wirdsum Verankerung des Konventsverfahrens zur Aumlnderung der Verfassung

7 Young Greens

sum GR-Charta ist in Verfassung integriert und den Prinzipien der Union vorangestelltsum Europaumlisches Referendum wird in die Verfassung aufgenommensum EP besitzt zusammen mit der Kommission das Initiativrechtsum EP besteht aus einer Buumlrgerkammer und einer Staatenkammer wobei die Buumlrgerkammer vom

Volk gewaumlhlt wird und die Staatenkammer sich aus den Regierungen der Mitgliedstaatenzusammensetzt in der jeder Staat nur eine Stimme hat

sum Ein bdquoRat fuumlr nachhaltige Entwicklung wird geschaffen

8 Schwarze ndash Entwurf

sum Modell einer Zweiteilung der Vertraumlge erster Teil bildet den eigentlichen Verfassungsvertrag wirddurch einen zweiten Vertrag uumlber Unionspolitiken ergaumlnzt (hier einfachere Modalitaumlten zurAumlnderung vorgesehen als bei einer Aumlnderung des ersten Teils)

sum Entwurf konzentriert sich auf die 4 Punkte von Laeken (1bessere Kompetenzabgrenzung 2Verbesserung des GR-Schutzes 3 Vereinfachung der Vertraumlge 4 Reform der Institutionen)

sum Der Europaumlische Rat bekommt Organstellung die Zusammensetzung wird um den Praumlsidentendes EP erweitert der Vorsitz im Europaumlischen Rat ist an den Vorsitz im Rat gekoppelt

sum Der Vorsitz im Rat soll durch eine auf 24 Monate angelegte gemeinsame Praumlsidentschaft von 3Mitgliedstaaten wahrgenommen werden

sum Fruumlhwarnsystem durch Einrichtung eines Kompetenzausschusses der sich aus nationalen undEuropaparlamentariern zusammensetzt

sum Klagerecht der nationalen Parlamente sowie des AdRsum Ruumlckuumlbertragung von Regelungszustaumlndigkeiten auf die Mitgliedsstaaten moumlglichsum Das gesamte Unionsrecht abgesehen von der Ausnahmeregelung der GASP unterliegt der

richterlichen Kontrolle durch die Unionsgerichtesum Nichtigkeitsklage erfaumlhrt inhaltliche Aumlnderung- Abschaffung des Systems der 4 Klagegruumlnde zugunsten einer Generalklausel- Aufhebung der Beschraumlnkungen in Bezug auf die passivlegitimation bei Klagen Privater- Kommissionsverordnungen werden zum zulaumlssigen Gegenstand einer Individualklage- GR-Beschwerde moumlglichsum Auf Unionssteuer wird verzichtet stattdessen Finanzierung nach Anteilen am BSPsum Bei der GASP werden die sog Petersberg-Aufgaben die Einsaumltze zur Bekaumlmpfung des

internationalen Terrorismus hinzugefuumlgtsum Personelle Verschmelzung der Aumlmter des Hohen Vertreters fuumlr GASP und des Auszligenkommissars

9 Entwurf von Jo Leinen

- GR-Charta wird das erste Kapitel der Verfassung- EU besitzt Rechtspersoumlnlichkeit Austritt aus Union moumlglich- Arbeitssprache neben Englisch und Franzoumlsisch auch Deutsch- Gesetzgebung der EU erfolgt in 2 Kammern durch das Europaumlische Parlament (Buumlrgerkammer)

und durch den Europaumlischen Senat (Staatenkammer) der aus einer Umgestaltung desMinisterrats hervorgeht

- Kommission stellt die Exekutive der Union dar der Praumlsident wird vom EP gewaumlhlt- Europaumlischer Auszligenminister soll Vize-Praumlsident der Kommission sein- Ein Praumlsident des Europaumlischen Rates ist nicht vorgesehen wird auch kein Organ der EU- Erhebung finanzieller Eigenmittel- Referendum wird eingefuumlhrt direkte Demokratie- Koordinierung von Politiken sowie die verstaumlrkte Zusammenarbeit in den Vertrag mit

aufgenommen- AdR bekommt Klagerecht vor dem EuGH

10 Beitrag von Wolfgang Schaumluble und Wilfried Martens vom 24092002Entwurf traumlgt den Titel bdquoEine Verfassung fuumlr ein starkes Europaldquo zuletzt aktualisiert am 24092002Flieszligtext mit durchnummerierten Paragraphen Von der Form nicht vergleichbar mit den meisten

anderen Verfassungsentwuumlrfen die bereits vollstaumlndig vorformulierte Artikel enthalten wohingegendieser Entwurf lediglich einige wenige bedeutsame Themen ansprichtZwar spricht der Entwurf von bdquoVerfassungldquo jedoch sind in den Text Aumlnderungsvorschlaumlgeeinschlaumlgiger konservativer Parteien eingearbeitet die gerade an dieser Stelle den Gebrauch desBegriffes bdquoVerfassungsvertragldquo fordern (z B die CSU)Die in dem Entwurf behandelten Themen sind die Kompetenzverteilung zwischen der EU und denMitgliedstaaten die Integretion der Grundrechtecharta in die Verfassung und die Reform derInstitutionenZum InhaltBekenntnis zum bdquogeistig-religioumlsen und sittlichen ErbeldquoEine Perspektive fuumlr die aumluszligeren Grenzen Europas ist zu schaffen da ansonsten die Gefahr bestehedie Integrationskraft der Union zu uumlberfordern Die Grenzen sollen bdquoklar aber offenldquo gezogen werdend h zu Staaten die derzeit der Union als Vollmitglieder nicht beitreten koumlnnen soll eine bdquoEuropaumlischePartnerschaftldquo entwickelt werden Diese soll sich am Modell des EWR orientieren allerdings unterEinbeziehung einer politischen KomponenteBetonung der Unantastbarkeit der internen europaumlischen GrenzenEinheitliche Rechtspersoumlnlichkeit der UnionDie Union ist eine einmalige () Konstruktion bdquoohne historische oder legale Vorbilderldquo die auf derdoppelten Legitimation der Buumlrger und der Staaten aufbautDrei Arten der Kompetenz die prinzipiell von den Mitgliedstaaten ausgeuumlbten Kompetenzen dieeigenen Kompetenzen der Union und die geteilten Kompetenzen Prinzip der begrenztenEinzelermaumlchtigung gilt weiterEntweder zu den eigenen aber zumindest zu den geteilten Kompetenzen der Union sollen sowohl derAufbau und die Durchfuumlhrung einer gemeinsamen Auszligen- und Sicherheitspolitik als auch dieRechtsgrundlagen fuumlr das gemeinsame Gebiet der Freiheit und Sicherheit hinzugefuumlgt werdenGeteilte Kompetenzen decken drei verschiedene Gebiete ab dasjenige in dem die Union diegrundlegenden Regeln festlegt dasjenige in dem sie lediglich in einer komplementaumlren oderzusaumltzlichen Art interveniert und dasjenige in dem sie nationale Politiken koordiniertEine Weiterentwicklungsklausel ist vorzusehen die nur in Ausnahmefaumlllen die einstimmigeEntscheidung fordert und grundsaumltzlich die Beteiligung des EP festlegtInnerhalb des EuGH soll eine spezielle Verfassungs- und Grundrechtekammer geschaffen werdenDie Grundrechtecharta soll integraler Bestandteil der Europaumlischen Verfassung werdenDie Union soll der Europaumlischen Menschenrechtskonvention beitretenDie Schaffung einer zusaumltzlichen Institution fuumlr eine spezielle Rolle der nationalen Parlamenteinnerhalb des Institutionsgefuumlges der EU wird abgelehnt obwohl die Autoren eine bedeutendere Rolleder nationalen Parlamente befuumlrwortenbdquoDie EU ist weder eine Foumlderation im klassischen Sinne noch ein StaatldquoDas EP fungiert zusammen mit dem Rat als gleichberechtigter Gesetzgeber der EUDie Haushaltskompetenz soll zwischen EP und Rat geteilt werdenDer Europaumlische Rat ist eine zentrale Institution der EU und praumlgt ihre politische RichtungDer gegenwaumlrtige Rat fuumlr Allgemeine Angelegenheiten soll in zwei getrennte Einheiten aufgeteiltwerden einen gestaumlrkten Rat fuumlr Allgemeine Angelegenheiten der die Kohaumlrenz der Entscheidungensicherstellt waumlhrend ein spezieller Rat fuumlr Auswaumlrtige Beziehungen sich rein auf Fragen im Bereichder GASP konzentriertDie Mitgliedstaaten bleiben bei der Besetzung des Ratsvorsitzes gleichberechtigtDie Kommission behaumllt ihr InitiativmonopolDer Europaumlische Rat schlaumlgt dem EP unter Beruumlcksichtigung der Ergebnisse der Europawahl und mitqualifizierter Mehrheit einen Kandidaten fuumlr das Amt des Kommissionspraumlsidenten vor den das EPentweder ablehnt oder annimmt Der Kommissionspraumlsident waumlhlt dann seine Kommissare aus dieKommission wird in toto vom EP gewaumlhlt und vom Rat mit Mehrheit bestaumltigt

11 Beitrag des Earl of Stockton vom 24092002Der Earl of Stockton ist stellvertretendes Mitglied des Europaumlischen Konventes der im Namen einerGruppe britischer Konservativer die in ihrer Mehrheit ehemalige oder jetzige Mitglieder des bdquoHouse ofCommonsldquo des bdquoHouse of Lordsldquo und des EP sind diesen Beitrag zur oumlffentlichen Debatte uumlber dieZukunft Europas eingereicht hatTitel bdquoDie Zukunft der EU Ein positiver konservativer Ansatzldquo1 Zur FormKein vollstaumlndiger Verfassungsentwurf sondern Vorschlaumlge und Gedanken zu den aus ihrer Sichtwichtigen Streitpunkten

Positiver Ansatz D h die EU wird nicht verteufelt auch wird nicht ausschlieszliglich dieRuumlckuumlbertragung von Kompetenzen auf die nationale Ebene gefordert sondern der Entwurf erkenntausdruumlcklich die Bedeutung der EU in ganz bestimmten Bereichen an und fordert konsequenterweisedort auch die Staumlrkung der EU-Kompetenzen wie auch die Effektivierung der Verfahrensablaumlufe2 Zum InhaltZunaumlchst Klarstellung daszlig auch in Zukunft die Mitgliedstaaten die bestimmenden Komponenten derEU bleiben sollen weshalb die Umwandlung der EU in einen voll funktionierenden Bundesstaatabgelehnt wirdKompetenzverteilung Auflistung der eigenen Kompetenzen der EU der eigenen Kompetenzen derMitgliedstaaten und der geteilten Kompetenzen wird abgelehnt stattdessen lediglich Klarstellung imVerfassungsvertrag daszlig die EU nur dort eigene oder geteilte Zustaumlndigkeit besitzt wo ihr der Vertragdies einraumlumtDie gemeinschaftlichen Vertraumlge sollen vereinfacht und in zwei Teile geteilt werden 1 Teil =Vertragsverpflichtungen der EU (wichtige Vorschriften) 2 Teil = Vertragsregeln fuumlr die EU (wenigerwichtige und detailliertere Vorschriften) Auch die Vorschriften des 2 Teils sollen nur imKonsensverfahren geaumlndert werden koumlnnenDer Rat bleibt die bestimmende Institution der EU lediglich mehr Offenheit und TransparenzAufwertung der Rolle der nationalen Parlamente indem ein bdquoAusschuszlig der nationalen Parlamenteldquoeingerichtet wird der sich vor allem mit dem Rat ins Benehmen setzen wuumlrde Bevor der Rat Rechtsetzt wuumlrde dieser Ausschuszlig seine Ansicht zu den Gesetzesvorschlaumlgen aumluszligern Also wird diebdquoStaatenkammerldquo nicht allein vom Rat gebildet sondern von den nationalen Parlamentenrepraumlsentiert im o g Ausschuszlig an der Seite des Rates Allerdings soll sich der Ausschuszlig aufSubsidiaritaumltsfragen und auf besonders wichtige Gesetzgebung konzentrierenEmpfehlung des Konventes daszlig die Mitgliedstaaten vor einer Entscheidung im EU-Gesetzgebungsverfahren stets das jeweilige nationale Parlament anhoumlren muumlssenPraumlsident der EU sollte vom Europaumlischen Rat fuumlr mehrere Jahre ernannt werden wobei auch das EPzu beteiligen istPraumlsidentschaft besteht aus dem Praumlsidenten und einer rotierenden Troika die ein Jahr im Amt bleibtDie Troika setzt sich immer aus einem Vertreter eines groumlszligeren Mitgliedstaates und aus zweiVertretern kleinerer Mitgliedstaaten zusammen Die Praumlsidentschaft vertritt den Rat der eine von derKommission zu unterscheidende Aufgabe hatDie Kommission sollte der Motor der EU bleiben deshalb Notwendigkeit einer starken Kommissionjedoch ohne erweiterte Kompetenzen in bezug auf den status quo Innerhalb ihrer Kompetenzen aberschon Staumlrkung ihrer Rolle bspw bei der SubventionskontrolleReduzierung der Abteilungen innerhalb der Kommission Jeder Mitgliedstaat behaumllt einen Kommissarallerdings gibt es sog bdquoVollkommissareldquo und bdquoJuniorkommissareldquo Jeder bdquoVollkommissarldquo erhaumllt eineAbteilung mit einem bdquoJuniorkommissarldquo an seiner Seite (Anpassung an das System in der nationalenMinisterialverwaltung) Die groumlszligeren Mitgliedstaaten haumltten immer einen bdquoVollkommissarldquo wohingegendie kleineren Mitgliedstaaten zwischen einem bdquoVoll-ldquo und einem bdquoJuniorkommissarldquo hin- und herwechseln wuumlrden Ziel effektive und schlanke Kommission und gleichzeitig Wahrung einesKommissars auch fuumlr die kleineren MitgliedstaatenIn Sachen EP Ausweitung des Mitentscheidungsverfahrens Viel wichtiger ist jedoch daszlig das EP anAutoritaumlt und Legitimitaumlt gewinnt was sich erst im Laufe der Zeit entwickeln muszlig Hinweis auf diefehlende Kohaumlrenz und Konsistenz in den Entscheidungen des EP weil es keine klarenMehrheitsfraktionen im EP gibt Recht der vorzeitigen Aufloumlsung des EP durch die gemeinsamhandelnden Organe der Kommission und des RatesWichtig ist die bessere Durchsetzung der EuGH-Entscheidungen Deshalb soll der EuGH das Rechterhalten einem verurteilten Mitgliedstaat bzw Individuum im Falle der Nichtbefolgung des Urteils dieStimmrechte und oder den Zugang zu EU-Programmen zeitweise zu entziehen

12 Entwurf von Rupert ScholzAbgedruckt als Sonderheft 2002 der Zeitschrift fuumlr Gesetzgebung ZGGrundlage des EVP-Diskussionsentwurfs zur bdquoVerfassung der Europaumlischen Unionldquo vom 290820021 Zur FormSystematische Zusammenfuumlhrung von EUV und EGV in einem neuen bdquoVertrag uumlber die EuropaumlischeUnionldquoKeine Zweiteilung in einen wichtigen und einen weniger wichtigen dafuumlr detaillierteren TeilScholz plaumldiert fuumlr Benennung als bdquoVerfassungsvertragldquo2 Zum InhaltGrundsouveraumlnitaumlt bleibt bei den Mitgliedstaaten d h auch in Zukunft keine Kompetenz-Kompetenzfuumlr die EU

Art 308 EG abschaffen dafuumlr Annexkompetenz einfuumlhren d h EU-Kompetenz fuumlr notwendigeergaumlnzende Vorschriften beim Taumltigwerden im eigenen Zustaumlndigkeitsbereich der EU (Art 64 I)Ziele und Kompetenzen eindeutig unterscheiden Aus Zielen duumlrfen keine Befugnisse abgeleitetwerden (so aber beim jetzigen Art 308 EG)Kompetenzaufteilung Ausschlieszligliche und geteilte Zustaumlndigkeiten der EU (Vollgesetzgebung)zusaumltzlich Rahmenzustaumlndigkeit (Rahmengesetzgebung)Subsidiaritaumltsprinzip muszlig verfahrensrechtlich durch eine Subsidiaritaumltskammer beim EuGHabgesichert werden Keine ex-ante-Kontrolle durch die nationalen Parlamente wegenNichtpraktikabilitaumlt innerhalb von sechs Wochen eine Uumlberpruumlfung von Gesetzesinitiativen aufEinhaltung des Subsidiaritaumltsprinzips durchzufuumlhrenDas EP erhaumllt volle Legislativgewalt zwei Kammern Voumllkerkammer und Staatenkammer die letztejedoch mit festen MitgliedernDie Kommission fungiert als Regierung die dem EP gegenuumlber voll verantwortlich istInitiativrecht auch fuumlr das EP (Voumllker- und Staatenkammer)Starker Praumlsident der Kommission aber Absage an einen vom Europaumlischen Rat gewaumlhltenPraumlsidenten

V Ausblick Beitritt und Erweiterung

DIE BEITRITTSKANDIDATEN IM KONVENT

Aureacutelien Raccah

Auszug aus der Erklaumlrung von LaekenbdquoDie Bewerberlaumlnder werden in vollem Umfang an den Beratungen des Konvents beteiligt Sie werdenin gleicher Weise wie die derzeitigen Mitgliedstaaten vertreten sein (ein Vertreter der Regierung undzwei Mitglieder des nationalen Parlaments) und an den Beratungen teilnehmen ohne freilich einenKonsens der sich zwischen den Mitgliedstaaten abzeichnet verhindern zu koumlnnenldquo

I Souveraumlnitaumlt und Identitaumlt der Beitrittskandidaten in der Zukunft EuropasA Gewaltenteilung

1) Horizontale Gewaltenteilung Aufsicht uumlber die europaumlische Institutionen- Beitraumlge von Majaz Nahigal (Premierminister von Slowenien) Michael

Attalides (Vertreter von Zypern) Hildegard Corola Puwak (Vertreterin derRegierung von Rumaumlnien) Jan Kohout (Vertreter der Regierung derTschechischen Republik) Josef Zieleniec (Vertreter des tschechischenParlaments)

2) Vertikale Gewaltenteilung Prinzip der Subsidiaritaumlt- Beitraumlge von Nahtigal gemeinsamer Beitrag von 16 Mitgliedern

Andriukaitis (Vertreter des Parlaments von Litauen) Attalide- Inhalt Neue Kompetenzen bessere Koordinierung Partnerschaft des

EuGH mit den nationalen Verfassungsgerichtsoumlfen FruumlhwarnsystemEinbeziehung der Regionen mit GesetzgebungsbefugnissenVerteilung der Kompetenzen Kompetenzkatalog mit ausschliesslichenkonkurrierenden und Ergaumlnzungskompetenzen

B Staumlrkung des Gewichts der nationalen Parlamente1) Rolle und Gewicht der nationalen Parlamente

- Beitraumlge von Nahtgal Andriukaitis und Kutraite-Giedraitene PeeterKreitzberg unt Tunne Kelam (Vertreter des Parlaments von Estland)

- Inhalt Vertretung der kleinen Staaten Koordinierung mit dem europaumlischenParlament Kontrolle der Regierung Kooperation zwischen den nationalenParlamenten

2) Schaffung einer zweten Kammer- Nach den Vorbild des franzoumlsischen Senates Andriukaitis Atalides- Neue Kammer mit einer gleichen Vertretung aller Staaten 6 Sitzungen pro

Jahr Teilnahme der nationalen Parlamentarier Kontrolle der Anwendungdes Subsidiartaumltsprinzips

II Rolle der Beitrittskandidaten in der Zukunft Europas - ThemenPrinzip der DemokratieVereinfachung der Vertraumlge

- Beitraumlge von Andriukaitis Attalides Danuta Huumlbner und Janusz Trzcinski(Vertreter der polnischen Regierung) Birzniece (Vertreterin des Parlamentsvon Lettland)

- Inhalt Zugang und Verstaumlndlichkeit Verschmelzung der bestehendenVertraumlge

Beteiligung der Buumlrger- Beitraumlge von Nahtigal Andriukaitis Attalides Huumlbner- Inhalt Beachtung der Demokratie Gleichheit der Sprachen

Menschenrechte kulturelle soziale und wirtschaftliche Vielfalt GR-ChartaKooperation im Bereich der 2 und 3 SaumluleGASP Debatten uumlber den Hohen Vertreter fuumlr die GASP

- Beitraumlge von Nahtigal Andriukaitis Attalides Puwak

- Inhalt EU als Voumllkerrechtssubjekt Kooperation Erweiterung dergemeinsamen Bereiche graduelle bdquoVergemeinschaftungldquo Erfordernis derSolidaritaumlt Verschmelzung des Hohen Vertreters fuumlr die GASP und desKommissars fuumlr Auswaumlrtige Angelegenheiten

Bereich der polizeilichen und justiziellen Zusammenarbeit in Strafsachen- Beitraumlge von Puwak Nahtigal- Inhalt Innere Sicherheit bessere Kooperation

Zum Weiterlesen

Figaro vom 240103 polnischer Aussenminister Wlodzinierz Cinoszewic gt Gott und christliche WerteLe Monde vom 30103 J-L Dehaene gt bdquokeine Oktroyierung der BedingungenldquoLe Monde vom 290203 bdquo Die kleinen Beitrittskandidaten misstrauen einem Europa der Grossenldquo

2 laquo DER PRAumlSIDENT raquoDATEN UND FAKTEN ZU VALERY GISCARD DrsquoESTAING

Greacutegoire Armand und Ceacutelegravene Maquart

II Lebenslauf und Praumlsidentschaft Frankreichs

A Curriculum Vitae bis 1974

sum In Koblenz am 2021926 geborensum Sein Vater gehoumlrt zu der europaumlischen Liga der wirtschaftlichen Zusammenarbeit

(1946 gegruumlndet) (Ligue europeacuteenne de coopeacuteration eacuteconomique)sum Er nimmt am 2 Weltkrieg teil (1944-1945)sum Studium Absolvent Ecole Polytechnique und ENAsum Politische Karriere Staatssekretaumlr fuumlr Finanzen von 1959-1962 Minister fuumlr

Finanzen und wirtschaftliche Angelegenheiten von 1962-1966 Minister fuumlrWirtschaft und Finanzen von 1969-1974

sum 1966 Gruumlndung der FNRI Nationaler Bund der unabhaumlngigen Republikaner

B 1974-1981 Staatspraumlsident Frankreich

Sieg im 2 Wahlgang der Praumlsidentschaftswahl 1974 gegen F Mitterrand Nichtzuletzt durch sein Auftreten beim TV-Duell (VGE lockerer juumlnger (48 Jahre) als seinWahlgegner) Gegenuumlber FM Betonung der sozialen Fragen antwortet VGE bdquoVousnlsquoavez pas le monopole du cœurldquoSieg mit knapper Mehrheit (505)

VGE nominiert Jacques Chirac als Premierminister von Anfang an gegensaumltzlicheKonzeptionen der Praumlsidentenfunktion VGE schaumltzte diese als unabhaumlngig undsouveraumln ein waumlhrend JC eine starke Rolle des Premierministers erhalten wollte inaumlhnlicher Unabhaumlngigkeit wie er als Minister unter der Regierung Pompidou agierenhatte koumlnnen

Die wichtigsten Maszlignahmena Die gesetzlich tolerierte Abtreibung (Simone Veil UDF-Ministerin fuumlr Gesundheit)b Die allgemeine KrankenversicherungDiese zwei Gesetze kennzeichnen die Modernisierung der franzoumlsischenGesellschaft unter der VGE Praumlsidentschaft

1976 kommen die Spannungen zwischen VGE und JC zum Houmlhepunkt Marie-France Garaud wird als Beraterin von JC berufen um diese Spannungen zubeseitigen - stattdessen traumlgt sie aber zur bdquoScheidungldquo des bdquoEhepaaresldquo VGEJC beiSchon zu dieser Zeit beschreibt die Presse VGE als einen Monarchenkennzeichnend die Plakate die eine Karikatur von VGE mit Koumlnigsperuumlcke zeigen

Es treffen zusammen wirtschaftliche Schwierigkeiten gesellschaftliche Probleme undsteigende Unbeliebtheit von VGE

a wirtschaftliche Probleme- der Oumllschock 1973 und der folgende Preisanstieg- die wichtigste Folge in der franzoumlsischen Gesellschaft ist die Erhoumlhung der

Arbeitslosigkeit (von 400 000 Arbeitslosen 1974 auf 2 Mio Arbeitslose 1981)

b politischer Konflikt mit R BarreIn dieser Situation entscheidet sich der auf Chirac folgende PremierministerRaymond Barre fuumlr eine strenge Sparpolitik die Gewerkschaftsreaktionenprovozieren Trotzdem besteht RB auf seiner Meinung bdquoman darf nicht meckernman muss schuftenldquo VGE stoumlszligt sich zunehmend am bdquoBlock Barreldquo

c Strategisch-politische Fehler und Vorkommnisse 1979-1980- Nach einer Bombenexplosion in der Naumlhe einer Synagoge in Paris schickte VGE

einen Beauftragten anstatt selbst vor Ort zu erscheinen dies wurde von derOumlffentlichkeit negativ beurteilt

- Eine Reihe von Politikern verschwinden oder sterben auf ungeklaumlrte Weise RBoulin J Fontenay J Debreuil

- Die Diamanten-Affaumlre Ungeklaumlrt sind bis heute die genauen Beziehungenzwischen VGE und dem afrikanischen Machthaber Bocassa von dem VGE inerhelichem Umfang Diamentengeschenke erhalten hat wofuumlr ist unklar DieZeitungen bdquoLe Mondeldquo und bdquoLe Canard Encha icircneacute ldquo haben vor derPraumlsidentschaftswahl 1981 diese Vorgaumlnge gegen VGE und zugunsten von FMhochgespielt

- Waumlhrend des Wahlkampfes gegen FM 1981 hat VGE seinen Gegner unterschaumltztund seine Kampagne vernachlaumlssigt

- VGE idealistische Reden gerieten in zunehmenden Widerspruch zu seinenHandlungen (fuumlnfjaumlhrige Praumlsidentschaft (erst unter Chirac realisiert) oder dieAbschaffung der Todesstrafe (unter FM realisiert)

I Europaumlisches Engagement

A Vor der Praumlsidentschaft Frankreichs

1969 tritt die FNRI dem Aktionskomitee der europaumlischen Vereinigten Staaten beiAppell Jean Monnets die zweite Kandidatur Grossbritaniens um einen EG Beitritt zuunterstuumltzen 1970 wird VGE Praumlsident der OECD er schlaumlgt bereits eineWirtschaftsunion und eine Waumlhrungsunion vor 1972 unterstuumltzt er den Werner-Plandessen Ziel eine Waumlhrungsunion fuumlr die spaumlten 70er Jahre ist

B Waumlhrend der Praumlsidentschaft

In Zusammenarbeit mit Helmut Schmidt verstaumlrkt er die europaumlische Integrationdurch eine enge Kooperation zwischen Deutschland und Frankreich

Auf der Waumlhrungsebene wurde das europaumlische Waumlhrungssystem (SME) geschaffen(in Kraft 13 Maumlrz 1979) Dieses System schraumlnkt Wechselkursschwankungen einAls Grundlage der Berechnungen wird die ECU eingefuumlhrt Vorlaumlufer des EURO

Auf der Institutionenebene schlaumlgt VGE die Gruumlndung eines europaumlischen Gipfelsvor Letzterer hat zum Ziel eine politische Kooperation weiterzuentwickeln 1974

entstand der bdquoEuropaumlische Gipfelldquo der die Staats- und Regierungschefs zweimal proJahr versammelt Ein Ziel von VGE ist dabei vom Einstimmigkeitsprinzip zum Prinzipder qualifizierten Mehrheit im Entscheidungsprozess der gemeinschaftlichenInstitutionen zu gelangen Er tritt gleichwohl fuumlr einen Kompromiss zwischen einemEuropa der Staaten (das Einstimmigkeitsprinzip schuumltzt die nationalen Interessen)und einem supranationalen Europa ein Er steht zudem fuumlr eine Verstaumlrkung derBefugnisse des EP er akzeptiert nicht nur die Erhoumlhung des Parlamentshaushaltesan sondern auch die Direktwahl der europaumlischen Abgeordneten (20091976)

LOME 1975 schlaumlgt VGE eine Nord-Suumld Partnerschaft vor die zu den LomeacuteAbkommen zwischen den EG und den Laumlndern der Zone Afrika-Karibik-Pazifik (AKP)fuumlhrt

C Nach der Praumlsidentschaft

VGE bleibt sehr aktiv in der nationalen regionalen und europaumlischen Politik- von 1982-1998 zahlreiche regionale und nationale Aufgaben

zwischen 1989-1993 Abgeordneter im EP Er ist bis 1991 Praumlsident der LDR-Gruppe (Libeacuteral Deacutemocrate Reacutepublicain)

- Er tritt fuumlr die Zustimmung Frankreichs zum Maastrichter Vertrag ein er sprichtsich auch fuumlr eine flexible Handhabung der Maastricht-Kriterien aus

- 1986 gruumlndet er mit Helmut Schmidt das Komitee fuumlr die europaumlischeWaumlhrungsunion (Comiteacute pour llsquoUM de llsquoEurope) Letzteres hat 1988 einbdquoAktionsprogrammldquo veroumlffentlicht aus dem einige Vorschlaumlge vom Delors-Komitee aufgegriffen wurden Das Delors-Komitee hatte den Auftrag ein Konzeptfuumlr die Wirtschafts- und der Waumlhrungsunion zu erarbeiten

- 1997 wurde VGE als Praumlsident des Rates der KommunalenGebietskoumlrperschaften und der Regionen Europas gewaumlhlt Er steht fuumlr einestarke Rolle der Gebietskoumlrperschaften in der EU Im EP ist er Autor eines Berichtan das EP uumlber das Subsidiaritaumltsprinzip der seinen Namen traumlgt

- Er ist Praumlsident der europaumlischen internationalen Bewegung und des Instituts fuumlrdie Demokratie in Europa

- Seit Dezember 2001 ist er Praumlsident des Verfassungskonvents (Berufung durchGipfel der Staates- und Regierungschefs den Europaumlischen Rat von Laeken)

II Die Persoumlnlichkeit Giscard

A Die Ideen des ehemaligen Staatspraumlsident uumlber sein Land

Das neueste Buch bdquoLes Franccedilais - Reflexions sur le destin dlsquoun peupleldquo von 2000laumlsst drei Schwerpunktthemen erkennen um die sich VGEs Ausfuumlhrungen drehen- der politische und kulturelle Niedergang Frankreichs und seine Ursachen- die Geschichts- und Vergangenheitsvergessenheit der Franzosen- Die Schwierigkeiten bis hin zur Unmoumlglichkeit Frankreich zu reformierenEinzelthemen- Spaltung der Rechsparteien

Diese Spaltung sei sinnlos In einer EU von 27 o 30 Staaten sei es besser eine einheitlicheGruppierung zu bilden um die Debatte uumlber das groszlige europaumlische Projekt voranzubringen

- Cohabitation die Zusammenarbeit zwischen dem Staatspraumlsidenten und der einer anderenpolitischen Richtung zugehoumlrigen Regierung sei keine gute Loumlsung fuumlr die Vertretung derverschiedenen politischen Meinungen der Franzosen nur eine Illusion von Pluralismus Durch diebdquoCohabitationldquo blieben diese vielfaumlltigen Meinungen lediglich nebeneinander stehen Sie wuumlrdennicht durch eine einzige politische Kraft zusammengefuumlhrt

B Eigenschaften der Persoumlnlichkeit VGE (Parallele zwischen der PersoumlnlichkeitVGE als ehemaliger franzoumlsischer Praumlsident und Praumlsident desVerfassungskonvents)

+ -

Praumlsident

Oder

Monarch

kraftvolle Persoumlnlichkeit undEhrlichkeit er sagt was er denktBsp bei der Tuumlrkeifrage war ervielleicht taktlos aber er wollte nichtder Tuumlrkei falsche Versprechungenund Hoffnungen geben

Fairness mit seinen GegnernBsp waumlhrend der Praumlsident-schaftswahl 1981 hat er nicht dieVergangenheit von FM im Kontextdes Vichy-Regimes thematisiert

das hochtrabende VerhaltenBsp Nach seiner Wahlniederlage1981 hat er sich von den Franzosenin einer sehr feierlichen undd r a m a t i s c h e n F e r n s e h -Inszenierung verabschiedet

Preacutesident espegravece de statue peacutetrifieacuteedans les honneurs descendant deLouis XV

Arroganz er stellt seine Ideen uumlberdie AndererBsp im Konvent versucht er kaumKompromisse mit den anderenTeilnehmern zu finden

Es macht den Eindruck dass sich beim Konventspraumlsidenten die alten Fehler desStaatspraumlsidenten wiederholenIm uumlbrigen faumlllt auf VGE hat nahezu eine Manie zur Praumlsidentschaft er ist derlebenslange Praumlsident In gewissem Sinne ist die juumlngste Auszeichnung mit demKarls-Preis folgerichtig ndash Praumlsident und Monarchentum hinter sich lassendbeschreitet VGE die Spuren Karls des Grossen

Internetlinks zu VGE

- wwwgiscarddestaingcom- wwwelyseefrelyseebiogischtrr- wwwkarlspreisdehtmlkarlspreis2003htmcheck

2 DIE DEUTSCHEN AKTEURE IM KONVENT

Falko Maxim

Vetreter des nationalen Parlamentes

Bundestag

-gt Juumlrgen Meyerhttpwwwbundestagdeeuropaeu_konventZur Person-gt geboren 1936-gt promovierter Jurist-gt ab 1967 am Max-Planck-Institut fuumlr auslaumlndisches und internationales Strafrecht in Freiburg-gt Habilitation und ab 1981 Professor ua fuumlr deutsches und auslaumlndisches Strafrecht inFreiburg-gt Mitglied der Gewerkschaft OumlTV und der Arbeiterwohlfahrt-gt seit 1970 Mitglied SPD-gt 1979 ndash 1983 Landesvorstand Baden-Wuumlrttemberg-gt 1976 ndash 1990 Landtagsmitglied Baden-Wuumlrttemberg-gt 1990 bis 2002 MdB-gt bis 2002 BT-Ausschuumlsse bdquoAusschuss fuumlr Angelegenheiten der Europaumlischen UnionldquoStellvertretender Vorsitz bdquoRechtsausschussldquo Unterausschuss bdquoVereinte Nationenldquo desAuswaumlrtigen Ausschusses----------------------------------------Positionen-gt Volle Verbindlichkeit der Charta-gt Verstaumlndlichkeit und Klarheit der Verfassung-gt mehr Parlamentsmitentscheidung (entsprechend dem Konsens im Konvent)-gt parlamentarische Kontrolle auch uumlber obligatorische Ausgaben im Haushalt -gt keineUnterscheidung mehr zwischen obligatorischnicht-obligatorisch-gt Klagerecht nationaler Parlamente in Sachen Subsidiaritaumlt-gt Haushaltskontrolle von EURATOM durch das Parlament-gt Beitrag Juumlrgen Meyer Mitglied des Konvents Soziales Europa -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde03cv00cv00535de03pdf-gt Beitrag Juumlrgen Meyer bdquoEinklagbarkeit der Charta-Grundrechte und Verbesserung desIndividualrechtsschutzesldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000439d2pdf-gt Beitrag Juumlrgen Meyer bdquoRaum der Freiheit der Sicherheit und des Rechtsldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000447d2pdf-gt Arbeitsgruppe bdquoSubsidiaritaumltldquo Mitglied Arbeitsgruppe bdquoRaum der Freiheit der Sicherheit unddes Rechtsldquo Mitglied -gt Arbeitsgruppe bdquoSoziales Europaldquo (Mitglied)

-gt Peter Altmaier (Vertreter von Juumlrgen Meyer)httpwwwpeteraltmaierdehttpwwwbundestagdeeuropaeu_konventPerson-gt geboren 1958-gt Jurist Zusatzqualifikationen zu Europa und Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Bereich Staats-Europa- und Voumllkerrecht-gt seit 1990 Beamter der Europaumlischen Kommission Generaldirektion V-gt 1993 ndash 1994 Generalsekretaumlr der EG-Verwaltungskommission fuumlr soziale Sicherheit derWanderarbeiter-gt seit 1994 Mitglied des Bundestages CDU

-gt BT-Ausschuumlsse bdquoEuropaausschussldquo Mitglied bdquoRechtsausschussldquo StellvertreterUnterausschuss bdquoEuroparechtldquo Vorsitzender-gt EU-Grundrechte-Konvent Stellvertreter---------------------------------------Positionen-gt staumlrkere Einbeziehung der nationalen Parlamentarier bringt keinen Legitimitaumltszuwachssondern Verwirrung wegen leichtfertiger Schaffung neuer Institutionen und Gremien-gt Wahl des Kommissionspraumlsidenten durch Parlament-gt Kompetenzverteilung muss fuumlr Buumlrger durchschaubar sein-gt Mehrheitsentscheidungen im Ministerrat-gt Arbeitsgruppe bdquoErgaumlnzende Kompetenzenldquo Mitglied bdquoVereinfachung derRechtssetzungsverfahren und Rechtsakteldquo Mitglied

Bundesrat

-gt Erwin Teufelhttpwwwerwin-teufeldeZur Person-gt geboren 1939-gt Diplom-Verwaltungswirt-gt ab 1972 Landtagsmitglied Baden-Wuumlrttemberg-gt 1972 ndash 1978 Staatssekretaumlr Innenministerium und fuumlr Umweltschutz in Baden-Wuumlrttemberg-gt 1978 ndash 1991 Vorsitz der CDU-Landtagsfraktion-gt ab 1992 Ministerpraumlsident Baden-Wuumlrttemberg Wiederwahl 1996 und 2001-gt 1997 Praumlsident des Bundesrats dann Vorsitzender der Konferenz der Ministerpraumlsidentender deutschen Bundeslaumlnder-gt ab 1994 Mitglied des Ausschuss der Regionen Europas ab Februar 2002 Vizepraumlsident-gt 1995 ndash 1998 Bevollmaumlchtigter BRD fuumlr kulturelle Angelegenheiten im Rahmen des Vertragsuumlber die deutsch-franzoumlsische Zusammenarbeit-gt seit 1993 ehrenamtlicher Praumlsident der Jerusalem Foundation Deutschland eV-------------------------------------------------Positionen-gt Betonung der notwendigen Gestaltungsspielraumlume der Mitgliedsstaaten und Regionen-gt Mitgliedstaatliche Bereiche ausdruumlcklich als Schranken fuumlr Gemeinschaftskompetenzen-gt mehr Gemeinschaftsaufgaben nur bei Grenzpolizei EUROPOL und Auszligen- undSicherheitspolitik-gt besonderes Gremium zur Einhaltung der Kompetenzordnung aus Vertretern des EP und dernationalen und regionalen Parlamente -gt im Gesetzgebungsprozess-gt Klagerecht der Laumlnder vor EuGH wegen Subsidiaritaumlt-gt Forderung einer Arbeitsgruppe bdquoRegionen und Kommunenldquo-gt Volles Mitentscheidungsrecht des Parlaments-gt Beschlussfassung mit qualifizierter Mehrheit im Rat-gt Aufloumlsung der Saumlulenstruktur und Rechtspersoumlnlichkeit fuumlr EU-gt Beitrag von Erwin Teufel Leitlinien fuumlr die Ordnung der Kompetenzen zwischen derEuropaumlischen Union und den Mitgliedstaaten im kuumlnftigen Verfassungsvertrag -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000410d2pdf-gt Beitrag von Erwin Teufel Freiburger Entwurf fuumlr einen Europaumlischen Verfassungsvertrag -gthttpregisterconsiliumeuintpdfde03cv00cv00495de03pdf-gt Beitrag von Erwin Teufel bdquoDie regionalen und lokalen Gebietskoumlrperschaften imVerfassungsvertragldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde03cv00cv00530de03pdf-gt Arbeitsgruppe bdquoSubsidiaritaumltldquo Mitglied

-gt Wolfgang Senff (Vertreter von Erwin Teufel) (bis Maumlrz 2003)httpwwwwolfgang-senffdeZur Person-gt geboren 1941-gt Diplom-Volkswirt-gt Arbeit als Berufsschullehrer-gt Wirtschaftsexperte und Landesgeschaumlftsfuumlhrer der SPD-Niedersachsen

-gt ab 1978 Landtagsmitglied in Niedersachsen SPD-gt ab 1999 Landesminister fuumlr Bundes- und Europaangelegenheiten-gt bis Juni 2002 Vorsitz der Europaministerkonferenz der Laumlnder------------------------------------Positionen-gt Mehrheitsentscheidungen im Rat-gt nicht mehr ein Land = ein Kommissar-gt bdquoIn vielen Punkten muumlssen die Mitgliedsstaaten das alte Denken in Kategorien der Besitzstandswahrung zugunsten der gemeinsamen europaumlischen Idee aufgebenldquo-gt klare Kompetenzabgrenzung -gt ausschlieszligliche Grundsatz- und Ergaumlnzungskompetenz-gt gerichtliche Uumlberpruumlfung der Kompetenzfrage-gt grundsaumltzliche Mitentscheidung des Parlaments -gt umfassendes Budgetrecht -gt auchobligatorische Ausgaben-gt Wahl des Kommissions-Praumlsidiums durch das Parlament-gt Klagerecht auch fuumlr AdR und Fragerecht fuumlr seine Mitglieder gegenuumlber der Kommissio-gt Arbeitsgruppe bdquoergaumlnzende Kompetenzenldquo Mitglied

Bundesregierung

-gt Joschka Fischer (ab November 2002 fuumlr Peter Glotz)wwwjoschkadewwwauswaertiges-amtdewwwdeaamtleitungfischerZur Person-gt 12 April 1948 geboren in GerabronnBaden-Wuumlrttemberg-gt seit 1982 Mitglied der Gruumlnen-gt - 1985 Mitglied des Deutschen Bundestags-gt 1985 - 1987 Staatsminister fuumlr Umwelt und Energie des Landes Hessen und stellvertretendesMitglied des Bundesrats-gt 1987 - 1991 Mitglied des Hessischen Landtags und Vorsitzender der Fraktion der Gruumlnen imHessischen Landtag-gt 1991 - 1994 Staatsminister fuumlr Umwelt Energie und Bundesangelegenheiten des LandesHessen-gt 1994 - 1998 Sprecher der Fraktion Buumlndnis 90DIE GRUumlNEN im Deutschen Bundestag-gt ab Oktober 1998 Bundesminister des Auswaumlrtigen und Vizekanzler------------------------------------Positionen

-gt politische Fragen im Vordergrund-gt aber Kompetenzzuordnung darf Flexibilitaumlt und Entwicklungsfaumlhigkeit der Union nicht behindern (kein bdquoKraumlmerdenkenldquo bei Kompetenzabgrenzungen) -gt Positionierung gegen Schaumluble-Bocklet-Papier (EVP-Linie)-gt Konvent muss entscheiden Staatenverbund oder Foumlderation-gt fuumlr Fischer sollten aktuelle Prioritaumlten und Leitlinien der Konventsarbeit sein -gt Vollstaumlndige Ausarbeitung der gesamten Verfassung durch den Konvent -gt Die EU ist nicht nur eine Union europaumlischer Staaten wie etwa in Art 1 des Vorentwurfs definiert sondern eine Integrationsgemeinschaft eigener Art die sich auf Staaten und Buumlrger gruumlndet -gt Volle Uumlbernahme der Grundrechtscharta in die Verfassung -gt Zuumlgige Klaumlrung der Kernfragen der institutionellen Architektur mit dem Ziel der Staumlrkung demokratischer Legitimitaumlt sowie der Handlungsfaumlhigkeit der Organe-gt kein Auseinanderdividieren in einen integrierten und einen intergouvernementalen Teil-gt direktes Klagerecht vor EuGH fuumlr Regionen mit Gesetzgebungsbefugnissen-gt Beitrag Dominique de Villepin und Joschka Fischer Gemeinsame deutsch-franzoumlsischeVorschlaumlge fuumlr den Europaumlischen Konvent zum Bereich Europaumlische Sicherheits- undVerteidigungspolitik -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000422d2pdf-gt dt-frz Vorschlag zum Raum der Freiheit der Sicherheit und des Rechts -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000435d2pdf-gt dt-frz Vorschlag zur Ordnungspolitik (ua Staumlrkung der Euro-Gruppe) -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv00cv00470de02pdf

-gt dt-frz Vorschlag im Konvent zu den Institutionen -gt praumlsidiale Doppelspitze fuumlr die Union -gt Europaumlischer Auszligenminister bdquomit doppeltem Hutldquo

-gt httpregisterconsiliumeuintpdfde03cv00cv00489de03pdf

-gt Hans Martin Bury (Vertreter von Joschka Fischer) (ab November 2002 fuumlr StS Gunther Pleuger)wwwburydeZur Person-gt geboren 1966-gt Diplom Betriebswirt (dann 88 ndash 90 Vorstandsassistent Volksbank Ludwigsburg)-gt seit 1988 SPD-Mitglied-gt seit 1997 Mitglied des SPD-Landsvorstandes Baden-Wuumlrttemberg-gt seit 1990 Mitglied des Bundestags SPD-gt Fraktionssprecher fuumlr Post und Telekommunikation-gt Fraktionssprecher fuumlr Wirtschaft und Technologie-gt 1999 bis 2002 Staatsminister beim Bundeskanzler -gt ua Leiter des Staatssekretaumlrsausschuss fuumlr bdquoNachhaltigkeitldquo-gt seit 22Oktober 2002 Staatsminister fuumlr Europa AA----------------------------------------------PositionenArbeitsgruppe bdquoSoziales Europaldquo Mitglied

Europaumlisches Parlament

-gt Klaus Haumlnschhttpwwwklaus-haenschdeZur Person-gt geboren 1938-gt Studium der Politologie Geschichte und Soziologie + Universitaumltsassistent-gt Redakteur einer Zeitschrift fuumlr uumlbernationale Zusammenarbeit-gt 1970 bis 1979 Referent und Pressesprecher im Wissenschaftsministerium in NRW-gt seit 1976 Lehrbeauftragter des Universitaumlt Duisburg-gt seit 1979 Mitglied des EP SPE-gt 1972 ndash 1986 Vorsitzender SPD-Unterbezirk-gt 1989 ndash 1994 und seit 1997 Stellvertretender Vorsitzender der SPE-Fraktion im EP-gt 1994 ndash 1997 Praumlsident des EP-gt EP-Ausschuumlsse bdquofuumlr Auswaumlrtige Angelegenheiten Menschenrechte gemeinsame Sicherheitund Verteidigungspolitikldquo Mitglied bdquofuumlr konstitutionelle Fragenldquo Mitglied-gt im Praumlsidium des Konvents----------------------------------------Positionen-gt Zustandekommen eines geschlossenen Vertragstextes-gt Mehrheitsprinzip und Oumlffentlichkeit fuumlr Rat-gt keine Rotation mehr fuumlr Ratspraumlsidentschaft-gt Staumlrkung der Kommission in exekutiver Funktion und Untermauerung ihrer Legitimitaumlt durchWahl des Kommissionspraumlsidenten durch das Parlament-gt Anzahl der Kommissare soll nicht mehr von Zahl der Staaten abhaumlngen sonder sich nurnoch an Funktionalitaumlt ausrichten-gt Mitentscheidung des Parlaments bei allen EU-Gesetzgebungsakten-gt keine Rotation bei Parlamentspraumlsidentschaft-gt Beitrag vorgestellt von Frau Pervenche Beregraves stellvertretendes Mitglied und Klaus HaumlnschbdquoKernelemente einer Europaumlischen Verfassungldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde03cv00cv00479de03pdf-gt Beitrag von Intildeigo Mendez de Vigo Herrn Klaus Haumlnsch und Herrn Andrew DuffEntschlieszligung des Europaumlischen Parlaments zu den Auswirkungen und zum kuumlnftigen Statusder Charta der Grundrechte der Europaumlischen Union -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000368d2pdf-gt Beitrag des Mitglieds des Konvents Herrn Klaus Haumlnsch bdquoDie Zukunft des EURATOM-Vertragesldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000344d2pdf

-gt Schlussbericht der Gruppe VI bdquoOrdnungspolitikldquo -gthttpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000357d2pdf-gt Arbeitsgruppe bdquoOrdnungspolitikldquo Vorsitz Arbeitsgruppe bdquoAuszligenpolitisches Handelnldquo Mitglied

-gt Elmar Brokhttpwwwcdu-csu-epdekonventkonventhtmZur Person-gt geboren 1946-gt Jurist und Politikwissenschaftler-gt nach Studium Arbeit als Journalist-gt 1989 ndash 1999 Vorsitzender des CDU-Bundesfachausschusses Auszligen- und Sicherheitspolitik-gt seit 1996 Geschaumlftsfuumlhrer des NRW-Landesvorstandes der CDU-gt seit 1999 Vorsitzender des Bundesfachausschusses Europapolitik der CDU-gt Mitglied des EP EVP-gt Mitglied des EVP-Fraktionsvorstandes-gt vergangene Mitgliedschaft in EP-Ausschuumlssen fuumlr Soziales Drogenbekaumlmpfung undbdquoDeutsche Einheitldquo-gt Vertreter des EP in der Reflexionsgruppe des Rates fuumlr Maastricht II-gt Vertreter des EP in der Regierungskonferenz fuumlr den Vertrag von Amsterdam-gt Vertreter des EP in der Regierungskonferenz 2000-gt EP-Ausschuumlsse bdquofuumlr auswaumlrtige Angelegenheiten Menschenrechte gemeinsame Sicherheitund Verteidigungspolitik Mitglied bdquofuumlr konstitutionelle Fragenldquo Vorsitz-gt Stellvertreter Delegation fuumlr die Beziehungen zu den Vereinigten Staaten--------------------------------------Positionen-gt mehr Vergemeinschaftung der Auszligenpolitik-gt klare Verstaumlrkung der Zusammenarbeit in Sicherheits- und Verteidigungspolitik -gt bdquocoalition of the willingldquo gewillte Staaten tragen und fuumlhren aus und die anderen koumlnnennicht blockieren-gt EVP-Convention-Group (einzige Fraktionsbildung im Konvent)-gt Schaumluble-Bocklet-Papier als Grundlage fuumlr CDU-CSU und EVP-Convention-Group -gt klare Kompetenzabgrenzung nach innen und starke Handlungsfaumlhigkeit nach auszligen -gt Notwendigkeit EU-Kompetenzen zuruumlckzufahren -gt zB bei Einwanderungspolitik -gt Betonung des Subsidiaritaumltsprinzips -gt EU-Politikfelder Auszligen- Sicherheits- und Verteidigungspolitik BinnenmarktAuszligenvertretung der Union gemeinsame Waumlhrung reformierte Agrarpolitik und teilweise dieBereiche Rechtspolitik innere Sicherheit Verkehr Infrastruktur Umwelt- undGesundheitsschutz -gt Mitgliedstaatliche Politikfelder der Staatsaufbau der Mitgliedstaaten einschlieszliglich derkommunalen Selbstverwaltung Sozial- und Familienpolitik Arbeitsmarktpolitik die Regelungder Zuwanderung sowie die Bereiche Bildung Kultur und Sport-gt Rat Kommission als auch Parlament das gleiche Recht bei Gesetzesinitiative-gt Die Kommission soll zahlenmaumlszligig begrenzt werden um handlungsfaumlhig zu bleiben-gt Jeder Abgeordnete im Parlament soll grundsaumltzlich in Zukunft in etwa die gleiche Anzahl vonBuumlrgern repraumlsentieren-gt Kompetenzsenat des europaumlischen Gerichtshofes-gt Klagerecht nationaler Parlamente und bestimmter Regionen-gt moumlglichst wenig staatliche Einmischung ins Wirtschaftsgeschehen-gt Beitrag von Elmar Brok bdquoBestimmungen betreffend Freiheit Sicherheit und Recht die in dieVerfassung der Europaumlischen Union aufzunehmen waumlrenldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000436d2pdf-gt Beitrag von Elmar Brok bdquoVerfassung der Europaumlischen Unionldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000325-r1d2pdf-gt Beitrag von Elmar Brok Jacques Santer Reneacute van der Linden Joachim Wuermeling undanderen Mitgliedern bdquoDie Subsidiariaumlt muss durch ein rechtsprechendes Organ uumlberpruumlftwerdenldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000213d2pdf-gt Beitrag von Alain Lamassoure Elmar Brok und Joachim Wuermeling bdquoTestimonials dernationalen Parlamente in der Praumlambel der Verfassung Ein etwas unkonventionellerVorschlagldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000467d2pdf-gt Beitrag von Elmar Brok mit dem Titel bdquoDie Zustaumlndigkeiten der Europaumlischen Unionldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde03cv00cv00541de03pdf-gt Arbeitsgruppe bdquoSubsidiaritaumltldquo Mitglied Arbeitsgruppe bdquoAuszligenpolitisches Handelnldquo Mitglied

-gt Sylvia-Ivonne Kaufmannhttpwwwsylvia-yvonne-kaufmanndeZur Person-gt geboren 1955-gt promovierte Diplom-Japanologin-gt Wissenschaftliche Assistentin an der HU-Berlin und am Institut fuumlr internationale Politik und Wirtschaft Berlin-gt seit 1991 Mitglied des PDS-Parteivorstandes und MdB-gt 1993 ndash 2000 Stellvertretende Bundesvorsitzende der PDS-gt 1991 ndash 1994 Beobachterin im EP-gt Stellvertretende Vorsitzende der Konfoumlderalen Fraktion der Vereinigten Europaumlischen Linken Nordische Gruumlne Linke-gt EP-Ausschuumlsse bdquofuumlr konstitutionelle Fragenldquo Mitglied bdquofuumlr Freiheiten und Rechte der BuumlrgerJustiz und innere Angelegenheitenldquo Stellvertreterin-------------------------------------Positionen-gt ausdruumlcklich fuumlr Referenden uumlber Verfassungsentwurf-gt Europaparlament volles Mitentscheidungsrecht-gt Kontrollrechte fuumlr nationale Parlamente-gt weitere Politikbereiche wie Justiz und Inneres vergemeinschaften-gt Union muss sich zu einer Sozial- und Beschaumlftigungsunion entwickeln-gt bdquoDenn ihre Zukunft liegt in der Weiterentwicklung des europaumlischen Sozialmodells und weniger darin ob sie ein Staatenverbund bleibt oder eine Foumlderation der Nationalstaaten wirdldquo-gt Sozialstaatsprinzip in den Verfassungsvertrag-gt Einrichtung einer Arbeitsgruppe Soziales Europa-gt Beitrag von Andrew Duff Alain Lamassoure Olivier Duhamel Karel de Gucht SylviaKaufmann Josef Zieleniec und Pervenche Beregraves Fragen der Zustaumlndigkeit und Subsidiaritaumlt und darausentstehende Verwirrung -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000178d2pdf-gt Beitrag des Mitglieds des Konvents Frau Sylvia-Yvonne Kaufmann Ein Verfassungsvertragfuumlr ein soziales Europa -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000190-r1d2pdf-gt Arbeitsgruppe bdquoWirtschaftspolitikldquo Mitglied Arbeitsgruppe bdquoVerteidigungldquo Mitglied

-gt Joachim Wuermeling (Vertreter von Elmar Brok)httpwwwwuermelingnetZur Person-gt geboren 1960-gt promovierter Jurist Schwerpunkt Europarecht-gt 1989 ndash 1993 Bayerisches Staatsministerium fuumlr Bundes- und Europaangelegenheiten inBonn Persoumlnlicher Referent des Amtschefs-gt 1993 ndash 1995 Europaumlische Kommission Kabinett des Kommissars Peter Schmidhuber-gt 1995 ndash 1999 Bayerische Staatskanzlei Referatsleiter fuumlr die Beziehungen zu deneuropaumlischen Institutionen Assistent des MP im Ausschuss der Regionen Referatsleiter fuumlrGrundsatzfragen der Europapolitik-gt seit 1996 Lehrbeauftragter der Universitaumlt Bayreuth fuumlr Europarecht-gt seit 1999 Mitglied des Europaumlischen Parlaments (EVP)-gt EP-Ausschuumlsse bdquofuumlr Recht und Binnenmarktldquo Mitglied bdquofuumlr konstitutionelle FragenldquoStellvertreter----------------------------------------Positionen-gt wie Brok -gt gemeinsame EVP-Convention-Group-gt gemeinsamer internet-Auftritt zu Konvent mit Brok-gt ausdruumlcklich Schaumluble-Bocklet-Papier als gemeinsame Grundlage-gt Beitrag des Mitglieds des Konvents Herrn Joachim Wuermeling EU-Zustaumlndigkeiten -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000107d2pdf-gt Beitrag von Joachim Wuermeling EU-Reform Fragen an das Initiativmonopol der EU-Kommission -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000279d2pdf

-gt Beitrag von Joachim Wuermeling bdquo Internationale Vertraumlge der EU Vorschlaumlge fuumlr eineStaumlrkung der parlamentarischen Kontrolleldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000362d2pdf-gt Beitrag von Joachim Wuermeling bdquoReligioumlse Bezugnahme im Verfassungsvertragldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde03cv00cv00480de03pdf-gt Arbeitsgruppe bdquoergaumlnzende Kompetenzenldquo Mitglied Arbeitsgruppe bdquoVereinfachung der Rechtssetzungsverfahren und Rechtsakteldquo Mitglied

4 DIE POLITSCHEN FAMILIENIM KONVENT

sbquoLinkelsquo gegen sbquorechtelsquo Europaverfassung

Winnie Locke

Grundlagen politischer Familienbildung im EG-Vertrag

Art 191 EGV (Politische Parteien) Politische Parteien auf europaumlischer Ebene sind wichtig alsFaktor der Integration in der Union Sie tragen dazu bei ein europaumlisches Bewusstseinherauszubilden und den politischen Willen der Buumlrger der Union zum Ausdruck zu bringen

(vgl Art 21 GG (Parteien) (1) Die Parteien wirken bei der politischen Willensbildung des Volkes mitIhre Gruumlndung ist frei Ihre innere Ordnung muss demokratischen Grundsaumltzen entsprechen Siemuumlssen uumlber die Herkunft und Verwendung ihrer Mittel sowie uumlber ihr Vermoumlgen oumlffentlichRechenschaft geben )

Politische Gruppierungen auf europaumlischer Ebene

EVP-ED Fraktion= im EP Fraktion der Europaumlischen Volkspartei (Christdemokraten) und europaumlischer Demokraten(oder bdquoEPPldquo Europeans People Party)- Fraktionsvorsitzender Hans-Gert Poumlttering (D)- mit 232 Abgeordneten aus 15 Mitgliedstaaten staumlrkste Fraktion im Europaumlischen Parlament (EP)- Parteien ua EVP-Partei CDU CSU bzw CDUCSU-Gruppe im EPZiele ein bdquoEuropa der Werteldquo kohaumlrente und wirksame gemeinsame europaumlische Auszligen- undSicherheitspolitikEVP-ED Fraktion und der Konvent- 6 EVP-EP-Vertreter im Konvent ua Mendez de Vigo (E) als Vorsitzender der EP-Delegation fuumlr denKonvent Elmar Brok (D) Vorsitzender der EVP-Gruppe im Konvent- eigener Verfassungsentwurf der als bdquowork in progress bdquo dem Diskussionsstand im Konvent und inEVP-Gruppe angepasst wirdSchwerpunkte klare Kompetenzen (Katalog) religioumlser Bezug in Praumlambel Staumlrkung desgemeinschaftlichen Europas

SPE-Fraktion= im EP Fraktion der Sozialdemokratischen Parteien Europas (oder bdquoPSEldquo Party of EuropeanSocialists)- Vorsitzender Enrique Baron Crespo- mit 175 MEP aus 15 Mitgliedstaaten zweitstaumlrkste Fraktion- Parteien ua SPD SPEndashPartei (umfasst 20 sozialdemokratischen und Arbeiter-Parteien der EU)Ziele ein bdquoEuropa der Buumlrgerldquo nachhaltige europaumlische Beschaumlftigungs- Sozial- und UmweltpolitikSPE-Fraktion und Konvent- 5 SPE-EP-Vertreter im Konvent ua Klaus Haumlnsch (D) als stellvertretender Vorsitzender der EP-Delegation fuumlr den Konvent- kein eigener Verfassungsentwurf aber Vorschlaumlge bdquoFuumlr einen Erfolg des Konvents zur ZukunftEuropasldquo und eigenstaumlndiger bdquoBerliner Entwurfldquo mit bdquosozialdemokratischer HandschriftldquoSchwerpunkte Foumlrderung des europaumlischen Gesellschaftsmodells im Rahmen nachhaltigerEntwicklung Vollbeschaumlftigung Innovation sozialen Zusammenhalts

LIBE - Fraktion= im EP Fraktion der Liberalen und Demokratischen Partei Europas (oder bdquoELDRldquo European LiberalDemocrat and Reform Group)- Fraktionsvorsitzender Graham Watson (GB)

- 54 MEP in 10 Mitgliedstaaten (deutsche FDP nicht vertreten)- Parteien ua Margerita (gegruumlndet v Romano Prodi)Ziele wachsende kompetitive Wirtschaft ein Europa basierend auf fundamentalen liberalen PrinzipienLIBE-Fraktion und Konvent- 1 LIBE-EP-Vertreter im Konvent- kein eigener VerfassungsentwurfSchwerpunkte groumlszligere Gewichtung der Auszligen- und Sicherheitspolitik klare Unterscheidung derexekutiven und legislativen Kompetenzen von Rat und Kommission Dezentralisierung vonGemeinschaftsaufgaben mit groumlszligerer Bedeutung fuumlr regionale und lokale Verantwortliche

KVELNGL = im EP Konfoumlderation der vereinigten europaumlischen LinkenNordische Gruumlne Linke (oder bdquoGUENGLldquoConfederal Group of the European UnitedNordic Green Left)- Fraktionsvorsitzender Francis Wurtz (F) stellvertretende Vorsitzende Sylvia-Yvonne Kaufmann (D)- 50 MEP aus 10 Mitgliedstaaten- 15 politische Parteien ua PDS mit der PDS-Europa (Vors Modrow)Ziele Solidaritaumlt Verbesserung der Umweltqualitaumlt soziale Gleichheit Abschaffung der NATO WEUKVELNGL-Fraktion und Konvent- 1 KVELNGL-EP-Vertreterin im Konvent Sylvia-Yvonne Kaufmann (DPDS)- kein eigener VerfassungsentwurfSchwerpunkte Entwicklung zu einem sozialen Europa

Die GruumlnenFEA-Fraktion= im EP Fraktion der GruumlnenFreien Europaumlischen Allianz- Fraktionsvorsitzende Daniel Cohn-Bendit (F) Monica Frassoni (I)- 45 MEP aus 12 Mitgliedstaaten- Parteien ua die GruumlnenBuumlndnisrsquo90Ziele ein Europa mit sozialen kulturellen und oumlkologischen WertenDie Gruumlnen und der Konvent- 1 GruumlnenFEA-EP-Vertreter im Konvent und ua Joschka Fischer als Regierungsvertreter imKonvent- bdquoGrundriss einer europaumlischen Verfassungldquo v J Voggenhuber (AU)Schwerpunkte Handlungsfaumlhigkeit der EU im Inneren und in der Welt Weg zu einer oumlkologischen undsozial nachhaltigen Entwicklung

UEN-Fraktion= im EP Fraktion der Union fuumlr das Europa der Nationen (Union for Europe of the Nations)- Fraktionsvorsitzender M Charles Pasqua (F)- 22 MEP aus 5 Mitgliedstaaten- keine deutsche Parteien- Ziele Erhaltung der Souveraumlnitaumlt und nationalen Demokratien Betonung der Unterschiede keinfoumlderales Europa- 1 UEN-EP-Vertreterin im Konvent

EDU-Fraktion= im EP Fraktion fuumlr das Europa der Demokratie und der Unterschiede- Fraktionsvorsitzender Jens-Peter Bonde (DK)- 17 MEP- 1 EDU-EP-Vertreter im Konvent

Links

Uumlbersicht der EP-Fraktionen unter httpwwweuroparleuintgroupsdefaulthtm

Homepage der EVP httpwwwepp-edorghomededefaultasplg1=deKonventswebsite der EVP httpwwwepp-edorgPresspthem02them01_enasp

Homepage der SPE httpwwwsocialistgrouporgindexhtml

Homepage der LIEBE httpeldeuroparleuintContentDefaultasp

Homepage der KVEL httpwwweuroparleuintgue

Homepage der GruumlnenFEA httpwwwgreens-efaorgenKonventswebsite der GruumlnenFEA auch unter httpwwwgreens-efaorgen

Homepage der UEN httpwwweuroparleuintuen

Homepage der EDU httpwwweuroparleuintedd

III Inhaltliche Aspekte der KonventsarbeitenFebruar 2002 bis Januar 2003

1 DIE ARBEITSGRUPPENI - VI

Manuela Hander

AG I bdquoSubsidiaritaumltsprinzipldquoVors Inigo Mendez de Vigo

Vorschlaumlge

1 Fruumlhere Einbeziehung des Subsidiaritaumltsgedankens in Rechtsetzungsakte der Gemeinschaft durchdie am Rechtsetzungsverfahren beteiligten Organe und damit Verbesserung dessen Beruumlcksichtigung2 Ex-ante-Kontrolle durch die Schaffung eines Warnsystems durch fruumlhzeitige Einbeziehung desmitgliedstaatlichen Gesetzgebers am gemeinschaftlichen Rechtsetzungsverfahren3 Ex-post-Kontrolle durch Erleichterung der Klageerhebungsmoumlglichkeiten beim EuGH wegenMissachtung des Subsidiaritaumltsprinzips

AG II bdquoEinbeziehung der ChartaBeitritt zur EMRKldquoVors Antonio Vitorino

Vorschlaumlge

1 Einbeziehung der Grundrechtecharta in die Verfassung wodurch dieser Rechtsverbindlichkeitverliehen wuumlrde Ein Konsens hinsichtlich der konkreten Art und Weise dieser Einbeziehung konntenicht erzielt werden vielmehr wurden alle Optionen in die entsprechende Empfehlung derArbeitsgruppe aufgenommen So plaumldierte ein Teil der Gruppe fuumlr eine Aufnahme der Charta alserstem Kapitel der Verfassung ein anderer Teil wollte es ausreichen lassen eine entsprechendeBezugnahmevorschrift in einen Artikel der Verfassung aufzunehmen wiederum andere wollten eineBezugnahme nur bdquoindirektldquo vorgenommen wissen die es vermeiden wuumlrde der ChartaVerfassungsrang zu geben2 Ein Votum zum Beitritt der EU zur EMRK wurde explizit nicht abgegeben Vielmehr verwies dieGruppe diesbezuumlglich auf den Rat der Europaumlischen Union denn nur dieser koumlnne eine derartwesentliche politische Entscheidung treffen Jedoch sprach sie sich indirekt fuumlr den Beitritt der EU zurEMRK aus indem sie eine Empfehlung zur Aufnahme einer den Beitritt betreffendenverfassungsrechtlichen Bestimmung formulierte und wohlwollend die Argumente eroumlrterte die fuumlreinen Beitritt der EU zur EMRK sprechen

AG III bdquoRechtspersoumlnlichkeitldquoVors Giuliano Amato

Vorschlaumlge

1 Anerkennung der Rechtspersoumlnlichkeit der EU2 Verschmelzung der EU und der EG zu einer einzigen Rechtspersoumlnlichkeit3 Fusion der verschiedenen Vertraumlge (EG-Vertrag EGKS-Vertrag EURATOM-Vertrag EU-Vertrag)mit der Maszliggabe der Untergliederung des neuen einheitlichen Vertrages in zwei Teile einengrundlegenden verfassungsrechtlichen Teil und einen weiteren mit den uumlbrigen Bestimmungen dergenannten Vertraumlge

AG IV bdquoRolle der einzelstaatlichen ParlamenteldquoVors Gisela Stuart

Vorschlaumlge

1 Verbesserung der einzelstaatlichen Kontrollmechanismen der Parlamente die durch dieMitgliedstaaten zu gewaumlhren waumlre und Anerkennung der Rolle der mitgliedstaatlichen Parlamente inder Verfassung2 Einbeziehung der mitgliedstaatlichen Parlamente in die Uumlberwachung des Subsidiaritaumltsprinzips vorallem durch bessere und fruumlhe Unterrichtung von gemeinschaftlichen Rechtsetzungsverfahren3 Ausbau und Erweiterung multilateraler Netze insbesondere durch Praumlzisierung des COSAC-Mandates (vgl hierzu Ziffer II des Protokolls Nr 9 zum EGV (Amsterdam)) durch Einrichtung einesKonvents zur Eroumlrterung wichtiger politischer Leitlinien sowie der Strategie der EU und durch dieEinberufung von Ad-hoc-Konferenzen zwischenparlamentarischer Natur zu speziellen Fragen

AG V bdquoErgaumlnzende ZustaumlndigkeitenldquoVors Henning Christophersen

Vorschlaumlge

1 Die Verfassung allgemein betreffenda) Aufteilung saumlmtlicher Zustaumlndigkeiten zwischen den Mitgliedstaaten und der EU in einembesonderen Kapitel der Verfassungb) Wahrung der Flexibilitaumlt durch Beibehaltung des Art 308 EGV (Amsterdam) bzw einervergleichbaren Bestimmung unter der Voraussetzung der Festlegung dass damit keine Ausweitunggemeinschaftlicher Zustaumlndigkeiten verbunden waumlre2 Die bdquoergaumlnzenden Zustaumlndigkeitenldquo bzw nach dem Vorschlag der Gruppe die bdquounterstuumltzendenMaszlignahmenldquo im besonderen angehenda) Zulaumlssigkeit unterstuumltzender Maszlignahmen nur im Rahmen ausschlieszliglicher Kompetenzen derMitgliedstaaten die einzelstaatliche Rechtsvorschriften nicht ersetzen sondern allenfalls ergaumlnzenoder unterstuumltzen duumlrftenb) Forderung nach einem gemeinsamen Interesse der EU und der Mitgliedstaaten als Voraussetzungunterstuumltzender Maszlignahmen

AG VI bdquoOrdnungspolitikldquoVors Klaus Haumlnsch

Vorschlaumlge

1 Aufnahme wirtschafts- und sozialpolitischer Ziele in die Verfassung (vergleichbar mit denbestehenden Bestimmungen der Art 2 EUV (Amsterdam) und Artt 2 3 und 4 EGV (Amsterdam))2 Strikte Trennung von einerseits Waumlhrungs- und andererseits Wirtschaftspolitik wobei dieerstgenannte als ausschlieszligliche Gemeinschaftszustaumlndigkeit verstanden werden sollte die zweite alsmitgliedstaatliche Zustaumlndigkeit allerdings mit der Einschraumlnkung der Aufnahme der Grundsaumltze derWirtschaftspolitik in die Verfassung sowie einer Verbesserung der Koordinierung zwischen denMitgliedstaaten3 Beibehaltung der EURO-Gruppe deren Vertretung in internationalen Organisationen zu verstaumlrkenwaumlre

2 DIE ARBEITSGRUPPEN VII - X

Conrad Seiferth

AG VII bdquoAussenpolitisches HandelnldquoVors Jean-Luc Dehaene

Vorschlaumlge

1 Zusammenfuumlhrung aller das Aussenpolitische Handeln der EU betreffenden Artikel in einemeinzigen Abschnitt2 Definition von Grundsaumltzen und Zielen fuumlr das Aussenhandeln der EU wofuumlr der Europaumlische Ratstrategische Ziele und Interessen festlegt die die Parameter des Handelns von EU undMitgliedstaaten bestimmen3 EU-Kompetenz zum Abschluss von internationalen Vereinbarungen die ihre Kompetenz betreffen4 Um die Kohaumlrenz und Effektivitaumlt zwischen den Institutionen zu staumlrken bdquoAussenpolitischerVertreter der EUldquo ndash Verschmelzung der Posten des bdquoHohen Vertreter fuumlr die GASPldquo (Solana) und desKommissars (Patten) in einer Person die mit qualifizierter Merheit vom Europaumlischen Rat unterBilligung von Kommission und Parlament ernannt wird5 Um die Kohaumlrenz innerhalb der Institutionen zu verbessern Ratsformation fuumlr AussenpolitischesHandeln und Aussenpolitische Zentralstelle zur Koordination innerhalb der Kommission6 Bestehende Vorgaben zur Entscheidungsfindung sollen weiter ausgeschoumlpft werden keineAusweitung der Mehrheitsentscheidungen aber Kompetenz des Europaumlischen Rates einstimmigMehrheitsentscheidungen auszuweiten

AG VIII bdquoVerteidigungldquoVors Michel Barnier

Vorschlaumlge

1 Ausweitung der Petersberger Aufgaben2 Zur Erhoumlhung von Effizienz und Kohaumlrenz soll der bdquoHohe Vertreter fuumlr die GASP ein Initiativrecht inKrisenangelegenheiten erhalten und in dringenden Faumlllen ermaumlchtigt werden koumlnnen notwendigeEntscheidungen unter Aufsicht des Rates zu treffen3 Die Entscheidung zum Start einer Operation soll einstimmig unter Beachtung des bdquoPrinzips derKonstruktiven Enthaltung erfolgen4 bdquoEuropaumlische Verteidigungszoneldquo Moumlglichkeit zur Einfuumlhrung einer staumlrkeren Kooperation zwischenMitgliedstaaten (vergleichbar bdquoEurozoneldquo)5 Einfuumlhrung einer Solidaritaumltsklausel zur Antwort auf terroristische Bedrohungen und Angriffe mit deralle Mittel zur Abwehr in der EU mobilisiert werden koumlnnen6 Einrichtung einer Europaumlischen Ruumlstungs- und Strategie-Forschungsagentur zur Harmonisierungder Ausruumlstungsbeschaffung und Unterstuumltzung der militaumlrischen Forschung7 Einfuumlhrung von Konvergenzkriterien fuumlr militaumlrische Haushaltsausgeben um die militaumlrischenFaumlhigkeiten der EU zu staumlrken

AG IX bdquoVereinfachung der VertraumlgeldquoVors Guiliano Amato

Vorschlaumlge

1 Verringerung der Anzahl der Rechtsakte von 15 auf 6

a) Verbindliche Verordnung AElig bdquoEU-Gesetzldquo Richtlinie AElig bdquoEU-Rahmengesetzldquo EntscheidungDelegierte Rechtsakte (neue Kategorie von Rechtsnorm)b) Unverbindliche Stellungnahme und Empfehlungc) Anwendungsbereiche EGV u PJZS fuumlr GASP sollen alle Rechtsakte als bdquoGASP-Entscheidungldquobezeichnet werden2 Vereinfachung der Verfahrena) fuumlr alle Rechtsakte das Mitentscheidungsverfahren gem Art 251 EGVb) weitgehende Abschaffung des Verfahrens der Zusammenarbeit gem Art 252 und ersetzen durchMitentscheidungsverfahren oder Anhoumlrungsverfahrenc) Verfahren der Zustimmung Vorbehalten fuumlr die Ratifizierung von internationalen Abkommend) fuumlr alle Ausgaben einheitliches Haushaltsverfahren

AG X bdquoRaum der Freiheit der Sicherheit und des RechtsldquoVors John Bruton

Vorschlaumlge

1 Beschlussfassung mit qualifizierter Mehrheit und im Mitentscheidungsverfahren in der Asylpolitik2 Einwanderungspolitik soll weiterhin Sache der Mitgliedstaaten bleiben Ziel einer gemeinsamenEinwanderungspolitik im Verfassungsvertrag festhalten3 PJZS Deutlichere Umschreibung der Rechtsetzungsbefugnisse fuumlr die Union zur Angleichung desStrafrechts und des Strafprozessrechts gegenseitige Anerkennung von Gerichtsentscheidungen4 Verstaumlrkte Zusammenarbeit im Rat durch effizientere Struktur langfristig Aufbau eine europaumlischenGrenzschutzkorps5 Ausbau der Unionseinrichtungen Kontrolle der Arbeit von Europol durch das EP groumlszligerenSpielraum fuumlr den Gesetzgeber im Bereich von Eurojust Europaumlische Staatsanwaltschaft um gegenSubventionsstraftaten zu verfolgen6 Einbindung der staatlichen Parlamente in die europaumlische Strafrechtspolitik7 Allgemeine Zustaumlndigkeit des EuGH fuumlr den Bereich des Raum der Freiheit der Sicherheit und desRechts

3 DIE INSTITUTIONEN

Doris Schmitz-Meiners und Nicolas Poullain

I STATUS QUO DER INSTITUTIONENARCHITEKTUR

Im Kern der politischen Diskussion stehen die folgenden vier OrganeInstitutionen (andereEinrichtungen wie etwa EZB oder AdR spielen in der Reformdiskussion kaum eine Rolle)

1 Europaumlisches Parlament (Art 189-201)

Zusammensetzung seit `79 direkt gewaumlhlt abnehmende Wahlbeteiligung derzeit 626 MEPsab 25 MS 732

Immer wichtigere Rolle im Gesetzgebungsverfahren An der Gesetzgebung in der 2 und 3Saumlule ist das EP nicht beteiligt

Kontrolle der Exekutive Untersuchungsausschuszlig Kontrolle der Kommission InterpellationMiszligtrauensantrag Anhoumlrungsrecht

Mitwirkungsrechte beim Haushalt (nur bei nicht obligatorischen Ausgaben)

Zusammenarbeit mit innerstaatlischen Parlamenten (COSAC November 1989)

2 Ministerrat (Art 202-210)

Zusammensetzung Der Rat besteht aus je einem Vertreter jedes Mitgliedstaats (Mst) aufMinisterebene Der Vorsitz im Rat wird durch die Mst abwechselnd fuumlr 6 Monatewahrgenommen Minister werden vertreten durch staumlndige Vertreter im AStV (COREPER)

Bei der Gesetzgebung nimmt er trotz Machtzuwachs des EP noch die dominierender Rolleein Bei ZBJI 342 EUV und GASP Art 133 EUV alleiniges Legislativorgan Verabschiedetwirtschaftspolitische und beschaumlftigungspolitische Leitlinien

Drei verschiedene Formen der Stimmabgabe einfache Mehrheit qualifizierte Mehrheit (abFeb 2003 gem Nizza 3 Kriterien Anzahl der Stimmen 62873 mind 10 Staaten Bev (aufAntrag)) Einstimmigkeit

Sitzungen nicht oumlffentlich Transparenzdefiizit bei Gesetzgebung

Benennung des Kommissionspraumlsidents

3 Europaumlische Kommission (Art 211-219)

Zusammensetzung 20 Kommissare 10 + (52) ab 2005 je 1 pro Mst ab 27 Mst neueRegelung

Initiativmonopol im EG Bereich

Huumlterin der Vertraumlge Durchfuumlhrungskompetenz aber enger Rahmen durch Komitologie(Ausschuumlsse des Rates die den Rahmen fuumlr die Umsetzung festlegen) Vermittler zwischenRat und EP

Kollegialprinzip

3 Derzeitige Stimmenanzahl die Stimmenanzahl pro Mitgliedsland wurde in Nizza fuumlr alle Staaten festgelegt diebereits die Beitrittsverhandlungen aufgenommen haben

In der Wettbewerbspoltik verfuumlgt die Kommission uumlber legislative exekutive und quasi-judikative Befugnisse

Sieht sich dem Vorwurf des Demokratiedefizits ausgesetzt

4 Europaumlischer Gerichtshof Gericht erster Instanz (GEI) (Art 220-245)

Zusammensetzung EuGH 1 Richter je Mst 8 Generalanwaumllte Sie werden von denRegierungen und Mitgliedsstaaten im gegenseitigen Einvernehmen auf sechs Jahren ernanntAlle drei Jahre findet eine teilweise Neubesetzung statt Richter waumlhlen den Praumlsidenten ausihrer Mitte Aufgabe Wahrung des Rechts bei der Auslegung und Anwendung der Vertraumlge

II INSTITUTIONELLE REFORMEN IN DER DISKUSSION

1 Aspekte im Bezug auf die nahezu Konsens unter den Konventsmitgliedern herrscht

Europaumlisches Parlament

Staumlrkung der Rolle des direkt gewaumlhlten EP zur Uumlberwindung des Legitimations- undDemokratiedefizits der EU Die Beteiligung des EP am Gesetzgebungsprozeszlig nach demMitentscheidungsverfahren soll die Regel werden Die Budgethoheit des Parlaments sollverstaumlrkt werden Ein einheitliches Wahlverfahren und ein einheitliches Abgeordnetenstatut solleingefuumlhrt werden Die Mitwirkung des EP bei der Besetzung der anderen Institutionen soll verstaumlrktwerden

Ministerrat

In der Regel soll mit qualifizierter Mehrheit entschieden werden Lediglich einige sensible Bereiche(Aussen- und Sicherheitspolitik) sollen von dieser Regel ausgenommen werden Hier soll moumlglichstmit besonders qualifizierten Mehrheiten beschlossen werden Wenn der Rat als Gesetzgeber(Legislativrat) handelt soll dies oumlffentlich sein

Europaumlische Kommission

Die Kommission soll im legislativen Bereich das Initiativmonopol behalten Die Wahl undEinsetzung der Kommission als Ganzes soll nach Anhoumlrung der einzelnen Mitglieder desKommissionskollegiums durch die Ausschuumlsse des Parlaments durch das Plenum des EP erfolgenDie Abwahl der Kommission ist derzeit nur als Ganzes moumlglich In Zukunft soll derKommssionspraumlsident auch im Falle untragbarer Verwerfungen die Moumlglichkeit haben einemeinzelnen Kommissionsmitglied den Ruumlcktritt nahezulegen 4 Der Kommissionspraumlsident soll mit einerRichlinienkompetenz ausgestattet werden

Europaumlischer Gerichtshof

Die Gerichtsbarkeit des EuGH soll auf die gesamte ZBJI (Europol Eurojust EuropaumlischerStaatsanwalt) ausgedehnt werden Der EuGH soll als Verfassungsgericht fungieren und den Schutzder in der Grundrechtscharta verankerten Grund- und Menschenrechte gewaumlhrleisten Eineverstaumlrkte demokratische Legitimation der Richter soll durch ihre gemeinsame Berufung durchEP und Rat erreicht werden Der Rat koumlnnte hierbei eine Kandidatenliste vorlegen

2 Dissenspunkte

Die Vorstellung der Mitgliedstaaten und der verschiedenen politischen Parteien gehen am staumlrkstenbei der Frage der Gestaltung der Ratspraumlsidentschaft und des Beschlussfassungsverfahrens imMinisterrat der Wahl des Kommissionspraumlsidenten und der Gestaltung der Aussenvertretungauseinander Die wichtigsten Vorschlaumlge die hier diskutiert werden sind der deutsch-franzoumlsischeVorschlag und der Kommissionsvorschlag

4 Die Idee fuumlr diese Regelung geht auf eine Absprache zuruumlck die Prodi vor Amtsantritt mit seinen Amtskollegen getroffen hatDie Kommissare sicherten Prodi zu dass sie auf sein Ersuchen auch einzeln zuruumlcktreten wuumlrden

DEUTSCH - FRANZOumlSISCHER VORSCHLAG5

Ratspraumlsidentschaft und Beschlussfassung im MinisterratDie rotierende Praumlsidentschaft des Europaumlischen Rates soll durch einen dauerhaften Ratsvorsitzersetzt werden Der Ratsvorsitzende wird mit einer qualifizierten Mehrheit fuumlr eine Dauer von 5 bzw25 Jahren mit der Moumlglichkeit der Wiederwahl gewaumlhlt Der Amtsinhaber fuumlhrt sein Amt hauptamtlichaus Der Vorsitzende des Rates bereitet die Sitzungen des Europaumlischen Rats (ER) vor fuumlhrt dessenVorsitz und wacht uumlber die Umsetzung der Beschluumlsse Die Modalitaumlten fuumlr den Vorsitz im Ministerratvariieren je nach betroffenem Gebiet Der Allgemeine Rat wird vom Generalsekretaumlr des Ratesgeleitet Den Vorsitz des Aussenministerrates hat der Europaumlische Aussenminister inne Fuumlr dieRaumlte Wirtschaft und Finanzen die Eurogruppe und den Rat Justiz und Inneres werden fuumlr zweiJahre Vorsitzende gewaumlhlt Der Rest der Ratsformationen wird so geregelt dass er denMitgliedstaaten eine groumlsstmoumlgliche Beteiligung auf der Grundlage einer gleichberechtigten Rotationgewaumlhrleistet

KommissionEine starke Vereinfachung des Komitologieverfahrens soll es der Kommission erleichtern ihreAufgabe die vom EP und Rat erlassenen Gesetze umzusetzen und deren ordungsgemaumlsseUmsetzung zu kontrollieren erleichtern Um die politische Verantwortlichkeit der Kommissiare zugewaumlhrleisten erhalten diese ein Weisungsrecht gegenuumlber den Generaldirektionen DerKommissionpraumlsident hat die Richtlinienkompetenz fuumlr die Arbeit der Kommission

Europaumlisches ParlamentJede Ausweitung der Mehrheitsentscheidungen wird automatisch mit der Mitentscheidung der EPverbunden

AussenvertretungDie Aumlmter des Hohen Vertreters und des Kommissars sollen von derselben Person ausgeuumlbt werdendem Europaumlischen Aussenminister Er verfuumlgt uumlber ein formelles Initiativrecht Der ER ernennt denAussenminister mit Zustimmung des Praumlsidenten der Kommission mit qualifizierter Mehrheit DerAussenminister nimmt mit einem besonderen Status an den Sitzungen der Kommission teil In derRegel wird im Bereich der GASP mit qualifizierter Mehrheit abgestimmt lediglich bei militaumlrischen undsicherheitspolitischen Fragen gilt weiterhin das Prinzip der Einstimmigkeit Wenn ein Mitgliedstaat einnationales Interesse geltend macht und keine andere Loumlsung gefunden werden kann wird die Fragean den Europaumlischen Rat verwiesen der mit qualifizierter Mehrheit entscheidet

KOMMISSIONSVORSCHLAG6Ratspraumlsidentschaft und Beschlussfassung im MinisterratDer Kommissionsentwurf sieht eine Beibehaltung der halbjaumlhrlichen Rotation fuumlr diePraumlsidentschaft des ER und des Rates Allgemeine Angelegenheiten ggf auch fuumlr den AstV vor Beiden anderen Ratsformationen wir der Vorsitz durch ein fuumlr ein Jahr gewaumlhltes Ratsmitglieduumlbernommen Das komplexe Beschlussfassungssystem von Nizza soll durch die doppelte einfacheMehrheit (Mehrheit der Mitgliedsstaaten und der EU Bevoumllkerung) ersetzt werden In sensiblen Faumlllenmuumlsste auf eine verstaumlrkte Mehrheit (23 der Mitgliestaaten und 23 der Bevoumllkerung)zuruumlckgegriffen werden koumlnnen Das Einstimmigkeitsprinzips wird abgeschafft

KommissionAllein die Kommission sollte mit der Durchfuumlhrung der europaumlischen Rechtsvorschriftenbetraut sein Sie muss Ihr Handeln vor den rechtsetzenden Organen Rat und EP rechtfertigen DerVerfassungsvertrag muumlsste ebenfalls sicherstellen dass die Modalitaumlten fuumlr nicht zwingendeInstrumente der Umsetzung wie zB die Offene Koordinierung mit der Gemeinschaftsmethode imEinklang sind

Europaumlisches Parlament

5 Beitrag der dem Konvent am 16 Januar von den Mitgliedern des Konvents Herrn Dominque de Villepin und Herrn JoschkaFischer uebermittlet wurde httpwwwcapuni-muenchendekonventdownloadDeutsch-Franz-Vorschlagpdf6 Fuumlr die Europaumlische Union Frieden Freiheit Solidaritaumlt Rede von Romano Prodi 04 Dezember 2002 httpwwwcapuni-muenchendekonventdownloadKOM-EU_Frieden_Freiheit_Solidpdf

Ein Teil der MEPs soll durch europaumlische Listen gewaumlhlt werden Der ER und das EP habengleichwertige Rechte bei der Ernennung und der Kontrolle der Kommission

AussenvertretungDer Sekretaumlr der Union (SdU) der gleichzeitig Vizepraumlsident der Kommission ist und einenbesonderen Status hat wird vom ER und vom designierten Kommissionspraumlsidenten einvernehmlichernannt Damit ist er sowohl gegenuumlber dem ER als auch gegenuumlber demKommissionspraumlsidenten rechenschaftspflichtig die ihn auch beide seines Amtes enthebenkoumlnnen Als Kommissionsmitglied ist er auszligerdem gegenuumlber dem EP verantwortlich Waumlhrendeines Uumlbergangszeitraums wird der SdU im Bereich der GASP das Initiativrecht der Kommission imRahmen der Leitlinien und Auftraumlge des Rates oder einer Gruppe von Mitgliedstaaten ausuumlben AmEnde der Uumlbergangszeit legt der Rat die Modalitaumlten fest nach denen der SdU autonom dasInitiativrecht der Kommission im Bereich der GASP ausuumlben kann Der SdU vertritt die Union bei derDurchfuumlhrung auszligenpolitischer Aktionen gegenuumlber Dritten und ist fuumlr die Umsetzung dergemeinsamen Beschluumlsse verantwortlich

IV Verfassungsentwuumlrfe

VERFASSUNGSENTWUumlRFEAUS EUROPARECHTLICHER UND VERFASSUNGSRECHTLICHER SICHT

Christine Gerlach und Christian Pernhorst

Uumlberblick uumlber verschiedene Verfassungsentwuumlrfe

1 EU-Organe bzw Europaumlischer Konventsum Entwurf des Praumlsidiums des Europaumlischen Konventes vom 28102002sum Entwurf des Kommissionspraumlsidenten Romani Prodi vom 04122002sum Bericht des Europaumlischen Parlamentes (Alain Lamassoure) vom 240420022 Fraktionen und Parteiensum Entwurf der EVP-Gruppe im Europaumlischen Konvent vom 10112002sum Entwurf der SPE-Gruppe im Europaumlischen Konvent vom 03102002sum Berliner Entwurf der SPD-Bundestagsabgeordneten Gloser und Roth vom 20112002sum Entwurf einiger junger bdquoGruumlnerldquo von September 20023 Einzelpersonen (nicht abschlieszligende Auswahl)sum Entwurf von Prof Dr Juumlrgen Schwarze vom 12112002sum Entwurf der Konventsmitglieder Alan Dashwood Michael Dougan Christophe Hillion Angus

Johnston und Eleanor Spaventa vom 28102002sum Entwurf von Jo Leinen (MdEP) vom 23102002sum Entwurf von Robert Badinter vom 26092002sum Entwurf von Dr Wolfgang Schaumluble und Wilfried Martens vom 24092002sum Entwurf des Earl of Stockton vom 24092002sum Entwurf von Prof Dr Rupert Scholz von August 2002

(insgesamt nicht abschlieszligende Auswahl siehe die umfassenden Nachweise bei httpwwwcapuni-muenchendekonvententwuerfehtm)

Einzelheiten

1 Praumlsidium des Europaumlischen Konventes (bdquoGiscard-Entwurfldquo) vom 28102002sum Dreiteilung des bdquoVertrages uumlber eine Verfassung fuumlr Europaldquo in 1 Struktur der Verfassung und 2

Politikbereiche und die Durchfuumlhrung der Maszlignahmen der Union und 3 AllgemeineSchluszligbestimmungen Der zweite Teil soll die Rechtsgrundlagen enthalten

sum Frage der Namensgebung fuumlr die Union wird aufgeworfen (1Teil Titel I Art 1)sum Die Unionsbuumlrgerschaft soll betont werden Wie die GR-Charta in den Vertrag eingefuumlgt werden

soll ist offen gelassensum Abloumlsung der turnusmaumlszligigen Ratspraumlsidentschaft durch einen Praumlsidenten des Europaumlischen

Rates der fuumlr bestimmte Zeit gewaumlhlt werden soll (1 Teil Titel IV Art 15a)sum Schaffung des bdquoKongress der Voumllker Europasldquo (1 Teil Titel IV Art 19)sum Haushalt der Union soll vollstaumlndig aus Eigenmitteln der Union finanziert werden (1 Teil Titel VII

Art 38)sum Moumlglichkeit des Austritts wird festgesetzt (1 Teil Titel X Art 46)

2 bdquoProdi-Entwurfldquo vom 4122002

sum Dreiteilung der bdquoVerfassung fuumlr die Europaumlische Unionldquo in 1 Prinzipien 2 Grundrechte und 3Politikbereiche Der erste Teil Prinzipien enthaumllt neben den institutionellen Prinzipien auch diewesentlichen Politikziele fuumlr jeden einzelnen Politikbereich

sum Generelle Vergemeinschaftung aller Politikbereiche also auch der GASP und der PJZS

sum Einstimmigkeitserfordernis wird in allen Faumlllen selbst fuumlr Verfassungsaumlnderungen aufgegebenAusnahme ist die Aufnahme neuer Mitglieder

sum Die innenpolitischen Bereiche der Union werden eingeteilt in bdquoprincipal policiesldquo bdquoflanking policiesldquound bdquocomplementary actionsldquo je nach Art der Handlungsinitiative (HarmonisierungKoordinierung) die von der Union erwartet wird

sum Auszligenpolitik Gewaumlhrleistung einer kohaumlrenten Auszligenpolitik durch die Einrichtung des Amteseines bdquoSekretaumlrs der Unionldquo und durch die Niederlegung der generellen auszligenpolitischen Ziele im1 Teil der Verfassung

3 Bericht des Europaumlischen Parlamentes uumlber die Abgrenzung der Zustaumlndigkeiten der EU undder Mitgliedstaaten vom 24042002

Bericht des Ausschusses fuumlr konstitutionelle Fragen des EP (Berichterstatter Alain Lamassoure)

sum Behandelt vor allem das Thema der Kompetenzaufteilung kein breit angelegterVerfassungsentwurf

sum Vergemeinschaftung des zweiten und dritten Pfeilers um das Gleichgewicht von wirtschaftlicherund politischer Integration der Union herzustellen

sum Drei Arten von Zustaumlndigkeiten 1 die grundsaumltzliche Zustaumlndigkeit der Mitgliedstaaten 2 die derUnion uumlbertragene eigene Zustaumlndigkeit und 3 die geteilte Zustaumlndigkeit

sum Evolutivklausel in Anlehnung an Art 308 EG dessen Anwendung jedoch auch in die umgekehrteRichtung Ruumlckuumlbertragung von der Union auf die Mitgliedstaaten funktionieren soll

4 Entwurf der Europaumlischen Volkspartei vom 10112002Ergebnis der Studientage der EVP-Gruppe im Europaumlischen Konvent in Frascati vom 8 bis 10November 2002 Basiert auf dem Estoril-Entwurf vom 18102002 der wiederum auf dem Brok-Diskussionspapier vom 12092002 und dem EVP-Diskussionsentwurf zur bdquoVerfassung derEuropaumlischen Unionldquo vom 29082002 aufbaut Fuumlhrt den bdquoEstoril-Entwurfldquo mit dem bdquoGiscard-EntwurfldquozusammenZur FormAngepaszligt an die vom Konventspraumlsidium in seinem Vorentwurf vorgenommene Zwei- bzw Dreiteilungdes Verfassungsvertrages (Teil I Verfassungsstruktur Teil II Unionspolitiken Teil IIISchluszligbestimmungen)Bezeichnung als Verfassung und nicht als VerfassungsvertragAuffallend ist die komplette Uumlbernahme der Grundrechtecharta in die Verfassung ganz zu BeginnAnsonsten in der Form stark dem bdquoGiscard-Entwurfldquo angeglichen aber insgesamt ausfuumlhrlicherZum Inhalt1 Teil Struktur der VerfassungReligioumlser Bezug in der Praumlambel (bdquoreligious heritageldquo)Grundrechte in Art 1 ndash 55Rechtspersoumlnlichkeit (Art 56 II)Union gegruumlndet auf den Buumlrgern der Union und auf den Mitgliedstaaten (Art 56 I)Vorschriften uumlber die Flagge Hymne und den Feiertag (Art 61)Prinzip der begrenzten Einzelermaumlchtigung (Art 64 I)Zustaumlndigkeiten der Union ausschlieszligliche (= eigene) Zustaumlndigkeit geteilte Zustaumlndigkeit undergaumlnzende Zustaumlndigkeit der Union (Art 65)Kompetenzkataloge in Art 66 ndash 68Fruumlhwarnsystem im europaumlischen Gesetzgebungsverfahren bzgl der Einhaltung des Subsidiaritaumlts-und des Verhaumlltnismaumlszligigkeitsprinzips (Art 69 III)Flexibilitaumltsklausel in Art 71 (Ersatz fuumlr Art 308 EG) allerdings weiterhin mit dem Erfordernis derEinstimmigkeit im Rat jedoch nur der Mehrheit im EPUnterscheidung zwischen Legislativrat mit rotierender Praumlsidentschaft (Art 76 I) und Exekutivratdessen Vorsitz ein nationaler Minister der Kommissionspraumlsident oder das zustaumlndige Mitglied derKommission innehat (Art 76 II)Initiativmonopol im Gesetzgebungsverfahren weiterhin bei der Kommission (Art 77 II)Der Rat schlaumlgt dem EP einen Kandidaten fuumlr das Amt des Kommissionspraumlsidenten mit qualifizierterMehrheit im Lichte des Ergebnisses der EP-Wahlen vor EP waumlhlt mit absoluter MehrheitKommissionspraumlsident schlaumlgt die Kommissare vor die vom Rat mit qualifizierter Mehrheit bestaumltigtund vom EP gewaumlhlt werden muumlssen (Art 78 III)

Der Kommissionspraumlsident ernennt zwei Vizepraumlsidenten einem uumlbertraumlgt er mit Zustimmung desRates die Auszligenvertretung der Union (bdquoCommissioner for Foreign Relationsldquo) (Art 79 IV)Instrumente der Union 1 Unionsgesetze und -rahmengesetze erlassen durch die Legislative derUnion 2 Verordnungen erlassen durch die Exekutive der Union 3 Entscheidungen 4Empfehlungen und 5 Stellungnahmen Gesetze und Verordnungen sind allgemein anwendbar inihrer Gesamtheit bindend und in allen Mitgliedstaaten unmittelbar anwendbar Rahmengesetzehingegen entsprechen den Richtlinien (Art 91)Gesetze und Rahmengesetze werden zusammen vom EP und vom Rat entsprechend demMitentscheidungsverfahren (Art 96) erlassen Die Kommission kann Verordnungen erlassen wennund soweit entweder die Verfassung oder ein Unionsgesetz sie dazu ermaumlchtigt allerdings sind InhaltZweck und Ausmaszlig der Ermaumlchtigung zu beachten (vgl Art 80 I GG) (Art 94)Das Mitentscheidungsverfahren beinhaltet ein Vermittlungsverfahren Alle Unionsgesetze und -rahmengesetze sind ZustimmungsgesetzeFinanzierung der Union ausschlieszliglich durch Eigenmittel (Art 109 I)Die Kommission repraumlsentiert die Union nach auszligen (Art 112) Abschluszlig von internationalenVertraumlgen und Abkommen durch den Rat und das EP (Art 113) Ausdruumlckliche Kompetenz zumBeitritt zur Europaumlischen Menschenrechtskonvention (Art 113 II)bdquoEuropaumlische Partnerschaftldquo mit den EU-Nachbarstaaten vergleichbar mit dem EuropaumlischenWirtschaftsraum inklusive einer politischen Komponente (Art 116)2 Teil Die Politikbereiche und die Durchfuumlhrung der Maszlignahmen der UnionZwei moumlgliche Optionen fuumlr den 2 Teil des Verfassungsvertrages bzw der VerfassungOption 1 folgt der Idee im bdquoGiscard-Entwurfldquo wonach erst im 2 Teil fuumlr jeden einzelnen Politikbereichdie Art der Zustaumlndigkeit die anwendbaren Rechtsakte und Verfahren aufgefuumlhrt werden Nachteil seijedoch daszlig die Bedeutung des 1 Teils nachhaltig reduziert wuumlrde und zudem der 2 Teil aufgrundseines Umfangs von ca 414 Vorschriften fuumlr den Leser kaum noch lesbar waumlreDeshalb favorisiert der EVP-Entwurf die Option 2 wonach der 1 Teil in abschlieszligender Form dieZustaumlndigkeiten Rechtsakte und Verfahren der Union definiert und im 2 Teil nur noch dieVorschriften Aufnahme faumlnden die nicht in den 1 Teil passen Beispielsweise die Grundfreiheiten dieWettbewerbsregeln EMU-Vorschriften oder zusaumltzliche Vorschriften uumlber das Verfahren derInstitutionen der UnionGemaumlszlig der Option 2 schlaumlgt der Entwurf die folgenden Titel fuumlr den 2 Teil vorTitel I Gemeinsamer Markt Titel II EMU Titel III Innere Sicherheit Titel IV GASP TitelV Verteidigung Titel VI Euratom Titel VII Das Verfahren der Institutionen der Union

5 Beitrag der SPE- Gruppe im Europaumlischen Konvent

sum Kein Verfassungsentwurf sondern nur Vorschlaumlge fuumlr eine neue europaumlische Verfassung miteiner starken sozialen Dimension

sum Die verschiedenen Saumlulen sollen in einen einzigen Text gegossen werden (s Giscard-Entwurf)- Neuer Status fuumlr Nachbarstaaten (s Giscard)- Sicherheits- und Verteidigungspolitik sollte und Kontrolle des EP stehen- EuGH soll bei Kompetenzuumlberschreitung der EU entscheidensum Schaffung eines Rates fuumlr legislative Angelegenheiten (welcher oumlffentlich tagen sollte)- Praumlsident der Kommission muszlig gestaumlrkt werden mehr demokratische Legitimitaumlt und politische

Verantwortung- Absolute Transparenz und bdquogood administrationldquo soll von der Verfassung garantiert werdensum Nationale Parlamente sollen gestaumlrkt werden engere Kooperation mit dem EP ohne Schaffung

einer neuen Institution

6 Berliner Entwurf

sum Die bdquoVerfassung fuumlr die Europaumlische Unionldquo orientiert sich an bereits bestehendem Recht in deneuropaumlischen Vertraumlgen und an der Rechtsprechung des EuGH

sum Vollbeschaumlftigung und nachhaltiges Wachstum werden als Ziele der Union eingefuumlgtsozialdemokratische Werte verankert

sum Die GR-Charta wird nicht mit aufgenommen nur Verweissum Absage an einen Praumlsidenten des Europaumlischen Rates stattdessen Staumlrkung der Kommission

die das Initiativmonopol behaumllt und deren Praumlsident vom EP gewaumlhlt wirdsum Verankerung des Konventsverfahrens zur Aumlnderung der Verfassung

7 Young Greens

sum GR-Charta ist in Verfassung integriert und den Prinzipien der Union vorangestelltsum Europaumlisches Referendum wird in die Verfassung aufgenommensum EP besitzt zusammen mit der Kommission das Initiativrechtsum EP besteht aus einer Buumlrgerkammer und einer Staatenkammer wobei die Buumlrgerkammer vom

Volk gewaumlhlt wird und die Staatenkammer sich aus den Regierungen der Mitgliedstaatenzusammensetzt in der jeder Staat nur eine Stimme hat

sum Ein bdquoRat fuumlr nachhaltige Entwicklung wird geschaffen

8 Schwarze ndash Entwurf

sum Modell einer Zweiteilung der Vertraumlge erster Teil bildet den eigentlichen Verfassungsvertrag wirddurch einen zweiten Vertrag uumlber Unionspolitiken ergaumlnzt (hier einfachere Modalitaumlten zurAumlnderung vorgesehen als bei einer Aumlnderung des ersten Teils)

sum Entwurf konzentriert sich auf die 4 Punkte von Laeken (1bessere Kompetenzabgrenzung 2Verbesserung des GR-Schutzes 3 Vereinfachung der Vertraumlge 4 Reform der Institutionen)

sum Der Europaumlische Rat bekommt Organstellung die Zusammensetzung wird um den Praumlsidentendes EP erweitert der Vorsitz im Europaumlischen Rat ist an den Vorsitz im Rat gekoppelt

sum Der Vorsitz im Rat soll durch eine auf 24 Monate angelegte gemeinsame Praumlsidentschaft von 3Mitgliedstaaten wahrgenommen werden

sum Fruumlhwarnsystem durch Einrichtung eines Kompetenzausschusses der sich aus nationalen undEuropaparlamentariern zusammensetzt

sum Klagerecht der nationalen Parlamente sowie des AdRsum Ruumlckuumlbertragung von Regelungszustaumlndigkeiten auf die Mitgliedsstaaten moumlglichsum Das gesamte Unionsrecht abgesehen von der Ausnahmeregelung der GASP unterliegt der

richterlichen Kontrolle durch die Unionsgerichtesum Nichtigkeitsklage erfaumlhrt inhaltliche Aumlnderung- Abschaffung des Systems der 4 Klagegruumlnde zugunsten einer Generalklausel- Aufhebung der Beschraumlnkungen in Bezug auf die passivlegitimation bei Klagen Privater- Kommissionsverordnungen werden zum zulaumlssigen Gegenstand einer Individualklage- GR-Beschwerde moumlglichsum Auf Unionssteuer wird verzichtet stattdessen Finanzierung nach Anteilen am BSPsum Bei der GASP werden die sog Petersberg-Aufgaben die Einsaumltze zur Bekaumlmpfung des

internationalen Terrorismus hinzugefuumlgtsum Personelle Verschmelzung der Aumlmter des Hohen Vertreters fuumlr GASP und des Auszligenkommissars

9 Entwurf von Jo Leinen

- GR-Charta wird das erste Kapitel der Verfassung- EU besitzt Rechtspersoumlnlichkeit Austritt aus Union moumlglich- Arbeitssprache neben Englisch und Franzoumlsisch auch Deutsch- Gesetzgebung der EU erfolgt in 2 Kammern durch das Europaumlische Parlament (Buumlrgerkammer)

und durch den Europaumlischen Senat (Staatenkammer) der aus einer Umgestaltung desMinisterrats hervorgeht

- Kommission stellt die Exekutive der Union dar der Praumlsident wird vom EP gewaumlhlt- Europaumlischer Auszligenminister soll Vize-Praumlsident der Kommission sein- Ein Praumlsident des Europaumlischen Rates ist nicht vorgesehen wird auch kein Organ der EU- Erhebung finanzieller Eigenmittel- Referendum wird eingefuumlhrt direkte Demokratie- Koordinierung von Politiken sowie die verstaumlrkte Zusammenarbeit in den Vertrag mit

aufgenommen- AdR bekommt Klagerecht vor dem EuGH

10 Beitrag von Wolfgang Schaumluble und Wilfried Martens vom 24092002Entwurf traumlgt den Titel bdquoEine Verfassung fuumlr ein starkes Europaldquo zuletzt aktualisiert am 24092002Flieszligtext mit durchnummerierten Paragraphen Von der Form nicht vergleichbar mit den meisten

anderen Verfassungsentwuumlrfen die bereits vollstaumlndig vorformulierte Artikel enthalten wohingegendieser Entwurf lediglich einige wenige bedeutsame Themen ansprichtZwar spricht der Entwurf von bdquoVerfassungldquo jedoch sind in den Text Aumlnderungsvorschlaumlgeeinschlaumlgiger konservativer Parteien eingearbeitet die gerade an dieser Stelle den Gebrauch desBegriffes bdquoVerfassungsvertragldquo fordern (z B die CSU)Die in dem Entwurf behandelten Themen sind die Kompetenzverteilung zwischen der EU und denMitgliedstaaten die Integretion der Grundrechtecharta in die Verfassung und die Reform derInstitutionenZum InhaltBekenntnis zum bdquogeistig-religioumlsen und sittlichen ErbeldquoEine Perspektive fuumlr die aumluszligeren Grenzen Europas ist zu schaffen da ansonsten die Gefahr bestehedie Integrationskraft der Union zu uumlberfordern Die Grenzen sollen bdquoklar aber offenldquo gezogen werdend h zu Staaten die derzeit der Union als Vollmitglieder nicht beitreten koumlnnen soll eine bdquoEuropaumlischePartnerschaftldquo entwickelt werden Diese soll sich am Modell des EWR orientieren allerdings unterEinbeziehung einer politischen KomponenteBetonung der Unantastbarkeit der internen europaumlischen GrenzenEinheitliche Rechtspersoumlnlichkeit der UnionDie Union ist eine einmalige () Konstruktion bdquoohne historische oder legale Vorbilderldquo die auf derdoppelten Legitimation der Buumlrger und der Staaten aufbautDrei Arten der Kompetenz die prinzipiell von den Mitgliedstaaten ausgeuumlbten Kompetenzen dieeigenen Kompetenzen der Union und die geteilten Kompetenzen Prinzip der begrenztenEinzelermaumlchtigung gilt weiterEntweder zu den eigenen aber zumindest zu den geteilten Kompetenzen der Union sollen sowohl derAufbau und die Durchfuumlhrung einer gemeinsamen Auszligen- und Sicherheitspolitik als auch dieRechtsgrundlagen fuumlr das gemeinsame Gebiet der Freiheit und Sicherheit hinzugefuumlgt werdenGeteilte Kompetenzen decken drei verschiedene Gebiete ab dasjenige in dem die Union diegrundlegenden Regeln festlegt dasjenige in dem sie lediglich in einer komplementaumlren oderzusaumltzlichen Art interveniert und dasjenige in dem sie nationale Politiken koordiniertEine Weiterentwicklungsklausel ist vorzusehen die nur in Ausnahmefaumlllen die einstimmigeEntscheidung fordert und grundsaumltzlich die Beteiligung des EP festlegtInnerhalb des EuGH soll eine spezielle Verfassungs- und Grundrechtekammer geschaffen werdenDie Grundrechtecharta soll integraler Bestandteil der Europaumlischen Verfassung werdenDie Union soll der Europaumlischen Menschenrechtskonvention beitretenDie Schaffung einer zusaumltzlichen Institution fuumlr eine spezielle Rolle der nationalen Parlamenteinnerhalb des Institutionsgefuumlges der EU wird abgelehnt obwohl die Autoren eine bedeutendere Rolleder nationalen Parlamente befuumlrwortenbdquoDie EU ist weder eine Foumlderation im klassischen Sinne noch ein StaatldquoDas EP fungiert zusammen mit dem Rat als gleichberechtigter Gesetzgeber der EUDie Haushaltskompetenz soll zwischen EP und Rat geteilt werdenDer Europaumlische Rat ist eine zentrale Institution der EU und praumlgt ihre politische RichtungDer gegenwaumlrtige Rat fuumlr Allgemeine Angelegenheiten soll in zwei getrennte Einheiten aufgeteiltwerden einen gestaumlrkten Rat fuumlr Allgemeine Angelegenheiten der die Kohaumlrenz der Entscheidungensicherstellt waumlhrend ein spezieller Rat fuumlr Auswaumlrtige Beziehungen sich rein auf Fragen im Bereichder GASP konzentriertDie Mitgliedstaaten bleiben bei der Besetzung des Ratsvorsitzes gleichberechtigtDie Kommission behaumllt ihr InitiativmonopolDer Europaumlische Rat schlaumlgt dem EP unter Beruumlcksichtigung der Ergebnisse der Europawahl und mitqualifizierter Mehrheit einen Kandidaten fuumlr das Amt des Kommissionspraumlsidenten vor den das EPentweder ablehnt oder annimmt Der Kommissionspraumlsident waumlhlt dann seine Kommissare aus dieKommission wird in toto vom EP gewaumlhlt und vom Rat mit Mehrheit bestaumltigt

11 Beitrag des Earl of Stockton vom 24092002Der Earl of Stockton ist stellvertretendes Mitglied des Europaumlischen Konventes der im Namen einerGruppe britischer Konservativer die in ihrer Mehrheit ehemalige oder jetzige Mitglieder des bdquoHouse ofCommonsldquo des bdquoHouse of Lordsldquo und des EP sind diesen Beitrag zur oumlffentlichen Debatte uumlber dieZukunft Europas eingereicht hatTitel bdquoDie Zukunft der EU Ein positiver konservativer Ansatzldquo1 Zur FormKein vollstaumlndiger Verfassungsentwurf sondern Vorschlaumlge und Gedanken zu den aus ihrer Sichtwichtigen Streitpunkten

Positiver Ansatz D h die EU wird nicht verteufelt auch wird nicht ausschlieszliglich dieRuumlckuumlbertragung von Kompetenzen auf die nationale Ebene gefordert sondern der Entwurf erkenntausdruumlcklich die Bedeutung der EU in ganz bestimmten Bereichen an und fordert konsequenterweisedort auch die Staumlrkung der EU-Kompetenzen wie auch die Effektivierung der Verfahrensablaumlufe2 Zum InhaltZunaumlchst Klarstellung daszlig auch in Zukunft die Mitgliedstaaten die bestimmenden Komponenten derEU bleiben sollen weshalb die Umwandlung der EU in einen voll funktionierenden Bundesstaatabgelehnt wirdKompetenzverteilung Auflistung der eigenen Kompetenzen der EU der eigenen Kompetenzen derMitgliedstaaten und der geteilten Kompetenzen wird abgelehnt stattdessen lediglich Klarstellung imVerfassungsvertrag daszlig die EU nur dort eigene oder geteilte Zustaumlndigkeit besitzt wo ihr der Vertragdies einraumlumtDie gemeinschaftlichen Vertraumlge sollen vereinfacht und in zwei Teile geteilt werden 1 Teil =Vertragsverpflichtungen der EU (wichtige Vorschriften) 2 Teil = Vertragsregeln fuumlr die EU (wenigerwichtige und detailliertere Vorschriften) Auch die Vorschriften des 2 Teils sollen nur imKonsensverfahren geaumlndert werden koumlnnenDer Rat bleibt die bestimmende Institution der EU lediglich mehr Offenheit und TransparenzAufwertung der Rolle der nationalen Parlamente indem ein bdquoAusschuszlig der nationalen Parlamenteldquoeingerichtet wird der sich vor allem mit dem Rat ins Benehmen setzen wuumlrde Bevor der Rat Rechtsetzt wuumlrde dieser Ausschuszlig seine Ansicht zu den Gesetzesvorschlaumlgen aumluszligern Also wird diebdquoStaatenkammerldquo nicht allein vom Rat gebildet sondern von den nationalen Parlamentenrepraumlsentiert im o g Ausschuszlig an der Seite des Rates Allerdings soll sich der Ausschuszlig aufSubsidiaritaumltsfragen und auf besonders wichtige Gesetzgebung konzentrierenEmpfehlung des Konventes daszlig die Mitgliedstaaten vor einer Entscheidung im EU-Gesetzgebungsverfahren stets das jeweilige nationale Parlament anhoumlren muumlssenPraumlsident der EU sollte vom Europaumlischen Rat fuumlr mehrere Jahre ernannt werden wobei auch das EPzu beteiligen istPraumlsidentschaft besteht aus dem Praumlsidenten und einer rotierenden Troika die ein Jahr im Amt bleibtDie Troika setzt sich immer aus einem Vertreter eines groumlszligeren Mitgliedstaates und aus zweiVertretern kleinerer Mitgliedstaaten zusammen Die Praumlsidentschaft vertritt den Rat der eine von derKommission zu unterscheidende Aufgabe hatDie Kommission sollte der Motor der EU bleiben deshalb Notwendigkeit einer starken Kommissionjedoch ohne erweiterte Kompetenzen in bezug auf den status quo Innerhalb ihrer Kompetenzen aberschon Staumlrkung ihrer Rolle bspw bei der SubventionskontrolleReduzierung der Abteilungen innerhalb der Kommission Jeder Mitgliedstaat behaumllt einen Kommissarallerdings gibt es sog bdquoVollkommissareldquo und bdquoJuniorkommissareldquo Jeder bdquoVollkommissarldquo erhaumllt eineAbteilung mit einem bdquoJuniorkommissarldquo an seiner Seite (Anpassung an das System in der nationalenMinisterialverwaltung) Die groumlszligeren Mitgliedstaaten haumltten immer einen bdquoVollkommissarldquo wohingegendie kleineren Mitgliedstaaten zwischen einem bdquoVoll-ldquo und einem bdquoJuniorkommissarldquo hin- und herwechseln wuumlrden Ziel effektive und schlanke Kommission und gleichzeitig Wahrung einesKommissars auch fuumlr die kleineren MitgliedstaatenIn Sachen EP Ausweitung des Mitentscheidungsverfahrens Viel wichtiger ist jedoch daszlig das EP anAutoritaumlt und Legitimitaumlt gewinnt was sich erst im Laufe der Zeit entwickeln muszlig Hinweis auf diefehlende Kohaumlrenz und Konsistenz in den Entscheidungen des EP weil es keine klarenMehrheitsfraktionen im EP gibt Recht der vorzeitigen Aufloumlsung des EP durch die gemeinsamhandelnden Organe der Kommission und des RatesWichtig ist die bessere Durchsetzung der EuGH-Entscheidungen Deshalb soll der EuGH das Rechterhalten einem verurteilten Mitgliedstaat bzw Individuum im Falle der Nichtbefolgung des Urteils dieStimmrechte und oder den Zugang zu EU-Programmen zeitweise zu entziehen

12 Entwurf von Rupert ScholzAbgedruckt als Sonderheft 2002 der Zeitschrift fuumlr Gesetzgebung ZGGrundlage des EVP-Diskussionsentwurfs zur bdquoVerfassung der Europaumlischen Unionldquo vom 290820021 Zur FormSystematische Zusammenfuumlhrung von EUV und EGV in einem neuen bdquoVertrag uumlber die EuropaumlischeUnionldquoKeine Zweiteilung in einen wichtigen und einen weniger wichtigen dafuumlr detaillierteren TeilScholz plaumldiert fuumlr Benennung als bdquoVerfassungsvertragldquo2 Zum InhaltGrundsouveraumlnitaumlt bleibt bei den Mitgliedstaaten d h auch in Zukunft keine Kompetenz-Kompetenzfuumlr die EU

Art 308 EG abschaffen dafuumlr Annexkompetenz einfuumlhren d h EU-Kompetenz fuumlr notwendigeergaumlnzende Vorschriften beim Taumltigwerden im eigenen Zustaumlndigkeitsbereich der EU (Art 64 I)Ziele und Kompetenzen eindeutig unterscheiden Aus Zielen duumlrfen keine Befugnisse abgeleitetwerden (so aber beim jetzigen Art 308 EG)Kompetenzaufteilung Ausschlieszligliche und geteilte Zustaumlndigkeiten der EU (Vollgesetzgebung)zusaumltzlich Rahmenzustaumlndigkeit (Rahmengesetzgebung)Subsidiaritaumltsprinzip muszlig verfahrensrechtlich durch eine Subsidiaritaumltskammer beim EuGHabgesichert werden Keine ex-ante-Kontrolle durch die nationalen Parlamente wegenNichtpraktikabilitaumlt innerhalb von sechs Wochen eine Uumlberpruumlfung von Gesetzesinitiativen aufEinhaltung des Subsidiaritaumltsprinzips durchzufuumlhrenDas EP erhaumllt volle Legislativgewalt zwei Kammern Voumllkerkammer und Staatenkammer die letztejedoch mit festen MitgliedernDie Kommission fungiert als Regierung die dem EP gegenuumlber voll verantwortlich istInitiativrecht auch fuumlr das EP (Voumllker- und Staatenkammer)Starker Praumlsident der Kommission aber Absage an einen vom Europaumlischen Rat gewaumlhltenPraumlsidenten

V Ausblick Beitritt und Erweiterung

DIE BEITRITTSKANDIDATEN IM KONVENT

Aureacutelien Raccah

Auszug aus der Erklaumlrung von LaekenbdquoDie Bewerberlaumlnder werden in vollem Umfang an den Beratungen des Konvents beteiligt Sie werdenin gleicher Weise wie die derzeitigen Mitgliedstaaten vertreten sein (ein Vertreter der Regierung undzwei Mitglieder des nationalen Parlaments) und an den Beratungen teilnehmen ohne freilich einenKonsens der sich zwischen den Mitgliedstaaten abzeichnet verhindern zu koumlnnenldquo

I Souveraumlnitaumlt und Identitaumlt der Beitrittskandidaten in der Zukunft EuropasA Gewaltenteilung

1) Horizontale Gewaltenteilung Aufsicht uumlber die europaumlische Institutionen- Beitraumlge von Majaz Nahigal (Premierminister von Slowenien) Michael

Attalides (Vertreter von Zypern) Hildegard Corola Puwak (Vertreterin derRegierung von Rumaumlnien) Jan Kohout (Vertreter der Regierung derTschechischen Republik) Josef Zieleniec (Vertreter des tschechischenParlaments)

2) Vertikale Gewaltenteilung Prinzip der Subsidiaritaumlt- Beitraumlge von Nahtigal gemeinsamer Beitrag von 16 Mitgliedern

Andriukaitis (Vertreter des Parlaments von Litauen) Attalide- Inhalt Neue Kompetenzen bessere Koordinierung Partnerschaft des

EuGH mit den nationalen Verfassungsgerichtsoumlfen FruumlhwarnsystemEinbeziehung der Regionen mit GesetzgebungsbefugnissenVerteilung der Kompetenzen Kompetenzkatalog mit ausschliesslichenkonkurrierenden und Ergaumlnzungskompetenzen

B Staumlrkung des Gewichts der nationalen Parlamente1) Rolle und Gewicht der nationalen Parlamente

- Beitraumlge von Nahtgal Andriukaitis und Kutraite-Giedraitene PeeterKreitzberg unt Tunne Kelam (Vertreter des Parlaments von Estland)

- Inhalt Vertretung der kleinen Staaten Koordinierung mit dem europaumlischenParlament Kontrolle der Regierung Kooperation zwischen den nationalenParlamenten

2) Schaffung einer zweten Kammer- Nach den Vorbild des franzoumlsischen Senates Andriukaitis Atalides- Neue Kammer mit einer gleichen Vertretung aller Staaten 6 Sitzungen pro

Jahr Teilnahme der nationalen Parlamentarier Kontrolle der Anwendungdes Subsidiartaumltsprinzips

II Rolle der Beitrittskandidaten in der Zukunft Europas - ThemenPrinzip der DemokratieVereinfachung der Vertraumlge

- Beitraumlge von Andriukaitis Attalides Danuta Huumlbner und Janusz Trzcinski(Vertreter der polnischen Regierung) Birzniece (Vertreterin des Parlamentsvon Lettland)

- Inhalt Zugang und Verstaumlndlichkeit Verschmelzung der bestehendenVertraumlge

Beteiligung der Buumlrger- Beitraumlge von Nahtigal Andriukaitis Attalides Huumlbner- Inhalt Beachtung der Demokratie Gleichheit der Sprachen

Menschenrechte kulturelle soziale und wirtschaftliche Vielfalt GR-ChartaKooperation im Bereich der 2 und 3 SaumluleGASP Debatten uumlber den Hohen Vertreter fuumlr die GASP

- Beitraumlge von Nahtigal Andriukaitis Attalides Puwak

- Inhalt EU als Voumllkerrechtssubjekt Kooperation Erweiterung dergemeinsamen Bereiche graduelle bdquoVergemeinschaftungldquo Erfordernis derSolidaritaumlt Verschmelzung des Hohen Vertreters fuumlr die GASP und desKommissars fuumlr Auswaumlrtige Angelegenheiten

Bereich der polizeilichen und justiziellen Zusammenarbeit in Strafsachen- Beitraumlge von Puwak Nahtigal- Inhalt Innere Sicherheit bessere Kooperation

Zum Weiterlesen

Figaro vom 240103 polnischer Aussenminister Wlodzinierz Cinoszewic gt Gott und christliche WerteLe Monde vom 30103 J-L Dehaene gt bdquokeine Oktroyierung der BedingungenldquoLe Monde vom 290203 bdquo Die kleinen Beitrittskandidaten misstrauen einem Europa der Grossenldquo

a wirtschaftliche Probleme- der Oumllschock 1973 und der folgende Preisanstieg- die wichtigste Folge in der franzoumlsischen Gesellschaft ist die Erhoumlhung der

Arbeitslosigkeit (von 400 000 Arbeitslosen 1974 auf 2 Mio Arbeitslose 1981)

b politischer Konflikt mit R BarreIn dieser Situation entscheidet sich der auf Chirac folgende PremierministerRaymond Barre fuumlr eine strenge Sparpolitik die Gewerkschaftsreaktionenprovozieren Trotzdem besteht RB auf seiner Meinung bdquoman darf nicht meckernman muss schuftenldquo VGE stoumlszligt sich zunehmend am bdquoBlock Barreldquo

c Strategisch-politische Fehler und Vorkommnisse 1979-1980- Nach einer Bombenexplosion in der Naumlhe einer Synagoge in Paris schickte VGE

einen Beauftragten anstatt selbst vor Ort zu erscheinen dies wurde von derOumlffentlichkeit negativ beurteilt

- Eine Reihe von Politikern verschwinden oder sterben auf ungeklaumlrte Weise RBoulin J Fontenay J Debreuil

- Die Diamanten-Affaumlre Ungeklaumlrt sind bis heute die genauen Beziehungenzwischen VGE und dem afrikanischen Machthaber Bocassa von dem VGE inerhelichem Umfang Diamentengeschenke erhalten hat wofuumlr ist unklar DieZeitungen bdquoLe Mondeldquo und bdquoLe Canard Encha icircneacute ldquo haben vor derPraumlsidentschaftswahl 1981 diese Vorgaumlnge gegen VGE und zugunsten von FMhochgespielt

- Waumlhrend des Wahlkampfes gegen FM 1981 hat VGE seinen Gegner unterschaumltztund seine Kampagne vernachlaumlssigt

- VGE idealistische Reden gerieten in zunehmenden Widerspruch zu seinenHandlungen (fuumlnfjaumlhrige Praumlsidentschaft (erst unter Chirac realisiert) oder dieAbschaffung der Todesstrafe (unter FM realisiert)

I Europaumlisches Engagement

A Vor der Praumlsidentschaft Frankreichs

1969 tritt die FNRI dem Aktionskomitee der europaumlischen Vereinigten Staaten beiAppell Jean Monnets die zweite Kandidatur Grossbritaniens um einen EG Beitritt zuunterstuumltzen 1970 wird VGE Praumlsident der OECD er schlaumlgt bereits eineWirtschaftsunion und eine Waumlhrungsunion vor 1972 unterstuumltzt er den Werner-Plandessen Ziel eine Waumlhrungsunion fuumlr die spaumlten 70er Jahre ist

B Waumlhrend der Praumlsidentschaft

In Zusammenarbeit mit Helmut Schmidt verstaumlrkt er die europaumlische Integrationdurch eine enge Kooperation zwischen Deutschland und Frankreich

Auf der Waumlhrungsebene wurde das europaumlische Waumlhrungssystem (SME) geschaffen(in Kraft 13 Maumlrz 1979) Dieses System schraumlnkt Wechselkursschwankungen einAls Grundlage der Berechnungen wird die ECU eingefuumlhrt Vorlaumlufer des EURO

Auf der Institutionenebene schlaumlgt VGE die Gruumlndung eines europaumlischen Gipfelsvor Letzterer hat zum Ziel eine politische Kooperation weiterzuentwickeln 1974

entstand der bdquoEuropaumlische Gipfelldquo der die Staats- und Regierungschefs zweimal proJahr versammelt Ein Ziel von VGE ist dabei vom Einstimmigkeitsprinzip zum Prinzipder qualifizierten Mehrheit im Entscheidungsprozess der gemeinschaftlichenInstitutionen zu gelangen Er tritt gleichwohl fuumlr einen Kompromiss zwischen einemEuropa der Staaten (das Einstimmigkeitsprinzip schuumltzt die nationalen Interessen)und einem supranationalen Europa ein Er steht zudem fuumlr eine Verstaumlrkung derBefugnisse des EP er akzeptiert nicht nur die Erhoumlhung des Parlamentshaushaltesan sondern auch die Direktwahl der europaumlischen Abgeordneten (20091976)

LOME 1975 schlaumlgt VGE eine Nord-Suumld Partnerschaft vor die zu den LomeacuteAbkommen zwischen den EG und den Laumlndern der Zone Afrika-Karibik-Pazifik (AKP)fuumlhrt

C Nach der Praumlsidentschaft

VGE bleibt sehr aktiv in der nationalen regionalen und europaumlischen Politik- von 1982-1998 zahlreiche regionale und nationale Aufgaben

zwischen 1989-1993 Abgeordneter im EP Er ist bis 1991 Praumlsident der LDR-Gruppe (Libeacuteral Deacutemocrate Reacutepublicain)

- Er tritt fuumlr die Zustimmung Frankreichs zum Maastrichter Vertrag ein er sprichtsich auch fuumlr eine flexible Handhabung der Maastricht-Kriterien aus

- 1986 gruumlndet er mit Helmut Schmidt das Komitee fuumlr die europaumlischeWaumlhrungsunion (Comiteacute pour llsquoUM de llsquoEurope) Letzteres hat 1988 einbdquoAktionsprogrammldquo veroumlffentlicht aus dem einige Vorschlaumlge vom Delors-Komitee aufgegriffen wurden Das Delors-Komitee hatte den Auftrag ein Konzeptfuumlr die Wirtschafts- und der Waumlhrungsunion zu erarbeiten

- 1997 wurde VGE als Praumlsident des Rates der KommunalenGebietskoumlrperschaften und der Regionen Europas gewaumlhlt Er steht fuumlr einestarke Rolle der Gebietskoumlrperschaften in der EU Im EP ist er Autor eines Berichtan das EP uumlber das Subsidiaritaumltsprinzip der seinen Namen traumlgt

- Er ist Praumlsident der europaumlischen internationalen Bewegung und des Instituts fuumlrdie Demokratie in Europa

- Seit Dezember 2001 ist er Praumlsident des Verfassungskonvents (Berufung durchGipfel der Staates- und Regierungschefs den Europaumlischen Rat von Laeken)

II Die Persoumlnlichkeit Giscard

A Die Ideen des ehemaligen Staatspraumlsident uumlber sein Land

Das neueste Buch bdquoLes Franccedilais - Reflexions sur le destin dlsquoun peupleldquo von 2000laumlsst drei Schwerpunktthemen erkennen um die sich VGEs Ausfuumlhrungen drehen- der politische und kulturelle Niedergang Frankreichs und seine Ursachen- die Geschichts- und Vergangenheitsvergessenheit der Franzosen- Die Schwierigkeiten bis hin zur Unmoumlglichkeit Frankreich zu reformierenEinzelthemen- Spaltung der Rechsparteien

Diese Spaltung sei sinnlos In einer EU von 27 o 30 Staaten sei es besser eine einheitlicheGruppierung zu bilden um die Debatte uumlber das groszlige europaumlische Projekt voranzubringen

- Cohabitation die Zusammenarbeit zwischen dem Staatspraumlsidenten und der einer anderenpolitischen Richtung zugehoumlrigen Regierung sei keine gute Loumlsung fuumlr die Vertretung derverschiedenen politischen Meinungen der Franzosen nur eine Illusion von Pluralismus Durch diebdquoCohabitationldquo blieben diese vielfaumlltigen Meinungen lediglich nebeneinander stehen Sie wuumlrdennicht durch eine einzige politische Kraft zusammengefuumlhrt

B Eigenschaften der Persoumlnlichkeit VGE (Parallele zwischen der PersoumlnlichkeitVGE als ehemaliger franzoumlsischer Praumlsident und Praumlsident desVerfassungskonvents)

+ -

Praumlsident

Oder

Monarch

kraftvolle Persoumlnlichkeit undEhrlichkeit er sagt was er denktBsp bei der Tuumlrkeifrage war ervielleicht taktlos aber er wollte nichtder Tuumlrkei falsche Versprechungenund Hoffnungen geben

Fairness mit seinen GegnernBsp waumlhrend der Praumlsident-schaftswahl 1981 hat er nicht dieVergangenheit von FM im Kontextdes Vichy-Regimes thematisiert

das hochtrabende VerhaltenBsp Nach seiner Wahlniederlage1981 hat er sich von den Franzosenin einer sehr feierlichen undd r a m a t i s c h e n F e r n s e h -Inszenierung verabschiedet

Preacutesident espegravece de statue peacutetrifieacuteedans les honneurs descendant deLouis XV

Arroganz er stellt seine Ideen uumlberdie AndererBsp im Konvent versucht er kaumKompromisse mit den anderenTeilnehmern zu finden

Es macht den Eindruck dass sich beim Konventspraumlsidenten die alten Fehler desStaatspraumlsidenten wiederholenIm uumlbrigen faumlllt auf VGE hat nahezu eine Manie zur Praumlsidentschaft er ist derlebenslange Praumlsident In gewissem Sinne ist die juumlngste Auszeichnung mit demKarls-Preis folgerichtig ndash Praumlsident und Monarchentum hinter sich lassendbeschreitet VGE die Spuren Karls des Grossen

Internetlinks zu VGE

- wwwgiscarddestaingcom- wwwelyseefrelyseebiogischtrr- wwwkarlspreisdehtmlkarlspreis2003htmcheck

2 DIE DEUTSCHEN AKTEURE IM KONVENT

Falko Maxim

Vetreter des nationalen Parlamentes

Bundestag

-gt Juumlrgen Meyerhttpwwwbundestagdeeuropaeu_konventZur Person-gt geboren 1936-gt promovierter Jurist-gt ab 1967 am Max-Planck-Institut fuumlr auslaumlndisches und internationales Strafrecht in Freiburg-gt Habilitation und ab 1981 Professor ua fuumlr deutsches und auslaumlndisches Strafrecht inFreiburg-gt Mitglied der Gewerkschaft OumlTV und der Arbeiterwohlfahrt-gt seit 1970 Mitglied SPD-gt 1979 ndash 1983 Landesvorstand Baden-Wuumlrttemberg-gt 1976 ndash 1990 Landtagsmitglied Baden-Wuumlrttemberg-gt 1990 bis 2002 MdB-gt bis 2002 BT-Ausschuumlsse bdquoAusschuss fuumlr Angelegenheiten der Europaumlischen UnionldquoStellvertretender Vorsitz bdquoRechtsausschussldquo Unterausschuss bdquoVereinte Nationenldquo desAuswaumlrtigen Ausschusses----------------------------------------Positionen-gt Volle Verbindlichkeit der Charta-gt Verstaumlndlichkeit und Klarheit der Verfassung-gt mehr Parlamentsmitentscheidung (entsprechend dem Konsens im Konvent)-gt parlamentarische Kontrolle auch uumlber obligatorische Ausgaben im Haushalt -gt keineUnterscheidung mehr zwischen obligatorischnicht-obligatorisch-gt Klagerecht nationaler Parlamente in Sachen Subsidiaritaumlt-gt Haushaltskontrolle von EURATOM durch das Parlament-gt Beitrag Juumlrgen Meyer Mitglied des Konvents Soziales Europa -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde03cv00cv00535de03pdf-gt Beitrag Juumlrgen Meyer bdquoEinklagbarkeit der Charta-Grundrechte und Verbesserung desIndividualrechtsschutzesldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000439d2pdf-gt Beitrag Juumlrgen Meyer bdquoRaum der Freiheit der Sicherheit und des Rechtsldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000447d2pdf-gt Arbeitsgruppe bdquoSubsidiaritaumltldquo Mitglied Arbeitsgruppe bdquoRaum der Freiheit der Sicherheit unddes Rechtsldquo Mitglied -gt Arbeitsgruppe bdquoSoziales Europaldquo (Mitglied)

-gt Peter Altmaier (Vertreter von Juumlrgen Meyer)httpwwwpeteraltmaierdehttpwwwbundestagdeeuropaeu_konventPerson-gt geboren 1958-gt Jurist Zusatzqualifikationen zu Europa und Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Bereich Staats-Europa- und Voumllkerrecht-gt seit 1990 Beamter der Europaumlischen Kommission Generaldirektion V-gt 1993 ndash 1994 Generalsekretaumlr der EG-Verwaltungskommission fuumlr soziale Sicherheit derWanderarbeiter-gt seit 1994 Mitglied des Bundestages CDU

-gt BT-Ausschuumlsse bdquoEuropaausschussldquo Mitglied bdquoRechtsausschussldquo StellvertreterUnterausschuss bdquoEuroparechtldquo Vorsitzender-gt EU-Grundrechte-Konvent Stellvertreter---------------------------------------Positionen-gt staumlrkere Einbeziehung der nationalen Parlamentarier bringt keinen Legitimitaumltszuwachssondern Verwirrung wegen leichtfertiger Schaffung neuer Institutionen und Gremien-gt Wahl des Kommissionspraumlsidenten durch Parlament-gt Kompetenzverteilung muss fuumlr Buumlrger durchschaubar sein-gt Mehrheitsentscheidungen im Ministerrat-gt Arbeitsgruppe bdquoErgaumlnzende Kompetenzenldquo Mitglied bdquoVereinfachung derRechtssetzungsverfahren und Rechtsakteldquo Mitglied

Bundesrat

-gt Erwin Teufelhttpwwwerwin-teufeldeZur Person-gt geboren 1939-gt Diplom-Verwaltungswirt-gt ab 1972 Landtagsmitglied Baden-Wuumlrttemberg-gt 1972 ndash 1978 Staatssekretaumlr Innenministerium und fuumlr Umweltschutz in Baden-Wuumlrttemberg-gt 1978 ndash 1991 Vorsitz der CDU-Landtagsfraktion-gt ab 1992 Ministerpraumlsident Baden-Wuumlrttemberg Wiederwahl 1996 und 2001-gt 1997 Praumlsident des Bundesrats dann Vorsitzender der Konferenz der Ministerpraumlsidentender deutschen Bundeslaumlnder-gt ab 1994 Mitglied des Ausschuss der Regionen Europas ab Februar 2002 Vizepraumlsident-gt 1995 ndash 1998 Bevollmaumlchtigter BRD fuumlr kulturelle Angelegenheiten im Rahmen des Vertragsuumlber die deutsch-franzoumlsische Zusammenarbeit-gt seit 1993 ehrenamtlicher Praumlsident der Jerusalem Foundation Deutschland eV-------------------------------------------------Positionen-gt Betonung der notwendigen Gestaltungsspielraumlume der Mitgliedsstaaten und Regionen-gt Mitgliedstaatliche Bereiche ausdruumlcklich als Schranken fuumlr Gemeinschaftskompetenzen-gt mehr Gemeinschaftsaufgaben nur bei Grenzpolizei EUROPOL und Auszligen- undSicherheitspolitik-gt besonderes Gremium zur Einhaltung der Kompetenzordnung aus Vertretern des EP und dernationalen und regionalen Parlamente -gt im Gesetzgebungsprozess-gt Klagerecht der Laumlnder vor EuGH wegen Subsidiaritaumlt-gt Forderung einer Arbeitsgruppe bdquoRegionen und Kommunenldquo-gt Volles Mitentscheidungsrecht des Parlaments-gt Beschlussfassung mit qualifizierter Mehrheit im Rat-gt Aufloumlsung der Saumlulenstruktur und Rechtspersoumlnlichkeit fuumlr EU-gt Beitrag von Erwin Teufel Leitlinien fuumlr die Ordnung der Kompetenzen zwischen derEuropaumlischen Union und den Mitgliedstaaten im kuumlnftigen Verfassungsvertrag -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000410d2pdf-gt Beitrag von Erwin Teufel Freiburger Entwurf fuumlr einen Europaumlischen Verfassungsvertrag -gthttpregisterconsiliumeuintpdfde03cv00cv00495de03pdf-gt Beitrag von Erwin Teufel bdquoDie regionalen und lokalen Gebietskoumlrperschaften imVerfassungsvertragldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde03cv00cv00530de03pdf-gt Arbeitsgruppe bdquoSubsidiaritaumltldquo Mitglied

-gt Wolfgang Senff (Vertreter von Erwin Teufel) (bis Maumlrz 2003)httpwwwwolfgang-senffdeZur Person-gt geboren 1941-gt Diplom-Volkswirt-gt Arbeit als Berufsschullehrer-gt Wirtschaftsexperte und Landesgeschaumlftsfuumlhrer der SPD-Niedersachsen

-gt ab 1978 Landtagsmitglied in Niedersachsen SPD-gt ab 1999 Landesminister fuumlr Bundes- und Europaangelegenheiten-gt bis Juni 2002 Vorsitz der Europaministerkonferenz der Laumlnder------------------------------------Positionen-gt Mehrheitsentscheidungen im Rat-gt nicht mehr ein Land = ein Kommissar-gt bdquoIn vielen Punkten muumlssen die Mitgliedsstaaten das alte Denken in Kategorien der Besitzstandswahrung zugunsten der gemeinsamen europaumlischen Idee aufgebenldquo-gt klare Kompetenzabgrenzung -gt ausschlieszligliche Grundsatz- und Ergaumlnzungskompetenz-gt gerichtliche Uumlberpruumlfung der Kompetenzfrage-gt grundsaumltzliche Mitentscheidung des Parlaments -gt umfassendes Budgetrecht -gt auchobligatorische Ausgaben-gt Wahl des Kommissions-Praumlsidiums durch das Parlament-gt Klagerecht auch fuumlr AdR und Fragerecht fuumlr seine Mitglieder gegenuumlber der Kommissio-gt Arbeitsgruppe bdquoergaumlnzende Kompetenzenldquo Mitglied

Bundesregierung

-gt Joschka Fischer (ab November 2002 fuumlr Peter Glotz)wwwjoschkadewwwauswaertiges-amtdewwwdeaamtleitungfischerZur Person-gt 12 April 1948 geboren in GerabronnBaden-Wuumlrttemberg-gt seit 1982 Mitglied der Gruumlnen-gt - 1985 Mitglied des Deutschen Bundestags-gt 1985 - 1987 Staatsminister fuumlr Umwelt und Energie des Landes Hessen und stellvertretendesMitglied des Bundesrats-gt 1987 - 1991 Mitglied des Hessischen Landtags und Vorsitzender der Fraktion der Gruumlnen imHessischen Landtag-gt 1991 - 1994 Staatsminister fuumlr Umwelt Energie und Bundesangelegenheiten des LandesHessen-gt 1994 - 1998 Sprecher der Fraktion Buumlndnis 90DIE GRUumlNEN im Deutschen Bundestag-gt ab Oktober 1998 Bundesminister des Auswaumlrtigen und Vizekanzler------------------------------------Positionen

-gt politische Fragen im Vordergrund-gt aber Kompetenzzuordnung darf Flexibilitaumlt und Entwicklungsfaumlhigkeit der Union nicht behindern (kein bdquoKraumlmerdenkenldquo bei Kompetenzabgrenzungen) -gt Positionierung gegen Schaumluble-Bocklet-Papier (EVP-Linie)-gt Konvent muss entscheiden Staatenverbund oder Foumlderation-gt fuumlr Fischer sollten aktuelle Prioritaumlten und Leitlinien der Konventsarbeit sein -gt Vollstaumlndige Ausarbeitung der gesamten Verfassung durch den Konvent -gt Die EU ist nicht nur eine Union europaumlischer Staaten wie etwa in Art 1 des Vorentwurfs definiert sondern eine Integrationsgemeinschaft eigener Art die sich auf Staaten und Buumlrger gruumlndet -gt Volle Uumlbernahme der Grundrechtscharta in die Verfassung -gt Zuumlgige Klaumlrung der Kernfragen der institutionellen Architektur mit dem Ziel der Staumlrkung demokratischer Legitimitaumlt sowie der Handlungsfaumlhigkeit der Organe-gt kein Auseinanderdividieren in einen integrierten und einen intergouvernementalen Teil-gt direktes Klagerecht vor EuGH fuumlr Regionen mit Gesetzgebungsbefugnissen-gt Beitrag Dominique de Villepin und Joschka Fischer Gemeinsame deutsch-franzoumlsischeVorschlaumlge fuumlr den Europaumlischen Konvent zum Bereich Europaumlische Sicherheits- undVerteidigungspolitik -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000422d2pdf-gt dt-frz Vorschlag zum Raum der Freiheit der Sicherheit und des Rechts -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000435d2pdf-gt dt-frz Vorschlag zur Ordnungspolitik (ua Staumlrkung der Euro-Gruppe) -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv00cv00470de02pdf

-gt dt-frz Vorschlag im Konvent zu den Institutionen -gt praumlsidiale Doppelspitze fuumlr die Union -gt Europaumlischer Auszligenminister bdquomit doppeltem Hutldquo

-gt httpregisterconsiliumeuintpdfde03cv00cv00489de03pdf

-gt Hans Martin Bury (Vertreter von Joschka Fischer) (ab November 2002 fuumlr StS Gunther Pleuger)wwwburydeZur Person-gt geboren 1966-gt Diplom Betriebswirt (dann 88 ndash 90 Vorstandsassistent Volksbank Ludwigsburg)-gt seit 1988 SPD-Mitglied-gt seit 1997 Mitglied des SPD-Landsvorstandes Baden-Wuumlrttemberg-gt seit 1990 Mitglied des Bundestags SPD-gt Fraktionssprecher fuumlr Post und Telekommunikation-gt Fraktionssprecher fuumlr Wirtschaft und Technologie-gt 1999 bis 2002 Staatsminister beim Bundeskanzler -gt ua Leiter des Staatssekretaumlrsausschuss fuumlr bdquoNachhaltigkeitldquo-gt seit 22Oktober 2002 Staatsminister fuumlr Europa AA----------------------------------------------PositionenArbeitsgruppe bdquoSoziales Europaldquo Mitglied

Europaumlisches Parlament

-gt Klaus Haumlnschhttpwwwklaus-haenschdeZur Person-gt geboren 1938-gt Studium der Politologie Geschichte und Soziologie + Universitaumltsassistent-gt Redakteur einer Zeitschrift fuumlr uumlbernationale Zusammenarbeit-gt 1970 bis 1979 Referent und Pressesprecher im Wissenschaftsministerium in NRW-gt seit 1976 Lehrbeauftragter des Universitaumlt Duisburg-gt seit 1979 Mitglied des EP SPE-gt 1972 ndash 1986 Vorsitzender SPD-Unterbezirk-gt 1989 ndash 1994 und seit 1997 Stellvertretender Vorsitzender der SPE-Fraktion im EP-gt 1994 ndash 1997 Praumlsident des EP-gt EP-Ausschuumlsse bdquofuumlr Auswaumlrtige Angelegenheiten Menschenrechte gemeinsame Sicherheitund Verteidigungspolitikldquo Mitglied bdquofuumlr konstitutionelle Fragenldquo Mitglied-gt im Praumlsidium des Konvents----------------------------------------Positionen-gt Zustandekommen eines geschlossenen Vertragstextes-gt Mehrheitsprinzip und Oumlffentlichkeit fuumlr Rat-gt keine Rotation mehr fuumlr Ratspraumlsidentschaft-gt Staumlrkung der Kommission in exekutiver Funktion und Untermauerung ihrer Legitimitaumlt durchWahl des Kommissionspraumlsidenten durch das Parlament-gt Anzahl der Kommissare soll nicht mehr von Zahl der Staaten abhaumlngen sonder sich nurnoch an Funktionalitaumlt ausrichten-gt Mitentscheidung des Parlaments bei allen EU-Gesetzgebungsakten-gt keine Rotation bei Parlamentspraumlsidentschaft-gt Beitrag vorgestellt von Frau Pervenche Beregraves stellvertretendes Mitglied und Klaus HaumlnschbdquoKernelemente einer Europaumlischen Verfassungldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde03cv00cv00479de03pdf-gt Beitrag von Intildeigo Mendez de Vigo Herrn Klaus Haumlnsch und Herrn Andrew DuffEntschlieszligung des Europaumlischen Parlaments zu den Auswirkungen und zum kuumlnftigen Statusder Charta der Grundrechte der Europaumlischen Union -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000368d2pdf-gt Beitrag des Mitglieds des Konvents Herrn Klaus Haumlnsch bdquoDie Zukunft des EURATOM-Vertragesldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000344d2pdf

-gt Schlussbericht der Gruppe VI bdquoOrdnungspolitikldquo -gthttpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000357d2pdf-gt Arbeitsgruppe bdquoOrdnungspolitikldquo Vorsitz Arbeitsgruppe bdquoAuszligenpolitisches Handelnldquo Mitglied

-gt Elmar Brokhttpwwwcdu-csu-epdekonventkonventhtmZur Person-gt geboren 1946-gt Jurist und Politikwissenschaftler-gt nach Studium Arbeit als Journalist-gt 1989 ndash 1999 Vorsitzender des CDU-Bundesfachausschusses Auszligen- und Sicherheitspolitik-gt seit 1996 Geschaumlftsfuumlhrer des NRW-Landesvorstandes der CDU-gt seit 1999 Vorsitzender des Bundesfachausschusses Europapolitik der CDU-gt Mitglied des EP EVP-gt Mitglied des EVP-Fraktionsvorstandes-gt vergangene Mitgliedschaft in EP-Ausschuumlssen fuumlr Soziales Drogenbekaumlmpfung undbdquoDeutsche Einheitldquo-gt Vertreter des EP in der Reflexionsgruppe des Rates fuumlr Maastricht II-gt Vertreter des EP in der Regierungskonferenz fuumlr den Vertrag von Amsterdam-gt Vertreter des EP in der Regierungskonferenz 2000-gt EP-Ausschuumlsse bdquofuumlr auswaumlrtige Angelegenheiten Menschenrechte gemeinsame Sicherheitund Verteidigungspolitik Mitglied bdquofuumlr konstitutionelle Fragenldquo Vorsitz-gt Stellvertreter Delegation fuumlr die Beziehungen zu den Vereinigten Staaten--------------------------------------Positionen-gt mehr Vergemeinschaftung der Auszligenpolitik-gt klare Verstaumlrkung der Zusammenarbeit in Sicherheits- und Verteidigungspolitik -gt bdquocoalition of the willingldquo gewillte Staaten tragen und fuumlhren aus und die anderen koumlnnennicht blockieren-gt EVP-Convention-Group (einzige Fraktionsbildung im Konvent)-gt Schaumluble-Bocklet-Papier als Grundlage fuumlr CDU-CSU und EVP-Convention-Group -gt klare Kompetenzabgrenzung nach innen und starke Handlungsfaumlhigkeit nach auszligen -gt Notwendigkeit EU-Kompetenzen zuruumlckzufahren -gt zB bei Einwanderungspolitik -gt Betonung des Subsidiaritaumltsprinzips -gt EU-Politikfelder Auszligen- Sicherheits- und Verteidigungspolitik BinnenmarktAuszligenvertretung der Union gemeinsame Waumlhrung reformierte Agrarpolitik und teilweise dieBereiche Rechtspolitik innere Sicherheit Verkehr Infrastruktur Umwelt- undGesundheitsschutz -gt Mitgliedstaatliche Politikfelder der Staatsaufbau der Mitgliedstaaten einschlieszliglich derkommunalen Selbstverwaltung Sozial- und Familienpolitik Arbeitsmarktpolitik die Regelungder Zuwanderung sowie die Bereiche Bildung Kultur und Sport-gt Rat Kommission als auch Parlament das gleiche Recht bei Gesetzesinitiative-gt Die Kommission soll zahlenmaumlszligig begrenzt werden um handlungsfaumlhig zu bleiben-gt Jeder Abgeordnete im Parlament soll grundsaumltzlich in Zukunft in etwa die gleiche Anzahl vonBuumlrgern repraumlsentieren-gt Kompetenzsenat des europaumlischen Gerichtshofes-gt Klagerecht nationaler Parlamente und bestimmter Regionen-gt moumlglichst wenig staatliche Einmischung ins Wirtschaftsgeschehen-gt Beitrag von Elmar Brok bdquoBestimmungen betreffend Freiheit Sicherheit und Recht die in dieVerfassung der Europaumlischen Union aufzunehmen waumlrenldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000436d2pdf-gt Beitrag von Elmar Brok bdquoVerfassung der Europaumlischen Unionldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000325-r1d2pdf-gt Beitrag von Elmar Brok Jacques Santer Reneacute van der Linden Joachim Wuermeling undanderen Mitgliedern bdquoDie Subsidiariaumlt muss durch ein rechtsprechendes Organ uumlberpruumlftwerdenldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000213d2pdf-gt Beitrag von Alain Lamassoure Elmar Brok und Joachim Wuermeling bdquoTestimonials dernationalen Parlamente in der Praumlambel der Verfassung Ein etwas unkonventionellerVorschlagldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000467d2pdf-gt Beitrag von Elmar Brok mit dem Titel bdquoDie Zustaumlndigkeiten der Europaumlischen Unionldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde03cv00cv00541de03pdf-gt Arbeitsgruppe bdquoSubsidiaritaumltldquo Mitglied Arbeitsgruppe bdquoAuszligenpolitisches Handelnldquo Mitglied

-gt Sylvia-Ivonne Kaufmannhttpwwwsylvia-yvonne-kaufmanndeZur Person-gt geboren 1955-gt promovierte Diplom-Japanologin-gt Wissenschaftliche Assistentin an der HU-Berlin und am Institut fuumlr internationale Politik und Wirtschaft Berlin-gt seit 1991 Mitglied des PDS-Parteivorstandes und MdB-gt 1993 ndash 2000 Stellvertretende Bundesvorsitzende der PDS-gt 1991 ndash 1994 Beobachterin im EP-gt Stellvertretende Vorsitzende der Konfoumlderalen Fraktion der Vereinigten Europaumlischen Linken Nordische Gruumlne Linke-gt EP-Ausschuumlsse bdquofuumlr konstitutionelle Fragenldquo Mitglied bdquofuumlr Freiheiten und Rechte der BuumlrgerJustiz und innere Angelegenheitenldquo Stellvertreterin-------------------------------------Positionen-gt ausdruumlcklich fuumlr Referenden uumlber Verfassungsentwurf-gt Europaparlament volles Mitentscheidungsrecht-gt Kontrollrechte fuumlr nationale Parlamente-gt weitere Politikbereiche wie Justiz und Inneres vergemeinschaften-gt Union muss sich zu einer Sozial- und Beschaumlftigungsunion entwickeln-gt bdquoDenn ihre Zukunft liegt in der Weiterentwicklung des europaumlischen Sozialmodells und weniger darin ob sie ein Staatenverbund bleibt oder eine Foumlderation der Nationalstaaten wirdldquo-gt Sozialstaatsprinzip in den Verfassungsvertrag-gt Einrichtung einer Arbeitsgruppe Soziales Europa-gt Beitrag von Andrew Duff Alain Lamassoure Olivier Duhamel Karel de Gucht SylviaKaufmann Josef Zieleniec und Pervenche Beregraves Fragen der Zustaumlndigkeit und Subsidiaritaumlt und darausentstehende Verwirrung -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000178d2pdf-gt Beitrag des Mitglieds des Konvents Frau Sylvia-Yvonne Kaufmann Ein Verfassungsvertragfuumlr ein soziales Europa -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000190-r1d2pdf-gt Arbeitsgruppe bdquoWirtschaftspolitikldquo Mitglied Arbeitsgruppe bdquoVerteidigungldquo Mitglied

-gt Joachim Wuermeling (Vertreter von Elmar Brok)httpwwwwuermelingnetZur Person-gt geboren 1960-gt promovierter Jurist Schwerpunkt Europarecht-gt 1989 ndash 1993 Bayerisches Staatsministerium fuumlr Bundes- und Europaangelegenheiten inBonn Persoumlnlicher Referent des Amtschefs-gt 1993 ndash 1995 Europaumlische Kommission Kabinett des Kommissars Peter Schmidhuber-gt 1995 ndash 1999 Bayerische Staatskanzlei Referatsleiter fuumlr die Beziehungen zu deneuropaumlischen Institutionen Assistent des MP im Ausschuss der Regionen Referatsleiter fuumlrGrundsatzfragen der Europapolitik-gt seit 1996 Lehrbeauftragter der Universitaumlt Bayreuth fuumlr Europarecht-gt seit 1999 Mitglied des Europaumlischen Parlaments (EVP)-gt EP-Ausschuumlsse bdquofuumlr Recht und Binnenmarktldquo Mitglied bdquofuumlr konstitutionelle FragenldquoStellvertreter----------------------------------------Positionen-gt wie Brok -gt gemeinsame EVP-Convention-Group-gt gemeinsamer internet-Auftritt zu Konvent mit Brok-gt ausdruumlcklich Schaumluble-Bocklet-Papier als gemeinsame Grundlage-gt Beitrag des Mitglieds des Konvents Herrn Joachim Wuermeling EU-Zustaumlndigkeiten -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000107d2pdf-gt Beitrag von Joachim Wuermeling EU-Reform Fragen an das Initiativmonopol der EU-Kommission -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000279d2pdf

-gt Beitrag von Joachim Wuermeling bdquo Internationale Vertraumlge der EU Vorschlaumlge fuumlr eineStaumlrkung der parlamentarischen Kontrolleldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000362d2pdf-gt Beitrag von Joachim Wuermeling bdquoReligioumlse Bezugnahme im Verfassungsvertragldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde03cv00cv00480de03pdf-gt Arbeitsgruppe bdquoergaumlnzende Kompetenzenldquo Mitglied Arbeitsgruppe bdquoVereinfachung der Rechtssetzungsverfahren und Rechtsakteldquo Mitglied

4 DIE POLITSCHEN FAMILIENIM KONVENT

sbquoLinkelsquo gegen sbquorechtelsquo Europaverfassung

Winnie Locke

Grundlagen politischer Familienbildung im EG-Vertrag

Art 191 EGV (Politische Parteien) Politische Parteien auf europaumlischer Ebene sind wichtig alsFaktor der Integration in der Union Sie tragen dazu bei ein europaumlisches Bewusstseinherauszubilden und den politischen Willen der Buumlrger der Union zum Ausdruck zu bringen

(vgl Art 21 GG (Parteien) (1) Die Parteien wirken bei der politischen Willensbildung des Volkes mitIhre Gruumlndung ist frei Ihre innere Ordnung muss demokratischen Grundsaumltzen entsprechen Siemuumlssen uumlber die Herkunft und Verwendung ihrer Mittel sowie uumlber ihr Vermoumlgen oumlffentlichRechenschaft geben )

Politische Gruppierungen auf europaumlischer Ebene

EVP-ED Fraktion= im EP Fraktion der Europaumlischen Volkspartei (Christdemokraten) und europaumlischer Demokraten(oder bdquoEPPldquo Europeans People Party)- Fraktionsvorsitzender Hans-Gert Poumlttering (D)- mit 232 Abgeordneten aus 15 Mitgliedstaaten staumlrkste Fraktion im Europaumlischen Parlament (EP)- Parteien ua EVP-Partei CDU CSU bzw CDUCSU-Gruppe im EPZiele ein bdquoEuropa der Werteldquo kohaumlrente und wirksame gemeinsame europaumlische Auszligen- undSicherheitspolitikEVP-ED Fraktion und der Konvent- 6 EVP-EP-Vertreter im Konvent ua Mendez de Vigo (E) als Vorsitzender der EP-Delegation fuumlr denKonvent Elmar Brok (D) Vorsitzender der EVP-Gruppe im Konvent- eigener Verfassungsentwurf der als bdquowork in progress bdquo dem Diskussionsstand im Konvent und inEVP-Gruppe angepasst wirdSchwerpunkte klare Kompetenzen (Katalog) religioumlser Bezug in Praumlambel Staumlrkung desgemeinschaftlichen Europas

SPE-Fraktion= im EP Fraktion der Sozialdemokratischen Parteien Europas (oder bdquoPSEldquo Party of EuropeanSocialists)- Vorsitzender Enrique Baron Crespo- mit 175 MEP aus 15 Mitgliedstaaten zweitstaumlrkste Fraktion- Parteien ua SPD SPEndashPartei (umfasst 20 sozialdemokratischen und Arbeiter-Parteien der EU)Ziele ein bdquoEuropa der Buumlrgerldquo nachhaltige europaumlische Beschaumlftigungs- Sozial- und UmweltpolitikSPE-Fraktion und Konvent- 5 SPE-EP-Vertreter im Konvent ua Klaus Haumlnsch (D) als stellvertretender Vorsitzender der EP-Delegation fuumlr den Konvent- kein eigener Verfassungsentwurf aber Vorschlaumlge bdquoFuumlr einen Erfolg des Konvents zur ZukunftEuropasldquo und eigenstaumlndiger bdquoBerliner Entwurfldquo mit bdquosozialdemokratischer HandschriftldquoSchwerpunkte Foumlrderung des europaumlischen Gesellschaftsmodells im Rahmen nachhaltigerEntwicklung Vollbeschaumlftigung Innovation sozialen Zusammenhalts

LIBE - Fraktion= im EP Fraktion der Liberalen und Demokratischen Partei Europas (oder bdquoELDRldquo European LiberalDemocrat and Reform Group)- Fraktionsvorsitzender Graham Watson (GB)

- 54 MEP in 10 Mitgliedstaaten (deutsche FDP nicht vertreten)- Parteien ua Margerita (gegruumlndet v Romano Prodi)Ziele wachsende kompetitive Wirtschaft ein Europa basierend auf fundamentalen liberalen PrinzipienLIBE-Fraktion und Konvent- 1 LIBE-EP-Vertreter im Konvent- kein eigener VerfassungsentwurfSchwerpunkte groumlszligere Gewichtung der Auszligen- und Sicherheitspolitik klare Unterscheidung derexekutiven und legislativen Kompetenzen von Rat und Kommission Dezentralisierung vonGemeinschaftsaufgaben mit groumlszligerer Bedeutung fuumlr regionale und lokale Verantwortliche

KVELNGL = im EP Konfoumlderation der vereinigten europaumlischen LinkenNordische Gruumlne Linke (oder bdquoGUENGLldquoConfederal Group of the European UnitedNordic Green Left)- Fraktionsvorsitzender Francis Wurtz (F) stellvertretende Vorsitzende Sylvia-Yvonne Kaufmann (D)- 50 MEP aus 10 Mitgliedstaaten- 15 politische Parteien ua PDS mit der PDS-Europa (Vors Modrow)Ziele Solidaritaumlt Verbesserung der Umweltqualitaumlt soziale Gleichheit Abschaffung der NATO WEUKVELNGL-Fraktion und Konvent- 1 KVELNGL-EP-Vertreterin im Konvent Sylvia-Yvonne Kaufmann (DPDS)- kein eigener VerfassungsentwurfSchwerpunkte Entwicklung zu einem sozialen Europa

Die GruumlnenFEA-Fraktion= im EP Fraktion der GruumlnenFreien Europaumlischen Allianz- Fraktionsvorsitzende Daniel Cohn-Bendit (F) Monica Frassoni (I)- 45 MEP aus 12 Mitgliedstaaten- Parteien ua die GruumlnenBuumlndnisrsquo90Ziele ein Europa mit sozialen kulturellen und oumlkologischen WertenDie Gruumlnen und der Konvent- 1 GruumlnenFEA-EP-Vertreter im Konvent und ua Joschka Fischer als Regierungsvertreter imKonvent- bdquoGrundriss einer europaumlischen Verfassungldquo v J Voggenhuber (AU)Schwerpunkte Handlungsfaumlhigkeit der EU im Inneren und in der Welt Weg zu einer oumlkologischen undsozial nachhaltigen Entwicklung

UEN-Fraktion= im EP Fraktion der Union fuumlr das Europa der Nationen (Union for Europe of the Nations)- Fraktionsvorsitzender M Charles Pasqua (F)- 22 MEP aus 5 Mitgliedstaaten- keine deutsche Parteien- Ziele Erhaltung der Souveraumlnitaumlt und nationalen Demokratien Betonung der Unterschiede keinfoumlderales Europa- 1 UEN-EP-Vertreterin im Konvent

EDU-Fraktion= im EP Fraktion fuumlr das Europa der Demokratie und der Unterschiede- Fraktionsvorsitzender Jens-Peter Bonde (DK)- 17 MEP- 1 EDU-EP-Vertreter im Konvent

Links

Uumlbersicht der EP-Fraktionen unter httpwwweuroparleuintgroupsdefaulthtm

Homepage der EVP httpwwwepp-edorghomededefaultasplg1=deKonventswebsite der EVP httpwwwepp-edorgPresspthem02them01_enasp

Homepage der SPE httpwwwsocialistgrouporgindexhtml

Homepage der LIEBE httpeldeuroparleuintContentDefaultasp

Homepage der KVEL httpwwweuroparleuintgue

Homepage der GruumlnenFEA httpwwwgreens-efaorgenKonventswebsite der GruumlnenFEA auch unter httpwwwgreens-efaorgen

Homepage der UEN httpwwweuroparleuintuen

Homepage der EDU httpwwweuroparleuintedd

III Inhaltliche Aspekte der KonventsarbeitenFebruar 2002 bis Januar 2003

1 DIE ARBEITSGRUPPENI - VI

Manuela Hander

AG I bdquoSubsidiaritaumltsprinzipldquoVors Inigo Mendez de Vigo

Vorschlaumlge

1 Fruumlhere Einbeziehung des Subsidiaritaumltsgedankens in Rechtsetzungsakte der Gemeinschaft durchdie am Rechtsetzungsverfahren beteiligten Organe und damit Verbesserung dessen Beruumlcksichtigung2 Ex-ante-Kontrolle durch die Schaffung eines Warnsystems durch fruumlhzeitige Einbeziehung desmitgliedstaatlichen Gesetzgebers am gemeinschaftlichen Rechtsetzungsverfahren3 Ex-post-Kontrolle durch Erleichterung der Klageerhebungsmoumlglichkeiten beim EuGH wegenMissachtung des Subsidiaritaumltsprinzips

AG II bdquoEinbeziehung der ChartaBeitritt zur EMRKldquoVors Antonio Vitorino

Vorschlaumlge

1 Einbeziehung der Grundrechtecharta in die Verfassung wodurch dieser Rechtsverbindlichkeitverliehen wuumlrde Ein Konsens hinsichtlich der konkreten Art und Weise dieser Einbeziehung konntenicht erzielt werden vielmehr wurden alle Optionen in die entsprechende Empfehlung derArbeitsgruppe aufgenommen So plaumldierte ein Teil der Gruppe fuumlr eine Aufnahme der Charta alserstem Kapitel der Verfassung ein anderer Teil wollte es ausreichen lassen eine entsprechendeBezugnahmevorschrift in einen Artikel der Verfassung aufzunehmen wiederum andere wollten eineBezugnahme nur bdquoindirektldquo vorgenommen wissen die es vermeiden wuumlrde der ChartaVerfassungsrang zu geben2 Ein Votum zum Beitritt der EU zur EMRK wurde explizit nicht abgegeben Vielmehr verwies dieGruppe diesbezuumlglich auf den Rat der Europaumlischen Union denn nur dieser koumlnne eine derartwesentliche politische Entscheidung treffen Jedoch sprach sie sich indirekt fuumlr den Beitritt der EU zurEMRK aus indem sie eine Empfehlung zur Aufnahme einer den Beitritt betreffendenverfassungsrechtlichen Bestimmung formulierte und wohlwollend die Argumente eroumlrterte die fuumlreinen Beitritt der EU zur EMRK sprechen

AG III bdquoRechtspersoumlnlichkeitldquoVors Giuliano Amato

Vorschlaumlge

1 Anerkennung der Rechtspersoumlnlichkeit der EU2 Verschmelzung der EU und der EG zu einer einzigen Rechtspersoumlnlichkeit3 Fusion der verschiedenen Vertraumlge (EG-Vertrag EGKS-Vertrag EURATOM-Vertrag EU-Vertrag)mit der Maszliggabe der Untergliederung des neuen einheitlichen Vertrages in zwei Teile einengrundlegenden verfassungsrechtlichen Teil und einen weiteren mit den uumlbrigen Bestimmungen dergenannten Vertraumlge

AG IV bdquoRolle der einzelstaatlichen ParlamenteldquoVors Gisela Stuart

Vorschlaumlge

1 Verbesserung der einzelstaatlichen Kontrollmechanismen der Parlamente die durch dieMitgliedstaaten zu gewaumlhren waumlre und Anerkennung der Rolle der mitgliedstaatlichen Parlamente inder Verfassung2 Einbeziehung der mitgliedstaatlichen Parlamente in die Uumlberwachung des Subsidiaritaumltsprinzips vorallem durch bessere und fruumlhe Unterrichtung von gemeinschaftlichen Rechtsetzungsverfahren3 Ausbau und Erweiterung multilateraler Netze insbesondere durch Praumlzisierung des COSAC-Mandates (vgl hierzu Ziffer II des Protokolls Nr 9 zum EGV (Amsterdam)) durch Einrichtung einesKonvents zur Eroumlrterung wichtiger politischer Leitlinien sowie der Strategie der EU und durch dieEinberufung von Ad-hoc-Konferenzen zwischenparlamentarischer Natur zu speziellen Fragen

AG V bdquoErgaumlnzende ZustaumlndigkeitenldquoVors Henning Christophersen

Vorschlaumlge

1 Die Verfassung allgemein betreffenda) Aufteilung saumlmtlicher Zustaumlndigkeiten zwischen den Mitgliedstaaten und der EU in einembesonderen Kapitel der Verfassungb) Wahrung der Flexibilitaumlt durch Beibehaltung des Art 308 EGV (Amsterdam) bzw einervergleichbaren Bestimmung unter der Voraussetzung der Festlegung dass damit keine Ausweitunggemeinschaftlicher Zustaumlndigkeiten verbunden waumlre2 Die bdquoergaumlnzenden Zustaumlndigkeitenldquo bzw nach dem Vorschlag der Gruppe die bdquounterstuumltzendenMaszlignahmenldquo im besonderen angehenda) Zulaumlssigkeit unterstuumltzender Maszlignahmen nur im Rahmen ausschlieszliglicher Kompetenzen derMitgliedstaaten die einzelstaatliche Rechtsvorschriften nicht ersetzen sondern allenfalls ergaumlnzenoder unterstuumltzen duumlrftenb) Forderung nach einem gemeinsamen Interesse der EU und der Mitgliedstaaten als Voraussetzungunterstuumltzender Maszlignahmen

AG VI bdquoOrdnungspolitikldquoVors Klaus Haumlnsch

Vorschlaumlge

1 Aufnahme wirtschafts- und sozialpolitischer Ziele in die Verfassung (vergleichbar mit denbestehenden Bestimmungen der Art 2 EUV (Amsterdam) und Artt 2 3 und 4 EGV (Amsterdam))2 Strikte Trennung von einerseits Waumlhrungs- und andererseits Wirtschaftspolitik wobei dieerstgenannte als ausschlieszligliche Gemeinschaftszustaumlndigkeit verstanden werden sollte die zweite alsmitgliedstaatliche Zustaumlndigkeit allerdings mit der Einschraumlnkung der Aufnahme der Grundsaumltze derWirtschaftspolitik in die Verfassung sowie einer Verbesserung der Koordinierung zwischen denMitgliedstaaten3 Beibehaltung der EURO-Gruppe deren Vertretung in internationalen Organisationen zu verstaumlrkenwaumlre

2 DIE ARBEITSGRUPPEN VII - X

Conrad Seiferth

AG VII bdquoAussenpolitisches HandelnldquoVors Jean-Luc Dehaene

Vorschlaumlge

1 Zusammenfuumlhrung aller das Aussenpolitische Handeln der EU betreffenden Artikel in einemeinzigen Abschnitt2 Definition von Grundsaumltzen und Zielen fuumlr das Aussenhandeln der EU wofuumlr der Europaumlische Ratstrategische Ziele und Interessen festlegt die die Parameter des Handelns von EU undMitgliedstaaten bestimmen3 EU-Kompetenz zum Abschluss von internationalen Vereinbarungen die ihre Kompetenz betreffen4 Um die Kohaumlrenz und Effektivitaumlt zwischen den Institutionen zu staumlrken bdquoAussenpolitischerVertreter der EUldquo ndash Verschmelzung der Posten des bdquoHohen Vertreter fuumlr die GASPldquo (Solana) und desKommissars (Patten) in einer Person die mit qualifizierter Merheit vom Europaumlischen Rat unterBilligung von Kommission und Parlament ernannt wird5 Um die Kohaumlrenz innerhalb der Institutionen zu verbessern Ratsformation fuumlr AussenpolitischesHandeln und Aussenpolitische Zentralstelle zur Koordination innerhalb der Kommission6 Bestehende Vorgaben zur Entscheidungsfindung sollen weiter ausgeschoumlpft werden keineAusweitung der Mehrheitsentscheidungen aber Kompetenz des Europaumlischen Rates einstimmigMehrheitsentscheidungen auszuweiten

AG VIII bdquoVerteidigungldquoVors Michel Barnier

Vorschlaumlge

1 Ausweitung der Petersberger Aufgaben2 Zur Erhoumlhung von Effizienz und Kohaumlrenz soll der bdquoHohe Vertreter fuumlr die GASP ein Initiativrecht inKrisenangelegenheiten erhalten und in dringenden Faumlllen ermaumlchtigt werden koumlnnen notwendigeEntscheidungen unter Aufsicht des Rates zu treffen3 Die Entscheidung zum Start einer Operation soll einstimmig unter Beachtung des bdquoPrinzips derKonstruktiven Enthaltung erfolgen4 bdquoEuropaumlische Verteidigungszoneldquo Moumlglichkeit zur Einfuumlhrung einer staumlrkeren Kooperation zwischenMitgliedstaaten (vergleichbar bdquoEurozoneldquo)5 Einfuumlhrung einer Solidaritaumltsklausel zur Antwort auf terroristische Bedrohungen und Angriffe mit deralle Mittel zur Abwehr in der EU mobilisiert werden koumlnnen6 Einrichtung einer Europaumlischen Ruumlstungs- und Strategie-Forschungsagentur zur Harmonisierungder Ausruumlstungsbeschaffung und Unterstuumltzung der militaumlrischen Forschung7 Einfuumlhrung von Konvergenzkriterien fuumlr militaumlrische Haushaltsausgeben um die militaumlrischenFaumlhigkeiten der EU zu staumlrken

AG IX bdquoVereinfachung der VertraumlgeldquoVors Guiliano Amato

Vorschlaumlge

1 Verringerung der Anzahl der Rechtsakte von 15 auf 6

a) Verbindliche Verordnung AElig bdquoEU-Gesetzldquo Richtlinie AElig bdquoEU-Rahmengesetzldquo EntscheidungDelegierte Rechtsakte (neue Kategorie von Rechtsnorm)b) Unverbindliche Stellungnahme und Empfehlungc) Anwendungsbereiche EGV u PJZS fuumlr GASP sollen alle Rechtsakte als bdquoGASP-Entscheidungldquobezeichnet werden2 Vereinfachung der Verfahrena) fuumlr alle Rechtsakte das Mitentscheidungsverfahren gem Art 251 EGVb) weitgehende Abschaffung des Verfahrens der Zusammenarbeit gem Art 252 und ersetzen durchMitentscheidungsverfahren oder Anhoumlrungsverfahrenc) Verfahren der Zustimmung Vorbehalten fuumlr die Ratifizierung von internationalen Abkommend) fuumlr alle Ausgaben einheitliches Haushaltsverfahren

AG X bdquoRaum der Freiheit der Sicherheit und des RechtsldquoVors John Bruton

Vorschlaumlge

1 Beschlussfassung mit qualifizierter Mehrheit und im Mitentscheidungsverfahren in der Asylpolitik2 Einwanderungspolitik soll weiterhin Sache der Mitgliedstaaten bleiben Ziel einer gemeinsamenEinwanderungspolitik im Verfassungsvertrag festhalten3 PJZS Deutlichere Umschreibung der Rechtsetzungsbefugnisse fuumlr die Union zur Angleichung desStrafrechts und des Strafprozessrechts gegenseitige Anerkennung von Gerichtsentscheidungen4 Verstaumlrkte Zusammenarbeit im Rat durch effizientere Struktur langfristig Aufbau eine europaumlischenGrenzschutzkorps5 Ausbau der Unionseinrichtungen Kontrolle der Arbeit von Europol durch das EP groumlszligerenSpielraum fuumlr den Gesetzgeber im Bereich von Eurojust Europaumlische Staatsanwaltschaft um gegenSubventionsstraftaten zu verfolgen6 Einbindung der staatlichen Parlamente in die europaumlische Strafrechtspolitik7 Allgemeine Zustaumlndigkeit des EuGH fuumlr den Bereich des Raum der Freiheit der Sicherheit und desRechts

3 DIE INSTITUTIONEN

Doris Schmitz-Meiners und Nicolas Poullain

I STATUS QUO DER INSTITUTIONENARCHITEKTUR

Im Kern der politischen Diskussion stehen die folgenden vier OrganeInstitutionen (andereEinrichtungen wie etwa EZB oder AdR spielen in der Reformdiskussion kaum eine Rolle)

1 Europaumlisches Parlament (Art 189-201)

Zusammensetzung seit `79 direkt gewaumlhlt abnehmende Wahlbeteiligung derzeit 626 MEPsab 25 MS 732

Immer wichtigere Rolle im Gesetzgebungsverfahren An der Gesetzgebung in der 2 und 3Saumlule ist das EP nicht beteiligt

Kontrolle der Exekutive Untersuchungsausschuszlig Kontrolle der Kommission InterpellationMiszligtrauensantrag Anhoumlrungsrecht

Mitwirkungsrechte beim Haushalt (nur bei nicht obligatorischen Ausgaben)

Zusammenarbeit mit innerstaatlischen Parlamenten (COSAC November 1989)

2 Ministerrat (Art 202-210)

Zusammensetzung Der Rat besteht aus je einem Vertreter jedes Mitgliedstaats (Mst) aufMinisterebene Der Vorsitz im Rat wird durch die Mst abwechselnd fuumlr 6 Monatewahrgenommen Minister werden vertreten durch staumlndige Vertreter im AStV (COREPER)

Bei der Gesetzgebung nimmt er trotz Machtzuwachs des EP noch die dominierender Rolleein Bei ZBJI 342 EUV und GASP Art 133 EUV alleiniges Legislativorgan Verabschiedetwirtschaftspolitische und beschaumlftigungspolitische Leitlinien

Drei verschiedene Formen der Stimmabgabe einfache Mehrheit qualifizierte Mehrheit (abFeb 2003 gem Nizza 3 Kriterien Anzahl der Stimmen 62873 mind 10 Staaten Bev (aufAntrag)) Einstimmigkeit

Sitzungen nicht oumlffentlich Transparenzdefiizit bei Gesetzgebung

Benennung des Kommissionspraumlsidents

3 Europaumlische Kommission (Art 211-219)

Zusammensetzung 20 Kommissare 10 + (52) ab 2005 je 1 pro Mst ab 27 Mst neueRegelung

Initiativmonopol im EG Bereich

Huumlterin der Vertraumlge Durchfuumlhrungskompetenz aber enger Rahmen durch Komitologie(Ausschuumlsse des Rates die den Rahmen fuumlr die Umsetzung festlegen) Vermittler zwischenRat und EP

Kollegialprinzip

3 Derzeitige Stimmenanzahl die Stimmenanzahl pro Mitgliedsland wurde in Nizza fuumlr alle Staaten festgelegt diebereits die Beitrittsverhandlungen aufgenommen haben

In der Wettbewerbspoltik verfuumlgt die Kommission uumlber legislative exekutive und quasi-judikative Befugnisse

Sieht sich dem Vorwurf des Demokratiedefizits ausgesetzt

4 Europaumlischer Gerichtshof Gericht erster Instanz (GEI) (Art 220-245)

Zusammensetzung EuGH 1 Richter je Mst 8 Generalanwaumllte Sie werden von denRegierungen und Mitgliedsstaaten im gegenseitigen Einvernehmen auf sechs Jahren ernanntAlle drei Jahre findet eine teilweise Neubesetzung statt Richter waumlhlen den Praumlsidenten ausihrer Mitte Aufgabe Wahrung des Rechts bei der Auslegung und Anwendung der Vertraumlge

II INSTITUTIONELLE REFORMEN IN DER DISKUSSION

1 Aspekte im Bezug auf die nahezu Konsens unter den Konventsmitgliedern herrscht

Europaumlisches Parlament

Staumlrkung der Rolle des direkt gewaumlhlten EP zur Uumlberwindung des Legitimations- undDemokratiedefizits der EU Die Beteiligung des EP am Gesetzgebungsprozeszlig nach demMitentscheidungsverfahren soll die Regel werden Die Budgethoheit des Parlaments sollverstaumlrkt werden Ein einheitliches Wahlverfahren und ein einheitliches Abgeordnetenstatut solleingefuumlhrt werden Die Mitwirkung des EP bei der Besetzung der anderen Institutionen soll verstaumlrktwerden

Ministerrat

In der Regel soll mit qualifizierter Mehrheit entschieden werden Lediglich einige sensible Bereiche(Aussen- und Sicherheitspolitik) sollen von dieser Regel ausgenommen werden Hier soll moumlglichstmit besonders qualifizierten Mehrheiten beschlossen werden Wenn der Rat als Gesetzgeber(Legislativrat) handelt soll dies oumlffentlich sein

Europaumlische Kommission

Die Kommission soll im legislativen Bereich das Initiativmonopol behalten Die Wahl undEinsetzung der Kommission als Ganzes soll nach Anhoumlrung der einzelnen Mitglieder desKommissionskollegiums durch die Ausschuumlsse des Parlaments durch das Plenum des EP erfolgenDie Abwahl der Kommission ist derzeit nur als Ganzes moumlglich In Zukunft soll derKommssionspraumlsident auch im Falle untragbarer Verwerfungen die Moumlglichkeit haben einemeinzelnen Kommissionsmitglied den Ruumlcktritt nahezulegen 4 Der Kommissionspraumlsident soll mit einerRichlinienkompetenz ausgestattet werden

Europaumlischer Gerichtshof

Die Gerichtsbarkeit des EuGH soll auf die gesamte ZBJI (Europol Eurojust EuropaumlischerStaatsanwalt) ausgedehnt werden Der EuGH soll als Verfassungsgericht fungieren und den Schutzder in der Grundrechtscharta verankerten Grund- und Menschenrechte gewaumlhrleisten Eineverstaumlrkte demokratische Legitimation der Richter soll durch ihre gemeinsame Berufung durchEP und Rat erreicht werden Der Rat koumlnnte hierbei eine Kandidatenliste vorlegen

2 Dissenspunkte

Die Vorstellung der Mitgliedstaaten und der verschiedenen politischen Parteien gehen am staumlrkstenbei der Frage der Gestaltung der Ratspraumlsidentschaft und des Beschlussfassungsverfahrens imMinisterrat der Wahl des Kommissionspraumlsidenten und der Gestaltung der Aussenvertretungauseinander Die wichtigsten Vorschlaumlge die hier diskutiert werden sind der deutsch-franzoumlsischeVorschlag und der Kommissionsvorschlag

4 Die Idee fuumlr diese Regelung geht auf eine Absprache zuruumlck die Prodi vor Amtsantritt mit seinen Amtskollegen getroffen hatDie Kommissare sicherten Prodi zu dass sie auf sein Ersuchen auch einzeln zuruumlcktreten wuumlrden

DEUTSCH - FRANZOumlSISCHER VORSCHLAG5

Ratspraumlsidentschaft und Beschlussfassung im MinisterratDie rotierende Praumlsidentschaft des Europaumlischen Rates soll durch einen dauerhaften Ratsvorsitzersetzt werden Der Ratsvorsitzende wird mit einer qualifizierten Mehrheit fuumlr eine Dauer von 5 bzw25 Jahren mit der Moumlglichkeit der Wiederwahl gewaumlhlt Der Amtsinhaber fuumlhrt sein Amt hauptamtlichaus Der Vorsitzende des Rates bereitet die Sitzungen des Europaumlischen Rats (ER) vor fuumlhrt dessenVorsitz und wacht uumlber die Umsetzung der Beschluumlsse Die Modalitaumlten fuumlr den Vorsitz im Ministerratvariieren je nach betroffenem Gebiet Der Allgemeine Rat wird vom Generalsekretaumlr des Ratesgeleitet Den Vorsitz des Aussenministerrates hat der Europaumlische Aussenminister inne Fuumlr dieRaumlte Wirtschaft und Finanzen die Eurogruppe und den Rat Justiz und Inneres werden fuumlr zweiJahre Vorsitzende gewaumlhlt Der Rest der Ratsformationen wird so geregelt dass er denMitgliedstaaten eine groumlsstmoumlgliche Beteiligung auf der Grundlage einer gleichberechtigten Rotationgewaumlhrleistet

KommissionEine starke Vereinfachung des Komitologieverfahrens soll es der Kommission erleichtern ihreAufgabe die vom EP und Rat erlassenen Gesetze umzusetzen und deren ordungsgemaumlsseUmsetzung zu kontrollieren erleichtern Um die politische Verantwortlichkeit der Kommissiare zugewaumlhrleisten erhalten diese ein Weisungsrecht gegenuumlber den Generaldirektionen DerKommissionpraumlsident hat die Richtlinienkompetenz fuumlr die Arbeit der Kommission

Europaumlisches ParlamentJede Ausweitung der Mehrheitsentscheidungen wird automatisch mit der Mitentscheidung der EPverbunden

AussenvertretungDie Aumlmter des Hohen Vertreters und des Kommissars sollen von derselben Person ausgeuumlbt werdendem Europaumlischen Aussenminister Er verfuumlgt uumlber ein formelles Initiativrecht Der ER ernennt denAussenminister mit Zustimmung des Praumlsidenten der Kommission mit qualifizierter Mehrheit DerAussenminister nimmt mit einem besonderen Status an den Sitzungen der Kommission teil In derRegel wird im Bereich der GASP mit qualifizierter Mehrheit abgestimmt lediglich bei militaumlrischen undsicherheitspolitischen Fragen gilt weiterhin das Prinzip der Einstimmigkeit Wenn ein Mitgliedstaat einnationales Interesse geltend macht und keine andere Loumlsung gefunden werden kann wird die Fragean den Europaumlischen Rat verwiesen der mit qualifizierter Mehrheit entscheidet

KOMMISSIONSVORSCHLAG6Ratspraumlsidentschaft und Beschlussfassung im MinisterratDer Kommissionsentwurf sieht eine Beibehaltung der halbjaumlhrlichen Rotation fuumlr diePraumlsidentschaft des ER und des Rates Allgemeine Angelegenheiten ggf auch fuumlr den AstV vor Beiden anderen Ratsformationen wir der Vorsitz durch ein fuumlr ein Jahr gewaumlhltes Ratsmitglieduumlbernommen Das komplexe Beschlussfassungssystem von Nizza soll durch die doppelte einfacheMehrheit (Mehrheit der Mitgliedsstaaten und der EU Bevoumllkerung) ersetzt werden In sensiblen Faumlllenmuumlsste auf eine verstaumlrkte Mehrheit (23 der Mitgliestaaten und 23 der Bevoumllkerung)zuruumlckgegriffen werden koumlnnen Das Einstimmigkeitsprinzips wird abgeschafft

KommissionAllein die Kommission sollte mit der Durchfuumlhrung der europaumlischen Rechtsvorschriftenbetraut sein Sie muss Ihr Handeln vor den rechtsetzenden Organen Rat und EP rechtfertigen DerVerfassungsvertrag muumlsste ebenfalls sicherstellen dass die Modalitaumlten fuumlr nicht zwingendeInstrumente der Umsetzung wie zB die Offene Koordinierung mit der Gemeinschaftsmethode imEinklang sind

Europaumlisches Parlament

5 Beitrag der dem Konvent am 16 Januar von den Mitgliedern des Konvents Herrn Dominque de Villepin und Herrn JoschkaFischer uebermittlet wurde httpwwwcapuni-muenchendekonventdownloadDeutsch-Franz-Vorschlagpdf6 Fuumlr die Europaumlische Union Frieden Freiheit Solidaritaumlt Rede von Romano Prodi 04 Dezember 2002 httpwwwcapuni-muenchendekonventdownloadKOM-EU_Frieden_Freiheit_Solidpdf

Ein Teil der MEPs soll durch europaumlische Listen gewaumlhlt werden Der ER und das EP habengleichwertige Rechte bei der Ernennung und der Kontrolle der Kommission

AussenvertretungDer Sekretaumlr der Union (SdU) der gleichzeitig Vizepraumlsident der Kommission ist und einenbesonderen Status hat wird vom ER und vom designierten Kommissionspraumlsidenten einvernehmlichernannt Damit ist er sowohl gegenuumlber dem ER als auch gegenuumlber demKommissionspraumlsidenten rechenschaftspflichtig die ihn auch beide seines Amtes enthebenkoumlnnen Als Kommissionsmitglied ist er auszligerdem gegenuumlber dem EP verantwortlich Waumlhrendeines Uumlbergangszeitraums wird der SdU im Bereich der GASP das Initiativrecht der Kommission imRahmen der Leitlinien und Auftraumlge des Rates oder einer Gruppe von Mitgliedstaaten ausuumlben AmEnde der Uumlbergangszeit legt der Rat die Modalitaumlten fest nach denen der SdU autonom dasInitiativrecht der Kommission im Bereich der GASP ausuumlben kann Der SdU vertritt die Union bei derDurchfuumlhrung auszligenpolitischer Aktionen gegenuumlber Dritten und ist fuumlr die Umsetzung dergemeinsamen Beschluumlsse verantwortlich

IV Verfassungsentwuumlrfe

VERFASSUNGSENTWUumlRFEAUS EUROPARECHTLICHER UND VERFASSUNGSRECHTLICHER SICHT

Christine Gerlach und Christian Pernhorst

Uumlberblick uumlber verschiedene Verfassungsentwuumlrfe

1 EU-Organe bzw Europaumlischer Konventsum Entwurf des Praumlsidiums des Europaumlischen Konventes vom 28102002sum Entwurf des Kommissionspraumlsidenten Romani Prodi vom 04122002sum Bericht des Europaumlischen Parlamentes (Alain Lamassoure) vom 240420022 Fraktionen und Parteiensum Entwurf der EVP-Gruppe im Europaumlischen Konvent vom 10112002sum Entwurf der SPE-Gruppe im Europaumlischen Konvent vom 03102002sum Berliner Entwurf der SPD-Bundestagsabgeordneten Gloser und Roth vom 20112002sum Entwurf einiger junger bdquoGruumlnerldquo von September 20023 Einzelpersonen (nicht abschlieszligende Auswahl)sum Entwurf von Prof Dr Juumlrgen Schwarze vom 12112002sum Entwurf der Konventsmitglieder Alan Dashwood Michael Dougan Christophe Hillion Angus

Johnston und Eleanor Spaventa vom 28102002sum Entwurf von Jo Leinen (MdEP) vom 23102002sum Entwurf von Robert Badinter vom 26092002sum Entwurf von Dr Wolfgang Schaumluble und Wilfried Martens vom 24092002sum Entwurf des Earl of Stockton vom 24092002sum Entwurf von Prof Dr Rupert Scholz von August 2002

(insgesamt nicht abschlieszligende Auswahl siehe die umfassenden Nachweise bei httpwwwcapuni-muenchendekonvententwuerfehtm)

Einzelheiten

1 Praumlsidium des Europaumlischen Konventes (bdquoGiscard-Entwurfldquo) vom 28102002sum Dreiteilung des bdquoVertrages uumlber eine Verfassung fuumlr Europaldquo in 1 Struktur der Verfassung und 2

Politikbereiche und die Durchfuumlhrung der Maszlignahmen der Union und 3 AllgemeineSchluszligbestimmungen Der zweite Teil soll die Rechtsgrundlagen enthalten

sum Frage der Namensgebung fuumlr die Union wird aufgeworfen (1Teil Titel I Art 1)sum Die Unionsbuumlrgerschaft soll betont werden Wie die GR-Charta in den Vertrag eingefuumlgt werden

soll ist offen gelassensum Abloumlsung der turnusmaumlszligigen Ratspraumlsidentschaft durch einen Praumlsidenten des Europaumlischen

Rates der fuumlr bestimmte Zeit gewaumlhlt werden soll (1 Teil Titel IV Art 15a)sum Schaffung des bdquoKongress der Voumllker Europasldquo (1 Teil Titel IV Art 19)sum Haushalt der Union soll vollstaumlndig aus Eigenmitteln der Union finanziert werden (1 Teil Titel VII

Art 38)sum Moumlglichkeit des Austritts wird festgesetzt (1 Teil Titel X Art 46)

2 bdquoProdi-Entwurfldquo vom 4122002

sum Dreiteilung der bdquoVerfassung fuumlr die Europaumlische Unionldquo in 1 Prinzipien 2 Grundrechte und 3Politikbereiche Der erste Teil Prinzipien enthaumllt neben den institutionellen Prinzipien auch diewesentlichen Politikziele fuumlr jeden einzelnen Politikbereich

sum Generelle Vergemeinschaftung aller Politikbereiche also auch der GASP und der PJZS

sum Einstimmigkeitserfordernis wird in allen Faumlllen selbst fuumlr Verfassungsaumlnderungen aufgegebenAusnahme ist die Aufnahme neuer Mitglieder

sum Die innenpolitischen Bereiche der Union werden eingeteilt in bdquoprincipal policiesldquo bdquoflanking policiesldquound bdquocomplementary actionsldquo je nach Art der Handlungsinitiative (HarmonisierungKoordinierung) die von der Union erwartet wird

sum Auszligenpolitik Gewaumlhrleistung einer kohaumlrenten Auszligenpolitik durch die Einrichtung des Amteseines bdquoSekretaumlrs der Unionldquo und durch die Niederlegung der generellen auszligenpolitischen Ziele im1 Teil der Verfassung

3 Bericht des Europaumlischen Parlamentes uumlber die Abgrenzung der Zustaumlndigkeiten der EU undder Mitgliedstaaten vom 24042002

Bericht des Ausschusses fuumlr konstitutionelle Fragen des EP (Berichterstatter Alain Lamassoure)

sum Behandelt vor allem das Thema der Kompetenzaufteilung kein breit angelegterVerfassungsentwurf

sum Vergemeinschaftung des zweiten und dritten Pfeilers um das Gleichgewicht von wirtschaftlicherund politischer Integration der Union herzustellen

sum Drei Arten von Zustaumlndigkeiten 1 die grundsaumltzliche Zustaumlndigkeit der Mitgliedstaaten 2 die derUnion uumlbertragene eigene Zustaumlndigkeit und 3 die geteilte Zustaumlndigkeit

sum Evolutivklausel in Anlehnung an Art 308 EG dessen Anwendung jedoch auch in die umgekehrteRichtung Ruumlckuumlbertragung von der Union auf die Mitgliedstaaten funktionieren soll

4 Entwurf der Europaumlischen Volkspartei vom 10112002Ergebnis der Studientage der EVP-Gruppe im Europaumlischen Konvent in Frascati vom 8 bis 10November 2002 Basiert auf dem Estoril-Entwurf vom 18102002 der wiederum auf dem Brok-Diskussionspapier vom 12092002 und dem EVP-Diskussionsentwurf zur bdquoVerfassung derEuropaumlischen Unionldquo vom 29082002 aufbaut Fuumlhrt den bdquoEstoril-Entwurfldquo mit dem bdquoGiscard-EntwurfldquozusammenZur FormAngepaszligt an die vom Konventspraumlsidium in seinem Vorentwurf vorgenommene Zwei- bzw Dreiteilungdes Verfassungsvertrages (Teil I Verfassungsstruktur Teil II Unionspolitiken Teil IIISchluszligbestimmungen)Bezeichnung als Verfassung und nicht als VerfassungsvertragAuffallend ist die komplette Uumlbernahme der Grundrechtecharta in die Verfassung ganz zu BeginnAnsonsten in der Form stark dem bdquoGiscard-Entwurfldquo angeglichen aber insgesamt ausfuumlhrlicherZum Inhalt1 Teil Struktur der VerfassungReligioumlser Bezug in der Praumlambel (bdquoreligious heritageldquo)Grundrechte in Art 1 ndash 55Rechtspersoumlnlichkeit (Art 56 II)Union gegruumlndet auf den Buumlrgern der Union und auf den Mitgliedstaaten (Art 56 I)Vorschriften uumlber die Flagge Hymne und den Feiertag (Art 61)Prinzip der begrenzten Einzelermaumlchtigung (Art 64 I)Zustaumlndigkeiten der Union ausschlieszligliche (= eigene) Zustaumlndigkeit geteilte Zustaumlndigkeit undergaumlnzende Zustaumlndigkeit der Union (Art 65)Kompetenzkataloge in Art 66 ndash 68Fruumlhwarnsystem im europaumlischen Gesetzgebungsverfahren bzgl der Einhaltung des Subsidiaritaumlts-und des Verhaumlltnismaumlszligigkeitsprinzips (Art 69 III)Flexibilitaumltsklausel in Art 71 (Ersatz fuumlr Art 308 EG) allerdings weiterhin mit dem Erfordernis derEinstimmigkeit im Rat jedoch nur der Mehrheit im EPUnterscheidung zwischen Legislativrat mit rotierender Praumlsidentschaft (Art 76 I) und Exekutivratdessen Vorsitz ein nationaler Minister der Kommissionspraumlsident oder das zustaumlndige Mitglied derKommission innehat (Art 76 II)Initiativmonopol im Gesetzgebungsverfahren weiterhin bei der Kommission (Art 77 II)Der Rat schlaumlgt dem EP einen Kandidaten fuumlr das Amt des Kommissionspraumlsidenten mit qualifizierterMehrheit im Lichte des Ergebnisses der EP-Wahlen vor EP waumlhlt mit absoluter MehrheitKommissionspraumlsident schlaumlgt die Kommissare vor die vom Rat mit qualifizierter Mehrheit bestaumltigtund vom EP gewaumlhlt werden muumlssen (Art 78 III)

Der Kommissionspraumlsident ernennt zwei Vizepraumlsidenten einem uumlbertraumlgt er mit Zustimmung desRates die Auszligenvertretung der Union (bdquoCommissioner for Foreign Relationsldquo) (Art 79 IV)Instrumente der Union 1 Unionsgesetze und -rahmengesetze erlassen durch die Legislative derUnion 2 Verordnungen erlassen durch die Exekutive der Union 3 Entscheidungen 4Empfehlungen und 5 Stellungnahmen Gesetze und Verordnungen sind allgemein anwendbar inihrer Gesamtheit bindend und in allen Mitgliedstaaten unmittelbar anwendbar Rahmengesetzehingegen entsprechen den Richtlinien (Art 91)Gesetze und Rahmengesetze werden zusammen vom EP und vom Rat entsprechend demMitentscheidungsverfahren (Art 96) erlassen Die Kommission kann Verordnungen erlassen wennund soweit entweder die Verfassung oder ein Unionsgesetz sie dazu ermaumlchtigt allerdings sind InhaltZweck und Ausmaszlig der Ermaumlchtigung zu beachten (vgl Art 80 I GG) (Art 94)Das Mitentscheidungsverfahren beinhaltet ein Vermittlungsverfahren Alle Unionsgesetze und -rahmengesetze sind ZustimmungsgesetzeFinanzierung der Union ausschlieszliglich durch Eigenmittel (Art 109 I)Die Kommission repraumlsentiert die Union nach auszligen (Art 112) Abschluszlig von internationalenVertraumlgen und Abkommen durch den Rat und das EP (Art 113) Ausdruumlckliche Kompetenz zumBeitritt zur Europaumlischen Menschenrechtskonvention (Art 113 II)bdquoEuropaumlische Partnerschaftldquo mit den EU-Nachbarstaaten vergleichbar mit dem EuropaumlischenWirtschaftsraum inklusive einer politischen Komponente (Art 116)2 Teil Die Politikbereiche und die Durchfuumlhrung der Maszlignahmen der UnionZwei moumlgliche Optionen fuumlr den 2 Teil des Verfassungsvertrages bzw der VerfassungOption 1 folgt der Idee im bdquoGiscard-Entwurfldquo wonach erst im 2 Teil fuumlr jeden einzelnen Politikbereichdie Art der Zustaumlndigkeit die anwendbaren Rechtsakte und Verfahren aufgefuumlhrt werden Nachteil seijedoch daszlig die Bedeutung des 1 Teils nachhaltig reduziert wuumlrde und zudem der 2 Teil aufgrundseines Umfangs von ca 414 Vorschriften fuumlr den Leser kaum noch lesbar waumlreDeshalb favorisiert der EVP-Entwurf die Option 2 wonach der 1 Teil in abschlieszligender Form dieZustaumlndigkeiten Rechtsakte und Verfahren der Union definiert und im 2 Teil nur noch dieVorschriften Aufnahme faumlnden die nicht in den 1 Teil passen Beispielsweise die Grundfreiheiten dieWettbewerbsregeln EMU-Vorschriften oder zusaumltzliche Vorschriften uumlber das Verfahren derInstitutionen der UnionGemaumlszlig der Option 2 schlaumlgt der Entwurf die folgenden Titel fuumlr den 2 Teil vorTitel I Gemeinsamer Markt Titel II EMU Titel III Innere Sicherheit Titel IV GASP TitelV Verteidigung Titel VI Euratom Titel VII Das Verfahren der Institutionen der Union

5 Beitrag der SPE- Gruppe im Europaumlischen Konvent

sum Kein Verfassungsentwurf sondern nur Vorschlaumlge fuumlr eine neue europaumlische Verfassung miteiner starken sozialen Dimension

sum Die verschiedenen Saumlulen sollen in einen einzigen Text gegossen werden (s Giscard-Entwurf)- Neuer Status fuumlr Nachbarstaaten (s Giscard)- Sicherheits- und Verteidigungspolitik sollte und Kontrolle des EP stehen- EuGH soll bei Kompetenzuumlberschreitung der EU entscheidensum Schaffung eines Rates fuumlr legislative Angelegenheiten (welcher oumlffentlich tagen sollte)- Praumlsident der Kommission muszlig gestaumlrkt werden mehr demokratische Legitimitaumlt und politische

Verantwortung- Absolute Transparenz und bdquogood administrationldquo soll von der Verfassung garantiert werdensum Nationale Parlamente sollen gestaumlrkt werden engere Kooperation mit dem EP ohne Schaffung

einer neuen Institution

6 Berliner Entwurf

sum Die bdquoVerfassung fuumlr die Europaumlische Unionldquo orientiert sich an bereits bestehendem Recht in deneuropaumlischen Vertraumlgen und an der Rechtsprechung des EuGH

sum Vollbeschaumlftigung und nachhaltiges Wachstum werden als Ziele der Union eingefuumlgtsozialdemokratische Werte verankert

sum Die GR-Charta wird nicht mit aufgenommen nur Verweissum Absage an einen Praumlsidenten des Europaumlischen Rates stattdessen Staumlrkung der Kommission

die das Initiativmonopol behaumllt und deren Praumlsident vom EP gewaumlhlt wirdsum Verankerung des Konventsverfahrens zur Aumlnderung der Verfassung

7 Young Greens

sum GR-Charta ist in Verfassung integriert und den Prinzipien der Union vorangestelltsum Europaumlisches Referendum wird in die Verfassung aufgenommensum EP besitzt zusammen mit der Kommission das Initiativrechtsum EP besteht aus einer Buumlrgerkammer und einer Staatenkammer wobei die Buumlrgerkammer vom

Volk gewaumlhlt wird und die Staatenkammer sich aus den Regierungen der Mitgliedstaatenzusammensetzt in der jeder Staat nur eine Stimme hat

sum Ein bdquoRat fuumlr nachhaltige Entwicklung wird geschaffen

8 Schwarze ndash Entwurf

sum Modell einer Zweiteilung der Vertraumlge erster Teil bildet den eigentlichen Verfassungsvertrag wirddurch einen zweiten Vertrag uumlber Unionspolitiken ergaumlnzt (hier einfachere Modalitaumlten zurAumlnderung vorgesehen als bei einer Aumlnderung des ersten Teils)

sum Entwurf konzentriert sich auf die 4 Punkte von Laeken (1bessere Kompetenzabgrenzung 2Verbesserung des GR-Schutzes 3 Vereinfachung der Vertraumlge 4 Reform der Institutionen)

sum Der Europaumlische Rat bekommt Organstellung die Zusammensetzung wird um den Praumlsidentendes EP erweitert der Vorsitz im Europaumlischen Rat ist an den Vorsitz im Rat gekoppelt

sum Der Vorsitz im Rat soll durch eine auf 24 Monate angelegte gemeinsame Praumlsidentschaft von 3Mitgliedstaaten wahrgenommen werden

sum Fruumlhwarnsystem durch Einrichtung eines Kompetenzausschusses der sich aus nationalen undEuropaparlamentariern zusammensetzt

sum Klagerecht der nationalen Parlamente sowie des AdRsum Ruumlckuumlbertragung von Regelungszustaumlndigkeiten auf die Mitgliedsstaaten moumlglichsum Das gesamte Unionsrecht abgesehen von der Ausnahmeregelung der GASP unterliegt der

richterlichen Kontrolle durch die Unionsgerichtesum Nichtigkeitsklage erfaumlhrt inhaltliche Aumlnderung- Abschaffung des Systems der 4 Klagegruumlnde zugunsten einer Generalklausel- Aufhebung der Beschraumlnkungen in Bezug auf die passivlegitimation bei Klagen Privater- Kommissionsverordnungen werden zum zulaumlssigen Gegenstand einer Individualklage- GR-Beschwerde moumlglichsum Auf Unionssteuer wird verzichtet stattdessen Finanzierung nach Anteilen am BSPsum Bei der GASP werden die sog Petersberg-Aufgaben die Einsaumltze zur Bekaumlmpfung des

internationalen Terrorismus hinzugefuumlgtsum Personelle Verschmelzung der Aumlmter des Hohen Vertreters fuumlr GASP und des Auszligenkommissars

9 Entwurf von Jo Leinen

- GR-Charta wird das erste Kapitel der Verfassung- EU besitzt Rechtspersoumlnlichkeit Austritt aus Union moumlglich- Arbeitssprache neben Englisch und Franzoumlsisch auch Deutsch- Gesetzgebung der EU erfolgt in 2 Kammern durch das Europaumlische Parlament (Buumlrgerkammer)

und durch den Europaumlischen Senat (Staatenkammer) der aus einer Umgestaltung desMinisterrats hervorgeht

- Kommission stellt die Exekutive der Union dar der Praumlsident wird vom EP gewaumlhlt- Europaumlischer Auszligenminister soll Vize-Praumlsident der Kommission sein- Ein Praumlsident des Europaumlischen Rates ist nicht vorgesehen wird auch kein Organ der EU- Erhebung finanzieller Eigenmittel- Referendum wird eingefuumlhrt direkte Demokratie- Koordinierung von Politiken sowie die verstaumlrkte Zusammenarbeit in den Vertrag mit

aufgenommen- AdR bekommt Klagerecht vor dem EuGH

10 Beitrag von Wolfgang Schaumluble und Wilfried Martens vom 24092002Entwurf traumlgt den Titel bdquoEine Verfassung fuumlr ein starkes Europaldquo zuletzt aktualisiert am 24092002Flieszligtext mit durchnummerierten Paragraphen Von der Form nicht vergleichbar mit den meisten

anderen Verfassungsentwuumlrfen die bereits vollstaumlndig vorformulierte Artikel enthalten wohingegendieser Entwurf lediglich einige wenige bedeutsame Themen ansprichtZwar spricht der Entwurf von bdquoVerfassungldquo jedoch sind in den Text Aumlnderungsvorschlaumlgeeinschlaumlgiger konservativer Parteien eingearbeitet die gerade an dieser Stelle den Gebrauch desBegriffes bdquoVerfassungsvertragldquo fordern (z B die CSU)Die in dem Entwurf behandelten Themen sind die Kompetenzverteilung zwischen der EU und denMitgliedstaaten die Integretion der Grundrechtecharta in die Verfassung und die Reform derInstitutionenZum InhaltBekenntnis zum bdquogeistig-religioumlsen und sittlichen ErbeldquoEine Perspektive fuumlr die aumluszligeren Grenzen Europas ist zu schaffen da ansonsten die Gefahr bestehedie Integrationskraft der Union zu uumlberfordern Die Grenzen sollen bdquoklar aber offenldquo gezogen werdend h zu Staaten die derzeit der Union als Vollmitglieder nicht beitreten koumlnnen soll eine bdquoEuropaumlischePartnerschaftldquo entwickelt werden Diese soll sich am Modell des EWR orientieren allerdings unterEinbeziehung einer politischen KomponenteBetonung der Unantastbarkeit der internen europaumlischen GrenzenEinheitliche Rechtspersoumlnlichkeit der UnionDie Union ist eine einmalige () Konstruktion bdquoohne historische oder legale Vorbilderldquo die auf derdoppelten Legitimation der Buumlrger und der Staaten aufbautDrei Arten der Kompetenz die prinzipiell von den Mitgliedstaaten ausgeuumlbten Kompetenzen dieeigenen Kompetenzen der Union und die geteilten Kompetenzen Prinzip der begrenztenEinzelermaumlchtigung gilt weiterEntweder zu den eigenen aber zumindest zu den geteilten Kompetenzen der Union sollen sowohl derAufbau und die Durchfuumlhrung einer gemeinsamen Auszligen- und Sicherheitspolitik als auch dieRechtsgrundlagen fuumlr das gemeinsame Gebiet der Freiheit und Sicherheit hinzugefuumlgt werdenGeteilte Kompetenzen decken drei verschiedene Gebiete ab dasjenige in dem die Union diegrundlegenden Regeln festlegt dasjenige in dem sie lediglich in einer komplementaumlren oderzusaumltzlichen Art interveniert und dasjenige in dem sie nationale Politiken koordiniertEine Weiterentwicklungsklausel ist vorzusehen die nur in Ausnahmefaumlllen die einstimmigeEntscheidung fordert und grundsaumltzlich die Beteiligung des EP festlegtInnerhalb des EuGH soll eine spezielle Verfassungs- und Grundrechtekammer geschaffen werdenDie Grundrechtecharta soll integraler Bestandteil der Europaumlischen Verfassung werdenDie Union soll der Europaumlischen Menschenrechtskonvention beitretenDie Schaffung einer zusaumltzlichen Institution fuumlr eine spezielle Rolle der nationalen Parlamenteinnerhalb des Institutionsgefuumlges der EU wird abgelehnt obwohl die Autoren eine bedeutendere Rolleder nationalen Parlamente befuumlrwortenbdquoDie EU ist weder eine Foumlderation im klassischen Sinne noch ein StaatldquoDas EP fungiert zusammen mit dem Rat als gleichberechtigter Gesetzgeber der EUDie Haushaltskompetenz soll zwischen EP und Rat geteilt werdenDer Europaumlische Rat ist eine zentrale Institution der EU und praumlgt ihre politische RichtungDer gegenwaumlrtige Rat fuumlr Allgemeine Angelegenheiten soll in zwei getrennte Einheiten aufgeteiltwerden einen gestaumlrkten Rat fuumlr Allgemeine Angelegenheiten der die Kohaumlrenz der Entscheidungensicherstellt waumlhrend ein spezieller Rat fuumlr Auswaumlrtige Beziehungen sich rein auf Fragen im Bereichder GASP konzentriertDie Mitgliedstaaten bleiben bei der Besetzung des Ratsvorsitzes gleichberechtigtDie Kommission behaumllt ihr InitiativmonopolDer Europaumlische Rat schlaumlgt dem EP unter Beruumlcksichtigung der Ergebnisse der Europawahl und mitqualifizierter Mehrheit einen Kandidaten fuumlr das Amt des Kommissionspraumlsidenten vor den das EPentweder ablehnt oder annimmt Der Kommissionspraumlsident waumlhlt dann seine Kommissare aus dieKommission wird in toto vom EP gewaumlhlt und vom Rat mit Mehrheit bestaumltigt

11 Beitrag des Earl of Stockton vom 24092002Der Earl of Stockton ist stellvertretendes Mitglied des Europaumlischen Konventes der im Namen einerGruppe britischer Konservativer die in ihrer Mehrheit ehemalige oder jetzige Mitglieder des bdquoHouse ofCommonsldquo des bdquoHouse of Lordsldquo und des EP sind diesen Beitrag zur oumlffentlichen Debatte uumlber dieZukunft Europas eingereicht hatTitel bdquoDie Zukunft der EU Ein positiver konservativer Ansatzldquo1 Zur FormKein vollstaumlndiger Verfassungsentwurf sondern Vorschlaumlge und Gedanken zu den aus ihrer Sichtwichtigen Streitpunkten

Positiver Ansatz D h die EU wird nicht verteufelt auch wird nicht ausschlieszliglich dieRuumlckuumlbertragung von Kompetenzen auf die nationale Ebene gefordert sondern der Entwurf erkenntausdruumlcklich die Bedeutung der EU in ganz bestimmten Bereichen an und fordert konsequenterweisedort auch die Staumlrkung der EU-Kompetenzen wie auch die Effektivierung der Verfahrensablaumlufe2 Zum InhaltZunaumlchst Klarstellung daszlig auch in Zukunft die Mitgliedstaaten die bestimmenden Komponenten derEU bleiben sollen weshalb die Umwandlung der EU in einen voll funktionierenden Bundesstaatabgelehnt wirdKompetenzverteilung Auflistung der eigenen Kompetenzen der EU der eigenen Kompetenzen derMitgliedstaaten und der geteilten Kompetenzen wird abgelehnt stattdessen lediglich Klarstellung imVerfassungsvertrag daszlig die EU nur dort eigene oder geteilte Zustaumlndigkeit besitzt wo ihr der Vertragdies einraumlumtDie gemeinschaftlichen Vertraumlge sollen vereinfacht und in zwei Teile geteilt werden 1 Teil =Vertragsverpflichtungen der EU (wichtige Vorschriften) 2 Teil = Vertragsregeln fuumlr die EU (wenigerwichtige und detailliertere Vorschriften) Auch die Vorschriften des 2 Teils sollen nur imKonsensverfahren geaumlndert werden koumlnnenDer Rat bleibt die bestimmende Institution der EU lediglich mehr Offenheit und TransparenzAufwertung der Rolle der nationalen Parlamente indem ein bdquoAusschuszlig der nationalen Parlamenteldquoeingerichtet wird der sich vor allem mit dem Rat ins Benehmen setzen wuumlrde Bevor der Rat Rechtsetzt wuumlrde dieser Ausschuszlig seine Ansicht zu den Gesetzesvorschlaumlgen aumluszligern Also wird diebdquoStaatenkammerldquo nicht allein vom Rat gebildet sondern von den nationalen Parlamentenrepraumlsentiert im o g Ausschuszlig an der Seite des Rates Allerdings soll sich der Ausschuszlig aufSubsidiaritaumltsfragen und auf besonders wichtige Gesetzgebung konzentrierenEmpfehlung des Konventes daszlig die Mitgliedstaaten vor einer Entscheidung im EU-Gesetzgebungsverfahren stets das jeweilige nationale Parlament anhoumlren muumlssenPraumlsident der EU sollte vom Europaumlischen Rat fuumlr mehrere Jahre ernannt werden wobei auch das EPzu beteiligen istPraumlsidentschaft besteht aus dem Praumlsidenten und einer rotierenden Troika die ein Jahr im Amt bleibtDie Troika setzt sich immer aus einem Vertreter eines groumlszligeren Mitgliedstaates und aus zweiVertretern kleinerer Mitgliedstaaten zusammen Die Praumlsidentschaft vertritt den Rat der eine von derKommission zu unterscheidende Aufgabe hatDie Kommission sollte der Motor der EU bleiben deshalb Notwendigkeit einer starken Kommissionjedoch ohne erweiterte Kompetenzen in bezug auf den status quo Innerhalb ihrer Kompetenzen aberschon Staumlrkung ihrer Rolle bspw bei der SubventionskontrolleReduzierung der Abteilungen innerhalb der Kommission Jeder Mitgliedstaat behaumllt einen Kommissarallerdings gibt es sog bdquoVollkommissareldquo und bdquoJuniorkommissareldquo Jeder bdquoVollkommissarldquo erhaumllt eineAbteilung mit einem bdquoJuniorkommissarldquo an seiner Seite (Anpassung an das System in der nationalenMinisterialverwaltung) Die groumlszligeren Mitgliedstaaten haumltten immer einen bdquoVollkommissarldquo wohingegendie kleineren Mitgliedstaaten zwischen einem bdquoVoll-ldquo und einem bdquoJuniorkommissarldquo hin- und herwechseln wuumlrden Ziel effektive und schlanke Kommission und gleichzeitig Wahrung einesKommissars auch fuumlr die kleineren MitgliedstaatenIn Sachen EP Ausweitung des Mitentscheidungsverfahrens Viel wichtiger ist jedoch daszlig das EP anAutoritaumlt und Legitimitaumlt gewinnt was sich erst im Laufe der Zeit entwickeln muszlig Hinweis auf diefehlende Kohaumlrenz und Konsistenz in den Entscheidungen des EP weil es keine klarenMehrheitsfraktionen im EP gibt Recht der vorzeitigen Aufloumlsung des EP durch die gemeinsamhandelnden Organe der Kommission und des RatesWichtig ist die bessere Durchsetzung der EuGH-Entscheidungen Deshalb soll der EuGH das Rechterhalten einem verurteilten Mitgliedstaat bzw Individuum im Falle der Nichtbefolgung des Urteils dieStimmrechte und oder den Zugang zu EU-Programmen zeitweise zu entziehen

12 Entwurf von Rupert ScholzAbgedruckt als Sonderheft 2002 der Zeitschrift fuumlr Gesetzgebung ZGGrundlage des EVP-Diskussionsentwurfs zur bdquoVerfassung der Europaumlischen Unionldquo vom 290820021 Zur FormSystematische Zusammenfuumlhrung von EUV und EGV in einem neuen bdquoVertrag uumlber die EuropaumlischeUnionldquoKeine Zweiteilung in einen wichtigen und einen weniger wichtigen dafuumlr detaillierteren TeilScholz plaumldiert fuumlr Benennung als bdquoVerfassungsvertragldquo2 Zum InhaltGrundsouveraumlnitaumlt bleibt bei den Mitgliedstaaten d h auch in Zukunft keine Kompetenz-Kompetenzfuumlr die EU

Art 308 EG abschaffen dafuumlr Annexkompetenz einfuumlhren d h EU-Kompetenz fuumlr notwendigeergaumlnzende Vorschriften beim Taumltigwerden im eigenen Zustaumlndigkeitsbereich der EU (Art 64 I)Ziele und Kompetenzen eindeutig unterscheiden Aus Zielen duumlrfen keine Befugnisse abgeleitetwerden (so aber beim jetzigen Art 308 EG)Kompetenzaufteilung Ausschlieszligliche und geteilte Zustaumlndigkeiten der EU (Vollgesetzgebung)zusaumltzlich Rahmenzustaumlndigkeit (Rahmengesetzgebung)Subsidiaritaumltsprinzip muszlig verfahrensrechtlich durch eine Subsidiaritaumltskammer beim EuGHabgesichert werden Keine ex-ante-Kontrolle durch die nationalen Parlamente wegenNichtpraktikabilitaumlt innerhalb von sechs Wochen eine Uumlberpruumlfung von Gesetzesinitiativen aufEinhaltung des Subsidiaritaumltsprinzips durchzufuumlhrenDas EP erhaumllt volle Legislativgewalt zwei Kammern Voumllkerkammer und Staatenkammer die letztejedoch mit festen MitgliedernDie Kommission fungiert als Regierung die dem EP gegenuumlber voll verantwortlich istInitiativrecht auch fuumlr das EP (Voumllker- und Staatenkammer)Starker Praumlsident der Kommission aber Absage an einen vom Europaumlischen Rat gewaumlhltenPraumlsidenten

V Ausblick Beitritt und Erweiterung

DIE BEITRITTSKANDIDATEN IM KONVENT

Aureacutelien Raccah

Auszug aus der Erklaumlrung von LaekenbdquoDie Bewerberlaumlnder werden in vollem Umfang an den Beratungen des Konvents beteiligt Sie werdenin gleicher Weise wie die derzeitigen Mitgliedstaaten vertreten sein (ein Vertreter der Regierung undzwei Mitglieder des nationalen Parlaments) und an den Beratungen teilnehmen ohne freilich einenKonsens der sich zwischen den Mitgliedstaaten abzeichnet verhindern zu koumlnnenldquo

I Souveraumlnitaumlt und Identitaumlt der Beitrittskandidaten in der Zukunft EuropasA Gewaltenteilung

1) Horizontale Gewaltenteilung Aufsicht uumlber die europaumlische Institutionen- Beitraumlge von Majaz Nahigal (Premierminister von Slowenien) Michael

Attalides (Vertreter von Zypern) Hildegard Corola Puwak (Vertreterin derRegierung von Rumaumlnien) Jan Kohout (Vertreter der Regierung derTschechischen Republik) Josef Zieleniec (Vertreter des tschechischenParlaments)

2) Vertikale Gewaltenteilung Prinzip der Subsidiaritaumlt- Beitraumlge von Nahtigal gemeinsamer Beitrag von 16 Mitgliedern

Andriukaitis (Vertreter des Parlaments von Litauen) Attalide- Inhalt Neue Kompetenzen bessere Koordinierung Partnerschaft des

EuGH mit den nationalen Verfassungsgerichtsoumlfen FruumlhwarnsystemEinbeziehung der Regionen mit GesetzgebungsbefugnissenVerteilung der Kompetenzen Kompetenzkatalog mit ausschliesslichenkonkurrierenden und Ergaumlnzungskompetenzen

B Staumlrkung des Gewichts der nationalen Parlamente1) Rolle und Gewicht der nationalen Parlamente

- Beitraumlge von Nahtgal Andriukaitis und Kutraite-Giedraitene PeeterKreitzberg unt Tunne Kelam (Vertreter des Parlaments von Estland)

- Inhalt Vertretung der kleinen Staaten Koordinierung mit dem europaumlischenParlament Kontrolle der Regierung Kooperation zwischen den nationalenParlamenten

2) Schaffung einer zweten Kammer- Nach den Vorbild des franzoumlsischen Senates Andriukaitis Atalides- Neue Kammer mit einer gleichen Vertretung aller Staaten 6 Sitzungen pro

Jahr Teilnahme der nationalen Parlamentarier Kontrolle der Anwendungdes Subsidiartaumltsprinzips

II Rolle der Beitrittskandidaten in der Zukunft Europas - ThemenPrinzip der DemokratieVereinfachung der Vertraumlge

- Beitraumlge von Andriukaitis Attalides Danuta Huumlbner und Janusz Trzcinski(Vertreter der polnischen Regierung) Birzniece (Vertreterin des Parlamentsvon Lettland)

- Inhalt Zugang und Verstaumlndlichkeit Verschmelzung der bestehendenVertraumlge

Beteiligung der Buumlrger- Beitraumlge von Nahtigal Andriukaitis Attalides Huumlbner- Inhalt Beachtung der Demokratie Gleichheit der Sprachen

Menschenrechte kulturelle soziale und wirtschaftliche Vielfalt GR-ChartaKooperation im Bereich der 2 und 3 SaumluleGASP Debatten uumlber den Hohen Vertreter fuumlr die GASP

- Beitraumlge von Nahtigal Andriukaitis Attalides Puwak

- Inhalt EU als Voumllkerrechtssubjekt Kooperation Erweiterung dergemeinsamen Bereiche graduelle bdquoVergemeinschaftungldquo Erfordernis derSolidaritaumlt Verschmelzung des Hohen Vertreters fuumlr die GASP und desKommissars fuumlr Auswaumlrtige Angelegenheiten

Bereich der polizeilichen und justiziellen Zusammenarbeit in Strafsachen- Beitraumlge von Puwak Nahtigal- Inhalt Innere Sicherheit bessere Kooperation

Zum Weiterlesen

Figaro vom 240103 polnischer Aussenminister Wlodzinierz Cinoszewic gt Gott und christliche WerteLe Monde vom 30103 J-L Dehaene gt bdquokeine Oktroyierung der BedingungenldquoLe Monde vom 290203 bdquo Die kleinen Beitrittskandidaten misstrauen einem Europa der Grossenldquo

entstand der bdquoEuropaumlische Gipfelldquo der die Staats- und Regierungschefs zweimal proJahr versammelt Ein Ziel von VGE ist dabei vom Einstimmigkeitsprinzip zum Prinzipder qualifizierten Mehrheit im Entscheidungsprozess der gemeinschaftlichenInstitutionen zu gelangen Er tritt gleichwohl fuumlr einen Kompromiss zwischen einemEuropa der Staaten (das Einstimmigkeitsprinzip schuumltzt die nationalen Interessen)und einem supranationalen Europa ein Er steht zudem fuumlr eine Verstaumlrkung derBefugnisse des EP er akzeptiert nicht nur die Erhoumlhung des Parlamentshaushaltesan sondern auch die Direktwahl der europaumlischen Abgeordneten (20091976)

LOME 1975 schlaumlgt VGE eine Nord-Suumld Partnerschaft vor die zu den LomeacuteAbkommen zwischen den EG und den Laumlndern der Zone Afrika-Karibik-Pazifik (AKP)fuumlhrt

C Nach der Praumlsidentschaft

VGE bleibt sehr aktiv in der nationalen regionalen und europaumlischen Politik- von 1982-1998 zahlreiche regionale und nationale Aufgaben

zwischen 1989-1993 Abgeordneter im EP Er ist bis 1991 Praumlsident der LDR-Gruppe (Libeacuteral Deacutemocrate Reacutepublicain)

- Er tritt fuumlr die Zustimmung Frankreichs zum Maastrichter Vertrag ein er sprichtsich auch fuumlr eine flexible Handhabung der Maastricht-Kriterien aus

- 1986 gruumlndet er mit Helmut Schmidt das Komitee fuumlr die europaumlischeWaumlhrungsunion (Comiteacute pour llsquoUM de llsquoEurope) Letzteres hat 1988 einbdquoAktionsprogrammldquo veroumlffentlicht aus dem einige Vorschlaumlge vom Delors-Komitee aufgegriffen wurden Das Delors-Komitee hatte den Auftrag ein Konzeptfuumlr die Wirtschafts- und der Waumlhrungsunion zu erarbeiten

- 1997 wurde VGE als Praumlsident des Rates der KommunalenGebietskoumlrperschaften und der Regionen Europas gewaumlhlt Er steht fuumlr einestarke Rolle der Gebietskoumlrperschaften in der EU Im EP ist er Autor eines Berichtan das EP uumlber das Subsidiaritaumltsprinzip der seinen Namen traumlgt

- Er ist Praumlsident der europaumlischen internationalen Bewegung und des Instituts fuumlrdie Demokratie in Europa

- Seit Dezember 2001 ist er Praumlsident des Verfassungskonvents (Berufung durchGipfel der Staates- und Regierungschefs den Europaumlischen Rat von Laeken)

II Die Persoumlnlichkeit Giscard

A Die Ideen des ehemaligen Staatspraumlsident uumlber sein Land

Das neueste Buch bdquoLes Franccedilais - Reflexions sur le destin dlsquoun peupleldquo von 2000laumlsst drei Schwerpunktthemen erkennen um die sich VGEs Ausfuumlhrungen drehen- der politische und kulturelle Niedergang Frankreichs und seine Ursachen- die Geschichts- und Vergangenheitsvergessenheit der Franzosen- Die Schwierigkeiten bis hin zur Unmoumlglichkeit Frankreich zu reformierenEinzelthemen- Spaltung der Rechsparteien

Diese Spaltung sei sinnlos In einer EU von 27 o 30 Staaten sei es besser eine einheitlicheGruppierung zu bilden um die Debatte uumlber das groszlige europaumlische Projekt voranzubringen

- Cohabitation die Zusammenarbeit zwischen dem Staatspraumlsidenten und der einer anderenpolitischen Richtung zugehoumlrigen Regierung sei keine gute Loumlsung fuumlr die Vertretung derverschiedenen politischen Meinungen der Franzosen nur eine Illusion von Pluralismus Durch diebdquoCohabitationldquo blieben diese vielfaumlltigen Meinungen lediglich nebeneinander stehen Sie wuumlrdennicht durch eine einzige politische Kraft zusammengefuumlhrt

B Eigenschaften der Persoumlnlichkeit VGE (Parallele zwischen der PersoumlnlichkeitVGE als ehemaliger franzoumlsischer Praumlsident und Praumlsident desVerfassungskonvents)

+ -

Praumlsident

Oder

Monarch

kraftvolle Persoumlnlichkeit undEhrlichkeit er sagt was er denktBsp bei der Tuumlrkeifrage war ervielleicht taktlos aber er wollte nichtder Tuumlrkei falsche Versprechungenund Hoffnungen geben

Fairness mit seinen GegnernBsp waumlhrend der Praumlsident-schaftswahl 1981 hat er nicht dieVergangenheit von FM im Kontextdes Vichy-Regimes thematisiert

das hochtrabende VerhaltenBsp Nach seiner Wahlniederlage1981 hat er sich von den Franzosenin einer sehr feierlichen undd r a m a t i s c h e n F e r n s e h -Inszenierung verabschiedet

Preacutesident espegravece de statue peacutetrifieacuteedans les honneurs descendant deLouis XV

Arroganz er stellt seine Ideen uumlberdie AndererBsp im Konvent versucht er kaumKompromisse mit den anderenTeilnehmern zu finden

Es macht den Eindruck dass sich beim Konventspraumlsidenten die alten Fehler desStaatspraumlsidenten wiederholenIm uumlbrigen faumlllt auf VGE hat nahezu eine Manie zur Praumlsidentschaft er ist derlebenslange Praumlsident In gewissem Sinne ist die juumlngste Auszeichnung mit demKarls-Preis folgerichtig ndash Praumlsident und Monarchentum hinter sich lassendbeschreitet VGE die Spuren Karls des Grossen

Internetlinks zu VGE

- wwwgiscarddestaingcom- wwwelyseefrelyseebiogischtrr- wwwkarlspreisdehtmlkarlspreis2003htmcheck

2 DIE DEUTSCHEN AKTEURE IM KONVENT

Falko Maxim

Vetreter des nationalen Parlamentes

Bundestag

-gt Juumlrgen Meyerhttpwwwbundestagdeeuropaeu_konventZur Person-gt geboren 1936-gt promovierter Jurist-gt ab 1967 am Max-Planck-Institut fuumlr auslaumlndisches und internationales Strafrecht in Freiburg-gt Habilitation und ab 1981 Professor ua fuumlr deutsches und auslaumlndisches Strafrecht inFreiburg-gt Mitglied der Gewerkschaft OumlTV und der Arbeiterwohlfahrt-gt seit 1970 Mitglied SPD-gt 1979 ndash 1983 Landesvorstand Baden-Wuumlrttemberg-gt 1976 ndash 1990 Landtagsmitglied Baden-Wuumlrttemberg-gt 1990 bis 2002 MdB-gt bis 2002 BT-Ausschuumlsse bdquoAusschuss fuumlr Angelegenheiten der Europaumlischen UnionldquoStellvertretender Vorsitz bdquoRechtsausschussldquo Unterausschuss bdquoVereinte Nationenldquo desAuswaumlrtigen Ausschusses----------------------------------------Positionen-gt Volle Verbindlichkeit der Charta-gt Verstaumlndlichkeit und Klarheit der Verfassung-gt mehr Parlamentsmitentscheidung (entsprechend dem Konsens im Konvent)-gt parlamentarische Kontrolle auch uumlber obligatorische Ausgaben im Haushalt -gt keineUnterscheidung mehr zwischen obligatorischnicht-obligatorisch-gt Klagerecht nationaler Parlamente in Sachen Subsidiaritaumlt-gt Haushaltskontrolle von EURATOM durch das Parlament-gt Beitrag Juumlrgen Meyer Mitglied des Konvents Soziales Europa -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde03cv00cv00535de03pdf-gt Beitrag Juumlrgen Meyer bdquoEinklagbarkeit der Charta-Grundrechte und Verbesserung desIndividualrechtsschutzesldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000439d2pdf-gt Beitrag Juumlrgen Meyer bdquoRaum der Freiheit der Sicherheit und des Rechtsldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000447d2pdf-gt Arbeitsgruppe bdquoSubsidiaritaumltldquo Mitglied Arbeitsgruppe bdquoRaum der Freiheit der Sicherheit unddes Rechtsldquo Mitglied -gt Arbeitsgruppe bdquoSoziales Europaldquo (Mitglied)

-gt Peter Altmaier (Vertreter von Juumlrgen Meyer)httpwwwpeteraltmaierdehttpwwwbundestagdeeuropaeu_konventPerson-gt geboren 1958-gt Jurist Zusatzqualifikationen zu Europa und Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Bereich Staats-Europa- und Voumllkerrecht-gt seit 1990 Beamter der Europaumlischen Kommission Generaldirektion V-gt 1993 ndash 1994 Generalsekretaumlr der EG-Verwaltungskommission fuumlr soziale Sicherheit derWanderarbeiter-gt seit 1994 Mitglied des Bundestages CDU

-gt BT-Ausschuumlsse bdquoEuropaausschussldquo Mitglied bdquoRechtsausschussldquo StellvertreterUnterausschuss bdquoEuroparechtldquo Vorsitzender-gt EU-Grundrechte-Konvent Stellvertreter---------------------------------------Positionen-gt staumlrkere Einbeziehung der nationalen Parlamentarier bringt keinen Legitimitaumltszuwachssondern Verwirrung wegen leichtfertiger Schaffung neuer Institutionen und Gremien-gt Wahl des Kommissionspraumlsidenten durch Parlament-gt Kompetenzverteilung muss fuumlr Buumlrger durchschaubar sein-gt Mehrheitsentscheidungen im Ministerrat-gt Arbeitsgruppe bdquoErgaumlnzende Kompetenzenldquo Mitglied bdquoVereinfachung derRechtssetzungsverfahren und Rechtsakteldquo Mitglied

Bundesrat

-gt Erwin Teufelhttpwwwerwin-teufeldeZur Person-gt geboren 1939-gt Diplom-Verwaltungswirt-gt ab 1972 Landtagsmitglied Baden-Wuumlrttemberg-gt 1972 ndash 1978 Staatssekretaumlr Innenministerium und fuumlr Umweltschutz in Baden-Wuumlrttemberg-gt 1978 ndash 1991 Vorsitz der CDU-Landtagsfraktion-gt ab 1992 Ministerpraumlsident Baden-Wuumlrttemberg Wiederwahl 1996 und 2001-gt 1997 Praumlsident des Bundesrats dann Vorsitzender der Konferenz der Ministerpraumlsidentender deutschen Bundeslaumlnder-gt ab 1994 Mitglied des Ausschuss der Regionen Europas ab Februar 2002 Vizepraumlsident-gt 1995 ndash 1998 Bevollmaumlchtigter BRD fuumlr kulturelle Angelegenheiten im Rahmen des Vertragsuumlber die deutsch-franzoumlsische Zusammenarbeit-gt seit 1993 ehrenamtlicher Praumlsident der Jerusalem Foundation Deutschland eV-------------------------------------------------Positionen-gt Betonung der notwendigen Gestaltungsspielraumlume der Mitgliedsstaaten und Regionen-gt Mitgliedstaatliche Bereiche ausdruumlcklich als Schranken fuumlr Gemeinschaftskompetenzen-gt mehr Gemeinschaftsaufgaben nur bei Grenzpolizei EUROPOL und Auszligen- undSicherheitspolitik-gt besonderes Gremium zur Einhaltung der Kompetenzordnung aus Vertretern des EP und dernationalen und regionalen Parlamente -gt im Gesetzgebungsprozess-gt Klagerecht der Laumlnder vor EuGH wegen Subsidiaritaumlt-gt Forderung einer Arbeitsgruppe bdquoRegionen und Kommunenldquo-gt Volles Mitentscheidungsrecht des Parlaments-gt Beschlussfassung mit qualifizierter Mehrheit im Rat-gt Aufloumlsung der Saumlulenstruktur und Rechtspersoumlnlichkeit fuumlr EU-gt Beitrag von Erwin Teufel Leitlinien fuumlr die Ordnung der Kompetenzen zwischen derEuropaumlischen Union und den Mitgliedstaaten im kuumlnftigen Verfassungsvertrag -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000410d2pdf-gt Beitrag von Erwin Teufel Freiburger Entwurf fuumlr einen Europaumlischen Verfassungsvertrag -gthttpregisterconsiliumeuintpdfde03cv00cv00495de03pdf-gt Beitrag von Erwin Teufel bdquoDie regionalen und lokalen Gebietskoumlrperschaften imVerfassungsvertragldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde03cv00cv00530de03pdf-gt Arbeitsgruppe bdquoSubsidiaritaumltldquo Mitglied

-gt Wolfgang Senff (Vertreter von Erwin Teufel) (bis Maumlrz 2003)httpwwwwolfgang-senffdeZur Person-gt geboren 1941-gt Diplom-Volkswirt-gt Arbeit als Berufsschullehrer-gt Wirtschaftsexperte und Landesgeschaumlftsfuumlhrer der SPD-Niedersachsen

-gt ab 1978 Landtagsmitglied in Niedersachsen SPD-gt ab 1999 Landesminister fuumlr Bundes- und Europaangelegenheiten-gt bis Juni 2002 Vorsitz der Europaministerkonferenz der Laumlnder------------------------------------Positionen-gt Mehrheitsentscheidungen im Rat-gt nicht mehr ein Land = ein Kommissar-gt bdquoIn vielen Punkten muumlssen die Mitgliedsstaaten das alte Denken in Kategorien der Besitzstandswahrung zugunsten der gemeinsamen europaumlischen Idee aufgebenldquo-gt klare Kompetenzabgrenzung -gt ausschlieszligliche Grundsatz- und Ergaumlnzungskompetenz-gt gerichtliche Uumlberpruumlfung der Kompetenzfrage-gt grundsaumltzliche Mitentscheidung des Parlaments -gt umfassendes Budgetrecht -gt auchobligatorische Ausgaben-gt Wahl des Kommissions-Praumlsidiums durch das Parlament-gt Klagerecht auch fuumlr AdR und Fragerecht fuumlr seine Mitglieder gegenuumlber der Kommissio-gt Arbeitsgruppe bdquoergaumlnzende Kompetenzenldquo Mitglied

Bundesregierung

-gt Joschka Fischer (ab November 2002 fuumlr Peter Glotz)wwwjoschkadewwwauswaertiges-amtdewwwdeaamtleitungfischerZur Person-gt 12 April 1948 geboren in GerabronnBaden-Wuumlrttemberg-gt seit 1982 Mitglied der Gruumlnen-gt - 1985 Mitglied des Deutschen Bundestags-gt 1985 - 1987 Staatsminister fuumlr Umwelt und Energie des Landes Hessen und stellvertretendesMitglied des Bundesrats-gt 1987 - 1991 Mitglied des Hessischen Landtags und Vorsitzender der Fraktion der Gruumlnen imHessischen Landtag-gt 1991 - 1994 Staatsminister fuumlr Umwelt Energie und Bundesangelegenheiten des LandesHessen-gt 1994 - 1998 Sprecher der Fraktion Buumlndnis 90DIE GRUumlNEN im Deutschen Bundestag-gt ab Oktober 1998 Bundesminister des Auswaumlrtigen und Vizekanzler------------------------------------Positionen

-gt politische Fragen im Vordergrund-gt aber Kompetenzzuordnung darf Flexibilitaumlt und Entwicklungsfaumlhigkeit der Union nicht behindern (kein bdquoKraumlmerdenkenldquo bei Kompetenzabgrenzungen) -gt Positionierung gegen Schaumluble-Bocklet-Papier (EVP-Linie)-gt Konvent muss entscheiden Staatenverbund oder Foumlderation-gt fuumlr Fischer sollten aktuelle Prioritaumlten und Leitlinien der Konventsarbeit sein -gt Vollstaumlndige Ausarbeitung der gesamten Verfassung durch den Konvent -gt Die EU ist nicht nur eine Union europaumlischer Staaten wie etwa in Art 1 des Vorentwurfs definiert sondern eine Integrationsgemeinschaft eigener Art die sich auf Staaten und Buumlrger gruumlndet -gt Volle Uumlbernahme der Grundrechtscharta in die Verfassung -gt Zuumlgige Klaumlrung der Kernfragen der institutionellen Architektur mit dem Ziel der Staumlrkung demokratischer Legitimitaumlt sowie der Handlungsfaumlhigkeit der Organe-gt kein Auseinanderdividieren in einen integrierten und einen intergouvernementalen Teil-gt direktes Klagerecht vor EuGH fuumlr Regionen mit Gesetzgebungsbefugnissen-gt Beitrag Dominique de Villepin und Joschka Fischer Gemeinsame deutsch-franzoumlsischeVorschlaumlge fuumlr den Europaumlischen Konvent zum Bereich Europaumlische Sicherheits- undVerteidigungspolitik -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000422d2pdf-gt dt-frz Vorschlag zum Raum der Freiheit der Sicherheit und des Rechts -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000435d2pdf-gt dt-frz Vorschlag zur Ordnungspolitik (ua Staumlrkung der Euro-Gruppe) -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv00cv00470de02pdf

-gt dt-frz Vorschlag im Konvent zu den Institutionen -gt praumlsidiale Doppelspitze fuumlr die Union -gt Europaumlischer Auszligenminister bdquomit doppeltem Hutldquo

-gt httpregisterconsiliumeuintpdfde03cv00cv00489de03pdf

-gt Hans Martin Bury (Vertreter von Joschka Fischer) (ab November 2002 fuumlr StS Gunther Pleuger)wwwburydeZur Person-gt geboren 1966-gt Diplom Betriebswirt (dann 88 ndash 90 Vorstandsassistent Volksbank Ludwigsburg)-gt seit 1988 SPD-Mitglied-gt seit 1997 Mitglied des SPD-Landsvorstandes Baden-Wuumlrttemberg-gt seit 1990 Mitglied des Bundestags SPD-gt Fraktionssprecher fuumlr Post und Telekommunikation-gt Fraktionssprecher fuumlr Wirtschaft und Technologie-gt 1999 bis 2002 Staatsminister beim Bundeskanzler -gt ua Leiter des Staatssekretaumlrsausschuss fuumlr bdquoNachhaltigkeitldquo-gt seit 22Oktober 2002 Staatsminister fuumlr Europa AA----------------------------------------------PositionenArbeitsgruppe bdquoSoziales Europaldquo Mitglied

Europaumlisches Parlament

-gt Klaus Haumlnschhttpwwwklaus-haenschdeZur Person-gt geboren 1938-gt Studium der Politologie Geschichte und Soziologie + Universitaumltsassistent-gt Redakteur einer Zeitschrift fuumlr uumlbernationale Zusammenarbeit-gt 1970 bis 1979 Referent und Pressesprecher im Wissenschaftsministerium in NRW-gt seit 1976 Lehrbeauftragter des Universitaumlt Duisburg-gt seit 1979 Mitglied des EP SPE-gt 1972 ndash 1986 Vorsitzender SPD-Unterbezirk-gt 1989 ndash 1994 und seit 1997 Stellvertretender Vorsitzender der SPE-Fraktion im EP-gt 1994 ndash 1997 Praumlsident des EP-gt EP-Ausschuumlsse bdquofuumlr Auswaumlrtige Angelegenheiten Menschenrechte gemeinsame Sicherheitund Verteidigungspolitikldquo Mitglied bdquofuumlr konstitutionelle Fragenldquo Mitglied-gt im Praumlsidium des Konvents----------------------------------------Positionen-gt Zustandekommen eines geschlossenen Vertragstextes-gt Mehrheitsprinzip und Oumlffentlichkeit fuumlr Rat-gt keine Rotation mehr fuumlr Ratspraumlsidentschaft-gt Staumlrkung der Kommission in exekutiver Funktion und Untermauerung ihrer Legitimitaumlt durchWahl des Kommissionspraumlsidenten durch das Parlament-gt Anzahl der Kommissare soll nicht mehr von Zahl der Staaten abhaumlngen sonder sich nurnoch an Funktionalitaumlt ausrichten-gt Mitentscheidung des Parlaments bei allen EU-Gesetzgebungsakten-gt keine Rotation bei Parlamentspraumlsidentschaft-gt Beitrag vorgestellt von Frau Pervenche Beregraves stellvertretendes Mitglied und Klaus HaumlnschbdquoKernelemente einer Europaumlischen Verfassungldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde03cv00cv00479de03pdf-gt Beitrag von Intildeigo Mendez de Vigo Herrn Klaus Haumlnsch und Herrn Andrew DuffEntschlieszligung des Europaumlischen Parlaments zu den Auswirkungen und zum kuumlnftigen Statusder Charta der Grundrechte der Europaumlischen Union -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000368d2pdf-gt Beitrag des Mitglieds des Konvents Herrn Klaus Haumlnsch bdquoDie Zukunft des EURATOM-Vertragesldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000344d2pdf

-gt Schlussbericht der Gruppe VI bdquoOrdnungspolitikldquo -gthttpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000357d2pdf-gt Arbeitsgruppe bdquoOrdnungspolitikldquo Vorsitz Arbeitsgruppe bdquoAuszligenpolitisches Handelnldquo Mitglied

-gt Elmar Brokhttpwwwcdu-csu-epdekonventkonventhtmZur Person-gt geboren 1946-gt Jurist und Politikwissenschaftler-gt nach Studium Arbeit als Journalist-gt 1989 ndash 1999 Vorsitzender des CDU-Bundesfachausschusses Auszligen- und Sicherheitspolitik-gt seit 1996 Geschaumlftsfuumlhrer des NRW-Landesvorstandes der CDU-gt seit 1999 Vorsitzender des Bundesfachausschusses Europapolitik der CDU-gt Mitglied des EP EVP-gt Mitglied des EVP-Fraktionsvorstandes-gt vergangene Mitgliedschaft in EP-Ausschuumlssen fuumlr Soziales Drogenbekaumlmpfung undbdquoDeutsche Einheitldquo-gt Vertreter des EP in der Reflexionsgruppe des Rates fuumlr Maastricht II-gt Vertreter des EP in der Regierungskonferenz fuumlr den Vertrag von Amsterdam-gt Vertreter des EP in der Regierungskonferenz 2000-gt EP-Ausschuumlsse bdquofuumlr auswaumlrtige Angelegenheiten Menschenrechte gemeinsame Sicherheitund Verteidigungspolitik Mitglied bdquofuumlr konstitutionelle Fragenldquo Vorsitz-gt Stellvertreter Delegation fuumlr die Beziehungen zu den Vereinigten Staaten--------------------------------------Positionen-gt mehr Vergemeinschaftung der Auszligenpolitik-gt klare Verstaumlrkung der Zusammenarbeit in Sicherheits- und Verteidigungspolitik -gt bdquocoalition of the willingldquo gewillte Staaten tragen und fuumlhren aus und die anderen koumlnnennicht blockieren-gt EVP-Convention-Group (einzige Fraktionsbildung im Konvent)-gt Schaumluble-Bocklet-Papier als Grundlage fuumlr CDU-CSU und EVP-Convention-Group -gt klare Kompetenzabgrenzung nach innen und starke Handlungsfaumlhigkeit nach auszligen -gt Notwendigkeit EU-Kompetenzen zuruumlckzufahren -gt zB bei Einwanderungspolitik -gt Betonung des Subsidiaritaumltsprinzips -gt EU-Politikfelder Auszligen- Sicherheits- und Verteidigungspolitik BinnenmarktAuszligenvertretung der Union gemeinsame Waumlhrung reformierte Agrarpolitik und teilweise dieBereiche Rechtspolitik innere Sicherheit Verkehr Infrastruktur Umwelt- undGesundheitsschutz -gt Mitgliedstaatliche Politikfelder der Staatsaufbau der Mitgliedstaaten einschlieszliglich derkommunalen Selbstverwaltung Sozial- und Familienpolitik Arbeitsmarktpolitik die Regelungder Zuwanderung sowie die Bereiche Bildung Kultur und Sport-gt Rat Kommission als auch Parlament das gleiche Recht bei Gesetzesinitiative-gt Die Kommission soll zahlenmaumlszligig begrenzt werden um handlungsfaumlhig zu bleiben-gt Jeder Abgeordnete im Parlament soll grundsaumltzlich in Zukunft in etwa die gleiche Anzahl vonBuumlrgern repraumlsentieren-gt Kompetenzsenat des europaumlischen Gerichtshofes-gt Klagerecht nationaler Parlamente und bestimmter Regionen-gt moumlglichst wenig staatliche Einmischung ins Wirtschaftsgeschehen-gt Beitrag von Elmar Brok bdquoBestimmungen betreffend Freiheit Sicherheit und Recht die in dieVerfassung der Europaumlischen Union aufzunehmen waumlrenldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000436d2pdf-gt Beitrag von Elmar Brok bdquoVerfassung der Europaumlischen Unionldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000325-r1d2pdf-gt Beitrag von Elmar Brok Jacques Santer Reneacute van der Linden Joachim Wuermeling undanderen Mitgliedern bdquoDie Subsidiariaumlt muss durch ein rechtsprechendes Organ uumlberpruumlftwerdenldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000213d2pdf-gt Beitrag von Alain Lamassoure Elmar Brok und Joachim Wuermeling bdquoTestimonials dernationalen Parlamente in der Praumlambel der Verfassung Ein etwas unkonventionellerVorschlagldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000467d2pdf-gt Beitrag von Elmar Brok mit dem Titel bdquoDie Zustaumlndigkeiten der Europaumlischen Unionldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde03cv00cv00541de03pdf-gt Arbeitsgruppe bdquoSubsidiaritaumltldquo Mitglied Arbeitsgruppe bdquoAuszligenpolitisches Handelnldquo Mitglied

-gt Sylvia-Ivonne Kaufmannhttpwwwsylvia-yvonne-kaufmanndeZur Person-gt geboren 1955-gt promovierte Diplom-Japanologin-gt Wissenschaftliche Assistentin an der HU-Berlin und am Institut fuumlr internationale Politik und Wirtschaft Berlin-gt seit 1991 Mitglied des PDS-Parteivorstandes und MdB-gt 1993 ndash 2000 Stellvertretende Bundesvorsitzende der PDS-gt 1991 ndash 1994 Beobachterin im EP-gt Stellvertretende Vorsitzende der Konfoumlderalen Fraktion der Vereinigten Europaumlischen Linken Nordische Gruumlne Linke-gt EP-Ausschuumlsse bdquofuumlr konstitutionelle Fragenldquo Mitglied bdquofuumlr Freiheiten und Rechte der BuumlrgerJustiz und innere Angelegenheitenldquo Stellvertreterin-------------------------------------Positionen-gt ausdruumlcklich fuumlr Referenden uumlber Verfassungsentwurf-gt Europaparlament volles Mitentscheidungsrecht-gt Kontrollrechte fuumlr nationale Parlamente-gt weitere Politikbereiche wie Justiz und Inneres vergemeinschaften-gt Union muss sich zu einer Sozial- und Beschaumlftigungsunion entwickeln-gt bdquoDenn ihre Zukunft liegt in der Weiterentwicklung des europaumlischen Sozialmodells und weniger darin ob sie ein Staatenverbund bleibt oder eine Foumlderation der Nationalstaaten wirdldquo-gt Sozialstaatsprinzip in den Verfassungsvertrag-gt Einrichtung einer Arbeitsgruppe Soziales Europa-gt Beitrag von Andrew Duff Alain Lamassoure Olivier Duhamel Karel de Gucht SylviaKaufmann Josef Zieleniec und Pervenche Beregraves Fragen der Zustaumlndigkeit und Subsidiaritaumlt und darausentstehende Verwirrung -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000178d2pdf-gt Beitrag des Mitglieds des Konvents Frau Sylvia-Yvonne Kaufmann Ein Verfassungsvertragfuumlr ein soziales Europa -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000190-r1d2pdf-gt Arbeitsgruppe bdquoWirtschaftspolitikldquo Mitglied Arbeitsgruppe bdquoVerteidigungldquo Mitglied

-gt Joachim Wuermeling (Vertreter von Elmar Brok)httpwwwwuermelingnetZur Person-gt geboren 1960-gt promovierter Jurist Schwerpunkt Europarecht-gt 1989 ndash 1993 Bayerisches Staatsministerium fuumlr Bundes- und Europaangelegenheiten inBonn Persoumlnlicher Referent des Amtschefs-gt 1993 ndash 1995 Europaumlische Kommission Kabinett des Kommissars Peter Schmidhuber-gt 1995 ndash 1999 Bayerische Staatskanzlei Referatsleiter fuumlr die Beziehungen zu deneuropaumlischen Institutionen Assistent des MP im Ausschuss der Regionen Referatsleiter fuumlrGrundsatzfragen der Europapolitik-gt seit 1996 Lehrbeauftragter der Universitaumlt Bayreuth fuumlr Europarecht-gt seit 1999 Mitglied des Europaumlischen Parlaments (EVP)-gt EP-Ausschuumlsse bdquofuumlr Recht und Binnenmarktldquo Mitglied bdquofuumlr konstitutionelle FragenldquoStellvertreter----------------------------------------Positionen-gt wie Brok -gt gemeinsame EVP-Convention-Group-gt gemeinsamer internet-Auftritt zu Konvent mit Brok-gt ausdruumlcklich Schaumluble-Bocklet-Papier als gemeinsame Grundlage-gt Beitrag des Mitglieds des Konvents Herrn Joachim Wuermeling EU-Zustaumlndigkeiten -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000107d2pdf-gt Beitrag von Joachim Wuermeling EU-Reform Fragen an das Initiativmonopol der EU-Kommission -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000279d2pdf

-gt Beitrag von Joachim Wuermeling bdquo Internationale Vertraumlge der EU Vorschlaumlge fuumlr eineStaumlrkung der parlamentarischen Kontrolleldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000362d2pdf-gt Beitrag von Joachim Wuermeling bdquoReligioumlse Bezugnahme im Verfassungsvertragldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde03cv00cv00480de03pdf-gt Arbeitsgruppe bdquoergaumlnzende Kompetenzenldquo Mitglied Arbeitsgruppe bdquoVereinfachung der Rechtssetzungsverfahren und Rechtsakteldquo Mitglied

4 DIE POLITSCHEN FAMILIENIM KONVENT

sbquoLinkelsquo gegen sbquorechtelsquo Europaverfassung

Winnie Locke

Grundlagen politischer Familienbildung im EG-Vertrag

Art 191 EGV (Politische Parteien) Politische Parteien auf europaumlischer Ebene sind wichtig alsFaktor der Integration in der Union Sie tragen dazu bei ein europaumlisches Bewusstseinherauszubilden und den politischen Willen der Buumlrger der Union zum Ausdruck zu bringen

(vgl Art 21 GG (Parteien) (1) Die Parteien wirken bei der politischen Willensbildung des Volkes mitIhre Gruumlndung ist frei Ihre innere Ordnung muss demokratischen Grundsaumltzen entsprechen Siemuumlssen uumlber die Herkunft und Verwendung ihrer Mittel sowie uumlber ihr Vermoumlgen oumlffentlichRechenschaft geben )

Politische Gruppierungen auf europaumlischer Ebene

EVP-ED Fraktion= im EP Fraktion der Europaumlischen Volkspartei (Christdemokraten) und europaumlischer Demokraten(oder bdquoEPPldquo Europeans People Party)- Fraktionsvorsitzender Hans-Gert Poumlttering (D)- mit 232 Abgeordneten aus 15 Mitgliedstaaten staumlrkste Fraktion im Europaumlischen Parlament (EP)- Parteien ua EVP-Partei CDU CSU bzw CDUCSU-Gruppe im EPZiele ein bdquoEuropa der Werteldquo kohaumlrente und wirksame gemeinsame europaumlische Auszligen- undSicherheitspolitikEVP-ED Fraktion und der Konvent- 6 EVP-EP-Vertreter im Konvent ua Mendez de Vigo (E) als Vorsitzender der EP-Delegation fuumlr denKonvent Elmar Brok (D) Vorsitzender der EVP-Gruppe im Konvent- eigener Verfassungsentwurf der als bdquowork in progress bdquo dem Diskussionsstand im Konvent und inEVP-Gruppe angepasst wirdSchwerpunkte klare Kompetenzen (Katalog) religioumlser Bezug in Praumlambel Staumlrkung desgemeinschaftlichen Europas

SPE-Fraktion= im EP Fraktion der Sozialdemokratischen Parteien Europas (oder bdquoPSEldquo Party of EuropeanSocialists)- Vorsitzender Enrique Baron Crespo- mit 175 MEP aus 15 Mitgliedstaaten zweitstaumlrkste Fraktion- Parteien ua SPD SPEndashPartei (umfasst 20 sozialdemokratischen und Arbeiter-Parteien der EU)Ziele ein bdquoEuropa der Buumlrgerldquo nachhaltige europaumlische Beschaumlftigungs- Sozial- und UmweltpolitikSPE-Fraktion und Konvent- 5 SPE-EP-Vertreter im Konvent ua Klaus Haumlnsch (D) als stellvertretender Vorsitzender der EP-Delegation fuumlr den Konvent- kein eigener Verfassungsentwurf aber Vorschlaumlge bdquoFuumlr einen Erfolg des Konvents zur ZukunftEuropasldquo und eigenstaumlndiger bdquoBerliner Entwurfldquo mit bdquosozialdemokratischer HandschriftldquoSchwerpunkte Foumlrderung des europaumlischen Gesellschaftsmodells im Rahmen nachhaltigerEntwicklung Vollbeschaumlftigung Innovation sozialen Zusammenhalts

LIBE - Fraktion= im EP Fraktion der Liberalen und Demokratischen Partei Europas (oder bdquoELDRldquo European LiberalDemocrat and Reform Group)- Fraktionsvorsitzender Graham Watson (GB)

- 54 MEP in 10 Mitgliedstaaten (deutsche FDP nicht vertreten)- Parteien ua Margerita (gegruumlndet v Romano Prodi)Ziele wachsende kompetitive Wirtschaft ein Europa basierend auf fundamentalen liberalen PrinzipienLIBE-Fraktion und Konvent- 1 LIBE-EP-Vertreter im Konvent- kein eigener VerfassungsentwurfSchwerpunkte groumlszligere Gewichtung der Auszligen- und Sicherheitspolitik klare Unterscheidung derexekutiven und legislativen Kompetenzen von Rat und Kommission Dezentralisierung vonGemeinschaftsaufgaben mit groumlszligerer Bedeutung fuumlr regionale und lokale Verantwortliche

KVELNGL = im EP Konfoumlderation der vereinigten europaumlischen LinkenNordische Gruumlne Linke (oder bdquoGUENGLldquoConfederal Group of the European UnitedNordic Green Left)- Fraktionsvorsitzender Francis Wurtz (F) stellvertretende Vorsitzende Sylvia-Yvonne Kaufmann (D)- 50 MEP aus 10 Mitgliedstaaten- 15 politische Parteien ua PDS mit der PDS-Europa (Vors Modrow)Ziele Solidaritaumlt Verbesserung der Umweltqualitaumlt soziale Gleichheit Abschaffung der NATO WEUKVELNGL-Fraktion und Konvent- 1 KVELNGL-EP-Vertreterin im Konvent Sylvia-Yvonne Kaufmann (DPDS)- kein eigener VerfassungsentwurfSchwerpunkte Entwicklung zu einem sozialen Europa

Die GruumlnenFEA-Fraktion= im EP Fraktion der GruumlnenFreien Europaumlischen Allianz- Fraktionsvorsitzende Daniel Cohn-Bendit (F) Monica Frassoni (I)- 45 MEP aus 12 Mitgliedstaaten- Parteien ua die GruumlnenBuumlndnisrsquo90Ziele ein Europa mit sozialen kulturellen und oumlkologischen WertenDie Gruumlnen und der Konvent- 1 GruumlnenFEA-EP-Vertreter im Konvent und ua Joschka Fischer als Regierungsvertreter imKonvent- bdquoGrundriss einer europaumlischen Verfassungldquo v J Voggenhuber (AU)Schwerpunkte Handlungsfaumlhigkeit der EU im Inneren und in der Welt Weg zu einer oumlkologischen undsozial nachhaltigen Entwicklung

UEN-Fraktion= im EP Fraktion der Union fuumlr das Europa der Nationen (Union for Europe of the Nations)- Fraktionsvorsitzender M Charles Pasqua (F)- 22 MEP aus 5 Mitgliedstaaten- keine deutsche Parteien- Ziele Erhaltung der Souveraumlnitaumlt und nationalen Demokratien Betonung der Unterschiede keinfoumlderales Europa- 1 UEN-EP-Vertreterin im Konvent

EDU-Fraktion= im EP Fraktion fuumlr das Europa der Demokratie und der Unterschiede- Fraktionsvorsitzender Jens-Peter Bonde (DK)- 17 MEP- 1 EDU-EP-Vertreter im Konvent

Links

Uumlbersicht der EP-Fraktionen unter httpwwweuroparleuintgroupsdefaulthtm

Homepage der EVP httpwwwepp-edorghomededefaultasplg1=deKonventswebsite der EVP httpwwwepp-edorgPresspthem02them01_enasp

Homepage der SPE httpwwwsocialistgrouporgindexhtml

Homepage der LIEBE httpeldeuroparleuintContentDefaultasp

Homepage der KVEL httpwwweuroparleuintgue

Homepage der GruumlnenFEA httpwwwgreens-efaorgenKonventswebsite der GruumlnenFEA auch unter httpwwwgreens-efaorgen

Homepage der UEN httpwwweuroparleuintuen

Homepage der EDU httpwwweuroparleuintedd

III Inhaltliche Aspekte der KonventsarbeitenFebruar 2002 bis Januar 2003

1 DIE ARBEITSGRUPPENI - VI

Manuela Hander

AG I bdquoSubsidiaritaumltsprinzipldquoVors Inigo Mendez de Vigo

Vorschlaumlge

1 Fruumlhere Einbeziehung des Subsidiaritaumltsgedankens in Rechtsetzungsakte der Gemeinschaft durchdie am Rechtsetzungsverfahren beteiligten Organe und damit Verbesserung dessen Beruumlcksichtigung2 Ex-ante-Kontrolle durch die Schaffung eines Warnsystems durch fruumlhzeitige Einbeziehung desmitgliedstaatlichen Gesetzgebers am gemeinschaftlichen Rechtsetzungsverfahren3 Ex-post-Kontrolle durch Erleichterung der Klageerhebungsmoumlglichkeiten beim EuGH wegenMissachtung des Subsidiaritaumltsprinzips

AG II bdquoEinbeziehung der ChartaBeitritt zur EMRKldquoVors Antonio Vitorino

Vorschlaumlge

1 Einbeziehung der Grundrechtecharta in die Verfassung wodurch dieser Rechtsverbindlichkeitverliehen wuumlrde Ein Konsens hinsichtlich der konkreten Art und Weise dieser Einbeziehung konntenicht erzielt werden vielmehr wurden alle Optionen in die entsprechende Empfehlung derArbeitsgruppe aufgenommen So plaumldierte ein Teil der Gruppe fuumlr eine Aufnahme der Charta alserstem Kapitel der Verfassung ein anderer Teil wollte es ausreichen lassen eine entsprechendeBezugnahmevorschrift in einen Artikel der Verfassung aufzunehmen wiederum andere wollten eineBezugnahme nur bdquoindirektldquo vorgenommen wissen die es vermeiden wuumlrde der ChartaVerfassungsrang zu geben2 Ein Votum zum Beitritt der EU zur EMRK wurde explizit nicht abgegeben Vielmehr verwies dieGruppe diesbezuumlglich auf den Rat der Europaumlischen Union denn nur dieser koumlnne eine derartwesentliche politische Entscheidung treffen Jedoch sprach sie sich indirekt fuumlr den Beitritt der EU zurEMRK aus indem sie eine Empfehlung zur Aufnahme einer den Beitritt betreffendenverfassungsrechtlichen Bestimmung formulierte und wohlwollend die Argumente eroumlrterte die fuumlreinen Beitritt der EU zur EMRK sprechen

AG III bdquoRechtspersoumlnlichkeitldquoVors Giuliano Amato

Vorschlaumlge

1 Anerkennung der Rechtspersoumlnlichkeit der EU2 Verschmelzung der EU und der EG zu einer einzigen Rechtspersoumlnlichkeit3 Fusion der verschiedenen Vertraumlge (EG-Vertrag EGKS-Vertrag EURATOM-Vertrag EU-Vertrag)mit der Maszliggabe der Untergliederung des neuen einheitlichen Vertrages in zwei Teile einengrundlegenden verfassungsrechtlichen Teil und einen weiteren mit den uumlbrigen Bestimmungen dergenannten Vertraumlge

AG IV bdquoRolle der einzelstaatlichen ParlamenteldquoVors Gisela Stuart

Vorschlaumlge

1 Verbesserung der einzelstaatlichen Kontrollmechanismen der Parlamente die durch dieMitgliedstaaten zu gewaumlhren waumlre und Anerkennung der Rolle der mitgliedstaatlichen Parlamente inder Verfassung2 Einbeziehung der mitgliedstaatlichen Parlamente in die Uumlberwachung des Subsidiaritaumltsprinzips vorallem durch bessere und fruumlhe Unterrichtung von gemeinschaftlichen Rechtsetzungsverfahren3 Ausbau und Erweiterung multilateraler Netze insbesondere durch Praumlzisierung des COSAC-Mandates (vgl hierzu Ziffer II des Protokolls Nr 9 zum EGV (Amsterdam)) durch Einrichtung einesKonvents zur Eroumlrterung wichtiger politischer Leitlinien sowie der Strategie der EU und durch dieEinberufung von Ad-hoc-Konferenzen zwischenparlamentarischer Natur zu speziellen Fragen

AG V bdquoErgaumlnzende ZustaumlndigkeitenldquoVors Henning Christophersen

Vorschlaumlge

1 Die Verfassung allgemein betreffenda) Aufteilung saumlmtlicher Zustaumlndigkeiten zwischen den Mitgliedstaaten und der EU in einembesonderen Kapitel der Verfassungb) Wahrung der Flexibilitaumlt durch Beibehaltung des Art 308 EGV (Amsterdam) bzw einervergleichbaren Bestimmung unter der Voraussetzung der Festlegung dass damit keine Ausweitunggemeinschaftlicher Zustaumlndigkeiten verbunden waumlre2 Die bdquoergaumlnzenden Zustaumlndigkeitenldquo bzw nach dem Vorschlag der Gruppe die bdquounterstuumltzendenMaszlignahmenldquo im besonderen angehenda) Zulaumlssigkeit unterstuumltzender Maszlignahmen nur im Rahmen ausschlieszliglicher Kompetenzen derMitgliedstaaten die einzelstaatliche Rechtsvorschriften nicht ersetzen sondern allenfalls ergaumlnzenoder unterstuumltzen duumlrftenb) Forderung nach einem gemeinsamen Interesse der EU und der Mitgliedstaaten als Voraussetzungunterstuumltzender Maszlignahmen

AG VI bdquoOrdnungspolitikldquoVors Klaus Haumlnsch

Vorschlaumlge

1 Aufnahme wirtschafts- und sozialpolitischer Ziele in die Verfassung (vergleichbar mit denbestehenden Bestimmungen der Art 2 EUV (Amsterdam) und Artt 2 3 und 4 EGV (Amsterdam))2 Strikte Trennung von einerseits Waumlhrungs- und andererseits Wirtschaftspolitik wobei dieerstgenannte als ausschlieszligliche Gemeinschaftszustaumlndigkeit verstanden werden sollte die zweite alsmitgliedstaatliche Zustaumlndigkeit allerdings mit der Einschraumlnkung der Aufnahme der Grundsaumltze derWirtschaftspolitik in die Verfassung sowie einer Verbesserung der Koordinierung zwischen denMitgliedstaaten3 Beibehaltung der EURO-Gruppe deren Vertretung in internationalen Organisationen zu verstaumlrkenwaumlre

2 DIE ARBEITSGRUPPEN VII - X

Conrad Seiferth

AG VII bdquoAussenpolitisches HandelnldquoVors Jean-Luc Dehaene

Vorschlaumlge

1 Zusammenfuumlhrung aller das Aussenpolitische Handeln der EU betreffenden Artikel in einemeinzigen Abschnitt2 Definition von Grundsaumltzen und Zielen fuumlr das Aussenhandeln der EU wofuumlr der Europaumlische Ratstrategische Ziele und Interessen festlegt die die Parameter des Handelns von EU undMitgliedstaaten bestimmen3 EU-Kompetenz zum Abschluss von internationalen Vereinbarungen die ihre Kompetenz betreffen4 Um die Kohaumlrenz und Effektivitaumlt zwischen den Institutionen zu staumlrken bdquoAussenpolitischerVertreter der EUldquo ndash Verschmelzung der Posten des bdquoHohen Vertreter fuumlr die GASPldquo (Solana) und desKommissars (Patten) in einer Person die mit qualifizierter Merheit vom Europaumlischen Rat unterBilligung von Kommission und Parlament ernannt wird5 Um die Kohaumlrenz innerhalb der Institutionen zu verbessern Ratsformation fuumlr AussenpolitischesHandeln und Aussenpolitische Zentralstelle zur Koordination innerhalb der Kommission6 Bestehende Vorgaben zur Entscheidungsfindung sollen weiter ausgeschoumlpft werden keineAusweitung der Mehrheitsentscheidungen aber Kompetenz des Europaumlischen Rates einstimmigMehrheitsentscheidungen auszuweiten

AG VIII bdquoVerteidigungldquoVors Michel Barnier

Vorschlaumlge

1 Ausweitung der Petersberger Aufgaben2 Zur Erhoumlhung von Effizienz und Kohaumlrenz soll der bdquoHohe Vertreter fuumlr die GASP ein Initiativrecht inKrisenangelegenheiten erhalten und in dringenden Faumlllen ermaumlchtigt werden koumlnnen notwendigeEntscheidungen unter Aufsicht des Rates zu treffen3 Die Entscheidung zum Start einer Operation soll einstimmig unter Beachtung des bdquoPrinzips derKonstruktiven Enthaltung erfolgen4 bdquoEuropaumlische Verteidigungszoneldquo Moumlglichkeit zur Einfuumlhrung einer staumlrkeren Kooperation zwischenMitgliedstaaten (vergleichbar bdquoEurozoneldquo)5 Einfuumlhrung einer Solidaritaumltsklausel zur Antwort auf terroristische Bedrohungen und Angriffe mit deralle Mittel zur Abwehr in der EU mobilisiert werden koumlnnen6 Einrichtung einer Europaumlischen Ruumlstungs- und Strategie-Forschungsagentur zur Harmonisierungder Ausruumlstungsbeschaffung und Unterstuumltzung der militaumlrischen Forschung7 Einfuumlhrung von Konvergenzkriterien fuumlr militaumlrische Haushaltsausgeben um die militaumlrischenFaumlhigkeiten der EU zu staumlrken

AG IX bdquoVereinfachung der VertraumlgeldquoVors Guiliano Amato

Vorschlaumlge

1 Verringerung der Anzahl der Rechtsakte von 15 auf 6

a) Verbindliche Verordnung AElig bdquoEU-Gesetzldquo Richtlinie AElig bdquoEU-Rahmengesetzldquo EntscheidungDelegierte Rechtsakte (neue Kategorie von Rechtsnorm)b) Unverbindliche Stellungnahme und Empfehlungc) Anwendungsbereiche EGV u PJZS fuumlr GASP sollen alle Rechtsakte als bdquoGASP-Entscheidungldquobezeichnet werden2 Vereinfachung der Verfahrena) fuumlr alle Rechtsakte das Mitentscheidungsverfahren gem Art 251 EGVb) weitgehende Abschaffung des Verfahrens der Zusammenarbeit gem Art 252 und ersetzen durchMitentscheidungsverfahren oder Anhoumlrungsverfahrenc) Verfahren der Zustimmung Vorbehalten fuumlr die Ratifizierung von internationalen Abkommend) fuumlr alle Ausgaben einheitliches Haushaltsverfahren

AG X bdquoRaum der Freiheit der Sicherheit und des RechtsldquoVors John Bruton

Vorschlaumlge

1 Beschlussfassung mit qualifizierter Mehrheit und im Mitentscheidungsverfahren in der Asylpolitik2 Einwanderungspolitik soll weiterhin Sache der Mitgliedstaaten bleiben Ziel einer gemeinsamenEinwanderungspolitik im Verfassungsvertrag festhalten3 PJZS Deutlichere Umschreibung der Rechtsetzungsbefugnisse fuumlr die Union zur Angleichung desStrafrechts und des Strafprozessrechts gegenseitige Anerkennung von Gerichtsentscheidungen4 Verstaumlrkte Zusammenarbeit im Rat durch effizientere Struktur langfristig Aufbau eine europaumlischenGrenzschutzkorps5 Ausbau der Unionseinrichtungen Kontrolle der Arbeit von Europol durch das EP groumlszligerenSpielraum fuumlr den Gesetzgeber im Bereich von Eurojust Europaumlische Staatsanwaltschaft um gegenSubventionsstraftaten zu verfolgen6 Einbindung der staatlichen Parlamente in die europaumlische Strafrechtspolitik7 Allgemeine Zustaumlndigkeit des EuGH fuumlr den Bereich des Raum der Freiheit der Sicherheit und desRechts

3 DIE INSTITUTIONEN

Doris Schmitz-Meiners und Nicolas Poullain

I STATUS QUO DER INSTITUTIONENARCHITEKTUR

Im Kern der politischen Diskussion stehen die folgenden vier OrganeInstitutionen (andereEinrichtungen wie etwa EZB oder AdR spielen in der Reformdiskussion kaum eine Rolle)

1 Europaumlisches Parlament (Art 189-201)

Zusammensetzung seit `79 direkt gewaumlhlt abnehmende Wahlbeteiligung derzeit 626 MEPsab 25 MS 732

Immer wichtigere Rolle im Gesetzgebungsverfahren An der Gesetzgebung in der 2 und 3Saumlule ist das EP nicht beteiligt

Kontrolle der Exekutive Untersuchungsausschuszlig Kontrolle der Kommission InterpellationMiszligtrauensantrag Anhoumlrungsrecht

Mitwirkungsrechte beim Haushalt (nur bei nicht obligatorischen Ausgaben)

Zusammenarbeit mit innerstaatlischen Parlamenten (COSAC November 1989)

2 Ministerrat (Art 202-210)

Zusammensetzung Der Rat besteht aus je einem Vertreter jedes Mitgliedstaats (Mst) aufMinisterebene Der Vorsitz im Rat wird durch die Mst abwechselnd fuumlr 6 Monatewahrgenommen Minister werden vertreten durch staumlndige Vertreter im AStV (COREPER)

Bei der Gesetzgebung nimmt er trotz Machtzuwachs des EP noch die dominierender Rolleein Bei ZBJI 342 EUV und GASP Art 133 EUV alleiniges Legislativorgan Verabschiedetwirtschaftspolitische und beschaumlftigungspolitische Leitlinien

Drei verschiedene Formen der Stimmabgabe einfache Mehrheit qualifizierte Mehrheit (abFeb 2003 gem Nizza 3 Kriterien Anzahl der Stimmen 62873 mind 10 Staaten Bev (aufAntrag)) Einstimmigkeit

Sitzungen nicht oumlffentlich Transparenzdefiizit bei Gesetzgebung

Benennung des Kommissionspraumlsidents

3 Europaumlische Kommission (Art 211-219)

Zusammensetzung 20 Kommissare 10 + (52) ab 2005 je 1 pro Mst ab 27 Mst neueRegelung

Initiativmonopol im EG Bereich

Huumlterin der Vertraumlge Durchfuumlhrungskompetenz aber enger Rahmen durch Komitologie(Ausschuumlsse des Rates die den Rahmen fuumlr die Umsetzung festlegen) Vermittler zwischenRat und EP

Kollegialprinzip

3 Derzeitige Stimmenanzahl die Stimmenanzahl pro Mitgliedsland wurde in Nizza fuumlr alle Staaten festgelegt diebereits die Beitrittsverhandlungen aufgenommen haben

In der Wettbewerbspoltik verfuumlgt die Kommission uumlber legislative exekutive und quasi-judikative Befugnisse

Sieht sich dem Vorwurf des Demokratiedefizits ausgesetzt

4 Europaumlischer Gerichtshof Gericht erster Instanz (GEI) (Art 220-245)

Zusammensetzung EuGH 1 Richter je Mst 8 Generalanwaumllte Sie werden von denRegierungen und Mitgliedsstaaten im gegenseitigen Einvernehmen auf sechs Jahren ernanntAlle drei Jahre findet eine teilweise Neubesetzung statt Richter waumlhlen den Praumlsidenten ausihrer Mitte Aufgabe Wahrung des Rechts bei der Auslegung und Anwendung der Vertraumlge

II INSTITUTIONELLE REFORMEN IN DER DISKUSSION

1 Aspekte im Bezug auf die nahezu Konsens unter den Konventsmitgliedern herrscht

Europaumlisches Parlament

Staumlrkung der Rolle des direkt gewaumlhlten EP zur Uumlberwindung des Legitimations- undDemokratiedefizits der EU Die Beteiligung des EP am Gesetzgebungsprozeszlig nach demMitentscheidungsverfahren soll die Regel werden Die Budgethoheit des Parlaments sollverstaumlrkt werden Ein einheitliches Wahlverfahren und ein einheitliches Abgeordnetenstatut solleingefuumlhrt werden Die Mitwirkung des EP bei der Besetzung der anderen Institutionen soll verstaumlrktwerden

Ministerrat

In der Regel soll mit qualifizierter Mehrheit entschieden werden Lediglich einige sensible Bereiche(Aussen- und Sicherheitspolitik) sollen von dieser Regel ausgenommen werden Hier soll moumlglichstmit besonders qualifizierten Mehrheiten beschlossen werden Wenn der Rat als Gesetzgeber(Legislativrat) handelt soll dies oumlffentlich sein

Europaumlische Kommission

Die Kommission soll im legislativen Bereich das Initiativmonopol behalten Die Wahl undEinsetzung der Kommission als Ganzes soll nach Anhoumlrung der einzelnen Mitglieder desKommissionskollegiums durch die Ausschuumlsse des Parlaments durch das Plenum des EP erfolgenDie Abwahl der Kommission ist derzeit nur als Ganzes moumlglich In Zukunft soll derKommssionspraumlsident auch im Falle untragbarer Verwerfungen die Moumlglichkeit haben einemeinzelnen Kommissionsmitglied den Ruumlcktritt nahezulegen 4 Der Kommissionspraumlsident soll mit einerRichlinienkompetenz ausgestattet werden

Europaumlischer Gerichtshof

Die Gerichtsbarkeit des EuGH soll auf die gesamte ZBJI (Europol Eurojust EuropaumlischerStaatsanwalt) ausgedehnt werden Der EuGH soll als Verfassungsgericht fungieren und den Schutzder in der Grundrechtscharta verankerten Grund- und Menschenrechte gewaumlhrleisten Eineverstaumlrkte demokratische Legitimation der Richter soll durch ihre gemeinsame Berufung durchEP und Rat erreicht werden Der Rat koumlnnte hierbei eine Kandidatenliste vorlegen

2 Dissenspunkte

Die Vorstellung der Mitgliedstaaten und der verschiedenen politischen Parteien gehen am staumlrkstenbei der Frage der Gestaltung der Ratspraumlsidentschaft und des Beschlussfassungsverfahrens imMinisterrat der Wahl des Kommissionspraumlsidenten und der Gestaltung der Aussenvertretungauseinander Die wichtigsten Vorschlaumlge die hier diskutiert werden sind der deutsch-franzoumlsischeVorschlag und der Kommissionsvorschlag

4 Die Idee fuumlr diese Regelung geht auf eine Absprache zuruumlck die Prodi vor Amtsantritt mit seinen Amtskollegen getroffen hatDie Kommissare sicherten Prodi zu dass sie auf sein Ersuchen auch einzeln zuruumlcktreten wuumlrden

DEUTSCH - FRANZOumlSISCHER VORSCHLAG5

Ratspraumlsidentschaft und Beschlussfassung im MinisterratDie rotierende Praumlsidentschaft des Europaumlischen Rates soll durch einen dauerhaften Ratsvorsitzersetzt werden Der Ratsvorsitzende wird mit einer qualifizierten Mehrheit fuumlr eine Dauer von 5 bzw25 Jahren mit der Moumlglichkeit der Wiederwahl gewaumlhlt Der Amtsinhaber fuumlhrt sein Amt hauptamtlichaus Der Vorsitzende des Rates bereitet die Sitzungen des Europaumlischen Rats (ER) vor fuumlhrt dessenVorsitz und wacht uumlber die Umsetzung der Beschluumlsse Die Modalitaumlten fuumlr den Vorsitz im Ministerratvariieren je nach betroffenem Gebiet Der Allgemeine Rat wird vom Generalsekretaumlr des Ratesgeleitet Den Vorsitz des Aussenministerrates hat der Europaumlische Aussenminister inne Fuumlr dieRaumlte Wirtschaft und Finanzen die Eurogruppe und den Rat Justiz und Inneres werden fuumlr zweiJahre Vorsitzende gewaumlhlt Der Rest der Ratsformationen wird so geregelt dass er denMitgliedstaaten eine groumlsstmoumlgliche Beteiligung auf der Grundlage einer gleichberechtigten Rotationgewaumlhrleistet

KommissionEine starke Vereinfachung des Komitologieverfahrens soll es der Kommission erleichtern ihreAufgabe die vom EP und Rat erlassenen Gesetze umzusetzen und deren ordungsgemaumlsseUmsetzung zu kontrollieren erleichtern Um die politische Verantwortlichkeit der Kommissiare zugewaumlhrleisten erhalten diese ein Weisungsrecht gegenuumlber den Generaldirektionen DerKommissionpraumlsident hat die Richtlinienkompetenz fuumlr die Arbeit der Kommission

Europaumlisches ParlamentJede Ausweitung der Mehrheitsentscheidungen wird automatisch mit der Mitentscheidung der EPverbunden

AussenvertretungDie Aumlmter des Hohen Vertreters und des Kommissars sollen von derselben Person ausgeuumlbt werdendem Europaumlischen Aussenminister Er verfuumlgt uumlber ein formelles Initiativrecht Der ER ernennt denAussenminister mit Zustimmung des Praumlsidenten der Kommission mit qualifizierter Mehrheit DerAussenminister nimmt mit einem besonderen Status an den Sitzungen der Kommission teil In derRegel wird im Bereich der GASP mit qualifizierter Mehrheit abgestimmt lediglich bei militaumlrischen undsicherheitspolitischen Fragen gilt weiterhin das Prinzip der Einstimmigkeit Wenn ein Mitgliedstaat einnationales Interesse geltend macht und keine andere Loumlsung gefunden werden kann wird die Fragean den Europaumlischen Rat verwiesen der mit qualifizierter Mehrheit entscheidet

KOMMISSIONSVORSCHLAG6Ratspraumlsidentschaft und Beschlussfassung im MinisterratDer Kommissionsentwurf sieht eine Beibehaltung der halbjaumlhrlichen Rotation fuumlr diePraumlsidentschaft des ER und des Rates Allgemeine Angelegenheiten ggf auch fuumlr den AstV vor Beiden anderen Ratsformationen wir der Vorsitz durch ein fuumlr ein Jahr gewaumlhltes Ratsmitglieduumlbernommen Das komplexe Beschlussfassungssystem von Nizza soll durch die doppelte einfacheMehrheit (Mehrheit der Mitgliedsstaaten und der EU Bevoumllkerung) ersetzt werden In sensiblen Faumlllenmuumlsste auf eine verstaumlrkte Mehrheit (23 der Mitgliestaaten und 23 der Bevoumllkerung)zuruumlckgegriffen werden koumlnnen Das Einstimmigkeitsprinzips wird abgeschafft

KommissionAllein die Kommission sollte mit der Durchfuumlhrung der europaumlischen Rechtsvorschriftenbetraut sein Sie muss Ihr Handeln vor den rechtsetzenden Organen Rat und EP rechtfertigen DerVerfassungsvertrag muumlsste ebenfalls sicherstellen dass die Modalitaumlten fuumlr nicht zwingendeInstrumente der Umsetzung wie zB die Offene Koordinierung mit der Gemeinschaftsmethode imEinklang sind

Europaumlisches Parlament

5 Beitrag der dem Konvent am 16 Januar von den Mitgliedern des Konvents Herrn Dominque de Villepin und Herrn JoschkaFischer uebermittlet wurde httpwwwcapuni-muenchendekonventdownloadDeutsch-Franz-Vorschlagpdf6 Fuumlr die Europaumlische Union Frieden Freiheit Solidaritaumlt Rede von Romano Prodi 04 Dezember 2002 httpwwwcapuni-muenchendekonventdownloadKOM-EU_Frieden_Freiheit_Solidpdf

Ein Teil der MEPs soll durch europaumlische Listen gewaumlhlt werden Der ER und das EP habengleichwertige Rechte bei der Ernennung und der Kontrolle der Kommission

AussenvertretungDer Sekretaumlr der Union (SdU) der gleichzeitig Vizepraumlsident der Kommission ist und einenbesonderen Status hat wird vom ER und vom designierten Kommissionspraumlsidenten einvernehmlichernannt Damit ist er sowohl gegenuumlber dem ER als auch gegenuumlber demKommissionspraumlsidenten rechenschaftspflichtig die ihn auch beide seines Amtes enthebenkoumlnnen Als Kommissionsmitglied ist er auszligerdem gegenuumlber dem EP verantwortlich Waumlhrendeines Uumlbergangszeitraums wird der SdU im Bereich der GASP das Initiativrecht der Kommission imRahmen der Leitlinien und Auftraumlge des Rates oder einer Gruppe von Mitgliedstaaten ausuumlben AmEnde der Uumlbergangszeit legt der Rat die Modalitaumlten fest nach denen der SdU autonom dasInitiativrecht der Kommission im Bereich der GASP ausuumlben kann Der SdU vertritt die Union bei derDurchfuumlhrung auszligenpolitischer Aktionen gegenuumlber Dritten und ist fuumlr die Umsetzung dergemeinsamen Beschluumlsse verantwortlich

IV Verfassungsentwuumlrfe

VERFASSUNGSENTWUumlRFEAUS EUROPARECHTLICHER UND VERFASSUNGSRECHTLICHER SICHT

Christine Gerlach und Christian Pernhorst

Uumlberblick uumlber verschiedene Verfassungsentwuumlrfe

1 EU-Organe bzw Europaumlischer Konventsum Entwurf des Praumlsidiums des Europaumlischen Konventes vom 28102002sum Entwurf des Kommissionspraumlsidenten Romani Prodi vom 04122002sum Bericht des Europaumlischen Parlamentes (Alain Lamassoure) vom 240420022 Fraktionen und Parteiensum Entwurf der EVP-Gruppe im Europaumlischen Konvent vom 10112002sum Entwurf der SPE-Gruppe im Europaumlischen Konvent vom 03102002sum Berliner Entwurf der SPD-Bundestagsabgeordneten Gloser und Roth vom 20112002sum Entwurf einiger junger bdquoGruumlnerldquo von September 20023 Einzelpersonen (nicht abschlieszligende Auswahl)sum Entwurf von Prof Dr Juumlrgen Schwarze vom 12112002sum Entwurf der Konventsmitglieder Alan Dashwood Michael Dougan Christophe Hillion Angus

Johnston und Eleanor Spaventa vom 28102002sum Entwurf von Jo Leinen (MdEP) vom 23102002sum Entwurf von Robert Badinter vom 26092002sum Entwurf von Dr Wolfgang Schaumluble und Wilfried Martens vom 24092002sum Entwurf des Earl of Stockton vom 24092002sum Entwurf von Prof Dr Rupert Scholz von August 2002

(insgesamt nicht abschlieszligende Auswahl siehe die umfassenden Nachweise bei httpwwwcapuni-muenchendekonvententwuerfehtm)

Einzelheiten

1 Praumlsidium des Europaumlischen Konventes (bdquoGiscard-Entwurfldquo) vom 28102002sum Dreiteilung des bdquoVertrages uumlber eine Verfassung fuumlr Europaldquo in 1 Struktur der Verfassung und 2

Politikbereiche und die Durchfuumlhrung der Maszlignahmen der Union und 3 AllgemeineSchluszligbestimmungen Der zweite Teil soll die Rechtsgrundlagen enthalten

sum Frage der Namensgebung fuumlr die Union wird aufgeworfen (1Teil Titel I Art 1)sum Die Unionsbuumlrgerschaft soll betont werden Wie die GR-Charta in den Vertrag eingefuumlgt werden

soll ist offen gelassensum Abloumlsung der turnusmaumlszligigen Ratspraumlsidentschaft durch einen Praumlsidenten des Europaumlischen

Rates der fuumlr bestimmte Zeit gewaumlhlt werden soll (1 Teil Titel IV Art 15a)sum Schaffung des bdquoKongress der Voumllker Europasldquo (1 Teil Titel IV Art 19)sum Haushalt der Union soll vollstaumlndig aus Eigenmitteln der Union finanziert werden (1 Teil Titel VII

Art 38)sum Moumlglichkeit des Austritts wird festgesetzt (1 Teil Titel X Art 46)

2 bdquoProdi-Entwurfldquo vom 4122002

sum Dreiteilung der bdquoVerfassung fuumlr die Europaumlische Unionldquo in 1 Prinzipien 2 Grundrechte und 3Politikbereiche Der erste Teil Prinzipien enthaumllt neben den institutionellen Prinzipien auch diewesentlichen Politikziele fuumlr jeden einzelnen Politikbereich

sum Generelle Vergemeinschaftung aller Politikbereiche also auch der GASP und der PJZS

sum Einstimmigkeitserfordernis wird in allen Faumlllen selbst fuumlr Verfassungsaumlnderungen aufgegebenAusnahme ist die Aufnahme neuer Mitglieder

sum Die innenpolitischen Bereiche der Union werden eingeteilt in bdquoprincipal policiesldquo bdquoflanking policiesldquound bdquocomplementary actionsldquo je nach Art der Handlungsinitiative (HarmonisierungKoordinierung) die von der Union erwartet wird

sum Auszligenpolitik Gewaumlhrleistung einer kohaumlrenten Auszligenpolitik durch die Einrichtung des Amteseines bdquoSekretaumlrs der Unionldquo und durch die Niederlegung der generellen auszligenpolitischen Ziele im1 Teil der Verfassung

3 Bericht des Europaumlischen Parlamentes uumlber die Abgrenzung der Zustaumlndigkeiten der EU undder Mitgliedstaaten vom 24042002

Bericht des Ausschusses fuumlr konstitutionelle Fragen des EP (Berichterstatter Alain Lamassoure)

sum Behandelt vor allem das Thema der Kompetenzaufteilung kein breit angelegterVerfassungsentwurf

sum Vergemeinschaftung des zweiten und dritten Pfeilers um das Gleichgewicht von wirtschaftlicherund politischer Integration der Union herzustellen

sum Drei Arten von Zustaumlndigkeiten 1 die grundsaumltzliche Zustaumlndigkeit der Mitgliedstaaten 2 die derUnion uumlbertragene eigene Zustaumlndigkeit und 3 die geteilte Zustaumlndigkeit

sum Evolutivklausel in Anlehnung an Art 308 EG dessen Anwendung jedoch auch in die umgekehrteRichtung Ruumlckuumlbertragung von der Union auf die Mitgliedstaaten funktionieren soll

4 Entwurf der Europaumlischen Volkspartei vom 10112002Ergebnis der Studientage der EVP-Gruppe im Europaumlischen Konvent in Frascati vom 8 bis 10November 2002 Basiert auf dem Estoril-Entwurf vom 18102002 der wiederum auf dem Brok-Diskussionspapier vom 12092002 und dem EVP-Diskussionsentwurf zur bdquoVerfassung derEuropaumlischen Unionldquo vom 29082002 aufbaut Fuumlhrt den bdquoEstoril-Entwurfldquo mit dem bdquoGiscard-EntwurfldquozusammenZur FormAngepaszligt an die vom Konventspraumlsidium in seinem Vorentwurf vorgenommene Zwei- bzw Dreiteilungdes Verfassungsvertrages (Teil I Verfassungsstruktur Teil II Unionspolitiken Teil IIISchluszligbestimmungen)Bezeichnung als Verfassung und nicht als VerfassungsvertragAuffallend ist die komplette Uumlbernahme der Grundrechtecharta in die Verfassung ganz zu BeginnAnsonsten in der Form stark dem bdquoGiscard-Entwurfldquo angeglichen aber insgesamt ausfuumlhrlicherZum Inhalt1 Teil Struktur der VerfassungReligioumlser Bezug in der Praumlambel (bdquoreligious heritageldquo)Grundrechte in Art 1 ndash 55Rechtspersoumlnlichkeit (Art 56 II)Union gegruumlndet auf den Buumlrgern der Union und auf den Mitgliedstaaten (Art 56 I)Vorschriften uumlber die Flagge Hymne und den Feiertag (Art 61)Prinzip der begrenzten Einzelermaumlchtigung (Art 64 I)Zustaumlndigkeiten der Union ausschlieszligliche (= eigene) Zustaumlndigkeit geteilte Zustaumlndigkeit undergaumlnzende Zustaumlndigkeit der Union (Art 65)Kompetenzkataloge in Art 66 ndash 68Fruumlhwarnsystem im europaumlischen Gesetzgebungsverfahren bzgl der Einhaltung des Subsidiaritaumlts-und des Verhaumlltnismaumlszligigkeitsprinzips (Art 69 III)Flexibilitaumltsklausel in Art 71 (Ersatz fuumlr Art 308 EG) allerdings weiterhin mit dem Erfordernis derEinstimmigkeit im Rat jedoch nur der Mehrheit im EPUnterscheidung zwischen Legislativrat mit rotierender Praumlsidentschaft (Art 76 I) und Exekutivratdessen Vorsitz ein nationaler Minister der Kommissionspraumlsident oder das zustaumlndige Mitglied derKommission innehat (Art 76 II)Initiativmonopol im Gesetzgebungsverfahren weiterhin bei der Kommission (Art 77 II)Der Rat schlaumlgt dem EP einen Kandidaten fuumlr das Amt des Kommissionspraumlsidenten mit qualifizierterMehrheit im Lichte des Ergebnisses der EP-Wahlen vor EP waumlhlt mit absoluter MehrheitKommissionspraumlsident schlaumlgt die Kommissare vor die vom Rat mit qualifizierter Mehrheit bestaumltigtund vom EP gewaumlhlt werden muumlssen (Art 78 III)

Der Kommissionspraumlsident ernennt zwei Vizepraumlsidenten einem uumlbertraumlgt er mit Zustimmung desRates die Auszligenvertretung der Union (bdquoCommissioner for Foreign Relationsldquo) (Art 79 IV)Instrumente der Union 1 Unionsgesetze und -rahmengesetze erlassen durch die Legislative derUnion 2 Verordnungen erlassen durch die Exekutive der Union 3 Entscheidungen 4Empfehlungen und 5 Stellungnahmen Gesetze und Verordnungen sind allgemein anwendbar inihrer Gesamtheit bindend und in allen Mitgliedstaaten unmittelbar anwendbar Rahmengesetzehingegen entsprechen den Richtlinien (Art 91)Gesetze und Rahmengesetze werden zusammen vom EP und vom Rat entsprechend demMitentscheidungsverfahren (Art 96) erlassen Die Kommission kann Verordnungen erlassen wennund soweit entweder die Verfassung oder ein Unionsgesetz sie dazu ermaumlchtigt allerdings sind InhaltZweck und Ausmaszlig der Ermaumlchtigung zu beachten (vgl Art 80 I GG) (Art 94)Das Mitentscheidungsverfahren beinhaltet ein Vermittlungsverfahren Alle Unionsgesetze und -rahmengesetze sind ZustimmungsgesetzeFinanzierung der Union ausschlieszliglich durch Eigenmittel (Art 109 I)Die Kommission repraumlsentiert die Union nach auszligen (Art 112) Abschluszlig von internationalenVertraumlgen und Abkommen durch den Rat und das EP (Art 113) Ausdruumlckliche Kompetenz zumBeitritt zur Europaumlischen Menschenrechtskonvention (Art 113 II)bdquoEuropaumlische Partnerschaftldquo mit den EU-Nachbarstaaten vergleichbar mit dem EuropaumlischenWirtschaftsraum inklusive einer politischen Komponente (Art 116)2 Teil Die Politikbereiche und die Durchfuumlhrung der Maszlignahmen der UnionZwei moumlgliche Optionen fuumlr den 2 Teil des Verfassungsvertrages bzw der VerfassungOption 1 folgt der Idee im bdquoGiscard-Entwurfldquo wonach erst im 2 Teil fuumlr jeden einzelnen Politikbereichdie Art der Zustaumlndigkeit die anwendbaren Rechtsakte und Verfahren aufgefuumlhrt werden Nachteil seijedoch daszlig die Bedeutung des 1 Teils nachhaltig reduziert wuumlrde und zudem der 2 Teil aufgrundseines Umfangs von ca 414 Vorschriften fuumlr den Leser kaum noch lesbar waumlreDeshalb favorisiert der EVP-Entwurf die Option 2 wonach der 1 Teil in abschlieszligender Form dieZustaumlndigkeiten Rechtsakte und Verfahren der Union definiert und im 2 Teil nur noch dieVorschriften Aufnahme faumlnden die nicht in den 1 Teil passen Beispielsweise die Grundfreiheiten dieWettbewerbsregeln EMU-Vorschriften oder zusaumltzliche Vorschriften uumlber das Verfahren derInstitutionen der UnionGemaumlszlig der Option 2 schlaumlgt der Entwurf die folgenden Titel fuumlr den 2 Teil vorTitel I Gemeinsamer Markt Titel II EMU Titel III Innere Sicherheit Titel IV GASP TitelV Verteidigung Titel VI Euratom Titel VII Das Verfahren der Institutionen der Union

5 Beitrag der SPE- Gruppe im Europaumlischen Konvent

sum Kein Verfassungsentwurf sondern nur Vorschlaumlge fuumlr eine neue europaumlische Verfassung miteiner starken sozialen Dimension

sum Die verschiedenen Saumlulen sollen in einen einzigen Text gegossen werden (s Giscard-Entwurf)- Neuer Status fuumlr Nachbarstaaten (s Giscard)- Sicherheits- und Verteidigungspolitik sollte und Kontrolle des EP stehen- EuGH soll bei Kompetenzuumlberschreitung der EU entscheidensum Schaffung eines Rates fuumlr legislative Angelegenheiten (welcher oumlffentlich tagen sollte)- Praumlsident der Kommission muszlig gestaumlrkt werden mehr demokratische Legitimitaumlt und politische

Verantwortung- Absolute Transparenz und bdquogood administrationldquo soll von der Verfassung garantiert werdensum Nationale Parlamente sollen gestaumlrkt werden engere Kooperation mit dem EP ohne Schaffung

einer neuen Institution

6 Berliner Entwurf

sum Die bdquoVerfassung fuumlr die Europaumlische Unionldquo orientiert sich an bereits bestehendem Recht in deneuropaumlischen Vertraumlgen und an der Rechtsprechung des EuGH

sum Vollbeschaumlftigung und nachhaltiges Wachstum werden als Ziele der Union eingefuumlgtsozialdemokratische Werte verankert

sum Die GR-Charta wird nicht mit aufgenommen nur Verweissum Absage an einen Praumlsidenten des Europaumlischen Rates stattdessen Staumlrkung der Kommission

die das Initiativmonopol behaumllt und deren Praumlsident vom EP gewaumlhlt wirdsum Verankerung des Konventsverfahrens zur Aumlnderung der Verfassung

7 Young Greens

sum GR-Charta ist in Verfassung integriert und den Prinzipien der Union vorangestelltsum Europaumlisches Referendum wird in die Verfassung aufgenommensum EP besitzt zusammen mit der Kommission das Initiativrechtsum EP besteht aus einer Buumlrgerkammer und einer Staatenkammer wobei die Buumlrgerkammer vom

Volk gewaumlhlt wird und die Staatenkammer sich aus den Regierungen der Mitgliedstaatenzusammensetzt in der jeder Staat nur eine Stimme hat

sum Ein bdquoRat fuumlr nachhaltige Entwicklung wird geschaffen

8 Schwarze ndash Entwurf

sum Modell einer Zweiteilung der Vertraumlge erster Teil bildet den eigentlichen Verfassungsvertrag wirddurch einen zweiten Vertrag uumlber Unionspolitiken ergaumlnzt (hier einfachere Modalitaumlten zurAumlnderung vorgesehen als bei einer Aumlnderung des ersten Teils)

sum Entwurf konzentriert sich auf die 4 Punkte von Laeken (1bessere Kompetenzabgrenzung 2Verbesserung des GR-Schutzes 3 Vereinfachung der Vertraumlge 4 Reform der Institutionen)

sum Der Europaumlische Rat bekommt Organstellung die Zusammensetzung wird um den Praumlsidentendes EP erweitert der Vorsitz im Europaumlischen Rat ist an den Vorsitz im Rat gekoppelt

sum Der Vorsitz im Rat soll durch eine auf 24 Monate angelegte gemeinsame Praumlsidentschaft von 3Mitgliedstaaten wahrgenommen werden

sum Fruumlhwarnsystem durch Einrichtung eines Kompetenzausschusses der sich aus nationalen undEuropaparlamentariern zusammensetzt

sum Klagerecht der nationalen Parlamente sowie des AdRsum Ruumlckuumlbertragung von Regelungszustaumlndigkeiten auf die Mitgliedsstaaten moumlglichsum Das gesamte Unionsrecht abgesehen von der Ausnahmeregelung der GASP unterliegt der

richterlichen Kontrolle durch die Unionsgerichtesum Nichtigkeitsklage erfaumlhrt inhaltliche Aumlnderung- Abschaffung des Systems der 4 Klagegruumlnde zugunsten einer Generalklausel- Aufhebung der Beschraumlnkungen in Bezug auf die passivlegitimation bei Klagen Privater- Kommissionsverordnungen werden zum zulaumlssigen Gegenstand einer Individualklage- GR-Beschwerde moumlglichsum Auf Unionssteuer wird verzichtet stattdessen Finanzierung nach Anteilen am BSPsum Bei der GASP werden die sog Petersberg-Aufgaben die Einsaumltze zur Bekaumlmpfung des

internationalen Terrorismus hinzugefuumlgtsum Personelle Verschmelzung der Aumlmter des Hohen Vertreters fuumlr GASP und des Auszligenkommissars

9 Entwurf von Jo Leinen

- GR-Charta wird das erste Kapitel der Verfassung- EU besitzt Rechtspersoumlnlichkeit Austritt aus Union moumlglich- Arbeitssprache neben Englisch und Franzoumlsisch auch Deutsch- Gesetzgebung der EU erfolgt in 2 Kammern durch das Europaumlische Parlament (Buumlrgerkammer)

und durch den Europaumlischen Senat (Staatenkammer) der aus einer Umgestaltung desMinisterrats hervorgeht

- Kommission stellt die Exekutive der Union dar der Praumlsident wird vom EP gewaumlhlt- Europaumlischer Auszligenminister soll Vize-Praumlsident der Kommission sein- Ein Praumlsident des Europaumlischen Rates ist nicht vorgesehen wird auch kein Organ der EU- Erhebung finanzieller Eigenmittel- Referendum wird eingefuumlhrt direkte Demokratie- Koordinierung von Politiken sowie die verstaumlrkte Zusammenarbeit in den Vertrag mit

aufgenommen- AdR bekommt Klagerecht vor dem EuGH

10 Beitrag von Wolfgang Schaumluble und Wilfried Martens vom 24092002Entwurf traumlgt den Titel bdquoEine Verfassung fuumlr ein starkes Europaldquo zuletzt aktualisiert am 24092002Flieszligtext mit durchnummerierten Paragraphen Von der Form nicht vergleichbar mit den meisten

anderen Verfassungsentwuumlrfen die bereits vollstaumlndig vorformulierte Artikel enthalten wohingegendieser Entwurf lediglich einige wenige bedeutsame Themen ansprichtZwar spricht der Entwurf von bdquoVerfassungldquo jedoch sind in den Text Aumlnderungsvorschlaumlgeeinschlaumlgiger konservativer Parteien eingearbeitet die gerade an dieser Stelle den Gebrauch desBegriffes bdquoVerfassungsvertragldquo fordern (z B die CSU)Die in dem Entwurf behandelten Themen sind die Kompetenzverteilung zwischen der EU und denMitgliedstaaten die Integretion der Grundrechtecharta in die Verfassung und die Reform derInstitutionenZum InhaltBekenntnis zum bdquogeistig-religioumlsen und sittlichen ErbeldquoEine Perspektive fuumlr die aumluszligeren Grenzen Europas ist zu schaffen da ansonsten die Gefahr bestehedie Integrationskraft der Union zu uumlberfordern Die Grenzen sollen bdquoklar aber offenldquo gezogen werdend h zu Staaten die derzeit der Union als Vollmitglieder nicht beitreten koumlnnen soll eine bdquoEuropaumlischePartnerschaftldquo entwickelt werden Diese soll sich am Modell des EWR orientieren allerdings unterEinbeziehung einer politischen KomponenteBetonung der Unantastbarkeit der internen europaumlischen GrenzenEinheitliche Rechtspersoumlnlichkeit der UnionDie Union ist eine einmalige () Konstruktion bdquoohne historische oder legale Vorbilderldquo die auf derdoppelten Legitimation der Buumlrger und der Staaten aufbautDrei Arten der Kompetenz die prinzipiell von den Mitgliedstaaten ausgeuumlbten Kompetenzen dieeigenen Kompetenzen der Union und die geteilten Kompetenzen Prinzip der begrenztenEinzelermaumlchtigung gilt weiterEntweder zu den eigenen aber zumindest zu den geteilten Kompetenzen der Union sollen sowohl derAufbau und die Durchfuumlhrung einer gemeinsamen Auszligen- und Sicherheitspolitik als auch dieRechtsgrundlagen fuumlr das gemeinsame Gebiet der Freiheit und Sicherheit hinzugefuumlgt werdenGeteilte Kompetenzen decken drei verschiedene Gebiete ab dasjenige in dem die Union diegrundlegenden Regeln festlegt dasjenige in dem sie lediglich in einer komplementaumlren oderzusaumltzlichen Art interveniert und dasjenige in dem sie nationale Politiken koordiniertEine Weiterentwicklungsklausel ist vorzusehen die nur in Ausnahmefaumlllen die einstimmigeEntscheidung fordert und grundsaumltzlich die Beteiligung des EP festlegtInnerhalb des EuGH soll eine spezielle Verfassungs- und Grundrechtekammer geschaffen werdenDie Grundrechtecharta soll integraler Bestandteil der Europaumlischen Verfassung werdenDie Union soll der Europaumlischen Menschenrechtskonvention beitretenDie Schaffung einer zusaumltzlichen Institution fuumlr eine spezielle Rolle der nationalen Parlamenteinnerhalb des Institutionsgefuumlges der EU wird abgelehnt obwohl die Autoren eine bedeutendere Rolleder nationalen Parlamente befuumlrwortenbdquoDie EU ist weder eine Foumlderation im klassischen Sinne noch ein StaatldquoDas EP fungiert zusammen mit dem Rat als gleichberechtigter Gesetzgeber der EUDie Haushaltskompetenz soll zwischen EP und Rat geteilt werdenDer Europaumlische Rat ist eine zentrale Institution der EU und praumlgt ihre politische RichtungDer gegenwaumlrtige Rat fuumlr Allgemeine Angelegenheiten soll in zwei getrennte Einheiten aufgeteiltwerden einen gestaumlrkten Rat fuumlr Allgemeine Angelegenheiten der die Kohaumlrenz der Entscheidungensicherstellt waumlhrend ein spezieller Rat fuumlr Auswaumlrtige Beziehungen sich rein auf Fragen im Bereichder GASP konzentriertDie Mitgliedstaaten bleiben bei der Besetzung des Ratsvorsitzes gleichberechtigtDie Kommission behaumllt ihr InitiativmonopolDer Europaumlische Rat schlaumlgt dem EP unter Beruumlcksichtigung der Ergebnisse der Europawahl und mitqualifizierter Mehrheit einen Kandidaten fuumlr das Amt des Kommissionspraumlsidenten vor den das EPentweder ablehnt oder annimmt Der Kommissionspraumlsident waumlhlt dann seine Kommissare aus dieKommission wird in toto vom EP gewaumlhlt und vom Rat mit Mehrheit bestaumltigt

11 Beitrag des Earl of Stockton vom 24092002Der Earl of Stockton ist stellvertretendes Mitglied des Europaumlischen Konventes der im Namen einerGruppe britischer Konservativer die in ihrer Mehrheit ehemalige oder jetzige Mitglieder des bdquoHouse ofCommonsldquo des bdquoHouse of Lordsldquo und des EP sind diesen Beitrag zur oumlffentlichen Debatte uumlber dieZukunft Europas eingereicht hatTitel bdquoDie Zukunft der EU Ein positiver konservativer Ansatzldquo1 Zur FormKein vollstaumlndiger Verfassungsentwurf sondern Vorschlaumlge und Gedanken zu den aus ihrer Sichtwichtigen Streitpunkten

Positiver Ansatz D h die EU wird nicht verteufelt auch wird nicht ausschlieszliglich dieRuumlckuumlbertragung von Kompetenzen auf die nationale Ebene gefordert sondern der Entwurf erkenntausdruumlcklich die Bedeutung der EU in ganz bestimmten Bereichen an und fordert konsequenterweisedort auch die Staumlrkung der EU-Kompetenzen wie auch die Effektivierung der Verfahrensablaumlufe2 Zum InhaltZunaumlchst Klarstellung daszlig auch in Zukunft die Mitgliedstaaten die bestimmenden Komponenten derEU bleiben sollen weshalb die Umwandlung der EU in einen voll funktionierenden Bundesstaatabgelehnt wirdKompetenzverteilung Auflistung der eigenen Kompetenzen der EU der eigenen Kompetenzen derMitgliedstaaten und der geteilten Kompetenzen wird abgelehnt stattdessen lediglich Klarstellung imVerfassungsvertrag daszlig die EU nur dort eigene oder geteilte Zustaumlndigkeit besitzt wo ihr der Vertragdies einraumlumtDie gemeinschaftlichen Vertraumlge sollen vereinfacht und in zwei Teile geteilt werden 1 Teil =Vertragsverpflichtungen der EU (wichtige Vorschriften) 2 Teil = Vertragsregeln fuumlr die EU (wenigerwichtige und detailliertere Vorschriften) Auch die Vorschriften des 2 Teils sollen nur imKonsensverfahren geaumlndert werden koumlnnenDer Rat bleibt die bestimmende Institution der EU lediglich mehr Offenheit und TransparenzAufwertung der Rolle der nationalen Parlamente indem ein bdquoAusschuszlig der nationalen Parlamenteldquoeingerichtet wird der sich vor allem mit dem Rat ins Benehmen setzen wuumlrde Bevor der Rat Rechtsetzt wuumlrde dieser Ausschuszlig seine Ansicht zu den Gesetzesvorschlaumlgen aumluszligern Also wird diebdquoStaatenkammerldquo nicht allein vom Rat gebildet sondern von den nationalen Parlamentenrepraumlsentiert im o g Ausschuszlig an der Seite des Rates Allerdings soll sich der Ausschuszlig aufSubsidiaritaumltsfragen und auf besonders wichtige Gesetzgebung konzentrierenEmpfehlung des Konventes daszlig die Mitgliedstaaten vor einer Entscheidung im EU-Gesetzgebungsverfahren stets das jeweilige nationale Parlament anhoumlren muumlssenPraumlsident der EU sollte vom Europaumlischen Rat fuumlr mehrere Jahre ernannt werden wobei auch das EPzu beteiligen istPraumlsidentschaft besteht aus dem Praumlsidenten und einer rotierenden Troika die ein Jahr im Amt bleibtDie Troika setzt sich immer aus einem Vertreter eines groumlszligeren Mitgliedstaates und aus zweiVertretern kleinerer Mitgliedstaaten zusammen Die Praumlsidentschaft vertritt den Rat der eine von derKommission zu unterscheidende Aufgabe hatDie Kommission sollte der Motor der EU bleiben deshalb Notwendigkeit einer starken Kommissionjedoch ohne erweiterte Kompetenzen in bezug auf den status quo Innerhalb ihrer Kompetenzen aberschon Staumlrkung ihrer Rolle bspw bei der SubventionskontrolleReduzierung der Abteilungen innerhalb der Kommission Jeder Mitgliedstaat behaumllt einen Kommissarallerdings gibt es sog bdquoVollkommissareldquo und bdquoJuniorkommissareldquo Jeder bdquoVollkommissarldquo erhaumllt eineAbteilung mit einem bdquoJuniorkommissarldquo an seiner Seite (Anpassung an das System in der nationalenMinisterialverwaltung) Die groumlszligeren Mitgliedstaaten haumltten immer einen bdquoVollkommissarldquo wohingegendie kleineren Mitgliedstaaten zwischen einem bdquoVoll-ldquo und einem bdquoJuniorkommissarldquo hin- und herwechseln wuumlrden Ziel effektive und schlanke Kommission und gleichzeitig Wahrung einesKommissars auch fuumlr die kleineren MitgliedstaatenIn Sachen EP Ausweitung des Mitentscheidungsverfahrens Viel wichtiger ist jedoch daszlig das EP anAutoritaumlt und Legitimitaumlt gewinnt was sich erst im Laufe der Zeit entwickeln muszlig Hinweis auf diefehlende Kohaumlrenz und Konsistenz in den Entscheidungen des EP weil es keine klarenMehrheitsfraktionen im EP gibt Recht der vorzeitigen Aufloumlsung des EP durch die gemeinsamhandelnden Organe der Kommission und des RatesWichtig ist die bessere Durchsetzung der EuGH-Entscheidungen Deshalb soll der EuGH das Rechterhalten einem verurteilten Mitgliedstaat bzw Individuum im Falle der Nichtbefolgung des Urteils dieStimmrechte und oder den Zugang zu EU-Programmen zeitweise zu entziehen

12 Entwurf von Rupert ScholzAbgedruckt als Sonderheft 2002 der Zeitschrift fuumlr Gesetzgebung ZGGrundlage des EVP-Diskussionsentwurfs zur bdquoVerfassung der Europaumlischen Unionldquo vom 290820021 Zur FormSystematische Zusammenfuumlhrung von EUV und EGV in einem neuen bdquoVertrag uumlber die EuropaumlischeUnionldquoKeine Zweiteilung in einen wichtigen und einen weniger wichtigen dafuumlr detaillierteren TeilScholz plaumldiert fuumlr Benennung als bdquoVerfassungsvertragldquo2 Zum InhaltGrundsouveraumlnitaumlt bleibt bei den Mitgliedstaaten d h auch in Zukunft keine Kompetenz-Kompetenzfuumlr die EU

Art 308 EG abschaffen dafuumlr Annexkompetenz einfuumlhren d h EU-Kompetenz fuumlr notwendigeergaumlnzende Vorschriften beim Taumltigwerden im eigenen Zustaumlndigkeitsbereich der EU (Art 64 I)Ziele und Kompetenzen eindeutig unterscheiden Aus Zielen duumlrfen keine Befugnisse abgeleitetwerden (so aber beim jetzigen Art 308 EG)Kompetenzaufteilung Ausschlieszligliche und geteilte Zustaumlndigkeiten der EU (Vollgesetzgebung)zusaumltzlich Rahmenzustaumlndigkeit (Rahmengesetzgebung)Subsidiaritaumltsprinzip muszlig verfahrensrechtlich durch eine Subsidiaritaumltskammer beim EuGHabgesichert werden Keine ex-ante-Kontrolle durch die nationalen Parlamente wegenNichtpraktikabilitaumlt innerhalb von sechs Wochen eine Uumlberpruumlfung von Gesetzesinitiativen aufEinhaltung des Subsidiaritaumltsprinzips durchzufuumlhrenDas EP erhaumllt volle Legislativgewalt zwei Kammern Voumllkerkammer und Staatenkammer die letztejedoch mit festen MitgliedernDie Kommission fungiert als Regierung die dem EP gegenuumlber voll verantwortlich istInitiativrecht auch fuumlr das EP (Voumllker- und Staatenkammer)Starker Praumlsident der Kommission aber Absage an einen vom Europaumlischen Rat gewaumlhltenPraumlsidenten

V Ausblick Beitritt und Erweiterung

DIE BEITRITTSKANDIDATEN IM KONVENT

Aureacutelien Raccah

Auszug aus der Erklaumlrung von LaekenbdquoDie Bewerberlaumlnder werden in vollem Umfang an den Beratungen des Konvents beteiligt Sie werdenin gleicher Weise wie die derzeitigen Mitgliedstaaten vertreten sein (ein Vertreter der Regierung undzwei Mitglieder des nationalen Parlaments) und an den Beratungen teilnehmen ohne freilich einenKonsens der sich zwischen den Mitgliedstaaten abzeichnet verhindern zu koumlnnenldquo

I Souveraumlnitaumlt und Identitaumlt der Beitrittskandidaten in der Zukunft EuropasA Gewaltenteilung

1) Horizontale Gewaltenteilung Aufsicht uumlber die europaumlische Institutionen- Beitraumlge von Majaz Nahigal (Premierminister von Slowenien) Michael

Attalides (Vertreter von Zypern) Hildegard Corola Puwak (Vertreterin derRegierung von Rumaumlnien) Jan Kohout (Vertreter der Regierung derTschechischen Republik) Josef Zieleniec (Vertreter des tschechischenParlaments)

2) Vertikale Gewaltenteilung Prinzip der Subsidiaritaumlt- Beitraumlge von Nahtigal gemeinsamer Beitrag von 16 Mitgliedern

Andriukaitis (Vertreter des Parlaments von Litauen) Attalide- Inhalt Neue Kompetenzen bessere Koordinierung Partnerschaft des

EuGH mit den nationalen Verfassungsgerichtsoumlfen FruumlhwarnsystemEinbeziehung der Regionen mit GesetzgebungsbefugnissenVerteilung der Kompetenzen Kompetenzkatalog mit ausschliesslichenkonkurrierenden und Ergaumlnzungskompetenzen

B Staumlrkung des Gewichts der nationalen Parlamente1) Rolle und Gewicht der nationalen Parlamente

- Beitraumlge von Nahtgal Andriukaitis und Kutraite-Giedraitene PeeterKreitzberg unt Tunne Kelam (Vertreter des Parlaments von Estland)

- Inhalt Vertretung der kleinen Staaten Koordinierung mit dem europaumlischenParlament Kontrolle der Regierung Kooperation zwischen den nationalenParlamenten

2) Schaffung einer zweten Kammer- Nach den Vorbild des franzoumlsischen Senates Andriukaitis Atalides- Neue Kammer mit einer gleichen Vertretung aller Staaten 6 Sitzungen pro

Jahr Teilnahme der nationalen Parlamentarier Kontrolle der Anwendungdes Subsidiartaumltsprinzips

II Rolle der Beitrittskandidaten in der Zukunft Europas - ThemenPrinzip der DemokratieVereinfachung der Vertraumlge

- Beitraumlge von Andriukaitis Attalides Danuta Huumlbner und Janusz Trzcinski(Vertreter der polnischen Regierung) Birzniece (Vertreterin des Parlamentsvon Lettland)

- Inhalt Zugang und Verstaumlndlichkeit Verschmelzung der bestehendenVertraumlge

Beteiligung der Buumlrger- Beitraumlge von Nahtigal Andriukaitis Attalides Huumlbner- Inhalt Beachtung der Demokratie Gleichheit der Sprachen

Menschenrechte kulturelle soziale und wirtschaftliche Vielfalt GR-ChartaKooperation im Bereich der 2 und 3 SaumluleGASP Debatten uumlber den Hohen Vertreter fuumlr die GASP

- Beitraumlge von Nahtigal Andriukaitis Attalides Puwak

- Inhalt EU als Voumllkerrechtssubjekt Kooperation Erweiterung dergemeinsamen Bereiche graduelle bdquoVergemeinschaftungldquo Erfordernis derSolidaritaumlt Verschmelzung des Hohen Vertreters fuumlr die GASP und desKommissars fuumlr Auswaumlrtige Angelegenheiten

Bereich der polizeilichen und justiziellen Zusammenarbeit in Strafsachen- Beitraumlge von Puwak Nahtigal- Inhalt Innere Sicherheit bessere Kooperation

Zum Weiterlesen

Figaro vom 240103 polnischer Aussenminister Wlodzinierz Cinoszewic gt Gott und christliche WerteLe Monde vom 30103 J-L Dehaene gt bdquokeine Oktroyierung der BedingungenldquoLe Monde vom 290203 bdquo Die kleinen Beitrittskandidaten misstrauen einem Europa der Grossenldquo

B Eigenschaften der Persoumlnlichkeit VGE (Parallele zwischen der PersoumlnlichkeitVGE als ehemaliger franzoumlsischer Praumlsident und Praumlsident desVerfassungskonvents)

+ -

Praumlsident

Oder

Monarch

kraftvolle Persoumlnlichkeit undEhrlichkeit er sagt was er denktBsp bei der Tuumlrkeifrage war ervielleicht taktlos aber er wollte nichtder Tuumlrkei falsche Versprechungenund Hoffnungen geben

Fairness mit seinen GegnernBsp waumlhrend der Praumlsident-schaftswahl 1981 hat er nicht dieVergangenheit von FM im Kontextdes Vichy-Regimes thematisiert

das hochtrabende VerhaltenBsp Nach seiner Wahlniederlage1981 hat er sich von den Franzosenin einer sehr feierlichen undd r a m a t i s c h e n F e r n s e h -Inszenierung verabschiedet

Preacutesident espegravece de statue peacutetrifieacuteedans les honneurs descendant deLouis XV

Arroganz er stellt seine Ideen uumlberdie AndererBsp im Konvent versucht er kaumKompromisse mit den anderenTeilnehmern zu finden

Es macht den Eindruck dass sich beim Konventspraumlsidenten die alten Fehler desStaatspraumlsidenten wiederholenIm uumlbrigen faumlllt auf VGE hat nahezu eine Manie zur Praumlsidentschaft er ist derlebenslange Praumlsident In gewissem Sinne ist die juumlngste Auszeichnung mit demKarls-Preis folgerichtig ndash Praumlsident und Monarchentum hinter sich lassendbeschreitet VGE die Spuren Karls des Grossen

Internetlinks zu VGE

- wwwgiscarddestaingcom- wwwelyseefrelyseebiogischtrr- wwwkarlspreisdehtmlkarlspreis2003htmcheck

2 DIE DEUTSCHEN AKTEURE IM KONVENT

Falko Maxim

Vetreter des nationalen Parlamentes

Bundestag

-gt Juumlrgen Meyerhttpwwwbundestagdeeuropaeu_konventZur Person-gt geboren 1936-gt promovierter Jurist-gt ab 1967 am Max-Planck-Institut fuumlr auslaumlndisches und internationales Strafrecht in Freiburg-gt Habilitation und ab 1981 Professor ua fuumlr deutsches und auslaumlndisches Strafrecht inFreiburg-gt Mitglied der Gewerkschaft OumlTV und der Arbeiterwohlfahrt-gt seit 1970 Mitglied SPD-gt 1979 ndash 1983 Landesvorstand Baden-Wuumlrttemberg-gt 1976 ndash 1990 Landtagsmitglied Baden-Wuumlrttemberg-gt 1990 bis 2002 MdB-gt bis 2002 BT-Ausschuumlsse bdquoAusschuss fuumlr Angelegenheiten der Europaumlischen UnionldquoStellvertretender Vorsitz bdquoRechtsausschussldquo Unterausschuss bdquoVereinte Nationenldquo desAuswaumlrtigen Ausschusses----------------------------------------Positionen-gt Volle Verbindlichkeit der Charta-gt Verstaumlndlichkeit und Klarheit der Verfassung-gt mehr Parlamentsmitentscheidung (entsprechend dem Konsens im Konvent)-gt parlamentarische Kontrolle auch uumlber obligatorische Ausgaben im Haushalt -gt keineUnterscheidung mehr zwischen obligatorischnicht-obligatorisch-gt Klagerecht nationaler Parlamente in Sachen Subsidiaritaumlt-gt Haushaltskontrolle von EURATOM durch das Parlament-gt Beitrag Juumlrgen Meyer Mitglied des Konvents Soziales Europa -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde03cv00cv00535de03pdf-gt Beitrag Juumlrgen Meyer bdquoEinklagbarkeit der Charta-Grundrechte und Verbesserung desIndividualrechtsschutzesldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000439d2pdf-gt Beitrag Juumlrgen Meyer bdquoRaum der Freiheit der Sicherheit und des Rechtsldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000447d2pdf-gt Arbeitsgruppe bdquoSubsidiaritaumltldquo Mitglied Arbeitsgruppe bdquoRaum der Freiheit der Sicherheit unddes Rechtsldquo Mitglied -gt Arbeitsgruppe bdquoSoziales Europaldquo (Mitglied)

-gt Peter Altmaier (Vertreter von Juumlrgen Meyer)httpwwwpeteraltmaierdehttpwwwbundestagdeeuropaeu_konventPerson-gt geboren 1958-gt Jurist Zusatzqualifikationen zu Europa und Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Bereich Staats-Europa- und Voumllkerrecht-gt seit 1990 Beamter der Europaumlischen Kommission Generaldirektion V-gt 1993 ndash 1994 Generalsekretaumlr der EG-Verwaltungskommission fuumlr soziale Sicherheit derWanderarbeiter-gt seit 1994 Mitglied des Bundestages CDU

-gt BT-Ausschuumlsse bdquoEuropaausschussldquo Mitglied bdquoRechtsausschussldquo StellvertreterUnterausschuss bdquoEuroparechtldquo Vorsitzender-gt EU-Grundrechte-Konvent Stellvertreter---------------------------------------Positionen-gt staumlrkere Einbeziehung der nationalen Parlamentarier bringt keinen Legitimitaumltszuwachssondern Verwirrung wegen leichtfertiger Schaffung neuer Institutionen und Gremien-gt Wahl des Kommissionspraumlsidenten durch Parlament-gt Kompetenzverteilung muss fuumlr Buumlrger durchschaubar sein-gt Mehrheitsentscheidungen im Ministerrat-gt Arbeitsgruppe bdquoErgaumlnzende Kompetenzenldquo Mitglied bdquoVereinfachung derRechtssetzungsverfahren und Rechtsakteldquo Mitglied

Bundesrat

-gt Erwin Teufelhttpwwwerwin-teufeldeZur Person-gt geboren 1939-gt Diplom-Verwaltungswirt-gt ab 1972 Landtagsmitglied Baden-Wuumlrttemberg-gt 1972 ndash 1978 Staatssekretaumlr Innenministerium und fuumlr Umweltschutz in Baden-Wuumlrttemberg-gt 1978 ndash 1991 Vorsitz der CDU-Landtagsfraktion-gt ab 1992 Ministerpraumlsident Baden-Wuumlrttemberg Wiederwahl 1996 und 2001-gt 1997 Praumlsident des Bundesrats dann Vorsitzender der Konferenz der Ministerpraumlsidentender deutschen Bundeslaumlnder-gt ab 1994 Mitglied des Ausschuss der Regionen Europas ab Februar 2002 Vizepraumlsident-gt 1995 ndash 1998 Bevollmaumlchtigter BRD fuumlr kulturelle Angelegenheiten im Rahmen des Vertragsuumlber die deutsch-franzoumlsische Zusammenarbeit-gt seit 1993 ehrenamtlicher Praumlsident der Jerusalem Foundation Deutschland eV-------------------------------------------------Positionen-gt Betonung der notwendigen Gestaltungsspielraumlume der Mitgliedsstaaten und Regionen-gt Mitgliedstaatliche Bereiche ausdruumlcklich als Schranken fuumlr Gemeinschaftskompetenzen-gt mehr Gemeinschaftsaufgaben nur bei Grenzpolizei EUROPOL und Auszligen- undSicherheitspolitik-gt besonderes Gremium zur Einhaltung der Kompetenzordnung aus Vertretern des EP und dernationalen und regionalen Parlamente -gt im Gesetzgebungsprozess-gt Klagerecht der Laumlnder vor EuGH wegen Subsidiaritaumlt-gt Forderung einer Arbeitsgruppe bdquoRegionen und Kommunenldquo-gt Volles Mitentscheidungsrecht des Parlaments-gt Beschlussfassung mit qualifizierter Mehrheit im Rat-gt Aufloumlsung der Saumlulenstruktur und Rechtspersoumlnlichkeit fuumlr EU-gt Beitrag von Erwin Teufel Leitlinien fuumlr die Ordnung der Kompetenzen zwischen derEuropaumlischen Union und den Mitgliedstaaten im kuumlnftigen Verfassungsvertrag -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000410d2pdf-gt Beitrag von Erwin Teufel Freiburger Entwurf fuumlr einen Europaumlischen Verfassungsvertrag -gthttpregisterconsiliumeuintpdfde03cv00cv00495de03pdf-gt Beitrag von Erwin Teufel bdquoDie regionalen und lokalen Gebietskoumlrperschaften imVerfassungsvertragldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde03cv00cv00530de03pdf-gt Arbeitsgruppe bdquoSubsidiaritaumltldquo Mitglied

-gt Wolfgang Senff (Vertreter von Erwin Teufel) (bis Maumlrz 2003)httpwwwwolfgang-senffdeZur Person-gt geboren 1941-gt Diplom-Volkswirt-gt Arbeit als Berufsschullehrer-gt Wirtschaftsexperte und Landesgeschaumlftsfuumlhrer der SPD-Niedersachsen

-gt ab 1978 Landtagsmitglied in Niedersachsen SPD-gt ab 1999 Landesminister fuumlr Bundes- und Europaangelegenheiten-gt bis Juni 2002 Vorsitz der Europaministerkonferenz der Laumlnder------------------------------------Positionen-gt Mehrheitsentscheidungen im Rat-gt nicht mehr ein Land = ein Kommissar-gt bdquoIn vielen Punkten muumlssen die Mitgliedsstaaten das alte Denken in Kategorien der Besitzstandswahrung zugunsten der gemeinsamen europaumlischen Idee aufgebenldquo-gt klare Kompetenzabgrenzung -gt ausschlieszligliche Grundsatz- und Ergaumlnzungskompetenz-gt gerichtliche Uumlberpruumlfung der Kompetenzfrage-gt grundsaumltzliche Mitentscheidung des Parlaments -gt umfassendes Budgetrecht -gt auchobligatorische Ausgaben-gt Wahl des Kommissions-Praumlsidiums durch das Parlament-gt Klagerecht auch fuumlr AdR und Fragerecht fuumlr seine Mitglieder gegenuumlber der Kommissio-gt Arbeitsgruppe bdquoergaumlnzende Kompetenzenldquo Mitglied

Bundesregierung

-gt Joschka Fischer (ab November 2002 fuumlr Peter Glotz)wwwjoschkadewwwauswaertiges-amtdewwwdeaamtleitungfischerZur Person-gt 12 April 1948 geboren in GerabronnBaden-Wuumlrttemberg-gt seit 1982 Mitglied der Gruumlnen-gt - 1985 Mitglied des Deutschen Bundestags-gt 1985 - 1987 Staatsminister fuumlr Umwelt und Energie des Landes Hessen und stellvertretendesMitglied des Bundesrats-gt 1987 - 1991 Mitglied des Hessischen Landtags und Vorsitzender der Fraktion der Gruumlnen imHessischen Landtag-gt 1991 - 1994 Staatsminister fuumlr Umwelt Energie und Bundesangelegenheiten des LandesHessen-gt 1994 - 1998 Sprecher der Fraktion Buumlndnis 90DIE GRUumlNEN im Deutschen Bundestag-gt ab Oktober 1998 Bundesminister des Auswaumlrtigen und Vizekanzler------------------------------------Positionen

-gt politische Fragen im Vordergrund-gt aber Kompetenzzuordnung darf Flexibilitaumlt und Entwicklungsfaumlhigkeit der Union nicht behindern (kein bdquoKraumlmerdenkenldquo bei Kompetenzabgrenzungen) -gt Positionierung gegen Schaumluble-Bocklet-Papier (EVP-Linie)-gt Konvent muss entscheiden Staatenverbund oder Foumlderation-gt fuumlr Fischer sollten aktuelle Prioritaumlten und Leitlinien der Konventsarbeit sein -gt Vollstaumlndige Ausarbeitung der gesamten Verfassung durch den Konvent -gt Die EU ist nicht nur eine Union europaumlischer Staaten wie etwa in Art 1 des Vorentwurfs definiert sondern eine Integrationsgemeinschaft eigener Art die sich auf Staaten und Buumlrger gruumlndet -gt Volle Uumlbernahme der Grundrechtscharta in die Verfassung -gt Zuumlgige Klaumlrung der Kernfragen der institutionellen Architektur mit dem Ziel der Staumlrkung demokratischer Legitimitaumlt sowie der Handlungsfaumlhigkeit der Organe-gt kein Auseinanderdividieren in einen integrierten und einen intergouvernementalen Teil-gt direktes Klagerecht vor EuGH fuumlr Regionen mit Gesetzgebungsbefugnissen-gt Beitrag Dominique de Villepin und Joschka Fischer Gemeinsame deutsch-franzoumlsischeVorschlaumlge fuumlr den Europaumlischen Konvent zum Bereich Europaumlische Sicherheits- undVerteidigungspolitik -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000422d2pdf-gt dt-frz Vorschlag zum Raum der Freiheit der Sicherheit und des Rechts -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000435d2pdf-gt dt-frz Vorschlag zur Ordnungspolitik (ua Staumlrkung der Euro-Gruppe) -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv00cv00470de02pdf

-gt dt-frz Vorschlag im Konvent zu den Institutionen -gt praumlsidiale Doppelspitze fuumlr die Union -gt Europaumlischer Auszligenminister bdquomit doppeltem Hutldquo

-gt httpregisterconsiliumeuintpdfde03cv00cv00489de03pdf

-gt Hans Martin Bury (Vertreter von Joschka Fischer) (ab November 2002 fuumlr StS Gunther Pleuger)wwwburydeZur Person-gt geboren 1966-gt Diplom Betriebswirt (dann 88 ndash 90 Vorstandsassistent Volksbank Ludwigsburg)-gt seit 1988 SPD-Mitglied-gt seit 1997 Mitglied des SPD-Landsvorstandes Baden-Wuumlrttemberg-gt seit 1990 Mitglied des Bundestags SPD-gt Fraktionssprecher fuumlr Post und Telekommunikation-gt Fraktionssprecher fuumlr Wirtschaft und Technologie-gt 1999 bis 2002 Staatsminister beim Bundeskanzler -gt ua Leiter des Staatssekretaumlrsausschuss fuumlr bdquoNachhaltigkeitldquo-gt seit 22Oktober 2002 Staatsminister fuumlr Europa AA----------------------------------------------PositionenArbeitsgruppe bdquoSoziales Europaldquo Mitglied

Europaumlisches Parlament

-gt Klaus Haumlnschhttpwwwklaus-haenschdeZur Person-gt geboren 1938-gt Studium der Politologie Geschichte und Soziologie + Universitaumltsassistent-gt Redakteur einer Zeitschrift fuumlr uumlbernationale Zusammenarbeit-gt 1970 bis 1979 Referent und Pressesprecher im Wissenschaftsministerium in NRW-gt seit 1976 Lehrbeauftragter des Universitaumlt Duisburg-gt seit 1979 Mitglied des EP SPE-gt 1972 ndash 1986 Vorsitzender SPD-Unterbezirk-gt 1989 ndash 1994 und seit 1997 Stellvertretender Vorsitzender der SPE-Fraktion im EP-gt 1994 ndash 1997 Praumlsident des EP-gt EP-Ausschuumlsse bdquofuumlr Auswaumlrtige Angelegenheiten Menschenrechte gemeinsame Sicherheitund Verteidigungspolitikldquo Mitglied bdquofuumlr konstitutionelle Fragenldquo Mitglied-gt im Praumlsidium des Konvents----------------------------------------Positionen-gt Zustandekommen eines geschlossenen Vertragstextes-gt Mehrheitsprinzip und Oumlffentlichkeit fuumlr Rat-gt keine Rotation mehr fuumlr Ratspraumlsidentschaft-gt Staumlrkung der Kommission in exekutiver Funktion und Untermauerung ihrer Legitimitaumlt durchWahl des Kommissionspraumlsidenten durch das Parlament-gt Anzahl der Kommissare soll nicht mehr von Zahl der Staaten abhaumlngen sonder sich nurnoch an Funktionalitaumlt ausrichten-gt Mitentscheidung des Parlaments bei allen EU-Gesetzgebungsakten-gt keine Rotation bei Parlamentspraumlsidentschaft-gt Beitrag vorgestellt von Frau Pervenche Beregraves stellvertretendes Mitglied und Klaus HaumlnschbdquoKernelemente einer Europaumlischen Verfassungldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde03cv00cv00479de03pdf-gt Beitrag von Intildeigo Mendez de Vigo Herrn Klaus Haumlnsch und Herrn Andrew DuffEntschlieszligung des Europaumlischen Parlaments zu den Auswirkungen und zum kuumlnftigen Statusder Charta der Grundrechte der Europaumlischen Union -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000368d2pdf-gt Beitrag des Mitglieds des Konvents Herrn Klaus Haumlnsch bdquoDie Zukunft des EURATOM-Vertragesldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000344d2pdf

-gt Schlussbericht der Gruppe VI bdquoOrdnungspolitikldquo -gthttpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000357d2pdf-gt Arbeitsgruppe bdquoOrdnungspolitikldquo Vorsitz Arbeitsgruppe bdquoAuszligenpolitisches Handelnldquo Mitglied

-gt Elmar Brokhttpwwwcdu-csu-epdekonventkonventhtmZur Person-gt geboren 1946-gt Jurist und Politikwissenschaftler-gt nach Studium Arbeit als Journalist-gt 1989 ndash 1999 Vorsitzender des CDU-Bundesfachausschusses Auszligen- und Sicherheitspolitik-gt seit 1996 Geschaumlftsfuumlhrer des NRW-Landesvorstandes der CDU-gt seit 1999 Vorsitzender des Bundesfachausschusses Europapolitik der CDU-gt Mitglied des EP EVP-gt Mitglied des EVP-Fraktionsvorstandes-gt vergangene Mitgliedschaft in EP-Ausschuumlssen fuumlr Soziales Drogenbekaumlmpfung undbdquoDeutsche Einheitldquo-gt Vertreter des EP in der Reflexionsgruppe des Rates fuumlr Maastricht II-gt Vertreter des EP in der Regierungskonferenz fuumlr den Vertrag von Amsterdam-gt Vertreter des EP in der Regierungskonferenz 2000-gt EP-Ausschuumlsse bdquofuumlr auswaumlrtige Angelegenheiten Menschenrechte gemeinsame Sicherheitund Verteidigungspolitik Mitglied bdquofuumlr konstitutionelle Fragenldquo Vorsitz-gt Stellvertreter Delegation fuumlr die Beziehungen zu den Vereinigten Staaten--------------------------------------Positionen-gt mehr Vergemeinschaftung der Auszligenpolitik-gt klare Verstaumlrkung der Zusammenarbeit in Sicherheits- und Verteidigungspolitik -gt bdquocoalition of the willingldquo gewillte Staaten tragen und fuumlhren aus und die anderen koumlnnennicht blockieren-gt EVP-Convention-Group (einzige Fraktionsbildung im Konvent)-gt Schaumluble-Bocklet-Papier als Grundlage fuumlr CDU-CSU und EVP-Convention-Group -gt klare Kompetenzabgrenzung nach innen und starke Handlungsfaumlhigkeit nach auszligen -gt Notwendigkeit EU-Kompetenzen zuruumlckzufahren -gt zB bei Einwanderungspolitik -gt Betonung des Subsidiaritaumltsprinzips -gt EU-Politikfelder Auszligen- Sicherheits- und Verteidigungspolitik BinnenmarktAuszligenvertretung der Union gemeinsame Waumlhrung reformierte Agrarpolitik und teilweise dieBereiche Rechtspolitik innere Sicherheit Verkehr Infrastruktur Umwelt- undGesundheitsschutz -gt Mitgliedstaatliche Politikfelder der Staatsaufbau der Mitgliedstaaten einschlieszliglich derkommunalen Selbstverwaltung Sozial- und Familienpolitik Arbeitsmarktpolitik die Regelungder Zuwanderung sowie die Bereiche Bildung Kultur und Sport-gt Rat Kommission als auch Parlament das gleiche Recht bei Gesetzesinitiative-gt Die Kommission soll zahlenmaumlszligig begrenzt werden um handlungsfaumlhig zu bleiben-gt Jeder Abgeordnete im Parlament soll grundsaumltzlich in Zukunft in etwa die gleiche Anzahl vonBuumlrgern repraumlsentieren-gt Kompetenzsenat des europaumlischen Gerichtshofes-gt Klagerecht nationaler Parlamente und bestimmter Regionen-gt moumlglichst wenig staatliche Einmischung ins Wirtschaftsgeschehen-gt Beitrag von Elmar Brok bdquoBestimmungen betreffend Freiheit Sicherheit und Recht die in dieVerfassung der Europaumlischen Union aufzunehmen waumlrenldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000436d2pdf-gt Beitrag von Elmar Brok bdquoVerfassung der Europaumlischen Unionldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000325-r1d2pdf-gt Beitrag von Elmar Brok Jacques Santer Reneacute van der Linden Joachim Wuermeling undanderen Mitgliedern bdquoDie Subsidiariaumlt muss durch ein rechtsprechendes Organ uumlberpruumlftwerdenldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000213d2pdf-gt Beitrag von Alain Lamassoure Elmar Brok und Joachim Wuermeling bdquoTestimonials dernationalen Parlamente in der Praumlambel der Verfassung Ein etwas unkonventionellerVorschlagldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000467d2pdf-gt Beitrag von Elmar Brok mit dem Titel bdquoDie Zustaumlndigkeiten der Europaumlischen Unionldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde03cv00cv00541de03pdf-gt Arbeitsgruppe bdquoSubsidiaritaumltldquo Mitglied Arbeitsgruppe bdquoAuszligenpolitisches Handelnldquo Mitglied

-gt Sylvia-Ivonne Kaufmannhttpwwwsylvia-yvonne-kaufmanndeZur Person-gt geboren 1955-gt promovierte Diplom-Japanologin-gt Wissenschaftliche Assistentin an der HU-Berlin und am Institut fuumlr internationale Politik und Wirtschaft Berlin-gt seit 1991 Mitglied des PDS-Parteivorstandes und MdB-gt 1993 ndash 2000 Stellvertretende Bundesvorsitzende der PDS-gt 1991 ndash 1994 Beobachterin im EP-gt Stellvertretende Vorsitzende der Konfoumlderalen Fraktion der Vereinigten Europaumlischen Linken Nordische Gruumlne Linke-gt EP-Ausschuumlsse bdquofuumlr konstitutionelle Fragenldquo Mitglied bdquofuumlr Freiheiten und Rechte der BuumlrgerJustiz und innere Angelegenheitenldquo Stellvertreterin-------------------------------------Positionen-gt ausdruumlcklich fuumlr Referenden uumlber Verfassungsentwurf-gt Europaparlament volles Mitentscheidungsrecht-gt Kontrollrechte fuumlr nationale Parlamente-gt weitere Politikbereiche wie Justiz und Inneres vergemeinschaften-gt Union muss sich zu einer Sozial- und Beschaumlftigungsunion entwickeln-gt bdquoDenn ihre Zukunft liegt in der Weiterentwicklung des europaumlischen Sozialmodells und weniger darin ob sie ein Staatenverbund bleibt oder eine Foumlderation der Nationalstaaten wirdldquo-gt Sozialstaatsprinzip in den Verfassungsvertrag-gt Einrichtung einer Arbeitsgruppe Soziales Europa-gt Beitrag von Andrew Duff Alain Lamassoure Olivier Duhamel Karel de Gucht SylviaKaufmann Josef Zieleniec und Pervenche Beregraves Fragen der Zustaumlndigkeit und Subsidiaritaumlt und darausentstehende Verwirrung -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000178d2pdf-gt Beitrag des Mitglieds des Konvents Frau Sylvia-Yvonne Kaufmann Ein Verfassungsvertragfuumlr ein soziales Europa -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000190-r1d2pdf-gt Arbeitsgruppe bdquoWirtschaftspolitikldquo Mitglied Arbeitsgruppe bdquoVerteidigungldquo Mitglied

-gt Joachim Wuermeling (Vertreter von Elmar Brok)httpwwwwuermelingnetZur Person-gt geboren 1960-gt promovierter Jurist Schwerpunkt Europarecht-gt 1989 ndash 1993 Bayerisches Staatsministerium fuumlr Bundes- und Europaangelegenheiten inBonn Persoumlnlicher Referent des Amtschefs-gt 1993 ndash 1995 Europaumlische Kommission Kabinett des Kommissars Peter Schmidhuber-gt 1995 ndash 1999 Bayerische Staatskanzlei Referatsleiter fuumlr die Beziehungen zu deneuropaumlischen Institutionen Assistent des MP im Ausschuss der Regionen Referatsleiter fuumlrGrundsatzfragen der Europapolitik-gt seit 1996 Lehrbeauftragter der Universitaumlt Bayreuth fuumlr Europarecht-gt seit 1999 Mitglied des Europaumlischen Parlaments (EVP)-gt EP-Ausschuumlsse bdquofuumlr Recht und Binnenmarktldquo Mitglied bdquofuumlr konstitutionelle FragenldquoStellvertreter----------------------------------------Positionen-gt wie Brok -gt gemeinsame EVP-Convention-Group-gt gemeinsamer internet-Auftritt zu Konvent mit Brok-gt ausdruumlcklich Schaumluble-Bocklet-Papier als gemeinsame Grundlage-gt Beitrag des Mitglieds des Konvents Herrn Joachim Wuermeling EU-Zustaumlndigkeiten -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000107d2pdf-gt Beitrag von Joachim Wuermeling EU-Reform Fragen an das Initiativmonopol der EU-Kommission -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000279d2pdf

-gt Beitrag von Joachim Wuermeling bdquo Internationale Vertraumlge der EU Vorschlaumlge fuumlr eineStaumlrkung der parlamentarischen Kontrolleldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000362d2pdf-gt Beitrag von Joachim Wuermeling bdquoReligioumlse Bezugnahme im Verfassungsvertragldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde03cv00cv00480de03pdf-gt Arbeitsgruppe bdquoergaumlnzende Kompetenzenldquo Mitglied Arbeitsgruppe bdquoVereinfachung der Rechtssetzungsverfahren und Rechtsakteldquo Mitglied

4 DIE POLITSCHEN FAMILIENIM KONVENT

sbquoLinkelsquo gegen sbquorechtelsquo Europaverfassung

Winnie Locke

Grundlagen politischer Familienbildung im EG-Vertrag

Art 191 EGV (Politische Parteien) Politische Parteien auf europaumlischer Ebene sind wichtig alsFaktor der Integration in der Union Sie tragen dazu bei ein europaumlisches Bewusstseinherauszubilden und den politischen Willen der Buumlrger der Union zum Ausdruck zu bringen

(vgl Art 21 GG (Parteien) (1) Die Parteien wirken bei der politischen Willensbildung des Volkes mitIhre Gruumlndung ist frei Ihre innere Ordnung muss demokratischen Grundsaumltzen entsprechen Siemuumlssen uumlber die Herkunft und Verwendung ihrer Mittel sowie uumlber ihr Vermoumlgen oumlffentlichRechenschaft geben )

Politische Gruppierungen auf europaumlischer Ebene

EVP-ED Fraktion= im EP Fraktion der Europaumlischen Volkspartei (Christdemokraten) und europaumlischer Demokraten(oder bdquoEPPldquo Europeans People Party)- Fraktionsvorsitzender Hans-Gert Poumlttering (D)- mit 232 Abgeordneten aus 15 Mitgliedstaaten staumlrkste Fraktion im Europaumlischen Parlament (EP)- Parteien ua EVP-Partei CDU CSU bzw CDUCSU-Gruppe im EPZiele ein bdquoEuropa der Werteldquo kohaumlrente und wirksame gemeinsame europaumlische Auszligen- undSicherheitspolitikEVP-ED Fraktion und der Konvent- 6 EVP-EP-Vertreter im Konvent ua Mendez de Vigo (E) als Vorsitzender der EP-Delegation fuumlr denKonvent Elmar Brok (D) Vorsitzender der EVP-Gruppe im Konvent- eigener Verfassungsentwurf der als bdquowork in progress bdquo dem Diskussionsstand im Konvent und inEVP-Gruppe angepasst wirdSchwerpunkte klare Kompetenzen (Katalog) religioumlser Bezug in Praumlambel Staumlrkung desgemeinschaftlichen Europas

SPE-Fraktion= im EP Fraktion der Sozialdemokratischen Parteien Europas (oder bdquoPSEldquo Party of EuropeanSocialists)- Vorsitzender Enrique Baron Crespo- mit 175 MEP aus 15 Mitgliedstaaten zweitstaumlrkste Fraktion- Parteien ua SPD SPEndashPartei (umfasst 20 sozialdemokratischen und Arbeiter-Parteien der EU)Ziele ein bdquoEuropa der Buumlrgerldquo nachhaltige europaumlische Beschaumlftigungs- Sozial- und UmweltpolitikSPE-Fraktion und Konvent- 5 SPE-EP-Vertreter im Konvent ua Klaus Haumlnsch (D) als stellvertretender Vorsitzender der EP-Delegation fuumlr den Konvent- kein eigener Verfassungsentwurf aber Vorschlaumlge bdquoFuumlr einen Erfolg des Konvents zur ZukunftEuropasldquo und eigenstaumlndiger bdquoBerliner Entwurfldquo mit bdquosozialdemokratischer HandschriftldquoSchwerpunkte Foumlrderung des europaumlischen Gesellschaftsmodells im Rahmen nachhaltigerEntwicklung Vollbeschaumlftigung Innovation sozialen Zusammenhalts

LIBE - Fraktion= im EP Fraktion der Liberalen und Demokratischen Partei Europas (oder bdquoELDRldquo European LiberalDemocrat and Reform Group)- Fraktionsvorsitzender Graham Watson (GB)

- 54 MEP in 10 Mitgliedstaaten (deutsche FDP nicht vertreten)- Parteien ua Margerita (gegruumlndet v Romano Prodi)Ziele wachsende kompetitive Wirtschaft ein Europa basierend auf fundamentalen liberalen PrinzipienLIBE-Fraktion und Konvent- 1 LIBE-EP-Vertreter im Konvent- kein eigener VerfassungsentwurfSchwerpunkte groumlszligere Gewichtung der Auszligen- und Sicherheitspolitik klare Unterscheidung derexekutiven und legislativen Kompetenzen von Rat und Kommission Dezentralisierung vonGemeinschaftsaufgaben mit groumlszligerer Bedeutung fuumlr regionale und lokale Verantwortliche

KVELNGL = im EP Konfoumlderation der vereinigten europaumlischen LinkenNordische Gruumlne Linke (oder bdquoGUENGLldquoConfederal Group of the European UnitedNordic Green Left)- Fraktionsvorsitzender Francis Wurtz (F) stellvertretende Vorsitzende Sylvia-Yvonne Kaufmann (D)- 50 MEP aus 10 Mitgliedstaaten- 15 politische Parteien ua PDS mit der PDS-Europa (Vors Modrow)Ziele Solidaritaumlt Verbesserung der Umweltqualitaumlt soziale Gleichheit Abschaffung der NATO WEUKVELNGL-Fraktion und Konvent- 1 KVELNGL-EP-Vertreterin im Konvent Sylvia-Yvonne Kaufmann (DPDS)- kein eigener VerfassungsentwurfSchwerpunkte Entwicklung zu einem sozialen Europa

Die GruumlnenFEA-Fraktion= im EP Fraktion der GruumlnenFreien Europaumlischen Allianz- Fraktionsvorsitzende Daniel Cohn-Bendit (F) Monica Frassoni (I)- 45 MEP aus 12 Mitgliedstaaten- Parteien ua die GruumlnenBuumlndnisrsquo90Ziele ein Europa mit sozialen kulturellen und oumlkologischen WertenDie Gruumlnen und der Konvent- 1 GruumlnenFEA-EP-Vertreter im Konvent und ua Joschka Fischer als Regierungsvertreter imKonvent- bdquoGrundriss einer europaumlischen Verfassungldquo v J Voggenhuber (AU)Schwerpunkte Handlungsfaumlhigkeit der EU im Inneren und in der Welt Weg zu einer oumlkologischen undsozial nachhaltigen Entwicklung

UEN-Fraktion= im EP Fraktion der Union fuumlr das Europa der Nationen (Union for Europe of the Nations)- Fraktionsvorsitzender M Charles Pasqua (F)- 22 MEP aus 5 Mitgliedstaaten- keine deutsche Parteien- Ziele Erhaltung der Souveraumlnitaumlt und nationalen Demokratien Betonung der Unterschiede keinfoumlderales Europa- 1 UEN-EP-Vertreterin im Konvent

EDU-Fraktion= im EP Fraktion fuumlr das Europa der Demokratie und der Unterschiede- Fraktionsvorsitzender Jens-Peter Bonde (DK)- 17 MEP- 1 EDU-EP-Vertreter im Konvent

Links

Uumlbersicht der EP-Fraktionen unter httpwwweuroparleuintgroupsdefaulthtm

Homepage der EVP httpwwwepp-edorghomededefaultasplg1=deKonventswebsite der EVP httpwwwepp-edorgPresspthem02them01_enasp

Homepage der SPE httpwwwsocialistgrouporgindexhtml

Homepage der LIEBE httpeldeuroparleuintContentDefaultasp

Homepage der KVEL httpwwweuroparleuintgue

Homepage der GruumlnenFEA httpwwwgreens-efaorgenKonventswebsite der GruumlnenFEA auch unter httpwwwgreens-efaorgen

Homepage der UEN httpwwweuroparleuintuen

Homepage der EDU httpwwweuroparleuintedd

III Inhaltliche Aspekte der KonventsarbeitenFebruar 2002 bis Januar 2003

1 DIE ARBEITSGRUPPENI - VI

Manuela Hander

AG I bdquoSubsidiaritaumltsprinzipldquoVors Inigo Mendez de Vigo

Vorschlaumlge

1 Fruumlhere Einbeziehung des Subsidiaritaumltsgedankens in Rechtsetzungsakte der Gemeinschaft durchdie am Rechtsetzungsverfahren beteiligten Organe und damit Verbesserung dessen Beruumlcksichtigung2 Ex-ante-Kontrolle durch die Schaffung eines Warnsystems durch fruumlhzeitige Einbeziehung desmitgliedstaatlichen Gesetzgebers am gemeinschaftlichen Rechtsetzungsverfahren3 Ex-post-Kontrolle durch Erleichterung der Klageerhebungsmoumlglichkeiten beim EuGH wegenMissachtung des Subsidiaritaumltsprinzips

AG II bdquoEinbeziehung der ChartaBeitritt zur EMRKldquoVors Antonio Vitorino

Vorschlaumlge

1 Einbeziehung der Grundrechtecharta in die Verfassung wodurch dieser Rechtsverbindlichkeitverliehen wuumlrde Ein Konsens hinsichtlich der konkreten Art und Weise dieser Einbeziehung konntenicht erzielt werden vielmehr wurden alle Optionen in die entsprechende Empfehlung derArbeitsgruppe aufgenommen So plaumldierte ein Teil der Gruppe fuumlr eine Aufnahme der Charta alserstem Kapitel der Verfassung ein anderer Teil wollte es ausreichen lassen eine entsprechendeBezugnahmevorschrift in einen Artikel der Verfassung aufzunehmen wiederum andere wollten eineBezugnahme nur bdquoindirektldquo vorgenommen wissen die es vermeiden wuumlrde der ChartaVerfassungsrang zu geben2 Ein Votum zum Beitritt der EU zur EMRK wurde explizit nicht abgegeben Vielmehr verwies dieGruppe diesbezuumlglich auf den Rat der Europaumlischen Union denn nur dieser koumlnne eine derartwesentliche politische Entscheidung treffen Jedoch sprach sie sich indirekt fuumlr den Beitritt der EU zurEMRK aus indem sie eine Empfehlung zur Aufnahme einer den Beitritt betreffendenverfassungsrechtlichen Bestimmung formulierte und wohlwollend die Argumente eroumlrterte die fuumlreinen Beitritt der EU zur EMRK sprechen

AG III bdquoRechtspersoumlnlichkeitldquoVors Giuliano Amato

Vorschlaumlge

1 Anerkennung der Rechtspersoumlnlichkeit der EU2 Verschmelzung der EU und der EG zu einer einzigen Rechtspersoumlnlichkeit3 Fusion der verschiedenen Vertraumlge (EG-Vertrag EGKS-Vertrag EURATOM-Vertrag EU-Vertrag)mit der Maszliggabe der Untergliederung des neuen einheitlichen Vertrages in zwei Teile einengrundlegenden verfassungsrechtlichen Teil und einen weiteren mit den uumlbrigen Bestimmungen dergenannten Vertraumlge

AG IV bdquoRolle der einzelstaatlichen ParlamenteldquoVors Gisela Stuart

Vorschlaumlge

1 Verbesserung der einzelstaatlichen Kontrollmechanismen der Parlamente die durch dieMitgliedstaaten zu gewaumlhren waumlre und Anerkennung der Rolle der mitgliedstaatlichen Parlamente inder Verfassung2 Einbeziehung der mitgliedstaatlichen Parlamente in die Uumlberwachung des Subsidiaritaumltsprinzips vorallem durch bessere und fruumlhe Unterrichtung von gemeinschaftlichen Rechtsetzungsverfahren3 Ausbau und Erweiterung multilateraler Netze insbesondere durch Praumlzisierung des COSAC-Mandates (vgl hierzu Ziffer II des Protokolls Nr 9 zum EGV (Amsterdam)) durch Einrichtung einesKonvents zur Eroumlrterung wichtiger politischer Leitlinien sowie der Strategie der EU und durch dieEinberufung von Ad-hoc-Konferenzen zwischenparlamentarischer Natur zu speziellen Fragen

AG V bdquoErgaumlnzende ZustaumlndigkeitenldquoVors Henning Christophersen

Vorschlaumlge

1 Die Verfassung allgemein betreffenda) Aufteilung saumlmtlicher Zustaumlndigkeiten zwischen den Mitgliedstaaten und der EU in einembesonderen Kapitel der Verfassungb) Wahrung der Flexibilitaumlt durch Beibehaltung des Art 308 EGV (Amsterdam) bzw einervergleichbaren Bestimmung unter der Voraussetzung der Festlegung dass damit keine Ausweitunggemeinschaftlicher Zustaumlndigkeiten verbunden waumlre2 Die bdquoergaumlnzenden Zustaumlndigkeitenldquo bzw nach dem Vorschlag der Gruppe die bdquounterstuumltzendenMaszlignahmenldquo im besonderen angehenda) Zulaumlssigkeit unterstuumltzender Maszlignahmen nur im Rahmen ausschlieszliglicher Kompetenzen derMitgliedstaaten die einzelstaatliche Rechtsvorschriften nicht ersetzen sondern allenfalls ergaumlnzenoder unterstuumltzen duumlrftenb) Forderung nach einem gemeinsamen Interesse der EU und der Mitgliedstaaten als Voraussetzungunterstuumltzender Maszlignahmen

AG VI bdquoOrdnungspolitikldquoVors Klaus Haumlnsch

Vorschlaumlge

1 Aufnahme wirtschafts- und sozialpolitischer Ziele in die Verfassung (vergleichbar mit denbestehenden Bestimmungen der Art 2 EUV (Amsterdam) und Artt 2 3 und 4 EGV (Amsterdam))2 Strikte Trennung von einerseits Waumlhrungs- und andererseits Wirtschaftspolitik wobei dieerstgenannte als ausschlieszligliche Gemeinschaftszustaumlndigkeit verstanden werden sollte die zweite alsmitgliedstaatliche Zustaumlndigkeit allerdings mit der Einschraumlnkung der Aufnahme der Grundsaumltze derWirtschaftspolitik in die Verfassung sowie einer Verbesserung der Koordinierung zwischen denMitgliedstaaten3 Beibehaltung der EURO-Gruppe deren Vertretung in internationalen Organisationen zu verstaumlrkenwaumlre

2 DIE ARBEITSGRUPPEN VII - X

Conrad Seiferth

AG VII bdquoAussenpolitisches HandelnldquoVors Jean-Luc Dehaene

Vorschlaumlge

1 Zusammenfuumlhrung aller das Aussenpolitische Handeln der EU betreffenden Artikel in einemeinzigen Abschnitt2 Definition von Grundsaumltzen und Zielen fuumlr das Aussenhandeln der EU wofuumlr der Europaumlische Ratstrategische Ziele und Interessen festlegt die die Parameter des Handelns von EU undMitgliedstaaten bestimmen3 EU-Kompetenz zum Abschluss von internationalen Vereinbarungen die ihre Kompetenz betreffen4 Um die Kohaumlrenz und Effektivitaumlt zwischen den Institutionen zu staumlrken bdquoAussenpolitischerVertreter der EUldquo ndash Verschmelzung der Posten des bdquoHohen Vertreter fuumlr die GASPldquo (Solana) und desKommissars (Patten) in einer Person die mit qualifizierter Merheit vom Europaumlischen Rat unterBilligung von Kommission und Parlament ernannt wird5 Um die Kohaumlrenz innerhalb der Institutionen zu verbessern Ratsformation fuumlr AussenpolitischesHandeln und Aussenpolitische Zentralstelle zur Koordination innerhalb der Kommission6 Bestehende Vorgaben zur Entscheidungsfindung sollen weiter ausgeschoumlpft werden keineAusweitung der Mehrheitsentscheidungen aber Kompetenz des Europaumlischen Rates einstimmigMehrheitsentscheidungen auszuweiten

AG VIII bdquoVerteidigungldquoVors Michel Barnier

Vorschlaumlge

1 Ausweitung der Petersberger Aufgaben2 Zur Erhoumlhung von Effizienz und Kohaumlrenz soll der bdquoHohe Vertreter fuumlr die GASP ein Initiativrecht inKrisenangelegenheiten erhalten und in dringenden Faumlllen ermaumlchtigt werden koumlnnen notwendigeEntscheidungen unter Aufsicht des Rates zu treffen3 Die Entscheidung zum Start einer Operation soll einstimmig unter Beachtung des bdquoPrinzips derKonstruktiven Enthaltung erfolgen4 bdquoEuropaumlische Verteidigungszoneldquo Moumlglichkeit zur Einfuumlhrung einer staumlrkeren Kooperation zwischenMitgliedstaaten (vergleichbar bdquoEurozoneldquo)5 Einfuumlhrung einer Solidaritaumltsklausel zur Antwort auf terroristische Bedrohungen und Angriffe mit deralle Mittel zur Abwehr in der EU mobilisiert werden koumlnnen6 Einrichtung einer Europaumlischen Ruumlstungs- und Strategie-Forschungsagentur zur Harmonisierungder Ausruumlstungsbeschaffung und Unterstuumltzung der militaumlrischen Forschung7 Einfuumlhrung von Konvergenzkriterien fuumlr militaumlrische Haushaltsausgeben um die militaumlrischenFaumlhigkeiten der EU zu staumlrken

AG IX bdquoVereinfachung der VertraumlgeldquoVors Guiliano Amato

Vorschlaumlge

1 Verringerung der Anzahl der Rechtsakte von 15 auf 6

a) Verbindliche Verordnung AElig bdquoEU-Gesetzldquo Richtlinie AElig bdquoEU-Rahmengesetzldquo EntscheidungDelegierte Rechtsakte (neue Kategorie von Rechtsnorm)b) Unverbindliche Stellungnahme und Empfehlungc) Anwendungsbereiche EGV u PJZS fuumlr GASP sollen alle Rechtsakte als bdquoGASP-Entscheidungldquobezeichnet werden2 Vereinfachung der Verfahrena) fuumlr alle Rechtsakte das Mitentscheidungsverfahren gem Art 251 EGVb) weitgehende Abschaffung des Verfahrens der Zusammenarbeit gem Art 252 und ersetzen durchMitentscheidungsverfahren oder Anhoumlrungsverfahrenc) Verfahren der Zustimmung Vorbehalten fuumlr die Ratifizierung von internationalen Abkommend) fuumlr alle Ausgaben einheitliches Haushaltsverfahren

AG X bdquoRaum der Freiheit der Sicherheit und des RechtsldquoVors John Bruton

Vorschlaumlge

1 Beschlussfassung mit qualifizierter Mehrheit und im Mitentscheidungsverfahren in der Asylpolitik2 Einwanderungspolitik soll weiterhin Sache der Mitgliedstaaten bleiben Ziel einer gemeinsamenEinwanderungspolitik im Verfassungsvertrag festhalten3 PJZS Deutlichere Umschreibung der Rechtsetzungsbefugnisse fuumlr die Union zur Angleichung desStrafrechts und des Strafprozessrechts gegenseitige Anerkennung von Gerichtsentscheidungen4 Verstaumlrkte Zusammenarbeit im Rat durch effizientere Struktur langfristig Aufbau eine europaumlischenGrenzschutzkorps5 Ausbau der Unionseinrichtungen Kontrolle der Arbeit von Europol durch das EP groumlszligerenSpielraum fuumlr den Gesetzgeber im Bereich von Eurojust Europaumlische Staatsanwaltschaft um gegenSubventionsstraftaten zu verfolgen6 Einbindung der staatlichen Parlamente in die europaumlische Strafrechtspolitik7 Allgemeine Zustaumlndigkeit des EuGH fuumlr den Bereich des Raum der Freiheit der Sicherheit und desRechts

3 DIE INSTITUTIONEN

Doris Schmitz-Meiners und Nicolas Poullain

I STATUS QUO DER INSTITUTIONENARCHITEKTUR

Im Kern der politischen Diskussion stehen die folgenden vier OrganeInstitutionen (andereEinrichtungen wie etwa EZB oder AdR spielen in der Reformdiskussion kaum eine Rolle)

1 Europaumlisches Parlament (Art 189-201)

Zusammensetzung seit `79 direkt gewaumlhlt abnehmende Wahlbeteiligung derzeit 626 MEPsab 25 MS 732

Immer wichtigere Rolle im Gesetzgebungsverfahren An der Gesetzgebung in der 2 und 3Saumlule ist das EP nicht beteiligt

Kontrolle der Exekutive Untersuchungsausschuszlig Kontrolle der Kommission InterpellationMiszligtrauensantrag Anhoumlrungsrecht

Mitwirkungsrechte beim Haushalt (nur bei nicht obligatorischen Ausgaben)

Zusammenarbeit mit innerstaatlischen Parlamenten (COSAC November 1989)

2 Ministerrat (Art 202-210)

Zusammensetzung Der Rat besteht aus je einem Vertreter jedes Mitgliedstaats (Mst) aufMinisterebene Der Vorsitz im Rat wird durch die Mst abwechselnd fuumlr 6 Monatewahrgenommen Minister werden vertreten durch staumlndige Vertreter im AStV (COREPER)

Bei der Gesetzgebung nimmt er trotz Machtzuwachs des EP noch die dominierender Rolleein Bei ZBJI 342 EUV und GASP Art 133 EUV alleiniges Legislativorgan Verabschiedetwirtschaftspolitische und beschaumlftigungspolitische Leitlinien

Drei verschiedene Formen der Stimmabgabe einfache Mehrheit qualifizierte Mehrheit (abFeb 2003 gem Nizza 3 Kriterien Anzahl der Stimmen 62873 mind 10 Staaten Bev (aufAntrag)) Einstimmigkeit

Sitzungen nicht oumlffentlich Transparenzdefiizit bei Gesetzgebung

Benennung des Kommissionspraumlsidents

3 Europaumlische Kommission (Art 211-219)

Zusammensetzung 20 Kommissare 10 + (52) ab 2005 je 1 pro Mst ab 27 Mst neueRegelung

Initiativmonopol im EG Bereich

Huumlterin der Vertraumlge Durchfuumlhrungskompetenz aber enger Rahmen durch Komitologie(Ausschuumlsse des Rates die den Rahmen fuumlr die Umsetzung festlegen) Vermittler zwischenRat und EP

Kollegialprinzip

3 Derzeitige Stimmenanzahl die Stimmenanzahl pro Mitgliedsland wurde in Nizza fuumlr alle Staaten festgelegt diebereits die Beitrittsverhandlungen aufgenommen haben

In der Wettbewerbspoltik verfuumlgt die Kommission uumlber legislative exekutive und quasi-judikative Befugnisse

Sieht sich dem Vorwurf des Demokratiedefizits ausgesetzt

4 Europaumlischer Gerichtshof Gericht erster Instanz (GEI) (Art 220-245)

Zusammensetzung EuGH 1 Richter je Mst 8 Generalanwaumllte Sie werden von denRegierungen und Mitgliedsstaaten im gegenseitigen Einvernehmen auf sechs Jahren ernanntAlle drei Jahre findet eine teilweise Neubesetzung statt Richter waumlhlen den Praumlsidenten ausihrer Mitte Aufgabe Wahrung des Rechts bei der Auslegung und Anwendung der Vertraumlge

II INSTITUTIONELLE REFORMEN IN DER DISKUSSION

1 Aspekte im Bezug auf die nahezu Konsens unter den Konventsmitgliedern herrscht

Europaumlisches Parlament

Staumlrkung der Rolle des direkt gewaumlhlten EP zur Uumlberwindung des Legitimations- undDemokratiedefizits der EU Die Beteiligung des EP am Gesetzgebungsprozeszlig nach demMitentscheidungsverfahren soll die Regel werden Die Budgethoheit des Parlaments sollverstaumlrkt werden Ein einheitliches Wahlverfahren und ein einheitliches Abgeordnetenstatut solleingefuumlhrt werden Die Mitwirkung des EP bei der Besetzung der anderen Institutionen soll verstaumlrktwerden

Ministerrat

In der Regel soll mit qualifizierter Mehrheit entschieden werden Lediglich einige sensible Bereiche(Aussen- und Sicherheitspolitik) sollen von dieser Regel ausgenommen werden Hier soll moumlglichstmit besonders qualifizierten Mehrheiten beschlossen werden Wenn der Rat als Gesetzgeber(Legislativrat) handelt soll dies oumlffentlich sein

Europaumlische Kommission

Die Kommission soll im legislativen Bereich das Initiativmonopol behalten Die Wahl undEinsetzung der Kommission als Ganzes soll nach Anhoumlrung der einzelnen Mitglieder desKommissionskollegiums durch die Ausschuumlsse des Parlaments durch das Plenum des EP erfolgenDie Abwahl der Kommission ist derzeit nur als Ganzes moumlglich In Zukunft soll derKommssionspraumlsident auch im Falle untragbarer Verwerfungen die Moumlglichkeit haben einemeinzelnen Kommissionsmitglied den Ruumlcktritt nahezulegen 4 Der Kommissionspraumlsident soll mit einerRichlinienkompetenz ausgestattet werden

Europaumlischer Gerichtshof

Die Gerichtsbarkeit des EuGH soll auf die gesamte ZBJI (Europol Eurojust EuropaumlischerStaatsanwalt) ausgedehnt werden Der EuGH soll als Verfassungsgericht fungieren und den Schutzder in der Grundrechtscharta verankerten Grund- und Menschenrechte gewaumlhrleisten Eineverstaumlrkte demokratische Legitimation der Richter soll durch ihre gemeinsame Berufung durchEP und Rat erreicht werden Der Rat koumlnnte hierbei eine Kandidatenliste vorlegen

2 Dissenspunkte

Die Vorstellung der Mitgliedstaaten und der verschiedenen politischen Parteien gehen am staumlrkstenbei der Frage der Gestaltung der Ratspraumlsidentschaft und des Beschlussfassungsverfahrens imMinisterrat der Wahl des Kommissionspraumlsidenten und der Gestaltung der Aussenvertretungauseinander Die wichtigsten Vorschlaumlge die hier diskutiert werden sind der deutsch-franzoumlsischeVorschlag und der Kommissionsvorschlag

4 Die Idee fuumlr diese Regelung geht auf eine Absprache zuruumlck die Prodi vor Amtsantritt mit seinen Amtskollegen getroffen hatDie Kommissare sicherten Prodi zu dass sie auf sein Ersuchen auch einzeln zuruumlcktreten wuumlrden

DEUTSCH - FRANZOumlSISCHER VORSCHLAG5

Ratspraumlsidentschaft und Beschlussfassung im MinisterratDie rotierende Praumlsidentschaft des Europaumlischen Rates soll durch einen dauerhaften Ratsvorsitzersetzt werden Der Ratsvorsitzende wird mit einer qualifizierten Mehrheit fuumlr eine Dauer von 5 bzw25 Jahren mit der Moumlglichkeit der Wiederwahl gewaumlhlt Der Amtsinhaber fuumlhrt sein Amt hauptamtlichaus Der Vorsitzende des Rates bereitet die Sitzungen des Europaumlischen Rats (ER) vor fuumlhrt dessenVorsitz und wacht uumlber die Umsetzung der Beschluumlsse Die Modalitaumlten fuumlr den Vorsitz im Ministerratvariieren je nach betroffenem Gebiet Der Allgemeine Rat wird vom Generalsekretaumlr des Ratesgeleitet Den Vorsitz des Aussenministerrates hat der Europaumlische Aussenminister inne Fuumlr dieRaumlte Wirtschaft und Finanzen die Eurogruppe und den Rat Justiz und Inneres werden fuumlr zweiJahre Vorsitzende gewaumlhlt Der Rest der Ratsformationen wird so geregelt dass er denMitgliedstaaten eine groumlsstmoumlgliche Beteiligung auf der Grundlage einer gleichberechtigten Rotationgewaumlhrleistet

KommissionEine starke Vereinfachung des Komitologieverfahrens soll es der Kommission erleichtern ihreAufgabe die vom EP und Rat erlassenen Gesetze umzusetzen und deren ordungsgemaumlsseUmsetzung zu kontrollieren erleichtern Um die politische Verantwortlichkeit der Kommissiare zugewaumlhrleisten erhalten diese ein Weisungsrecht gegenuumlber den Generaldirektionen DerKommissionpraumlsident hat die Richtlinienkompetenz fuumlr die Arbeit der Kommission

Europaumlisches ParlamentJede Ausweitung der Mehrheitsentscheidungen wird automatisch mit der Mitentscheidung der EPverbunden

AussenvertretungDie Aumlmter des Hohen Vertreters und des Kommissars sollen von derselben Person ausgeuumlbt werdendem Europaumlischen Aussenminister Er verfuumlgt uumlber ein formelles Initiativrecht Der ER ernennt denAussenminister mit Zustimmung des Praumlsidenten der Kommission mit qualifizierter Mehrheit DerAussenminister nimmt mit einem besonderen Status an den Sitzungen der Kommission teil In derRegel wird im Bereich der GASP mit qualifizierter Mehrheit abgestimmt lediglich bei militaumlrischen undsicherheitspolitischen Fragen gilt weiterhin das Prinzip der Einstimmigkeit Wenn ein Mitgliedstaat einnationales Interesse geltend macht und keine andere Loumlsung gefunden werden kann wird die Fragean den Europaumlischen Rat verwiesen der mit qualifizierter Mehrheit entscheidet

KOMMISSIONSVORSCHLAG6Ratspraumlsidentschaft und Beschlussfassung im MinisterratDer Kommissionsentwurf sieht eine Beibehaltung der halbjaumlhrlichen Rotation fuumlr diePraumlsidentschaft des ER und des Rates Allgemeine Angelegenheiten ggf auch fuumlr den AstV vor Beiden anderen Ratsformationen wir der Vorsitz durch ein fuumlr ein Jahr gewaumlhltes Ratsmitglieduumlbernommen Das komplexe Beschlussfassungssystem von Nizza soll durch die doppelte einfacheMehrheit (Mehrheit der Mitgliedsstaaten und der EU Bevoumllkerung) ersetzt werden In sensiblen Faumlllenmuumlsste auf eine verstaumlrkte Mehrheit (23 der Mitgliestaaten und 23 der Bevoumllkerung)zuruumlckgegriffen werden koumlnnen Das Einstimmigkeitsprinzips wird abgeschafft

KommissionAllein die Kommission sollte mit der Durchfuumlhrung der europaumlischen Rechtsvorschriftenbetraut sein Sie muss Ihr Handeln vor den rechtsetzenden Organen Rat und EP rechtfertigen DerVerfassungsvertrag muumlsste ebenfalls sicherstellen dass die Modalitaumlten fuumlr nicht zwingendeInstrumente der Umsetzung wie zB die Offene Koordinierung mit der Gemeinschaftsmethode imEinklang sind

Europaumlisches Parlament

5 Beitrag der dem Konvent am 16 Januar von den Mitgliedern des Konvents Herrn Dominque de Villepin und Herrn JoschkaFischer uebermittlet wurde httpwwwcapuni-muenchendekonventdownloadDeutsch-Franz-Vorschlagpdf6 Fuumlr die Europaumlische Union Frieden Freiheit Solidaritaumlt Rede von Romano Prodi 04 Dezember 2002 httpwwwcapuni-muenchendekonventdownloadKOM-EU_Frieden_Freiheit_Solidpdf

Ein Teil der MEPs soll durch europaumlische Listen gewaumlhlt werden Der ER und das EP habengleichwertige Rechte bei der Ernennung und der Kontrolle der Kommission

AussenvertretungDer Sekretaumlr der Union (SdU) der gleichzeitig Vizepraumlsident der Kommission ist und einenbesonderen Status hat wird vom ER und vom designierten Kommissionspraumlsidenten einvernehmlichernannt Damit ist er sowohl gegenuumlber dem ER als auch gegenuumlber demKommissionspraumlsidenten rechenschaftspflichtig die ihn auch beide seines Amtes enthebenkoumlnnen Als Kommissionsmitglied ist er auszligerdem gegenuumlber dem EP verantwortlich Waumlhrendeines Uumlbergangszeitraums wird der SdU im Bereich der GASP das Initiativrecht der Kommission imRahmen der Leitlinien und Auftraumlge des Rates oder einer Gruppe von Mitgliedstaaten ausuumlben AmEnde der Uumlbergangszeit legt der Rat die Modalitaumlten fest nach denen der SdU autonom dasInitiativrecht der Kommission im Bereich der GASP ausuumlben kann Der SdU vertritt die Union bei derDurchfuumlhrung auszligenpolitischer Aktionen gegenuumlber Dritten und ist fuumlr die Umsetzung dergemeinsamen Beschluumlsse verantwortlich

IV Verfassungsentwuumlrfe

VERFASSUNGSENTWUumlRFEAUS EUROPARECHTLICHER UND VERFASSUNGSRECHTLICHER SICHT

Christine Gerlach und Christian Pernhorst

Uumlberblick uumlber verschiedene Verfassungsentwuumlrfe

1 EU-Organe bzw Europaumlischer Konventsum Entwurf des Praumlsidiums des Europaumlischen Konventes vom 28102002sum Entwurf des Kommissionspraumlsidenten Romani Prodi vom 04122002sum Bericht des Europaumlischen Parlamentes (Alain Lamassoure) vom 240420022 Fraktionen und Parteiensum Entwurf der EVP-Gruppe im Europaumlischen Konvent vom 10112002sum Entwurf der SPE-Gruppe im Europaumlischen Konvent vom 03102002sum Berliner Entwurf der SPD-Bundestagsabgeordneten Gloser und Roth vom 20112002sum Entwurf einiger junger bdquoGruumlnerldquo von September 20023 Einzelpersonen (nicht abschlieszligende Auswahl)sum Entwurf von Prof Dr Juumlrgen Schwarze vom 12112002sum Entwurf der Konventsmitglieder Alan Dashwood Michael Dougan Christophe Hillion Angus

Johnston und Eleanor Spaventa vom 28102002sum Entwurf von Jo Leinen (MdEP) vom 23102002sum Entwurf von Robert Badinter vom 26092002sum Entwurf von Dr Wolfgang Schaumluble und Wilfried Martens vom 24092002sum Entwurf des Earl of Stockton vom 24092002sum Entwurf von Prof Dr Rupert Scholz von August 2002

(insgesamt nicht abschlieszligende Auswahl siehe die umfassenden Nachweise bei httpwwwcapuni-muenchendekonvententwuerfehtm)

Einzelheiten

1 Praumlsidium des Europaumlischen Konventes (bdquoGiscard-Entwurfldquo) vom 28102002sum Dreiteilung des bdquoVertrages uumlber eine Verfassung fuumlr Europaldquo in 1 Struktur der Verfassung und 2

Politikbereiche und die Durchfuumlhrung der Maszlignahmen der Union und 3 AllgemeineSchluszligbestimmungen Der zweite Teil soll die Rechtsgrundlagen enthalten

sum Frage der Namensgebung fuumlr die Union wird aufgeworfen (1Teil Titel I Art 1)sum Die Unionsbuumlrgerschaft soll betont werden Wie die GR-Charta in den Vertrag eingefuumlgt werden

soll ist offen gelassensum Abloumlsung der turnusmaumlszligigen Ratspraumlsidentschaft durch einen Praumlsidenten des Europaumlischen

Rates der fuumlr bestimmte Zeit gewaumlhlt werden soll (1 Teil Titel IV Art 15a)sum Schaffung des bdquoKongress der Voumllker Europasldquo (1 Teil Titel IV Art 19)sum Haushalt der Union soll vollstaumlndig aus Eigenmitteln der Union finanziert werden (1 Teil Titel VII

Art 38)sum Moumlglichkeit des Austritts wird festgesetzt (1 Teil Titel X Art 46)

2 bdquoProdi-Entwurfldquo vom 4122002

sum Dreiteilung der bdquoVerfassung fuumlr die Europaumlische Unionldquo in 1 Prinzipien 2 Grundrechte und 3Politikbereiche Der erste Teil Prinzipien enthaumllt neben den institutionellen Prinzipien auch diewesentlichen Politikziele fuumlr jeden einzelnen Politikbereich

sum Generelle Vergemeinschaftung aller Politikbereiche also auch der GASP und der PJZS

sum Einstimmigkeitserfordernis wird in allen Faumlllen selbst fuumlr Verfassungsaumlnderungen aufgegebenAusnahme ist die Aufnahme neuer Mitglieder

sum Die innenpolitischen Bereiche der Union werden eingeteilt in bdquoprincipal policiesldquo bdquoflanking policiesldquound bdquocomplementary actionsldquo je nach Art der Handlungsinitiative (HarmonisierungKoordinierung) die von der Union erwartet wird

sum Auszligenpolitik Gewaumlhrleistung einer kohaumlrenten Auszligenpolitik durch die Einrichtung des Amteseines bdquoSekretaumlrs der Unionldquo und durch die Niederlegung der generellen auszligenpolitischen Ziele im1 Teil der Verfassung

3 Bericht des Europaumlischen Parlamentes uumlber die Abgrenzung der Zustaumlndigkeiten der EU undder Mitgliedstaaten vom 24042002

Bericht des Ausschusses fuumlr konstitutionelle Fragen des EP (Berichterstatter Alain Lamassoure)

sum Behandelt vor allem das Thema der Kompetenzaufteilung kein breit angelegterVerfassungsentwurf

sum Vergemeinschaftung des zweiten und dritten Pfeilers um das Gleichgewicht von wirtschaftlicherund politischer Integration der Union herzustellen

sum Drei Arten von Zustaumlndigkeiten 1 die grundsaumltzliche Zustaumlndigkeit der Mitgliedstaaten 2 die derUnion uumlbertragene eigene Zustaumlndigkeit und 3 die geteilte Zustaumlndigkeit

sum Evolutivklausel in Anlehnung an Art 308 EG dessen Anwendung jedoch auch in die umgekehrteRichtung Ruumlckuumlbertragung von der Union auf die Mitgliedstaaten funktionieren soll

4 Entwurf der Europaumlischen Volkspartei vom 10112002Ergebnis der Studientage der EVP-Gruppe im Europaumlischen Konvent in Frascati vom 8 bis 10November 2002 Basiert auf dem Estoril-Entwurf vom 18102002 der wiederum auf dem Brok-Diskussionspapier vom 12092002 und dem EVP-Diskussionsentwurf zur bdquoVerfassung derEuropaumlischen Unionldquo vom 29082002 aufbaut Fuumlhrt den bdquoEstoril-Entwurfldquo mit dem bdquoGiscard-EntwurfldquozusammenZur FormAngepaszligt an die vom Konventspraumlsidium in seinem Vorentwurf vorgenommene Zwei- bzw Dreiteilungdes Verfassungsvertrages (Teil I Verfassungsstruktur Teil II Unionspolitiken Teil IIISchluszligbestimmungen)Bezeichnung als Verfassung und nicht als VerfassungsvertragAuffallend ist die komplette Uumlbernahme der Grundrechtecharta in die Verfassung ganz zu BeginnAnsonsten in der Form stark dem bdquoGiscard-Entwurfldquo angeglichen aber insgesamt ausfuumlhrlicherZum Inhalt1 Teil Struktur der VerfassungReligioumlser Bezug in der Praumlambel (bdquoreligious heritageldquo)Grundrechte in Art 1 ndash 55Rechtspersoumlnlichkeit (Art 56 II)Union gegruumlndet auf den Buumlrgern der Union und auf den Mitgliedstaaten (Art 56 I)Vorschriften uumlber die Flagge Hymne und den Feiertag (Art 61)Prinzip der begrenzten Einzelermaumlchtigung (Art 64 I)Zustaumlndigkeiten der Union ausschlieszligliche (= eigene) Zustaumlndigkeit geteilte Zustaumlndigkeit undergaumlnzende Zustaumlndigkeit der Union (Art 65)Kompetenzkataloge in Art 66 ndash 68Fruumlhwarnsystem im europaumlischen Gesetzgebungsverfahren bzgl der Einhaltung des Subsidiaritaumlts-und des Verhaumlltnismaumlszligigkeitsprinzips (Art 69 III)Flexibilitaumltsklausel in Art 71 (Ersatz fuumlr Art 308 EG) allerdings weiterhin mit dem Erfordernis derEinstimmigkeit im Rat jedoch nur der Mehrheit im EPUnterscheidung zwischen Legislativrat mit rotierender Praumlsidentschaft (Art 76 I) und Exekutivratdessen Vorsitz ein nationaler Minister der Kommissionspraumlsident oder das zustaumlndige Mitglied derKommission innehat (Art 76 II)Initiativmonopol im Gesetzgebungsverfahren weiterhin bei der Kommission (Art 77 II)Der Rat schlaumlgt dem EP einen Kandidaten fuumlr das Amt des Kommissionspraumlsidenten mit qualifizierterMehrheit im Lichte des Ergebnisses der EP-Wahlen vor EP waumlhlt mit absoluter MehrheitKommissionspraumlsident schlaumlgt die Kommissare vor die vom Rat mit qualifizierter Mehrheit bestaumltigtund vom EP gewaumlhlt werden muumlssen (Art 78 III)

Der Kommissionspraumlsident ernennt zwei Vizepraumlsidenten einem uumlbertraumlgt er mit Zustimmung desRates die Auszligenvertretung der Union (bdquoCommissioner for Foreign Relationsldquo) (Art 79 IV)Instrumente der Union 1 Unionsgesetze und -rahmengesetze erlassen durch die Legislative derUnion 2 Verordnungen erlassen durch die Exekutive der Union 3 Entscheidungen 4Empfehlungen und 5 Stellungnahmen Gesetze und Verordnungen sind allgemein anwendbar inihrer Gesamtheit bindend und in allen Mitgliedstaaten unmittelbar anwendbar Rahmengesetzehingegen entsprechen den Richtlinien (Art 91)Gesetze und Rahmengesetze werden zusammen vom EP und vom Rat entsprechend demMitentscheidungsverfahren (Art 96) erlassen Die Kommission kann Verordnungen erlassen wennund soweit entweder die Verfassung oder ein Unionsgesetz sie dazu ermaumlchtigt allerdings sind InhaltZweck und Ausmaszlig der Ermaumlchtigung zu beachten (vgl Art 80 I GG) (Art 94)Das Mitentscheidungsverfahren beinhaltet ein Vermittlungsverfahren Alle Unionsgesetze und -rahmengesetze sind ZustimmungsgesetzeFinanzierung der Union ausschlieszliglich durch Eigenmittel (Art 109 I)Die Kommission repraumlsentiert die Union nach auszligen (Art 112) Abschluszlig von internationalenVertraumlgen und Abkommen durch den Rat und das EP (Art 113) Ausdruumlckliche Kompetenz zumBeitritt zur Europaumlischen Menschenrechtskonvention (Art 113 II)bdquoEuropaumlische Partnerschaftldquo mit den EU-Nachbarstaaten vergleichbar mit dem EuropaumlischenWirtschaftsraum inklusive einer politischen Komponente (Art 116)2 Teil Die Politikbereiche und die Durchfuumlhrung der Maszlignahmen der UnionZwei moumlgliche Optionen fuumlr den 2 Teil des Verfassungsvertrages bzw der VerfassungOption 1 folgt der Idee im bdquoGiscard-Entwurfldquo wonach erst im 2 Teil fuumlr jeden einzelnen Politikbereichdie Art der Zustaumlndigkeit die anwendbaren Rechtsakte und Verfahren aufgefuumlhrt werden Nachteil seijedoch daszlig die Bedeutung des 1 Teils nachhaltig reduziert wuumlrde und zudem der 2 Teil aufgrundseines Umfangs von ca 414 Vorschriften fuumlr den Leser kaum noch lesbar waumlreDeshalb favorisiert der EVP-Entwurf die Option 2 wonach der 1 Teil in abschlieszligender Form dieZustaumlndigkeiten Rechtsakte und Verfahren der Union definiert und im 2 Teil nur noch dieVorschriften Aufnahme faumlnden die nicht in den 1 Teil passen Beispielsweise die Grundfreiheiten dieWettbewerbsregeln EMU-Vorschriften oder zusaumltzliche Vorschriften uumlber das Verfahren derInstitutionen der UnionGemaumlszlig der Option 2 schlaumlgt der Entwurf die folgenden Titel fuumlr den 2 Teil vorTitel I Gemeinsamer Markt Titel II EMU Titel III Innere Sicherheit Titel IV GASP TitelV Verteidigung Titel VI Euratom Titel VII Das Verfahren der Institutionen der Union

5 Beitrag der SPE- Gruppe im Europaumlischen Konvent

sum Kein Verfassungsentwurf sondern nur Vorschlaumlge fuumlr eine neue europaumlische Verfassung miteiner starken sozialen Dimension

sum Die verschiedenen Saumlulen sollen in einen einzigen Text gegossen werden (s Giscard-Entwurf)- Neuer Status fuumlr Nachbarstaaten (s Giscard)- Sicherheits- und Verteidigungspolitik sollte und Kontrolle des EP stehen- EuGH soll bei Kompetenzuumlberschreitung der EU entscheidensum Schaffung eines Rates fuumlr legislative Angelegenheiten (welcher oumlffentlich tagen sollte)- Praumlsident der Kommission muszlig gestaumlrkt werden mehr demokratische Legitimitaumlt und politische

Verantwortung- Absolute Transparenz und bdquogood administrationldquo soll von der Verfassung garantiert werdensum Nationale Parlamente sollen gestaumlrkt werden engere Kooperation mit dem EP ohne Schaffung

einer neuen Institution

6 Berliner Entwurf

sum Die bdquoVerfassung fuumlr die Europaumlische Unionldquo orientiert sich an bereits bestehendem Recht in deneuropaumlischen Vertraumlgen und an der Rechtsprechung des EuGH

sum Vollbeschaumlftigung und nachhaltiges Wachstum werden als Ziele der Union eingefuumlgtsozialdemokratische Werte verankert

sum Die GR-Charta wird nicht mit aufgenommen nur Verweissum Absage an einen Praumlsidenten des Europaumlischen Rates stattdessen Staumlrkung der Kommission

die das Initiativmonopol behaumllt und deren Praumlsident vom EP gewaumlhlt wirdsum Verankerung des Konventsverfahrens zur Aumlnderung der Verfassung

7 Young Greens

sum GR-Charta ist in Verfassung integriert und den Prinzipien der Union vorangestelltsum Europaumlisches Referendum wird in die Verfassung aufgenommensum EP besitzt zusammen mit der Kommission das Initiativrechtsum EP besteht aus einer Buumlrgerkammer und einer Staatenkammer wobei die Buumlrgerkammer vom

Volk gewaumlhlt wird und die Staatenkammer sich aus den Regierungen der Mitgliedstaatenzusammensetzt in der jeder Staat nur eine Stimme hat

sum Ein bdquoRat fuumlr nachhaltige Entwicklung wird geschaffen

8 Schwarze ndash Entwurf

sum Modell einer Zweiteilung der Vertraumlge erster Teil bildet den eigentlichen Verfassungsvertrag wirddurch einen zweiten Vertrag uumlber Unionspolitiken ergaumlnzt (hier einfachere Modalitaumlten zurAumlnderung vorgesehen als bei einer Aumlnderung des ersten Teils)

sum Entwurf konzentriert sich auf die 4 Punkte von Laeken (1bessere Kompetenzabgrenzung 2Verbesserung des GR-Schutzes 3 Vereinfachung der Vertraumlge 4 Reform der Institutionen)

sum Der Europaumlische Rat bekommt Organstellung die Zusammensetzung wird um den Praumlsidentendes EP erweitert der Vorsitz im Europaumlischen Rat ist an den Vorsitz im Rat gekoppelt

sum Der Vorsitz im Rat soll durch eine auf 24 Monate angelegte gemeinsame Praumlsidentschaft von 3Mitgliedstaaten wahrgenommen werden

sum Fruumlhwarnsystem durch Einrichtung eines Kompetenzausschusses der sich aus nationalen undEuropaparlamentariern zusammensetzt

sum Klagerecht der nationalen Parlamente sowie des AdRsum Ruumlckuumlbertragung von Regelungszustaumlndigkeiten auf die Mitgliedsstaaten moumlglichsum Das gesamte Unionsrecht abgesehen von der Ausnahmeregelung der GASP unterliegt der

richterlichen Kontrolle durch die Unionsgerichtesum Nichtigkeitsklage erfaumlhrt inhaltliche Aumlnderung- Abschaffung des Systems der 4 Klagegruumlnde zugunsten einer Generalklausel- Aufhebung der Beschraumlnkungen in Bezug auf die passivlegitimation bei Klagen Privater- Kommissionsverordnungen werden zum zulaumlssigen Gegenstand einer Individualklage- GR-Beschwerde moumlglichsum Auf Unionssteuer wird verzichtet stattdessen Finanzierung nach Anteilen am BSPsum Bei der GASP werden die sog Petersberg-Aufgaben die Einsaumltze zur Bekaumlmpfung des

internationalen Terrorismus hinzugefuumlgtsum Personelle Verschmelzung der Aumlmter des Hohen Vertreters fuumlr GASP und des Auszligenkommissars

9 Entwurf von Jo Leinen

- GR-Charta wird das erste Kapitel der Verfassung- EU besitzt Rechtspersoumlnlichkeit Austritt aus Union moumlglich- Arbeitssprache neben Englisch und Franzoumlsisch auch Deutsch- Gesetzgebung der EU erfolgt in 2 Kammern durch das Europaumlische Parlament (Buumlrgerkammer)

und durch den Europaumlischen Senat (Staatenkammer) der aus einer Umgestaltung desMinisterrats hervorgeht

- Kommission stellt die Exekutive der Union dar der Praumlsident wird vom EP gewaumlhlt- Europaumlischer Auszligenminister soll Vize-Praumlsident der Kommission sein- Ein Praumlsident des Europaumlischen Rates ist nicht vorgesehen wird auch kein Organ der EU- Erhebung finanzieller Eigenmittel- Referendum wird eingefuumlhrt direkte Demokratie- Koordinierung von Politiken sowie die verstaumlrkte Zusammenarbeit in den Vertrag mit

aufgenommen- AdR bekommt Klagerecht vor dem EuGH

10 Beitrag von Wolfgang Schaumluble und Wilfried Martens vom 24092002Entwurf traumlgt den Titel bdquoEine Verfassung fuumlr ein starkes Europaldquo zuletzt aktualisiert am 24092002Flieszligtext mit durchnummerierten Paragraphen Von der Form nicht vergleichbar mit den meisten

anderen Verfassungsentwuumlrfen die bereits vollstaumlndig vorformulierte Artikel enthalten wohingegendieser Entwurf lediglich einige wenige bedeutsame Themen ansprichtZwar spricht der Entwurf von bdquoVerfassungldquo jedoch sind in den Text Aumlnderungsvorschlaumlgeeinschlaumlgiger konservativer Parteien eingearbeitet die gerade an dieser Stelle den Gebrauch desBegriffes bdquoVerfassungsvertragldquo fordern (z B die CSU)Die in dem Entwurf behandelten Themen sind die Kompetenzverteilung zwischen der EU und denMitgliedstaaten die Integretion der Grundrechtecharta in die Verfassung und die Reform derInstitutionenZum InhaltBekenntnis zum bdquogeistig-religioumlsen und sittlichen ErbeldquoEine Perspektive fuumlr die aumluszligeren Grenzen Europas ist zu schaffen da ansonsten die Gefahr bestehedie Integrationskraft der Union zu uumlberfordern Die Grenzen sollen bdquoklar aber offenldquo gezogen werdend h zu Staaten die derzeit der Union als Vollmitglieder nicht beitreten koumlnnen soll eine bdquoEuropaumlischePartnerschaftldquo entwickelt werden Diese soll sich am Modell des EWR orientieren allerdings unterEinbeziehung einer politischen KomponenteBetonung der Unantastbarkeit der internen europaumlischen GrenzenEinheitliche Rechtspersoumlnlichkeit der UnionDie Union ist eine einmalige () Konstruktion bdquoohne historische oder legale Vorbilderldquo die auf derdoppelten Legitimation der Buumlrger und der Staaten aufbautDrei Arten der Kompetenz die prinzipiell von den Mitgliedstaaten ausgeuumlbten Kompetenzen dieeigenen Kompetenzen der Union und die geteilten Kompetenzen Prinzip der begrenztenEinzelermaumlchtigung gilt weiterEntweder zu den eigenen aber zumindest zu den geteilten Kompetenzen der Union sollen sowohl derAufbau und die Durchfuumlhrung einer gemeinsamen Auszligen- und Sicherheitspolitik als auch dieRechtsgrundlagen fuumlr das gemeinsame Gebiet der Freiheit und Sicherheit hinzugefuumlgt werdenGeteilte Kompetenzen decken drei verschiedene Gebiete ab dasjenige in dem die Union diegrundlegenden Regeln festlegt dasjenige in dem sie lediglich in einer komplementaumlren oderzusaumltzlichen Art interveniert und dasjenige in dem sie nationale Politiken koordiniertEine Weiterentwicklungsklausel ist vorzusehen die nur in Ausnahmefaumlllen die einstimmigeEntscheidung fordert und grundsaumltzlich die Beteiligung des EP festlegtInnerhalb des EuGH soll eine spezielle Verfassungs- und Grundrechtekammer geschaffen werdenDie Grundrechtecharta soll integraler Bestandteil der Europaumlischen Verfassung werdenDie Union soll der Europaumlischen Menschenrechtskonvention beitretenDie Schaffung einer zusaumltzlichen Institution fuumlr eine spezielle Rolle der nationalen Parlamenteinnerhalb des Institutionsgefuumlges der EU wird abgelehnt obwohl die Autoren eine bedeutendere Rolleder nationalen Parlamente befuumlrwortenbdquoDie EU ist weder eine Foumlderation im klassischen Sinne noch ein StaatldquoDas EP fungiert zusammen mit dem Rat als gleichberechtigter Gesetzgeber der EUDie Haushaltskompetenz soll zwischen EP und Rat geteilt werdenDer Europaumlische Rat ist eine zentrale Institution der EU und praumlgt ihre politische RichtungDer gegenwaumlrtige Rat fuumlr Allgemeine Angelegenheiten soll in zwei getrennte Einheiten aufgeteiltwerden einen gestaumlrkten Rat fuumlr Allgemeine Angelegenheiten der die Kohaumlrenz der Entscheidungensicherstellt waumlhrend ein spezieller Rat fuumlr Auswaumlrtige Beziehungen sich rein auf Fragen im Bereichder GASP konzentriertDie Mitgliedstaaten bleiben bei der Besetzung des Ratsvorsitzes gleichberechtigtDie Kommission behaumllt ihr InitiativmonopolDer Europaumlische Rat schlaumlgt dem EP unter Beruumlcksichtigung der Ergebnisse der Europawahl und mitqualifizierter Mehrheit einen Kandidaten fuumlr das Amt des Kommissionspraumlsidenten vor den das EPentweder ablehnt oder annimmt Der Kommissionspraumlsident waumlhlt dann seine Kommissare aus dieKommission wird in toto vom EP gewaumlhlt und vom Rat mit Mehrheit bestaumltigt

11 Beitrag des Earl of Stockton vom 24092002Der Earl of Stockton ist stellvertretendes Mitglied des Europaumlischen Konventes der im Namen einerGruppe britischer Konservativer die in ihrer Mehrheit ehemalige oder jetzige Mitglieder des bdquoHouse ofCommonsldquo des bdquoHouse of Lordsldquo und des EP sind diesen Beitrag zur oumlffentlichen Debatte uumlber dieZukunft Europas eingereicht hatTitel bdquoDie Zukunft der EU Ein positiver konservativer Ansatzldquo1 Zur FormKein vollstaumlndiger Verfassungsentwurf sondern Vorschlaumlge und Gedanken zu den aus ihrer Sichtwichtigen Streitpunkten

Positiver Ansatz D h die EU wird nicht verteufelt auch wird nicht ausschlieszliglich dieRuumlckuumlbertragung von Kompetenzen auf die nationale Ebene gefordert sondern der Entwurf erkenntausdruumlcklich die Bedeutung der EU in ganz bestimmten Bereichen an und fordert konsequenterweisedort auch die Staumlrkung der EU-Kompetenzen wie auch die Effektivierung der Verfahrensablaumlufe2 Zum InhaltZunaumlchst Klarstellung daszlig auch in Zukunft die Mitgliedstaaten die bestimmenden Komponenten derEU bleiben sollen weshalb die Umwandlung der EU in einen voll funktionierenden Bundesstaatabgelehnt wirdKompetenzverteilung Auflistung der eigenen Kompetenzen der EU der eigenen Kompetenzen derMitgliedstaaten und der geteilten Kompetenzen wird abgelehnt stattdessen lediglich Klarstellung imVerfassungsvertrag daszlig die EU nur dort eigene oder geteilte Zustaumlndigkeit besitzt wo ihr der Vertragdies einraumlumtDie gemeinschaftlichen Vertraumlge sollen vereinfacht und in zwei Teile geteilt werden 1 Teil =Vertragsverpflichtungen der EU (wichtige Vorschriften) 2 Teil = Vertragsregeln fuumlr die EU (wenigerwichtige und detailliertere Vorschriften) Auch die Vorschriften des 2 Teils sollen nur imKonsensverfahren geaumlndert werden koumlnnenDer Rat bleibt die bestimmende Institution der EU lediglich mehr Offenheit und TransparenzAufwertung der Rolle der nationalen Parlamente indem ein bdquoAusschuszlig der nationalen Parlamenteldquoeingerichtet wird der sich vor allem mit dem Rat ins Benehmen setzen wuumlrde Bevor der Rat Rechtsetzt wuumlrde dieser Ausschuszlig seine Ansicht zu den Gesetzesvorschlaumlgen aumluszligern Also wird diebdquoStaatenkammerldquo nicht allein vom Rat gebildet sondern von den nationalen Parlamentenrepraumlsentiert im o g Ausschuszlig an der Seite des Rates Allerdings soll sich der Ausschuszlig aufSubsidiaritaumltsfragen und auf besonders wichtige Gesetzgebung konzentrierenEmpfehlung des Konventes daszlig die Mitgliedstaaten vor einer Entscheidung im EU-Gesetzgebungsverfahren stets das jeweilige nationale Parlament anhoumlren muumlssenPraumlsident der EU sollte vom Europaumlischen Rat fuumlr mehrere Jahre ernannt werden wobei auch das EPzu beteiligen istPraumlsidentschaft besteht aus dem Praumlsidenten und einer rotierenden Troika die ein Jahr im Amt bleibtDie Troika setzt sich immer aus einem Vertreter eines groumlszligeren Mitgliedstaates und aus zweiVertretern kleinerer Mitgliedstaaten zusammen Die Praumlsidentschaft vertritt den Rat der eine von derKommission zu unterscheidende Aufgabe hatDie Kommission sollte der Motor der EU bleiben deshalb Notwendigkeit einer starken Kommissionjedoch ohne erweiterte Kompetenzen in bezug auf den status quo Innerhalb ihrer Kompetenzen aberschon Staumlrkung ihrer Rolle bspw bei der SubventionskontrolleReduzierung der Abteilungen innerhalb der Kommission Jeder Mitgliedstaat behaumllt einen Kommissarallerdings gibt es sog bdquoVollkommissareldquo und bdquoJuniorkommissareldquo Jeder bdquoVollkommissarldquo erhaumllt eineAbteilung mit einem bdquoJuniorkommissarldquo an seiner Seite (Anpassung an das System in der nationalenMinisterialverwaltung) Die groumlszligeren Mitgliedstaaten haumltten immer einen bdquoVollkommissarldquo wohingegendie kleineren Mitgliedstaaten zwischen einem bdquoVoll-ldquo und einem bdquoJuniorkommissarldquo hin- und herwechseln wuumlrden Ziel effektive und schlanke Kommission und gleichzeitig Wahrung einesKommissars auch fuumlr die kleineren MitgliedstaatenIn Sachen EP Ausweitung des Mitentscheidungsverfahrens Viel wichtiger ist jedoch daszlig das EP anAutoritaumlt und Legitimitaumlt gewinnt was sich erst im Laufe der Zeit entwickeln muszlig Hinweis auf diefehlende Kohaumlrenz und Konsistenz in den Entscheidungen des EP weil es keine klarenMehrheitsfraktionen im EP gibt Recht der vorzeitigen Aufloumlsung des EP durch die gemeinsamhandelnden Organe der Kommission und des RatesWichtig ist die bessere Durchsetzung der EuGH-Entscheidungen Deshalb soll der EuGH das Rechterhalten einem verurteilten Mitgliedstaat bzw Individuum im Falle der Nichtbefolgung des Urteils dieStimmrechte und oder den Zugang zu EU-Programmen zeitweise zu entziehen

12 Entwurf von Rupert ScholzAbgedruckt als Sonderheft 2002 der Zeitschrift fuumlr Gesetzgebung ZGGrundlage des EVP-Diskussionsentwurfs zur bdquoVerfassung der Europaumlischen Unionldquo vom 290820021 Zur FormSystematische Zusammenfuumlhrung von EUV und EGV in einem neuen bdquoVertrag uumlber die EuropaumlischeUnionldquoKeine Zweiteilung in einen wichtigen und einen weniger wichtigen dafuumlr detaillierteren TeilScholz plaumldiert fuumlr Benennung als bdquoVerfassungsvertragldquo2 Zum InhaltGrundsouveraumlnitaumlt bleibt bei den Mitgliedstaaten d h auch in Zukunft keine Kompetenz-Kompetenzfuumlr die EU

Art 308 EG abschaffen dafuumlr Annexkompetenz einfuumlhren d h EU-Kompetenz fuumlr notwendigeergaumlnzende Vorschriften beim Taumltigwerden im eigenen Zustaumlndigkeitsbereich der EU (Art 64 I)Ziele und Kompetenzen eindeutig unterscheiden Aus Zielen duumlrfen keine Befugnisse abgeleitetwerden (so aber beim jetzigen Art 308 EG)Kompetenzaufteilung Ausschlieszligliche und geteilte Zustaumlndigkeiten der EU (Vollgesetzgebung)zusaumltzlich Rahmenzustaumlndigkeit (Rahmengesetzgebung)Subsidiaritaumltsprinzip muszlig verfahrensrechtlich durch eine Subsidiaritaumltskammer beim EuGHabgesichert werden Keine ex-ante-Kontrolle durch die nationalen Parlamente wegenNichtpraktikabilitaumlt innerhalb von sechs Wochen eine Uumlberpruumlfung von Gesetzesinitiativen aufEinhaltung des Subsidiaritaumltsprinzips durchzufuumlhrenDas EP erhaumllt volle Legislativgewalt zwei Kammern Voumllkerkammer und Staatenkammer die letztejedoch mit festen MitgliedernDie Kommission fungiert als Regierung die dem EP gegenuumlber voll verantwortlich istInitiativrecht auch fuumlr das EP (Voumllker- und Staatenkammer)Starker Praumlsident der Kommission aber Absage an einen vom Europaumlischen Rat gewaumlhltenPraumlsidenten

V Ausblick Beitritt und Erweiterung

DIE BEITRITTSKANDIDATEN IM KONVENT

Aureacutelien Raccah

Auszug aus der Erklaumlrung von LaekenbdquoDie Bewerberlaumlnder werden in vollem Umfang an den Beratungen des Konvents beteiligt Sie werdenin gleicher Weise wie die derzeitigen Mitgliedstaaten vertreten sein (ein Vertreter der Regierung undzwei Mitglieder des nationalen Parlaments) und an den Beratungen teilnehmen ohne freilich einenKonsens der sich zwischen den Mitgliedstaaten abzeichnet verhindern zu koumlnnenldquo

I Souveraumlnitaumlt und Identitaumlt der Beitrittskandidaten in der Zukunft EuropasA Gewaltenteilung

1) Horizontale Gewaltenteilung Aufsicht uumlber die europaumlische Institutionen- Beitraumlge von Majaz Nahigal (Premierminister von Slowenien) Michael

Attalides (Vertreter von Zypern) Hildegard Corola Puwak (Vertreterin derRegierung von Rumaumlnien) Jan Kohout (Vertreter der Regierung derTschechischen Republik) Josef Zieleniec (Vertreter des tschechischenParlaments)

2) Vertikale Gewaltenteilung Prinzip der Subsidiaritaumlt- Beitraumlge von Nahtigal gemeinsamer Beitrag von 16 Mitgliedern

Andriukaitis (Vertreter des Parlaments von Litauen) Attalide- Inhalt Neue Kompetenzen bessere Koordinierung Partnerschaft des

EuGH mit den nationalen Verfassungsgerichtsoumlfen FruumlhwarnsystemEinbeziehung der Regionen mit GesetzgebungsbefugnissenVerteilung der Kompetenzen Kompetenzkatalog mit ausschliesslichenkonkurrierenden und Ergaumlnzungskompetenzen

B Staumlrkung des Gewichts der nationalen Parlamente1) Rolle und Gewicht der nationalen Parlamente

- Beitraumlge von Nahtgal Andriukaitis und Kutraite-Giedraitene PeeterKreitzberg unt Tunne Kelam (Vertreter des Parlaments von Estland)

- Inhalt Vertretung der kleinen Staaten Koordinierung mit dem europaumlischenParlament Kontrolle der Regierung Kooperation zwischen den nationalenParlamenten

2) Schaffung einer zweten Kammer- Nach den Vorbild des franzoumlsischen Senates Andriukaitis Atalides- Neue Kammer mit einer gleichen Vertretung aller Staaten 6 Sitzungen pro

Jahr Teilnahme der nationalen Parlamentarier Kontrolle der Anwendungdes Subsidiartaumltsprinzips

II Rolle der Beitrittskandidaten in der Zukunft Europas - ThemenPrinzip der DemokratieVereinfachung der Vertraumlge

- Beitraumlge von Andriukaitis Attalides Danuta Huumlbner und Janusz Trzcinski(Vertreter der polnischen Regierung) Birzniece (Vertreterin des Parlamentsvon Lettland)

- Inhalt Zugang und Verstaumlndlichkeit Verschmelzung der bestehendenVertraumlge

Beteiligung der Buumlrger- Beitraumlge von Nahtigal Andriukaitis Attalides Huumlbner- Inhalt Beachtung der Demokratie Gleichheit der Sprachen

Menschenrechte kulturelle soziale und wirtschaftliche Vielfalt GR-ChartaKooperation im Bereich der 2 und 3 SaumluleGASP Debatten uumlber den Hohen Vertreter fuumlr die GASP

- Beitraumlge von Nahtigal Andriukaitis Attalides Puwak

- Inhalt EU als Voumllkerrechtssubjekt Kooperation Erweiterung dergemeinsamen Bereiche graduelle bdquoVergemeinschaftungldquo Erfordernis derSolidaritaumlt Verschmelzung des Hohen Vertreters fuumlr die GASP und desKommissars fuumlr Auswaumlrtige Angelegenheiten

Bereich der polizeilichen und justiziellen Zusammenarbeit in Strafsachen- Beitraumlge von Puwak Nahtigal- Inhalt Innere Sicherheit bessere Kooperation

Zum Weiterlesen

Figaro vom 240103 polnischer Aussenminister Wlodzinierz Cinoszewic gt Gott und christliche WerteLe Monde vom 30103 J-L Dehaene gt bdquokeine Oktroyierung der BedingungenldquoLe Monde vom 290203 bdquo Die kleinen Beitrittskandidaten misstrauen einem Europa der Grossenldquo

2 DIE DEUTSCHEN AKTEURE IM KONVENT

Falko Maxim

Vetreter des nationalen Parlamentes

Bundestag

-gt Juumlrgen Meyerhttpwwwbundestagdeeuropaeu_konventZur Person-gt geboren 1936-gt promovierter Jurist-gt ab 1967 am Max-Planck-Institut fuumlr auslaumlndisches und internationales Strafrecht in Freiburg-gt Habilitation und ab 1981 Professor ua fuumlr deutsches und auslaumlndisches Strafrecht inFreiburg-gt Mitglied der Gewerkschaft OumlTV und der Arbeiterwohlfahrt-gt seit 1970 Mitglied SPD-gt 1979 ndash 1983 Landesvorstand Baden-Wuumlrttemberg-gt 1976 ndash 1990 Landtagsmitglied Baden-Wuumlrttemberg-gt 1990 bis 2002 MdB-gt bis 2002 BT-Ausschuumlsse bdquoAusschuss fuumlr Angelegenheiten der Europaumlischen UnionldquoStellvertretender Vorsitz bdquoRechtsausschussldquo Unterausschuss bdquoVereinte Nationenldquo desAuswaumlrtigen Ausschusses----------------------------------------Positionen-gt Volle Verbindlichkeit der Charta-gt Verstaumlndlichkeit und Klarheit der Verfassung-gt mehr Parlamentsmitentscheidung (entsprechend dem Konsens im Konvent)-gt parlamentarische Kontrolle auch uumlber obligatorische Ausgaben im Haushalt -gt keineUnterscheidung mehr zwischen obligatorischnicht-obligatorisch-gt Klagerecht nationaler Parlamente in Sachen Subsidiaritaumlt-gt Haushaltskontrolle von EURATOM durch das Parlament-gt Beitrag Juumlrgen Meyer Mitglied des Konvents Soziales Europa -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde03cv00cv00535de03pdf-gt Beitrag Juumlrgen Meyer bdquoEinklagbarkeit der Charta-Grundrechte und Verbesserung desIndividualrechtsschutzesldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000439d2pdf-gt Beitrag Juumlrgen Meyer bdquoRaum der Freiheit der Sicherheit und des Rechtsldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000447d2pdf-gt Arbeitsgruppe bdquoSubsidiaritaumltldquo Mitglied Arbeitsgruppe bdquoRaum der Freiheit der Sicherheit unddes Rechtsldquo Mitglied -gt Arbeitsgruppe bdquoSoziales Europaldquo (Mitglied)

-gt Peter Altmaier (Vertreter von Juumlrgen Meyer)httpwwwpeteraltmaierdehttpwwwbundestagdeeuropaeu_konventPerson-gt geboren 1958-gt Jurist Zusatzqualifikationen zu Europa und Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Bereich Staats-Europa- und Voumllkerrecht-gt seit 1990 Beamter der Europaumlischen Kommission Generaldirektion V-gt 1993 ndash 1994 Generalsekretaumlr der EG-Verwaltungskommission fuumlr soziale Sicherheit derWanderarbeiter-gt seit 1994 Mitglied des Bundestages CDU

-gt BT-Ausschuumlsse bdquoEuropaausschussldquo Mitglied bdquoRechtsausschussldquo StellvertreterUnterausschuss bdquoEuroparechtldquo Vorsitzender-gt EU-Grundrechte-Konvent Stellvertreter---------------------------------------Positionen-gt staumlrkere Einbeziehung der nationalen Parlamentarier bringt keinen Legitimitaumltszuwachssondern Verwirrung wegen leichtfertiger Schaffung neuer Institutionen und Gremien-gt Wahl des Kommissionspraumlsidenten durch Parlament-gt Kompetenzverteilung muss fuumlr Buumlrger durchschaubar sein-gt Mehrheitsentscheidungen im Ministerrat-gt Arbeitsgruppe bdquoErgaumlnzende Kompetenzenldquo Mitglied bdquoVereinfachung derRechtssetzungsverfahren und Rechtsakteldquo Mitglied

Bundesrat

-gt Erwin Teufelhttpwwwerwin-teufeldeZur Person-gt geboren 1939-gt Diplom-Verwaltungswirt-gt ab 1972 Landtagsmitglied Baden-Wuumlrttemberg-gt 1972 ndash 1978 Staatssekretaumlr Innenministerium und fuumlr Umweltschutz in Baden-Wuumlrttemberg-gt 1978 ndash 1991 Vorsitz der CDU-Landtagsfraktion-gt ab 1992 Ministerpraumlsident Baden-Wuumlrttemberg Wiederwahl 1996 und 2001-gt 1997 Praumlsident des Bundesrats dann Vorsitzender der Konferenz der Ministerpraumlsidentender deutschen Bundeslaumlnder-gt ab 1994 Mitglied des Ausschuss der Regionen Europas ab Februar 2002 Vizepraumlsident-gt 1995 ndash 1998 Bevollmaumlchtigter BRD fuumlr kulturelle Angelegenheiten im Rahmen des Vertragsuumlber die deutsch-franzoumlsische Zusammenarbeit-gt seit 1993 ehrenamtlicher Praumlsident der Jerusalem Foundation Deutschland eV-------------------------------------------------Positionen-gt Betonung der notwendigen Gestaltungsspielraumlume der Mitgliedsstaaten und Regionen-gt Mitgliedstaatliche Bereiche ausdruumlcklich als Schranken fuumlr Gemeinschaftskompetenzen-gt mehr Gemeinschaftsaufgaben nur bei Grenzpolizei EUROPOL und Auszligen- undSicherheitspolitik-gt besonderes Gremium zur Einhaltung der Kompetenzordnung aus Vertretern des EP und dernationalen und regionalen Parlamente -gt im Gesetzgebungsprozess-gt Klagerecht der Laumlnder vor EuGH wegen Subsidiaritaumlt-gt Forderung einer Arbeitsgruppe bdquoRegionen und Kommunenldquo-gt Volles Mitentscheidungsrecht des Parlaments-gt Beschlussfassung mit qualifizierter Mehrheit im Rat-gt Aufloumlsung der Saumlulenstruktur und Rechtspersoumlnlichkeit fuumlr EU-gt Beitrag von Erwin Teufel Leitlinien fuumlr die Ordnung der Kompetenzen zwischen derEuropaumlischen Union und den Mitgliedstaaten im kuumlnftigen Verfassungsvertrag -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000410d2pdf-gt Beitrag von Erwin Teufel Freiburger Entwurf fuumlr einen Europaumlischen Verfassungsvertrag -gthttpregisterconsiliumeuintpdfde03cv00cv00495de03pdf-gt Beitrag von Erwin Teufel bdquoDie regionalen und lokalen Gebietskoumlrperschaften imVerfassungsvertragldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde03cv00cv00530de03pdf-gt Arbeitsgruppe bdquoSubsidiaritaumltldquo Mitglied

-gt Wolfgang Senff (Vertreter von Erwin Teufel) (bis Maumlrz 2003)httpwwwwolfgang-senffdeZur Person-gt geboren 1941-gt Diplom-Volkswirt-gt Arbeit als Berufsschullehrer-gt Wirtschaftsexperte und Landesgeschaumlftsfuumlhrer der SPD-Niedersachsen

-gt ab 1978 Landtagsmitglied in Niedersachsen SPD-gt ab 1999 Landesminister fuumlr Bundes- und Europaangelegenheiten-gt bis Juni 2002 Vorsitz der Europaministerkonferenz der Laumlnder------------------------------------Positionen-gt Mehrheitsentscheidungen im Rat-gt nicht mehr ein Land = ein Kommissar-gt bdquoIn vielen Punkten muumlssen die Mitgliedsstaaten das alte Denken in Kategorien der Besitzstandswahrung zugunsten der gemeinsamen europaumlischen Idee aufgebenldquo-gt klare Kompetenzabgrenzung -gt ausschlieszligliche Grundsatz- und Ergaumlnzungskompetenz-gt gerichtliche Uumlberpruumlfung der Kompetenzfrage-gt grundsaumltzliche Mitentscheidung des Parlaments -gt umfassendes Budgetrecht -gt auchobligatorische Ausgaben-gt Wahl des Kommissions-Praumlsidiums durch das Parlament-gt Klagerecht auch fuumlr AdR und Fragerecht fuumlr seine Mitglieder gegenuumlber der Kommissio-gt Arbeitsgruppe bdquoergaumlnzende Kompetenzenldquo Mitglied

Bundesregierung

-gt Joschka Fischer (ab November 2002 fuumlr Peter Glotz)wwwjoschkadewwwauswaertiges-amtdewwwdeaamtleitungfischerZur Person-gt 12 April 1948 geboren in GerabronnBaden-Wuumlrttemberg-gt seit 1982 Mitglied der Gruumlnen-gt - 1985 Mitglied des Deutschen Bundestags-gt 1985 - 1987 Staatsminister fuumlr Umwelt und Energie des Landes Hessen und stellvertretendesMitglied des Bundesrats-gt 1987 - 1991 Mitglied des Hessischen Landtags und Vorsitzender der Fraktion der Gruumlnen imHessischen Landtag-gt 1991 - 1994 Staatsminister fuumlr Umwelt Energie und Bundesangelegenheiten des LandesHessen-gt 1994 - 1998 Sprecher der Fraktion Buumlndnis 90DIE GRUumlNEN im Deutschen Bundestag-gt ab Oktober 1998 Bundesminister des Auswaumlrtigen und Vizekanzler------------------------------------Positionen

-gt politische Fragen im Vordergrund-gt aber Kompetenzzuordnung darf Flexibilitaumlt und Entwicklungsfaumlhigkeit der Union nicht behindern (kein bdquoKraumlmerdenkenldquo bei Kompetenzabgrenzungen) -gt Positionierung gegen Schaumluble-Bocklet-Papier (EVP-Linie)-gt Konvent muss entscheiden Staatenverbund oder Foumlderation-gt fuumlr Fischer sollten aktuelle Prioritaumlten und Leitlinien der Konventsarbeit sein -gt Vollstaumlndige Ausarbeitung der gesamten Verfassung durch den Konvent -gt Die EU ist nicht nur eine Union europaumlischer Staaten wie etwa in Art 1 des Vorentwurfs definiert sondern eine Integrationsgemeinschaft eigener Art die sich auf Staaten und Buumlrger gruumlndet -gt Volle Uumlbernahme der Grundrechtscharta in die Verfassung -gt Zuumlgige Klaumlrung der Kernfragen der institutionellen Architektur mit dem Ziel der Staumlrkung demokratischer Legitimitaumlt sowie der Handlungsfaumlhigkeit der Organe-gt kein Auseinanderdividieren in einen integrierten und einen intergouvernementalen Teil-gt direktes Klagerecht vor EuGH fuumlr Regionen mit Gesetzgebungsbefugnissen-gt Beitrag Dominique de Villepin und Joschka Fischer Gemeinsame deutsch-franzoumlsischeVorschlaumlge fuumlr den Europaumlischen Konvent zum Bereich Europaumlische Sicherheits- undVerteidigungspolitik -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000422d2pdf-gt dt-frz Vorschlag zum Raum der Freiheit der Sicherheit und des Rechts -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000435d2pdf-gt dt-frz Vorschlag zur Ordnungspolitik (ua Staumlrkung der Euro-Gruppe) -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv00cv00470de02pdf

-gt dt-frz Vorschlag im Konvent zu den Institutionen -gt praumlsidiale Doppelspitze fuumlr die Union -gt Europaumlischer Auszligenminister bdquomit doppeltem Hutldquo

-gt httpregisterconsiliumeuintpdfde03cv00cv00489de03pdf

-gt Hans Martin Bury (Vertreter von Joschka Fischer) (ab November 2002 fuumlr StS Gunther Pleuger)wwwburydeZur Person-gt geboren 1966-gt Diplom Betriebswirt (dann 88 ndash 90 Vorstandsassistent Volksbank Ludwigsburg)-gt seit 1988 SPD-Mitglied-gt seit 1997 Mitglied des SPD-Landsvorstandes Baden-Wuumlrttemberg-gt seit 1990 Mitglied des Bundestags SPD-gt Fraktionssprecher fuumlr Post und Telekommunikation-gt Fraktionssprecher fuumlr Wirtschaft und Technologie-gt 1999 bis 2002 Staatsminister beim Bundeskanzler -gt ua Leiter des Staatssekretaumlrsausschuss fuumlr bdquoNachhaltigkeitldquo-gt seit 22Oktober 2002 Staatsminister fuumlr Europa AA----------------------------------------------PositionenArbeitsgruppe bdquoSoziales Europaldquo Mitglied

Europaumlisches Parlament

-gt Klaus Haumlnschhttpwwwklaus-haenschdeZur Person-gt geboren 1938-gt Studium der Politologie Geschichte und Soziologie + Universitaumltsassistent-gt Redakteur einer Zeitschrift fuumlr uumlbernationale Zusammenarbeit-gt 1970 bis 1979 Referent und Pressesprecher im Wissenschaftsministerium in NRW-gt seit 1976 Lehrbeauftragter des Universitaumlt Duisburg-gt seit 1979 Mitglied des EP SPE-gt 1972 ndash 1986 Vorsitzender SPD-Unterbezirk-gt 1989 ndash 1994 und seit 1997 Stellvertretender Vorsitzender der SPE-Fraktion im EP-gt 1994 ndash 1997 Praumlsident des EP-gt EP-Ausschuumlsse bdquofuumlr Auswaumlrtige Angelegenheiten Menschenrechte gemeinsame Sicherheitund Verteidigungspolitikldquo Mitglied bdquofuumlr konstitutionelle Fragenldquo Mitglied-gt im Praumlsidium des Konvents----------------------------------------Positionen-gt Zustandekommen eines geschlossenen Vertragstextes-gt Mehrheitsprinzip und Oumlffentlichkeit fuumlr Rat-gt keine Rotation mehr fuumlr Ratspraumlsidentschaft-gt Staumlrkung der Kommission in exekutiver Funktion und Untermauerung ihrer Legitimitaumlt durchWahl des Kommissionspraumlsidenten durch das Parlament-gt Anzahl der Kommissare soll nicht mehr von Zahl der Staaten abhaumlngen sonder sich nurnoch an Funktionalitaumlt ausrichten-gt Mitentscheidung des Parlaments bei allen EU-Gesetzgebungsakten-gt keine Rotation bei Parlamentspraumlsidentschaft-gt Beitrag vorgestellt von Frau Pervenche Beregraves stellvertretendes Mitglied und Klaus HaumlnschbdquoKernelemente einer Europaumlischen Verfassungldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde03cv00cv00479de03pdf-gt Beitrag von Intildeigo Mendez de Vigo Herrn Klaus Haumlnsch und Herrn Andrew DuffEntschlieszligung des Europaumlischen Parlaments zu den Auswirkungen und zum kuumlnftigen Statusder Charta der Grundrechte der Europaumlischen Union -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000368d2pdf-gt Beitrag des Mitglieds des Konvents Herrn Klaus Haumlnsch bdquoDie Zukunft des EURATOM-Vertragesldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000344d2pdf

-gt Schlussbericht der Gruppe VI bdquoOrdnungspolitikldquo -gthttpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000357d2pdf-gt Arbeitsgruppe bdquoOrdnungspolitikldquo Vorsitz Arbeitsgruppe bdquoAuszligenpolitisches Handelnldquo Mitglied

-gt Elmar Brokhttpwwwcdu-csu-epdekonventkonventhtmZur Person-gt geboren 1946-gt Jurist und Politikwissenschaftler-gt nach Studium Arbeit als Journalist-gt 1989 ndash 1999 Vorsitzender des CDU-Bundesfachausschusses Auszligen- und Sicherheitspolitik-gt seit 1996 Geschaumlftsfuumlhrer des NRW-Landesvorstandes der CDU-gt seit 1999 Vorsitzender des Bundesfachausschusses Europapolitik der CDU-gt Mitglied des EP EVP-gt Mitglied des EVP-Fraktionsvorstandes-gt vergangene Mitgliedschaft in EP-Ausschuumlssen fuumlr Soziales Drogenbekaumlmpfung undbdquoDeutsche Einheitldquo-gt Vertreter des EP in der Reflexionsgruppe des Rates fuumlr Maastricht II-gt Vertreter des EP in der Regierungskonferenz fuumlr den Vertrag von Amsterdam-gt Vertreter des EP in der Regierungskonferenz 2000-gt EP-Ausschuumlsse bdquofuumlr auswaumlrtige Angelegenheiten Menschenrechte gemeinsame Sicherheitund Verteidigungspolitik Mitglied bdquofuumlr konstitutionelle Fragenldquo Vorsitz-gt Stellvertreter Delegation fuumlr die Beziehungen zu den Vereinigten Staaten--------------------------------------Positionen-gt mehr Vergemeinschaftung der Auszligenpolitik-gt klare Verstaumlrkung der Zusammenarbeit in Sicherheits- und Verteidigungspolitik -gt bdquocoalition of the willingldquo gewillte Staaten tragen und fuumlhren aus und die anderen koumlnnennicht blockieren-gt EVP-Convention-Group (einzige Fraktionsbildung im Konvent)-gt Schaumluble-Bocklet-Papier als Grundlage fuumlr CDU-CSU und EVP-Convention-Group -gt klare Kompetenzabgrenzung nach innen und starke Handlungsfaumlhigkeit nach auszligen -gt Notwendigkeit EU-Kompetenzen zuruumlckzufahren -gt zB bei Einwanderungspolitik -gt Betonung des Subsidiaritaumltsprinzips -gt EU-Politikfelder Auszligen- Sicherheits- und Verteidigungspolitik BinnenmarktAuszligenvertretung der Union gemeinsame Waumlhrung reformierte Agrarpolitik und teilweise dieBereiche Rechtspolitik innere Sicherheit Verkehr Infrastruktur Umwelt- undGesundheitsschutz -gt Mitgliedstaatliche Politikfelder der Staatsaufbau der Mitgliedstaaten einschlieszliglich derkommunalen Selbstverwaltung Sozial- und Familienpolitik Arbeitsmarktpolitik die Regelungder Zuwanderung sowie die Bereiche Bildung Kultur und Sport-gt Rat Kommission als auch Parlament das gleiche Recht bei Gesetzesinitiative-gt Die Kommission soll zahlenmaumlszligig begrenzt werden um handlungsfaumlhig zu bleiben-gt Jeder Abgeordnete im Parlament soll grundsaumltzlich in Zukunft in etwa die gleiche Anzahl vonBuumlrgern repraumlsentieren-gt Kompetenzsenat des europaumlischen Gerichtshofes-gt Klagerecht nationaler Parlamente und bestimmter Regionen-gt moumlglichst wenig staatliche Einmischung ins Wirtschaftsgeschehen-gt Beitrag von Elmar Brok bdquoBestimmungen betreffend Freiheit Sicherheit und Recht die in dieVerfassung der Europaumlischen Union aufzunehmen waumlrenldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000436d2pdf-gt Beitrag von Elmar Brok bdquoVerfassung der Europaumlischen Unionldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000325-r1d2pdf-gt Beitrag von Elmar Brok Jacques Santer Reneacute van der Linden Joachim Wuermeling undanderen Mitgliedern bdquoDie Subsidiariaumlt muss durch ein rechtsprechendes Organ uumlberpruumlftwerdenldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000213d2pdf-gt Beitrag von Alain Lamassoure Elmar Brok und Joachim Wuermeling bdquoTestimonials dernationalen Parlamente in der Praumlambel der Verfassung Ein etwas unkonventionellerVorschlagldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000467d2pdf-gt Beitrag von Elmar Brok mit dem Titel bdquoDie Zustaumlndigkeiten der Europaumlischen Unionldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde03cv00cv00541de03pdf-gt Arbeitsgruppe bdquoSubsidiaritaumltldquo Mitglied Arbeitsgruppe bdquoAuszligenpolitisches Handelnldquo Mitglied

-gt Sylvia-Ivonne Kaufmannhttpwwwsylvia-yvonne-kaufmanndeZur Person-gt geboren 1955-gt promovierte Diplom-Japanologin-gt Wissenschaftliche Assistentin an der HU-Berlin und am Institut fuumlr internationale Politik und Wirtschaft Berlin-gt seit 1991 Mitglied des PDS-Parteivorstandes und MdB-gt 1993 ndash 2000 Stellvertretende Bundesvorsitzende der PDS-gt 1991 ndash 1994 Beobachterin im EP-gt Stellvertretende Vorsitzende der Konfoumlderalen Fraktion der Vereinigten Europaumlischen Linken Nordische Gruumlne Linke-gt EP-Ausschuumlsse bdquofuumlr konstitutionelle Fragenldquo Mitglied bdquofuumlr Freiheiten und Rechte der BuumlrgerJustiz und innere Angelegenheitenldquo Stellvertreterin-------------------------------------Positionen-gt ausdruumlcklich fuumlr Referenden uumlber Verfassungsentwurf-gt Europaparlament volles Mitentscheidungsrecht-gt Kontrollrechte fuumlr nationale Parlamente-gt weitere Politikbereiche wie Justiz und Inneres vergemeinschaften-gt Union muss sich zu einer Sozial- und Beschaumlftigungsunion entwickeln-gt bdquoDenn ihre Zukunft liegt in der Weiterentwicklung des europaumlischen Sozialmodells und weniger darin ob sie ein Staatenverbund bleibt oder eine Foumlderation der Nationalstaaten wirdldquo-gt Sozialstaatsprinzip in den Verfassungsvertrag-gt Einrichtung einer Arbeitsgruppe Soziales Europa-gt Beitrag von Andrew Duff Alain Lamassoure Olivier Duhamel Karel de Gucht SylviaKaufmann Josef Zieleniec und Pervenche Beregraves Fragen der Zustaumlndigkeit und Subsidiaritaumlt und darausentstehende Verwirrung -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000178d2pdf-gt Beitrag des Mitglieds des Konvents Frau Sylvia-Yvonne Kaufmann Ein Verfassungsvertragfuumlr ein soziales Europa -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000190-r1d2pdf-gt Arbeitsgruppe bdquoWirtschaftspolitikldquo Mitglied Arbeitsgruppe bdquoVerteidigungldquo Mitglied

-gt Joachim Wuermeling (Vertreter von Elmar Brok)httpwwwwuermelingnetZur Person-gt geboren 1960-gt promovierter Jurist Schwerpunkt Europarecht-gt 1989 ndash 1993 Bayerisches Staatsministerium fuumlr Bundes- und Europaangelegenheiten inBonn Persoumlnlicher Referent des Amtschefs-gt 1993 ndash 1995 Europaumlische Kommission Kabinett des Kommissars Peter Schmidhuber-gt 1995 ndash 1999 Bayerische Staatskanzlei Referatsleiter fuumlr die Beziehungen zu deneuropaumlischen Institutionen Assistent des MP im Ausschuss der Regionen Referatsleiter fuumlrGrundsatzfragen der Europapolitik-gt seit 1996 Lehrbeauftragter der Universitaumlt Bayreuth fuumlr Europarecht-gt seit 1999 Mitglied des Europaumlischen Parlaments (EVP)-gt EP-Ausschuumlsse bdquofuumlr Recht und Binnenmarktldquo Mitglied bdquofuumlr konstitutionelle FragenldquoStellvertreter----------------------------------------Positionen-gt wie Brok -gt gemeinsame EVP-Convention-Group-gt gemeinsamer internet-Auftritt zu Konvent mit Brok-gt ausdruumlcklich Schaumluble-Bocklet-Papier als gemeinsame Grundlage-gt Beitrag des Mitglieds des Konvents Herrn Joachim Wuermeling EU-Zustaumlndigkeiten -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000107d2pdf-gt Beitrag von Joachim Wuermeling EU-Reform Fragen an das Initiativmonopol der EU-Kommission -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000279d2pdf

-gt Beitrag von Joachim Wuermeling bdquo Internationale Vertraumlge der EU Vorschlaumlge fuumlr eineStaumlrkung der parlamentarischen Kontrolleldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000362d2pdf-gt Beitrag von Joachim Wuermeling bdquoReligioumlse Bezugnahme im Verfassungsvertragldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde03cv00cv00480de03pdf-gt Arbeitsgruppe bdquoergaumlnzende Kompetenzenldquo Mitglied Arbeitsgruppe bdquoVereinfachung der Rechtssetzungsverfahren und Rechtsakteldquo Mitglied

4 DIE POLITSCHEN FAMILIENIM KONVENT

sbquoLinkelsquo gegen sbquorechtelsquo Europaverfassung

Winnie Locke

Grundlagen politischer Familienbildung im EG-Vertrag

Art 191 EGV (Politische Parteien) Politische Parteien auf europaumlischer Ebene sind wichtig alsFaktor der Integration in der Union Sie tragen dazu bei ein europaumlisches Bewusstseinherauszubilden und den politischen Willen der Buumlrger der Union zum Ausdruck zu bringen

(vgl Art 21 GG (Parteien) (1) Die Parteien wirken bei der politischen Willensbildung des Volkes mitIhre Gruumlndung ist frei Ihre innere Ordnung muss demokratischen Grundsaumltzen entsprechen Siemuumlssen uumlber die Herkunft und Verwendung ihrer Mittel sowie uumlber ihr Vermoumlgen oumlffentlichRechenschaft geben )

Politische Gruppierungen auf europaumlischer Ebene

EVP-ED Fraktion= im EP Fraktion der Europaumlischen Volkspartei (Christdemokraten) und europaumlischer Demokraten(oder bdquoEPPldquo Europeans People Party)- Fraktionsvorsitzender Hans-Gert Poumlttering (D)- mit 232 Abgeordneten aus 15 Mitgliedstaaten staumlrkste Fraktion im Europaumlischen Parlament (EP)- Parteien ua EVP-Partei CDU CSU bzw CDUCSU-Gruppe im EPZiele ein bdquoEuropa der Werteldquo kohaumlrente und wirksame gemeinsame europaumlische Auszligen- undSicherheitspolitikEVP-ED Fraktion und der Konvent- 6 EVP-EP-Vertreter im Konvent ua Mendez de Vigo (E) als Vorsitzender der EP-Delegation fuumlr denKonvent Elmar Brok (D) Vorsitzender der EVP-Gruppe im Konvent- eigener Verfassungsentwurf der als bdquowork in progress bdquo dem Diskussionsstand im Konvent und inEVP-Gruppe angepasst wirdSchwerpunkte klare Kompetenzen (Katalog) religioumlser Bezug in Praumlambel Staumlrkung desgemeinschaftlichen Europas

SPE-Fraktion= im EP Fraktion der Sozialdemokratischen Parteien Europas (oder bdquoPSEldquo Party of EuropeanSocialists)- Vorsitzender Enrique Baron Crespo- mit 175 MEP aus 15 Mitgliedstaaten zweitstaumlrkste Fraktion- Parteien ua SPD SPEndashPartei (umfasst 20 sozialdemokratischen und Arbeiter-Parteien der EU)Ziele ein bdquoEuropa der Buumlrgerldquo nachhaltige europaumlische Beschaumlftigungs- Sozial- und UmweltpolitikSPE-Fraktion und Konvent- 5 SPE-EP-Vertreter im Konvent ua Klaus Haumlnsch (D) als stellvertretender Vorsitzender der EP-Delegation fuumlr den Konvent- kein eigener Verfassungsentwurf aber Vorschlaumlge bdquoFuumlr einen Erfolg des Konvents zur ZukunftEuropasldquo und eigenstaumlndiger bdquoBerliner Entwurfldquo mit bdquosozialdemokratischer HandschriftldquoSchwerpunkte Foumlrderung des europaumlischen Gesellschaftsmodells im Rahmen nachhaltigerEntwicklung Vollbeschaumlftigung Innovation sozialen Zusammenhalts

LIBE - Fraktion= im EP Fraktion der Liberalen und Demokratischen Partei Europas (oder bdquoELDRldquo European LiberalDemocrat and Reform Group)- Fraktionsvorsitzender Graham Watson (GB)

- 54 MEP in 10 Mitgliedstaaten (deutsche FDP nicht vertreten)- Parteien ua Margerita (gegruumlndet v Romano Prodi)Ziele wachsende kompetitive Wirtschaft ein Europa basierend auf fundamentalen liberalen PrinzipienLIBE-Fraktion und Konvent- 1 LIBE-EP-Vertreter im Konvent- kein eigener VerfassungsentwurfSchwerpunkte groumlszligere Gewichtung der Auszligen- und Sicherheitspolitik klare Unterscheidung derexekutiven und legislativen Kompetenzen von Rat und Kommission Dezentralisierung vonGemeinschaftsaufgaben mit groumlszligerer Bedeutung fuumlr regionale und lokale Verantwortliche

KVELNGL = im EP Konfoumlderation der vereinigten europaumlischen LinkenNordische Gruumlne Linke (oder bdquoGUENGLldquoConfederal Group of the European UnitedNordic Green Left)- Fraktionsvorsitzender Francis Wurtz (F) stellvertretende Vorsitzende Sylvia-Yvonne Kaufmann (D)- 50 MEP aus 10 Mitgliedstaaten- 15 politische Parteien ua PDS mit der PDS-Europa (Vors Modrow)Ziele Solidaritaumlt Verbesserung der Umweltqualitaumlt soziale Gleichheit Abschaffung der NATO WEUKVELNGL-Fraktion und Konvent- 1 KVELNGL-EP-Vertreterin im Konvent Sylvia-Yvonne Kaufmann (DPDS)- kein eigener VerfassungsentwurfSchwerpunkte Entwicklung zu einem sozialen Europa

Die GruumlnenFEA-Fraktion= im EP Fraktion der GruumlnenFreien Europaumlischen Allianz- Fraktionsvorsitzende Daniel Cohn-Bendit (F) Monica Frassoni (I)- 45 MEP aus 12 Mitgliedstaaten- Parteien ua die GruumlnenBuumlndnisrsquo90Ziele ein Europa mit sozialen kulturellen und oumlkologischen WertenDie Gruumlnen und der Konvent- 1 GruumlnenFEA-EP-Vertreter im Konvent und ua Joschka Fischer als Regierungsvertreter imKonvent- bdquoGrundriss einer europaumlischen Verfassungldquo v J Voggenhuber (AU)Schwerpunkte Handlungsfaumlhigkeit der EU im Inneren und in der Welt Weg zu einer oumlkologischen undsozial nachhaltigen Entwicklung

UEN-Fraktion= im EP Fraktion der Union fuumlr das Europa der Nationen (Union for Europe of the Nations)- Fraktionsvorsitzender M Charles Pasqua (F)- 22 MEP aus 5 Mitgliedstaaten- keine deutsche Parteien- Ziele Erhaltung der Souveraumlnitaumlt und nationalen Demokratien Betonung der Unterschiede keinfoumlderales Europa- 1 UEN-EP-Vertreterin im Konvent

EDU-Fraktion= im EP Fraktion fuumlr das Europa der Demokratie und der Unterschiede- Fraktionsvorsitzender Jens-Peter Bonde (DK)- 17 MEP- 1 EDU-EP-Vertreter im Konvent

Links

Uumlbersicht der EP-Fraktionen unter httpwwweuroparleuintgroupsdefaulthtm

Homepage der EVP httpwwwepp-edorghomededefaultasplg1=deKonventswebsite der EVP httpwwwepp-edorgPresspthem02them01_enasp

Homepage der SPE httpwwwsocialistgrouporgindexhtml

Homepage der LIEBE httpeldeuroparleuintContentDefaultasp

Homepage der KVEL httpwwweuroparleuintgue

Homepage der GruumlnenFEA httpwwwgreens-efaorgenKonventswebsite der GruumlnenFEA auch unter httpwwwgreens-efaorgen

Homepage der UEN httpwwweuroparleuintuen

Homepage der EDU httpwwweuroparleuintedd

III Inhaltliche Aspekte der KonventsarbeitenFebruar 2002 bis Januar 2003

1 DIE ARBEITSGRUPPENI - VI

Manuela Hander

AG I bdquoSubsidiaritaumltsprinzipldquoVors Inigo Mendez de Vigo

Vorschlaumlge

1 Fruumlhere Einbeziehung des Subsidiaritaumltsgedankens in Rechtsetzungsakte der Gemeinschaft durchdie am Rechtsetzungsverfahren beteiligten Organe und damit Verbesserung dessen Beruumlcksichtigung2 Ex-ante-Kontrolle durch die Schaffung eines Warnsystems durch fruumlhzeitige Einbeziehung desmitgliedstaatlichen Gesetzgebers am gemeinschaftlichen Rechtsetzungsverfahren3 Ex-post-Kontrolle durch Erleichterung der Klageerhebungsmoumlglichkeiten beim EuGH wegenMissachtung des Subsidiaritaumltsprinzips

AG II bdquoEinbeziehung der ChartaBeitritt zur EMRKldquoVors Antonio Vitorino

Vorschlaumlge

1 Einbeziehung der Grundrechtecharta in die Verfassung wodurch dieser Rechtsverbindlichkeitverliehen wuumlrde Ein Konsens hinsichtlich der konkreten Art und Weise dieser Einbeziehung konntenicht erzielt werden vielmehr wurden alle Optionen in die entsprechende Empfehlung derArbeitsgruppe aufgenommen So plaumldierte ein Teil der Gruppe fuumlr eine Aufnahme der Charta alserstem Kapitel der Verfassung ein anderer Teil wollte es ausreichen lassen eine entsprechendeBezugnahmevorschrift in einen Artikel der Verfassung aufzunehmen wiederum andere wollten eineBezugnahme nur bdquoindirektldquo vorgenommen wissen die es vermeiden wuumlrde der ChartaVerfassungsrang zu geben2 Ein Votum zum Beitritt der EU zur EMRK wurde explizit nicht abgegeben Vielmehr verwies dieGruppe diesbezuumlglich auf den Rat der Europaumlischen Union denn nur dieser koumlnne eine derartwesentliche politische Entscheidung treffen Jedoch sprach sie sich indirekt fuumlr den Beitritt der EU zurEMRK aus indem sie eine Empfehlung zur Aufnahme einer den Beitritt betreffendenverfassungsrechtlichen Bestimmung formulierte und wohlwollend die Argumente eroumlrterte die fuumlreinen Beitritt der EU zur EMRK sprechen

AG III bdquoRechtspersoumlnlichkeitldquoVors Giuliano Amato

Vorschlaumlge

1 Anerkennung der Rechtspersoumlnlichkeit der EU2 Verschmelzung der EU und der EG zu einer einzigen Rechtspersoumlnlichkeit3 Fusion der verschiedenen Vertraumlge (EG-Vertrag EGKS-Vertrag EURATOM-Vertrag EU-Vertrag)mit der Maszliggabe der Untergliederung des neuen einheitlichen Vertrages in zwei Teile einengrundlegenden verfassungsrechtlichen Teil und einen weiteren mit den uumlbrigen Bestimmungen dergenannten Vertraumlge

AG IV bdquoRolle der einzelstaatlichen ParlamenteldquoVors Gisela Stuart

Vorschlaumlge

1 Verbesserung der einzelstaatlichen Kontrollmechanismen der Parlamente die durch dieMitgliedstaaten zu gewaumlhren waumlre und Anerkennung der Rolle der mitgliedstaatlichen Parlamente inder Verfassung2 Einbeziehung der mitgliedstaatlichen Parlamente in die Uumlberwachung des Subsidiaritaumltsprinzips vorallem durch bessere und fruumlhe Unterrichtung von gemeinschaftlichen Rechtsetzungsverfahren3 Ausbau und Erweiterung multilateraler Netze insbesondere durch Praumlzisierung des COSAC-Mandates (vgl hierzu Ziffer II des Protokolls Nr 9 zum EGV (Amsterdam)) durch Einrichtung einesKonvents zur Eroumlrterung wichtiger politischer Leitlinien sowie der Strategie der EU und durch dieEinberufung von Ad-hoc-Konferenzen zwischenparlamentarischer Natur zu speziellen Fragen

AG V bdquoErgaumlnzende ZustaumlndigkeitenldquoVors Henning Christophersen

Vorschlaumlge

1 Die Verfassung allgemein betreffenda) Aufteilung saumlmtlicher Zustaumlndigkeiten zwischen den Mitgliedstaaten und der EU in einembesonderen Kapitel der Verfassungb) Wahrung der Flexibilitaumlt durch Beibehaltung des Art 308 EGV (Amsterdam) bzw einervergleichbaren Bestimmung unter der Voraussetzung der Festlegung dass damit keine Ausweitunggemeinschaftlicher Zustaumlndigkeiten verbunden waumlre2 Die bdquoergaumlnzenden Zustaumlndigkeitenldquo bzw nach dem Vorschlag der Gruppe die bdquounterstuumltzendenMaszlignahmenldquo im besonderen angehenda) Zulaumlssigkeit unterstuumltzender Maszlignahmen nur im Rahmen ausschlieszliglicher Kompetenzen derMitgliedstaaten die einzelstaatliche Rechtsvorschriften nicht ersetzen sondern allenfalls ergaumlnzenoder unterstuumltzen duumlrftenb) Forderung nach einem gemeinsamen Interesse der EU und der Mitgliedstaaten als Voraussetzungunterstuumltzender Maszlignahmen

AG VI bdquoOrdnungspolitikldquoVors Klaus Haumlnsch

Vorschlaumlge

1 Aufnahme wirtschafts- und sozialpolitischer Ziele in die Verfassung (vergleichbar mit denbestehenden Bestimmungen der Art 2 EUV (Amsterdam) und Artt 2 3 und 4 EGV (Amsterdam))2 Strikte Trennung von einerseits Waumlhrungs- und andererseits Wirtschaftspolitik wobei dieerstgenannte als ausschlieszligliche Gemeinschaftszustaumlndigkeit verstanden werden sollte die zweite alsmitgliedstaatliche Zustaumlndigkeit allerdings mit der Einschraumlnkung der Aufnahme der Grundsaumltze derWirtschaftspolitik in die Verfassung sowie einer Verbesserung der Koordinierung zwischen denMitgliedstaaten3 Beibehaltung der EURO-Gruppe deren Vertretung in internationalen Organisationen zu verstaumlrkenwaumlre

2 DIE ARBEITSGRUPPEN VII - X

Conrad Seiferth

AG VII bdquoAussenpolitisches HandelnldquoVors Jean-Luc Dehaene

Vorschlaumlge

1 Zusammenfuumlhrung aller das Aussenpolitische Handeln der EU betreffenden Artikel in einemeinzigen Abschnitt2 Definition von Grundsaumltzen und Zielen fuumlr das Aussenhandeln der EU wofuumlr der Europaumlische Ratstrategische Ziele und Interessen festlegt die die Parameter des Handelns von EU undMitgliedstaaten bestimmen3 EU-Kompetenz zum Abschluss von internationalen Vereinbarungen die ihre Kompetenz betreffen4 Um die Kohaumlrenz und Effektivitaumlt zwischen den Institutionen zu staumlrken bdquoAussenpolitischerVertreter der EUldquo ndash Verschmelzung der Posten des bdquoHohen Vertreter fuumlr die GASPldquo (Solana) und desKommissars (Patten) in einer Person die mit qualifizierter Merheit vom Europaumlischen Rat unterBilligung von Kommission und Parlament ernannt wird5 Um die Kohaumlrenz innerhalb der Institutionen zu verbessern Ratsformation fuumlr AussenpolitischesHandeln und Aussenpolitische Zentralstelle zur Koordination innerhalb der Kommission6 Bestehende Vorgaben zur Entscheidungsfindung sollen weiter ausgeschoumlpft werden keineAusweitung der Mehrheitsentscheidungen aber Kompetenz des Europaumlischen Rates einstimmigMehrheitsentscheidungen auszuweiten

AG VIII bdquoVerteidigungldquoVors Michel Barnier

Vorschlaumlge

1 Ausweitung der Petersberger Aufgaben2 Zur Erhoumlhung von Effizienz und Kohaumlrenz soll der bdquoHohe Vertreter fuumlr die GASP ein Initiativrecht inKrisenangelegenheiten erhalten und in dringenden Faumlllen ermaumlchtigt werden koumlnnen notwendigeEntscheidungen unter Aufsicht des Rates zu treffen3 Die Entscheidung zum Start einer Operation soll einstimmig unter Beachtung des bdquoPrinzips derKonstruktiven Enthaltung erfolgen4 bdquoEuropaumlische Verteidigungszoneldquo Moumlglichkeit zur Einfuumlhrung einer staumlrkeren Kooperation zwischenMitgliedstaaten (vergleichbar bdquoEurozoneldquo)5 Einfuumlhrung einer Solidaritaumltsklausel zur Antwort auf terroristische Bedrohungen und Angriffe mit deralle Mittel zur Abwehr in der EU mobilisiert werden koumlnnen6 Einrichtung einer Europaumlischen Ruumlstungs- und Strategie-Forschungsagentur zur Harmonisierungder Ausruumlstungsbeschaffung und Unterstuumltzung der militaumlrischen Forschung7 Einfuumlhrung von Konvergenzkriterien fuumlr militaumlrische Haushaltsausgeben um die militaumlrischenFaumlhigkeiten der EU zu staumlrken

AG IX bdquoVereinfachung der VertraumlgeldquoVors Guiliano Amato

Vorschlaumlge

1 Verringerung der Anzahl der Rechtsakte von 15 auf 6

a) Verbindliche Verordnung AElig bdquoEU-Gesetzldquo Richtlinie AElig bdquoEU-Rahmengesetzldquo EntscheidungDelegierte Rechtsakte (neue Kategorie von Rechtsnorm)b) Unverbindliche Stellungnahme und Empfehlungc) Anwendungsbereiche EGV u PJZS fuumlr GASP sollen alle Rechtsakte als bdquoGASP-Entscheidungldquobezeichnet werden2 Vereinfachung der Verfahrena) fuumlr alle Rechtsakte das Mitentscheidungsverfahren gem Art 251 EGVb) weitgehende Abschaffung des Verfahrens der Zusammenarbeit gem Art 252 und ersetzen durchMitentscheidungsverfahren oder Anhoumlrungsverfahrenc) Verfahren der Zustimmung Vorbehalten fuumlr die Ratifizierung von internationalen Abkommend) fuumlr alle Ausgaben einheitliches Haushaltsverfahren

AG X bdquoRaum der Freiheit der Sicherheit und des RechtsldquoVors John Bruton

Vorschlaumlge

1 Beschlussfassung mit qualifizierter Mehrheit und im Mitentscheidungsverfahren in der Asylpolitik2 Einwanderungspolitik soll weiterhin Sache der Mitgliedstaaten bleiben Ziel einer gemeinsamenEinwanderungspolitik im Verfassungsvertrag festhalten3 PJZS Deutlichere Umschreibung der Rechtsetzungsbefugnisse fuumlr die Union zur Angleichung desStrafrechts und des Strafprozessrechts gegenseitige Anerkennung von Gerichtsentscheidungen4 Verstaumlrkte Zusammenarbeit im Rat durch effizientere Struktur langfristig Aufbau eine europaumlischenGrenzschutzkorps5 Ausbau der Unionseinrichtungen Kontrolle der Arbeit von Europol durch das EP groumlszligerenSpielraum fuumlr den Gesetzgeber im Bereich von Eurojust Europaumlische Staatsanwaltschaft um gegenSubventionsstraftaten zu verfolgen6 Einbindung der staatlichen Parlamente in die europaumlische Strafrechtspolitik7 Allgemeine Zustaumlndigkeit des EuGH fuumlr den Bereich des Raum der Freiheit der Sicherheit und desRechts

3 DIE INSTITUTIONEN

Doris Schmitz-Meiners und Nicolas Poullain

I STATUS QUO DER INSTITUTIONENARCHITEKTUR

Im Kern der politischen Diskussion stehen die folgenden vier OrganeInstitutionen (andereEinrichtungen wie etwa EZB oder AdR spielen in der Reformdiskussion kaum eine Rolle)

1 Europaumlisches Parlament (Art 189-201)

Zusammensetzung seit `79 direkt gewaumlhlt abnehmende Wahlbeteiligung derzeit 626 MEPsab 25 MS 732

Immer wichtigere Rolle im Gesetzgebungsverfahren An der Gesetzgebung in der 2 und 3Saumlule ist das EP nicht beteiligt

Kontrolle der Exekutive Untersuchungsausschuszlig Kontrolle der Kommission InterpellationMiszligtrauensantrag Anhoumlrungsrecht

Mitwirkungsrechte beim Haushalt (nur bei nicht obligatorischen Ausgaben)

Zusammenarbeit mit innerstaatlischen Parlamenten (COSAC November 1989)

2 Ministerrat (Art 202-210)

Zusammensetzung Der Rat besteht aus je einem Vertreter jedes Mitgliedstaats (Mst) aufMinisterebene Der Vorsitz im Rat wird durch die Mst abwechselnd fuumlr 6 Monatewahrgenommen Minister werden vertreten durch staumlndige Vertreter im AStV (COREPER)

Bei der Gesetzgebung nimmt er trotz Machtzuwachs des EP noch die dominierender Rolleein Bei ZBJI 342 EUV und GASP Art 133 EUV alleiniges Legislativorgan Verabschiedetwirtschaftspolitische und beschaumlftigungspolitische Leitlinien

Drei verschiedene Formen der Stimmabgabe einfache Mehrheit qualifizierte Mehrheit (abFeb 2003 gem Nizza 3 Kriterien Anzahl der Stimmen 62873 mind 10 Staaten Bev (aufAntrag)) Einstimmigkeit

Sitzungen nicht oumlffentlich Transparenzdefiizit bei Gesetzgebung

Benennung des Kommissionspraumlsidents

3 Europaumlische Kommission (Art 211-219)

Zusammensetzung 20 Kommissare 10 + (52) ab 2005 je 1 pro Mst ab 27 Mst neueRegelung

Initiativmonopol im EG Bereich

Huumlterin der Vertraumlge Durchfuumlhrungskompetenz aber enger Rahmen durch Komitologie(Ausschuumlsse des Rates die den Rahmen fuumlr die Umsetzung festlegen) Vermittler zwischenRat und EP

Kollegialprinzip

3 Derzeitige Stimmenanzahl die Stimmenanzahl pro Mitgliedsland wurde in Nizza fuumlr alle Staaten festgelegt diebereits die Beitrittsverhandlungen aufgenommen haben

In der Wettbewerbspoltik verfuumlgt die Kommission uumlber legislative exekutive und quasi-judikative Befugnisse

Sieht sich dem Vorwurf des Demokratiedefizits ausgesetzt

4 Europaumlischer Gerichtshof Gericht erster Instanz (GEI) (Art 220-245)

Zusammensetzung EuGH 1 Richter je Mst 8 Generalanwaumllte Sie werden von denRegierungen und Mitgliedsstaaten im gegenseitigen Einvernehmen auf sechs Jahren ernanntAlle drei Jahre findet eine teilweise Neubesetzung statt Richter waumlhlen den Praumlsidenten ausihrer Mitte Aufgabe Wahrung des Rechts bei der Auslegung und Anwendung der Vertraumlge

II INSTITUTIONELLE REFORMEN IN DER DISKUSSION

1 Aspekte im Bezug auf die nahezu Konsens unter den Konventsmitgliedern herrscht

Europaumlisches Parlament

Staumlrkung der Rolle des direkt gewaumlhlten EP zur Uumlberwindung des Legitimations- undDemokratiedefizits der EU Die Beteiligung des EP am Gesetzgebungsprozeszlig nach demMitentscheidungsverfahren soll die Regel werden Die Budgethoheit des Parlaments sollverstaumlrkt werden Ein einheitliches Wahlverfahren und ein einheitliches Abgeordnetenstatut solleingefuumlhrt werden Die Mitwirkung des EP bei der Besetzung der anderen Institutionen soll verstaumlrktwerden

Ministerrat

In der Regel soll mit qualifizierter Mehrheit entschieden werden Lediglich einige sensible Bereiche(Aussen- und Sicherheitspolitik) sollen von dieser Regel ausgenommen werden Hier soll moumlglichstmit besonders qualifizierten Mehrheiten beschlossen werden Wenn der Rat als Gesetzgeber(Legislativrat) handelt soll dies oumlffentlich sein

Europaumlische Kommission

Die Kommission soll im legislativen Bereich das Initiativmonopol behalten Die Wahl undEinsetzung der Kommission als Ganzes soll nach Anhoumlrung der einzelnen Mitglieder desKommissionskollegiums durch die Ausschuumlsse des Parlaments durch das Plenum des EP erfolgenDie Abwahl der Kommission ist derzeit nur als Ganzes moumlglich In Zukunft soll derKommssionspraumlsident auch im Falle untragbarer Verwerfungen die Moumlglichkeit haben einemeinzelnen Kommissionsmitglied den Ruumlcktritt nahezulegen 4 Der Kommissionspraumlsident soll mit einerRichlinienkompetenz ausgestattet werden

Europaumlischer Gerichtshof

Die Gerichtsbarkeit des EuGH soll auf die gesamte ZBJI (Europol Eurojust EuropaumlischerStaatsanwalt) ausgedehnt werden Der EuGH soll als Verfassungsgericht fungieren und den Schutzder in der Grundrechtscharta verankerten Grund- und Menschenrechte gewaumlhrleisten Eineverstaumlrkte demokratische Legitimation der Richter soll durch ihre gemeinsame Berufung durchEP und Rat erreicht werden Der Rat koumlnnte hierbei eine Kandidatenliste vorlegen

2 Dissenspunkte

Die Vorstellung der Mitgliedstaaten und der verschiedenen politischen Parteien gehen am staumlrkstenbei der Frage der Gestaltung der Ratspraumlsidentschaft und des Beschlussfassungsverfahrens imMinisterrat der Wahl des Kommissionspraumlsidenten und der Gestaltung der Aussenvertretungauseinander Die wichtigsten Vorschlaumlge die hier diskutiert werden sind der deutsch-franzoumlsischeVorschlag und der Kommissionsvorschlag

4 Die Idee fuumlr diese Regelung geht auf eine Absprache zuruumlck die Prodi vor Amtsantritt mit seinen Amtskollegen getroffen hatDie Kommissare sicherten Prodi zu dass sie auf sein Ersuchen auch einzeln zuruumlcktreten wuumlrden

DEUTSCH - FRANZOumlSISCHER VORSCHLAG5

Ratspraumlsidentschaft und Beschlussfassung im MinisterratDie rotierende Praumlsidentschaft des Europaumlischen Rates soll durch einen dauerhaften Ratsvorsitzersetzt werden Der Ratsvorsitzende wird mit einer qualifizierten Mehrheit fuumlr eine Dauer von 5 bzw25 Jahren mit der Moumlglichkeit der Wiederwahl gewaumlhlt Der Amtsinhaber fuumlhrt sein Amt hauptamtlichaus Der Vorsitzende des Rates bereitet die Sitzungen des Europaumlischen Rats (ER) vor fuumlhrt dessenVorsitz und wacht uumlber die Umsetzung der Beschluumlsse Die Modalitaumlten fuumlr den Vorsitz im Ministerratvariieren je nach betroffenem Gebiet Der Allgemeine Rat wird vom Generalsekretaumlr des Ratesgeleitet Den Vorsitz des Aussenministerrates hat der Europaumlische Aussenminister inne Fuumlr dieRaumlte Wirtschaft und Finanzen die Eurogruppe und den Rat Justiz und Inneres werden fuumlr zweiJahre Vorsitzende gewaumlhlt Der Rest der Ratsformationen wird so geregelt dass er denMitgliedstaaten eine groumlsstmoumlgliche Beteiligung auf der Grundlage einer gleichberechtigten Rotationgewaumlhrleistet

KommissionEine starke Vereinfachung des Komitologieverfahrens soll es der Kommission erleichtern ihreAufgabe die vom EP und Rat erlassenen Gesetze umzusetzen und deren ordungsgemaumlsseUmsetzung zu kontrollieren erleichtern Um die politische Verantwortlichkeit der Kommissiare zugewaumlhrleisten erhalten diese ein Weisungsrecht gegenuumlber den Generaldirektionen DerKommissionpraumlsident hat die Richtlinienkompetenz fuumlr die Arbeit der Kommission

Europaumlisches ParlamentJede Ausweitung der Mehrheitsentscheidungen wird automatisch mit der Mitentscheidung der EPverbunden

AussenvertretungDie Aumlmter des Hohen Vertreters und des Kommissars sollen von derselben Person ausgeuumlbt werdendem Europaumlischen Aussenminister Er verfuumlgt uumlber ein formelles Initiativrecht Der ER ernennt denAussenminister mit Zustimmung des Praumlsidenten der Kommission mit qualifizierter Mehrheit DerAussenminister nimmt mit einem besonderen Status an den Sitzungen der Kommission teil In derRegel wird im Bereich der GASP mit qualifizierter Mehrheit abgestimmt lediglich bei militaumlrischen undsicherheitspolitischen Fragen gilt weiterhin das Prinzip der Einstimmigkeit Wenn ein Mitgliedstaat einnationales Interesse geltend macht und keine andere Loumlsung gefunden werden kann wird die Fragean den Europaumlischen Rat verwiesen der mit qualifizierter Mehrheit entscheidet

KOMMISSIONSVORSCHLAG6Ratspraumlsidentschaft und Beschlussfassung im MinisterratDer Kommissionsentwurf sieht eine Beibehaltung der halbjaumlhrlichen Rotation fuumlr diePraumlsidentschaft des ER und des Rates Allgemeine Angelegenheiten ggf auch fuumlr den AstV vor Beiden anderen Ratsformationen wir der Vorsitz durch ein fuumlr ein Jahr gewaumlhltes Ratsmitglieduumlbernommen Das komplexe Beschlussfassungssystem von Nizza soll durch die doppelte einfacheMehrheit (Mehrheit der Mitgliedsstaaten und der EU Bevoumllkerung) ersetzt werden In sensiblen Faumlllenmuumlsste auf eine verstaumlrkte Mehrheit (23 der Mitgliestaaten und 23 der Bevoumllkerung)zuruumlckgegriffen werden koumlnnen Das Einstimmigkeitsprinzips wird abgeschafft

KommissionAllein die Kommission sollte mit der Durchfuumlhrung der europaumlischen Rechtsvorschriftenbetraut sein Sie muss Ihr Handeln vor den rechtsetzenden Organen Rat und EP rechtfertigen DerVerfassungsvertrag muumlsste ebenfalls sicherstellen dass die Modalitaumlten fuumlr nicht zwingendeInstrumente der Umsetzung wie zB die Offene Koordinierung mit der Gemeinschaftsmethode imEinklang sind

Europaumlisches Parlament

5 Beitrag der dem Konvent am 16 Januar von den Mitgliedern des Konvents Herrn Dominque de Villepin und Herrn JoschkaFischer uebermittlet wurde httpwwwcapuni-muenchendekonventdownloadDeutsch-Franz-Vorschlagpdf6 Fuumlr die Europaumlische Union Frieden Freiheit Solidaritaumlt Rede von Romano Prodi 04 Dezember 2002 httpwwwcapuni-muenchendekonventdownloadKOM-EU_Frieden_Freiheit_Solidpdf

Ein Teil der MEPs soll durch europaumlische Listen gewaumlhlt werden Der ER und das EP habengleichwertige Rechte bei der Ernennung und der Kontrolle der Kommission

AussenvertretungDer Sekretaumlr der Union (SdU) der gleichzeitig Vizepraumlsident der Kommission ist und einenbesonderen Status hat wird vom ER und vom designierten Kommissionspraumlsidenten einvernehmlichernannt Damit ist er sowohl gegenuumlber dem ER als auch gegenuumlber demKommissionspraumlsidenten rechenschaftspflichtig die ihn auch beide seines Amtes enthebenkoumlnnen Als Kommissionsmitglied ist er auszligerdem gegenuumlber dem EP verantwortlich Waumlhrendeines Uumlbergangszeitraums wird der SdU im Bereich der GASP das Initiativrecht der Kommission imRahmen der Leitlinien und Auftraumlge des Rates oder einer Gruppe von Mitgliedstaaten ausuumlben AmEnde der Uumlbergangszeit legt der Rat die Modalitaumlten fest nach denen der SdU autonom dasInitiativrecht der Kommission im Bereich der GASP ausuumlben kann Der SdU vertritt die Union bei derDurchfuumlhrung auszligenpolitischer Aktionen gegenuumlber Dritten und ist fuumlr die Umsetzung dergemeinsamen Beschluumlsse verantwortlich

IV Verfassungsentwuumlrfe

VERFASSUNGSENTWUumlRFEAUS EUROPARECHTLICHER UND VERFASSUNGSRECHTLICHER SICHT

Christine Gerlach und Christian Pernhorst

Uumlberblick uumlber verschiedene Verfassungsentwuumlrfe

1 EU-Organe bzw Europaumlischer Konventsum Entwurf des Praumlsidiums des Europaumlischen Konventes vom 28102002sum Entwurf des Kommissionspraumlsidenten Romani Prodi vom 04122002sum Bericht des Europaumlischen Parlamentes (Alain Lamassoure) vom 240420022 Fraktionen und Parteiensum Entwurf der EVP-Gruppe im Europaumlischen Konvent vom 10112002sum Entwurf der SPE-Gruppe im Europaumlischen Konvent vom 03102002sum Berliner Entwurf der SPD-Bundestagsabgeordneten Gloser und Roth vom 20112002sum Entwurf einiger junger bdquoGruumlnerldquo von September 20023 Einzelpersonen (nicht abschlieszligende Auswahl)sum Entwurf von Prof Dr Juumlrgen Schwarze vom 12112002sum Entwurf der Konventsmitglieder Alan Dashwood Michael Dougan Christophe Hillion Angus

Johnston und Eleanor Spaventa vom 28102002sum Entwurf von Jo Leinen (MdEP) vom 23102002sum Entwurf von Robert Badinter vom 26092002sum Entwurf von Dr Wolfgang Schaumluble und Wilfried Martens vom 24092002sum Entwurf des Earl of Stockton vom 24092002sum Entwurf von Prof Dr Rupert Scholz von August 2002

(insgesamt nicht abschlieszligende Auswahl siehe die umfassenden Nachweise bei httpwwwcapuni-muenchendekonvententwuerfehtm)

Einzelheiten

1 Praumlsidium des Europaumlischen Konventes (bdquoGiscard-Entwurfldquo) vom 28102002sum Dreiteilung des bdquoVertrages uumlber eine Verfassung fuumlr Europaldquo in 1 Struktur der Verfassung und 2

Politikbereiche und die Durchfuumlhrung der Maszlignahmen der Union und 3 AllgemeineSchluszligbestimmungen Der zweite Teil soll die Rechtsgrundlagen enthalten

sum Frage der Namensgebung fuumlr die Union wird aufgeworfen (1Teil Titel I Art 1)sum Die Unionsbuumlrgerschaft soll betont werden Wie die GR-Charta in den Vertrag eingefuumlgt werden

soll ist offen gelassensum Abloumlsung der turnusmaumlszligigen Ratspraumlsidentschaft durch einen Praumlsidenten des Europaumlischen

Rates der fuumlr bestimmte Zeit gewaumlhlt werden soll (1 Teil Titel IV Art 15a)sum Schaffung des bdquoKongress der Voumllker Europasldquo (1 Teil Titel IV Art 19)sum Haushalt der Union soll vollstaumlndig aus Eigenmitteln der Union finanziert werden (1 Teil Titel VII

Art 38)sum Moumlglichkeit des Austritts wird festgesetzt (1 Teil Titel X Art 46)

2 bdquoProdi-Entwurfldquo vom 4122002

sum Dreiteilung der bdquoVerfassung fuumlr die Europaumlische Unionldquo in 1 Prinzipien 2 Grundrechte und 3Politikbereiche Der erste Teil Prinzipien enthaumllt neben den institutionellen Prinzipien auch diewesentlichen Politikziele fuumlr jeden einzelnen Politikbereich

sum Generelle Vergemeinschaftung aller Politikbereiche also auch der GASP und der PJZS

sum Einstimmigkeitserfordernis wird in allen Faumlllen selbst fuumlr Verfassungsaumlnderungen aufgegebenAusnahme ist die Aufnahme neuer Mitglieder

sum Die innenpolitischen Bereiche der Union werden eingeteilt in bdquoprincipal policiesldquo bdquoflanking policiesldquound bdquocomplementary actionsldquo je nach Art der Handlungsinitiative (HarmonisierungKoordinierung) die von der Union erwartet wird

sum Auszligenpolitik Gewaumlhrleistung einer kohaumlrenten Auszligenpolitik durch die Einrichtung des Amteseines bdquoSekretaumlrs der Unionldquo und durch die Niederlegung der generellen auszligenpolitischen Ziele im1 Teil der Verfassung

3 Bericht des Europaumlischen Parlamentes uumlber die Abgrenzung der Zustaumlndigkeiten der EU undder Mitgliedstaaten vom 24042002

Bericht des Ausschusses fuumlr konstitutionelle Fragen des EP (Berichterstatter Alain Lamassoure)

sum Behandelt vor allem das Thema der Kompetenzaufteilung kein breit angelegterVerfassungsentwurf

sum Vergemeinschaftung des zweiten und dritten Pfeilers um das Gleichgewicht von wirtschaftlicherund politischer Integration der Union herzustellen

sum Drei Arten von Zustaumlndigkeiten 1 die grundsaumltzliche Zustaumlndigkeit der Mitgliedstaaten 2 die derUnion uumlbertragene eigene Zustaumlndigkeit und 3 die geteilte Zustaumlndigkeit

sum Evolutivklausel in Anlehnung an Art 308 EG dessen Anwendung jedoch auch in die umgekehrteRichtung Ruumlckuumlbertragung von der Union auf die Mitgliedstaaten funktionieren soll

4 Entwurf der Europaumlischen Volkspartei vom 10112002Ergebnis der Studientage der EVP-Gruppe im Europaumlischen Konvent in Frascati vom 8 bis 10November 2002 Basiert auf dem Estoril-Entwurf vom 18102002 der wiederum auf dem Brok-Diskussionspapier vom 12092002 und dem EVP-Diskussionsentwurf zur bdquoVerfassung derEuropaumlischen Unionldquo vom 29082002 aufbaut Fuumlhrt den bdquoEstoril-Entwurfldquo mit dem bdquoGiscard-EntwurfldquozusammenZur FormAngepaszligt an die vom Konventspraumlsidium in seinem Vorentwurf vorgenommene Zwei- bzw Dreiteilungdes Verfassungsvertrages (Teil I Verfassungsstruktur Teil II Unionspolitiken Teil IIISchluszligbestimmungen)Bezeichnung als Verfassung und nicht als VerfassungsvertragAuffallend ist die komplette Uumlbernahme der Grundrechtecharta in die Verfassung ganz zu BeginnAnsonsten in der Form stark dem bdquoGiscard-Entwurfldquo angeglichen aber insgesamt ausfuumlhrlicherZum Inhalt1 Teil Struktur der VerfassungReligioumlser Bezug in der Praumlambel (bdquoreligious heritageldquo)Grundrechte in Art 1 ndash 55Rechtspersoumlnlichkeit (Art 56 II)Union gegruumlndet auf den Buumlrgern der Union und auf den Mitgliedstaaten (Art 56 I)Vorschriften uumlber die Flagge Hymne und den Feiertag (Art 61)Prinzip der begrenzten Einzelermaumlchtigung (Art 64 I)Zustaumlndigkeiten der Union ausschlieszligliche (= eigene) Zustaumlndigkeit geteilte Zustaumlndigkeit undergaumlnzende Zustaumlndigkeit der Union (Art 65)Kompetenzkataloge in Art 66 ndash 68Fruumlhwarnsystem im europaumlischen Gesetzgebungsverfahren bzgl der Einhaltung des Subsidiaritaumlts-und des Verhaumlltnismaumlszligigkeitsprinzips (Art 69 III)Flexibilitaumltsklausel in Art 71 (Ersatz fuumlr Art 308 EG) allerdings weiterhin mit dem Erfordernis derEinstimmigkeit im Rat jedoch nur der Mehrheit im EPUnterscheidung zwischen Legislativrat mit rotierender Praumlsidentschaft (Art 76 I) und Exekutivratdessen Vorsitz ein nationaler Minister der Kommissionspraumlsident oder das zustaumlndige Mitglied derKommission innehat (Art 76 II)Initiativmonopol im Gesetzgebungsverfahren weiterhin bei der Kommission (Art 77 II)Der Rat schlaumlgt dem EP einen Kandidaten fuumlr das Amt des Kommissionspraumlsidenten mit qualifizierterMehrheit im Lichte des Ergebnisses der EP-Wahlen vor EP waumlhlt mit absoluter MehrheitKommissionspraumlsident schlaumlgt die Kommissare vor die vom Rat mit qualifizierter Mehrheit bestaumltigtund vom EP gewaumlhlt werden muumlssen (Art 78 III)

Der Kommissionspraumlsident ernennt zwei Vizepraumlsidenten einem uumlbertraumlgt er mit Zustimmung desRates die Auszligenvertretung der Union (bdquoCommissioner for Foreign Relationsldquo) (Art 79 IV)Instrumente der Union 1 Unionsgesetze und -rahmengesetze erlassen durch die Legislative derUnion 2 Verordnungen erlassen durch die Exekutive der Union 3 Entscheidungen 4Empfehlungen und 5 Stellungnahmen Gesetze und Verordnungen sind allgemein anwendbar inihrer Gesamtheit bindend und in allen Mitgliedstaaten unmittelbar anwendbar Rahmengesetzehingegen entsprechen den Richtlinien (Art 91)Gesetze und Rahmengesetze werden zusammen vom EP und vom Rat entsprechend demMitentscheidungsverfahren (Art 96) erlassen Die Kommission kann Verordnungen erlassen wennund soweit entweder die Verfassung oder ein Unionsgesetz sie dazu ermaumlchtigt allerdings sind InhaltZweck und Ausmaszlig der Ermaumlchtigung zu beachten (vgl Art 80 I GG) (Art 94)Das Mitentscheidungsverfahren beinhaltet ein Vermittlungsverfahren Alle Unionsgesetze und -rahmengesetze sind ZustimmungsgesetzeFinanzierung der Union ausschlieszliglich durch Eigenmittel (Art 109 I)Die Kommission repraumlsentiert die Union nach auszligen (Art 112) Abschluszlig von internationalenVertraumlgen und Abkommen durch den Rat und das EP (Art 113) Ausdruumlckliche Kompetenz zumBeitritt zur Europaumlischen Menschenrechtskonvention (Art 113 II)bdquoEuropaumlische Partnerschaftldquo mit den EU-Nachbarstaaten vergleichbar mit dem EuropaumlischenWirtschaftsraum inklusive einer politischen Komponente (Art 116)2 Teil Die Politikbereiche und die Durchfuumlhrung der Maszlignahmen der UnionZwei moumlgliche Optionen fuumlr den 2 Teil des Verfassungsvertrages bzw der VerfassungOption 1 folgt der Idee im bdquoGiscard-Entwurfldquo wonach erst im 2 Teil fuumlr jeden einzelnen Politikbereichdie Art der Zustaumlndigkeit die anwendbaren Rechtsakte und Verfahren aufgefuumlhrt werden Nachteil seijedoch daszlig die Bedeutung des 1 Teils nachhaltig reduziert wuumlrde und zudem der 2 Teil aufgrundseines Umfangs von ca 414 Vorschriften fuumlr den Leser kaum noch lesbar waumlreDeshalb favorisiert der EVP-Entwurf die Option 2 wonach der 1 Teil in abschlieszligender Form dieZustaumlndigkeiten Rechtsakte und Verfahren der Union definiert und im 2 Teil nur noch dieVorschriften Aufnahme faumlnden die nicht in den 1 Teil passen Beispielsweise die Grundfreiheiten dieWettbewerbsregeln EMU-Vorschriften oder zusaumltzliche Vorschriften uumlber das Verfahren derInstitutionen der UnionGemaumlszlig der Option 2 schlaumlgt der Entwurf die folgenden Titel fuumlr den 2 Teil vorTitel I Gemeinsamer Markt Titel II EMU Titel III Innere Sicherheit Titel IV GASP TitelV Verteidigung Titel VI Euratom Titel VII Das Verfahren der Institutionen der Union

5 Beitrag der SPE- Gruppe im Europaumlischen Konvent

sum Kein Verfassungsentwurf sondern nur Vorschlaumlge fuumlr eine neue europaumlische Verfassung miteiner starken sozialen Dimension

sum Die verschiedenen Saumlulen sollen in einen einzigen Text gegossen werden (s Giscard-Entwurf)- Neuer Status fuumlr Nachbarstaaten (s Giscard)- Sicherheits- und Verteidigungspolitik sollte und Kontrolle des EP stehen- EuGH soll bei Kompetenzuumlberschreitung der EU entscheidensum Schaffung eines Rates fuumlr legislative Angelegenheiten (welcher oumlffentlich tagen sollte)- Praumlsident der Kommission muszlig gestaumlrkt werden mehr demokratische Legitimitaumlt und politische

Verantwortung- Absolute Transparenz und bdquogood administrationldquo soll von der Verfassung garantiert werdensum Nationale Parlamente sollen gestaumlrkt werden engere Kooperation mit dem EP ohne Schaffung

einer neuen Institution

6 Berliner Entwurf

sum Die bdquoVerfassung fuumlr die Europaumlische Unionldquo orientiert sich an bereits bestehendem Recht in deneuropaumlischen Vertraumlgen und an der Rechtsprechung des EuGH

sum Vollbeschaumlftigung und nachhaltiges Wachstum werden als Ziele der Union eingefuumlgtsozialdemokratische Werte verankert

sum Die GR-Charta wird nicht mit aufgenommen nur Verweissum Absage an einen Praumlsidenten des Europaumlischen Rates stattdessen Staumlrkung der Kommission

die das Initiativmonopol behaumllt und deren Praumlsident vom EP gewaumlhlt wirdsum Verankerung des Konventsverfahrens zur Aumlnderung der Verfassung

7 Young Greens

sum GR-Charta ist in Verfassung integriert und den Prinzipien der Union vorangestelltsum Europaumlisches Referendum wird in die Verfassung aufgenommensum EP besitzt zusammen mit der Kommission das Initiativrechtsum EP besteht aus einer Buumlrgerkammer und einer Staatenkammer wobei die Buumlrgerkammer vom

Volk gewaumlhlt wird und die Staatenkammer sich aus den Regierungen der Mitgliedstaatenzusammensetzt in der jeder Staat nur eine Stimme hat

sum Ein bdquoRat fuumlr nachhaltige Entwicklung wird geschaffen

8 Schwarze ndash Entwurf

sum Modell einer Zweiteilung der Vertraumlge erster Teil bildet den eigentlichen Verfassungsvertrag wirddurch einen zweiten Vertrag uumlber Unionspolitiken ergaumlnzt (hier einfachere Modalitaumlten zurAumlnderung vorgesehen als bei einer Aumlnderung des ersten Teils)

sum Entwurf konzentriert sich auf die 4 Punkte von Laeken (1bessere Kompetenzabgrenzung 2Verbesserung des GR-Schutzes 3 Vereinfachung der Vertraumlge 4 Reform der Institutionen)

sum Der Europaumlische Rat bekommt Organstellung die Zusammensetzung wird um den Praumlsidentendes EP erweitert der Vorsitz im Europaumlischen Rat ist an den Vorsitz im Rat gekoppelt

sum Der Vorsitz im Rat soll durch eine auf 24 Monate angelegte gemeinsame Praumlsidentschaft von 3Mitgliedstaaten wahrgenommen werden

sum Fruumlhwarnsystem durch Einrichtung eines Kompetenzausschusses der sich aus nationalen undEuropaparlamentariern zusammensetzt

sum Klagerecht der nationalen Parlamente sowie des AdRsum Ruumlckuumlbertragung von Regelungszustaumlndigkeiten auf die Mitgliedsstaaten moumlglichsum Das gesamte Unionsrecht abgesehen von der Ausnahmeregelung der GASP unterliegt der

richterlichen Kontrolle durch die Unionsgerichtesum Nichtigkeitsklage erfaumlhrt inhaltliche Aumlnderung- Abschaffung des Systems der 4 Klagegruumlnde zugunsten einer Generalklausel- Aufhebung der Beschraumlnkungen in Bezug auf die passivlegitimation bei Klagen Privater- Kommissionsverordnungen werden zum zulaumlssigen Gegenstand einer Individualklage- GR-Beschwerde moumlglichsum Auf Unionssteuer wird verzichtet stattdessen Finanzierung nach Anteilen am BSPsum Bei der GASP werden die sog Petersberg-Aufgaben die Einsaumltze zur Bekaumlmpfung des

internationalen Terrorismus hinzugefuumlgtsum Personelle Verschmelzung der Aumlmter des Hohen Vertreters fuumlr GASP und des Auszligenkommissars

9 Entwurf von Jo Leinen

- GR-Charta wird das erste Kapitel der Verfassung- EU besitzt Rechtspersoumlnlichkeit Austritt aus Union moumlglich- Arbeitssprache neben Englisch und Franzoumlsisch auch Deutsch- Gesetzgebung der EU erfolgt in 2 Kammern durch das Europaumlische Parlament (Buumlrgerkammer)

und durch den Europaumlischen Senat (Staatenkammer) der aus einer Umgestaltung desMinisterrats hervorgeht

- Kommission stellt die Exekutive der Union dar der Praumlsident wird vom EP gewaumlhlt- Europaumlischer Auszligenminister soll Vize-Praumlsident der Kommission sein- Ein Praumlsident des Europaumlischen Rates ist nicht vorgesehen wird auch kein Organ der EU- Erhebung finanzieller Eigenmittel- Referendum wird eingefuumlhrt direkte Demokratie- Koordinierung von Politiken sowie die verstaumlrkte Zusammenarbeit in den Vertrag mit

aufgenommen- AdR bekommt Klagerecht vor dem EuGH

10 Beitrag von Wolfgang Schaumluble und Wilfried Martens vom 24092002Entwurf traumlgt den Titel bdquoEine Verfassung fuumlr ein starkes Europaldquo zuletzt aktualisiert am 24092002Flieszligtext mit durchnummerierten Paragraphen Von der Form nicht vergleichbar mit den meisten

anderen Verfassungsentwuumlrfen die bereits vollstaumlndig vorformulierte Artikel enthalten wohingegendieser Entwurf lediglich einige wenige bedeutsame Themen ansprichtZwar spricht der Entwurf von bdquoVerfassungldquo jedoch sind in den Text Aumlnderungsvorschlaumlgeeinschlaumlgiger konservativer Parteien eingearbeitet die gerade an dieser Stelle den Gebrauch desBegriffes bdquoVerfassungsvertragldquo fordern (z B die CSU)Die in dem Entwurf behandelten Themen sind die Kompetenzverteilung zwischen der EU und denMitgliedstaaten die Integretion der Grundrechtecharta in die Verfassung und die Reform derInstitutionenZum InhaltBekenntnis zum bdquogeistig-religioumlsen und sittlichen ErbeldquoEine Perspektive fuumlr die aumluszligeren Grenzen Europas ist zu schaffen da ansonsten die Gefahr bestehedie Integrationskraft der Union zu uumlberfordern Die Grenzen sollen bdquoklar aber offenldquo gezogen werdend h zu Staaten die derzeit der Union als Vollmitglieder nicht beitreten koumlnnen soll eine bdquoEuropaumlischePartnerschaftldquo entwickelt werden Diese soll sich am Modell des EWR orientieren allerdings unterEinbeziehung einer politischen KomponenteBetonung der Unantastbarkeit der internen europaumlischen GrenzenEinheitliche Rechtspersoumlnlichkeit der UnionDie Union ist eine einmalige () Konstruktion bdquoohne historische oder legale Vorbilderldquo die auf derdoppelten Legitimation der Buumlrger und der Staaten aufbautDrei Arten der Kompetenz die prinzipiell von den Mitgliedstaaten ausgeuumlbten Kompetenzen dieeigenen Kompetenzen der Union und die geteilten Kompetenzen Prinzip der begrenztenEinzelermaumlchtigung gilt weiterEntweder zu den eigenen aber zumindest zu den geteilten Kompetenzen der Union sollen sowohl derAufbau und die Durchfuumlhrung einer gemeinsamen Auszligen- und Sicherheitspolitik als auch dieRechtsgrundlagen fuumlr das gemeinsame Gebiet der Freiheit und Sicherheit hinzugefuumlgt werdenGeteilte Kompetenzen decken drei verschiedene Gebiete ab dasjenige in dem die Union diegrundlegenden Regeln festlegt dasjenige in dem sie lediglich in einer komplementaumlren oderzusaumltzlichen Art interveniert und dasjenige in dem sie nationale Politiken koordiniertEine Weiterentwicklungsklausel ist vorzusehen die nur in Ausnahmefaumlllen die einstimmigeEntscheidung fordert und grundsaumltzlich die Beteiligung des EP festlegtInnerhalb des EuGH soll eine spezielle Verfassungs- und Grundrechtekammer geschaffen werdenDie Grundrechtecharta soll integraler Bestandteil der Europaumlischen Verfassung werdenDie Union soll der Europaumlischen Menschenrechtskonvention beitretenDie Schaffung einer zusaumltzlichen Institution fuumlr eine spezielle Rolle der nationalen Parlamenteinnerhalb des Institutionsgefuumlges der EU wird abgelehnt obwohl die Autoren eine bedeutendere Rolleder nationalen Parlamente befuumlrwortenbdquoDie EU ist weder eine Foumlderation im klassischen Sinne noch ein StaatldquoDas EP fungiert zusammen mit dem Rat als gleichberechtigter Gesetzgeber der EUDie Haushaltskompetenz soll zwischen EP und Rat geteilt werdenDer Europaumlische Rat ist eine zentrale Institution der EU und praumlgt ihre politische RichtungDer gegenwaumlrtige Rat fuumlr Allgemeine Angelegenheiten soll in zwei getrennte Einheiten aufgeteiltwerden einen gestaumlrkten Rat fuumlr Allgemeine Angelegenheiten der die Kohaumlrenz der Entscheidungensicherstellt waumlhrend ein spezieller Rat fuumlr Auswaumlrtige Beziehungen sich rein auf Fragen im Bereichder GASP konzentriertDie Mitgliedstaaten bleiben bei der Besetzung des Ratsvorsitzes gleichberechtigtDie Kommission behaumllt ihr InitiativmonopolDer Europaumlische Rat schlaumlgt dem EP unter Beruumlcksichtigung der Ergebnisse der Europawahl und mitqualifizierter Mehrheit einen Kandidaten fuumlr das Amt des Kommissionspraumlsidenten vor den das EPentweder ablehnt oder annimmt Der Kommissionspraumlsident waumlhlt dann seine Kommissare aus dieKommission wird in toto vom EP gewaumlhlt und vom Rat mit Mehrheit bestaumltigt

11 Beitrag des Earl of Stockton vom 24092002Der Earl of Stockton ist stellvertretendes Mitglied des Europaumlischen Konventes der im Namen einerGruppe britischer Konservativer die in ihrer Mehrheit ehemalige oder jetzige Mitglieder des bdquoHouse ofCommonsldquo des bdquoHouse of Lordsldquo und des EP sind diesen Beitrag zur oumlffentlichen Debatte uumlber dieZukunft Europas eingereicht hatTitel bdquoDie Zukunft der EU Ein positiver konservativer Ansatzldquo1 Zur FormKein vollstaumlndiger Verfassungsentwurf sondern Vorschlaumlge und Gedanken zu den aus ihrer Sichtwichtigen Streitpunkten

Positiver Ansatz D h die EU wird nicht verteufelt auch wird nicht ausschlieszliglich dieRuumlckuumlbertragung von Kompetenzen auf die nationale Ebene gefordert sondern der Entwurf erkenntausdruumlcklich die Bedeutung der EU in ganz bestimmten Bereichen an und fordert konsequenterweisedort auch die Staumlrkung der EU-Kompetenzen wie auch die Effektivierung der Verfahrensablaumlufe2 Zum InhaltZunaumlchst Klarstellung daszlig auch in Zukunft die Mitgliedstaaten die bestimmenden Komponenten derEU bleiben sollen weshalb die Umwandlung der EU in einen voll funktionierenden Bundesstaatabgelehnt wirdKompetenzverteilung Auflistung der eigenen Kompetenzen der EU der eigenen Kompetenzen derMitgliedstaaten und der geteilten Kompetenzen wird abgelehnt stattdessen lediglich Klarstellung imVerfassungsvertrag daszlig die EU nur dort eigene oder geteilte Zustaumlndigkeit besitzt wo ihr der Vertragdies einraumlumtDie gemeinschaftlichen Vertraumlge sollen vereinfacht und in zwei Teile geteilt werden 1 Teil =Vertragsverpflichtungen der EU (wichtige Vorschriften) 2 Teil = Vertragsregeln fuumlr die EU (wenigerwichtige und detailliertere Vorschriften) Auch die Vorschriften des 2 Teils sollen nur imKonsensverfahren geaumlndert werden koumlnnenDer Rat bleibt die bestimmende Institution der EU lediglich mehr Offenheit und TransparenzAufwertung der Rolle der nationalen Parlamente indem ein bdquoAusschuszlig der nationalen Parlamenteldquoeingerichtet wird der sich vor allem mit dem Rat ins Benehmen setzen wuumlrde Bevor der Rat Rechtsetzt wuumlrde dieser Ausschuszlig seine Ansicht zu den Gesetzesvorschlaumlgen aumluszligern Also wird diebdquoStaatenkammerldquo nicht allein vom Rat gebildet sondern von den nationalen Parlamentenrepraumlsentiert im o g Ausschuszlig an der Seite des Rates Allerdings soll sich der Ausschuszlig aufSubsidiaritaumltsfragen und auf besonders wichtige Gesetzgebung konzentrierenEmpfehlung des Konventes daszlig die Mitgliedstaaten vor einer Entscheidung im EU-Gesetzgebungsverfahren stets das jeweilige nationale Parlament anhoumlren muumlssenPraumlsident der EU sollte vom Europaumlischen Rat fuumlr mehrere Jahre ernannt werden wobei auch das EPzu beteiligen istPraumlsidentschaft besteht aus dem Praumlsidenten und einer rotierenden Troika die ein Jahr im Amt bleibtDie Troika setzt sich immer aus einem Vertreter eines groumlszligeren Mitgliedstaates und aus zweiVertretern kleinerer Mitgliedstaaten zusammen Die Praumlsidentschaft vertritt den Rat der eine von derKommission zu unterscheidende Aufgabe hatDie Kommission sollte der Motor der EU bleiben deshalb Notwendigkeit einer starken Kommissionjedoch ohne erweiterte Kompetenzen in bezug auf den status quo Innerhalb ihrer Kompetenzen aberschon Staumlrkung ihrer Rolle bspw bei der SubventionskontrolleReduzierung der Abteilungen innerhalb der Kommission Jeder Mitgliedstaat behaumllt einen Kommissarallerdings gibt es sog bdquoVollkommissareldquo und bdquoJuniorkommissareldquo Jeder bdquoVollkommissarldquo erhaumllt eineAbteilung mit einem bdquoJuniorkommissarldquo an seiner Seite (Anpassung an das System in der nationalenMinisterialverwaltung) Die groumlszligeren Mitgliedstaaten haumltten immer einen bdquoVollkommissarldquo wohingegendie kleineren Mitgliedstaaten zwischen einem bdquoVoll-ldquo und einem bdquoJuniorkommissarldquo hin- und herwechseln wuumlrden Ziel effektive und schlanke Kommission und gleichzeitig Wahrung einesKommissars auch fuumlr die kleineren MitgliedstaatenIn Sachen EP Ausweitung des Mitentscheidungsverfahrens Viel wichtiger ist jedoch daszlig das EP anAutoritaumlt und Legitimitaumlt gewinnt was sich erst im Laufe der Zeit entwickeln muszlig Hinweis auf diefehlende Kohaumlrenz und Konsistenz in den Entscheidungen des EP weil es keine klarenMehrheitsfraktionen im EP gibt Recht der vorzeitigen Aufloumlsung des EP durch die gemeinsamhandelnden Organe der Kommission und des RatesWichtig ist die bessere Durchsetzung der EuGH-Entscheidungen Deshalb soll der EuGH das Rechterhalten einem verurteilten Mitgliedstaat bzw Individuum im Falle der Nichtbefolgung des Urteils dieStimmrechte und oder den Zugang zu EU-Programmen zeitweise zu entziehen

12 Entwurf von Rupert ScholzAbgedruckt als Sonderheft 2002 der Zeitschrift fuumlr Gesetzgebung ZGGrundlage des EVP-Diskussionsentwurfs zur bdquoVerfassung der Europaumlischen Unionldquo vom 290820021 Zur FormSystematische Zusammenfuumlhrung von EUV und EGV in einem neuen bdquoVertrag uumlber die EuropaumlischeUnionldquoKeine Zweiteilung in einen wichtigen und einen weniger wichtigen dafuumlr detaillierteren TeilScholz plaumldiert fuumlr Benennung als bdquoVerfassungsvertragldquo2 Zum InhaltGrundsouveraumlnitaumlt bleibt bei den Mitgliedstaaten d h auch in Zukunft keine Kompetenz-Kompetenzfuumlr die EU

Art 308 EG abschaffen dafuumlr Annexkompetenz einfuumlhren d h EU-Kompetenz fuumlr notwendigeergaumlnzende Vorschriften beim Taumltigwerden im eigenen Zustaumlndigkeitsbereich der EU (Art 64 I)Ziele und Kompetenzen eindeutig unterscheiden Aus Zielen duumlrfen keine Befugnisse abgeleitetwerden (so aber beim jetzigen Art 308 EG)Kompetenzaufteilung Ausschlieszligliche und geteilte Zustaumlndigkeiten der EU (Vollgesetzgebung)zusaumltzlich Rahmenzustaumlndigkeit (Rahmengesetzgebung)Subsidiaritaumltsprinzip muszlig verfahrensrechtlich durch eine Subsidiaritaumltskammer beim EuGHabgesichert werden Keine ex-ante-Kontrolle durch die nationalen Parlamente wegenNichtpraktikabilitaumlt innerhalb von sechs Wochen eine Uumlberpruumlfung von Gesetzesinitiativen aufEinhaltung des Subsidiaritaumltsprinzips durchzufuumlhrenDas EP erhaumllt volle Legislativgewalt zwei Kammern Voumllkerkammer und Staatenkammer die letztejedoch mit festen MitgliedernDie Kommission fungiert als Regierung die dem EP gegenuumlber voll verantwortlich istInitiativrecht auch fuumlr das EP (Voumllker- und Staatenkammer)Starker Praumlsident der Kommission aber Absage an einen vom Europaumlischen Rat gewaumlhltenPraumlsidenten

V Ausblick Beitritt und Erweiterung

DIE BEITRITTSKANDIDATEN IM KONVENT

Aureacutelien Raccah

Auszug aus der Erklaumlrung von LaekenbdquoDie Bewerberlaumlnder werden in vollem Umfang an den Beratungen des Konvents beteiligt Sie werdenin gleicher Weise wie die derzeitigen Mitgliedstaaten vertreten sein (ein Vertreter der Regierung undzwei Mitglieder des nationalen Parlaments) und an den Beratungen teilnehmen ohne freilich einenKonsens der sich zwischen den Mitgliedstaaten abzeichnet verhindern zu koumlnnenldquo

I Souveraumlnitaumlt und Identitaumlt der Beitrittskandidaten in der Zukunft EuropasA Gewaltenteilung

1) Horizontale Gewaltenteilung Aufsicht uumlber die europaumlische Institutionen- Beitraumlge von Majaz Nahigal (Premierminister von Slowenien) Michael

Attalides (Vertreter von Zypern) Hildegard Corola Puwak (Vertreterin derRegierung von Rumaumlnien) Jan Kohout (Vertreter der Regierung derTschechischen Republik) Josef Zieleniec (Vertreter des tschechischenParlaments)

2) Vertikale Gewaltenteilung Prinzip der Subsidiaritaumlt- Beitraumlge von Nahtigal gemeinsamer Beitrag von 16 Mitgliedern

Andriukaitis (Vertreter des Parlaments von Litauen) Attalide- Inhalt Neue Kompetenzen bessere Koordinierung Partnerschaft des

EuGH mit den nationalen Verfassungsgerichtsoumlfen FruumlhwarnsystemEinbeziehung der Regionen mit GesetzgebungsbefugnissenVerteilung der Kompetenzen Kompetenzkatalog mit ausschliesslichenkonkurrierenden und Ergaumlnzungskompetenzen

B Staumlrkung des Gewichts der nationalen Parlamente1) Rolle und Gewicht der nationalen Parlamente

- Beitraumlge von Nahtgal Andriukaitis und Kutraite-Giedraitene PeeterKreitzberg unt Tunne Kelam (Vertreter des Parlaments von Estland)

- Inhalt Vertretung der kleinen Staaten Koordinierung mit dem europaumlischenParlament Kontrolle der Regierung Kooperation zwischen den nationalenParlamenten

2) Schaffung einer zweten Kammer- Nach den Vorbild des franzoumlsischen Senates Andriukaitis Atalides- Neue Kammer mit einer gleichen Vertretung aller Staaten 6 Sitzungen pro

Jahr Teilnahme der nationalen Parlamentarier Kontrolle der Anwendungdes Subsidiartaumltsprinzips

II Rolle der Beitrittskandidaten in der Zukunft Europas - ThemenPrinzip der DemokratieVereinfachung der Vertraumlge

- Beitraumlge von Andriukaitis Attalides Danuta Huumlbner und Janusz Trzcinski(Vertreter der polnischen Regierung) Birzniece (Vertreterin des Parlamentsvon Lettland)

- Inhalt Zugang und Verstaumlndlichkeit Verschmelzung der bestehendenVertraumlge

Beteiligung der Buumlrger- Beitraumlge von Nahtigal Andriukaitis Attalides Huumlbner- Inhalt Beachtung der Demokratie Gleichheit der Sprachen

Menschenrechte kulturelle soziale und wirtschaftliche Vielfalt GR-ChartaKooperation im Bereich der 2 und 3 SaumluleGASP Debatten uumlber den Hohen Vertreter fuumlr die GASP

- Beitraumlge von Nahtigal Andriukaitis Attalides Puwak

- Inhalt EU als Voumllkerrechtssubjekt Kooperation Erweiterung dergemeinsamen Bereiche graduelle bdquoVergemeinschaftungldquo Erfordernis derSolidaritaumlt Verschmelzung des Hohen Vertreters fuumlr die GASP und desKommissars fuumlr Auswaumlrtige Angelegenheiten

Bereich der polizeilichen und justiziellen Zusammenarbeit in Strafsachen- Beitraumlge von Puwak Nahtigal- Inhalt Innere Sicherheit bessere Kooperation

Zum Weiterlesen

Figaro vom 240103 polnischer Aussenminister Wlodzinierz Cinoszewic gt Gott und christliche WerteLe Monde vom 30103 J-L Dehaene gt bdquokeine Oktroyierung der BedingungenldquoLe Monde vom 290203 bdquo Die kleinen Beitrittskandidaten misstrauen einem Europa der Grossenldquo

-gt BT-Ausschuumlsse bdquoEuropaausschussldquo Mitglied bdquoRechtsausschussldquo StellvertreterUnterausschuss bdquoEuroparechtldquo Vorsitzender-gt EU-Grundrechte-Konvent Stellvertreter---------------------------------------Positionen-gt staumlrkere Einbeziehung der nationalen Parlamentarier bringt keinen Legitimitaumltszuwachssondern Verwirrung wegen leichtfertiger Schaffung neuer Institutionen und Gremien-gt Wahl des Kommissionspraumlsidenten durch Parlament-gt Kompetenzverteilung muss fuumlr Buumlrger durchschaubar sein-gt Mehrheitsentscheidungen im Ministerrat-gt Arbeitsgruppe bdquoErgaumlnzende Kompetenzenldquo Mitglied bdquoVereinfachung derRechtssetzungsverfahren und Rechtsakteldquo Mitglied

Bundesrat

-gt Erwin Teufelhttpwwwerwin-teufeldeZur Person-gt geboren 1939-gt Diplom-Verwaltungswirt-gt ab 1972 Landtagsmitglied Baden-Wuumlrttemberg-gt 1972 ndash 1978 Staatssekretaumlr Innenministerium und fuumlr Umweltschutz in Baden-Wuumlrttemberg-gt 1978 ndash 1991 Vorsitz der CDU-Landtagsfraktion-gt ab 1992 Ministerpraumlsident Baden-Wuumlrttemberg Wiederwahl 1996 und 2001-gt 1997 Praumlsident des Bundesrats dann Vorsitzender der Konferenz der Ministerpraumlsidentender deutschen Bundeslaumlnder-gt ab 1994 Mitglied des Ausschuss der Regionen Europas ab Februar 2002 Vizepraumlsident-gt 1995 ndash 1998 Bevollmaumlchtigter BRD fuumlr kulturelle Angelegenheiten im Rahmen des Vertragsuumlber die deutsch-franzoumlsische Zusammenarbeit-gt seit 1993 ehrenamtlicher Praumlsident der Jerusalem Foundation Deutschland eV-------------------------------------------------Positionen-gt Betonung der notwendigen Gestaltungsspielraumlume der Mitgliedsstaaten und Regionen-gt Mitgliedstaatliche Bereiche ausdruumlcklich als Schranken fuumlr Gemeinschaftskompetenzen-gt mehr Gemeinschaftsaufgaben nur bei Grenzpolizei EUROPOL und Auszligen- undSicherheitspolitik-gt besonderes Gremium zur Einhaltung der Kompetenzordnung aus Vertretern des EP und dernationalen und regionalen Parlamente -gt im Gesetzgebungsprozess-gt Klagerecht der Laumlnder vor EuGH wegen Subsidiaritaumlt-gt Forderung einer Arbeitsgruppe bdquoRegionen und Kommunenldquo-gt Volles Mitentscheidungsrecht des Parlaments-gt Beschlussfassung mit qualifizierter Mehrheit im Rat-gt Aufloumlsung der Saumlulenstruktur und Rechtspersoumlnlichkeit fuumlr EU-gt Beitrag von Erwin Teufel Leitlinien fuumlr die Ordnung der Kompetenzen zwischen derEuropaumlischen Union und den Mitgliedstaaten im kuumlnftigen Verfassungsvertrag -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000410d2pdf-gt Beitrag von Erwin Teufel Freiburger Entwurf fuumlr einen Europaumlischen Verfassungsvertrag -gthttpregisterconsiliumeuintpdfde03cv00cv00495de03pdf-gt Beitrag von Erwin Teufel bdquoDie regionalen und lokalen Gebietskoumlrperschaften imVerfassungsvertragldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde03cv00cv00530de03pdf-gt Arbeitsgruppe bdquoSubsidiaritaumltldquo Mitglied

-gt Wolfgang Senff (Vertreter von Erwin Teufel) (bis Maumlrz 2003)httpwwwwolfgang-senffdeZur Person-gt geboren 1941-gt Diplom-Volkswirt-gt Arbeit als Berufsschullehrer-gt Wirtschaftsexperte und Landesgeschaumlftsfuumlhrer der SPD-Niedersachsen

-gt ab 1978 Landtagsmitglied in Niedersachsen SPD-gt ab 1999 Landesminister fuumlr Bundes- und Europaangelegenheiten-gt bis Juni 2002 Vorsitz der Europaministerkonferenz der Laumlnder------------------------------------Positionen-gt Mehrheitsentscheidungen im Rat-gt nicht mehr ein Land = ein Kommissar-gt bdquoIn vielen Punkten muumlssen die Mitgliedsstaaten das alte Denken in Kategorien der Besitzstandswahrung zugunsten der gemeinsamen europaumlischen Idee aufgebenldquo-gt klare Kompetenzabgrenzung -gt ausschlieszligliche Grundsatz- und Ergaumlnzungskompetenz-gt gerichtliche Uumlberpruumlfung der Kompetenzfrage-gt grundsaumltzliche Mitentscheidung des Parlaments -gt umfassendes Budgetrecht -gt auchobligatorische Ausgaben-gt Wahl des Kommissions-Praumlsidiums durch das Parlament-gt Klagerecht auch fuumlr AdR und Fragerecht fuumlr seine Mitglieder gegenuumlber der Kommissio-gt Arbeitsgruppe bdquoergaumlnzende Kompetenzenldquo Mitglied

Bundesregierung

-gt Joschka Fischer (ab November 2002 fuumlr Peter Glotz)wwwjoschkadewwwauswaertiges-amtdewwwdeaamtleitungfischerZur Person-gt 12 April 1948 geboren in GerabronnBaden-Wuumlrttemberg-gt seit 1982 Mitglied der Gruumlnen-gt - 1985 Mitglied des Deutschen Bundestags-gt 1985 - 1987 Staatsminister fuumlr Umwelt und Energie des Landes Hessen und stellvertretendesMitglied des Bundesrats-gt 1987 - 1991 Mitglied des Hessischen Landtags und Vorsitzender der Fraktion der Gruumlnen imHessischen Landtag-gt 1991 - 1994 Staatsminister fuumlr Umwelt Energie und Bundesangelegenheiten des LandesHessen-gt 1994 - 1998 Sprecher der Fraktion Buumlndnis 90DIE GRUumlNEN im Deutschen Bundestag-gt ab Oktober 1998 Bundesminister des Auswaumlrtigen und Vizekanzler------------------------------------Positionen

-gt politische Fragen im Vordergrund-gt aber Kompetenzzuordnung darf Flexibilitaumlt und Entwicklungsfaumlhigkeit der Union nicht behindern (kein bdquoKraumlmerdenkenldquo bei Kompetenzabgrenzungen) -gt Positionierung gegen Schaumluble-Bocklet-Papier (EVP-Linie)-gt Konvent muss entscheiden Staatenverbund oder Foumlderation-gt fuumlr Fischer sollten aktuelle Prioritaumlten und Leitlinien der Konventsarbeit sein -gt Vollstaumlndige Ausarbeitung der gesamten Verfassung durch den Konvent -gt Die EU ist nicht nur eine Union europaumlischer Staaten wie etwa in Art 1 des Vorentwurfs definiert sondern eine Integrationsgemeinschaft eigener Art die sich auf Staaten und Buumlrger gruumlndet -gt Volle Uumlbernahme der Grundrechtscharta in die Verfassung -gt Zuumlgige Klaumlrung der Kernfragen der institutionellen Architektur mit dem Ziel der Staumlrkung demokratischer Legitimitaumlt sowie der Handlungsfaumlhigkeit der Organe-gt kein Auseinanderdividieren in einen integrierten und einen intergouvernementalen Teil-gt direktes Klagerecht vor EuGH fuumlr Regionen mit Gesetzgebungsbefugnissen-gt Beitrag Dominique de Villepin und Joschka Fischer Gemeinsame deutsch-franzoumlsischeVorschlaumlge fuumlr den Europaumlischen Konvent zum Bereich Europaumlische Sicherheits- undVerteidigungspolitik -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000422d2pdf-gt dt-frz Vorschlag zum Raum der Freiheit der Sicherheit und des Rechts -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000435d2pdf-gt dt-frz Vorschlag zur Ordnungspolitik (ua Staumlrkung der Euro-Gruppe) -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv00cv00470de02pdf

-gt dt-frz Vorschlag im Konvent zu den Institutionen -gt praumlsidiale Doppelspitze fuumlr die Union -gt Europaumlischer Auszligenminister bdquomit doppeltem Hutldquo

-gt httpregisterconsiliumeuintpdfde03cv00cv00489de03pdf

-gt Hans Martin Bury (Vertreter von Joschka Fischer) (ab November 2002 fuumlr StS Gunther Pleuger)wwwburydeZur Person-gt geboren 1966-gt Diplom Betriebswirt (dann 88 ndash 90 Vorstandsassistent Volksbank Ludwigsburg)-gt seit 1988 SPD-Mitglied-gt seit 1997 Mitglied des SPD-Landsvorstandes Baden-Wuumlrttemberg-gt seit 1990 Mitglied des Bundestags SPD-gt Fraktionssprecher fuumlr Post und Telekommunikation-gt Fraktionssprecher fuumlr Wirtschaft und Technologie-gt 1999 bis 2002 Staatsminister beim Bundeskanzler -gt ua Leiter des Staatssekretaumlrsausschuss fuumlr bdquoNachhaltigkeitldquo-gt seit 22Oktober 2002 Staatsminister fuumlr Europa AA----------------------------------------------PositionenArbeitsgruppe bdquoSoziales Europaldquo Mitglied

Europaumlisches Parlament

-gt Klaus Haumlnschhttpwwwklaus-haenschdeZur Person-gt geboren 1938-gt Studium der Politologie Geschichte und Soziologie + Universitaumltsassistent-gt Redakteur einer Zeitschrift fuumlr uumlbernationale Zusammenarbeit-gt 1970 bis 1979 Referent und Pressesprecher im Wissenschaftsministerium in NRW-gt seit 1976 Lehrbeauftragter des Universitaumlt Duisburg-gt seit 1979 Mitglied des EP SPE-gt 1972 ndash 1986 Vorsitzender SPD-Unterbezirk-gt 1989 ndash 1994 und seit 1997 Stellvertretender Vorsitzender der SPE-Fraktion im EP-gt 1994 ndash 1997 Praumlsident des EP-gt EP-Ausschuumlsse bdquofuumlr Auswaumlrtige Angelegenheiten Menschenrechte gemeinsame Sicherheitund Verteidigungspolitikldquo Mitglied bdquofuumlr konstitutionelle Fragenldquo Mitglied-gt im Praumlsidium des Konvents----------------------------------------Positionen-gt Zustandekommen eines geschlossenen Vertragstextes-gt Mehrheitsprinzip und Oumlffentlichkeit fuumlr Rat-gt keine Rotation mehr fuumlr Ratspraumlsidentschaft-gt Staumlrkung der Kommission in exekutiver Funktion und Untermauerung ihrer Legitimitaumlt durchWahl des Kommissionspraumlsidenten durch das Parlament-gt Anzahl der Kommissare soll nicht mehr von Zahl der Staaten abhaumlngen sonder sich nurnoch an Funktionalitaumlt ausrichten-gt Mitentscheidung des Parlaments bei allen EU-Gesetzgebungsakten-gt keine Rotation bei Parlamentspraumlsidentschaft-gt Beitrag vorgestellt von Frau Pervenche Beregraves stellvertretendes Mitglied und Klaus HaumlnschbdquoKernelemente einer Europaumlischen Verfassungldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde03cv00cv00479de03pdf-gt Beitrag von Intildeigo Mendez de Vigo Herrn Klaus Haumlnsch und Herrn Andrew DuffEntschlieszligung des Europaumlischen Parlaments zu den Auswirkungen und zum kuumlnftigen Statusder Charta der Grundrechte der Europaumlischen Union -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000368d2pdf-gt Beitrag des Mitglieds des Konvents Herrn Klaus Haumlnsch bdquoDie Zukunft des EURATOM-Vertragesldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000344d2pdf

-gt Schlussbericht der Gruppe VI bdquoOrdnungspolitikldquo -gthttpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000357d2pdf-gt Arbeitsgruppe bdquoOrdnungspolitikldquo Vorsitz Arbeitsgruppe bdquoAuszligenpolitisches Handelnldquo Mitglied

-gt Elmar Brokhttpwwwcdu-csu-epdekonventkonventhtmZur Person-gt geboren 1946-gt Jurist und Politikwissenschaftler-gt nach Studium Arbeit als Journalist-gt 1989 ndash 1999 Vorsitzender des CDU-Bundesfachausschusses Auszligen- und Sicherheitspolitik-gt seit 1996 Geschaumlftsfuumlhrer des NRW-Landesvorstandes der CDU-gt seit 1999 Vorsitzender des Bundesfachausschusses Europapolitik der CDU-gt Mitglied des EP EVP-gt Mitglied des EVP-Fraktionsvorstandes-gt vergangene Mitgliedschaft in EP-Ausschuumlssen fuumlr Soziales Drogenbekaumlmpfung undbdquoDeutsche Einheitldquo-gt Vertreter des EP in der Reflexionsgruppe des Rates fuumlr Maastricht II-gt Vertreter des EP in der Regierungskonferenz fuumlr den Vertrag von Amsterdam-gt Vertreter des EP in der Regierungskonferenz 2000-gt EP-Ausschuumlsse bdquofuumlr auswaumlrtige Angelegenheiten Menschenrechte gemeinsame Sicherheitund Verteidigungspolitik Mitglied bdquofuumlr konstitutionelle Fragenldquo Vorsitz-gt Stellvertreter Delegation fuumlr die Beziehungen zu den Vereinigten Staaten--------------------------------------Positionen-gt mehr Vergemeinschaftung der Auszligenpolitik-gt klare Verstaumlrkung der Zusammenarbeit in Sicherheits- und Verteidigungspolitik -gt bdquocoalition of the willingldquo gewillte Staaten tragen und fuumlhren aus und die anderen koumlnnennicht blockieren-gt EVP-Convention-Group (einzige Fraktionsbildung im Konvent)-gt Schaumluble-Bocklet-Papier als Grundlage fuumlr CDU-CSU und EVP-Convention-Group -gt klare Kompetenzabgrenzung nach innen und starke Handlungsfaumlhigkeit nach auszligen -gt Notwendigkeit EU-Kompetenzen zuruumlckzufahren -gt zB bei Einwanderungspolitik -gt Betonung des Subsidiaritaumltsprinzips -gt EU-Politikfelder Auszligen- Sicherheits- und Verteidigungspolitik BinnenmarktAuszligenvertretung der Union gemeinsame Waumlhrung reformierte Agrarpolitik und teilweise dieBereiche Rechtspolitik innere Sicherheit Verkehr Infrastruktur Umwelt- undGesundheitsschutz -gt Mitgliedstaatliche Politikfelder der Staatsaufbau der Mitgliedstaaten einschlieszliglich derkommunalen Selbstverwaltung Sozial- und Familienpolitik Arbeitsmarktpolitik die Regelungder Zuwanderung sowie die Bereiche Bildung Kultur und Sport-gt Rat Kommission als auch Parlament das gleiche Recht bei Gesetzesinitiative-gt Die Kommission soll zahlenmaumlszligig begrenzt werden um handlungsfaumlhig zu bleiben-gt Jeder Abgeordnete im Parlament soll grundsaumltzlich in Zukunft in etwa die gleiche Anzahl vonBuumlrgern repraumlsentieren-gt Kompetenzsenat des europaumlischen Gerichtshofes-gt Klagerecht nationaler Parlamente und bestimmter Regionen-gt moumlglichst wenig staatliche Einmischung ins Wirtschaftsgeschehen-gt Beitrag von Elmar Brok bdquoBestimmungen betreffend Freiheit Sicherheit und Recht die in dieVerfassung der Europaumlischen Union aufzunehmen waumlrenldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000436d2pdf-gt Beitrag von Elmar Brok bdquoVerfassung der Europaumlischen Unionldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000325-r1d2pdf-gt Beitrag von Elmar Brok Jacques Santer Reneacute van der Linden Joachim Wuermeling undanderen Mitgliedern bdquoDie Subsidiariaumlt muss durch ein rechtsprechendes Organ uumlberpruumlftwerdenldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000213d2pdf-gt Beitrag von Alain Lamassoure Elmar Brok und Joachim Wuermeling bdquoTestimonials dernationalen Parlamente in der Praumlambel der Verfassung Ein etwas unkonventionellerVorschlagldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000467d2pdf-gt Beitrag von Elmar Brok mit dem Titel bdquoDie Zustaumlndigkeiten der Europaumlischen Unionldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde03cv00cv00541de03pdf-gt Arbeitsgruppe bdquoSubsidiaritaumltldquo Mitglied Arbeitsgruppe bdquoAuszligenpolitisches Handelnldquo Mitglied

-gt Sylvia-Ivonne Kaufmannhttpwwwsylvia-yvonne-kaufmanndeZur Person-gt geboren 1955-gt promovierte Diplom-Japanologin-gt Wissenschaftliche Assistentin an der HU-Berlin und am Institut fuumlr internationale Politik und Wirtschaft Berlin-gt seit 1991 Mitglied des PDS-Parteivorstandes und MdB-gt 1993 ndash 2000 Stellvertretende Bundesvorsitzende der PDS-gt 1991 ndash 1994 Beobachterin im EP-gt Stellvertretende Vorsitzende der Konfoumlderalen Fraktion der Vereinigten Europaumlischen Linken Nordische Gruumlne Linke-gt EP-Ausschuumlsse bdquofuumlr konstitutionelle Fragenldquo Mitglied bdquofuumlr Freiheiten und Rechte der BuumlrgerJustiz und innere Angelegenheitenldquo Stellvertreterin-------------------------------------Positionen-gt ausdruumlcklich fuumlr Referenden uumlber Verfassungsentwurf-gt Europaparlament volles Mitentscheidungsrecht-gt Kontrollrechte fuumlr nationale Parlamente-gt weitere Politikbereiche wie Justiz und Inneres vergemeinschaften-gt Union muss sich zu einer Sozial- und Beschaumlftigungsunion entwickeln-gt bdquoDenn ihre Zukunft liegt in der Weiterentwicklung des europaumlischen Sozialmodells und weniger darin ob sie ein Staatenverbund bleibt oder eine Foumlderation der Nationalstaaten wirdldquo-gt Sozialstaatsprinzip in den Verfassungsvertrag-gt Einrichtung einer Arbeitsgruppe Soziales Europa-gt Beitrag von Andrew Duff Alain Lamassoure Olivier Duhamel Karel de Gucht SylviaKaufmann Josef Zieleniec und Pervenche Beregraves Fragen der Zustaumlndigkeit und Subsidiaritaumlt und darausentstehende Verwirrung -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000178d2pdf-gt Beitrag des Mitglieds des Konvents Frau Sylvia-Yvonne Kaufmann Ein Verfassungsvertragfuumlr ein soziales Europa -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000190-r1d2pdf-gt Arbeitsgruppe bdquoWirtschaftspolitikldquo Mitglied Arbeitsgruppe bdquoVerteidigungldquo Mitglied

-gt Joachim Wuermeling (Vertreter von Elmar Brok)httpwwwwuermelingnetZur Person-gt geboren 1960-gt promovierter Jurist Schwerpunkt Europarecht-gt 1989 ndash 1993 Bayerisches Staatsministerium fuumlr Bundes- und Europaangelegenheiten inBonn Persoumlnlicher Referent des Amtschefs-gt 1993 ndash 1995 Europaumlische Kommission Kabinett des Kommissars Peter Schmidhuber-gt 1995 ndash 1999 Bayerische Staatskanzlei Referatsleiter fuumlr die Beziehungen zu deneuropaumlischen Institutionen Assistent des MP im Ausschuss der Regionen Referatsleiter fuumlrGrundsatzfragen der Europapolitik-gt seit 1996 Lehrbeauftragter der Universitaumlt Bayreuth fuumlr Europarecht-gt seit 1999 Mitglied des Europaumlischen Parlaments (EVP)-gt EP-Ausschuumlsse bdquofuumlr Recht und Binnenmarktldquo Mitglied bdquofuumlr konstitutionelle FragenldquoStellvertreter----------------------------------------Positionen-gt wie Brok -gt gemeinsame EVP-Convention-Group-gt gemeinsamer internet-Auftritt zu Konvent mit Brok-gt ausdruumlcklich Schaumluble-Bocklet-Papier als gemeinsame Grundlage-gt Beitrag des Mitglieds des Konvents Herrn Joachim Wuermeling EU-Zustaumlndigkeiten -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000107d2pdf-gt Beitrag von Joachim Wuermeling EU-Reform Fragen an das Initiativmonopol der EU-Kommission -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000279d2pdf

-gt Beitrag von Joachim Wuermeling bdquo Internationale Vertraumlge der EU Vorschlaumlge fuumlr eineStaumlrkung der parlamentarischen Kontrolleldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000362d2pdf-gt Beitrag von Joachim Wuermeling bdquoReligioumlse Bezugnahme im Verfassungsvertragldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde03cv00cv00480de03pdf-gt Arbeitsgruppe bdquoergaumlnzende Kompetenzenldquo Mitglied Arbeitsgruppe bdquoVereinfachung der Rechtssetzungsverfahren und Rechtsakteldquo Mitglied

4 DIE POLITSCHEN FAMILIENIM KONVENT

sbquoLinkelsquo gegen sbquorechtelsquo Europaverfassung

Winnie Locke

Grundlagen politischer Familienbildung im EG-Vertrag

Art 191 EGV (Politische Parteien) Politische Parteien auf europaumlischer Ebene sind wichtig alsFaktor der Integration in der Union Sie tragen dazu bei ein europaumlisches Bewusstseinherauszubilden und den politischen Willen der Buumlrger der Union zum Ausdruck zu bringen

(vgl Art 21 GG (Parteien) (1) Die Parteien wirken bei der politischen Willensbildung des Volkes mitIhre Gruumlndung ist frei Ihre innere Ordnung muss demokratischen Grundsaumltzen entsprechen Siemuumlssen uumlber die Herkunft und Verwendung ihrer Mittel sowie uumlber ihr Vermoumlgen oumlffentlichRechenschaft geben )

Politische Gruppierungen auf europaumlischer Ebene

EVP-ED Fraktion= im EP Fraktion der Europaumlischen Volkspartei (Christdemokraten) und europaumlischer Demokraten(oder bdquoEPPldquo Europeans People Party)- Fraktionsvorsitzender Hans-Gert Poumlttering (D)- mit 232 Abgeordneten aus 15 Mitgliedstaaten staumlrkste Fraktion im Europaumlischen Parlament (EP)- Parteien ua EVP-Partei CDU CSU bzw CDUCSU-Gruppe im EPZiele ein bdquoEuropa der Werteldquo kohaumlrente und wirksame gemeinsame europaumlische Auszligen- undSicherheitspolitikEVP-ED Fraktion und der Konvent- 6 EVP-EP-Vertreter im Konvent ua Mendez de Vigo (E) als Vorsitzender der EP-Delegation fuumlr denKonvent Elmar Brok (D) Vorsitzender der EVP-Gruppe im Konvent- eigener Verfassungsentwurf der als bdquowork in progress bdquo dem Diskussionsstand im Konvent und inEVP-Gruppe angepasst wirdSchwerpunkte klare Kompetenzen (Katalog) religioumlser Bezug in Praumlambel Staumlrkung desgemeinschaftlichen Europas

SPE-Fraktion= im EP Fraktion der Sozialdemokratischen Parteien Europas (oder bdquoPSEldquo Party of EuropeanSocialists)- Vorsitzender Enrique Baron Crespo- mit 175 MEP aus 15 Mitgliedstaaten zweitstaumlrkste Fraktion- Parteien ua SPD SPEndashPartei (umfasst 20 sozialdemokratischen und Arbeiter-Parteien der EU)Ziele ein bdquoEuropa der Buumlrgerldquo nachhaltige europaumlische Beschaumlftigungs- Sozial- und UmweltpolitikSPE-Fraktion und Konvent- 5 SPE-EP-Vertreter im Konvent ua Klaus Haumlnsch (D) als stellvertretender Vorsitzender der EP-Delegation fuumlr den Konvent- kein eigener Verfassungsentwurf aber Vorschlaumlge bdquoFuumlr einen Erfolg des Konvents zur ZukunftEuropasldquo und eigenstaumlndiger bdquoBerliner Entwurfldquo mit bdquosozialdemokratischer HandschriftldquoSchwerpunkte Foumlrderung des europaumlischen Gesellschaftsmodells im Rahmen nachhaltigerEntwicklung Vollbeschaumlftigung Innovation sozialen Zusammenhalts

LIBE - Fraktion= im EP Fraktion der Liberalen und Demokratischen Partei Europas (oder bdquoELDRldquo European LiberalDemocrat and Reform Group)- Fraktionsvorsitzender Graham Watson (GB)

- 54 MEP in 10 Mitgliedstaaten (deutsche FDP nicht vertreten)- Parteien ua Margerita (gegruumlndet v Romano Prodi)Ziele wachsende kompetitive Wirtschaft ein Europa basierend auf fundamentalen liberalen PrinzipienLIBE-Fraktion und Konvent- 1 LIBE-EP-Vertreter im Konvent- kein eigener VerfassungsentwurfSchwerpunkte groumlszligere Gewichtung der Auszligen- und Sicherheitspolitik klare Unterscheidung derexekutiven und legislativen Kompetenzen von Rat und Kommission Dezentralisierung vonGemeinschaftsaufgaben mit groumlszligerer Bedeutung fuumlr regionale und lokale Verantwortliche

KVELNGL = im EP Konfoumlderation der vereinigten europaumlischen LinkenNordische Gruumlne Linke (oder bdquoGUENGLldquoConfederal Group of the European UnitedNordic Green Left)- Fraktionsvorsitzender Francis Wurtz (F) stellvertretende Vorsitzende Sylvia-Yvonne Kaufmann (D)- 50 MEP aus 10 Mitgliedstaaten- 15 politische Parteien ua PDS mit der PDS-Europa (Vors Modrow)Ziele Solidaritaumlt Verbesserung der Umweltqualitaumlt soziale Gleichheit Abschaffung der NATO WEUKVELNGL-Fraktion und Konvent- 1 KVELNGL-EP-Vertreterin im Konvent Sylvia-Yvonne Kaufmann (DPDS)- kein eigener VerfassungsentwurfSchwerpunkte Entwicklung zu einem sozialen Europa

Die GruumlnenFEA-Fraktion= im EP Fraktion der GruumlnenFreien Europaumlischen Allianz- Fraktionsvorsitzende Daniel Cohn-Bendit (F) Monica Frassoni (I)- 45 MEP aus 12 Mitgliedstaaten- Parteien ua die GruumlnenBuumlndnisrsquo90Ziele ein Europa mit sozialen kulturellen und oumlkologischen WertenDie Gruumlnen und der Konvent- 1 GruumlnenFEA-EP-Vertreter im Konvent und ua Joschka Fischer als Regierungsvertreter imKonvent- bdquoGrundriss einer europaumlischen Verfassungldquo v J Voggenhuber (AU)Schwerpunkte Handlungsfaumlhigkeit der EU im Inneren und in der Welt Weg zu einer oumlkologischen undsozial nachhaltigen Entwicklung

UEN-Fraktion= im EP Fraktion der Union fuumlr das Europa der Nationen (Union for Europe of the Nations)- Fraktionsvorsitzender M Charles Pasqua (F)- 22 MEP aus 5 Mitgliedstaaten- keine deutsche Parteien- Ziele Erhaltung der Souveraumlnitaumlt und nationalen Demokratien Betonung der Unterschiede keinfoumlderales Europa- 1 UEN-EP-Vertreterin im Konvent

EDU-Fraktion= im EP Fraktion fuumlr das Europa der Demokratie und der Unterschiede- Fraktionsvorsitzender Jens-Peter Bonde (DK)- 17 MEP- 1 EDU-EP-Vertreter im Konvent

Links

Uumlbersicht der EP-Fraktionen unter httpwwweuroparleuintgroupsdefaulthtm

Homepage der EVP httpwwwepp-edorghomededefaultasplg1=deKonventswebsite der EVP httpwwwepp-edorgPresspthem02them01_enasp

Homepage der SPE httpwwwsocialistgrouporgindexhtml

Homepage der LIEBE httpeldeuroparleuintContentDefaultasp

Homepage der KVEL httpwwweuroparleuintgue

Homepage der GruumlnenFEA httpwwwgreens-efaorgenKonventswebsite der GruumlnenFEA auch unter httpwwwgreens-efaorgen

Homepage der UEN httpwwweuroparleuintuen

Homepage der EDU httpwwweuroparleuintedd

III Inhaltliche Aspekte der KonventsarbeitenFebruar 2002 bis Januar 2003

1 DIE ARBEITSGRUPPENI - VI

Manuela Hander

AG I bdquoSubsidiaritaumltsprinzipldquoVors Inigo Mendez de Vigo

Vorschlaumlge

1 Fruumlhere Einbeziehung des Subsidiaritaumltsgedankens in Rechtsetzungsakte der Gemeinschaft durchdie am Rechtsetzungsverfahren beteiligten Organe und damit Verbesserung dessen Beruumlcksichtigung2 Ex-ante-Kontrolle durch die Schaffung eines Warnsystems durch fruumlhzeitige Einbeziehung desmitgliedstaatlichen Gesetzgebers am gemeinschaftlichen Rechtsetzungsverfahren3 Ex-post-Kontrolle durch Erleichterung der Klageerhebungsmoumlglichkeiten beim EuGH wegenMissachtung des Subsidiaritaumltsprinzips

AG II bdquoEinbeziehung der ChartaBeitritt zur EMRKldquoVors Antonio Vitorino

Vorschlaumlge

1 Einbeziehung der Grundrechtecharta in die Verfassung wodurch dieser Rechtsverbindlichkeitverliehen wuumlrde Ein Konsens hinsichtlich der konkreten Art und Weise dieser Einbeziehung konntenicht erzielt werden vielmehr wurden alle Optionen in die entsprechende Empfehlung derArbeitsgruppe aufgenommen So plaumldierte ein Teil der Gruppe fuumlr eine Aufnahme der Charta alserstem Kapitel der Verfassung ein anderer Teil wollte es ausreichen lassen eine entsprechendeBezugnahmevorschrift in einen Artikel der Verfassung aufzunehmen wiederum andere wollten eineBezugnahme nur bdquoindirektldquo vorgenommen wissen die es vermeiden wuumlrde der ChartaVerfassungsrang zu geben2 Ein Votum zum Beitritt der EU zur EMRK wurde explizit nicht abgegeben Vielmehr verwies dieGruppe diesbezuumlglich auf den Rat der Europaumlischen Union denn nur dieser koumlnne eine derartwesentliche politische Entscheidung treffen Jedoch sprach sie sich indirekt fuumlr den Beitritt der EU zurEMRK aus indem sie eine Empfehlung zur Aufnahme einer den Beitritt betreffendenverfassungsrechtlichen Bestimmung formulierte und wohlwollend die Argumente eroumlrterte die fuumlreinen Beitritt der EU zur EMRK sprechen

AG III bdquoRechtspersoumlnlichkeitldquoVors Giuliano Amato

Vorschlaumlge

1 Anerkennung der Rechtspersoumlnlichkeit der EU2 Verschmelzung der EU und der EG zu einer einzigen Rechtspersoumlnlichkeit3 Fusion der verschiedenen Vertraumlge (EG-Vertrag EGKS-Vertrag EURATOM-Vertrag EU-Vertrag)mit der Maszliggabe der Untergliederung des neuen einheitlichen Vertrages in zwei Teile einengrundlegenden verfassungsrechtlichen Teil und einen weiteren mit den uumlbrigen Bestimmungen dergenannten Vertraumlge

AG IV bdquoRolle der einzelstaatlichen ParlamenteldquoVors Gisela Stuart

Vorschlaumlge

1 Verbesserung der einzelstaatlichen Kontrollmechanismen der Parlamente die durch dieMitgliedstaaten zu gewaumlhren waumlre und Anerkennung der Rolle der mitgliedstaatlichen Parlamente inder Verfassung2 Einbeziehung der mitgliedstaatlichen Parlamente in die Uumlberwachung des Subsidiaritaumltsprinzips vorallem durch bessere und fruumlhe Unterrichtung von gemeinschaftlichen Rechtsetzungsverfahren3 Ausbau und Erweiterung multilateraler Netze insbesondere durch Praumlzisierung des COSAC-Mandates (vgl hierzu Ziffer II des Protokolls Nr 9 zum EGV (Amsterdam)) durch Einrichtung einesKonvents zur Eroumlrterung wichtiger politischer Leitlinien sowie der Strategie der EU und durch dieEinberufung von Ad-hoc-Konferenzen zwischenparlamentarischer Natur zu speziellen Fragen

AG V bdquoErgaumlnzende ZustaumlndigkeitenldquoVors Henning Christophersen

Vorschlaumlge

1 Die Verfassung allgemein betreffenda) Aufteilung saumlmtlicher Zustaumlndigkeiten zwischen den Mitgliedstaaten und der EU in einembesonderen Kapitel der Verfassungb) Wahrung der Flexibilitaumlt durch Beibehaltung des Art 308 EGV (Amsterdam) bzw einervergleichbaren Bestimmung unter der Voraussetzung der Festlegung dass damit keine Ausweitunggemeinschaftlicher Zustaumlndigkeiten verbunden waumlre2 Die bdquoergaumlnzenden Zustaumlndigkeitenldquo bzw nach dem Vorschlag der Gruppe die bdquounterstuumltzendenMaszlignahmenldquo im besonderen angehenda) Zulaumlssigkeit unterstuumltzender Maszlignahmen nur im Rahmen ausschlieszliglicher Kompetenzen derMitgliedstaaten die einzelstaatliche Rechtsvorschriften nicht ersetzen sondern allenfalls ergaumlnzenoder unterstuumltzen duumlrftenb) Forderung nach einem gemeinsamen Interesse der EU und der Mitgliedstaaten als Voraussetzungunterstuumltzender Maszlignahmen

AG VI bdquoOrdnungspolitikldquoVors Klaus Haumlnsch

Vorschlaumlge

1 Aufnahme wirtschafts- und sozialpolitischer Ziele in die Verfassung (vergleichbar mit denbestehenden Bestimmungen der Art 2 EUV (Amsterdam) und Artt 2 3 und 4 EGV (Amsterdam))2 Strikte Trennung von einerseits Waumlhrungs- und andererseits Wirtschaftspolitik wobei dieerstgenannte als ausschlieszligliche Gemeinschaftszustaumlndigkeit verstanden werden sollte die zweite alsmitgliedstaatliche Zustaumlndigkeit allerdings mit der Einschraumlnkung der Aufnahme der Grundsaumltze derWirtschaftspolitik in die Verfassung sowie einer Verbesserung der Koordinierung zwischen denMitgliedstaaten3 Beibehaltung der EURO-Gruppe deren Vertretung in internationalen Organisationen zu verstaumlrkenwaumlre

2 DIE ARBEITSGRUPPEN VII - X

Conrad Seiferth

AG VII bdquoAussenpolitisches HandelnldquoVors Jean-Luc Dehaene

Vorschlaumlge

1 Zusammenfuumlhrung aller das Aussenpolitische Handeln der EU betreffenden Artikel in einemeinzigen Abschnitt2 Definition von Grundsaumltzen und Zielen fuumlr das Aussenhandeln der EU wofuumlr der Europaumlische Ratstrategische Ziele und Interessen festlegt die die Parameter des Handelns von EU undMitgliedstaaten bestimmen3 EU-Kompetenz zum Abschluss von internationalen Vereinbarungen die ihre Kompetenz betreffen4 Um die Kohaumlrenz und Effektivitaumlt zwischen den Institutionen zu staumlrken bdquoAussenpolitischerVertreter der EUldquo ndash Verschmelzung der Posten des bdquoHohen Vertreter fuumlr die GASPldquo (Solana) und desKommissars (Patten) in einer Person die mit qualifizierter Merheit vom Europaumlischen Rat unterBilligung von Kommission und Parlament ernannt wird5 Um die Kohaumlrenz innerhalb der Institutionen zu verbessern Ratsformation fuumlr AussenpolitischesHandeln und Aussenpolitische Zentralstelle zur Koordination innerhalb der Kommission6 Bestehende Vorgaben zur Entscheidungsfindung sollen weiter ausgeschoumlpft werden keineAusweitung der Mehrheitsentscheidungen aber Kompetenz des Europaumlischen Rates einstimmigMehrheitsentscheidungen auszuweiten

AG VIII bdquoVerteidigungldquoVors Michel Barnier

Vorschlaumlge

1 Ausweitung der Petersberger Aufgaben2 Zur Erhoumlhung von Effizienz und Kohaumlrenz soll der bdquoHohe Vertreter fuumlr die GASP ein Initiativrecht inKrisenangelegenheiten erhalten und in dringenden Faumlllen ermaumlchtigt werden koumlnnen notwendigeEntscheidungen unter Aufsicht des Rates zu treffen3 Die Entscheidung zum Start einer Operation soll einstimmig unter Beachtung des bdquoPrinzips derKonstruktiven Enthaltung erfolgen4 bdquoEuropaumlische Verteidigungszoneldquo Moumlglichkeit zur Einfuumlhrung einer staumlrkeren Kooperation zwischenMitgliedstaaten (vergleichbar bdquoEurozoneldquo)5 Einfuumlhrung einer Solidaritaumltsklausel zur Antwort auf terroristische Bedrohungen und Angriffe mit deralle Mittel zur Abwehr in der EU mobilisiert werden koumlnnen6 Einrichtung einer Europaumlischen Ruumlstungs- und Strategie-Forschungsagentur zur Harmonisierungder Ausruumlstungsbeschaffung und Unterstuumltzung der militaumlrischen Forschung7 Einfuumlhrung von Konvergenzkriterien fuumlr militaumlrische Haushaltsausgeben um die militaumlrischenFaumlhigkeiten der EU zu staumlrken

AG IX bdquoVereinfachung der VertraumlgeldquoVors Guiliano Amato

Vorschlaumlge

1 Verringerung der Anzahl der Rechtsakte von 15 auf 6

a) Verbindliche Verordnung AElig bdquoEU-Gesetzldquo Richtlinie AElig bdquoEU-Rahmengesetzldquo EntscheidungDelegierte Rechtsakte (neue Kategorie von Rechtsnorm)b) Unverbindliche Stellungnahme und Empfehlungc) Anwendungsbereiche EGV u PJZS fuumlr GASP sollen alle Rechtsakte als bdquoGASP-Entscheidungldquobezeichnet werden2 Vereinfachung der Verfahrena) fuumlr alle Rechtsakte das Mitentscheidungsverfahren gem Art 251 EGVb) weitgehende Abschaffung des Verfahrens der Zusammenarbeit gem Art 252 und ersetzen durchMitentscheidungsverfahren oder Anhoumlrungsverfahrenc) Verfahren der Zustimmung Vorbehalten fuumlr die Ratifizierung von internationalen Abkommend) fuumlr alle Ausgaben einheitliches Haushaltsverfahren

AG X bdquoRaum der Freiheit der Sicherheit und des RechtsldquoVors John Bruton

Vorschlaumlge

1 Beschlussfassung mit qualifizierter Mehrheit und im Mitentscheidungsverfahren in der Asylpolitik2 Einwanderungspolitik soll weiterhin Sache der Mitgliedstaaten bleiben Ziel einer gemeinsamenEinwanderungspolitik im Verfassungsvertrag festhalten3 PJZS Deutlichere Umschreibung der Rechtsetzungsbefugnisse fuumlr die Union zur Angleichung desStrafrechts und des Strafprozessrechts gegenseitige Anerkennung von Gerichtsentscheidungen4 Verstaumlrkte Zusammenarbeit im Rat durch effizientere Struktur langfristig Aufbau eine europaumlischenGrenzschutzkorps5 Ausbau der Unionseinrichtungen Kontrolle der Arbeit von Europol durch das EP groumlszligerenSpielraum fuumlr den Gesetzgeber im Bereich von Eurojust Europaumlische Staatsanwaltschaft um gegenSubventionsstraftaten zu verfolgen6 Einbindung der staatlichen Parlamente in die europaumlische Strafrechtspolitik7 Allgemeine Zustaumlndigkeit des EuGH fuumlr den Bereich des Raum der Freiheit der Sicherheit und desRechts

3 DIE INSTITUTIONEN

Doris Schmitz-Meiners und Nicolas Poullain

I STATUS QUO DER INSTITUTIONENARCHITEKTUR

Im Kern der politischen Diskussion stehen die folgenden vier OrganeInstitutionen (andereEinrichtungen wie etwa EZB oder AdR spielen in der Reformdiskussion kaum eine Rolle)

1 Europaumlisches Parlament (Art 189-201)

Zusammensetzung seit `79 direkt gewaumlhlt abnehmende Wahlbeteiligung derzeit 626 MEPsab 25 MS 732

Immer wichtigere Rolle im Gesetzgebungsverfahren An der Gesetzgebung in der 2 und 3Saumlule ist das EP nicht beteiligt

Kontrolle der Exekutive Untersuchungsausschuszlig Kontrolle der Kommission InterpellationMiszligtrauensantrag Anhoumlrungsrecht

Mitwirkungsrechte beim Haushalt (nur bei nicht obligatorischen Ausgaben)

Zusammenarbeit mit innerstaatlischen Parlamenten (COSAC November 1989)

2 Ministerrat (Art 202-210)

Zusammensetzung Der Rat besteht aus je einem Vertreter jedes Mitgliedstaats (Mst) aufMinisterebene Der Vorsitz im Rat wird durch die Mst abwechselnd fuumlr 6 Monatewahrgenommen Minister werden vertreten durch staumlndige Vertreter im AStV (COREPER)

Bei der Gesetzgebung nimmt er trotz Machtzuwachs des EP noch die dominierender Rolleein Bei ZBJI 342 EUV und GASP Art 133 EUV alleiniges Legislativorgan Verabschiedetwirtschaftspolitische und beschaumlftigungspolitische Leitlinien

Drei verschiedene Formen der Stimmabgabe einfache Mehrheit qualifizierte Mehrheit (abFeb 2003 gem Nizza 3 Kriterien Anzahl der Stimmen 62873 mind 10 Staaten Bev (aufAntrag)) Einstimmigkeit

Sitzungen nicht oumlffentlich Transparenzdefiizit bei Gesetzgebung

Benennung des Kommissionspraumlsidents

3 Europaumlische Kommission (Art 211-219)

Zusammensetzung 20 Kommissare 10 + (52) ab 2005 je 1 pro Mst ab 27 Mst neueRegelung

Initiativmonopol im EG Bereich

Huumlterin der Vertraumlge Durchfuumlhrungskompetenz aber enger Rahmen durch Komitologie(Ausschuumlsse des Rates die den Rahmen fuumlr die Umsetzung festlegen) Vermittler zwischenRat und EP

Kollegialprinzip

3 Derzeitige Stimmenanzahl die Stimmenanzahl pro Mitgliedsland wurde in Nizza fuumlr alle Staaten festgelegt diebereits die Beitrittsverhandlungen aufgenommen haben

In der Wettbewerbspoltik verfuumlgt die Kommission uumlber legislative exekutive und quasi-judikative Befugnisse

Sieht sich dem Vorwurf des Demokratiedefizits ausgesetzt

4 Europaumlischer Gerichtshof Gericht erster Instanz (GEI) (Art 220-245)

Zusammensetzung EuGH 1 Richter je Mst 8 Generalanwaumllte Sie werden von denRegierungen und Mitgliedsstaaten im gegenseitigen Einvernehmen auf sechs Jahren ernanntAlle drei Jahre findet eine teilweise Neubesetzung statt Richter waumlhlen den Praumlsidenten ausihrer Mitte Aufgabe Wahrung des Rechts bei der Auslegung und Anwendung der Vertraumlge

II INSTITUTIONELLE REFORMEN IN DER DISKUSSION

1 Aspekte im Bezug auf die nahezu Konsens unter den Konventsmitgliedern herrscht

Europaumlisches Parlament

Staumlrkung der Rolle des direkt gewaumlhlten EP zur Uumlberwindung des Legitimations- undDemokratiedefizits der EU Die Beteiligung des EP am Gesetzgebungsprozeszlig nach demMitentscheidungsverfahren soll die Regel werden Die Budgethoheit des Parlaments sollverstaumlrkt werden Ein einheitliches Wahlverfahren und ein einheitliches Abgeordnetenstatut solleingefuumlhrt werden Die Mitwirkung des EP bei der Besetzung der anderen Institutionen soll verstaumlrktwerden

Ministerrat

In der Regel soll mit qualifizierter Mehrheit entschieden werden Lediglich einige sensible Bereiche(Aussen- und Sicherheitspolitik) sollen von dieser Regel ausgenommen werden Hier soll moumlglichstmit besonders qualifizierten Mehrheiten beschlossen werden Wenn der Rat als Gesetzgeber(Legislativrat) handelt soll dies oumlffentlich sein

Europaumlische Kommission

Die Kommission soll im legislativen Bereich das Initiativmonopol behalten Die Wahl undEinsetzung der Kommission als Ganzes soll nach Anhoumlrung der einzelnen Mitglieder desKommissionskollegiums durch die Ausschuumlsse des Parlaments durch das Plenum des EP erfolgenDie Abwahl der Kommission ist derzeit nur als Ganzes moumlglich In Zukunft soll derKommssionspraumlsident auch im Falle untragbarer Verwerfungen die Moumlglichkeit haben einemeinzelnen Kommissionsmitglied den Ruumlcktritt nahezulegen 4 Der Kommissionspraumlsident soll mit einerRichlinienkompetenz ausgestattet werden

Europaumlischer Gerichtshof

Die Gerichtsbarkeit des EuGH soll auf die gesamte ZBJI (Europol Eurojust EuropaumlischerStaatsanwalt) ausgedehnt werden Der EuGH soll als Verfassungsgericht fungieren und den Schutzder in der Grundrechtscharta verankerten Grund- und Menschenrechte gewaumlhrleisten Eineverstaumlrkte demokratische Legitimation der Richter soll durch ihre gemeinsame Berufung durchEP und Rat erreicht werden Der Rat koumlnnte hierbei eine Kandidatenliste vorlegen

2 Dissenspunkte

Die Vorstellung der Mitgliedstaaten und der verschiedenen politischen Parteien gehen am staumlrkstenbei der Frage der Gestaltung der Ratspraumlsidentschaft und des Beschlussfassungsverfahrens imMinisterrat der Wahl des Kommissionspraumlsidenten und der Gestaltung der Aussenvertretungauseinander Die wichtigsten Vorschlaumlge die hier diskutiert werden sind der deutsch-franzoumlsischeVorschlag und der Kommissionsvorschlag

4 Die Idee fuumlr diese Regelung geht auf eine Absprache zuruumlck die Prodi vor Amtsantritt mit seinen Amtskollegen getroffen hatDie Kommissare sicherten Prodi zu dass sie auf sein Ersuchen auch einzeln zuruumlcktreten wuumlrden

DEUTSCH - FRANZOumlSISCHER VORSCHLAG5

Ratspraumlsidentschaft und Beschlussfassung im MinisterratDie rotierende Praumlsidentschaft des Europaumlischen Rates soll durch einen dauerhaften Ratsvorsitzersetzt werden Der Ratsvorsitzende wird mit einer qualifizierten Mehrheit fuumlr eine Dauer von 5 bzw25 Jahren mit der Moumlglichkeit der Wiederwahl gewaumlhlt Der Amtsinhaber fuumlhrt sein Amt hauptamtlichaus Der Vorsitzende des Rates bereitet die Sitzungen des Europaumlischen Rats (ER) vor fuumlhrt dessenVorsitz und wacht uumlber die Umsetzung der Beschluumlsse Die Modalitaumlten fuumlr den Vorsitz im Ministerratvariieren je nach betroffenem Gebiet Der Allgemeine Rat wird vom Generalsekretaumlr des Ratesgeleitet Den Vorsitz des Aussenministerrates hat der Europaumlische Aussenminister inne Fuumlr dieRaumlte Wirtschaft und Finanzen die Eurogruppe und den Rat Justiz und Inneres werden fuumlr zweiJahre Vorsitzende gewaumlhlt Der Rest der Ratsformationen wird so geregelt dass er denMitgliedstaaten eine groumlsstmoumlgliche Beteiligung auf der Grundlage einer gleichberechtigten Rotationgewaumlhrleistet

KommissionEine starke Vereinfachung des Komitologieverfahrens soll es der Kommission erleichtern ihreAufgabe die vom EP und Rat erlassenen Gesetze umzusetzen und deren ordungsgemaumlsseUmsetzung zu kontrollieren erleichtern Um die politische Verantwortlichkeit der Kommissiare zugewaumlhrleisten erhalten diese ein Weisungsrecht gegenuumlber den Generaldirektionen DerKommissionpraumlsident hat die Richtlinienkompetenz fuumlr die Arbeit der Kommission

Europaumlisches ParlamentJede Ausweitung der Mehrheitsentscheidungen wird automatisch mit der Mitentscheidung der EPverbunden

AussenvertretungDie Aumlmter des Hohen Vertreters und des Kommissars sollen von derselben Person ausgeuumlbt werdendem Europaumlischen Aussenminister Er verfuumlgt uumlber ein formelles Initiativrecht Der ER ernennt denAussenminister mit Zustimmung des Praumlsidenten der Kommission mit qualifizierter Mehrheit DerAussenminister nimmt mit einem besonderen Status an den Sitzungen der Kommission teil In derRegel wird im Bereich der GASP mit qualifizierter Mehrheit abgestimmt lediglich bei militaumlrischen undsicherheitspolitischen Fragen gilt weiterhin das Prinzip der Einstimmigkeit Wenn ein Mitgliedstaat einnationales Interesse geltend macht und keine andere Loumlsung gefunden werden kann wird die Fragean den Europaumlischen Rat verwiesen der mit qualifizierter Mehrheit entscheidet

KOMMISSIONSVORSCHLAG6Ratspraumlsidentschaft und Beschlussfassung im MinisterratDer Kommissionsentwurf sieht eine Beibehaltung der halbjaumlhrlichen Rotation fuumlr diePraumlsidentschaft des ER und des Rates Allgemeine Angelegenheiten ggf auch fuumlr den AstV vor Beiden anderen Ratsformationen wir der Vorsitz durch ein fuumlr ein Jahr gewaumlhltes Ratsmitglieduumlbernommen Das komplexe Beschlussfassungssystem von Nizza soll durch die doppelte einfacheMehrheit (Mehrheit der Mitgliedsstaaten und der EU Bevoumllkerung) ersetzt werden In sensiblen Faumlllenmuumlsste auf eine verstaumlrkte Mehrheit (23 der Mitgliestaaten und 23 der Bevoumllkerung)zuruumlckgegriffen werden koumlnnen Das Einstimmigkeitsprinzips wird abgeschafft

KommissionAllein die Kommission sollte mit der Durchfuumlhrung der europaumlischen Rechtsvorschriftenbetraut sein Sie muss Ihr Handeln vor den rechtsetzenden Organen Rat und EP rechtfertigen DerVerfassungsvertrag muumlsste ebenfalls sicherstellen dass die Modalitaumlten fuumlr nicht zwingendeInstrumente der Umsetzung wie zB die Offene Koordinierung mit der Gemeinschaftsmethode imEinklang sind

Europaumlisches Parlament

5 Beitrag der dem Konvent am 16 Januar von den Mitgliedern des Konvents Herrn Dominque de Villepin und Herrn JoschkaFischer uebermittlet wurde httpwwwcapuni-muenchendekonventdownloadDeutsch-Franz-Vorschlagpdf6 Fuumlr die Europaumlische Union Frieden Freiheit Solidaritaumlt Rede von Romano Prodi 04 Dezember 2002 httpwwwcapuni-muenchendekonventdownloadKOM-EU_Frieden_Freiheit_Solidpdf

Ein Teil der MEPs soll durch europaumlische Listen gewaumlhlt werden Der ER und das EP habengleichwertige Rechte bei der Ernennung und der Kontrolle der Kommission

AussenvertretungDer Sekretaumlr der Union (SdU) der gleichzeitig Vizepraumlsident der Kommission ist und einenbesonderen Status hat wird vom ER und vom designierten Kommissionspraumlsidenten einvernehmlichernannt Damit ist er sowohl gegenuumlber dem ER als auch gegenuumlber demKommissionspraumlsidenten rechenschaftspflichtig die ihn auch beide seines Amtes enthebenkoumlnnen Als Kommissionsmitglied ist er auszligerdem gegenuumlber dem EP verantwortlich Waumlhrendeines Uumlbergangszeitraums wird der SdU im Bereich der GASP das Initiativrecht der Kommission imRahmen der Leitlinien und Auftraumlge des Rates oder einer Gruppe von Mitgliedstaaten ausuumlben AmEnde der Uumlbergangszeit legt der Rat die Modalitaumlten fest nach denen der SdU autonom dasInitiativrecht der Kommission im Bereich der GASP ausuumlben kann Der SdU vertritt die Union bei derDurchfuumlhrung auszligenpolitischer Aktionen gegenuumlber Dritten und ist fuumlr die Umsetzung dergemeinsamen Beschluumlsse verantwortlich

IV Verfassungsentwuumlrfe

VERFASSUNGSENTWUumlRFEAUS EUROPARECHTLICHER UND VERFASSUNGSRECHTLICHER SICHT

Christine Gerlach und Christian Pernhorst

Uumlberblick uumlber verschiedene Verfassungsentwuumlrfe

1 EU-Organe bzw Europaumlischer Konventsum Entwurf des Praumlsidiums des Europaumlischen Konventes vom 28102002sum Entwurf des Kommissionspraumlsidenten Romani Prodi vom 04122002sum Bericht des Europaumlischen Parlamentes (Alain Lamassoure) vom 240420022 Fraktionen und Parteiensum Entwurf der EVP-Gruppe im Europaumlischen Konvent vom 10112002sum Entwurf der SPE-Gruppe im Europaumlischen Konvent vom 03102002sum Berliner Entwurf der SPD-Bundestagsabgeordneten Gloser und Roth vom 20112002sum Entwurf einiger junger bdquoGruumlnerldquo von September 20023 Einzelpersonen (nicht abschlieszligende Auswahl)sum Entwurf von Prof Dr Juumlrgen Schwarze vom 12112002sum Entwurf der Konventsmitglieder Alan Dashwood Michael Dougan Christophe Hillion Angus

Johnston und Eleanor Spaventa vom 28102002sum Entwurf von Jo Leinen (MdEP) vom 23102002sum Entwurf von Robert Badinter vom 26092002sum Entwurf von Dr Wolfgang Schaumluble und Wilfried Martens vom 24092002sum Entwurf des Earl of Stockton vom 24092002sum Entwurf von Prof Dr Rupert Scholz von August 2002

(insgesamt nicht abschlieszligende Auswahl siehe die umfassenden Nachweise bei httpwwwcapuni-muenchendekonvententwuerfehtm)

Einzelheiten

1 Praumlsidium des Europaumlischen Konventes (bdquoGiscard-Entwurfldquo) vom 28102002sum Dreiteilung des bdquoVertrages uumlber eine Verfassung fuumlr Europaldquo in 1 Struktur der Verfassung und 2

Politikbereiche und die Durchfuumlhrung der Maszlignahmen der Union und 3 AllgemeineSchluszligbestimmungen Der zweite Teil soll die Rechtsgrundlagen enthalten

sum Frage der Namensgebung fuumlr die Union wird aufgeworfen (1Teil Titel I Art 1)sum Die Unionsbuumlrgerschaft soll betont werden Wie die GR-Charta in den Vertrag eingefuumlgt werden

soll ist offen gelassensum Abloumlsung der turnusmaumlszligigen Ratspraumlsidentschaft durch einen Praumlsidenten des Europaumlischen

Rates der fuumlr bestimmte Zeit gewaumlhlt werden soll (1 Teil Titel IV Art 15a)sum Schaffung des bdquoKongress der Voumllker Europasldquo (1 Teil Titel IV Art 19)sum Haushalt der Union soll vollstaumlndig aus Eigenmitteln der Union finanziert werden (1 Teil Titel VII

Art 38)sum Moumlglichkeit des Austritts wird festgesetzt (1 Teil Titel X Art 46)

2 bdquoProdi-Entwurfldquo vom 4122002

sum Dreiteilung der bdquoVerfassung fuumlr die Europaumlische Unionldquo in 1 Prinzipien 2 Grundrechte und 3Politikbereiche Der erste Teil Prinzipien enthaumllt neben den institutionellen Prinzipien auch diewesentlichen Politikziele fuumlr jeden einzelnen Politikbereich

sum Generelle Vergemeinschaftung aller Politikbereiche also auch der GASP und der PJZS

sum Einstimmigkeitserfordernis wird in allen Faumlllen selbst fuumlr Verfassungsaumlnderungen aufgegebenAusnahme ist die Aufnahme neuer Mitglieder

sum Die innenpolitischen Bereiche der Union werden eingeteilt in bdquoprincipal policiesldquo bdquoflanking policiesldquound bdquocomplementary actionsldquo je nach Art der Handlungsinitiative (HarmonisierungKoordinierung) die von der Union erwartet wird

sum Auszligenpolitik Gewaumlhrleistung einer kohaumlrenten Auszligenpolitik durch die Einrichtung des Amteseines bdquoSekretaumlrs der Unionldquo und durch die Niederlegung der generellen auszligenpolitischen Ziele im1 Teil der Verfassung

3 Bericht des Europaumlischen Parlamentes uumlber die Abgrenzung der Zustaumlndigkeiten der EU undder Mitgliedstaaten vom 24042002

Bericht des Ausschusses fuumlr konstitutionelle Fragen des EP (Berichterstatter Alain Lamassoure)

sum Behandelt vor allem das Thema der Kompetenzaufteilung kein breit angelegterVerfassungsentwurf

sum Vergemeinschaftung des zweiten und dritten Pfeilers um das Gleichgewicht von wirtschaftlicherund politischer Integration der Union herzustellen

sum Drei Arten von Zustaumlndigkeiten 1 die grundsaumltzliche Zustaumlndigkeit der Mitgliedstaaten 2 die derUnion uumlbertragene eigene Zustaumlndigkeit und 3 die geteilte Zustaumlndigkeit

sum Evolutivklausel in Anlehnung an Art 308 EG dessen Anwendung jedoch auch in die umgekehrteRichtung Ruumlckuumlbertragung von der Union auf die Mitgliedstaaten funktionieren soll

4 Entwurf der Europaumlischen Volkspartei vom 10112002Ergebnis der Studientage der EVP-Gruppe im Europaumlischen Konvent in Frascati vom 8 bis 10November 2002 Basiert auf dem Estoril-Entwurf vom 18102002 der wiederum auf dem Brok-Diskussionspapier vom 12092002 und dem EVP-Diskussionsentwurf zur bdquoVerfassung derEuropaumlischen Unionldquo vom 29082002 aufbaut Fuumlhrt den bdquoEstoril-Entwurfldquo mit dem bdquoGiscard-EntwurfldquozusammenZur FormAngepaszligt an die vom Konventspraumlsidium in seinem Vorentwurf vorgenommene Zwei- bzw Dreiteilungdes Verfassungsvertrages (Teil I Verfassungsstruktur Teil II Unionspolitiken Teil IIISchluszligbestimmungen)Bezeichnung als Verfassung und nicht als VerfassungsvertragAuffallend ist die komplette Uumlbernahme der Grundrechtecharta in die Verfassung ganz zu BeginnAnsonsten in der Form stark dem bdquoGiscard-Entwurfldquo angeglichen aber insgesamt ausfuumlhrlicherZum Inhalt1 Teil Struktur der VerfassungReligioumlser Bezug in der Praumlambel (bdquoreligious heritageldquo)Grundrechte in Art 1 ndash 55Rechtspersoumlnlichkeit (Art 56 II)Union gegruumlndet auf den Buumlrgern der Union und auf den Mitgliedstaaten (Art 56 I)Vorschriften uumlber die Flagge Hymne und den Feiertag (Art 61)Prinzip der begrenzten Einzelermaumlchtigung (Art 64 I)Zustaumlndigkeiten der Union ausschlieszligliche (= eigene) Zustaumlndigkeit geteilte Zustaumlndigkeit undergaumlnzende Zustaumlndigkeit der Union (Art 65)Kompetenzkataloge in Art 66 ndash 68Fruumlhwarnsystem im europaumlischen Gesetzgebungsverfahren bzgl der Einhaltung des Subsidiaritaumlts-und des Verhaumlltnismaumlszligigkeitsprinzips (Art 69 III)Flexibilitaumltsklausel in Art 71 (Ersatz fuumlr Art 308 EG) allerdings weiterhin mit dem Erfordernis derEinstimmigkeit im Rat jedoch nur der Mehrheit im EPUnterscheidung zwischen Legislativrat mit rotierender Praumlsidentschaft (Art 76 I) und Exekutivratdessen Vorsitz ein nationaler Minister der Kommissionspraumlsident oder das zustaumlndige Mitglied derKommission innehat (Art 76 II)Initiativmonopol im Gesetzgebungsverfahren weiterhin bei der Kommission (Art 77 II)Der Rat schlaumlgt dem EP einen Kandidaten fuumlr das Amt des Kommissionspraumlsidenten mit qualifizierterMehrheit im Lichte des Ergebnisses der EP-Wahlen vor EP waumlhlt mit absoluter MehrheitKommissionspraumlsident schlaumlgt die Kommissare vor die vom Rat mit qualifizierter Mehrheit bestaumltigtund vom EP gewaumlhlt werden muumlssen (Art 78 III)

Der Kommissionspraumlsident ernennt zwei Vizepraumlsidenten einem uumlbertraumlgt er mit Zustimmung desRates die Auszligenvertretung der Union (bdquoCommissioner for Foreign Relationsldquo) (Art 79 IV)Instrumente der Union 1 Unionsgesetze und -rahmengesetze erlassen durch die Legislative derUnion 2 Verordnungen erlassen durch die Exekutive der Union 3 Entscheidungen 4Empfehlungen und 5 Stellungnahmen Gesetze und Verordnungen sind allgemein anwendbar inihrer Gesamtheit bindend und in allen Mitgliedstaaten unmittelbar anwendbar Rahmengesetzehingegen entsprechen den Richtlinien (Art 91)Gesetze und Rahmengesetze werden zusammen vom EP und vom Rat entsprechend demMitentscheidungsverfahren (Art 96) erlassen Die Kommission kann Verordnungen erlassen wennund soweit entweder die Verfassung oder ein Unionsgesetz sie dazu ermaumlchtigt allerdings sind InhaltZweck und Ausmaszlig der Ermaumlchtigung zu beachten (vgl Art 80 I GG) (Art 94)Das Mitentscheidungsverfahren beinhaltet ein Vermittlungsverfahren Alle Unionsgesetze und -rahmengesetze sind ZustimmungsgesetzeFinanzierung der Union ausschlieszliglich durch Eigenmittel (Art 109 I)Die Kommission repraumlsentiert die Union nach auszligen (Art 112) Abschluszlig von internationalenVertraumlgen und Abkommen durch den Rat und das EP (Art 113) Ausdruumlckliche Kompetenz zumBeitritt zur Europaumlischen Menschenrechtskonvention (Art 113 II)bdquoEuropaumlische Partnerschaftldquo mit den EU-Nachbarstaaten vergleichbar mit dem EuropaumlischenWirtschaftsraum inklusive einer politischen Komponente (Art 116)2 Teil Die Politikbereiche und die Durchfuumlhrung der Maszlignahmen der UnionZwei moumlgliche Optionen fuumlr den 2 Teil des Verfassungsvertrages bzw der VerfassungOption 1 folgt der Idee im bdquoGiscard-Entwurfldquo wonach erst im 2 Teil fuumlr jeden einzelnen Politikbereichdie Art der Zustaumlndigkeit die anwendbaren Rechtsakte und Verfahren aufgefuumlhrt werden Nachteil seijedoch daszlig die Bedeutung des 1 Teils nachhaltig reduziert wuumlrde und zudem der 2 Teil aufgrundseines Umfangs von ca 414 Vorschriften fuumlr den Leser kaum noch lesbar waumlreDeshalb favorisiert der EVP-Entwurf die Option 2 wonach der 1 Teil in abschlieszligender Form dieZustaumlndigkeiten Rechtsakte und Verfahren der Union definiert und im 2 Teil nur noch dieVorschriften Aufnahme faumlnden die nicht in den 1 Teil passen Beispielsweise die Grundfreiheiten dieWettbewerbsregeln EMU-Vorschriften oder zusaumltzliche Vorschriften uumlber das Verfahren derInstitutionen der UnionGemaumlszlig der Option 2 schlaumlgt der Entwurf die folgenden Titel fuumlr den 2 Teil vorTitel I Gemeinsamer Markt Titel II EMU Titel III Innere Sicherheit Titel IV GASP TitelV Verteidigung Titel VI Euratom Titel VII Das Verfahren der Institutionen der Union

5 Beitrag der SPE- Gruppe im Europaumlischen Konvent

sum Kein Verfassungsentwurf sondern nur Vorschlaumlge fuumlr eine neue europaumlische Verfassung miteiner starken sozialen Dimension

sum Die verschiedenen Saumlulen sollen in einen einzigen Text gegossen werden (s Giscard-Entwurf)- Neuer Status fuumlr Nachbarstaaten (s Giscard)- Sicherheits- und Verteidigungspolitik sollte und Kontrolle des EP stehen- EuGH soll bei Kompetenzuumlberschreitung der EU entscheidensum Schaffung eines Rates fuumlr legislative Angelegenheiten (welcher oumlffentlich tagen sollte)- Praumlsident der Kommission muszlig gestaumlrkt werden mehr demokratische Legitimitaumlt und politische

Verantwortung- Absolute Transparenz und bdquogood administrationldquo soll von der Verfassung garantiert werdensum Nationale Parlamente sollen gestaumlrkt werden engere Kooperation mit dem EP ohne Schaffung

einer neuen Institution

6 Berliner Entwurf

sum Die bdquoVerfassung fuumlr die Europaumlische Unionldquo orientiert sich an bereits bestehendem Recht in deneuropaumlischen Vertraumlgen und an der Rechtsprechung des EuGH

sum Vollbeschaumlftigung und nachhaltiges Wachstum werden als Ziele der Union eingefuumlgtsozialdemokratische Werte verankert

sum Die GR-Charta wird nicht mit aufgenommen nur Verweissum Absage an einen Praumlsidenten des Europaumlischen Rates stattdessen Staumlrkung der Kommission

die das Initiativmonopol behaumllt und deren Praumlsident vom EP gewaumlhlt wirdsum Verankerung des Konventsverfahrens zur Aumlnderung der Verfassung

7 Young Greens

sum GR-Charta ist in Verfassung integriert und den Prinzipien der Union vorangestelltsum Europaumlisches Referendum wird in die Verfassung aufgenommensum EP besitzt zusammen mit der Kommission das Initiativrechtsum EP besteht aus einer Buumlrgerkammer und einer Staatenkammer wobei die Buumlrgerkammer vom

Volk gewaumlhlt wird und die Staatenkammer sich aus den Regierungen der Mitgliedstaatenzusammensetzt in der jeder Staat nur eine Stimme hat

sum Ein bdquoRat fuumlr nachhaltige Entwicklung wird geschaffen

8 Schwarze ndash Entwurf

sum Modell einer Zweiteilung der Vertraumlge erster Teil bildet den eigentlichen Verfassungsvertrag wirddurch einen zweiten Vertrag uumlber Unionspolitiken ergaumlnzt (hier einfachere Modalitaumlten zurAumlnderung vorgesehen als bei einer Aumlnderung des ersten Teils)

sum Entwurf konzentriert sich auf die 4 Punkte von Laeken (1bessere Kompetenzabgrenzung 2Verbesserung des GR-Schutzes 3 Vereinfachung der Vertraumlge 4 Reform der Institutionen)

sum Der Europaumlische Rat bekommt Organstellung die Zusammensetzung wird um den Praumlsidentendes EP erweitert der Vorsitz im Europaumlischen Rat ist an den Vorsitz im Rat gekoppelt

sum Der Vorsitz im Rat soll durch eine auf 24 Monate angelegte gemeinsame Praumlsidentschaft von 3Mitgliedstaaten wahrgenommen werden

sum Fruumlhwarnsystem durch Einrichtung eines Kompetenzausschusses der sich aus nationalen undEuropaparlamentariern zusammensetzt

sum Klagerecht der nationalen Parlamente sowie des AdRsum Ruumlckuumlbertragung von Regelungszustaumlndigkeiten auf die Mitgliedsstaaten moumlglichsum Das gesamte Unionsrecht abgesehen von der Ausnahmeregelung der GASP unterliegt der

richterlichen Kontrolle durch die Unionsgerichtesum Nichtigkeitsklage erfaumlhrt inhaltliche Aumlnderung- Abschaffung des Systems der 4 Klagegruumlnde zugunsten einer Generalklausel- Aufhebung der Beschraumlnkungen in Bezug auf die passivlegitimation bei Klagen Privater- Kommissionsverordnungen werden zum zulaumlssigen Gegenstand einer Individualklage- GR-Beschwerde moumlglichsum Auf Unionssteuer wird verzichtet stattdessen Finanzierung nach Anteilen am BSPsum Bei der GASP werden die sog Petersberg-Aufgaben die Einsaumltze zur Bekaumlmpfung des

internationalen Terrorismus hinzugefuumlgtsum Personelle Verschmelzung der Aumlmter des Hohen Vertreters fuumlr GASP und des Auszligenkommissars

9 Entwurf von Jo Leinen

- GR-Charta wird das erste Kapitel der Verfassung- EU besitzt Rechtspersoumlnlichkeit Austritt aus Union moumlglich- Arbeitssprache neben Englisch und Franzoumlsisch auch Deutsch- Gesetzgebung der EU erfolgt in 2 Kammern durch das Europaumlische Parlament (Buumlrgerkammer)

und durch den Europaumlischen Senat (Staatenkammer) der aus einer Umgestaltung desMinisterrats hervorgeht

- Kommission stellt die Exekutive der Union dar der Praumlsident wird vom EP gewaumlhlt- Europaumlischer Auszligenminister soll Vize-Praumlsident der Kommission sein- Ein Praumlsident des Europaumlischen Rates ist nicht vorgesehen wird auch kein Organ der EU- Erhebung finanzieller Eigenmittel- Referendum wird eingefuumlhrt direkte Demokratie- Koordinierung von Politiken sowie die verstaumlrkte Zusammenarbeit in den Vertrag mit

aufgenommen- AdR bekommt Klagerecht vor dem EuGH

10 Beitrag von Wolfgang Schaumluble und Wilfried Martens vom 24092002Entwurf traumlgt den Titel bdquoEine Verfassung fuumlr ein starkes Europaldquo zuletzt aktualisiert am 24092002Flieszligtext mit durchnummerierten Paragraphen Von der Form nicht vergleichbar mit den meisten

anderen Verfassungsentwuumlrfen die bereits vollstaumlndig vorformulierte Artikel enthalten wohingegendieser Entwurf lediglich einige wenige bedeutsame Themen ansprichtZwar spricht der Entwurf von bdquoVerfassungldquo jedoch sind in den Text Aumlnderungsvorschlaumlgeeinschlaumlgiger konservativer Parteien eingearbeitet die gerade an dieser Stelle den Gebrauch desBegriffes bdquoVerfassungsvertragldquo fordern (z B die CSU)Die in dem Entwurf behandelten Themen sind die Kompetenzverteilung zwischen der EU und denMitgliedstaaten die Integretion der Grundrechtecharta in die Verfassung und die Reform derInstitutionenZum InhaltBekenntnis zum bdquogeistig-religioumlsen und sittlichen ErbeldquoEine Perspektive fuumlr die aumluszligeren Grenzen Europas ist zu schaffen da ansonsten die Gefahr bestehedie Integrationskraft der Union zu uumlberfordern Die Grenzen sollen bdquoklar aber offenldquo gezogen werdend h zu Staaten die derzeit der Union als Vollmitglieder nicht beitreten koumlnnen soll eine bdquoEuropaumlischePartnerschaftldquo entwickelt werden Diese soll sich am Modell des EWR orientieren allerdings unterEinbeziehung einer politischen KomponenteBetonung der Unantastbarkeit der internen europaumlischen GrenzenEinheitliche Rechtspersoumlnlichkeit der UnionDie Union ist eine einmalige () Konstruktion bdquoohne historische oder legale Vorbilderldquo die auf derdoppelten Legitimation der Buumlrger und der Staaten aufbautDrei Arten der Kompetenz die prinzipiell von den Mitgliedstaaten ausgeuumlbten Kompetenzen dieeigenen Kompetenzen der Union und die geteilten Kompetenzen Prinzip der begrenztenEinzelermaumlchtigung gilt weiterEntweder zu den eigenen aber zumindest zu den geteilten Kompetenzen der Union sollen sowohl derAufbau und die Durchfuumlhrung einer gemeinsamen Auszligen- und Sicherheitspolitik als auch dieRechtsgrundlagen fuumlr das gemeinsame Gebiet der Freiheit und Sicherheit hinzugefuumlgt werdenGeteilte Kompetenzen decken drei verschiedene Gebiete ab dasjenige in dem die Union diegrundlegenden Regeln festlegt dasjenige in dem sie lediglich in einer komplementaumlren oderzusaumltzlichen Art interveniert und dasjenige in dem sie nationale Politiken koordiniertEine Weiterentwicklungsklausel ist vorzusehen die nur in Ausnahmefaumlllen die einstimmigeEntscheidung fordert und grundsaumltzlich die Beteiligung des EP festlegtInnerhalb des EuGH soll eine spezielle Verfassungs- und Grundrechtekammer geschaffen werdenDie Grundrechtecharta soll integraler Bestandteil der Europaumlischen Verfassung werdenDie Union soll der Europaumlischen Menschenrechtskonvention beitretenDie Schaffung einer zusaumltzlichen Institution fuumlr eine spezielle Rolle der nationalen Parlamenteinnerhalb des Institutionsgefuumlges der EU wird abgelehnt obwohl die Autoren eine bedeutendere Rolleder nationalen Parlamente befuumlrwortenbdquoDie EU ist weder eine Foumlderation im klassischen Sinne noch ein StaatldquoDas EP fungiert zusammen mit dem Rat als gleichberechtigter Gesetzgeber der EUDie Haushaltskompetenz soll zwischen EP und Rat geteilt werdenDer Europaumlische Rat ist eine zentrale Institution der EU und praumlgt ihre politische RichtungDer gegenwaumlrtige Rat fuumlr Allgemeine Angelegenheiten soll in zwei getrennte Einheiten aufgeteiltwerden einen gestaumlrkten Rat fuumlr Allgemeine Angelegenheiten der die Kohaumlrenz der Entscheidungensicherstellt waumlhrend ein spezieller Rat fuumlr Auswaumlrtige Beziehungen sich rein auf Fragen im Bereichder GASP konzentriertDie Mitgliedstaaten bleiben bei der Besetzung des Ratsvorsitzes gleichberechtigtDie Kommission behaumllt ihr InitiativmonopolDer Europaumlische Rat schlaumlgt dem EP unter Beruumlcksichtigung der Ergebnisse der Europawahl und mitqualifizierter Mehrheit einen Kandidaten fuumlr das Amt des Kommissionspraumlsidenten vor den das EPentweder ablehnt oder annimmt Der Kommissionspraumlsident waumlhlt dann seine Kommissare aus dieKommission wird in toto vom EP gewaumlhlt und vom Rat mit Mehrheit bestaumltigt

11 Beitrag des Earl of Stockton vom 24092002Der Earl of Stockton ist stellvertretendes Mitglied des Europaumlischen Konventes der im Namen einerGruppe britischer Konservativer die in ihrer Mehrheit ehemalige oder jetzige Mitglieder des bdquoHouse ofCommonsldquo des bdquoHouse of Lordsldquo und des EP sind diesen Beitrag zur oumlffentlichen Debatte uumlber dieZukunft Europas eingereicht hatTitel bdquoDie Zukunft der EU Ein positiver konservativer Ansatzldquo1 Zur FormKein vollstaumlndiger Verfassungsentwurf sondern Vorschlaumlge und Gedanken zu den aus ihrer Sichtwichtigen Streitpunkten

Positiver Ansatz D h die EU wird nicht verteufelt auch wird nicht ausschlieszliglich dieRuumlckuumlbertragung von Kompetenzen auf die nationale Ebene gefordert sondern der Entwurf erkenntausdruumlcklich die Bedeutung der EU in ganz bestimmten Bereichen an und fordert konsequenterweisedort auch die Staumlrkung der EU-Kompetenzen wie auch die Effektivierung der Verfahrensablaumlufe2 Zum InhaltZunaumlchst Klarstellung daszlig auch in Zukunft die Mitgliedstaaten die bestimmenden Komponenten derEU bleiben sollen weshalb die Umwandlung der EU in einen voll funktionierenden Bundesstaatabgelehnt wirdKompetenzverteilung Auflistung der eigenen Kompetenzen der EU der eigenen Kompetenzen derMitgliedstaaten und der geteilten Kompetenzen wird abgelehnt stattdessen lediglich Klarstellung imVerfassungsvertrag daszlig die EU nur dort eigene oder geteilte Zustaumlndigkeit besitzt wo ihr der Vertragdies einraumlumtDie gemeinschaftlichen Vertraumlge sollen vereinfacht und in zwei Teile geteilt werden 1 Teil =Vertragsverpflichtungen der EU (wichtige Vorschriften) 2 Teil = Vertragsregeln fuumlr die EU (wenigerwichtige und detailliertere Vorschriften) Auch die Vorschriften des 2 Teils sollen nur imKonsensverfahren geaumlndert werden koumlnnenDer Rat bleibt die bestimmende Institution der EU lediglich mehr Offenheit und TransparenzAufwertung der Rolle der nationalen Parlamente indem ein bdquoAusschuszlig der nationalen Parlamenteldquoeingerichtet wird der sich vor allem mit dem Rat ins Benehmen setzen wuumlrde Bevor der Rat Rechtsetzt wuumlrde dieser Ausschuszlig seine Ansicht zu den Gesetzesvorschlaumlgen aumluszligern Also wird diebdquoStaatenkammerldquo nicht allein vom Rat gebildet sondern von den nationalen Parlamentenrepraumlsentiert im o g Ausschuszlig an der Seite des Rates Allerdings soll sich der Ausschuszlig aufSubsidiaritaumltsfragen und auf besonders wichtige Gesetzgebung konzentrierenEmpfehlung des Konventes daszlig die Mitgliedstaaten vor einer Entscheidung im EU-Gesetzgebungsverfahren stets das jeweilige nationale Parlament anhoumlren muumlssenPraumlsident der EU sollte vom Europaumlischen Rat fuumlr mehrere Jahre ernannt werden wobei auch das EPzu beteiligen istPraumlsidentschaft besteht aus dem Praumlsidenten und einer rotierenden Troika die ein Jahr im Amt bleibtDie Troika setzt sich immer aus einem Vertreter eines groumlszligeren Mitgliedstaates und aus zweiVertretern kleinerer Mitgliedstaaten zusammen Die Praumlsidentschaft vertritt den Rat der eine von derKommission zu unterscheidende Aufgabe hatDie Kommission sollte der Motor der EU bleiben deshalb Notwendigkeit einer starken Kommissionjedoch ohne erweiterte Kompetenzen in bezug auf den status quo Innerhalb ihrer Kompetenzen aberschon Staumlrkung ihrer Rolle bspw bei der SubventionskontrolleReduzierung der Abteilungen innerhalb der Kommission Jeder Mitgliedstaat behaumllt einen Kommissarallerdings gibt es sog bdquoVollkommissareldquo und bdquoJuniorkommissareldquo Jeder bdquoVollkommissarldquo erhaumllt eineAbteilung mit einem bdquoJuniorkommissarldquo an seiner Seite (Anpassung an das System in der nationalenMinisterialverwaltung) Die groumlszligeren Mitgliedstaaten haumltten immer einen bdquoVollkommissarldquo wohingegendie kleineren Mitgliedstaaten zwischen einem bdquoVoll-ldquo und einem bdquoJuniorkommissarldquo hin- und herwechseln wuumlrden Ziel effektive und schlanke Kommission und gleichzeitig Wahrung einesKommissars auch fuumlr die kleineren MitgliedstaatenIn Sachen EP Ausweitung des Mitentscheidungsverfahrens Viel wichtiger ist jedoch daszlig das EP anAutoritaumlt und Legitimitaumlt gewinnt was sich erst im Laufe der Zeit entwickeln muszlig Hinweis auf diefehlende Kohaumlrenz und Konsistenz in den Entscheidungen des EP weil es keine klarenMehrheitsfraktionen im EP gibt Recht der vorzeitigen Aufloumlsung des EP durch die gemeinsamhandelnden Organe der Kommission und des RatesWichtig ist die bessere Durchsetzung der EuGH-Entscheidungen Deshalb soll der EuGH das Rechterhalten einem verurteilten Mitgliedstaat bzw Individuum im Falle der Nichtbefolgung des Urteils dieStimmrechte und oder den Zugang zu EU-Programmen zeitweise zu entziehen

12 Entwurf von Rupert ScholzAbgedruckt als Sonderheft 2002 der Zeitschrift fuumlr Gesetzgebung ZGGrundlage des EVP-Diskussionsentwurfs zur bdquoVerfassung der Europaumlischen Unionldquo vom 290820021 Zur FormSystematische Zusammenfuumlhrung von EUV und EGV in einem neuen bdquoVertrag uumlber die EuropaumlischeUnionldquoKeine Zweiteilung in einen wichtigen und einen weniger wichtigen dafuumlr detaillierteren TeilScholz plaumldiert fuumlr Benennung als bdquoVerfassungsvertragldquo2 Zum InhaltGrundsouveraumlnitaumlt bleibt bei den Mitgliedstaaten d h auch in Zukunft keine Kompetenz-Kompetenzfuumlr die EU

Art 308 EG abschaffen dafuumlr Annexkompetenz einfuumlhren d h EU-Kompetenz fuumlr notwendigeergaumlnzende Vorschriften beim Taumltigwerden im eigenen Zustaumlndigkeitsbereich der EU (Art 64 I)Ziele und Kompetenzen eindeutig unterscheiden Aus Zielen duumlrfen keine Befugnisse abgeleitetwerden (so aber beim jetzigen Art 308 EG)Kompetenzaufteilung Ausschlieszligliche und geteilte Zustaumlndigkeiten der EU (Vollgesetzgebung)zusaumltzlich Rahmenzustaumlndigkeit (Rahmengesetzgebung)Subsidiaritaumltsprinzip muszlig verfahrensrechtlich durch eine Subsidiaritaumltskammer beim EuGHabgesichert werden Keine ex-ante-Kontrolle durch die nationalen Parlamente wegenNichtpraktikabilitaumlt innerhalb von sechs Wochen eine Uumlberpruumlfung von Gesetzesinitiativen aufEinhaltung des Subsidiaritaumltsprinzips durchzufuumlhrenDas EP erhaumllt volle Legislativgewalt zwei Kammern Voumllkerkammer und Staatenkammer die letztejedoch mit festen MitgliedernDie Kommission fungiert als Regierung die dem EP gegenuumlber voll verantwortlich istInitiativrecht auch fuumlr das EP (Voumllker- und Staatenkammer)Starker Praumlsident der Kommission aber Absage an einen vom Europaumlischen Rat gewaumlhltenPraumlsidenten

V Ausblick Beitritt und Erweiterung

DIE BEITRITTSKANDIDATEN IM KONVENT

Aureacutelien Raccah

Auszug aus der Erklaumlrung von LaekenbdquoDie Bewerberlaumlnder werden in vollem Umfang an den Beratungen des Konvents beteiligt Sie werdenin gleicher Weise wie die derzeitigen Mitgliedstaaten vertreten sein (ein Vertreter der Regierung undzwei Mitglieder des nationalen Parlaments) und an den Beratungen teilnehmen ohne freilich einenKonsens der sich zwischen den Mitgliedstaaten abzeichnet verhindern zu koumlnnenldquo

I Souveraumlnitaumlt und Identitaumlt der Beitrittskandidaten in der Zukunft EuropasA Gewaltenteilung

1) Horizontale Gewaltenteilung Aufsicht uumlber die europaumlische Institutionen- Beitraumlge von Majaz Nahigal (Premierminister von Slowenien) Michael

Attalides (Vertreter von Zypern) Hildegard Corola Puwak (Vertreterin derRegierung von Rumaumlnien) Jan Kohout (Vertreter der Regierung derTschechischen Republik) Josef Zieleniec (Vertreter des tschechischenParlaments)

2) Vertikale Gewaltenteilung Prinzip der Subsidiaritaumlt- Beitraumlge von Nahtigal gemeinsamer Beitrag von 16 Mitgliedern

Andriukaitis (Vertreter des Parlaments von Litauen) Attalide- Inhalt Neue Kompetenzen bessere Koordinierung Partnerschaft des

EuGH mit den nationalen Verfassungsgerichtsoumlfen FruumlhwarnsystemEinbeziehung der Regionen mit GesetzgebungsbefugnissenVerteilung der Kompetenzen Kompetenzkatalog mit ausschliesslichenkonkurrierenden und Ergaumlnzungskompetenzen

B Staumlrkung des Gewichts der nationalen Parlamente1) Rolle und Gewicht der nationalen Parlamente

- Beitraumlge von Nahtgal Andriukaitis und Kutraite-Giedraitene PeeterKreitzberg unt Tunne Kelam (Vertreter des Parlaments von Estland)

- Inhalt Vertretung der kleinen Staaten Koordinierung mit dem europaumlischenParlament Kontrolle der Regierung Kooperation zwischen den nationalenParlamenten

2) Schaffung einer zweten Kammer- Nach den Vorbild des franzoumlsischen Senates Andriukaitis Atalides- Neue Kammer mit einer gleichen Vertretung aller Staaten 6 Sitzungen pro

Jahr Teilnahme der nationalen Parlamentarier Kontrolle der Anwendungdes Subsidiartaumltsprinzips

II Rolle der Beitrittskandidaten in der Zukunft Europas - ThemenPrinzip der DemokratieVereinfachung der Vertraumlge

- Beitraumlge von Andriukaitis Attalides Danuta Huumlbner und Janusz Trzcinski(Vertreter der polnischen Regierung) Birzniece (Vertreterin des Parlamentsvon Lettland)

- Inhalt Zugang und Verstaumlndlichkeit Verschmelzung der bestehendenVertraumlge

Beteiligung der Buumlrger- Beitraumlge von Nahtigal Andriukaitis Attalides Huumlbner- Inhalt Beachtung der Demokratie Gleichheit der Sprachen

Menschenrechte kulturelle soziale und wirtschaftliche Vielfalt GR-ChartaKooperation im Bereich der 2 und 3 SaumluleGASP Debatten uumlber den Hohen Vertreter fuumlr die GASP

- Beitraumlge von Nahtigal Andriukaitis Attalides Puwak

- Inhalt EU als Voumllkerrechtssubjekt Kooperation Erweiterung dergemeinsamen Bereiche graduelle bdquoVergemeinschaftungldquo Erfordernis derSolidaritaumlt Verschmelzung des Hohen Vertreters fuumlr die GASP und desKommissars fuumlr Auswaumlrtige Angelegenheiten

Bereich der polizeilichen und justiziellen Zusammenarbeit in Strafsachen- Beitraumlge von Puwak Nahtigal- Inhalt Innere Sicherheit bessere Kooperation

Zum Weiterlesen

Figaro vom 240103 polnischer Aussenminister Wlodzinierz Cinoszewic gt Gott und christliche WerteLe Monde vom 30103 J-L Dehaene gt bdquokeine Oktroyierung der BedingungenldquoLe Monde vom 290203 bdquo Die kleinen Beitrittskandidaten misstrauen einem Europa der Grossenldquo

-gt ab 1978 Landtagsmitglied in Niedersachsen SPD-gt ab 1999 Landesminister fuumlr Bundes- und Europaangelegenheiten-gt bis Juni 2002 Vorsitz der Europaministerkonferenz der Laumlnder------------------------------------Positionen-gt Mehrheitsentscheidungen im Rat-gt nicht mehr ein Land = ein Kommissar-gt bdquoIn vielen Punkten muumlssen die Mitgliedsstaaten das alte Denken in Kategorien der Besitzstandswahrung zugunsten der gemeinsamen europaumlischen Idee aufgebenldquo-gt klare Kompetenzabgrenzung -gt ausschlieszligliche Grundsatz- und Ergaumlnzungskompetenz-gt gerichtliche Uumlberpruumlfung der Kompetenzfrage-gt grundsaumltzliche Mitentscheidung des Parlaments -gt umfassendes Budgetrecht -gt auchobligatorische Ausgaben-gt Wahl des Kommissions-Praumlsidiums durch das Parlament-gt Klagerecht auch fuumlr AdR und Fragerecht fuumlr seine Mitglieder gegenuumlber der Kommissio-gt Arbeitsgruppe bdquoergaumlnzende Kompetenzenldquo Mitglied

Bundesregierung

-gt Joschka Fischer (ab November 2002 fuumlr Peter Glotz)wwwjoschkadewwwauswaertiges-amtdewwwdeaamtleitungfischerZur Person-gt 12 April 1948 geboren in GerabronnBaden-Wuumlrttemberg-gt seit 1982 Mitglied der Gruumlnen-gt - 1985 Mitglied des Deutschen Bundestags-gt 1985 - 1987 Staatsminister fuumlr Umwelt und Energie des Landes Hessen und stellvertretendesMitglied des Bundesrats-gt 1987 - 1991 Mitglied des Hessischen Landtags und Vorsitzender der Fraktion der Gruumlnen imHessischen Landtag-gt 1991 - 1994 Staatsminister fuumlr Umwelt Energie und Bundesangelegenheiten des LandesHessen-gt 1994 - 1998 Sprecher der Fraktion Buumlndnis 90DIE GRUumlNEN im Deutschen Bundestag-gt ab Oktober 1998 Bundesminister des Auswaumlrtigen und Vizekanzler------------------------------------Positionen

-gt politische Fragen im Vordergrund-gt aber Kompetenzzuordnung darf Flexibilitaumlt und Entwicklungsfaumlhigkeit der Union nicht behindern (kein bdquoKraumlmerdenkenldquo bei Kompetenzabgrenzungen) -gt Positionierung gegen Schaumluble-Bocklet-Papier (EVP-Linie)-gt Konvent muss entscheiden Staatenverbund oder Foumlderation-gt fuumlr Fischer sollten aktuelle Prioritaumlten und Leitlinien der Konventsarbeit sein -gt Vollstaumlndige Ausarbeitung der gesamten Verfassung durch den Konvent -gt Die EU ist nicht nur eine Union europaumlischer Staaten wie etwa in Art 1 des Vorentwurfs definiert sondern eine Integrationsgemeinschaft eigener Art die sich auf Staaten und Buumlrger gruumlndet -gt Volle Uumlbernahme der Grundrechtscharta in die Verfassung -gt Zuumlgige Klaumlrung der Kernfragen der institutionellen Architektur mit dem Ziel der Staumlrkung demokratischer Legitimitaumlt sowie der Handlungsfaumlhigkeit der Organe-gt kein Auseinanderdividieren in einen integrierten und einen intergouvernementalen Teil-gt direktes Klagerecht vor EuGH fuumlr Regionen mit Gesetzgebungsbefugnissen-gt Beitrag Dominique de Villepin und Joschka Fischer Gemeinsame deutsch-franzoumlsischeVorschlaumlge fuumlr den Europaumlischen Konvent zum Bereich Europaumlische Sicherheits- undVerteidigungspolitik -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000422d2pdf-gt dt-frz Vorschlag zum Raum der Freiheit der Sicherheit und des Rechts -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000435d2pdf-gt dt-frz Vorschlag zur Ordnungspolitik (ua Staumlrkung der Euro-Gruppe) -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv00cv00470de02pdf

-gt dt-frz Vorschlag im Konvent zu den Institutionen -gt praumlsidiale Doppelspitze fuumlr die Union -gt Europaumlischer Auszligenminister bdquomit doppeltem Hutldquo

-gt httpregisterconsiliumeuintpdfde03cv00cv00489de03pdf

-gt Hans Martin Bury (Vertreter von Joschka Fischer) (ab November 2002 fuumlr StS Gunther Pleuger)wwwburydeZur Person-gt geboren 1966-gt Diplom Betriebswirt (dann 88 ndash 90 Vorstandsassistent Volksbank Ludwigsburg)-gt seit 1988 SPD-Mitglied-gt seit 1997 Mitglied des SPD-Landsvorstandes Baden-Wuumlrttemberg-gt seit 1990 Mitglied des Bundestags SPD-gt Fraktionssprecher fuumlr Post und Telekommunikation-gt Fraktionssprecher fuumlr Wirtschaft und Technologie-gt 1999 bis 2002 Staatsminister beim Bundeskanzler -gt ua Leiter des Staatssekretaumlrsausschuss fuumlr bdquoNachhaltigkeitldquo-gt seit 22Oktober 2002 Staatsminister fuumlr Europa AA----------------------------------------------PositionenArbeitsgruppe bdquoSoziales Europaldquo Mitglied

Europaumlisches Parlament

-gt Klaus Haumlnschhttpwwwklaus-haenschdeZur Person-gt geboren 1938-gt Studium der Politologie Geschichte und Soziologie + Universitaumltsassistent-gt Redakteur einer Zeitschrift fuumlr uumlbernationale Zusammenarbeit-gt 1970 bis 1979 Referent und Pressesprecher im Wissenschaftsministerium in NRW-gt seit 1976 Lehrbeauftragter des Universitaumlt Duisburg-gt seit 1979 Mitglied des EP SPE-gt 1972 ndash 1986 Vorsitzender SPD-Unterbezirk-gt 1989 ndash 1994 und seit 1997 Stellvertretender Vorsitzender der SPE-Fraktion im EP-gt 1994 ndash 1997 Praumlsident des EP-gt EP-Ausschuumlsse bdquofuumlr Auswaumlrtige Angelegenheiten Menschenrechte gemeinsame Sicherheitund Verteidigungspolitikldquo Mitglied bdquofuumlr konstitutionelle Fragenldquo Mitglied-gt im Praumlsidium des Konvents----------------------------------------Positionen-gt Zustandekommen eines geschlossenen Vertragstextes-gt Mehrheitsprinzip und Oumlffentlichkeit fuumlr Rat-gt keine Rotation mehr fuumlr Ratspraumlsidentschaft-gt Staumlrkung der Kommission in exekutiver Funktion und Untermauerung ihrer Legitimitaumlt durchWahl des Kommissionspraumlsidenten durch das Parlament-gt Anzahl der Kommissare soll nicht mehr von Zahl der Staaten abhaumlngen sonder sich nurnoch an Funktionalitaumlt ausrichten-gt Mitentscheidung des Parlaments bei allen EU-Gesetzgebungsakten-gt keine Rotation bei Parlamentspraumlsidentschaft-gt Beitrag vorgestellt von Frau Pervenche Beregraves stellvertretendes Mitglied und Klaus HaumlnschbdquoKernelemente einer Europaumlischen Verfassungldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde03cv00cv00479de03pdf-gt Beitrag von Intildeigo Mendez de Vigo Herrn Klaus Haumlnsch und Herrn Andrew DuffEntschlieszligung des Europaumlischen Parlaments zu den Auswirkungen und zum kuumlnftigen Statusder Charta der Grundrechte der Europaumlischen Union -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000368d2pdf-gt Beitrag des Mitglieds des Konvents Herrn Klaus Haumlnsch bdquoDie Zukunft des EURATOM-Vertragesldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000344d2pdf

-gt Schlussbericht der Gruppe VI bdquoOrdnungspolitikldquo -gthttpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000357d2pdf-gt Arbeitsgruppe bdquoOrdnungspolitikldquo Vorsitz Arbeitsgruppe bdquoAuszligenpolitisches Handelnldquo Mitglied

-gt Elmar Brokhttpwwwcdu-csu-epdekonventkonventhtmZur Person-gt geboren 1946-gt Jurist und Politikwissenschaftler-gt nach Studium Arbeit als Journalist-gt 1989 ndash 1999 Vorsitzender des CDU-Bundesfachausschusses Auszligen- und Sicherheitspolitik-gt seit 1996 Geschaumlftsfuumlhrer des NRW-Landesvorstandes der CDU-gt seit 1999 Vorsitzender des Bundesfachausschusses Europapolitik der CDU-gt Mitglied des EP EVP-gt Mitglied des EVP-Fraktionsvorstandes-gt vergangene Mitgliedschaft in EP-Ausschuumlssen fuumlr Soziales Drogenbekaumlmpfung undbdquoDeutsche Einheitldquo-gt Vertreter des EP in der Reflexionsgruppe des Rates fuumlr Maastricht II-gt Vertreter des EP in der Regierungskonferenz fuumlr den Vertrag von Amsterdam-gt Vertreter des EP in der Regierungskonferenz 2000-gt EP-Ausschuumlsse bdquofuumlr auswaumlrtige Angelegenheiten Menschenrechte gemeinsame Sicherheitund Verteidigungspolitik Mitglied bdquofuumlr konstitutionelle Fragenldquo Vorsitz-gt Stellvertreter Delegation fuumlr die Beziehungen zu den Vereinigten Staaten--------------------------------------Positionen-gt mehr Vergemeinschaftung der Auszligenpolitik-gt klare Verstaumlrkung der Zusammenarbeit in Sicherheits- und Verteidigungspolitik -gt bdquocoalition of the willingldquo gewillte Staaten tragen und fuumlhren aus und die anderen koumlnnennicht blockieren-gt EVP-Convention-Group (einzige Fraktionsbildung im Konvent)-gt Schaumluble-Bocklet-Papier als Grundlage fuumlr CDU-CSU und EVP-Convention-Group -gt klare Kompetenzabgrenzung nach innen und starke Handlungsfaumlhigkeit nach auszligen -gt Notwendigkeit EU-Kompetenzen zuruumlckzufahren -gt zB bei Einwanderungspolitik -gt Betonung des Subsidiaritaumltsprinzips -gt EU-Politikfelder Auszligen- Sicherheits- und Verteidigungspolitik BinnenmarktAuszligenvertretung der Union gemeinsame Waumlhrung reformierte Agrarpolitik und teilweise dieBereiche Rechtspolitik innere Sicherheit Verkehr Infrastruktur Umwelt- undGesundheitsschutz -gt Mitgliedstaatliche Politikfelder der Staatsaufbau der Mitgliedstaaten einschlieszliglich derkommunalen Selbstverwaltung Sozial- und Familienpolitik Arbeitsmarktpolitik die Regelungder Zuwanderung sowie die Bereiche Bildung Kultur und Sport-gt Rat Kommission als auch Parlament das gleiche Recht bei Gesetzesinitiative-gt Die Kommission soll zahlenmaumlszligig begrenzt werden um handlungsfaumlhig zu bleiben-gt Jeder Abgeordnete im Parlament soll grundsaumltzlich in Zukunft in etwa die gleiche Anzahl vonBuumlrgern repraumlsentieren-gt Kompetenzsenat des europaumlischen Gerichtshofes-gt Klagerecht nationaler Parlamente und bestimmter Regionen-gt moumlglichst wenig staatliche Einmischung ins Wirtschaftsgeschehen-gt Beitrag von Elmar Brok bdquoBestimmungen betreffend Freiheit Sicherheit und Recht die in dieVerfassung der Europaumlischen Union aufzunehmen waumlrenldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000436d2pdf-gt Beitrag von Elmar Brok bdquoVerfassung der Europaumlischen Unionldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000325-r1d2pdf-gt Beitrag von Elmar Brok Jacques Santer Reneacute van der Linden Joachim Wuermeling undanderen Mitgliedern bdquoDie Subsidiariaumlt muss durch ein rechtsprechendes Organ uumlberpruumlftwerdenldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000213d2pdf-gt Beitrag von Alain Lamassoure Elmar Brok und Joachim Wuermeling bdquoTestimonials dernationalen Parlamente in der Praumlambel der Verfassung Ein etwas unkonventionellerVorschlagldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000467d2pdf-gt Beitrag von Elmar Brok mit dem Titel bdquoDie Zustaumlndigkeiten der Europaumlischen Unionldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde03cv00cv00541de03pdf-gt Arbeitsgruppe bdquoSubsidiaritaumltldquo Mitglied Arbeitsgruppe bdquoAuszligenpolitisches Handelnldquo Mitglied

-gt Sylvia-Ivonne Kaufmannhttpwwwsylvia-yvonne-kaufmanndeZur Person-gt geboren 1955-gt promovierte Diplom-Japanologin-gt Wissenschaftliche Assistentin an der HU-Berlin und am Institut fuumlr internationale Politik und Wirtschaft Berlin-gt seit 1991 Mitglied des PDS-Parteivorstandes und MdB-gt 1993 ndash 2000 Stellvertretende Bundesvorsitzende der PDS-gt 1991 ndash 1994 Beobachterin im EP-gt Stellvertretende Vorsitzende der Konfoumlderalen Fraktion der Vereinigten Europaumlischen Linken Nordische Gruumlne Linke-gt EP-Ausschuumlsse bdquofuumlr konstitutionelle Fragenldquo Mitglied bdquofuumlr Freiheiten und Rechte der BuumlrgerJustiz und innere Angelegenheitenldquo Stellvertreterin-------------------------------------Positionen-gt ausdruumlcklich fuumlr Referenden uumlber Verfassungsentwurf-gt Europaparlament volles Mitentscheidungsrecht-gt Kontrollrechte fuumlr nationale Parlamente-gt weitere Politikbereiche wie Justiz und Inneres vergemeinschaften-gt Union muss sich zu einer Sozial- und Beschaumlftigungsunion entwickeln-gt bdquoDenn ihre Zukunft liegt in der Weiterentwicklung des europaumlischen Sozialmodells und weniger darin ob sie ein Staatenverbund bleibt oder eine Foumlderation der Nationalstaaten wirdldquo-gt Sozialstaatsprinzip in den Verfassungsvertrag-gt Einrichtung einer Arbeitsgruppe Soziales Europa-gt Beitrag von Andrew Duff Alain Lamassoure Olivier Duhamel Karel de Gucht SylviaKaufmann Josef Zieleniec und Pervenche Beregraves Fragen der Zustaumlndigkeit und Subsidiaritaumlt und darausentstehende Verwirrung -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000178d2pdf-gt Beitrag des Mitglieds des Konvents Frau Sylvia-Yvonne Kaufmann Ein Verfassungsvertragfuumlr ein soziales Europa -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000190-r1d2pdf-gt Arbeitsgruppe bdquoWirtschaftspolitikldquo Mitglied Arbeitsgruppe bdquoVerteidigungldquo Mitglied

-gt Joachim Wuermeling (Vertreter von Elmar Brok)httpwwwwuermelingnetZur Person-gt geboren 1960-gt promovierter Jurist Schwerpunkt Europarecht-gt 1989 ndash 1993 Bayerisches Staatsministerium fuumlr Bundes- und Europaangelegenheiten inBonn Persoumlnlicher Referent des Amtschefs-gt 1993 ndash 1995 Europaumlische Kommission Kabinett des Kommissars Peter Schmidhuber-gt 1995 ndash 1999 Bayerische Staatskanzlei Referatsleiter fuumlr die Beziehungen zu deneuropaumlischen Institutionen Assistent des MP im Ausschuss der Regionen Referatsleiter fuumlrGrundsatzfragen der Europapolitik-gt seit 1996 Lehrbeauftragter der Universitaumlt Bayreuth fuumlr Europarecht-gt seit 1999 Mitglied des Europaumlischen Parlaments (EVP)-gt EP-Ausschuumlsse bdquofuumlr Recht und Binnenmarktldquo Mitglied bdquofuumlr konstitutionelle FragenldquoStellvertreter----------------------------------------Positionen-gt wie Brok -gt gemeinsame EVP-Convention-Group-gt gemeinsamer internet-Auftritt zu Konvent mit Brok-gt ausdruumlcklich Schaumluble-Bocklet-Papier als gemeinsame Grundlage-gt Beitrag des Mitglieds des Konvents Herrn Joachim Wuermeling EU-Zustaumlndigkeiten -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000107d2pdf-gt Beitrag von Joachim Wuermeling EU-Reform Fragen an das Initiativmonopol der EU-Kommission -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000279d2pdf

-gt Beitrag von Joachim Wuermeling bdquo Internationale Vertraumlge der EU Vorschlaumlge fuumlr eineStaumlrkung der parlamentarischen Kontrolleldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000362d2pdf-gt Beitrag von Joachim Wuermeling bdquoReligioumlse Bezugnahme im Verfassungsvertragldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde03cv00cv00480de03pdf-gt Arbeitsgruppe bdquoergaumlnzende Kompetenzenldquo Mitglied Arbeitsgruppe bdquoVereinfachung der Rechtssetzungsverfahren und Rechtsakteldquo Mitglied

4 DIE POLITSCHEN FAMILIENIM KONVENT

sbquoLinkelsquo gegen sbquorechtelsquo Europaverfassung

Winnie Locke

Grundlagen politischer Familienbildung im EG-Vertrag

Art 191 EGV (Politische Parteien) Politische Parteien auf europaumlischer Ebene sind wichtig alsFaktor der Integration in der Union Sie tragen dazu bei ein europaumlisches Bewusstseinherauszubilden und den politischen Willen der Buumlrger der Union zum Ausdruck zu bringen

(vgl Art 21 GG (Parteien) (1) Die Parteien wirken bei der politischen Willensbildung des Volkes mitIhre Gruumlndung ist frei Ihre innere Ordnung muss demokratischen Grundsaumltzen entsprechen Siemuumlssen uumlber die Herkunft und Verwendung ihrer Mittel sowie uumlber ihr Vermoumlgen oumlffentlichRechenschaft geben )

Politische Gruppierungen auf europaumlischer Ebene

EVP-ED Fraktion= im EP Fraktion der Europaumlischen Volkspartei (Christdemokraten) und europaumlischer Demokraten(oder bdquoEPPldquo Europeans People Party)- Fraktionsvorsitzender Hans-Gert Poumlttering (D)- mit 232 Abgeordneten aus 15 Mitgliedstaaten staumlrkste Fraktion im Europaumlischen Parlament (EP)- Parteien ua EVP-Partei CDU CSU bzw CDUCSU-Gruppe im EPZiele ein bdquoEuropa der Werteldquo kohaumlrente und wirksame gemeinsame europaumlische Auszligen- undSicherheitspolitikEVP-ED Fraktion und der Konvent- 6 EVP-EP-Vertreter im Konvent ua Mendez de Vigo (E) als Vorsitzender der EP-Delegation fuumlr denKonvent Elmar Brok (D) Vorsitzender der EVP-Gruppe im Konvent- eigener Verfassungsentwurf der als bdquowork in progress bdquo dem Diskussionsstand im Konvent und inEVP-Gruppe angepasst wirdSchwerpunkte klare Kompetenzen (Katalog) religioumlser Bezug in Praumlambel Staumlrkung desgemeinschaftlichen Europas

SPE-Fraktion= im EP Fraktion der Sozialdemokratischen Parteien Europas (oder bdquoPSEldquo Party of EuropeanSocialists)- Vorsitzender Enrique Baron Crespo- mit 175 MEP aus 15 Mitgliedstaaten zweitstaumlrkste Fraktion- Parteien ua SPD SPEndashPartei (umfasst 20 sozialdemokratischen und Arbeiter-Parteien der EU)Ziele ein bdquoEuropa der Buumlrgerldquo nachhaltige europaumlische Beschaumlftigungs- Sozial- und UmweltpolitikSPE-Fraktion und Konvent- 5 SPE-EP-Vertreter im Konvent ua Klaus Haumlnsch (D) als stellvertretender Vorsitzender der EP-Delegation fuumlr den Konvent- kein eigener Verfassungsentwurf aber Vorschlaumlge bdquoFuumlr einen Erfolg des Konvents zur ZukunftEuropasldquo und eigenstaumlndiger bdquoBerliner Entwurfldquo mit bdquosozialdemokratischer HandschriftldquoSchwerpunkte Foumlrderung des europaumlischen Gesellschaftsmodells im Rahmen nachhaltigerEntwicklung Vollbeschaumlftigung Innovation sozialen Zusammenhalts

LIBE - Fraktion= im EP Fraktion der Liberalen und Demokratischen Partei Europas (oder bdquoELDRldquo European LiberalDemocrat and Reform Group)- Fraktionsvorsitzender Graham Watson (GB)

- 54 MEP in 10 Mitgliedstaaten (deutsche FDP nicht vertreten)- Parteien ua Margerita (gegruumlndet v Romano Prodi)Ziele wachsende kompetitive Wirtschaft ein Europa basierend auf fundamentalen liberalen PrinzipienLIBE-Fraktion und Konvent- 1 LIBE-EP-Vertreter im Konvent- kein eigener VerfassungsentwurfSchwerpunkte groumlszligere Gewichtung der Auszligen- und Sicherheitspolitik klare Unterscheidung derexekutiven und legislativen Kompetenzen von Rat und Kommission Dezentralisierung vonGemeinschaftsaufgaben mit groumlszligerer Bedeutung fuumlr regionale und lokale Verantwortliche

KVELNGL = im EP Konfoumlderation der vereinigten europaumlischen LinkenNordische Gruumlne Linke (oder bdquoGUENGLldquoConfederal Group of the European UnitedNordic Green Left)- Fraktionsvorsitzender Francis Wurtz (F) stellvertretende Vorsitzende Sylvia-Yvonne Kaufmann (D)- 50 MEP aus 10 Mitgliedstaaten- 15 politische Parteien ua PDS mit der PDS-Europa (Vors Modrow)Ziele Solidaritaumlt Verbesserung der Umweltqualitaumlt soziale Gleichheit Abschaffung der NATO WEUKVELNGL-Fraktion und Konvent- 1 KVELNGL-EP-Vertreterin im Konvent Sylvia-Yvonne Kaufmann (DPDS)- kein eigener VerfassungsentwurfSchwerpunkte Entwicklung zu einem sozialen Europa

Die GruumlnenFEA-Fraktion= im EP Fraktion der GruumlnenFreien Europaumlischen Allianz- Fraktionsvorsitzende Daniel Cohn-Bendit (F) Monica Frassoni (I)- 45 MEP aus 12 Mitgliedstaaten- Parteien ua die GruumlnenBuumlndnisrsquo90Ziele ein Europa mit sozialen kulturellen und oumlkologischen WertenDie Gruumlnen und der Konvent- 1 GruumlnenFEA-EP-Vertreter im Konvent und ua Joschka Fischer als Regierungsvertreter imKonvent- bdquoGrundriss einer europaumlischen Verfassungldquo v J Voggenhuber (AU)Schwerpunkte Handlungsfaumlhigkeit der EU im Inneren und in der Welt Weg zu einer oumlkologischen undsozial nachhaltigen Entwicklung

UEN-Fraktion= im EP Fraktion der Union fuumlr das Europa der Nationen (Union for Europe of the Nations)- Fraktionsvorsitzender M Charles Pasqua (F)- 22 MEP aus 5 Mitgliedstaaten- keine deutsche Parteien- Ziele Erhaltung der Souveraumlnitaumlt und nationalen Demokratien Betonung der Unterschiede keinfoumlderales Europa- 1 UEN-EP-Vertreterin im Konvent

EDU-Fraktion= im EP Fraktion fuumlr das Europa der Demokratie und der Unterschiede- Fraktionsvorsitzender Jens-Peter Bonde (DK)- 17 MEP- 1 EDU-EP-Vertreter im Konvent

Links

Uumlbersicht der EP-Fraktionen unter httpwwweuroparleuintgroupsdefaulthtm

Homepage der EVP httpwwwepp-edorghomededefaultasplg1=deKonventswebsite der EVP httpwwwepp-edorgPresspthem02them01_enasp

Homepage der SPE httpwwwsocialistgrouporgindexhtml

Homepage der LIEBE httpeldeuroparleuintContentDefaultasp

Homepage der KVEL httpwwweuroparleuintgue

Homepage der GruumlnenFEA httpwwwgreens-efaorgenKonventswebsite der GruumlnenFEA auch unter httpwwwgreens-efaorgen

Homepage der UEN httpwwweuroparleuintuen

Homepage der EDU httpwwweuroparleuintedd

III Inhaltliche Aspekte der KonventsarbeitenFebruar 2002 bis Januar 2003

1 DIE ARBEITSGRUPPENI - VI

Manuela Hander

AG I bdquoSubsidiaritaumltsprinzipldquoVors Inigo Mendez de Vigo

Vorschlaumlge

1 Fruumlhere Einbeziehung des Subsidiaritaumltsgedankens in Rechtsetzungsakte der Gemeinschaft durchdie am Rechtsetzungsverfahren beteiligten Organe und damit Verbesserung dessen Beruumlcksichtigung2 Ex-ante-Kontrolle durch die Schaffung eines Warnsystems durch fruumlhzeitige Einbeziehung desmitgliedstaatlichen Gesetzgebers am gemeinschaftlichen Rechtsetzungsverfahren3 Ex-post-Kontrolle durch Erleichterung der Klageerhebungsmoumlglichkeiten beim EuGH wegenMissachtung des Subsidiaritaumltsprinzips

AG II bdquoEinbeziehung der ChartaBeitritt zur EMRKldquoVors Antonio Vitorino

Vorschlaumlge

1 Einbeziehung der Grundrechtecharta in die Verfassung wodurch dieser Rechtsverbindlichkeitverliehen wuumlrde Ein Konsens hinsichtlich der konkreten Art und Weise dieser Einbeziehung konntenicht erzielt werden vielmehr wurden alle Optionen in die entsprechende Empfehlung derArbeitsgruppe aufgenommen So plaumldierte ein Teil der Gruppe fuumlr eine Aufnahme der Charta alserstem Kapitel der Verfassung ein anderer Teil wollte es ausreichen lassen eine entsprechendeBezugnahmevorschrift in einen Artikel der Verfassung aufzunehmen wiederum andere wollten eineBezugnahme nur bdquoindirektldquo vorgenommen wissen die es vermeiden wuumlrde der ChartaVerfassungsrang zu geben2 Ein Votum zum Beitritt der EU zur EMRK wurde explizit nicht abgegeben Vielmehr verwies dieGruppe diesbezuumlglich auf den Rat der Europaumlischen Union denn nur dieser koumlnne eine derartwesentliche politische Entscheidung treffen Jedoch sprach sie sich indirekt fuumlr den Beitritt der EU zurEMRK aus indem sie eine Empfehlung zur Aufnahme einer den Beitritt betreffendenverfassungsrechtlichen Bestimmung formulierte und wohlwollend die Argumente eroumlrterte die fuumlreinen Beitritt der EU zur EMRK sprechen

AG III bdquoRechtspersoumlnlichkeitldquoVors Giuliano Amato

Vorschlaumlge

1 Anerkennung der Rechtspersoumlnlichkeit der EU2 Verschmelzung der EU und der EG zu einer einzigen Rechtspersoumlnlichkeit3 Fusion der verschiedenen Vertraumlge (EG-Vertrag EGKS-Vertrag EURATOM-Vertrag EU-Vertrag)mit der Maszliggabe der Untergliederung des neuen einheitlichen Vertrages in zwei Teile einengrundlegenden verfassungsrechtlichen Teil und einen weiteren mit den uumlbrigen Bestimmungen dergenannten Vertraumlge

AG IV bdquoRolle der einzelstaatlichen ParlamenteldquoVors Gisela Stuart

Vorschlaumlge

1 Verbesserung der einzelstaatlichen Kontrollmechanismen der Parlamente die durch dieMitgliedstaaten zu gewaumlhren waumlre und Anerkennung der Rolle der mitgliedstaatlichen Parlamente inder Verfassung2 Einbeziehung der mitgliedstaatlichen Parlamente in die Uumlberwachung des Subsidiaritaumltsprinzips vorallem durch bessere und fruumlhe Unterrichtung von gemeinschaftlichen Rechtsetzungsverfahren3 Ausbau und Erweiterung multilateraler Netze insbesondere durch Praumlzisierung des COSAC-Mandates (vgl hierzu Ziffer II des Protokolls Nr 9 zum EGV (Amsterdam)) durch Einrichtung einesKonvents zur Eroumlrterung wichtiger politischer Leitlinien sowie der Strategie der EU und durch dieEinberufung von Ad-hoc-Konferenzen zwischenparlamentarischer Natur zu speziellen Fragen

AG V bdquoErgaumlnzende ZustaumlndigkeitenldquoVors Henning Christophersen

Vorschlaumlge

1 Die Verfassung allgemein betreffenda) Aufteilung saumlmtlicher Zustaumlndigkeiten zwischen den Mitgliedstaaten und der EU in einembesonderen Kapitel der Verfassungb) Wahrung der Flexibilitaumlt durch Beibehaltung des Art 308 EGV (Amsterdam) bzw einervergleichbaren Bestimmung unter der Voraussetzung der Festlegung dass damit keine Ausweitunggemeinschaftlicher Zustaumlndigkeiten verbunden waumlre2 Die bdquoergaumlnzenden Zustaumlndigkeitenldquo bzw nach dem Vorschlag der Gruppe die bdquounterstuumltzendenMaszlignahmenldquo im besonderen angehenda) Zulaumlssigkeit unterstuumltzender Maszlignahmen nur im Rahmen ausschlieszliglicher Kompetenzen derMitgliedstaaten die einzelstaatliche Rechtsvorschriften nicht ersetzen sondern allenfalls ergaumlnzenoder unterstuumltzen duumlrftenb) Forderung nach einem gemeinsamen Interesse der EU und der Mitgliedstaaten als Voraussetzungunterstuumltzender Maszlignahmen

AG VI bdquoOrdnungspolitikldquoVors Klaus Haumlnsch

Vorschlaumlge

1 Aufnahme wirtschafts- und sozialpolitischer Ziele in die Verfassung (vergleichbar mit denbestehenden Bestimmungen der Art 2 EUV (Amsterdam) und Artt 2 3 und 4 EGV (Amsterdam))2 Strikte Trennung von einerseits Waumlhrungs- und andererseits Wirtschaftspolitik wobei dieerstgenannte als ausschlieszligliche Gemeinschaftszustaumlndigkeit verstanden werden sollte die zweite alsmitgliedstaatliche Zustaumlndigkeit allerdings mit der Einschraumlnkung der Aufnahme der Grundsaumltze derWirtschaftspolitik in die Verfassung sowie einer Verbesserung der Koordinierung zwischen denMitgliedstaaten3 Beibehaltung der EURO-Gruppe deren Vertretung in internationalen Organisationen zu verstaumlrkenwaumlre

2 DIE ARBEITSGRUPPEN VII - X

Conrad Seiferth

AG VII bdquoAussenpolitisches HandelnldquoVors Jean-Luc Dehaene

Vorschlaumlge

1 Zusammenfuumlhrung aller das Aussenpolitische Handeln der EU betreffenden Artikel in einemeinzigen Abschnitt2 Definition von Grundsaumltzen und Zielen fuumlr das Aussenhandeln der EU wofuumlr der Europaumlische Ratstrategische Ziele und Interessen festlegt die die Parameter des Handelns von EU undMitgliedstaaten bestimmen3 EU-Kompetenz zum Abschluss von internationalen Vereinbarungen die ihre Kompetenz betreffen4 Um die Kohaumlrenz und Effektivitaumlt zwischen den Institutionen zu staumlrken bdquoAussenpolitischerVertreter der EUldquo ndash Verschmelzung der Posten des bdquoHohen Vertreter fuumlr die GASPldquo (Solana) und desKommissars (Patten) in einer Person die mit qualifizierter Merheit vom Europaumlischen Rat unterBilligung von Kommission und Parlament ernannt wird5 Um die Kohaumlrenz innerhalb der Institutionen zu verbessern Ratsformation fuumlr AussenpolitischesHandeln und Aussenpolitische Zentralstelle zur Koordination innerhalb der Kommission6 Bestehende Vorgaben zur Entscheidungsfindung sollen weiter ausgeschoumlpft werden keineAusweitung der Mehrheitsentscheidungen aber Kompetenz des Europaumlischen Rates einstimmigMehrheitsentscheidungen auszuweiten

AG VIII bdquoVerteidigungldquoVors Michel Barnier

Vorschlaumlge

1 Ausweitung der Petersberger Aufgaben2 Zur Erhoumlhung von Effizienz und Kohaumlrenz soll der bdquoHohe Vertreter fuumlr die GASP ein Initiativrecht inKrisenangelegenheiten erhalten und in dringenden Faumlllen ermaumlchtigt werden koumlnnen notwendigeEntscheidungen unter Aufsicht des Rates zu treffen3 Die Entscheidung zum Start einer Operation soll einstimmig unter Beachtung des bdquoPrinzips derKonstruktiven Enthaltung erfolgen4 bdquoEuropaumlische Verteidigungszoneldquo Moumlglichkeit zur Einfuumlhrung einer staumlrkeren Kooperation zwischenMitgliedstaaten (vergleichbar bdquoEurozoneldquo)5 Einfuumlhrung einer Solidaritaumltsklausel zur Antwort auf terroristische Bedrohungen und Angriffe mit deralle Mittel zur Abwehr in der EU mobilisiert werden koumlnnen6 Einrichtung einer Europaumlischen Ruumlstungs- und Strategie-Forschungsagentur zur Harmonisierungder Ausruumlstungsbeschaffung und Unterstuumltzung der militaumlrischen Forschung7 Einfuumlhrung von Konvergenzkriterien fuumlr militaumlrische Haushaltsausgeben um die militaumlrischenFaumlhigkeiten der EU zu staumlrken

AG IX bdquoVereinfachung der VertraumlgeldquoVors Guiliano Amato

Vorschlaumlge

1 Verringerung der Anzahl der Rechtsakte von 15 auf 6

a) Verbindliche Verordnung AElig bdquoEU-Gesetzldquo Richtlinie AElig bdquoEU-Rahmengesetzldquo EntscheidungDelegierte Rechtsakte (neue Kategorie von Rechtsnorm)b) Unverbindliche Stellungnahme und Empfehlungc) Anwendungsbereiche EGV u PJZS fuumlr GASP sollen alle Rechtsakte als bdquoGASP-Entscheidungldquobezeichnet werden2 Vereinfachung der Verfahrena) fuumlr alle Rechtsakte das Mitentscheidungsverfahren gem Art 251 EGVb) weitgehende Abschaffung des Verfahrens der Zusammenarbeit gem Art 252 und ersetzen durchMitentscheidungsverfahren oder Anhoumlrungsverfahrenc) Verfahren der Zustimmung Vorbehalten fuumlr die Ratifizierung von internationalen Abkommend) fuumlr alle Ausgaben einheitliches Haushaltsverfahren

AG X bdquoRaum der Freiheit der Sicherheit und des RechtsldquoVors John Bruton

Vorschlaumlge

1 Beschlussfassung mit qualifizierter Mehrheit und im Mitentscheidungsverfahren in der Asylpolitik2 Einwanderungspolitik soll weiterhin Sache der Mitgliedstaaten bleiben Ziel einer gemeinsamenEinwanderungspolitik im Verfassungsvertrag festhalten3 PJZS Deutlichere Umschreibung der Rechtsetzungsbefugnisse fuumlr die Union zur Angleichung desStrafrechts und des Strafprozessrechts gegenseitige Anerkennung von Gerichtsentscheidungen4 Verstaumlrkte Zusammenarbeit im Rat durch effizientere Struktur langfristig Aufbau eine europaumlischenGrenzschutzkorps5 Ausbau der Unionseinrichtungen Kontrolle der Arbeit von Europol durch das EP groumlszligerenSpielraum fuumlr den Gesetzgeber im Bereich von Eurojust Europaumlische Staatsanwaltschaft um gegenSubventionsstraftaten zu verfolgen6 Einbindung der staatlichen Parlamente in die europaumlische Strafrechtspolitik7 Allgemeine Zustaumlndigkeit des EuGH fuumlr den Bereich des Raum der Freiheit der Sicherheit und desRechts

3 DIE INSTITUTIONEN

Doris Schmitz-Meiners und Nicolas Poullain

I STATUS QUO DER INSTITUTIONENARCHITEKTUR

Im Kern der politischen Diskussion stehen die folgenden vier OrganeInstitutionen (andereEinrichtungen wie etwa EZB oder AdR spielen in der Reformdiskussion kaum eine Rolle)

1 Europaumlisches Parlament (Art 189-201)

Zusammensetzung seit `79 direkt gewaumlhlt abnehmende Wahlbeteiligung derzeit 626 MEPsab 25 MS 732

Immer wichtigere Rolle im Gesetzgebungsverfahren An der Gesetzgebung in der 2 und 3Saumlule ist das EP nicht beteiligt

Kontrolle der Exekutive Untersuchungsausschuszlig Kontrolle der Kommission InterpellationMiszligtrauensantrag Anhoumlrungsrecht

Mitwirkungsrechte beim Haushalt (nur bei nicht obligatorischen Ausgaben)

Zusammenarbeit mit innerstaatlischen Parlamenten (COSAC November 1989)

2 Ministerrat (Art 202-210)

Zusammensetzung Der Rat besteht aus je einem Vertreter jedes Mitgliedstaats (Mst) aufMinisterebene Der Vorsitz im Rat wird durch die Mst abwechselnd fuumlr 6 Monatewahrgenommen Minister werden vertreten durch staumlndige Vertreter im AStV (COREPER)

Bei der Gesetzgebung nimmt er trotz Machtzuwachs des EP noch die dominierender Rolleein Bei ZBJI 342 EUV und GASP Art 133 EUV alleiniges Legislativorgan Verabschiedetwirtschaftspolitische und beschaumlftigungspolitische Leitlinien

Drei verschiedene Formen der Stimmabgabe einfache Mehrheit qualifizierte Mehrheit (abFeb 2003 gem Nizza 3 Kriterien Anzahl der Stimmen 62873 mind 10 Staaten Bev (aufAntrag)) Einstimmigkeit

Sitzungen nicht oumlffentlich Transparenzdefiizit bei Gesetzgebung

Benennung des Kommissionspraumlsidents

3 Europaumlische Kommission (Art 211-219)

Zusammensetzung 20 Kommissare 10 + (52) ab 2005 je 1 pro Mst ab 27 Mst neueRegelung

Initiativmonopol im EG Bereich

Huumlterin der Vertraumlge Durchfuumlhrungskompetenz aber enger Rahmen durch Komitologie(Ausschuumlsse des Rates die den Rahmen fuumlr die Umsetzung festlegen) Vermittler zwischenRat und EP

Kollegialprinzip

3 Derzeitige Stimmenanzahl die Stimmenanzahl pro Mitgliedsland wurde in Nizza fuumlr alle Staaten festgelegt diebereits die Beitrittsverhandlungen aufgenommen haben

In der Wettbewerbspoltik verfuumlgt die Kommission uumlber legislative exekutive und quasi-judikative Befugnisse

Sieht sich dem Vorwurf des Demokratiedefizits ausgesetzt

4 Europaumlischer Gerichtshof Gericht erster Instanz (GEI) (Art 220-245)

Zusammensetzung EuGH 1 Richter je Mst 8 Generalanwaumllte Sie werden von denRegierungen und Mitgliedsstaaten im gegenseitigen Einvernehmen auf sechs Jahren ernanntAlle drei Jahre findet eine teilweise Neubesetzung statt Richter waumlhlen den Praumlsidenten ausihrer Mitte Aufgabe Wahrung des Rechts bei der Auslegung und Anwendung der Vertraumlge

II INSTITUTIONELLE REFORMEN IN DER DISKUSSION

1 Aspekte im Bezug auf die nahezu Konsens unter den Konventsmitgliedern herrscht

Europaumlisches Parlament

Staumlrkung der Rolle des direkt gewaumlhlten EP zur Uumlberwindung des Legitimations- undDemokratiedefizits der EU Die Beteiligung des EP am Gesetzgebungsprozeszlig nach demMitentscheidungsverfahren soll die Regel werden Die Budgethoheit des Parlaments sollverstaumlrkt werden Ein einheitliches Wahlverfahren und ein einheitliches Abgeordnetenstatut solleingefuumlhrt werden Die Mitwirkung des EP bei der Besetzung der anderen Institutionen soll verstaumlrktwerden

Ministerrat

In der Regel soll mit qualifizierter Mehrheit entschieden werden Lediglich einige sensible Bereiche(Aussen- und Sicherheitspolitik) sollen von dieser Regel ausgenommen werden Hier soll moumlglichstmit besonders qualifizierten Mehrheiten beschlossen werden Wenn der Rat als Gesetzgeber(Legislativrat) handelt soll dies oumlffentlich sein

Europaumlische Kommission

Die Kommission soll im legislativen Bereich das Initiativmonopol behalten Die Wahl undEinsetzung der Kommission als Ganzes soll nach Anhoumlrung der einzelnen Mitglieder desKommissionskollegiums durch die Ausschuumlsse des Parlaments durch das Plenum des EP erfolgenDie Abwahl der Kommission ist derzeit nur als Ganzes moumlglich In Zukunft soll derKommssionspraumlsident auch im Falle untragbarer Verwerfungen die Moumlglichkeit haben einemeinzelnen Kommissionsmitglied den Ruumlcktritt nahezulegen 4 Der Kommissionspraumlsident soll mit einerRichlinienkompetenz ausgestattet werden

Europaumlischer Gerichtshof

Die Gerichtsbarkeit des EuGH soll auf die gesamte ZBJI (Europol Eurojust EuropaumlischerStaatsanwalt) ausgedehnt werden Der EuGH soll als Verfassungsgericht fungieren und den Schutzder in der Grundrechtscharta verankerten Grund- und Menschenrechte gewaumlhrleisten Eineverstaumlrkte demokratische Legitimation der Richter soll durch ihre gemeinsame Berufung durchEP und Rat erreicht werden Der Rat koumlnnte hierbei eine Kandidatenliste vorlegen

2 Dissenspunkte

Die Vorstellung der Mitgliedstaaten und der verschiedenen politischen Parteien gehen am staumlrkstenbei der Frage der Gestaltung der Ratspraumlsidentschaft und des Beschlussfassungsverfahrens imMinisterrat der Wahl des Kommissionspraumlsidenten und der Gestaltung der Aussenvertretungauseinander Die wichtigsten Vorschlaumlge die hier diskutiert werden sind der deutsch-franzoumlsischeVorschlag und der Kommissionsvorschlag

4 Die Idee fuumlr diese Regelung geht auf eine Absprache zuruumlck die Prodi vor Amtsantritt mit seinen Amtskollegen getroffen hatDie Kommissare sicherten Prodi zu dass sie auf sein Ersuchen auch einzeln zuruumlcktreten wuumlrden

DEUTSCH - FRANZOumlSISCHER VORSCHLAG5

Ratspraumlsidentschaft und Beschlussfassung im MinisterratDie rotierende Praumlsidentschaft des Europaumlischen Rates soll durch einen dauerhaften Ratsvorsitzersetzt werden Der Ratsvorsitzende wird mit einer qualifizierten Mehrheit fuumlr eine Dauer von 5 bzw25 Jahren mit der Moumlglichkeit der Wiederwahl gewaumlhlt Der Amtsinhaber fuumlhrt sein Amt hauptamtlichaus Der Vorsitzende des Rates bereitet die Sitzungen des Europaumlischen Rats (ER) vor fuumlhrt dessenVorsitz und wacht uumlber die Umsetzung der Beschluumlsse Die Modalitaumlten fuumlr den Vorsitz im Ministerratvariieren je nach betroffenem Gebiet Der Allgemeine Rat wird vom Generalsekretaumlr des Ratesgeleitet Den Vorsitz des Aussenministerrates hat der Europaumlische Aussenminister inne Fuumlr dieRaumlte Wirtschaft und Finanzen die Eurogruppe und den Rat Justiz und Inneres werden fuumlr zweiJahre Vorsitzende gewaumlhlt Der Rest der Ratsformationen wird so geregelt dass er denMitgliedstaaten eine groumlsstmoumlgliche Beteiligung auf der Grundlage einer gleichberechtigten Rotationgewaumlhrleistet

KommissionEine starke Vereinfachung des Komitologieverfahrens soll es der Kommission erleichtern ihreAufgabe die vom EP und Rat erlassenen Gesetze umzusetzen und deren ordungsgemaumlsseUmsetzung zu kontrollieren erleichtern Um die politische Verantwortlichkeit der Kommissiare zugewaumlhrleisten erhalten diese ein Weisungsrecht gegenuumlber den Generaldirektionen DerKommissionpraumlsident hat die Richtlinienkompetenz fuumlr die Arbeit der Kommission

Europaumlisches ParlamentJede Ausweitung der Mehrheitsentscheidungen wird automatisch mit der Mitentscheidung der EPverbunden

AussenvertretungDie Aumlmter des Hohen Vertreters und des Kommissars sollen von derselben Person ausgeuumlbt werdendem Europaumlischen Aussenminister Er verfuumlgt uumlber ein formelles Initiativrecht Der ER ernennt denAussenminister mit Zustimmung des Praumlsidenten der Kommission mit qualifizierter Mehrheit DerAussenminister nimmt mit einem besonderen Status an den Sitzungen der Kommission teil In derRegel wird im Bereich der GASP mit qualifizierter Mehrheit abgestimmt lediglich bei militaumlrischen undsicherheitspolitischen Fragen gilt weiterhin das Prinzip der Einstimmigkeit Wenn ein Mitgliedstaat einnationales Interesse geltend macht und keine andere Loumlsung gefunden werden kann wird die Fragean den Europaumlischen Rat verwiesen der mit qualifizierter Mehrheit entscheidet

KOMMISSIONSVORSCHLAG6Ratspraumlsidentschaft und Beschlussfassung im MinisterratDer Kommissionsentwurf sieht eine Beibehaltung der halbjaumlhrlichen Rotation fuumlr diePraumlsidentschaft des ER und des Rates Allgemeine Angelegenheiten ggf auch fuumlr den AstV vor Beiden anderen Ratsformationen wir der Vorsitz durch ein fuumlr ein Jahr gewaumlhltes Ratsmitglieduumlbernommen Das komplexe Beschlussfassungssystem von Nizza soll durch die doppelte einfacheMehrheit (Mehrheit der Mitgliedsstaaten und der EU Bevoumllkerung) ersetzt werden In sensiblen Faumlllenmuumlsste auf eine verstaumlrkte Mehrheit (23 der Mitgliestaaten und 23 der Bevoumllkerung)zuruumlckgegriffen werden koumlnnen Das Einstimmigkeitsprinzips wird abgeschafft

KommissionAllein die Kommission sollte mit der Durchfuumlhrung der europaumlischen Rechtsvorschriftenbetraut sein Sie muss Ihr Handeln vor den rechtsetzenden Organen Rat und EP rechtfertigen DerVerfassungsvertrag muumlsste ebenfalls sicherstellen dass die Modalitaumlten fuumlr nicht zwingendeInstrumente der Umsetzung wie zB die Offene Koordinierung mit der Gemeinschaftsmethode imEinklang sind

Europaumlisches Parlament

5 Beitrag der dem Konvent am 16 Januar von den Mitgliedern des Konvents Herrn Dominque de Villepin und Herrn JoschkaFischer uebermittlet wurde httpwwwcapuni-muenchendekonventdownloadDeutsch-Franz-Vorschlagpdf6 Fuumlr die Europaumlische Union Frieden Freiheit Solidaritaumlt Rede von Romano Prodi 04 Dezember 2002 httpwwwcapuni-muenchendekonventdownloadKOM-EU_Frieden_Freiheit_Solidpdf

Ein Teil der MEPs soll durch europaumlische Listen gewaumlhlt werden Der ER und das EP habengleichwertige Rechte bei der Ernennung und der Kontrolle der Kommission

AussenvertretungDer Sekretaumlr der Union (SdU) der gleichzeitig Vizepraumlsident der Kommission ist und einenbesonderen Status hat wird vom ER und vom designierten Kommissionspraumlsidenten einvernehmlichernannt Damit ist er sowohl gegenuumlber dem ER als auch gegenuumlber demKommissionspraumlsidenten rechenschaftspflichtig die ihn auch beide seines Amtes enthebenkoumlnnen Als Kommissionsmitglied ist er auszligerdem gegenuumlber dem EP verantwortlich Waumlhrendeines Uumlbergangszeitraums wird der SdU im Bereich der GASP das Initiativrecht der Kommission imRahmen der Leitlinien und Auftraumlge des Rates oder einer Gruppe von Mitgliedstaaten ausuumlben AmEnde der Uumlbergangszeit legt der Rat die Modalitaumlten fest nach denen der SdU autonom dasInitiativrecht der Kommission im Bereich der GASP ausuumlben kann Der SdU vertritt die Union bei derDurchfuumlhrung auszligenpolitischer Aktionen gegenuumlber Dritten und ist fuumlr die Umsetzung dergemeinsamen Beschluumlsse verantwortlich

IV Verfassungsentwuumlrfe

VERFASSUNGSENTWUumlRFEAUS EUROPARECHTLICHER UND VERFASSUNGSRECHTLICHER SICHT

Christine Gerlach und Christian Pernhorst

Uumlberblick uumlber verschiedene Verfassungsentwuumlrfe

1 EU-Organe bzw Europaumlischer Konventsum Entwurf des Praumlsidiums des Europaumlischen Konventes vom 28102002sum Entwurf des Kommissionspraumlsidenten Romani Prodi vom 04122002sum Bericht des Europaumlischen Parlamentes (Alain Lamassoure) vom 240420022 Fraktionen und Parteiensum Entwurf der EVP-Gruppe im Europaumlischen Konvent vom 10112002sum Entwurf der SPE-Gruppe im Europaumlischen Konvent vom 03102002sum Berliner Entwurf der SPD-Bundestagsabgeordneten Gloser und Roth vom 20112002sum Entwurf einiger junger bdquoGruumlnerldquo von September 20023 Einzelpersonen (nicht abschlieszligende Auswahl)sum Entwurf von Prof Dr Juumlrgen Schwarze vom 12112002sum Entwurf der Konventsmitglieder Alan Dashwood Michael Dougan Christophe Hillion Angus

Johnston und Eleanor Spaventa vom 28102002sum Entwurf von Jo Leinen (MdEP) vom 23102002sum Entwurf von Robert Badinter vom 26092002sum Entwurf von Dr Wolfgang Schaumluble und Wilfried Martens vom 24092002sum Entwurf des Earl of Stockton vom 24092002sum Entwurf von Prof Dr Rupert Scholz von August 2002

(insgesamt nicht abschlieszligende Auswahl siehe die umfassenden Nachweise bei httpwwwcapuni-muenchendekonvententwuerfehtm)

Einzelheiten

1 Praumlsidium des Europaumlischen Konventes (bdquoGiscard-Entwurfldquo) vom 28102002sum Dreiteilung des bdquoVertrages uumlber eine Verfassung fuumlr Europaldquo in 1 Struktur der Verfassung und 2

Politikbereiche und die Durchfuumlhrung der Maszlignahmen der Union und 3 AllgemeineSchluszligbestimmungen Der zweite Teil soll die Rechtsgrundlagen enthalten

sum Frage der Namensgebung fuumlr die Union wird aufgeworfen (1Teil Titel I Art 1)sum Die Unionsbuumlrgerschaft soll betont werden Wie die GR-Charta in den Vertrag eingefuumlgt werden

soll ist offen gelassensum Abloumlsung der turnusmaumlszligigen Ratspraumlsidentschaft durch einen Praumlsidenten des Europaumlischen

Rates der fuumlr bestimmte Zeit gewaumlhlt werden soll (1 Teil Titel IV Art 15a)sum Schaffung des bdquoKongress der Voumllker Europasldquo (1 Teil Titel IV Art 19)sum Haushalt der Union soll vollstaumlndig aus Eigenmitteln der Union finanziert werden (1 Teil Titel VII

Art 38)sum Moumlglichkeit des Austritts wird festgesetzt (1 Teil Titel X Art 46)

2 bdquoProdi-Entwurfldquo vom 4122002

sum Dreiteilung der bdquoVerfassung fuumlr die Europaumlische Unionldquo in 1 Prinzipien 2 Grundrechte und 3Politikbereiche Der erste Teil Prinzipien enthaumllt neben den institutionellen Prinzipien auch diewesentlichen Politikziele fuumlr jeden einzelnen Politikbereich

sum Generelle Vergemeinschaftung aller Politikbereiche also auch der GASP und der PJZS

sum Einstimmigkeitserfordernis wird in allen Faumlllen selbst fuumlr Verfassungsaumlnderungen aufgegebenAusnahme ist die Aufnahme neuer Mitglieder

sum Die innenpolitischen Bereiche der Union werden eingeteilt in bdquoprincipal policiesldquo bdquoflanking policiesldquound bdquocomplementary actionsldquo je nach Art der Handlungsinitiative (HarmonisierungKoordinierung) die von der Union erwartet wird

sum Auszligenpolitik Gewaumlhrleistung einer kohaumlrenten Auszligenpolitik durch die Einrichtung des Amteseines bdquoSekretaumlrs der Unionldquo und durch die Niederlegung der generellen auszligenpolitischen Ziele im1 Teil der Verfassung

3 Bericht des Europaumlischen Parlamentes uumlber die Abgrenzung der Zustaumlndigkeiten der EU undder Mitgliedstaaten vom 24042002

Bericht des Ausschusses fuumlr konstitutionelle Fragen des EP (Berichterstatter Alain Lamassoure)

sum Behandelt vor allem das Thema der Kompetenzaufteilung kein breit angelegterVerfassungsentwurf

sum Vergemeinschaftung des zweiten und dritten Pfeilers um das Gleichgewicht von wirtschaftlicherund politischer Integration der Union herzustellen

sum Drei Arten von Zustaumlndigkeiten 1 die grundsaumltzliche Zustaumlndigkeit der Mitgliedstaaten 2 die derUnion uumlbertragene eigene Zustaumlndigkeit und 3 die geteilte Zustaumlndigkeit

sum Evolutivklausel in Anlehnung an Art 308 EG dessen Anwendung jedoch auch in die umgekehrteRichtung Ruumlckuumlbertragung von der Union auf die Mitgliedstaaten funktionieren soll

4 Entwurf der Europaumlischen Volkspartei vom 10112002Ergebnis der Studientage der EVP-Gruppe im Europaumlischen Konvent in Frascati vom 8 bis 10November 2002 Basiert auf dem Estoril-Entwurf vom 18102002 der wiederum auf dem Brok-Diskussionspapier vom 12092002 und dem EVP-Diskussionsentwurf zur bdquoVerfassung derEuropaumlischen Unionldquo vom 29082002 aufbaut Fuumlhrt den bdquoEstoril-Entwurfldquo mit dem bdquoGiscard-EntwurfldquozusammenZur FormAngepaszligt an die vom Konventspraumlsidium in seinem Vorentwurf vorgenommene Zwei- bzw Dreiteilungdes Verfassungsvertrages (Teil I Verfassungsstruktur Teil II Unionspolitiken Teil IIISchluszligbestimmungen)Bezeichnung als Verfassung und nicht als VerfassungsvertragAuffallend ist die komplette Uumlbernahme der Grundrechtecharta in die Verfassung ganz zu BeginnAnsonsten in der Form stark dem bdquoGiscard-Entwurfldquo angeglichen aber insgesamt ausfuumlhrlicherZum Inhalt1 Teil Struktur der VerfassungReligioumlser Bezug in der Praumlambel (bdquoreligious heritageldquo)Grundrechte in Art 1 ndash 55Rechtspersoumlnlichkeit (Art 56 II)Union gegruumlndet auf den Buumlrgern der Union und auf den Mitgliedstaaten (Art 56 I)Vorschriften uumlber die Flagge Hymne und den Feiertag (Art 61)Prinzip der begrenzten Einzelermaumlchtigung (Art 64 I)Zustaumlndigkeiten der Union ausschlieszligliche (= eigene) Zustaumlndigkeit geteilte Zustaumlndigkeit undergaumlnzende Zustaumlndigkeit der Union (Art 65)Kompetenzkataloge in Art 66 ndash 68Fruumlhwarnsystem im europaumlischen Gesetzgebungsverfahren bzgl der Einhaltung des Subsidiaritaumlts-und des Verhaumlltnismaumlszligigkeitsprinzips (Art 69 III)Flexibilitaumltsklausel in Art 71 (Ersatz fuumlr Art 308 EG) allerdings weiterhin mit dem Erfordernis derEinstimmigkeit im Rat jedoch nur der Mehrheit im EPUnterscheidung zwischen Legislativrat mit rotierender Praumlsidentschaft (Art 76 I) und Exekutivratdessen Vorsitz ein nationaler Minister der Kommissionspraumlsident oder das zustaumlndige Mitglied derKommission innehat (Art 76 II)Initiativmonopol im Gesetzgebungsverfahren weiterhin bei der Kommission (Art 77 II)Der Rat schlaumlgt dem EP einen Kandidaten fuumlr das Amt des Kommissionspraumlsidenten mit qualifizierterMehrheit im Lichte des Ergebnisses der EP-Wahlen vor EP waumlhlt mit absoluter MehrheitKommissionspraumlsident schlaumlgt die Kommissare vor die vom Rat mit qualifizierter Mehrheit bestaumltigtund vom EP gewaumlhlt werden muumlssen (Art 78 III)

Der Kommissionspraumlsident ernennt zwei Vizepraumlsidenten einem uumlbertraumlgt er mit Zustimmung desRates die Auszligenvertretung der Union (bdquoCommissioner for Foreign Relationsldquo) (Art 79 IV)Instrumente der Union 1 Unionsgesetze und -rahmengesetze erlassen durch die Legislative derUnion 2 Verordnungen erlassen durch die Exekutive der Union 3 Entscheidungen 4Empfehlungen und 5 Stellungnahmen Gesetze und Verordnungen sind allgemein anwendbar inihrer Gesamtheit bindend und in allen Mitgliedstaaten unmittelbar anwendbar Rahmengesetzehingegen entsprechen den Richtlinien (Art 91)Gesetze und Rahmengesetze werden zusammen vom EP und vom Rat entsprechend demMitentscheidungsverfahren (Art 96) erlassen Die Kommission kann Verordnungen erlassen wennund soweit entweder die Verfassung oder ein Unionsgesetz sie dazu ermaumlchtigt allerdings sind InhaltZweck und Ausmaszlig der Ermaumlchtigung zu beachten (vgl Art 80 I GG) (Art 94)Das Mitentscheidungsverfahren beinhaltet ein Vermittlungsverfahren Alle Unionsgesetze und -rahmengesetze sind ZustimmungsgesetzeFinanzierung der Union ausschlieszliglich durch Eigenmittel (Art 109 I)Die Kommission repraumlsentiert die Union nach auszligen (Art 112) Abschluszlig von internationalenVertraumlgen und Abkommen durch den Rat und das EP (Art 113) Ausdruumlckliche Kompetenz zumBeitritt zur Europaumlischen Menschenrechtskonvention (Art 113 II)bdquoEuropaumlische Partnerschaftldquo mit den EU-Nachbarstaaten vergleichbar mit dem EuropaumlischenWirtschaftsraum inklusive einer politischen Komponente (Art 116)2 Teil Die Politikbereiche und die Durchfuumlhrung der Maszlignahmen der UnionZwei moumlgliche Optionen fuumlr den 2 Teil des Verfassungsvertrages bzw der VerfassungOption 1 folgt der Idee im bdquoGiscard-Entwurfldquo wonach erst im 2 Teil fuumlr jeden einzelnen Politikbereichdie Art der Zustaumlndigkeit die anwendbaren Rechtsakte und Verfahren aufgefuumlhrt werden Nachteil seijedoch daszlig die Bedeutung des 1 Teils nachhaltig reduziert wuumlrde und zudem der 2 Teil aufgrundseines Umfangs von ca 414 Vorschriften fuumlr den Leser kaum noch lesbar waumlreDeshalb favorisiert der EVP-Entwurf die Option 2 wonach der 1 Teil in abschlieszligender Form dieZustaumlndigkeiten Rechtsakte und Verfahren der Union definiert und im 2 Teil nur noch dieVorschriften Aufnahme faumlnden die nicht in den 1 Teil passen Beispielsweise die Grundfreiheiten dieWettbewerbsregeln EMU-Vorschriften oder zusaumltzliche Vorschriften uumlber das Verfahren derInstitutionen der UnionGemaumlszlig der Option 2 schlaumlgt der Entwurf die folgenden Titel fuumlr den 2 Teil vorTitel I Gemeinsamer Markt Titel II EMU Titel III Innere Sicherheit Titel IV GASP TitelV Verteidigung Titel VI Euratom Titel VII Das Verfahren der Institutionen der Union

5 Beitrag der SPE- Gruppe im Europaumlischen Konvent

sum Kein Verfassungsentwurf sondern nur Vorschlaumlge fuumlr eine neue europaumlische Verfassung miteiner starken sozialen Dimension

sum Die verschiedenen Saumlulen sollen in einen einzigen Text gegossen werden (s Giscard-Entwurf)- Neuer Status fuumlr Nachbarstaaten (s Giscard)- Sicherheits- und Verteidigungspolitik sollte und Kontrolle des EP stehen- EuGH soll bei Kompetenzuumlberschreitung der EU entscheidensum Schaffung eines Rates fuumlr legislative Angelegenheiten (welcher oumlffentlich tagen sollte)- Praumlsident der Kommission muszlig gestaumlrkt werden mehr demokratische Legitimitaumlt und politische

Verantwortung- Absolute Transparenz und bdquogood administrationldquo soll von der Verfassung garantiert werdensum Nationale Parlamente sollen gestaumlrkt werden engere Kooperation mit dem EP ohne Schaffung

einer neuen Institution

6 Berliner Entwurf

sum Die bdquoVerfassung fuumlr die Europaumlische Unionldquo orientiert sich an bereits bestehendem Recht in deneuropaumlischen Vertraumlgen und an der Rechtsprechung des EuGH

sum Vollbeschaumlftigung und nachhaltiges Wachstum werden als Ziele der Union eingefuumlgtsozialdemokratische Werte verankert

sum Die GR-Charta wird nicht mit aufgenommen nur Verweissum Absage an einen Praumlsidenten des Europaumlischen Rates stattdessen Staumlrkung der Kommission

die das Initiativmonopol behaumllt und deren Praumlsident vom EP gewaumlhlt wirdsum Verankerung des Konventsverfahrens zur Aumlnderung der Verfassung

7 Young Greens

sum GR-Charta ist in Verfassung integriert und den Prinzipien der Union vorangestelltsum Europaumlisches Referendum wird in die Verfassung aufgenommensum EP besitzt zusammen mit der Kommission das Initiativrechtsum EP besteht aus einer Buumlrgerkammer und einer Staatenkammer wobei die Buumlrgerkammer vom

Volk gewaumlhlt wird und die Staatenkammer sich aus den Regierungen der Mitgliedstaatenzusammensetzt in der jeder Staat nur eine Stimme hat

sum Ein bdquoRat fuumlr nachhaltige Entwicklung wird geschaffen

8 Schwarze ndash Entwurf

sum Modell einer Zweiteilung der Vertraumlge erster Teil bildet den eigentlichen Verfassungsvertrag wirddurch einen zweiten Vertrag uumlber Unionspolitiken ergaumlnzt (hier einfachere Modalitaumlten zurAumlnderung vorgesehen als bei einer Aumlnderung des ersten Teils)

sum Entwurf konzentriert sich auf die 4 Punkte von Laeken (1bessere Kompetenzabgrenzung 2Verbesserung des GR-Schutzes 3 Vereinfachung der Vertraumlge 4 Reform der Institutionen)

sum Der Europaumlische Rat bekommt Organstellung die Zusammensetzung wird um den Praumlsidentendes EP erweitert der Vorsitz im Europaumlischen Rat ist an den Vorsitz im Rat gekoppelt

sum Der Vorsitz im Rat soll durch eine auf 24 Monate angelegte gemeinsame Praumlsidentschaft von 3Mitgliedstaaten wahrgenommen werden

sum Fruumlhwarnsystem durch Einrichtung eines Kompetenzausschusses der sich aus nationalen undEuropaparlamentariern zusammensetzt

sum Klagerecht der nationalen Parlamente sowie des AdRsum Ruumlckuumlbertragung von Regelungszustaumlndigkeiten auf die Mitgliedsstaaten moumlglichsum Das gesamte Unionsrecht abgesehen von der Ausnahmeregelung der GASP unterliegt der

richterlichen Kontrolle durch die Unionsgerichtesum Nichtigkeitsklage erfaumlhrt inhaltliche Aumlnderung- Abschaffung des Systems der 4 Klagegruumlnde zugunsten einer Generalklausel- Aufhebung der Beschraumlnkungen in Bezug auf die passivlegitimation bei Klagen Privater- Kommissionsverordnungen werden zum zulaumlssigen Gegenstand einer Individualklage- GR-Beschwerde moumlglichsum Auf Unionssteuer wird verzichtet stattdessen Finanzierung nach Anteilen am BSPsum Bei der GASP werden die sog Petersberg-Aufgaben die Einsaumltze zur Bekaumlmpfung des

internationalen Terrorismus hinzugefuumlgtsum Personelle Verschmelzung der Aumlmter des Hohen Vertreters fuumlr GASP und des Auszligenkommissars

9 Entwurf von Jo Leinen

- GR-Charta wird das erste Kapitel der Verfassung- EU besitzt Rechtspersoumlnlichkeit Austritt aus Union moumlglich- Arbeitssprache neben Englisch und Franzoumlsisch auch Deutsch- Gesetzgebung der EU erfolgt in 2 Kammern durch das Europaumlische Parlament (Buumlrgerkammer)

und durch den Europaumlischen Senat (Staatenkammer) der aus einer Umgestaltung desMinisterrats hervorgeht

- Kommission stellt die Exekutive der Union dar der Praumlsident wird vom EP gewaumlhlt- Europaumlischer Auszligenminister soll Vize-Praumlsident der Kommission sein- Ein Praumlsident des Europaumlischen Rates ist nicht vorgesehen wird auch kein Organ der EU- Erhebung finanzieller Eigenmittel- Referendum wird eingefuumlhrt direkte Demokratie- Koordinierung von Politiken sowie die verstaumlrkte Zusammenarbeit in den Vertrag mit

aufgenommen- AdR bekommt Klagerecht vor dem EuGH

10 Beitrag von Wolfgang Schaumluble und Wilfried Martens vom 24092002Entwurf traumlgt den Titel bdquoEine Verfassung fuumlr ein starkes Europaldquo zuletzt aktualisiert am 24092002Flieszligtext mit durchnummerierten Paragraphen Von der Form nicht vergleichbar mit den meisten

anderen Verfassungsentwuumlrfen die bereits vollstaumlndig vorformulierte Artikel enthalten wohingegendieser Entwurf lediglich einige wenige bedeutsame Themen ansprichtZwar spricht der Entwurf von bdquoVerfassungldquo jedoch sind in den Text Aumlnderungsvorschlaumlgeeinschlaumlgiger konservativer Parteien eingearbeitet die gerade an dieser Stelle den Gebrauch desBegriffes bdquoVerfassungsvertragldquo fordern (z B die CSU)Die in dem Entwurf behandelten Themen sind die Kompetenzverteilung zwischen der EU und denMitgliedstaaten die Integretion der Grundrechtecharta in die Verfassung und die Reform derInstitutionenZum InhaltBekenntnis zum bdquogeistig-religioumlsen und sittlichen ErbeldquoEine Perspektive fuumlr die aumluszligeren Grenzen Europas ist zu schaffen da ansonsten die Gefahr bestehedie Integrationskraft der Union zu uumlberfordern Die Grenzen sollen bdquoklar aber offenldquo gezogen werdend h zu Staaten die derzeit der Union als Vollmitglieder nicht beitreten koumlnnen soll eine bdquoEuropaumlischePartnerschaftldquo entwickelt werden Diese soll sich am Modell des EWR orientieren allerdings unterEinbeziehung einer politischen KomponenteBetonung der Unantastbarkeit der internen europaumlischen GrenzenEinheitliche Rechtspersoumlnlichkeit der UnionDie Union ist eine einmalige () Konstruktion bdquoohne historische oder legale Vorbilderldquo die auf derdoppelten Legitimation der Buumlrger und der Staaten aufbautDrei Arten der Kompetenz die prinzipiell von den Mitgliedstaaten ausgeuumlbten Kompetenzen dieeigenen Kompetenzen der Union und die geteilten Kompetenzen Prinzip der begrenztenEinzelermaumlchtigung gilt weiterEntweder zu den eigenen aber zumindest zu den geteilten Kompetenzen der Union sollen sowohl derAufbau und die Durchfuumlhrung einer gemeinsamen Auszligen- und Sicherheitspolitik als auch dieRechtsgrundlagen fuumlr das gemeinsame Gebiet der Freiheit und Sicherheit hinzugefuumlgt werdenGeteilte Kompetenzen decken drei verschiedene Gebiete ab dasjenige in dem die Union diegrundlegenden Regeln festlegt dasjenige in dem sie lediglich in einer komplementaumlren oderzusaumltzlichen Art interveniert und dasjenige in dem sie nationale Politiken koordiniertEine Weiterentwicklungsklausel ist vorzusehen die nur in Ausnahmefaumlllen die einstimmigeEntscheidung fordert und grundsaumltzlich die Beteiligung des EP festlegtInnerhalb des EuGH soll eine spezielle Verfassungs- und Grundrechtekammer geschaffen werdenDie Grundrechtecharta soll integraler Bestandteil der Europaumlischen Verfassung werdenDie Union soll der Europaumlischen Menschenrechtskonvention beitretenDie Schaffung einer zusaumltzlichen Institution fuumlr eine spezielle Rolle der nationalen Parlamenteinnerhalb des Institutionsgefuumlges der EU wird abgelehnt obwohl die Autoren eine bedeutendere Rolleder nationalen Parlamente befuumlrwortenbdquoDie EU ist weder eine Foumlderation im klassischen Sinne noch ein StaatldquoDas EP fungiert zusammen mit dem Rat als gleichberechtigter Gesetzgeber der EUDie Haushaltskompetenz soll zwischen EP und Rat geteilt werdenDer Europaumlische Rat ist eine zentrale Institution der EU und praumlgt ihre politische RichtungDer gegenwaumlrtige Rat fuumlr Allgemeine Angelegenheiten soll in zwei getrennte Einheiten aufgeteiltwerden einen gestaumlrkten Rat fuumlr Allgemeine Angelegenheiten der die Kohaumlrenz der Entscheidungensicherstellt waumlhrend ein spezieller Rat fuumlr Auswaumlrtige Beziehungen sich rein auf Fragen im Bereichder GASP konzentriertDie Mitgliedstaaten bleiben bei der Besetzung des Ratsvorsitzes gleichberechtigtDie Kommission behaumllt ihr InitiativmonopolDer Europaumlische Rat schlaumlgt dem EP unter Beruumlcksichtigung der Ergebnisse der Europawahl und mitqualifizierter Mehrheit einen Kandidaten fuumlr das Amt des Kommissionspraumlsidenten vor den das EPentweder ablehnt oder annimmt Der Kommissionspraumlsident waumlhlt dann seine Kommissare aus dieKommission wird in toto vom EP gewaumlhlt und vom Rat mit Mehrheit bestaumltigt

11 Beitrag des Earl of Stockton vom 24092002Der Earl of Stockton ist stellvertretendes Mitglied des Europaumlischen Konventes der im Namen einerGruppe britischer Konservativer die in ihrer Mehrheit ehemalige oder jetzige Mitglieder des bdquoHouse ofCommonsldquo des bdquoHouse of Lordsldquo und des EP sind diesen Beitrag zur oumlffentlichen Debatte uumlber dieZukunft Europas eingereicht hatTitel bdquoDie Zukunft der EU Ein positiver konservativer Ansatzldquo1 Zur FormKein vollstaumlndiger Verfassungsentwurf sondern Vorschlaumlge und Gedanken zu den aus ihrer Sichtwichtigen Streitpunkten

Positiver Ansatz D h die EU wird nicht verteufelt auch wird nicht ausschlieszliglich dieRuumlckuumlbertragung von Kompetenzen auf die nationale Ebene gefordert sondern der Entwurf erkenntausdruumlcklich die Bedeutung der EU in ganz bestimmten Bereichen an und fordert konsequenterweisedort auch die Staumlrkung der EU-Kompetenzen wie auch die Effektivierung der Verfahrensablaumlufe2 Zum InhaltZunaumlchst Klarstellung daszlig auch in Zukunft die Mitgliedstaaten die bestimmenden Komponenten derEU bleiben sollen weshalb die Umwandlung der EU in einen voll funktionierenden Bundesstaatabgelehnt wirdKompetenzverteilung Auflistung der eigenen Kompetenzen der EU der eigenen Kompetenzen derMitgliedstaaten und der geteilten Kompetenzen wird abgelehnt stattdessen lediglich Klarstellung imVerfassungsvertrag daszlig die EU nur dort eigene oder geteilte Zustaumlndigkeit besitzt wo ihr der Vertragdies einraumlumtDie gemeinschaftlichen Vertraumlge sollen vereinfacht und in zwei Teile geteilt werden 1 Teil =Vertragsverpflichtungen der EU (wichtige Vorschriften) 2 Teil = Vertragsregeln fuumlr die EU (wenigerwichtige und detailliertere Vorschriften) Auch die Vorschriften des 2 Teils sollen nur imKonsensverfahren geaumlndert werden koumlnnenDer Rat bleibt die bestimmende Institution der EU lediglich mehr Offenheit und TransparenzAufwertung der Rolle der nationalen Parlamente indem ein bdquoAusschuszlig der nationalen Parlamenteldquoeingerichtet wird der sich vor allem mit dem Rat ins Benehmen setzen wuumlrde Bevor der Rat Rechtsetzt wuumlrde dieser Ausschuszlig seine Ansicht zu den Gesetzesvorschlaumlgen aumluszligern Also wird diebdquoStaatenkammerldquo nicht allein vom Rat gebildet sondern von den nationalen Parlamentenrepraumlsentiert im o g Ausschuszlig an der Seite des Rates Allerdings soll sich der Ausschuszlig aufSubsidiaritaumltsfragen und auf besonders wichtige Gesetzgebung konzentrierenEmpfehlung des Konventes daszlig die Mitgliedstaaten vor einer Entscheidung im EU-Gesetzgebungsverfahren stets das jeweilige nationale Parlament anhoumlren muumlssenPraumlsident der EU sollte vom Europaumlischen Rat fuumlr mehrere Jahre ernannt werden wobei auch das EPzu beteiligen istPraumlsidentschaft besteht aus dem Praumlsidenten und einer rotierenden Troika die ein Jahr im Amt bleibtDie Troika setzt sich immer aus einem Vertreter eines groumlszligeren Mitgliedstaates und aus zweiVertretern kleinerer Mitgliedstaaten zusammen Die Praumlsidentschaft vertritt den Rat der eine von derKommission zu unterscheidende Aufgabe hatDie Kommission sollte der Motor der EU bleiben deshalb Notwendigkeit einer starken Kommissionjedoch ohne erweiterte Kompetenzen in bezug auf den status quo Innerhalb ihrer Kompetenzen aberschon Staumlrkung ihrer Rolle bspw bei der SubventionskontrolleReduzierung der Abteilungen innerhalb der Kommission Jeder Mitgliedstaat behaumllt einen Kommissarallerdings gibt es sog bdquoVollkommissareldquo und bdquoJuniorkommissareldquo Jeder bdquoVollkommissarldquo erhaumllt eineAbteilung mit einem bdquoJuniorkommissarldquo an seiner Seite (Anpassung an das System in der nationalenMinisterialverwaltung) Die groumlszligeren Mitgliedstaaten haumltten immer einen bdquoVollkommissarldquo wohingegendie kleineren Mitgliedstaaten zwischen einem bdquoVoll-ldquo und einem bdquoJuniorkommissarldquo hin- und herwechseln wuumlrden Ziel effektive und schlanke Kommission und gleichzeitig Wahrung einesKommissars auch fuumlr die kleineren MitgliedstaatenIn Sachen EP Ausweitung des Mitentscheidungsverfahrens Viel wichtiger ist jedoch daszlig das EP anAutoritaumlt und Legitimitaumlt gewinnt was sich erst im Laufe der Zeit entwickeln muszlig Hinweis auf diefehlende Kohaumlrenz und Konsistenz in den Entscheidungen des EP weil es keine klarenMehrheitsfraktionen im EP gibt Recht der vorzeitigen Aufloumlsung des EP durch die gemeinsamhandelnden Organe der Kommission und des RatesWichtig ist die bessere Durchsetzung der EuGH-Entscheidungen Deshalb soll der EuGH das Rechterhalten einem verurteilten Mitgliedstaat bzw Individuum im Falle der Nichtbefolgung des Urteils dieStimmrechte und oder den Zugang zu EU-Programmen zeitweise zu entziehen

12 Entwurf von Rupert ScholzAbgedruckt als Sonderheft 2002 der Zeitschrift fuumlr Gesetzgebung ZGGrundlage des EVP-Diskussionsentwurfs zur bdquoVerfassung der Europaumlischen Unionldquo vom 290820021 Zur FormSystematische Zusammenfuumlhrung von EUV und EGV in einem neuen bdquoVertrag uumlber die EuropaumlischeUnionldquoKeine Zweiteilung in einen wichtigen und einen weniger wichtigen dafuumlr detaillierteren TeilScholz plaumldiert fuumlr Benennung als bdquoVerfassungsvertragldquo2 Zum InhaltGrundsouveraumlnitaumlt bleibt bei den Mitgliedstaaten d h auch in Zukunft keine Kompetenz-Kompetenzfuumlr die EU

Art 308 EG abschaffen dafuumlr Annexkompetenz einfuumlhren d h EU-Kompetenz fuumlr notwendigeergaumlnzende Vorschriften beim Taumltigwerden im eigenen Zustaumlndigkeitsbereich der EU (Art 64 I)Ziele und Kompetenzen eindeutig unterscheiden Aus Zielen duumlrfen keine Befugnisse abgeleitetwerden (so aber beim jetzigen Art 308 EG)Kompetenzaufteilung Ausschlieszligliche und geteilte Zustaumlndigkeiten der EU (Vollgesetzgebung)zusaumltzlich Rahmenzustaumlndigkeit (Rahmengesetzgebung)Subsidiaritaumltsprinzip muszlig verfahrensrechtlich durch eine Subsidiaritaumltskammer beim EuGHabgesichert werden Keine ex-ante-Kontrolle durch die nationalen Parlamente wegenNichtpraktikabilitaumlt innerhalb von sechs Wochen eine Uumlberpruumlfung von Gesetzesinitiativen aufEinhaltung des Subsidiaritaumltsprinzips durchzufuumlhrenDas EP erhaumllt volle Legislativgewalt zwei Kammern Voumllkerkammer und Staatenkammer die letztejedoch mit festen MitgliedernDie Kommission fungiert als Regierung die dem EP gegenuumlber voll verantwortlich istInitiativrecht auch fuumlr das EP (Voumllker- und Staatenkammer)Starker Praumlsident der Kommission aber Absage an einen vom Europaumlischen Rat gewaumlhltenPraumlsidenten

V Ausblick Beitritt und Erweiterung

DIE BEITRITTSKANDIDATEN IM KONVENT

Aureacutelien Raccah

Auszug aus der Erklaumlrung von LaekenbdquoDie Bewerberlaumlnder werden in vollem Umfang an den Beratungen des Konvents beteiligt Sie werdenin gleicher Weise wie die derzeitigen Mitgliedstaaten vertreten sein (ein Vertreter der Regierung undzwei Mitglieder des nationalen Parlaments) und an den Beratungen teilnehmen ohne freilich einenKonsens der sich zwischen den Mitgliedstaaten abzeichnet verhindern zu koumlnnenldquo

I Souveraumlnitaumlt und Identitaumlt der Beitrittskandidaten in der Zukunft EuropasA Gewaltenteilung

1) Horizontale Gewaltenteilung Aufsicht uumlber die europaumlische Institutionen- Beitraumlge von Majaz Nahigal (Premierminister von Slowenien) Michael

Attalides (Vertreter von Zypern) Hildegard Corola Puwak (Vertreterin derRegierung von Rumaumlnien) Jan Kohout (Vertreter der Regierung derTschechischen Republik) Josef Zieleniec (Vertreter des tschechischenParlaments)

2) Vertikale Gewaltenteilung Prinzip der Subsidiaritaumlt- Beitraumlge von Nahtigal gemeinsamer Beitrag von 16 Mitgliedern

Andriukaitis (Vertreter des Parlaments von Litauen) Attalide- Inhalt Neue Kompetenzen bessere Koordinierung Partnerschaft des

EuGH mit den nationalen Verfassungsgerichtsoumlfen FruumlhwarnsystemEinbeziehung der Regionen mit GesetzgebungsbefugnissenVerteilung der Kompetenzen Kompetenzkatalog mit ausschliesslichenkonkurrierenden und Ergaumlnzungskompetenzen

B Staumlrkung des Gewichts der nationalen Parlamente1) Rolle und Gewicht der nationalen Parlamente

- Beitraumlge von Nahtgal Andriukaitis und Kutraite-Giedraitene PeeterKreitzberg unt Tunne Kelam (Vertreter des Parlaments von Estland)

- Inhalt Vertretung der kleinen Staaten Koordinierung mit dem europaumlischenParlament Kontrolle der Regierung Kooperation zwischen den nationalenParlamenten

2) Schaffung einer zweten Kammer- Nach den Vorbild des franzoumlsischen Senates Andriukaitis Atalides- Neue Kammer mit einer gleichen Vertretung aller Staaten 6 Sitzungen pro

Jahr Teilnahme der nationalen Parlamentarier Kontrolle der Anwendungdes Subsidiartaumltsprinzips

II Rolle der Beitrittskandidaten in der Zukunft Europas - ThemenPrinzip der DemokratieVereinfachung der Vertraumlge

- Beitraumlge von Andriukaitis Attalides Danuta Huumlbner und Janusz Trzcinski(Vertreter der polnischen Regierung) Birzniece (Vertreterin des Parlamentsvon Lettland)

- Inhalt Zugang und Verstaumlndlichkeit Verschmelzung der bestehendenVertraumlge

Beteiligung der Buumlrger- Beitraumlge von Nahtigal Andriukaitis Attalides Huumlbner- Inhalt Beachtung der Demokratie Gleichheit der Sprachen

Menschenrechte kulturelle soziale und wirtschaftliche Vielfalt GR-ChartaKooperation im Bereich der 2 und 3 SaumluleGASP Debatten uumlber den Hohen Vertreter fuumlr die GASP

- Beitraumlge von Nahtigal Andriukaitis Attalides Puwak

- Inhalt EU als Voumllkerrechtssubjekt Kooperation Erweiterung dergemeinsamen Bereiche graduelle bdquoVergemeinschaftungldquo Erfordernis derSolidaritaumlt Verschmelzung des Hohen Vertreters fuumlr die GASP und desKommissars fuumlr Auswaumlrtige Angelegenheiten

Bereich der polizeilichen und justiziellen Zusammenarbeit in Strafsachen- Beitraumlge von Puwak Nahtigal- Inhalt Innere Sicherheit bessere Kooperation

Zum Weiterlesen

Figaro vom 240103 polnischer Aussenminister Wlodzinierz Cinoszewic gt Gott und christliche WerteLe Monde vom 30103 J-L Dehaene gt bdquokeine Oktroyierung der BedingungenldquoLe Monde vom 290203 bdquo Die kleinen Beitrittskandidaten misstrauen einem Europa der Grossenldquo

-gt dt-frz Vorschlag im Konvent zu den Institutionen -gt praumlsidiale Doppelspitze fuumlr die Union -gt Europaumlischer Auszligenminister bdquomit doppeltem Hutldquo

-gt httpregisterconsiliumeuintpdfde03cv00cv00489de03pdf

-gt Hans Martin Bury (Vertreter von Joschka Fischer) (ab November 2002 fuumlr StS Gunther Pleuger)wwwburydeZur Person-gt geboren 1966-gt Diplom Betriebswirt (dann 88 ndash 90 Vorstandsassistent Volksbank Ludwigsburg)-gt seit 1988 SPD-Mitglied-gt seit 1997 Mitglied des SPD-Landsvorstandes Baden-Wuumlrttemberg-gt seit 1990 Mitglied des Bundestags SPD-gt Fraktionssprecher fuumlr Post und Telekommunikation-gt Fraktionssprecher fuumlr Wirtschaft und Technologie-gt 1999 bis 2002 Staatsminister beim Bundeskanzler -gt ua Leiter des Staatssekretaumlrsausschuss fuumlr bdquoNachhaltigkeitldquo-gt seit 22Oktober 2002 Staatsminister fuumlr Europa AA----------------------------------------------PositionenArbeitsgruppe bdquoSoziales Europaldquo Mitglied

Europaumlisches Parlament

-gt Klaus Haumlnschhttpwwwklaus-haenschdeZur Person-gt geboren 1938-gt Studium der Politologie Geschichte und Soziologie + Universitaumltsassistent-gt Redakteur einer Zeitschrift fuumlr uumlbernationale Zusammenarbeit-gt 1970 bis 1979 Referent und Pressesprecher im Wissenschaftsministerium in NRW-gt seit 1976 Lehrbeauftragter des Universitaumlt Duisburg-gt seit 1979 Mitglied des EP SPE-gt 1972 ndash 1986 Vorsitzender SPD-Unterbezirk-gt 1989 ndash 1994 und seit 1997 Stellvertretender Vorsitzender der SPE-Fraktion im EP-gt 1994 ndash 1997 Praumlsident des EP-gt EP-Ausschuumlsse bdquofuumlr Auswaumlrtige Angelegenheiten Menschenrechte gemeinsame Sicherheitund Verteidigungspolitikldquo Mitglied bdquofuumlr konstitutionelle Fragenldquo Mitglied-gt im Praumlsidium des Konvents----------------------------------------Positionen-gt Zustandekommen eines geschlossenen Vertragstextes-gt Mehrheitsprinzip und Oumlffentlichkeit fuumlr Rat-gt keine Rotation mehr fuumlr Ratspraumlsidentschaft-gt Staumlrkung der Kommission in exekutiver Funktion und Untermauerung ihrer Legitimitaumlt durchWahl des Kommissionspraumlsidenten durch das Parlament-gt Anzahl der Kommissare soll nicht mehr von Zahl der Staaten abhaumlngen sonder sich nurnoch an Funktionalitaumlt ausrichten-gt Mitentscheidung des Parlaments bei allen EU-Gesetzgebungsakten-gt keine Rotation bei Parlamentspraumlsidentschaft-gt Beitrag vorgestellt von Frau Pervenche Beregraves stellvertretendes Mitglied und Klaus HaumlnschbdquoKernelemente einer Europaumlischen Verfassungldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde03cv00cv00479de03pdf-gt Beitrag von Intildeigo Mendez de Vigo Herrn Klaus Haumlnsch und Herrn Andrew DuffEntschlieszligung des Europaumlischen Parlaments zu den Auswirkungen und zum kuumlnftigen Statusder Charta der Grundrechte der Europaumlischen Union -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000368d2pdf-gt Beitrag des Mitglieds des Konvents Herrn Klaus Haumlnsch bdquoDie Zukunft des EURATOM-Vertragesldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000344d2pdf

-gt Schlussbericht der Gruppe VI bdquoOrdnungspolitikldquo -gthttpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000357d2pdf-gt Arbeitsgruppe bdquoOrdnungspolitikldquo Vorsitz Arbeitsgruppe bdquoAuszligenpolitisches Handelnldquo Mitglied

-gt Elmar Brokhttpwwwcdu-csu-epdekonventkonventhtmZur Person-gt geboren 1946-gt Jurist und Politikwissenschaftler-gt nach Studium Arbeit als Journalist-gt 1989 ndash 1999 Vorsitzender des CDU-Bundesfachausschusses Auszligen- und Sicherheitspolitik-gt seit 1996 Geschaumlftsfuumlhrer des NRW-Landesvorstandes der CDU-gt seit 1999 Vorsitzender des Bundesfachausschusses Europapolitik der CDU-gt Mitglied des EP EVP-gt Mitglied des EVP-Fraktionsvorstandes-gt vergangene Mitgliedschaft in EP-Ausschuumlssen fuumlr Soziales Drogenbekaumlmpfung undbdquoDeutsche Einheitldquo-gt Vertreter des EP in der Reflexionsgruppe des Rates fuumlr Maastricht II-gt Vertreter des EP in der Regierungskonferenz fuumlr den Vertrag von Amsterdam-gt Vertreter des EP in der Regierungskonferenz 2000-gt EP-Ausschuumlsse bdquofuumlr auswaumlrtige Angelegenheiten Menschenrechte gemeinsame Sicherheitund Verteidigungspolitik Mitglied bdquofuumlr konstitutionelle Fragenldquo Vorsitz-gt Stellvertreter Delegation fuumlr die Beziehungen zu den Vereinigten Staaten--------------------------------------Positionen-gt mehr Vergemeinschaftung der Auszligenpolitik-gt klare Verstaumlrkung der Zusammenarbeit in Sicherheits- und Verteidigungspolitik -gt bdquocoalition of the willingldquo gewillte Staaten tragen und fuumlhren aus und die anderen koumlnnennicht blockieren-gt EVP-Convention-Group (einzige Fraktionsbildung im Konvent)-gt Schaumluble-Bocklet-Papier als Grundlage fuumlr CDU-CSU und EVP-Convention-Group -gt klare Kompetenzabgrenzung nach innen und starke Handlungsfaumlhigkeit nach auszligen -gt Notwendigkeit EU-Kompetenzen zuruumlckzufahren -gt zB bei Einwanderungspolitik -gt Betonung des Subsidiaritaumltsprinzips -gt EU-Politikfelder Auszligen- Sicherheits- und Verteidigungspolitik BinnenmarktAuszligenvertretung der Union gemeinsame Waumlhrung reformierte Agrarpolitik und teilweise dieBereiche Rechtspolitik innere Sicherheit Verkehr Infrastruktur Umwelt- undGesundheitsschutz -gt Mitgliedstaatliche Politikfelder der Staatsaufbau der Mitgliedstaaten einschlieszliglich derkommunalen Selbstverwaltung Sozial- und Familienpolitik Arbeitsmarktpolitik die Regelungder Zuwanderung sowie die Bereiche Bildung Kultur und Sport-gt Rat Kommission als auch Parlament das gleiche Recht bei Gesetzesinitiative-gt Die Kommission soll zahlenmaumlszligig begrenzt werden um handlungsfaumlhig zu bleiben-gt Jeder Abgeordnete im Parlament soll grundsaumltzlich in Zukunft in etwa die gleiche Anzahl vonBuumlrgern repraumlsentieren-gt Kompetenzsenat des europaumlischen Gerichtshofes-gt Klagerecht nationaler Parlamente und bestimmter Regionen-gt moumlglichst wenig staatliche Einmischung ins Wirtschaftsgeschehen-gt Beitrag von Elmar Brok bdquoBestimmungen betreffend Freiheit Sicherheit und Recht die in dieVerfassung der Europaumlischen Union aufzunehmen waumlrenldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000436d2pdf-gt Beitrag von Elmar Brok bdquoVerfassung der Europaumlischen Unionldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000325-r1d2pdf-gt Beitrag von Elmar Brok Jacques Santer Reneacute van der Linden Joachim Wuermeling undanderen Mitgliedern bdquoDie Subsidiariaumlt muss durch ein rechtsprechendes Organ uumlberpruumlftwerdenldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000213d2pdf-gt Beitrag von Alain Lamassoure Elmar Brok und Joachim Wuermeling bdquoTestimonials dernationalen Parlamente in der Praumlambel der Verfassung Ein etwas unkonventionellerVorschlagldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000467d2pdf-gt Beitrag von Elmar Brok mit dem Titel bdquoDie Zustaumlndigkeiten der Europaumlischen Unionldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde03cv00cv00541de03pdf-gt Arbeitsgruppe bdquoSubsidiaritaumltldquo Mitglied Arbeitsgruppe bdquoAuszligenpolitisches Handelnldquo Mitglied

-gt Sylvia-Ivonne Kaufmannhttpwwwsylvia-yvonne-kaufmanndeZur Person-gt geboren 1955-gt promovierte Diplom-Japanologin-gt Wissenschaftliche Assistentin an der HU-Berlin und am Institut fuumlr internationale Politik und Wirtschaft Berlin-gt seit 1991 Mitglied des PDS-Parteivorstandes und MdB-gt 1993 ndash 2000 Stellvertretende Bundesvorsitzende der PDS-gt 1991 ndash 1994 Beobachterin im EP-gt Stellvertretende Vorsitzende der Konfoumlderalen Fraktion der Vereinigten Europaumlischen Linken Nordische Gruumlne Linke-gt EP-Ausschuumlsse bdquofuumlr konstitutionelle Fragenldquo Mitglied bdquofuumlr Freiheiten und Rechte der BuumlrgerJustiz und innere Angelegenheitenldquo Stellvertreterin-------------------------------------Positionen-gt ausdruumlcklich fuumlr Referenden uumlber Verfassungsentwurf-gt Europaparlament volles Mitentscheidungsrecht-gt Kontrollrechte fuumlr nationale Parlamente-gt weitere Politikbereiche wie Justiz und Inneres vergemeinschaften-gt Union muss sich zu einer Sozial- und Beschaumlftigungsunion entwickeln-gt bdquoDenn ihre Zukunft liegt in der Weiterentwicklung des europaumlischen Sozialmodells und weniger darin ob sie ein Staatenverbund bleibt oder eine Foumlderation der Nationalstaaten wirdldquo-gt Sozialstaatsprinzip in den Verfassungsvertrag-gt Einrichtung einer Arbeitsgruppe Soziales Europa-gt Beitrag von Andrew Duff Alain Lamassoure Olivier Duhamel Karel de Gucht SylviaKaufmann Josef Zieleniec und Pervenche Beregraves Fragen der Zustaumlndigkeit und Subsidiaritaumlt und darausentstehende Verwirrung -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000178d2pdf-gt Beitrag des Mitglieds des Konvents Frau Sylvia-Yvonne Kaufmann Ein Verfassungsvertragfuumlr ein soziales Europa -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000190-r1d2pdf-gt Arbeitsgruppe bdquoWirtschaftspolitikldquo Mitglied Arbeitsgruppe bdquoVerteidigungldquo Mitglied

-gt Joachim Wuermeling (Vertreter von Elmar Brok)httpwwwwuermelingnetZur Person-gt geboren 1960-gt promovierter Jurist Schwerpunkt Europarecht-gt 1989 ndash 1993 Bayerisches Staatsministerium fuumlr Bundes- und Europaangelegenheiten inBonn Persoumlnlicher Referent des Amtschefs-gt 1993 ndash 1995 Europaumlische Kommission Kabinett des Kommissars Peter Schmidhuber-gt 1995 ndash 1999 Bayerische Staatskanzlei Referatsleiter fuumlr die Beziehungen zu deneuropaumlischen Institutionen Assistent des MP im Ausschuss der Regionen Referatsleiter fuumlrGrundsatzfragen der Europapolitik-gt seit 1996 Lehrbeauftragter der Universitaumlt Bayreuth fuumlr Europarecht-gt seit 1999 Mitglied des Europaumlischen Parlaments (EVP)-gt EP-Ausschuumlsse bdquofuumlr Recht und Binnenmarktldquo Mitglied bdquofuumlr konstitutionelle FragenldquoStellvertreter----------------------------------------Positionen-gt wie Brok -gt gemeinsame EVP-Convention-Group-gt gemeinsamer internet-Auftritt zu Konvent mit Brok-gt ausdruumlcklich Schaumluble-Bocklet-Papier als gemeinsame Grundlage-gt Beitrag des Mitglieds des Konvents Herrn Joachim Wuermeling EU-Zustaumlndigkeiten -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000107d2pdf-gt Beitrag von Joachim Wuermeling EU-Reform Fragen an das Initiativmonopol der EU-Kommission -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000279d2pdf

-gt Beitrag von Joachim Wuermeling bdquo Internationale Vertraumlge der EU Vorschlaumlge fuumlr eineStaumlrkung der parlamentarischen Kontrolleldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000362d2pdf-gt Beitrag von Joachim Wuermeling bdquoReligioumlse Bezugnahme im Verfassungsvertragldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde03cv00cv00480de03pdf-gt Arbeitsgruppe bdquoergaumlnzende Kompetenzenldquo Mitglied Arbeitsgruppe bdquoVereinfachung der Rechtssetzungsverfahren und Rechtsakteldquo Mitglied

4 DIE POLITSCHEN FAMILIENIM KONVENT

sbquoLinkelsquo gegen sbquorechtelsquo Europaverfassung

Winnie Locke

Grundlagen politischer Familienbildung im EG-Vertrag

Art 191 EGV (Politische Parteien) Politische Parteien auf europaumlischer Ebene sind wichtig alsFaktor der Integration in der Union Sie tragen dazu bei ein europaumlisches Bewusstseinherauszubilden und den politischen Willen der Buumlrger der Union zum Ausdruck zu bringen

(vgl Art 21 GG (Parteien) (1) Die Parteien wirken bei der politischen Willensbildung des Volkes mitIhre Gruumlndung ist frei Ihre innere Ordnung muss demokratischen Grundsaumltzen entsprechen Siemuumlssen uumlber die Herkunft und Verwendung ihrer Mittel sowie uumlber ihr Vermoumlgen oumlffentlichRechenschaft geben )

Politische Gruppierungen auf europaumlischer Ebene

EVP-ED Fraktion= im EP Fraktion der Europaumlischen Volkspartei (Christdemokraten) und europaumlischer Demokraten(oder bdquoEPPldquo Europeans People Party)- Fraktionsvorsitzender Hans-Gert Poumlttering (D)- mit 232 Abgeordneten aus 15 Mitgliedstaaten staumlrkste Fraktion im Europaumlischen Parlament (EP)- Parteien ua EVP-Partei CDU CSU bzw CDUCSU-Gruppe im EPZiele ein bdquoEuropa der Werteldquo kohaumlrente und wirksame gemeinsame europaumlische Auszligen- undSicherheitspolitikEVP-ED Fraktion und der Konvent- 6 EVP-EP-Vertreter im Konvent ua Mendez de Vigo (E) als Vorsitzender der EP-Delegation fuumlr denKonvent Elmar Brok (D) Vorsitzender der EVP-Gruppe im Konvent- eigener Verfassungsentwurf der als bdquowork in progress bdquo dem Diskussionsstand im Konvent und inEVP-Gruppe angepasst wirdSchwerpunkte klare Kompetenzen (Katalog) religioumlser Bezug in Praumlambel Staumlrkung desgemeinschaftlichen Europas

SPE-Fraktion= im EP Fraktion der Sozialdemokratischen Parteien Europas (oder bdquoPSEldquo Party of EuropeanSocialists)- Vorsitzender Enrique Baron Crespo- mit 175 MEP aus 15 Mitgliedstaaten zweitstaumlrkste Fraktion- Parteien ua SPD SPEndashPartei (umfasst 20 sozialdemokratischen und Arbeiter-Parteien der EU)Ziele ein bdquoEuropa der Buumlrgerldquo nachhaltige europaumlische Beschaumlftigungs- Sozial- und UmweltpolitikSPE-Fraktion und Konvent- 5 SPE-EP-Vertreter im Konvent ua Klaus Haumlnsch (D) als stellvertretender Vorsitzender der EP-Delegation fuumlr den Konvent- kein eigener Verfassungsentwurf aber Vorschlaumlge bdquoFuumlr einen Erfolg des Konvents zur ZukunftEuropasldquo und eigenstaumlndiger bdquoBerliner Entwurfldquo mit bdquosozialdemokratischer HandschriftldquoSchwerpunkte Foumlrderung des europaumlischen Gesellschaftsmodells im Rahmen nachhaltigerEntwicklung Vollbeschaumlftigung Innovation sozialen Zusammenhalts

LIBE - Fraktion= im EP Fraktion der Liberalen und Demokratischen Partei Europas (oder bdquoELDRldquo European LiberalDemocrat and Reform Group)- Fraktionsvorsitzender Graham Watson (GB)

- 54 MEP in 10 Mitgliedstaaten (deutsche FDP nicht vertreten)- Parteien ua Margerita (gegruumlndet v Romano Prodi)Ziele wachsende kompetitive Wirtschaft ein Europa basierend auf fundamentalen liberalen PrinzipienLIBE-Fraktion und Konvent- 1 LIBE-EP-Vertreter im Konvent- kein eigener VerfassungsentwurfSchwerpunkte groumlszligere Gewichtung der Auszligen- und Sicherheitspolitik klare Unterscheidung derexekutiven und legislativen Kompetenzen von Rat und Kommission Dezentralisierung vonGemeinschaftsaufgaben mit groumlszligerer Bedeutung fuumlr regionale und lokale Verantwortliche

KVELNGL = im EP Konfoumlderation der vereinigten europaumlischen LinkenNordische Gruumlne Linke (oder bdquoGUENGLldquoConfederal Group of the European UnitedNordic Green Left)- Fraktionsvorsitzender Francis Wurtz (F) stellvertretende Vorsitzende Sylvia-Yvonne Kaufmann (D)- 50 MEP aus 10 Mitgliedstaaten- 15 politische Parteien ua PDS mit der PDS-Europa (Vors Modrow)Ziele Solidaritaumlt Verbesserung der Umweltqualitaumlt soziale Gleichheit Abschaffung der NATO WEUKVELNGL-Fraktion und Konvent- 1 KVELNGL-EP-Vertreterin im Konvent Sylvia-Yvonne Kaufmann (DPDS)- kein eigener VerfassungsentwurfSchwerpunkte Entwicklung zu einem sozialen Europa

Die GruumlnenFEA-Fraktion= im EP Fraktion der GruumlnenFreien Europaumlischen Allianz- Fraktionsvorsitzende Daniel Cohn-Bendit (F) Monica Frassoni (I)- 45 MEP aus 12 Mitgliedstaaten- Parteien ua die GruumlnenBuumlndnisrsquo90Ziele ein Europa mit sozialen kulturellen und oumlkologischen WertenDie Gruumlnen und der Konvent- 1 GruumlnenFEA-EP-Vertreter im Konvent und ua Joschka Fischer als Regierungsvertreter imKonvent- bdquoGrundriss einer europaumlischen Verfassungldquo v J Voggenhuber (AU)Schwerpunkte Handlungsfaumlhigkeit der EU im Inneren und in der Welt Weg zu einer oumlkologischen undsozial nachhaltigen Entwicklung

UEN-Fraktion= im EP Fraktion der Union fuumlr das Europa der Nationen (Union for Europe of the Nations)- Fraktionsvorsitzender M Charles Pasqua (F)- 22 MEP aus 5 Mitgliedstaaten- keine deutsche Parteien- Ziele Erhaltung der Souveraumlnitaumlt und nationalen Demokratien Betonung der Unterschiede keinfoumlderales Europa- 1 UEN-EP-Vertreterin im Konvent

EDU-Fraktion= im EP Fraktion fuumlr das Europa der Demokratie und der Unterschiede- Fraktionsvorsitzender Jens-Peter Bonde (DK)- 17 MEP- 1 EDU-EP-Vertreter im Konvent

Links

Uumlbersicht der EP-Fraktionen unter httpwwweuroparleuintgroupsdefaulthtm

Homepage der EVP httpwwwepp-edorghomededefaultasplg1=deKonventswebsite der EVP httpwwwepp-edorgPresspthem02them01_enasp

Homepage der SPE httpwwwsocialistgrouporgindexhtml

Homepage der LIEBE httpeldeuroparleuintContentDefaultasp

Homepage der KVEL httpwwweuroparleuintgue

Homepage der GruumlnenFEA httpwwwgreens-efaorgenKonventswebsite der GruumlnenFEA auch unter httpwwwgreens-efaorgen

Homepage der UEN httpwwweuroparleuintuen

Homepage der EDU httpwwweuroparleuintedd

III Inhaltliche Aspekte der KonventsarbeitenFebruar 2002 bis Januar 2003

1 DIE ARBEITSGRUPPENI - VI

Manuela Hander

AG I bdquoSubsidiaritaumltsprinzipldquoVors Inigo Mendez de Vigo

Vorschlaumlge

1 Fruumlhere Einbeziehung des Subsidiaritaumltsgedankens in Rechtsetzungsakte der Gemeinschaft durchdie am Rechtsetzungsverfahren beteiligten Organe und damit Verbesserung dessen Beruumlcksichtigung2 Ex-ante-Kontrolle durch die Schaffung eines Warnsystems durch fruumlhzeitige Einbeziehung desmitgliedstaatlichen Gesetzgebers am gemeinschaftlichen Rechtsetzungsverfahren3 Ex-post-Kontrolle durch Erleichterung der Klageerhebungsmoumlglichkeiten beim EuGH wegenMissachtung des Subsidiaritaumltsprinzips

AG II bdquoEinbeziehung der ChartaBeitritt zur EMRKldquoVors Antonio Vitorino

Vorschlaumlge

1 Einbeziehung der Grundrechtecharta in die Verfassung wodurch dieser Rechtsverbindlichkeitverliehen wuumlrde Ein Konsens hinsichtlich der konkreten Art und Weise dieser Einbeziehung konntenicht erzielt werden vielmehr wurden alle Optionen in die entsprechende Empfehlung derArbeitsgruppe aufgenommen So plaumldierte ein Teil der Gruppe fuumlr eine Aufnahme der Charta alserstem Kapitel der Verfassung ein anderer Teil wollte es ausreichen lassen eine entsprechendeBezugnahmevorschrift in einen Artikel der Verfassung aufzunehmen wiederum andere wollten eineBezugnahme nur bdquoindirektldquo vorgenommen wissen die es vermeiden wuumlrde der ChartaVerfassungsrang zu geben2 Ein Votum zum Beitritt der EU zur EMRK wurde explizit nicht abgegeben Vielmehr verwies dieGruppe diesbezuumlglich auf den Rat der Europaumlischen Union denn nur dieser koumlnne eine derartwesentliche politische Entscheidung treffen Jedoch sprach sie sich indirekt fuumlr den Beitritt der EU zurEMRK aus indem sie eine Empfehlung zur Aufnahme einer den Beitritt betreffendenverfassungsrechtlichen Bestimmung formulierte und wohlwollend die Argumente eroumlrterte die fuumlreinen Beitritt der EU zur EMRK sprechen

AG III bdquoRechtspersoumlnlichkeitldquoVors Giuliano Amato

Vorschlaumlge

1 Anerkennung der Rechtspersoumlnlichkeit der EU2 Verschmelzung der EU und der EG zu einer einzigen Rechtspersoumlnlichkeit3 Fusion der verschiedenen Vertraumlge (EG-Vertrag EGKS-Vertrag EURATOM-Vertrag EU-Vertrag)mit der Maszliggabe der Untergliederung des neuen einheitlichen Vertrages in zwei Teile einengrundlegenden verfassungsrechtlichen Teil und einen weiteren mit den uumlbrigen Bestimmungen dergenannten Vertraumlge

AG IV bdquoRolle der einzelstaatlichen ParlamenteldquoVors Gisela Stuart

Vorschlaumlge

1 Verbesserung der einzelstaatlichen Kontrollmechanismen der Parlamente die durch dieMitgliedstaaten zu gewaumlhren waumlre und Anerkennung der Rolle der mitgliedstaatlichen Parlamente inder Verfassung2 Einbeziehung der mitgliedstaatlichen Parlamente in die Uumlberwachung des Subsidiaritaumltsprinzips vorallem durch bessere und fruumlhe Unterrichtung von gemeinschaftlichen Rechtsetzungsverfahren3 Ausbau und Erweiterung multilateraler Netze insbesondere durch Praumlzisierung des COSAC-Mandates (vgl hierzu Ziffer II des Protokolls Nr 9 zum EGV (Amsterdam)) durch Einrichtung einesKonvents zur Eroumlrterung wichtiger politischer Leitlinien sowie der Strategie der EU und durch dieEinberufung von Ad-hoc-Konferenzen zwischenparlamentarischer Natur zu speziellen Fragen

AG V bdquoErgaumlnzende ZustaumlndigkeitenldquoVors Henning Christophersen

Vorschlaumlge

1 Die Verfassung allgemein betreffenda) Aufteilung saumlmtlicher Zustaumlndigkeiten zwischen den Mitgliedstaaten und der EU in einembesonderen Kapitel der Verfassungb) Wahrung der Flexibilitaumlt durch Beibehaltung des Art 308 EGV (Amsterdam) bzw einervergleichbaren Bestimmung unter der Voraussetzung der Festlegung dass damit keine Ausweitunggemeinschaftlicher Zustaumlndigkeiten verbunden waumlre2 Die bdquoergaumlnzenden Zustaumlndigkeitenldquo bzw nach dem Vorschlag der Gruppe die bdquounterstuumltzendenMaszlignahmenldquo im besonderen angehenda) Zulaumlssigkeit unterstuumltzender Maszlignahmen nur im Rahmen ausschlieszliglicher Kompetenzen derMitgliedstaaten die einzelstaatliche Rechtsvorschriften nicht ersetzen sondern allenfalls ergaumlnzenoder unterstuumltzen duumlrftenb) Forderung nach einem gemeinsamen Interesse der EU und der Mitgliedstaaten als Voraussetzungunterstuumltzender Maszlignahmen

AG VI bdquoOrdnungspolitikldquoVors Klaus Haumlnsch

Vorschlaumlge

1 Aufnahme wirtschafts- und sozialpolitischer Ziele in die Verfassung (vergleichbar mit denbestehenden Bestimmungen der Art 2 EUV (Amsterdam) und Artt 2 3 und 4 EGV (Amsterdam))2 Strikte Trennung von einerseits Waumlhrungs- und andererseits Wirtschaftspolitik wobei dieerstgenannte als ausschlieszligliche Gemeinschaftszustaumlndigkeit verstanden werden sollte die zweite alsmitgliedstaatliche Zustaumlndigkeit allerdings mit der Einschraumlnkung der Aufnahme der Grundsaumltze derWirtschaftspolitik in die Verfassung sowie einer Verbesserung der Koordinierung zwischen denMitgliedstaaten3 Beibehaltung der EURO-Gruppe deren Vertretung in internationalen Organisationen zu verstaumlrkenwaumlre

2 DIE ARBEITSGRUPPEN VII - X

Conrad Seiferth

AG VII bdquoAussenpolitisches HandelnldquoVors Jean-Luc Dehaene

Vorschlaumlge

1 Zusammenfuumlhrung aller das Aussenpolitische Handeln der EU betreffenden Artikel in einemeinzigen Abschnitt2 Definition von Grundsaumltzen und Zielen fuumlr das Aussenhandeln der EU wofuumlr der Europaumlische Ratstrategische Ziele und Interessen festlegt die die Parameter des Handelns von EU undMitgliedstaaten bestimmen3 EU-Kompetenz zum Abschluss von internationalen Vereinbarungen die ihre Kompetenz betreffen4 Um die Kohaumlrenz und Effektivitaumlt zwischen den Institutionen zu staumlrken bdquoAussenpolitischerVertreter der EUldquo ndash Verschmelzung der Posten des bdquoHohen Vertreter fuumlr die GASPldquo (Solana) und desKommissars (Patten) in einer Person die mit qualifizierter Merheit vom Europaumlischen Rat unterBilligung von Kommission und Parlament ernannt wird5 Um die Kohaumlrenz innerhalb der Institutionen zu verbessern Ratsformation fuumlr AussenpolitischesHandeln und Aussenpolitische Zentralstelle zur Koordination innerhalb der Kommission6 Bestehende Vorgaben zur Entscheidungsfindung sollen weiter ausgeschoumlpft werden keineAusweitung der Mehrheitsentscheidungen aber Kompetenz des Europaumlischen Rates einstimmigMehrheitsentscheidungen auszuweiten

AG VIII bdquoVerteidigungldquoVors Michel Barnier

Vorschlaumlge

1 Ausweitung der Petersberger Aufgaben2 Zur Erhoumlhung von Effizienz und Kohaumlrenz soll der bdquoHohe Vertreter fuumlr die GASP ein Initiativrecht inKrisenangelegenheiten erhalten und in dringenden Faumlllen ermaumlchtigt werden koumlnnen notwendigeEntscheidungen unter Aufsicht des Rates zu treffen3 Die Entscheidung zum Start einer Operation soll einstimmig unter Beachtung des bdquoPrinzips derKonstruktiven Enthaltung erfolgen4 bdquoEuropaumlische Verteidigungszoneldquo Moumlglichkeit zur Einfuumlhrung einer staumlrkeren Kooperation zwischenMitgliedstaaten (vergleichbar bdquoEurozoneldquo)5 Einfuumlhrung einer Solidaritaumltsklausel zur Antwort auf terroristische Bedrohungen und Angriffe mit deralle Mittel zur Abwehr in der EU mobilisiert werden koumlnnen6 Einrichtung einer Europaumlischen Ruumlstungs- und Strategie-Forschungsagentur zur Harmonisierungder Ausruumlstungsbeschaffung und Unterstuumltzung der militaumlrischen Forschung7 Einfuumlhrung von Konvergenzkriterien fuumlr militaumlrische Haushaltsausgeben um die militaumlrischenFaumlhigkeiten der EU zu staumlrken

AG IX bdquoVereinfachung der VertraumlgeldquoVors Guiliano Amato

Vorschlaumlge

1 Verringerung der Anzahl der Rechtsakte von 15 auf 6

a) Verbindliche Verordnung AElig bdquoEU-Gesetzldquo Richtlinie AElig bdquoEU-Rahmengesetzldquo EntscheidungDelegierte Rechtsakte (neue Kategorie von Rechtsnorm)b) Unverbindliche Stellungnahme und Empfehlungc) Anwendungsbereiche EGV u PJZS fuumlr GASP sollen alle Rechtsakte als bdquoGASP-Entscheidungldquobezeichnet werden2 Vereinfachung der Verfahrena) fuumlr alle Rechtsakte das Mitentscheidungsverfahren gem Art 251 EGVb) weitgehende Abschaffung des Verfahrens der Zusammenarbeit gem Art 252 und ersetzen durchMitentscheidungsverfahren oder Anhoumlrungsverfahrenc) Verfahren der Zustimmung Vorbehalten fuumlr die Ratifizierung von internationalen Abkommend) fuumlr alle Ausgaben einheitliches Haushaltsverfahren

AG X bdquoRaum der Freiheit der Sicherheit und des RechtsldquoVors John Bruton

Vorschlaumlge

1 Beschlussfassung mit qualifizierter Mehrheit und im Mitentscheidungsverfahren in der Asylpolitik2 Einwanderungspolitik soll weiterhin Sache der Mitgliedstaaten bleiben Ziel einer gemeinsamenEinwanderungspolitik im Verfassungsvertrag festhalten3 PJZS Deutlichere Umschreibung der Rechtsetzungsbefugnisse fuumlr die Union zur Angleichung desStrafrechts und des Strafprozessrechts gegenseitige Anerkennung von Gerichtsentscheidungen4 Verstaumlrkte Zusammenarbeit im Rat durch effizientere Struktur langfristig Aufbau eine europaumlischenGrenzschutzkorps5 Ausbau der Unionseinrichtungen Kontrolle der Arbeit von Europol durch das EP groumlszligerenSpielraum fuumlr den Gesetzgeber im Bereich von Eurojust Europaumlische Staatsanwaltschaft um gegenSubventionsstraftaten zu verfolgen6 Einbindung der staatlichen Parlamente in die europaumlische Strafrechtspolitik7 Allgemeine Zustaumlndigkeit des EuGH fuumlr den Bereich des Raum der Freiheit der Sicherheit und desRechts

3 DIE INSTITUTIONEN

Doris Schmitz-Meiners und Nicolas Poullain

I STATUS QUO DER INSTITUTIONENARCHITEKTUR

Im Kern der politischen Diskussion stehen die folgenden vier OrganeInstitutionen (andereEinrichtungen wie etwa EZB oder AdR spielen in der Reformdiskussion kaum eine Rolle)

1 Europaumlisches Parlament (Art 189-201)

Zusammensetzung seit `79 direkt gewaumlhlt abnehmende Wahlbeteiligung derzeit 626 MEPsab 25 MS 732

Immer wichtigere Rolle im Gesetzgebungsverfahren An der Gesetzgebung in der 2 und 3Saumlule ist das EP nicht beteiligt

Kontrolle der Exekutive Untersuchungsausschuszlig Kontrolle der Kommission InterpellationMiszligtrauensantrag Anhoumlrungsrecht

Mitwirkungsrechte beim Haushalt (nur bei nicht obligatorischen Ausgaben)

Zusammenarbeit mit innerstaatlischen Parlamenten (COSAC November 1989)

2 Ministerrat (Art 202-210)

Zusammensetzung Der Rat besteht aus je einem Vertreter jedes Mitgliedstaats (Mst) aufMinisterebene Der Vorsitz im Rat wird durch die Mst abwechselnd fuumlr 6 Monatewahrgenommen Minister werden vertreten durch staumlndige Vertreter im AStV (COREPER)

Bei der Gesetzgebung nimmt er trotz Machtzuwachs des EP noch die dominierender Rolleein Bei ZBJI 342 EUV und GASP Art 133 EUV alleiniges Legislativorgan Verabschiedetwirtschaftspolitische und beschaumlftigungspolitische Leitlinien

Drei verschiedene Formen der Stimmabgabe einfache Mehrheit qualifizierte Mehrheit (abFeb 2003 gem Nizza 3 Kriterien Anzahl der Stimmen 62873 mind 10 Staaten Bev (aufAntrag)) Einstimmigkeit

Sitzungen nicht oumlffentlich Transparenzdefiizit bei Gesetzgebung

Benennung des Kommissionspraumlsidents

3 Europaumlische Kommission (Art 211-219)

Zusammensetzung 20 Kommissare 10 + (52) ab 2005 je 1 pro Mst ab 27 Mst neueRegelung

Initiativmonopol im EG Bereich

Huumlterin der Vertraumlge Durchfuumlhrungskompetenz aber enger Rahmen durch Komitologie(Ausschuumlsse des Rates die den Rahmen fuumlr die Umsetzung festlegen) Vermittler zwischenRat und EP

Kollegialprinzip

3 Derzeitige Stimmenanzahl die Stimmenanzahl pro Mitgliedsland wurde in Nizza fuumlr alle Staaten festgelegt diebereits die Beitrittsverhandlungen aufgenommen haben

In der Wettbewerbspoltik verfuumlgt die Kommission uumlber legislative exekutive und quasi-judikative Befugnisse

Sieht sich dem Vorwurf des Demokratiedefizits ausgesetzt

4 Europaumlischer Gerichtshof Gericht erster Instanz (GEI) (Art 220-245)

Zusammensetzung EuGH 1 Richter je Mst 8 Generalanwaumllte Sie werden von denRegierungen und Mitgliedsstaaten im gegenseitigen Einvernehmen auf sechs Jahren ernanntAlle drei Jahre findet eine teilweise Neubesetzung statt Richter waumlhlen den Praumlsidenten ausihrer Mitte Aufgabe Wahrung des Rechts bei der Auslegung und Anwendung der Vertraumlge

II INSTITUTIONELLE REFORMEN IN DER DISKUSSION

1 Aspekte im Bezug auf die nahezu Konsens unter den Konventsmitgliedern herrscht

Europaumlisches Parlament

Staumlrkung der Rolle des direkt gewaumlhlten EP zur Uumlberwindung des Legitimations- undDemokratiedefizits der EU Die Beteiligung des EP am Gesetzgebungsprozeszlig nach demMitentscheidungsverfahren soll die Regel werden Die Budgethoheit des Parlaments sollverstaumlrkt werden Ein einheitliches Wahlverfahren und ein einheitliches Abgeordnetenstatut solleingefuumlhrt werden Die Mitwirkung des EP bei der Besetzung der anderen Institutionen soll verstaumlrktwerden

Ministerrat

In der Regel soll mit qualifizierter Mehrheit entschieden werden Lediglich einige sensible Bereiche(Aussen- und Sicherheitspolitik) sollen von dieser Regel ausgenommen werden Hier soll moumlglichstmit besonders qualifizierten Mehrheiten beschlossen werden Wenn der Rat als Gesetzgeber(Legislativrat) handelt soll dies oumlffentlich sein

Europaumlische Kommission

Die Kommission soll im legislativen Bereich das Initiativmonopol behalten Die Wahl undEinsetzung der Kommission als Ganzes soll nach Anhoumlrung der einzelnen Mitglieder desKommissionskollegiums durch die Ausschuumlsse des Parlaments durch das Plenum des EP erfolgenDie Abwahl der Kommission ist derzeit nur als Ganzes moumlglich In Zukunft soll derKommssionspraumlsident auch im Falle untragbarer Verwerfungen die Moumlglichkeit haben einemeinzelnen Kommissionsmitglied den Ruumlcktritt nahezulegen 4 Der Kommissionspraumlsident soll mit einerRichlinienkompetenz ausgestattet werden

Europaumlischer Gerichtshof

Die Gerichtsbarkeit des EuGH soll auf die gesamte ZBJI (Europol Eurojust EuropaumlischerStaatsanwalt) ausgedehnt werden Der EuGH soll als Verfassungsgericht fungieren und den Schutzder in der Grundrechtscharta verankerten Grund- und Menschenrechte gewaumlhrleisten Eineverstaumlrkte demokratische Legitimation der Richter soll durch ihre gemeinsame Berufung durchEP und Rat erreicht werden Der Rat koumlnnte hierbei eine Kandidatenliste vorlegen

2 Dissenspunkte

Die Vorstellung der Mitgliedstaaten und der verschiedenen politischen Parteien gehen am staumlrkstenbei der Frage der Gestaltung der Ratspraumlsidentschaft und des Beschlussfassungsverfahrens imMinisterrat der Wahl des Kommissionspraumlsidenten und der Gestaltung der Aussenvertretungauseinander Die wichtigsten Vorschlaumlge die hier diskutiert werden sind der deutsch-franzoumlsischeVorschlag und der Kommissionsvorschlag

4 Die Idee fuumlr diese Regelung geht auf eine Absprache zuruumlck die Prodi vor Amtsantritt mit seinen Amtskollegen getroffen hatDie Kommissare sicherten Prodi zu dass sie auf sein Ersuchen auch einzeln zuruumlcktreten wuumlrden

DEUTSCH - FRANZOumlSISCHER VORSCHLAG5

Ratspraumlsidentschaft und Beschlussfassung im MinisterratDie rotierende Praumlsidentschaft des Europaumlischen Rates soll durch einen dauerhaften Ratsvorsitzersetzt werden Der Ratsvorsitzende wird mit einer qualifizierten Mehrheit fuumlr eine Dauer von 5 bzw25 Jahren mit der Moumlglichkeit der Wiederwahl gewaumlhlt Der Amtsinhaber fuumlhrt sein Amt hauptamtlichaus Der Vorsitzende des Rates bereitet die Sitzungen des Europaumlischen Rats (ER) vor fuumlhrt dessenVorsitz und wacht uumlber die Umsetzung der Beschluumlsse Die Modalitaumlten fuumlr den Vorsitz im Ministerratvariieren je nach betroffenem Gebiet Der Allgemeine Rat wird vom Generalsekretaumlr des Ratesgeleitet Den Vorsitz des Aussenministerrates hat der Europaumlische Aussenminister inne Fuumlr dieRaumlte Wirtschaft und Finanzen die Eurogruppe und den Rat Justiz und Inneres werden fuumlr zweiJahre Vorsitzende gewaumlhlt Der Rest der Ratsformationen wird so geregelt dass er denMitgliedstaaten eine groumlsstmoumlgliche Beteiligung auf der Grundlage einer gleichberechtigten Rotationgewaumlhrleistet

KommissionEine starke Vereinfachung des Komitologieverfahrens soll es der Kommission erleichtern ihreAufgabe die vom EP und Rat erlassenen Gesetze umzusetzen und deren ordungsgemaumlsseUmsetzung zu kontrollieren erleichtern Um die politische Verantwortlichkeit der Kommissiare zugewaumlhrleisten erhalten diese ein Weisungsrecht gegenuumlber den Generaldirektionen DerKommissionpraumlsident hat die Richtlinienkompetenz fuumlr die Arbeit der Kommission

Europaumlisches ParlamentJede Ausweitung der Mehrheitsentscheidungen wird automatisch mit der Mitentscheidung der EPverbunden

AussenvertretungDie Aumlmter des Hohen Vertreters und des Kommissars sollen von derselben Person ausgeuumlbt werdendem Europaumlischen Aussenminister Er verfuumlgt uumlber ein formelles Initiativrecht Der ER ernennt denAussenminister mit Zustimmung des Praumlsidenten der Kommission mit qualifizierter Mehrheit DerAussenminister nimmt mit einem besonderen Status an den Sitzungen der Kommission teil In derRegel wird im Bereich der GASP mit qualifizierter Mehrheit abgestimmt lediglich bei militaumlrischen undsicherheitspolitischen Fragen gilt weiterhin das Prinzip der Einstimmigkeit Wenn ein Mitgliedstaat einnationales Interesse geltend macht und keine andere Loumlsung gefunden werden kann wird die Fragean den Europaumlischen Rat verwiesen der mit qualifizierter Mehrheit entscheidet

KOMMISSIONSVORSCHLAG6Ratspraumlsidentschaft und Beschlussfassung im MinisterratDer Kommissionsentwurf sieht eine Beibehaltung der halbjaumlhrlichen Rotation fuumlr diePraumlsidentschaft des ER und des Rates Allgemeine Angelegenheiten ggf auch fuumlr den AstV vor Beiden anderen Ratsformationen wir der Vorsitz durch ein fuumlr ein Jahr gewaumlhltes Ratsmitglieduumlbernommen Das komplexe Beschlussfassungssystem von Nizza soll durch die doppelte einfacheMehrheit (Mehrheit der Mitgliedsstaaten und der EU Bevoumllkerung) ersetzt werden In sensiblen Faumlllenmuumlsste auf eine verstaumlrkte Mehrheit (23 der Mitgliestaaten und 23 der Bevoumllkerung)zuruumlckgegriffen werden koumlnnen Das Einstimmigkeitsprinzips wird abgeschafft

KommissionAllein die Kommission sollte mit der Durchfuumlhrung der europaumlischen Rechtsvorschriftenbetraut sein Sie muss Ihr Handeln vor den rechtsetzenden Organen Rat und EP rechtfertigen DerVerfassungsvertrag muumlsste ebenfalls sicherstellen dass die Modalitaumlten fuumlr nicht zwingendeInstrumente der Umsetzung wie zB die Offene Koordinierung mit der Gemeinschaftsmethode imEinklang sind

Europaumlisches Parlament

5 Beitrag der dem Konvent am 16 Januar von den Mitgliedern des Konvents Herrn Dominque de Villepin und Herrn JoschkaFischer uebermittlet wurde httpwwwcapuni-muenchendekonventdownloadDeutsch-Franz-Vorschlagpdf6 Fuumlr die Europaumlische Union Frieden Freiheit Solidaritaumlt Rede von Romano Prodi 04 Dezember 2002 httpwwwcapuni-muenchendekonventdownloadKOM-EU_Frieden_Freiheit_Solidpdf

Ein Teil der MEPs soll durch europaumlische Listen gewaumlhlt werden Der ER und das EP habengleichwertige Rechte bei der Ernennung und der Kontrolle der Kommission

AussenvertretungDer Sekretaumlr der Union (SdU) der gleichzeitig Vizepraumlsident der Kommission ist und einenbesonderen Status hat wird vom ER und vom designierten Kommissionspraumlsidenten einvernehmlichernannt Damit ist er sowohl gegenuumlber dem ER als auch gegenuumlber demKommissionspraumlsidenten rechenschaftspflichtig die ihn auch beide seines Amtes enthebenkoumlnnen Als Kommissionsmitglied ist er auszligerdem gegenuumlber dem EP verantwortlich Waumlhrendeines Uumlbergangszeitraums wird der SdU im Bereich der GASP das Initiativrecht der Kommission imRahmen der Leitlinien und Auftraumlge des Rates oder einer Gruppe von Mitgliedstaaten ausuumlben AmEnde der Uumlbergangszeit legt der Rat die Modalitaumlten fest nach denen der SdU autonom dasInitiativrecht der Kommission im Bereich der GASP ausuumlben kann Der SdU vertritt die Union bei derDurchfuumlhrung auszligenpolitischer Aktionen gegenuumlber Dritten und ist fuumlr die Umsetzung dergemeinsamen Beschluumlsse verantwortlich

IV Verfassungsentwuumlrfe

VERFASSUNGSENTWUumlRFEAUS EUROPARECHTLICHER UND VERFASSUNGSRECHTLICHER SICHT

Christine Gerlach und Christian Pernhorst

Uumlberblick uumlber verschiedene Verfassungsentwuumlrfe

1 EU-Organe bzw Europaumlischer Konventsum Entwurf des Praumlsidiums des Europaumlischen Konventes vom 28102002sum Entwurf des Kommissionspraumlsidenten Romani Prodi vom 04122002sum Bericht des Europaumlischen Parlamentes (Alain Lamassoure) vom 240420022 Fraktionen und Parteiensum Entwurf der EVP-Gruppe im Europaumlischen Konvent vom 10112002sum Entwurf der SPE-Gruppe im Europaumlischen Konvent vom 03102002sum Berliner Entwurf der SPD-Bundestagsabgeordneten Gloser und Roth vom 20112002sum Entwurf einiger junger bdquoGruumlnerldquo von September 20023 Einzelpersonen (nicht abschlieszligende Auswahl)sum Entwurf von Prof Dr Juumlrgen Schwarze vom 12112002sum Entwurf der Konventsmitglieder Alan Dashwood Michael Dougan Christophe Hillion Angus

Johnston und Eleanor Spaventa vom 28102002sum Entwurf von Jo Leinen (MdEP) vom 23102002sum Entwurf von Robert Badinter vom 26092002sum Entwurf von Dr Wolfgang Schaumluble und Wilfried Martens vom 24092002sum Entwurf des Earl of Stockton vom 24092002sum Entwurf von Prof Dr Rupert Scholz von August 2002

(insgesamt nicht abschlieszligende Auswahl siehe die umfassenden Nachweise bei httpwwwcapuni-muenchendekonvententwuerfehtm)

Einzelheiten

1 Praumlsidium des Europaumlischen Konventes (bdquoGiscard-Entwurfldquo) vom 28102002sum Dreiteilung des bdquoVertrages uumlber eine Verfassung fuumlr Europaldquo in 1 Struktur der Verfassung und 2

Politikbereiche und die Durchfuumlhrung der Maszlignahmen der Union und 3 AllgemeineSchluszligbestimmungen Der zweite Teil soll die Rechtsgrundlagen enthalten

sum Frage der Namensgebung fuumlr die Union wird aufgeworfen (1Teil Titel I Art 1)sum Die Unionsbuumlrgerschaft soll betont werden Wie die GR-Charta in den Vertrag eingefuumlgt werden

soll ist offen gelassensum Abloumlsung der turnusmaumlszligigen Ratspraumlsidentschaft durch einen Praumlsidenten des Europaumlischen

Rates der fuumlr bestimmte Zeit gewaumlhlt werden soll (1 Teil Titel IV Art 15a)sum Schaffung des bdquoKongress der Voumllker Europasldquo (1 Teil Titel IV Art 19)sum Haushalt der Union soll vollstaumlndig aus Eigenmitteln der Union finanziert werden (1 Teil Titel VII

Art 38)sum Moumlglichkeit des Austritts wird festgesetzt (1 Teil Titel X Art 46)

2 bdquoProdi-Entwurfldquo vom 4122002

sum Dreiteilung der bdquoVerfassung fuumlr die Europaumlische Unionldquo in 1 Prinzipien 2 Grundrechte und 3Politikbereiche Der erste Teil Prinzipien enthaumllt neben den institutionellen Prinzipien auch diewesentlichen Politikziele fuumlr jeden einzelnen Politikbereich

sum Generelle Vergemeinschaftung aller Politikbereiche also auch der GASP und der PJZS

sum Einstimmigkeitserfordernis wird in allen Faumlllen selbst fuumlr Verfassungsaumlnderungen aufgegebenAusnahme ist die Aufnahme neuer Mitglieder

sum Die innenpolitischen Bereiche der Union werden eingeteilt in bdquoprincipal policiesldquo bdquoflanking policiesldquound bdquocomplementary actionsldquo je nach Art der Handlungsinitiative (HarmonisierungKoordinierung) die von der Union erwartet wird

sum Auszligenpolitik Gewaumlhrleistung einer kohaumlrenten Auszligenpolitik durch die Einrichtung des Amteseines bdquoSekretaumlrs der Unionldquo und durch die Niederlegung der generellen auszligenpolitischen Ziele im1 Teil der Verfassung

3 Bericht des Europaumlischen Parlamentes uumlber die Abgrenzung der Zustaumlndigkeiten der EU undder Mitgliedstaaten vom 24042002

Bericht des Ausschusses fuumlr konstitutionelle Fragen des EP (Berichterstatter Alain Lamassoure)

sum Behandelt vor allem das Thema der Kompetenzaufteilung kein breit angelegterVerfassungsentwurf

sum Vergemeinschaftung des zweiten und dritten Pfeilers um das Gleichgewicht von wirtschaftlicherund politischer Integration der Union herzustellen

sum Drei Arten von Zustaumlndigkeiten 1 die grundsaumltzliche Zustaumlndigkeit der Mitgliedstaaten 2 die derUnion uumlbertragene eigene Zustaumlndigkeit und 3 die geteilte Zustaumlndigkeit

sum Evolutivklausel in Anlehnung an Art 308 EG dessen Anwendung jedoch auch in die umgekehrteRichtung Ruumlckuumlbertragung von der Union auf die Mitgliedstaaten funktionieren soll

4 Entwurf der Europaumlischen Volkspartei vom 10112002Ergebnis der Studientage der EVP-Gruppe im Europaumlischen Konvent in Frascati vom 8 bis 10November 2002 Basiert auf dem Estoril-Entwurf vom 18102002 der wiederum auf dem Brok-Diskussionspapier vom 12092002 und dem EVP-Diskussionsentwurf zur bdquoVerfassung derEuropaumlischen Unionldquo vom 29082002 aufbaut Fuumlhrt den bdquoEstoril-Entwurfldquo mit dem bdquoGiscard-EntwurfldquozusammenZur FormAngepaszligt an die vom Konventspraumlsidium in seinem Vorentwurf vorgenommene Zwei- bzw Dreiteilungdes Verfassungsvertrages (Teil I Verfassungsstruktur Teil II Unionspolitiken Teil IIISchluszligbestimmungen)Bezeichnung als Verfassung und nicht als VerfassungsvertragAuffallend ist die komplette Uumlbernahme der Grundrechtecharta in die Verfassung ganz zu BeginnAnsonsten in der Form stark dem bdquoGiscard-Entwurfldquo angeglichen aber insgesamt ausfuumlhrlicherZum Inhalt1 Teil Struktur der VerfassungReligioumlser Bezug in der Praumlambel (bdquoreligious heritageldquo)Grundrechte in Art 1 ndash 55Rechtspersoumlnlichkeit (Art 56 II)Union gegruumlndet auf den Buumlrgern der Union und auf den Mitgliedstaaten (Art 56 I)Vorschriften uumlber die Flagge Hymne und den Feiertag (Art 61)Prinzip der begrenzten Einzelermaumlchtigung (Art 64 I)Zustaumlndigkeiten der Union ausschlieszligliche (= eigene) Zustaumlndigkeit geteilte Zustaumlndigkeit undergaumlnzende Zustaumlndigkeit der Union (Art 65)Kompetenzkataloge in Art 66 ndash 68Fruumlhwarnsystem im europaumlischen Gesetzgebungsverfahren bzgl der Einhaltung des Subsidiaritaumlts-und des Verhaumlltnismaumlszligigkeitsprinzips (Art 69 III)Flexibilitaumltsklausel in Art 71 (Ersatz fuumlr Art 308 EG) allerdings weiterhin mit dem Erfordernis derEinstimmigkeit im Rat jedoch nur der Mehrheit im EPUnterscheidung zwischen Legislativrat mit rotierender Praumlsidentschaft (Art 76 I) und Exekutivratdessen Vorsitz ein nationaler Minister der Kommissionspraumlsident oder das zustaumlndige Mitglied derKommission innehat (Art 76 II)Initiativmonopol im Gesetzgebungsverfahren weiterhin bei der Kommission (Art 77 II)Der Rat schlaumlgt dem EP einen Kandidaten fuumlr das Amt des Kommissionspraumlsidenten mit qualifizierterMehrheit im Lichte des Ergebnisses der EP-Wahlen vor EP waumlhlt mit absoluter MehrheitKommissionspraumlsident schlaumlgt die Kommissare vor die vom Rat mit qualifizierter Mehrheit bestaumltigtund vom EP gewaumlhlt werden muumlssen (Art 78 III)

Der Kommissionspraumlsident ernennt zwei Vizepraumlsidenten einem uumlbertraumlgt er mit Zustimmung desRates die Auszligenvertretung der Union (bdquoCommissioner for Foreign Relationsldquo) (Art 79 IV)Instrumente der Union 1 Unionsgesetze und -rahmengesetze erlassen durch die Legislative derUnion 2 Verordnungen erlassen durch die Exekutive der Union 3 Entscheidungen 4Empfehlungen und 5 Stellungnahmen Gesetze und Verordnungen sind allgemein anwendbar inihrer Gesamtheit bindend und in allen Mitgliedstaaten unmittelbar anwendbar Rahmengesetzehingegen entsprechen den Richtlinien (Art 91)Gesetze und Rahmengesetze werden zusammen vom EP und vom Rat entsprechend demMitentscheidungsverfahren (Art 96) erlassen Die Kommission kann Verordnungen erlassen wennund soweit entweder die Verfassung oder ein Unionsgesetz sie dazu ermaumlchtigt allerdings sind InhaltZweck und Ausmaszlig der Ermaumlchtigung zu beachten (vgl Art 80 I GG) (Art 94)Das Mitentscheidungsverfahren beinhaltet ein Vermittlungsverfahren Alle Unionsgesetze und -rahmengesetze sind ZustimmungsgesetzeFinanzierung der Union ausschlieszliglich durch Eigenmittel (Art 109 I)Die Kommission repraumlsentiert die Union nach auszligen (Art 112) Abschluszlig von internationalenVertraumlgen und Abkommen durch den Rat und das EP (Art 113) Ausdruumlckliche Kompetenz zumBeitritt zur Europaumlischen Menschenrechtskonvention (Art 113 II)bdquoEuropaumlische Partnerschaftldquo mit den EU-Nachbarstaaten vergleichbar mit dem EuropaumlischenWirtschaftsraum inklusive einer politischen Komponente (Art 116)2 Teil Die Politikbereiche und die Durchfuumlhrung der Maszlignahmen der UnionZwei moumlgliche Optionen fuumlr den 2 Teil des Verfassungsvertrages bzw der VerfassungOption 1 folgt der Idee im bdquoGiscard-Entwurfldquo wonach erst im 2 Teil fuumlr jeden einzelnen Politikbereichdie Art der Zustaumlndigkeit die anwendbaren Rechtsakte und Verfahren aufgefuumlhrt werden Nachteil seijedoch daszlig die Bedeutung des 1 Teils nachhaltig reduziert wuumlrde und zudem der 2 Teil aufgrundseines Umfangs von ca 414 Vorschriften fuumlr den Leser kaum noch lesbar waumlreDeshalb favorisiert der EVP-Entwurf die Option 2 wonach der 1 Teil in abschlieszligender Form dieZustaumlndigkeiten Rechtsakte und Verfahren der Union definiert und im 2 Teil nur noch dieVorschriften Aufnahme faumlnden die nicht in den 1 Teil passen Beispielsweise die Grundfreiheiten dieWettbewerbsregeln EMU-Vorschriften oder zusaumltzliche Vorschriften uumlber das Verfahren derInstitutionen der UnionGemaumlszlig der Option 2 schlaumlgt der Entwurf die folgenden Titel fuumlr den 2 Teil vorTitel I Gemeinsamer Markt Titel II EMU Titel III Innere Sicherheit Titel IV GASP TitelV Verteidigung Titel VI Euratom Titel VII Das Verfahren der Institutionen der Union

5 Beitrag der SPE- Gruppe im Europaumlischen Konvent

sum Kein Verfassungsentwurf sondern nur Vorschlaumlge fuumlr eine neue europaumlische Verfassung miteiner starken sozialen Dimension

sum Die verschiedenen Saumlulen sollen in einen einzigen Text gegossen werden (s Giscard-Entwurf)- Neuer Status fuumlr Nachbarstaaten (s Giscard)- Sicherheits- und Verteidigungspolitik sollte und Kontrolle des EP stehen- EuGH soll bei Kompetenzuumlberschreitung der EU entscheidensum Schaffung eines Rates fuumlr legislative Angelegenheiten (welcher oumlffentlich tagen sollte)- Praumlsident der Kommission muszlig gestaumlrkt werden mehr demokratische Legitimitaumlt und politische

Verantwortung- Absolute Transparenz und bdquogood administrationldquo soll von der Verfassung garantiert werdensum Nationale Parlamente sollen gestaumlrkt werden engere Kooperation mit dem EP ohne Schaffung

einer neuen Institution

6 Berliner Entwurf

sum Die bdquoVerfassung fuumlr die Europaumlische Unionldquo orientiert sich an bereits bestehendem Recht in deneuropaumlischen Vertraumlgen und an der Rechtsprechung des EuGH

sum Vollbeschaumlftigung und nachhaltiges Wachstum werden als Ziele der Union eingefuumlgtsozialdemokratische Werte verankert

sum Die GR-Charta wird nicht mit aufgenommen nur Verweissum Absage an einen Praumlsidenten des Europaumlischen Rates stattdessen Staumlrkung der Kommission

die das Initiativmonopol behaumllt und deren Praumlsident vom EP gewaumlhlt wirdsum Verankerung des Konventsverfahrens zur Aumlnderung der Verfassung

7 Young Greens

sum GR-Charta ist in Verfassung integriert und den Prinzipien der Union vorangestelltsum Europaumlisches Referendum wird in die Verfassung aufgenommensum EP besitzt zusammen mit der Kommission das Initiativrechtsum EP besteht aus einer Buumlrgerkammer und einer Staatenkammer wobei die Buumlrgerkammer vom

Volk gewaumlhlt wird und die Staatenkammer sich aus den Regierungen der Mitgliedstaatenzusammensetzt in der jeder Staat nur eine Stimme hat

sum Ein bdquoRat fuumlr nachhaltige Entwicklung wird geschaffen

8 Schwarze ndash Entwurf

sum Modell einer Zweiteilung der Vertraumlge erster Teil bildet den eigentlichen Verfassungsvertrag wirddurch einen zweiten Vertrag uumlber Unionspolitiken ergaumlnzt (hier einfachere Modalitaumlten zurAumlnderung vorgesehen als bei einer Aumlnderung des ersten Teils)

sum Entwurf konzentriert sich auf die 4 Punkte von Laeken (1bessere Kompetenzabgrenzung 2Verbesserung des GR-Schutzes 3 Vereinfachung der Vertraumlge 4 Reform der Institutionen)

sum Der Europaumlische Rat bekommt Organstellung die Zusammensetzung wird um den Praumlsidentendes EP erweitert der Vorsitz im Europaumlischen Rat ist an den Vorsitz im Rat gekoppelt

sum Der Vorsitz im Rat soll durch eine auf 24 Monate angelegte gemeinsame Praumlsidentschaft von 3Mitgliedstaaten wahrgenommen werden

sum Fruumlhwarnsystem durch Einrichtung eines Kompetenzausschusses der sich aus nationalen undEuropaparlamentariern zusammensetzt

sum Klagerecht der nationalen Parlamente sowie des AdRsum Ruumlckuumlbertragung von Regelungszustaumlndigkeiten auf die Mitgliedsstaaten moumlglichsum Das gesamte Unionsrecht abgesehen von der Ausnahmeregelung der GASP unterliegt der

richterlichen Kontrolle durch die Unionsgerichtesum Nichtigkeitsklage erfaumlhrt inhaltliche Aumlnderung- Abschaffung des Systems der 4 Klagegruumlnde zugunsten einer Generalklausel- Aufhebung der Beschraumlnkungen in Bezug auf die passivlegitimation bei Klagen Privater- Kommissionsverordnungen werden zum zulaumlssigen Gegenstand einer Individualklage- GR-Beschwerde moumlglichsum Auf Unionssteuer wird verzichtet stattdessen Finanzierung nach Anteilen am BSPsum Bei der GASP werden die sog Petersberg-Aufgaben die Einsaumltze zur Bekaumlmpfung des

internationalen Terrorismus hinzugefuumlgtsum Personelle Verschmelzung der Aumlmter des Hohen Vertreters fuumlr GASP und des Auszligenkommissars

9 Entwurf von Jo Leinen

- GR-Charta wird das erste Kapitel der Verfassung- EU besitzt Rechtspersoumlnlichkeit Austritt aus Union moumlglich- Arbeitssprache neben Englisch und Franzoumlsisch auch Deutsch- Gesetzgebung der EU erfolgt in 2 Kammern durch das Europaumlische Parlament (Buumlrgerkammer)

und durch den Europaumlischen Senat (Staatenkammer) der aus einer Umgestaltung desMinisterrats hervorgeht

- Kommission stellt die Exekutive der Union dar der Praumlsident wird vom EP gewaumlhlt- Europaumlischer Auszligenminister soll Vize-Praumlsident der Kommission sein- Ein Praumlsident des Europaumlischen Rates ist nicht vorgesehen wird auch kein Organ der EU- Erhebung finanzieller Eigenmittel- Referendum wird eingefuumlhrt direkte Demokratie- Koordinierung von Politiken sowie die verstaumlrkte Zusammenarbeit in den Vertrag mit

aufgenommen- AdR bekommt Klagerecht vor dem EuGH

10 Beitrag von Wolfgang Schaumluble und Wilfried Martens vom 24092002Entwurf traumlgt den Titel bdquoEine Verfassung fuumlr ein starkes Europaldquo zuletzt aktualisiert am 24092002Flieszligtext mit durchnummerierten Paragraphen Von der Form nicht vergleichbar mit den meisten

anderen Verfassungsentwuumlrfen die bereits vollstaumlndig vorformulierte Artikel enthalten wohingegendieser Entwurf lediglich einige wenige bedeutsame Themen ansprichtZwar spricht der Entwurf von bdquoVerfassungldquo jedoch sind in den Text Aumlnderungsvorschlaumlgeeinschlaumlgiger konservativer Parteien eingearbeitet die gerade an dieser Stelle den Gebrauch desBegriffes bdquoVerfassungsvertragldquo fordern (z B die CSU)Die in dem Entwurf behandelten Themen sind die Kompetenzverteilung zwischen der EU und denMitgliedstaaten die Integretion der Grundrechtecharta in die Verfassung und die Reform derInstitutionenZum InhaltBekenntnis zum bdquogeistig-religioumlsen und sittlichen ErbeldquoEine Perspektive fuumlr die aumluszligeren Grenzen Europas ist zu schaffen da ansonsten die Gefahr bestehedie Integrationskraft der Union zu uumlberfordern Die Grenzen sollen bdquoklar aber offenldquo gezogen werdend h zu Staaten die derzeit der Union als Vollmitglieder nicht beitreten koumlnnen soll eine bdquoEuropaumlischePartnerschaftldquo entwickelt werden Diese soll sich am Modell des EWR orientieren allerdings unterEinbeziehung einer politischen KomponenteBetonung der Unantastbarkeit der internen europaumlischen GrenzenEinheitliche Rechtspersoumlnlichkeit der UnionDie Union ist eine einmalige () Konstruktion bdquoohne historische oder legale Vorbilderldquo die auf derdoppelten Legitimation der Buumlrger und der Staaten aufbautDrei Arten der Kompetenz die prinzipiell von den Mitgliedstaaten ausgeuumlbten Kompetenzen dieeigenen Kompetenzen der Union und die geteilten Kompetenzen Prinzip der begrenztenEinzelermaumlchtigung gilt weiterEntweder zu den eigenen aber zumindest zu den geteilten Kompetenzen der Union sollen sowohl derAufbau und die Durchfuumlhrung einer gemeinsamen Auszligen- und Sicherheitspolitik als auch dieRechtsgrundlagen fuumlr das gemeinsame Gebiet der Freiheit und Sicherheit hinzugefuumlgt werdenGeteilte Kompetenzen decken drei verschiedene Gebiete ab dasjenige in dem die Union diegrundlegenden Regeln festlegt dasjenige in dem sie lediglich in einer komplementaumlren oderzusaumltzlichen Art interveniert und dasjenige in dem sie nationale Politiken koordiniertEine Weiterentwicklungsklausel ist vorzusehen die nur in Ausnahmefaumlllen die einstimmigeEntscheidung fordert und grundsaumltzlich die Beteiligung des EP festlegtInnerhalb des EuGH soll eine spezielle Verfassungs- und Grundrechtekammer geschaffen werdenDie Grundrechtecharta soll integraler Bestandteil der Europaumlischen Verfassung werdenDie Union soll der Europaumlischen Menschenrechtskonvention beitretenDie Schaffung einer zusaumltzlichen Institution fuumlr eine spezielle Rolle der nationalen Parlamenteinnerhalb des Institutionsgefuumlges der EU wird abgelehnt obwohl die Autoren eine bedeutendere Rolleder nationalen Parlamente befuumlrwortenbdquoDie EU ist weder eine Foumlderation im klassischen Sinne noch ein StaatldquoDas EP fungiert zusammen mit dem Rat als gleichberechtigter Gesetzgeber der EUDie Haushaltskompetenz soll zwischen EP und Rat geteilt werdenDer Europaumlische Rat ist eine zentrale Institution der EU und praumlgt ihre politische RichtungDer gegenwaumlrtige Rat fuumlr Allgemeine Angelegenheiten soll in zwei getrennte Einheiten aufgeteiltwerden einen gestaumlrkten Rat fuumlr Allgemeine Angelegenheiten der die Kohaumlrenz der Entscheidungensicherstellt waumlhrend ein spezieller Rat fuumlr Auswaumlrtige Beziehungen sich rein auf Fragen im Bereichder GASP konzentriertDie Mitgliedstaaten bleiben bei der Besetzung des Ratsvorsitzes gleichberechtigtDie Kommission behaumllt ihr InitiativmonopolDer Europaumlische Rat schlaumlgt dem EP unter Beruumlcksichtigung der Ergebnisse der Europawahl und mitqualifizierter Mehrheit einen Kandidaten fuumlr das Amt des Kommissionspraumlsidenten vor den das EPentweder ablehnt oder annimmt Der Kommissionspraumlsident waumlhlt dann seine Kommissare aus dieKommission wird in toto vom EP gewaumlhlt und vom Rat mit Mehrheit bestaumltigt

11 Beitrag des Earl of Stockton vom 24092002Der Earl of Stockton ist stellvertretendes Mitglied des Europaumlischen Konventes der im Namen einerGruppe britischer Konservativer die in ihrer Mehrheit ehemalige oder jetzige Mitglieder des bdquoHouse ofCommonsldquo des bdquoHouse of Lordsldquo und des EP sind diesen Beitrag zur oumlffentlichen Debatte uumlber dieZukunft Europas eingereicht hatTitel bdquoDie Zukunft der EU Ein positiver konservativer Ansatzldquo1 Zur FormKein vollstaumlndiger Verfassungsentwurf sondern Vorschlaumlge und Gedanken zu den aus ihrer Sichtwichtigen Streitpunkten

Positiver Ansatz D h die EU wird nicht verteufelt auch wird nicht ausschlieszliglich dieRuumlckuumlbertragung von Kompetenzen auf die nationale Ebene gefordert sondern der Entwurf erkenntausdruumlcklich die Bedeutung der EU in ganz bestimmten Bereichen an und fordert konsequenterweisedort auch die Staumlrkung der EU-Kompetenzen wie auch die Effektivierung der Verfahrensablaumlufe2 Zum InhaltZunaumlchst Klarstellung daszlig auch in Zukunft die Mitgliedstaaten die bestimmenden Komponenten derEU bleiben sollen weshalb die Umwandlung der EU in einen voll funktionierenden Bundesstaatabgelehnt wirdKompetenzverteilung Auflistung der eigenen Kompetenzen der EU der eigenen Kompetenzen derMitgliedstaaten und der geteilten Kompetenzen wird abgelehnt stattdessen lediglich Klarstellung imVerfassungsvertrag daszlig die EU nur dort eigene oder geteilte Zustaumlndigkeit besitzt wo ihr der Vertragdies einraumlumtDie gemeinschaftlichen Vertraumlge sollen vereinfacht und in zwei Teile geteilt werden 1 Teil =Vertragsverpflichtungen der EU (wichtige Vorschriften) 2 Teil = Vertragsregeln fuumlr die EU (wenigerwichtige und detailliertere Vorschriften) Auch die Vorschriften des 2 Teils sollen nur imKonsensverfahren geaumlndert werden koumlnnenDer Rat bleibt die bestimmende Institution der EU lediglich mehr Offenheit und TransparenzAufwertung der Rolle der nationalen Parlamente indem ein bdquoAusschuszlig der nationalen Parlamenteldquoeingerichtet wird der sich vor allem mit dem Rat ins Benehmen setzen wuumlrde Bevor der Rat Rechtsetzt wuumlrde dieser Ausschuszlig seine Ansicht zu den Gesetzesvorschlaumlgen aumluszligern Also wird diebdquoStaatenkammerldquo nicht allein vom Rat gebildet sondern von den nationalen Parlamentenrepraumlsentiert im o g Ausschuszlig an der Seite des Rates Allerdings soll sich der Ausschuszlig aufSubsidiaritaumltsfragen und auf besonders wichtige Gesetzgebung konzentrierenEmpfehlung des Konventes daszlig die Mitgliedstaaten vor einer Entscheidung im EU-Gesetzgebungsverfahren stets das jeweilige nationale Parlament anhoumlren muumlssenPraumlsident der EU sollte vom Europaumlischen Rat fuumlr mehrere Jahre ernannt werden wobei auch das EPzu beteiligen istPraumlsidentschaft besteht aus dem Praumlsidenten und einer rotierenden Troika die ein Jahr im Amt bleibtDie Troika setzt sich immer aus einem Vertreter eines groumlszligeren Mitgliedstaates und aus zweiVertretern kleinerer Mitgliedstaaten zusammen Die Praumlsidentschaft vertritt den Rat der eine von derKommission zu unterscheidende Aufgabe hatDie Kommission sollte der Motor der EU bleiben deshalb Notwendigkeit einer starken Kommissionjedoch ohne erweiterte Kompetenzen in bezug auf den status quo Innerhalb ihrer Kompetenzen aberschon Staumlrkung ihrer Rolle bspw bei der SubventionskontrolleReduzierung der Abteilungen innerhalb der Kommission Jeder Mitgliedstaat behaumllt einen Kommissarallerdings gibt es sog bdquoVollkommissareldquo und bdquoJuniorkommissareldquo Jeder bdquoVollkommissarldquo erhaumllt eineAbteilung mit einem bdquoJuniorkommissarldquo an seiner Seite (Anpassung an das System in der nationalenMinisterialverwaltung) Die groumlszligeren Mitgliedstaaten haumltten immer einen bdquoVollkommissarldquo wohingegendie kleineren Mitgliedstaaten zwischen einem bdquoVoll-ldquo und einem bdquoJuniorkommissarldquo hin- und herwechseln wuumlrden Ziel effektive und schlanke Kommission und gleichzeitig Wahrung einesKommissars auch fuumlr die kleineren MitgliedstaatenIn Sachen EP Ausweitung des Mitentscheidungsverfahrens Viel wichtiger ist jedoch daszlig das EP anAutoritaumlt und Legitimitaumlt gewinnt was sich erst im Laufe der Zeit entwickeln muszlig Hinweis auf diefehlende Kohaumlrenz und Konsistenz in den Entscheidungen des EP weil es keine klarenMehrheitsfraktionen im EP gibt Recht der vorzeitigen Aufloumlsung des EP durch die gemeinsamhandelnden Organe der Kommission und des RatesWichtig ist die bessere Durchsetzung der EuGH-Entscheidungen Deshalb soll der EuGH das Rechterhalten einem verurteilten Mitgliedstaat bzw Individuum im Falle der Nichtbefolgung des Urteils dieStimmrechte und oder den Zugang zu EU-Programmen zeitweise zu entziehen

12 Entwurf von Rupert ScholzAbgedruckt als Sonderheft 2002 der Zeitschrift fuumlr Gesetzgebung ZGGrundlage des EVP-Diskussionsentwurfs zur bdquoVerfassung der Europaumlischen Unionldquo vom 290820021 Zur FormSystematische Zusammenfuumlhrung von EUV und EGV in einem neuen bdquoVertrag uumlber die EuropaumlischeUnionldquoKeine Zweiteilung in einen wichtigen und einen weniger wichtigen dafuumlr detaillierteren TeilScholz plaumldiert fuumlr Benennung als bdquoVerfassungsvertragldquo2 Zum InhaltGrundsouveraumlnitaumlt bleibt bei den Mitgliedstaaten d h auch in Zukunft keine Kompetenz-Kompetenzfuumlr die EU

Art 308 EG abschaffen dafuumlr Annexkompetenz einfuumlhren d h EU-Kompetenz fuumlr notwendigeergaumlnzende Vorschriften beim Taumltigwerden im eigenen Zustaumlndigkeitsbereich der EU (Art 64 I)Ziele und Kompetenzen eindeutig unterscheiden Aus Zielen duumlrfen keine Befugnisse abgeleitetwerden (so aber beim jetzigen Art 308 EG)Kompetenzaufteilung Ausschlieszligliche und geteilte Zustaumlndigkeiten der EU (Vollgesetzgebung)zusaumltzlich Rahmenzustaumlndigkeit (Rahmengesetzgebung)Subsidiaritaumltsprinzip muszlig verfahrensrechtlich durch eine Subsidiaritaumltskammer beim EuGHabgesichert werden Keine ex-ante-Kontrolle durch die nationalen Parlamente wegenNichtpraktikabilitaumlt innerhalb von sechs Wochen eine Uumlberpruumlfung von Gesetzesinitiativen aufEinhaltung des Subsidiaritaumltsprinzips durchzufuumlhrenDas EP erhaumllt volle Legislativgewalt zwei Kammern Voumllkerkammer und Staatenkammer die letztejedoch mit festen MitgliedernDie Kommission fungiert als Regierung die dem EP gegenuumlber voll verantwortlich istInitiativrecht auch fuumlr das EP (Voumllker- und Staatenkammer)Starker Praumlsident der Kommission aber Absage an einen vom Europaumlischen Rat gewaumlhltenPraumlsidenten

V Ausblick Beitritt und Erweiterung

DIE BEITRITTSKANDIDATEN IM KONVENT

Aureacutelien Raccah

Auszug aus der Erklaumlrung von LaekenbdquoDie Bewerberlaumlnder werden in vollem Umfang an den Beratungen des Konvents beteiligt Sie werdenin gleicher Weise wie die derzeitigen Mitgliedstaaten vertreten sein (ein Vertreter der Regierung undzwei Mitglieder des nationalen Parlaments) und an den Beratungen teilnehmen ohne freilich einenKonsens der sich zwischen den Mitgliedstaaten abzeichnet verhindern zu koumlnnenldquo

I Souveraumlnitaumlt und Identitaumlt der Beitrittskandidaten in der Zukunft EuropasA Gewaltenteilung

1) Horizontale Gewaltenteilung Aufsicht uumlber die europaumlische Institutionen- Beitraumlge von Majaz Nahigal (Premierminister von Slowenien) Michael

Attalides (Vertreter von Zypern) Hildegard Corola Puwak (Vertreterin derRegierung von Rumaumlnien) Jan Kohout (Vertreter der Regierung derTschechischen Republik) Josef Zieleniec (Vertreter des tschechischenParlaments)

2) Vertikale Gewaltenteilung Prinzip der Subsidiaritaumlt- Beitraumlge von Nahtigal gemeinsamer Beitrag von 16 Mitgliedern

Andriukaitis (Vertreter des Parlaments von Litauen) Attalide- Inhalt Neue Kompetenzen bessere Koordinierung Partnerschaft des

EuGH mit den nationalen Verfassungsgerichtsoumlfen FruumlhwarnsystemEinbeziehung der Regionen mit GesetzgebungsbefugnissenVerteilung der Kompetenzen Kompetenzkatalog mit ausschliesslichenkonkurrierenden und Ergaumlnzungskompetenzen

B Staumlrkung des Gewichts der nationalen Parlamente1) Rolle und Gewicht der nationalen Parlamente

- Beitraumlge von Nahtgal Andriukaitis und Kutraite-Giedraitene PeeterKreitzberg unt Tunne Kelam (Vertreter des Parlaments von Estland)

- Inhalt Vertretung der kleinen Staaten Koordinierung mit dem europaumlischenParlament Kontrolle der Regierung Kooperation zwischen den nationalenParlamenten

2) Schaffung einer zweten Kammer- Nach den Vorbild des franzoumlsischen Senates Andriukaitis Atalides- Neue Kammer mit einer gleichen Vertretung aller Staaten 6 Sitzungen pro

Jahr Teilnahme der nationalen Parlamentarier Kontrolle der Anwendungdes Subsidiartaumltsprinzips

II Rolle der Beitrittskandidaten in der Zukunft Europas - ThemenPrinzip der DemokratieVereinfachung der Vertraumlge

- Beitraumlge von Andriukaitis Attalides Danuta Huumlbner und Janusz Trzcinski(Vertreter der polnischen Regierung) Birzniece (Vertreterin des Parlamentsvon Lettland)

- Inhalt Zugang und Verstaumlndlichkeit Verschmelzung der bestehendenVertraumlge

Beteiligung der Buumlrger- Beitraumlge von Nahtigal Andriukaitis Attalides Huumlbner- Inhalt Beachtung der Demokratie Gleichheit der Sprachen

Menschenrechte kulturelle soziale und wirtschaftliche Vielfalt GR-ChartaKooperation im Bereich der 2 und 3 SaumluleGASP Debatten uumlber den Hohen Vertreter fuumlr die GASP

- Beitraumlge von Nahtigal Andriukaitis Attalides Puwak

- Inhalt EU als Voumllkerrechtssubjekt Kooperation Erweiterung dergemeinsamen Bereiche graduelle bdquoVergemeinschaftungldquo Erfordernis derSolidaritaumlt Verschmelzung des Hohen Vertreters fuumlr die GASP und desKommissars fuumlr Auswaumlrtige Angelegenheiten

Bereich der polizeilichen und justiziellen Zusammenarbeit in Strafsachen- Beitraumlge von Puwak Nahtigal- Inhalt Innere Sicherheit bessere Kooperation

Zum Weiterlesen

Figaro vom 240103 polnischer Aussenminister Wlodzinierz Cinoszewic gt Gott und christliche WerteLe Monde vom 30103 J-L Dehaene gt bdquokeine Oktroyierung der BedingungenldquoLe Monde vom 290203 bdquo Die kleinen Beitrittskandidaten misstrauen einem Europa der Grossenldquo

-gt Schlussbericht der Gruppe VI bdquoOrdnungspolitikldquo -gthttpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000357d2pdf-gt Arbeitsgruppe bdquoOrdnungspolitikldquo Vorsitz Arbeitsgruppe bdquoAuszligenpolitisches Handelnldquo Mitglied

-gt Elmar Brokhttpwwwcdu-csu-epdekonventkonventhtmZur Person-gt geboren 1946-gt Jurist und Politikwissenschaftler-gt nach Studium Arbeit als Journalist-gt 1989 ndash 1999 Vorsitzender des CDU-Bundesfachausschusses Auszligen- und Sicherheitspolitik-gt seit 1996 Geschaumlftsfuumlhrer des NRW-Landesvorstandes der CDU-gt seit 1999 Vorsitzender des Bundesfachausschusses Europapolitik der CDU-gt Mitglied des EP EVP-gt Mitglied des EVP-Fraktionsvorstandes-gt vergangene Mitgliedschaft in EP-Ausschuumlssen fuumlr Soziales Drogenbekaumlmpfung undbdquoDeutsche Einheitldquo-gt Vertreter des EP in der Reflexionsgruppe des Rates fuumlr Maastricht II-gt Vertreter des EP in der Regierungskonferenz fuumlr den Vertrag von Amsterdam-gt Vertreter des EP in der Regierungskonferenz 2000-gt EP-Ausschuumlsse bdquofuumlr auswaumlrtige Angelegenheiten Menschenrechte gemeinsame Sicherheitund Verteidigungspolitik Mitglied bdquofuumlr konstitutionelle Fragenldquo Vorsitz-gt Stellvertreter Delegation fuumlr die Beziehungen zu den Vereinigten Staaten--------------------------------------Positionen-gt mehr Vergemeinschaftung der Auszligenpolitik-gt klare Verstaumlrkung der Zusammenarbeit in Sicherheits- und Verteidigungspolitik -gt bdquocoalition of the willingldquo gewillte Staaten tragen und fuumlhren aus und die anderen koumlnnennicht blockieren-gt EVP-Convention-Group (einzige Fraktionsbildung im Konvent)-gt Schaumluble-Bocklet-Papier als Grundlage fuumlr CDU-CSU und EVP-Convention-Group -gt klare Kompetenzabgrenzung nach innen und starke Handlungsfaumlhigkeit nach auszligen -gt Notwendigkeit EU-Kompetenzen zuruumlckzufahren -gt zB bei Einwanderungspolitik -gt Betonung des Subsidiaritaumltsprinzips -gt EU-Politikfelder Auszligen- Sicherheits- und Verteidigungspolitik BinnenmarktAuszligenvertretung der Union gemeinsame Waumlhrung reformierte Agrarpolitik und teilweise dieBereiche Rechtspolitik innere Sicherheit Verkehr Infrastruktur Umwelt- undGesundheitsschutz -gt Mitgliedstaatliche Politikfelder der Staatsaufbau der Mitgliedstaaten einschlieszliglich derkommunalen Selbstverwaltung Sozial- und Familienpolitik Arbeitsmarktpolitik die Regelungder Zuwanderung sowie die Bereiche Bildung Kultur und Sport-gt Rat Kommission als auch Parlament das gleiche Recht bei Gesetzesinitiative-gt Die Kommission soll zahlenmaumlszligig begrenzt werden um handlungsfaumlhig zu bleiben-gt Jeder Abgeordnete im Parlament soll grundsaumltzlich in Zukunft in etwa die gleiche Anzahl vonBuumlrgern repraumlsentieren-gt Kompetenzsenat des europaumlischen Gerichtshofes-gt Klagerecht nationaler Parlamente und bestimmter Regionen-gt moumlglichst wenig staatliche Einmischung ins Wirtschaftsgeschehen-gt Beitrag von Elmar Brok bdquoBestimmungen betreffend Freiheit Sicherheit und Recht die in dieVerfassung der Europaumlischen Union aufzunehmen waumlrenldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000436d2pdf-gt Beitrag von Elmar Brok bdquoVerfassung der Europaumlischen Unionldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000325-r1d2pdf-gt Beitrag von Elmar Brok Jacques Santer Reneacute van der Linden Joachim Wuermeling undanderen Mitgliedern bdquoDie Subsidiariaumlt muss durch ein rechtsprechendes Organ uumlberpruumlftwerdenldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000213d2pdf-gt Beitrag von Alain Lamassoure Elmar Brok und Joachim Wuermeling bdquoTestimonials dernationalen Parlamente in der Praumlambel der Verfassung Ein etwas unkonventionellerVorschlagldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000467d2pdf-gt Beitrag von Elmar Brok mit dem Titel bdquoDie Zustaumlndigkeiten der Europaumlischen Unionldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde03cv00cv00541de03pdf-gt Arbeitsgruppe bdquoSubsidiaritaumltldquo Mitglied Arbeitsgruppe bdquoAuszligenpolitisches Handelnldquo Mitglied

-gt Sylvia-Ivonne Kaufmannhttpwwwsylvia-yvonne-kaufmanndeZur Person-gt geboren 1955-gt promovierte Diplom-Japanologin-gt Wissenschaftliche Assistentin an der HU-Berlin und am Institut fuumlr internationale Politik und Wirtschaft Berlin-gt seit 1991 Mitglied des PDS-Parteivorstandes und MdB-gt 1993 ndash 2000 Stellvertretende Bundesvorsitzende der PDS-gt 1991 ndash 1994 Beobachterin im EP-gt Stellvertretende Vorsitzende der Konfoumlderalen Fraktion der Vereinigten Europaumlischen Linken Nordische Gruumlne Linke-gt EP-Ausschuumlsse bdquofuumlr konstitutionelle Fragenldquo Mitglied bdquofuumlr Freiheiten und Rechte der BuumlrgerJustiz und innere Angelegenheitenldquo Stellvertreterin-------------------------------------Positionen-gt ausdruumlcklich fuumlr Referenden uumlber Verfassungsentwurf-gt Europaparlament volles Mitentscheidungsrecht-gt Kontrollrechte fuumlr nationale Parlamente-gt weitere Politikbereiche wie Justiz und Inneres vergemeinschaften-gt Union muss sich zu einer Sozial- und Beschaumlftigungsunion entwickeln-gt bdquoDenn ihre Zukunft liegt in der Weiterentwicklung des europaumlischen Sozialmodells und weniger darin ob sie ein Staatenverbund bleibt oder eine Foumlderation der Nationalstaaten wirdldquo-gt Sozialstaatsprinzip in den Verfassungsvertrag-gt Einrichtung einer Arbeitsgruppe Soziales Europa-gt Beitrag von Andrew Duff Alain Lamassoure Olivier Duhamel Karel de Gucht SylviaKaufmann Josef Zieleniec und Pervenche Beregraves Fragen der Zustaumlndigkeit und Subsidiaritaumlt und darausentstehende Verwirrung -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000178d2pdf-gt Beitrag des Mitglieds des Konvents Frau Sylvia-Yvonne Kaufmann Ein Verfassungsvertragfuumlr ein soziales Europa -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000190-r1d2pdf-gt Arbeitsgruppe bdquoWirtschaftspolitikldquo Mitglied Arbeitsgruppe bdquoVerteidigungldquo Mitglied

-gt Joachim Wuermeling (Vertreter von Elmar Brok)httpwwwwuermelingnetZur Person-gt geboren 1960-gt promovierter Jurist Schwerpunkt Europarecht-gt 1989 ndash 1993 Bayerisches Staatsministerium fuumlr Bundes- und Europaangelegenheiten inBonn Persoumlnlicher Referent des Amtschefs-gt 1993 ndash 1995 Europaumlische Kommission Kabinett des Kommissars Peter Schmidhuber-gt 1995 ndash 1999 Bayerische Staatskanzlei Referatsleiter fuumlr die Beziehungen zu deneuropaumlischen Institutionen Assistent des MP im Ausschuss der Regionen Referatsleiter fuumlrGrundsatzfragen der Europapolitik-gt seit 1996 Lehrbeauftragter der Universitaumlt Bayreuth fuumlr Europarecht-gt seit 1999 Mitglied des Europaumlischen Parlaments (EVP)-gt EP-Ausschuumlsse bdquofuumlr Recht und Binnenmarktldquo Mitglied bdquofuumlr konstitutionelle FragenldquoStellvertreter----------------------------------------Positionen-gt wie Brok -gt gemeinsame EVP-Convention-Group-gt gemeinsamer internet-Auftritt zu Konvent mit Brok-gt ausdruumlcklich Schaumluble-Bocklet-Papier als gemeinsame Grundlage-gt Beitrag des Mitglieds des Konvents Herrn Joachim Wuermeling EU-Zustaumlndigkeiten -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000107d2pdf-gt Beitrag von Joachim Wuermeling EU-Reform Fragen an das Initiativmonopol der EU-Kommission -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000279d2pdf

-gt Beitrag von Joachim Wuermeling bdquo Internationale Vertraumlge der EU Vorschlaumlge fuumlr eineStaumlrkung der parlamentarischen Kontrolleldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000362d2pdf-gt Beitrag von Joachim Wuermeling bdquoReligioumlse Bezugnahme im Verfassungsvertragldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde03cv00cv00480de03pdf-gt Arbeitsgruppe bdquoergaumlnzende Kompetenzenldquo Mitglied Arbeitsgruppe bdquoVereinfachung der Rechtssetzungsverfahren und Rechtsakteldquo Mitglied

4 DIE POLITSCHEN FAMILIENIM KONVENT

sbquoLinkelsquo gegen sbquorechtelsquo Europaverfassung

Winnie Locke

Grundlagen politischer Familienbildung im EG-Vertrag

Art 191 EGV (Politische Parteien) Politische Parteien auf europaumlischer Ebene sind wichtig alsFaktor der Integration in der Union Sie tragen dazu bei ein europaumlisches Bewusstseinherauszubilden und den politischen Willen der Buumlrger der Union zum Ausdruck zu bringen

(vgl Art 21 GG (Parteien) (1) Die Parteien wirken bei der politischen Willensbildung des Volkes mitIhre Gruumlndung ist frei Ihre innere Ordnung muss demokratischen Grundsaumltzen entsprechen Siemuumlssen uumlber die Herkunft und Verwendung ihrer Mittel sowie uumlber ihr Vermoumlgen oumlffentlichRechenschaft geben )

Politische Gruppierungen auf europaumlischer Ebene

EVP-ED Fraktion= im EP Fraktion der Europaumlischen Volkspartei (Christdemokraten) und europaumlischer Demokraten(oder bdquoEPPldquo Europeans People Party)- Fraktionsvorsitzender Hans-Gert Poumlttering (D)- mit 232 Abgeordneten aus 15 Mitgliedstaaten staumlrkste Fraktion im Europaumlischen Parlament (EP)- Parteien ua EVP-Partei CDU CSU bzw CDUCSU-Gruppe im EPZiele ein bdquoEuropa der Werteldquo kohaumlrente und wirksame gemeinsame europaumlische Auszligen- undSicherheitspolitikEVP-ED Fraktion und der Konvent- 6 EVP-EP-Vertreter im Konvent ua Mendez de Vigo (E) als Vorsitzender der EP-Delegation fuumlr denKonvent Elmar Brok (D) Vorsitzender der EVP-Gruppe im Konvent- eigener Verfassungsentwurf der als bdquowork in progress bdquo dem Diskussionsstand im Konvent und inEVP-Gruppe angepasst wirdSchwerpunkte klare Kompetenzen (Katalog) religioumlser Bezug in Praumlambel Staumlrkung desgemeinschaftlichen Europas

SPE-Fraktion= im EP Fraktion der Sozialdemokratischen Parteien Europas (oder bdquoPSEldquo Party of EuropeanSocialists)- Vorsitzender Enrique Baron Crespo- mit 175 MEP aus 15 Mitgliedstaaten zweitstaumlrkste Fraktion- Parteien ua SPD SPEndashPartei (umfasst 20 sozialdemokratischen und Arbeiter-Parteien der EU)Ziele ein bdquoEuropa der Buumlrgerldquo nachhaltige europaumlische Beschaumlftigungs- Sozial- und UmweltpolitikSPE-Fraktion und Konvent- 5 SPE-EP-Vertreter im Konvent ua Klaus Haumlnsch (D) als stellvertretender Vorsitzender der EP-Delegation fuumlr den Konvent- kein eigener Verfassungsentwurf aber Vorschlaumlge bdquoFuumlr einen Erfolg des Konvents zur ZukunftEuropasldquo und eigenstaumlndiger bdquoBerliner Entwurfldquo mit bdquosozialdemokratischer HandschriftldquoSchwerpunkte Foumlrderung des europaumlischen Gesellschaftsmodells im Rahmen nachhaltigerEntwicklung Vollbeschaumlftigung Innovation sozialen Zusammenhalts

LIBE - Fraktion= im EP Fraktion der Liberalen und Demokratischen Partei Europas (oder bdquoELDRldquo European LiberalDemocrat and Reform Group)- Fraktionsvorsitzender Graham Watson (GB)

- 54 MEP in 10 Mitgliedstaaten (deutsche FDP nicht vertreten)- Parteien ua Margerita (gegruumlndet v Romano Prodi)Ziele wachsende kompetitive Wirtschaft ein Europa basierend auf fundamentalen liberalen PrinzipienLIBE-Fraktion und Konvent- 1 LIBE-EP-Vertreter im Konvent- kein eigener VerfassungsentwurfSchwerpunkte groumlszligere Gewichtung der Auszligen- und Sicherheitspolitik klare Unterscheidung derexekutiven und legislativen Kompetenzen von Rat und Kommission Dezentralisierung vonGemeinschaftsaufgaben mit groumlszligerer Bedeutung fuumlr regionale und lokale Verantwortliche

KVELNGL = im EP Konfoumlderation der vereinigten europaumlischen LinkenNordische Gruumlne Linke (oder bdquoGUENGLldquoConfederal Group of the European UnitedNordic Green Left)- Fraktionsvorsitzender Francis Wurtz (F) stellvertretende Vorsitzende Sylvia-Yvonne Kaufmann (D)- 50 MEP aus 10 Mitgliedstaaten- 15 politische Parteien ua PDS mit der PDS-Europa (Vors Modrow)Ziele Solidaritaumlt Verbesserung der Umweltqualitaumlt soziale Gleichheit Abschaffung der NATO WEUKVELNGL-Fraktion und Konvent- 1 KVELNGL-EP-Vertreterin im Konvent Sylvia-Yvonne Kaufmann (DPDS)- kein eigener VerfassungsentwurfSchwerpunkte Entwicklung zu einem sozialen Europa

Die GruumlnenFEA-Fraktion= im EP Fraktion der GruumlnenFreien Europaumlischen Allianz- Fraktionsvorsitzende Daniel Cohn-Bendit (F) Monica Frassoni (I)- 45 MEP aus 12 Mitgliedstaaten- Parteien ua die GruumlnenBuumlndnisrsquo90Ziele ein Europa mit sozialen kulturellen und oumlkologischen WertenDie Gruumlnen und der Konvent- 1 GruumlnenFEA-EP-Vertreter im Konvent und ua Joschka Fischer als Regierungsvertreter imKonvent- bdquoGrundriss einer europaumlischen Verfassungldquo v J Voggenhuber (AU)Schwerpunkte Handlungsfaumlhigkeit der EU im Inneren und in der Welt Weg zu einer oumlkologischen undsozial nachhaltigen Entwicklung

UEN-Fraktion= im EP Fraktion der Union fuumlr das Europa der Nationen (Union for Europe of the Nations)- Fraktionsvorsitzender M Charles Pasqua (F)- 22 MEP aus 5 Mitgliedstaaten- keine deutsche Parteien- Ziele Erhaltung der Souveraumlnitaumlt und nationalen Demokratien Betonung der Unterschiede keinfoumlderales Europa- 1 UEN-EP-Vertreterin im Konvent

EDU-Fraktion= im EP Fraktion fuumlr das Europa der Demokratie und der Unterschiede- Fraktionsvorsitzender Jens-Peter Bonde (DK)- 17 MEP- 1 EDU-EP-Vertreter im Konvent

Links

Uumlbersicht der EP-Fraktionen unter httpwwweuroparleuintgroupsdefaulthtm

Homepage der EVP httpwwwepp-edorghomededefaultasplg1=deKonventswebsite der EVP httpwwwepp-edorgPresspthem02them01_enasp

Homepage der SPE httpwwwsocialistgrouporgindexhtml

Homepage der LIEBE httpeldeuroparleuintContentDefaultasp

Homepage der KVEL httpwwweuroparleuintgue

Homepage der GruumlnenFEA httpwwwgreens-efaorgenKonventswebsite der GruumlnenFEA auch unter httpwwwgreens-efaorgen

Homepage der UEN httpwwweuroparleuintuen

Homepage der EDU httpwwweuroparleuintedd

III Inhaltliche Aspekte der KonventsarbeitenFebruar 2002 bis Januar 2003

1 DIE ARBEITSGRUPPENI - VI

Manuela Hander

AG I bdquoSubsidiaritaumltsprinzipldquoVors Inigo Mendez de Vigo

Vorschlaumlge

1 Fruumlhere Einbeziehung des Subsidiaritaumltsgedankens in Rechtsetzungsakte der Gemeinschaft durchdie am Rechtsetzungsverfahren beteiligten Organe und damit Verbesserung dessen Beruumlcksichtigung2 Ex-ante-Kontrolle durch die Schaffung eines Warnsystems durch fruumlhzeitige Einbeziehung desmitgliedstaatlichen Gesetzgebers am gemeinschaftlichen Rechtsetzungsverfahren3 Ex-post-Kontrolle durch Erleichterung der Klageerhebungsmoumlglichkeiten beim EuGH wegenMissachtung des Subsidiaritaumltsprinzips

AG II bdquoEinbeziehung der ChartaBeitritt zur EMRKldquoVors Antonio Vitorino

Vorschlaumlge

1 Einbeziehung der Grundrechtecharta in die Verfassung wodurch dieser Rechtsverbindlichkeitverliehen wuumlrde Ein Konsens hinsichtlich der konkreten Art und Weise dieser Einbeziehung konntenicht erzielt werden vielmehr wurden alle Optionen in die entsprechende Empfehlung derArbeitsgruppe aufgenommen So plaumldierte ein Teil der Gruppe fuumlr eine Aufnahme der Charta alserstem Kapitel der Verfassung ein anderer Teil wollte es ausreichen lassen eine entsprechendeBezugnahmevorschrift in einen Artikel der Verfassung aufzunehmen wiederum andere wollten eineBezugnahme nur bdquoindirektldquo vorgenommen wissen die es vermeiden wuumlrde der ChartaVerfassungsrang zu geben2 Ein Votum zum Beitritt der EU zur EMRK wurde explizit nicht abgegeben Vielmehr verwies dieGruppe diesbezuumlglich auf den Rat der Europaumlischen Union denn nur dieser koumlnne eine derartwesentliche politische Entscheidung treffen Jedoch sprach sie sich indirekt fuumlr den Beitritt der EU zurEMRK aus indem sie eine Empfehlung zur Aufnahme einer den Beitritt betreffendenverfassungsrechtlichen Bestimmung formulierte und wohlwollend die Argumente eroumlrterte die fuumlreinen Beitritt der EU zur EMRK sprechen

AG III bdquoRechtspersoumlnlichkeitldquoVors Giuliano Amato

Vorschlaumlge

1 Anerkennung der Rechtspersoumlnlichkeit der EU2 Verschmelzung der EU und der EG zu einer einzigen Rechtspersoumlnlichkeit3 Fusion der verschiedenen Vertraumlge (EG-Vertrag EGKS-Vertrag EURATOM-Vertrag EU-Vertrag)mit der Maszliggabe der Untergliederung des neuen einheitlichen Vertrages in zwei Teile einengrundlegenden verfassungsrechtlichen Teil und einen weiteren mit den uumlbrigen Bestimmungen dergenannten Vertraumlge

AG IV bdquoRolle der einzelstaatlichen ParlamenteldquoVors Gisela Stuart

Vorschlaumlge

1 Verbesserung der einzelstaatlichen Kontrollmechanismen der Parlamente die durch dieMitgliedstaaten zu gewaumlhren waumlre und Anerkennung der Rolle der mitgliedstaatlichen Parlamente inder Verfassung2 Einbeziehung der mitgliedstaatlichen Parlamente in die Uumlberwachung des Subsidiaritaumltsprinzips vorallem durch bessere und fruumlhe Unterrichtung von gemeinschaftlichen Rechtsetzungsverfahren3 Ausbau und Erweiterung multilateraler Netze insbesondere durch Praumlzisierung des COSAC-Mandates (vgl hierzu Ziffer II des Protokolls Nr 9 zum EGV (Amsterdam)) durch Einrichtung einesKonvents zur Eroumlrterung wichtiger politischer Leitlinien sowie der Strategie der EU und durch dieEinberufung von Ad-hoc-Konferenzen zwischenparlamentarischer Natur zu speziellen Fragen

AG V bdquoErgaumlnzende ZustaumlndigkeitenldquoVors Henning Christophersen

Vorschlaumlge

1 Die Verfassung allgemein betreffenda) Aufteilung saumlmtlicher Zustaumlndigkeiten zwischen den Mitgliedstaaten und der EU in einembesonderen Kapitel der Verfassungb) Wahrung der Flexibilitaumlt durch Beibehaltung des Art 308 EGV (Amsterdam) bzw einervergleichbaren Bestimmung unter der Voraussetzung der Festlegung dass damit keine Ausweitunggemeinschaftlicher Zustaumlndigkeiten verbunden waumlre2 Die bdquoergaumlnzenden Zustaumlndigkeitenldquo bzw nach dem Vorschlag der Gruppe die bdquounterstuumltzendenMaszlignahmenldquo im besonderen angehenda) Zulaumlssigkeit unterstuumltzender Maszlignahmen nur im Rahmen ausschlieszliglicher Kompetenzen derMitgliedstaaten die einzelstaatliche Rechtsvorschriften nicht ersetzen sondern allenfalls ergaumlnzenoder unterstuumltzen duumlrftenb) Forderung nach einem gemeinsamen Interesse der EU und der Mitgliedstaaten als Voraussetzungunterstuumltzender Maszlignahmen

AG VI bdquoOrdnungspolitikldquoVors Klaus Haumlnsch

Vorschlaumlge

1 Aufnahme wirtschafts- und sozialpolitischer Ziele in die Verfassung (vergleichbar mit denbestehenden Bestimmungen der Art 2 EUV (Amsterdam) und Artt 2 3 und 4 EGV (Amsterdam))2 Strikte Trennung von einerseits Waumlhrungs- und andererseits Wirtschaftspolitik wobei dieerstgenannte als ausschlieszligliche Gemeinschaftszustaumlndigkeit verstanden werden sollte die zweite alsmitgliedstaatliche Zustaumlndigkeit allerdings mit der Einschraumlnkung der Aufnahme der Grundsaumltze derWirtschaftspolitik in die Verfassung sowie einer Verbesserung der Koordinierung zwischen denMitgliedstaaten3 Beibehaltung der EURO-Gruppe deren Vertretung in internationalen Organisationen zu verstaumlrkenwaumlre

2 DIE ARBEITSGRUPPEN VII - X

Conrad Seiferth

AG VII bdquoAussenpolitisches HandelnldquoVors Jean-Luc Dehaene

Vorschlaumlge

1 Zusammenfuumlhrung aller das Aussenpolitische Handeln der EU betreffenden Artikel in einemeinzigen Abschnitt2 Definition von Grundsaumltzen und Zielen fuumlr das Aussenhandeln der EU wofuumlr der Europaumlische Ratstrategische Ziele und Interessen festlegt die die Parameter des Handelns von EU undMitgliedstaaten bestimmen3 EU-Kompetenz zum Abschluss von internationalen Vereinbarungen die ihre Kompetenz betreffen4 Um die Kohaumlrenz und Effektivitaumlt zwischen den Institutionen zu staumlrken bdquoAussenpolitischerVertreter der EUldquo ndash Verschmelzung der Posten des bdquoHohen Vertreter fuumlr die GASPldquo (Solana) und desKommissars (Patten) in einer Person die mit qualifizierter Merheit vom Europaumlischen Rat unterBilligung von Kommission und Parlament ernannt wird5 Um die Kohaumlrenz innerhalb der Institutionen zu verbessern Ratsformation fuumlr AussenpolitischesHandeln und Aussenpolitische Zentralstelle zur Koordination innerhalb der Kommission6 Bestehende Vorgaben zur Entscheidungsfindung sollen weiter ausgeschoumlpft werden keineAusweitung der Mehrheitsentscheidungen aber Kompetenz des Europaumlischen Rates einstimmigMehrheitsentscheidungen auszuweiten

AG VIII bdquoVerteidigungldquoVors Michel Barnier

Vorschlaumlge

1 Ausweitung der Petersberger Aufgaben2 Zur Erhoumlhung von Effizienz und Kohaumlrenz soll der bdquoHohe Vertreter fuumlr die GASP ein Initiativrecht inKrisenangelegenheiten erhalten und in dringenden Faumlllen ermaumlchtigt werden koumlnnen notwendigeEntscheidungen unter Aufsicht des Rates zu treffen3 Die Entscheidung zum Start einer Operation soll einstimmig unter Beachtung des bdquoPrinzips derKonstruktiven Enthaltung erfolgen4 bdquoEuropaumlische Verteidigungszoneldquo Moumlglichkeit zur Einfuumlhrung einer staumlrkeren Kooperation zwischenMitgliedstaaten (vergleichbar bdquoEurozoneldquo)5 Einfuumlhrung einer Solidaritaumltsklausel zur Antwort auf terroristische Bedrohungen und Angriffe mit deralle Mittel zur Abwehr in der EU mobilisiert werden koumlnnen6 Einrichtung einer Europaumlischen Ruumlstungs- und Strategie-Forschungsagentur zur Harmonisierungder Ausruumlstungsbeschaffung und Unterstuumltzung der militaumlrischen Forschung7 Einfuumlhrung von Konvergenzkriterien fuumlr militaumlrische Haushaltsausgeben um die militaumlrischenFaumlhigkeiten der EU zu staumlrken

AG IX bdquoVereinfachung der VertraumlgeldquoVors Guiliano Amato

Vorschlaumlge

1 Verringerung der Anzahl der Rechtsakte von 15 auf 6

a) Verbindliche Verordnung AElig bdquoEU-Gesetzldquo Richtlinie AElig bdquoEU-Rahmengesetzldquo EntscheidungDelegierte Rechtsakte (neue Kategorie von Rechtsnorm)b) Unverbindliche Stellungnahme und Empfehlungc) Anwendungsbereiche EGV u PJZS fuumlr GASP sollen alle Rechtsakte als bdquoGASP-Entscheidungldquobezeichnet werden2 Vereinfachung der Verfahrena) fuumlr alle Rechtsakte das Mitentscheidungsverfahren gem Art 251 EGVb) weitgehende Abschaffung des Verfahrens der Zusammenarbeit gem Art 252 und ersetzen durchMitentscheidungsverfahren oder Anhoumlrungsverfahrenc) Verfahren der Zustimmung Vorbehalten fuumlr die Ratifizierung von internationalen Abkommend) fuumlr alle Ausgaben einheitliches Haushaltsverfahren

AG X bdquoRaum der Freiheit der Sicherheit und des RechtsldquoVors John Bruton

Vorschlaumlge

1 Beschlussfassung mit qualifizierter Mehrheit und im Mitentscheidungsverfahren in der Asylpolitik2 Einwanderungspolitik soll weiterhin Sache der Mitgliedstaaten bleiben Ziel einer gemeinsamenEinwanderungspolitik im Verfassungsvertrag festhalten3 PJZS Deutlichere Umschreibung der Rechtsetzungsbefugnisse fuumlr die Union zur Angleichung desStrafrechts und des Strafprozessrechts gegenseitige Anerkennung von Gerichtsentscheidungen4 Verstaumlrkte Zusammenarbeit im Rat durch effizientere Struktur langfristig Aufbau eine europaumlischenGrenzschutzkorps5 Ausbau der Unionseinrichtungen Kontrolle der Arbeit von Europol durch das EP groumlszligerenSpielraum fuumlr den Gesetzgeber im Bereich von Eurojust Europaumlische Staatsanwaltschaft um gegenSubventionsstraftaten zu verfolgen6 Einbindung der staatlichen Parlamente in die europaumlische Strafrechtspolitik7 Allgemeine Zustaumlndigkeit des EuGH fuumlr den Bereich des Raum der Freiheit der Sicherheit und desRechts

3 DIE INSTITUTIONEN

Doris Schmitz-Meiners und Nicolas Poullain

I STATUS QUO DER INSTITUTIONENARCHITEKTUR

Im Kern der politischen Diskussion stehen die folgenden vier OrganeInstitutionen (andereEinrichtungen wie etwa EZB oder AdR spielen in der Reformdiskussion kaum eine Rolle)

1 Europaumlisches Parlament (Art 189-201)

Zusammensetzung seit `79 direkt gewaumlhlt abnehmende Wahlbeteiligung derzeit 626 MEPsab 25 MS 732

Immer wichtigere Rolle im Gesetzgebungsverfahren An der Gesetzgebung in der 2 und 3Saumlule ist das EP nicht beteiligt

Kontrolle der Exekutive Untersuchungsausschuszlig Kontrolle der Kommission InterpellationMiszligtrauensantrag Anhoumlrungsrecht

Mitwirkungsrechte beim Haushalt (nur bei nicht obligatorischen Ausgaben)

Zusammenarbeit mit innerstaatlischen Parlamenten (COSAC November 1989)

2 Ministerrat (Art 202-210)

Zusammensetzung Der Rat besteht aus je einem Vertreter jedes Mitgliedstaats (Mst) aufMinisterebene Der Vorsitz im Rat wird durch die Mst abwechselnd fuumlr 6 Monatewahrgenommen Minister werden vertreten durch staumlndige Vertreter im AStV (COREPER)

Bei der Gesetzgebung nimmt er trotz Machtzuwachs des EP noch die dominierender Rolleein Bei ZBJI 342 EUV und GASP Art 133 EUV alleiniges Legislativorgan Verabschiedetwirtschaftspolitische und beschaumlftigungspolitische Leitlinien

Drei verschiedene Formen der Stimmabgabe einfache Mehrheit qualifizierte Mehrheit (abFeb 2003 gem Nizza 3 Kriterien Anzahl der Stimmen 62873 mind 10 Staaten Bev (aufAntrag)) Einstimmigkeit

Sitzungen nicht oumlffentlich Transparenzdefiizit bei Gesetzgebung

Benennung des Kommissionspraumlsidents

3 Europaumlische Kommission (Art 211-219)

Zusammensetzung 20 Kommissare 10 + (52) ab 2005 je 1 pro Mst ab 27 Mst neueRegelung

Initiativmonopol im EG Bereich

Huumlterin der Vertraumlge Durchfuumlhrungskompetenz aber enger Rahmen durch Komitologie(Ausschuumlsse des Rates die den Rahmen fuumlr die Umsetzung festlegen) Vermittler zwischenRat und EP

Kollegialprinzip

3 Derzeitige Stimmenanzahl die Stimmenanzahl pro Mitgliedsland wurde in Nizza fuumlr alle Staaten festgelegt diebereits die Beitrittsverhandlungen aufgenommen haben

In der Wettbewerbspoltik verfuumlgt die Kommission uumlber legislative exekutive und quasi-judikative Befugnisse

Sieht sich dem Vorwurf des Demokratiedefizits ausgesetzt

4 Europaumlischer Gerichtshof Gericht erster Instanz (GEI) (Art 220-245)

Zusammensetzung EuGH 1 Richter je Mst 8 Generalanwaumllte Sie werden von denRegierungen und Mitgliedsstaaten im gegenseitigen Einvernehmen auf sechs Jahren ernanntAlle drei Jahre findet eine teilweise Neubesetzung statt Richter waumlhlen den Praumlsidenten ausihrer Mitte Aufgabe Wahrung des Rechts bei der Auslegung und Anwendung der Vertraumlge

II INSTITUTIONELLE REFORMEN IN DER DISKUSSION

1 Aspekte im Bezug auf die nahezu Konsens unter den Konventsmitgliedern herrscht

Europaumlisches Parlament

Staumlrkung der Rolle des direkt gewaumlhlten EP zur Uumlberwindung des Legitimations- undDemokratiedefizits der EU Die Beteiligung des EP am Gesetzgebungsprozeszlig nach demMitentscheidungsverfahren soll die Regel werden Die Budgethoheit des Parlaments sollverstaumlrkt werden Ein einheitliches Wahlverfahren und ein einheitliches Abgeordnetenstatut solleingefuumlhrt werden Die Mitwirkung des EP bei der Besetzung der anderen Institutionen soll verstaumlrktwerden

Ministerrat

In der Regel soll mit qualifizierter Mehrheit entschieden werden Lediglich einige sensible Bereiche(Aussen- und Sicherheitspolitik) sollen von dieser Regel ausgenommen werden Hier soll moumlglichstmit besonders qualifizierten Mehrheiten beschlossen werden Wenn der Rat als Gesetzgeber(Legislativrat) handelt soll dies oumlffentlich sein

Europaumlische Kommission

Die Kommission soll im legislativen Bereich das Initiativmonopol behalten Die Wahl undEinsetzung der Kommission als Ganzes soll nach Anhoumlrung der einzelnen Mitglieder desKommissionskollegiums durch die Ausschuumlsse des Parlaments durch das Plenum des EP erfolgenDie Abwahl der Kommission ist derzeit nur als Ganzes moumlglich In Zukunft soll derKommssionspraumlsident auch im Falle untragbarer Verwerfungen die Moumlglichkeit haben einemeinzelnen Kommissionsmitglied den Ruumlcktritt nahezulegen 4 Der Kommissionspraumlsident soll mit einerRichlinienkompetenz ausgestattet werden

Europaumlischer Gerichtshof

Die Gerichtsbarkeit des EuGH soll auf die gesamte ZBJI (Europol Eurojust EuropaumlischerStaatsanwalt) ausgedehnt werden Der EuGH soll als Verfassungsgericht fungieren und den Schutzder in der Grundrechtscharta verankerten Grund- und Menschenrechte gewaumlhrleisten Eineverstaumlrkte demokratische Legitimation der Richter soll durch ihre gemeinsame Berufung durchEP und Rat erreicht werden Der Rat koumlnnte hierbei eine Kandidatenliste vorlegen

2 Dissenspunkte

Die Vorstellung der Mitgliedstaaten und der verschiedenen politischen Parteien gehen am staumlrkstenbei der Frage der Gestaltung der Ratspraumlsidentschaft und des Beschlussfassungsverfahrens imMinisterrat der Wahl des Kommissionspraumlsidenten und der Gestaltung der Aussenvertretungauseinander Die wichtigsten Vorschlaumlge die hier diskutiert werden sind der deutsch-franzoumlsischeVorschlag und der Kommissionsvorschlag

4 Die Idee fuumlr diese Regelung geht auf eine Absprache zuruumlck die Prodi vor Amtsantritt mit seinen Amtskollegen getroffen hatDie Kommissare sicherten Prodi zu dass sie auf sein Ersuchen auch einzeln zuruumlcktreten wuumlrden

DEUTSCH - FRANZOumlSISCHER VORSCHLAG5

Ratspraumlsidentschaft und Beschlussfassung im MinisterratDie rotierende Praumlsidentschaft des Europaumlischen Rates soll durch einen dauerhaften Ratsvorsitzersetzt werden Der Ratsvorsitzende wird mit einer qualifizierten Mehrheit fuumlr eine Dauer von 5 bzw25 Jahren mit der Moumlglichkeit der Wiederwahl gewaumlhlt Der Amtsinhaber fuumlhrt sein Amt hauptamtlichaus Der Vorsitzende des Rates bereitet die Sitzungen des Europaumlischen Rats (ER) vor fuumlhrt dessenVorsitz und wacht uumlber die Umsetzung der Beschluumlsse Die Modalitaumlten fuumlr den Vorsitz im Ministerratvariieren je nach betroffenem Gebiet Der Allgemeine Rat wird vom Generalsekretaumlr des Ratesgeleitet Den Vorsitz des Aussenministerrates hat der Europaumlische Aussenminister inne Fuumlr dieRaumlte Wirtschaft und Finanzen die Eurogruppe und den Rat Justiz und Inneres werden fuumlr zweiJahre Vorsitzende gewaumlhlt Der Rest der Ratsformationen wird so geregelt dass er denMitgliedstaaten eine groumlsstmoumlgliche Beteiligung auf der Grundlage einer gleichberechtigten Rotationgewaumlhrleistet

KommissionEine starke Vereinfachung des Komitologieverfahrens soll es der Kommission erleichtern ihreAufgabe die vom EP und Rat erlassenen Gesetze umzusetzen und deren ordungsgemaumlsseUmsetzung zu kontrollieren erleichtern Um die politische Verantwortlichkeit der Kommissiare zugewaumlhrleisten erhalten diese ein Weisungsrecht gegenuumlber den Generaldirektionen DerKommissionpraumlsident hat die Richtlinienkompetenz fuumlr die Arbeit der Kommission

Europaumlisches ParlamentJede Ausweitung der Mehrheitsentscheidungen wird automatisch mit der Mitentscheidung der EPverbunden

AussenvertretungDie Aumlmter des Hohen Vertreters und des Kommissars sollen von derselben Person ausgeuumlbt werdendem Europaumlischen Aussenminister Er verfuumlgt uumlber ein formelles Initiativrecht Der ER ernennt denAussenminister mit Zustimmung des Praumlsidenten der Kommission mit qualifizierter Mehrheit DerAussenminister nimmt mit einem besonderen Status an den Sitzungen der Kommission teil In derRegel wird im Bereich der GASP mit qualifizierter Mehrheit abgestimmt lediglich bei militaumlrischen undsicherheitspolitischen Fragen gilt weiterhin das Prinzip der Einstimmigkeit Wenn ein Mitgliedstaat einnationales Interesse geltend macht und keine andere Loumlsung gefunden werden kann wird die Fragean den Europaumlischen Rat verwiesen der mit qualifizierter Mehrheit entscheidet

KOMMISSIONSVORSCHLAG6Ratspraumlsidentschaft und Beschlussfassung im MinisterratDer Kommissionsentwurf sieht eine Beibehaltung der halbjaumlhrlichen Rotation fuumlr diePraumlsidentschaft des ER und des Rates Allgemeine Angelegenheiten ggf auch fuumlr den AstV vor Beiden anderen Ratsformationen wir der Vorsitz durch ein fuumlr ein Jahr gewaumlhltes Ratsmitglieduumlbernommen Das komplexe Beschlussfassungssystem von Nizza soll durch die doppelte einfacheMehrheit (Mehrheit der Mitgliedsstaaten und der EU Bevoumllkerung) ersetzt werden In sensiblen Faumlllenmuumlsste auf eine verstaumlrkte Mehrheit (23 der Mitgliestaaten und 23 der Bevoumllkerung)zuruumlckgegriffen werden koumlnnen Das Einstimmigkeitsprinzips wird abgeschafft

KommissionAllein die Kommission sollte mit der Durchfuumlhrung der europaumlischen Rechtsvorschriftenbetraut sein Sie muss Ihr Handeln vor den rechtsetzenden Organen Rat und EP rechtfertigen DerVerfassungsvertrag muumlsste ebenfalls sicherstellen dass die Modalitaumlten fuumlr nicht zwingendeInstrumente der Umsetzung wie zB die Offene Koordinierung mit der Gemeinschaftsmethode imEinklang sind

Europaumlisches Parlament

5 Beitrag der dem Konvent am 16 Januar von den Mitgliedern des Konvents Herrn Dominque de Villepin und Herrn JoschkaFischer uebermittlet wurde httpwwwcapuni-muenchendekonventdownloadDeutsch-Franz-Vorschlagpdf6 Fuumlr die Europaumlische Union Frieden Freiheit Solidaritaumlt Rede von Romano Prodi 04 Dezember 2002 httpwwwcapuni-muenchendekonventdownloadKOM-EU_Frieden_Freiheit_Solidpdf

Ein Teil der MEPs soll durch europaumlische Listen gewaumlhlt werden Der ER und das EP habengleichwertige Rechte bei der Ernennung und der Kontrolle der Kommission

AussenvertretungDer Sekretaumlr der Union (SdU) der gleichzeitig Vizepraumlsident der Kommission ist und einenbesonderen Status hat wird vom ER und vom designierten Kommissionspraumlsidenten einvernehmlichernannt Damit ist er sowohl gegenuumlber dem ER als auch gegenuumlber demKommissionspraumlsidenten rechenschaftspflichtig die ihn auch beide seines Amtes enthebenkoumlnnen Als Kommissionsmitglied ist er auszligerdem gegenuumlber dem EP verantwortlich Waumlhrendeines Uumlbergangszeitraums wird der SdU im Bereich der GASP das Initiativrecht der Kommission imRahmen der Leitlinien und Auftraumlge des Rates oder einer Gruppe von Mitgliedstaaten ausuumlben AmEnde der Uumlbergangszeit legt der Rat die Modalitaumlten fest nach denen der SdU autonom dasInitiativrecht der Kommission im Bereich der GASP ausuumlben kann Der SdU vertritt die Union bei derDurchfuumlhrung auszligenpolitischer Aktionen gegenuumlber Dritten und ist fuumlr die Umsetzung dergemeinsamen Beschluumlsse verantwortlich

IV Verfassungsentwuumlrfe

VERFASSUNGSENTWUumlRFEAUS EUROPARECHTLICHER UND VERFASSUNGSRECHTLICHER SICHT

Christine Gerlach und Christian Pernhorst

Uumlberblick uumlber verschiedene Verfassungsentwuumlrfe

1 EU-Organe bzw Europaumlischer Konventsum Entwurf des Praumlsidiums des Europaumlischen Konventes vom 28102002sum Entwurf des Kommissionspraumlsidenten Romani Prodi vom 04122002sum Bericht des Europaumlischen Parlamentes (Alain Lamassoure) vom 240420022 Fraktionen und Parteiensum Entwurf der EVP-Gruppe im Europaumlischen Konvent vom 10112002sum Entwurf der SPE-Gruppe im Europaumlischen Konvent vom 03102002sum Berliner Entwurf der SPD-Bundestagsabgeordneten Gloser und Roth vom 20112002sum Entwurf einiger junger bdquoGruumlnerldquo von September 20023 Einzelpersonen (nicht abschlieszligende Auswahl)sum Entwurf von Prof Dr Juumlrgen Schwarze vom 12112002sum Entwurf der Konventsmitglieder Alan Dashwood Michael Dougan Christophe Hillion Angus

Johnston und Eleanor Spaventa vom 28102002sum Entwurf von Jo Leinen (MdEP) vom 23102002sum Entwurf von Robert Badinter vom 26092002sum Entwurf von Dr Wolfgang Schaumluble und Wilfried Martens vom 24092002sum Entwurf des Earl of Stockton vom 24092002sum Entwurf von Prof Dr Rupert Scholz von August 2002

(insgesamt nicht abschlieszligende Auswahl siehe die umfassenden Nachweise bei httpwwwcapuni-muenchendekonvententwuerfehtm)

Einzelheiten

1 Praumlsidium des Europaumlischen Konventes (bdquoGiscard-Entwurfldquo) vom 28102002sum Dreiteilung des bdquoVertrages uumlber eine Verfassung fuumlr Europaldquo in 1 Struktur der Verfassung und 2

Politikbereiche und die Durchfuumlhrung der Maszlignahmen der Union und 3 AllgemeineSchluszligbestimmungen Der zweite Teil soll die Rechtsgrundlagen enthalten

sum Frage der Namensgebung fuumlr die Union wird aufgeworfen (1Teil Titel I Art 1)sum Die Unionsbuumlrgerschaft soll betont werden Wie die GR-Charta in den Vertrag eingefuumlgt werden

soll ist offen gelassensum Abloumlsung der turnusmaumlszligigen Ratspraumlsidentschaft durch einen Praumlsidenten des Europaumlischen

Rates der fuumlr bestimmte Zeit gewaumlhlt werden soll (1 Teil Titel IV Art 15a)sum Schaffung des bdquoKongress der Voumllker Europasldquo (1 Teil Titel IV Art 19)sum Haushalt der Union soll vollstaumlndig aus Eigenmitteln der Union finanziert werden (1 Teil Titel VII

Art 38)sum Moumlglichkeit des Austritts wird festgesetzt (1 Teil Titel X Art 46)

2 bdquoProdi-Entwurfldquo vom 4122002

sum Dreiteilung der bdquoVerfassung fuumlr die Europaumlische Unionldquo in 1 Prinzipien 2 Grundrechte und 3Politikbereiche Der erste Teil Prinzipien enthaumllt neben den institutionellen Prinzipien auch diewesentlichen Politikziele fuumlr jeden einzelnen Politikbereich

sum Generelle Vergemeinschaftung aller Politikbereiche also auch der GASP und der PJZS

sum Einstimmigkeitserfordernis wird in allen Faumlllen selbst fuumlr Verfassungsaumlnderungen aufgegebenAusnahme ist die Aufnahme neuer Mitglieder

sum Die innenpolitischen Bereiche der Union werden eingeteilt in bdquoprincipal policiesldquo bdquoflanking policiesldquound bdquocomplementary actionsldquo je nach Art der Handlungsinitiative (HarmonisierungKoordinierung) die von der Union erwartet wird

sum Auszligenpolitik Gewaumlhrleistung einer kohaumlrenten Auszligenpolitik durch die Einrichtung des Amteseines bdquoSekretaumlrs der Unionldquo und durch die Niederlegung der generellen auszligenpolitischen Ziele im1 Teil der Verfassung

3 Bericht des Europaumlischen Parlamentes uumlber die Abgrenzung der Zustaumlndigkeiten der EU undder Mitgliedstaaten vom 24042002

Bericht des Ausschusses fuumlr konstitutionelle Fragen des EP (Berichterstatter Alain Lamassoure)

sum Behandelt vor allem das Thema der Kompetenzaufteilung kein breit angelegterVerfassungsentwurf

sum Vergemeinschaftung des zweiten und dritten Pfeilers um das Gleichgewicht von wirtschaftlicherund politischer Integration der Union herzustellen

sum Drei Arten von Zustaumlndigkeiten 1 die grundsaumltzliche Zustaumlndigkeit der Mitgliedstaaten 2 die derUnion uumlbertragene eigene Zustaumlndigkeit und 3 die geteilte Zustaumlndigkeit

sum Evolutivklausel in Anlehnung an Art 308 EG dessen Anwendung jedoch auch in die umgekehrteRichtung Ruumlckuumlbertragung von der Union auf die Mitgliedstaaten funktionieren soll

4 Entwurf der Europaumlischen Volkspartei vom 10112002Ergebnis der Studientage der EVP-Gruppe im Europaumlischen Konvent in Frascati vom 8 bis 10November 2002 Basiert auf dem Estoril-Entwurf vom 18102002 der wiederum auf dem Brok-Diskussionspapier vom 12092002 und dem EVP-Diskussionsentwurf zur bdquoVerfassung derEuropaumlischen Unionldquo vom 29082002 aufbaut Fuumlhrt den bdquoEstoril-Entwurfldquo mit dem bdquoGiscard-EntwurfldquozusammenZur FormAngepaszligt an die vom Konventspraumlsidium in seinem Vorentwurf vorgenommene Zwei- bzw Dreiteilungdes Verfassungsvertrages (Teil I Verfassungsstruktur Teil II Unionspolitiken Teil IIISchluszligbestimmungen)Bezeichnung als Verfassung und nicht als VerfassungsvertragAuffallend ist die komplette Uumlbernahme der Grundrechtecharta in die Verfassung ganz zu BeginnAnsonsten in der Form stark dem bdquoGiscard-Entwurfldquo angeglichen aber insgesamt ausfuumlhrlicherZum Inhalt1 Teil Struktur der VerfassungReligioumlser Bezug in der Praumlambel (bdquoreligious heritageldquo)Grundrechte in Art 1 ndash 55Rechtspersoumlnlichkeit (Art 56 II)Union gegruumlndet auf den Buumlrgern der Union und auf den Mitgliedstaaten (Art 56 I)Vorschriften uumlber die Flagge Hymne und den Feiertag (Art 61)Prinzip der begrenzten Einzelermaumlchtigung (Art 64 I)Zustaumlndigkeiten der Union ausschlieszligliche (= eigene) Zustaumlndigkeit geteilte Zustaumlndigkeit undergaumlnzende Zustaumlndigkeit der Union (Art 65)Kompetenzkataloge in Art 66 ndash 68Fruumlhwarnsystem im europaumlischen Gesetzgebungsverfahren bzgl der Einhaltung des Subsidiaritaumlts-und des Verhaumlltnismaumlszligigkeitsprinzips (Art 69 III)Flexibilitaumltsklausel in Art 71 (Ersatz fuumlr Art 308 EG) allerdings weiterhin mit dem Erfordernis derEinstimmigkeit im Rat jedoch nur der Mehrheit im EPUnterscheidung zwischen Legislativrat mit rotierender Praumlsidentschaft (Art 76 I) und Exekutivratdessen Vorsitz ein nationaler Minister der Kommissionspraumlsident oder das zustaumlndige Mitglied derKommission innehat (Art 76 II)Initiativmonopol im Gesetzgebungsverfahren weiterhin bei der Kommission (Art 77 II)Der Rat schlaumlgt dem EP einen Kandidaten fuumlr das Amt des Kommissionspraumlsidenten mit qualifizierterMehrheit im Lichte des Ergebnisses der EP-Wahlen vor EP waumlhlt mit absoluter MehrheitKommissionspraumlsident schlaumlgt die Kommissare vor die vom Rat mit qualifizierter Mehrheit bestaumltigtund vom EP gewaumlhlt werden muumlssen (Art 78 III)

Der Kommissionspraumlsident ernennt zwei Vizepraumlsidenten einem uumlbertraumlgt er mit Zustimmung desRates die Auszligenvertretung der Union (bdquoCommissioner for Foreign Relationsldquo) (Art 79 IV)Instrumente der Union 1 Unionsgesetze und -rahmengesetze erlassen durch die Legislative derUnion 2 Verordnungen erlassen durch die Exekutive der Union 3 Entscheidungen 4Empfehlungen und 5 Stellungnahmen Gesetze und Verordnungen sind allgemein anwendbar inihrer Gesamtheit bindend und in allen Mitgliedstaaten unmittelbar anwendbar Rahmengesetzehingegen entsprechen den Richtlinien (Art 91)Gesetze und Rahmengesetze werden zusammen vom EP und vom Rat entsprechend demMitentscheidungsverfahren (Art 96) erlassen Die Kommission kann Verordnungen erlassen wennund soweit entweder die Verfassung oder ein Unionsgesetz sie dazu ermaumlchtigt allerdings sind InhaltZweck und Ausmaszlig der Ermaumlchtigung zu beachten (vgl Art 80 I GG) (Art 94)Das Mitentscheidungsverfahren beinhaltet ein Vermittlungsverfahren Alle Unionsgesetze und -rahmengesetze sind ZustimmungsgesetzeFinanzierung der Union ausschlieszliglich durch Eigenmittel (Art 109 I)Die Kommission repraumlsentiert die Union nach auszligen (Art 112) Abschluszlig von internationalenVertraumlgen und Abkommen durch den Rat und das EP (Art 113) Ausdruumlckliche Kompetenz zumBeitritt zur Europaumlischen Menschenrechtskonvention (Art 113 II)bdquoEuropaumlische Partnerschaftldquo mit den EU-Nachbarstaaten vergleichbar mit dem EuropaumlischenWirtschaftsraum inklusive einer politischen Komponente (Art 116)2 Teil Die Politikbereiche und die Durchfuumlhrung der Maszlignahmen der UnionZwei moumlgliche Optionen fuumlr den 2 Teil des Verfassungsvertrages bzw der VerfassungOption 1 folgt der Idee im bdquoGiscard-Entwurfldquo wonach erst im 2 Teil fuumlr jeden einzelnen Politikbereichdie Art der Zustaumlndigkeit die anwendbaren Rechtsakte und Verfahren aufgefuumlhrt werden Nachteil seijedoch daszlig die Bedeutung des 1 Teils nachhaltig reduziert wuumlrde und zudem der 2 Teil aufgrundseines Umfangs von ca 414 Vorschriften fuumlr den Leser kaum noch lesbar waumlreDeshalb favorisiert der EVP-Entwurf die Option 2 wonach der 1 Teil in abschlieszligender Form dieZustaumlndigkeiten Rechtsakte und Verfahren der Union definiert und im 2 Teil nur noch dieVorschriften Aufnahme faumlnden die nicht in den 1 Teil passen Beispielsweise die Grundfreiheiten dieWettbewerbsregeln EMU-Vorschriften oder zusaumltzliche Vorschriften uumlber das Verfahren derInstitutionen der UnionGemaumlszlig der Option 2 schlaumlgt der Entwurf die folgenden Titel fuumlr den 2 Teil vorTitel I Gemeinsamer Markt Titel II EMU Titel III Innere Sicherheit Titel IV GASP TitelV Verteidigung Titel VI Euratom Titel VII Das Verfahren der Institutionen der Union

5 Beitrag der SPE- Gruppe im Europaumlischen Konvent

sum Kein Verfassungsentwurf sondern nur Vorschlaumlge fuumlr eine neue europaumlische Verfassung miteiner starken sozialen Dimension

sum Die verschiedenen Saumlulen sollen in einen einzigen Text gegossen werden (s Giscard-Entwurf)- Neuer Status fuumlr Nachbarstaaten (s Giscard)- Sicherheits- und Verteidigungspolitik sollte und Kontrolle des EP stehen- EuGH soll bei Kompetenzuumlberschreitung der EU entscheidensum Schaffung eines Rates fuumlr legislative Angelegenheiten (welcher oumlffentlich tagen sollte)- Praumlsident der Kommission muszlig gestaumlrkt werden mehr demokratische Legitimitaumlt und politische

Verantwortung- Absolute Transparenz und bdquogood administrationldquo soll von der Verfassung garantiert werdensum Nationale Parlamente sollen gestaumlrkt werden engere Kooperation mit dem EP ohne Schaffung

einer neuen Institution

6 Berliner Entwurf

sum Die bdquoVerfassung fuumlr die Europaumlische Unionldquo orientiert sich an bereits bestehendem Recht in deneuropaumlischen Vertraumlgen und an der Rechtsprechung des EuGH

sum Vollbeschaumlftigung und nachhaltiges Wachstum werden als Ziele der Union eingefuumlgtsozialdemokratische Werte verankert

sum Die GR-Charta wird nicht mit aufgenommen nur Verweissum Absage an einen Praumlsidenten des Europaumlischen Rates stattdessen Staumlrkung der Kommission

die das Initiativmonopol behaumllt und deren Praumlsident vom EP gewaumlhlt wirdsum Verankerung des Konventsverfahrens zur Aumlnderung der Verfassung

7 Young Greens

sum GR-Charta ist in Verfassung integriert und den Prinzipien der Union vorangestelltsum Europaumlisches Referendum wird in die Verfassung aufgenommensum EP besitzt zusammen mit der Kommission das Initiativrechtsum EP besteht aus einer Buumlrgerkammer und einer Staatenkammer wobei die Buumlrgerkammer vom

Volk gewaumlhlt wird und die Staatenkammer sich aus den Regierungen der Mitgliedstaatenzusammensetzt in der jeder Staat nur eine Stimme hat

sum Ein bdquoRat fuumlr nachhaltige Entwicklung wird geschaffen

8 Schwarze ndash Entwurf

sum Modell einer Zweiteilung der Vertraumlge erster Teil bildet den eigentlichen Verfassungsvertrag wirddurch einen zweiten Vertrag uumlber Unionspolitiken ergaumlnzt (hier einfachere Modalitaumlten zurAumlnderung vorgesehen als bei einer Aumlnderung des ersten Teils)

sum Entwurf konzentriert sich auf die 4 Punkte von Laeken (1bessere Kompetenzabgrenzung 2Verbesserung des GR-Schutzes 3 Vereinfachung der Vertraumlge 4 Reform der Institutionen)

sum Der Europaumlische Rat bekommt Organstellung die Zusammensetzung wird um den Praumlsidentendes EP erweitert der Vorsitz im Europaumlischen Rat ist an den Vorsitz im Rat gekoppelt

sum Der Vorsitz im Rat soll durch eine auf 24 Monate angelegte gemeinsame Praumlsidentschaft von 3Mitgliedstaaten wahrgenommen werden

sum Fruumlhwarnsystem durch Einrichtung eines Kompetenzausschusses der sich aus nationalen undEuropaparlamentariern zusammensetzt

sum Klagerecht der nationalen Parlamente sowie des AdRsum Ruumlckuumlbertragung von Regelungszustaumlndigkeiten auf die Mitgliedsstaaten moumlglichsum Das gesamte Unionsrecht abgesehen von der Ausnahmeregelung der GASP unterliegt der

richterlichen Kontrolle durch die Unionsgerichtesum Nichtigkeitsklage erfaumlhrt inhaltliche Aumlnderung- Abschaffung des Systems der 4 Klagegruumlnde zugunsten einer Generalklausel- Aufhebung der Beschraumlnkungen in Bezug auf die passivlegitimation bei Klagen Privater- Kommissionsverordnungen werden zum zulaumlssigen Gegenstand einer Individualklage- GR-Beschwerde moumlglichsum Auf Unionssteuer wird verzichtet stattdessen Finanzierung nach Anteilen am BSPsum Bei der GASP werden die sog Petersberg-Aufgaben die Einsaumltze zur Bekaumlmpfung des

internationalen Terrorismus hinzugefuumlgtsum Personelle Verschmelzung der Aumlmter des Hohen Vertreters fuumlr GASP und des Auszligenkommissars

9 Entwurf von Jo Leinen

- GR-Charta wird das erste Kapitel der Verfassung- EU besitzt Rechtspersoumlnlichkeit Austritt aus Union moumlglich- Arbeitssprache neben Englisch und Franzoumlsisch auch Deutsch- Gesetzgebung der EU erfolgt in 2 Kammern durch das Europaumlische Parlament (Buumlrgerkammer)

und durch den Europaumlischen Senat (Staatenkammer) der aus einer Umgestaltung desMinisterrats hervorgeht

- Kommission stellt die Exekutive der Union dar der Praumlsident wird vom EP gewaumlhlt- Europaumlischer Auszligenminister soll Vize-Praumlsident der Kommission sein- Ein Praumlsident des Europaumlischen Rates ist nicht vorgesehen wird auch kein Organ der EU- Erhebung finanzieller Eigenmittel- Referendum wird eingefuumlhrt direkte Demokratie- Koordinierung von Politiken sowie die verstaumlrkte Zusammenarbeit in den Vertrag mit

aufgenommen- AdR bekommt Klagerecht vor dem EuGH

10 Beitrag von Wolfgang Schaumluble und Wilfried Martens vom 24092002Entwurf traumlgt den Titel bdquoEine Verfassung fuumlr ein starkes Europaldquo zuletzt aktualisiert am 24092002Flieszligtext mit durchnummerierten Paragraphen Von der Form nicht vergleichbar mit den meisten

anderen Verfassungsentwuumlrfen die bereits vollstaumlndig vorformulierte Artikel enthalten wohingegendieser Entwurf lediglich einige wenige bedeutsame Themen ansprichtZwar spricht der Entwurf von bdquoVerfassungldquo jedoch sind in den Text Aumlnderungsvorschlaumlgeeinschlaumlgiger konservativer Parteien eingearbeitet die gerade an dieser Stelle den Gebrauch desBegriffes bdquoVerfassungsvertragldquo fordern (z B die CSU)Die in dem Entwurf behandelten Themen sind die Kompetenzverteilung zwischen der EU und denMitgliedstaaten die Integretion der Grundrechtecharta in die Verfassung und die Reform derInstitutionenZum InhaltBekenntnis zum bdquogeistig-religioumlsen und sittlichen ErbeldquoEine Perspektive fuumlr die aumluszligeren Grenzen Europas ist zu schaffen da ansonsten die Gefahr bestehedie Integrationskraft der Union zu uumlberfordern Die Grenzen sollen bdquoklar aber offenldquo gezogen werdend h zu Staaten die derzeit der Union als Vollmitglieder nicht beitreten koumlnnen soll eine bdquoEuropaumlischePartnerschaftldquo entwickelt werden Diese soll sich am Modell des EWR orientieren allerdings unterEinbeziehung einer politischen KomponenteBetonung der Unantastbarkeit der internen europaumlischen GrenzenEinheitliche Rechtspersoumlnlichkeit der UnionDie Union ist eine einmalige () Konstruktion bdquoohne historische oder legale Vorbilderldquo die auf derdoppelten Legitimation der Buumlrger und der Staaten aufbautDrei Arten der Kompetenz die prinzipiell von den Mitgliedstaaten ausgeuumlbten Kompetenzen dieeigenen Kompetenzen der Union und die geteilten Kompetenzen Prinzip der begrenztenEinzelermaumlchtigung gilt weiterEntweder zu den eigenen aber zumindest zu den geteilten Kompetenzen der Union sollen sowohl derAufbau und die Durchfuumlhrung einer gemeinsamen Auszligen- und Sicherheitspolitik als auch dieRechtsgrundlagen fuumlr das gemeinsame Gebiet der Freiheit und Sicherheit hinzugefuumlgt werdenGeteilte Kompetenzen decken drei verschiedene Gebiete ab dasjenige in dem die Union diegrundlegenden Regeln festlegt dasjenige in dem sie lediglich in einer komplementaumlren oderzusaumltzlichen Art interveniert und dasjenige in dem sie nationale Politiken koordiniertEine Weiterentwicklungsklausel ist vorzusehen die nur in Ausnahmefaumlllen die einstimmigeEntscheidung fordert und grundsaumltzlich die Beteiligung des EP festlegtInnerhalb des EuGH soll eine spezielle Verfassungs- und Grundrechtekammer geschaffen werdenDie Grundrechtecharta soll integraler Bestandteil der Europaumlischen Verfassung werdenDie Union soll der Europaumlischen Menschenrechtskonvention beitretenDie Schaffung einer zusaumltzlichen Institution fuumlr eine spezielle Rolle der nationalen Parlamenteinnerhalb des Institutionsgefuumlges der EU wird abgelehnt obwohl die Autoren eine bedeutendere Rolleder nationalen Parlamente befuumlrwortenbdquoDie EU ist weder eine Foumlderation im klassischen Sinne noch ein StaatldquoDas EP fungiert zusammen mit dem Rat als gleichberechtigter Gesetzgeber der EUDie Haushaltskompetenz soll zwischen EP und Rat geteilt werdenDer Europaumlische Rat ist eine zentrale Institution der EU und praumlgt ihre politische RichtungDer gegenwaumlrtige Rat fuumlr Allgemeine Angelegenheiten soll in zwei getrennte Einheiten aufgeteiltwerden einen gestaumlrkten Rat fuumlr Allgemeine Angelegenheiten der die Kohaumlrenz der Entscheidungensicherstellt waumlhrend ein spezieller Rat fuumlr Auswaumlrtige Beziehungen sich rein auf Fragen im Bereichder GASP konzentriertDie Mitgliedstaaten bleiben bei der Besetzung des Ratsvorsitzes gleichberechtigtDie Kommission behaumllt ihr InitiativmonopolDer Europaumlische Rat schlaumlgt dem EP unter Beruumlcksichtigung der Ergebnisse der Europawahl und mitqualifizierter Mehrheit einen Kandidaten fuumlr das Amt des Kommissionspraumlsidenten vor den das EPentweder ablehnt oder annimmt Der Kommissionspraumlsident waumlhlt dann seine Kommissare aus dieKommission wird in toto vom EP gewaumlhlt und vom Rat mit Mehrheit bestaumltigt

11 Beitrag des Earl of Stockton vom 24092002Der Earl of Stockton ist stellvertretendes Mitglied des Europaumlischen Konventes der im Namen einerGruppe britischer Konservativer die in ihrer Mehrheit ehemalige oder jetzige Mitglieder des bdquoHouse ofCommonsldquo des bdquoHouse of Lordsldquo und des EP sind diesen Beitrag zur oumlffentlichen Debatte uumlber dieZukunft Europas eingereicht hatTitel bdquoDie Zukunft der EU Ein positiver konservativer Ansatzldquo1 Zur FormKein vollstaumlndiger Verfassungsentwurf sondern Vorschlaumlge und Gedanken zu den aus ihrer Sichtwichtigen Streitpunkten

Positiver Ansatz D h die EU wird nicht verteufelt auch wird nicht ausschlieszliglich dieRuumlckuumlbertragung von Kompetenzen auf die nationale Ebene gefordert sondern der Entwurf erkenntausdruumlcklich die Bedeutung der EU in ganz bestimmten Bereichen an und fordert konsequenterweisedort auch die Staumlrkung der EU-Kompetenzen wie auch die Effektivierung der Verfahrensablaumlufe2 Zum InhaltZunaumlchst Klarstellung daszlig auch in Zukunft die Mitgliedstaaten die bestimmenden Komponenten derEU bleiben sollen weshalb die Umwandlung der EU in einen voll funktionierenden Bundesstaatabgelehnt wirdKompetenzverteilung Auflistung der eigenen Kompetenzen der EU der eigenen Kompetenzen derMitgliedstaaten und der geteilten Kompetenzen wird abgelehnt stattdessen lediglich Klarstellung imVerfassungsvertrag daszlig die EU nur dort eigene oder geteilte Zustaumlndigkeit besitzt wo ihr der Vertragdies einraumlumtDie gemeinschaftlichen Vertraumlge sollen vereinfacht und in zwei Teile geteilt werden 1 Teil =Vertragsverpflichtungen der EU (wichtige Vorschriften) 2 Teil = Vertragsregeln fuumlr die EU (wenigerwichtige und detailliertere Vorschriften) Auch die Vorschriften des 2 Teils sollen nur imKonsensverfahren geaumlndert werden koumlnnenDer Rat bleibt die bestimmende Institution der EU lediglich mehr Offenheit und TransparenzAufwertung der Rolle der nationalen Parlamente indem ein bdquoAusschuszlig der nationalen Parlamenteldquoeingerichtet wird der sich vor allem mit dem Rat ins Benehmen setzen wuumlrde Bevor der Rat Rechtsetzt wuumlrde dieser Ausschuszlig seine Ansicht zu den Gesetzesvorschlaumlgen aumluszligern Also wird diebdquoStaatenkammerldquo nicht allein vom Rat gebildet sondern von den nationalen Parlamentenrepraumlsentiert im o g Ausschuszlig an der Seite des Rates Allerdings soll sich der Ausschuszlig aufSubsidiaritaumltsfragen und auf besonders wichtige Gesetzgebung konzentrierenEmpfehlung des Konventes daszlig die Mitgliedstaaten vor einer Entscheidung im EU-Gesetzgebungsverfahren stets das jeweilige nationale Parlament anhoumlren muumlssenPraumlsident der EU sollte vom Europaumlischen Rat fuumlr mehrere Jahre ernannt werden wobei auch das EPzu beteiligen istPraumlsidentschaft besteht aus dem Praumlsidenten und einer rotierenden Troika die ein Jahr im Amt bleibtDie Troika setzt sich immer aus einem Vertreter eines groumlszligeren Mitgliedstaates und aus zweiVertretern kleinerer Mitgliedstaaten zusammen Die Praumlsidentschaft vertritt den Rat der eine von derKommission zu unterscheidende Aufgabe hatDie Kommission sollte der Motor der EU bleiben deshalb Notwendigkeit einer starken Kommissionjedoch ohne erweiterte Kompetenzen in bezug auf den status quo Innerhalb ihrer Kompetenzen aberschon Staumlrkung ihrer Rolle bspw bei der SubventionskontrolleReduzierung der Abteilungen innerhalb der Kommission Jeder Mitgliedstaat behaumllt einen Kommissarallerdings gibt es sog bdquoVollkommissareldquo und bdquoJuniorkommissareldquo Jeder bdquoVollkommissarldquo erhaumllt eineAbteilung mit einem bdquoJuniorkommissarldquo an seiner Seite (Anpassung an das System in der nationalenMinisterialverwaltung) Die groumlszligeren Mitgliedstaaten haumltten immer einen bdquoVollkommissarldquo wohingegendie kleineren Mitgliedstaaten zwischen einem bdquoVoll-ldquo und einem bdquoJuniorkommissarldquo hin- und herwechseln wuumlrden Ziel effektive und schlanke Kommission und gleichzeitig Wahrung einesKommissars auch fuumlr die kleineren MitgliedstaatenIn Sachen EP Ausweitung des Mitentscheidungsverfahrens Viel wichtiger ist jedoch daszlig das EP anAutoritaumlt und Legitimitaumlt gewinnt was sich erst im Laufe der Zeit entwickeln muszlig Hinweis auf diefehlende Kohaumlrenz und Konsistenz in den Entscheidungen des EP weil es keine klarenMehrheitsfraktionen im EP gibt Recht der vorzeitigen Aufloumlsung des EP durch die gemeinsamhandelnden Organe der Kommission und des RatesWichtig ist die bessere Durchsetzung der EuGH-Entscheidungen Deshalb soll der EuGH das Rechterhalten einem verurteilten Mitgliedstaat bzw Individuum im Falle der Nichtbefolgung des Urteils dieStimmrechte und oder den Zugang zu EU-Programmen zeitweise zu entziehen

12 Entwurf von Rupert ScholzAbgedruckt als Sonderheft 2002 der Zeitschrift fuumlr Gesetzgebung ZGGrundlage des EVP-Diskussionsentwurfs zur bdquoVerfassung der Europaumlischen Unionldquo vom 290820021 Zur FormSystematische Zusammenfuumlhrung von EUV und EGV in einem neuen bdquoVertrag uumlber die EuropaumlischeUnionldquoKeine Zweiteilung in einen wichtigen und einen weniger wichtigen dafuumlr detaillierteren TeilScholz plaumldiert fuumlr Benennung als bdquoVerfassungsvertragldquo2 Zum InhaltGrundsouveraumlnitaumlt bleibt bei den Mitgliedstaaten d h auch in Zukunft keine Kompetenz-Kompetenzfuumlr die EU

Art 308 EG abschaffen dafuumlr Annexkompetenz einfuumlhren d h EU-Kompetenz fuumlr notwendigeergaumlnzende Vorschriften beim Taumltigwerden im eigenen Zustaumlndigkeitsbereich der EU (Art 64 I)Ziele und Kompetenzen eindeutig unterscheiden Aus Zielen duumlrfen keine Befugnisse abgeleitetwerden (so aber beim jetzigen Art 308 EG)Kompetenzaufteilung Ausschlieszligliche und geteilte Zustaumlndigkeiten der EU (Vollgesetzgebung)zusaumltzlich Rahmenzustaumlndigkeit (Rahmengesetzgebung)Subsidiaritaumltsprinzip muszlig verfahrensrechtlich durch eine Subsidiaritaumltskammer beim EuGHabgesichert werden Keine ex-ante-Kontrolle durch die nationalen Parlamente wegenNichtpraktikabilitaumlt innerhalb von sechs Wochen eine Uumlberpruumlfung von Gesetzesinitiativen aufEinhaltung des Subsidiaritaumltsprinzips durchzufuumlhrenDas EP erhaumllt volle Legislativgewalt zwei Kammern Voumllkerkammer und Staatenkammer die letztejedoch mit festen MitgliedernDie Kommission fungiert als Regierung die dem EP gegenuumlber voll verantwortlich istInitiativrecht auch fuumlr das EP (Voumllker- und Staatenkammer)Starker Praumlsident der Kommission aber Absage an einen vom Europaumlischen Rat gewaumlhltenPraumlsidenten

V Ausblick Beitritt und Erweiterung

DIE BEITRITTSKANDIDATEN IM KONVENT

Aureacutelien Raccah

Auszug aus der Erklaumlrung von LaekenbdquoDie Bewerberlaumlnder werden in vollem Umfang an den Beratungen des Konvents beteiligt Sie werdenin gleicher Weise wie die derzeitigen Mitgliedstaaten vertreten sein (ein Vertreter der Regierung undzwei Mitglieder des nationalen Parlaments) und an den Beratungen teilnehmen ohne freilich einenKonsens der sich zwischen den Mitgliedstaaten abzeichnet verhindern zu koumlnnenldquo

I Souveraumlnitaumlt und Identitaumlt der Beitrittskandidaten in der Zukunft EuropasA Gewaltenteilung

1) Horizontale Gewaltenteilung Aufsicht uumlber die europaumlische Institutionen- Beitraumlge von Majaz Nahigal (Premierminister von Slowenien) Michael

Attalides (Vertreter von Zypern) Hildegard Corola Puwak (Vertreterin derRegierung von Rumaumlnien) Jan Kohout (Vertreter der Regierung derTschechischen Republik) Josef Zieleniec (Vertreter des tschechischenParlaments)

2) Vertikale Gewaltenteilung Prinzip der Subsidiaritaumlt- Beitraumlge von Nahtigal gemeinsamer Beitrag von 16 Mitgliedern

Andriukaitis (Vertreter des Parlaments von Litauen) Attalide- Inhalt Neue Kompetenzen bessere Koordinierung Partnerschaft des

EuGH mit den nationalen Verfassungsgerichtsoumlfen FruumlhwarnsystemEinbeziehung der Regionen mit GesetzgebungsbefugnissenVerteilung der Kompetenzen Kompetenzkatalog mit ausschliesslichenkonkurrierenden und Ergaumlnzungskompetenzen

B Staumlrkung des Gewichts der nationalen Parlamente1) Rolle und Gewicht der nationalen Parlamente

- Beitraumlge von Nahtgal Andriukaitis und Kutraite-Giedraitene PeeterKreitzberg unt Tunne Kelam (Vertreter des Parlaments von Estland)

- Inhalt Vertretung der kleinen Staaten Koordinierung mit dem europaumlischenParlament Kontrolle der Regierung Kooperation zwischen den nationalenParlamenten

2) Schaffung einer zweten Kammer- Nach den Vorbild des franzoumlsischen Senates Andriukaitis Atalides- Neue Kammer mit einer gleichen Vertretung aller Staaten 6 Sitzungen pro

Jahr Teilnahme der nationalen Parlamentarier Kontrolle der Anwendungdes Subsidiartaumltsprinzips

II Rolle der Beitrittskandidaten in der Zukunft Europas - ThemenPrinzip der DemokratieVereinfachung der Vertraumlge

- Beitraumlge von Andriukaitis Attalides Danuta Huumlbner und Janusz Trzcinski(Vertreter der polnischen Regierung) Birzniece (Vertreterin des Parlamentsvon Lettland)

- Inhalt Zugang und Verstaumlndlichkeit Verschmelzung der bestehendenVertraumlge

Beteiligung der Buumlrger- Beitraumlge von Nahtigal Andriukaitis Attalides Huumlbner- Inhalt Beachtung der Demokratie Gleichheit der Sprachen

Menschenrechte kulturelle soziale und wirtschaftliche Vielfalt GR-ChartaKooperation im Bereich der 2 und 3 SaumluleGASP Debatten uumlber den Hohen Vertreter fuumlr die GASP

- Beitraumlge von Nahtigal Andriukaitis Attalides Puwak

- Inhalt EU als Voumllkerrechtssubjekt Kooperation Erweiterung dergemeinsamen Bereiche graduelle bdquoVergemeinschaftungldquo Erfordernis derSolidaritaumlt Verschmelzung des Hohen Vertreters fuumlr die GASP und desKommissars fuumlr Auswaumlrtige Angelegenheiten

Bereich der polizeilichen und justiziellen Zusammenarbeit in Strafsachen- Beitraumlge von Puwak Nahtigal- Inhalt Innere Sicherheit bessere Kooperation

Zum Weiterlesen

Figaro vom 240103 polnischer Aussenminister Wlodzinierz Cinoszewic gt Gott und christliche WerteLe Monde vom 30103 J-L Dehaene gt bdquokeine Oktroyierung der BedingungenldquoLe Monde vom 290203 bdquo Die kleinen Beitrittskandidaten misstrauen einem Europa der Grossenldquo

-gt Sylvia-Ivonne Kaufmannhttpwwwsylvia-yvonne-kaufmanndeZur Person-gt geboren 1955-gt promovierte Diplom-Japanologin-gt Wissenschaftliche Assistentin an der HU-Berlin und am Institut fuumlr internationale Politik und Wirtschaft Berlin-gt seit 1991 Mitglied des PDS-Parteivorstandes und MdB-gt 1993 ndash 2000 Stellvertretende Bundesvorsitzende der PDS-gt 1991 ndash 1994 Beobachterin im EP-gt Stellvertretende Vorsitzende der Konfoumlderalen Fraktion der Vereinigten Europaumlischen Linken Nordische Gruumlne Linke-gt EP-Ausschuumlsse bdquofuumlr konstitutionelle Fragenldquo Mitglied bdquofuumlr Freiheiten und Rechte der BuumlrgerJustiz und innere Angelegenheitenldquo Stellvertreterin-------------------------------------Positionen-gt ausdruumlcklich fuumlr Referenden uumlber Verfassungsentwurf-gt Europaparlament volles Mitentscheidungsrecht-gt Kontrollrechte fuumlr nationale Parlamente-gt weitere Politikbereiche wie Justiz und Inneres vergemeinschaften-gt Union muss sich zu einer Sozial- und Beschaumlftigungsunion entwickeln-gt bdquoDenn ihre Zukunft liegt in der Weiterentwicklung des europaumlischen Sozialmodells und weniger darin ob sie ein Staatenverbund bleibt oder eine Foumlderation der Nationalstaaten wirdldquo-gt Sozialstaatsprinzip in den Verfassungsvertrag-gt Einrichtung einer Arbeitsgruppe Soziales Europa-gt Beitrag von Andrew Duff Alain Lamassoure Olivier Duhamel Karel de Gucht SylviaKaufmann Josef Zieleniec und Pervenche Beregraves Fragen der Zustaumlndigkeit und Subsidiaritaumlt und darausentstehende Verwirrung -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000178d2pdf-gt Beitrag des Mitglieds des Konvents Frau Sylvia-Yvonne Kaufmann Ein Verfassungsvertragfuumlr ein soziales Europa -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000190-r1d2pdf-gt Arbeitsgruppe bdquoWirtschaftspolitikldquo Mitglied Arbeitsgruppe bdquoVerteidigungldquo Mitglied

-gt Joachim Wuermeling (Vertreter von Elmar Brok)httpwwwwuermelingnetZur Person-gt geboren 1960-gt promovierter Jurist Schwerpunkt Europarecht-gt 1989 ndash 1993 Bayerisches Staatsministerium fuumlr Bundes- und Europaangelegenheiten inBonn Persoumlnlicher Referent des Amtschefs-gt 1993 ndash 1995 Europaumlische Kommission Kabinett des Kommissars Peter Schmidhuber-gt 1995 ndash 1999 Bayerische Staatskanzlei Referatsleiter fuumlr die Beziehungen zu deneuropaumlischen Institutionen Assistent des MP im Ausschuss der Regionen Referatsleiter fuumlrGrundsatzfragen der Europapolitik-gt seit 1996 Lehrbeauftragter der Universitaumlt Bayreuth fuumlr Europarecht-gt seit 1999 Mitglied des Europaumlischen Parlaments (EVP)-gt EP-Ausschuumlsse bdquofuumlr Recht und Binnenmarktldquo Mitglied bdquofuumlr konstitutionelle FragenldquoStellvertreter----------------------------------------Positionen-gt wie Brok -gt gemeinsame EVP-Convention-Group-gt gemeinsamer internet-Auftritt zu Konvent mit Brok-gt ausdruumlcklich Schaumluble-Bocklet-Papier als gemeinsame Grundlage-gt Beitrag des Mitglieds des Konvents Herrn Joachim Wuermeling EU-Zustaumlndigkeiten -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000107d2pdf-gt Beitrag von Joachim Wuermeling EU-Reform Fragen an das Initiativmonopol der EU-Kommission -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000279d2pdf

-gt Beitrag von Joachim Wuermeling bdquo Internationale Vertraumlge der EU Vorschlaumlge fuumlr eineStaumlrkung der parlamentarischen Kontrolleldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000362d2pdf-gt Beitrag von Joachim Wuermeling bdquoReligioumlse Bezugnahme im Verfassungsvertragldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde03cv00cv00480de03pdf-gt Arbeitsgruppe bdquoergaumlnzende Kompetenzenldquo Mitglied Arbeitsgruppe bdquoVereinfachung der Rechtssetzungsverfahren und Rechtsakteldquo Mitglied

4 DIE POLITSCHEN FAMILIENIM KONVENT

sbquoLinkelsquo gegen sbquorechtelsquo Europaverfassung

Winnie Locke

Grundlagen politischer Familienbildung im EG-Vertrag

Art 191 EGV (Politische Parteien) Politische Parteien auf europaumlischer Ebene sind wichtig alsFaktor der Integration in der Union Sie tragen dazu bei ein europaumlisches Bewusstseinherauszubilden und den politischen Willen der Buumlrger der Union zum Ausdruck zu bringen

(vgl Art 21 GG (Parteien) (1) Die Parteien wirken bei der politischen Willensbildung des Volkes mitIhre Gruumlndung ist frei Ihre innere Ordnung muss demokratischen Grundsaumltzen entsprechen Siemuumlssen uumlber die Herkunft und Verwendung ihrer Mittel sowie uumlber ihr Vermoumlgen oumlffentlichRechenschaft geben )

Politische Gruppierungen auf europaumlischer Ebene

EVP-ED Fraktion= im EP Fraktion der Europaumlischen Volkspartei (Christdemokraten) und europaumlischer Demokraten(oder bdquoEPPldquo Europeans People Party)- Fraktionsvorsitzender Hans-Gert Poumlttering (D)- mit 232 Abgeordneten aus 15 Mitgliedstaaten staumlrkste Fraktion im Europaumlischen Parlament (EP)- Parteien ua EVP-Partei CDU CSU bzw CDUCSU-Gruppe im EPZiele ein bdquoEuropa der Werteldquo kohaumlrente und wirksame gemeinsame europaumlische Auszligen- undSicherheitspolitikEVP-ED Fraktion und der Konvent- 6 EVP-EP-Vertreter im Konvent ua Mendez de Vigo (E) als Vorsitzender der EP-Delegation fuumlr denKonvent Elmar Brok (D) Vorsitzender der EVP-Gruppe im Konvent- eigener Verfassungsentwurf der als bdquowork in progress bdquo dem Diskussionsstand im Konvent und inEVP-Gruppe angepasst wirdSchwerpunkte klare Kompetenzen (Katalog) religioumlser Bezug in Praumlambel Staumlrkung desgemeinschaftlichen Europas

SPE-Fraktion= im EP Fraktion der Sozialdemokratischen Parteien Europas (oder bdquoPSEldquo Party of EuropeanSocialists)- Vorsitzender Enrique Baron Crespo- mit 175 MEP aus 15 Mitgliedstaaten zweitstaumlrkste Fraktion- Parteien ua SPD SPEndashPartei (umfasst 20 sozialdemokratischen und Arbeiter-Parteien der EU)Ziele ein bdquoEuropa der Buumlrgerldquo nachhaltige europaumlische Beschaumlftigungs- Sozial- und UmweltpolitikSPE-Fraktion und Konvent- 5 SPE-EP-Vertreter im Konvent ua Klaus Haumlnsch (D) als stellvertretender Vorsitzender der EP-Delegation fuumlr den Konvent- kein eigener Verfassungsentwurf aber Vorschlaumlge bdquoFuumlr einen Erfolg des Konvents zur ZukunftEuropasldquo und eigenstaumlndiger bdquoBerliner Entwurfldquo mit bdquosozialdemokratischer HandschriftldquoSchwerpunkte Foumlrderung des europaumlischen Gesellschaftsmodells im Rahmen nachhaltigerEntwicklung Vollbeschaumlftigung Innovation sozialen Zusammenhalts

LIBE - Fraktion= im EP Fraktion der Liberalen und Demokratischen Partei Europas (oder bdquoELDRldquo European LiberalDemocrat and Reform Group)- Fraktionsvorsitzender Graham Watson (GB)

- 54 MEP in 10 Mitgliedstaaten (deutsche FDP nicht vertreten)- Parteien ua Margerita (gegruumlndet v Romano Prodi)Ziele wachsende kompetitive Wirtschaft ein Europa basierend auf fundamentalen liberalen PrinzipienLIBE-Fraktion und Konvent- 1 LIBE-EP-Vertreter im Konvent- kein eigener VerfassungsentwurfSchwerpunkte groumlszligere Gewichtung der Auszligen- und Sicherheitspolitik klare Unterscheidung derexekutiven und legislativen Kompetenzen von Rat und Kommission Dezentralisierung vonGemeinschaftsaufgaben mit groumlszligerer Bedeutung fuumlr regionale und lokale Verantwortliche

KVELNGL = im EP Konfoumlderation der vereinigten europaumlischen LinkenNordische Gruumlne Linke (oder bdquoGUENGLldquoConfederal Group of the European UnitedNordic Green Left)- Fraktionsvorsitzender Francis Wurtz (F) stellvertretende Vorsitzende Sylvia-Yvonne Kaufmann (D)- 50 MEP aus 10 Mitgliedstaaten- 15 politische Parteien ua PDS mit der PDS-Europa (Vors Modrow)Ziele Solidaritaumlt Verbesserung der Umweltqualitaumlt soziale Gleichheit Abschaffung der NATO WEUKVELNGL-Fraktion und Konvent- 1 KVELNGL-EP-Vertreterin im Konvent Sylvia-Yvonne Kaufmann (DPDS)- kein eigener VerfassungsentwurfSchwerpunkte Entwicklung zu einem sozialen Europa

Die GruumlnenFEA-Fraktion= im EP Fraktion der GruumlnenFreien Europaumlischen Allianz- Fraktionsvorsitzende Daniel Cohn-Bendit (F) Monica Frassoni (I)- 45 MEP aus 12 Mitgliedstaaten- Parteien ua die GruumlnenBuumlndnisrsquo90Ziele ein Europa mit sozialen kulturellen und oumlkologischen WertenDie Gruumlnen und der Konvent- 1 GruumlnenFEA-EP-Vertreter im Konvent und ua Joschka Fischer als Regierungsvertreter imKonvent- bdquoGrundriss einer europaumlischen Verfassungldquo v J Voggenhuber (AU)Schwerpunkte Handlungsfaumlhigkeit der EU im Inneren und in der Welt Weg zu einer oumlkologischen undsozial nachhaltigen Entwicklung

UEN-Fraktion= im EP Fraktion der Union fuumlr das Europa der Nationen (Union for Europe of the Nations)- Fraktionsvorsitzender M Charles Pasqua (F)- 22 MEP aus 5 Mitgliedstaaten- keine deutsche Parteien- Ziele Erhaltung der Souveraumlnitaumlt und nationalen Demokratien Betonung der Unterschiede keinfoumlderales Europa- 1 UEN-EP-Vertreterin im Konvent

EDU-Fraktion= im EP Fraktion fuumlr das Europa der Demokratie und der Unterschiede- Fraktionsvorsitzender Jens-Peter Bonde (DK)- 17 MEP- 1 EDU-EP-Vertreter im Konvent

Links

Uumlbersicht der EP-Fraktionen unter httpwwweuroparleuintgroupsdefaulthtm

Homepage der EVP httpwwwepp-edorghomededefaultasplg1=deKonventswebsite der EVP httpwwwepp-edorgPresspthem02them01_enasp

Homepage der SPE httpwwwsocialistgrouporgindexhtml

Homepage der LIEBE httpeldeuroparleuintContentDefaultasp

Homepage der KVEL httpwwweuroparleuintgue

Homepage der GruumlnenFEA httpwwwgreens-efaorgenKonventswebsite der GruumlnenFEA auch unter httpwwwgreens-efaorgen

Homepage der UEN httpwwweuroparleuintuen

Homepage der EDU httpwwweuroparleuintedd

III Inhaltliche Aspekte der KonventsarbeitenFebruar 2002 bis Januar 2003

1 DIE ARBEITSGRUPPENI - VI

Manuela Hander

AG I bdquoSubsidiaritaumltsprinzipldquoVors Inigo Mendez de Vigo

Vorschlaumlge

1 Fruumlhere Einbeziehung des Subsidiaritaumltsgedankens in Rechtsetzungsakte der Gemeinschaft durchdie am Rechtsetzungsverfahren beteiligten Organe und damit Verbesserung dessen Beruumlcksichtigung2 Ex-ante-Kontrolle durch die Schaffung eines Warnsystems durch fruumlhzeitige Einbeziehung desmitgliedstaatlichen Gesetzgebers am gemeinschaftlichen Rechtsetzungsverfahren3 Ex-post-Kontrolle durch Erleichterung der Klageerhebungsmoumlglichkeiten beim EuGH wegenMissachtung des Subsidiaritaumltsprinzips

AG II bdquoEinbeziehung der ChartaBeitritt zur EMRKldquoVors Antonio Vitorino

Vorschlaumlge

1 Einbeziehung der Grundrechtecharta in die Verfassung wodurch dieser Rechtsverbindlichkeitverliehen wuumlrde Ein Konsens hinsichtlich der konkreten Art und Weise dieser Einbeziehung konntenicht erzielt werden vielmehr wurden alle Optionen in die entsprechende Empfehlung derArbeitsgruppe aufgenommen So plaumldierte ein Teil der Gruppe fuumlr eine Aufnahme der Charta alserstem Kapitel der Verfassung ein anderer Teil wollte es ausreichen lassen eine entsprechendeBezugnahmevorschrift in einen Artikel der Verfassung aufzunehmen wiederum andere wollten eineBezugnahme nur bdquoindirektldquo vorgenommen wissen die es vermeiden wuumlrde der ChartaVerfassungsrang zu geben2 Ein Votum zum Beitritt der EU zur EMRK wurde explizit nicht abgegeben Vielmehr verwies dieGruppe diesbezuumlglich auf den Rat der Europaumlischen Union denn nur dieser koumlnne eine derartwesentliche politische Entscheidung treffen Jedoch sprach sie sich indirekt fuumlr den Beitritt der EU zurEMRK aus indem sie eine Empfehlung zur Aufnahme einer den Beitritt betreffendenverfassungsrechtlichen Bestimmung formulierte und wohlwollend die Argumente eroumlrterte die fuumlreinen Beitritt der EU zur EMRK sprechen

AG III bdquoRechtspersoumlnlichkeitldquoVors Giuliano Amato

Vorschlaumlge

1 Anerkennung der Rechtspersoumlnlichkeit der EU2 Verschmelzung der EU und der EG zu einer einzigen Rechtspersoumlnlichkeit3 Fusion der verschiedenen Vertraumlge (EG-Vertrag EGKS-Vertrag EURATOM-Vertrag EU-Vertrag)mit der Maszliggabe der Untergliederung des neuen einheitlichen Vertrages in zwei Teile einengrundlegenden verfassungsrechtlichen Teil und einen weiteren mit den uumlbrigen Bestimmungen dergenannten Vertraumlge

AG IV bdquoRolle der einzelstaatlichen ParlamenteldquoVors Gisela Stuart

Vorschlaumlge

1 Verbesserung der einzelstaatlichen Kontrollmechanismen der Parlamente die durch dieMitgliedstaaten zu gewaumlhren waumlre und Anerkennung der Rolle der mitgliedstaatlichen Parlamente inder Verfassung2 Einbeziehung der mitgliedstaatlichen Parlamente in die Uumlberwachung des Subsidiaritaumltsprinzips vorallem durch bessere und fruumlhe Unterrichtung von gemeinschaftlichen Rechtsetzungsverfahren3 Ausbau und Erweiterung multilateraler Netze insbesondere durch Praumlzisierung des COSAC-Mandates (vgl hierzu Ziffer II des Protokolls Nr 9 zum EGV (Amsterdam)) durch Einrichtung einesKonvents zur Eroumlrterung wichtiger politischer Leitlinien sowie der Strategie der EU und durch dieEinberufung von Ad-hoc-Konferenzen zwischenparlamentarischer Natur zu speziellen Fragen

AG V bdquoErgaumlnzende ZustaumlndigkeitenldquoVors Henning Christophersen

Vorschlaumlge

1 Die Verfassung allgemein betreffenda) Aufteilung saumlmtlicher Zustaumlndigkeiten zwischen den Mitgliedstaaten und der EU in einembesonderen Kapitel der Verfassungb) Wahrung der Flexibilitaumlt durch Beibehaltung des Art 308 EGV (Amsterdam) bzw einervergleichbaren Bestimmung unter der Voraussetzung der Festlegung dass damit keine Ausweitunggemeinschaftlicher Zustaumlndigkeiten verbunden waumlre2 Die bdquoergaumlnzenden Zustaumlndigkeitenldquo bzw nach dem Vorschlag der Gruppe die bdquounterstuumltzendenMaszlignahmenldquo im besonderen angehenda) Zulaumlssigkeit unterstuumltzender Maszlignahmen nur im Rahmen ausschlieszliglicher Kompetenzen derMitgliedstaaten die einzelstaatliche Rechtsvorschriften nicht ersetzen sondern allenfalls ergaumlnzenoder unterstuumltzen duumlrftenb) Forderung nach einem gemeinsamen Interesse der EU und der Mitgliedstaaten als Voraussetzungunterstuumltzender Maszlignahmen

AG VI bdquoOrdnungspolitikldquoVors Klaus Haumlnsch

Vorschlaumlge

1 Aufnahme wirtschafts- und sozialpolitischer Ziele in die Verfassung (vergleichbar mit denbestehenden Bestimmungen der Art 2 EUV (Amsterdam) und Artt 2 3 und 4 EGV (Amsterdam))2 Strikte Trennung von einerseits Waumlhrungs- und andererseits Wirtschaftspolitik wobei dieerstgenannte als ausschlieszligliche Gemeinschaftszustaumlndigkeit verstanden werden sollte die zweite alsmitgliedstaatliche Zustaumlndigkeit allerdings mit der Einschraumlnkung der Aufnahme der Grundsaumltze derWirtschaftspolitik in die Verfassung sowie einer Verbesserung der Koordinierung zwischen denMitgliedstaaten3 Beibehaltung der EURO-Gruppe deren Vertretung in internationalen Organisationen zu verstaumlrkenwaumlre

2 DIE ARBEITSGRUPPEN VII - X

Conrad Seiferth

AG VII bdquoAussenpolitisches HandelnldquoVors Jean-Luc Dehaene

Vorschlaumlge

1 Zusammenfuumlhrung aller das Aussenpolitische Handeln der EU betreffenden Artikel in einemeinzigen Abschnitt2 Definition von Grundsaumltzen und Zielen fuumlr das Aussenhandeln der EU wofuumlr der Europaumlische Ratstrategische Ziele und Interessen festlegt die die Parameter des Handelns von EU undMitgliedstaaten bestimmen3 EU-Kompetenz zum Abschluss von internationalen Vereinbarungen die ihre Kompetenz betreffen4 Um die Kohaumlrenz und Effektivitaumlt zwischen den Institutionen zu staumlrken bdquoAussenpolitischerVertreter der EUldquo ndash Verschmelzung der Posten des bdquoHohen Vertreter fuumlr die GASPldquo (Solana) und desKommissars (Patten) in einer Person die mit qualifizierter Merheit vom Europaumlischen Rat unterBilligung von Kommission und Parlament ernannt wird5 Um die Kohaumlrenz innerhalb der Institutionen zu verbessern Ratsformation fuumlr AussenpolitischesHandeln und Aussenpolitische Zentralstelle zur Koordination innerhalb der Kommission6 Bestehende Vorgaben zur Entscheidungsfindung sollen weiter ausgeschoumlpft werden keineAusweitung der Mehrheitsentscheidungen aber Kompetenz des Europaumlischen Rates einstimmigMehrheitsentscheidungen auszuweiten

AG VIII bdquoVerteidigungldquoVors Michel Barnier

Vorschlaumlge

1 Ausweitung der Petersberger Aufgaben2 Zur Erhoumlhung von Effizienz und Kohaumlrenz soll der bdquoHohe Vertreter fuumlr die GASP ein Initiativrecht inKrisenangelegenheiten erhalten und in dringenden Faumlllen ermaumlchtigt werden koumlnnen notwendigeEntscheidungen unter Aufsicht des Rates zu treffen3 Die Entscheidung zum Start einer Operation soll einstimmig unter Beachtung des bdquoPrinzips derKonstruktiven Enthaltung erfolgen4 bdquoEuropaumlische Verteidigungszoneldquo Moumlglichkeit zur Einfuumlhrung einer staumlrkeren Kooperation zwischenMitgliedstaaten (vergleichbar bdquoEurozoneldquo)5 Einfuumlhrung einer Solidaritaumltsklausel zur Antwort auf terroristische Bedrohungen und Angriffe mit deralle Mittel zur Abwehr in der EU mobilisiert werden koumlnnen6 Einrichtung einer Europaumlischen Ruumlstungs- und Strategie-Forschungsagentur zur Harmonisierungder Ausruumlstungsbeschaffung und Unterstuumltzung der militaumlrischen Forschung7 Einfuumlhrung von Konvergenzkriterien fuumlr militaumlrische Haushaltsausgeben um die militaumlrischenFaumlhigkeiten der EU zu staumlrken

AG IX bdquoVereinfachung der VertraumlgeldquoVors Guiliano Amato

Vorschlaumlge

1 Verringerung der Anzahl der Rechtsakte von 15 auf 6

a) Verbindliche Verordnung AElig bdquoEU-Gesetzldquo Richtlinie AElig bdquoEU-Rahmengesetzldquo EntscheidungDelegierte Rechtsakte (neue Kategorie von Rechtsnorm)b) Unverbindliche Stellungnahme und Empfehlungc) Anwendungsbereiche EGV u PJZS fuumlr GASP sollen alle Rechtsakte als bdquoGASP-Entscheidungldquobezeichnet werden2 Vereinfachung der Verfahrena) fuumlr alle Rechtsakte das Mitentscheidungsverfahren gem Art 251 EGVb) weitgehende Abschaffung des Verfahrens der Zusammenarbeit gem Art 252 und ersetzen durchMitentscheidungsverfahren oder Anhoumlrungsverfahrenc) Verfahren der Zustimmung Vorbehalten fuumlr die Ratifizierung von internationalen Abkommend) fuumlr alle Ausgaben einheitliches Haushaltsverfahren

AG X bdquoRaum der Freiheit der Sicherheit und des RechtsldquoVors John Bruton

Vorschlaumlge

1 Beschlussfassung mit qualifizierter Mehrheit und im Mitentscheidungsverfahren in der Asylpolitik2 Einwanderungspolitik soll weiterhin Sache der Mitgliedstaaten bleiben Ziel einer gemeinsamenEinwanderungspolitik im Verfassungsvertrag festhalten3 PJZS Deutlichere Umschreibung der Rechtsetzungsbefugnisse fuumlr die Union zur Angleichung desStrafrechts und des Strafprozessrechts gegenseitige Anerkennung von Gerichtsentscheidungen4 Verstaumlrkte Zusammenarbeit im Rat durch effizientere Struktur langfristig Aufbau eine europaumlischenGrenzschutzkorps5 Ausbau der Unionseinrichtungen Kontrolle der Arbeit von Europol durch das EP groumlszligerenSpielraum fuumlr den Gesetzgeber im Bereich von Eurojust Europaumlische Staatsanwaltschaft um gegenSubventionsstraftaten zu verfolgen6 Einbindung der staatlichen Parlamente in die europaumlische Strafrechtspolitik7 Allgemeine Zustaumlndigkeit des EuGH fuumlr den Bereich des Raum der Freiheit der Sicherheit und desRechts

3 DIE INSTITUTIONEN

Doris Schmitz-Meiners und Nicolas Poullain

I STATUS QUO DER INSTITUTIONENARCHITEKTUR

Im Kern der politischen Diskussion stehen die folgenden vier OrganeInstitutionen (andereEinrichtungen wie etwa EZB oder AdR spielen in der Reformdiskussion kaum eine Rolle)

1 Europaumlisches Parlament (Art 189-201)

Zusammensetzung seit `79 direkt gewaumlhlt abnehmende Wahlbeteiligung derzeit 626 MEPsab 25 MS 732

Immer wichtigere Rolle im Gesetzgebungsverfahren An der Gesetzgebung in der 2 und 3Saumlule ist das EP nicht beteiligt

Kontrolle der Exekutive Untersuchungsausschuszlig Kontrolle der Kommission InterpellationMiszligtrauensantrag Anhoumlrungsrecht

Mitwirkungsrechte beim Haushalt (nur bei nicht obligatorischen Ausgaben)

Zusammenarbeit mit innerstaatlischen Parlamenten (COSAC November 1989)

2 Ministerrat (Art 202-210)

Zusammensetzung Der Rat besteht aus je einem Vertreter jedes Mitgliedstaats (Mst) aufMinisterebene Der Vorsitz im Rat wird durch die Mst abwechselnd fuumlr 6 Monatewahrgenommen Minister werden vertreten durch staumlndige Vertreter im AStV (COREPER)

Bei der Gesetzgebung nimmt er trotz Machtzuwachs des EP noch die dominierender Rolleein Bei ZBJI 342 EUV und GASP Art 133 EUV alleiniges Legislativorgan Verabschiedetwirtschaftspolitische und beschaumlftigungspolitische Leitlinien

Drei verschiedene Formen der Stimmabgabe einfache Mehrheit qualifizierte Mehrheit (abFeb 2003 gem Nizza 3 Kriterien Anzahl der Stimmen 62873 mind 10 Staaten Bev (aufAntrag)) Einstimmigkeit

Sitzungen nicht oumlffentlich Transparenzdefiizit bei Gesetzgebung

Benennung des Kommissionspraumlsidents

3 Europaumlische Kommission (Art 211-219)

Zusammensetzung 20 Kommissare 10 + (52) ab 2005 je 1 pro Mst ab 27 Mst neueRegelung

Initiativmonopol im EG Bereich

Huumlterin der Vertraumlge Durchfuumlhrungskompetenz aber enger Rahmen durch Komitologie(Ausschuumlsse des Rates die den Rahmen fuumlr die Umsetzung festlegen) Vermittler zwischenRat und EP

Kollegialprinzip

3 Derzeitige Stimmenanzahl die Stimmenanzahl pro Mitgliedsland wurde in Nizza fuumlr alle Staaten festgelegt diebereits die Beitrittsverhandlungen aufgenommen haben

In der Wettbewerbspoltik verfuumlgt die Kommission uumlber legislative exekutive und quasi-judikative Befugnisse

Sieht sich dem Vorwurf des Demokratiedefizits ausgesetzt

4 Europaumlischer Gerichtshof Gericht erster Instanz (GEI) (Art 220-245)

Zusammensetzung EuGH 1 Richter je Mst 8 Generalanwaumllte Sie werden von denRegierungen und Mitgliedsstaaten im gegenseitigen Einvernehmen auf sechs Jahren ernanntAlle drei Jahre findet eine teilweise Neubesetzung statt Richter waumlhlen den Praumlsidenten ausihrer Mitte Aufgabe Wahrung des Rechts bei der Auslegung und Anwendung der Vertraumlge

II INSTITUTIONELLE REFORMEN IN DER DISKUSSION

1 Aspekte im Bezug auf die nahezu Konsens unter den Konventsmitgliedern herrscht

Europaumlisches Parlament

Staumlrkung der Rolle des direkt gewaumlhlten EP zur Uumlberwindung des Legitimations- undDemokratiedefizits der EU Die Beteiligung des EP am Gesetzgebungsprozeszlig nach demMitentscheidungsverfahren soll die Regel werden Die Budgethoheit des Parlaments sollverstaumlrkt werden Ein einheitliches Wahlverfahren und ein einheitliches Abgeordnetenstatut solleingefuumlhrt werden Die Mitwirkung des EP bei der Besetzung der anderen Institutionen soll verstaumlrktwerden

Ministerrat

In der Regel soll mit qualifizierter Mehrheit entschieden werden Lediglich einige sensible Bereiche(Aussen- und Sicherheitspolitik) sollen von dieser Regel ausgenommen werden Hier soll moumlglichstmit besonders qualifizierten Mehrheiten beschlossen werden Wenn der Rat als Gesetzgeber(Legislativrat) handelt soll dies oumlffentlich sein

Europaumlische Kommission

Die Kommission soll im legislativen Bereich das Initiativmonopol behalten Die Wahl undEinsetzung der Kommission als Ganzes soll nach Anhoumlrung der einzelnen Mitglieder desKommissionskollegiums durch die Ausschuumlsse des Parlaments durch das Plenum des EP erfolgenDie Abwahl der Kommission ist derzeit nur als Ganzes moumlglich In Zukunft soll derKommssionspraumlsident auch im Falle untragbarer Verwerfungen die Moumlglichkeit haben einemeinzelnen Kommissionsmitglied den Ruumlcktritt nahezulegen 4 Der Kommissionspraumlsident soll mit einerRichlinienkompetenz ausgestattet werden

Europaumlischer Gerichtshof

Die Gerichtsbarkeit des EuGH soll auf die gesamte ZBJI (Europol Eurojust EuropaumlischerStaatsanwalt) ausgedehnt werden Der EuGH soll als Verfassungsgericht fungieren und den Schutzder in der Grundrechtscharta verankerten Grund- und Menschenrechte gewaumlhrleisten Eineverstaumlrkte demokratische Legitimation der Richter soll durch ihre gemeinsame Berufung durchEP und Rat erreicht werden Der Rat koumlnnte hierbei eine Kandidatenliste vorlegen

2 Dissenspunkte

Die Vorstellung der Mitgliedstaaten und der verschiedenen politischen Parteien gehen am staumlrkstenbei der Frage der Gestaltung der Ratspraumlsidentschaft und des Beschlussfassungsverfahrens imMinisterrat der Wahl des Kommissionspraumlsidenten und der Gestaltung der Aussenvertretungauseinander Die wichtigsten Vorschlaumlge die hier diskutiert werden sind der deutsch-franzoumlsischeVorschlag und der Kommissionsvorschlag

4 Die Idee fuumlr diese Regelung geht auf eine Absprache zuruumlck die Prodi vor Amtsantritt mit seinen Amtskollegen getroffen hatDie Kommissare sicherten Prodi zu dass sie auf sein Ersuchen auch einzeln zuruumlcktreten wuumlrden

DEUTSCH - FRANZOumlSISCHER VORSCHLAG5

Ratspraumlsidentschaft und Beschlussfassung im MinisterratDie rotierende Praumlsidentschaft des Europaumlischen Rates soll durch einen dauerhaften Ratsvorsitzersetzt werden Der Ratsvorsitzende wird mit einer qualifizierten Mehrheit fuumlr eine Dauer von 5 bzw25 Jahren mit der Moumlglichkeit der Wiederwahl gewaumlhlt Der Amtsinhaber fuumlhrt sein Amt hauptamtlichaus Der Vorsitzende des Rates bereitet die Sitzungen des Europaumlischen Rats (ER) vor fuumlhrt dessenVorsitz und wacht uumlber die Umsetzung der Beschluumlsse Die Modalitaumlten fuumlr den Vorsitz im Ministerratvariieren je nach betroffenem Gebiet Der Allgemeine Rat wird vom Generalsekretaumlr des Ratesgeleitet Den Vorsitz des Aussenministerrates hat der Europaumlische Aussenminister inne Fuumlr dieRaumlte Wirtschaft und Finanzen die Eurogruppe und den Rat Justiz und Inneres werden fuumlr zweiJahre Vorsitzende gewaumlhlt Der Rest der Ratsformationen wird so geregelt dass er denMitgliedstaaten eine groumlsstmoumlgliche Beteiligung auf der Grundlage einer gleichberechtigten Rotationgewaumlhrleistet

KommissionEine starke Vereinfachung des Komitologieverfahrens soll es der Kommission erleichtern ihreAufgabe die vom EP und Rat erlassenen Gesetze umzusetzen und deren ordungsgemaumlsseUmsetzung zu kontrollieren erleichtern Um die politische Verantwortlichkeit der Kommissiare zugewaumlhrleisten erhalten diese ein Weisungsrecht gegenuumlber den Generaldirektionen DerKommissionpraumlsident hat die Richtlinienkompetenz fuumlr die Arbeit der Kommission

Europaumlisches ParlamentJede Ausweitung der Mehrheitsentscheidungen wird automatisch mit der Mitentscheidung der EPverbunden

AussenvertretungDie Aumlmter des Hohen Vertreters und des Kommissars sollen von derselben Person ausgeuumlbt werdendem Europaumlischen Aussenminister Er verfuumlgt uumlber ein formelles Initiativrecht Der ER ernennt denAussenminister mit Zustimmung des Praumlsidenten der Kommission mit qualifizierter Mehrheit DerAussenminister nimmt mit einem besonderen Status an den Sitzungen der Kommission teil In derRegel wird im Bereich der GASP mit qualifizierter Mehrheit abgestimmt lediglich bei militaumlrischen undsicherheitspolitischen Fragen gilt weiterhin das Prinzip der Einstimmigkeit Wenn ein Mitgliedstaat einnationales Interesse geltend macht und keine andere Loumlsung gefunden werden kann wird die Fragean den Europaumlischen Rat verwiesen der mit qualifizierter Mehrheit entscheidet

KOMMISSIONSVORSCHLAG6Ratspraumlsidentschaft und Beschlussfassung im MinisterratDer Kommissionsentwurf sieht eine Beibehaltung der halbjaumlhrlichen Rotation fuumlr diePraumlsidentschaft des ER und des Rates Allgemeine Angelegenheiten ggf auch fuumlr den AstV vor Beiden anderen Ratsformationen wir der Vorsitz durch ein fuumlr ein Jahr gewaumlhltes Ratsmitglieduumlbernommen Das komplexe Beschlussfassungssystem von Nizza soll durch die doppelte einfacheMehrheit (Mehrheit der Mitgliedsstaaten und der EU Bevoumllkerung) ersetzt werden In sensiblen Faumlllenmuumlsste auf eine verstaumlrkte Mehrheit (23 der Mitgliestaaten und 23 der Bevoumllkerung)zuruumlckgegriffen werden koumlnnen Das Einstimmigkeitsprinzips wird abgeschafft

KommissionAllein die Kommission sollte mit der Durchfuumlhrung der europaumlischen Rechtsvorschriftenbetraut sein Sie muss Ihr Handeln vor den rechtsetzenden Organen Rat und EP rechtfertigen DerVerfassungsvertrag muumlsste ebenfalls sicherstellen dass die Modalitaumlten fuumlr nicht zwingendeInstrumente der Umsetzung wie zB die Offene Koordinierung mit der Gemeinschaftsmethode imEinklang sind

Europaumlisches Parlament

5 Beitrag der dem Konvent am 16 Januar von den Mitgliedern des Konvents Herrn Dominque de Villepin und Herrn JoschkaFischer uebermittlet wurde httpwwwcapuni-muenchendekonventdownloadDeutsch-Franz-Vorschlagpdf6 Fuumlr die Europaumlische Union Frieden Freiheit Solidaritaumlt Rede von Romano Prodi 04 Dezember 2002 httpwwwcapuni-muenchendekonventdownloadKOM-EU_Frieden_Freiheit_Solidpdf

Ein Teil der MEPs soll durch europaumlische Listen gewaumlhlt werden Der ER und das EP habengleichwertige Rechte bei der Ernennung und der Kontrolle der Kommission

AussenvertretungDer Sekretaumlr der Union (SdU) der gleichzeitig Vizepraumlsident der Kommission ist und einenbesonderen Status hat wird vom ER und vom designierten Kommissionspraumlsidenten einvernehmlichernannt Damit ist er sowohl gegenuumlber dem ER als auch gegenuumlber demKommissionspraumlsidenten rechenschaftspflichtig die ihn auch beide seines Amtes enthebenkoumlnnen Als Kommissionsmitglied ist er auszligerdem gegenuumlber dem EP verantwortlich Waumlhrendeines Uumlbergangszeitraums wird der SdU im Bereich der GASP das Initiativrecht der Kommission imRahmen der Leitlinien und Auftraumlge des Rates oder einer Gruppe von Mitgliedstaaten ausuumlben AmEnde der Uumlbergangszeit legt der Rat die Modalitaumlten fest nach denen der SdU autonom dasInitiativrecht der Kommission im Bereich der GASP ausuumlben kann Der SdU vertritt die Union bei derDurchfuumlhrung auszligenpolitischer Aktionen gegenuumlber Dritten und ist fuumlr die Umsetzung dergemeinsamen Beschluumlsse verantwortlich

IV Verfassungsentwuumlrfe

VERFASSUNGSENTWUumlRFEAUS EUROPARECHTLICHER UND VERFASSUNGSRECHTLICHER SICHT

Christine Gerlach und Christian Pernhorst

Uumlberblick uumlber verschiedene Verfassungsentwuumlrfe

1 EU-Organe bzw Europaumlischer Konventsum Entwurf des Praumlsidiums des Europaumlischen Konventes vom 28102002sum Entwurf des Kommissionspraumlsidenten Romani Prodi vom 04122002sum Bericht des Europaumlischen Parlamentes (Alain Lamassoure) vom 240420022 Fraktionen und Parteiensum Entwurf der EVP-Gruppe im Europaumlischen Konvent vom 10112002sum Entwurf der SPE-Gruppe im Europaumlischen Konvent vom 03102002sum Berliner Entwurf der SPD-Bundestagsabgeordneten Gloser und Roth vom 20112002sum Entwurf einiger junger bdquoGruumlnerldquo von September 20023 Einzelpersonen (nicht abschlieszligende Auswahl)sum Entwurf von Prof Dr Juumlrgen Schwarze vom 12112002sum Entwurf der Konventsmitglieder Alan Dashwood Michael Dougan Christophe Hillion Angus

Johnston und Eleanor Spaventa vom 28102002sum Entwurf von Jo Leinen (MdEP) vom 23102002sum Entwurf von Robert Badinter vom 26092002sum Entwurf von Dr Wolfgang Schaumluble und Wilfried Martens vom 24092002sum Entwurf des Earl of Stockton vom 24092002sum Entwurf von Prof Dr Rupert Scholz von August 2002

(insgesamt nicht abschlieszligende Auswahl siehe die umfassenden Nachweise bei httpwwwcapuni-muenchendekonvententwuerfehtm)

Einzelheiten

1 Praumlsidium des Europaumlischen Konventes (bdquoGiscard-Entwurfldquo) vom 28102002sum Dreiteilung des bdquoVertrages uumlber eine Verfassung fuumlr Europaldquo in 1 Struktur der Verfassung und 2

Politikbereiche und die Durchfuumlhrung der Maszlignahmen der Union und 3 AllgemeineSchluszligbestimmungen Der zweite Teil soll die Rechtsgrundlagen enthalten

sum Frage der Namensgebung fuumlr die Union wird aufgeworfen (1Teil Titel I Art 1)sum Die Unionsbuumlrgerschaft soll betont werden Wie die GR-Charta in den Vertrag eingefuumlgt werden

soll ist offen gelassensum Abloumlsung der turnusmaumlszligigen Ratspraumlsidentschaft durch einen Praumlsidenten des Europaumlischen

Rates der fuumlr bestimmte Zeit gewaumlhlt werden soll (1 Teil Titel IV Art 15a)sum Schaffung des bdquoKongress der Voumllker Europasldquo (1 Teil Titel IV Art 19)sum Haushalt der Union soll vollstaumlndig aus Eigenmitteln der Union finanziert werden (1 Teil Titel VII

Art 38)sum Moumlglichkeit des Austritts wird festgesetzt (1 Teil Titel X Art 46)

2 bdquoProdi-Entwurfldquo vom 4122002

sum Dreiteilung der bdquoVerfassung fuumlr die Europaumlische Unionldquo in 1 Prinzipien 2 Grundrechte und 3Politikbereiche Der erste Teil Prinzipien enthaumllt neben den institutionellen Prinzipien auch diewesentlichen Politikziele fuumlr jeden einzelnen Politikbereich

sum Generelle Vergemeinschaftung aller Politikbereiche also auch der GASP und der PJZS

sum Einstimmigkeitserfordernis wird in allen Faumlllen selbst fuumlr Verfassungsaumlnderungen aufgegebenAusnahme ist die Aufnahme neuer Mitglieder

sum Die innenpolitischen Bereiche der Union werden eingeteilt in bdquoprincipal policiesldquo bdquoflanking policiesldquound bdquocomplementary actionsldquo je nach Art der Handlungsinitiative (HarmonisierungKoordinierung) die von der Union erwartet wird

sum Auszligenpolitik Gewaumlhrleistung einer kohaumlrenten Auszligenpolitik durch die Einrichtung des Amteseines bdquoSekretaumlrs der Unionldquo und durch die Niederlegung der generellen auszligenpolitischen Ziele im1 Teil der Verfassung

3 Bericht des Europaumlischen Parlamentes uumlber die Abgrenzung der Zustaumlndigkeiten der EU undder Mitgliedstaaten vom 24042002

Bericht des Ausschusses fuumlr konstitutionelle Fragen des EP (Berichterstatter Alain Lamassoure)

sum Behandelt vor allem das Thema der Kompetenzaufteilung kein breit angelegterVerfassungsentwurf

sum Vergemeinschaftung des zweiten und dritten Pfeilers um das Gleichgewicht von wirtschaftlicherund politischer Integration der Union herzustellen

sum Drei Arten von Zustaumlndigkeiten 1 die grundsaumltzliche Zustaumlndigkeit der Mitgliedstaaten 2 die derUnion uumlbertragene eigene Zustaumlndigkeit und 3 die geteilte Zustaumlndigkeit

sum Evolutivklausel in Anlehnung an Art 308 EG dessen Anwendung jedoch auch in die umgekehrteRichtung Ruumlckuumlbertragung von der Union auf die Mitgliedstaaten funktionieren soll

4 Entwurf der Europaumlischen Volkspartei vom 10112002Ergebnis der Studientage der EVP-Gruppe im Europaumlischen Konvent in Frascati vom 8 bis 10November 2002 Basiert auf dem Estoril-Entwurf vom 18102002 der wiederum auf dem Brok-Diskussionspapier vom 12092002 und dem EVP-Diskussionsentwurf zur bdquoVerfassung derEuropaumlischen Unionldquo vom 29082002 aufbaut Fuumlhrt den bdquoEstoril-Entwurfldquo mit dem bdquoGiscard-EntwurfldquozusammenZur FormAngepaszligt an die vom Konventspraumlsidium in seinem Vorentwurf vorgenommene Zwei- bzw Dreiteilungdes Verfassungsvertrages (Teil I Verfassungsstruktur Teil II Unionspolitiken Teil IIISchluszligbestimmungen)Bezeichnung als Verfassung und nicht als VerfassungsvertragAuffallend ist die komplette Uumlbernahme der Grundrechtecharta in die Verfassung ganz zu BeginnAnsonsten in der Form stark dem bdquoGiscard-Entwurfldquo angeglichen aber insgesamt ausfuumlhrlicherZum Inhalt1 Teil Struktur der VerfassungReligioumlser Bezug in der Praumlambel (bdquoreligious heritageldquo)Grundrechte in Art 1 ndash 55Rechtspersoumlnlichkeit (Art 56 II)Union gegruumlndet auf den Buumlrgern der Union und auf den Mitgliedstaaten (Art 56 I)Vorschriften uumlber die Flagge Hymne und den Feiertag (Art 61)Prinzip der begrenzten Einzelermaumlchtigung (Art 64 I)Zustaumlndigkeiten der Union ausschlieszligliche (= eigene) Zustaumlndigkeit geteilte Zustaumlndigkeit undergaumlnzende Zustaumlndigkeit der Union (Art 65)Kompetenzkataloge in Art 66 ndash 68Fruumlhwarnsystem im europaumlischen Gesetzgebungsverfahren bzgl der Einhaltung des Subsidiaritaumlts-und des Verhaumlltnismaumlszligigkeitsprinzips (Art 69 III)Flexibilitaumltsklausel in Art 71 (Ersatz fuumlr Art 308 EG) allerdings weiterhin mit dem Erfordernis derEinstimmigkeit im Rat jedoch nur der Mehrheit im EPUnterscheidung zwischen Legislativrat mit rotierender Praumlsidentschaft (Art 76 I) und Exekutivratdessen Vorsitz ein nationaler Minister der Kommissionspraumlsident oder das zustaumlndige Mitglied derKommission innehat (Art 76 II)Initiativmonopol im Gesetzgebungsverfahren weiterhin bei der Kommission (Art 77 II)Der Rat schlaumlgt dem EP einen Kandidaten fuumlr das Amt des Kommissionspraumlsidenten mit qualifizierterMehrheit im Lichte des Ergebnisses der EP-Wahlen vor EP waumlhlt mit absoluter MehrheitKommissionspraumlsident schlaumlgt die Kommissare vor die vom Rat mit qualifizierter Mehrheit bestaumltigtund vom EP gewaumlhlt werden muumlssen (Art 78 III)

Der Kommissionspraumlsident ernennt zwei Vizepraumlsidenten einem uumlbertraumlgt er mit Zustimmung desRates die Auszligenvertretung der Union (bdquoCommissioner for Foreign Relationsldquo) (Art 79 IV)Instrumente der Union 1 Unionsgesetze und -rahmengesetze erlassen durch die Legislative derUnion 2 Verordnungen erlassen durch die Exekutive der Union 3 Entscheidungen 4Empfehlungen und 5 Stellungnahmen Gesetze und Verordnungen sind allgemein anwendbar inihrer Gesamtheit bindend und in allen Mitgliedstaaten unmittelbar anwendbar Rahmengesetzehingegen entsprechen den Richtlinien (Art 91)Gesetze und Rahmengesetze werden zusammen vom EP und vom Rat entsprechend demMitentscheidungsverfahren (Art 96) erlassen Die Kommission kann Verordnungen erlassen wennund soweit entweder die Verfassung oder ein Unionsgesetz sie dazu ermaumlchtigt allerdings sind InhaltZweck und Ausmaszlig der Ermaumlchtigung zu beachten (vgl Art 80 I GG) (Art 94)Das Mitentscheidungsverfahren beinhaltet ein Vermittlungsverfahren Alle Unionsgesetze und -rahmengesetze sind ZustimmungsgesetzeFinanzierung der Union ausschlieszliglich durch Eigenmittel (Art 109 I)Die Kommission repraumlsentiert die Union nach auszligen (Art 112) Abschluszlig von internationalenVertraumlgen und Abkommen durch den Rat und das EP (Art 113) Ausdruumlckliche Kompetenz zumBeitritt zur Europaumlischen Menschenrechtskonvention (Art 113 II)bdquoEuropaumlische Partnerschaftldquo mit den EU-Nachbarstaaten vergleichbar mit dem EuropaumlischenWirtschaftsraum inklusive einer politischen Komponente (Art 116)2 Teil Die Politikbereiche und die Durchfuumlhrung der Maszlignahmen der UnionZwei moumlgliche Optionen fuumlr den 2 Teil des Verfassungsvertrages bzw der VerfassungOption 1 folgt der Idee im bdquoGiscard-Entwurfldquo wonach erst im 2 Teil fuumlr jeden einzelnen Politikbereichdie Art der Zustaumlndigkeit die anwendbaren Rechtsakte und Verfahren aufgefuumlhrt werden Nachteil seijedoch daszlig die Bedeutung des 1 Teils nachhaltig reduziert wuumlrde und zudem der 2 Teil aufgrundseines Umfangs von ca 414 Vorschriften fuumlr den Leser kaum noch lesbar waumlreDeshalb favorisiert der EVP-Entwurf die Option 2 wonach der 1 Teil in abschlieszligender Form dieZustaumlndigkeiten Rechtsakte und Verfahren der Union definiert und im 2 Teil nur noch dieVorschriften Aufnahme faumlnden die nicht in den 1 Teil passen Beispielsweise die Grundfreiheiten dieWettbewerbsregeln EMU-Vorschriften oder zusaumltzliche Vorschriften uumlber das Verfahren derInstitutionen der UnionGemaumlszlig der Option 2 schlaumlgt der Entwurf die folgenden Titel fuumlr den 2 Teil vorTitel I Gemeinsamer Markt Titel II EMU Titel III Innere Sicherheit Titel IV GASP TitelV Verteidigung Titel VI Euratom Titel VII Das Verfahren der Institutionen der Union

5 Beitrag der SPE- Gruppe im Europaumlischen Konvent

sum Kein Verfassungsentwurf sondern nur Vorschlaumlge fuumlr eine neue europaumlische Verfassung miteiner starken sozialen Dimension

sum Die verschiedenen Saumlulen sollen in einen einzigen Text gegossen werden (s Giscard-Entwurf)- Neuer Status fuumlr Nachbarstaaten (s Giscard)- Sicherheits- und Verteidigungspolitik sollte und Kontrolle des EP stehen- EuGH soll bei Kompetenzuumlberschreitung der EU entscheidensum Schaffung eines Rates fuumlr legislative Angelegenheiten (welcher oumlffentlich tagen sollte)- Praumlsident der Kommission muszlig gestaumlrkt werden mehr demokratische Legitimitaumlt und politische

Verantwortung- Absolute Transparenz und bdquogood administrationldquo soll von der Verfassung garantiert werdensum Nationale Parlamente sollen gestaumlrkt werden engere Kooperation mit dem EP ohne Schaffung

einer neuen Institution

6 Berliner Entwurf

sum Die bdquoVerfassung fuumlr die Europaumlische Unionldquo orientiert sich an bereits bestehendem Recht in deneuropaumlischen Vertraumlgen und an der Rechtsprechung des EuGH

sum Vollbeschaumlftigung und nachhaltiges Wachstum werden als Ziele der Union eingefuumlgtsozialdemokratische Werte verankert

sum Die GR-Charta wird nicht mit aufgenommen nur Verweissum Absage an einen Praumlsidenten des Europaumlischen Rates stattdessen Staumlrkung der Kommission

die das Initiativmonopol behaumllt und deren Praumlsident vom EP gewaumlhlt wirdsum Verankerung des Konventsverfahrens zur Aumlnderung der Verfassung

7 Young Greens

sum GR-Charta ist in Verfassung integriert und den Prinzipien der Union vorangestelltsum Europaumlisches Referendum wird in die Verfassung aufgenommensum EP besitzt zusammen mit der Kommission das Initiativrechtsum EP besteht aus einer Buumlrgerkammer und einer Staatenkammer wobei die Buumlrgerkammer vom

Volk gewaumlhlt wird und die Staatenkammer sich aus den Regierungen der Mitgliedstaatenzusammensetzt in der jeder Staat nur eine Stimme hat

sum Ein bdquoRat fuumlr nachhaltige Entwicklung wird geschaffen

8 Schwarze ndash Entwurf

sum Modell einer Zweiteilung der Vertraumlge erster Teil bildet den eigentlichen Verfassungsvertrag wirddurch einen zweiten Vertrag uumlber Unionspolitiken ergaumlnzt (hier einfachere Modalitaumlten zurAumlnderung vorgesehen als bei einer Aumlnderung des ersten Teils)

sum Entwurf konzentriert sich auf die 4 Punkte von Laeken (1bessere Kompetenzabgrenzung 2Verbesserung des GR-Schutzes 3 Vereinfachung der Vertraumlge 4 Reform der Institutionen)

sum Der Europaumlische Rat bekommt Organstellung die Zusammensetzung wird um den Praumlsidentendes EP erweitert der Vorsitz im Europaumlischen Rat ist an den Vorsitz im Rat gekoppelt

sum Der Vorsitz im Rat soll durch eine auf 24 Monate angelegte gemeinsame Praumlsidentschaft von 3Mitgliedstaaten wahrgenommen werden

sum Fruumlhwarnsystem durch Einrichtung eines Kompetenzausschusses der sich aus nationalen undEuropaparlamentariern zusammensetzt

sum Klagerecht der nationalen Parlamente sowie des AdRsum Ruumlckuumlbertragung von Regelungszustaumlndigkeiten auf die Mitgliedsstaaten moumlglichsum Das gesamte Unionsrecht abgesehen von der Ausnahmeregelung der GASP unterliegt der

richterlichen Kontrolle durch die Unionsgerichtesum Nichtigkeitsklage erfaumlhrt inhaltliche Aumlnderung- Abschaffung des Systems der 4 Klagegruumlnde zugunsten einer Generalklausel- Aufhebung der Beschraumlnkungen in Bezug auf die passivlegitimation bei Klagen Privater- Kommissionsverordnungen werden zum zulaumlssigen Gegenstand einer Individualklage- GR-Beschwerde moumlglichsum Auf Unionssteuer wird verzichtet stattdessen Finanzierung nach Anteilen am BSPsum Bei der GASP werden die sog Petersberg-Aufgaben die Einsaumltze zur Bekaumlmpfung des

internationalen Terrorismus hinzugefuumlgtsum Personelle Verschmelzung der Aumlmter des Hohen Vertreters fuumlr GASP und des Auszligenkommissars

9 Entwurf von Jo Leinen

- GR-Charta wird das erste Kapitel der Verfassung- EU besitzt Rechtspersoumlnlichkeit Austritt aus Union moumlglich- Arbeitssprache neben Englisch und Franzoumlsisch auch Deutsch- Gesetzgebung der EU erfolgt in 2 Kammern durch das Europaumlische Parlament (Buumlrgerkammer)

und durch den Europaumlischen Senat (Staatenkammer) der aus einer Umgestaltung desMinisterrats hervorgeht

- Kommission stellt die Exekutive der Union dar der Praumlsident wird vom EP gewaumlhlt- Europaumlischer Auszligenminister soll Vize-Praumlsident der Kommission sein- Ein Praumlsident des Europaumlischen Rates ist nicht vorgesehen wird auch kein Organ der EU- Erhebung finanzieller Eigenmittel- Referendum wird eingefuumlhrt direkte Demokratie- Koordinierung von Politiken sowie die verstaumlrkte Zusammenarbeit in den Vertrag mit

aufgenommen- AdR bekommt Klagerecht vor dem EuGH

10 Beitrag von Wolfgang Schaumluble und Wilfried Martens vom 24092002Entwurf traumlgt den Titel bdquoEine Verfassung fuumlr ein starkes Europaldquo zuletzt aktualisiert am 24092002Flieszligtext mit durchnummerierten Paragraphen Von der Form nicht vergleichbar mit den meisten

anderen Verfassungsentwuumlrfen die bereits vollstaumlndig vorformulierte Artikel enthalten wohingegendieser Entwurf lediglich einige wenige bedeutsame Themen ansprichtZwar spricht der Entwurf von bdquoVerfassungldquo jedoch sind in den Text Aumlnderungsvorschlaumlgeeinschlaumlgiger konservativer Parteien eingearbeitet die gerade an dieser Stelle den Gebrauch desBegriffes bdquoVerfassungsvertragldquo fordern (z B die CSU)Die in dem Entwurf behandelten Themen sind die Kompetenzverteilung zwischen der EU und denMitgliedstaaten die Integretion der Grundrechtecharta in die Verfassung und die Reform derInstitutionenZum InhaltBekenntnis zum bdquogeistig-religioumlsen und sittlichen ErbeldquoEine Perspektive fuumlr die aumluszligeren Grenzen Europas ist zu schaffen da ansonsten die Gefahr bestehedie Integrationskraft der Union zu uumlberfordern Die Grenzen sollen bdquoklar aber offenldquo gezogen werdend h zu Staaten die derzeit der Union als Vollmitglieder nicht beitreten koumlnnen soll eine bdquoEuropaumlischePartnerschaftldquo entwickelt werden Diese soll sich am Modell des EWR orientieren allerdings unterEinbeziehung einer politischen KomponenteBetonung der Unantastbarkeit der internen europaumlischen GrenzenEinheitliche Rechtspersoumlnlichkeit der UnionDie Union ist eine einmalige () Konstruktion bdquoohne historische oder legale Vorbilderldquo die auf derdoppelten Legitimation der Buumlrger und der Staaten aufbautDrei Arten der Kompetenz die prinzipiell von den Mitgliedstaaten ausgeuumlbten Kompetenzen dieeigenen Kompetenzen der Union und die geteilten Kompetenzen Prinzip der begrenztenEinzelermaumlchtigung gilt weiterEntweder zu den eigenen aber zumindest zu den geteilten Kompetenzen der Union sollen sowohl derAufbau und die Durchfuumlhrung einer gemeinsamen Auszligen- und Sicherheitspolitik als auch dieRechtsgrundlagen fuumlr das gemeinsame Gebiet der Freiheit und Sicherheit hinzugefuumlgt werdenGeteilte Kompetenzen decken drei verschiedene Gebiete ab dasjenige in dem die Union diegrundlegenden Regeln festlegt dasjenige in dem sie lediglich in einer komplementaumlren oderzusaumltzlichen Art interveniert und dasjenige in dem sie nationale Politiken koordiniertEine Weiterentwicklungsklausel ist vorzusehen die nur in Ausnahmefaumlllen die einstimmigeEntscheidung fordert und grundsaumltzlich die Beteiligung des EP festlegtInnerhalb des EuGH soll eine spezielle Verfassungs- und Grundrechtekammer geschaffen werdenDie Grundrechtecharta soll integraler Bestandteil der Europaumlischen Verfassung werdenDie Union soll der Europaumlischen Menschenrechtskonvention beitretenDie Schaffung einer zusaumltzlichen Institution fuumlr eine spezielle Rolle der nationalen Parlamenteinnerhalb des Institutionsgefuumlges der EU wird abgelehnt obwohl die Autoren eine bedeutendere Rolleder nationalen Parlamente befuumlrwortenbdquoDie EU ist weder eine Foumlderation im klassischen Sinne noch ein StaatldquoDas EP fungiert zusammen mit dem Rat als gleichberechtigter Gesetzgeber der EUDie Haushaltskompetenz soll zwischen EP und Rat geteilt werdenDer Europaumlische Rat ist eine zentrale Institution der EU und praumlgt ihre politische RichtungDer gegenwaumlrtige Rat fuumlr Allgemeine Angelegenheiten soll in zwei getrennte Einheiten aufgeteiltwerden einen gestaumlrkten Rat fuumlr Allgemeine Angelegenheiten der die Kohaumlrenz der Entscheidungensicherstellt waumlhrend ein spezieller Rat fuumlr Auswaumlrtige Beziehungen sich rein auf Fragen im Bereichder GASP konzentriertDie Mitgliedstaaten bleiben bei der Besetzung des Ratsvorsitzes gleichberechtigtDie Kommission behaumllt ihr InitiativmonopolDer Europaumlische Rat schlaumlgt dem EP unter Beruumlcksichtigung der Ergebnisse der Europawahl und mitqualifizierter Mehrheit einen Kandidaten fuumlr das Amt des Kommissionspraumlsidenten vor den das EPentweder ablehnt oder annimmt Der Kommissionspraumlsident waumlhlt dann seine Kommissare aus dieKommission wird in toto vom EP gewaumlhlt und vom Rat mit Mehrheit bestaumltigt

11 Beitrag des Earl of Stockton vom 24092002Der Earl of Stockton ist stellvertretendes Mitglied des Europaumlischen Konventes der im Namen einerGruppe britischer Konservativer die in ihrer Mehrheit ehemalige oder jetzige Mitglieder des bdquoHouse ofCommonsldquo des bdquoHouse of Lordsldquo und des EP sind diesen Beitrag zur oumlffentlichen Debatte uumlber dieZukunft Europas eingereicht hatTitel bdquoDie Zukunft der EU Ein positiver konservativer Ansatzldquo1 Zur FormKein vollstaumlndiger Verfassungsentwurf sondern Vorschlaumlge und Gedanken zu den aus ihrer Sichtwichtigen Streitpunkten

Positiver Ansatz D h die EU wird nicht verteufelt auch wird nicht ausschlieszliglich dieRuumlckuumlbertragung von Kompetenzen auf die nationale Ebene gefordert sondern der Entwurf erkenntausdruumlcklich die Bedeutung der EU in ganz bestimmten Bereichen an und fordert konsequenterweisedort auch die Staumlrkung der EU-Kompetenzen wie auch die Effektivierung der Verfahrensablaumlufe2 Zum InhaltZunaumlchst Klarstellung daszlig auch in Zukunft die Mitgliedstaaten die bestimmenden Komponenten derEU bleiben sollen weshalb die Umwandlung der EU in einen voll funktionierenden Bundesstaatabgelehnt wirdKompetenzverteilung Auflistung der eigenen Kompetenzen der EU der eigenen Kompetenzen derMitgliedstaaten und der geteilten Kompetenzen wird abgelehnt stattdessen lediglich Klarstellung imVerfassungsvertrag daszlig die EU nur dort eigene oder geteilte Zustaumlndigkeit besitzt wo ihr der Vertragdies einraumlumtDie gemeinschaftlichen Vertraumlge sollen vereinfacht und in zwei Teile geteilt werden 1 Teil =Vertragsverpflichtungen der EU (wichtige Vorschriften) 2 Teil = Vertragsregeln fuumlr die EU (wenigerwichtige und detailliertere Vorschriften) Auch die Vorschriften des 2 Teils sollen nur imKonsensverfahren geaumlndert werden koumlnnenDer Rat bleibt die bestimmende Institution der EU lediglich mehr Offenheit und TransparenzAufwertung der Rolle der nationalen Parlamente indem ein bdquoAusschuszlig der nationalen Parlamenteldquoeingerichtet wird der sich vor allem mit dem Rat ins Benehmen setzen wuumlrde Bevor der Rat Rechtsetzt wuumlrde dieser Ausschuszlig seine Ansicht zu den Gesetzesvorschlaumlgen aumluszligern Also wird diebdquoStaatenkammerldquo nicht allein vom Rat gebildet sondern von den nationalen Parlamentenrepraumlsentiert im o g Ausschuszlig an der Seite des Rates Allerdings soll sich der Ausschuszlig aufSubsidiaritaumltsfragen und auf besonders wichtige Gesetzgebung konzentrierenEmpfehlung des Konventes daszlig die Mitgliedstaaten vor einer Entscheidung im EU-Gesetzgebungsverfahren stets das jeweilige nationale Parlament anhoumlren muumlssenPraumlsident der EU sollte vom Europaumlischen Rat fuumlr mehrere Jahre ernannt werden wobei auch das EPzu beteiligen istPraumlsidentschaft besteht aus dem Praumlsidenten und einer rotierenden Troika die ein Jahr im Amt bleibtDie Troika setzt sich immer aus einem Vertreter eines groumlszligeren Mitgliedstaates und aus zweiVertretern kleinerer Mitgliedstaaten zusammen Die Praumlsidentschaft vertritt den Rat der eine von derKommission zu unterscheidende Aufgabe hatDie Kommission sollte der Motor der EU bleiben deshalb Notwendigkeit einer starken Kommissionjedoch ohne erweiterte Kompetenzen in bezug auf den status quo Innerhalb ihrer Kompetenzen aberschon Staumlrkung ihrer Rolle bspw bei der SubventionskontrolleReduzierung der Abteilungen innerhalb der Kommission Jeder Mitgliedstaat behaumllt einen Kommissarallerdings gibt es sog bdquoVollkommissareldquo und bdquoJuniorkommissareldquo Jeder bdquoVollkommissarldquo erhaumllt eineAbteilung mit einem bdquoJuniorkommissarldquo an seiner Seite (Anpassung an das System in der nationalenMinisterialverwaltung) Die groumlszligeren Mitgliedstaaten haumltten immer einen bdquoVollkommissarldquo wohingegendie kleineren Mitgliedstaaten zwischen einem bdquoVoll-ldquo und einem bdquoJuniorkommissarldquo hin- und herwechseln wuumlrden Ziel effektive und schlanke Kommission und gleichzeitig Wahrung einesKommissars auch fuumlr die kleineren MitgliedstaatenIn Sachen EP Ausweitung des Mitentscheidungsverfahrens Viel wichtiger ist jedoch daszlig das EP anAutoritaumlt und Legitimitaumlt gewinnt was sich erst im Laufe der Zeit entwickeln muszlig Hinweis auf diefehlende Kohaumlrenz und Konsistenz in den Entscheidungen des EP weil es keine klarenMehrheitsfraktionen im EP gibt Recht der vorzeitigen Aufloumlsung des EP durch die gemeinsamhandelnden Organe der Kommission und des RatesWichtig ist die bessere Durchsetzung der EuGH-Entscheidungen Deshalb soll der EuGH das Rechterhalten einem verurteilten Mitgliedstaat bzw Individuum im Falle der Nichtbefolgung des Urteils dieStimmrechte und oder den Zugang zu EU-Programmen zeitweise zu entziehen

12 Entwurf von Rupert ScholzAbgedruckt als Sonderheft 2002 der Zeitschrift fuumlr Gesetzgebung ZGGrundlage des EVP-Diskussionsentwurfs zur bdquoVerfassung der Europaumlischen Unionldquo vom 290820021 Zur FormSystematische Zusammenfuumlhrung von EUV und EGV in einem neuen bdquoVertrag uumlber die EuropaumlischeUnionldquoKeine Zweiteilung in einen wichtigen und einen weniger wichtigen dafuumlr detaillierteren TeilScholz plaumldiert fuumlr Benennung als bdquoVerfassungsvertragldquo2 Zum InhaltGrundsouveraumlnitaumlt bleibt bei den Mitgliedstaaten d h auch in Zukunft keine Kompetenz-Kompetenzfuumlr die EU

Art 308 EG abschaffen dafuumlr Annexkompetenz einfuumlhren d h EU-Kompetenz fuumlr notwendigeergaumlnzende Vorschriften beim Taumltigwerden im eigenen Zustaumlndigkeitsbereich der EU (Art 64 I)Ziele und Kompetenzen eindeutig unterscheiden Aus Zielen duumlrfen keine Befugnisse abgeleitetwerden (so aber beim jetzigen Art 308 EG)Kompetenzaufteilung Ausschlieszligliche und geteilte Zustaumlndigkeiten der EU (Vollgesetzgebung)zusaumltzlich Rahmenzustaumlndigkeit (Rahmengesetzgebung)Subsidiaritaumltsprinzip muszlig verfahrensrechtlich durch eine Subsidiaritaumltskammer beim EuGHabgesichert werden Keine ex-ante-Kontrolle durch die nationalen Parlamente wegenNichtpraktikabilitaumlt innerhalb von sechs Wochen eine Uumlberpruumlfung von Gesetzesinitiativen aufEinhaltung des Subsidiaritaumltsprinzips durchzufuumlhrenDas EP erhaumllt volle Legislativgewalt zwei Kammern Voumllkerkammer und Staatenkammer die letztejedoch mit festen MitgliedernDie Kommission fungiert als Regierung die dem EP gegenuumlber voll verantwortlich istInitiativrecht auch fuumlr das EP (Voumllker- und Staatenkammer)Starker Praumlsident der Kommission aber Absage an einen vom Europaumlischen Rat gewaumlhltenPraumlsidenten

V Ausblick Beitritt und Erweiterung

DIE BEITRITTSKANDIDATEN IM KONVENT

Aureacutelien Raccah

Auszug aus der Erklaumlrung von LaekenbdquoDie Bewerberlaumlnder werden in vollem Umfang an den Beratungen des Konvents beteiligt Sie werdenin gleicher Weise wie die derzeitigen Mitgliedstaaten vertreten sein (ein Vertreter der Regierung undzwei Mitglieder des nationalen Parlaments) und an den Beratungen teilnehmen ohne freilich einenKonsens der sich zwischen den Mitgliedstaaten abzeichnet verhindern zu koumlnnenldquo

I Souveraumlnitaumlt und Identitaumlt der Beitrittskandidaten in der Zukunft EuropasA Gewaltenteilung

1) Horizontale Gewaltenteilung Aufsicht uumlber die europaumlische Institutionen- Beitraumlge von Majaz Nahigal (Premierminister von Slowenien) Michael

Attalides (Vertreter von Zypern) Hildegard Corola Puwak (Vertreterin derRegierung von Rumaumlnien) Jan Kohout (Vertreter der Regierung derTschechischen Republik) Josef Zieleniec (Vertreter des tschechischenParlaments)

2) Vertikale Gewaltenteilung Prinzip der Subsidiaritaumlt- Beitraumlge von Nahtigal gemeinsamer Beitrag von 16 Mitgliedern

Andriukaitis (Vertreter des Parlaments von Litauen) Attalide- Inhalt Neue Kompetenzen bessere Koordinierung Partnerschaft des

EuGH mit den nationalen Verfassungsgerichtsoumlfen FruumlhwarnsystemEinbeziehung der Regionen mit GesetzgebungsbefugnissenVerteilung der Kompetenzen Kompetenzkatalog mit ausschliesslichenkonkurrierenden und Ergaumlnzungskompetenzen

B Staumlrkung des Gewichts der nationalen Parlamente1) Rolle und Gewicht der nationalen Parlamente

- Beitraumlge von Nahtgal Andriukaitis und Kutraite-Giedraitene PeeterKreitzberg unt Tunne Kelam (Vertreter des Parlaments von Estland)

- Inhalt Vertretung der kleinen Staaten Koordinierung mit dem europaumlischenParlament Kontrolle der Regierung Kooperation zwischen den nationalenParlamenten

2) Schaffung einer zweten Kammer- Nach den Vorbild des franzoumlsischen Senates Andriukaitis Atalides- Neue Kammer mit einer gleichen Vertretung aller Staaten 6 Sitzungen pro

Jahr Teilnahme der nationalen Parlamentarier Kontrolle der Anwendungdes Subsidiartaumltsprinzips

II Rolle der Beitrittskandidaten in der Zukunft Europas - ThemenPrinzip der DemokratieVereinfachung der Vertraumlge

- Beitraumlge von Andriukaitis Attalides Danuta Huumlbner und Janusz Trzcinski(Vertreter der polnischen Regierung) Birzniece (Vertreterin des Parlamentsvon Lettland)

- Inhalt Zugang und Verstaumlndlichkeit Verschmelzung der bestehendenVertraumlge

Beteiligung der Buumlrger- Beitraumlge von Nahtigal Andriukaitis Attalides Huumlbner- Inhalt Beachtung der Demokratie Gleichheit der Sprachen

Menschenrechte kulturelle soziale und wirtschaftliche Vielfalt GR-ChartaKooperation im Bereich der 2 und 3 SaumluleGASP Debatten uumlber den Hohen Vertreter fuumlr die GASP

- Beitraumlge von Nahtigal Andriukaitis Attalides Puwak

- Inhalt EU als Voumllkerrechtssubjekt Kooperation Erweiterung dergemeinsamen Bereiche graduelle bdquoVergemeinschaftungldquo Erfordernis derSolidaritaumlt Verschmelzung des Hohen Vertreters fuumlr die GASP und desKommissars fuumlr Auswaumlrtige Angelegenheiten

Bereich der polizeilichen und justiziellen Zusammenarbeit in Strafsachen- Beitraumlge von Puwak Nahtigal- Inhalt Innere Sicherheit bessere Kooperation

Zum Weiterlesen

Figaro vom 240103 polnischer Aussenminister Wlodzinierz Cinoszewic gt Gott und christliche WerteLe Monde vom 30103 J-L Dehaene gt bdquokeine Oktroyierung der BedingungenldquoLe Monde vom 290203 bdquo Die kleinen Beitrittskandidaten misstrauen einem Europa der Grossenldquo

-gt Beitrag von Joachim Wuermeling bdquo Internationale Vertraumlge der EU Vorschlaumlge fuumlr eineStaumlrkung der parlamentarischen Kontrolleldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde02cv0000362d2pdf-gt Beitrag von Joachim Wuermeling bdquoReligioumlse Bezugnahme im Verfassungsvertragldquo -gt httpregisterconsiliumeuintpdfde03cv00cv00480de03pdf-gt Arbeitsgruppe bdquoergaumlnzende Kompetenzenldquo Mitglied Arbeitsgruppe bdquoVereinfachung der Rechtssetzungsverfahren und Rechtsakteldquo Mitglied

4 DIE POLITSCHEN FAMILIENIM KONVENT

sbquoLinkelsquo gegen sbquorechtelsquo Europaverfassung

Winnie Locke

Grundlagen politischer Familienbildung im EG-Vertrag

Art 191 EGV (Politische Parteien) Politische Parteien auf europaumlischer Ebene sind wichtig alsFaktor der Integration in der Union Sie tragen dazu bei ein europaumlisches Bewusstseinherauszubilden und den politischen Willen der Buumlrger der Union zum Ausdruck zu bringen

(vgl Art 21 GG (Parteien) (1) Die Parteien wirken bei der politischen Willensbildung des Volkes mitIhre Gruumlndung ist frei Ihre innere Ordnung muss demokratischen Grundsaumltzen entsprechen Siemuumlssen uumlber die Herkunft und Verwendung ihrer Mittel sowie uumlber ihr Vermoumlgen oumlffentlichRechenschaft geben )

Politische Gruppierungen auf europaumlischer Ebene

EVP-ED Fraktion= im EP Fraktion der Europaumlischen Volkspartei (Christdemokraten) und europaumlischer Demokraten(oder bdquoEPPldquo Europeans People Party)- Fraktionsvorsitzender Hans-Gert Poumlttering (D)- mit 232 Abgeordneten aus 15 Mitgliedstaaten staumlrkste Fraktion im Europaumlischen Parlament (EP)- Parteien ua EVP-Partei CDU CSU bzw CDUCSU-Gruppe im EPZiele ein bdquoEuropa der Werteldquo kohaumlrente und wirksame gemeinsame europaumlische Auszligen- undSicherheitspolitikEVP-ED Fraktion und der Konvent- 6 EVP-EP-Vertreter im Konvent ua Mendez de Vigo (E) als Vorsitzender der EP-Delegation fuumlr denKonvent Elmar Brok (D) Vorsitzender der EVP-Gruppe im Konvent- eigener Verfassungsentwurf der als bdquowork in progress bdquo dem Diskussionsstand im Konvent und inEVP-Gruppe angepasst wirdSchwerpunkte klare Kompetenzen (Katalog) religioumlser Bezug in Praumlambel Staumlrkung desgemeinschaftlichen Europas

SPE-Fraktion= im EP Fraktion der Sozialdemokratischen Parteien Europas (oder bdquoPSEldquo Party of EuropeanSocialists)- Vorsitzender Enrique Baron Crespo- mit 175 MEP aus 15 Mitgliedstaaten zweitstaumlrkste Fraktion- Parteien ua SPD SPEndashPartei (umfasst 20 sozialdemokratischen und Arbeiter-Parteien der EU)Ziele ein bdquoEuropa der Buumlrgerldquo nachhaltige europaumlische Beschaumlftigungs- Sozial- und UmweltpolitikSPE-Fraktion und Konvent- 5 SPE-EP-Vertreter im Konvent ua Klaus Haumlnsch (D) als stellvertretender Vorsitzender der EP-Delegation fuumlr den Konvent- kein eigener Verfassungsentwurf aber Vorschlaumlge bdquoFuumlr einen Erfolg des Konvents zur ZukunftEuropasldquo und eigenstaumlndiger bdquoBerliner Entwurfldquo mit bdquosozialdemokratischer HandschriftldquoSchwerpunkte Foumlrderung des europaumlischen Gesellschaftsmodells im Rahmen nachhaltigerEntwicklung Vollbeschaumlftigung Innovation sozialen Zusammenhalts

LIBE - Fraktion= im EP Fraktion der Liberalen und Demokratischen Partei Europas (oder bdquoELDRldquo European LiberalDemocrat and Reform Group)- Fraktionsvorsitzender Graham Watson (GB)

- 54 MEP in 10 Mitgliedstaaten (deutsche FDP nicht vertreten)- Parteien ua Margerita (gegruumlndet v Romano Prodi)Ziele wachsende kompetitive Wirtschaft ein Europa basierend auf fundamentalen liberalen PrinzipienLIBE-Fraktion und Konvent- 1 LIBE-EP-Vertreter im Konvent- kein eigener VerfassungsentwurfSchwerpunkte groumlszligere Gewichtung der Auszligen- und Sicherheitspolitik klare Unterscheidung derexekutiven und legislativen Kompetenzen von Rat und Kommission Dezentralisierung vonGemeinschaftsaufgaben mit groumlszligerer Bedeutung fuumlr regionale und lokale Verantwortliche

KVELNGL = im EP Konfoumlderation der vereinigten europaumlischen LinkenNordische Gruumlne Linke (oder bdquoGUENGLldquoConfederal Group of the European UnitedNordic Green Left)- Fraktionsvorsitzender Francis Wurtz (F) stellvertretende Vorsitzende Sylvia-Yvonne Kaufmann (D)- 50 MEP aus 10 Mitgliedstaaten- 15 politische Parteien ua PDS mit der PDS-Europa (Vors Modrow)Ziele Solidaritaumlt Verbesserung der Umweltqualitaumlt soziale Gleichheit Abschaffung der NATO WEUKVELNGL-Fraktion und Konvent- 1 KVELNGL-EP-Vertreterin im Konvent Sylvia-Yvonne Kaufmann (DPDS)- kein eigener VerfassungsentwurfSchwerpunkte Entwicklung zu einem sozialen Europa

Die GruumlnenFEA-Fraktion= im EP Fraktion der GruumlnenFreien Europaumlischen Allianz- Fraktionsvorsitzende Daniel Cohn-Bendit (F) Monica Frassoni (I)- 45 MEP aus 12 Mitgliedstaaten- Parteien ua die GruumlnenBuumlndnisrsquo90Ziele ein Europa mit sozialen kulturellen und oumlkologischen WertenDie Gruumlnen und der Konvent- 1 GruumlnenFEA-EP-Vertreter im Konvent und ua Joschka Fischer als Regierungsvertreter imKonvent- bdquoGrundriss einer europaumlischen Verfassungldquo v J Voggenhuber (AU)Schwerpunkte Handlungsfaumlhigkeit der EU im Inneren und in der Welt Weg zu einer oumlkologischen undsozial nachhaltigen Entwicklung

UEN-Fraktion= im EP Fraktion der Union fuumlr das Europa der Nationen (Union for Europe of the Nations)- Fraktionsvorsitzender M Charles Pasqua (F)- 22 MEP aus 5 Mitgliedstaaten- keine deutsche Parteien- Ziele Erhaltung der Souveraumlnitaumlt und nationalen Demokratien Betonung der Unterschiede keinfoumlderales Europa- 1 UEN-EP-Vertreterin im Konvent

EDU-Fraktion= im EP Fraktion fuumlr das Europa der Demokratie und der Unterschiede- Fraktionsvorsitzender Jens-Peter Bonde (DK)- 17 MEP- 1 EDU-EP-Vertreter im Konvent

Links

Uumlbersicht der EP-Fraktionen unter httpwwweuroparleuintgroupsdefaulthtm

Homepage der EVP httpwwwepp-edorghomededefaultasplg1=deKonventswebsite der EVP httpwwwepp-edorgPresspthem02them01_enasp

Homepage der SPE httpwwwsocialistgrouporgindexhtml

Homepage der LIEBE httpeldeuroparleuintContentDefaultasp

Homepage der KVEL httpwwweuroparleuintgue

Homepage der GruumlnenFEA httpwwwgreens-efaorgenKonventswebsite der GruumlnenFEA auch unter httpwwwgreens-efaorgen

Homepage der UEN httpwwweuroparleuintuen

Homepage der EDU httpwwweuroparleuintedd

III Inhaltliche Aspekte der KonventsarbeitenFebruar 2002 bis Januar 2003

1 DIE ARBEITSGRUPPENI - VI

Manuela Hander

AG I bdquoSubsidiaritaumltsprinzipldquoVors Inigo Mendez de Vigo

Vorschlaumlge

1 Fruumlhere Einbeziehung des Subsidiaritaumltsgedankens in Rechtsetzungsakte der Gemeinschaft durchdie am Rechtsetzungsverfahren beteiligten Organe und damit Verbesserung dessen Beruumlcksichtigung2 Ex-ante-Kontrolle durch die Schaffung eines Warnsystems durch fruumlhzeitige Einbeziehung desmitgliedstaatlichen Gesetzgebers am gemeinschaftlichen Rechtsetzungsverfahren3 Ex-post-Kontrolle durch Erleichterung der Klageerhebungsmoumlglichkeiten beim EuGH wegenMissachtung des Subsidiaritaumltsprinzips

AG II bdquoEinbeziehung der ChartaBeitritt zur EMRKldquoVors Antonio Vitorino

Vorschlaumlge

1 Einbeziehung der Grundrechtecharta in die Verfassung wodurch dieser Rechtsverbindlichkeitverliehen wuumlrde Ein Konsens hinsichtlich der konkreten Art und Weise dieser Einbeziehung konntenicht erzielt werden vielmehr wurden alle Optionen in die entsprechende Empfehlung derArbeitsgruppe aufgenommen So plaumldierte ein Teil der Gruppe fuumlr eine Aufnahme der Charta alserstem Kapitel der Verfassung ein anderer Teil wollte es ausreichen lassen eine entsprechendeBezugnahmevorschrift in einen Artikel der Verfassung aufzunehmen wiederum andere wollten eineBezugnahme nur bdquoindirektldquo vorgenommen wissen die es vermeiden wuumlrde der ChartaVerfassungsrang zu geben2 Ein Votum zum Beitritt der EU zur EMRK wurde explizit nicht abgegeben Vielmehr verwies dieGruppe diesbezuumlglich auf den Rat der Europaumlischen Union denn nur dieser koumlnne eine derartwesentliche politische Entscheidung treffen Jedoch sprach sie sich indirekt fuumlr den Beitritt der EU zurEMRK aus indem sie eine Empfehlung zur Aufnahme einer den Beitritt betreffendenverfassungsrechtlichen Bestimmung formulierte und wohlwollend die Argumente eroumlrterte die fuumlreinen Beitritt der EU zur EMRK sprechen

AG III bdquoRechtspersoumlnlichkeitldquoVors Giuliano Amato

Vorschlaumlge

1 Anerkennung der Rechtspersoumlnlichkeit der EU2 Verschmelzung der EU und der EG zu einer einzigen Rechtspersoumlnlichkeit3 Fusion der verschiedenen Vertraumlge (EG-Vertrag EGKS-Vertrag EURATOM-Vertrag EU-Vertrag)mit der Maszliggabe der Untergliederung des neuen einheitlichen Vertrages in zwei Teile einengrundlegenden verfassungsrechtlichen Teil und einen weiteren mit den uumlbrigen Bestimmungen dergenannten Vertraumlge

AG IV bdquoRolle der einzelstaatlichen ParlamenteldquoVors Gisela Stuart

Vorschlaumlge

1 Verbesserung der einzelstaatlichen Kontrollmechanismen der Parlamente die durch dieMitgliedstaaten zu gewaumlhren waumlre und Anerkennung der Rolle der mitgliedstaatlichen Parlamente inder Verfassung2 Einbeziehung der mitgliedstaatlichen Parlamente in die Uumlberwachung des Subsidiaritaumltsprinzips vorallem durch bessere und fruumlhe Unterrichtung von gemeinschaftlichen Rechtsetzungsverfahren3 Ausbau und Erweiterung multilateraler Netze insbesondere durch Praumlzisierung des COSAC-Mandates (vgl hierzu Ziffer II des Protokolls Nr 9 zum EGV (Amsterdam)) durch Einrichtung einesKonvents zur Eroumlrterung wichtiger politischer Leitlinien sowie der Strategie der EU und durch dieEinberufung von Ad-hoc-Konferenzen zwischenparlamentarischer Natur zu speziellen Fragen

AG V bdquoErgaumlnzende ZustaumlndigkeitenldquoVors Henning Christophersen

Vorschlaumlge

1 Die Verfassung allgemein betreffenda) Aufteilung saumlmtlicher Zustaumlndigkeiten zwischen den Mitgliedstaaten und der EU in einembesonderen Kapitel der Verfassungb) Wahrung der Flexibilitaumlt durch Beibehaltung des Art 308 EGV (Amsterdam) bzw einervergleichbaren Bestimmung unter der Voraussetzung der Festlegung dass damit keine Ausweitunggemeinschaftlicher Zustaumlndigkeiten verbunden waumlre2 Die bdquoergaumlnzenden Zustaumlndigkeitenldquo bzw nach dem Vorschlag der Gruppe die bdquounterstuumltzendenMaszlignahmenldquo im besonderen angehenda) Zulaumlssigkeit unterstuumltzender Maszlignahmen nur im Rahmen ausschlieszliglicher Kompetenzen derMitgliedstaaten die einzelstaatliche Rechtsvorschriften nicht ersetzen sondern allenfalls ergaumlnzenoder unterstuumltzen duumlrftenb) Forderung nach einem gemeinsamen Interesse der EU und der Mitgliedstaaten als Voraussetzungunterstuumltzender Maszlignahmen

AG VI bdquoOrdnungspolitikldquoVors Klaus Haumlnsch

Vorschlaumlge

1 Aufnahme wirtschafts- und sozialpolitischer Ziele in die Verfassung (vergleichbar mit denbestehenden Bestimmungen der Art 2 EUV (Amsterdam) und Artt 2 3 und 4 EGV (Amsterdam))2 Strikte Trennung von einerseits Waumlhrungs- und andererseits Wirtschaftspolitik wobei dieerstgenannte als ausschlieszligliche Gemeinschaftszustaumlndigkeit verstanden werden sollte die zweite alsmitgliedstaatliche Zustaumlndigkeit allerdings mit der Einschraumlnkung der Aufnahme der Grundsaumltze derWirtschaftspolitik in die Verfassung sowie einer Verbesserung der Koordinierung zwischen denMitgliedstaaten3 Beibehaltung der EURO-Gruppe deren Vertretung in internationalen Organisationen zu verstaumlrkenwaumlre

2 DIE ARBEITSGRUPPEN VII - X

Conrad Seiferth

AG VII bdquoAussenpolitisches HandelnldquoVors Jean-Luc Dehaene

Vorschlaumlge

1 Zusammenfuumlhrung aller das Aussenpolitische Handeln der EU betreffenden Artikel in einemeinzigen Abschnitt2 Definition von Grundsaumltzen und Zielen fuumlr das Aussenhandeln der EU wofuumlr der Europaumlische Ratstrategische Ziele und Interessen festlegt die die Parameter des Handelns von EU undMitgliedstaaten bestimmen3 EU-Kompetenz zum Abschluss von internationalen Vereinbarungen die ihre Kompetenz betreffen4 Um die Kohaumlrenz und Effektivitaumlt zwischen den Institutionen zu staumlrken bdquoAussenpolitischerVertreter der EUldquo ndash Verschmelzung der Posten des bdquoHohen Vertreter fuumlr die GASPldquo (Solana) und desKommissars (Patten) in einer Person die mit qualifizierter Merheit vom Europaumlischen Rat unterBilligung von Kommission und Parlament ernannt wird5 Um die Kohaumlrenz innerhalb der Institutionen zu verbessern Ratsformation fuumlr AussenpolitischesHandeln und Aussenpolitische Zentralstelle zur Koordination innerhalb der Kommission6 Bestehende Vorgaben zur Entscheidungsfindung sollen weiter ausgeschoumlpft werden keineAusweitung der Mehrheitsentscheidungen aber Kompetenz des Europaumlischen Rates einstimmigMehrheitsentscheidungen auszuweiten

AG VIII bdquoVerteidigungldquoVors Michel Barnier

Vorschlaumlge

1 Ausweitung der Petersberger Aufgaben2 Zur Erhoumlhung von Effizienz und Kohaumlrenz soll der bdquoHohe Vertreter fuumlr die GASP ein Initiativrecht inKrisenangelegenheiten erhalten und in dringenden Faumlllen ermaumlchtigt werden koumlnnen notwendigeEntscheidungen unter Aufsicht des Rates zu treffen3 Die Entscheidung zum Start einer Operation soll einstimmig unter Beachtung des bdquoPrinzips derKonstruktiven Enthaltung erfolgen4 bdquoEuropaumlische Verteidigungszoneldquo Moumlglichkeit zur Einfuumlhrung einer staumlrkeren Kooperation zwischenMitgliedstaaten (vergleichbar bdquoEurozoneldquo)5 Einfuumlhrung einer Solidaritaumltsklausel zur Antwort auf terroristische Bedrohungen und Angriffe mit deralle Mittel zur Abwehr in der EU mobilisiert werden koumlnnen6 Einrichtung einer Europaumlischen Ruumlstungs- und Strategie-Forschungsagentur zur Harmonisierungder Ausruumlstungsbeschaffung und Unterstuumltzung der militaumlrischen Forschung7 Einfuumlhrung von Konvergenzkriterien fuumlr militaumlrische Haushaltsausgeben um die militaumlrischenFaumlhigkeiten der EU zu staumlrken

AG IX bdquoVereinfachung der VertraumlgeldquoVors Guiliano Amato

Vorschlaumlge

1 Verringerung der Anzahl der Rechtsakte von 15 auf 6

a) Verbindliche Verordnung AElig bdquoEU-Gesetzldquo Richtlinie AElig bdquoEU-Rahmengesetzldquo EntscheidungDelegierte Rechtsakte (neue Kategorie von Rechtsnorm)b) Unverbindliche Stellungnahme und Empfehlungc) Anwendungsbereiche EGV u PJZS fuumlr GASP sollen alle Rechtsakte als bdquoGASP-Entscheidungldquobezeichnet werden2 Vereinfachung der Verfahrena) fuumlr alle Rechtsakte das Mitentscheidungsverfahren gem Art 251 EGVb) weitgehende Abschaffung des Verfahrens der Zusammenarbeit gem Art 252 und ersetzen durchMitentscheidungsverfahren oder Anhoumlrungsverfahrenc) Verfahren der Zustimmung Vorbehalten fuumlr die Ratifizierung von internationalen Abkommend) fuumlr alle Ausgaben einheitliches Haushaltsverfahren

AG X bdquoRaum der Freiheit der Sicherheit und des RechtsldquoVors John Bruton

Vorschlaumlge

1 Beschlussfassung mit qualifizierter Mehrheit und im Mitentscheidungsverfahren in der Asylpolitik2 Einwanderungspolitik soll weiterhin Sache der Mitgliedstaaten bleiben Ziel einer gemeinsamenEinwanderungspolitik im Verfassungsvertrag festhalten3 PJZS Deutlichere Umschreibung der Rechtsetzungsbefugnisse fuumlr die Union zur Angleichung desStrafrechts und des Strafprozessrechts gegenseitige Anerkennung von Gerichtsentscheidungen4 Verstaumlrkte Zusammenarbeit im Rat durch effizientere Struktur langfristig Aufbau eine europaumlischenGrenzschutzkorps5 Ausbau der Unionseinrichtungen Kontrolle der Arbeit von Europol durch das EP groumlszligerenSpielraum fuumlr den Gesetzgeber im Bereich von Eurojust Europaumlische Staatsanwaltschaft um gegenSubventionsstraftaten zu verfolgen6 Einbindung der staatlichen Parlamente in die europaumlische Strafrechtspolitik7 Allgemeine Zustaumlndigkeit des EuGH fuumlr den Bereich des Raum der Freiheit der Sicherheit und desRechts

3 DIE INSTITUTIONEN

Doris Schmitz-Meiners und Nicolas Poullain

I STATUS QUO DER INSTITUTIONENARCHITEKTUR

Im Kern der politischen Diskussion stehen die folgenden vier OrganeInstitutionen (andereEinrichtungen wie etwa EZB oder AdR spielen in der Reformdiskussion kaum eine Rolle)

1 Europaumlisches Parlament (Art 189-201)

Zusammensetzung seit `79 direkt gewaumlhlt abnehmende Wahlbeteiligung derzeit 626 MEPsab 25 MS 732

Immer wichtigere Rolle im Gesetzgebungsverfahren An der Gesetzgebung in der 2 und 3Saumlule ist das EP nicht beteiligt

Kontrolle der Exekutive Untersuchungsausschuszlig Kontrolle der Kommission InterpellationMiszligtrauensantrag Anhoumlrungsrecht

Mitwirkungsrechte beim Haushalt (nur bei nicht obligatorischen Ausgaben)

Zusammenarbeit mit innerstaatlischen Parlamenten (COSAC November 1989)

2 Ministerrat (Art 202-210)

Zusammensetzung Der Rat besteht aus je einem Vertreter jedes Mitgliedstaats (Mst) aufMinisterebene Der Vorsitz im Rat wird durch die Mst abwechselnd fuumlr 6 Monatewahrgenommen Minister werden vertreten durch staumlndige Vertreter im AStV (COREPER)

Bei der Gesetzgebung nimmt er trotz Machtzuwachs des EP noch die dominierender Rolleein Bei ZBJI 342 EUV und GASP Art 133 EUV alleiniges Legislativorgan Verabschiedetwirtschaftspolitische und beschaumlftigungspolitische Leitlinien

Drei verschiedene Formen der Stimmabgabe einfache Mehrheit qualifizierte Mehrheit (abFeb 2003 gem Nizza 3 Kriterien Anzahl der Stimmen 62873 mind 10 Staaten Bev (aufAntrag)) Einstimmigkeit

Sitzungen nicht oumlffentlich Transparenzdefiizit bei Gesetzgebung

Benennung des Kommissionspraumlsidents

3 Europaumlische Kommission (Art 211-219)

Zusammensetzung 20 Kommissare 10 + (52) ab 2005 je 1 pro Mst ab 27 Mst neueRegelung

Initiativmonopol im EG Bereich

Huumlterin der Vertraumlge Durchfuumlhrungskompetenz aber enger Rahmen durch Komitologie(Ausschuumlsse des Rates die den Rahmen fuumlr die Umsetzung festlegen) Vermittler zwischenRat und EP

Kollegialprinzip

3 Derzeitige Stimmenanzahl die Stimmenanzahl pro Mitgliedsland wurde in Nizza fuumlr alle Staaten festgelegt diebereits die Beitrittsverhandlungen aufgenommen haben

In der Wettbewerbspoltik verfuumlgt die Kommission uumlber legislative exekutive und quasi-judikative Befugnisse

Sieht sich dem Vorwurf des Demokratiedefizits ausgesetzt

4 Europaumlischer Gerichtshof Gericht erster Instanz (GEI) (Art 220-245)

Zusammensetzung EuGH 1 Richter je Mst 8 Generalanwaumllte Sie werden von denRegierungen und Mitgliedsstaaten im gegenseitigen Einvernehmen auf sechs Jahren ernanntAlle drei Jahre findet eine teilweise Neubesetzung statt Richter waumlhlen den Praumlsidenten ausihrer Mitte Aufgabe Wahrung des Rechts bei der Auslegung und Anwendung der Vertraumlge

II INSTITUTIONELLE REFORMEN IN DER DISKUSSION

1 Aspekte im Bezug auf die nahezu Konsens unter den Konventsmitgliedern herrscht

Europaumlisches Parlament

Staumlrkung der Rolle des direkt gewaumlhlten EP zur Uumlberwindung des Legitimations- undDemokratiedefizits der EU Die Beteiligung des EP am Gesetzgebungsprozeszlig nach demMitentscheidungsverfahren soll die Regel werden Die Budgethoheit des Parlaments sollverstaumlrkt werden Ein einheitliches Wahlverfahren und ein einheitliches Abgeordnetenstatut solleingefuumlhrt werden Die Mitwirkung des EP bei der Besetzung der anderen Institutionen soll verstaumlrktwerden

Ministerrat

In der Regel soll mit qualifizierter Mehrheit entschieden werden Lediglich einige sensible Bereiche(Aussen- und Sicherheitspolitik) sollen von dieser Regel ausgenommen werden Hier soll moumlglichstmit besonders qualifizierten Mehrheiten beschlossen werden Wenn der Rat als Gesetzgeber(Legislativrat) handelt soll dies oumlffentlich sein

Europaumlische Kommission

Die Kommission soll im legislativen Bereich das Initiativmonopol behalten Die Wahl undEinsetzung der Kommission als Ganzes soll nach Anhoumlrung der einzelnen Mitglieder desKommissionskollegiums durch die Ausschuumlsse des Parlaments durch das Plenum des EP erfolgenDie Abwahl der Kommission ist derzeit nur als Ganzes moumlglich In Zukunft soll derKommssionspraumlsident auch im Falle untragbarer Verwerfungen die Moumlglichkeit haben einemeinzelnen Kommissionsmitglied den Ruumlcktritt nahezulegen 4 Der Kommissionspraumlsident soll mit einerRichlinienkompetenz ausgestattet werden

Europaumlischer Gerichtshof

Die Gerichtsbarkeit des EuGH soll auf die gesamte ZBJI (Europol Eurojust EuropaumlischerStaatsanwalt) ausgedehnt werden Der EuGH soll als Verfassungsgericht fungieren und den Schutzder in der Grundrechtscharta verankerten Grund- und Menschenrechte gewaumlhrleisten Eineverstaumlrkte demokratische Legitimation der Richter soll durch ihre gemeinsame Berufung durchEP und Rat erreicht werden Der Rat koumlnnte hierbei eine Kandidatenliste vorlegen

2 Dissenspunkte

Die Vorstellung der Mitgliedstaaten und der verschiedenen politischen Parteien gehen am staumlrkstenbei der Frage der Gestaltung der Ratspraumlsidentschaft und des Beschlussfassungsverfahrens imMinisterrat der Wahl des Kommissionspraumlsidenten und der Gestaltung der Aussenvertretungauseinander Die wichtigsten Vorschlaumlge die hier diskutiert werden sind der deutsch-franzoumlsischeVorschlag und der Kommissionsvorschlag

4 Die Idee fuumlr diese Regelung geht auf eine Absprache zuruumlck die Prodi vor Amtsantritt mit seinen Amtskollegen getroffen hatDie Kommissare sicherten Prodi zu dass sie auf sein Ersuchen auch einzeln zuruumlcktreten wuumlrden

DEUTSCH - FRANZOumlSISCHER VORSCHLAG5

Ratspraumlsidentschaft und Beschlussfassung im MinisterratDie rotierende Praumlsidentschaft des Europaumlischen Rates soll durch einen dauerhaften Ratsvorsitzersetzt werden Der Ratsvorsitzende wird mit einer qualifizierten Mehrheit fuumlr eine Dauer von 5 bzw25 Jahren mit der Moumlglichkeit der Wiederwahl gewaumlhlt Der Amtsinhaber fuumlhrt sein Amt hauptamtlichaus Der Vorsitzende des Rates bereitet die Sitzungen des Europaumlischen Rats (ER) vor fuumlhrt dessenVorsitz und wacht uumlber die Umsetzung der Beschluumlsse Die Modalitaumlten fuumlr den Vorsitz im Ministerratvariieren je nach betroffenem Gebiet Der Allgemeine Rat wird vom Generalsekretaumlr des Ratesgeleitet Den Vorsitz des Aussenministerrates hat der Europaumlische Aussenminister inne Fuumlr dieRaumlte Wirtschaft und Finanzen die Eurogruppe und den Rat Justiz und Inneres werden fuumlr zweiJahre Vorsitzende gewaumlhlt Der Rest der Ratsformationen wird so geregelt dass er denMitgliedstaaten eine groumlsstmoumlgliche Beteiligung auf der Grundlage einer gleichberechtigten Rotationgewaumlhrleistet

KommissionEine starke Vereinfachung des Komitologieverfahrens soll es der Kommission erleichtern ihreAufgabe die vom EP und Rat erlassenen Gesetze umzusetzen und deren ordungsgemaumlsseUmsetzung zu kontrollieren erleichtern Um die politische Verantwortlichkeit der Kommissiare zugewaumlhrleisten erhalten diese ein Weisungsrecht gegenuumlber den Generaldirektionen DerKommissionpraumlsident hat die Richtlinienkompetenz fuumlr die Arbeit der Kommission

Europaumlisches ParlamentJede Ausweitung der Mehrheitsentscheidungen wird automatisch mit der Mitentscheidung der EPverbunden

AussenvertretungDie Aumlmter des Hohen Vertreters und des Kommissars sollen von derselben Person ausgeuumlbt werdendem Europaumlischen Aussenminister Er verfuumlgt uumlber ein formelles Initiativrecht Der ER ernennt denAussenminister mit Zustimmung des Praumlsidenten der Kommission mit qualifizierter Mehrheit DerAussenminister nimmt mit einem besonderen Status an den Sitzungen der Kommission teil In derRegel wird im Bereich der GASP mit qualifizierter Mehrheit abgestimmt lediglich bei militaumlrischen undsicherheitspolitischen Fragen gilt weiterhin das Prinzip der Einstimmigkeit Wenn ein Mitgliedstaat einnationales Interesse geltend macht und keine andere Loumlsung gefunden werden kann wird die Fragean den Europaumlischen Rat verwiesen der mit qualifizierter Mehrheit entscheidet

KOMMISSIONSVORSCHLAG6Ratspraumlsidentschaft und Beschlussfassung im MinisterratDer Kommissionsentwurf sieht eine Beibehaltung der halbjaumlhrlichen Rotation fuumlr diePraumlsidentschaft des ER und des Rates Allgemeine Angelegenheiten ggf auch fuumlr den AstV vor Beiden anderen Ratsformationen wir der Vorsitz durch ein fuumlr ein Jahr gewaumlhltes Ratsmitglieduumlbernommen Das komplexe Beschlussfassungssystem von Nizza soll durch die doppelte einfacheMehrheit (Mehrheit der Mitgliedsstaaten und der EU Bevoumllkerung) ersetzt werden In sensiblen Faumlllenmuumlsste auf eine verstaumlrkte Mehrheit (23 der Mitgliestaaten und 23 der Bevoumllkerung)zuruumlckgegriffen werden koumlnnen Das Einstimmigkeitsprinzips wird abgeschafft

KommissionAllein die Kommission sollte mit der Durchfuumlhrung der europaumlischen Rechtsvorschriftenbetraut sein Sie muss Ihr Handeln vor den rechtsetzenden Organen Rat und EP rechtfertigen DerVerfassungsvertrag muumlsste ebenfalls sicherstellen dass die Modalitaumlten fuumlr nicht zwingendeInstrumente der Umsetzung wie zB die Offene Koordinierung mit der Gemeinschaftsmethode imEinklang sind

Europaumlisches Parlament

5 Beitrag der dem Konvent am 16 Januar von den Mitgliedern des Konvents Herrn Dominque de Villepin und Herrn JoschkaFischer uebermittlet wurde httpwwwcapuni-muenchendekonventdownloadDeutsch-Franz-Vorschlagpdf6 Fuumlr die Europaumlische Union Frieden Freiheit Solidaritaumlt Rede von Romano Prodi 04 Dezember 2002 httpwwwcapuni-muenchendekonventdownloadKOM-EU_Frieden_Freiheit_Solidpdf

Ein Teil der MEPs soll durch europaumlische Listen gewaumlhlt werden Der ER und das EP habengleichwertige Rechte bei der Ernennung und der Kontrolle der Kommission

AussenvertretungDer Sekretaumlr der Union (SdU) der gleichzeitig Vizepraumlsident der Kommission ist und einenbesonderen Status hat wird vom ER und vom designierten Kommissionspraumlsidenten einvernehmlichernannt Damit ist er sowohl gegenuumlber dem ER als auch gegenuumlber demKommissionspraumlsidenten rechenschaftspflichtig die ihn auch beide seines Amtes enthebenkoumlnnen Als Kommissionsmitglied ist er auszligerdem gegenuumlber dem EP verantwortlich Waumlhrendeines Uumlbergangszeitraums wird der SdU im Bereich der GASP das Initiativrecht der Kommission imRahmen der Leitlinien und Auftraumlge des Rates oder einer Gruppe von Mitgliedstaaten ausuumlben AmEnde der Uumlbergangszeit legt der Rat die Modalitaumlten fest nach denen der SdU autonom dasInitiativrecht der Kommission im Bereich der GASP ausuumlben kann Der SdU vertritt die Union bei derDurchfuumlhrung auszligenpolitischer Aktionen gegenuumlber Dritten und ist fuumlr die Umsetzung dergemeinsamen Beschluumlsse verantwortlich

IV Verfassungsentwuumlrfe

VERFASSUNGSENTWUumlRFEAUS EUROPARECHTLICHER UND VERFASSUNGSRECHTLICHER SICHT

Christine Gerlach und Christian Pernhorst

Uumlberblick uumlber verschiedene Verfassungsentwuumlrfe

1 EU-Organe bzw Europaumlischer Konventsum Entwurf des Praumlsidiums des Europaumlischen Konventes vom 28102002sum Entwurf des Kommissionspraumlsidenten Romani Prodi vom 04122002sum Bericht des Europaumlischen Parlamentes (Alain Lamassoure) vom 240420022 Fraktionen und Parteiensum Entwurf der EVP-Gruppe im Europaumlischen Konvent vom 10112002sum Entwurf der SPE-Gruppe im Europaumlischen Konvent vom 03102002sum Berliner Entwurf der SPD-Bundestagsabgeordneten Gloser und Roth vom 20112002sum Entwurf einiger junger bdquoGruumlnerldquo von September 20023 Einzelpersonen (nicht abschlieszligende Auswahl)sum Entwurf von Prof Dr Juumlrgen Schwarze vom 12112002sum Entwurf der Konventsmitglieder Alan Dashwood Michael Dougan Christophe Hillion Angus

Johnston und Eleanor Spaventa vom 28102002sum Entwurf von Jo Leinen (MdEP) vom 23102002sum Entwurf von Robert Badinter vom 26092002sum Entwurf von Dr Wolfgang Schaumluble und Wilfried Martens vom 24092002sum Entwurf des Earl of Stockton vom 24092002sum Entwurf von Prof Dr Rupert Scholz von August 2002

(insgesamt nicht abschlieszligende Auswahl siehe die umfassenden Nachweise bei httpwwwcapuni-muenchendekonvententwuerfehtm)

Einzelheiten

1 Praumlsidium des Europaumlischen Konventes (bdquoGiscard-Entwurfldquo) vom 28102002sum Dreiteilung des bdquoVertrages uumlber eine Verfassung fuumlr Europaldquo in 1 Struktur der Verfassung und 2

Politikbereiche und die Durchfuumlhrung der Maszlignahmen der Union und 3 AllgemeineSchluszligbestimmungen Der zweite Teil soll die Rechtsgrundlagen enthalten

sum Frage der Namensgebung fuumlr die Union wird aufgeworfen (1Teil Titel I Art 1)sum Die Unionsbuumlrgerschaft soll betont werden Wie die GR-Charta in den Vertrag eingefuumlgt werden

soll ist offen gelassensum Abloumlsung der turnusmaumlszligigen Ratspraumlsidentschaft durch einen Praumlsidenten des Europaumlischen

Rates der fuumlr bestimmte Zeit gewaumlhlt werden soll (1 Teil Titel IV Art 15a)sum Schaffung des bdquoKongress der Voumllker Europasldquo (1 Teil Titel IV Art 19)sum Haushalt der Union soll vollstaumlndig aus Eigenmitteln der Union finanziert werden (1 Teil Titel VII

Art 38)sum Moumlglichkeit des Austritts wird festgesetzt (1 Teil Titel X Art 46)

2 bdquoProdi-Entwurfldquo vom 4122002

sum Dreiteilung der bdquoVerfassung fuumlr die Europaumlische Unionldquo in 1 Prinzipien 2 Grundrechte und 3Politikbereiche Der erste Teil Prinzipien enthaumllt neben den institutionellen Prinzipien auch diewesentlichen Politikziele fuumlr jeden einzelnen Politikbereich

sum Generelle Vergemeinschaftung aller Politikbereiche also auch der GASP und der PJZS

sum Einstimmigkeitserfordernis wird in allen Faumlllen selbst fuumlr Verfassungsaumlnderungen aufgegebenAusnahme ist die Aufnahme neuer Mitglieder

sum Die innenpolitischen Bereiche der Union werden eingeteilt in bdquoprincipal policiesldquo bdquoflanking policiesldquound bdquocomplementary actionsldquo je nach Art der Handlungsinitiative (HarmonisierungKoordinierung) die von der Union erwartet wird

sum Auszligenpolitik Gewaumlhrleistung einer kohaumlrenten Auszligenpolitik durch die Einrichtung des Amteseines bdquoSekretaumlrs der Unionldquo und durch die Niederlegung der generellen auszligenpolitischen Ziele im1 Teil der Verfassung

3 Bericht des Europaumlischen Parlamentes uumlber die Abgrenzung der Zustaumlndigkeiten der EU undder Mitgliedstaaten vom 24042002

Bericht des Ausschusses fuumlr konstitutionelle Fragen des EP (Berichterstatter Alain Lamassoure)

sum Behandelt vor allem das Thema der Kompetenzaufteilung kein breit angelegterVerfassungsentwurf

sum Vergemeinschaftung des zweiten und dritten Pfeilers um das Gleichgewicht von wirtschaftlicherund politischer Integration der Union herzustellen

sum Drei Arten von Zustaumlndigkeiten 1 die grundsaumltzliche Zustaumlndigkeit der Mitgliedstaaten 2 die derUnion uumlbertragene eigene Zustaumlndigkeit und 3 die geteilte Zustaumlndigkeit

sum Evolutivklausel in Anlehnung an Art 308 EG dessen Anwendung jedoch auch in die umgekehrteRichtung Ruumlckuumlbertragung von der Union auf die Mitgliedstaaten funktionieren soll

4 Entwurf der Europaumlischen Volkspartei vom 10112002Ergebnis der Studientage der EVP-Gruppe im Europaumlischen Konvent in Frascati vom 8 bis 10November 2002 Basiert auf dem Estoril-Entwurf vom 18102002 der wiederum auf dem Brok-Diskussionspapier vom 12092002 und dem EVP-Diskussionsentwurf zur bdquoVerfassung derEuropaumlischen Unionldquo vom 29082002 aufbaut Fuumlhrt den bdquoEstoril-Entwurfldquo mit dem bdquoGiscard-EntwurfldquozusammenZur FormAngepaszligt an die vom Konventspraumlsidium in seinem Vorentwurf vorgenommene Zwei- bzw Dreiteilungdes Verfassungsvertrages (Teil I Verfassungsstruktur Teil II Unionspolitiken Teil IIISchluszligbestimmungen)Bezeichnung als Verfassung und nicht als VerfassungsvertragAuffallend ist die komplette Uumlbernahme der Grundrechtecharta in die Verfassung ganz zu BeginnAnsonsten in der Form stark dem bdquoGiscard-Entwurfldquo angeglichen aber insgesamt ausfuumlhrlicherZum Inhalt1 Teil Struktur der VerfassungReligioumlser Bezug in der Praumlambel (bdquoreligious heritageldquo)Grundrechte in Art 1 ndash 55Rechtspersoumlnlichkeit (Art 56 II)Union gegruumlndet auf den Buumlrgern der Union und auf den Mitgliedstaaten (Art 56 I)Vorschriften uumlber die Flagge Hymne und den Feiertag (Art 61)Prinzip der begrenzten Einzelermaumlchtigung (Art 64 I)Zustaumlndigkeiten der Union ausschlieszligliche (= eigene) Zustaumlndigkeit geteilte Zustaumlndigkeit undergaumlnzende Zustaumlndigkeit der Union (Art 65)Kompetenzkataloge in Art 66 ndash 68Fruumlhwarnsystem im europaumlischen Gesetzgebungsverfahren bzgl der Einhaltung des Subsidiaritaumlts-und des Verhaumlltnismaumlszligigkeitsprinzips (Art 69 III)Flexibilitaumltsklausel in Art 71 (Ersatz fuumlr Art 308 EG) allerdings weiterhin mit dem Erfordernis derEinstimmigkeit im Rat jedoch nur der Mehrheit im EPUnterscheidung zwischen Legislativrat mit rotierender Praumlsidentschaft (Art 76 I) und Exekutivratdessen Vorsitz ein nationaler Minister der Kommissionspraumlsident oder das zustaumlndige Mitglied derKommission innehat (Art 76 II)Initiativmonopol im Gesetzgebungsverfahren weiterhin bei der Kommission (Art 77 II)Der Rat schlaumlgt dem EP einen Kandidaten fuumlr das Amt des Kommissionspraumlsidenten mit qualifizierterMehrheit im Lichte des Ergebnisses der EP-Wahlen vor EP waumlhlt mit absoluter MehrheitKommissionspraumlsident schlaumlgt die Kommissare vor die vom Rat mit qualifizierter Mehrheit bestaumltigtund vom EP gewaumlhlt werden muumlssen (Art 78 III)

Der Kommissionspraumlsident ernennt zwei Vizepraumlsidenten einem uumlbertraumlgt er mit Zustimmung desRates die Auszligenvertretung der Union (bdquoCommissioner for Foreign Relationsldquo) (Art 79 IV)Instrumente der Union 1 Unionsgesetze und -rahmengesetze erlassen durch die Legislative derUnion 2 Verordnungen erlassen durch die Exekutive der Union 3 Entscheidungen 4Empfehlungen und 5 Stellungnahmen Gesetze und Verordnungen sind allgemein anwendbar inihrer Gesamtheit bindend und in allen Mitgliedstaaten unmittelbar anwendbar Rahmengesetzehingegen entsprechen den Richtlinien (Art 91)Gesetze und Rahmengesetze werden zusammen vom EP und vom Rat entsprechend demMitentscheidungsverfahren (Art 96) erlassen Die Kommission kann Verordnungen erlassen wennund soweit entweder die Verfassung oder ein Unionsgesetz sie dazu ermaumlchtigt allerdings sind InhaltZweck und Ausmaszlig der Ermaumlchtigung zu beachten (vgl Art 80 I GG) (Art 94)Das Mitentscheidungsverfahren beinhaltet ein Vermittlungsverfahren Alle Unionsgesetze und -rahmengesetze sind ZustimmungsgesetzeFinanzierung der Union ausschlieszliglich durch Eigenmittel (Art 109 I)Die Kommission repraumlsentiert die Union nach auszligen (Art 112) Abschluszlig von internationalenVertraumlgen und Abkommen durch den Rat und das EP (Art 113) Ausdruumlckliche Kompetenz zumBeitritt zur Europaumlischen Menschenrechtskonvention (Art 113 II)bdquoEuropaumlische Partnerschaftldquo mit den EU-Nachbarstaaten vergleichbar mit dem EuropaumlischenWirtschaftsraum inklusive einer politischen Komponente (Art 116)2 Teil Die Politikbereiche und die Durchfuumlhrung der Maszlignahmen der UnionZwei moumlgliche Optionen fuumlr den 2 Teil des Verfassungsvertrages bzw der VerfassungOption 1 folgt der Idee im bdquoGiscard-Entwurfldquo wonach erst im 2 Teil fuumlr jeden einzelnen Politikbereichdie Art der Zustaumlndigkeit die anwendbaren Rechtsakte und Verfahren aufgefuumlhrt werden Nachteil seijedoch daszlig die Bedeutung des 1 Teils nachhaltig reduziert wuumlrde und zudem der 2 Teil aufgrundseines Umfangs von ca 414 Vorschriften fuumlr den Leser kaum noch lesbar waumlreDeshalb favorisiert der EVP-Entwurf die Option 2 wonach der 1 Teil in abschlieszligender Form dieZustaumlndigkeiten Rechtsakte und Verfahren der Union definiert und im 2 Teil nur noch dieVorschriften Aufnahme faumlnden die nicht in den 1 Teil passen Beispielsweise die Grundfreiheiten dieWettbewerbsregeln EMU-Vorschriften oder zusaumltzliche Vorschriften uumlber das Verfahren derInstitutionen der UnionGemaumlszlig der Option 2 schlaumlgt der Entwurf die folgenden Titel fuumlr den 2 Teil vorTitel I Gemeinsamer Markt Titel II EMU Titel III Innere Sicherheit Titel IV GASP TitelV Verteidigung Titel VI Euratom Titel VII Das Verfahren der Institutionen der Union

5 Beitrag der SPE- Gruppe im Europaumlischen Konvent

sum Kein Verfassungsentwurf sondern nur Vorschlaumlge fuumlr eine neue europaumlische Verfassung miteiner starken sozialen Dimension

sum Die verschiedenen Saumlulen sollen in einen einzigen Text gegossen werden (s Giscard-Entwurf)- Neuer Status fuumlr Nachbarstaaten (s Giscard)- Sicherheits- und Verteidigungspolitik sollte und Kontrolle des EP stehen- EuGH soll bei Kompetenzuumlberschreitung der EU entscheidensum Schaffung eines Rates fuumlr legislative Angelegenheiten (welcher oumlffentlich tagen sollte)- Praumlsident der Kommission muszlig gestaumlrkt werden mehr demokratische Legitimitaumlt und politische

Verantwortung- Absolute Transparenz und bdquogood administrationldquo soll von der Verfassung garantiert werdensum Nationale Parlamente sollen gestaumlrkt werden engere Kooperation mit dem EP ohne Schaffung

einer neuen Institution

6 Berliner Entwurf

sum Die bdquoVerfassung fuumlr die Europaumlische Unionldquo orientiert sich an bereits bestehendem Recht in deneuropaumlischen Vertraumlgen und an der Rechtsprechung des EuGH

sum Vollbeschaumlftigung und nachhaltiges Wachstum werden als Ziele der Union eingefuumlgtsozialdemokratische Werte verankert

sum Die GR-Charta wird nicht mit aufgenommen nur Verweissum Absage an einen Praumlsidenten des Europaumlischen Rates stattdessen Staumlrkung der Kommission

die das Initiativmonopol behaumllt und deren Praumlsident vom EP gewaumlhlt wirdsum Verankerung des Konventsverfahrens zur Aumlnderung der Verfassung

7 Young Greens

sum GR-Charta ist in Verfassung integriert und den Prinzipien der Union vorangestelltsum Europaumlisches Referendum wird in die Verfassung aufgenommensum EP besitzt zusammen mit der Kommission das Initiativrechtsum EP besteht aus einer Buumlrgerkammer und einer Staatenkammer wobei die Buumlrgerkammer vom

Volk gewaumlhlt wird und die Staatenkammer sich aus den Regierungen der Mitgliedstaatenzusammensetzt in der jeder Staat nur eine Stimme hat

sum Ein bdquoRat fuumlr nachhaltige Entwicklung wird geschaffen

8 Schwarze ndash Entwurf

sum Modell einer Zweiteilung der Vertraumlge erster Teil bildet den eigentlichen Verfassungsvertrag wirddurch einen zweiten Vertrag uumlber Unionspolitiken ergaumlnzt (hier einfachere Modalitaumlten zurAumlnderung vorgesehen als bei einer Aumlnderung des ersten Teils)

sum Entwurf konzentriert sich auf die 4 Punkte von Laeken (1bessere Kompetenzabgrenzung 2Verbesserung des GR-Schutzes 3 Vereinfachung der Vertraumlge 4 Reform der Institutionen)

sum Der Europaumlische Rat bekommt Organstellung die Zusammensetzung wird um den Praumlsidentendes EP erweitert der Vorsitz im Europaumlischen Rat ist an den Vorsitz im Rat gekoppelt

sum Der Vorsitz im Rat soll durch eine auf 24 Monate angelegte gemeinsame Praumlsidentschaft von 3Mitgliedstaaten wahrgenommen werden

sum Fruumlhwarnsystem durch Einrichtung eines Kompetenzausschusses der sich aus nationalen undEuropaparlamentariern zusammensetzt

sum Klagerecht der nationalen Parlamente sowie des AdRsum Ruumlckuumlbertragung von Regelungszustaumlndigkeiten auf die Mitgliedsstaaten moumlglichsum Das gesamte Unionsrecht abgesehen von der Ausnahmeregelung der GASP unterliegt der

richterlichen Kontrolle durch die Unionsgerichtesum Nichtigkeitsklage erfaumlhrt inhaltliche Aumlnderung- Abschaffung des Systems der 4 Klagegruumlnde zugunsten einer Generalklausel- Aufhebung der Beschraumlnkungen in Bezug auf die passivlegitimation bei Klagen Privater- Kommissionsverordnungen werden zum zulaumlssigen Gegenstand einer Individualklage- GR-Beschwerde moumlglichsum Auf Unionssteuer wird verzichtet stattdessen Finanzierung nach Anteilen am BSPsum Bei der GASP werden die sog Petersberg-Aufgaben die Einsaumltze zur Bekaumlmpfung des

internationalen Terrorismus hinzugefuumlgtsum Personelle Verschmelzung der Aumlmter des Hohen Vertreters fuumlr GASP und des Auszligenkommissars

9 Entwurf von Jo Leinen

- GR-Charta wird das erste Kapitel der Verfassung- EU besitzt Rechtspersoumlnlichkeit Austritt aus Union moumlglich- Arbeitssprache neben Englisch und Franzoumlsisch auch Deutsch- Gesetzgebung der EU erfolgt in 2 Kammern durch das Europaumlische Parlament (Buumlrgerkammer)

und durch den Europaumlischen Senat (Staatenkammer) der aus einer Umgestaltung desMinisterrats hervorgeht

- Kommission stellt die Exekutive der Union dar der Praumlsident wird vom EP gewaumlhlt- Europaumlischer Auszligenminister soll Vize-Praumlsident der Kommission sein- Ein Praumlsident des Europaumlischen Rates ist nicht vorgesehen wird auch kein Organ der EU- Erhebung finanzieller Eigenmittel- Referendum wird eingefuumlhrt direkte Demokratie- Koordinierung von Politiken sowie die verstaumlrkte Zusammenarbeit in den Vertrag mit

aufgenommen- AdR bekommt Klagerecht vor dem EuGH

10 Beitrag von Wolfgang Schaumluble und Wilfried Martens vom 24092002Entwurf traumlgt den Titel bdquoEine Verfassung fuumlr ein starkes Europaldquo zuletzt aktualisiert am 24092002Flieszligtext mit durchnummerierten Paragraphen Von der Form nicht vergleichbar mit den meisten

anderen Verfassungsentwuumlrfen die bereits vollstaumlndig vorformulierte Artikel enthalten wohingegendieser Entwurf lediglich einige wenige bedeutsame Themen ansprichtZwar spricht der Entwurf von bdquoVerfassungldquo jedoch sind in den Text Aumlnderungsvorschlaumlgeeinschlaumlgiger konservativer Parteien eingearbeitet die gerade an dieser Stelle den Gebrauch desBegriffes bdquoVerfassungsvertragldquo fordern (z B die CSU)Die in dem Entwurf behandelten Themen sind die Kompetenzverteilung zwischen der EU und denMitgliedstaaten die Integretion der Grundrechtecharta in die Verfassung und die Reform derInstitutionenZum InhaltBekenntnis zum bdquogeistig-religioumlsen und sittlichen ErbeldquoEine Perspektive fuumlr die aumluszligeren Grenzen Europas ist zu schaffen da ansonsten die Gefahr bestehedie Integrationskraft der Union zu uumlberfordern Die Grenzen sollen bdquoklar aber offenldquo gezogen werdend h zu Staaten die derzeit der Union als Vollmitglieder nicht beitreten koumlnnen soll eine bdquoEuropaumlischePartnerschaftldquo entwickelt werden Diese soll sich am Modell des EWR orientieren allerdings unterEinbeziehung einer politischen KomponenteBetonung der Unantastbarkeit der internen europaumlischen GrenzenEinheitliche Rechtspersoumlnlichkeit der UnionDie Union ist eine einmalige () Konstruktion bdquoohne historische oder legale Vorbilderldquo die auf derdoppelten Legitimation der Buumlrger und der Staaten aufbautDrei Arten der Kompetenz die prinzipiell von den Mitgliedstaaten ausgeuumlbten Kompetenzen dieeigenen Kompetenzen der Union und die geteilten Kompetenzen Prinzip der begrenztenEinzelermaumlchtigung gilt weiterEntweder zu den eigenen aber zumindest zu den geteilten Kompetenzen der Union sollen sowohl derAufbau und die Durchfuumlhrung einer gemeinsamen Auszligen- und Sicherheitspolitik als auch dieRechtsgrundlagen fuumlr das gemeinsame Gebiet der Freiheit und Sicherheit hinzugefuumlgt werdenGeteilte Kompetenzen decken drei verschiedene Gebiete ab dasjenige in dem die Union diegrundlegenden Regeln festlegt dasjenige in dem sie lediglich in einer komplementaumlren oderzusaumltzlichen Art interveniert und dasjenige in dem sie nationale Politiken koordiniertEine Weiterentwicklungsklausel ist vorzusehen die nur in Ausnahmefaumlllen die einstimmigeEntscheidung fordert und grundsaumltzlich die Beteiligung des EP festlegtInnerhalb des EuGH soll eine spezielle Verfassungs- und Grundrechtekammer geschaffen werdenDie Grundrechtecharta soll integraler Bestandteil der Europaumlischen Verfassung werdenDie Union soll der Europaumlischen Menschenrechtskonvention beitretenDie Schaffung einer zusaumltzlichen Institution fuumlr eine spezielle Rolle der nationalen Parlamenteinnerhalb des Institutionsgefuumlges der EU wird abgelehnt obwohl die Autoren eine bedeutendere Rolleder nationalen Parlamente befuumlrwortenbdquoDie EU ist weder eine Foumlderation im klassischen Sinne noch ein StaatldquoDas EP fungiert zusammen mit dem Rat als gleichberechtigter Gesetzgeber der EUDie Haushaltskompetenz soll zwischen EP und Rat geteilt werdenDer Europaumlische Rat ist eine zentrale Institution der EU und praumlgt ihre politische RichtungDer gegenwaumlrtige Rat fuumlr Allgemeine Angelegenheiten soll in zwei getrennte Einheiten aufgeteiltwerden einen gestaumlrkten Rat fuumlr Allgemeine Angelegenheiten der die Kohaumlrenz der Entscheidungensicherstellt waumlhrend ein spezieller Rat fuumlr Auswaumlrtige Beziehungen sich rein auf Fragen im Bereichder GASP konzentriertDie Mitgliedstaaten bleiben bei der Besetzung des Ratsvorsitzes gleichberechtigtDie Kommission behaumllt ihr InitiativmonopolDer Europaumlische Rat schlaumlgt dem EP unter Beruumlcksichtigung der Ergebnisse der Europawahl und mitqualifizierter Mehrheit einen Kandidaten fuumlr das Amt des Kommissionspraumlsidenten vor den das EPentweder ablehnt oder annimmt Der Kommissionspraumlsident waumlhlt dann seine Kommissare aus dieKommission wird in toto vom EP gewaumlhlt und vom Rat mit Mehrheit bestaumltigt

11 Beitrag des Earl of Stockton vom 24092002Der Earl of Stockton ist stellvertretendes Mitglied des Europaumlischen Konventes der im Namen einerGruppe britischer Konservativer die in ihrer Mehrheit ehemalige oder jetzige Mitglieder des bdquoHouse ofCommonsldquo des bdquoHouse of Lordsldquo und des EP sind diesen Beitrag zur oumlffentlichen Debatte uumlber dieZukunft Europas eingereicht hatTitel bdquoDie Zukunft der EU Ein positiver konservativer Ansatzldquo1 Zur FormKein vollstaumlndiger Verfassungsentwurf sondern Vorschlaumlge und Gedanken zu den aus ihrer Sichtwichtigen Streitpunkten

Positiver Ansatz D h die EU wird nicht verteufelt auch wird nicht ausschlieszliglich dieRuumlckuumlbertragung von Kompetenzen auf die nationale Ebene gefordert sondern der Entwurf erkenntausdruumlcklich die Bedeutung der EU in ganz bestimmten Bereichen an und fordert konsequenterweisedort auch die Staumlrkung der EU-Kompetenzen wie auch die Effektivierung der Verfahrensablaumlufe2 Zum InhaltZunaumlchst Klarstellung daszlig auch in Zukunft die Mitgliedstaaten die bestimmenden Komponenten derEU bleiben sollen weshalb die Umwandlung der EU in einen voll funktionierenden Bundesstaatabgelehnt wirdKompetenzverteilung Auflistung der eigenen Kompetenzen der EU der eigenen Kompetenzen derMitgliedstaaten und der geteilten Kompetenzen wird abgelehnt stattdessen lediglich Klarstellung imVerfassungsvertrag daszlig die EU nur dort eigene oder geteilte Zustaumlndigkeit besitzt wo ihr der Vertragdies einraumlumtDie gemeinschaftlichen Vertraumlge sollen vereinfacht und in zwei Teile geteilt werden 1 Teil =Vertragsverpflichtungen der EU (wichtige Vorschriften) 2 Teil = Vertragsregeln fuumlr die EU (wenigerwichtige und detailliertere Vorschriften) Auch die Vorschriften des 2 Teils sollen nur imKonsensverfahren geaumlndert werden koumlnnenDer Rat bleibt die bestimmende Institution der EU lediglich mehr Offenheit und TransparenzAufwertung der Rolle der nationalen Parlamente indem ein bdquoAusschuszlig der nationalen Parlamenteldquoeingerichtet wird der sich vor allem mit dem Rat ins Benehmen setzen wuumlrde Bevor der Rat Rechtsetzt wuumlrde dieser Ausschuszlig seine Ansicht zu den Gesetzesvorschlaumlgen aumluszligern Also wird diebdquoStaatenkammerldquo nicht allein vom Rat gebildet sondern von den nationalen Parlamentenrepraumlsentiert im o g Ausschuszlig an der Seite des Rates Allerdings soll sich der Ausschuszlig aufSubsidiaritaumltsfragen und auf besonders wichtige Gesetzgebung konzentrierenEmpfehlung des Konventes daszlig die Mitgliedstaaten vor einer Entscheidung im EU-Gesetzgebungsverfahren stets das jeweilige nationale Parlament anhoumlren muumlssenPraumlsident der EU sollte vom Europaumlischen Rat fuumlr mehrere Jahre ernannt werden wobei auch das EPzu beteiligen istPraumlsidentschaft besteht aus dem Praumlsidenten und einer rotierenden Troika die ein Jahr im Amt bleibtDie Troika setzt sich immer aus einem Vertreter eines groumlszligeren Mitgliedstaates und aus zweiVertretern kleinerer Mitgliedstaaten zusammen Die Praumlsidentschaft vertritt den Rat der eine von derKommission zu unterscheidende Aufgabe hatDie Kommission sollte der Motor der EU bleiben deshalb Notwendigkeit einer starken Kommissionjedoch ohne erweiterte Kompetenzen in bezug auf den status quo Innerhalb ihrer Kompetenzen aberschon Staumlrkung ihrer Rolle bspw bei der SubventionskontrolleReduzierung der Abteilungen innerhalb der Kommission Jeder Mitgliedstaat behaumllt einen Kommissarallerdings gibt es sog bdquoVollkommissareldquo und bdquoJuniorkommissareldquo Jeder bdquoVollkommissarldquo erhaumllt eineAbteilung mit einem bdquoJuniorkommissarldquo an seiner Seite (Anpassung an das System in der nationalenMinisterialverwaltung) Die groumlszligeren Mitgliedstaaten haumltten immer einen bdquoVollkommissarldquo wohingegendie kleineren Mitgliedstaaten zwischen einem bdquoVoll-ldquo und einem bdquoJuniorkommissarldquo hin- und herwechseln wuumlrden Ziel effektive und schlanke Kommission und gleichzeitig Wahrung einesKommissars auch fuumlr die kleineren MitgliedstaatenIn Sachen EP Ausweitung des Mitentscheidungsverfahrens Viel wichtiger ist jedoch daszlig das EP anAutoritaumlt und Legitimitaumlt gewinnt was sich erst im Laufe der Zeit entwickeln muszlig Hinweis auf diefehlende Kohaumlrenz und Konsistenz in den Entscheidungen des EP weil es keine klarenMehrheitsfraktionen im EP gibt Recht der vorzeitigen Aufloumlsung des EP durch die gemeinsamhandelnden Organe der Kommission und des RatesWichtig ist die bessere Durchsetzung der EuGH-Entscheidungen Deshalb soll der EuGH das Rechterhalten einem verurteilten Mitgliedstaat bzw Individuum im Falle der Nichtbefolgung des Urteils dieStimmrechte und oder den Zugang zu EU-Programmen zeitweise zu entziehen

12 Entwurf von Rupert ScholzAbgedruckt als Sonderheft 2002 der Zeitschrift fuumlr Gesetzgebung ZGGrundlage des EVP-Diskussionsentwurfs zur bdquoVerfassung der Europaumlischen Unionldquo vom 290820021 Zur FormSystematische Zusammenfuumlhrung von EUV und EGV in einem neuen bdquoVertrag uumlber die EuropaumlischeUnionldquoKeine Zweiteilung in einen wichtigen und einen weniger wichtigen dafuumlr detaillierteren TeilScholz plaumldiert fuumlr Benennung als bdquoVerfassungsvertragldquo2 Zum InhaltGrundsouveraumlnitaumlt bleibt bei den Mitgliedstaaten d h auch in Zukunft keine Kompetenz-Kompetenzfuumlr die EU

Art 308 EG abschaffen dafuumlr Annexkompetenz einfuumlhren d h EU-Kompetenz fuumlr notwendigeergaumlnzende Vorschriften beim Taumltigwerden im eigenen Zustaumlndigkeitsbereich der EU (Art 64 I)Ziele und Kompetenzen eindeutig unterscheiden Aus Zielen duumlrfen keine Befugnisse abgeleitetwerden (so aber beim jetzigen Art 308 EG)Kompetenzaufteilung Ausschlieszligliche und geteilte Zustaumlndigkeiten der EU (Vollgesetzgebung)zusaumltzlich Rahmenzustaumlndigkeit (Rahmengesetzgebung)Subsidiaritaumltsprinzip muszlig verfahrensrechtlich durch eine Subsidiaritaumltskammer beim EuGHabgesichert werden Keine ex-ante-Kontrolle durch die nationalen Parlamente wegenNichtpraktikabilitaumlt innerhalb von sechs Wochen eine Uumlberpruumlfung von Gesetzesinitiativen aufEinhaltung des Subsidiaritaumltsprinzips durchzufuumlhrenDas EP erhaumllt volle Legislativgewalt zwei Kammern Voumllkerkammer und Staatenkammer die letztejedoch mit festen MitgliedernDie Kommission fungiert als Regierung die dem EP gegenuumlber voll verantwortlich istInitiativrecht auch fuumlr das EP (Voumllker- und Staatenkammer)Starker Praumlsident der Kommission aber Absage an einen vom Europaumlischen Rat gewaumlhltenPraumlsidenten

V Ausblick Beitritt und Erweiterung

DIE BEITRITTSKANDIDATEN IM KONVENT

Aureacutelien Raccah

Auszug aus der Erklaumlrung von LaekenbdquoDie Bewerberlaumlnder werden in vollem Umfang an den Beratungen des Konvents beteiligt Sie werdenin gleicher Weise wie die derzeitigen Mitgliedstaaten vertreten sein (ein Vertreter der Regierung undzwei Mitglieder des nationalen Parlaments) und an den Beratungen teilnehmen ohne freilich einenKonsens der sich zwischen den Mitgliedstaaten abzeichnet verhindern zu koumlnnenldquo

I Souveraumlnitaumlt und Identitaumlt der Beitrittskandidaten in der Zukunft EuropasA Gewaltenteilung

1) Horizontale Gewaltenteilung Aufsicht uumlber die europaumlische Institutionen- Beitraumlge von Majaz Nahigal (Premierminister von Slowenien) Michael

Attalides (Vertreter von Zypern) Hildegard Corola Puwak (Vertreterin derRegierung von Rumaumlnien) Jan Kohout (Vertreter der Regierung derTschechischen Republik) Josef Zieleniec (Vertreter des tschechischenParlaments)

2) Vertikale Gewaltenteilung Prinzip der Subsidiaritaumlt- Beitraumlge von Nahtigal gemeinsamer Beitrag von 16 Mitgliedern

Andriukaitis (Vertreter des Parlaments von Litauen) Attalide- Inhalt Neue Kompetenzen bessere Koordinierung Partnerschaft des

EuGH mit den nationalen Verfassungsgerichtsoumlfen FruumlhwarnsystemEinbeziehung der Regionen mit GesetzgebungsbefugnissenVerteilung der Kompetenzen Kompetenzkatalog mit ausschliesslichenkonkurrierenden und Ergaumlnzungskompetenzen

B Staumlrkung des Gewichts der nationalen Parlamente1) Rolle und Gewicht der nationalen Parlamente

- Beitraumlge von Nahtgal Andriukaitis und Kutraite-Giedraitene PeeterKreitzberg unt Tunne Kelam (Vertreter des Parlaments von Estland)

- Inhalt Vertretung der kleinen Staaten Koordinierung mit dem europaumlischenParlament Kontrolle der Regierung Kooperation zwischen den nationalenParlamenten

2) Schaffung einer zweten Kammer- Nach den Vorbild des franzoumlsischen Senates Andriukaitis Atalides- Neue Kammer mit einer gleichen Vertretung aller Staaten 6 Sitzungen pro

Jahr Teilnahme der nationalen Parlamentarier Kontrolle der Anwendungdes Subsidiartaumltsprinzips

II Rolle der Beitrittskandidaten in der Zukunft Europas - ThemenPrinzip der DemokratieVereinfachung der Vertraumlge

- Beitraumlge von Andriukaitis Attalides Danuta Huumlbner und Janusz Trzcinski(Vertreter der polnischen Regierung) Birzniece (Vertreterin des Parlamentsvon Lettland)

- Inhalt Zugang und Verstaumlndlichkeit Verschmelzung der bestehendenVertraumlge

Beteiligung der Buumlrger- Beitraumlge von Nahtigal Andriukaitis Attalides Huumlbner- Inhalt Beachtung der Demokratie Gleichheit der Sprachen

Menschenrechte kulturelle soziale und wirtschaftliche Vielfalt GR-ChartaKooperation im Bereich der 2 und 3 SaumluleGASP Debatten uumlber den Hohen Vertreter fuumlr die GASP

- Beitraumlge von Nahtigal Andriukaitis Attalides Puwak

- Inhalt EU als Voumllkerrechtssubjekt Kooperation Erweiterung dergemeinsamen Bereiche graduelle bdquoVergemeinschaftungldquo Erfordernis derSolidaritaumlt Verschmelzung des Hohen Vertreters fuumlr die GASP und desKommissars fuumlr Auswaumlrtige Angelegenheiten

Bereich der polizeilichen und justiziellen Zusammenarbeit in Strafsachen- Beitraumlge von Puwak Nahtigal- Inhalt Innere Sicherheit bessere Kooperation

Zum Weiterlesen

Figaro vom 240103 polnischer Aussenminister Wlodzinierz Cinoszewic gt Gott und christliche WerteLe Monde vom 30103 J-L Dehaene gt bdquokeine Oktroyierung der BedingungenldquoLe Monde vom 290203 bdquo Die kleinen Beitrittskandidaten misstrauen einem Europa der Grossenldquo

4 DIE POLITSCHEN FAMILIENIM KONVENT

sbquoLinkelsquo gegen sbquorechtelsquo Europaverfassung

Winnie Locke

Grundlagen politischer Familienbildung im EG-Vertrag

Art 191 EGV (Politische Parteien) Politische Parteien auf europaumlischer Ebene sind wichtig alsFaktor der Integration in der Union Sie tragen dazu bei ein europaumlisches Bewusstseinherauszubilden und den politischen Willen der Buumlrger der Union zum Ausdruck zu bringen

(vgl Art 21 GG (Parteien) (1) Die Parteien wirken bei der politischen Willensbildung des Volkes mitIhre Gruumlndung ist frei Ihre innere Ordnung muss demokratischen Grundsaumltzen entsprechen Siemuumlssen uumlber die Herkunft und Verwendung ihrer Mittel sowie uumlber ihr Vermoumlgen oumlffentlichRechenschaft geben )

Politische Gruppierungen auf europaumlischer Ebene

EVP-ED Fraktion= im EP Fraktion der Europaumlischen Volkspartei (Christdemokraten) und europaumlischer Demokraten(oder bdquoEPPldquo Europeans People Party)- Fraktionsvorsitzender Hans-Gert Poumlttering (D)- mit 232 Abgeordneten aus 15 Mitgliedstaaten staumlrkste Fraktion im Europaumlischen Parlament (EP)- Parteien ua EVP-Partei CDU CSU bzw CDUCSU-Gruppe im EPZiele ein bdquoEuropa der Werteldquo kohaumlrente und wirksame gemeinsame europaumlische Auszligen- undSicherheitspolitikEVP-ED Fraktion und der Konvent- 6 EVP-EP-Vertreter im Konvent ua Mendez de Vigo (E) als Vorsitzender der EP-Delegation fuumlr denKonvent Elmar Brok (D) Vorsitzender der EVP-Gruppe im Konvent- eigener Verfassungsentwurf der als bdquowork in progress bdquo dem Diskussionsstand im Konvent und inEVP-Gruppe angepasst wirdSchwerpunkte klare Kompetenzen (Katalog) religioumlser Bezug in Praumlambel Staumlrkung desgemeinschaftlichen Europas

SPE-Fraktion= im EP Fraktion der Sozialdemokratischen Parteien Europas (oder bdquoPSEldquo Party of EuropeanSocialists)- Vorsitzender Enrique Baron Crespo- mit 175 MEP aus 15 Mitgliedstaaten zweitstaumlrkste Fraktion- Parteien ua SPD SPEndashPartei (umfasst 20 sozialdemokratischen und Arbeiter-Parteien der EU)Ziele ein bdquoEuropa der Buumlrgerldquo nachhaltige europaumlische Beschaumlftigungs- Sozial- und UmweltpolitikSPE-Fraktion und Konvent- 5 SPE-EP-Vertreter im Konvent ua Klaus Haumlnsch (D) als stellvertretender Vorsitzender der EP-Delegation fuumlr den Konvent- kein eigener Verfassungsentwurf aber Vorschlaumlge bdquoFuumlr einen Erfolg des Konvents zur ZukunftEuropasldquo und eigenstaumlndiger bdquoBerliner Entwurfldquo mit bdquosozialdemokratischer HandschriftldquoSchwerpunkte Foumlrderung des europaumlischen Gesellschaftsmodells im Rahmen nachhaltigerEntwicklung Vollbeschaumlftigung Innovation sozialen Zusammenhalts

LIBE - Fraktion= im EP Fraktion der Liberalen und Demokratischen Partei Europas (oder bdquoELDRldquo European LiberalDemocrat and Reform Group)- Fraktionsvorsitzender Graham Watson (GB)

- 54 MEP in 10 Mitgliedstaaten (deutsche FDP nicht vertreten)- Parteien ua Margerita (gegruumlndet v Romano Prodi)Ziele wachsende kompetitive Wirtschaft ein Europa basierend auf fundamentalen liberalen PrinzipienLIBE-Fraktion und Konvent- 1 LIBE-EP-Vertreter im Konvent- kein eigener VerfassungsentwurfSchwerpunkte groumlszligere Gewichtung der Auszligen- und Sicherheitspolitik klare Unterscheidung derexekutiven und legislativen Kompetenzen von Rat und Kommission Dezentralisierung vonGemeinschaftsaufgaben mit groumlszligerer Bedeutung fuumlr regionale und lokale Verantwortliche

KVELNGL = im EP Konfoumlderation der vereinigten europaumlischen LinkenNordische Gruumlne Linke (oder bdquoGUENGLldquoConfederal Group of the European UnitedNordic Green Left)- Fraktionsvorsitzender Francis Wurtz (F) stellvertretende Vorsitzende Sylvia-Yvonne Kaufmann (D)- 50 MEP aus 10 Mitgliedstaaten- 15 politische Parteien ua PDS mit der PDS-Europa (Vors Modrow)Ziele Solidaritaumlt Verbesserung der Umweltqualitaumlt soziale Gleichheit Abschaffung der NATO WEUKVELNGL-Fraktion und Konvent- 1 KVELNGL-EP-Vertreterin im Konvent Sylvia-Yvonne Kaufmann (DPDS)- kein eigener VerfassungsentwurfSchwerpunkte Entwicklung zu einem sozialen Europa

Die GruumlnenFEA-Fraktion= im EP Fraktion der GruumlnenFreien Europaumlischen Allianz- Fraktionsvorsitzende Daniel Cohn-Bendit (F) Monica Frassoni (I)- 45 MEP aus 12 Mitgliedstaaten- Parteien ua die GruumlnenBuumlndnisrsquo90Ziele ein Europa mit sozialen kulturellen und oumlkologischen WertenDie Gruumlnen und der Konvent- 1 GruumlnenFEA-EP-Vertreter im Konvent und ua Joschka Fischer als Regierungsvertreter imKonvent- bdquoGrundriss einer europaumlischen Verfassungldquo v J Voggenhuber (AU)Schwerpunkte Handlungsfaumlhigkeit der EU im Inneren und in der Welt Weg zu einer oumlkologischen undsozial nachhaltigen Entwicklung

UEN-Fraktion= im EP Fraktion der Union fuumlr das Europa der Nationen (Union for Europe of the Nations)- Fraktionsvorsitzender M Charles Pasqua (F)- 22 MEP aus 5 Mitgliedstaaten- keine deutsche Parteien- Ziele Erhaltung der Souveraumlnitaumlt und nationalen Demokratien Betonung der Unterschiede keinfoumlderales Europa- 1 UEN-EP-Vertreterin im Konvent

EDU-Fraktion= im EP Fraktion fuumlr das Europa der Demokratie und der Unterschiede- Fraktionsvorsitzender Jens-Peter Bonde (DK)- 17 MEP- 1 EDU-EP-Vertreter im Konvent

Links

Uumlbersicht der EP-Fraktionen unter httpwwweuroparleuintgroupsdefaulthtm

Homepage der EVP httpwwwepp-edorghomededefaultasplg1=deKonventswebsite der EVP httpwwwepp-edorgPresspthem02them01_enasp

Homepage der SPE httpwwwsocialistgrouporgindexhtml

Homepage der LIEBE httpeldeuroparleuintContentDefaultasp

Homepage der KVEL httpwwweuroparleuintgue

Homepage der GruumlnenFEA httpwwwgreens-efaorgenKonventswebsite der GruumlnenFEA auch unter httpwwwgreens-efaorgen

Homepage der UEN httpwwweuroparleuintuen

Homepage der EDU httpwwweuroparleuintedd

III Inhaltliche Aspekte der KonventsarbeitenFebruar 2002 bis Januar 2003

1 DIE ARBEITSGRUPPENI - VI

Manuela Hander

AG I bdquoSubsidiaritaumltsprinzipldquoVors Inigo Mendez de Vigo

Vorschlaumlge

1 Fruumlhere Einbeziehung des Subsidiaritaumltsgedankens in Rechtsetzungsakte der Gemeinschaft durchdie am Rechtsetzungsverfahren beteiligten Organe und damit Verbesserung dessen Beruumlcksichtigung2 Ex-ante-Kontrolle durch die Schaffung eines Warnsystems durch fruumlhzeitige Einbeziehung desmitgliedstaatlichen Gesetzgebers am gemeinschaftlichen Rechtsetzungsverfahren3 Ex-post-Kontrolle durch Erleichterung der Klageerhebungsmoumlglichkeiten beim EuGH wegenMissachtung des Subsidiaritaumltsprinzips

AG II bdquoEinbeziehung der ChartaBeitritt zur EMRKldquoVors Antonio Vitorino

Vorschlaumlge

1 Einbeziehung der Grundrechtecharta in die Verfassung wodurch dieser Rechtsverbindlichkeitverliehen wuumlrde Ein Konsens hinsichtlich der konkreten Art und Weise dieser Einbeziehung konntenicht erzielt werden vielmehr wurden alle Optionen in die entsprechende Empfehlung derArbeitsgruppe aufgenommen So plaumldierte ein Teil der Gruppe fuumlr eine Aufnahme der Charta alserstem Kapitel der Verfassung ein anderer Teil wollte es ausreichen lassen eine entsprechendeBezugnahmevorschrift in einen Artikel der Verfassung aufzunehmen wiederum andere wollten eineBezugnahme nur bdquoindirektldquo vorgenommen wissen die es vermeiden wuumlrde der ChartaVerfassungsrang zu geben2 Ein Votum zum Beitritt der EU zur EMRK wurde explizit nicht abgegeben Vielmehr verwies dieGruppe diesbezuumlglich auf den Rat der Europaumlischen Union denn nur dieser koumlnne eine derartwesentliche politische Entscheidung treffen Jedoch sprach sie sich indirekt fuumlr den Beitritt der EU zurEMRK aus indem sie eine Empfehlung zur Aufnahme einer den Beitritt betreffendenverfassungsrechtlichen Bestimmung formulierte und wohlwollend die Argumente eroumlrterte die fuumlreinen Beitritt der EU zur EMRK sprechen

AG III bdquoRechtspersoumlnlichkeitldquoVors Giuliano Amato

Vorschlaumlge

1 Anerkennung der Rechtspersoumlnlichkeit der EU2 Verschmelzung der EU und der EG zu einer einzigen Rechtspersoumlnlichkeit3 Fusion der verschiedenen Vertraumlge (EG-Vertrag EGKS-Vertrag EURATOM-Vertrag EU-Vertrag)mit der Maszliggabe der Untergliederung des neuen einheitlichen Vertrages in zwei Teile einengrundlegenden verfassungsrechtlichen Teil und einen weiteren mit den uumlbrigen Bestimmungen dergenannten Vertraumlge

AG IV bdquoRolle der einzelstaatlichen ParlamenteldquoVors Gisela Stuart

Vorschlaumlge

1 Verbesserung der einzelstaatlichen Kontrollmechanismen der Parlamente die durch dieMitgliedstaaten zu gewaumlhren waumlre und Anerkennung der Rolle der mitgliedstaatlichen Parlamente inder Verfassung2 Einbeziehung der mitgliedstaatlichen Parlamente in die Uumlberwachung des Subsidiaritaumltsprinzips vorallem durch bessere und fruumlhe Unterrichtung von gemeinschaftlichen Rechtsetzungsverfahren3 Ausbau und Erweiterung multilateraler Netze insbesondere durch Praumlzisierung des COSAC-Mandates (vgl hierzu Ziffer II des Protokolls Nr 9 zum EGV (Amsterdam)) durch Einrichtung einesKonvents zur Eroumlrterung wichtiger politischer Leitlinien sowie der Strategie der EU und durch dieEinberufung von Ad-hoc-Konferenzen zwischenparlamentarischer Natur zu speziellen Fragen

AG V bdquoErgaumlnzende ZustaumlndigkeitenldquoVors Henning Christophersen

Vorschlaumlge

1 Die Verfassung allgemein betreffenda) Aufteilung saumlmtlicher Zustaumlndigkeiten zwischen den Mitgliedstaaten und der EU in einembesonderen Kapitel der Verfassungb) Wahrung der Flexibilitaumlt durch Beibehaltung des Art 308 EGV (Amsterdam) bzw einervergleichbaren Bestimmung unter der Voraussetzung der Festlegung dass damit keine Ausweitunggemeinschaftlicher Zustaumlndigkeiten verbunden waumlre2 Die bdquoergaumlnzenden Zustaumlndigkeitenldquo bzw nach dem Vorschlag der Gruppe die bdquounterstuumltzendenMaszlignahmenldquo im besonderen angehenda) Zulaumlssigkeit unterstuumltzender Maszlignahmen nur im Rahmen ausschlieszliglicher Kompetenzen derMitgliedstaaten die einzelstaatliche Rechtsvorschriften nicht ersetzen sondern allenfalls ergaumlnzenoder unterstuumltzen duumlrftenb) Forderung nach einem gemeinsamen Interesse der EU und der Mitgliedstaaten als Voraussetzungunterstuumltzender Maszlignahmen

AG VI bdquoOrdnungspolitikldquoVors Klaus Haumlnsch

Vorschlaumlge

1 Aufnahme wirtschafts- und sozialpolitischer Ziele in die Verfassung (vergleichbar mit denbestehenden Bestimmungen der Art 2 EUV (Amsterdam) und Artt 2 3 und 4 EGV (Amsterdam))2 Strikte Trennung von einerseits Waumlhrungs- und andererseits Wirtschaftspolitik wobei dieerstgenannte als ausschlieszligliche Gemeinschaftszustaumlndigkeit verstanden werden sollte die zweite alsmitgliedstaatliche Zustaumlndigkeit allerdings mit der Einschraumlnkung der Aufnahme der Grundsaumltze derWirtschaftspolitik in die Verfassung sowie einer Verbesserung der Koordinierung zwischen denMitgliedstaaten3 Beibehaltung der EURO-Gruppe deren Vertretung in internationalen Organisationen zu verstaumlrkenwaumlre

2 DIE ARBEITSGRUPPEN VII - X

Conrad Seiferth

AG VII bdquoAussenpolitisches HandelnldquoVors Jean-Luc Dehaene

Vorschlaumlge

1 Zusammenfuumlhrung aller das Aussenpolitische Handeln der EU betreffenden Artikel in einemeinzigen Abschnitt2 Definition von Grundsaumltzen und Zielen fuumlr das Aussenhandeln der EU wofuumlr der Europaumlische Ratstrategische Ziele und Interessen festlegt die die Parameter des Handelns von EU undMitgliedstaaten bestimmen3 EU-Kompetenz zum Abschluss von internationalen Vereinbarungen die ihre Kompetenz betreffen4 Um die Kohaumlrenz und Effektivitaumlt zwischen den Institutionen zu staumlrken bdquoAussenpolitischerVertreter der EUldquo ndash Verschmelzung der Posten des bdquoHohen Vertreter fuumlr die GASPldquo (Solana) und desKommissars (Patten) in einer Person die mit qualifizierter Merheit vom Europaumlischen Rat unterBilligung von Kommission und Parlament ernannt wird5 Um die Kohaumlrenz innerhalb der Institutionen zu verbessern Ratsformation fuumlr AussenpolitischesHandeln und Aussenpolitische Zentralstelle zur Koordination innerhalb der Kommission6 Bestehende Vorgaben zur Entscheidungsfindung sollen weiter ausgeschoumlpft werden keineAusweitung der Mehrheitsentscheidungen aber Kompetenz des Europaumlischen Rates einstimmigMehrheitsentscheidungen auszuweiten

AG VIII bdquoVerteidigungldquoVors Michel Barnier

Vorschlaumlge

1 Ausweitung der Petersberger Aufgaben2 Zur Erhoumlhung von Effizienz und Kohaumlrenz soll der bdquoHohe Vertreter fuumlr die GASP ein Initiativrecht inKrisenangelegenheiten erhalten und in dringenden Faumlllen ermaumlchtigt werden koumlnnen notwendigeEntscheidungen unter Aufsicht des Rates zu treffen3 Die Entscheidung zum Start einer Operation soll einstimmig unter Beachtung des bdquoPrinzips derKonstruktiven Enthaltung erfolgen4 bdquoEuropaumlische Verteidigungszoneldquo Moumlglichkeit zur Einfuumlhrung einer staumlrkeren Kooperation zwischenMitgliedstaaten (vergleichbar bdquoEurozoneldquo)5 Einfuumlhrung einer Solidaritaumltsklausel zur Antwort auf terroristische Bedrohungen und Angriffe mit deralle Mittel zur Abwehr in der EU mobilisiert werden koumlnnen6 Einrichtung einer Europaumlischen Ruumlstungs- und Strategie-Forschungsagentur zur Harmonisierungder Ausruumlstungsbeschaffung und Unterstuumltzung der militaumlrischen Forschung7 Einfuumlhrung von Konvergenzkriterien fuumlr militaumlrische Haushaltsausgeben um die militaumlrischenFaumlhigkeiten der EU zu staumlrken

AG IX bdquoVereinfachung der VertraumlgeldquoVors Guiliano Amato

Vorschlaumlge

1 Verringerung der Anzahl der Rechtsakte von 15 auf 6

a) Verbindliche Verordnung AElig bdquoEU-Gesetzldquo Richtlinie AElig bdquoEU-Rahmengesetzldquo EntscheidungDelegierte Rechtsakte (neue Kategorie von Rechtsnorm)b) Unverbindliche Stellungnahme und Empfehlungc) Anwendungsbereiche EGV u PJZS fuumlr GASP sollen alle Rechtsakte als bdquoGASP-Entscheidungldquobezeichnet werden2 Vereinfachung der Verfahrena) fuumlr alle Rechtsakte das Mitentscheidungsverfahren gem Art 251 EGVb) weitgehende Abschaffung des Verfahrens der Zusammenarbeit gem Art 252 und ersetzen durchMitentscheidungsverfahren oder Anhoumlrungsverfahrenc) Verfahren der Zustimmung Vorbehalten fuumlr die Ratifizierung von internationalen Abkommend) fuumlr alle Ausgaben einheitliches Haushaltsverfahren

AG X bdquoRaum der Freiheit der Sicherheit und des RechtsldquoVors John Bruton

Vorschlaumlge

1 Beschlussfassung mit qualifizierter Mehrheit und im Mitentscheidungsverfahren in der Asylpolitik2 Einwanderungspolitik soll weiterhin Sache der Mitgliedstaaten bleiben Ziel einer gemeinsamenEinwanderungspolitik im Verfassungsvertrag festhalten3 PJZS Deutlichere Umschreibung der Rechtsetzungsbefugnisse fuumlr die Union zur Angleichung desStrafrechts und des Strafprozessrechts gegenseitige Anerkennung von Gerichtsentscheidungen4 Verstaumlrkte Zusammenarbeit im Rat durch effizientere Struktur langfristig Aufbau eine europaumlischenGrenzschutzkorps5 Ausbau der Unionseinrichtungen Kontrolle der Arbeit von Europol durch das EP groumlszligerenSpielraum fuumlr den Gesetzgeber im Bereich von Eurojust Europaumlische Staatsanwaltschaft um gegenSubventionsstraftaten zu verfolgen6 Einbindung der staatlichen Parlamente in die europaumlische Strafrechtspolitik7 Allgemeine Zustaumlndigkeit des EuGH fuumlr den Bereich des Raum der Freiheit der Sicherheit und desRechts

3 DIE INSTITUTIONEN

Doris Schmitz-Meiners und Nicolas Poullain

I STATUS QUO DER INSTITUTIONENARCHITEKTUR

Im Kern der politischen Diskussion stehen die folgenden vier OrganeInstitutionen (andereEinrichtungen wie etwa EZB oder AdR spielen in der Reformdiskussion kaum eine Rolle)

1 Europaumlisches Parlament (Art 189-201)

Zusammensetzung seit `79 direkt gewaumlhlt abnehmende Wahlbeteiligung derzeit 626 MEPsab 25 MS 732

Immer wichtigere Rolle im Gesetzgebungsverfahren An der Gesetzgebung in der 2 und 3Saumlule ist das EP nicht beteiligt

Kontrolle der Exekutive Untersuchungsausschuszlig Kontrolle der Kommission InterpellationMiszligtrauensantrag Anhoumlrungsrecht

Mitwirkungsrechte beim Haushalt (nur bei nicht obligatorischen Ausgaben)

Zusammenarbeit mit innerstaatlischen Parlamenten (COSAC November 1989)

2 Ministerrat (Art 202-210)

Zusammensetzung Der Rat besteht aus je einem Vertreter jedes Mitgliedstaats (Mst) aufMinisterebene Der Vorsitz im Rat wird durch die Mst abwechselnd fuumlr 6 Monatewahrgenommen Minister werden vertreten durch staumlndige Vertreter im AStV (COREPER)

Bei der Gesetzgebung nimmt er trotz Machtzuwachs des EP noch die dominierender Rolleein Bei ZBJI 342 EUV und GASP Art 133 EUV alleiniges Legislativorgan Verabschiedetwirtschaftspolitische und beschaumlftigungspolitische Leitlinien

Drei verschiedene Formen der Stimmabgabe einfache Mehrheit qualifizierte Mehrheit (abFeb 2003 gem Nizza 3 Kriterien Anzahl der Stimmen 62873 mind 10 Staaten Bev (aufAntrag)) Einstimmigkeit

Sitzungen nicht oumlffentlich Transparenzdefiizit bei Gesetzgebung

Benennung des Kommissionspraumlsidents

3 Europaumlische Kommission (Art 211-219)

Zusammensetzung 20 Kommissare 10 + (52) ab 2005 je 1 pro Mst ab 27 Mst neueRegelung

Initiativmonopol im EG Bereich

Huumlterin der Vertraumlge Durchfuumlhrungskompetenz aber enger Rahmen durch Komitologie(Ausschuumlsse des Rates die den Rahmen fuumlr die Umsetzung festlegen) Vermittler zwischenRat und EP

Kollegialprinzip

3 Derzeitige Stimmenanzahl die Stimmenanzahl pro Mitgliedsland wurde in Nizza fuumlr alle Staaten festgelegt diebereits die Beitrittsverhandlungen aufgenommen haben

In der Wettbewerbspoltik verfuumlgt die Kommission uumlber legislative exekutive und quasi-judikative Befugnisse

Sieht sich dem Vorwurf des Demokratiedefizits ausgesetzt

4 Europaumlischer Gerichtshof Gericht erster Instanz (GEI) (Art 220-245)

Zusammensetzung EuGH 1 Richter je Mst 8 Generalanwaumllte Sie werden von denRegierungen und Mitgliedsstaaten im gegenseitigen Einvernehmen auf sechs Jahren ernanntAlle drei Jahre findet eine teilweise Neubesetzung statt Richter waumlhlen den Praumlsidenten ausihrer Mitte Aufgabe Wahrung des Rechts bei der Auslegung und Anwendung der Vertraumlge

II INSTITUTIONELLE REFORMEN IN DER DISKUSSION

1 Aspekte im Bezug auf die nahezu Konsens unter den Konventsmitgliedern herrscht

Europaumlisches Parlament

Staumlrkung der Rolle des direkt gewaumlhlten EP zur Uumlberwindung des Legitimations- undDemokratiedefizits der EU Die Beteiligung des EP am Gesetzgebungsprozeszlig nach demMitentscheidungsverfahren soll die Regel werden Die Budgethoheit des Parlaments sollverstaumlrkt werden Ein einheitliches Wahlverfahren und ein einheitliches Abgeordnetenstatut solleingefuumlhrt werden Die Mitwirkung des EP bei der Besetzung der anderen Institutionen soll verstaumlrktwerden

Ministerrat

In der Regel soll mit qualifizierter Mehrheit entschieden werden Lediglich einige sensible Bereiche(Aussen- und Sicherheitspolitik) sollen von dieser Regel ausgenommen werden Hier soll moumlglichstmit besonders qualifizierten Mehrheiten beschlossen werden Wenn der Rat als Gesetzgeber(Legislativrat) handelt soll dies oumlffentlich sein

Europaumlische Kommission

Die Kommission soll im legislativen Bereich das Initiativmonopol behalten Die Wahl undEinsetzung der Kommission als Ganzes soll nach Anhoumlrung der einzelnen Mitglieder desKommissionskollegiums durch die Ausschuumlsse des Parlaments durch das Plenum des EP erfolgenDie Abwahl der Kommission ist derzeit nur als Ganzes moumlglich In Zukunft soll derKommssionspraumlsident auch im Falle untragbarer Verwerfungen die Moumlglichkeit haben einemeinzelnen Kommissionsmitglied den Ruumlcktritt nahezulegen 4 Der Kommissionspraumlsident soll mit einerRichlinienkompetenz ausgestattet werden

Europaumlischer Gerichtshof

Die Gerichtsbarkeit des EuGH soll auf die gesamte ZBJI (Europol Eurojust EuropaumlischerStaatsanwalt) ausgedehnt werden Der EuGH soll als Verfassungsgericht fungieren und den Schutzder in der Grundrechtscharta verankerten Grund- und Menschenrechte gewaumlhrleisten Eineverstaumlrkte demokratische Legitimation der Richter soll durch ihre gemeinsame Berufung durchEP und Rat erreicht werden Der Rat koumlnnte hierbei eine Kandidatenliste vorlegen

2 Dissenspunkte

Die Vorstellung der Mitgliedstaaten und der verschiedenen politischen Parteien gehen am staumlrkstenbei der Frage der Gestaltung der Ratspraumlsidentschaft und des Beschlussfassungsverfahrens imMinisterrat der Wahl des Kommissionspraumlsidenten und der Gestaltung der Aussenvertretungauseinander Die wichtigsten Vorschlaumlge die hier diskutiert werden sind der deutsch-franzoumlsischeVorschlag und der Kommissionsvorschlag

4 Die Idee fuumlr diese Regelung geht auf eine Absprache zuruumlck die Prodi vor Amtsantritt mit seinen Amtskollegen getroffen hatDie Kommissare sicherten Prodi zu dass sie auf sein Ersuchen auch einzeln zuruumlcktreten wuumlrden

DEUTSCH - FRANZOumlSISCHER VORSCHLAG5

Ratspraumlsidentschaft und Beschlussfassung im MinisterratDie rotierende Praumlsidentschaft des Europaumlischen Rates soll durch einen dauerhaften Ratsvorsitzersetzt werden Der Ratsvorsitzende wird mit einer qualifizierten Mehrheit fuumlr eine Dauer von 5 bzw25 Jahren mit der Moumlglichkeit der Wiederwahl gewaumlhlt Der Amtsinhaber fuumlhrt sein Amt hauptamtlichaus Der Vorsitzende des Rates bereitet die Sitzungen des Europaumlischen Rats (ER) vor fuumlhrt dessenVorsitz und wacht uumlber die Umsetzung der Beschluumlsse Die Modalitaumlten fuumlr den Vorsitz im Ministerratvariieren je nach betroffenem Gebiet Der Allgemeine Rat wird vom Generalsekretaumlr des Ratesgeleitet Den Vorsitz des Aussenministerrates hat der Europaumlische Aussenminister inne Fuumlr dieRaumlte Wirtschaft und Finanzen die Eurogruppe und den Rat Justiz und Inneres werden fuumlr zweiJahre Vorsitzende gewaumlhlt Der Rest der Ratsformationen wird so geregelt dass er denMitgliedstaaten eine groumlsstmoumlgliche Beteiligung auf der Grundlage einer gleichberechtigten Rotationgewaumlhrleistet

KommissionEine starke Vereinfachung des Komitologieverfahrens soll es der Kommission erleichtern ihreAufgabe die vom EP und Rat erlassenen Gesetze umzusetzen und deren ordungsgemaumlsseUmsetzung zu kontrollieren erleichtern Um die politische Verantwortlichkeit der Kommissiare zugewaumlhrleisten erhalten diese ein Weisungsrecht gegenuumlber den Generaldirektionen DerKommissionpraumlsident hat die Richtlinienkompetenz fuumlr die Arbeit der Kommission

Europaumlisches ParlamentJede Ausweitung der Mehrheitsentscheidungen wird automatisch mit der Mitentscheidung der EPverbunden

AussenvertretungDie Aumlmter des Hohen Vertreters und des Kommissars sollen von derselben Person ausgeuumlbt werdendem Europaumlischen Aussenminister Er verfuumlgt uumlber ein formelles Initiativrecht Der ER ernennt denAussenminister mit Zustimmung des Praumlsidenten der Kommission mit qualifizierter Mehrheit DerAussenminister nimmt mit einem besonderen Status an den Sitzungen der Kommission teil In derRegel wird im Bereich der GASP mit qualifizierter Mehrheit abgestimmt lediglich bei militaumlrischen undsicherheitspolitischen Fragen gilt weiterhin das Prinzip der Einstimmigkeit Wenn ein Mitgliedstaat einnationales Interesse geltend macht und keine andere Loumlsung gefunden werden kann wird die Fragean den Europaumlischen Rat verwiesen der mit qualifizierter Mehrheit entscheidet

KOMMISSIONSVORSCHLAG6Ratspraumlsidentschaft und Beschlussfassung im MinisterratDer Kommissionsentwurf sieht eine Beibehaltung der halbjaumlhrlichen Rotation fuumlr diePraumlsidentschaft des ER und des Rates Allgemeine Angelegenheiten ggf auch fuumlr den AstV vor Beiden anderen Ratsformationen wir der Vorsitz durch ein fuumlr ein Jahr gewaumlhltes Ratsmitglieduumlbernommen Das komplexe Beschlussfassungssystem von Nizza soll durch die doppelte einfacheMehrheit (Mehrheit der Mitgliedsstaaten und der EU Bevoumllkerung) ersetzt werden In sensiblen Faumlllenmuumlsste auf eine verstaumlrkte Mehrheit (23 der Mitgliestaaten und 23 der Bevoumllkerung)zuruumlckgegriffen werden koumlnnen Das Einstimmigkeitsprinzips wird abgeschafft

KommissionAllein die Kommission sollte mit der Durchfuumlhrung der europaumlischen Rechtsvorschriftenbetraut sein Sie muss Ihr Handeln vor den rechtsetzenden Organen Rat und EP rechtfertigen DerVerfassungsvertrag muumlsste ebenfalls sicherstellen dass die Modalitaumlten fuumlr nicht zwingendeInstrumente der Umsetzung wie zB die Offene Koordinierung mit der Gemeinschaftsmethode imEinklang sind

Europaumlisches Parlament

5 Beitrag der dem Konvent am 16 Januar von den Mitgliedern des Konvents Herrn Dominque de Villepin und Herrn JoschkaFischer uebermittlet wurde httpwwwcapuni-muenchendekonventdownloadDeutsch-Franz-Vorschlagpdf6 Fuumlr die Europaumlische Union Frieden Freiheit Solidaritaumlt Rede von Romano Prodi 04 Dezember 2002 httpwwwcapuni-muenchendekonventdownloadKOM-EU_Frieden_Freiheit_Solidpdf

Ein Teil der MEPs soll durch europaumlische Listen gewaumlhlt werden Der ER und das EP habengleichwertige Rechte bei der Ernennung und der Kontrolle der Kommission

AussenvertretungDer Sekretaumlr der Union (SdU) der gleichzeitig Vizepraumlsident der Kommission ist und einenbesonderen Status hat wird vom ER und vom designierten Kommissionspraumlsidenten einvernehmlichernannt Damit ist er sowohl gegenuumlber dem ER als auch gegenuumlber demKommissionspraumlsidenten rechenschaftspflichtig die ihn auch beide seines Amtes enthebenkoumlnnen Als Kommissionsmitglied ist er auszligerdem gegenuumlber dem EP verantwortlich Waumlhrendeines Uumlbergangszeitraums wird der SdU im Bereich der GASP das Initiativrecht der Kommission imRahmen der Leitlinien und Auftraumlge des Rates oder einer Gruppe von Mitgliedstaaten ausuumlben AmEnde der Uumlbergangszeit legt der Rat die Modalitaumlten fest nach denen der SdU autonom dasInitiativrecht der Kommission im Bereich der GASP ausuumlben kann Der SdU vertritt die Union bei derDurchfuumlhrung auszligenpolitischer Aktionen gegenuumlber Dritten und ist fuumlr die Umsetzung dergemeinsamen Beschluumlsse verantwortlich

IV Verfassungsentwuumlrfe

VERFASSUNGSENTWUumlRFEAUS EUROPARECHTLICHER UND VERFASSUNGSRECHTLICHER SICHT

Christine Gerlach und Christian Pernhorst

Uumlberblick uumlber verschiedene Verfassungsentwuumlrfe

1 EU-Organe bzw Europaumlischer Konventsum Entwurf des Praumlsidiums des Europaumlischen Konventes vom 28102002sum Entwurf des Kommissionspraumlsidenten Romani Prodi vom 04122002sum Bericht des Europaumlischen Parlamentes (Alain Lamassoure) vom 240420022 Fraktionen und Parteiensum Entwurf der EVP-Gruppe im Europaumlischen Konvent vom 10112002sum Entwurf der SPE-Gruppe im Europaumlischen Konvent vom 03102002sum Berliner Entwurf der SPD-Bundestagsabgeordneten Gloser und Roth vom 20112002sum Entwurf einiger junger bdquoGruumlnerldquo von September 20023 Einzelpersonen (nicht abschlieszligende Auswahl)sum Entwurf von Prof Dr Juumlrgen Schwarze vom 12112002sum Entwurf der Konventsmitglieder Alan Dashwood Michael Dougan Christophe Hillion Angus

Johnston und Eleanor Spaventa vom 28102002sum Entwurf von Jo Leinen (MdEP) vom 23102002sum Entwurf von Robert Badinter vom 26092002sum Entwurf von Dr Wolfgang Schaumluble und Wilfried Martens vom 24092002sum Entwurf des Earl of Stockton vom 24092002sum Entwurf von Prof Dr Rupert Scholz von August 2002

(insgesamt nicht abschlieszligende Auswahl siehe die umfassenden Nachweise bei httpwwwcapuni-muenchendekonvententwuerfehtm)

Einzelheiten

1 Praumlsidium des Europaumlischen Konventes (bdquoGiscard-Entwurfldquo) vom 28102002sum Dreiteilung des bdquoVertrages uumlber eine Verfassung fuumlr Europaldquo in 1 Struktur der Verfassung und 2

Politikbereiche und die Durchfuumlhrung der Maszlignahmen der Union und 3 AllgemeineSchluszligbestimmungen Der zweite Teil soll die Rechtsgrundlagen enthalten

sum Frage der Namensgebung fuumlr die Union wird aufgeworfen (1Teil Titel I Art 1)sum Die Unionsbuumlrgerschaft soll betont werden Wie die GR-Charta in den Vertrag eingefuumlgt werden

soll ist offen gelassensum Abloumlsung der turnusmaumlszligigen Ratspraumlsidentschaft durch einen Praumlsidenten des Europaumlischen

Rates der fuumlr bestimmte Zeit gewaumlhlt werden soll (1 Teil Titel IV Art 15a)sum Schaffung des bdquoKongress der Voumllker Europasldquo (1 Teil Titel IV Art 19)sum Haushalt der Union soll vollstaumlndig aus Eigenmitteln der Union finanziert werden (1 Teil Titel VII

Art 38)sum Moumlglichkeit des Austritts wird festgesetzt (1 Teil Titel X Art 46)

2 bdquoProdi-Entwurfldquo vom 4122002

sum Dreiteilung der bdquoVerfassung fuumlr die Europaumlische Unionldquo in 1 Prinzipien 2 Grundrechte und 3Politikbereiche Der erste Teil Prinzipien enthaumllt neben den institutionellen Prinzipien auch diewesentlichen Politikziele fuumlr jeden einzelnen Politikbereich

sum Generelle Vergemeinschaftung aller Politikbereiche also auch der GASP und der PJZS

sum Einstimmigkeitserfordernis wird in allen Faumlllen selbst fuumlr Verfassungsaumlnderungen aufgegebenAusnahme ist die Aufnahme neuer Mitglieder

sum Die innenpolitischen Bereiche der Union werden eingeteilt in bdquoprincipal policiesldquo bdquoflanking policiesldquound bdquocomplementary actionsldquo je nach Art der Handlungsinitiative (HarmonisierungKoordinierung) die von der Union erwartet wird

sum Auszligenpolitik Gewaumlhrleistung einer kohaumlrenten Auszligenpolitik durch die Einrichtung des Amteseines bdquoSekretaumlrs der Unionldquo und durch die Niederlegung der generellen auszligenpolitischen Ziele im1 Teil der Verfassung

3 Bericht des Europaumlischen Parlamentes uumlber die Abgrenzung der Zustaumlndigkeiten der EU undder Mitgliedstaaten vom 24042002

Bericht des Ausschusses fuumlr konstitutionelle Fragen des EP (Berichterstatter Alain Lamassoure)

sum Behandelt vor allem das Thema der Kompetenzaufteilung kein breit angelegterVerfassungsentwurf

sum Vergemeinschaftung des zweiten und dritten Pfeilers um das Gleichgewicht von wirtschaftlicherund politischer Integration der Union herzustellen

sum Drei Arten von Zustaumlndigkeiten 1 die grundsaumltzliche Zustaumlndigkeit der Mitgliedstaaten 2 die derUnion uumlbertragene eigene Zustaumlndigkeit und 3 die geteilte Zustaumlndigkeit

sum Evolutivklausel in Anlehnung an Art 308 EG dessen Anwendung jedoch auch in die umgekehrteRichtung Ruumlckuumlbertragung von der Union auf die Mitgliedstaaten funktionieren soll

4 Entwurf der Europaumlischen Volkspartei vom 10112002Ergebnis der Studientage der EVP-Gruppe im Europaumlischen Konvent in Frascati vom 8 bis 10November 2002 Basiert auf dem Estoril-Entwurf vom 18102002 der wiederum auf dem Brok-Diskussionspapier vom 12092002 und dem EVP-Diskussionsentwurf zur bdquoVerfassung derEuropaumlischen Unionldquo vom 29082002 aufbaut Fuumlhrt den bdquoEstoril-Entwurfldquo mit dem bdquoGiscard-EntwurfldquozusammenZur FormAngepaszligt an die vom Konventspraumlsidium in seinem Vorentwurf vorgenommene Zwei- bzw Dreiteilungdes Verfassungsvertrages (Teil I Verfassungsstruktur Teil II Unionspolitiken Teil IIISchluszligbestimmungen)Bezeichnung als Verfassung und nicht als VerfassungsvertragAuffallend ist die komplette Uumlbernahme der Grundrechtecharta in die Verfassung ganz zu BeginnAnsonsten in der Form stark dem bdquoGiscard-Entwurfldquo angeglichen aber insgesamt ausfuumlhrlicherZum Inhalt1 Teil Struktur der VerfassungReligioumlser Bezug in der Praumlambel (bdquoreligious heritageldquo)Grundrechte in Art 1 ndash 55Rechtspersoumlnlichkeit (Art 56 II)Union gegruumlndet auf den Buumlrgern der Union und auf den Mitgliedstaaten (Art 56 I)Vorschriften uumlber die Flagge Hymne und den Feiertag (Art 61)Prinzip der begrenzten Einzelermaumlchtigung (Art 64 I)Zustaumlndigkeiten der Union ausschlieszligliche (= eigene) Zustaumlndigkeit geteilte Zustaumlndigkeit undergaumlnzende Zustaumlndigkeit der Union (Art 65)Kompetenzkataloge in Art 66 ndash 68Fruumlhwarnsystem im europaumlischen Gesetzgebungsverfahren bzgl der Einhaltung des Subsidiaritaumlts-und des Verhaumlltnismaumlszligigkeitsprinzips (Art 69 III)Flexibilitaumltsklausel in Art 71 (Ersatz fuumlr Art 308 EG) allerdings weiterhin mit dem Erfordernis derEinstimmigkeit im Rat jedoch nur der Mehrheit im EPUnterscheidung zwischen Legislativrat mit rotierender Praumlsidentschaft (Art 76 I) und Exekutivratdessen Vorsitz ein nationaler Minister der Kommissionspraumlsident oder das zustaumlndige Mitglied derKommission innehat (Art 76 II)Initiativmonopol im Gesetzgebungsverfahren weiterhin bei der Kommission (Art 77 II)Der Rat schlaumlgt dem EP einen Kandidaten fuumlr das Amt des Kommissionspraumlsidenten mit qualifizierterMehrheit im Lichte des Ergebnisses der EP-Wahlen vor EP waumlhlt mit absoluter MehrheitKommissionspraumlsident schlaumlgt die Kommissare vor die vom Rat mit qualifizierter Mehrheit bestaumltigtund vom EP gewaumlhlt werden muumlssen (Art 78 III)

Der Kommissionspraumlsident ernennt zwei Vizepraumlsidenten einem uumlbertraumlgt er mit Zustimmung desRates die Auszligenvertretung der Union (bdquoCommissioner for Foreign Relationsldquo) (Art 79 IV)Instrumente der Union 1 Unionsgesetze und -rahmengesetze erlassen durch die Legislative derUnion 2 Verordnungen erlassen durch die Exekutive der Union 3 Entscheidungen 4Empfehlungen und 5 Stellungnahmen Gesetze und Verordnungen sind allgemein anwendbar inihrer Gesamtheit bindend und in allen Mitgliedstaaten unmittelbar anwendbar Rahmengesetzehingegen entsprechen den Richtlinien (Art 91)Gesetze und Rahmengesetze werden zusammen vom EP und vom Rat entsprechend demMitentscheidungsverfahren (Art 96) erlassen Die Kommission kann Verordnungen erlassen wennund soweit entweder die Verfassung oder ein Unionsgesetz sie dazu ermaumlchtigt allerdings sind InhaltZweck und Ausmaszlig der Ermaumlchtigung zu beachten (vgl Art 80 I GG) (Art 94)Das Mitentscheidungsverfahren beinhaltet ein Vermittlungsverfahren Alle Unionsgesetze und -rahmengesetze sind ZustimmungsgesetzeFinanzierung der Union ausschlieszliglich durch Eigenmittel (Art 109 I)Die Kommission repraumlsentiert die Union nach auszligen (Art 112) Abschluszlig von internationalenVertraumlgen und Abkommen durch den Rat und das EP (Art 113) Ausdruumlckliche Kompetenz zumBeitritt zur Europaumlischen Menschenrechtskonvention (Art 113 II)bdquoEuropaumlische Partnerschaftldquo mit den EU-Nachbarstaaten vergleichbar mit dem EuropaumlischenWirtschaftsraum inklusive einer politischen Komponente (Art 116)2 Teil Die Politikbereiche und die Durchfuumlhrung der Maszlignahmen der UnionZwei moumlgliche Optionen fuumlr den 2 Teil des Verfassungsvertrages bzw der VerfassungOption 1 folgt der Idee im bdquoGiscard-Entwurfldquo wonach erst im 2 Teil fuumlr jeden einzelnen Politikbereichdie Art der Zustaumlndigkeit die anwendbaren Rechtsakte und Verfahren aufgefuumlhrt werden Nachteil seijedoch daszlig die Bedeutung des 1 Teils nachhaltig reduziert wuumlrde und zudem der 2 Teil aufgrundseines Umfangs von ca 414 Vorschriften fuumlr den Leser kaum noch lesbar waumlreDeshalb favorisiert der EVP-Entwurf die Option 2 wonach der 1 Teil in abschlieszligender Form dieZustaumlndigkeiten Rechtsakte und Verfahren der Union definiert und im 2 Teil nur noch dieVorschriften Aufnahme faumlnden die nicht in den 1 Teil passen Beispielsweise die Grundfreiheiten dieWettbewerbsregeln EMU-Vorschriften oder zusaumltzliche Vorschriften uumlber das Verfahren derInstitutionen der UnionGemaumlszlig der Option 2 schlaumlgt der Entwurf die folgenden Titel fuumlr den 2 Teil vorTitel I Gemeinsamer Markt Titel II EMU Titel III Innere Sicherheit Titel IV GASP TitelV Verteidigung Titel VI Euratom Titel VII Das Verfahren der Institutionen der Union

5 Beitrag der SPE- Gruppe im Europaumlischen Konvent

sum Kein Verfassungsentwurf sondern nur Vorschlaumlge fuumlr eine neue europaumlische Verfassung miteiner starken sozialen Dimension

sum Die verschiedenen Saumlulen sollen in einen einzigen Text gegossen werden (s Giscard-Entwurf)- Neuer Status fuumlr Nachbarstaaten (s Giscard)- Sicherheits- und Verteidigungspolitik sollte und Kontrolle des EP stehen- EuGH soll bei Kompetenzuumlberschreitung der EU entscheidensum Schaffung eines Rates fuumlr legislative Angelegenheiten (welcher oumlffentlich tagen sollte)- Praumlsident der Kommission muszlig gestaumlrkt werden mehr demokratische Legitimitaumlt und politische

Verantwortung- Absolute Transparenz und bdquogood administrationldquo soll von der Verfassung garantiert werdensum Nationale Parlamente sollen gestaumlrkt werden engere Kooperation mit dem EP ohne Schaffung

einer neuen Institution

6 Berliner Entwurf

sum Die bdquoVerfassung fuumlr die Europaumlische Unionldquo orientiert sich an bereits bestehendem Recht in deneuropaumlischen Vertraumlgen und an der Rechtsprechung des EuGH

sum Vollbeschaumlftigung und nachhaltiges Wachstum werden als Ziele der Union eingefuumlgtsozialdemokratische Werte verankert

sum Die GR-Charta wird nicht mit aufgenommen nur Verweissum Absage an einen Praumlsidenten des Europaumlischen Rates stattdessen Staumlrkung der Kommission

die das Initiativmonopol behaumllt und deren Praumlsident vom EP gewaumlhlt wirdsum Verankerung des Konventsverfahrens zur Aumlnderung der Verfassung

7 Young Greens

sum GR-Charta ist in Verfassung integriert und den Prinzipien der Union vorangestelltsum Europaumlisches Referendum wird in die Verfassung aufgenommensum EP besitzt zusammen mit der Kommission das Initiativrechtsum EP besteht aus einer Buumlrgerkammer und einer Staatenkammer wobei die Buumlrgerkammer vom

Volk gewaumlhlt wird und die Staatenkammer sich aus den Regierungen der Mitgliedstaatenzusammensetzt in der jeder Staat nur eine Stimme hat

sum Ein bdquoRat fuumlr nachhaltige Entwicklung wird geschaffen

8 Schwarze ndash Entwurf

sum Modell einer Zweiteilung der Vertraumlge erster Teil bildet den eigentlichen Verfassungsvertrag wirddurch einen zweiten Vertrag uumlber Unionspolitiken ergaumlnzt (hier einfachere Modalitaumlten zurAumlnderung vorgesehen als bei einer Aumlnderung des ersten Teils)

sum Entwurf konzentriert sich auf die 4 Punkte von Laeken (1bessere Kompetenzabgrenzung 2Verbesserung des GR-Schutzes 3 Vereinfachung der Vertraumlge 4 Reform der Institutionen)

sum Der Europaumlische Rat bekommt Organstellung die Zusammensetzung wird um den Praumlsidentendes EP erweitert der Vorsitz im Europaumlischen Rat ist an den Vorsitz im Rat gekoppelt

sum Der Vorsitz im Rat soll durch eine auf 24 Monate angelegte gemeinsame Praumlsidentschaft von 3Mitgliedstaaten wahrgenommen werden

sum Fruumlhwarnsystem durch Einrichtung eines Kompetenzausschusses der sich aus nationalen undEuropaparlamentariern zusammensetzt

sum Klagerecht der nationalen Parlamente sowie des AdRsum Ruumlckuumlbertragung von Regelungszustaumlndigkeiten auf die Mitgliedsstaaten moumlglichsum Das gesamte Unionsrecht abgesehen von der Ausnahmeregelung der GASP unterliegt der

richterlichen Kontrolle durch die Unionsgerichtesum Nichtigkeitsklage erfaumlhrt inhaltliche Aumlnderung- Abschaffung des Systems der 4 Klagegruumlnde zugunsten einer Generalklausel- Aufhebung der Beschraumlnkungen in Bezug auf die passivlegitimation bei Klagen Privater- Kommissionsverordnungen werden zum zulaumlssigen Gegenstand einer Individualklage- GR-Beschwerde moumlglichsum Auf Unionssteuer wird verzichtet stattdessen Finanzierung nach Anteilen am BSPsum Bei der GASP werden die sog Petersberg-Aufgaben die Einsaumltze zur Bekaumlmpfung des

internationalen Terrorismus hinzugefuumlgtsum Personelle Verschmelzung der Aumlmter des Hohen Vertreters fuumlr GASP und des Auszligenkommissars

9 Entwurf von Jo Leinen

- GR-Charta wird das erste Kapitel der Verfassung- EU besitzt Rechtspersoumlnlichkeit Austritt aus Union moumlglich- Arbeitssprache neben Englisch und Franzoumlsisch auch Deutsch- Gesetzgebung der EU erfolgt in 2 Kammern durch das Europaumlische Parlament (Buumlrgerkammer)

und durch den Europaumlischen Senat (Staatenkammer) der aus einer Umgestaltung desMinisterrats hervorgeht

- Kommission stellt die Exekutive der Union dar der Praumlsident wird vom EP gewaumlhlt- Europaumlischer Auszligenminister soll Vize-Praumlsident der Kommission sein- Ein Praumlsident des Europaumlischen Rates ist nicht vorgesehen wird auch kein Organ der EU- Erhebung finanzieller Eigenmittel- Referendum wird eingefuumlhrt direkte Demokratie- Koordinierung von Politiken sowie die verstaumlrkte Zusammenarbeit in den Vertrag mit

aufgenommen- AdR bekommt Klagerecht vor dem EuGH

10 Beitrag von Wolfgang Schaumluble und Wilfried Martens vom 24092002Entwurf traumlgt den Titel bdquoEine Verfassung fuumlr ein starkes Europaldquo zuletzt aktualisiert am 24092002Flieszligtext mit durchnummerierten Paragraphen Von der Form nicht vergleichbar mit den meisten

anderen Verfassungsentwuumlrfen die bereits vollstaumlndig vorformulierte Artikel enthalten wohingegendieser Entwurf lediglich einige wenige bedeutsame Themen ansprichtZwar spricht der Entwurf von bdquoVerfassungldquo jedoch sind in den Text Aumlnderungsvorschlaumlgeeinschlaumlgiger konservativer Parteien eingearbeitet die gerade an dieser Stelle den Gebrauch desBegriffes bdquoVerfassungsvertragldquo fordern (z B die CSU)Die in dem Entwurf behandelten Themen sind die Kompetenzverteilung zwischen der EU und denMitgliedstaaten die Integretion der Grundrechtecharta in die Verfassung und die Reform derInstitutionenZum InhaltBekenntnis zum bdquogeistig-religioumlsen und sittlichen ErbeldquoEine Perspektive fuumlr die aumluszligeren Grenzen Europas ist zu schaffen da ansonsten die Gefahr bestehedie Integrationskraft der Union zu uumlberfordern Die Grenzen sollen bdquoklar aber offenldquo gezogen werdend h zu Staaten die derzeit der Union als Vollmitglieder nicht beitreten koumlnnen soll eine bdquoEuropaumlischePartnerschaftldquo entwickelt werden Diese soll sich am Modell des EWR orientieren allerdings unterEinbeziehung einer politischen KomponenteBetonung der Unantastbarkeit der internen europaumlischen GrenzenEinheitliche Rechtspersoumlnlichkeit der UnionDie Union ist eine einmalige () Konstruktion bdquoohne historische oder legale Vorbilderldquo die auf derdoppelten Legitimation der Buumlrger und der Staaten aufbautDrei Arten der Kompetenz die prinzipiell von den Mitgliedstaaten ausgeuumlbten Kompetenzen dieeigenen Kompetenzen der Union und die geteilten Kompetenzen Prinzip der begrenztenEinzelermaumlchtigung gilt weiterEntweder zu den eigenen aber zumindest zu den geteilten Kompetenzen der Union sollen sowohl derAufbau und die Durchfuumlhrung einer gemeinsamen Auszligen- und Sicherheitspolitik als auch dieRechtsgrundlagen fuumlr das gemeinsame Gebiet der Freiheit und Sicherheit hinzugefuumlgt werdenGeteilte Kompetenzen decken drei verschiedene Gebiete ab dasjenige in dem die Union diegrundlegenden Regeln festlegt dasjenige in dem sie lediglich in einer komplementaumlren oderzusaumltzlichen Art interveniert und dasjenige in dem sie nationale Politiken koordiniertEine Weiterentwicklungsklausel ist vorzusehen die nur in Ausnahmefaumlllen die einstimmigeEntscheidung fordert und grundsaumltzlich die Beteiligung des EP festlegtInnerhalb des EuGH soll eine spezielle Verfassungs- und Grundrechtekammer geschaffen werdenDie Grundrechtecharta soll integraler Bestandteil der Europaumlischen Verfassung werdenDie Union soll der Europaumlischen Menschenrechtskonvention beitretenDie Schaffung einer zusaumltzlichen Institution fuumlr eine spezielle Rolle der nationalen Parlamenteinnerhalb des Institutionsgefuumlges der EU wird abgelehnt obwohl die Autoren eine bedeutendere Rolleder nationalen Parlamente befuumlrwortenbdquoDie EU ist weder eine Foumlderation im klassischen Sinne noch ein StaatldquoDas EP fungiert zusammen mit dem Rat als gleichberechtigter Gesetzgeber der EUDie Haushaltskompetenz soll zwischen EP und Rat geteilt werdenDer Europaumlische Rat ist eine zentrale Institution der EU und praumlgt ihre politische RichtungDer gegenwaumlrtige Rat fuumlr Allgemeine Angelegenheiten soll in zwei getrennte Einheiten aufgeteiltwerden einen gestaumlrkten Rat fuumlr Allgemeine Angelegenheiten der die Kohaumlrenz der Entscheidungensicherstellt waumlhrend ein spezieller Rat fuumlr Auswaumlrtige Beziehungen sich rein auf Fragen im Bereichder GASP konzentriertDie Mitgliedstaaten bleiben bei der Besetzung des Ratsvorsitzes gleichberechtigtDie Kommission behaumllt ihr InitiativmonopolDer Europaumlische Rat schlaumlgt dem EP unter Beruumlcksichtigung der Ergebnisse der Europawahl und mitqualifizierter Mehrheit einen Kandidaten fuumlr das Amt des Kommissionspraumlsidenten vor den das EPentweder ablehnt oder annimmt Der Kommissionspraumlsident waumlhlt dann seine Kommissare aus dieKommission wird in toto vom EP gewaumlhlt und vom Rat mit Mehrheit bestaumltigt

11 Beitrag des Earl of Stockton vom 24092002Der Earl of Stockton ist stellvertretendes Mitglied des Europaumlischen Konventes der im Namen einerGruppe britischer Konservativer die in ihrer Mehrheit ehemalige oder jetzige Mitglieder des bdquoHouse ofCommonsldquo des bdquoHouse of Lordsldquo und des EP sind diesen Beitrag zur oumlffentlichen Debatte uumlber dieZukunft Europas eingereicht hatTitel bdquoDie Zukunft der EU Ein positiver konservativer Ansatzldquo1 Zur FormKein vollstaumlndiger Verfassungsentwurf sondern Vorschlaumlge und Gedanken zu den aus ihrer Sichtwichtigen Streitpunkten

Positiver Ansatz D h die EU wird nicht verteufelt auch wird nicht ausschlieszliglich dieRuumlckuumlbertragung von Kompetenzen auf die nationale Ebene gefordert sondern der Entwurf erkenntausdruumlcklich die Bedeutung der EU in ganz bestimmten Bereichen an und fordert konsequenterweisedort auch die Staumlrkung der EU-Kompetenzen wie auch die Effektivierung der Verfahrensablaumlufe2 Zum InhaltZunaumlchst Klarstellung daszlig auch in Zukunft die Mitgliedstaaten die bestimmenden Komponenten derEU bleiben sollen weshalb die Umwandlung der EU in einen voll funktionierenden Bundesstaatabgelehnt wirdKompetenzverteilung Auflistung der eigenen Kompetenzen der EU der eigenen Kompetenzen derMitgliedstaaten und der geteilten Kompetenzen wird abgelehnt stattdessen lediglich Klarstellung imVerfassungsvertrag daszlig die EU nur dort eigene oder geteilte Zustaumlndigkeit besitzt wo ihr der Vertragdies einraumlumtDie gemeinschaftlichen Vertraumlge sollen vereinfacht und in zwei Teile geteilt werden 1 Teil =Vertragsverpflichtungen der EU (wichtige Vorschriften) 2 Teil = Vertragsregeln fuumlr die EU (wenigerwichtige und detailliertere Vorschriften) Auch die Vorschriften des 2 Teils sollen nur imKonsensverfahren geaumlndert werden koumlnnenDer Rat bleibt die bestimmende Institution der EU lediglich mehr Offenheit und TransparenzAufwertung der Rolle der nationalen Parlamente indem ein bdquoAusschuszlig der nationalen Parlamenteldquoeingerichtet wird der sich vor allem mit dem Rat ins Benehmen setzen wuumlrde Bevor der Rat Rechtsetzt wuumlrde dieser Ausschuszlig seine Ansicht zu den Gesetzesvorschlaumlgen aumluszligern Also wird diebdquoStaatenkammerldquo nicht allein vom Rat gebildet sondern von den nationalen Parlamentenrepraumlsentiert im o g Ausschuszlig an der Seite des Rates Allerdings soll sich der Ausschuszlig aufSubsidiaritaumltsfragen und auf besonders wichtige Gesetzgebung konzentrierenEmpfehlung des Konventes daszlig die Mitgliedstaaten vor einer Entscheidung im EU-Gesetzgebungsverfahren stets das jeweilige nationale Parlament anhoumlren muumlssenPraumlsident der EU sollte vom Europaumlischen Rat fuumlr mehrere Jahre ernannt werden wobei auch das EPzu beteiligen istPraumlsidentschaft besteht aus dem Praumlsidenten und einer rotierenden Troika die ein Jahr im Amt bleibtDie Troika setzt sich immer aus einem Vertreter eines groumlszligeren Mitgliedstaates und aus zweiVertretern kleinerer Mitgliedstaaten zusammen Die Praumlsidentschaft vertritt den Rat der eine von derKommission zu unterscheidende Aufgabe hatDie Kommission sollte der Motor der EU bleiben deshalb Notwendigkeit einer starken Kommissionjedoch ohne erweiterte Kompetenzen in bezug auf den status quo Innerhalb ihrer Kompetenzen aberschon Staumlrkung ihrer Rolle bspw bei der SubventionskontrolleReduzierung der Abteilungen innerhalb der Kommission Jeder Mitgliedstaat behaumllt einen Kommissarallerdings gibt es sog bdquoVollkommissareldquo und bdquoJuniorkommissareldquo Jeder bdquoVollkommissarldquo erhaumllt eineAbteilung mit einem bdquoJuniorkommissarldquo an seiner Seite (Anpassung an das System in der nationalenMinisterialverwaltung) Die groumlszligeren Mitgliedstaaten haumltten immer einen bdquoVollkommissarldquo wohingegendie kleineren Mitgliedstaaten zwischen einem bdquoVoll-ldquo und einem bdquoJuniorkommissarldquo hin- und herwechseln wuumlrden Ziel effektive und schlanke Kommission und gleichzeitig Wahrung einesKommissars auch fuumlr die kleineren MitgliedstaatenIn Sachen EP Ausweitung des Mitentscheidungsverfahrens Viel wichtiger ist jedoch daszlig das EP anAutoritaumlt und Legitimitaumlt gewinnt was sich erst im Laufe der Zeit entwickeln muszlig Hinweis auf diefehlende Kohaumlrenz und Konsistenz in den Entscheidungen des EP weil es keine klarenMehrheitsfraktionen im EP gibt Recht der vorzeitigen Aufloumlsung des EP durch die gemeinsamhandelnden Organe der Kommission und des RatesWichtig ist die bessere Durchsetzung der EuGH-Entscheidungen Deshalb soll der EuGH das Rechterhalten einem verurteilten Mitgliedstaat bzw Individuum im Falle der Nichtbefolgung des Urteils dieStimmrechte und oder den Zugang zu EU-Programmen zeitweise zu entziehen

12 Entwurf von Rupert ScholzAbgedruckt als Sonderheft 2002 der Zeitschrift fuumlr Gesetzgebung ZGGrundlage des EVP-Diskussionsentwurfs zur bdquoVerfassung der Europaumlischen Unionldquo vom 290820021 Zur FormSystematische Zusammenfuumlhrung von EUV und EGV in einem neuen bdquoVertrag uumlber die EuropaumlischeUnionldquoKeine Zweiteilung in einen wichtigen und einen weniger wichtigen dafuumlr detaillierteren TeilScholz plaumldiert fuumlr Benennung als bdquoVerfassungsvertragldquo2 Zum InhaltGrundsouveraumlnitaumlt bleibt bei den Mitgliedstaaten d h auch in Zukunft keine Kompetenz-Kompetenzfuumlr die EU

Art 308 EG abschaffen dafuumlr Annexkompetenz einfuumlhren d h EU-Kompetenz fuumlr notwendigeergaumlnzende Vorschriften beim Taumltigwerden im eigenen Zustaumlndigkeitsbereich der EU (Art 64 I)Ziele und Kompetenzen eindeutig unterscheiden Aus Zielen duumlrfen keine Befugnisse abgeleitetwerden (so aber beim jetzigen Art 308 EG)Kompetenzaufteilung Ausschlieszligliche und geteilte Zustaumlndigkeiten der EU (Vollgesetzgebung)zusaumltzlich Rahmenzustaumlndigkeit (Rahmengesetzgebung)Subsidiaritaumltsprinzip muszlig verfahrensrechtlich durch eine Subsidiaritaumltskammer beim EuGHabgesichert werden Keine ex-ante-Kontrolle durch die nationalen Parlamente wegenNichtpraktikabilitaumlt innerhalb von sechs Wochen eine Uumlberpruumlfung von Gesetzesinitiativen aufEinhaltung des Subsidiaritaumltsprinzips durchzufuumlhrenDas EP erhaumllt volle Legislativgewalt zwei Kammern Voumllkerkammer und Staatenkammer die letztejedoch mit festen MitgliedernDie Kommission fungiert als Regierung die dem EP gegenuumlber voll verantwortlich istInitiativrecht auch fuumlr das EP (Voumllker- und Staatenkammer)Starker Praumlsident der Kommission aber Absage an einen vom Europaumlischen Rat gewaumlhltenPraumlsidenten

V Ausblick Beitritt und Erweiterung

DIE BEITRITTSKANDIDATEN IM KONVENT

Aureacutelien Raccah

Auszug aus der Erklaumlrung von LaekenbdquoDie Bewerberlaumlnder werden in vollem Umfang an den Beratungen des Konvents beteiligt Sie werdenin gleicher Weise wie die derzeitigen Mitgliedstaaten vertreten sein (ein Vertreter der Regierung undzwei Mitglieder des nationalen Parlaments) und an den Beratungen teilnehmen ohne freilich einenKonsens der sich zwischen den Mitgliedstaaten abzeichnet verhindern zu koumlnnenldquo

I Souveraumlnitaumlt und Identitaumlt der Beitrittskandidaten in der Zukunft EuropasA Gewaltenteilung

1) Horizontale Gewaltenteilung Aufsicht uumlber die europaumlische Institutionen- Beitraumlge von Majaz Nahigal (Premierminister von Slowenien) Michael

Attalides (Vertreter von Zypern) Hildegard Corola Puwak (Vertreterin derRegierung von Rumaumlnien) Jan Kohout (Vertreter der Regierung derTschechischen Republik) Josef Zieleniec (Vertreter des tschechischenParlaments)

2) Vertikale Gewaltenteilung Prinzip der Subsidiaritaumlt- Beitraumlge von Nahtigal gemeinsamer Beitrag von 16 Mitgliedern

Andriukaitis (Vertreter des Parlaments von Litauen) Attalide- Inhalt Neue Kompetenzen bessere Koordinierung Partnerschaft des

EuGH mit den nationalen Verfassungsgerichtsoumlfen FruumlhwarnsystemEinbeziehung der Regionen mit GesetzgebungsbefugnissenVerteilung der Kompetenzen Kompetenzkatalog mit ausschliesslichenkonkurrierenden und Ergaumlnzungskompetenzen

B Staumlrkung des Gewichts der nationalen Parlamente1) Rolle und Gewicht der nationalen Parlamente

- Beitraumlge von Nahtgal Andriukaitis und Kutraite-Giedraitene PeeterKreitzberg unt Tunne Kelam (Vertreter des Parlaments von Estland)

- Inhalt Vertretung der kleinen Staaten Koordinierung mit dem europaumlischenParlament Kontrolle der Regierung Kooperation zwischen den nationalenParlamenten

2) Schaffung einer zweten Kammer- Nach den Vorbild des franzoumlsischen Senates Andriukaitis Atalides- Neue Kammer mit einer gleichen Vertretung aller Staaten 6 Sitzungen pro

Jahr Teilnahme der nationalen Parlamentarier Kontrolle der Anwendungdes Subsidiartaumltsprinzips

II Rolle der Beitrittskandidaten in der Zukunft Europas - ThemenPrinzip der DemokratieVereinfachung der Vertraumlge

- Beitraumlge von Andriukaitis Attalides Danuta Huumlbner und Janusz Trzcinski(Vertreter der polnischen Regierung) Birzniece (Vertreterin des Parlamentsvon Lettland)

- Inhalt Zugang und Verstaumlndlichkeit Verschmelzung der bestehendenVertraumlge

Beteiligung der Buumlrger- Beitraumlge von Nahtigal Andriukaitis Attalides Huumlbner- Inhalt Beachtung der Demokratie Gleichheit der Sprachen

Menschenrechte kulturelle soziale und wirtschaftliche Vielfalt GR-ChartaKooperation im Bereich der 2 und 3 SaumluleGASP Debatten uumlber den Hohen Vertreter fuumlr die GASP

- Beitraumlge von Nahtigal Andriukaitis Attalides Puwak

- Inhalt EU als Voumllkerrechtssubjekt Kooperation Erweiterung dergemeinsamen Bereiche graduelle bdquoVergemeinschaftungldquo Erfordernis derSolidaritaumlt Verschmelzung des Hohen Vertreters fuumlr die GASP und desKommissars fuumlr Auswaumlrtige Angelegenheiten

Bereich der polizeilichen und justiziellen Zusammenarbeit in Strafsachen- Beitraumlge von Puwak Nahtigal- Inhalt Innere Sicherheit bessere Kooperation

Zum Weiterlesen

Figaro vom 240103 polnischer Aussenminister Wlodzinierz Cinoszewic gt Gott und christliche WerteLe Monde vom 30103 J-L Dehaene gt bdquokeine Oktroyierung der BedingungenldquoLe Monde vom 290203 bdquo Die kleinen Beitrittskandidaten misstrauen einem Europa der Grossenldquo

- 54 MEP in 10 Mitgliedstaaten (deutsche FDP nicht vertreten)- Parteien ua Margerita (gegruumlndet v Romano Prodi)Ziele wachsende kompetitive Wirtschaft ein Europa basierend auf fundamentalen liberalen PrinzipienLIBE-Fraktion und Konvent- 1 LIBE-EP-Vertreter im Konvent- kein eigener VerfassungsentwurfSchwerpunkte groumlszligere Gewichtung der Auszligen- und Sicherheitspolitik klare Unterscheidung derexekutiven und legislativen Kompetenzen von Rat und Kommission Dezentralisierung vonGemeinschaftsaufgaben mit groumlszligerer Bedeutung fuumlr regionale und lokale Verantwortliche

KVELNGL = im EP Konfoumlderation der vereinigten europaumlischen LinkenNordische Gruumlne Linke (oder bdquoGUENGLldquoConfederal Group of the European UnitedNordic Green Left)- Fraktionsvorsitzender Francis Wurtz (F) stellvertretende Vorsitzende Sylvia-Yvonne Kaufmann (D)- 50 MEP aus 10 Mitgliedstaaten- 15 politische Parteien ua PDS mit der PDS-Europa (Vors Modrow)Ziele Solidaritaumlt Verbesserung der Umweltqualitaumlt soziale Gleichheit Abschaffung der NATO WEUKVELNGL-Fraktion und Konvent- 1 KVELNGL-EP-Vertreterin im Konvent Sylvia-Yvonne Kaufmann (DPDS)- kein eigener VerfassungsentwurfSchwerpunkte Entwicklung zu einem sozialen Europa

Die GruumlnenFEA-Fraktion= im EP Fraktion der GruumlnenFreien Europaumlischen Allianz- Fraktionsvorsitzende Daniel Cohn-Bendit (F) Monica Frassoni (I)- 45 MEP aus 12 Mitgliedstaaten- Parteien ua die GruumlnenBuumlndnisrsquo90Ziele ein Europa mit sozialen kulturellen und oumlkologischen WertenDie Gruumlnen und der Konvent- 1 GruumlnenFEA-EP-Vertreter im Konvent und ua Joschka Fischer als Regierungsvertreter imKonvent- bdquoGrundriss einer europaumlischen Verfassungldquo v J Voggenhuber (AU)Schwerpunkte Handlungsfaumlhigkeit der EU im Inneren und in der Welt Weg zu einer oumlkologischen undsozial nachhaltigen Entwicklung

UEN-Fraktion= im EP Fraktion der Union fuumlr das Europa der Nationen (Union for Europe of the Nations)- Fraktionsvorsitzender M Charles Pasqua (F)- 22 MEP aus 5 Mitgliedstaaten- keine deutsche Parteien- Ziele Erhaltung der Souveraumlnitaumlt und nationalen Demokratien Betonung der Unterschiede keinfoumlderales Europa- 1 UEN-EP-Vertreterin im Konvent

EDU-Fraktion= im EP Fraktion fuumlr das Europa der Demokratie und der Unterschiede- Fraktionsvorsitzender Jens-Peter Bonde (DK)- 17 MEP- 1 EDU-EP-Vertreter im Konvent

Links

Uumlbersicht der EP-Fraktionen unter httpwwweuroparleuintgroupsdefaulthtm

Homepage der EVP httpwwwepp-edorghomededefaultasplg1=deKonventswebsite der EVP httpwwwepp-edorgPresspthem02them01_enasp

Homepage der SPE httpwwwsocialistgrouporgindexhtml

Homepage der LIEBE httpeldeuroparleuintContentDefaultasp

Homepage der KVEL httpwwweuroparleuintgue

Homepage der GruumlnenFEA httpwwwgreens-efaorgenKonventswebsite der GruumlnenFEA auch unter httpwwwgreens-efaorgen

Homepage der UEN httpwwweuroparleuintuen

Homepage der EDU httpwwweuroparleuintedd

III Inhaltliche Aspekte der KonventsarbeitenFebruar 2002 bis Januar 2003

1 DIE ARBEITSGRUPPENI - VI

Manuela Hander

AG I bdquoSubsidiaritaumltsprinzipldquoVors Inigo Mendez de Vigo

Vorschlaumlge

1 Fruumlhere Einbeziehung des Subsidiaritaumltsgedankens in Rechtsetzungsakte der Gemeinschaft durchdie am Rechtsetzungsverfahren beteiligten Organe und damit Verbesserung dessen Beruumlcksichtigung2 Ex-ante-Kontrolle durch die Schaffung eines Warnsystems durch fruumlhzeitige Einbeziehung desmitgliedstaatlichen Gesetzgebers am gemeinschaftlichen Rechtsetzungsverfahren3 Ex-post-Kontrolle durch Erleichterung der Klageerhebungsmoumlglichkeiten beim EuGH wegenMissachtung des Subsidiaritaumltsprinzips

AG II bdquoEinbeziehung der ChartaBeitritt zur EMRKldquoVors Antonio Vitorino

Vorschlaumlge

1 Einbeziehung der Grundrechtecharta in die Verfassung wodurch dieser Rechtsverbindlichkeitverliehen wuumlrde Ein Konsens hinsichtlich der konkreten Art und Weise dieser Einbeziehung konntenicht erzielt werden vielmehr wurden alle Optionen in die entsprechende Empfehlung derArbeitsgruppe aufgenommen So plaumldierte ein Teil der Gruppe fuumlr eine Aufnahme der Charta alserstem Kapitel der Verfassung ein anderer Teil wollte es ausreichen lassen eine entsprechendeBezugnahmevorschrift in einen Artikel der Verfassung aufzunehmen wiederum andere wollten eineBezugnahme nur bdquoindirektldquo vorgenommen wissen die es vermeiden wuumlrde der ChartaVerfassungsrang zu geben2 Ein Votum zum Beitritt der EU zur EMRK wurde explizit nicht abgegeben Vielmehr verwies dieGruppe diesbezuumlglich auf den Rat der Europaumlischen Union denn nur dieser koumlnne eine derartwesentliche politische Entscheidung treffen Jedoch sprach sie sich indirekt fuumlr den Beitritt der EU zurEMRK aus indem sie eine Empfehlung zur Aufnahme einer den Beitritt betreffendenverfassungsrechtlichen Bestimmung formulierte und wohlwollend die Argumente eroumlrterte die fuumlreinen Beitritt der EU zur EMRK sprechen

AG III bdquoRechtspersoumlnlichkeitldquoVors Giuliano Amato

Vorschlaumlge

1 Anerkennung der Rechtspersoumlnlichkeit der EU2 Verschmelzung der EU und der EG zu einer einzigen Rechtspersoumlnlichkeit3 Fusion der verschiedenen Vertraumlge (EG-Vertrag EGKS-Vertrag EURATOM-Vertrag EU-Vertrag)mit der Maszliggabe der Untergliederung des neuen einheitlichen Vertrages in zwei Teile einengrundlegenden verfassungsrechtlichen Teil und einen weiteren mit den uumlbrigen Bestimmungen dergenannten Vertraumlge

AG IV bdquoRolle der einzelstaatlichen ParlamenteldquoVors Gisela Stuart

Vorschlaumlge

1 Verbesserung der einzelstaatlichen Kontrollmechanismen der Parlamente die durch dieMitgliedstaaten zu gewaumlhren waumlre und Anerkennung der Rolle der mitgliedstaatlichen Parlamente inder Verfassung2 Einbeziehung der mitgliedstaatlichen Parlamente in die Uumlberwachung des Subsidiaritaumltsprinzips vorallem durch bessere und fruumlhe Unterrichtung von gemeinschaftlichen Rechtsetzungsverfahren3 Ausbau und Erweiterung multilateraler Netze insbesondere durch Praumlzisierung des COSAC-Mandates (vgl hierzu Ziffer II des Protokolls Nr 9 zum EGV (Amsterdam)) durch Einrichtung einesKonvents zur Eroumlrterung wichtiger politischer Leitlinien sowie der Strategie der EU und durch dieEinberufung von Ad-hoc-Konferenzen zwischenparlamentarischer Natur zu speziellen Fragen

AG V bdquoErgaumlnzende ZustaumlndigkeitenldquoVors Henning Christophersen

Vorschlaumlge

1 Die Verfassung allgemein betreffenda) Aufteilung saumlmtlicher Zustaumlndigkeiten zwischen den Mitgliedstaaten und der EU in einembesonderen Kapitel der Verfassungb) Wahrung der Flexibilitaumlt durch Beibehaltung des Art 308 EGV (Amsterdam) bzw einervergleichbaren Bestimmung unter der Voraussetzung der Festlegung dass damit keine Ausweitunggemeinschaftlicher Zustaumlndigkeiten verbunden waumlre2 Die bdquoergaumlnzenden Zustaumlndigkeitenldquo bzw nach dem Vorschlag der Gruppe die bdquounterstuumltzendenMaszlignahmenldquo im besonderen angehenda) Zulaumlssigkeit unterstuumltzender Maszlignahmen nur im Rahmen ausschlieszliglicher Kompetenzen derMitgliedstaaten die einzelstaatliche Rechtsvorschriften nicht ersetzen sondern allenfalls ergaumlnzenoder unterstuumltzen duumlrftenb) Forderung nach einem gemeinsamen Interesse der EU und der Mitgliedstaaten als Voraussetzungunterstuumltzender Maszlignahmen

AG VI bdquoOrdnungspolitikldquoVors Klaus Haumlnsch

Vorschlaumlge

1 Aufnahme wirtschafts- und sozialpolitischer Ziele in die Verfassung (vergleichbar mit denbestehenden Bestimmungen der Art 2 EUV (Amsterdam) und Artt 2 3 und 4 EGV (Amsterdam))2 Strikte Trennung von einerseits Waumlhrungs- und andererseits Wirtschaftspolitik wobei dieerstgenannte als ausschlieszligliche Gemeinschaftszustaumlndigkeit verstanden werden sollte die zweite alsmitgliedstaatliche Zustaumlndigkeit allerdings mit der Einschraumlnkung der Aufnahme der Grundsaumltze derWirtschaftspolitik in die Verfassung sowie einer Verbesserung der Koordinierung zwischen denMitgliedstaaten3 Beibehaltung der EURO-Gruppe deren Vertretung in internationalen Organisationen zu verstaumlrkenwaumlre

2 DIE ARBEITSGRUPPEN VII - X

Conrad Seiferth

AG VII bdquoAussenpolitisches HandelnldquoVors Jean-Luc Dehaene

Vorschlaumlge

1 Zusammenfuumlhrung aller das Aussenpolitische Handeln der EU betreffenden Artikel in einemeinzigen Abschnitt2 Definition von Grundsaumltzen und Zielen fuumlr das Aussenhandeln der EU wofuumlr der Europaumlische Ratstrategische Ziele und Interessen festlegt die die Parameter des Handelns von EU undMitgliedstaaten bestimmen3 EU-Kompetenz zum Abschluss von internationalen Vereinbarungen die ihre Kompetenz betreffen4 Um die Kohaumlrenz und Effektivitaumlt zwischen den Institutionen zu staumlrken bdquoAussenpolitischerVertreter der EUldquo ndash Verschmelzung der Posten des bdquoHohen Vertreter fuumlr die GASPldquo (Solana) und desKommissars (Patten) in einer Person die mit qualifizierter Merheit vom Europaumlischen Rat unterBilligung von Kommission und Parlament ernannt wird5 Um die Kohaumlrenz innerhalb der Institutionen zu verbessern Ratsformation fuumlr AussenpolitischesHandeln und Aussenpolitische Zentralstelle zur Koordination innerhalb der Kommission6 Bestehende Vorgaben zur Entscheidungsfindung sollen weiter ausgeschoumlpft werden keineAusweitung der Mehrheitsentscheidungen aber Kompetenz des Europaumlischen Rates einstimmigMehrheitsentscheidungen auszuweiten

AG VIII bdquoVerteidigungldquoVors Michel Barnier

Vorschlaumlge

1 Ausweitung der Petersberger Aufgaben2 Zur Erhoumlhung von Effizienz und Kohaumlrenz soll der bdquoHohe Vertreter fuumlr die GASP ein Initiativrecht inKrisenangelegenheiten erhalten und in dringenden Faumlllen ermaumlchtigt werden koumlnnen notwendigeEntscheidungen unter Aufsicht des Rates zu treffen3 Die Entscheidung zum Start einer Operation soll einstimmig unter Beachtung des bdquoPrinzips derKonstruktiven Enthaltung erfolgen4 bdquoEuropaumlische Verteidigungszoneldquo Moumlglichkeit zur Einfuumlhrung einer staumlrkeren Kooperation zwischenMitgliedstaaten (vergleichbar bdquoEurozoneldquo)5 Einfuumlhrung einer Solidaritaumltsklausel zur Antwort auf terroristische Bedrohungen und Angriffe mit deralle Mittel zur Abwehr in der EU mobilisiert werden koumlnnen6 Einrichtung einer Europaumlischen Ruumlstungs- und Strategie-Forschungsagentur zur Harmonisierungder Ausruumlstungsbeschaffung und Unterstuumltzung der militaumlrischen Forschung7 Einfuumlhrung von Konvergenzkriterien fuumlr militaumlrische Haushaltsausgeben um die militaumlrischenFaumlhigkeiten der EU zu staumlrken

AG IX bdquoVereinfachung der VertraumlgeldquoVors Guiliano Amato

Vorschlaumlge

1 Verringerung der Anzahl der Rechtsakte von 15 auf 6

a) Verbindliche Verordnung AElig bdquoEU-Gesetzldquo Richtlinie AElig bdquoEU-Rahmengesetzldquo EntscheidungDelegierte Rechtsakte (neue Kategorie von Rechtsnorm)b) Unverbindliche Stellungnahme und Empfehlungc) Anwendungsbereiche EGV u PJZS fuumlr GASP sollen alle Rechtsakte als bdquoGASP-Entscheidungldquobezeichnet werden2 Vereinfachung der Verfahrena) fuumlr alle Rechtsakte das Mitentscheidungsverfahren gem Art 251 EGVb) weitgehende Abschaffung des Verfahrens der Zusammenarbeit gem Art 252 und ersetzen durchMitentscheidungsverfahren oder Anhoumlrungsverfahrenc) Verfahren der Zustimmung Vorbehalten fuumlr die Ratifizierung von internationalen Abkommend) fuumlr alle Ausgaben einheitliches Haushaltsverfahren

AG X bdquoRaum der Freiheit der Sicherheit und des RechtsldquoVors John Bruton

Vorschlaumlge

1 Beschlussfassung mit qualifizierter Mehrheit und im Mitentscheidungsverfahren in der Asylpolitik2 Einwanderungspolitik soll weiterhin Sache der Mitgliedstaaten bleiben Ziel einer gemeinsamenEinwanderungspolitik im Verfassungsvertrag festhalten3 PJZS Deutlichere Umschreibung der Rechtsetzungsbefugnisse fuumlr die Union zur Angleichung desStrafrechts und des Strafprozessrechts gegenseitige Anerkennung von Gerichtsentscheidungen4 Verstaumlrkte Zusammenarbeit im Rat durch effizientere Struktur langfristig Aufbau eine europaumlischenGrenzschutzkorps5 Ausbau der Unionseinrichtungen Kontrolle der Arbeit von Europol durch das EP groumlszligerenSpielraum fuumlr den Gesetzgeber im Bereich von Eurojust Europaumlische Staatsanwaltschaft um gegenSubventionsstraftaten zu verfolgen6 Einbindung der staatlichen Parlamente in die europaumlische Strafrechtspolitik7 Allgemeine Zustaumlndigkeit des EuGH fuumlr den Bereich des Raum der Freiheit der Sicherheit und desRechts

3 DIE INSTITUTIONEN

Doris Schmitz-Meiners und Nicolas Poullain

I STATUS QUO DER INSTITUTIONENARCHITEKTUR

Im Kern der politischen Diskussion stehen die folgenden vier OrganeInstitutionen (andereEinrichtungen wie etwa EZB oder AdR spielen in der Reformdiskussion kaum eine Rolle)

1 Europaumlisches Parlament (Art 189-201)

Zusammensetzung seit `79 direkt gewaumlhlt abnehmende Wahlbeteiligung derzeit 626 MEPsab 25 MS 732

Immer wichtigere Rolle im Gesetzgebungsverfahren An der Gesetzgebung in der 2 und 3Saumlule ist das EP nicht beteiligt

Kontrolle der Exekutive Untersuchungsausschuszlig Kontrolle der Kommission InterpellationMiszligtrauensantrag Anhoumlrungsrecht

Mitwirkungsrechte beim Haushalt (nur bei nicht obligatorischen Ausgaben)

Zusammenarbeit mit innerstaatlischen Parlamenten (COSAC November 1989)

2 Ministerrat (Art 202-210)

Zusammensetzung Der Rat besteht aus je einem Vertreter jedes Mitgliedstaats (Mst) aufMinisterebene Der Vorsitz im Rat wird durch die Mst abwechselnd fuumlr 6 Monatewahrgenommen Minister werden vertreten durch staumlndige Vertreter im AStV (COREPER)

Bei der Gesetzgebung nimmt er trotz Machtzuwachs des EP noch die dominierender Rolleein Bei ZBJI 342 EUV und GASP Art 133 EUV alleiniges Legislativorgan Verabschiedetwirtschaftspolitische und beschaumlftigungspolitische Leitlinien

Drei verschiedene Formen der Stimmabgabe einfache Mehrheit qualifizierte Mehrheit (abFeb 2003 gem Nizza 3 Kriterien Anzahl der Stimmen 62873 mind 10 Staaten Bev (aufAntrag)) Einstimmigkeit

Sitzungen nicht oumlffentlich Transparenzdefiizit bei Gesetzgebung

Benennung des Kommissionspraumlsidents

3 Europaumlische Kommission (Art 211-219)

Zusammensetzung 20 Kommissare 10 + (52) ab 2005 je 1 pro Mst ab 27 Mst neueRegelung

Initiativmonopol im EG Bereich

Huumlterin der Vertraumlge Durchfuumlhrungskompetenz aber enger Rahmen durch Komitologie(Ausschuumlsse des Rates die den Rahmen fuumlr die Umsetzung festlegen) Vermittler zwischenRat und EP

Kollegialprinzip

3 Derzeitige Stimmenanzahl die Stimmenanzahl pro Mitgliedsland wurde in Nizza fuumlr alle Staaten festgelegt diebereits die Beitrittsverhandlungen aufgenommen haben

In der Wettbewerbspoltik verfuumlgt die Kommission uumlber legislative exekutive und quasi-judikative Befugnisse

Sieht sich dem Vorwurf des Demokratiedefizits ausgesetzt

4 Europaumlischer Gerichtshof Gericht erster Instanz (GEI) (Art 220-245)

Zusammensetzung EuGH 1 Richter je Mst 8 Generalanwaumllte Sie werden von denRegierungen und Mitgliedsstaaten im gegenseitigen Einvernehmen auf sechs Jahren ernanntAlle drei Jahre findet eine teilweise Neubesetzung statt Richter waumlhlen den Praumlsidenten ausihrer Mitte Aufgabe Wahrung des Rechts bei der Auslegung und Anwendung der Vertraumlge

II INSTITUTIONELLE REFORMEN IN DER DISKUSSION

1 Aspekte im Bezug auf die nahezu Konsens unter den Konventsmitgliedern herrscht

Europaumlisches Parlament

Staumlrkung der Rolle des direkt gewaumlhlten EP zur Uumlberwindung des Legitimations- undDemokratiedefizits der EU Die Beteiligung des EP am Gesetzgebungsprozeszlig nach demMitentscheidungsverfahren soll die Regel werden Die Budgethoheit des Parlaments sollverstaumlrkt werden Ein einheitliches Wahlverfahren und ein einheitliches Abgeordnetenstatut solleingefuumlhrt werden Die Mitwirkung des EP bei der Besetzung der anderen Institutionen soll verstaumlrktwerden

Ministerrat

In der Regel soll mit qualifizierter Mehrheit entschieden werden Lediglich einige sensible Bereiche(Aussen- und Sicherheitspolitik) sollen von dieser Regel ausgenommen werden Hier soll moumlglichstmit besonders qualifizierten Mehrheiten beschlossen werden Wenn der Rat als Gesetzgeber(Legislativrat) handelt soll dies oumlffentlich sein

Europaumlische Kommission

Die Kommission soll im legislativen Bereich das Initiativmonopol behalten Die Wahl undEinsetzung der Kommission als Ganzes soll nach Anhoumlrung der einzelnen Mitglieder desKommissionskollegiums durch die Ausschuumlsse des Parlaments durch das Plenum des EP erfolgenDie Abwahl der Kommission ist derzeit nur als Ganzes moumlglich In Zukunft soll derKommssionspraumlsident auch im Falle untragbarer Verwerfungen die Moumlglichkeit haben einemeinzelnen Kommissionsmitglied den Ruumlcktritt nahezulegen 4 Der Kommissionspraumlsident soll mit einerRichlinienkompetenz ausgestattet werden

Europaumlischer Gerichtshof

Die Gerichtsbarkeit des EuGH soll auf die gesamte ZBJI (Europol Eurojust EuropaumlischerStaatsanwalt) ausgedehnt werden Der EuGH soll als Verfassungsgericht fungieren und den Schutzder in der Grundrechtscharta verankerten Grund- und Menschenrechte gewaumlhrleisten Eineverstaumlrkte demokratische Legitimation der Richter soll durch ihre gemeinsame Berufung durchEP und Rat erreicht werden Der Rat koumlnnte hierbei eine Kandidatenliste vorlegen

2 Dissenspunkte

Die Vorstellung der Mitgliedstaaten und der verschiedenen politischen Parteien gehen am staumlrkstenbei der Frage der Gestaltung der Ratspraumlsidentschaft und des Beschlussfassungsverfahrens imMinisterrat der Wahl des Kommissionspraumlsidenten und der Gestaltung der Aussenvertretungauseinander Die wichtigsten Vorschlaumlge die hier diskutiert werden sind der deutsch-franzoumlsischeVorschlag und der Kommissionsvorschlag

4 Die Idee fuumlr diese Regelung geht auf eine Absprache zuruumlck die Prodi vor Amtsantritt mit seinen Amtskollegen getroffen hatDie Kommissare sicherten Prodi zu dass sie auf sein Ersuchen auch einzeln zuruumlcktreten wuumlrden

DEUTSCH - FRANZOumlSISCHER VORSCHLAG5

Ratspraumlsidentschaft und Beschlussfassung im MinisterratDie rotierende Praumlsidentschaft des Europaumlischen Rates soll durch einen dauerhaften Ratsvorsitzersetzt werden Der Ratsvorsitzende wird mit einer qualifizierten Mehrheit fuumlr eine Dauer von 5 bzw25 Jahren mit der Moumlglichkeit der Wiederwahl gewaumlhlt Der Amtsinhaber fuumlhrt sein Amt hauptamtlichaus Der Vorsitzende des Rates bereitet die Sitzungen des Europaumlischen Rats (ER) vor fuumlhrt dessenVorsitz und wacht uumlber die Umsetzung der Beschluumlsse Die Modalitaumlten fuumlr den Vorsitz im Ministerratvariieren je nach betroffenem Gebiet Der Allgemeine Rat wird vom Generalsekretaumlr des Ratesgeleitet Den Vorsitz des Aussenministerrates hat der Europaumlische Aussenminister inne Fuumlr dieRaumlte Wirtschaft und Finanzen die Eurogruppe und den Rat Justiz und Inneres werden fuumlr zweiJahre Vorsitzende gewaumlhlt Der Rest der Ratsformationen wird so geregelt dass er denMitgliedstaaten eine groumlsstmoumlgliche Beteiligung auf der Grundlage einer gleichberechtigten Rotationgewaumlhrleistet

KommissionEine starke Vereinfachung des Komitologieverfahrens soll es der Kommission erleichtern ihreAufgabe die vom EP und Rat erlassenen Gesetze umzusetzen und deren ordungsgemaumlsseUmsetzung zu kontrollieren erleichtern Um die politische Verantwortlichkeit der Kommissiare zugewaumlhrleisten erhalten diese ein Weisungsrecht gegenuumlber den Generaldirektionen DerKommissionpraumlsident hat die Richtlinienkompetenz fuumlr die Arbeit der Kommission

Europaumlisches ParlamentJede Ausweitung der Mehrheitsentscheidungen wird automatisch mit der Mitentscheidung der EPverbunden

AussenvertretungDie Aumlmter des Hohen Vertreters und des Kommissars sollen von derselben Person ausgeuumlbt werdendem Europaumlischen Aussenminister Er verfuumlgt uumlber ein formelles Initiativrecht Der ER ernennt denAussenminister mit Zustimmung des Praumlsidenten der Kommission mit qualifizierter Mehrheit DerAussenminister nimmt mit einem besonderen Status an den Sitzungen der Kommission teil In derRegel wird im Bereich der GASP mit qualifizierter Mehrheit abgestimmt lediglich bei militaumlrischen undsicherheitspolitischen Fragen gilt weiterhin das Prinzip der Einstimmigkeit Wenn ein Mitgliedstaat einnationales Interesse geltend macht und keine andere Loumlsung gefunden werden kann wird die Fragean den Europaumlischen Rat verwiesen der mit qualifizierter Mehrheit entscheidet

KOMMISSIONSVORSCHLAG6Ratspraumlsidentschaft und Beschlussfassung im MinisterratDer Kommissionsentwurf sieht eine Beibehaltung der halbjaumlhrlichen Rotation fuumlr diePraumlsidentschaft des ER und des Rates Allgemeine Angelegenheiten ggf auch fuumlr den AstV vor Beiden anderen Ratsformationen wir der Vorsitz durch ein fuumlr ein Jahr gewaumlhltes Ratsmitglieduumlbernommen Das komplexe Beschlussfassungssystem von Nizza soll durch die doppelte einfacheMehrheit (Mehrheit der Mitgliedsstaaten und der EU Bevoumllkerung) ersetzt werden In sensiblen Faumlllenmuumlsste auf eine verstaumlrkte Mehrheit (23 der Mitgliestaaten und 23 der Bevoumllkerung)zuruumlckgegriffen werden koumlnnen Das Einstimmigkeitsprinzips wird abgeschafft

KommissionAllein die Kommission sollte mit der Durchfuumlhrung der europaumlischen Rechtsvorschriftenbetraut sein Sie muss Ihr Handeln vor den rechtsetzenden Organen Rat und EP rechtfertigen DerVerfassungsvertrag muumlsste ebenfalls sicherstellen dass die Modalitaumlten fuumlr nicht zwingendeInstrumente der Umsetzung wie zB die Offene Koordinierung mit der Gemeinschaftsmethode imEinklang sind

Europaumlisches Parlament

5 Beitrag der dem Konvent am 16 Januar von den Mitgliedern des Konvents Herrn Dominque de Villepin und Herrn JoschkaFischer uebermittlet wurde httpwwwcapuni-muenchendekonventdownloadDeutsch-Franz-Vorschlagpdf6 Fuumlr die Europaumlische Union Frieden Freiheit Solidaritaumlt Rede von Romano Prodi 04 Dezember 2002 httpwwwcapuni-muenchendekonventdownloadKOM-EU_Frieden_Freiheit_Solidpdf

Ein Teil der MEPs soll durch europaumlische Listen gewaumlhlt werden Der ER und das EP habengleichwertige Rechte bei der Ernennung und der Kontrolle der Kommission

AussenvertretungDer Sekretaumlr der Union (SdU) der gleichzeitig Vizepraumlsident der Kommission ist und einenbesonderen Status hat wird vom ER und vom designierten Kommissionspraumlsidenten einvernehmlichernannt Damit ist er sowohl gegenuumlber dem ER als auch gegenuumlber demKommissionspraumlsidenten rechenschaftspflichtig die ihn auch beide seines Amtes enthebenkoumlnnen Als Kommissionsmitglied ist er auszligerdem gegenuumlber dem EP verantwortlich Waumlhrendeines Uumlbergangszeitraums wird der SdU im Bereich der GASP das Initiativrecht der Kommission imRahmen der Leitlinien und Auftraumlge des Rates oder einer Gruppe von Mitgliedstaaten ausuumlben AmEnde der Uumlbergangszeit legt der Rat die Modalitaumlten fest nach denen der SdU autonom dasInitiativrecht der Kommission im Bereich der GASP ausuumlben kann Der SdU vertritt die Union bei derDurchfuumlhrung auszligenpolitischer Aktionen gegenuumlber Dritten und ist fuumlr die Umsetzung dergemeinsamen Beschluumlsse verantwortlich

IV Verfassungsentwuumlrfe

VERFASSUNGSENTWUumlRFEAUS EUROPARECHTLICHER UND VERFASSUNGSRECHTLICHER SICHT

Christine Gerlach und Christian Pernhorst

Uumlberblick uumlber verschiedene Verfassungsentwuumlrfe

1 EU-Organe bzw Europaumlischer Konventsum Entwurf des Praumlsidiums des Europaumlischen Konventes vom 28102002sum Entwurf des Kommissionspraumlsidenten Romani Prodi vom 04122002sum Bericht des Europaumlischen Parlamentes (Alain Lamassoure) vom 240420022 Fraktionen und Parteiensum Entwurf der EVP-Gruppe im Europaumlischen Konvent vom 10112002sum Entwurf der SPE-Gruppe im Europaumlischen Konvent vom 03102002sum Berliner Entwurf der SPD-Bundestagsabgeordneten Gloser und Roth vom 20112002sum Entwurf einiger junger bdquoGruumlnerldquo von September 20023 Einzelpersonen (nicht abschlieszligende Auswahl)sum Entwurf von Prof Dr Juumlrgen Schwarze vom 12112002sum Entwurf der Konventsmitglieder Alan Dashwood Michael Dougan Christophe Hillion Angus

Johnston und Eleanor Spaventa vom 28102002sum Entwurf von Jo Leinen (MdEP) vom 23102002sum Entwurf von Robert Badinter vom 26092002sum Entwurf von Dr Wolfgang Schaumluble und Wilfried Martens vom 24092002sum Entwurf des Earl of Stockton vom 24092002sum Entwurf von Prof Dr Rupert Scholz von August 2002

(insgesamt nicht abschlieszligende Auswahl siehe die umfassenden Nachweise bei httpwwwcapuni-muenchendekonvententwuerfehtm)

Einzelheiten

1 Praumlsidium des Europaumlischen Konventes (bdquoGiscard-Entwurfldquo) vom 28102002sum Dreiteilung des bdquoVertrages uumlber eine Verfassung fuumlr Europaldquo in 1 Struktur der Verfassung und 2

Politikbereiche und die Durchfuumlhrung der Maszlignahmen der Union und 3 AllgemeineSchluszligbestimmungen Der zweite Teil soll die Rechtsgrundlagen enthalten

sum Frage der Namensgebung fuumlr die Union wird aufgeworfen (1Teil Titel I Art 1)sum Die Unionsbuumlrgerschaft soll betont werden Wie die GR-Charta in den Vertrag eingefuumlgt werden

soll ist offen gelassensum Abloumlsung der turnusmaumlszligigen Ratspraumlsidentschaft durch einen Praumlsidenten des Europaumlischen

Rates der fuumlr bestimmte Zeit gewaumlhlt werden soll (1 Teil Titel IV Art 15a)sum Schaffung des bdquoKongress der Voumllker Europasldquo (1 Teil Titel IV Art 19)sum Haushalt der Union soll vollstaumlndig aus Eigenmitteln der Union finanziert werden (1 Teil Titel VII

Art 38)sum Moumlglichkeit des Austritts wird festgesetzt (1 Teil Titel X Art 46)

2 bdquoProdi-Entwurfldquo vom 4122002

sum Dreiteilung der bdquoVerfassung fuumlr die Europaumlische Unionldquo in 1 Prinzipien 2 Grundrechte und 3Politikbereiche Der erste Teil Prinzipien enthaumllt neben den institutionellen Prinzipien auch diewesentlichen Politikziele fuumlr jeden einzelnen Politikbereich

sum Generelle Vergemeinschaftung aller Politikbereiche also auch der GASP und der PJZS

sum Einstimmigkeitserfordernis wird in allen Faumlllen selbst fuumlr Verfassungsaumlnderungen aufgegebenAusnahme ist die Aufnahme neuer Mitglieder

sum Die innenpolitischen Bereiche der Union werden eingeteilt in bdquoprincipal policiesldquo bdquoflanking policiesldquound bdquocomplementary actionsldquo je nach Art der Handlungsinitiative (HarmonisierungKoordinierung) die von der Union erwartet wird

sum Auszligenpolitik Gewaumlhrleistung einer kohaumlrenten Auszligenpolitik durch die Einrichtung des Amteseines bdquoSekretaumlrs der Unionldquo und durch die Niederlegung der generellen auszligenpolitischen Ziele im1 Teil der Verfassung

3 Bericht des Europaumlischen Parlamentes uumlber die Abgrenzung der Zustaumlndigkeiten der EU undder Mitgliedstaaten vom 24042002

Bericht des Ausschusses fuumlr konstitutionelle Fragen des EP (Berichterstatter Alain Lamassoure)

sum Behandelt vor allem das Thema der Kompetenzaufteilung kein breit angelegterVerfassungsentwurf

sum Vergemeinschaftung des zweiten und dritten Pfeilers um das Gleichgewicht von wirtschaftlicherund politischer Integration der Union herzustellen

sum Drei Arten von Zustaumlndigkeiten 1 die grundsaumltzliche Zustaumlndigkeit der Mitgliedstaaten 2 die derUnion uumlbertragene eigene Zustaumlndigkeit und 3 die geteilte Zustaumlndigkeit

sum Evolutivklausel in Anlehnung an Art 308 EG dessen Anwendung jedoch auch in die umgekehrteRichtung Ruumlckuumlbertragung von der Union auf die Mitgliedstaaten funktionieren soll

4 Entwurf der Europaumlischen Volkspartei vom 10112002Ergebnis der Studientage der EVP-Gruppe im Europaumlischen Konvent in Frascati vom 8 bis 10November 2002 Basiert auf dem Estoril-Entwurf vom 18102002 der wiederum auf dem Brok-Diskussionspapier vom 12092002 und dem EVP-Diskussionsentwurf zur bdquoVerfassung derEuropaumlischen Unionldquo vom 29082002 aufbaut Fuumlhrt den bdquoEstoril-Entwurfldquo mit dem bdquoGiscard-EntwurfldquozusammenZur FormAngepaszligt an die vom Konventspraumlsidium in seinem Vorentwurf vorgenommene Zwei- bzw Dreiteilungdes Verfassungsvertrages (Teil I Verfassungsstruktur Teil II Unionspolitiken Teil IIISchluszligbestimmungen)Bezeichnung als Verfassung und nicht als VerfassungsvertragAuffallend ist die komplette Uumlbernahme der Grundrechtecharta in die Verfassung ganz zu BeginnAnsonsten in der Form stark dem bdquoGiscard-Entwurfldquo angeglichen aber insgesamt ausfuumlhrlicherZum Inhalt1 Teil Struktur der VerfassungReligioumlser Bezug in der Praumlambel (bdquoreligious heritageldquo)Grundrechte in Art 1 ndash 55Rechtspersoumlnlichkeit (Art 56 II)Union gegruumlndet auf den Buumlrgern der Union und auf den Mitgliedstaaten (Art 56 I)Vorschriften uumlber die Flagge Hymne und den Feiertag (Art 61)Prinzip der begrenzten Einzelermaumlchtigung (Art 64 I)Zustaumlndigkeiten der Union ausschlieszligliche (= eigene) Zustaumlndigkeit geteilte Zustaumlndigkeit undergaumlnzende Zustaumlndigkeit der Union (Art 65)Kompetenzkataloge in Art 66 ndash 68Fruumlhwarnsystem im europaumlischen Gesetzgebungsverfahren bzgl der Einhaltung des Subsidiaritaumlts-und des Verhaumlltnismaumlszligigkeitsprinzips (Art 69 III)Flexibilitaumltsklausel in Art 71 (Ersatz fuumlr Art 308 EG) allerdings weiterhin mit dem Erfordernis derEinstimmigkeit im Rat jedoch nur der Mehrheit im EPUnterscheidung zwischen Legislativrat mit rotierender Praumlsidentschaft (Art 76 I) und Exekutivratdessen Vorsitz ein nationaler Minister der Kommissionspraumlsident oder das zustaumlndige Mitglied derKommission innehat (Art 76 II)Initiativmonopol im Gesetzgebungsverfahren weiterhin bei der Kommission (Art 77 II)Der Rat schlaumlgt dem EP einen Kandidaten fuumlr das Amt des Kommissionspraumlsidenten mit qualifizierterMehrheit im Lichte des Ergebnisses der EP-Wahlen vor EP waumlhlt mit absoluter MehrheitKommissionspraumlsident schlaumlgt die Kommissare vor die vom Rat mit qualifizierter Mehrheit bestaumltigtund vom EP gewaumlhlt werden muumlssen (Art 78 III)

Der Kommissionspraumlsident ernennt zwei Vizepraumlsidenten einem uumlbertraumlgt er mit Zustimmung desRates die Auszligenvertretung der Union (bdquoCommissioner for Foreign Relationsldquo) (Art 79 IV)Instrumente der Union 1 Unionsgesetze und -rahmengesetze erlassen durch die Legislative derUnion 2 Verordnungen erlassen durch die Exekutive der Union 3 Entscheidungen 4Empfehlungen und 5 Stellungnahmen Gesetze und Verordnungen sind allgemein anwendbar inihrer Gesamtheit bindend und in allen Mitgliedstaaten unmittelbar anwendbar Rahmengesetzehingegen entsprechen den Richtlinien (Art 91)Gesetze und Rahmengesetze werden zusammen vom EP und vom Rat entsprechend demMitentscheidungsverfahren (Art 96) erlassen Die Kommission kann Verordnungen erlassen wennund soweit entweder die Verfassung oder ein Unionsgesetz sie dazu ermaumlchtigt allerdings sind InhaltZweck und Ausmaszlig der Ermaumlchtigung zu beachten (vgl Art 80 I GG) (Art 94)Das Mitentscheidungsverfahren beinhaltet ein Vermittlungsverfahren Alle Unionsgesetze und -rahmengesetze sind ZustimmungsgesetzeFinanzierung der Union ausschlieszliglich durch Eigenmittel (Art 109 I)Die Kommission repraumlsentiert die Union nach auszligen (Art 112) Abschluszlig von internationalenVertraumlgen und Abkommen durch den Rat und das EP (Art 113) Ausdruumlckliche Kompetenz zumBeitritt zur Europaumlischen Menschenrechtskonvention (Art 113 II)bdquoEuropaumlische Partnerschaftldquo mit den EU-Nachbarstaaten vergleichbar mit dem EuropaumlischenWirtschaftsraum inklusive einer politischen Komponente (Art 116)2 Teil Die Politikbereiche und die Durchfuumlhrung der Maszlignahmen der UnionZwei moumlgliche Optionen fuumlr den 2 Teil des Verfassungsvertrages bzw der VerfassungOption 1 folgt der Idee im bdquoGiscard-Entwurfldquo wonach erst im 2 Teil fuumlr jeden einzelnen Politikbereichdie Art der Zustaumlndigkeit die anwendbaren Rechtsakte und Verfahren aufgefuumlhrt werden Nachteil seijedoch daszlig die Bedeutung des 1 Teils nachhaltig reduziert wuumlrde und zudem der 2 Teil aufgrundseines Umfangs von ca 414 Vorschriften fuumlr den Leser kaum noch lesbar waumlreDeshalb favorisiert der EVP-Entwurf die Option 2 wonach der 1 Teil in abschlieszligender Form dieZustaumlndigkeiten Rechtsakte und Verfahren der Union definiert und im 2 Teil nur noch dieVorschriften Aufnahme faumlnden die nicht in den 1 Teil passen Beispielsweise die Grundfreiheiten dieWettbewerbsregeln EMU-Vorschriften oder zusaumltzliche Vorschriften uumlber das Verfahren derInstitutionen der UnionGemaumlszlig der Option 2 schlaumlgt der Entwurf die folgenden Titel fuumlr den 2 Teil vorTitel I Gemeinsamer Markt Titel II EMU Titel III Innere Sicherheit Titel IV GASP TitelV Verteidigung Titel VI Euratom Titel VII Das Verfahren der Institutionen der Union

5 Beitrag der SPE- Gruppe im Europaumlischen Konvent

sum Kein Verfassungsentwurf sondern nur Vorschlaumlge fuumlr eine neue europaumlische Verfassung miteiner starken sozialen Dimension

sum Die verschiedenen Saumlulen sollen in einen einzigen Text gegossen werden (s Giscard-Entwurf)- Neuer Status fuumlr Nachbarstaaten (s Giscard)- Sicherheits- und Verteidigungspolitik sollte und Kontrolle des EP stehen- EuGH soll bei Kompetenzuumlberschreitung der EU entscheidensum Schaffung eines Rates fuumlr legislative Angelegenheiten (welcher oumlffentlich tagen sollte)- Praumlsident der Kommission muszlig gestaumlrkt werden mehr demokratische Legitimitaumlt und politische

Verantwortung- Absolute Transparenz und bdquogood administrationldquo soll von der Verfassung garantiert werdensum Nationale Parlamente sollen gestaumlrkt werden engere Kooperation mit dem EP ohne Schaffung

einer neuen Institution

6 Berliner Entwurf

sum Die bdquoVerfassung fuumlr die Europaumlische Unionldquo orientiert sich an bereits bestehendem Recht in deneuropaumlischen Vertraumlgen und an der Rechtsprechung des EuGH

sum Vollbeschaumlftigung und nachhaltiges Wachstum werden als Ziele der Union eingefuumlgtsozialdemokratische Werte verankert

sum Die GR-Charta wird nicht mit aufgenommen nur Verweissum Absage an einen Praumlsidenten des Europaumlischen Rates stattdessen Staumlrkung der Kommission

die das Initiativmonopol behaumllt und deren Praumlsident vom EP gewaumlhlt wirdsum Verankerung des Konventsverfahrens zur Aumlnderung der Verfassung

7 Young Greens

sum GR-Charta ist in Verfassung integriert und den Prinzipien der Union vorangestelltsum Europaumlisches Referendum wird in die Verfassung aufgenommensum EP besitzt zusammen mit der Kommission das Initiativrechtsum EP besteht aus einer Buumlrgerkammer und einer Staatenkammer wobei die Buumlrgerkammer vom

Volk gewaumlhlt wird und die Staatenkammer sich aus den Regierungen der Mitgliedstaatenzusammensetzt in der jeder Staat nur eine Stimme hat

sum Ein bdquoRat fuumlr nachhaltige Entwicklung wird geschaffen

8 Schwarze ndash Entwurf

sum Modell einer Zweiteilung der Vertraumlge erster Teil bildet den eigentlichen Verfassungsvertrag wirddurch einen zweiten Vertrag uumlber Unionspolitiken ergaumlnzt (hier einfachere Modalitaumlten zurAumlnderung vorgesehen als bei einer Aumlnderung des ersten Teils)

sum Entwurf konzentriert sich auf die 4 Punkte von Laeken (1bessere Kompetenzabgrenzung 2Verbesserung des GR-Schutzes 3 Vereinfachung der Vertraumlge 4 Reform der Institutionen)

sum Der Europaumlische Rat bekommt Organstellung die Zusammensetzung wird um den Praumlsidentendes EP erweitert der Vorsitz im Europaumlischen Rat ist an den Vorsitz im Rat gekoppelt

sum Der Vorsitz im Rat soll durch eine auf 24 Monate angelegte gemeinsame Praumlsidentschaft von 3Mitgliedstaaten wahrgenommen werden

sum Fruumlhwarnsystem durch Einrichtung eines Kompetenzausschusses der sich aus nationalen undEuropaparlamentariern zusammensetzt

sum Klagerecht der nationalen Parlamente sowie des AdRsum Ruumlckuumlbertragung von Regelungszustaumlndigkeiten auf die Mitgliedsstaaten moumlglichsum Das gesamte Unionsrecht abgesehen von der Ausnahmeregelung der GASP unterliegt der

richterlichen Kontrolle durch die Unionsgerichtesum Nichtigkeitsklage erfaumlhrt inhaltliche Aumlnderung- Abschaffung des Systems der 4 Klagegruumlnde zugunsten einer Generalklausel- Aufhebung der Beschraumlnkungen in Bezug auf die passivlegitimation bei Klagen Privater- Kommissionsverordnungen werden zum zulaumlssigen Gegenstand einer Individualklage- GR-Beschwerde moumlglichsum Auf Unionssteuer wird verzichtet stattdessen Finanzierung nach Anteilen am BSPsum Bei der GASP werden die sog Petersberg-Aufgaben die Einsaumltze zur Bekaumlmpfung des

internationalen Terrorismus hinzugefuumlgtsum Personelle Verschmelzung der Aumlmter des Hohen Vertreters fuumlr GASP und des Auszligenkommissars

9 Entwurf von Jo Leinen

- GR-Charta wird das erste Kapitel der Verfassung- EU besitzt Rechtspersoumlnlichkeit Austritt aus Union moumlglich- Arbeitssprache neben Englisch und Franzoumlsisch auch Deutsch- Gesetzgebung der EU erfolgt in 2 Kammern durch das Europaumlische Parlament (Buumlrgerkammer)

und durch den Europaumlischen Senat (Staatenkammer) der aus einer Umgestaltung desMinisterrats hervorgeht

- Kommission stellt die Exekutive der Union dar der Praumlsident wird vom EP gewaumlhlt- Europaumlischer Auszligenminister soll Vize-Praumlsident der Kommission sein- Ein Praumlsident des Europaumlischen Rates ist nicht vorgesehen wird auch kein Organ der EU- Erhebung finanzieller Eigenmittel- Referendum wird eingefuumlhrt direkte Demokratie- Koordinierung von Politiken sowie die verstaumlrkte Zusammenarbeit in den Vertrag mit

aufgenommen- AdR bekommt Klagerecht vor dem EuGH

10 Beitrag von Wolfgang Schaumluble und Wilfried Martens vom 24092002Entwurf traumlgt den Titel bdquoEine Verfassung fuumlr ein starkes Europaldquo zuletzt aktualisiert am 24092002Flieszligtext mit durchnummerierten Paragraphen Von der Form nicht vergleichbar mit den meisten

anderen Verfassungsentwuumlrfen die bereits vollstaumlndig vorformulierte Artikel enthalten wohingegendieser Entwurf lediglich einige wenige bedeutsame Themen ansprichtZwar spricht der Entwurf von bdquoVerfassungldquo jedoch sind in den Text Aumlnderungsvorschlaumlgeeinschlaumlgiger konservativer Parteien eingearbeitet die gerade an dieser Stelle den Gebrauch desBegriffes bdquoVerfassungsvertragldquo fordern (z B die CSU)Die in dem Entwurf behandelten Themen sind die Kompetenzverteilung zwischen der EU und denMitgliedstaaten die Integretion der Grundrechtecharta in die Verfassung und die Reform derInstitutionenZum InhaltBekenntnis zum bdquogeistig-religioumlsen und sittlichen ErbeldquoEine Perspektive fuumlr die aumluszligeren Grenzen Europas ist zu schaffen da ansonsten die Gefahr bestehedie Integrationskraft der Union zu uumlberfordern Die Grenzen sollen bdquoklar aber offenldquo gezogen werdend h zu Staaten die derzeit der Union als Vollmitglieder nicht beitreten koumlnnen soll eine bdquoEuropaumlischePartnerschaftldquo entwickelt werden Diese soll sich am Modell des EWR orientieren allerdings unterEinbeziehung einer politischen KomponenteBetonung der Unantastbarkeit der internen europaumlischen GrenzenEinheitliche Rechtspersoumlnlichkeit der UnionDie Union ist eine einmalige () Konstruktion bdquoohne historische oder legale Vorbilderldquo die auf derdoppelten Legitimation der Buumlrger und der Staaten aufbautDrei Arten der Kompetenz die prinzipiell von den Mitgliedstaaten ausgeuumlbten Kompetenzen dieeigenen Kompetenzen der Union und die geteilten Kompetenzen Prinzip der begrenztenEinzelermaumlchtigung gilt weiterEntweder zu den eigenen aber zumindest zu den geteilten Kompetenzen der Union sollen sowohl derAufbau und die Durchfuumlhrung einer gemeinsamen Auszligen- und Sicherheitspolitik als auch dieRechtsgrundlagen fuumlr das gemeinsame Gebiet der Freiheit und Sicherheit hinzugefuumlgt werdenGeteilte Kompetenzen decken drei verschiedene Gebiete ab dasjenige in dem die Union diegrundlegenden Regeln festlegt dasjenige in dem sie lediglich in einer komplementaumlren oderzusaumltzlichen Art interveniert und dasjenige in dem sie nationale Politiken koordiniertEine Weiterentwicklungsklausel ist vorzusehen die nur in Ausnahmefaumlllen die einstimmigeEntscheidung fordert und grundsaumltzlich die Beteiligung des EP festlegtInnerhalb des EuGH soll eine spezielle Verfassungs- und Grundrechtekammer geschaffen werdenDie Grundrechtecharta soll integraler Bestandteil der Europaumlischen Verfassung werdenDie Union soll der Europaumlischen Menschenrechtskonvention beitretenDie Schaffung einer zusaumltzlichen Institution fuumlr eine spezielle Rolle der nationalen Parlamenteinnerhalb des Institutionsgefuumlges der EU wird abgelehnt obwohl die Autoren eine bedeutendere Rolleder nationalen Parlamente befuumlrwortenbdquoDie EU ist weder eine Foumlderation im klassischen Sinne noch ein StaatldquoDas EP fungiert zusammen mit dem Rat als gleichberechtigter Gesetzgeber der EUDie Haushaltskompetenz soll zwischen EP und Rat geteilt werdenDer Europaumlische Rat ist eine zentrale Institution der EU und praumlgt ihre politische RichtungDer gegenwaumlrtige Rat fuumlr Allgemeine Angelegenheiten soll in zwei getrennte Einheiten aufgeteiltwerden einen gestaumlrkten Rat fuumlr Allgemeine Angelegenheiten der die Kohaumlrenz der Entscheidungensicherstellt waumlhrend ein spezieller Rat fuumlr Auswaumlrtige Beziehungen sich rein auf Fragen im Bereichder GASP konzentriertDie Mitgliedstaaten bleiben bei der Besetzung des Ratsvorsitzes gleichberechtigtDie Kommission behaumllt ihr InitiativmonopolDer Europaumlische Rat schlaumlgt dem EP unter Beruumlcksichtigung der Ergebnisse der Europawahl und mitqualifizierter Mehrheit einen Kandidaten fuumlr das Amt des Kommissionspraumlsidenten vor den das EPentweder ablehnt oder annimmt Der Kommissionspraumlsident waumlhlt dann seine Kommissare aus dieKommission wird in toto vom EP gewaumlhlt und vom Rat mit Mehrheit bestaumltigt

11 Beitrag des Earl of Stockton vom 24092002Der Earl of Stockton ist stellvertretendes Mitglied des Europaumlischen Konventes der im Namen einerGruppe britischer Konservativer die in ihrer Mehrheit ehemalige oder jetzige Mitglieder des bdquoHouse ofCommonsldquo des bdquoHouse of Lordsldquo und des EP sind diesen Beitrag zur oumlffentlichen Debatte uumlber dieZukunft Europas eingereicht hatTitel bdquoDie Zukunft der EU Ein positiver konservativer Ansatzldquo1 Zur FormKein vollstaumlndiger Verfassungsentwurf sondern Vorschlaumlge und Gedanken zu den aus ihrer Sichtwichtigen Streitpunkten

Positiver Ansatz D h die EU wird nicht verteufelt auch wird nicht ausschlieszliglich dieRuumlckuumlbertragung von Kompetenzen auf die nationale Ebene gefordert sondern der Entwurf erkenntausdruumlcklich die Bedeutung der EU in ganz bestimmten Bereichen an und fordert konsequenterweisedort auch die Staumlrkung der EU-Kompetenzen wie auch die Effektivierung der Verfahrensablaumlufe2 Zum InhaltZunaumlchst Klarstellung daszlig auch in Zukunft die Mitgliedstaaten die bestimmenden Komponenten derEU bleiben sollen weshalb die Umwandlung der EU in einen voll funktionierenden Bundesstaatabgelehnt wirdKompetenzverteilung Auflistung der eigenen Kompetenzen der EU der eigenen Kompetenzen derMitgliedstaaten und der geteilten Kompetenzen wird abgelehnt stattdessen lediglich Klarstellung imVerfassungsvertrag daszlig die EU nur dort eigene oder geteilte Zustaumlndigkeit besitzt wo ihr der Vertragdies einraumlumtDie gemeinschaftlichen Vertraumlge sollen vereinfacht und in zwei Teile geteilt werden 1 Teil =Vertragsverpflichtungen der EU (wichtige Vorschriften) 2 Teil = Vertragsregeln fuumlr die EU (wenigerwichtige und detailliertere Vorschriften) Auch die Vorschriften des 2 Teils sollen nur imKonsensverfahren geaumlndert werden koumlnnenDer Rat bleibt die bestimmende Institution der EU lediglich mehr Offenheit und TransparenzAufwertung der Rolle der nationalen Parlamente indem ein bdquoAusschuszlig der nationalen Parlamenteldquoeingerichtet wird der sich vor allem mit dem Rat ins Benehmen setzen wuumlrde Bevor der Rat Rechtsetzt wuumlrde dieser Ausschuszlig seine Ansicht zu den Gesetzesvorschlaumlgen aumluszligern Also wird diebdquoStaatenkammerldquo nicht allein vom Rat gebildet sondern von den nationalen Parlamentenrepraumlsentiert im o g Ausschuszlig an der Seite des Rates Allerdings soll sich der Ausschuszlig aufSubsidiaritaumltsfragen und auf besonders wichtige Gesetzgebung konzentrierenEmpfehlung des Konventes daszlig die Mitgliedstaaten vor einer Entscheidung im EU-Gesetzgebungsverfahren stets das jeweilige nationale Parlament anhoumlren muumlssenPraumlsident der EU sollte vom Europaumlischen Rat fuumlr mehrere Jahre ernannt werden wobei auch das EPzu beteiligen istPraumlsidentschaft besteht aus dem Praumlsidenten und einer rotierenden Troika die ein Jahr im Amt bleibtDie Troika setzt sich immer aus einem Vertreter eines groumlszligeren Mitgliedstaates und aus zweiVertretern kleinerer Mitgliedstaaten zusammen Die Praumlsidentschaft vertritt den Rat der eine von derKommission zu unterscheidende Aufgabe hatDie Kommission sollte der Motor der EU bleiben deshalb Notwendigkeit einer starken Kommissionjedoch ohne erweiterte Kompetenzen in bezug auf den status quo Innerhalb ihrer Kompetenzen aberschon Staumlrkung ihrer Rolle bspw bei der SubventionskontrolleReduzierung der Abteilungen innerhalb der Kommission Jeder Mitgliedstaat behaumllt einen Kommissarallerdings gibt es sog bdquoVollkommissareldquo und bdquoJuniorkommissareldquo Jeder bdquoVollkommissarldquo erhaumllt eineAbteilung mit einem bdquoJuniorkommissarldquo an seiner Seite (Anpassung an das System in der nationalenMinisterialverwaltung) Die groumlszligeren Mitgliedstaaten haumltten immer einen bdquoVollkommissarldquo wohingegendie kleineren Mitgliedstaaten zwischen einem bdquoVoll-ldquo und einem bdquoJuniorkommissarldquo hin- und herwechseln wuumlrden Ziel effektive und schlanke Kommission und gleichzeitig Wahrung einesKommissars auch fuumlr die kleineren MitgliedstaatenIn Sachen EP Ausweitung des Mitentscheidungsverfahrens Viel wichtiger ist jedoch daszlig das EP anAutoritaumlt und Legitimitaumlt gewinnt was sich erst im Laufe der Zeit entwickeln muszlig Hinweis auf diefehlende Kohaumlrenz und Konsistenz in den Entscheidungen des EP weil es keine klarenMehrheitsfraktionen im EP gibt Recht der vorzeitigen Aufloumlsung des EP durch die gemeinsamhandelnden Organe der Kommission und des RatesWichtig ist die bessere Durchsetzung der EuGH-Entscheidungen Deshalb soll der EuGH das Rechterhalten einem verurteilten Mitgliedstaat bzw Individuum im Falle der Nichtbefolgung des Urteils dieStimmrechte und oder den Zugang zu EU-Programmen zeitweise zu entziehen

12 Entwurf von Rupert ScholzAbgedruckt als Sonderheft 2002 der Zeitschrift fuumlr Gesetzgebung ZGGrundlage des EVP-Diskussionsentwurfs zur bdquoVerfassung der Europaumlischen Unionldquo vom 290820021 Zur FormSystematische Zusammenfuumlhrung von EUV und EGV in einem neuen bdquoVertrag uumlber die EuropaumlischeUnionldquoKeine Zweiteilung in einen wichtigen und einen weniger wichtigen dafuumlr detaillierteren TeilScholz plaumldiert fuumlr Benennung als bdquoVerfassungsvertragldquo2 Zum InhaltGrundsouveraumlnitaumlt bleibt bei den Mitgliedstaaten d h auch in Zukunft keine Kompetenz-Kompetenzfuumlr die EU

Art 308 EG abschaffen dafuumlr Annexkompetenz einfuumlhren d h EU-Kompetenz fuumlr notwendigeergaumlnzende Vorschriften beim Taumltigwerden im eigenen Zustaumlndigkeitsbereich der EU (Art 64 I)Ziele und Kompetenzen eindeutig unterscheiden Aus Zielen duumlrfen keine Befugnisse abgeleitetwerden (so aber beim jetzigen Art 308 EG)Kompetenzaufteilung Ausschlieszligliche und geteilte Zustaumlndigkeiten der EU (Vollgesetzgebung)zusaumltzlich Rahmenzustaumlndigkeit (Rahmengesetzgebung)Subsidiaritaumltsprinzip muszlig verfahrensrechtlich durch eine Subsidiaritaumltskammer beim EuGHabgesichert werden Keine ex-ante-Kontrolle durch die nationalen Parlamente wegenNichtpraktikabilitaumlt innerhalb von sechs Wochen eine Uumlberpruumlfung von Gesetzesinitiativen aufEinhaltung des Subsidiaritaumltsprinzips durchzufuumlhrenDas EP erhaumllt volle Legislativgewalt zwei Kammern Voumllkerkammer und Staatenkammer die letztejedoch mit festen MitgliedernDie Kommission fungiert als Regierung die dem EP gegenuumlber voll verantwortlich istInitiativrecht auch fuumlr das EP (Voumllker- und Staatenkammer)Starker Praumlsident der Kommission aber Absage an einen vom Europaumlischen Rat gewaumlhltenPraumlsidenten

V Ausblick Beitritt und Erweiterung

DIE BEITRITTSKANDIDATEN IM KONVENT

Aureacutelien Raccah

Auszug aus der Erklaumlrung von LaekenbdquoDie Bewerberlaumlnder werden in vollem Umfang an den Beratungen des Konvents beteiligt Sie werdenin gleicher Weise wie die derzeitigen Mitgliedstaaten vertreten sein (ein Vertreter der Regierung undzwei Mitglieder des nationalen Parlaments) und an den Beratungen teilnehmen ohne freilich einenKonsens der sich zwischen den Mitgliedstaaten abzeichnet verhindern zu koumlnnenldquo

I Souveraumlnitaumlt und Identitaumlt der Beitrittskandidaten in der Zukunft EuropasA Gewaltenteilung

1) Horizontale Gewaltenteilung Aufsicht uumlber die europaumlische Institutionen- Beitraumlge von Majaz Nahigal (Premierminister von Slowenien) Michael

Attalides (Vertreter von Zypern) Hildegard Corola Puwak (Vertreterin derRegierung von Rumaumlnien) Jan Kohout (Vertreter der Regierung derTschechischen Republik) Josef Zieleniec (Vertreter des tschechischenParlaments)

2) Vertikale Gewaltenteilung Prinzip der Subsidiaritaumlt- Beitraumlge von Nahtigal gemeinsamer Beitrag von 16 Mitgliedern

Andriukaitis (Vertreter des Parlaments von Litauen) Attalide- Inhalt Neue Kompetenzen bessere Koordinierung Partnerschaft des

EuGH mit den nationalen Verfassungsgerichtsoumlfen FruumlhwarnsystemEinbeziehung der Regionen mit GesetzgebungsbefugnissenVerteilung der Kompetenzen Kompetenzkatalog mit ausschliesslichenkonkurrierenden und Ergaumlnzungskompetenzen

B Staumlrkung des Gewichts der nationalen Parlamente1) Rolle und Gewicht der nationalen Parlamente

- Beitraumlge von Nahtgal Andriukaitis und Kutraite-Giedraitene PeeterKreitzberg unt Tunne Kelam (Vertreter des Parlaments von Estland)

- Inhalt Vertretung der kleinen Staaten Koordinierung mit dem europaumlischenParlament Kontrolle der Regierung Kooperation zwischen den nationalenParlamenten

2) Schaffung einer zweten Kammer- Nach den Vorbild des franzoumlsischen Senates Andriukaitis Atalides- Neue Kammer mit einer gleichen Vertretung aller Staaten 6 Sitzungen pro

Jahr Teilnahme der nationalen Parlamentarier Kontrolle der Anwendungdes Subsidiartaumltsprinzips

II Rolle der Beitrittskandidaten in der Zukunft Europas - ThemenPrinzip der DemokratieVereinfachung der Vertraumlge

- Beitraumlge von Andriukaitis Attalides Danuta Huumlbner und Janusz Trzcinski(Vertreter der polnischen Regierung) Birzniece (Vertreterin des Parlamentsvon Lettland)

- Inhalt Zugang und Verstaumlndlichkeit Verschmelzung der bestehendenVertraumlge

Beteiligung der Buumlrger- Beitraumlge von Nahtigal Andriukaitis Attalides Huumlbner- Inhalt Beachtung der Demokratie Gleichheit der Sprachen

Menschenrechte kulturelle soziale und wirtschaftliche Vielfalt GR-ChartaKooperation im Bereich der 2 und 3 SaumluleGASP Debatten uumlber den Hohen Vertreter fuumlr die GASP

- Beitraumlge von Nahtigal Andriukaitis Attalides Puwak

- Inhalt EU als Voumllkerrechtssubjekt Kooperation Erweiterung dergemeinsamen Bereiche graduelle bdquoVergemeinschaftungldquo Erfordernis derSolidaritaumlt Verschmelzung des Hohen Vertreters fuumlr die GASP und desKommissars fuumlr Auswaumlrtige Angelegenheiten

Bereich der polizeilichen und justiziellen Zusammenarbeit in Strafsachen- Beitraumlge von Puwak Nahtigal- Inhalt Innere Sicherheit bessere Kooperation

Zum Weiterlesen

Figaro vom 240103 polnischer Aussenminister Wlodzinierz Cinoszewic gt Gott und christliche WerteLe Monde vom 30103 J-L Dehaene gt bdquokeine Oktroyierung der BedingungenldquoLe Monde vom 290203 bdquo Die kleinen Beitrittskandidaten misstrauen einem Europa der Grossenldquo

Homepage der KVEL httpwwweuroparleuintgue

Homepage der GruumlnenFEA httpwwwgreens-efaorgenKonventswebsite der GruumlnenFEA auch unter httpwwwgreens-efaorgen

Homepage der UEN httpwwweuroparleuintuen

Homepage der EDU httpwwweuroparleuintedd

III Inhaltliche Aspekte der KonventsarbeitenFebruar 2002 bis Januar 2003

1 DIE ARBEITSGRUPPENI - VI

Manuela Hander

AG I bdquoSubsidiaritaumltsprinzipldquoVors Inigo Mendez de Vigo

Vorschlaumlge

1 Fruumlhere Einbeziehung des Subsidiaritaumltsgedankens in Rechtsetzungsakte der Gemeinschaft durchdie am Rechtsetzungsverfahren beteiligten Organe und damit Verbesserung dessen Beruumlcksichtigung2 Ex-ante-Kontrolle durch die Schaffung eines Warnsystems durch fruumlhzeitige Einbeziehung desmitgliedstaatlichen Gesetzgebers am gemeinschaftlichen Rechtsetzungsverfahren3 Ex-post-Kontrolle durch Erleichterung der Klageerhebungsmoumlglichkeiten beim EuGH wegenMissachtung des Subsidiaritaumltsprinzips

AG II bdquoEinbeziehung der ChartaBeitritt zur EMRKldquoVors Antonio Vitorino

Vorschlaumlge

1 Einbeziehung der Grundrechtecharta in die Verfassung wodurch dieser Rechtsverbindlichkeitverliehen wuumlrde Ein Konsens hinsichtlich der konkreten Art und Weise dieser Einbeziehung konntenicht erzielt werden vielmehr wurden alle Optionen in die entsprechende Empfehlung derArbeitsgruppe aufgenommen So plaumldierte ein Teil der Gruppe fuumlr eine Aufnahme der Charta alserstem Kapitel der Verfassung ein anderer Teil wollte es ausreichen lassen eine entsprechendeBezugnahmevorschrift in einen Artikel der Verfassung aufzunehmen wiederum andere wollten eineBezugnahme nur bdquoindirektldquo vorgenommen wissen die es vermeiden wuumlrde der ChartaVerfassungsrang zu geben2 Ein Votum zum Beitritt der EU zur EMRK wurde explizit nicht abgegeben Vielmehr verwies dieGruppe diesbezuumlglich auf den Rat der Europaumlischen Union denn nur dieser koumlnne eine derartwesentliche politische Entscheidung treffen Jedoch sprach sie sich indirekt fuumlr den Beitritt der EU zurEMRK aus indem sie eine Empfehlung zur Aufnahme einer den Beitritt betreffendenverfassungsrechtlichen Bestimmung formulierte und wohlwollend die Argumente eroumlrterte die fuumlreinen Beitritt der EU zur EMRK sprechen

AG III bdquoRechtspersoumlnlichkeitldquoVors Giuliano Amato

Vorschlaumlge

1 Anerkennung der Rechtspersoumlnlichkeit der EU2 Verschmelzung der EU und der EG zu einer einzigen Rechtspersoumlnlichkeit3 Fusion der verschiedenen Vertraumlge (EG-Vertrag EGKS-Vertrag EURATOM-Vertrag EU-Vertrag)mit der Maszliggabe der Untergliederung des neuen einheitlichen Vertrages in zwei Teile einengrundlegenden verfassungsrechtlichen Teil und einen weiteren mit den uumlbrigen Bestimmungen dergenannten Vertraumlge

AG IV bdquoRolle der einzelstaatlichen ParlamenteldquoVors Gisela Stuart

Vorschlaumlge

1 Verbesserung der einzelstaatlichen Kontrollmechanismen der Parlamente die durch dieMitgliedstaaten zu gewaumlhren waumlre und Anerkennung der Rolle der mitgliedstaatlichen Parlamente inder Verfassung2 Einbeziehung der mitgliedstaatlichen Parlamente in die Uumlberwachung des Subsidiaritaumltsprinzips vorallem durch bessere und fruumlhe Unterrichtung von gemeinschaftlichen Rechtsetzungsverfahren3 Ausbau und Erweiterung multilateraler Netze insbesondere durch Praumlzisierung des COSAC-Mandates (vgl hierzu Ziffer II des Protokolls Nr 9 zum EGV (Amsterdam)) durch Einrichtung einesKonvents zur Eroumlrterung wichtiger politischer Leitlinien sowie der Strategie der EU und durch dieEinberufung von Ad-hoc-Konferenzen zwischenparlamentarischer Natur zu speziellen Fragen

AG V bdquoErgaumlnzende ZustaumlndigkeitenldquoVors Henning Christophersen

Vorschlaumlge

1 Die Verfassung allgemein betreffenda) Aufteilung saumlmtlicher Zustaumlndigkeiten zwischen den Mitgliedstaaten und der EU in einembesonderen Kapitel der Verfassungb) Wahrung der Flexibilitaumlt durch Beibehaltung des Art 308 EGV (Amsterdam) bzw einervergleichbaren Bestimmung unter der Voraussetzung der Festlegung dass damit keine Ausweitunggemeinschaftlicher Zustaumlndigkeiten verbunden waumlre2 Die bdquoergaumlnzenden Zustaumlndigkeitenldquo bzw nach dem Vorschlag der Gruppe die bdquounterstuumltzendenMaszlignahmenldquo im besonderen angehenda) Zulaumlssigkeit unterstuumltzender Maszlignahmen nur im Rahmen ausschlieszliglicher Kompetenzen derMitgliedstaaten die einzelstaatliche Rechtsvorschriften nicht ersetzen sondern allenfalls ergaumlnzenoder unterstuumltzen duumlrftenb) Forderung nach einem gemeinsamen Interesse der EU und der Mitgliedstaaten als Voraussetzungunterstuumltzender Maszlignahmen

AG VI bdquoOrdnungspolitikldquoVors Klaus Haumlnsch

Vorschlaumlge

1 Aufnahme wirtschafts- und sozialpolitischer Ziele in die Verfassung (vergleichbar mit denbestehenden Bestimmungen der Art 2 EUV (Amsterdam) und Artt 2 3 und 4 EGV (Amsterdam))2 Strikte Trennung von einerseits Waumlhrungs- und andererseits Wirtschaftspolitik wobei dieerstgenannte als ausschlieszligliche Gemeinschaftszustaumlndigkeit verstanden werden sollte die zweite alsmitgliedstaatliche Zustaumlndigkeit allerdings mit der Einschraumlnkung der Aufnahme der Grundsaumltze derWirtschaftspolitik in die Verfassung sowie einer Verbesserung der Koordinierung zwischen denMitgliedstaaten3 Beibehaltung der EURO-Gruppe deren Vertretung in internationalen Organisationen zu verstaumlrkenwaumlre

2 DIE ARBEITSGRUPPEN VII - X

Conrad Seiferth

AG VII bdquoAussenpolitisches HandelnldquoVors Jean-Luc Dehaene

Vorschlaumlge

1 Zusammenfuumlhrung aller das Aussenpolitische Handeln der EU betreffenden Artikel in einemeinzigen Abschnitt2 Definition von Grundsaumltzen und Zielen fuumlr das Aussenhandeln der EU wofuumlr der Europaumlische Ratstrategische Ziele und Interessen festlegt die die Parameter des Handelns von EU undMitgliedstaaten bestimmen3 EU-Kompetenz zum Abschluss von internationalen Vereinbarungen die ihre Kompetenz betreffen4 Um die Kohaumlrenz und Effektivitaumlt zwischen den Institutionen zu staumlrken bdquoAussenpolitischerVertreter der EUldquo ndash Verschmelzung der Posten des bdquoHohen Vertreter fuumlr die GASPldquo (Solana) und desKommissars (Patten) in einer Person die mit qualifizierter Merheit vom Europaumlischen Rat unterBilligung von Kommission und Parlament ernannt wird5 Um die Kohaumlrenz innerhalb der Institutionen zu verbessern Ratsformation fuumlr AussenpolitischesHandeln und Aussenpolitische Zentralstelle zur Koordination innerhalb der Kommission6 Bestehende Vorgaben zur Entscheidungsfindung sollen weiter ausgeschoumlpft werden keineAusweitung der Mehrheitsentscheidungen aber Kompetenz des Europaumlischen Rates einstimmigMehrheitsentscheidungen auszuweiten

AG VIII bdquoVerteidigungldquoVors Michel Barnier

Vorschlaumlge

1 Ausweitung der Petersberger Aufgaben2 Zur Erhoumlhung von Effizienz und Kohaumlrenz soll der bdquoHohe Vertreter fuumlr die GASP ein Initiativrecht inKrisenangelegenheiten erhalten und in dringenden Faumlllen ermaumlchtigt werden koumlnnen notwendigeEntscheidungen unter Aufsicht des Rates zu treffen3 Die Entscheidung zum Start einer Operation soll einstimmig unter Beachtung des bdquoPrinzips derKonstruktiven Enthaltung erfolgen4 bdquoEuropaumlische Verteidigungszoneldquo Moumlglichkeit zur Einfuumlhrung einer staumlrkeren Kooperation zwischenMitgliedstaaten (vergleichbar bdquoEurozoneldquo)5 Einfuumlhrung einer Solidaritaumltsklausel zur Antwort auf terroristische Bedrohungen und Angriffe mit deralle Mittel zur Abwehr in der EU mobilisiert werden koumlnnen6 Einrichtung einer Europaumlischen Ruumlstungs- und Strategie-Forschungsagentur zur Harmonisierungder Ausruumlstungsbeschaffung und Unterstuumltzung der militaumlrischen Forschung7 Einfuumlhrung von Konvergenzkriterien fuumlr militaumlrische Haushaltsausgeben um die militaumlrischenFaumlhigkeiten der EU zu staumlrken

AG IX bdquoVereinfachung der VertraumlgeldquoVors Guiliano Amato

Vorschlaumlge

1 Verringerung der Anzahl der Rechtsakte von 15 auf 6

a) Verbindliche Verordnung AElig bdquoEU-Gesetzldquo Richtlinie AElig bdquoEU-Rahmengesetzldquo EntscheidungDelegierte Rechtsakte (neue Kategorie von Rechtsnorm)b) Unverbindliche Stellungnahme und Empfehlungc) Anwendungsbereiche EGV u PJZS fuumlr GASP sollen alle Rechtsakte als bdquoGASP-Entscheidungldquobezeichnet werden2 Vereinfachung der Verfahrena) fuumlr alle Rechtsakte das Mitentscheidungsverfahren gem Art 251 EGVb) weitgehende Abschaffung des Verfahrens der Zusammenarbeit gem Art 252 und ersetzen durchMitentscheidungsverfahren oder Anhoumlrungsverfahrenc) Verfahren der Zustimmung Vorbehalten fuumlr die Ratifizierung von internationalen Abkommend) fuumlr alle Ausgaben einheitliches Haushaltsverfahren

AG X bdquoRaum der Freiheit der Sicherheit und des RechtsldquoVors John Bruton

Vorschlaumlge

1 Beschlussfassung mit qualifizierter Mehrheit und im Mitentscheidungsverfahren in der Asylpolitik2 Einwanderungspolitik soll weiterhin Sache der Mitgliedstaaten bleiben Ziel einer gemeinsamenEinwanderungspolitik im Verfassungsvertrag festhalten3 PJZS Deutlichere Umschreibung der Rechtsetzungsbefugnisse fuumlr die Union zur Angleichung desStrafrechts und des Strafprozessrechts gegenseitige Anerkennung von Gerichtsentscheidungen4 Verstaumlrkte Zusammenarbeit im Rat durch effizientere Struktur langfristig Aufbau eine europaumlischenGrenzschutzkorps5 Ausbau der Unionseinrichtungen Kontrolle der Arbeit von Europol durch das EP groumlszligerenSpielraum fuumlr den Gesetzgeber im Bereich von Eurojust Europaumlische Staatsanwaltschaft um gegenSubventionsstraftaten zu verfolgen6 Einbindung der staatlichen Parlamente in die europaumlische Strafrechtspolitik7 Allgemeine Zustaumlndigkeit des EuGH fuumlr den Bereich des Raum der Freiheit der Sicherheit und desRechts

3 DIE INSTITUTIONEN

Doris Schmitz-Meiners und Nicolas Poullain

I STATUS QUO DER INSTITUTIONENARCHITEKTUR

Im Kern der politischen Diskussion stehen die folgenden vier OrganeInstitutionen (andereEinrichtungen wie etwa EZB oder AdR spielen in der Reformdiskussion kaum eine Rolle)

1 Europaumlisches Parlament (Art 189-201)

Zusammensetzung seit `79 direkt gewaumlhlt abnehmende Wahlbeteiligung derzeit 626 MEPsab 25 MS 732

Immer wichtigere Rolle im Gesetzgebungsverfahren An der Gesetzgebung in der 2 und 3Saumlule ist das EP nicht beteiligt

Kontrolle der Exekutive Untersuchungsausschuszlig Kontrolle der Kommission InterpellationMiszligtrauensantrag Anhoumlrungsrecht

Mitwirkungsrechte beim Haushalt (nur bei nicht obligatorischen Ausgaben)

Zusammenarbeit mit innerstaatlischen Parlamenten (COSAC November 1989)

2 Ministerrat (Art 202-210)

Zusammensetzung Der Rat besteht aus je einem Vertreter jedes Mitgliedstaats (Mst) aufMinisterebene Der Vorsitz im Rat wird durch die Mst abwechselnd fuumlr 6 Monatewahrgenommen Minister werden vertreten durch staumlndige Vertreter im AStV (COREPER)

Bei der Gesetzgebung nimmt er trotz Machtzuwachs des EP noch die dominierender Rolleein Bei ZBJI 342 EUV und GASP Art 133 EUV alleiniges Legislativorgan Verabschiedetwirtschaftspolitische und beschaumlftigungspolitische Leitlinien

Drei verschiedene Formen der Stimmabgabe einfache Mehrheit qualifizierte Mehrheit (abFeb 2003 gem Nizza 3 Kriterien Anzahl der Stimmen 62873 mind 10 Staaten Bev (aufAntrag)) Einstimmigkeit

Sitzungen nicht oumlffentlich Transparenzdefiizit bei Gesetzgebung

Benennung des Kommissionspraumlsidents

3 Europaumlische Kommission (Art 211-219)

Zusammensetzung 20 Kommissare 10 + (52) ab 2005 je 1 pro Mst ab 27 Mst neueRegelung

Initiativmonopol im EG Bereich

Huumlterin der Vertraumlge Durchfuumlhrungskompetenz aber enger Rahmen durch Komitologie(Ausschuumlsse des Rates die den Rahmen fuumlr die Umsetzung festlegen) Vermittler zwischenRat und EP

Kollegialprinzip

3 Derzeitige Stimmenanzahl die Stimmenanzahl pro Mitgliedsland wurde in Nizza fuumlr alle Staaten festgelegt diebereits die Beitrittsverhandlungen aufgenommen haben

In der Wettbewerbspoltik verfuumlgt die Kommission uumlber legislative exekutive und quasi-judikative Befugnisse

Sieht sich dem Vorwurf des Demokratiedefizits ausgesetzt

4 Europaumlischer Gerichtshof Gericht erster Instanz (GEI) (Art 220-245)

Zusammensetzung EuGH 1 Richter je Mst 8 Generalanwaumllte Sie werden von denRegierungen und Mitgliedsstaaten im gegenseitigen Einvernehmen auf sechs Jahren ernanntAlle drei Jahre findet eine teilweise Neubesetzung statt Richter waumlhlen den Praumlsidenten ausihrer Mitte Aufgabe Wahrung des Rechts bei der Auslegung und Anwendung der Vertraumlge

II INSTITUTIONELLE REFORMEN IN DER DISKUSSION

1 Aspekte im Bezug auf die nahezu Konsens unter den Konventsmitgliedern herrscht

Europaumlisches Parlament

Staumlrkung der Rolle des direkt gewaumlhlten EP zur Uumlberwindung des Legitimations- undDemokratiedefizits der EU Die Beteiligung des EP am Gesetzgebungsprozeszlig nach demMitentscheidungsverfahren soll die Regel werden Die Budgethoheit des Parlaments sollverstaumlrkt werden Ein einheitliches Wahlverfahren und ein einheitliches Abgeordnetenstatut solleingefuumlhrt werden Die Mitwirkung des EP bei der Besetzung der anderen Institutionen soll verstaumlrktwerden

Ministerrat

In der Regel soll mit qualifizierter Mehrheit entschieden werden Lediglich einige sensible Bereiche(Aussen- und Sicherheitspolitik) sollen von dieser Regel ausgenommen werden Hier soll moumlglichstmit besonders qualifizierten Mehrheiten beschlossen werden Wenn der Rat als Gesetzgeber(Legislativrat) handelt soll dies oumlffentlich sein

Europaumlische Kommission

Die Kommission soll im legislativen Bereich das Initiativmonopol behalten Die Wahl undEinsetzung der Kommission als Ganzes soll nach Anhoumlrung der einzelnen Mitglieder desKommissionskollegiums durch die Ausschuumlsse des Parlaments durch das Plenum des EP erfolgenDie Abwahl der Kommission ist derzeit nur als Ganzes moumlglich In Zukunft soll derKommssionspraumlsident auch im Falle untragbarer Verwerfungen die Moumlglichkeit haben einemeinzelnen Kommissionsmitglied den Ruumlcktritt nahezulegen 4 Der Kommissionspraumlsident soll mit einerRichlinienkompetenz ausgestattet werden

Europaumlischer Gerichtshof

Die Gerichtsbarkeit des EuGH soll auf die gesamte ZBJI (Europol Eurojust EuropaumlischerStaatsanwalt) ausgedehnt werden Der EuGH soll als Verfassungsgericht fungieren und den Schutzder in der Grundrechtscharta verankerten Grund- und Menschenrechte gewaumlhrleisten Eineverstaumlrkte demokratische Legitimation der Richter soll durch ihre gemeinsame Berufung durchEP und Rat erreicht werden Der Rat koumlnnte hierbei eine Kandidatenliste vorlegen

2 Dissenspunkte

Die Vorstellung der Mitgliedstaaten und der verschiedenen politischen Parteien gehen am staumlrkstenbei der Frage der Gestaltung der Ratspraumlsidentschaft und des Beschlussfassungsverfahrens imMinisterrat der Wahl des Kommissionspraumlsidenten und der Gestaltung der Aussenvertretungauseinander Die wichtigsten Vorschlaumlge die hier diskutiert werden sind der deutsch-franzoumlsischeVorschlag und der Kommissionsvorschlag

4 Die Idee fuumlr diese Regelung geht auf eine Absprache zuruumlck die Prodi vor Amtsantritt mit seinen Amtskollegen getroffen hatDie Kommissare sicherten Prodi zu dass sie auf sein Ersuchen auch einzeln zuruumlcktreten wuumlrden

DEUTSCH - FRANZOumlSISCHER VORSCHLAG5

Ratspraumlsidentschaft und Beschlussfassung im MinisterratDie rotierende Praumlsidentschaft des Europaumlischen Rates soll durch einen dauerhaften Ratsvorsitzersetzt werden Der Ratsvorsitzende wird mit einer qualifizierten Mehrheit fuumlr eine Dauer von 5 bzw25 Jahren mit der Moumlglichkeit der Wiederwahl gewaumlhlt Der Amtsinhaber fuumlhrt sein Amt hauptamtlichaus Der Vorsitzende des Rates bereitet die Sitzungen des Europaumlischen Rats (ER) vor fuumlhrt dessenVorsitz und wacht uumlber die Umsetzung der Beschluumlsse Die Modalitaumlten fuumlr den Vorsitz im Ministerratvariieren je nach betroffenem Gebiet Der Allgemeine Rat wird vom Generalsekretaumlr des Ratesgeleitet Den Vorsitz des Aussenministerrates hat der Europaumlische Aussenminister inne Fuumlr dieRaumlte Wirtschaft und Finanzen die Eurogruppe und den Rat Justiz und Inneres werden fuumlr zweiJahre Vorsitzende gewaumlhlt Der Rest der Ratsformationen wird so geregelt dass er denMitgliedstaaten eine groumlsstmoumlgliche Beteiligung auf der Grundlage einer gleichberechtigten Rotationgewaumlhrleistet

KommissionEine starke Vereinfachung des Komitologieverfahrens soll es der Kommission erleichtern ihreAufgabe die vom EP und Rat erlassenen Gesetze umzusetzen und deren ordungsgemaumlsseUmsetzung zu kontrollieren erleichtern Um die politische Verantwortlichkeit der Kommissiare zugewaumlhrleisten erhalten diese ein Weisungsrecht gegenuumlber den Generaldirektionen DerKommissionpraumlsident hat die Richtlinienkompetenz fuumlr die Arbeit der Kommission

Europaumlisches ParlamentJede Ausweitung der Mehrheitsentscheidungen wird automatisch mit der Mitentscheidung der EPverbunden

AussenvertretungDie Aumlmter des Hohen Vertreters und des Kommissars sollen von derselben Person ausgeuumlbt werdendem Europaumlischen Aussenminister Er verfuumlgt uumlber ein formelles Initiativrecht Der ER ernennt denAussenminister mit Zustimmung des Praumlsidenten der Kommission mit qualifizierter Mehrheit DerAussenminister nimmt mit einem besonderen Status an den Sitzungen der Kommission teil In derRegel wird im Bereich der GASP mit qualifizierter Mehrheit abgestimmt lediglich bei militaumlrischen undsicherheitspolitischen Fragen gilt weiterhin das Prinzip der Einstimmigkeit Wenn ein Mitgliedstaat einnationales Interesse geltend macht und keine andere Loumlsung gefunden werden kann wird die Fragean den Europaumlischen Rat verwiesen der mit qualifizierter Mehrheit entscheidet

KOMMISSIONSVORSCHLAG6Ratspraumlsidentschaft und Beschlussfassung im MinisterratDer Kommissionsentwurf sieht eine Beibehaltung der halbjaumlhrlichen Rotation fuumlr diePraumlsidentschaft des ER und des Rates Allgemeine Angelegenheiten ggf auch fuumlr den AstV vor Beiden anderen Ratsformationen wir der Vorsitz durch ein fuumlr ein Jahr gewaumlhltes Ratsmitglieduumlbernommen Das komplexe Beschlussfassungssystem von Nizza soll durch die doppelte einfacheMehrheit (Mehrheit der Mitgliedsstaaten und der EU Bevoumllkerung) ersetzt werden In sensiblen Faumlllenmuumlsste auf eine verstaumlrkte Mehrheit (23 der Mitgliestaaten und 23 der Bevoumllkerung)zuruumlckgegriffen werden koumlnnen Das Einstimmigkeitsprinzips wird abgeschafft

KommissionAllein die Kommission sollte mit der Durchfuumlhrung der europaumlischen Rechtsvorschriftenbetraut sein Sie muss Ihr Handeln vor den rechtsetzenden Organen Rat und EP rechtfertigen DerVerfassungsvertrag muumlsste ebenfalls sicherstellen dass die Modalitaumlten fuumlr nicht zwingendeInstrumente der Umsetzung wie zB die Offene Koordinierung mit der Gemeinschaftsmethode imEinklang sind

Europaumlisches Parlament

5 Beitrag der dem Konvent am 16 Januar von den Mitgliedern des Konvents Herrn Dominque de Villepin und Herrn JoschkaFischer uebermittlet wurde httpwwwcapuni-muenchendekonventdownloadDeutsch-Franz-Vorschlagpdf6 Fuumlr die Europaumlische Union Frieden Freiheit Solidaritaumlt Rede von Romano Prodi 04 Dezember 2002 httpwwwcapuni-muenchendekonventdownloadKOM-EU_Frieden_Freiheit_Solidpdf

Ein Teil der MEPs soll durch europaumlische Listen gewaumlhlt werden Der ER und das EP habengleichwertige Rechte bei der Ernennung und der Kontrolle der Kommission

AussenvertretungDer Sekretaumlr der Union (SdU) der gleichzeitig Vizepraumlsident der Kommission ist und einenbesonderen Status hat wird vom ER und vom designierten Kommissionspraumlsidenten einvernehmlichernannt Damit ist er sowohl gegenuumlber dem ER als auch gegenuumlber demKommissionspraumlsidenten rechenschaftspflichtig die ihn auch beide seines Amtes enthebenkoumlnnen Als Kommissionsmitglied ist er auszligerdem gegenuumlber dem EP verantwortlich Waumlhrendeines Uumlbergangszeitraums wird der SdU im Bereich der GASP das Initiativrecht der Kommission imRahmen der Leitlinien und Auftraumlge des Rates oder einer Gruppe von Mitgliedstaaten ausuumlben AmEnde der Uumlbergangszeit legt der Rat die Modalitaumlten fest nach denen der SdU autonom dasInitiativrecht der Kommission im Bereich der GASP ausuumlben kann Der SdU vertritt die Union bei derDurchfuumlhrung auszligenpolitischer Aktionen gegenuumlber Dritten und ist fuumlr die Umsetzung dergemeinsamen Beschluumlsse verantwortlich

IV Verfassungsentwuumlrfe

VERFASSUNGSENTWUumlRFEAUS EUROPARECHTLICHER UND VERFASSUNGSRECHTLICHER SICHT

Christine Gerlach und Christian Pernhorst

Uumlberblick uumlber verschiedene Verfassungsentwuumlrfe

1 EU-Organe bzw Europaumlischer Konventsum Entwurf des Praumlsidiums des Europaumlischen Konventes vom 28102002sum Entwurf des Kommissionspraumlsidenten Romani Prodi vom 04122002sum Bericht des Europaumlischen Parlamentes (Alain Lamassoure) vom 240420022 Fraktionen und Parteiensum Entwurf der EVP-Gruppe im Europaumlischen Konvent vom 10112002sum Entwurf der SPE-Gruppe im Europaumlischen Konvent vom 03102002sum Berliner Entwurf der SPD-Bundestagsabgeordneten Gloser und Roth vom 20112002sum Entwurf einiger junger bdquoGruumlnerldquo von September 20023 Einzelpersonen (nicht abschlieszligende Auswahl)sum Entwurf von Prof Dr Juumlrgen Schwarze vom 12112002sum Entwurf der Konventsmitglieder Alan Dashwood Michael Dougan Christophe Hillion Angus

Johnston und Eleanor Spaventa vom 28102002sum Entwurf von Jo Leinen (MdEP) vom 23102002sum Entwurf von Robert Badinter vom 26092002sum Entwurf von Dr Wolfgang Schaumluble und Wilfried Martens vom 24092002sum Entwurf des Earl of Stockton vom 24092002sum Entwurf von Prof Dr Rupert Scholz von August 2002

(insgesamt nicht abschlieszligende Auswahl siehe die umfassenden Nachweise bei httpwwwcapuni-muenchendekonvententwuerfehtm)

Einzelheiten

1 Praumlsidium des Europaumlischen Konventes (bdquoGiscard-Entwurfldquo) vom 28102002sum Dreiteilung des bdquoVertrages uumlber eine Verfassung fuumlr Europaldquo in 1 Struktur der Verfassung und 2

Politikbereiche und die Durchfuumlhrung der Maszlignahmen der Union und 3 AllgemeineSchluszligbestimmungen Der zweite Teil soll die Rechtsgrundlagen enthalten

sum Frage der Namensgebung fuumlr die Union wird aufgeworfen (1Teil Titel I Art 1)sum Die Unionsbuumlrgerschaft soll betont werden Wie die GR-Charta in den Vertrag eingefuumlgt werden

soll ist offen gelassensum Abloumlsung der turnusmaumlszligigen Ratspraumlsidentschaft durch einen Praumlsidenten des Europaumlischen

Rates der fuumlr bestimmte Zeit gewaumlhlt werden soll (1 Teil Titel IV Art 15a)sum Schaffung des bdquoKongress der Voumllker Europasldquo (1 Teil Titel IV Art 19)sum Haushalt der Union soll vollstaumlndig aus Eigenmitteln der Union finanziert werden (1 Teil Titel VII

Art 38)sum Moumlglichkeit des Austritts wird festgesetzt (1 Teil Titel X Art 46)

2 bdquoProdi-Entwurfldquo vom 4122002

sum Dreiteilung der bdquoVerfassung fuumlr die Europaumlische Unionldquo in 1 Prinzipien 2 Grundrechte und 3Politikbereiche Der erste Teil Prinzipien enthaumllt neben den institutionellen Prinzipien auch diewesentlichen Politikziele fuumlr jeden einzelnen Politikbereich

sum Generelle Vergemeinschaftung aller Politikbereiche also auch der GASP und der PJZS

sum Einstimmigkeitserfordernis wird in allen Faumlllen selbst fuumlr Verfassungsaumlnderungen aufgegebenAusnahme ist die Aufnahme neuer Mitglieder

sum Die innenpolitischen Bereiche der Union werden eingeteilt in bdquoprincipal policiesldquo bdquoflanking policiesldquound bdquocomplementary actionsldquo je nach Art der Handlungsinitiative (HarmonisierungKoordinierung) die von der Union erwartet wird

sum Auszligenpolitik Gewaumlhrleistung einer kohaumlrenten Auszligenpolitik durch die Einrichtung des Amteseines bdquoSekretaumlrs der Unionldquo und durch die Niederlegung der generellen auszligenpolitischen Ziele im1 Teil der Verfassung

3 Bericht des Europaumlischen Parlamentes uumlber die Abgrenzung der Zustaumlndigkeiten der EU undder Mitgliedstaaten vom 24042002

Bericht des Ausschusses fuumlr konstitutionelle Fragen des EP (Berichterstatter Alain Lamassoure)

sum Behandelt vor allem das Thema der Kompetenzaufteilung kein breit angelegterVerfassungsentwurf

sum Vergemeinschaftung des zweiten und dritten Pfeilers um das Gleichgewicht von wirtschaftlicherund politischer Integration der Union herzustellen

sum Drei Arten von Zustaumlndigkeiten 1 die grundsaumltzliche Zustaumlndigkeit der Mitgliedstaaten 2 die derUnion uumlbertragene eigene Zustaumlndigkeit und 3 die geteilte Zustaumlndigkeit

sum Evolutivklausel in Anlehnung an Art 308 EG dessen Anwendung jedoch auch in die umgekehrteRichtung Ruumlckuumlbertragung von der Union auf die Mitgliedstaaten funktionieren soll

4 Entwurf der Europaumlischen Volkspartei vom 10112002Ergebnis der Studientage der EVP-Gruppe im Europaumlischen Konvent in Frascati vom 8 bis 10November 2002 Basiert auf dem Estoril-Entwurf vom 18102002 der wiederum auf dem Brok-Diskussionspapier vom 12092002 und dem EVP-Diskussionsentwurf zur bdquoVerfassung derEuropaumlischen Unionldquo vom 29082002 aufbaut Fuumlhrt den bdquoEstoril-Entwurfldquo mit dem bdquoGiscard-EntwurfldquozusammenZur FormAngepaszligt an die vom Konventspraumlsidium in seinem Vorentwurf vorgenommene Zwei- bzw Dreiteilungdes Verfassungsvertrages (Teil I Verfassungsstruktur Teil II Unionspolitiken Teil IIISchluszligbestimmungen)Bezeichnung als Verfassung und nicht als VerfassungsvertragAuffallend ist die komplette Uumlbernahme der Grundrechtecharta in die Verfassung ganz zu BeginnAnsonsten in der Form stark dem bdquoGiscard-Entwurfldquo angeglichen aber insgesamt ausfuumlhrlicherZum Inhalt1 Teil Struktur der VerfassungReligioumlser Bezug in der Praumlambel (bdquoreligious heritageldquo)Grundrechte in Art 1 ndash 55Rechtspersoumlnlichkeit (Art 56 II)Union gegruumlndet auf den Buumlrgern der Union und auf den Mitgliedstaaten (Art 56 I)Vorschriften uumlber die Flagge Hymne und den Feiertag (Art 61)Prinzip der begrenzten Einzelermaumlchtigung (Art 64 I)Zustaumlndigkeiten der Union ausschlieszligliche (= eigene) Zustaumlndigkeit geteilte Zustaumlndigkeit undergaumlnzende Zustaumlndigkeit der Union (Art 65)Kompetenzkataloge in Art 66 ndash 68Fruumlhwarnsystem im europaumlischen Gesetzgebungsverfahren bzgl der Einhaltung des Subsidiaritaumlts-und des Verhaumlltnismaumlszligigkeitsprinzips (Art 69 III)Flexibilitaumltsklausel in Art 71 (Ersatz fuumlr Art 308 EG) allerdings weiterhin mit dem Erfordernis derEinstimmigkeit im Rat jedoch nur der Mehrheit im EPUnterscheidung zwischen Legislativrat mit rotierender Praumlsidentschaft (Art 76 I) und Exekutivratdessen Vorsitz ein nationaler Minister der Kommissionspraumlsident oder das zustaumlndige Mitglied derKommission innehat (Art 76 II)Initiativmonopol im Gesetzgebungsverfahren weiterhin bei der Kommission (Art 77 II)Der Rat schlaumlgt dem EP einen Kandidaten fuumlr das Amt des Kommissionspraumlsidenten mit qualifizierterMehrheit im Lichte des Ergebnisses der EP-Wahlen vor EP waumlhlt mit absoluter MehrheitKommissionspraumlsident schlaumlgt die Kommissare vor die vom Rat mit qualifizierter Mehrheit bestaumltigtund vom EP gewaumlhlt werden muumlssen (Art 78 III)

Der Kommissionspraumlsident ernennt zwei Vizepraumlsidenten einem uumlbertraumlgt er mit Zustimmung desRates die Auszligenvertretung der Union (bdquoCommissioner for Foreign Relationsldquo) (Art 79 IV)Instrumente der Union 1 Unionsgesetze und -rahmengesetze erlassen durch die Legislative derUnion 2 Verordnungen erlassen durch die Exekutive der Union 3 Entscheidungen 4Empfehlungen und 5 Stellungnahmen Gesetze und Verordnungen sind allgemein anwendbar inihrer Gesamtheit bindend und in allen Mitgliedstaaten unmittelbar anwendbar Rahmengesetzehingegen entsprechen den Richtlinien (Art 91)Gesetze und Rahmengesetze werden zusammen vom EP und vom Rat entsprechend demMitentscheidungsverfahren (Art 96) erlassen Die Kommission kann Verordnungen erlassen wennund soweit entweder die Verfassung oder ein Unionsgesetz sie dazu ermaumlchtigt allerdings sind InhaltZweck und Ausmaszlig der Ermaumlchtigung zu beachten (vgl Art 80 I GG) (Art 94)Das Mitentscheidungsverfahren beinhaltet ein Vermittlungsverfahren Alle Unionsgesetze und -rahmengesetze sind ZustimmungsgesetzeFinanzierung der Union ausschlieszliglich durch Eigenmittel (Art 109 I)Die Kommission repraumlsentiert die Union nach auszligen (Art 112) Abschluszlig von internationalenVertraumlgen und Abkommen durch den Rat und das EP (Art 113) Ausdruumlckliche Kompetenz zumBeitritt zur Europaumlischen Menschenrechtskonvention (Art 113 II)bdquoEuropaumlische Partnerschaftldquo mit den EU-Nachbarstaaten vergleichbar mit dem EuropaumlischenWirtschaftsraum inklusive einer politischen Komponente (Art 116)2 Teil Die Politikbereiche und die Durchfuumlhrung der Maszlignahmen der UnionZwei moumlgliche Optionen fuumlr den 2 Teil des Verfassungsvertrages bzw der VerfassungOption 1 folgt der Idee im bdquoGiscard-Entwurfldquo wonach erst im 2 Teil fuumlr jeden einzelnen Politikbereichdie Art der Zustaumlndigkeit die anwendbaren Rechtsakte und Verfahren aufgefuumlhrt werden Nachteil seijedoch daszlig die Bedeutung des 1 Teils nachhaltig reduziert wuumlrde und zudem der 2 Teil aufgrundseines Umfangs von ca 414 Vorschriften fuumlr den Leser kaum noch lesbar waumlreDeshalb favorisiert der EVP-Entwurf die Option 2 wonach der 1 Teil in abschlieszligender Form dieZustaumlndigkeiten Rechtsakte und Verfahren der Union definiert und im 2 Teil nur noch dieVorschriften Aufnahme faumlnden die nicht in den 1 Teil passen Beispielsweise die Grundfreiheiten dieWettbewerbsregeln EMU-Vorschriften oder zusaumltzliche Vorschriften uumlber das Verfahren derInstitutionen der UnionGemaumlszlig der Option 2 schlaumlgt der Entwurf die folgenden Titel fuumlr den 2 Teil vorTitel I Gemeinsamer Markt Titel II EMU Titel III Innere Sicherheit Titel IV GASP TitelV Verteidigung Titel VI Euratom Titel VII Das Verfahren der Institutionen der Union

5 Beitrag der SPE- Gruppe im Europaumlischen Konvent

sum Kein Verfassungsentwurf sondern nur Vorschlaumlge fuumlr eine neue europaumlische Verfassung miteiner starken sozialen Dimension

sum Die verschiedenen Saumlulen sollen in einen einzigen Text gegossen werden (s Giscard-Entwurf)- Neuer Status fuumlr Nachbarstaaten (s Giscard)- Sicherheits- und Verteidigungspolitik sollte und Kontrolle des EP stehen- EuGH soll bei Kompetenzuumlberschreitung der EU entscheidensum Schaffung eines Rates fuumlr legislative Angelegenheiten (welcher oumlffentlich tagen sollte)- Praumlsident der Kommission muszlig gestaumlrkt werden mehr demokratische Legitimitaumlt und politische

Verantwortung- Absolute Transparenz und bdquogood administrationldquo soll von der Verfassung garantiert werdensum Nationale Parlamente sollen gestaumlrkt werden engere Kooperation mit dem EP ohne Schaffung

einer neuen Institution

6 Berliner Entwurf

sum Die bdquoVerfassung fuumlr die Europaumlische Unionldquo orientiert sich an bereits bestehendem Recht in deneuropaumlischen Vertraumlgen und an der Rechtsprechung des EuGH

sum Vollbeschaumlftigung und nachhaltiges Wachstum werden als Ziele der Union eingefuumlgtsozialdemokratische Werte verankert

sum Die GR-Charta wird nicht mit aufgenommen nur Verweissum Absage an einen Praumlsidenten des Europaumlischen Rates stattdessen Staumlrkung der Kommission

die das Initiativmonopol behaumllt und deren Praumlsident vom EP gewaumlhlt wirdsum Verankerung des Konventsverfahrens zur Aumlnderung der Verfassung

7 Young Greens

sum GR-Charta ist in Verfassung integriert und den Prinzipien der Union vorangestelltsum Europaumlisches Referendum wird in die Verfassung aufgenommensum EP besitzt zusammen mit der Kommission das Initiativrechtsum EP besteht aus einer Buumlrgerkammer und einer Staatenkammer wobei die Buumlrgerkammer vom

Volk gewaumlhlt wird und die Staatenkammer sich aus den Regierungen der Mitgliedstaatenzusammensetzt in der jeder Staat nur eine Stimme hat

sum Ein bdquoRat fuumlr nachhaltige Entwicklung wird geschaffen

8 Schwarze ndash Entwurf

sum Modell einer Zweiteilung der Vertraumlge erster Teil bildet den eigentlichen Verfassungsvertrag wirddurch einen zweiten Vertrag uumlber Unionspolitiken ergaumlnzt (hier einfachere Modalitaumlten zurAumlnderung vorgesehen als bei einer Aumlnderung des ersten Teils)

sum Entwurf konzentriert sich auf die 4 Punkte von Laeken (1bessere Kompetenzabgrenzung 2Verbesserung des GR-Schutzes 3 Vereinfachung der Vertraumlge 4 Reform der Institutionen)

sum Der Europaumlische Rat bekommt Organstellung die Zusammensetzung wird um den Praumlsidentendes EP erweitert der Vorsitz im Europaumlischen Rat ist an den Vorsitz im Rat gekoppelt

sum Der Vorsitz im Rat soll durch eine auf 24 Monate angelegte gemeinsame Praumlsidentschaft von 3Mitgliedstaaten wahrgenommen werden

sum Fruumlhwarnsystem durch Einrichtung eines Kompetenzausschusses der sich aus nationalen undEuropaparlamentariern zusammensetzt

sum Klagerecht der nationalen Parlamente sowie des AdRsum Ruumlckuumlbertragung von Regelungszustaumlndigkeiten auf die Mitgliedsstaaten moumlglichsum Das gesamte Unionsrecht abgesehen von der Ausnahmeregelung der GASP unterliegt der

richterlichen Kontrolle durch die Unionsgerichtesum Nichtigkeitsklage erfaumlhrt inhaltliche Aumlnderung- Abschaffung des Systems der 4 Klagegruumlnde zugunsten einer Generalklausel- Aufhebung der Beschraumlnkungen in Bezug auf die passivlegitimation bei Klagen Privater- Kommissionsverordnungen werden zum zulaumlssigen Gegenstand einer Individualklage- GR-Beschwerde moumlglichsum Auf Unionssteuer wird verzichtet stattdessen Finanzierung nach Anteilen am BSPsum Bei der GASP werden die sog Petersberg-Aufgaben die Einsaumltze zur Bekaumlmpfung des

internationalen Terrorismus hinzugefuumlgtsum Personelle Verschmelzung der Aumlmter des Hohen Vertreters fuumlr GASP und des Auszligenkommissars

9 Entwurf von Jo Leinen

- GR-Charta wird das erste Kapitel der Verfassung- EU besitzt Rechtspersoumlnlichkeit Austritt aus Union moumlglich- Arbeitssprache neben Englisch und Franzoumlsisch auch Deutsch- Gesetzgebung der EU erfolgt in 2 Kammern durch das Europaumlische Parlament (Buumlrgerkammer)

und durch den Europaumlischen Senat (Staatenkammer) der aus einer Umgestaltung desMinisterrats hervorgeht

- Kommission stellt die Exekutive der Union dar der Praumlsident wird vom EP gewaumlhlt- Europaumlischer Auszligenminister soll Vize-Praumlsident der Kommission sein- Ein Praumlsident des Europaumlischen Rates ist nicht vorgesehen wird auch kein Organ der EU- Erhebung finanzieller Eigenmittel- Referendum wird eingefuumlhrt direkte Demokratie- Koordinierung von Politiken sowie die verstaumlrkte Zusammenarbeit in den Vertrag mit

aufgenommen- AdR bekommt Klagerecht vor dem EuGH

10 Beitrag von Wolfgang Schaumluble und Wilfried Martens vom 24092002Entwurf traumlgt den Titel bdquoEine Verfassung fuumlr ein starkes Europaldquo zuletzt aktualisiert am 24092002Flieszligtext mit durchnummerierten Paragraphen Von der Form nicht vergleichbar mit den meisten

anderen Verfassungsentwuumlrfen die bereits vollstaumlndig vorformulierte Artikel enthalten wohingegendieser Entwurf lediglich einige wenige bedeutsame Themen ansprichtZwar spricht der Entwurf von bdquoVerfassungldquo jedoch sind in den Text Aumlnderungsvorschlaumlgeeinschlaumlgiger konservativer Parteien eingearbeitet die gerade an dieser Stelle den Gebrauch desBegriffes bdquoVerfassungsvertragldquo fordern (z B die CSU)Die in dem Entwurf behandelten Themen sind die Kompetenzverteilung zwischen der EU und denMitgliedstaaten die Integretion der Grundrechtecharta in die Verfassung und die Reform derInstitutionenZum InhaltBekenntnis zum bdquogeistig-religioumlsen und sittlichen ErbeldquoEine Perspektive fuumlr die aumluszligeren Grenzen Europas ist zu schaffen da ansonsten die Gefahr bestehedie Integrationskraft der Union zu uumlberfordern Die Grenzen sollen bdquoklar aber offenldquo gezogen werdend h zu Staaten die derzeit der Union als Vollmitglieder nicht beitreten koumlnnen soll eine bdquoEuropaumlischePartnerschaftldquo entwickelt werden Diese soll sich am Modell des EWR orientieren allerdings unterEinbeziehung einer politischen KomponenteBetonung der Unantastbarkeit der internen europaumlischen GrenzenEinheitliche Rechtspersoumlnlichkeit der UnionDie Union ist eine einmalige () Konstruktion bdquoohne historische oder legale Vorbilderldquo die auf derdoppelten Legitimation der Buumlrger und der Staaten aufbautDrei Arten der Kompetenz die prinzipiell von den Mitgliedstaaten ausgeuumlbten Kompetenzen dieeigenen Kompetenzen der Union und die geteilten Kompetenzen Prinzip der begrenztenEinzelermaumlchtigung gilt weiterEntweder zu den eigenen aber zumindest zu den geteilten Kompetenzen der Union sollen sowohl derAufbau und die Durchfuumlhrung einer gemeinsamen Auszligen- und Sicherheitspolitik als auch dieRechtsgrundlagen fuumlr das gemeinsame Gebiet der Freiheit und Sicherheit hinzugefuumlgt werdenGeteilte Kompetenzen decken drei verschiedene Gebiete ab dasjenige in dem die Union diegrundlegenden Regeln festlegt dasjenige in dem sie lediglich in einer komplementaumlren oderzusaumltzlichen Art interveniert und dasjenige in dem sie nationale Politiken koordiniertEine Weiterentwicklungsklausel ist vorzusehen die nur in Ausnahmefaumlllen die einstimmigeEntscheidung fordert und grundsaumltzlich die Beteiligung des EP festlegtInnerhalb des EuGH soll eine spezielle Verfassungs- und Grundrechtekammer geschaffen werdenDie Grundrechtecharta soll integraler Bestandteil der Europaumlischen Verfassung werdenDie Union soll der Europaumlischen Menschenrechtskonvention beitretenDie Schaffung einer zusaumltzlichen Institution fuumlr eine spezielle Rolle der nationalen Parlamenteinnerhalb des Institutionsgefuumlges der EU wird abgelehnt obwohl die Autoren eine bedeutendere Rolleder nationalen Parlamente befuumlrwortenbdquoDie EU ist weder eine Foumlderation im klassischen Sinne noch ein StaatldquoDas EP fungiert zusammen mit dem Rat als gleichberechtigter Gesetzgeber der EUDie Haushaltskompetenz soll zwischen EP und Rat geteilt werdenDer Europaumlische Rat ist eine zentrale Institution der EU und praumlgt ihre politische RichtungDer gegenwaumlrtige Rat fuumlr Allgemeine Angelegenheiten soll in zwei getrennte Einheiten aufgeteiltwerden einen gestaumlrkten Rat fuumlr Allgemeine Angelegenheiten der die Kohaumlrenz der Entscheidungensicherstellt waumlhrend ein spezieller Rat fuumlr Auswaumlrtige Beziehungen sich rein auf Fragen im Bereichder GASP konzentriertDie Mitgliedstaaten bleiben bei der Besetzung des Ratsvorsitzes gleichberechtigtDie Kommission behaumllt ihr InitiativmonopolDer Europaumlische Rat schlaumlgt dem EP unter Beruumlcksichtigung der Ergebnisse der Europawahl und mitqualifizierter Mehrheit einen Kandidaten fuumlr das Amt des Kommissionspraumlsidenten vor den das EPentweder ablehnt oder annimmt Der Kommissionspraumlsident waumlhlt dann seine Kommissare aus dieKommission wird in toto vom EP gewaumlhlt und vom Rat mit Mehrheit bestaumltigt

11 Beitrag des Earl of Stockton vom 24092002Der Earl of Stockton ist stellvertretendes Mitglied des Europaumlischen Konventes der im Namen einerGruppe britischer Konservativer die in ihrer Mehrheit ehemalige oder jetzige Mitglieder des bdquoHouse ofCommonsldquo des bdquoHouse of Lordsldquo und des EP sind diesen Beitrag zur oumlffentlichen Debatte uumlber dieZukunft Europas eingereicht hatTitel bdquoDie Zukunft der EU Ein positiver konservativer Ansatzldquo1 Zur FormKein vollstaumlndiger Verfassungsentwurf sondern Vorschlaumlge und Gedanken zu den aus ihrer Sichtwichtigen Streitpunkten

Positiver Ansatz D h die EU wird nicht verteufelt auch wird nicht ausschlieszliglich dieRuumlckuumlbertragung von Kompetenzen auf die nationale Ebene gefordert sondern der Entwurf erkenntausdruumlcklich die Bedeutung der EU in ganz bestimmten Bereichen an und fordert konsequenterweisedort auch die Staumlrkung der EU-Kompetenzen wie auch die Effektivierung der Verfahrensablaumlufe2 Zum InhaltZunaumlchst Klarstellung daszlig auch in Zukunft die Mitgliedstaaten die bestimmenden Komponenten derEU bleiben sollen weshalb die Umwandlung der EU in einen voll funktionierenden Bundesstaatabgelehnt wirdKompetenzverteilung Auflistung der eigenen Kompetenzen der EU der eigenen Kompetenzen derMitgliedstaaten und der geteilten Kompetenzen wird abgelehnt stattdessen lediglich Klarstellung imVerfassungsvertrag daszlig die EU nur dort eigene oder geteilte Zustaumlndigkeit besitzt wo ihr der Vertragdies einraumlumtDie gemeinschaftlichen Vertraumlge sollen vereinfacht und in zwei Teile geteilt werden 1 Teil =Vertragsverpflichtungen der EU (wichtige Vorschriften) 2 Teil = Vertragsregeln fuumlr die EU (wenigerwichtige und detailliertere Vorschriften) Auch die Vorschriften des 2 Teils sollen nur imKonsensverfahren geaumlndert werden koumlnnenDer Rat bleibt die bestimmende Institution der EU lediglich mehr Offenheit und TransparenzAufwertung der Rolle der nationalen Parlamente indem ein bdquoAusschuszlig der nationalen Parlamenteldquoeingerichtet wird der sich vor allem mit dem Rat ins Benehmen setzen wuumlrde Bevor der Rat Rechtsetzt wuumlrde dieser Ausschuszlig seine Ansicht zu den Gesetzesvorschlaumlgen aumluszligern Also wird diebdquoStaatenkammerldquo nicht allein vom Rat gebildet sondern von den nationalen Parlamentenrepraumlsentiert im o g Ausschuszlig an der Seite des Rates Allerdings soll sich der Ausschuszlig aufSubsidiaritaumltsfragen und auf besonders wichtige Gesetzgebung konzentrierenEmpfehlung des Konventes daszlig die Mitgliedstaaten vor einer Entscheidung im EU-Gesetzgebungsverfahren stets das jeweilige nationale Parlament anhoumlren muumlssenPraumlsident der EU sollte vom Europaumlischen Rat fuumlr mehrere Jahre ernannt werden wobei auch das EPzu beteiligen istPraumlsidentschaft besteht aus dem Praumlsidenten und einer rotierenden Troika die ein Jahr im Amt bleibtDie Troika setzt sich immer aus einem Vertreter eines groumlszligeren Mitgliedstaates und aus zweiVertretern kleinerer Mitgliedstaaten zusammen Die Praumlsidentschaft vertritt den Rat der eine von derKommission zu unterscheidende Aufgabe hatDie Kommission sollte der Motor der EU bleiben deshalb Notwendigkeit einer starken Kommissionjedoch ohne erweiterte Kompetenzen in bezug auf den status quo Innerhalb ihrer Kompetenzen aberschon Staumlrkung ihrer Rolle bspw bei der SubventionskontrolleReduzierung der Abteilungen innerhalb der Kommission Jeder Mitgliedstaat behaumllt einen Kommissarallerdings gibt es sog bdquoVollkommissareldquo und bdquoJuniorkommissareldquo Jeder bdquoVollkommissarldquo erhaumllt eineAbteilung mit einem bdquoJuniorkommissarldquo an seiner Seite (Anpassung an das System in der nationalenMinisterialverwaltung) Die groumlszligeren Mitgliedstaaten haumltten immer einen bdquoVollkommissarldquo wohingegendie kleineren Mitgliedstaaten zwischen einem bdquoVoll-ldquo und einem bdquoJuniorkommissarldquo hin- und herwechseln wuumlrden Ziel effektive und schlanke Kommission und gleichzeitig Wahrung einesKommissars auch fuumlr die kleineren MitgliedstaatenIn Sachen EP Ausweitung des Mitentscheidungsverfahrens Viel wichtiger ist jedoch daszlig das EP anAutoritaumlt und Legitimitaumlt gewinnt was sich erst im Laufe der Zeit entwickeln muszlig Hinweis auf diefehlende Kohaumlrenz und Konsistenz in den Entscheidungen des EP weil es keine klarenMehrheitsfraktionen im EP gibt Recht der vorzeitigen Aufloumlsung des EP durch die gemeinsamhandelnden Organe der Kommission und des RatesWichtig ist die bessere Durchsetzung der EuGH-Entscheidungen Deshalb soll der EuGH das Rechterhalten einem verurteilten Mitgliedstaat bzw Individuum im Falle der Nichtbefolgung des Urteils dieStimmrechte und oder den Zugang zu EU-Programmen zeitweise zu entziehen

12 Entwurf von Rupert ScholzAbgedruckt als Sonderheft 2002 der Zeitschrift fuumlr Gesetzgebung ZGGrundlage des EVP-Diskussionsentwurfs zur bdquoVerfassung der Europaumlischen Unionldquo vom 290820021 Zur FormSystematische Zusammenfuumlhrung von EUV und EGV in einem neuen bdquoVertrag uumlber die EuropaumlischeUnionldquoKeine Zweiteilung in einen wichtigen und einen weniger wichtigen dafuumlr detaillierteren TeilScholz plaumldiert fuumlr Benennung als bdquoVerfassungsvertragldquo2 Zum InhaltGrundsouveraumlnitaumlt bleibt bei den Mitgliedstaaten d h auch in Zukunft keine Kompetenz-Kompetenzfuumlr die EU

Art 308 EG abschaffen dafuumlr Annexkompetenz einfuumlhren d h EU-Kompetenz fuumlr notwendigeergaumlnzende Vorschriften beim Taumltigwerden im eigenen Zustaumlndigkeitsbereich der EU (Art 64 I)Ziele und Kompetenzen eindeutig unterscheiden Aus Zielen duumlrfen keine Befugnisse abgeleitetwerden (so aber beim jetzigen Art 308 EG)Kompetenzaufteilung Ausschlieszligliche und geteilte Zustaumlndigkeiten der EU (Vollgesetzgebung)zusaumltzlich Rahmenzustaumlndigkeit (Rahmengesetzgebung)Subsidiaritaumltsprinzip muszlig verfahrensrechtlich durch eine Subsidiaritaumltskammer beim EuGHabgesichert werden Keine ex-ante-Kontrolle durch die nationalen Parlamente wegenNichtpraktikabilitaumlt innerhalb von sechs Wochen eine Uumlberpruumlfung von Gesetzesinitiativen aufEinhaltung des Subsidiaritaumltsprinzips durchzufuumlhrenDas EP erhaumllt volle Legislativgewalt zwei Kammern Voumllkerkammer und Staatenkammer die letztejedoch mit festen MitgliedernDie Kommission fungiert als Regierung die dem EP gegenuumlber voll verantwortlich istInitiativrecht auch fuumlr das EP (Voumllker- und Staatenkammer)Starker Praumlsident der Kommission aber Absage an einen vom Europaumlischen Rat gewaumlhltenPraumlsidenten

V Ausblick Beitritt und Erweiterung

DIE BEITRITTSKANDIDATEN IM KONVENT

Aureacutelien Raccah

Auszug aus der Erklaumlrung von LaekenbdquoDie Bewerberlaumlnder werden in vollem Umfang an den Beratungen des Konvents beteiligt Sie werdenin gleicher Weise wie die derzeitigen Mitgliedstaaten vertreten sein (ein Vertreter der Regierung undzwei Mitglieder des nationalen Parlaments) und an den Beratungen teilnehmen ohne freilich einenKonsens der sich zwischen den Mitgliedstaaten abzeichnet verhindern zu koumlnnenldquo

I Souveraumlnitaumlt und Identitaumlt der Beitrittskandidaten in der Zukunft EuropasA Gewaltenteilung

1) Horizontale Gewaltenteilung Aufsicht uumlber die europaumlische Institutionen- Beitraumlge von Majaz Nahigal (Premierminister von Slowenien) Michael

Attalides (Vertreter von Zypern) Hildegard Corola Puwak (Vertreterin derRegierung von Rumaumlnien) Jan Kohout (Vertreter der Regierung derTschechischen Republik) Josef Zieleniec (Vertreter des tschechischenParlaments)

2) Vertikale Gewaltenteilung Prinzip der Subsidiaritaumlt- Beitraumlge von Nahtigal gemeinsamer Beitrag von 16 Mitgliedern

Andriukaitis (Vertreter des Parlaments von Litauen) Attalide- Inhalt Neue Kompetenzen bessere Koordinierung Partnerschaft des

EuGH mit den nationalen Verfassungsgerichtsoumlfen FruumlhwarnsystemEinbeziehung der Regionen mit GesetzgebungsbefugnissenVerteilung der Kompetenzen Kompetenzkatalog mit ausschliesslichenkonkurrierenden und Ergaumlnzungskompetenzen

B Staumlrkung des Gewichts der nationalen Parlamente1) Rolle und Gewicht der nationalen Parlamente

- Beitraumlge von Nahtgal Andriukaitis und Kutraite-Giedraitene PeeterKreitzberg unt Tunne Kelam (Vertreter des Parlaments von Estland)

- Inhalt Vertretung der kleinen Staaten Koordinierung mit dem europaumlischenParlament Kontrolle der Regierung Kooperation zwischen den nationalenParlamenten

2) Schaffung einer zweten Kammer- Nach den Vorbild des franzoumlsischen Senates Andriukaitis Atalides- Neue Kammer mit einer gleichen Vertretung aller Staaten 6 Sitzungen pro

Jahr Teilnahme der nationalen Parlamentarier Kontrolle der Anwendungdes Subsidiartaumltsprinzips

II Rolle der Beitrittskandidaten in der Zukunft Europas - ThemenPrinzip der DemokratieVereinfachung der Vertraumlge

- Beitraumlge von Andriukaitis Attalides Danuta Huumlbner und Janusz Trzcinski(Vertreter der polnischen Regierung) Birzniece (Vertreterin des Parlamentsvon Lettland)

- Inhalt Zugang und Verstaumlndlichkeit Verschmelzung der bestehendenVertraumlge

Beteiligung der Buumlrger- Beitraumlge von Nahtigal Andriukaitis Attalides Huumlbner- Inhalt Beachtung der Demokratie Gleichheit der Sprachen

Menschenrechte kulturelle soziale und wirtschaftliche Vielfalt GR-ChartaKooperation im Bereich der 2 und 3 SaumluleGASP Debatten uumlber den Hohen Vertreter fuumlr die GASP

- Beitraumlge von Nahtigal Andriukaitis Attalides Puwak

- Inhalt EU als Voumllkerrechtssubjekt Kooperation Erweiterung dergemeinsamen Bereiche graduelle bdquoVergemeinschaftungldquo Erfordernis derSolidaritaumlt Verschmelzung des Hohen Vertreters fuumlr die GASP und desKommissars fuumlr Auswaumlrtige Angelegenheiten

Bereich der polizeilichen und justiziellen Zusammenarbeit in Strafsachen- Beitraumlge von Puwak Nahtigal- Inhalt Innere Sicherheit bessere Kooperation

Zum Weiterlesen

Figaro vom 240103 polnischer Aussenminister Wlodzinierz Cinoszewic gt Gott und christliche WerteLe Monde vom 30103 J-L Dehaene gt bdquokeine Oktroyierung der BedingungenldquoLe Monde vom 290203 bdquo Die kleinen Beitrittskandidaten misstrauen einem Europa der Grossenldquo

III Inhaltliche Aspekte der KonventsarbeitenFebruar 2002 bis Januar 2003

1 DIE ARBEITSGRUPPENI - VI

Manuela Hander

AG I bdquoSubsidiaritaumltsprinzipldquoVors Inigo Mendez de Vigo

Vorschlaumlge

1 Fruumlhere Einbeziehung des Subsidiaritaumltsgedankens in Rechtsetzungsakte der Gemeinschaft durchdie am Rechtsetzungsverfahren beteiligten Organe und damit Verbesserung dessen Beruumlcksichtigung2 Ex-ante-Kontrolle durch die Schaffung eines Warnsystems durch fruumlhzeitige Einbeziehung desmitgliedstaatlichen Gesetzgebers am gemeinschaftlichen Rechtsetzungsverfahren3 Ex-post-Kontrolle durch Erleichterung der Klageerhebungsmoumlglichkeiten beim EuGH wegenMissachtung des Subsidiaritaumltsprinzips

AG II bdquoEinbeziehung der ChartaBeitritt zur EMRKldquoVors Antonio Vitorino

Vorschlaumlge

1 Einbeziehung der Grundrechtecharta in die Verfassung wodurch dieser Rechtsverbindlichkeitverliehen wuumlrde Ein Konsens hinsichtlich der konkreten Art und Weise dieser Einbeziehung konntenicht erzielt werden vielmehr wurden alle Optionen in die entsprechende Empfehlung derArbeitsgruppe aufgenommen So plaumldierte ein Teil der Gruppe fuumlr eine Aufnahme der Charta alserstem Kapitel der Verfassung ein anderer Teil wollte es ausreichen lassen eine entsprechendeBezugnahmevorschrift in einen Artikel der Verfassung aufzunehmen wiederum andere wollten eineBezugnahme nur bdquoindirektldquo vorgenommen wissen die es vermeiden wuumlrde der ChartaVerfassungsrang zu geben2 Ein Votum zum Beitritt der EU zur EMRK wurde explizit nicht abgegeben Vielmehr verwies dieGruppe diesbezuumlglich auf den Rat der Europaumlischen Union denn nur dieser koumlnne eine derartwesentliche politische Entscheidung treffen Jedoch sprach sie sich indirekt fuumlr den Beitritt der EU zurEMRK aus indem sie eine Empfehlung zur Aufnahme einer den Beitritt betreffendenverfassungsrechtlichen Bestimmung formulierte und wohlwollend die Argumente eroumlrterte die fuumlreinen Beitritt der EU zur EMRK sprechen

AG III bdquoRechtspersoumlnlichkeitldquoVors Giuliano Amato

Vorschlaumlge

1 Anerkennung der Rechtspersoumlnlichkeit der EU2 Verschmelzung der EU und der EG zu einer einzigen Rechtspersoumlnlichkeit3 Fusion der verschiedenen Vertraumlge (EG-Vertrag EGKS-Vertrag EURATOM-Vertrag EU-Vertrag)mit der Maszliggabe der Untergliederung des neuen einheitlichen Vertrages in zwei Teile einengrundlegenden verfassungsrechtlichen Teil und einen weiteren mit den uumlbrigen Bestimmungen dergenannten Vertraumlge

AG IV bdquoRolle der einzelstaatlichen ParlamenteldquoVors Gisela Stuart

Vorschlaumlge

1 Verbesserung der einzelstaatlichen Kontrollmechanismen der Parlamente die durch dieMitgliedstaaten zu gewaumlhren waumlre und Anerkennung der Rolle der mitgliedstaatlichen Parlamente inder Verfassung2 Einbeziehung der mitgliedstaatlichen Parlamente in die Uumlberwachung des Subsidiaritaumltsprinzips vorallem durch bessere und fruumlhe Unterrichtung von gemeinschaftlichen Rechtsetzungsverfahren3 Ausbau und Erweiterung multilateraler Netze insbesondere durch Praumlzisierung des COSAC-Mandates (vgl hierzu Ziffer II des Protokolls Nr 9 zum EGV (Amsterdam)) durch Einrichtung einesKonvents zur Eroumlrterung wichtiger politischer Leitlinien sowie der Strategie der EU und durch dieEinberufung von Ad-hoc-Konferenzen zwischenparlamentarischer Natur zu speziellen Fragen

AG V bdquoErgaumlnzende ZustaumlndigkeitenldquoVors Henning Christophersen

Vorschlaumlge

1 Die Verfassung allgemein betreffenda) Aufteilung saumlmtlicher Zustaumlndigkeiten zwischen den Mitgliedstaaten und der EU in einembesonderen Kapitel der Verfassungb) Wahrung der Flexibilitaumlt durch Beibehaltung des Art 308 EGV (Amsterdam) bzw einervergleichbaren Bestimmung unter der Voraussetzung der Festlegung dass damit keine Ausweitunggemeinschaftlicher Zustaumlndigkeiten verbunden waumlre2 Die bdquoergaumlnzenden Zustaumlndigkeitenldquo bzw nach dem Vorschlag der Gruppe die bdquounterstuumltzendenMaszlignahmenldquo im besonderen angehenda) Zulaumlssigkeit unterstuumltzender Maszlignahmen nur im Rahmen ausschlieszliglicher Kompetenzen derMitgliedstaaten die einzelstaatliche Rechtsvorschriften nicht ersetzen sondern allenfalls ergaumlnzenoder unterstuumltzen duumlrftenb) Forderung nach einem gemeinsamen Interesse der EU und der Mitgliedstaaten als Voraussetzungunterstuumltzender Maszlignahmen

AG VI bdquoOrdnungspolitikldquoVors Klaus Haumlnsch

Vorschlaumlge

1 Aufnahme wirtschafts- und sozialpolitischer Ziele in die Verfassung (vergleichbar mit denbestehenden Bestimmungen der Art 2 EUV (Amsterdam) und Artt 2 3 und 4 EGV (Amsterdam))2 Strikte Trennung von einerseits Waumlhrungs- und andererseits Wirtschaftspolitik wobei dieerstgenannte als ausschlieszligliche Gemeinschaftszustaumlndigkeit verstanden werden sollte die zweite alsmitgliedstaatliche Zustaumlndigkeit allerdings mit der Einschraumlnkung der Aufnahme der Grundsaumltze derWirtschaftspolitik in die Verfassung sowie einer Verbesserung der Koordinierung zwischen denMitgliedstaaten3 Beibehaltung der EURO-Gruppe deren Vertretung in internationalen Organisationen zu verstaumlrkenwaumlre

2 DIE ARBEITSGRUPPEN VII - X

Conrad Seiferth

AG VII bdquoAussenpolitisches HandelnldquoVors Jean-Luc Dehaene

Vorschlaumlge

1 Zusammenfuumlhrung aller das Aussenpolitische Handeln der EU betreffenden Artikel in einemeinzigen Abschnitt2 Definition von Grundsaumltzen und Zielen fuumlr das Aussenhandeln der EU wofuumlr der Europaumlische Ratstrategische Ziele und Interessen festlegt die die Parameter des Handelns von EU undMitgliedstaaten bestimmen3 EU-Kompetenz zum Abschluss von internationalen Vereinbarungen die ihre Kompetenz betreffen4 Um die Kohaumlrenz und Effektivitaumlt zwischen den Institutionen zu staumlrken bdquoAussenpolitischerVertreter der EUldquo ndash Verschmelzung der Posten des bdquoHohen Vertreter fuumlr die GASPldquo (Solana) und desKommissars (Patten) in einer Person die mit qualifizierter Merheit vom Europaumlischen Rat unterBilligung von Kommission und Parlament ernannt wird5 Um die Kohaumlrenz innerhalb der Institutionen zu verbessern Ratsformation fuumlr AussenpolitischesHandeln und Aussenpolitische Zentralstelle zur Koordination innerhalb der Kommission6 Bestehende Vorgaben zur Entscheidungsfindung sollen weiter ausgeschoumlpft werden keineAusweitung der Mehrheitsentscheidungen aber Kompetenz des Europaumlischen Rates einstimmigMehrheitsentscheidungen auszuweiten

AG VIII bdquoVerteidigungldquoVors Michel Barnier

Vorschlaumlge

1 Ausweitung der Petersberger Aufgaben2 Zur Erhoumlhung von Effizienz und Kohaumlrenz soll der bdquoHohe Vertreter fuumlr die GASP ein Initiativrecht inKrisenangelegenheiten erhalten und in dringenden Faumlllen ermaumlchtigt werden koumlnnen notwendigeEntscheidungen unter Aufsicht des Rates zu treffen3 Die Entscheidung zum Start einer Operation soll einstimmig unter Beachtung des bdquoPrinzips derKonstruktiven Enthaltung erfolgen4 bdquoEuropaumlische Verteidigungszoneldquo Moumlglichkeit zur Einfuumlhrung einer staumlrkeren Kooperation zwischenMitgliedstaaten (vergleichbar bdquoEurozoneldquo)5 Einfuumlhrung einer Solidaritaumltsklausel zur Antwort auf terroristische Bedrohungen und Angriffe mit deralle Mittel zur Abwehr in der EU mobilisiert werden koumlnnen6 Einrichtung einer Europaumlischen Ruumlstungs- und Strategie-Forschungsagentur zur Harmonisierungder Ausruumlstungsbeschaffung und Unterstuumltzung der militaumlrischen Forschung7 Einfuumlhrung von Konvergenzkriterien fuumlr militaumlrische Haushaltsausgeben um die militaumlrischenFaumlhigkeiten der EU zu staumlrken

AG IX bdquoVereinfachung der VertraumlgeldquoVors Guiliano Amato

Vorschlaumlge

1 Verringerung der Anzahl der Rechtsakte von 15 auf 6

a) Verbindliche Verordnung AElig bdquoEU-Gesetzldquo Richtlinie AElig bdquoEU-Rahmengesetzldquo EntscheidungDelegierte Rechtsakte (neue Kategorie von Rechtsnorm)b) Unverbindliche Stellungnahme und Empfehlungc) Anwendungsbereiche EGV u PJZS fuumlr GASP sollen alle Rechtsakte als bdquoGASP-Entscheidungldquobezeichnet werden2 Vereinfachung der Verfahrena) fuumlr alle Rechtsakte das Mitentscheidungsverfahren gem Art 251 EGVb) weitgehende Abschaffung des Verfahrens der Zusammenarbeit gem Art 252 und ersetzen durchMitentscheidungsverfahren oder Anhoumlrungsverfahrenc) Verfahren der Zustimmung Vorbehalten fuumlr die Ratifizierung von internationalen Abkommend) fuumlr alle Ausgaben einheitliches Haushaltsverfahren

AG X bdquoRaum der Freiheit der Sicherheit und des RechtsldquoVors John Bruton

Vorschlaumlge

1 Beschlussfassung mit qualifizierter Mehrheit und im Mitentscheidungsverfahren in der Asylpolitik2 Einwanderungspolitik soll weiterhin Sache der Mitgliedstaaten bleiben Ziel einer gemeinsamenEinwanderungspolitik im Verfassungsvertrag festhalten3 PJZS Deutlichere Umschreibung der Rechtsetzungsbefugnisse fuumlr die Union zur Angleichung desStrafrechts und des Strafprozessrechts gegenseitige Anerkennung von Gerichtsentscheidungen4 Verstaumlrkte Zusammenarbeit im Rat durch effizientere Struktur langfristig Aufbau eine europaumlischenGrenzschutzkorps5 Ausbau der Unionseinrichtungen Kontrolle der Arbeit von Europol durch das EP groumlszligerenSpielraum fuumlr den Gesetzgeber im Bereich von Eurojust Europaumlische Staatsanwaltschaft um gegenSubventionsstraftaten zu verfolgen6 Einbindung der staatlichen Parlamente in die europaumlische Strafrechtspolitik7 Allgemeine Zustaumlndigkeit des EuGH fuumlr den Bereich des Raum der Freiheit der Sicherheit und desRechts

3 DIE INSTITUTIONEN

Doris Schmitz-Meiners und Nicolas Poullain

I STATUS QUO DER INSTITUTIONENARCHITEKTUR

Im Kern der politischen Diskussion stehen die folgenden vier OrganeInstitutionen (andereEinrichtungen wie etwa EZB oder AdR spielen in der Reformdiskussion kaum eine Rolle)

1 Europaumlisches Parlament (Art 189-201)

Zusammensetzung seit `79 direkt gewaumlhlt abnehmende Wahlbeteiligung derzeit 626 MEPsab 25 MS 732

Immer wichtigere Rolle im Gesetzgebungsverfahren An der Gesetzgebung in der 2 und 3Saumlule ist das EP nicht beteiligt

Kontrolle der Exekutive Untersuchungsausschuszlig Kontrolle der Kommission InterpellationMiszligtrauensantrag Anhoumlrungsrecht

Mitwirkungsrechte beim Haushalt (nur bei nicht obligatorischen Ausgaben)

Zusammenarbeit mit innerstaatlischen Parlamenten (COSAC November 1989)

2 Ministerrat (Art 202-210)

Zusammensetzung Der Rat besteht aus je einem Vertreter jedes Mitgliedstaats (Mst) aufMinisterebene Der Vorsitz im Rat wird durch die Mst abwechselnd fuumlr 6 Monatewahrgenommen Minister werden vertreten durch staumlndige Vertreter im AStV (COREPER)

Bei der Gesetzgebung nimmt er trotz Machtzuwachs des EP noch die dominierender Rolleein Bei ZBJI 342 EUV und GASP Art 133 EUV alleiniges Legislativorgan Verabschiedetwirtschaftspolitische und beschaumlftigungspolitische Leitlinien

Drei verschiedene Formen der Stimmabgabe einfache Mehrheit qualifizierte Mehrheit (abFeb 2003 gem Nizza 3 Kriterien Anzahl der Stimmen 62873 mind 10 Staaten Bev (aufAntrag)) Einstimmigkeit

Sitzungen nicht oumlffentlich Transparenzdefiizit bei Gesetzgebung

Benennung des Kommissionspraumlsidents

3 Europaumlische Kommission (Art 211-219)

Zusammensetzung 20 Kommissare 10 + (52) ab 2005 je 1 pro Mst ab 27 Mst neueRegelung

Initiativmonopol im EG Bereich

Huumlterin der Vertraumlge Durchfuumlhrungskompetenz aber enger Rahmen durch Komitologie(Ausschuumlsse des Rates die den Rahmen fuumlr die Umsetzung festlegen) Vermittler zwischenRat und EP

Kollegialprinzip

3 Derzeitige Stimmenanzahl die Stimmenanzahl pro Mitgliedsland wurde in Nizza fuumlr alle Staaten festgelegt diebereits die Beitrittsverhandlungen aufgenommen haben

In der Wettbewerbspoltik verfuumlgt die Kommission uumlber legislative exekutive und quasi-judikative Befugnisse

Sieht sich dem Vorwurf des Demokratiedefizits ausgesetzt

4 Europaumlischer Gerichtshof Gericht erster Instanz (GEI) (Art 220-245)

Zusammensetzung EuGH 1 Richter je Mst 8 Generalanwaumllte Sie werden von denRegierungen und Mitgliedsstaaten im gegenseitigen Einvernehmen auf sechs Jahren ernanntAlle drei Jahre findet eine teilweise Neubesetzung statt Richter waumlhlen den Praumlsidenten ausihrer Mitte Aufgabe Wahrung des Rechts bei der Auslegung und Anwendung der Vertraumlge

II INSTITUTIONELLE REFORMEN IN DER DISKUSSION

1 Aspekte im Bezug auf die nahezu Konsens unter den Konventsmitgliedern herrscht

Europaumlisches Parlament

Staumlrkung der Rolle des direkt gewaumlhlten EP zur Uumlberwindung des Legitimations- undDemokratiedefizits der EU Die Beteiligung des EP am Gesetzgebungsprozeszlig nach demMitentscheidungsverfahren soll die Regel werden Die Budgethoheit des Parlaments sollverstaumlrkt werden Ein einheitliches Wahlverfahren und ein einheitliches Abgeordnetenstatut solleingefuumlhrt werden Die Mitwirkung des EP bei der Besetzung der anderen Institutionen soll verstaumlrktwerden

Ministerrat

In der Regel soll mit qualifizierter Mehrheit entschieden werden Lediglich einige sensible Bereiche(Aussen- und Sicherheitspolitik) sollen von dieser Regel ausgenommen werden Hier soll moumlglichstmit besonders qualifizierten Mehrheiten beschlossen werden Wenn der Rat als Gesetzgeber(Legislativrat) handelt soll dies oumlffentlich sein

Europaumlische Kommission

Die Kommission soll im legislativen Bereich das Initiativmonopol behalten Die Wahl undEinsetzung der Kommission als Ganzes soll nach Anhoumlrung der einzelnen Mitglieder desKommissionskollegiums durch die Ausschuumlsse des Parlaments durch das Plenum des EP erfolgenDie Abwahl der Kommission ist derzeit nur als Ganzes moumlglich In Zukunft soll derKommssionspraumlsident auch im Falle untragbarer Verwerfungen die Moumlglichkeit haben einemeinzelnen Kommissionsmitglied den Ruumlcktritt nahezulegen 4 Der Kommissionspraumlsident soll mit einerRichlinienkompetenz ausgestattet werden

Europaumlischer Gerichtshof

Die Gerichtsbarkeit des EuGH soll auf die gesamte ZBJI (Europol Eurojust EuropaumlischerStaatsanwalt) ausgedehnt werden Der EuGH soll als Verfassungsgericht fungieren und den Schutzder in der Grundrechtscharta verankerten Grund- und Menschenrechte gewaumlhrleisten Eineverstaumlrkte demokratische Legitimation der Richter soll durch ihre gemeinsame Berufung durchEP und Rat erreicht werden Der Rat koumlnnte hierbei eine Kandidatenliste vorlegen

2 Dissenspunkte

Die Vorstellung der Mitgliedstaaten und der verschiedenen politischen Parteien gehen am staumlrkstenbei der Frage der Gestaltung der Ratspraumlsidentschaft und des Beschlussfassungsverfahrens imMinisterrat der Wahl des Kommissionspraumlsidenten und der Gestaltung der Aussenvertretungauseinander Die wichtigsten Vorschlaumlge die hier diskutiert werden sind der deutsch-franzoumlsischeVorschlag und der Kommissionsvorschlag

4 Die Idee fuumlr diese Regelung geht auf eine Absprache zuruumlck die Prodi vor Amtsantritt mit seinen Amtskollegen getroffen hatDie Kommissare sicherten Prodi zu dass sie auf sein Ersuchen auch einzeln zuruumlcktreten wuumlrden

DEUTSCH - FRANZOumlSISCHER VORSCHLAG5

Ratspraumlsidentschaft und Beschlussfassung im MinisterratDie rotierende Praumlsidentschaft des Europaumlischen Rates soll durch einen dauerhaften Ratsvorsitzersetzt werden Der Ratsvorsitzende wird mit einer qualifizierten Mehrheit fuumlr eine Dauer von 5 bzw25 Jahren mit der Moumlglichkeit der Wiederwahl gewaumlhlt Der Amtsinhaber fuumlhrt sein Amt hauptamtlichaus Der Vorsitzende des Rates bereitet die Sitzungen des Europaumlischen Rats (ER) vor fuumlhrt dessenVorsitz und wacht uumlber die Umsetzung der Beschluumlsse Die Modalitaumlten fuumlr den Vorsitz im Ministerratvariieren je nach betroffenem Gebiet Der Allgemeine Rat wird vom Generalsekretaumlr des Ratesgeleitet Den Vorsitz des Aussenministerrates hat der Europaumlische Aussenminister inne Fuumlr dieRaumlte Wirtschaft und Finanzen die Eurogruppe und den Rat Justiz und Inneres werden fuumlr zweiJahre Vorsitzende gewaumlhlt Der Rest der Ratsformationen wird so geregelt dass er denMitgliedstaaten eine groumlsstmoumlgliche Beteiligung auf der Grundlage einer gleichberechtigten Rotationgewaumlhrleistet

KommissionEine starke Vereinfachung des Komitologieverfahrens soll es der Kommission erleichtern ihreAufgabe die vom EP und Rat erlassenen Gesetze umzusetzen und deren ordungsgemaumlsseUmsetzung zu kontrollieren erleichtern Um die politische Verantwortlichkeit der Kommissiare zugewaumlhrleisten erhalten diese ein Weisungsrecht gegenuumlber den Generaldirektionen DerKommissionpraumlsident hat die Richtlinienkompetenz fuumlr die Arbeit der Kommission

Europaumlisches ParlamentJede Ausweitung der Mehrheitsentscheidungen wird automatisch mit der Mitentscheidung der EPverbunden

AussenvertretungDie Aumlmter des Hohen Vertreters und des Kommissars sollen von derselben Person ausgeuumlbt werdendem Europaumlischen Aussenminister Er verfuumlgt uumlber ein formelles Initiativrecht Der ER ernennt denAussenminister mit Zustimmung des Praumlsidenten der Kommission mit qualifizierter Mehrheit DerAussenminister nimmt mit einem besonderen Status an den Sitzungen der Kommission teil In derRegel wird im Bereich der GASP mit qualifizierter Mehrheit abgestimmt lediglich bei militaumlrischen undsicherheitspolitischen Fragen gilt weiterhin das Prinzip der Einstimmigkeit Wenn ein Mitgliedstaat einnationales Interesse geltend macht und keine andere Loumlsung gefunden werden kann wird die Fragean den Europaumlischen Rat verwiesen der mit qualifizierter Mehrheit entscheidet

KOMMISSIONSVORSCHLAG6Ratspraumlsidentschaft und Beschlussfassung im MinisterratDer Kommissionsentwurf sieht eine Beibehaltung der halbjaumlhrlichen Rotation fuumlr diePraumlsidentschaft des ER und des Rates Allgemeine Angelegenheiten ggf auch fuumlr den AstV vor Beiden anderen Ratsformationen wir der Vorsitz durch ein fuumlr ein Jahr gewaumlhltes Ratsmitglieduumlbernommen Das komplexe Beschlussfassungssystem von Nizza soll durch die doppelte einfacheMehrheit (Mehrheit der Mitgliedsstaaten und der EU Bevoumllkerung) ersetzt werden In sensiblen Faumlllenmuumlsste auf eine verstaumlrkte Mehrheit (23 der Mitgliestaaten und 23 der Bevoumllkerung)zuruumlckgegriffen werden koumlnnen Das Einstimmigkeitsprinzips wird abgeschafft

KommissionAllein die Kommission sollte mit der Durchfuumlhrung der europaumlischen Rechtsvorschriftenbetraut sein Sie muss Ihr Handeln vor den rechtsetzenden Organen Rat und EP rechtfertigen DerVerfassungsvertrag muumlsste ebenfalls sicherstellen dass die Modalitaumlten fuumlr nicht zwingendeInstrumente der Umsetzung wie zB die Offene Koordinierung mit der Gemeinschaftsmethode imEinklang sind

Europaumlisches Parlament

5 Beitrag der dem Konvent am 16 Januar von den Mitgliedern des Konvents Herrn Dominque de Villepin und Herrn JoschkaFischer uebermittlet wurde httpwwwcapuni-muenchendekonventdownloadDeutsch-Franz-Vorschlagpdf6 Fuumlr die Europaumlische Union Frieden Freiheit Solidaritaumlt Rede von Romano Prodi 04 Dezember 2002 httpwwwcapuni-muenchendekonventdownloadKOM-EU_Frieden_Freiheit_Solidpdf

Ein Teil der MEPs soll durch europaumlische Listen gewaumlhlt werden Der ER und das EP habengleichwertige Rechte bei der Ernennung und der Kontrolle der Kommission

AussenvertretungDer Sekretaumlr der Union (SdU) der gleichzeitig Vizepraumlsident der Kommission ist und einenbesonderen Status hat wird vom ER und vom designierten Kommissionspraumlsidenten einvernehmlichernannt Damit ist er sowohl gegenuumlber dem ER als auch gegenuumlber demKommissionspraumlsidenten rechenschaftspflichtig die ihn auch beide seines Amtes enthebenkoumlnnen Als Kommissionsmitglied ist er auszligerdem gegenuumlber dem EP verantwortlich Waumlhrendeines Uumlbergangszeitraums wird der SdU im Bereich der GASP das Initiativrecht der Kommission imRahmen der Leitlinien und Auftraumlge des Rates oder einer Gruppe von Mitgliedstaaten ausuumlben AmEnde der Uumlbergangszeit legt der Rat die Modalitaumlten fest nach denen der SdU autonom dasInitiativrecht der Kommission im Bereich der GASP ausuumlben kann Der SdU vertritt die Union bei derDurchfuumlhrung auszligenpolitischer Aktionen gegenuumlber Dritten und ist fuumlr die Umsetzung dergemeinsamen Beschluumlsse verantwortlich

IV Verfassungsentwuumlrfe

VERFASSUNGSENTWUumlRFEAUS EUROPARECHTLICHER UND VERFASSUNGSRECHTLICHER SICHT

Christine Gerlach und Christian Pernhorst

Uumlberblick uumlber verschiedene Verfassungsentwuumlrfe

1 EU-Organe bzw Europaumlischer Konventsum Entwurf des Praumlsidiums des Europaumlischen Konventes vom 28102002sum Entwurf des Kommissionspraumlsidenten Romani Prodi vom 04122002sum Bericht des Europaumlischen Parlamentes (Alain Lamassoure) vom 240420022 Fraktionen und Parteiensum Entwurf der EVP-Gruppe im Europaumlischen Konvent vom 10112002sum Entwurf der SPE-Gruppe im Europaumlischen Konvent vom 03102002sum Berliner Entwurf der SPD-Bundestagsabgeordneten Gloser und Roth vom 20112002sum Entwurf einiger junger bdquoGruumlnerldquo von September 20023 Einzelpersonen (nicht abschlieszligende Auswahl)sum Entwurf von Prof Dr Juumlrgen Schwarze vom 12112002sum Entwurf der Konventsmitglieder Alan Dashwood Michael Dougan Christophe Hillion Angus

Johnston und Eleanor Spaventa vom 28102002sum Entwurf von Jo Leinen (MdEP) vom 23102002sum Entwurf von Robert Badinter vom 26092002sum Entwurf von Dr Wolfgang Schaumluble und Wilfried Martens vom 24092002sum Entwurf des Earl of Stockton vom 24092002sum Entwurf von Prof Dr Rupert Scholz von August 2002

(insgesamt nicht abschlieszligende Auswahl siehe die umfassenden Nachweise bei httpwwwcapuni-muenchendekonvententwuerfehtm)

Einzelheiten

1 Praumlsidium des Europaumlischen Konventes (bdquoGiscard-Entwurfldquo) vom 28102002sum Dreiteilung des bdquoVertrages uumlber eine Verfassung fuumlr Europaldquo in 1 Struktur der Verfassung und 2

Politikbereiche und die Durchfuumlhrung der Maszlignahmen der Union und 3 AllgemeineSchluszligbestimmungen Der zweite Teil soll die Rechtsgrundlagen enthalten

sum Frage der Namensgebung fuumlr die Union wird aufgeworfen (1Teil Titel I Art 1)sum Die Unionsbuumlrgerschaft soll betont werden Wie die GR-Charta in den Vertrag eingefuumlgt werden

soll ist offen gelassensum Abloumlsung der turnusmaumlszligigen Ratspraumlsidentschaft durch einen Praumlsidenten des Europaumlischen

Rates der fuumlr bestimmte Zeit gewaumlhlt werden soll (1 Teil Titel IV Art 15a)sum Schaffung des bdquoKongress der Voumllker Europasldquo (1 Teil Titel IV Art 19)sum Haushalt der Union soll vollstaumlndig aus Eigenmitteln der Union finanziert werden (1 Teil Titel VII

Art 38)sum Moumlglichkeit des Austritts wird festgesetzt (1 Teil Titel X Art 46)

2 bdquoProdi-Entwurfldquo vom 4122002

sum Dreiteilung der bdquoVerfassung fuumlr die Europaumlische Unionldquo in 1 Prinzipien 2 Grundrechte und 3Politikbereiche Der erste Teil Prinzipien enthaumllt neben den institutionellen Prinzipien auch diewesentlichen Politikziele fuumlr jeden einzelnen Politikbereich

sum Generelle Vergemeinschaftung aller Politikbereiche also auch der GASP und der PJZS

sum Einstimmigkeitserfordernis wird in allen Faumlllen selbst fuumlr Verfassungsaumlnderungen aufgegebenAusnahme ist die Aufnahme neuer Mitglieder

sum Die innenpolitischen Bereiche der Union werden eingeteilt in bdquoprincipal policiesldquo bdquoflanking policiesldquound bdquocomplementary actionsldquo je nach Art der Handlungsinitiative (HarmonisierungKoordinierung) die von der Union erwartet wird

sum Auszligenpolitik Gewaumlhrleistung einer kohaumlrenten Auszligenpolitik durch die Einrichtung des Amteseines bdquoSekretaumlrs der Unionldquo und durch die Niederlegung der generellen auszligenpolitischen Ziele im1 Teil der Verfassung

3 Bericht des Europaumlischen Parlamentes uumlber die Abgrenzung der Zustaumlndigkeiten der EU undder Mitgliedstaaten vom 24042002

Bericht des Ausschusses fuumlr konstitutionelle Fragen des EP (Berichterstatter Alain Lamassoure)

sum Behandelt vor allem das Thema der Kompetenzaufteilung kein breit angelegterVerfassungsentwurf

sum Vergemeinschaftung des zweiten und dritten Pfeilers um das Gleichgewicht von wirtschaftlicherund politischer Integration der Union herzustellen

sum Drei Arten von Zustaumlndigkeiten 1 die grundsaumltzliche Zustaumlndigkeit der Mitgliedstaaten 2 die derUnion uumlbertragene eigene Zustaumlndigkeit und 3 die geteilte Zustaumlndigkeit

sum Evolutivklausel in Anlehnung an Art 308 EG dessen Anwendung jedoch auch in die umgekehrteRichtung Ruumlckuumlbertragung von der Union auf die Mitgliedstaaten funktionieren soll

4 Entwurf der Europaumlischen Volkspartei vom 10112002Ergebnis der Studientage der EVP-Gruppe im Europaumlischen Konvent in Frascati vom 8 bis 10November 2002 Basiert auf dem Estoril-Entwurf vom 18102002 der wiederum auf dem Brok-Diskussionspapier vom 12092002 und dem EVP-Diskussionsentwurf zur bdquoVerfassung derEuropaumlischen Unionldquo vom 29082002 aufbaut Fuumlhrt den bdquoEstoril-Entwurfldquo mit dem bdquoGiscard-EntwurfldquozusammenZur FormAngepaszligt an die vom Konventspraumlsidium in seinem Vorentwurf vorgenommene Zwei- bzw Dreiteilungdes Verfassungsvertrages (Teil I Verfassungsstruktur Teil II Unionspolitiken Teil IIISchluszligbestimmungen)Bezeichnung als Verfassung und nicht als VerfassungsvertragAuffallend ist die komplette Uumlbernahme der Grundrechtecharta in die Verfassung ganz zu BeginnAnsonsten in der Form stark dem bdquoGiscard-Entwurfldquo angeglichen aber insgesamt ausfuumlhrlicherZum Inhalt1 Teil Struktur der VerfassungReligioumlser Bezug in der Praumlambel (bdquoreligious heritageldquo)Grundrechte in Art 1 ndash 55Rechtspersoumlnlichkeit (Art 56 II)Union gegruumlndet auf den Buumlrgern der Union und auf den Mitgliedstaaten (Art 56 I)Vorschriften uumlber die Flagge Hymne und den Feiertag (Art 61)Prinzip der begrenzten Einzelermaumlchtigung (Art 64 I)Zustaumlndigkeiten der Union ausschlieszligliche (= eigene) Zustaumlndigkeit geteilte Zustaumlndigkeit undergaumlnzende Zustaumlndigkeit der Union (Art 65)Kompetenzkataloge in Art 66 ndash 68Fruumlhwarnsystem im europaumlischen Gesetzgebungsverfahren bzgl der Einhaltung des Subsidiaritaumlts-und des Verhaumlltnismaumlszligigkeitsprinzips (Art 69 III)Flexibilitaumltsklausel in Art 71 (Ersatz fuumlr Art 308 EG) allerdings weiterhin mit dem Erfordernis derEinstimmigkeit im Rat jedoch nur der Mehrheit im EPUnterscheidung zwischen Legislativrat mit rotierender Praumlsidentschaft (Art 76 I) und Exekutivratdessen Vorsitz ein nationaler Minister der Kommissionspraumlsident oder das zustaumlndige Mitglied derKommission innehat (Art 76 II)Initiativmonopol im Gesetzgebungsverfahren weiterhin bei der Kommission (Art 77 II)Der Rat schlaumlgt dem EP einen Kandidaten fuumlr das Amt des Kommissionspraumlsidenten mit qualifizierterMehrheit im Lichte des Ergebnisses der EP-Wahlen vor EP waumlhlt mit absoluter MehrheitKommissionspraumlsident schlaumlgt die Kommissare vor die vom Rat mit qualifizierter Mehrheit bestaumltigtund vom EP gewaumlhlt werden muumlssen (Art 78 III)

Der Kommissionspraumlsident ernennt zwei Vizepraumlsidenten einem uumlbertraumlgt er mit Zustimmung desRates die Auszligenvertretung der Union (bdquoCommissioner for Foreign Relationsldquo) (Art 79 IV)Instrumente der Union 1 Unionsgesetze und -rahmengesetze erlassen durch die Legislative derUnion 2 Verordnungen erlassen durch die Exekutive der Union 3 Entscheidungen 4Empfehlungen und 5 Stellungnahmen Gesetze und Verordnungen sind allgemein anwendbar inihrer Gesamtheit bindend und in allen Mitgliedstaaten unmittelbar anwendbar Rahmengesetzehingegen entsprechen den Richtlinien (Art 91)Gesetze und Rahmengesetze werden zusammen vom EP und vom Rat entsprechend demMitentscheidungsverfahren (Art 96) erlassen Die Kommission kann Verordnungen erlassen wennund soweit entweder die Verfassung oder ein Unionsgesetz sie dazu ermaumlchtigt allerdings sind InhaltZweck und Ausmaszlig der Ermaumlchtigung zu beachten (vgl Art 80 I GG) (Art 94)Das Mitentscheidungsverfahren beinhaltet ein Vermittlungsverfahren Alle Unionsgesetze und -rahmengesetze sind ZustimmungsgesetzeFinanzierung der Union ausschlieszliglich durch Eigenmittel (Art 109 I)Die Kommission repraumlsentiert die Union nach auszligen (Art 112) Abschluszlig von internationalenVertraumlgen und Abkommen durch den Rat und das EP (Art 113) Ausdruumlckliche Kompetenz zumBeitritt zur Europaumlischen Menschenrechtskonvention (Art 113 II)bdquoEuropaumlische Partnerschaftldquo mit den EU-Nachbarstaaten vergleichbar mit dem EuropaumlischenWirtschaftsraum inklusive einer politischen Komponente (Art 116)2 Teil Die Politikbereiche und die Durchfuumlhrung der Maszlignahmen der UnionZwei moumlgliche Optionen fuumlr den 2 Teil des Verfassungsvertrages bzw der VerfassungOption 1 folgt der Idee im bdquoGiscard-Entwurfldquo wonach erst im 2 Teil fuumlr jeden einzelnen Politikbereichdie Art der Zustaumlndigkeit die anwendbaren Rechtsakte und Verfahren aufgefuumlhrt werden Nachteil seijedoch daszlig die Bedeutung des 1 Teils nachhaltig reduziert wuumlrde und zudem der 2 Teil aufgrundseines Umfangs von ca 414 Vorschriften fuumlr den Leser kaum noch lesbar waumlreDeshalb favorisiert der EVP-Entwurf die Option 2 wonach der 1 Teil in abschlieszligender Form dieZustaumlndigkeiten Rechtsakte und Verfahren der Union definiert und im 2 Teil nur noch dieVorschriften Aufnahme faumlnden die nicht in den 1 Teil passen Beispielsweise die Grundfreiheiten dieWettbewerbsregeln EMU-Vorschriften oder zusaumltzliche Vorschriften uumlber das Verfahren derInstitutionen der UnionGemaumlszlig der Option 2 schlaumlgt der Entwurf die folgenden Titel fuumlr den 2 Teil vorTitel I Gemeinsamer Markt Titel II EMU Titel III Innere Sicherheit Titel IV GASP TitelV Verteidigung Titel VI Euratom Titel VII Das Verfahren der Institutionen der Union

5 Beitrag der SPE- Gruppe im Europaumlischen Konvent

sum Kein Verfassungsentwurf sondern nur Vorschlaumlge fuumlr eine neue europaumlische Verfassung miteiner starken sozialen Dimension

sum Die verschiedenen Saumlulen sollen in einen einzigen Text gegossen werden (s Giscard-Entwurf)- Neuer Status fuumlr Nachbarstaaten (s Giscard)- Sicherheits- und Verteidigungspolitik sollte und Kontrolle des EP stehen- EuGH soll bei Kompetenzuumlberschreitung der EU entscheidensum Schaffung eines Rates fuumlr legislative Angelegenheiten (welcher oumlffentlich tagen sollte)- Praumlsident der Kommission muszlig gestaumlrkt werden mehr demokratische Legitimitaumlt und politische

Verantwortung- Absolute Transparenz und bdquogood administrationldquo soll von der Verfassung garantiert werdensum Nationale Parlamente sollen gestaumlrkt werden engere Kooperation mit dem EP ohne Schaffung

einer neuen Institution

6 Berliner Entwurf

sum Die bdquoVerfassung fuumlr die Europaumlische Unionldquo orientiert sich an bereits bestehendem Recht in deneuropaumlischen Vertraumlgen und an der Rechtsprechung des EuGH

sum Vollbeschaumlftigung und nachhaltiges Wachstum werden als Ziele der Union eingefuumlgtsozialdemokratische Werte verankert

sum Die GR-Charta wird nicht mit aufgenommen nur Verweissum Absage an einen Praumlsidenten des Europaumlischen Rates stattdessen Staumlrkung der Kommission

die das Initiativmonopol behaumllt und deren Praumlsident vom EP gewaumlhlt wirdsum Verankerung des Konventsverfahrens zur Aumlnderung der Verfassung

7 Young Greens

sum GR-Charta ist in Verfassung integriert und den Prinzipien der Union vorangestelltsum Europaumlisches Referendum wird in die Verfassung aufgenommensum EP besitzt zusammen mit der Kommission das Initiativrechtsum EP besteht aus einer Buumlrgerkammer und einer Staatenkammer wobei die Buumlrgerkammer vom

Volk gewaumlhlt wird und die Staatenkammer sich aus den Regierungen der Mitgliedstaatenzusammensetzt in der jeder Staat nur eine Stimme hat

sum Ein bdquoRat fuumlr nachhaltige Entwicklung wird geschaffen

8 Schwarze ndash Entwurf

sum Modell einer Zweiteilung der Vertraumlge erster Teil bildet den eigentlichen Verfassungsvertrag wirddurch einen zweiten Vertrag uumlber Unionspolitiken ergaumlnzt (hier einfachere Modalitaumlten zurAumlnderung vorgesehen als bei einer Aumlnderung des ersten Teils)

sum Entwurf konzentriert sich auf die 4 Punkte von Laeken (1bessere Kompetenzabgrenzung 2Verbesserung des GR-Schutzes 3 Vereinfachung der Vertraumlge 4 Reform der Institutionen)

sum Der Europaumlische Rat bekommt Organstellung die Zusammensetzung wird um den Praumlsidentendes EP erweitert der Vorsitz im Europaumlischen Rat ist an den Vorsitz im Rat gekoppelt

sum Der Vorsitz im Rat soll durch eine auf 24 Monate angelegte gemeinsame Praumlsidentschaft von 3Mitgliedstaaten wahrgenommen werden

sum Fruumlhwarnsystem durch Einrichtung eines Kompetenzausschusses der sich aus nationalen undEuropaparlamentariern zusammensetzt

sum Klagerecht der nationalen Parlamente sowie des AdRsum Ruumlckuumlbertragung von Regelungszustaumlndigkeiten auf die Mitgliedsstaaten moumlglichsum Das gesamte Unionsrecht abgesehen von der Ausnahmeregelung der GASP unterliegt der

richterlichen Kontrolle durch die Unionsgerichtesum Nichtigkeitsklage erfaumlhrt inhaltliche Aumlnderung- Abschaffung des Systems der 4 Klagegruumlnde zugunsten einer Generalklausel- Aufhebung der Beschraumlnkungen in Bezug auf die passivlegitimation bei Klagen Privater- Kommissionsverordnungen werden zum zulaumlssigen Gegenstand einer Individualklage- GR-Beschwerde moumlglichsum Auf Unionssteuer wird verzichtet stattdessen Finanzierung nach Anteilen am BSPsum Bei der GASP werden die sog Petersberg-Aufgaben die Einsaumltze zur Bekaumlmpfung des

internationalen Terrorismus hinzugefuumlgtsum Personelle Verschmelzung der Aumlmter des Hohen Vertreters fuumlr GASP und des Auszligenkommissars

9 Entwurf von Jo Leinen

- GR-Charta wird das erste Kapitel der Verfassung- EU besitzt Rechtspersoumlnlichkeit Austritt aus Union moumlglich- Arbeitssprache neben Englisch und Franzoumlsisch auch Deutsch- Gesetzgebung der EU erfolgt in 2 Kammern durch das Europaumlische Parlament (Buumlrgerkammer)

und durch den Europaumlischen Senat (Staatenkammer) der aus einer Umgestaltung desMinisterrats hervorgeht

- Kommission stellt die Exekutive der Union dar der Praumlsident wird vom EP gewaumlhlt- Europaumlischer Auszligenminister soll Vize-Praumlsident der Kommission sein- Ein Praumlsident des Europaumlischen Rates ist nicht vorgesehen wird auch kein Organ der EU- Erhebung finanzieller Eigenmittel- Referendum wird eingefuumlhrt direkte Demokratie- Koordinierung von Politiken sowie die verstaumlrkte Zusammenarbeit in den Vertrag mit

aufgenommen- AdR bekommt Klagerecht vor dem EuGH

10 Beitrag von Wolfgang Schaumluble und Wilfried Martens vom 24092002Entwurf traumlgt den Titel bdquoEine Verfassung fuumlr ein starkes Europaldquo zuletzt aktualisiert am 24092002Flieszligtext mit durchnummerierten Paragraphen Von der Form nicht vergleichbar mit den meisten

anderen Verfassungsentwuumlrfen die bereits vollstaumlndig vorformulierte Artikel enthalten wohingegendieser Entwurf lediglich einige wenige bedeutsame Themen ansprichtZwar spricht der Entwurf von bdquoVerfassungldquo jedoch sind in den Text Aumlnderungsvorschlaumlgeeinschlaumlgiger konservativer Parteien eingearbeitet die gerade an dieser Stelle den Gebrauch desBegriffes bdquoVerfassungsvertragldquo fordern (z B die CSU)Die in dem Entwurf behandelten Themen sind die Kompetenzverteilung zwischen der EU und denMitgliedstaaten die Integretion der Grundrechtecharta in die Verfassung und die Reform derInstitutionenZum InhaltBekenntnis zum bdquogeistig-religioumlsen und sittlichen ErbeldquoEine Perspektive fuumlr die aumluszligeren Grenzen Europas ist zu schaffen da ansonsten die Gefahr bestehedie Integrationskraft der Union zu uumlberfordern Die Grenzen sollen bdquoklar aber offenldquo gezogen werdend h zu Staaten die derzeit der Union als Vollmitglieder nicht beitreten koumlnnen soll eine bdquoEuropaumlischePartnerschaftldquo entwickelt werden Diese soll sich am Modell des EWR orientieren allerdings unterEinbeziehung einer politischen KomponenteBetonung der Unantastbarkeit der internen europaumlischen GrenzenEinheitliche Rechtspersoumlnlichkeit der UnionDie Union ist eine einmalige () Konstruktion bdquoohne historische oder legale Vorbilderldquo die auf derdoppelten Legitimation der Buumlrger und der Staaten aufbautDrei Arten der Kompetenz die prinzipiell von den Mitgliedstaaten ausgeuumlbten Kompetenzen dieeigenen Kompetenzen der Union und die geteilten Kompetenzen Prinzip der begrenztenEinzelermaumlchtigung gilt weiterEntweder zu den eigenen aber zumindest zu den geteilten Kompetenzen der Union sollen sowohl derAufbau und die Durchfuumlhrung einer gemeinsamen Auszligen- und Sicherheitspolitik als auch dieRechtsgrundlagen fuumlr das gemeinsame Gebiet der Freiheit und Sicherheit hinzugefuumlgt werdenGeteilte Kompetenzen decken drei verschiedene Gebiete ab dasjenige in dem die Union diegrundlegenden Regeln festlegt dasjenige in dem sie lediglich in einer komplementaumlren oderzusaumltzlichen Art interveniert und dasjenige in dem sie nationale Politiken koordiniertEine Weiterentwicklungsklausel ist vorzusehen die nur in Ausnahmefaumlllen die einstimmigeEntscheidung fordert und grundsaumltzlich die Beteiligung des EP festlegtInnerhalb des EuGH soll eine spezielle Verfassungs- und Grundrechtekammer geschaffen werdenDie Grundrechtecharta soll integraler Bestandteil der Europaumlischen Verfassung werdenDie Union soll der Europaumlischen Menschenrechtskonvention beitretenDie Schaffung einer zusaumltzlichen Institution fuumlr eine spezielle Rolle der nationalen Parlamenteinnerhalb des Institutionsgefuumlges der EU wird abgelehnt obwohl die Autoren eine bedeutendere Rolleder nationalen Parlamente befuumlrwortenbdquoDie EU ist weder eine Foumlderation im klassischen Sinne noch ein StaatldquoDas EP fungiert zusammen mit dem Rat als gleichberechtigter Gesetzgeber der EUDie Haushaltskompetenz soll zwischen EP und Rat geteilt werdenDer Europaumlische Rat ist eine zentrale Institution der EU und praumlgt ihre politische RichtungDer gegenwaumlrtige Rat fuumlr Allgemeine Angelegenheiten soll in zwei getrennte Einheiten aufgeteiltwerden einen gestaumlrkten Rat fuumlr Allgemeine Angelegenheiten der die Kohaumlrenz der Entscheidungensicherstellt waumlhrend ein spezieller Rat fuumlr Auswaumlrtige Beziehungen sich rein auf Fragen im Bereichder GASP konzentriertDie Mitgliedstaaten bleiben bei der Besetzung des Ratsvorsitzes gleichberechtigtDie Kommission behaumllt ihr InitiativmonopolDer Europaumlische Rat schlaumlgt dem EP unter Beruumlcksichtigung der Ergebnisse der Europawahl und mitqualifizierter Mehrheit einen Kandidaten fuumlr das Amt des Kommissionspraumlsidenten vor den das EPentweder ablehnt oder annimmt Der Kommissionspraumlsident waumlhlt dann seine Kommissare aus dieKommission wird in toto vom EP gewaumlhlt und vom Rat mit Mehrheit bestaumltigt

11 Beitrag des Earl of Stockton vom 24092002Der Earl of Stockton ist stellvertretendes Mitglied des Europaumlischen Konventes der im Namen einerGruppe britischer Konservativer die in ihrer Mehrheit ehemalige oder jetzige Mitglieder des bdquoHouse ofCommonsldquo des bdquoHouse of Lordsldquo und des EP sind diesen Beitrag zur oumlffentlichen Debatte uumlber dieZukunft Europas eingereicht hatTitel bdquoDie Zukunft der EU Ein positiver konservativer Ansatzldquo1 Zur FormKein vollstaumlndiger Verfassungsentwurf sondern Vorschlaumlge und Gedanken zu den aus ihrer Sichtwichtigen Streitpunkten

Positiver Ansatz D h die EU wird nicht verteufelt auch wird nicht ausschlieszliglich dieRuumlckuumlbertragung von Kompetenzen auf die nationale Ebene gefordert sondern der Entwurf erkenntausdruumlcklich die Bedeutung der EU in ganz bestimmten Bereichen an und fordert konsequenterweisedort auch die Staumlrkung der EU-Kompetenzen wie auch die Effektivierung der Verfahrensablaumlufe2 Zum InhaltZunaumlchst Klarstellung daszlig auch in Zukunft die Mitgliedstaaten die bestimmenden Komponenten derEU bleiben sollen weshalb die Umwandlung der EU in einen voll funktionierenden Bundesstaatabgelehnt wirdKompetenzverteilung Auflistung der eigenen Kompetenzen der EU der eigenen Kompetenzen derMitgliedstaaten und der geteilten Kompetenzen wird abgelehnt stattdessen lediglich Klarstellung imVerfassungsvertrag daszlig die EU nur dort eigene oder geteilte Zustaumlndigkeit besitzt wo ihr der Vertragdies einraumlumtDie gemeinschaftlichen Vertraumlge sollen vereinfacht und in zwei Teile geteilt werden 1 Teil =Vertragsverpflichtungen der EU (wichtige Vorschriften) 2 Teil = Vertragsregeln fuumlr die EU (wenigerwichtige und detailliertere Vorschriften) Auch die Vorschriften des 2 Teils sollen nur imKonsensverfahren geaumlndert werden koumlnnenDer Rat bleibt die bestimmende Institution der EU lediglich mehr Offenheit und TransparenzAufwertung der Rolle der nationalen Parlamente indem ein bdquoAusschuszlig der nationalen Parlamenteldquoeingerichtet wird der sich vor allem mit dem Rat ins Benehmen setzen wuumlrde Bevor der Rat Rechtsetzt wuumlrde dieser Ausschuszlig seine Ansicht zu den Gesetzesvorschlaumlgen aumluszligern Also wird diebdquoStaatenkammerldquo nicht allein vom Rat gebildet sondern von den nationalen Parlamentenrepraumlsentiert im o g Ausschuszlig an der Seite des Rates Allerdings soll sich der Ausschuszlig aufSubsidiaritaumltsfragen und auf besonders wichtige Gesetzgebung konzentrierenEmpfehlung des Konventes daszlig die Mitgliedstaaten vor einer Entscheidung im EU-Gesetzgebungsverfahren stets das jeweilige nationale Parlament anhoumlren muumlssenPraumlsident der EU sollte vom Europaumlischen Rat fuumlr mehrere Jahre ernannt werden wobei auch das EPzu beteiligen istPraumlsidentschaft besteht aus dem Praumlsidenten und einer rotierenden Troika die ein Jahr im Amt bleibtDie Troika setzt sich immer aus einem Vertreter eines groumlszligeren Mitgliedstaates und aus zweiVertretern kleinerer Mitgliedstaaten zusammen Die Praumlsidentschaft vertritt den Rat der eine von derKommission zu unterscheidende Aufgabe hatDie Kommission sollte der Motor der EU bleiben deshalb Notwendigkeit einer starken Kommissionjedoch ohne erweiterte Kompetenzen in bezug auf den status quo Innerhalb ihrer Kompetenzen aberschon Staumlrkung ihrer Rolle bspw bei der SubventionskontrolleReduzierung der Abteilungen innerhalb der Kommission Jeder Mitgliedstaat behaumllt einen Kommissarallerdings gibt es sog bdquoVollkommissareldquo und bdquoJuniorkommissareldquo Jeder bdquoVollkommissarldquo erhaumllt eineAbteilung mit einem bdquoJuniorkommissarldquo an seiner Seite (Anpassung an das System in der nationalenMinisterialverwaltung) Die groumlszligeren Mitgliedstaaten haumltten immer einen bdquoVollkommissarldquo wohingegendie kleineren Mitgliedstaaten zwischen einem bdquoVoll-ldquo und einem bdquoJuniorkommissarldquo hin- und herwechseln wuumlrden Ziel effektive und schlanke Kommission und gleichzeitig Wahrung einesKommissars auch fuumlr die kleineren MitgliedstaatenIn Sachen EP Ausweitung des Mitentscheidungsverfahrens Viel wichtiger ist jedoch daszlig das EP anAutoritaumlt und Legitimitaumlt gewinnt was sich erst im Laufe der Zeit entwickeln muszlig Hinweis auf diefehlende Kohaumlrenz und Konsistenz in den Entscheidungen des EP weil es keine klarenMehrheitsfraktionen im EP gibt Recht der vorzeitigen Aufloumlsung des EP durch die gemeinsamhandelnden Organe der Kommission und des RatesWichtig ist die bessere Durchsetzung der EuGH-Entscheidungen Deshalb soll der EuGH das Rechterhalten einem verurteilten Mitgliedstaat bzw Individuum im Falle der Nichtbefolgung des Urteils dieStimmrechte und oder den Zugang zu EU-Programmen zeitweise zu entziehen

12 Entwurf von Rupert ScholzAbgedruckt als Sonderheft 2002 der Zeitschrift fuumlr Gesetzgebung ZGGrundlage des EVP-Diskussionsentwurfs zur bdquoVerfassung der Europaumlischen Unionldquo vom 290820021 Zur FormSystematische Zusammenfuumlhrung von EUV und EGV in einem neuen bdquoVertrag uumlber die EuropaumlischeUnionldquoKeine Zweiteilung in einen wichtigen und einen weniger wichtigen dafuumlr detaillierteren TeilScholz plaumldiert fuumlr Benennung als bdquoVerfassungsvertragldquo2 Zum InhaltGrundsouveraumlnitaumlt bleibt bei den Mitgliedstaaten d h auch in Zukunft keine Kompetenz-Kompetenzfuumlr die EU

Art 308 EG abschaffen dafuumlr Annexkompetenz einfuumlhren d h EU-Kompetenz fuumlr notwendigeergaumlnzende Vorschriften beim Taumltigwerden im eigenen Zustaumlndigkeitsbereich der EU (Art 64 I)Ziele und Kompetenzen eindeutig unterscheiden Aus Zielen duumlrfen keine Befugnisse abgeleitetwerden (so aber beim jetzigen Art 308 EG)Kompetenzaufteilung Ausschlieszligliche und geteilte Zustaumlndigkeiten der EU (Vollgesetzgebung)zusaumltzlich Rahmenzustaumlndigkeit (Rahmengesetzgebung)Subsidiaritaumltsprinzip muszlig verfahrensrechtlich durch eine Subsidiaritaumltskammer beim EuGHabgesichert werden Keine ex-ante-Kontrolle durch die nationalen Parlamente wegenNichtpraktikabilitaumlt innerhalb von sechs Wochen eine Uumlberpruumlfung von Gesetzesinitiativen aufEinhaltung des Subsidiaritaumltsprinzips durchzufuumlhrenDas EP erhaumllt volle Legislativgewalt zwei Kammern Voumllkerkammer und Staatenkammer die letztejedoch mit festen MitgliedernDie Kommission fungiert als Regierung die dem EP gegenuumlber voll verantwortlich istInitiativrecht auch fuumlr das EP (Voumllker- und Staatenkammer)Starker Praumlsident der Kommission aber Absage an einen vom Europaumlischen Rat gewaumlhltenPraumlsidenten

V Ausblick Beitritt und Erweiterung

DIE BEITRITTSKANDIDATEN IM KONVENT

Aureacutelien Raccah

Auszug aus der Erklaumlrung von LaekenbdquoDie Bewerberlaumlnder werden in vollem Umfang an den Beratungen des Konvents beteiligt Sie werdenin gleicher Weise wie die derzeitigen Mitgliedstaaten vertreten sein (ein Vertreter der Regierung undzwei Mitglieder des nationalen Parlaments) und an den Beratungen teilnehmen ohne freilich einenKonsens der sich zwischen den Mitgliedstaaten abzeichnet verhindern zu koumlnnenldquo

I Souveraumlnitaumlt und Identitaumlt der Beitrittskandidaten in der Zukunft EuropasA Gewaltenteilung

1) Horizontale Gewaltenteilung Aufsicht uumlber die europaumlische Institutionen- Beitraumlge von Majaz Nahigal (Premierminister von Slowenien) Michael

Attalides (Vertreter von Zypern) Hildegard Corola Puwak (Vertreterin derRegierung von Rumaumlnien) Jan Kohout (Vertreter der Regierung derTschechischen Republik) Josef Zieleniec (Vertreter des tschechischenParlaments)

2) Vertikale Gewaltenteilung Prinzip der Subsidiaritaumlt- Beitraumlge von Nahtigal gemeinsamer Beitrag von 16 Mitgliedern

Andriukaitis (Vertreter des Parlaments von Litauen) Attalide- Inhalt Neue Kompetenzen bessere Koordinierung Partnerschaft des

EuGH mit den nationalen Verfassungsgerichtsoumlfen FruumlhwarnsystemEinbeziehung der Regionen mit GesetzgebungsbefugnissenVerteilung der Kompetenzen Kompetenzkatalog mit ausschliesslichenkonkurrierenden und Ergaumlnzungskompetenzen

B Staumlrkung des Gewichts der nationalen Parlamente1) Rolle und Gewicht der nationalen Parlamente

- Beitraumlge von Nahtgal Andriukaitis und Kutraite-Giedraitene PeeterKreitzberg unt Tunne Kelam (Vertreter des Parlaments von Estland)

- Inhalt Vertretung der kleinen Staaten Koordinierung mit dem europaumlischenParlament Kontrolle der Regierung Kooperation zwischen den nationalenParlamenten

2) Schaffung einer zweten Kammer- Nach den Vorbild des franzoumlsischen Senates Andriukaitis Atalides- Neue Kammer mit einer gleichen Vertretung aller Staaten 6 Sitzungen pro

Jahr Teilnahme der nationalen Parlamentarier Kontrolle der Anwendungdes Subsidiartaumltsprinzips

II Rolle der Beitrittskandidaten in der Zukunft Europas - ThemenPrinzip der DemokratieVereinfachung der Vertraumlge

- Beitraumlge von Andriukaitis Attalides Danuta Huumlbner und Janusz Trzcinski(Vertreter der polnischen Regierung) Birzniece (Vertreterin des Parlamentsvon Lettland)

- Inhalt Zugang und Verstaumlndlichkeit Verschmelzung der bestehendenVertraumlge

Beteiligung der Buumlrger- Beitraumlge von Nahtigal Andriukaitis Attalides Huumlbner- Inhalt Beachtung der Demokratie Gleichheit der Sprachen

Menschenrechte kulturelle soziale und wirtschaftliche Vielfalt GR-ChartaKooperation im Bereich der 2 und 3 SaumluleGASP Debatten uumlber den Hohen Vertreter fuumlr die GASP

- Beitraumlge von Nahtigal Andriukaitis Attalides Puwak

- Inhalt EU als Voumllkerrechtssubjekt Kooperation Erweiterung dergemeinsamen Bereiche graduelle bdquoVergemeinschaftungldquo Erfordernis derSolidaritaumlt Verschmelzung des Hohen Vertreters fuumlr die GASP und desKommissars fuumlr Auswaumlrtige Angelegenheiten

Bereich der polizeilichen und justiziellen Zusammenarbeit in Strafsachen- Beitraumlge von Puwak Nahtigal- Inhalt Innere Sicherheit bessere Kooperation

Zum Weiterlesen

Figaro vom 240103 polnischer Aussenminister Wlodzinierz Cinoszewic gt Gott und christliche WerteLe Monde vom 30103 J-L Dehaene gt bdquokeine Oktroyierung der BedingungenldquoLe Monde vom 290203 bdquo Die kleinen Beitrittskandidaten misstrauen einem Europa der Grossenldquo

1 DIE ARBEITSGRUPPENI - VI

Manuela Hander

AG I bdquoSubsidiaritaumltsprinzipldquoVors Inigo Mendez de Vigo

Vorschlaumlge

1 Fruumlhere Einbeziehung des Subsidiaritaumltsgedankens in Rechtsetzungsakte der Gemeinschaft durchdie am Rechtsetzungsverfahren beteiligten Organe und damit Verbesserung dessen Beruumlcksichtigung2 Ex-ante-Kontrolle durch die Schaffung eines Warnsystems durch fruumlhzeitige Einbeziehung desmitgliedstaatlichen Gesetzgebers am gemeinschaftlichen Rechtsetzungsverfahren3 Ex-post-Kontrolle durch Erleichterung der Klageerhebungsmoumlglichkeiten beim EuGH wegenMissachtung des Subsidiaritaumltsprinzips

AG II bdquoEinbeziehung der ChartaBeitritt zur EMRKldquoVors Antonio Vitorino

Vorschlaumlge

1 Einbeziehung der Grundrechtecharta in die Verfassung wodurch dieser Rechtsverbindlichkeitverliehen wuumlrde Ein Konsens hinsichtlich der konkreten Art und Weise dieser Einbeziehung konntenicht erzielt werden vielmehr wurden alle Optionen in die entsprechende Empfehlung derArbeitsgruppe aufgenommen So plaumldierte ein Teil der Gruppe fuumlr eine Aufnahme der Charta alserstem Kapitel der Verfassung ein anderer Teil wollte es ausreichen lassen eine entsprechendeBezugnahmevorschrift in einen Artikel der Verfassung aufzunehmen wiederum andere wollten eineBezugnahme nur bdquoindirektldquo vorgenommen wissen die es vermeiden wuumlrde der ChartaVerfassungsrang zu geben2 Ein Votum zum Beitritt der EU zur EMRK wurde explizit nicht abgegeben Vielmehr verwies dieGruppe diesbezuumlglich auf den Rat der Europaumlischen Union denn nur dieser koumlnne eine derartwesentliche politische Entscheidung treffen Jedoch sprach sie sich indirekt fuumlr den Beitritt der EU zurEMRK aus indem sie eine Empfehlung zur Aufnahme einer den Beitritt betreffendenverfassungsrechtlichen Bestimmung formulierte und wohlwollend die Argumente eroumlrterte die fuumlreinen Beitritt der EU zur EMRK sprechen

AG III bdquoRechtspersoumlnlichkeitldquoVors Giuliano Amato

Vorschlaumlge

1 Anerkennung der Rechtspersoumlnlichkeit der EU2 Verschmelzung der EU und der EG zu einer einzigen Rechtspersoumlnlichkeit3 Fusion der verschiedenen Vertraumlge (EG-Vertrag EGKS-Vertrag EURATOM-Vertrag EU-Vertrag)mit der Maszliggabe der Untergliederung des neuen einheitlichen Vertrages in zwei Teile einengrundlegenden verfassungsrechtlichen Teil und einen weiteren mit den uumlbrigen Bestimmungen dergenannten Vertraumlge

AG IV bdquoRolle der einzelstaatlichen ParlamenteldquoVors Gisela Stuart

Vorschlaumlge

1 Verbesserung der einzelstaatlichen Kontrollmechanismen der Parlamente die durch dieMitgliedstaaten zu gewaumlhren waumlre und Anerkennung der Rolle der mitgliedstaatlichen Parlamente inder Verfassung2 Einbeziehung der mitgliedstaatlichen Parlamente in die Uumlberwachung des Subsidiaritaumltsprinzips vorallem durch bessere und fruumlhe Unterrichtung von gemeinschaftlichen Rechtsetzungsverfahren3 Ausbau und Erweiterung multilateraler Netze insbesondere durch Praumlzisierung des COSAC-Mandates (vgl hierzu Ziffer II des Protokolls Nr 9 zum EGV (Amsterdam)) durch Einrichtung einesKonvents zur Eroumlrterung wichtiger politischer Leitlinien sowie der Strategie der EU und durch dieEinberufung von Ad-hoc-Konferenzen zwischenparlamentarischer Natur zu speziellen Fragen

AG V bdquoErgaumlnzende ZustaumlndigkeitenldquoVors Henning Christophersen

Vorschlaumlge

1 Die Verfassung allgemein betreffenda) Aufteilung saumlmtlicher Zustaumlndigkeiten zwischen den Mitgliedstaaten und der EU in einembesonderen Kapitel der Verfassungb) Wahrung der Flexibilitaumlt durch Beibehaltung des Art 308 EGV (Amsterdam) bzw einervergleichbaren Bestimmung unter der Voraussetzung der Festlegung dass damit keine Ausweitunggemeinschaftlicher Zustaumlndigkeiten verbunden waumlre2 Die bdquoergaumlnzenden Zustaumlndigkeitenldquo bzw nach dem Vorschlag der Gruppe die bdquounterstuumltzendenMaszlignahmenldquo im besonderen angehenda) Zulaumlssigkeit unterstuumltzender Maszlignahmen nur im Rahmen ausschlieszliglicher Kompetenzen derMitgliedstaaten die einzelstaatliche Rechtsvorschriften nicht ersetzen sondern allenfalls ergaumlnzenoder unterstuumltzen duumlrftenb) Forderung nach einem gemeinsamen Interesse der EU und der Mitgliedstaaten als Voraussetzungunterstuumltzender Maszlignahmen

AG VI bdquoOrdnungspolitikldquoVors Klaus Haumlnsch

Vorschlaumlge

1 Aufnahme wirtschafts- und sozialpolitischer Ziele in die Verfassung (vergleichbar mit denbestehenden Bestimmungen der Art 2 EUV (Amsterdam) und Artt 2 3 und 4 EGV (Amsterdam))2 Strikte Trennung von einerseits Waumlhrungs- und andererseits Wirtschaftspolitik wobei dieerstgenannte als ausschlieszligliche Gemeinschaftszustaumlndigkeit verstanden werden sollte die zweite alsmitgliedstaatliche Zustaumlndigkeit allerdings mit der Einschraumlnkung der Aufnahme der Grundsaumltze derWirtschaftspolitik in die Verfassung sowie einer Verbesserung der Koordinierung zwischen denMitgliedstaaten3 Beibehaltung der EURO-Gruppe deren Vertretung in internationalen Organisationen zu verstaumlrkenwaumlre

2 DIE ARBEITSGRUPPEN VII - X

Conrad Seiferth

AG VII bdquoAussenpolitisches HandelnldquoVors Jean-Luc Dehaene

Vorschlaumlge

1 Zusammenfuumlhrung aller das Aussenpolitische Handeln der EU betreffenden Artikel in einemeinzigen Abschnitt2 Definition von Grundsaumltzen und Zielen fuumlr das Aussenhandeln der EU wofuumlr der Europaumlische Ratstrategische Ziele und Interessen festlegt die die Parameter des Handelns von EU undMitgliedstaaten bestimmen3 EU-Kompetenz zum Abschluss von internationalen Vereinbarungen die ihre Kompetenz betreffen4 Um die Kohaumlrenz und Effektivitaumlt zwischen den Institutionen zu staumlrken bdquoAussenpolitischerVertreter der EUldquo ndash Verschmelzung der Posten des bdquoHohen Vertreter fuumlr die GASPldquo (Solana) und desKommissars (Patten) in einer Person die mit qualifizierter Merheit vom Europaumlischen Rat unterBilligung von Kommission und Parlament ernannt wird5 Um die Kohaumlrenz innerhalb der Institutionen zu verbessern Ratsformation fuumlr AussenpolitischesHandeln und Aussenpolitische Zentralstelle zur Koordination innerhalb der Kommission6 Bestehende Vorgaben zur Entscheidungsfindung sollen weiter ausgeschoumlpft werden keineAusweitung der Mehrheitsentscheidungen aber Kompetenz des Europaumlischen Rates einstimmigMehrheitsentscheidungen auszuweiten

AG VIII bdquoVerteidigungldquoVors Michel Barnier

Vorschlaumlge

1 Ausweitung der Petersberger Aufgaben2 Zur Erhoumlhung von Effizienz und Kohaumlrenz soll der bdquoHohe Vertreter fuumlr die GASP ein Initiativrecht inKrisenangelegenheiten erhalten und in dringenden Faumlllen ermaumlchtigt werden koumlnnen notwendigeEntscheidungen unter Aufsicht des Rates zu treffen3 Die Entscheidung zum Start einer Operation soll einstimmig unter Beachtung des bdquoPrinzips derKonstruktiven Enthaltung erfolgen4 bdquoEuropaumlische Verteidigungszoneldquo Moumlglichkeit zur Einfuumlhrung einer staumlrkeren Kooperation zwischenMitgliedstaaten (vergleichbar bdquoEurozoneldquo)5 Einfuumlhrung einer Solidaritaumltsklausel zur Antwort auf terroristische Bedrohungen und Angriffe mit deralle Mittel zur Abwehr in der EU mobilisiert werden koumlnnen6 Einrichtung einer Europaumlischen Ruumlstungs- und Strategie-Forschungsagentur zur Harmonisierungder Ausruumlstungsbeschaffung und Unterstuumltzung der militaumlrischen Forschung7 Einfuumlhrung von Konvergenzkriterien fuumlr militaumlrische Haushaltsausgeben um die militaumlrischenFaumlhigkeiten der EU zu staumlrken

AG IX bdquoVereinfachung der VertraumlgeldquoVors Guiliano Amato

Vorschlaumlge

1 Verringerung der Anzahl der Rechtsakte von 15 auf 6

a) Verbindliche Verordnung AElig bdquoEU-Gesetzldquo Richtlinie AElig bdquoEU-Rahmengesetzldquo EntscheidungDelegierte Rechtsakte (neue Kategorie von Rechtsnorm)b) Unverbindliche Stellungnahme und Empfehlungc) Anwendungsbereiche EGV u PJZS fuumlr GASP sollen alle Rechtsakte als bdquoGASP-Entscheidungldquobezeichnet werden2 Vereinfachung der Verfahrena) fuumlr alle Rechtsakte das Mitentscheidungsverfahren gem Art 251 EGVb) weitgehende Abschaffung des Verfahrens der Zusammenarbeit gem Art 252 und ersetzen durchMitentscheidungsverfahren oder Anhoumlrungsverfahrenc) Verfahren der Zustimmung Vorbehalten fuumlr die Ratifizierung von internationalen Abkommend) fuumlr alle Ausgaben einheitliches Haushaltsverfahren

AG X bdquoRaum der Freiheit der Sicherheit und des RechtsldquoVors John Bruton

Vorschlaumlge

1 Beschlussfassung mit qualifizierter Mehrheit und im Mitentscheidungsverfahren in der Asylpolitik2 Einwanderungspolitik soll weiterhin Sache der Mitgliedstaaten bleiben Ziel einer gemeinsamenEinwanderungspolitik im Verfassungsvertrag festhalten3 PJZS Deutlichere Umschreibung der Rechtsetzungsbefugnisse fuumlr die Union zur Angleichung desStrafrechts und des Strafprozessrechts gegenseitige Anerkennung von Gerichtsentscheidungen4 Verstaumlrkte Zusammenarbeit im Rat durch effizientere Struktur langfristig Aufbau eine europaumlischenGrenzschutzkorps5 Ausbau der Unionseinrichtungen Kontrolle der Arbeit von Europol durch das EP groumlszligerenSpielraum fuumlr den Gesetzgeber im Bereich von Eurojust Europaumlische Staatsanwaltschaft um gegenSubventionsstraftaten zu verfolgen6 Einbindung der staatlichen Parlamente in die europaumlische Strafrechtspolitik7 Allgemeine Zustaumlndigkeit des EuGH fuumlr den Bereich des Raum der Freiheit der Sicherheit und desRechts

3 DIE INSTITUTIONEN

Doris Schmitz-Meiners und Nicolas Poullain

I STATUS QUO DER INSTITUTIONENARCHITEKTUR

Im Kern der politischen Diskussion stehen die folgenden vier OrganeInstitutionen (andereEinrichtungen wie etwa EZB oder AdR spielen in der Reformdiskussion kaum eine Rolle)

1 Europaumlisches Parlament (Art 189-201)

Zusammensetzung seit `79 direkt gewaumlhlt abnehmende Wahlbeteiligung derzeit 626 MEPsab 25 MS 732

Immer wichtigere Rolle im Gesetzgebungsverfahren An der Gesetzgebung in der 2 und 3Saumlule ist das EP nicht beteiligt

Kontrolle der Exekutive Untersuchungsausschuszlig Kontrolle der Kommission InterpellationMiszligtrauensantrag Anhoumlrungsrecht

Mitwirkungsrechte beim Haushalt (nur bei nicht obligatorischen Ausgaben)

Zusammenarbeit mit innerstaatlischen Parlamenten (COSAC November 1989)

2 Ministerrat (Art 202-210)

Zusammensetzung Der Rat besteht aus je einem Vertreter jedes Mitgliedstaats (Mst) aufMinisterebene Der Vorsitz im Rat wird durch die Mst abwechselnd fuumlr 6 Monatewahrgenommen Minister werden vertreten durch staumlndige Vertreter im AStV (COREPER)

Bei der Gesetzgebung nimmt er trotz Machtzuwachs des EP noch die dominierender Rolleein Bei ZBJI 342 EUV und GASP Art 133 EUV alleiniges Legislativorgan Verabschiedetwirtschaftspolitische und beschaumlftigungspolitische Leitlinien

Drei verschiedene Formen der Stimmabgabe einfache Mehrheit qualifizierte Mehrheit (abFeb 2003 gem Nizza 3 Kriterien Anzahl der Stimmen 62873 mind 10 Staaten Bev (aufAntrag)) Einstimmigkeit

Sitzungen nicht oumlffentlich Transparenzdefiizit bei Gesetzgebung

Benennung des Kommissionspraumlsidents

3 Europaumlische Kommission (Art 211-219)

Zusammensetzung 20 Kommissare 10 + (52) ab 2005 je 1 pro Mst ab 27 Mst neueRegelung

Initiativmonopol im EG Bereich

Huumlterin der Vertraumlge Durchfuumlhrungskompetenz aber enger Rahmen durch Komitologie(Ausschuumlsse des Rates die den Rahmen fuumlr die Umsetzung festlegen) Vermittler zwischenRat und EP

Kollegialprinzip

3 Derzeitige Stimmenanzahl die Stimmenanzahl pro Mitgliedsland wurde in Nizza fuumlr alle Staaten festgelegt diebereits die Beitrittsverhandlungen aufgenommen haben

In der Wettbewerbspoltik verfuumlgt die Kommission uumlber legislative exekutive und quasi-judikative Befugnisse

Sieht sich dem Vorwurf des Demokratiedefizits ausgesetzt

4 Europaumlischer Gerichtshof Gericht erster Instanz (GEI) (Art 220-245)

Zusammensetzung EuGH 1 Richter je Mst 8 Generalanwaumllte Sie werden von denRegierungen und Mitgliedsstaaten im gegenseitigen Einvernehmen auf sechs Jahren ernanntAlle drei Jahre findet eine teilweise Neubesetzung statt Richter waumlhlen den Praumlsidenten ausihrer Mitte Aufgabe Wahrung des Rechts bei der Auslegung und Anwendung der Vertraumlge

II INSTITUTIONELLE REFORMEN IN DER DISKUSSION

1 Aspekte im Bezug auf die nahezu Konsens unter den Konventsmitgliedern herrscht

Europaumlisches Parlament

Staumlrkung der Rolle des direkt gewaumlhlten EP zur Uumlberwindung des Legitimations- undDemokratiedefizits der EU Die Beteiligung des EP am Gesetzgebungsprozeszlig nach demMitentscheidungsverfahren soll die Regel werden Die Budgethoheit des Parlaments sollverstaumlrkt werden Ein einheitliches Wahlverfahren und ein einheitliches Abgeordnetenstatut solleingefuumlhrt werden Die Mitwirkung des EP bei der Besetzung der anderen Institutionen soll verstaumlrktwerden

Ministerrat

In der Regel soll mit qualifizierter Mehrheit entschieden werden Lediglich einige sensible Bereiche(Aussen- und Sicherheitspolitik) sollen von dieser Regel ausgenommen werden Hier soll moumlglichstmit besonders qualifizierten Mehrheiten beschlossen werden Wenn der Rat als Gesetzgeber(Legislativrat) handelt soll dies oumlffentlich sein

Europaumlische Kommission

Die Kommission soll im legislativen Bereich das Initiativmonopol behalten Die Wahl undEinsetzung der Kommission als Ganzes soll nach Anhoumlrung der einzelnen Mitglieder desKommissionskollegiums durch die Ausschuumlsse des Parlaments durch das Plenum des EP erfolgenDie Abwahl der Kommission ist derzeit nur als Ganzes moumlglich In Zukunft soll derKommssionspraumlsident auch im Falle untragbarer Verwerfungen die Moumlglichkeit haben einemeinzelnen Kommissionsmitglied den Ruumlcktritt nahezulegen 4 Der Kommissionspraumlsident soll mit einerRichlinienkompetenz ausgestattet werden

Europaumlischer Gerichtshof

Die Gerichtsbarkeit des EuGH soll auf die gesamte ZBJI (Europol Eurojust EuropaumlischerStaatsanwalt) ausgedehnt werden Der EuGH soll als Verfassungsgericht fungieren und den Schutzder in der Grundrechtscharta verankerten Grund- und Menschenrechte gewaumlhrleisten Eineverstaumlrkte demokratische Legitimation der Richter soll durch ihre gemeinsame Berufung durchEP und Rat erreicht werden Der Rat koumlnnte hierbei eine Kandidatenliste vorlegen

2 Dissenspunkte

Die Vorstellung der Mitgliedstaaten und der verschiedenen politischen Parteien gehen am staumlrkstenbei der Frage der Gestaltung der Ratspraumlsidentschaft und des Beschlussfassungsverfahrens imMinisterrat der Wahl des Kommissionspraumlsidenten und der Gestaltung der Aussenvertretungauseinander Die wichtigsten Vorschlaumlge die hier diskutiert werden sind der deutsch-franzoumlsischeVorschlag und der Kommissionsvorschlag

4 Die Idee fuumlr diese Regelung geht auf eine Absprache zuruumlck die Prodi vor Amtsantritt mit seinen Amtskollegen getroffen hatDie Kommissare sicherten Prodi zu dass sie auf sein Ersuchen auch einzeln zuruumlcktreten wuumlrden

DEUTSCH - FRANZOumlSISCHER VORSCHLAG5

Ratspraumlsidentschaft und Beschlussfassung im MinisterratDie rotierende Praumlsidentschaft des Europaumlischen Rates soll durch einen dauerhaften Ratsvorsitzersetzt werden Der Ratsvorsitzende wird mit einer qualifizierten Mehrheit fuumlr eine Dauer von 5 bzw25 Jahren mit der Moumlglichkeit der Wiederwahl gewaumlhlt Der Amtsinhaber fuumlhrt sein Amt hauptamtlichaus Der Vorsitzende des Rates bereitet die Sitzungen des Europaumlischen Rats (ER) vor fuumlhrt dessenVorsitz und wacht uumlber die Umsetzung der Beschluumlsse Die Modalitaumlten fuumlr den Vorsitz im Ministerratvariieren je nach betroffenem Gebiet Der Allgemeine Rat wird vom Generalsekretaumlr des Ratesgeleitet Den Vorsitz des Aussenministerrates hat der Europaumlische Aussenminister inne Fuumlr dieRaumlte Wirtschaft und Finanzen die Eurogruppe und den Rat Justiz und Inneres werden fuumlr zweiJahre Vorsitzende gewaumlhlt Der Rest der Ratsformationen wird so geregelt dass er denMitgliedstaaten eine groumlsstmoumlgliche Beteiligung auf der Grundlage einer gleichberechtigten Rotationgewaumlhrleistet

KommissionEine starke Vereinfachung des Komitologieverfahrens soll es der Kommission erleichtern ihreAufgabe die vom EP und Rat erlassenen Gesetze umzusetzen und deren ordungsgemaumlsseUmsetzung zu kontrollieren erleichtern Um die politische Verantwortlichkeit der Kommissiare zugewaumlhrleisten erhalten diese ein Weisungsrecht gegenuumlber den Generaldirektionen DerKommissionpraumlsident hat die Richtlinienkompetenz fuumlr die Arbeit der Kommission

Europaumlisches ParlamentJede Ausweitung der Mehrheitsentscheidungen wird automatisch mit der Mitentscheidung der EPverbunden

AussenvertretungDie Aumlmter des Hohen Vertreters und des Kommissars sollen von derselben Person ausgeuumlbt werdendem Europaumlischen Aussenminister Er verfuumlgt uumlber ein formelles Initiativrecht Der ER ernennt denAussenminister mit Zustimmung des Praumlsidenten der Kommission mit qualifizierter Mehrheit DerAussenminister nimmt mit einem besonderen Status an den Sitzungen der Kommission teil In derRegel wird im Bereich der GASP mit qualifizierter Mehrheit abgestimmt lediglich bei militaumlrischen undsicherheitspolitischen Fragen gilt weiterhin das Prinzip der Einstimmigkeit Wenn ein Mitgliedstaat einnationales Interesse geltend macht und keine andere Loumlsung gefunden werden kann wird die Fragean den Europaumlischen Rat verwiesen der mit qualifizierter Mehrheit entscheidet

KOMMISSIONSVORSCHLAG6Ratspraumlsidentschaft und Beschlussfassung im MinisterratDer Kommissionsentwurf sieht eine Beibehaltung der halbjaumlhrlichen Rotation fuumlr diePraumlsidentschaft des ER und des Rates Allgemeine Angelegenheiten ggf auch fuumlr den AstV vor Beiden anderen Ratsformationen wir der Vorsitz durch ein fuumlr ein Jahr gewaumlhltes Ratsmitglieduumlbernommen Das komplexe Beschlussfassungssystem von Nizza soll durch die doppelte einfacheMehrheit (Mehrheit der Mitgliedsstaaten und der EU Bevoumllkerung) ersetzt werden In sensiblen Faumlllenmuumlsste auf eine verstaumlrkte Mehrheit (23 der Mitgliestaaten und 23 der Bevoumllkerung)zuruumlckgegriffen werden koumlnnen Das Einstimmigkeitsprinzips wird abgeschafft

KommissionAllein die Kommission sollte mit der Durchfuumlhrung der europaumlischen Rechtsvorschriftenbetraut sein Sie muss Ihr Handeln vor den rechtsetzenden Organen Rat und EP rechtfertigen DerVerfassungsvertrag muumlsste ebenfalls sicherstellen dass die Modalitaumlten fuumlr nicht zwingendeInstrumente der Umsetzung wie zB die Offene Koordinierung mit der Gemeinschaftsmethode imEinklang sind

Europaumlisches Parlament

5 Beitrag der dem Konvent am 16 Januar von den Mitgliedern des Konvents Herrn Dominque de Villepin und Herrn JoschkaFischer uebermittlet wurde httpwwwcapuni-muenchendekonventdownloadDeutsch-Franz-Vorschlagpdf6 Fuumlr die Europaumlische Union Frieden Freiheit Solidaritaumlt Rede von Romano Prodi 04 Dezember 2002 httpwwwcapuni-muenchendekonventdownloadKOM-EU_Frieden_Freiheit_Solidpdf

Ein Teil der MEPs soll durch europaumlische Listen gewaumlhlt werden Der ER und das EP habengleichwertige Rechte bei der Ernennung und der Kontrolle der Kommission

AussenvertretungDer Sekretaumlr der Union (SdU) der gleichzeitig Vizepraumlsident der Kommission ist und einenbesonderen Status hat wird vom ER und vom designierten Kommissionspraumlsidenten einvernehmlichernannt Damit ist er sowohl gegenuumlber dem ER als auch gegenuumlber demKommissionspraumlsidenten rechenschaftspflichtig die ihn auch beide seines Amtes enthebenkoumlnnen Als Kommissionsmitglied ist er auszligerdem gegenuumlber dem EP verantwortlich Waumlhrendeines Uumlbergangszeitraums wird der SdU im Bereich der GASP das Initiativrecht der Kommission imRahmen der Leitlinien und Auftraumlge des Rates oder einer Gruppe von Mitgliedstaaten ausuumlben AmEnde der Uumlbergangszeit legt der Rat die Modalitaumlten fest nach denen der SdU autonom dasInitiativrecht der Kommission im Bereich der GASP ausuumlben kann Der SdU vertritt die Union bei derDurchfuumlhrung auszligenpolitischer Aktionen gegenuumlber Dritten und ist fuumlr die Umsetzung dergemeinsamen Beschluumlsse verantwortlich

IV Verfassungsentwuumlrfe

VERFASSUNGSENTWUumlRFEAUS EUROPARECHTLICHER UND VERFASSUNGSRECHTLICHER SICHT

Christine Gerlach und Christian Pernhorst

Uumlberblick uumlber verschiedene Verfassungsentwuumlrfe

1 EU-Organe bzw Europaumlischer Konventsum Entwurf des Praumlsidiums des Europaumlischen Konventes vom 28102002sum Entwurf des Kommissionspraumlsidenten Romani Prodi vom 04122002sum Bericht des Europaumlischen Parlamentes (Alain Lamassoure) vom 240420022 Fraktionen und Parteiensum Entwurf der EVP-Gruppe im Europaumlischen Konvent vom 10112002sum Entwurf der SPE-Gruppe im Europaumlischen Konvent vom 03102002sum Berliner Entwurf der SPD-Bundestagsabgeordneten Gloser und Roth vom 20112002sum Entwurf einiger junger bdquoGruumlnerldquo von September 20023 Einzelpersonen (nicht abschlieszligende Auswahl)sum Entwurf von Prof Dr Juumlrgen Schwarze vom 12112002sum Entwurf der Konventsmitglieder Alan Dashwood Michael Dougan Christophe Hillion Angus

Johnston und Eleanor Spaventa vom 28102002sum Entwurf von Jo Leinen (MdEP) vom 23102002sum Entwurf von Robert Badinter vom 26092002sum Entwurf von Dr Wolfgang Schaumluble und Wilfried Martens vom 24092002sum Entwurf des Earl of Stockton vom 24092002sum Entwurf von Prof Dr Rupert Scholz von August 2002

(insgesamt nicht abschlieszligende Auswahl siehe die umfassenden Nachweise bei httpwwwcapuni-muenchendekonvententwuerfehtm)

Einzelheiten

1 Praumlsidium des Europaumlischen Konventes (bdquoGiscard-Entwurfldquo) vom 28102002sum Dreiteilung des bdquoVertrages uumlber eine Verfassung fuumlr Europaldquo in 1 Struktur der Verfassung und 2

Politikbereiche und die Durchfuumlhrung der Maszlignahmen der Union und 3 AllgemeineSchluszligbestimmungen Der zweite Teil soll die Rechtsgrundlagen enthalten

sum Frage der Namensgebung fuumlr die Union wird aufgeworfen (1Teil Titel I Art 1)sum Die Unionsbuumlrgerschaft soll betont werden Wie die GR-Charta in den Vertrag eingefuumlgt werden

soll ist offen gelassensum Abloumlsung der turnusmaumlszligigen Ratspraumlsidentschaft durch einen Praumlsidenten des Europaumlischen

Rates der fuumlr bestimmte Zeit gewaumlhlt werden soll (1 Teil Titel IV Art 15a)sum Schaffung des bdquoKongress der Voumllker Europasldquo (1 Teil Titel IV Art 19)sum Haushalt der Union soll vollstaumlndig aus Eigenmitteln der Union finanziert werden (1 Teil Titel VII

Art 38)sum Moumlglichkeit des Austritts wird festgesetzt (1 Teil Titel X Art 46)

2 bdquoProdi-Entwurfldquo vom 4122002

sum Dreiteilung der bdquoVerfassung fuumlr die Europaumlische Unionldquo in 1 Prinzipien 2 Grundrechte und 3Politikbereiche Der erste Teil Prinzipien enthaumllt neben den institutionellen Prinzipien auch diewesentlichen Politikziele fuumlr jeden einzelnen Politikbereich

sum Generelle Vergemeinschaftung aller Politikbereiche also auch der GASP und der PJZS

sum Einstimmigkeitserfordernis wird in allen Faumlllen selbst fuumlr Verfassungsaumlnderungen aufgegebenAusnahme ist die Aufnahme neuer Mitglieder

sum Die innenpolitischen Bereiche der Union werden eingeteilt in bdquoprincipal policiesldquo bdquoflanking policiesldquound bdquocomplementary actionsldquo je nach Art der Handlungsinitiative (HarmonisierungKoordinierung) die von der Union erwartet wird

sum Auszligenpolitik Gewaumlhrleistung einer kohaumlrenten Auszligenpolitik durch die Einrichtung des Amteseines bdquoSekretaumlrs der Unionldquo und durch die Niederlegung der generellen auszligenpolitischen Ziele im1 Teil der Verfassung

3 Bericht des Europaumlischen Parlamentes uumlber die Abgrenzung der Zustaumlndigkeiten der EU undder Mitgliedstaaten vom 24042002

Bericht des Ausschusses fuumlr konstitutionelle Fragen des EP (Berichterstatter Alain Lamassoure)

sum Behandelt vor allem das Thema der Kompetenzaufteilung kein breit angelegterVerfassungsentwurf

sum Vergemeinschaftung des zweiten und dritten Pfeilers um das Gleichgewicht von wirtschaftlicherund politischer Integration der Union herzustellen

sum Drei Arten von Zustaumlndigkeiten 1 die grundsaumltzliche Zustaumlndigkeit der Mitgliedstaaten 2 die derUnion uumlbertragene eigene Zustaumlndigkeit und 3 die geteilte Zustaumlndigkeit

sum Evolutivklausel in Anlehnung an Art 308 EG dessen Anwendung jedoch auch in die umgekehrteRichtung Ruumlckuumlbertragung von der Union auf die Mitgliedstaaten funktionieren soll

4 Entwurf der Europaumlischen Volkspartei vom 10112002Ergebnis der Studientage der EVP-Gruppe im Europaumlischen Konvent in Frascati vom 8 bis 10November 2002 Basiert auf dem Estoril-Entwurf vom 18102002 der wiederum auf dem Brok-Diskussionspapier vom 12092002 und dem EVP-Diskussionsentwurf zur bdquoVerfassung derEuropaumlischen Unionldquo vom 29082002 aufbaut Fuumlhrt den bdquoEstoril-Entwurfldquo mit dem bdquoGiscard-EntwurfldquozusammenZur FormAngepaszligt an die vom Konventspraumlsidium in seinem Vorentwurf vorgenommene Zwei- bzw Dreiteilungdes Verfassungsvertrages (Teil I Verfassungsstruktur Teil II Unionspolitiken Teil IIISchluszligbestimmungen)Bezeichnung als Verfassung und nicht als VerfassungsvertragAuffallend ist die komplette Uumlbernahme der Grundrechtecharta in die Verfassung ganz zu BeginnAnsonsten in der Form stark dem bdquoGiscard-Entwurfldquo angeglichen aber insgesamt ausfuumlhrlicherZum Inhalt1 Teil Struktur der VerfassungReligioumlser Bezug in der Praumlambel (bdquoreligious heritageldquo)Grundrechte in Art 1 ndash 55Rechtspersoumlnlichkeit (Art 56 II)Union gegruumlndet auf den Buumlrgern der Union und auf den Mitgliedstaaten (Art 56 I)Vorschriften uumlber die Flagge Hymne und den Feiertag (Art 61)Prinzip der begrenzten Einzelermaumlchtigung (Art 64 I)Zustaumlndigkeiten der Union ausschlieszligliche (= eigene) Zustaumlndigkeit geteilte Zustaumlndigkeit undergaumlnzende Zustaumlndigkeit der Union (Art 65)Kompetenzkataloge in Art 66 ndash 68Fruumlhwarnsystem im europaumlischen Gesetzgebungsverfahren bzgl der Einhaltung des Subsidiaritaumlts-und des Verhaumlltnismaumlszligigkeitsprinzips (Art 69 III)Flexibilitaumltsklausel in Art 71 (Ersatz fuumlr Art 308 EG) allerdings weiterhin mit dem Erfordernis derEinstimmigkeit im Rat jedoch nur der Mehrheit im EPUnterscheidung zwischen Legislativrat mit rotierender Praumlsidentschaft (Art 76 I) und Exekutivratdessen Vorsitz ein nationaler Minister der Kommissionspraumlsident oder das zustaumlndige Mitglied derKommission innehat (Art 76 II)Initiativmonopol im Gesetzgebungsverfahren weiterhin bei der Kommission (Art 77 II)Der Rat schlaumlgt dem EP einen Kandidaten fuumlr das Amt des Kommissionspraumlsidenten mit qualifizierterMehrheit im Lichte des Ergebnisses der EP-Wahlen vor EP waumlhlt mit absoluter MehrheitKommissionspraumlsident schlaumlgt die Kommissare vor die vom Rat mit qualifizierter Mehrheit bestaumltigtund vom EP gewaumlhlt werden muumlssen (Art 78 III)

Der Kommissionspraumlsident ernennt zwei Vizepraumlsidenten einem uumlbertraumlgt er mit Zustimmung desRates die Auszligenvertretung der Union (bdquoCommissioner for Foreign Relationsldquo) (Art 79 IV)Instrumente der Union 1 Unionsgesetze und -rahmengesetze erlassen durch die Legislative derUnion 2 Verordnungen erlassen durch die Exekutive der Union 3 Entscheidungen 4Empfehlungen und 5 Stellungnahmen Gesetze und Verordnungen sind allgemein anwendbar inihrer Gesamtheit bindend und in allen Mitgliedstaaten unmittelbar anwendbar Rahmengesetzehingegen entsprechen den Richtlinien (Art 91)Gesetze und Rahmengesetze werden zusammen vom EP und vom Rat entsprechend demMitentscheidungsverfahren (Art 96) erlassen Die Kommission kann Verordnungen erlassen wennund soweit entweder die Verfassung oder ein Unionsgesetz sie dazu ermaumlchtigt allerdings sind InhaltZweck und Ausmaszlig der Ermaumlchtigung zu beachten (vgl Art 80 I GG) (Art 94)Das Mitentscheidungsverfahren beinhaltet ein Vermittlungsverfahren Alle Unionsgesetze und -rahmengesetze sind ZustimmungsgesetzeFinanzierung der Union ausschlieszliglich durch Eigenmittel (Art 109 I)Die Kommission repraumlsentiert die Union nach auszligen (Art 112) Abschluszlig von internationalenVertraumlgen und Abkommen durch den Rat und das EP (Art 113) Ausdruumlckliche Kompetenz zumBeitritt zur Europaumlischen Menschenrechtskonvention (Art 113 II)bdquoEuropaumlische Partnerschaftldquo mit den EU-Nachbarstaaten vergleichbar mit dem EuropaumlischenWirtschaftsraum inklusive einer politischen Komponente (Art 116)2 Teil Die Politikbereiche und die Durchfuumlhrung der Maszlignahmen der UnionZwei moumlgliche Optionen fuumlr den 2 Teil des Verfassungsvertrages bzw der VerfassungOption 1 folgt der Idee im bdquoGiscard-Entwurfldquo wonach erst im 2 Teil fuumlr jeden einzelnen Politikbereichdie Art der Zustaumlndigkeit die anwendbaren Rechtsakte und Verfahren aufgefuumlhrt werden Nachteil seijedoch daszlig die Bedeutung des 1 Teils nachhaltig reduziert wuumlrde und zudem der 2 Teil aufgrundseines Umfangs von ca 414 Vorschriften fuumlr den Leser kaum noch lesbar waumlreDeshalb favorisiert der EVP-Entwurf die Option 2 wonach der 1 Teil in abschlieszligender Form dieZustaumlndigkeiten Rechtsakte und Verfahren der Union definiert und im 2 Teil nur noch dieVorschriften Aufnahme faumlnden die nicht in den 1 Teil passen Beispielsweise die Grundfreiheiten dieWettbewerbsregeln EMU-Vorschriften oder zusaumltzliche Vorschriften uumlber das Verfahren derInstitutionen der UnionGemaumlszlig der Option 2 schlaumlgt der Entwurf die folgenden Titel fuumlr den 2 Teil vorTitel I Gemeinsamer Markt Titel II EMU Titel III Innere Sicherheit Titel IV GASP TitelV Verteidigung Titel VI Euratom Titel VII Das Verfahren der Institutionen der Union

5 Beitrag der SPE- Gruppe im Europaumlischen Konvent

sum Kein Verfassungsentwurf sondern nur Vorschlaumlge fuumlr eine neue europaumlische Verfassung miteiner starken sozialen Dimension

sum Die verschiedenen Saumlulen sollen in einen einzigen Text gegossen werden (s Giscard-Entwurf)- Neuer Status fuumlr Nachbarstaaten (s Giscard)- Sicherheits- und Verteidigungspolitik sollte und Kontrolle des EP stehen- EuGH soll bei Kompetenzuumlberschreitung der EU entscheidensum Schaffung eines Rates fuumlr legislative Angelegenheiten (welcher oumlffentlich tagen sollte)- Praumlsident der Kommission muszlig gestaumlrkt werden mehr demokratische Legitimitaumlt und politische

Verantwortung- Absolute Transparenz und bdquogood administrationldquo soll von der Verfassung garantiert werdensum Nationale Parlamente sollen gestaumlrkt werden engere Kooperation mit dem EP ohne Schaffung

einer neuen Institution

6 Berliner Entwurf

sum Die bdquoVerfassung fuumlr die Europaumlische Unionldquo orientiert sich an bereits bestehendem Recht in deneuropaumlischen Vertraumlgen und an der Rechtsprechung des EuGH

sum Vollbeschaumlftigung und nachhaltiges Wachstum werden als Ziele der Union eingefuumlgtsozialdemokratische Werte verankert

sum Die GR-Charta wird nicht mit aufgenommen nur Verweissum Absage an einen Praumlsidenten des Europaumlischen Rates stattdessen Staumlrkung der Kommission

die das Initiativmonopol behaumllt und deren Praumlsident vom EP gewaumlhlt wirdsum Verankerung des Konventsverfahrens zur Aumlnderung der Verfassung

7 Young Greens

sum GR-Charta ist in Verfassung integriert und den Prinzipien der Union vorangestelltsum Europaumlisches Referendum wird in die Verfassung aufgenommensum EP besitzt zusammen mit der Kommission das Initiativrechtsum EP besteht aus einer Buumlrgerkammer und einer Staatenkammer wobei die Buumlrgerkammer vom

Volk gewaumlhlt wird und die Staatenkammer sich aus den Regierungen der Mitgliedstaatenzusammensetzt in der jeder Staat nur eine Stimme hat

sum Ein bdquoRat fuumlr nachhaltige Entwicklung wird geschaffen

8 Schwarze ndash Entwurf

sum Modell einer Zweiteilung der Vertraumlge erster Teil bildet den eigentlichen Verfassungsvertrag wirddurch einen zweiten Vertrag uumlber Unionspolitiken ergaumlnzt (hier einfachere Modalitaumlten zurAumlnderung vorgesehen als bei einer Aumlnderung des ersten Teils)

sum Entwurf konzentriert sich auf die 4 Punkte von Laeken (1bessere Kompetenzabgrenzung 2Verbesserung des GR-Schutzes 3 Vereinfachung der Vertraumlge 4 Reform der Institutionen)

sum Der Europaumlische Rat bekommt Organstellung die Zusammensetzung wird um den Praumlsidentendes EP erweitert der Vorsitz im Europaumlischen Rat ist an den Vorsitz im Rat gekoppelt

sum Der Vorsitz im Rat soll durch eine auf 24 Monate angelegte gemeinsame Praumlsidentschaft von 3Mitgliedstaaten wahrgenommen werden

sum Fruumlhwarnsystem durch Einrichtung eines Kompetenzausschusses der sich aus nationalen undEuropaparlamentariern zusammensetzt

sum Klagerecht der nationalen Parlamente sowie des AdRsum Ruumlckuumlbertragung von Regelungszustaumlndigkeiten auf die Mitgliedsstaaten moumlglichsum Das gesamte Unionsrecht abgesehen von der Ausnahmeregelung der GASP unterliegt der

richterlichen Kontrolle durch die Unionsgerichtesum Nichtigkeitsklage erfaumlhrt inhaltliche Aumlnderung- Abschaffung des Systems der 4 Klagegruumlnde zugunsten einer Generalklausel- Aufhebung der Beschraumlnkungen in Bezug auf die passivlegitimation bei Klagen Privater- Kommissionsverordnungen werden zum zulaumlssigen Gegenstand einer Individualklage- GR-Beschwerde moumlglichsum Auf Unionssteuer wird verzichtet stattdessen Finanzierung nach Anteilen am BSPsum Bei der GASP werden die sog Petersberg-Aufgaben die Einsaumltze zur Bekaumlmpfung des

internationalen Terrorismus hinzugefuumlgtsum Personelle Verschmelzung der Aumlmter des Hohen Vertreters fuumlr GASP und des Auszligenkommissars

9 Entwurf von Jo Leinen

- GR-Charta wird das erste Kapitel der Verfassung- EU besitzt Rechtspersoumlnlichkeit Austritt aus Union moumlglich- Arbeitssprache neben Englisch und Franzoumlsisch auch Deutsch- Gesetzgebung der EU erfolgt in 2 Kammern durch das Europaumlische Parlament (Buumlrgerkammer)

und durch den Europaumlischen Senat (Staatenkammer) der aus einer Umgestaltung desMinisterrats hervorgeht

- Kommission stellt die Exekutive der Union dar der Praumlsident wird vom EP gewaumlhlt- Europaumlischer Auszligenminister soll Vize-Praumlsident der Kommission sein- Ein Praumlsident des Europaumlischen Rates ist nicht vorgesehen wird auch kein Organ der EU- Erhebung finanzieller Eigenmittel- Referendum wird eingefuumlhrt direkte Demokratie- Koordinierung von Politiken sowie die verstaumlrkte Zusammenarbeit in den Vertrag mit

aufgenommen- AdR bekommt Klagerecht vor dem EuGH

10 Beitrag von Wolfgang Schaumluble und Wilfried Martens vom 24092002Entwurf traumlgt den Titel bdquoEine Verfassung fuumlr ein starkes Europaldquo zuletzt aktualisiert am 24092002Flieszligtext mit durchnummerierten Paragraphen Von der Form nicht vergleichbar mit den meisten

anderen Verfassungsentwuumlrfen die bereits vollstaumlndig vorformulierte Artikel enthalten wohingegendieser Entwurf lediglich einige wenige bedeutsame Themen ansprichtZwar spricht der Entwurf von bdquoVerfassungldquo jedoch sind in den Text Aumlnderungsvorschlaumlgeeinschlaumlgiger konservativer Parteien eingearbeitet die gerade an dieser Stelle den Gebrauch desBegriffes bdquoVerfassungsvertragldquo fordern (z B die CSU)Die in dem Entwurf behandelten Themen sind die Kompetenzverteilung zwischen der EU und denMitgliedstaaten die Integretion der Grundrechtecharta in die Verfassung und die Reform derInstitutionenZum InhaltBekenntnis zum bdquogeistig-religioumlsen und sittlichen ErbeldquoEine Perspektive fuumlr die aumluszligeren Grenzen Europas ist zu schaffen da ansonsten die Gefahr bestehedie Integrationskraft der Union zu uumlberfordern Die Grenzen sollen bdquoklar aber offenldquo gezogen werdend h zu Staaten die derzeit der Union als Vollmitglieder nicht beitreten koumlnnen soll eine bdquoEuropaumlischePartnerschaftldquo entwickelt werden Diese soll sich am Modell des EWR orientieren allerdings unterEinbeziehung einer politischen KomponenteBetonung der Unantastbarkeit der internen europaumlischen GrenzenEinheitliche Rechtspersoumlnlichkeit der UnionDie Union ist eine einmalige () Konstruktion bdquoohne historische oder legale Vorbilderldquo die auf derdoppelten Legitimation der Buumlrger und der Staaten aufbautDrei Arten der Kompetenz die prinzipiell von den Mitgliedstaaten ausgeuumlbten Kompetenzen dieeigenen Kompetenzen der Union und die geteilten Kompetenzen Prinzip der begrenztenEinzelermaumlchtigung gilt weiterEntweder zu den eigenen aber zumindest zu den geteilten Kompetenzen der Union sollen sowohl derAufbau und die Durchfuumlhrung einer gemeinsamen Auszligen- und Sicherheitspolitik als auch dieRechtsgrundlagen fuumlr das gemeinsame Gebiet der Freiheit und Sicherheit hinzugefuumlgt werdenGeteilte Kompetenzen decken drei verschiedene Gebiete ab dasjenige in dem die Union diegrundlegenden Regeln festlegt dasjenige in dem sie lediglich in einer komplementaumlren oderzusaumltzlichen Art interveniert und dasjenige in dem sie nationale Politiken koordiniertEine Weiterentwicklungsklausel ist vorzusehen die nur in Ausnahmefaumlllen die einstimmigeEntscheidung fordert und grundsaumltzlich die Beteiligung des EP festlegtInnerhalb des EuGH soll eine spezielle Verfassungs- und Grundrechtekammer geschaffen werdenDie Grundrechtecharta soll integraler Bestandteil der Europaumlischen Verfassung werdenDie Union soll der Europaumlischen Menschenrechtskonvention beitretenDie Schaffung einer zusaumltzlichen Institution fuumlr eine spezielle Rolle der nationalen Parlamenteinnerhalb des Institutionsgefuumlges der EU wird abgelehnt obwohl die Autoren eine bedeutendere Rolleder nationalen Parlamente befuumlrwortenbdquoDie EU ist weder eine Foumlderation im klassischen Sinne noch ein StaatldquoDas EP fungiert zusammen mit dem Rat als gleichberechtigter Gesetzgeber der EUDie Haushaltskompetenz soll zwischen EP und Rat geteilt werdenDer Europaumlische Rat ist eine zentrale Institution der EU und praumlgt ihre politische RichtungDer gegenwaumlrtige Rat fuumlr Allgemeine Angelegenheiten soll in zwei getrennte Einheiten aufgeteiltwerden einen gestaumlrkten Rat fuumlr Allgemeine Angelegenheiten der die Kohaumlrenz der Entscheidungensicherstellt waumlhrend ein spezieller Rat fuumlr Auswaumlrtige Beziehungen sich rein auf Fragen im Bereichder GASP konzentriertDie Mitgliedstaaten bleiben bei der Besetzung des Ratsvorsitzes gleichberechtigtDie Kommission behaumllt ihr InitiativmonopolDer Europaumlische Rat schlaumlgt dem EP unter Beruumlcksichtigung der Ergebnisse der Europawahl und mitqualifizierter Mehrheit einen Kandidaten fuumlr das Amt des Kommissionspraumlsidenten vor den das EPentweder ablehnt oder annimmt Der Kommissionspraumlsident waumlhlt dann seine Kommissare aus dieKommission wird in toto vom EP gewaumlhlt und vom Rat mit Mehrheit bestaumltigt

11 Beitrag des Earl of Stockton vom 24092002Der Earl of Stockton ist stellvertretendes Mitglied des Europaumlischen Konventes der im Namen einerGruppe britischer Konservativer die in ihrer Mehrheit ehemalige oder jetzige Mitglieder des bdquoHouse ofCommonsldquo des bdquoHouse of Lordsldquo und des EP sind diesen Beitrag zur oumlffentlichen Debatte uumlber dieZukunft Europas eingereicht hatTitel bdquoDie Zukunft der EU Ein positiver konservativer Ansatzldquo1 Zur FormKein vollstaumlndiger Verfassungsentwurf sondern Vorschlaumlge und Gedanken zu den aus ihrer Sichtwichtigen Streitpunkten

Positiver Ansatz D h die EU wird nicht verteufelt auch wird nicht ausschlieszliglich dieRuumlckuumlbertragung von Kompetenzen auf die nationale Ebene gefordert sondern der Entwurf erkenntausdruumlcklich die Bedeutung der EU in ganz bestimmten Bereichen an und fordert konsequenterweisedort auch die Staumlrkung der EU-Kompetenzen wie auch die Effektivierung der Verfahrensablaumlufe2 Zum InhaltZunaumlchst Klarstellung daszlig auch in Zukunft die Mitgliedstaaten die bestimmenden Komponenten derEU bleiben sollen weshalb die Umwandlung der EU in einen voll funktionierenden Bundesstaatabgelehnt wirdKompetenzverteilung Auflistung der eigenen Kompetenzen der EU der eigenen Kompetenzen derMitgliedstaaten und der geteilten Kompetenzen wird abgelehnt stattdessen lediglich Klarstellung imVerfassungsvertrag daszlig die EU nur dort eigene oder geteilte Zustaumlndigkeit besitzt wo ihr der Vertragdies einraumlumtDie gemeinschaftlichen Vertraumlge sollen vereinfacht und in zwei Teile geteilt werden 1 Teil =Vertragsverpflichtungen der EU (wichtige Vorschriften) 2 Teil = Vertragsregeln fuumlr die EU (wenigerwichtige und detailliertere Vorschriften) Auch die Vorschriften des 2 Teils sollen nur imKonsensverfahren geaumlndert werden koumlnnenDer Rat bleibt die bestimmende Institution der EU lediglich mehr Offenheit und TransparenzAufwertung der Rolle der nationalen Parlamente indem ein bdquoAusschuszlig der nationalen Parlamenteldquoeingerichtet wird der sich vor allem mit dem Rat ins Benehmen setzen wuumlrde Bevor der Rat Rechtsetzt wuumlrde dieser Ausschuszlig seine Ansicht zu den Gesetzesvorschlaumlgen aumluszligern Also wird diebdquoStaatenkammerldquo nicht allein vom Rat gebildet sondern von den nationalen Parlamentenrepraumlsentiert im o g Ausschuszlig an der Seite des Rates Allerdings soll sich der Ausschuszlig aufSubsidiaritaumltsfragen und auf besonders wichtige Gesetzgebung konzentrierenEmpfehlung des Konventes daszlig die Mitgliedstaaten vor einer Entscheidung im EU-Gesetzgebungsverfahren stets das jeweilige nationale Parlament anhoumlren muumlssenPraumlsident der EU sollte vom Europaumlischen Rat fuumlr mehrere Jahre ernannt werden wobei auch das EPzu beteiligen istPraumlsidentschaft besteht aus dem Praumlsidenten und einer rotierenden Troika die ein Jahr im Amt bleibtDie Troika setzt sich immer aus einem Vertreter eines groumlszligeren Mitgliedstaates und aus zweiVertretern kleinerer Mitgliedstaaten zusammen Die Praumlsidentschaft vertritt den Rat der eine von derKommission zu unterscheidende Aufgabe hatDie Kommission sollte der Motor der EU bleiben deshalb Notwendigkeit einer starken Kommissionjedoch ohne erweiterte Kompetenzen in bezug auf den status quo Innerhalb ihrer Kompetenzen aberschon Staumlrkung ihrer Rolle bspw bei der SubventionskontrolleReduzierung der Abteilungen innerhalb der Kommission Jeder Mitgliedstaat behaumllt einen Kommissarallerdings gibt es sog bdquoVollkommissareldquo und bdquoJuniorkommissareldquo Jeder bdquoVollkommissarldquo erhaumllt eineAbteilung mit einem bdquoJuniorkommissarldquo an seiner Seite (Anpassung an das System in der nationalenMinisterialverwaltung) Die groumlszligeren Mitgliedstaaten haumltten immer einen bdquoVollkommissarldquo wohingegendie kleineren Mitgliedstaaten zwischen einem bdquoVoll-ldquo und einem bdquoJuniorkommissarldquo hin- und herwechseln wuumlrden Ziel effektive und schlanke Kommission und gleichzeitig Wahrung einesKommissars auch fuumlr die kleineren MitgliedstaatenIn Sachen EP Ausweitung des Mitentscheidungsverfahrens Viel wichtiger ist jedoch daszlig das EP anAutoritaumlt und Legitimitaumlt gewinnt was sich erst im Laufe der Zeit entwickeln muszlig Hinweis auf diefehlende Kohaumlrenz und Konsistenz in den Entscheidungen des EP weil es keine klarenMehrheitsfraktionen im EP gibt Recht der vorzeitigen Aufloumlsung des EP durch die gemeinsamhandelnden Organe der Kommission und des RatesWichtig ist die bessere Durchsetzung der EuGH-Entscheidungen Deshalb soll der EuGH das Rechterhalten einem verurteilten Mitgliedstaat bzw Individuum im Falle der Nichtbefolgung des Urteils dieStimmrechte und oder den Zugang zu EU-Programmen zeitweise zu entziehen

12 Entwurf von Rupert ScholzAbgedruckt als Sonderheft 2002 der Zeitschrift fuumlr Gesetzgebung ZGGrundlage des EVP-Diskussionsentwurfs zur bdquoVerfassung der Europaumlischen Unionldquo vom 290820021 Zur FormSystematische Zusammenfuumlhrung von EUV und EGV in einem neuen bdquoVertrag uumlber die EuropaumlischeUnionldquoKeine Zweiteilung in einen wichtigen und einen weniger wichtigen dafuumlr detaillierteren TeilScholz plaumldiert fuumlr Benennung als bdquoVerfassungsvertragldquo2 Zum InhaltGrundsouveraumlnitaumlt bleibt bei den Mitgliedstaaten d h auch in Zukunft keine Kompetenz-Kompetenzfuumlr die EU

Art 308 EG abschaffen dafuumlr Annexkompetenz einfuumlhren d h EU-Kompetenz fuumlr notwendigeergaumlnzende Vorschriften beim Taumltigwerden im eigenen Zustaumlndigkeitsbereich der EU (Art 64 I)Ziele und Kompetenzen eindeutig unterscheiden Aus Zielen duumlrfen keine Befugnisse abgeleitetwerden (so aber beim jetzigen Art 308 EG)Kompetenzaufteilung Ausschlieszligliche und geteilte Zustaumlndigkeiten der EU (Vollgesetzgebung)zusaumltzlich Rahmenzustaumlndigkeit (Rahmengesetzgebung)Subsidiaritaumltsprinzip muszlig verfahrensrechtlich durch eine Subsidiaritaumltskammer beim EuGHabgesichert werden Keine ex-ante-Kontrolle durch die nationalen Parlamente wegenNichtpraktikabilitaumlt innerhalb von sechs Wochen eine Uumlberpruumlfung von Gesetzesinitiativen aufEinhaltung des Subsidiaritaumltsprinzips durchzufuumlhrenDas EP erhaumllt volle Legislativgewalt zwei Kammern Voumllkerkammer und Staatenkammer die letztejedoch mit festen MitgliedernDie Kommission fungiert als Regierung die dem EP gegenuumlber voll verantwortlich istInitiativrecht auch fuumlr das EP (Voumllker- und Staatenkammer)Starker Praumlsident der Kommission aber Absage an einen vom Europaumlischen Rat gewaumlhltenPraumlsidenten

V Ausblick Beitritt und Erweiterung

DIE BEITRITTSKANDIDATEN IM KONVENT

Aureacutelien Raccah

Auszug aus der Erklaumlrung von LaekenbdquoDie Bewerberlaumlnder werden in vollem Umfang an den Beratungen des Konvents beteiligt Sie werdenin gleicher Weise wie die derzeitigen Mitgliedstaaten vertreten sein (ein Vertreter der Regierung undzwei Mitglieder des nationalen Parlaments) und an den Beratungen teilnehmen ohne freilich einenKonsens der sich zwischen den Mitgliedstaaten abzeichnet verhindern zu koumlnnenldquo

I Souveraumlnitaumlt und Identitaumlt der Beitrittskandidaten in der Zukunft EuropasA Gewaltenteilung

1) Horizontale Gewaltenteilung Aufsicht uumlber die europaumlische Institutionen- Beitraumlge von Majaz Nahigal (Premierminister von Slowenien) Michael

Attalides (Vertreter von Zypern) Hildegard Corola Puwak (Vertreterin derRegierung von Rumaumlnien) Jan Kohout (Vertreter der Regierung derTschechischen Republik) Josef Zieleniec (Vertreter des tschechischenParlaments)

2) Vertikale Gewaltenteilung Prinzip der Subsidiaritaumlt- Beitraumlge von Nahtigal gemeinsamer Beitrag von 16 Mitgliedern

Andriukaitis (Vertreter des Parlaments von Litauen) Attalide- Inhalt Neue Kompetenzen bessere Koordinierung Partnerschaft des

EuGH mit den nationalen Verfassungsgerichtsoumlfen FruumlhwarnsystemEinbeziehung der Regionen mit GesetzgebungsbefugnissenVerteilung der Kompetenzen Kompetenzkatalog mit ausschliesslichenkonkurrierenden und Ergaumlnzungskompetenzen

B Staumlrkung des Gewichts der nationalen Parlamente1) Rolle und Gewicht der nationalen Parlamente

- Beitraumlge von Nahtgal Andriukaitis und Kutraite-Giedraitene PeeterKreitzberg unt Tunne Kelam (Vertreter des Parlaments von Estland)

- Inhalt Vertretung der kleinen Staaten Koordinierung mit dem europaumlischenParlament Kontrolle der Regierung Kooperation zwischen den nationalenParlamenten

2) Schaffung einer zweten Kammer- Nach den Vorbild des franzoumlsischen Senates Andriukaitis Atalides- Neue Kammer mit einer gleichen Vertretung aller Staaten 6 Sitzungen pro

Jahr Teilnahme der nationalen Parlamentarier Kontrolle der Anwendungdes Subsidiartaumltsprinzips

II Rolle der Beitrittskandidaten in der Zukunft Europas - ThemenPrinzip der DemokratieVereinfachung der Vertraumlge

- Beitraumlge von Andriukaitis Attalides Danuta Huumlbner und Janusz Trzcinski(Vertreter der polnischen Regierung) Birzniece (Vertreterin des Parlamentsvon Lettland)

- Inhalt Zugang und Verstaumlndlichkeit Verschmelzung der bestehendenVertraumlge

Beteiligung der Buumlrger- Beitraumlge von Nahtigal Andriukaitis Attalides Huumlbner- Inhalt Beachtung der Demokratie Gleichheit der Sprachen

Menschenrechte kulturelle soziale und wirtschaftliche Vielfalt GR-ChartaKooperation im Bereich der 2 und 3 SaumluleGASP Debatten uumlber den Hohen Vertreter fuumlr die GASP

- Beitraumlge von Nahtigal Andriukaitis Attalides Puwak

- Inhalt EU als Voumllkerrechtssubjekt Kooperation Erweiterung dergemeinsamen Bereiche graduelle bdquoVergemeinschaftungldquo Erfordernis derSolidaritaumlt Verschmelzung des Hohen Vertreters fuumlr die GASP und desKommissars fuumlr Auswaumlrtige Angelegenheiten

Bereich der polizeilichen und justiziellen Zusammenarbeit in Strafsachen- Beitraumlge von Puwak Nahtigal- Inhalt Innere Sicherheit bessere Kooperation

Zum Weiterlesen

Figaro vom 240103 polnischer Aussenminister Wlodzinierz Cinoszewic gt Gott und christliche WerteLe Monde vom 30103 J-L Dehaene gt bdquokeine Oktroyierung der BedingungenldquoLe Monde vom 290203 bdquo Die kleinen Beitrittskandidaten misstrauen einem Europa der Grossenldquo

AG IV bdquoRolle der einzelstaatlichen ParlamenteldquoVors Gisela Stuart

Vorschlaumlge

1 Verbesserung der einzelstaatlichen Kontrollmechanismen der Parlamente die durch dieMitgliedstaaten zu gewaumlhren waumlre und Anerkennung der Rolle der mitgliedstaatlichen Parlamente inder Verfassung2 Einbeziehung der mitgliedstaatlichen Parlamente in die Uumlberwachung des Subsidiaritaumltsprinzips vorallem durch bessere und fruumlhe Unterrichtung von gemeinschaftlichen Rechtsetzungsverfahren3 Ausbau und Erweiterung multilateraler Netze insbesondere durch Praumlzisierung des COSAC-Mandates (vgl hierzu Ziffer II des Protokolls Nr 9 zum EGV (Amsterdam)) durch Einrichtung einesKonvents zur Eroumlrterung wichtiger politischer Leitlinien sowie der Strategie der EU und durch dieEinberufung von Ad-hoc-Konferenzen zwischenparlamentarischer Natur zu speziellen Fragen

AG V bdquoErgaumlnzende ZustaumlndigkeitenldquoVors Henning Christophersen

Vorschlaumlge

1 Die Verfassung allgemein betreffenda) Aufteilung saumlmtlicher Zustaumlndigkeiten zwischen den Mitgliedstaaten und der EU in einembesonderen Kapitel der Verfassungb) Wahrung der Flexibilitaumlt durch Beibehaltung des Art 308 EGV (Amsterdam) bzw einervergleichbaren Bestimmung unter der Voraussetzung der Festlegung dass damit keine Ausweitunggemeinschaftlicher Zustaumlndigkeiten verbunden waumlre2 Die bdquoergaumlnzenden Zustaumlndigkeitenldquo bzw nach dem Vorschlag der Gruppe die bdquounterstuumltzendenMaszlignahmenldquo im besonderen angehenda) Zulaumlssigkeit unterstuumltzender Maszlignahmen nur im Rahmen ausschlieszliglicher Kompetenzen derMitgliedstaaten die einzelstaatliche Rechtsvorschriften nicht ersetzen sondern allenfalls ergaumlnzenoder unterstuumltzen duumlrftenb) Forderung nach einem gemeinsamen Interesse der EU und der Mitgliedstaaten als Voraussetzungunterstuumltzender Maszlignahmen

AG VI bdquoOrdnungspolitikldquoVors Klaus Haumlnsch

Vorschlaumlge

1 Aufnahme wirtschafts- und sozialpolitischer Ziele in die Verfassung (vergleichbar mit denbestehenden Bestimmungen der Art 2 EUV (Amsterdam) und Artt 2 3 und 4 EGV (Amsterdam))2 Strikte Trennung von einerseits Waumlhrungs- und andererseits Wirtschaftspolitik wobei dieerstgenannte als ausschlieszligliche Gemeinschaftszustaumlndigkeit verstanden werden sollte die zweite alsmitgliedstaatliche Zustaumlndigkeit allerdings mit der Einschraumlnkung der Aufnahme der Grundsaumltze derWirtschaftspolitik in die Verfassung sowie einer Verbesserung der Koordinierung zwischen denMitgliedstaaten3 Beibehaltung der EURO-Gruppe deren Vertretung in internationalen Organisationen zu verstaumlrkenwaumlre

2 DIE ARBEITSGRUPPEN VII - X

Conrad Seiferth

AG VII bdquoAussenpolitisches HandelnldquoVors Jean-Luc Dehaene

Vorschlaumlge

1 Zusammenfuumlhrung aller das Aussenpolitische Handeln der EU betreffenden Artikel in einemeinzigen Abschnitt2 Definition von Grundsaumltzen und Zielen fuumlr das Aussenhandeln der EU wofuumlr der Europaumlische Ratstrategische Ziele und Interessen festlegt die die Parameter des Handelns von EU undMitgliedstaaten bestimmen3 EU-Kompetenz zum Abschluss von internationalen Vereinbarungen die ihre Kompetenz betreffen4 Um die Kohaumlrenz und Effektivitaumlt zwischen den Institutionen zu staumlrken bdquoAussenpolitischerVertreter der EUldquo ndash Verschmelzung der Posten des bdquoHohen Vertreter fuumlr die GASPldquo (Solana) und desKommissars (Patten) in einer Person die mit qualifizierter Merheit vom Europaumlischen Rat unterBilligung von Kommission und Parlament ernannt wird5 Um die Kohaumlrenz innerhalb der Institutionen zu verbessern Ratsformation fuumlr AussenpolitischesHandeln und Aussenpolitische Zentralstelle zur Koordination innerhalb der Kommission6 Bestehende Vorgaben zur Entscheidungsfindung sollen weiter ausgeschoumlpft werden keineAusweitung der Mehrheitsentscheidungen aber Kompetenz des Europaumlischen Rates einstimmigMehrheitsentscheidungen auszuweiten

AG VIII bdquoVerteidigungldquoVors Michel Barnier

Vorschlaumlge

1 Ausweitung der Petersberger Aufgaben2 Zur Erhoumlhung von Effizienz und Kohaumlrenz soll der bdquoHohe Vertreter fuumlr die GASP ein Initiativrecht inKrisenangelegenheiten erhalten und in dringenden Faumlllen ermaumlchtigt werden koumlnnen notwendigeEntscheidungen unter Aufsicht des Rates zu treffen3 Die Entscheidung zum Start einer Operation soll einstimmig unter Beachtung des bdquoPrinzips derKonstruktiven Enthaltung erfolgen4 bdquoEuropaumlische Verteidigungszoneldquo Moumlglichkeit zur Einfuumlhrung einer staumlrkeren Kooperation zwischenMitgliedstaaten (vergleichbar bdquoEurozoneldquo)5 Einfuumlhrung einer Solidaritaumltsklausel zur Antwort auf terroristische Bedrohungen und Angriffe mit deralle Mittel zur Abwehr in der EU mobilisiert werden koumlnnen6 Einrichtung einer Europaumlischen Ruumlstungs- und Strategie-Forschungsagentur zur Harmonisierungder Ausruumlstungsbeschaffung und Unterstuumltzung der militaumlrischen Forschung7 Einfuumlhrung von Konvergenzkriterien fuumlr militaumlrische Haushaltsausgeben um die militaumlrischenFaumlhigkeiten der EU zu staumlrken

AG IX bdquoVereinfachung der VertraumlgeldquoVors Guiliano Amato

Vorschlaumlge

1 Verringerung der Anzahl der Rechtsakte von 15 auf 6

a) Verbindliche Verordnung AElig bdquoEU-Gesetzldquo Richtlinie AElig bdquoEU-Rahmengesetzldquo EntscheidungDelegierte Rechtsakte (neue Kategorie von Rechtsnorm)b) Unverbindliche Stellungnahme und Empfehlungc) Anwendungsbereiche EGV u PJZS fuumlr GASP sollen alle Rechtsakte als bdquoGASP-Entscheidungldquobezeichnet werden2 Vereinfachung der Verfahrena) fuumlr alle Rechtsakte das Mitentscheidungsverfahren gem Art 251 EGVb) weitgehende Abschaffung des Verfahrens der Zusammenarbeit gem Art 252 und ersetzen durchMitentscheidungsverfahren oder Anhoumlrungsverfahrenc) Verfahren der Zustimmung Vorbehalten fuumlr die Ratifizierung von internationalen Abkommend) fuumlr alle Ausgaben einheitliches Haushaltsverfahren

AG X bdquoRaum der Freiheit der Sicherheit und des RechtsldquoVors John Bruton

Vorschlaumlge

1 Beschlussfassung mit qualifizierter Mehrheit und im Mitentscheidungsverfahren in der Asylpolitik2 Einwanderungspolitik soll weiterhin Sache der Mitgliedstaaten bleiben Ziel einer gemeinsamenEinwanderungspolitik im Verfassungsvertrag festhalten3 PJZS Deutlichere Umschreibung der Rechtsetzungsbefugnisse fuumlr die Union zur Angleichung desStrafrechts und des Strafprozessrechts gegenseitige Anerkennung von Gerichtsentscheidungen4 Verstaumlrkte Zusammenarbeit im Rat durch effizientere Struktur langfristig Aufbau eine europaumlischenGrenzschutzkorps5 Ausbau der Unionseinrichtungen Kontrolle der Arbeit von Europol durch das EP groumlszligerenSpielraum fuumlr den Gesetzgeber im Bereich von Eurojust Europaumlische Staatsanwaltschaft um gegenSubventionsstraftaten zu verfolgen6 Einbindung der staatlichen Parlamente in die europaumlische Strafrechtspolitik7 Allgemeine Zustaumlndigkeit des EuGH fuumlr den Bereich des Raum der Freiheit der Sicherheit und desRechts

3 DIE INSTITUTIONEN

Doris Schmitz-Meiners und Nicolas Poullain

I STATUS QUO DER INSTITUTIONENARCHITEKTUR

Im Kern der politischen Diskussion stehen die folgenden vier OrganeInstitutionen (andereEinrichtungen wie etwa EZB oder AdR spielen in der Reformdiskussion kaum eine Rolle)

1 Europaumlisches Parlament (Art 189-201)

Zusammensetzung seit `79 direkt gewaumlhlt abnehmende Wahlbeteiligung derzeit 626 MEPsab 25 MS 732

Immer wichtigere Rolle im Gesetzgebungsverfahren An der Gesetzgebung in der 2 und 3Saumlule ist das EP nicht beteiligt

Kontrolle der Exekutive Untersuchungsausschuszlig Kontrolle der Kommission InterpellationMiszligtrauensantrag Anhoumlrungsrecht

Mitwirkungsrechte beim Haushalt (nur bei nicht obligatorischen Ausgaben)

Zusammenarbeit mit innerstaatlischen Parlamenten (COSAC November 1989)

2 Ministerrat (Art 202-210)

Zusammensetzung Der Rat besteht aus je einem Vertreter jedes Mitgliedstaats (Mst) aufMinisterebene Der Vorsitz im Rat wird durch die Mst abwechselnd fuumlr 6 Monatewahrgenommen Minister werden vertreten durch staumlndige Vertreter im AStV (COREPER)

Bei der Gesetzgebung nimmt er trotz Machtzuwachs des EP noch die dominierender Rolleein Bei ZBJI 342 EUV und GASP Art 133 EUV alleiniges Legislativorgan Verabschiedetwirtschaftspolitische und beschaumlftigungspolitische Leitlinien

Drei verschiedene Formen der Stimmabgabe einfache Mehrheit qualifizierte Mehrheit (abFeb 2003 gem Nizza 3 Kriterien Anzahl der Stimmen 62873 mind 10 Staaten Bev (aufAntrag)) Einstimmigkeit

Sitzungen nicht oumlffentlich Transparenzdefiizit bei Gesetzgebung

Benennung des Kommissionspraumlsidents

3 Europaumlische Kommission (Art 211-219)

Zusammensetzung 20 Kommissare 10 + (52) ab 2005 je 1 pro Mst ab 27 Mst neueRegelung

Initiativmonopol im EG Bereich

Huumlterin der Vertraumlge Durchfuumlhrungskompetenz aber enger Rahmen durch Komitologie(Ausschuumlsse des Rates die den Rahmen fuumlr die Umsetzung festlegen) Vermittler zwischenRat und EP

Kollegialprinzip

3 Derzeitige Stimmenanzahl die Stimmenanzahl pro Mitgliedsland wurde in Nizza fuumlr alle Staaten festgelegt diebereits die Beitrittsverhandlungen aufgenommen haben

In der Wettbewerbspoltik verfuumlgt die Kommission uumlber legislative exekutive und quasi-judikative Befugnisse

Sieht sich dem Vorwurf des Demokratiedefizits ausgesetzt

4 Europaumlischer Gerichtshof Gericht erster Instanz (GEI) (Art 220-245)

Zusammensetzung EuGH 1 Richter je Mst 8 Generalanwaumllte Sie werden von denRegierungen und Mitgliedsstaaten im gegenseitigen Einvernehmen auf sechs Jahren ernanntAlle drei Jahre findet eine teilweise Neubesetzung statt Richter waumlhlen den Praumlsidenten ausihrer Mitte Aufgabe Wahrung des Rechts bei der Auslegung und Anwendung der Vertraumlge

II INSTITUTIONELLE REFORMEN IN DER DISKUSSION

1 Aspekte im Bezug auf die nahezu Konsens unter den Konventsmitgliedern herrscht

Europaumlisches Parlament

Staumlrkung der Rolle des direkt gewaumlhlten EP zur Uumlberwindung des Legitimations- undDemokratiedefizits der EU Die Beteiligung des EP am Gesetzgebungsprozeszlig nach demMitentscheidungsverfahren soll die Regel werden Die Budgethoheit des Parlaments sollverstaumlrkt werden Ein einheitliches Wahlverfahren und ein einheitliches Abgeordnetenstatut solleingefuumlhrt werden Die Mitwirkung des EP bei der Besetzung der anderen Institutionen soll verstaumlrktwerden

Ministerrat

In der Regel soll mit qualifizierter Mehrheit entschieden werden Lediglich einige sensible Bereiche(Aussen- und Sicherheitspolitik) sollen von dieser Regel ausgenommen werden Hier soll moumlglichstmit besonders qualifizierten Mehrheiten beschlossen werden Wenn der Rat als Gesetzgeber(Legislativrat) handelt soll dies oumlffentlich sein

Europaumlische Kommission

Die Kommission soll im legislativen Bereich das Initiativmonopol behalten Die Wahl undEinsetzung der Kommission als Ganzes soll nach Anhoumlrung der einzelnen Mitglieder desKommissionskollegiums durch die Ausschuumlsse des Parlaments durch das Plenum des EP erfolgenDie Abwahl der Kommission ist derzeit nur als Ganzes moumlglich In Zukunft soll derKommssionspraumlsident auch im Falle untragbarer Verwerfungen die Moumlglichkeit haben einemeinzelnen Kommissionsmitglied den Ruumlcktritt nahezulegen 4 Der Kommissionspraumlsident soll mit einerRichlinienkompetenz ausgestattet werden

Europaumlischer Gerichtshof

Die Gerichtsbarkeit des EuGH soll auf die gesamte ZBJI (Europol Eurojust EuropaumlischerStaatsanwalt) ausgedehnt werden Der EuGH soll als Verfassungsgericht fungieren und den Schutzder in der Grundrechtscharta verankerten Grund- und Menschenrechte gewaumlhrleisten Eineverstaumlrkte demokratische Legitimation der Richter soll durch ihre gemeinsame Berufung durchEP und Rat erreicht werden Der Rat koumlnnte hierbei eine Kandidatenliste vorlegen

2 Dissenspunkte

Die Vorstellung der Mitgliedstaaten und der verschiedenen politischen Parteien gehen am staumlrkstenbei der Frage der Gestaltung der Ratspraumlsidentschaft und des Beschlussfassungsverfahrens imMinisterrat der Wahl des Kommissionspraumlsidenten und der Gestaltung der Aussenvertretungauseinander Die wichtigsten Vorschlaumlge die hier diskutiert werden sind der deutsch-franzoumlsischeVorschlag und der Kommissionsvorschlag

4 Die Idee fuumlr diese Regelung geht auf eine Absprache zuruumlck die Prodi vor Amtsantritt mit seinen Amtskollegen getroffen hatDie Kommissare sicherten Prodi zu dass sie auf sein Ersuchen auch einzeln zuruumlcktreten wuumlrden

DEUTSCH - FRANZOumlSISCHER VORSCHLAG5

Ratspraumlsidentschaft und Beschlussfassung im MinisterratDie rotierende Praumlsidentschaft des Europaumlischen Rates soll durch einen dauerhaften Ratsvorsitzersetzt werden Der Ratsvorsitzende wird mit einer qualifizierten Mehrheit fuumlr eine Dauer von 5 bzw25 Jahren mit der Moumlglichkeit der Wiederwahl gewaumlhlt Der Amtsinhaber fuumlhrt sein Amt hauptamtlichaus Der Vorsitzende des Rates bereitet die Sitzungen des Europaumlischen Rats (ER) vor fuumlhrt dessenVorsitz und wacht uumlber die Umsetzung der Beschluumlsse Die Modalitaumlten fuumlr den Vorsitz im Ministerratvariieren je nach betroffenem Gebiet Der Allgemeine Rat wird vom Generalsekretaumlr des Ratesgeleitet Den Vorsitz des Aussenministerrates hat der Europaumlische Aussenminister inne Fuumlr dieRaumlte Wirtschaft und Finanzen die Eurogruppe und den Rat Justiz und Inneres werden fuumlr zweiJahre Vorsitzende gewaumlhlt Der Rest der Ratsformationen wird so geregelt dass er denMitgliedstaaten eine groumlsstmoumlgliche Beteiligung auf der Grundlage einer gleichberechtigten Rotationgewaumlhrleistet

KommissionEine starke Vereinfachung des Komitologieverfahrens soll es der Kommission erleichtern ihreAufgabe die vom EP und Rat erlassenen Gesetze umzusetzen und deren ordungsgemaumlsseUmsetzung zu kontrollieren erleichtern Um die politische Verantwortlichkeit der Kommissiare zugewaumlhrleisten erhalten diese ein Weisungsrecht gegenuumlber den Generaldirektionen DerKommissionpraumlsident hat die Richtlinienkompetenz fuumlr die Arbeit der Kommission

Europaumlisches ParlamentJede Ausweitung der Mehrheitsentscheidungen wird automatisch mit der Mitentscheidung der EPverbunden

AussenvertretungDie Aumlmter des Hohen Vertreters und des Kommissars sollen von derselben Person ausgeuumlbt werdendem Europaumlischen Aussenminister Er verfuumlgt uumlber ein formelles Initiativrecht Der ER ernennt denAussenminister mit Zustimmung des Praumlsidenten der Kommission mit qualifizierter Mehrheit DerAussenminister nimmt mit einem besonderen Status an den Sitzungen der Kommission teil In derRegel wird im Bereich der GASP mit qualifizierter Mehrheit abgestimmt lediglich bei militaumlrischen undsicherheitspolitischen Fragen gilt weiterhin das Prinzip der Einstimmigkeit Wenn ein Mitgliedstaat einnationales Interesse geltend macht und keine andere Loumlsung gefunden werden kann wird die Fragean den Europaumlischen Rat verwiesen der mit qualifizierter Mehrheit entscheidet

KOMMISSIONSVORSCHLAG6Ratspraumlsidentschaft und Beschlussfassung im MinisterratDer Kommissionsentwurf sieht eine Beibehaltung der halbjaumlhrlichen Rotation fuumlr diePraumlsidentschaft des ER und des Rates Allgemeine Angelegenheiten ggf auch fuumlr den AstV vor Beiden anderen Ratsformationen wir der Vorsitz durch ein fuumlr ein Jahr gewaumlhltes Ratsmitglieduumlbernommen Das komplexe Beschlussfassungssystem von Nizza soll durch die doppelte einfacheMehrheit (Mehrheit der Mitgliedsstaaten und der EU Bevoumllkerung) ersetzt werden In sensiblen Faumlllenmuumlsste auf eine verstaumlrkte Mehrheit (23 der Mitgliestaaten und 23 der Bevoumllkerung)zuruumlckgegriffen werden koumlnnen Das Einstimmigkeitsprinzips wird abgeschafft

KommissionAllein die Kommission sollte mit der Durchfuumlhrung der europaumlischen Rechtsvorschriftenbetraut sein Sie muss Ihr Handeln vor den rechtsetzenden Organen Rat und EP rechtfertigen DerVerfassungsvertrag muumlsste ebenfalls sicherstellen dass die Modalitaumlten fuumlr nicht zwingendeInstrumente der Umsetzung wie zB die Offene Koordinierung mit der Gemeinschaftsmethode imEinklang sind

Europaumlisches Parlament

5 Beitrag der dem Konvent am 16 Januar von den Mitgliedern des Konvents Herrn Dominque de Villepin und Herrn JoschkaFischer uebermittlet wurde httpwwwcapuni-muenchendekonventdownloadDeutsch-Franz-Vorschlagpdf6 Fuumlr die Europaumlische Union Frieden Freiheit Solidaritaumlt Rede von Romano Prodi 04 Dezember 2002 httpwwwcapuni-muenchendekonventdownloadKOM-EU_Frieden_Freiheit_Solidpdf

Ein Teil der MEPs soll durch europaumlische Listen gewaumlhlt werden Der ER und das EP habengleichwertige Rechte bei der Ernennung und der Kontrolle der Kommission

AussenvertretungDer Sekretaumlr der Union (SdU) der gleichzeitig Vizepraumlsident der Kommission ist und einenbesonderen Status hat wird vom ER und vom designierten Kommissionspraumlsidenten einvernehmlichernannt Damit ist er sowohl gegenuumlber dem ER als auch gegenuumlber demKommissionspraumlsidenten rechenschaftspflichtig die ihn auch beide seines Amtes enthebenkoumlnnen Als Kommissionsmitglied ist er auszligerdem gegenuumlber dem EP verantwortlich Waumlhrendeines Uumlbergangszeitraums wird der SdU im Bereich der GASP das Initiativrecht der Kommission imRahmen der Leitlinien und Auftraumlge des Rates oder einer Gruppe von Mitgliedstaaten ausuumlben AmEnde der Uumlbergangszeit legt der Rat die Modalitaumlten fest nach denen der SdU autonom dasInitiativrecht der Kommission im Bereich der GASP ausuumlben kann Der SdU vertritt die Union bei derDurchfuumlhrung auszligenpolitischer Aktionen gegenuumlber Dritten und ist fuumlr die Umsetzung dergemeinsamen Beschluumlsse verantwortlich

IV Verfassungsentwuumlrfe

VERFASSUNGSENTWUumlRFEAUS EUROPARECHTLICHER UND VERFASSUNGSRECHTLICHER SICHT

Christine Gerlach und Christian Pernhorst

Uumlberblick uumlber verschiedene Verfassungsentwuumlrfe

1 EU-Organe bzw Europaumlischer Konventsum Entwurf des Praumlsidiums des Europaumlischen Konventes vom 28102002sum Entwurf des Kommissionspraumlsidenten Romani Prodi vom 04122002sum Bericht des Europaumlischen Parlamentes (Alain Lamassoure) vom 240420022 Fraktionen und Parteiensum Entwurf der EVP-Gruppe im Europaumlischen Konvent vom 10112002sum Entwurf der SPE-Gruppe im Europaumlischen Konvent vom 03102002sum Berliner Entwurf der SPD-Bundestagsabgeordneten Gloser und Roth vom 20112002sum Entwurf einiger junger bdquoGruumlnerldquo von September 20023 Einzelpersonen (nicht abschlieszligende Auswahl)sum Entwurf von Prof Dr Juumlrgen Schwarze vom 12112002sum Entwurf der Konventsmitglieder Alan Dashwood Michael Dougan Christophe Hillion Angus

Johnston und Eleanor Spaventa vom 28102002sum Entwurf von Jo Leinen (MdEP) vom 23102002sum Entwurf von Robert Badinter vom 26092002sum Entwurf von Dr Wolfgang Schaumluble und Wilfried Martens vom 24092002sum Entwurf des Earl of Stockton vom 24092002sum Entwurf von Prof Dr Rupert Scholz von August 2002

(insgesamt nicht abschlieszligende Auswahl siehe die umfassenden Nachweise bei httpwwwcapuni-muenchendekonvententwuerfehtm)

Einzelheiten

1 Praumlsidium des Europaumlischen Konventes (bdquoGiscard-Entwurfldquo) vom 28102002sum Dreiteilung des bdquoVertrages uumlber eine Verfassung fuumlr Europaldquo in 1 Struktur der Verfassung und 2

Politikbereiche und die Durchfuumlhrung der Maszlignahmen der Union und 3 AllgemeineSchluszligbestimmungen Der zweite Teil soll die Rechtsgrundlagen enthalten

sum Frage der Namensgebung fuumlr die Union wird aufgeworfen (1Teil Titel I Art 1)sum Die Unionsbuumlrgerschaft soll betont werden Wie die GR-Charta in den Vertrag eingefuumlgt werden

soll ist offen gelassensum Abloumlsung der turnusmaumlszligigen Ratspraumlsidentschaft durch einen Praumlsidenten des Europaumlischen

Rates der fuumlr bestimmte Zeit gewaumlhlt werden soll (1 Teil Titel IV Art 15a)sum Schaffung des bdquoKongress der Voumllker Europasldquo (1 Teil Titel IV Art 19)sum Haushalt der Union soll vollstaumlndig aus Eigenmitteln der Union finanziert werden (1 Teil Titel VII

Art 38)sum Moumlglichkeit des Austritts wird festgesetzt (1 Teil Titel X Art 46)

2 bdquoProdi-Entwurfldquo vom 4122002

sum Dreiteilung der bdquoVerfassung fuumlr die Europaumlische Unionldquo in 1 Prinzipien 2 Grundrechte und 3Politikbereiche Der erste Teil Prinzipien enthaumllt neben den institutionellen Prinzipien auch diewesentlichen Politikziele fuumlr jeden einzelnen Politikbereich

sum Generelle Vergemeinschaftung aller Politikbereiche also auch der GASP und der PJZS

sum Einstimmigkeitserfordernis wird in allen Faumlllen selbst fuumlr Verfassungsaumlnderungen aufgegebenAusnahme ist die Aufnahme neuer Mitglieder

sum Die innenpolitischen Bereiche der Union werden eingeteilt in bdquoprincipal policiesldquo bdquoflanking policiesldquound bdquocomplementary actionsldquo je nach Art der Handlungsinitiative (HarmonisierungKoordinierung) die von der Union erwartet wird

sum Auszligenpolitik Gewaumlhrleistung einer kohaumlrenten Auszligenpolitik durch die Einrichtung des Amteseines bdquoSekretaumlrs der Unionldquo und durch die Niederlegung der generellen auszligenpolitischen Ziele im1 Teil der Verfassung

3 Bericht des Europaumlischen Parlamentes uumlber die Abgrenzung der Zustaumlndigkeiten der EU undder Mitgliedstaaten vom 24042002

Bericht des Ausschusses fuumlr konstitutionelle Fragen des EP (Berichterstatter Alain Lamassoure)

sum Behandelt vor allem das Thema der Kompetenzaufteilung kein breit angelegterVerfassungsentwurf

sum Vergemeinschaftung des zweiten und dritten Pfeilers um das Gleichgewicht von wirtschaftlicherund politischer Integration der Union herzustellen

sum Drei Arten von Zustaumlndigkeiten 1 die grundsaumltzliche Zustaumlndigkeit der Mitgliedstaaten 2 die derUnion uumlbertragene eigene Zustaumlndigkeit und 3 die geteilte Zustaumlndigkeit

sum Evolutivklausel in Anlehnung an Art 308 EG dessen Anwendung jedoch auch in die umgekehrteRichtung Ruumlckuumlbertragung von der Union auf die Mitgliedstaaten funktionieren soll

4 Entwurf der Europaumlischen Volkspartei vom 10112002Ergebnis der Studientage der EVP-Gruppe im Europaumlischen Konvent in Frascati vom 8 bis 10November 2002 Basiert auf dem Estoril-Entwurf vom 18102002 der wiederum auf dem Brok-Diskussionspapier vom 12092002 und dem EVP-Diskussionsentwurf zur bdquoVerfassung derEuropaumlischen Unionldquo vom 29082002 aufbaut Fuumlhrt den bdquoEstoril-Entwurfldquo mit dem bdquoGiscard-EntwurfldquozusammenZur FormAngepaszligt an die vom Konventspraumlsidium in seinem Vorentwurf vorgenommene Zwei- bzw Dreiteilungdes Verfassungsvertrages (Teil I Verfassungsstruktur Teil II Unionspolitiken Teil IIISchluszligbestimmungen)Bezeichnung als Verfassung und nicht als VerfassungsvertragAuffallend ist die komplette Uumlbernahme der Grundrechtecharta in die Verfassung ganz zu BeginnAnsonsten in der Form stark dem bdquoGiscard-Entwurfldquo angeglichen aber insgesamt ausfuumlhrlicherZum Inhalt1 Teil Struktur der VerfassungReligioumlser Bezug in der Praumlambel (bdquoreligious heritageldquo)Grundrechte in Art 1 ndash 55Rechtspersoumlnlichkeit (Art 56 II)Union gegruumlndet auf den Buumlrgern der Union und auf den Mitgliedstaaten (Art 56 I)Vorschriften uumlber die Flagge Hymne und den Feiertag (Art 61)Prinzip der begrenzten Einzelermaumlchtigung (Art 64 I)Zustaumlndigkeiten der Union ausschlieszligliche (= eigene) Zustaumlndigkeit geteilte Zustaumlndigkeit undergaumlnzende Zustaumlndigkeit der Union (Art 65)Kompetenzkataloge in Art 66 ndash 68Fruumlhwarnsystem im europaumlischen Gesetzgebungsverfahren bzgl der Einhaltung des Subsidiaritaumlts-und des Verhaumlltnismaumlszligigkeitsprinzips (Art 69 III)Flexibilitaumltsklausel in Art 71 (Ersatz fuumlr Art 308 EG) allerdings weiterhin mit dem Erfordernis derEinstimmigkeit im Rat jedoch nur der Mehrheit im EPUnterscheidung zwischen Legislativrat mit rotierender Praumlsidentschaft (Art 76 I) und Exekutivratdessen Vorsitz ein nationaler Minister der Kommissionspraumlsident oder das zustaumlndige Mitglied derKommission innehat (Art 76 II)Initiativmonopol im Gesetzgebungsverfahren weiterhin bei der Kommission (Art 77 II)Der Rat schlaumlgt dem EP einen Kandidaten fuumlr das Amt des Kommissionspraumlsidenten mit qualifizierterMehrheit im Lichte des Ergebnisses der EP-Wahlen vor EP waumlhlt mit absoluter MehrheitKommissionspraumlsident schlaumlgt die Kommissare vor die vom Rat mit qualifizierter Mehrheit bestaumltigtund vom EP gewaumlhlt werden muumlssen (Art 78 III)

Der Kommissionspraumlsident ernennt zwei Vizepraumlsidenten einem uumlbertraumlgt er mit Zustimmung desRates die Auszligenvertretung der Union (bdquoCommissioner for Foreign Relationsldquo) (Art 79 IV)Instrumente der Union 1 Unionsgesetze und -rahmengesetze erlassen durch die Legislative derUnion 2 Verordnungen erlassen durch die Exekutive der Union 3 Entscheidungen 4Empfehlungen und 5 Stellungnahmen Gesetze und Verordnungen sind allgemein anwendbar inihrer Gesamtheit bindend und in allen Mitgliedstaaten unmittelbar anwendbar Rahmengesetzehingegen entsprechen den Richtlinien (Art 91)Gesetze und Rahmengesetze werden zusammen vom EP und vom Rat entsprechend demMitentscheidungsverfahren (Art 96) erlassen Die Kommission kann Verordnungen erlassen wennund soweit entweder die Verfassung oder ein Unionsgesetz sie dazu ermaumlchtigt allerdings sind InhaltZweck und Ausmaszlig der Ermaumlchtigung zu beachten (vgl Art 80 I GG) (Art 94)Das Mitentscheidungsverfahren beinhaltet ein Vermittlungsverfahren Alle Unionsgesetze und -rahmengesetze sind ZustimmungsgesetzeFinanzierung der Union ausschlieszliglich durch Eigenmittel (Art 109 I)Die Kommission repraumlsentiert die Union nach auszligen (Art 112) Abschluszlig von internationalenVertraumlgen und Abkommen durch den Rat und das EP (Art 113) Ausdruumlckliche Kompetenz zumBeitritt zur Europaumlischen Menschenrechtskonvention (Art 113 II)bdquoEuropaumlische Partnerschaftldquo mit den EU-Nachbarstaaten vergleichbar mit dem EuropaumlischenWirtschaftsraum inklusive einer politischen Komponente (Art 116)2 Teil Die Politikbereiche und die Durchfuumlhrung der Maszlignahmen der UnionZwei moumlgliche Optionen fuumlr den 2 Teil des Verfassungsvertrages bzw der VerfassungOption 1 folgt der Idee im bdquoGiscard-Entwurfldquo wonach erst im 2 Teil fuumlr jeden einzelnen Politikbereichdie Art der Zustaumlndigkeit die anwendbaren Rechtsakte und Verfahren aufgefuumlhrt werden Nachteil seijedoch daszlig die Bedeutung des 1 Teils nachhaltig reduziert wuumlrde und zudem der 2 Teil aufgrundseines Umfangs von ca 414 Vorschriften fuumlr den Leser kaum noch lesbar waumlreDeshalb favorisiert der EVP-Entwurf die Option 2 wonach der 1 Teil in abschlieszligender Form dieZustaumlndigkeiten Rechtsakte und Verfahren der Union definiert und im 2 Teil nur noch dieVorschriften Aufnahme faumlnden die nicht in den 1 Teil passen Beispielsweise die Grundfreiheiten dieWettbewerbsregeln EMU-Vorschriften oder zusaumltzliche Vorschriften uumlber das Verfahren derInstitutionen der UnionGemaumlszlig der Option 2 schlaumlgt der Entwurf die folgenden Titel fuumlr den 2 Teil vorTitel I Gemeinsamer Markt Titel II EMU Titel III Innere Sicherheit Titel IV GASP TitelV Verteidigung Titel VI Euratom Titel VII Das Verfahren der Institutionen der Union

5 Beitrag der SPE- Gruppe im Europaumlischen Konvent

sum Kein Verfassungsentwurf sondern nur Vorschlaumlge fuumlr eine neue europaumlische Verfassung miteiner starken sozialen Dimension

sum Die verschiedenen Saumlulen sollen in einen einzigen Text gegossen werden (s Giscard-Entwurf)- Neuer Status fuumlr Nachbarstaaten (s Giscard)- Sicherheits- und Verteidigungspolitik sollte und Kontrolle des EP stehen- EuGH soll bei Kompetenzuumlberschreitung der EU entscheidensum Schaffung eines Rates fuumlr legislative Angelegenheiten (welcher oumlffentlich tagen sollte)- Praumlsident der Kommission muszlig gestaumlrkt werden mehr demokratische Legitimitaumlt und politische

Verantwortung- Absolute Transparenz und bdquogood administrationldquo soll von der Verfassung garantiert werdensum Nationale Parlamente sollen gestaumlrkt werden engere Kooperation mit dem EP ohne Schaffung

einer neuen Institution

6 Berliner Entwurf

sum Die bdquoVerfassung fuumlr die Europaumlische Unionldquo orientiert sich an bereits bestehendem Recht in deneuropaumlischen Vertraumlgen und an der Rechtsprechung des EuGH

sum Vollbeschaumlftigung und nachhaltiges Wachstum werden als Ziele der Union eingefuumlgtsozialdemokratische Werte verankert

sum Die GR-Charta wird nicht mit aufgenommen nur Verweissum Absage an einen Praumlsidenten des Europaumlischen Rates stattdessen Staumlrkung der Kommission

die das Initiativmonopol behaumllt und deren Praumlsident vom EP gewaumlhlt wirdsum Verankerung des Konventsverfahrens zur Aumlnderung der Verfassung

7 Young Greens

sum GR-Charta ist in Verfassung integriert und den Prinzipien der Union vorangestelltsum Europaumlisches Referendum wird in die Verfassung aufgenommensum EP besitzt zusammen mit der Kommission das Initiativrechtsum EP besteht aus einer Buumlrgerkammer und einer Staatenkammer wobei die Buumlrgerkammer vom

Volk gewaumlhlt wird und die Staatenkammer sich aus den Regierungen der Mitgliedstaatenzusammensetzt in der jeder Staat nur eine Stimme hat

sum Ein bdquoRat fuumlr nachhaltige Entwicklung wird geschaffen

8 Schwarze ndash Entwurf

sum Modell einer Zweiteilung der Vertraumlge erster Teil bildet den eigentlichen Verfassungsvertrag wirddurch einen zweiten Vertrag uumlber Unionspolitiken ergaumlnzt (hier einfachere Modalitaumlten zurAumlnderung vorgesehen als bei einer Aumlnderung des ersten Teils)

sum Entwurf konzentriert sich auf die 4 Punkte von Laeken (1bessere Kompetenzabgrenzung 2Verbesserung des GR-Schutzes 3 Vereinfachung der Vertraumlge 4 Reform der Institutionen)

sum Der Europaumlische Rat bekommt Organstellung die Zusammensetzung wird um den Praumlsidentendes EP erweitert der Vorsitz im Europaumlischen Rat ist an den Vorsitz im Rat gekoppelt

sum Der Vorsitz im Rat soll durch eine auf 24 Monate angelegte gemeinsame Praumlsidentschaft von 3Mitgliedstaaten wahrgenommen werden

sum Fruumlhwarnsystem durch Einrichtung eines Kompetenzausschusses der sich aus nationalen undEuropaparlamentariern zusammensetzt

sum Klagerecht der nationalen Parlamente sowie des AdRsum Ruumlckuumlbertragung von Regelungszustaumlndigkeiten auf die Mitgliedsstaaten moumlglichsum Das gesamte Unionsrecht abgesehen von der Ausnahmeregelung der GASP unterliegt der

richterlichen Kontrolle durch die Unionsgerichtesum Nichtigkeitsklage erfaumlhrt inhaltliche Aumlnderung- Abschaffung des Systems der 4 Klagegruumlnde zugunsten einer Generalklausel- Aufhebung der Beschraumlnkungen in Bezug auf die passivlegitimation bei Klagen Privater- Kommissionsverordnungen werden zum zulaumlssigen Gegenstand einer Individualklage- GR-Beschwerde moumlglichsum Auf Unionssteuer wird verzichtet stattdessen Finanzierung nach Anteilen am BSPsum Bei der GASP werden die sog Petersberg-Aufgaben die Einsaumltze zur Bekaumlmpfung des

internationalen Terrorismus hinzugefuumlgtsum Personelle Verschmelzung der Aumlmter des Hohen Vertreters fuumlr GASP und des Auszligenkommissars

9 Entwurf von Jo Leinen

- GR-Charta wird das erste Kapitel der Verfassung- EU besitzt Rechtspersoumlnlichkeit Austritt aus Union moumlglich- Arbeitssprache neben Englisch und Franzoumlsisch auch Deutsch- Gesetzgebung der EU erfolgt in 2 Kammern durch das Europaumlische Parlament (Buumlrgerkammer)

und durch den Europaumlischen Senat (Staatenkammer) der aus einer Umgestaltung desMinisterrats hervorgeht

- Kommission stellt die Exekutive der Union dar der Praumlsident wird vom EP gewaumlhlt- Europaumlischer Auszligenminister soll Vize-Praumlsident der Kommission sein- Ein Praumlsident des Europaumlischen Rates ist nicht vorgesehen wird auch kein Organ der EU- Erhebung finanzieller Eigenmittel- Referendum wird eingefuumlhrt direkte Demokratie- Koordinierung von Politiken sowie die verstaumlrkte Zusammenarbeit in den Vertrag mit

aufgenommen- AdR bekommt Klagerecht vor dem EuGH

10 Beitrag von Wolfgang Schaumluble und Wilfried Martens vom 24092002Entwurf traumlgt den Titel bdquoEine Verfassung fuumlr ein starkes Europaldquo zuletzt aktualisiert am 24092002Flieszligtext mit durchnummerierten Paragraphen Von der Form nicht vergleichbar mit den meisten

anderen Verfassungsentwuumlrfen die bereits vollstaumlndig vorformulierte Artikel enthalten wohingegendieser Entwurf lediglich einige wenige bedeutsame Themen ansprichtZwar spricht der Entwurf von bdquoVerfassungldquo jedoch sind in den Text Aumlnderungsvorschlaumlgeeinschlaumlgiger konservativer Parteien eingearbeitet die gerade an dieser Stelle den Gebrauch desBegriffes bdquoVerfassungsvertragldquo fordern (z B die CSU)Die in dem Entwurf behandelten Themen sind die Kompetenzverteilung zwischen der EU und denMitgliedstaaten die Integretion der Grundrechtecharta in die Verfassung und die Reform derInstitutionenZum InhaltBekenntnis zum bdquogeistig-religioumlsen und sittlichen ErbeldquoEine Perspektive fuumlr die aumluszligeren Grenzen Europas ist zu schaffen da ansonsten die Gefahr bestehedie Integrationskraft der Union zu uumlberfordern Die Grenzen sollen bdquoklar aber offenldquo gezogen werdend h zu Staaten die derzeit der Union als Vollmitglieder nicht beitreten koumlnnen soll eine bdquoEuropaumlischePartnerschaftldquo entwickelt werden Diese soll sich am Modell des EWR orientieren allerdings unterEinbeziehung einer politischen KomponenteBetonung der Unantastbarkeit der internen europaumlischen GrenzenEinheitliche Rechtspersoumlnlichkeit der UnionDie Union ist eine einmalige () Konstruktion bdquoohne historische oder legale Vorbilderldquo die auf derdoppelten Legitimation der Buumlrger und der Staaten aufbautDrei Arten der Kompetenz die prinzipiell von den Mitgliedstaaten ausgeuumlbten Kompetenzen dieeigenen Kompetenzen der Union und die geteilten Kompetenzen Prinzip der begrenztenEinzelermaumlchtigung gilt weiterEntweder zu den eigenen aber zumindest zu den geteilten Kompetenzen der Union sollen sowohl derAufbau und die Durchfuumlhrung einer gemeinsamen Auszligen- und Sicherheitspolitik als auch dieRechtsgrundlagen fuumlr das gemeinsame Gebiet der Freiheit und Sicherheit hinzugefuumlgt werdenGeteilte Kompetenzen decken drei verschiedene Gebiete ab dasjenige in dem die Union diegrundlegenden Regeln festlegt dasjenige in dem sie lediglich in einer komplementaumlren oderzusaumltzlichen Art interveniert und dasjenige in dem sie nationale Politiken koordiniertEine Weiterentwicklungsklausel ist vorzusehen die nur in Ausnahmefaumlllen die einstimmigeEntscheidung fordert und grundsaumltzlich die Beteiligung des EP festlegtInnerhalb des EuGH soll eine spezielle Verfassungs- und Grundrechtekammer geschaffen werdenDie Grundrechtecharta soll integraler Bestandteil der Europaumlischen Verfassung werdenDie Union soll der Europaumlischen Menschenrechtskonvention beitretenDie Schaffung einer zusaumltzlichen Institution fuumlr eine spezielle Rolle der nationalen Parlamenteinnerhalb des Institutionsgefuumlges der EU wird abgelehnt obwohl die Autoren eine bedeutendere Rolleder nationalen Parlamente befuumlrwortenbdquoDie EU ist weder eine Foumlderation im klassischen Sinne noch ein StaatldquoDas EP fungiert zusammen mit dem Rat als gleichberechtigter Gesetzgeber der EUDie Haushaltskompetenz soll zwischen EP und Rat geteilt werdenDer Europaumlische Rat ist eine zentrale Institution der EU und praumlgt ihre politische RichtungDer gegenwaumlrtige Rat fuumlr Allgemeine Angelegenheiten soll in zwei getrennte Einheiten aufgeteiltwerden einen gestaumlrkten Rat fuumlr Allgemeine Angelegenheiten der die Kohaumlrenz der Entscheidungensicherstellt waumlhrend ein spezieller Rat fuumlr Auswaumlrtige Beziehungen sich rein auf Fragen im Bereichder GASP konzentriertDie Mitgliedstaaten bleiben bei der Besetzung des Ratsvorsitzes gleichberechtigtDie Kommission behaumllt ihr InitiativmonopolDer Europaumlische Rat schlaumlgt dem EP unter Beruumlcksichtigung der Ergebnisse der Europawahl und mitqualifizierter Mehrheit einen Kandidaten fuumlr das Amt des Kommissionspraumlsidenten vor den das EPentweder ablehnt oder annimmt Der Kommissionspraumlsident waumlhlt dann seine Kommissare aus dieKommission wird in toto vom EP gewaumlhlt und vom Rat mit Mehrheit bestaumltigt

11 Beitrag des Earl of Stockton vom 24092002Der Earl of Stockton ist stellvertretendes Mitglied des Europaumlischen Konventes der im Namen einerGruppe britischer Konservativer die in ihrer Mehrheit ehemalige oder jetzige Mitglieder des bdquoHouse ofCommonsldquo des bdquoHouse of Lordsldquo und des EP sind diesen Beitrag zur oumlffentlichen Debatte uumlber dieZukunft Europas eingereicht hatTitel bdquoDie Zukunft der EU Ein positiver konservativer Ansatzldquo1 Zur FormKein vollstaumlndiger Verfassungsentwurf sondern Vorschlaumlge und Gedanken zu den aus ihrer Sichtwichtigen Streitpunkten

Positiver Ansatz D h die EU wird nicht verteufelt auch wird nicht ausschlieszliglich dieRuumlckuumlbertragung von Kompetenzen auf die nationale Ebene gefordert sondern der Entwurf erkenntausdruumlcklich die Bedeutung der EU in ganz bestimmten Bereichen an und fordert konsequenterweisedort auch die Staumlrkung der EU-Kompetenzen wie auch die Effektivierung der Verfahrensablaumlufe2 Zum InhaltZunaumlchst Klarstellung daszlig auch in Zukunft die Mitgliedstaaten die bestimmenden Komponenten derEU bleiben sollen weshalb die Umwandlung der EU in einen voll funktionierenden Bundesstaatabgelehnt wirdKompetenzverteilung Auflistung der eigenen Kompetenzen der EU der eigenen Kompetenzen derMitgliedstaaten und der geteilten Kompetenzen wird abgelehnt stattdessen lediglich Klarstellung imVerfassungsvertrag daszlig die EU nur dort eigene oder geteilte Zustaumlndigkeit besitzt wo ihr der Vertragdies einraumlumtDie gemeinschaftlichen Vertraumlge sollen vereinfacht und in zwei Teile geteilt werden 1 Teil =Vertragsverpflichtungen der EU (wichtige Vorschriften) 2 Teil = Vertragsregeln fuumlr die EU (wenigerwichtige und detailliertere Vorschriften) Auch die Vorschriften des 2 Teils sollen nur imKonsensverfahren geaumlndert werden koumlnnenDer Rat bleibt die bestimmende Institution der EU lediglich mehr Offenheit und TransparenzAufwertung der Rolle der nationalen Parlamente indem ein bdquoAusschuszlig der nationalen Parlamenteldquoeingerichtet wird der sich vor allem mit dem Rat ins Benehmen setzen wuumlrde Bevor der Rat Rechtsetzt wuumlrde dieser Ausschuszlig seine Ansicht zu den Gesetzesvorschlaumlgen aumluszligern Also wird diebdquoStaatenkammerldquo nicht allein vom Rat gebildet sondern von den nationalen Parlamentenrepraumlsentiert im o g Ausschuszlig an der Seite des Rates Allerdings soll sich der Ausschuszlig aufSubsidiaritaumltsfragen und auf besonders wichtige Gesetzgebung konzentrierenEmpfehlung des Konventes daszlig die Mitgliedstaaten vor einer Entscheidung im EU-Gesetzgebungsverfahren stets das jeweilige nationale Parlament anhoumlren muumlssenPraumlsident der EU sollte vom Europaumlischen Rat fuumlr mehrere Jahre ernannt werden wobei auch das EPzu beteiligen istPraumlsidentschaft besteht aus dem Praumlsidenten und einer rotierenden Troika die ein Jahr im Amt bleibtDie Troika setzt sich immer aus einem Vertreter eines groumlszligeren Mitgliedstaates und aus zweiVertretern kleinerer Mitgliedstaaten zusammen Die Praumlsidentschaft vertritt den Rat der eine von derKommission zu unterscheidende Aufgabe hatDie Kommission sollte der Motor der EU bleiben deshalb Notwendigkeit einer starken Kommissionjedoch ohne erweiterte Kompetenzen in bezug auf den status quo Innerhalb ihrer Kompetenzen aberschon Staumlrkung ihrer Rolle bspw bei der SubventionskontrolleReduzierung der Abteilungen innerhalb der Kommission Jeder Mitgliedstaat behaumllt einen Kommissarallerdings gibt es sog bdquoVollkommissareldquo und bdquoJuniorkommissareldquo Jeder bdquoVollkommissarldquo erhaumllt eineAbteilung mit einem bdquoJuniorkommissarldquo an seiner Seite (Anpassung an das System in der nationalenMinisterialverwaltung) Die groumlszligeren Mitgliedstaaten haumltten immer einen bdquoVollkommissarldquo wohingegendie kleineren Mitgliedstaaten zwischen einem bdquoVoll-ldquo und einem bdquoJuniorkommissarldquo hin- und herwechseln wuumlrden Ziel effektive und schlanke Kommission und gleichzeitig Wahrung einesKommissars auch fuumlr die kleineren MitgliedstaatenIn Sachen EP Ausweitung des Mitentscheidungsverfahrens Viel wichtiger ist jedoch daszlig das EP anAutoritaumlt und Legitimitaumlt gewinnt was sich erst im Laufe der Zeit entwickeln muszlig Hinweis auf diefehlende Kohaumlrenz und Konsistenz in den Entscheidungen des EP weil es keine klarenMehrheitsfraktionen im EP gibt Recht der vorzeitigen Aufloumlsung des EP durch die gemeinsamhandelnden Organe der Kommission und des RatesWichtig ist die bessere Durchsetzung der EuGH-Entscheidungen Deshalb soll der EuGH das Rechterhalten einem verurteilten Mitgliedstaat bzw Individuum im Falle der Nichtbefolgung des Urteils dieStimmrechte und oder den Zugang zu EU-Programmen zeitweise zu entziehen

12 Entwurf von Rupert ScholzAbgedruckt als Sonderheft 2002 der Zeitschrift fuumlr Gesetzgebung ZGGrundlage des EVP-Diskussionsentwurfs zur bdquoVerfassung der Europaumlischen Unionldquo vom 290820021 Zur FormSystematische Zusammenfuumlhrung von EUV und EGV in einem neuen bdquoVertrag uumlber die EuropaumlischeUnionldquoKeine Zweiteilung in einen wichtigen und einen weniger wichtigen dafuumlr detaillierteren TeilScholz plaumldiert fuumlr Benennung als bdquoVerfassungsvertragldquo2 Zum InhaltGrundsouveraumlnitaumlt bleibt bei den Mitgliedstaaten d h auch in Zukunft keine Kompetenz-Kompetenzfuumlr die EU

Art 308 EG abschaffen dafuumlr Annexkompetenz einfuumlhren d h EU-Kompetenz fuumlr notwendigeergaumlnzende Vorschriften beim Taumltigwerden im eigenen Zustaumlndigkeitsbereich der EU (Art 64 I)Ziele und Kompetenzen eindeutig unterscheiden Aus Zielen duumlrfen keine Befugnisse abgeleitetwerden (so aber beim jetzigen Art 308 EG)Kompetenzaufteilung Ausschlieszligliche und geteilte Zustaumlndigkeiten der EU (Vollgesetzgebung)zusaumltzlich Rahmenzustaumlndigkeit (Rahmengesetzgebung)Subsidiaritaumltsprinzip muszlig verfahrensrechtlich durch eine Subsidiaritaumltskammer beim EuGHabgesichert werden Keine ex-ante-Kontrolle durch die nationalen Parlamente wegenNichtpraktikabilitaumlt innerhalb von sechs Wochen eine Uumlberpruumlfung von Gesetzesinitiativen aufEinhaltung des Subsidiaritaumltsprinzips durchzufuumlhrenDas EP erhaumllt volle Legislativgewalt zwei Kammern Voumllkerkammer und Staatenkammer die letztejedoch mit festen MitgliedernDie Kommission fungiert als Regierung die dem EP gegenuumlber voll verantwortlich istInitiativrecht auch fuumlr das EP (Voumllker- und Staatenkammer)Starker Praumlsident der Kommission aber Absage an einen vom Europaumlischen Rat gewaumlhltenPraumlsidenten

V Ausblick Beitritt und Erweiterung

DIE BEITRITTSKANDIDATEN IM KONVENT

Aureacutelien Raccah

Auszug aus der Erklaumlrung von LaekenbdquoDie Bewerberlaumlnder werden in vollem Umfang an den Beratungen des Konvents beteiligt Sie werdenin gleicher Weise wie die derzeitigen Mitgliedstaaten vertreten sein (ein Vertreter der Regierung undzwei Mitglieder des nationalen Parlaments) und an den Beratungen teilnehmen ohne freilich einenKonsens der sich zwischen den Mitgliedstaaten abzeichnet verhindern zu koumlnnenldquo

I Souveraumlnitaumlt und Identitaumlt der Beitrittskandidaten in der Zukunft EuropasA Gewaltenteilung

1) Horizontale Gewaltenteilung Aufsicht uumlber die europaumlische Institutionen- Beitraumlge von Majaz Nahigal (Premierminister von Slowenien) Michael

Attalides (Vertreter von Zypern) Hildegard Corola Puwak (Vertreterin derRegierung von Rumaumlnien) Jan Kohout (Vertreter der Regierung derTschechischen Republik) Josef Zieleniec (Vertreter des tschechischenParlaments)

2) Vertikale Gewaltenteilung Prinzip der Subsidiaritaumlt- Beitraumlge von Nahtigal gemeinsamer Beitrag von 16 Mitgliedern

Andriukaitis (Vertreter des Parlaments von Litauen) Attalide- Inhalt Neue Kompetenzen bessere Koordinierung Partnerschaft des

EuGH mit den nationalen Verfassungsgerichtsoumlfen FruumlhwarnsystemEinbeziehung der Regionen mit GesetzgebungsbefugnissenVerteilung der Kompetenzen Kompetenzkatalog mit ausschliesslichenkonkurrierenden und Ergaumlnzungskompetenzen

B Staumlrkung des Gewichts der nationalen Parlamente1) Rolle und Gewicht der nationalen Parlamente

- Beitraumlge von Nahtgal Andriukaitis und Kutraite-Giedraitene PeeterKreitzberg unt Tunne Kelam (Vertreter des Parlaments von Estland)

- Inhalt Vertretung der kleinen Staaten Koordinierung mit dem europaumlischenParlament Kontrolle der Regierung Kooperation zwischen den nationalenParlamenten

2) Schaffung einer zweten Kammer- Nach den Vorbild des franzoumlsischen Senates Andriukaitis Atalides- Neue Kammer mit einer gleichen Vertretung aller Staaten 6 Sitzungen pro

Jahr Teilnahme der nationalen Parlamentarier Kontrolle der Anwendungdes Subsidiartaumltsprinzips

II Rolle der Beitrittskandidaten in der Zukunft Europas - ThemenPrinzip der DemokratieVereinfachung der Vertraumlge

- Beitraumlge von Andriukaitis Attalides Danuta Huumlbner und Janusz Trzcinski(Vertreter der polnischen Regierung) Birzniece (Vertreterin des Parlamentsvon Lettland)

- Inhalt Zugang und Verstaumlndlichkeit Verschmelzung der bestehendenVertraumlge

Beteiligung der Buumlrger- Beitraumlge von Nahtigal Andriukaitis Attalides Huumlbner- Inhalt Beachtung der Demokratie Gleichheit der Sprachen

Menschenrechte kulturelle soziale und wirtschaftliche Vielfalt GR-ChartaKooperation im Bereich der 2 und 3 SaumluleGASP Debatten uumlber den Hohen Vertreter fuumlr die GASP

- Beitraumlge von Nahtigal Andriukaitis Attalides Puwak

- Inhalt EU als Voumllkerrechtssubjekt Kooperation Erweiterung dergemeinsamen Bereiche graduelle bdquoVergemeinschaftungldquo Erfordernis derSolidaritaumlt Verschmelzung des Hohen Vertreters fuumlr die GASP und desKommissars fuumlr Auswaumlrtige Angelegenheiten

Bereich der polizeilichen und justiziellen Zusammenarbeit in Strafsachen- Beitraumlge von Puwak Nahtigal- Inhalt Innere Sicherheit bessere Kooperation

Zum Weiterlesen

Figaro vom 240103 polnischer Aussenminister Wlodzinierz Cinoszewic gt Gott und christliche WerteLe Monde vom 30103 J-L Dehaene gt bdquokeine Oktroyierung der BedingungenldquoLe Monde vom 290203 bdquo Die kleinen Beitrittskandidaten misstrauen einem Europa der Grossenldquo

2 DIE ARBEITSGRUPPEN VII - X

Conrad Seiferth

AG VII bdquoAussenpolitisches HandelnldquoVors Jean-Luc Dehaene

Vorschlaumlge

1 Zusammenfuumlhrung aller das Aussenpolitische Handeln der EU betreffenden Artikel in einemeinzigen Abschnitt2 Definition von Grundsaumltzen und Zielen fuumlr das Aussenhandeln der EU wofuumlr der Europaumlische Ratstrategische Ziele und Interessen festlegt die die Parameter des Handelns von EU undMitgliedstaaten bestimmen3 EU-Kompetenz zum Abschluss von internationalen Vereinbarungen die ihre Kompetenz betreffen4 Um die Kohaumlrenz und Effektivitaumlt zwischen den Institutionen zu staumlrken bdquoAussenpolitischerVertreter der EUldquo ndash Verschmelzung der Posten des bdquoHohen Vertreter fuumlr die GASPldquo (Solana) und desKommissars (Patten) in einer Person die mit qualifizierter Merheit vom Europaumlischen Rat unterBilligung von Kommission und Parlament ernannt wird5 Um die Kohaumlrenz innerhalb der Institutionen zu verbessern Ratsformation fuumlr AussenpolitischesHandeln und Aussenpolitische Zentralstelle zur Koordination innerhalb der Kommission6 Bestehende Vorgaben zur Entscheidungsfindung sollen weiter ausgeschoumlpft werden keineAusweitung der Mehrheitsentscheidungen aber Kompetenz des Europaumlischen Rates einstimmigMehrheitsentscheidungen auszuweiten

AG VIII bdquoVerteidigungldquoVors Michel Barnier

Vorschlaumlge

1 Ausweitung der Petersberger Aufgaben2 Zur Erhoumlhung von Effizienz und Kohaumlrenz soll der bdquoHohe Vertreter fuumlr die GASP ein Initiativrecht inKrisenangelegenheiten erhalten und in dringenden Faumlllen ermaumlchtigt werden koumlnnen notwendigeEntscheidungen unter Aufsicht des Rates zu treffen3 Die Entscheidung zum Start einer Operation soll einstimmig unter Beachtung des bdquoPrinzips derKonstruktiven Enthaltung erfolgen4 bdquoEuropaumlische Verteidigungszoneldquo Moumlglichkeit zur Einfuumlhrung einer staumlrkeren Kooperation zwischenMitgliedstaaten (vergleichbar bdquoEurozoneldquo)5 Einfuumlhrung einer Solidaritaumltsklausel zur Antwort auf terroristische Bedrohungen und Angriffe mit deralle Mittel zur Abwehr in der EU mobilisiert werden koumlnnen6 Einrichtung einer Europaumlischen Ruumlstungs- und Strategie-Forschungsagentur zur Harmonisierungder Ausruumlstungsbeschaffung und Unterstuumltzung der militaumlrischen Forschung7 Einfuumlhrung von Konvergenzkriterien fuumlr militaumlrische Haushaltsausgeben um die militaumlrischenFaumlhigkeiten der EU zu staumlrken

AG IX bdquoVereinfachung der VertraumlgeldquoVors Guiliano Amato

Vorschlaumlge

1 Verringerung der Anzahl der Rechtsakte von 15 auf 6

a) Verbindliche Verordnung AElig bdquoEU-Gesetzldquo Richtlinie AElig bdquoEU-Rahmengesetzldquo EntscheidungDelegierte Rechtsakte (neue Kategorie von Rechtsnorm)b) Unverbindliche Stellungnahme und Empfehlungc) Anwendungsbereiche EGV u PJZS fuumlr GASP sollen alle Rechtsakte als bdquoGASP-Entscheidungldquobezeichnet werden2 Vereinfachung der Verfahrena) fuumlr alle Rechtsakte das Mitentscheidungsverfahren gem Art 251 EGVb) weitgehende Abschaffung des Verfahrens der Zusammenarbeit gem Art 252 und ersetzen durchMitentscheidungsverfahren oder Anhoumlrungsverfahrenc) Verfahren der Zustimmung Vorbehalten fuumlr die Ratifizierung von internationalen Abkommend) fuumlr alle Ausgaben einheitliches Haushaltsverfahren

AG X bdquoRaum der Freiheit der Sicherheit und des RechtsldquoVors John Bruton

Vorschlaumlge

1 Beschlussfassung mit qualifizierter Mehrheit und im Mitentscheidungsverfahren in der Asylpolitik2 Einwanderungspolitik soll weiterhin Sache der Mitgliedstaaten bleiben Ziel einer gemeinsamenEinwanderungspolitik im Verfassungsvertrag festhalten3 PJZS Deutlichere Umschreibung der Rechtsetzungsbefugnisse fuumlr die Union zur Angleichung desStrafrechts und des Strafprozessrechts gegenseitige Anerkennung von Gerichtsentscheidungen4 Verstaumlrkte Zusammenarbeit im Rat durch effizientere Struktur langfristig Aufbau eine europaumlischenGrenzschutzkorps5 Ausbau der Unionseinrichtungen Kontrolle der Arbeit von Europol durch das EP groumlszligerenSpielraum fuumlr den Gesetzgeber im Bereich von Eurojust Europaumlische Staatsanwaltschaft um gegenSubventionsstraftaten zu verfolgen6 Einbindung der staatlichen Parlamente in die europaumlische Strafrechtspolitik7 Allgemeine Zustaumlndigkeit des EuGH fuumlr den Bereich des Raum der Freiheit der Sicherheit und desRechts

3 DIE INSTITUTIONEN

Doris Schmitz-Meiners und Nicolas Poullain

I STATUS QUO DER INSTITUTIONENARCHITEKTUR

Im Kern der politischen Diskussion stehen die folgenden vier OrganeInstitutionen (andereEinrichtungen wie etwa EZB oder AdR spielen in der Reformdiskussion kaum eine Rolle)

1 Europaumlisches Parlament (Art 189-201)

Zusammensetzung seit `79 direkt gewaumlhlt abnehmende Wahlbeteiligung derzeit 626 MEPsab 25 MS 732

Immer wichtigere Rolle im Gesetzgebungsverfahren An der Gesetzgebung in der 2 und 3Saumlule ist das EP nicht beteiligt

Kontrolle der Exekutive Untersuchungsausschuszlig Kontrolle der Kommission InterpellationMiszligtrauensantrag Anhoumlrungsrecht

Mitwirkungsrechte beim Haushalt (nur bei nicht obligatorischen Ausgaben)

Zusammenarbeit mit innerstaatlischen Parlamenten (COSAC November 1989)

2 Ministerrat (Art 202-210)

Zusammensetzung Der Rat besteht aus je einem Vertreter jedes Mitgliedstaats (Mst) aufMinisterebene Der Vorsitz im Rat wird durch die Mst abwechselnd fuumlr 6 Monatewahrgenommen Minister werden vertreten durch staumlndige Vertreter im AStV (COREPER)

Bei der Gesetzgebung nimmt er trotz Machtzuwachs des EP noch die dominierender Rolleein Bei ZBJI 342 EUV und GASP Art 133 EUV alleiniges Legislativorgan Verabschiedetwirtschaftspolitische und beschaumlftigungspolitische Leitlinien

Drei verschiedene Formen der Stimmabgabe einfache Mehrheit qualifizierte Mehrheit (abFeb 2003 gem Nizza 3 Kriterien Anzahl der Stimmen 62873 mind 10 Staaten Bev (aufAntrag)) Einstimmigkeit

Sitzungen nicht oumlffentlich Transparenzdefiizit bei Gesetzgebung

Benennung des Kommissionspraumlsidents

3 Europaumlische Kommission (Art 211-219)

Zusammensetzung 20 Kommissare 10 + (52) ab 2005 je 1 pro Mst ab 27 Mst neueRegelung

Initiativmonopol im EG Bereich

Huumlterin der Vertraumlge Durchfuumlhrungskompetenz aber enger Rahmen durch Komitologie(Ausschuumlsse des Rates die den Rahmen fuumlr die Umsetzung festlegen) Vermittler zwischenRat und EP

Kollegialprinzip

3 Derzeitige Stimmenanzahl die Stimmenanzahl pro Mitgliedsland wurde in Nizza fuumlr alle Staaten festgelegt diebereits die Beitrittsverhandlungen aufgenommen haben

In der Wettbewerbspoltik verfuumlgt die Kommission uumlber legislative exekutive und quasi-judikative Befugnisse

Sieht sich dem Vorwurf des Demokratiedefizits ausgesetzt

4 Europaumlischer Gerichtshof Gericht erster Instanz (GEI) (Art 220-245)

Zusammensetzung EuGH 1 Richter je Mst 8 Generalanwaumllte Sie werden von denRegierungen und Mitgliedsstaaten im gegenseitigen Einvernehmen auf sechs Jahren ernanntAlle drei Jahre findet eine teilweise Neubesetzung statt Richter waumlhlen den Praumlsidenten ausihrer Mitte Aufgabe Wahrung des Rechts bei der Auslegung und Anwendung der Vertraumlge

II INSTITUTIONELLE REFORMEN IN DER DISKUSSION

1 Aspekte im Bezug auf die nahezu Konsens unter den Konventsmitgliedern herrscht

Europaumlisches Parlament

Staumlrkung der Rolle des direkt gewaumlhlten EP zur Uumlberwindung des Legitimations- undDemokratiedefizits der EU Die Beteiligung des EP am Gesetzgebungsprozeszlig nach demMitentscheidungsverfahren soll die Regel werden Die Budgethoheit des Parlaments sollverstaumlrkt werden Ein einheitliches Wahlverfahren und ein einheitliches Abgeordnetenstatut solleingefuumlhrt werden Die Mitwirkung des EP bei der Besetzung der anderen Institutionen soll verstaumlrktwerden

Ministerrat

In der Regel soll mit qualifizierter Mehrheit entschieden werden Lediglich einige sensible Bereiche(Aussen- und Sicherheitspolitik) sollen von dieser Regel ausgenommen werden Hier soll moumlglichstmit besonders qualifizierten Mehrheiten beschlossen werden Wenn der Rat als Gesetzgeber(Legislativrat) handelt soll dies oumlffentlich sein

Europaumlische Kommission

Die Kommission soll im legislativen Bereich das Initiativmonopol behalten Die Wahl undEinsetzung der Kommission als Ganzes soll nach Anhoumlrung der einzelnen Mitglieder desKommissionskollegiums durch die Ausschuumlsse des Parlaments durch das Plenum des EP erfolgenDie Abwahl der Kommission ist derzeit nur als Ganzes moumlglich In Zukunft soll derKommssionspraumlsident auch im Falle untragbarer Verwerfungen die Moumlglichkeit haben einemeinzelnen Kommissionsmitglied den Ruumlcktritt nahezulegen 4 Der Kommissionspraumlsident soll mit einerRichlinienkompetenz ausgestattet werden

Europaumlischer Gerichtshof

Die Gerichtsbarkeit des EuGH soll auf die gesamte ZBJI (Europol Eurojust EuropaumlischerStaatsanwalt) ausgedehnt werden Der EuGH soll als Verfassungsgericht fungieren und den Schutzder in der Grundrechtscharta verankerten Grund- und Menschenrechte gewaumlhrleisten Eineverstaumlrkte demokratische Legitimation der Richter soll durch ihre gemeinsame Berufung durchEP und Rat erreicht werden Der Rat koumlnnte hierbei eine Kandidatenliste vorlegen

2 Dissenspunkte

Die Vorstellung der Mitgliedstaaten und der verschiedenen politischen Parteien gehen am staumlrkstenbei der Frage der Gestaltung der Ratspraumlsidentschaft und des Beschlussfassungsverfahrens imMinisterrat der Wahl des Kommissionspraumlsidenten und der Gestaltung der Aussenvertretungauseinander Die wichtigsten Vorschlaumlge die hier diskutiert werden sind der deutsch-franzoumlsischeVorschlag und der Kommissionsvorschlag

4 Die Idee fuumlr diese Regelung geht auf eine Absprache zuruumlck die Prodi vor Amtsantritt mit seinen Amtskollegen getroffen hatDie Kommissare sicherten Prodi zu dass sie auf sein Ersuchen auch einzeln zuruumlcktreten wuumlrden

DEUTSCH - FRANZOumlSISCHER VORSCHLAG5

Ratspraumlsidentschaft und Beschlussfassung im MinisterratDie rotierende Praumlsidentschaft des Europaumlischen Rates soll durch einen dauerhaften Ratsvorsitzersetzt werden Der Ratsvorsitzende wird mit einer qualifizierten Mehrheit fuumlr eine Dauer von 5 bzw25 Jahren mit der Moumlglichkeit der Wiederwahl gewaumlhlt Der Amtsinhaber fuumlhrt sein Amt hauptamtlichaus Der Vorsitzende des Rates bereitet die Sitzungen des Europaumlischen Rats (ER) vor fuumlhrt dessenVorsitz und wacht uumlber die Umsetzung der Beschluumlsse Die Modalitaumlten fuumlr den Vorsitz im Ministerratvariieren je nach betroffenem Gebiet Der Allgemeine Rat wird vom Generalsekretaumlr des Ratesgeleitet Den Vorsitz des Aussenministerrates hat der Europaumlische Aussenminister inne Fuumlr dieRaumlte Wirtschaft und Finanzen die Eurogruppe und den Rat Justiz und Inneres werden fuumlr zweiJahre Vorsitzende gewaumlhlt Der Rest der Ratsformationen wird so geregelt dass er denMitgliedstaaten eine groumlsstmoumlgliche Beteiligung auf der Grundlage einer gleichberechtigten Rotationgewaumlhrleistet

KommissionEine starke Vereinfachung des Komitologieverfahrens soll es der Kommission erleichtern ihreAufgabe die vom EP und Rat erlassenen Gesetze umzusetzen und deren ordungsgemaumlsseUmsetzung zu kontrollieren erleichtern Um die politische Verantwortlichkeit der Kommissiare zugewaumlhrleisten erhalten diese ein Weisungsrecht gegenuumlber den Generaldirektionen DerKommissionpraumlsident hat die Richtlinienkompetenz fuumlr die Arbeit der Kommission

Europaumlisches ParlamentJede Ausweitung der Mehrheitsentscheidungen wird automatisch mit der Mitentscheidung der EPverbunden

AussenvertretungDie Aumlmter des Hohen Vertreters und des Kommissars sollen von derselben Person ausgeuumlbt werdendem Europaumlischen Aussenminister Er verfuumlgt uumlber ein formelles Initiativrecht Der ER ernennt denAussenminister mit Zustimmung des Praumlsidenten der Kommission mit qualifizierter Mehrheit DerAussenminister nimmt mit einem besonderen Status an den Sitzungen der Kommission teil In derRegel wird im Bereich der GASP mit qualifizierter Mehrheit abgestimmt lediglich bei militaumlrischen undsicherheitspolitischen Fragen gilt weiterhin das Prinzip der Einstimmigkeit Wenn ein Mitgliedstaat einnationales Interesse geltend macht und keine andere Loumlsung gefunden werden kann wird die Fragean den Europaumlischen Rat verwiesen der mit qualifizierter Mehrheit entscheidet

KOMMISSIONSVORSCHLAG6Ratspraumlsidentschaft und Beschlussfassung im MinisterratDer Kommissionsentwurf sieht eine Beibehaltung der halbjaumlhrlichen Rotation fuumlr diePraumlsidentschaft des ER und des Rates Allgemeine Angelegenheiten ggf auch fuumlr den AstV vor Beiden anderen Ratsformationen wir der Vorsitz durch ein fuumlr ein Jahr gewaumlhltes Ratsmitglieduumlbernommen Das komplexe Beschlussfassungssystem von Nizza soll durch die doppelte einfacheMehrheit (Mehrheit der Mitgliedsstaaten und der EU Bevoumllkerung) ersetzt werden In sensiblen Faumlllenmuumlsste auf eine verstaumlrkte Mehrheit (23 der Mitgliestaaten und 23 der Bevoumllkerung)zuruumlckgegriffen werden koumlnnen Das Einstimmigkeitsprinzips wird abgeschafft

KommissionAllein die Kommission sollte mit der Durchfuumlhrung der europaumlischen Rechtsvorschriftenbetraut sein Sie muss Ihr Handeln vor den rechtsetzenden Organen Rat und EP rechtfertigen DerVerfassungsvertrag muumlsste ebenfalls sicherstellen dass die Modalitaumlten fuumlr nicht zwingendeInstrumente der Umsetzung wie zB die Offene Koordinierung mit der Gemeinschaftsmethode imEinklang sind

Europaumlisches Parlament

5 Beitrag der dem Konvent am 16 Januar von den Mitgliedern des Konvents Herrn Dominque de Villepin und Herrn JoschkaFischer uebermittlet wurde httpwwwcapuni-muenchendekonventdownloadDeutsch-Franz-Vorschlagpdf6 Fuumlr die Europaumlische Union Frieden Freiheit Solidaritaumlt Rede von Romano Prodi 04 Dezember 2002 httpwwwcapuni-muenchendekonventdownloadKOM-EU_Frieden_Freiheit_Solidpdf

Ein Teil der MEPs soll durch europaumlische Listen gewaumlhlt werden Der ER und das EP habengleichwertige Rechte bei der Ernennung und der Kontrolle der Kommission

AussenvertretungDer Sekretaumlr der Union (SdU) der gleichzeitig Vizepraumlsident der Kommission ist und einenbesonderen Status hat wird vom ER und vom designierten Kommissionspraumlsidenten einvernehmlichernannt Damit ist er sowohl gegenuumlber dem ER als auch gegenuumlber demKommissionspraumlsidenten rechenschaftspflichtig die ihn auch beide seines Amtes enthebenkoumlnnen Als Kommissionsmitglied ist er auszligerdem gegenuumlber dem EP verantwortlich Waumlhrendeines Uumlbergangszeitraums wird der SdU im Bereich der GASP das Initiativrecht der Kommission imRahmen der Leitlinien und Auftraumlge des Rates oder einer Gruppe von Mitgliedstaaten ausuumlben AmEnde der Uumlbergangszeit legt der Rat die Modalitaumlten fest nach denen der SdU autonom dasInitiativrecht der Kommission im Bereich der GASP ausuumlben kann Der SdU vertritt die Union bei derDurchfuumlhrung auszligenpolitischer Aktionen gegenuumlber Dritten und ist fuumlr die Umsetzung dergemeinsamen Beschluumlsse verantwortlich

IV Verfassungsentwuumlrfe

VERFASSUNGSENTWUumlRFEAUS EUROPARECHTLICHER UND VERFASSUNGSRECHTLICHER SICHT

Christine Gerlach und Christian Pernhorst

Uumlberblick uumlber verschiedene Verfassungsentwuumlrfe

1 EU-Organe bzw Europaumlischer Konventsum Entwurf des Praumlsidiums des Europaumlischen Konventes vom 28102002sum Entwurf des Kommissionspraumlsidenten Romani Prodi vom 04122002sum Bericht des Europaumlischen Parlamentes (Alain Lamassoure) vom 240420022 Fraktionen und Parteiensum Entwurf der EVP-Gruppe im Europaumlischen Konvent vom 10112002sum Entwurf der SPE-Gruppe im Europaumlischen Konvent vom 03102002sum Berliner Entwurf der SPD-Bundestagsabgeordneten Gloser und Roth vom 20112002sum Entwurf einiger junger bdquoGruumlnerldquo von September 20023 Einzelpersonen (nicht abschlieszligende Auswahl)sum Entwurf von Prof Dr Juumlrgen Schwarze vom 12112002sum Entwurf der Konventsmitglieder Alan Dashwood Michael Dougan Christophe Hillion Angus

Johnston und Eleanor Spaventa vom 28102002sum Entwurf von Jo Leinen (MdEP) vom 23102002sum Entwurf von Robert Badinter vom 26092002sum Entwurf von Dr Wolfgang Schaumluble und Wilfried Martens vom 24092002sum Entwurf des Earl of Stockton vom 24092002sum Entwurf von Prof Dr Rupert Scholz von August 2002

(insgesamt nicht abschlieszligende Auswahl siehe die umfassenden Nachweise bei httpwwwcapuni-muenchendekonvententwuerfehtm)

Einzelheiten

1 Praumlsidium des Europaumlischen Konventes (bdquoGiscard-Entwurfldquo) vom 28102002sum Dreiteilung des bdquoVertrages uumlber eine Verfassung fuumlr Europaldquo in 1 Struktur der Verfassung und 2

Politikbereiche und die Durchfuumlhrung der Maszlignahmen der Union und 3 AllgemeineSchluszligbestimmungen Der zweite Teil soll die Rechtsgrundlagen enthalten

sum Frage der Namensgebung fuumlr die Union wird aufgeworfen (1Teil Titel I Art 1)sum Die Unionsbuumlrgerschaft soll betont werden Wie die GR-Charta in den Vertrag eingefuumlgt werden

soll ist offen gelassensum Abloumlsung der turnusmaumlszligigen Ratspraumlsidentschaft durch einen Praumlsidenten des Europaumlischen

Rates der fuumlr bestimmte Zeit gewaumlhlt werden soll (1 Teil Titel IV Art 15a)sum Schaffung des bdquoKongress der Voumllker Europasldquo (1 Teil Titel IV Art 19)sum Haushalt der Union soll vollstaumlndig aus Eigenmitteln der Union finanziert werden (1 Teil Titel VII

Art 38)sum Moumlglichkeit des Austritts wird festgesetzt (1 Teil Titel X Art 46)

2 bdquoProdi-Entwurfldquo vom 4122002

sum Dreiteilung der bdquoVerfassung fuumlr die Europaumlische Unionldquo in 1 Prinzipien 2 Grundrechte und 3Politikbereiche Der erste Teil Prinzipien enthaumllt neben den institutionellen Prinzipien auch diewesentlichen Politikziele fuumlr jeden einzelnen Politikbereich

sum Generelle Vergemeinschaftung aller Politikbereiche also auch der GASP und der PJZS

sum Einstimmigkeitserfordernis wird in allen Faumlllen selbst fuumlr Verfassungsaumlnderungen aufgegebenAusnahme ist die Aufnahme neuer Mitglieder

sum Die innenpolitischen Bereiche der Union werden eingeteilt in bdquoprincipal policiesldquo bdquoflanking policiesldquound bdquocomplementary actionsldquo je nach Art der Handlungsinitiative (HarmonisierungKoordinierung) die von der Union erwartet wird

sum Auszligenpolitik Gewaumlhrleistung einer kohaumlrenten Auszligenpolitik durch die Einrichtung des Amteseines bdquoSekretaumlrs der Unionldquo und durch die Niederlegung der generellen auszligenpolitischen Ziele im1 Teil der Verfassung

3 Bericht des Europaumlischen Parlamentes uumlber die Abgrenzung der Zustaumlndigkeiten der EU undder Mitgliedstaaten vom 24042002

Bericht des Ausschusses fuumlr konstitutionelle Fragen des EP (Berichterstatter Alain Lamassoure)

sum Behandelt vor allem das Thema der Kompetenzaufteilung kein breit angelegterVerfassungsentwurf

sum Vergemeinschaftung des zweiten und dritten Pfeilers um das Gleichgewicht von wirtschaftlicherund politischer Integration der Union herzustellen

sum Drei Arten von Zustaumlndigkeiten 1 die grundsaumltzliche Zustaumlndigkeit der Mitgliedstaaten 2 die derUnion uumlbertragene eigene Zustaumlndigkeit und 3 die geteilte Zustaumlndigkeit

sum Evolutivklausel in Anlehnung an Art 308 EG dessen Anwendung jedoch auch in die umgekehrteRichtung Ruumlckuumlbertragung von der Union auf die Mitgliedstaaten funktionieren soll

4 Entwurf der Europaumlischen Volkspartei vom 10112002Ergebnis der Studientage der EVP-Gruppe im Europaumlischen Konvent in Frascati vom 8 bis 10November 2002 Basiert auf dem Estoril-Entwurf vom 18102002 der wiederum auf dem Brok-Diskussionspapier vom 12092002 und dem EVP-Diskussionsentwurf zur bdquoVerfassung derEuropaumlischen Unionldquo vom 29082002 aufbaut Fuumlhrt den bdquoEstoril-Entwurfldquo mit dem bdquoGiscard-EntwurfldquozusammenZur FormAngepaszligt an die vom Konventspraumlsidium in seinem Vorentwurf vorgenommene Zwei- bzw Dreiteilungdes Verfassungsvertrages (Teil I Verfassungsstruktur Teil II Unionspolitiken Teil IIISchluszligbestimmungen)Bezeichnung als Verfassung und nicht als VerfassungsvertragAuffallend ist die komplette Uumlbernahme der Grundrechtecharta in die Verfassung ganz zu BeginnAnsonsten in der Form stark dem bdquoGiscard-Entwurfldquo angeglichen aber insgesamt ausfuumlhrlicherZum Inhalt1 Teil Struktur der VerfassungReligioumlser Bezug in der Praumlambel (bdquoreligious heritageldquo)Grundrechte in Art 1 ndash 55Rechtspersoumlnlichkeit (Art 56 II)Union gegruumlndet auf den Buumlrgern der Union und auf den Mitgliedstaaten (Art 56 I)Vorschriften uumlber die Flagge Hymne und den Feiertag (Art 61)Prinzip der begrenzten Einzelermaumlchtigung (Art 64 I)Zustaumlndigkeiten der Union ausschlieszligliche (= eigene) Zustaumlndigkeit geteilte Zustaumlndigkeit undergaumlnzende Zustaumlndigkeit der Union (Art 65)Kompetenzkataloge in Art 66 ndash 68Fruumlhwarnsystem im europaumlischen Gesetzgebungsverfahren bzgl der Einhaltung des Subsidiaritaumlts-und des Verhaumlltnismaumlszligigkeitsprinzips (Art 69 III)Flexibilitaumltsklausel in Art 71 (Ersatz fuumlr Art 308 EG) allerdings weiterhin mit dem Erfordernis derEinstimmigkeit im Rat jedoch nur der Mehrheit im EPUnterscheidung zwischen Legislativrat mit rotierender Praumlsidentschaft (Art 76 I) und Exekutivratdessen Vorsitz ein nationaler Minister der Kommissionspraumlsident oder das zustaumlndige Mitglied derKommission innehat (Art 76 II)Initiativmonopol im Gesetzgebungsverfahren weiterhin bei der Kommission (Art 77 II)Der Rat schlaumlgt dem EP einen Kandidaten fuumlr das Amt des Kommissionspraumlsidenten mit qualifizierterMehrheit im Lichte des Ergebnisses der EP-Wahlen vor EP waumlhlt mit absoluter MehrheitKommissionspraumlsident schlaumlgt die Kommissare vor die vom Rat mit qualifizierter Mehrheit bestaumltigtund vom EP gewaumlhlt werden muumlssen (Art 78 III)

Der Kommissionspraumlsident ernennt zwei Vizepraumlsidenten einem uumlbertraumlgt er mit Zustimmung desRates die Auszligenvertretung der Union (bdquoCommissioner for Foreign Relationsldquo) (Art 79 IV)Instrumente der Union 1 Unionsgesetze und -rahmengesetze erlassen durch die Legislative derUnion 2 Verordnungen erlassen durch die Exekutive der Union 3 Entscheidungen 4Empfehlungen und 5 Stellungnahmen Gesetze und Verordnungen sind allgemein anwendbar inihrer Gesamtheit bindend und in allen Mitgliedstaaten unmittelbar anwendbar Rahmengesetzehingegen entsprechen den Richtlinien (Art 91)Gesetze und Rahmengesetze werden zusammen vom EP und vom Rat entsprechend demMitentscheidungsverfahren (Art 96) erlassen Die Kommission kann Verordnungen erlassen wennund soweit entweder die Verfassung oder ein Unionsgesetz sie dazu ermaumlchtigt allerdings sind InhaltZweck und Ausmaszlig der Ermaumlchtigung zu beachten (vgl Art 80 I GG) (Art 94)Das Mitentscheidungsverfahren beinhaltet ein Vermittlungsverfahren Alle Unionsgesetze und -rahmengesetze sind ZustimmungsgesetzeFinanzierung der Union ausschlieszliglich durch Eigenmittel (Art 109 I)Die Kommission repraumlsentiert die Union nach auszligen (Art 112) Abschluszlig von internationalenVertraumlgen und Abkommen durch den Rat und das EP (Art 113) Ausdruumlckliche Kompetenz zumBeitritt zur Europaumlischen Menschenrechtskonvention (Art 113 II)bdquoEuropaumlische Partnerschaftldquo mit den EU-Nachbarstaaten vergleichbar mit dem EuropaumlischenWirtschaftsraum inklusive einer politischen Komponente (Art 116)2 Teil Die Politikbereiche und die Durchfuumlhrung der Maszlignahmen der UnionZwei moumlgliche Optionen fuumlr den 2 Teil des Verfassungsvertrages bzw der VerfassungOption 1 folgt der Idee im bdquoGiscard-Entwurfldquo wonach erst im 2 Teil fuumlr jeden einzelnen Politikbereichdie Art der Zustaumlndigkeit die anwendbaren Rechtsakte und Verfahren aufgefuumlhrt werden Nachteil seijedoch daszlig die Bedeutung des 1 Teils nachhaltig reduziert wuumlrde und zudem der 2 Teil aufgrundseines Umfangs von ca 414 Vorschriften fuumlr den Leser kaum noch lesbar waumlreDeshalb favorisiert der EVP-Entwurf die Option 2 wonach der 1 Teil in abschlieszligender Form dieZustaumlndigkeiten Rechtsakte und Verfahren der Union definiert und im 2 Teil nur noch dieVorschriften Aufnahme faumlnden die nicht in den 1 Teil passen Beispielsweise die Grundfreiheiten dieWettbewerbsregeln EMU-Vorschriften oder zusaumltzliche Vorschriften uumlber das Verfahren derInstitutionen der UnionGemaumlszlig der Option 2 schlaumlgt der Entwurf die folgenden Titel fuumlr den 2 Teil vorTitel I Gemeinsamer Markt Titel II EMU Titel III Innere Sicherheit Titel IV GASP TitelV Verteidigung Titel VI Euratom Titel VII Das Verfahren der Institutionen der Union

5 Beitrag der SPE- Gruppe im Europaumlischen Konvent

sum Kein Verfassungsentwurf sondern nur Vorschlaumlge fuumlr eine neue europaumlische Verfassung miteiner starken sozialen Dimension

sum Die verschiedenen Saumlulen sollen in einen einzigen Text gegossen werden (s Giscard-Entwurf)- Neuer Status fuumlr Nachbarstaaten (s Giscard)- Sicherheits- und Verteidigungspolitik sollte und Kontrolle des EP stehen- EuGH soll bei Kompetenzuumlberschreitung der EU entscheidensum Schaffung eines Rates fuumlr legislative Angelegenheiten (welcher oumlffentlich tagen sollte)- Praumlsident der Kommission muszlig gestaumlrkt werden mehr demokratische Legitimitaumlt und politische

Verantwortung- Absolute Transparenz und bdquogood administrationldquo soll von der Verfassung garantiert werdensum Nationale Parlamente sollen gestaumlrkt werden engere Kooperation mit dem EP ohne Schaffung

einer neuen Institution

6 Berliner Entwurf

sum Die bdquoVerfassung fuumlr die Europaumlische Unionldquo orientiert sich an bereits bestehendem Recht in deneuropaumlischen Vertraumlgen und an der Rechtsprechung des EuGH

sum Vollbeschaumlftigung und nachhaltiges Wachstum werden als Ziele der Union eingefuumlgtsozialdemokratische Werte verankert

sum Die GR-Charta wird nicht mit aufgenommen nur Verweissum Absage an einen Praumlsidenten des Europaumlischen Rates stattdessen Staumlrkung der Kommission

die das Initiativmonopol behaumllt und deren Praumlsident vom EP gewaumlhlt wirdsum Verankerung des Konventsverfahrens zur Aumlnderung der Verfassung

7 Young Greens

sum GR-Charta ist in Verfassung integriert und den Prinzipien der Union vorangestelltsum Europaumlisches Referendum wird in die Verfassung aufgenommensum EP besitzt zusammen mit der Kommission das Initiativrechtsum EP besteht aus einer Buumlrgerkammer und einer Staatenkammer wobei die Buumlrgerkammer vom

Volk gewaumlhlt wird und die Staatenkammer sich aus den Regierungen der Mitgliedstaatenzusammensetzt in der jeder Staat nur eine Stimme hat

sum Ein bdquoRat fuumlr nachhaltige Entwicklung wird geschaffen

8 Schwarze ndash Entwurf

sum Modell einer Zweiteilung der Vertraumlge erster Teil bildet den eigentlichen Verfassungsvertrag wirddurch einen zweiten Vertrag uumlber Unionspolitiken ergaumlnzt (hier einfachere Modalitaumlten zurAumlnderung vorgesehen als bei einer Aumlnderung des ersten Teils)

sum Entwurf konzentriert sich auf die 4 Punkte von Laeken (1bessere Kompetenzabgrenzung 2Verbesserung des GR-Schutzes 3 Vereinfachung der Vertraumlge 4 Reform der Institutionen)

sum Der Europaumlische Rat bekommt Organstellung die Zusammensetzung wird um den Praumlsidentendes EP erweitert der Vorsitz im Europaumlischen Rat ist an den Vorsitz im Rat gekoppelt

sum Der Vorsitz im Rat soll durch eine auf 24 Monate angelegte gemeinsame Praumlsidentschaft von 3Mitgliedstaaten wahrgenommen werden

sum Fruumlhwarnsystem durch Einrichtung eines Kompetenzausschusses der sich aus nationalen undEuropaparlamentariern zusammensetzt

sum Klagerecht der nationalen Parlamente sowie des AdRsum Ruumlckuumlbertragung von Regelungszustaumlndigkeiten auf die Mitgliedsstaaten moumlglichsum Das gesamte Unionsrecht abgesehen von der Ausnahmeregelung der GASP unterliegt der

richterlichen Kontrolle durch die Unionsgerichtesum Nichtigkeitsklage erfaumlhrt inhaltliche Aumlnderung- Abschaffung des Systems der 4 Klagegruumlnde zugunsten einer Generalklausel- Aufhebung der Beschraumlnkungen in Bezug auf die passivlegitimation bei Klagen Privater- Kommissionsverordnungen werden zum zulaumlssigen Gegenstand einer Individualklage- GR-Beschwerde moumlglichsum Auf Unionssteuer wird verzichtet stattdessen Finanzierung nach Anteilen am BSPsum Bei der GASP werden die sog Petersberg-Aufgaben die Einsaumltze zur Bekaumlmpfung des

internationalen Terrorismus hinzugefuumlgtsum Personelle Verschmelzung der Aumlmter des Hohen Vertreters fuumlr GASP und des Auszligenkommissars

9 Entwurf von Jo Leinen

- GR-Charta wird das erste Kapitel der Verfassung- EU besitzt Rechtspersoumlnlichkeit Austritt aus Union moumlglich- Arbeitssprache neben Englisch und Franzoumlsisch auch Deutsch- Gesetzgebung der EU erfolgt in 2 Kammern durch das Europaumlische Parlament (Buumlrgerkammer)

und durch den Europaumlischen Senat (Staatenkammer) der aus einer Umgestaltung desMinisterrats hervorgeht

- Kommission stellt die Exekutive der Union dar der Praumlsident wird vom EP gewaumlhlt- Europaumlischer Auszligenminister soll Vize-Praumlsident der Kommission sein- Ein Praumlsident des Europaumlischen Rates ist nicht vorgesehen wird auch kein Organ der EU- Erhebung finanzieller Eigenmittel- Referendum wird eingefuumlhrt direkte Demokratie- Koordinierung von Politiken sowie die verstaumlrkte Zusammenarbeit in den Vertrag mit

aufgenommen- AdR bekommt Klagerecht vor dem EuGH

10 Beitrag von Wolfgang Schaumluble und Wilfried Martens vom 24092002Entwurf traumlgt den Titel bdquoEine Verfassung fuumlr ein starkes Europaldquo zuletzt aktualisiert am 24092002Flieszligtext mit durchnummerierten Paragraphen Von der Form nicht vergleichbar mit den meisten

anderen Verfassungsentwuumlrfen die bereits vollstaumlndig vorformulierte Artikel enthalten wohingegendieser Entwurf lediglich einige wenige bedeutsame Themen ansprichtZwar spricht der Entwurf von bdquoVerfassungldquo jedoch sind in den Text Aumlnderungsvorschlaumlgeeinschlaumlgiger konservativer Parteien eingearbeitet die gerade an dieser Stelle den Gebrauch desBegriffes bdquoVerfassungsvertragldquo fordern (z B die CSU)Die in dem Entwurf behandelten Themen sind die Kompetenzverteilung zwischen der EU und denMitgliedstaaten die Integretion der Grundrechtecharta in die Verfassung und die Reform derInstitutionenZum InhaltBekenntnis zum bdquogeistig-religioumlsen und sittlichen ErbeldquoEine Perspektive fuumlr die aumluszligeren Grenzen Europas ist zu schaffen da ansonsten die Gefahr bestehedie Integrationskraft der Union zu uumlberfordern Die Grenzen sollen bdquoklar aber offenldquo gezogen werdend h zu Staaten die derzeit der Union als Vollmitglieder nicht beitreten koumlnnen soll eine bdquoEuropaumlischePartnerschaftldquo entwickelt werden Diese soll sich am Modell des EWR orientieren allerdings unterEinbeziehung einer politischen KomponenteBetonung der Unantastbarkeit der internen europaumlischen GrenzenEinheitliche Rechtspersoumlnlichkeit der UnionDie Union ist eine einmalige () Konstruktion bdquoohne historische oder legale Vorbilderldquo die auf derdoppelten Legitimation der Buumlrger und der Staaten aufbautDrei Arten der Kompetenz die prinzipiell von den Mitgliedstaaten ausgeuumlbten Kompetenzen dieeigenen Kompetenzen der Union und die geteilten Kompetenzen Prinzip der begrenztenEinzelermaumlchtigung gilt weiterEntweder zu den eigenen aber zumindest zu den geteilten Kompetenzen der Union sollen sowohl derAufbau und die Durchfuumlhrung einer gemeinsamen Auszligen- und Sicherheitspolitik als auch dieRechtsgrundlagen fuumlr das gemeinsame Gebiet der Freiheit und Sicherheit hinzugefuumlgt werdenGeteilte Kompetenzen decken drei verschiedene Gebiete ab dasjenige in dem die Union diegrundlegenden Regeln festlegt dasjenige in dem sie lediglich in einer komplementaumlren oderzusaumltzlichen Art interveniert und dasjenige in dem sie nationale Politiken koordiniertEine Weiterentwicklungsklausel ist vorzusehen die nur in Ausnahmefaumlllen die einstimmigeEntscheidung fordert und grundsaumltzlich die Beteiligung des EP festlegtInnerhalb des EuGH soll eine spezielle Verfassungs- und Grundrechtekammer geschaffen werdenDie Grundrechtecharta soll integraler Bestandteil der Europaumlischen Verfassung werdenDie Union soll der Europaumlischen Menschenrechtskonvention beitretenDie Schaffung einer zusaumltzlichen Institution fuumlr eine spezielle Rolle der nationalen Parlamenteinnerhalb des Institutionsgefuumlges der EU wird abgelehnt obwohl die Autoren eine bedeutendere Rolleder nationalen Parlamente befuumlrwortenbdquoDie EU ist weder eine Foumlderation im klassischen Sinne noch ein StaatldquoDas EP fungiert zusammen mit dem Rat als gleichberechtigter Gesetzgeber der EUDie Haushaltskompetenz soll zwischen EP und Rat geteilt werdenDer Europaumlische Rat ist eine zentrale Institution der EU und praumlgt ihre politische RichtungDer gegenwaumlrtige Rat fuumlr Allgemeine Angelegenheiten soll in zwei getrennte Einheiten aufgeteiltwerden einen gestaumlrkten Rat fuumlr Allgemeine Angelegenheiten der die Kohaumlrenz der Entscheidungensicherstellt waumlhrend ein spezieller Rat fuumlr Auswaumlrtige Beziehungen sich rein auf Fragen im Bereichder GASP konzentriertDie Mitgliedstaaten bleiben bei der Besetzung des Ratsvorsitzes gleichberechtigtDie Kommission behaumllt ihr InitiativmonopolDer Europaumlische Rat schlaumlgt dem EP unter Beruumlcksichtigung der Ergebnisse der Europawahl und mitqualifizierter Mehrheit einen Kandidaten fuumlr das Amt des Kommissionspraumlsidenten vor den das EPentweder ablehnt oder annimmt Der Kommissionspraumlsident waumlhlt dann seine Kommissare aus dieKommission wird in toto vom EP gewaumlhlt und vom Rat mit Mehrheit bestaumltigt

11 Beitrag des Earl of Stockton vom 24092002Der Earl of Stockton ist stellvertretendes Mitglied des Europaumlischen Konventes der im Namen einerGruppe britischer Konservativer die in ihrer Mehrheit ehemalige oder jetzige Mitglieder des bdquoHouse ofCommonsldquo des bdquoHouse of Lordsldquo und des EP sind diesen Beitrag zur oumlffentlichen Debatte uumlber dieZukunft Europas eingereicht hatTitel bdquoDie Zukunft der EU Ein positiver konservativer Ansatzldquo1 Zur FormKein vollstaumlndiger Verfassungsentwurf sondern Vorschlaumlge und Gedanken zu den aus ihrer Sichtwichtigen Streitpunkten

Positiver Ansatz D h die EU wird nicht verteufelt auch wird nicht ausschlieszliglich dieRuumlckuumlbertragung von Kompetenzen auf die nationale Ebene gefordert sondern der Entwurf erkenntausdruumlcklich die Bedeutung der EU in ganz bestimmten Bereichen an und fordert konsequenterweisedort auch die Staumlrkung der EU-Kompetenzen wie auch die Effektivierung der Verfahrensablaumlufe2 Zum InhaltZunaumlchst Klarstellung daszlig auch in Zukunft die Mitgliedstaaten die bestimmenden Komponenten derEU bleiben sollen weshalb die Umwandlung der EU in einen voll funktionierenden Bundesstaatabgelehnt wirdKompetenzverteilung Auflistung der eigenen Kompetenzen der EU der eigenen Kompetenzen derMitgliedstaaten und der geteilten Kompetenzen wird abgelehnt stattdessen lediglich Klarstellung imVerfassungsvertrag daszlig die EU nur dort eigene oder geteilte Zustaumlndigkeit besitzt wo ihr der Vertragdies einraumlumtDie gemeinschaftlichen Vertraumlge sollen vereinfacht und in zwei Teile geteilt werden 1 Teil =Vertragsverpflichtungen der EU (wichtige Vorschriften) 2 Teil = Vertragsregeln fuumlr die EU (wenigerwichtige und detailliertere Vorschriften) Auch die Vorschriften des 2 Teils sollen nur imKonsensverfahren geaumlndert werden koumlnnenDer Rat bleibt die bestimmende Institution der EU lediglich mehr Offenheit und TransparenzAufwertung der Rolle der nationalen Parlamente indem ein bdquoAusschuszlig der nationalen Parlamenteldquoeingerichtet wird der sich vor allem mit dem Rat ins Benehmen setzen wuumlrde Bevor der Rat Rechtsetzt wuumlrde dieser Ausschuszlig seine Ansicht zu den Gesetzesvorschlaumlgen aumluszligern Also wird diebdquoStaatenkammerldquo nicht allein vom Rat gebildet sondern von den nationalen Parlamentenrepraumlsentiert im o g Ausschuszlig an der Seite des Rates Allerdings soll sich der Ausschuszlig aufSubsidiaritaumltsfragen und auf besonders wichtige Gesetzgebung konzentrierenEmpfehlung des Konventes daszlig die Mitgliedstaaten vor einer Entscheidung im EU-Gesetzgebungsverfahren stets das jeweilige nationale Parlament anhoumlren muumlssenPraumlsident der EU sollte vom Europaumlischen Rat fuumlr mehrere Jahre ernannt werden wobei auch das EPzu beteiligen istPraumlsidentschaft besteht aus dem Praumlsidenten und einer rotierenden Troika die ein Jahr im Amt bleibtDie Troika setzt sich immer aus einem Vertreter eines groumlszligeren Mitgliedstaates und aus zweiVertretern kleinerer Mitgliedstaaten zusammen Die Praumlsidentschaft vertritt den Rat der eine von derKommission zu unterscheidende Aufgabe hatDie Kommission sollte der Motor der EU bleiben deshalb Notwendigkeit einer starken Kommissionjedoch ohne erweiterte Kompetenzen in bezug auf den status quo Innerhalb ihrer Kompetenzen aberschon Staumlrkung ihrer Rolle bspw bei der SubventionskontrolleReduzierung der Abteilungen innerhalb der Kommission Jeder Mitgliedstaat behaumllt einen Kommissarallerdings gibt es sog bdquoVollkommissareldquo und bdquoJuniorkommissareldquo Jeder bdquoVollkommissarldquo erhaumllt eineAbteilung mit einem bdquoJuniorkommissarldquo an seiner Seite (Anpassung an das System in der nationalenMinisterialverwaltung) Die groumlszligeren Mitgliedstaaten haumltten immer einen bdquoVollkommissarldquo wohingegendie kleineren Mitgliedstaaten zwischen einem bdquoVoll-ldquo und einem bdquoJuniorkommissarldquo hin- und herwechseln wuumlrden Ziel effektive und schlanke Kommission und gleichzeitig Wahrung einesKommissars auch fuumlr die kleineren MitgliedstaatenIn Sachen EP Ausweitung des Mitentscheidungsverfahrens Viel wichtiger ist jedoch daszlig das EP anAutoritaumlt und Legitimitaumlt gewinnt was sich erst im Laufe der Zeit entwickeln muszlig Hinweis auf diefehlende Kohaumlrenz und Konsistenz in den Entscheidungen des EP weil es keine klarenMehrheitsfraktionen im EP gibt Recht der vorzeitigen Aufloumlsung des EP durch die gemeinsamhandelnden Organe der Kommission und des RatesWichtig ist die bessere Durchsetzung der EuGH-Entscheidungen Deshalb soll der EuGH das Rechterhalten einem verurteilten Mitgliedstaat bzw Individuum im Falle der Nichtbefolgung des Urteils dieStimmrechte und oder den Zugang zu EU-Programmen zeitweise zu entziehen

12 Entwurf von Rupert ScholzAbgedruckt als Sonderheft 2002 der Zeitschrift fuumlr Gesetzgebung ZGGrundlage des EVP-Diskussionsentwurfs zur bdquoVerfassung der Europaumlischen Unionldquo vom 290820021 Zur FormSystematische Zusammenfuumlhrung von EUV und EGV in einem neuen bdquoVertrag uumlber die EuropaumlischeUnionldquoKeine Zweiteilung in einen wichtigen und einen weniger wichtigen dafuumlr detaillierteren TeilScholz plaumldiert fuumlr Benennung als bdquoVerfassungsvertragldquo2 Zum InhaltGrundsouveraumlnitaumlt bleibt bei den Mitgliedstaaten d h auch in Zukunft keine Kompetenz-Kompetenzfuumlr die EU

Art 308 EG abschaffen dafuumlr Annexkompetenz einfuumlhren d h EU-Kompetenz fuumlr notwendigeergaumlnzende Vorschriften beim Taumltigwerden im eigenen Zustaumlndigkeitsbereich der EU (Art 64 I)Ziele und Kompetenzen eindeutig unterscheiden Aus Zielen duumlrfen keine Befugnisse abgeleitetwerden (so aber beim jetzigen Art 308 EG)Kompetenzaufteilung Ausschlieszligliche und geteilte Zustaumlndigkeiten der EU (Vollgesetzgebung)zusaumltzlich Rahmenzustaumlndigkeit (Rahmengesetzgebung)Subsidiaritaumltsprinzip muszlig verfahrensrechtlich durch eine Subsidiaritaumltskammer beim EuGHabgesichert werden Keine ex-ante-Kontrolle durch die nationalen Parlamente wegenNichtpraktikabilitaumlt innerhalb von sechs Wochen eine Uumlberpruumlfung von Gesetzesinitiativen aufEinhaltung des Subsidiaritaumltsprinzips durchzufuumlhrenDas EP erhaumllt volle Legislativgewalt zwei Kammern Voumllkerkammer und Staatenkammer die letztejedoch mit festen MitgliedernDie Kommission fungiert als Regierung die dem EP gegenuumlber voll verantwortlich istInitiativrecht auch fuumlr das EP (Voumllker- und Staatenkammer)Starker Praumlsident der Kommission aber Absage an einen vom Europaumlischen Rat gewaumlhltenPraumlsidenten

V Ausblick Beitritt und Erweiterung

DIE BEITRITTSKANDIDATEN IM KONVENT

Aureacutelien Raccah

Auszug aus der Erklaumlrung von LaekenbdquoDie Bewerberlaumlnder werden in vollem Umfang an den Beratungen des Konvents beteiligt Sie werdenin gleicher Weise wie die derzeitigen Mitgliedstaaten vertreten sein (ein Vertreter der Regierung undzwei Mitglieder des nationalen Parlaments) und an den Beratungen teilnehmen ohne freilich einenKonsens der sich zwischen den Mitgliedstaaten abzeichnet verhindern zu koumlnnenldquo

I Souveraumlnitaumlt und Identitaumlt der Beitrittskandidaten in der Zukunft EuropasA Gewaltenteilung

1) Horizontale Gewaltenteilung Aufsicht uumlber die europaumlische Institutionen- Beitraumlge von Majaz Nahigal (Premierminister von Slowenien) Michael

Attalides (Vertreter von Zypern) Hildegard Corola Puwak (Vertreterin derRegierung von Rumaumlnien) Jan Kohout (Vertreter der Regierung derTschechischen Republik) Josef Zieleniec (Vertreter des tschechischenParlaments)

2) Vertikale Gewaltenteilung Prinzip der Subsidiaritaumlt- Beitraumlge von Nahtigal gemeinsamer Beitrag von 16 Mitgliedern

Andriukaitis (Vertreter des Parlaments von Litauen) Attalide- Inhalt Neue Kompetenzen bessere Koordinierung Partnerschaft des

EuGH mit den nationalen Verfassungsgerichtsoumlfen FruumlhwarnsystemEinbeziehung der Regionen mit GesetzgebungsbefugnissenVerteilung der Kompetenzen Kompetenzkatalog mit ausschliesslichenkonkurrierenden und Ergaumlnzungskompetenzen

B Staumlrkung des Gewichts der nationalen Parlamente1) Rolle und Gewicht der nationalen Parlamente

- Beitraumlge von Nahtgal Andriukaitis und Kutraite-Giedraitene PeeterKreitzberg unt Tunne Kelam (Vertreter des Parlaments von Estland)

- Inhalt Vertretung der kleinen Staaten Koordinierung mit dem europaumlischenParlament Kontrolle der Regierung Kooperation zwischen den nationalenParlamenten

2) Schaffung einer zweten Kammer- Nach den Vorbild des franzoumlsischen Senates Andriukaitis Atalides- Neue Kammer mit einer gleichen Vertretung aller Staaten 6 Sitzungen pro

Jahr Teilnahme der nationalen Parlamentarier Kontrolle der Anwendungdes Subsidiartaumltsprinzips

II Rolle der Beitrittskandidaten in der Zukunft Europas - ThemenPrinzip der DemokratieVereinfachung der Vertraumlge

- Beitraumlge von Andriukaitis Attalides Danuta Huumlbner und Janusz Trzcinski(Vertreter der polnischen Regierung) Birzniece (Vertreterin des Parlamentsvon Lettland)

- Inhalt Zugang und Verstaumlndlichkeit Verschmelzung der bestehendenVertraumlge

Beteiligung der Buumlrger- Beitraumlge von Nahtigal Andriukaitis Attalides Huumlbner- Inhalt Beachtung der Demokratie Gleichheit der Sprachen

Menschenrechte kulturelle soziale und wirtschaftliche Vielfalt GR-ChartaKooperation im Bereich der 2 und 3 SaumluleGASP Debatten uumlber den Hohen Vertreter fuumlr die GASP

- Beitraumlge von Nahtigal Andriukaitis Attalides Puwak

- Inhalt EU als Voumllkerrechtssubjekt Kooperation Erweiterung dergemeinsamen Bereiche graduelle bdquoVergemeinschaftungldquo Erfordernis derSolidaritaumlt Verschmelzung des Hohen Vertreters fuumlr die GASP und desKommissars fuumlr Auswaumlrtige Angelegenheiten

Bereich der polizeilichen und justiziellen Zusammenarbeit in Strafsachen- Beitraumlge von Puwak Nahtigal- Inhalt Innere Sicherheit bessere Kooperation

Zum Weiterlesen

Figaro vom 240103 polnischer Aussenminister Wlodzinierz Cinoszewic gt Gott und christliche WerteLe Monde vom 30103 J-L Dehaene gt bdquokeine Oktroyierung der BedingungenldquoLe Monde vom 290203 bdquo Die kleinen Beitrittskandidaten misstrauen einem Europa der Grossenldquo

a) Verbindliche Verordnung AElig bdquoEU-Gesetzldquo Richtlinie AElig bdquoEU-Rahmengesetzldquo EntscheidungDelegierte Rechtsakte (neue Kategorie von Rechtsnorm)b) Unverbindliche Stellungnahme und Empfehlungc) Anwendungsbereiche EGV u PJZS fuumlr GASP sollen alle Rechtsakte als bdquoGASP-Entscheidungldquobezeichnet werden2 Vereinfachung der Verfahrena) fuumlr alle Rechtsakte das Mitentscheidungsverfahren gem Art 251 EGVb) weitgehende Abschaffung des Verfahrens der Zusammenarbeit gem Art 252 und ersetzen durchMitentscheidungsverfahren oder Anhoumlrungsverfahrenc) Verfahren der Zustimmung Vorbehalten fuumlr die Ratifizierung von internationalen Abkommend) fuumlr alle Ausgaben einheitliches Haushaltsverfahren

AG X bdquoRaum der Freiheit der Sicherheit und des RechtsldquoVors John Bruton

Vorschlaumlge

1 Beschlussfassung mit qualifizierter Mehrheit und im Mitentscheidungsverfahren in der Asylpolitik2 Einwanderungspolitik soll weiterhin Sache der Mitgliedstaaten bleiben Ziel einer gemeinsamenEinwanderungspolitik im Verfassungsvertrag festhalten3 PJZS Deutlichere Umschreibung der Rechtsetzungsbefugnisse fuumlr die Union zur Angleichung desStrafrechts und des Strafprozessrechts gegenseitige Anerkennung von Gerichtsentscheidungen4 Verstaumlrkte Zusammenarbeit im Rat durch effizientere Struktur langfristig Aufbau eine europaumlischenGrenzschutzkorps5 Ausbau der Unionseinrichtungen Kontrolle der Arbeit von Europol durch das EP groumlszligerenSpielraum fuumlr den Gesetzgeber im Bereich von Eurojust Europaumlische Staatsanwaltschaft um gegenSubventionsstraftaten zu verfolgen6 Einbindung der staatlichen Parlamente in die europaumlische Strafrechtspolitik7 Allgemeine Zustaumlndigkeit des EuGH fuumlr den Bereich des Raum der Freiheit der Sicherheit und desRechts

3 DIE INSTITUTIONEN

Doris Schmitz-Meiners und Nicolas Poullain

I STATUS QUO DER INSTITUTIONENARCHITEKTUR

Im Kern der politischen Diskussion stehen die folgenden vier OrganeInstitutionen (andereEinrichtungen wie etwa EZB oder AdR spielen in der Reformdiskussion kaum eine Rolle)

1 Europaumlisches Parlament (Art 189-201)

Zusammensetzung seit `79 direkt gewaumlhlt abnehmende Wahlbeteiligung derzeit 626 MEPsab 25 MS 732

Immer wichtigere Rolle im Gesetzgebungsverfahren An der Gesetzgebung in der 2 und 3Saumlule ist das EP nicht beteiligt

Kontrolle der Exekutive Untersuchungsausschuszlig Kontrolle der Kommission InterpellationMiszligtrauensantrag Anhoumlrungsrecht

Mitwirkungsrechte beim Haushalt (nur bei nicht obligatorischen Ausgaben)

Zusammenarbeit mit innerstaatlischen Parlamenten (COSAC November 1989)

2 Ministerrat (Art 202-210)

Zusammensetzung Der Rat besteht aus je einem Vertreter jedes Mitgliedstaats (Mst) aufMinisterebene Der Vorsitz im Rat wird durch die Mst abwechselnd fuumlr 6 Monatewahrgenommen Minister werden vertreten durch staumlndige Vertreter im AStV (COREPER)

Bei der Gesetzgebung nimmt er trotz Machtzuwachs des EP noch die dominierender Rolleein Bei ZBJI 342 EUV und GASP Art 133 EUV alleiniges Legislativorgan Verabschiedetwirtschaftspolitische und beschaumlftigungspolitische Leitlinien

Drei verschiedene Formen der Stimmabgabe einfache Mehrheit qualifizierte Mehrheit (abFeb 2003 gem Nizza 3 Kriterien Anzahl der Stimmen 62873 mind 10 Staaten Bev (aufAntrag)) Einstimmigkeit

Sitzungen nicht oumlffentlich Transparenzdefiizit bei Gesetzgebung

Benennung des Kommissionspraumlsidents

3 Europaumlische Kommission (Art 211-219)

Zusammensetzung 20 Kommissare 10 + (52) ab 2005 je 1 pro Mst ab 27 Mst neueRegelung

Initiativmonopol im EG Bereich

Huumlterin der Vertraumlge Durchfuumlhrungskompetenz aber enger Rahmen durch Komitologie(Ausschuumlsse des Rates die den Rahmen fuumlr die Umsetzung festlegen) Vermittler zwischenRat und EP

Kollegialprinzip

3 Derzeitige Stimmenanzahl die Stimmenanzahl pro Mitgliedsland wurde in Nizza fuumlr alle Staaten festgelegt diebereits die Beitrittsverhandlungen aufgenommen haben

In der Wettbewerbspoltik verfuumlgt die Kommission uumlber legislative exekutive und quasi-judikative Befugnisse

Sieht sich dem Vorwurf des Demokratiedefizits ausgesetzt

4 Europaumlischer Gerichtshof Gericht erster Instanz (GEI) (Art 220-245)

Zusammensetzung EuGH 1 Richter je Mst 8 Generalanwaumllte Sie werden von denRegierungen und Mitgliedsstaaten im gegenseitigen Einvernehmen auf sechs Jahren ernanntAlle drei Jahre findet eine teilweise Neubesetzung statt Richter waumlhlen den Praumlsidenten ausihrer Mitte Aufgabe Wahrung des Rechts bei der Auslegung und Anwendung der Vertraumlge

II INSTITUTIONELLE REFORMEN IN DER DISKUSSION

1 Aspekte im Bezug auf die nahezu Konsens unter den Konventsmitgliedern herrscht

Europaumlisches Parlament

Staumlrkung der Rolle des direkt gewaumlhlten EP zur Uumlberwindung des Legitimations- undDemokratiedefizits der EU Die Beteiligung des EP am Gesetzgebungsprozeszlig nach demMitentscheidungsverfahren soll die Regel werden Die Budgethoheit des Parlaments sollverstaumlrkt werden Ein einheitliches Wahlverfahren und ein einheitliches Abgeordnetenstatut solleingefuumlhrt werden Die Mitwirkung des EP bei der Besetzung der anderen Institutionen soll verstaumlrktwerden

Ministerrat

In der Regel soll mit qualifizierter Mehrheit entschieden werden Lediglich einige sensible Bereiche(Aussen- und Sicherheitspolitik) sollen von dieser Regel ausgenommen werden Hier soll moumlglichstmit besonders qualifizierten Mehrheiten beschlossen werden Wenn der Rat als Gesetzgeber(Legislativrat) handelt soll dies oumlffentlich sein

Europaumlische Kommission

Die Kommission soll im legislativen Bereich das Initiativmonopol behalten Die Wahl undEinsetzung der Kommission als Ganzes soll nach Anhoumlrung der einzelnen Mitglieder desKommissionskollegiums durch die Ausschuumlsse des Parlaments durch das Plenum des EP erfolgenDie Abwahl der Kommission ist derzeit nur als Ganzes moumlglich In Zukunft soll derKommssionspraumlsident auch im Falle untragbarer Verwerfungen die Moumlglichkeit haben einemeinzelnen Kommissionsmitglied den Ruumlcktritt nahezulegen 4 Der Kommissionspraumlsident soll mit einerRichlinienkompetenz ausgestattet werden

Europaumlischer Gerichtshof

Die Gerichtsbarkeit des EuGH soll auf die gesamte ZBJI (Europol Eurojust EuropaumlischerStaatsanwalt) ausgedehnt werden Der EuGH soll als Verfassungsgericht fungieren und den Schutzder in der Grundrechtscharta verankerten Grund- und Menschenrechte gewaumlhrleisten Eineverstaumlrkte demokratische Legitimation der Richter soll durch ihre gemeinsame Berufung durchEP und Rat erreicht werden Der Rat koumlnnte hierbei eine Kandidatenliste vorlegen

2 Dissenspunkte

Die Vorstellung der Mitgliedstaaten und der verschiedenen politischen Parteien gehen am staumlrkstenbei der Frage der Gestaltung der Ratspraumlsidentschaft und des Beschlussfassungsverfahrens imMinisterrat der Wahl des Kommissionspraumlsidenten und der Gestaltung der Aussenvertretungauseinander Die wichtigsten Vorschlaumlge die hier diskutiert werden sind der deutsch-franzoumlsischeVorschlag und der Kommissionsvorschlag

4 Die Idee fuumlr diese Regelung geht auf eine Absprache zuruumlck die Prodi vor Amtsantritt mit seinen Amtskollegen getroffen hatDie Kommissare sicherten Prodi zu dass sie auf sein Ersuchen auch einzeln zuruumlcktreten wuumlrden

DEUTSCH - FRANZOumlSISCHER VORSCHLAG5

Ratspraumlsidentschaft und Beschlussfassung im MinisterratDie rotierende Praumlsidentschaft des Europaumlischen Rates soll durch einen dauerhaften Ratsvorsitzersetzt werden Der Ratsvorsitzende wird mit einer qualifizierten Mehrheit fuumlr eine Dauer von 5 bzw25 Jahren mit der Moumlglichkeit der Wiederwahl gewaumlhlt Der Amtsinhaber fuumlhrt sein Amt hauptamtlichaus Der Vorsitzende des Rates bereitet die Sitzungen des Europaumlischen Rats (ER) vor fuumlhrt dessenVorsitz und wacht uumlber die Umsetzung der Beschluumlsse Die Modalitaumlten fuumlr den Vorsitz im Ministerratvariieren je nach betroffenem Gebiet Der Allgemeine Rat wird vom Generalsekretaumlr des Ratesgeleitet Den Vorsitz des Aussenministerrates hat der Europaumlische Aussenminister inne Fuumlr dieRaumlte Wirtschaft und Finanzen die Eurogruppe und den Rat Justiz und Inneres werden fuumlr zweiJahre Vorsitzende gewaumlhlt Der Rest der Ratsformationen wird so geregelt dass er denMitgliedstaaten eine groumlsstmoumlgliche Beteiligung auf der Grundlage einer gleichberechtigten Rotationgewaumlhrleistet

KommissionEine starke Vereinfachung des Komitologieverfahrens soll es der Kommission erleichtern ihreAufgabe die vom EP und Rat erlassenen Gesetze umzusetzen und deren ordungsgemaumlsseUmsetzung zu kontrollieren erleichtern Um die politische Verantwortlichkeit der Kommissiare zugewaumlhrleisten erhalten diese ein Weisungsrecht gegenuumlber den Generaldirektionen DerKommissionpraumlsident hat die Richtlinienkompetenz fuumlr die Arbeit der Kommission

Europaumlisches ParlamentJede Ausweitung der Mehrheitsentscheidungen wird automatisch mit der Mitentscheidung der EPverbunden

AussenvertretungDie Aumlmter des Hohen Vertreters und des Kommissars sollen von derselben Person ausgeuumlbt werdendem Europaumlischen Aussenminister Er verfuumlgt uumlber ein formelles Initiativrecht Der ER ernennt denAussenminister mit Zustimmung des Praumlsidenten der Kommission mit qualifizierter Mehrheit DerAussenminister nimmt mit einem besonderen Status an den Sitzungen der Kommission teil In derRegel wird im Bereich der GASP mit qualifizierter Mehrheit abgestimmt lediglich bei militaumlrischen undsicherheitspolitischen Fragen gilt weiterhin das Prinzip der Einstimmigkeit Wenn ein Mitgliedstaat einnationales Interesse geltend macht und keine andere Loumlsung gefunden werden kann wird die Fragean den Europaumlischen Rat verwiesen der mit qualifizierter Mehrheit entscheidet

KOMMISSIONSVORSCHLAG6Ratspraumlsidentschaft und Beschlussfassung im MinisterratDer Kommissionsentwurf sieht eine Beibehaltung der halbjaumlhrlichen Rotation fuumlr diePraumlsidentschaft des ER und des Rates Allgemeine Angelegenheiten ggf auch fuumlr den AstV vor Beiden anderen Ratsformationen wir der Vorsitz durch ein fuumlr ein Jahr gewaumlhltes Ratsmitglieduumlbernommen Das komplexe Beschlussfassungssystem von Nizza soll durch die doppelte einfacheMehrheit (Mehrheit der Mitgliedsstaaten und der EU Bevoumllkerung) ersetzt werden In sensiblen Faumlllenmuumlsste auf eine verstaumlrkte Mehrheit (23 der Mitgliestaaten und 23 der Bevoumllkerung)zuruumlckgegriffen werden koumlnnen Das Einstimmigkeitsprinzips wird abgeschafft

KommissionAllein die Kommission sollte mit der Durchfuumlhrung der europaumlischen Rechtsvorschriftenbetraut sein Sie muss Ihr Handeln vor den rechtsetzenden Organen Rat und EP rechtfertigen DerVerfassungsvertrag muumlsste ebenfalls sicherstellen dass die Modalitaumlten fuumlr nicht zwingendeInstrumente der Umsetzung wie zB die Offene Koordinierung mit der Gemeinschaftsmethode imEinklang sind

Europaumlisches Parlament

5 Beitrag der dem Konvent am 16 Januar von den Mitgliedern des Konvents Herrn Dominque de Villepin und Herrn JoschkaFischer uebermittlet wurde httpwwwcapuni-muenchendekonventdownloadDeutsch-Franz-Vorschlagpdf6 Fuumlr die Europaumlische Union Frieden Freiheit Solidaritaumlt Rede von Romano Prodi 04 Dezember 2002 httpwwwcapuni-muenchendekonventdownloadKOM-EU_Frieden_Freiheit_Solidpdf

Ein Teil der MEPs soll durch europaumlische Listen gewaumlhlt werden Der ER und das EP habengleichwertige Rechte bei der Ernennung und der Kontrolle der Kommission

AussenvertretungDer Sekretaumlr der Union (SdU) der gleichzeitig Vizepraumlsident der Kommission ist und einenbesonderen Status hat wird vom ER und vom designierten Kommissionspraumlsidenten einvernehmlichernannt Damit ist er sowohl gegenuumlber dem ER als auch gegenuumlber demKommissionspraumlsidenten rechenschaftspflichtig die ihn auch beide seines Amtes enthebenkoumlnnen Als Kommissionsmitglied ist er auszligerdem gegenuumlber dem EP verantwortlich Waumlhrendeines Uumlbergangszeitraums wird der SdU im Bereich der GASP das Initiativrecht der Kommission imRahmen der Leitlinien und Auftraumlge des Rates oder einer Gruppe von Mitgliedstaaten ausuumlben AmEnde der Uumlbergangszeit legt der Rat die Modalitaumlten fest nach denen der SdU autonom dasInitiativrecht der Kommission im Bereich der GASP ausuumlben kann Der SdU vertritt die Union bei derDurchfuumlhrung auszligenpolitischer Aktionen gegenuumlber Dritten und ist fuumlr die Umsetzung dergemeinsamen Beschluumlsse verantwortlich

IV Verfassungsentwuumlrfe

VERFASSUNGSENTWUumlRFEAUS EUROPARECHTLICHER UND VERFASSUNGSRECHTLICHER SICHT

Christine Gerlach und Christian Pernhorst

Uumlberblick uumlber verschiedene Verfassungsentwuumlrfe

1 EU-Organe bzw Europaumlischer Konventsum Entwurf des Praumlsidiums des Europaumlischen Konventes vom 28102002sum Entwurf des Kommissionspraumlsidenten Romani Prodi vom 04122002sum Bericht des Europaumlischen Parlamentes (Alain Lamassoure) vom 240420022 Fraktionen und Parteiensum Entwurf der EVP-Gruppe im Europaumlischen Konvent vom 10112002sum Entwurf der SPE-Gruppe im Europaumlischen Konvent vom 03102002sum Berliner Entwurf der SPD-Bundestagsabgeordneten Gloser und Roth vom 20112002sum Entwurf einiger junger bdquoGruumlnerldquo von September 20023 Einzelpersonen (nicht abschlieszligende Auswahl)sum Entwurf von Prof Dr Juumlrgen Schwarze vom 12112002sum Entwurf der Konventsmitglieder Alan Dashwood Michael Dougan Christophe Hillion Angus

Johnston und Eleanor Spaventa vom 28102002sum Entwurf von Jo Leinen (MdEP) vom 23102002sum Entwurf von Robert Badinter vom 26092002sum Entwurf von Dr Wolfgang Schaumluble und Wilfried Martens vom 24092002sum Entwurf des Earl of Stockton vom 24092002sum Entwurf von Prof Dr Rupert Scholz von August 2002

(insgesamt nicht abschlieszligende Auswahl siehe die umfassenden Nachweise bei httpwwwcapuni-muenchendekonvententwuerfehtm)

Einzelheiten

1 Praumlsidium des Europaumlischen Konventes (bdquoGiscard-Entwurfldquo) vom 28102002sum Dreiteilung des bdquoVertrages uumlber eine Verfassung fuumlr Europaldquo in 1 Struktur der Verfassung und 2

Politikbereiche und die Durchfuumlhrung der Maszlignahmen der Union und 3 AllgemeineSchluszligbestimmungen Der zweite Teil soll die Rechtsgrundlagen enthalten

sum Frage der Namensgebung fuumlr die Union wird aufgeworfen (1Teil Titel I Art 1)sum Die Unionsbuumlrgerschaft soll betont werden Wie die GR-Charta in den Vertrag eingefuumlgt werden

soll ist offen gelassensum Abloumlsung der turnusmaumlszligigen Ratspraumlsidentschaft durch einen Praumlsidenten des Europaumlischen

Rates der fuumlr bestimmte Zeit gewaumlhlt werden soll (1 Teil Titel IV Art 15a)sum Schaffung des bdquoKongress der Voumllker Europasldquo (1 Teil Titel IV Art 19)sum Haushalt der Union soll vollstaumlndig aus Eigenmitteln der Union finanziert werden (1 Teil Titel VII

Art 38)sum Moumlglichkeit des Austritts wird festgesetzt (1 Teil Titel X Art 46)

2 bdquoProdi-Entwurfldquo vom 4122002

sum Dreiteilung der bdquoVerfassung fuumlr die Europaumlische Unionldquo in 1 Prinzipien 2 Grundrechte und 3Politikbereiche Der erste Teil Prinzipien enthaumllt neben den institutionellen Prinzipien auch diewesentlichen Politikziele fuumlr jeden einzelnen Politikbereich

sum Generelle Vergemeinschaftung aller Politikbereiche also auch der GASP und der PJZS

sum Einstimmigkeitserfordernis wird in allen Faumlllen selbst fuumlr Verfassungsaumlnderungen aufgegebenAusnahme ist die Aufnahme neuer Mitglieder

sum Die innenpolitischen Bereiche der Union werden eingeteilt in bdquoprincipal policiesldquo bdquoflanking policiesldquound bdquocomplementary actionsldquo je nach Art der Handlungsinitiative (HarmonisierungKoordinierung) die von der Union erwartet wird

sum Auszligenpolitik Gewaumlhrleistung einer kohaumlrenten Auszligenpolitik durch die Einrichtung des Amteseines bdquoSekretaumlrs der Unionldquo und durch die Niederlegung der generellen auszligenpolitischen Ziele im1 Teil der Verfassung

3 Bericht des Europaumlischen Parlamentes uumlber die Abgrenzung der Zustaumlndigkeiten der EU undder Mitgliedstaaten vom 24042002

Bericht des Ausschusses fuumlr konstitutionelle Fragen des EP (Berichterstatter Alain Lamassoure)

sum Behandelt vor allem das Thema der Kompetenzaufteilung kein breit angelegterVerfassungsentwurf

sum Vergemeinschaftung des zweiten und dritten Pfeilers um das Gleichgewicht von wirtschaftlicherund politischer Integration der Union herzustellen

sum Drei Arten von Zustaumlndigkeiten 1 die grundsaumltzliche Zustaumlndigkeit der Mitgliedstaaten 2 die derUnion uumlbertragene eigene Zustaumlndigkeit und 3 die geteilte Zustaumlndigkeit

sum Evolutivklausel in Anlehnung an Art 308 EG dessen Anwendung jedoch auch in die umgekehrteRichtung Ruumlckuumlbertragung von der Union auf die Mitgliedstaaten funktionieren soll

4 Entwurf der Europaumlischen Volkspartei vom 10112002Ergebnis der Studientage der EVP-Gruppe im Europaumlischen Konvent in Frascati vom 8 bis 10November 2002 Basiert auf dem Estoril-Entwurf vom 18102002 der wiederum auf dem Brok-Diskussionspapier vom 12092002 und dem EVP-Diskussionsentwurf zur bdquoVerfassung derEuropaumlischen Unionldquo vom 29082002 aufbaut Fuumlhrt den bdquoEstoril-Entwurfldquo mit dem bdquoGiscard-EntwurfldquozusammenZur FormAngepaszligt an die vom Konventspraumlsidium in seinem Vorentwurf vorgenommene Zwei- bzw Dreiteilungdes Verfassungsvertrages (Teil I Verfassungsstruktur Teil II Unionspolitiken Teil IIISchluszligbestimmungen)Bezeichnung als Verfassung und nicht als VerfassungsvertragAuffallend ist die komplette Uumlbernahme der Grundrechtecharta in die Verfassung ganz zu BeginnAnsonsten in der Form stark dem bdquoGiscard-Entwurfldquo angeglichen aber insgesamt ausfuumlhrlicherZum Inhalt1 Teil Struktur der VerfassungReligioumlser Bezug in der Praumlambel (bdquoreligious heritageldquo)Grundrechte in Art 1 ndash 55Rechtspersoumlnlichkeit (Art 56 II)Union gegruumlndet auf den Buumlrgern der Union und auf den Mitgliedstaaten (Art 56 I)Vorschriften uumlber die Flagge Hymne und den Feiertag (Art 61)Prinzip der begrenzten Einzelermaumlchtigung (Art 64 I)Zustaumlndigkeiten der Union ausschlieszligliche (= eigene) Zustaumlndigkeit geteilte Zustaumlndigkeit undergaumlnzende Zustaumlndigkeit der Union (Art 65)Kompetenzkataloge in Art 66 ndash 68Fruumlhwarnsystem im europaumlischen Gesetzgebungsverfahren bzgl der Einhaltung des Subsidiaritaumlts-und des Verhaumlltnismaumlszligigkeitsprinzips (Art 69 III)Flexibilitaumltsklausel in Art 71 (Ersatz fuumlr Art 308 EG) allerdings weiterhin mit dem Erfordernis derEinstimmigkeit im Rat jedoch nur der Mehrheit im EPUnterscheidung zwischen Legislativrat mit rotierender Praumlsidentschaft (Art 76 I) und Exekutivratdessen Vorsitz ein nationaler Minister der Kommissionspraumlsident oder das zustaumlndige Mitglied derKommission innehat (Art 76 II)Initiativmonopol im Gesetzgebungsverfahren weiterhin bei der Kommission (Art 77 II)Der Rat schlaumlgt dem EP einen Kandidaten fuumlr das Amt des Kommissionspraumlsidenten mit qualifizierterMehrheit im Lichte des Ergebnisses der EP-Wahlen vor EP waumlhlt mit absoluter MehrheitKommissionspraumlsident schlaumlgt die Kommissare vor die vom Rat mit qualifizierter Mehrheit bestaumltigtund vom EP gewaumlhlt werden muumlssen (Art 78 III)

Der Kommissionspraumlsident ernennt zwei Vizepraumlsidenten einem uumlbertraumlgt er mit Zustimmung desRates die Auszligenvertretung der Union (bdquoCommissioner for Foreign Relationsldquo) (Art 79 IV)Instrumente der Union 1 Unionsgesetze und -rahmengesetze erlassen durch die Legislative derUnion 2 Verordnungen erlassen durch die Exekutive der Union 3 Entscheidungen 4Empfehlungen und 5 Stellungnahmen Gesetze und Verordnungen sind allgemein anwendbar inihrer Gesamtheit bindend und in allen Mitgliedstaaten unmittelbar anwendbar Rahmengesetzehingegen entsprechen den Richtlinien (Art 91)Gesetze und Rahmengesetze werden zusammen vom EP und vom Rat entsprechend demMitentscheidungsverfahren (Art 96) erlassen Die Kommission kann Verordnungen erlassen wennund soweit entweder die Verfassung oder ein Unionsgesetz sie dazu ermaumlchtigt allerdings sind InhaltZweck und Ausmaszlig der Ermaumlchtigung zu beachten (vgl Art 80 I GG) (Art 94)Das Mitentscheidungsverfahren beinhaltet ein Vermittlungsverfahren Alle Unionsgesetze und -rahmengesetze sind ZustimmungsgesetzeFinanzierung der Union ausschlieszliglich durch Eigenmittel (Art 109 I)Die Kommission repraumlsentiert die Union nach auszligen (Art 112) Abschluszlig von internationalenVertraumlgen und Abkommen durch den Rat und das EP (Art 113) Ausdruumlckliche Kompetenz zumBeitritt zur Europaumlischen Menschenrechtskonvention (Art 113 II)bdquoEuropaumlische Partnerschaftldquo mit den EU-Nachbarstaaten vergleichbar mit dem EuropaumlischenWirtschaftsraum inklusive einer politischen Komponente (Art 116)2 Teil Die Politikbereiche und die Durchfuumlhrung der Maszlignahmen der UnionZwei moumlgliche Optionen fuumlr den 2 Teil des Verfassungsvertrages bzw der VerfassungOption 1 folgt der Idee im bdquoGiscard-Entwurfldquo wonach erst im 2 Teil fuumlr jeden einzelnen Politikbereichdie Art der Zustaumlndigkeit die anwendbaren Rechtsakte und Verfahren aufgefuumlhrt werden Nachteil seijedoch daszlig die Bedeutung des 1 Teils nachhaltig reduziert wuumlrde und zudem der 2 Teil aufgrundseines Umfangs von ca 414 Vorschriften fuumlr den Leser kaum noch lesbar waumlreDeshalb favorisiert der EVP-Entwurf die Option 2 wonach der 1 Teil in abschlieszligender Form dieZustaumlndigkeiten Rechtsakte und Verfahren der Union definiert und im 2 Teil nur noch dieVorschriften Aufnahme faumlnden die nicht in den 1 Teil passen Beispielsweise die Grundfreiheiten dieWettbewerbsregeln EMU-Vorschriften oder zusaumltzliche Vorschriften uumlber das Verfahren derInstitutionen der UnionGemaumlszlig der Option 2 schlaumlgt der Entwurf die folgenden Titel fuumlr den 2 Teil vorTitel I Gemeinsamer Markt Titel II EMU Titel III Innere Sicherheit Titel IV GASP TitelV Verteidigung Titel VI Euratom Titel VII Das Verfahren der Institutionen der Union

5 Beitrag der SPE- Gruppe im Europaumlischen Konvent

sum Kein Verfassungsentwurf sondern nur Vorschlaumlge fuumlr eine neue europaumlische Verfassung miteiner starken sozialen Dimension

sum Die verschiedenen Saumlulen sollen in einen einzigen Text gegossen werden (s Giscard-Entwurf)- Neuer Status fuumlr Nachbarstaaten (s Giscard)- Sicherheits- und Verteidigungspolitik sollte und Kontrolle des EP stehen- EuGH soll bei Kompetenzuumlberschreitung der EU entscheidensum Schaffung eines Rates fuumlr legislative Angelegenheiten (welcher oumlffentlich tagen sollte)- Praumlsident der Kommission muszlig gestaumlrkt werden mehr demokratische Legitimitaumlt und politische

Verantwortung- Absolute Transparenz und bdquogood administrationldquo soll von der Verfassung garantiert werdensum Nationale Parlamente sollen gestaumlrkt werden engere Kooperation mit dem EP ohne Schaffung

einer neuen Institution

6 Berliner Entwurf

sum Die bdquoVerfassung fuumlr die Europaumlische Unionldquo orientiert sich an bereits bestehendem Recht in deneuropaumlischen Vertraumlgen und an der Rechtsprechung des EuGH

sum Vollbeschaumlftigung und nachhaltiges Wachstum werden als Ziele der Union eingefuumlgtsozialdemokratische Werte verankert

sum Die GR-Charta wird nicht mit aufgenommen nur Verweissum Absage an einen Praumlsidenten des Europaumlischen Rates stattdessen Staumlrkung der Kommission

die das Initiativmonopol behaumllt und deren Praumlsident vom EP gewaumlhlt wirdsum Verankerung des Konventsverfahrens zur Aumlnderung der Verfassung

7 Young Greens

sum GR-Charta ist in Verfassung integriert und den Prinzipien der Union vorangestelltsum Europaumlisches Referendum wird in die Verfassung aufgenommensum EP besitzt zusammen mit der Kommission das Initiativrechtsum EP besteht aus einer Buumlrgerkammer und einer Staatenkammer wobei die Buumlrgerkammer vom

Volk gewaumlhlt wird und die Staatenkammer sich aus den Regierungen der Mitgliedstaatenzusammensetzt in der jeder Staat nur eine Stimme hat

sum Ein bdquoRat fuumlr nachhaltige Entwicklung wird geschaffen

8 Schwarze ndash Entwurf

sum Modell einer Zweiteilung der Vertraumlge erster Teil bildet den eigentlichen Verfassungsvertrag wirddurch einen zweiten Vertrag uumlber Unionspolitiken ergaumlnzt (hier einfachere Modalitaumlten zurAumlnderung vorgesehen als bei einer Aumlnderung des ersten Teils)

sum Entwurf konzentriert sich auf die 4 Punkte von Laeken (1bessere Kompetenzabgrenzung 2Verbesserung des GR-Schutzes 3 Vereinfachung der Vertraumlge 4 Reform der Institutionen)

sum Der Europaumlische Rat bekommt Organstellung die Zusammensetzung wird um den Praumlsidentendes EP erweitert der Vorsitz im Europaumlischen Rat ist an den Vorsitz im Rat gekoppelt

sum Der Vorsitz im Rat soll durch eine auf 24 Monate angelegte gemeinsame Praumlsidentschaft von 3Mitgliedstaaten wahrgenommen werden

sum Fruumlhwarnsystem durch Einrichtung eines Kompetenzausschusses der sich aus nationalen undEuropaparlamentariern zusammensetzt

sum Klagerecht der nationalen Parlamente sowie des AdRsum Ruumlckuumlbertragung von Regelungszustaumlndigkeiten auf die Mitgliedsstaaten moumlglichsum Das gesamte Unionsrecht abgesehen von der Ausnahmeregelung der GASP unterliegt der

richterlichen Kontrolle durch die Unionsgerichtesum Nichtigkeitsklage erfaumlhrt inhaltliche Aumlnderung- Abschaffung des Systems der 4 Klagegruumlnde zugunsten einer Generalklausel- Aufhebung der Beschraumlnkungen in Bezug auf die passivlegitimation bei Klagen Privater- Kommissionsverordnungen werden zum zulaumlssigen Gegenstand einer Individualklage- GR-Beschwerde moumlglichsum Auf Unionssteuer wird verzichtet stattdessen Finanzierung nach Anteilen am BSPsum Bei der GASP werden die sog Petersberg-Aufgaben die Einsaumltze zur Bekaumlmpfung des

internationalen Terrorismus hinzugefuumlgtsum Personelle Verschmelzung der Aumlmter des Hohen Vertreters fuumlr GASP und des Auszligenkommissars

9 Entwurf von Jo Leinen

- GR-Charta wird das erste Kapitel der Verfassung- EU besitzt Rechtspersoumlnlichkeit Austritt aus Union moumlglich- Arbeitssprache neben Englisch und Franzoumlsisch auch Deutsch- Gesetzgebung der EU erfolgt in 2 Kammern durch das Europaumlische Parlament (Buumlrgerkammer)

und durch den Europaumlischen Senat (Staatenkammer) der aus einer Umgestaltung desMinisterrats hervorgeht

- Kommission stellt die Exekutive der Union dar der Praumlsident wird vom EP gewaumlhlt- Europaumlischer Auszligenminister soll Vize-Praumlsident der Kommission sein- Ein Praumlsident des Europaumlischen Rates ist nicht vorgesehen wird auch kein Organ der EU- Erhebung finanzieller Eigenmittel- Referendum wird eingefuumlhrt direkte Demokratie- Koordinierung von Politiken sowie die verstaumlrkte Zusammenarbeit in den Vertrag mit

aufgenommen- AdR bekommt Klagerecht vor dem EuGH

10 Beitrag von Wolfgang Schaumluble und Wilfried Martens vom 24092002Entwurf traumlgt den Titel bdquoEine Verfassung fuumlr ein starkes Europaldquo zuletzt aktualisiert am 24092002Flieszligtext mit durchnummerierten Paragraphen Von der Form nicht vergleichbar mit den meisten

anderen Verfassungsentwuumlrfen die bereits vollstaumlndig vorformulierte Artikel enthalten wohingegendieser Entwurf lediglich einige wenige bedeutsame Themen ansprichtZwar spricht der Entwurf von bdquoVerfassungldquo jedoch sind in den Text Aumlnderungsvorschlaumlgeeinschlaumlgiger konservativer Parteien eingearbeitet die gerade an dieser Stelle den Gebrauch desBegriffes bdquoVerfassungsvertragldquo fordern (z B die CSU)Die in dem Entwurf behandelten Themen sind die Kompetenzverteilung zwischen der EU und denMitgliedstaaten die Integretion der Grundrechtecharta in die Verfassung und die Reform derInstitutionenZum InhaltBekenntnis zum bdquogeistig-religioumlsen und sittlichen ErbeldquoEine Perspektive fuumlr die aumluszligeren Grenzen Europas ist zu schaffen da ansonsten die Gefahr bestehedie Integrationskraft der Union zu uumlberfordern Die Grenzen sollen bdquoklar aber offenldquo gezogen werdend h zu Staaten die derzeit der Union als Vollmitglieder nicht beitreten koumlnnen soll eine bdquoEuropaumlischePartnerschaftldquo entwickelt werden Diese soll sich am Modell des EWR orientieren allerdings unterEinbeziehung einer politischen KomponenteBetonung der Unantastbarkeit der internen europaumlischen GrenzenEinheitliche Rechtspersoumlnlichkeit der UnionDie Union ist eine einmalige () Konstruktion bdquoohne historische oder legale Vorbilderldquo die auf derdoppelten Legitimation der Buumlrger und der Staaten aufbautDrei Arten der Kompetenz die prinzipiell von den Mitgliedstaaten ausgeuumlbten Kompetenzen dieeigenen Kompetenzen der Union und die geteilten Kompetenzen Prinzip der begrenztenEinzelermaumlchtigung gilt weiterEntweder zu den eigenen aber zumindest zu den geteilten Kompetenzen der Union sollen sowohl derAufbau und die Durchfuumlhrung einer gemeinsamen Auszligen- und Sicherheitspolitik als auch dieRechtsgrundlagen fuumlr das gemeinsame Gebiet der Freiheit und Sicherheit hinzugefuumlgt werdenGeteilte Kompetenzen decken drei verschiedene Gebiete ab dasjenige in dem die Union diegrundlegenden Regeln festlegt dasjenige in dem sie lediglich in einer komplementaumlren oderzusaumltzlichen Art interveniert und dasjenige in dem sie nationale Politiken koordiniertEine Weiterentwicklungsklausel ist vorzusehen die nur in Ausnahmefaumlllen die einstimmigeEntscheidung fordert und grundsaumltzlich die Beteiligung des EP festlegtInnerhalb des EuGH soll eine spezielle Verfassungs- und Grundrechtekammer geschaffen werdenDie Grundrechtecharta soll integraler Bestandteil der Europaumlischen Verfassung werdenDie Union soll der Europaumlischen Menschenrechtskonvention beitretenDie Schaffung einer zusaumltzlichen Institution fuumlr eine spezielle Rolle der nationalen Parlamenteinnerhalb des Institutionsgefuumlges der EU wird abgelehnt obwohl die Autoren eine bedeutendere Rolleder nationalen Parlamente befuumlrwortenbdquoDie EU ist weder eine Foumlderation im klassischen Sinne noch ein StaatldquoDas EP fungiert zusammen mit dem Rat als gleichberechtigter Gesetzgeber der EUDie Haushaltskompetenz soll zwischen EP und Rat geteilt werdenDer Europaumlische Rat ist eine zentrale Institution der EU und praumlgt ihre politische RichtungDer gegenwaumlrtige Rat fuumlr Allgemeine Angelegenheiten soll in zwei getrennte Einheiten aufgeteiltwerden einen gestaumlrkten Rat fuumlr Allgemeine Angelegenheiten der die Kohaumlrenz der Entscheidungensicherstellt waumlhrend ein spezieller Rat fuumlr Auswaumlrtige Beziehungen sich rein auf Fragen im Bereichder GASP konzentriertDie Mitgliedstaaten bleiben bei der Besetzung des Ratsvorsitzes gleichberechtigtDie Kommission behaumllt ihr InitiativmonopolDer Europaumlische Rat schlaumlgt dem EP unter Beruumlcksichtigung der Ergebnisse der Europawahl und mitqualifizierter Mehrheit einen Kandidaten fuumlr das Amt des Kommissionspraumlsidenten vor den das EPentweder ablehnt oder annimmt Der Kommissionspraumlsident waumlhlt dann seine Kommissare aus dieKommission wird in toto vom EP gewaumlhlt und vom Rat mit Mehrheit bestaumltigt

11 Beitrag des Earl of Stockton vom 24092002Der Earl of Stockton ist stellvertretendes Mitglied des Europaumlischen Konventes der im Namen einerGruppe britischer Konservativer die in ihrer Mehrheit ehemalige oder jetzige Mitglieder des bdquoHouse ofCommonsldquo des bdquoHouse of Lordsldquo und des EP sind diesen Beitrag zur oumlffentlichen Debatte uumlber dieZukunft Europas eingereicht hatTitel bdquoDie Zukunft der EU Ein positiver konservativer Ansatzldquo1 Zur FormKein vollstaumlndiger Verfassungsentwurf sondern Vorschlaumlge und Gedanken zu den aus ihrer Sichtwichtigen Streitpunkten

Positiver Ansatz D h die EU wird nicht verteufelt auch wird nicht ausschlieszliglich dieRuumlckuumlbertragung von Kompetenzen auf die nationale Ebene gefordert sondern der Entwurf erkenntausdruumlcklich die Bedeutung der EU in ganz bestimmten Bereichen an und fordert konsequenterweisedort auch die Staumlrkung der EU-Kompetenzen wie auch die Effektivierung der Verfahrensablaumlufe2 Zum InhaltZunaumlchst Klarstellung daszlig auch in Zukunft die Mitgliedstaaten die bestimmenden Komponenten derEU bleiben sollen weshalb die Umwandlung der EU in einen voll funktionierenden Bundesstaatabgelehnt wirdKompetenzverteilung Auflistung der eigenen Kompetenzen der EU der eigenen Kompetenzen derMitgliedstaaten und der geteilten Kompetenzen wird abgelehnt stattdessen lediglich Klarstellung imVerfassungsvertrag daszlig die EU nur dort eigene oder geteilte Zustaumlndigkeit besitzt wo ihr der Vertragdies einraumlumtDie gemeinschaftlichen Vertraumlge sollen vereinfacht und in zwei Teile geteilt werden 1 Teil =Vertragsverpflichtungen der EU (wichtige Vorschriften) 2 Teil = Vertragsregeln fuumlr die EU (wenigerwichtige und detailliertere Vorschriften) Auch die Vorschriften des 2 Teils sollen nur imKonsensverfahren geaumlndert werden koumlnnenDer Rat bleibt die bestimmende Institution der EU lediglich mehr Offenheit und TransparenzAufwertung der Rolle der nationalen Parlamente indem ein bdquoAusschuszlig der nationalen Parlamenteldquoeingerichtet wird der sich vor allem mit dem Rat ins Benehmen setzen wuumlrde Bevor der Rat Rechtsetzt wuumlrde dieser Ausschuszlig seine Ansicht zu den Gesetzesvorschlaumlgen aumluszligern Also wird diebdquoStaatenkammerldquo nicht allein vom Rat gebildet sondern von den nationalen Parlamentenrepraumlsentiert im o g Ausschuszlig an der Seite des Rates Allerdings soll sich der Ausschuszlig aufSubsidiaritaumltsfragen und auf besonders wichtige Gesetzgebung konzentrierenEmpfehlung des Konventes daszlig die Mitgliedstaaten vor einer Entscheidung im EU-Gesetzgebungsverfahren stets das jeweilige nationale Parlament anhoumlren muumlssenPraumlsident der EU sollte vom Europaumlischen Rat fuumlr mehrere Jahre ernannt werden wobei auch das EPzu beteiligen istPraumlsidentschaft besteht aus dem Praumlsidenten und einer rotierenden Troika die ein Jahr im Amt bleibtDie Troika setzt sich immer aus einem Vertreter eines groumlszligeren Mitgliedstaates und aus zweiVertretern kleinerer Mitgliedstaaten zusammen Die Praumlsidentschaft vertritt den Rat der eine von derKommission zu unterscheidende Aufgabe hatDie Kommission sollte der Motor der EU bleiben deshalb Notwendigkeit einer starken Kommissionjedoch ohne erweiterte Kompetenzen in bezug auf den status quo Innerhalb ihrer Kompetenzen aberschon Staumlrkung ihrer Rolle bspw bei der SubventionskontrolleReduzierung der Abteilungen innerhalb der Kommission Jeder Mitgliedstaat behaumllt einen Kommissarallerdings gibt es sog bdquoVollkommissareldquo und bdquoJuniorkommissareldquo Jeder bdquoVollkommissarldquo erhaumllt eineAbteilung mit einem bdquoJuniorkommissarldquo an seiner Seite (Anpassung an das System in der nationalenMinisterialverwaltung) Die groumlszligeren Mitgliedstaaten haumltten immer einen bdquoVollkommissarldquo wohingegendie kleineren Mitgliedstaaten zwischen einem bdquoVoll-ldquo und einem bdquoJuniorkommissarldquo hin- und herwechseln wuumlrden Ziel effektive und schlanke Kommission und gleichzeitig Wahrung einesKommissars auch fuumlr die kleineren MitgliedstaatenIn Sachen EP Ausweitung des Mitentscheidungsverfahrens Viel wichtiger ist jedoch daszlig das EP anAutoritaumlt und Legitimitaumlt gewinnt was sich erst im Laufe der Zeit entwickeln muszlig Hinweis auf diefehlende Kohaumlrenz und Konsistenz in den Entscheidungen des EP weil es keine klarenMehrheitsfraktionen im EP gibt Recht der vorzeitigen Aufloumlsung des EP durch die gemeinsamhandelnden Organe der Kommission und des RatesWichtig ist die bessere Durchsetzung der EuGH-Entscheidungen Deshalb soll der EuGH das Rechterhalten einem verurteilten Mitgliedstaat bzw Individuum im Falle der Nichtbefolgung des Urteils dieStimmrechte und oder den Zugang zu EU-Programmen zeitweise zu entziehen

12 Entwurf von Rupert ScholzAbgedruckt als Sonderheft 2002 der Zeitschrift fuumlr Gesetzgebung ZGGrundlage des EVP-Diskussionsentwurfs zur bdquoVerfassung der Europaumlischen Unionldquo vom 290820021 Zur FormSystematische Zusammenfuumlhrung von EUV und EGV in einem neuen bdquoVertrag uumlber die EuropaumlischeUnionldquoKeine Zweiteilung in einen wichtigen und einen weniger wichtigen dafuumlr detaillierteren TeilScholz plaumldiert fuumlr Benennung als bdquoVerfassungsvertragldquo2 Zum InhaltGrundsouveraumlnitaumlt bleibt bei den Mitgliedstaaten d h auch in Zukunft keine Kompetenz-Kompetenzfuumlr die EU

Art 308 EG abschaffen dafuumlr Annexkompetenz einfuumlhren d h EU-Kompetenz fuumlr notwendigeergaumlnzende Vorschriften beim Taumltigwerden im eigenen Zustaumlndigkeitsbereich der EU (Art 64 I)Ziele und Kompetenzen eindeutig unterscheiden Aus Zielen duumlrfen keine Befugnisse abgeleitetwerden (so aber beim jetzigen Art 308 EG)Kompetenzaufteilung Ausschlieszligliche und geteilte Zustaumlndigkeiten der EU (Vollgesetzgebung)zusaumltzlich Rahmenzustaumlndigkeit (Rahmengesetzgebung)Subsidiaritaumltsprinzip muszlig verfahrensrechtlich durch eine Subsidiaritaumltskammer beim EuGHabgesichert werden Keine ex-ante-Kontrolle durch die nationalen Parlamente wegenNichtpraktikabilitaumlt innerhalb von sechs Wochen eine Uumlberpruumlfung von Gesetzesinitiativen aufEinhaltung des Subsidiaritaumltsprinzips durchzufuumlhrenDas EP erhaumllt volle Legislativgewalt zwei Kammern Voumllkerkammer und Staatenkammer die letztejedoch mit festen MitgliedernDie Kommission fungiert als Regierung die dem EP gegenuumlber voll verantwortlich istInitiativrecht auch fuumlr das EP (Voumllker- und Staatenkammer)Starker Praumlsident der Kommission aber Absage an einen vom Europaumlischen Rat gewaumlhltenPraumlsidenten

V Ausblick Beitritt und Erweiterung

DIE BEITRITTSKANDIDATEN IM KONVENT

Aureacutelien Raccah

Auszug aus der Erklaumlrung von LaekenbdquoDie Bewerberlaumlnder werden in vollem Umfang an den Beratungen des Konvents beteiligt Sie werdenin gleicher Weise wie die derzeitigen Mitgliedstaaten vertreten sein (ein Vertreter der Regierung undzwei Mitglieder des nationalen Parlaments) und an den Beratungen teilnehmen ohne freilich einenKonsens der sich zwischen den Mitgliedstaaten abzeichnet verhindern zu koumlnnenldquo

I Souveraumlnitaumlt und Identitaumlt der Beitrittskandidaten in der Zukunft EuropasA Gewaltenteilung

1) Horizontale Gewaltenteilung Aufsicht uumlber die europaumlische Institutionen- Beitraumlge von Majaz Nahigal (Premierminister von Slowenien) Michael

Attalides (Vertreter von Zypern) Hildegard Corola Puwak (Vertreterin derRegierung von Rumaumlnien) Jan Kohout (Vertreter der Regierung derTschechischen Republik) Josef Zieleniec (Vertreter des tschechischenParlaments)

2) Vertikale Gewaltenteilung Prinzip der Subsidiaritaumlt- Beitraumlge von Nahtigal gemeinsamer Beitrag von 16 Mitgliedern

Andriukaitis (Vertreter des Parlaments von Litauen) Attalide- Inhalt Neue Kompetenzen bessere Koordinierung Partnerschaft des

EuGH mit den nationalen Verfassungsgerichtsoumlfen FruumlhwarnsystemEinbeziehung der Regionen mit GesetzgebungsbefugnissenVerteilung der Kompetenzen Kompetenzkatalog mit ausschliesslichenkonkurrierenden und Ergaumlnzungskompetenzen

B Staumlrkung des Gewichts der nationalen Parlamente1) Rolle und Gewicht der nationalen Parlamente

- Beitraumlge von Nahtgal Andriukaitis und Kutraite-Giedraitene PeeterKreitzberg unt Tunne Kelam (Vertreter des Parlaments von Estland)

- Inhalt Vertretung der kleinen Staaten Koordinierung mit dem europaumlischenParlament Kontrolle der Regierung Kooperation zwischen den nationalenParlamenten

2) Schaffung einer zweten Kammer- Nach den Vorbild des franzoumlsischen Senates Andriukaitis Atalides- Neue Kammer mit einer gleichen Vertretung aller Staaten 6 Sitzungen pro

Jahr Teilnahme der nationalen Parlamentarier Kontrolle der Anwendungdes Subsidiartaumltsprinzips

II Rolle der Beitrittskandidaten in der Zukunft Europas - ThemenPrinzip der DemokratieVereinfachung der Vertraumlge

- Beitraumlge von Andriukaitis Attalides Danuta Huumlbner und Janusz Trzcinski(Vertreter der polnischen Regierung) Birzniece (Vertreterin des Parlamentsvon Lettland)

- Inhalt Zugang und Verstaumlndlichkeit Verschmelzung der bestehendenVertraumlge

Beteiligung der Buumlrger- Beitraumlge von Nahtigal Andriukaitis Attalides Huumlbner- Inhalt Beachtung der Demokratie Gleichheit der Sprachen

Menschenrechte kulturelle soziale und wirtschaftliche Vielfalt GR-ChartaKooperation im Bereich der 2 und 3 SaumluleGASP Debatten uumlber den Hohen Vertreter fuumlr die GASP

- Beitraumlge von Nahtigal Andriukaitis Attalides Puwak

- Inhalt EU als Voumllkerrechtssubjekt Kooperation Erweiterung dergemeinsamen Bereiche graduelle bdquoVergemeinschaftungldquo Erfordernis derSolidaritaumlt Verschmelzung des Hohen Vertreters fuumlr die GASP und desKommissars fuumlr Auswaumlrtige Angelegenheiten

Bereich der polizeilichen und justiziellen Zusammenarbeit in Strafsachen- Beitraumlge von Puwak Nahtigal- Inhalt Innere Sicherheit bessere Kooperation

Zum Weiterlesen

Figaro vom 240103 polnischer Aussenminister Wlodzinierz Cinoszewic gt Gott und christliche WerteLe Monde vom 30103 J-L Dehaene gt bdquokeine Oktroyierung der BedingungenldquoLe Monde vom 290203 bdquo Die kleinen Beitrittskandidaten misstrauen einem Europa der Grossenldquo

3 DIE INSTITUTIONEN

Doris Schmitz-Meiners und Nicolas Poullain

I STATUS QUO DER INSTITUTIONENARCHITEKTUR

Im Kern der politischen Diskussion stehen die folgenden vier OrganeInstitutionen (andereEinrichtungen wie etwa EZB oder AdR spielen in der Reformdiskussion kaum eine Rolle)

1 Europaumlisches Parlament (Art 189-201)

Zusammensetzung seit `79 direkt gewaumlhlt abnehmende Wahlbeteiligung derzeit 626 MEPsab 25 MS 732

Immer wichtigere Rolle im Gesetzgebungsverfahren An der Gesetzgebung in der 2 und 3Saumlule ist das EP nicht beteiligt

Kontrolle der Exekutive Untersuchungsausschuszlig Kontrolle der Kommission InterpellationMiszligtrauensantrag Anhoumlrungsrecht

Mitwirkungsrechte beim Haushalt (nur bei nicht obligatorischen Ausgaben)

Zusammenarbeit mit innerstaatlischen Parlamenten (COSAC November 1989)

2 Ministerrat (Art 202-210)

Zusammensetzung Der Rat besteht aus je einem Vertreter jedes Mitgliedstaats (Mst) aufMinisterebene Der Vorsitz im Rat wird durch die Mst abwechselnd fuumlr 6 Monatewahrgenommen Minister werden vertreten durch staumlndige Vertreter im AStV (COREPER)

Bei der Gesetzgebung nimmt er trotz Machtzuwachs des EP noch die dominierender Rolleein Bei ZBJI 342 EUV und GASP Art 133 EUV alleiniges Legislativorgan Verabschiedetwirtschaftspolitische und beschaumlftigungspolitische Leitlinien

Drei verschiedene Formen der Stimmabgabe einfache Mehrheit qualifizierte Mehrheit (abFeb 2003 gem Nizza 3 Kriterien Anzahl der Stimmen 62873 mind 10 Staaten Bev (aufAntrag)) Einstimmigkeit

Sitzungen nicht oumlffentlich Transparenzdefiizit bei Gesetzgebung

Benennung des Kommissionspraumlsidents

3 Europaumlische Kommission (Art 211-219)

Zusammensetzung 20 Kommissare 10 + (52) ab 2005 je 1 pro Mst ab 27 Mst neueRegelung

Initiativmonopol im EG Bereich

Huumlterin der Vertraumlge Durchfuumlhrungskompetenz aber enger Rahmen durch Komitologie(Ausschuumlsse des Rates die den Rahmen fuumlr die Umsetzung festlegen) Vermittler zwischenRat und EP

Kollegialprinzip

3 Derzeitige Stimmenanzahl die Stimmenanzahl pro Mitgliedsland wurde in Nizza fuumlr alle Staaten festgelegt diebereits die Beitrittsverhandlungen aufgenommen haben

In der Wettbewerbspoltik verfuumlgt die Kommission uumlber legislative exekutive und quasi-judikative Befugnisse

Sieht sich dem Vorwurf des Demokratiedefizits ausgesetzt

4 Europaumlischer Gerichtshof Gericht erster Instanz (GEI) (Art 220-245)

Zusammensetzung EuGH 1 Richter je Mst 8 Generalanwaumllte Sie werden von denRegierungen und Mitgliedsstaaten im gegenseitigen Einvernehmen auf sechs Jahren ernanntAlle drei Jahre findet eine teilweise Neubesetzung statt Richter waumlhlen den Praumlsidenten ausihrer Mitte Aufgabe Wahrung des Rechts bei der Auslegung und Anwendung der Vertraumlge

II INSTITUTIONELLE REFORMEN IN DER DISKUSSION

1 Aspekte im Bezug auf die nahezu Konsens unter den Konventsmitgliedern herrscht

Europaumlisches Parlament

Staumlrkung der Rolle des direkt gewaumlhlten EP zur Uumlberwindung des Legitimations- undDemokratiedefizits der EU Die Beteiligung des EP am Gesetzgebungsprozeszlig nach demMitentscheidungsverfahren soll die Regel werden Die Budgethoheit des Parlaments sollverstaumlrkt werden Ein einheitliches Wahlverfahren und ein einheitliches Abgeordnetenstatut solleingefuumlhrt werden Die Mitwirkung des EP bei der Besetzung der anderen Institutionen soll verstaumlrktwerden

Ministerrat

In der Regel soll mit qualifizierter Mehrheit entschieden werden Lediglich einige sensible Bereiche(Aussen- und Sicherheitspolitik) sollen von dieser Regel ausgenommen werden Hier soll moumlglichstmit besonders qualifizierten Mehrheiten beschlossen werden Wenn der Rat als Gesetzgeber(Legislativrat) handelt soll dies oumlffentlich sein

Europaumlische Kommission

Die Kommission soll im legislativen Bereich das Initiativmonopol behalten Die Wahl undEinsetzung der Kommission als Ganzes soll nach Anhoumlrung der einzelnen Mitglieder desKommissionskollegiums durch die Ausschuumlsse des Parlaments durch das Plenum des EP erfolgenDie Abwahl der Kommission ist derzeit nur als Ganzes moumlglich In Zukunft soll derKommssionspraumlsident auch im Falle untragbarer Verwerfungen die Moumlglichkeit haben einemeinzelnen Kommissionsmitglied den Ruumlcktritt nahezulegen 4 Der Kommissionspraumlsident soll mit einerRichlinienkompetenz ausgestattet werden

Europaumlischer Gerichtshof

Die Gerichtsbarkeit des EuGH soll auf die gesamte ZBJI (Europol Eurojust EuropaumlischerStaatsanwalt) ausgedehnt werden Der EuGH soll als Verfassungsgericht fungieren und den Schutzder in der Grundrechtscharta verankerten Grund- und Menschenrechte gewaumlhrleisten Eineverstaumlrkte demokratische Legitimation der Richter soll durch ihre gemeinsame Berufung durchEP und Rat erreicht werden Der Rat koumlnnte hierbei eine Kandidatenliste vorlegen

2 Dissenspunkte

Die Vorstellung der Mitgliedstaaten und der verschiedenen politischen Parteien gehen am staumlrkstenbei der Frage der Gestaltung der Ratspraumlsidentschaft und des Beschlussfassungsverfahrens imMinisterrat der Wahl des Kommissionspraumlsidenten und der Gestaltung der Aussenvertretungauseinander Die wichtigsten Vorschlaumlge die hier diskutiert werden sind der deutsch-franzoumlsischeVorschlag und der Kommissionsvorschlag

4 Die Idee fuumlr diese Regelung geht auf eine Absprache zuruumlck die Prodi vor Amtsantritt mit seinen Amtskollegen getroffen hatDie Kommissare sicherten Prodi zu dass sie auf sein Ersuchen auch einzeln zuruumlcktreten wuumlrden

DEUTSCH - FRANZOumlSISCHER VORSCHLAG5

Ratspraumlsidentschaft und Beschlussfassung im MinisterratDie rotierende Praumlsidentschaft des Europaumlischen Rates soll durch einen dauerhaften Ratsvorsitzersetzt werden Der Ratsvorsitzende wird mit einer qualifizierten Mehrheit fuumlr eine Dauer von 5 bzw25 Jahren mit der Moumlglichkeit der Wiederwahl gewaumlhlt Der Amtsinhaber fuumlhrt sein Amt hauptamtlichaus Der Vorsitzende des Rates bereitet die Sitzungen des Europaumlischen Rats (ER) vor fuumlhrt dessenVorsitz und wacht uumlber die Umsetzung der Beschluumlsse Die Modalitaumlten fuumlr den Vorsitz im Ministerratvariieren je nach betroffenem Gebiet Der Allgemeine Rat wird vom Generalsekretaumlr des Ratesgeleitet Den Vorsitz des Aussenministerrates hat der Europaumlische Aussenminister inne Fuumlr dieRaumlte Wirtschaft und Finanzen die Eurogruppe und den Rat Justiz und Inneres werden fuumlr zweiJahre Vorsitzende gewaumlhlt Der Rest der Ratsformationen wird so geregelt dass er denMitgliedstaaten eine groumlsstmoumlgliche Beteiligung auf der Grundlage einer gleichberechtigten Rotationgewaumlhrleistet

KommissionEine starke Vereinfachung des Komitologieverfahrens soll es der Kommission erleichtern ihreAufgabe die vom EP und Rat erlassenen Gesetze umzusetzen und deren ordungsgemaumlsseUmsetzung zu kontrollieren erleichtern Um die politische Verantwortlichkeit der Kommissiare zugewaumlhrleisten erhalten diese ein Weisungsrecht gegenuumlber den Generaldirektionen DerKommissionpraumlsident hat die Richtlinienkompetenz fuumlr die Arbeit der Kommission

Europaumlisches ParlamentJede Ausweitung der Mehrheitsentscheidungen wird automatisch mit der Mitentscheidung der EPverbunden

AussenvertretungDie Aumlmter des Hohen Vertreters und des Kommissars sollen von derselben Person ausgeuumlbt werdendem Europaumlischen Aussenminister Er verfuumlgt uumlber ein formelles Initiativrecht Der ER ernennt denAussenminister mit Zustimmung des Praumlsidenten der Kommission mit qualifizierter Mehrheit DerAussenminister nimmt mit einem besonderen Status an den Sitzungen der Kommission teil In derRegel wird im Bereich der GASP mit qualifizierter Mehrheit abgestimmt lediglich bei militaumlrischen undsicherheitspolitischen Fragen gilt weiterhin das Prinzip der Einstimmigkeit Wenn ein Mitgliedstaat einnationales Interesse geltend macht und keine andere Loumlsung gefunden werden kann wird die Fragean den Europaumlischen Rat verwiesen der mit qualifizierter Mehrheit entscheidet

KOMMISSIONSVORSCHLAG6Ratspraumlsidentschaft und Beschlussfassung im MinisterratDer Kommissionsentwurf sieht eine Beibehaltung der halbjaumlhrlichen Rotation fuumlr diePraumlsidentschaft des ER und des Rates Allgemeine Angelegenheiten ggf auch fuumlr den AstV vor Beiden anderen Ratsformationen wir der Vorsitz durch ein fuumlr ein Jahr gewaumlhltes Ratsmitglieduumlbernommen Das komplexe Beschlussfassungssystem von Nizza soll durch die doppelte einfacheMehrheit (Mehrheit der Mitgliedsstaaten und der EU Bevoumllkerung) ersetzt werden In sensiblen Faumlllenmuumlsste auf eine verstaumlrkte Mehrheit (23 der Mitgliestaaten und 23 der Bevoumllkerung)zuruumlckgegriffen werden koumlnnen Das Einstimmigkeitsprinzips wird abgeschafft

KommissionAllein die Kommission sollte mit der Durchfuumlhrung der europaumlischen Rechtsvorschriftenbetraut sein Sie muss Ihr Handeln vor den rechtsetzenden Organen Rat und EP rechtfertigen DerVerfassungsvertrag muumlsste ebenfalls sicherstellen dass die Modalitaumlten fuumlr nicht zwingendeInstrumente der Umsetzung wie zB die Offene Koordinierung mit der Gemeinschaftsmethode imEinklang sind

Europaumlisches Parlament

5 Beitrag der dem Konvent am 16 Januar von den Mitgliedern des Konvents Herrn Dominque de Villepin und Herrn JoschkaFischer uebermittlet wurde httpwwwcapuni-muenchendekonventdownloadDeutsch-Franz-Vorschlagpdf6 Fuumlr die Europaumlische Union Frieden Freiheit Solidaritaumlt Rede von Romano Prodi 04 Dezember 2002 httpwwwcapuni-muenchendekonventdownloadKOM-EU_Frieden_Freiheit_Solidpdf

Ein Teil der MEPs soll durch europaumlische Listen gewaumlhlt werden Der ER und das EP habengleichwertige Rechte bei der Ernennung und der Kontrolle der Kommission

AussenvertretungDer Sekretaumlr der Union (SdU) der gleichzeitig Vizepraumlsident der Kommission ist und einenbesonderen Status hat wird vom ER und vom designierten Kommissionspraumlsidenten einvernehmlichernannt Damit ist er sowohl gegenuumlber dem ER als auch gegenuumlber demKommissionspraumlsidenten rechenschaftspflichtig die ihn auch beide seines Amtes enthebenkoumlnnen Als Kommissionsmitglied ist er auszligerdem gegenuumlber dem EP verantwortlich Waumlhrendeines Uumlbergangszeitraums wird der SdU im Bereich der GASP das Initiativrecht der Kommission imRahmen der Leitlinien und Auftraumlge des Rates oder einer Gruppe von Mitgliedstaaten ausuumlben AmEnde der Uumlbergangszeit legt der Rat die Modalitaumlten fest nach denen der SdU autonom dasInitiativrecht der Kommission im Bereich der GASP ausuumlben kann Der SdU vertritt die Union bei derDurchfuumlhrung auszligenpolitischer Aktionen gegenuumlber Dritten und ist fuumlr die Umsetzung dergemeinsamen Beschluumlsse verantwortlich

IV Verfassungsentwuumlrfe

VERFASSUNGSENTWUumlRFEAUS EUROPARECHTLICHER UND VERFASSUNGSRECHTLICHER SICHT

Christine Gerlach und Christian Pernhorst

Uumlberblick uumlber verschiedene Verfassungsentwuumlrfe

1 EU-Organe bzw Europaumlischer Konventsum Entwurf des Praumlsidiums des Europaumlischen Konventes vom 28102002sum Entwurf des Kommissionspraumlsidenten Romani Prodi vom 04122002sum Bericht des Europaumlischen Parlamentes (Alain Lamassoure) vom 240420022 Fraktionen und Parteiensum Entwurf der EVP-Gruppe im Europaumlischen Konvent vom 10112002sum Entwurf der SPE-Gruppe im Europaumlischen Konvent vom 03102002sum Berliner Entwurf der SPD-Bundestagsabgeordneten Gloser und Roth vom 20112002sum Entwurf einiger junger bdquoGruumlnerldquo von September 20023 Einzelpersonen (nicht abschlieszligende Auswahl)sum Entwurf von Prof Dr Juumlrgen Schwarze vom 12112002sum Entwurf der Konventsmitglieder Alan Dashwood Michael Dougan Christophe Hillion Angus

Johnston und Eleanor Spaventa vom 28102002sum Entwurf von Jo Leinen (MdEP) vom 23102002sum Entwurf von Robert Badinter vom 26092002sum Entwurf von Dr Wolfgang Schaumluble und Wilfried Martens vom 24092002sum Entwurf des Earl of Stockton vom 24092002sum Entwurf von Prof Dr Rupert Scholz von August 2002

(insgesamt nicht abschlieszligende Auswahl siehe die umfassenden Nachweise bei httpwwwcapuni-muenchendekonvententwuerfehtm)

Einzelheiten

1 Praumlsidium des Europaumlischen Konventes (bdquoGiscard-Entwurfldquo) vom 28102002sum Dreiteilung des bdquoVertrages uumlber eine Verfassung fuumlr Europaldquo in 1 Struktur der Verfassung und 2

Politikbereiche und die Durchfuumlhrung der Maszlignahmen der Union und 3 AllgemeineSchluszligbestimmungen Der zweite Teil soll die Rechtsgrundlagen enthalten

sum Frage der Namensgebung fuumlr die Union wird aufgeworfen (1Teil Titel I Art 1)sum Die Unionsbuumlrgerschaft soll betont werden Wie die GR-Charta in den Vertrag eingefuumlgt werden

soll ist offen gelassensum Abloumlsung der turnusmaumlszligigen Ratspraumlsidentschaft durch einen Praumlsidenten des Europaumlischen

Rates der fuumlr bestimmte Zeit gewaumlhlt werden soll (1 Teil Titel IV Art 15a)sum Schaffung des bdquoKongress der Voumllker Europasldquo (1 Teil Titel IV Art 19)sum Haushalt der Union soll vollstaumlndig aus Eigenmitteln der Union finanziert werden (1 Teil Titel VII

Art 38)sum Moumlglichkeit des Austritts wird festgesetzt (1 Teil Titel X Art 46)

2 bdquoProdi-Entwurfldquo vom 4122002

sum Dreiteilung der bdquoVerfassung fuumlr die Europaumlische Unionldquo in 1 Prinzipien 2 Grundrechte und 3Politikbereiche Der erste Teil Prinzipien enthaumllt neben den institutionellen Prinzipien auch diewesentlichen Politikziele fuumlr jeden einzelnen Politikbereich

sum Generelle Vergemeinschaftung aller Politikbereiche also auch der GASP und der PJZS

sum Einstimmigkeitserfordernis wird in allen Faumlllen selbst fuumlr Verfassungsaumlnderungen aufgegebenAusnahme ist die Aufnahme neuer Mitglieder

sum Die innenpolitischen Bereiche der Union werden eingeteilt in bdquoprincipal policiesldquo bdquoflanking policiesldquound bdquocomplementary actionsldquo je nach Art der Handlungsinitiative (HarmonisierungKoordinierung) die von der Union erwartet wird

sum Auszligenpolitik Gewaumlhrleistung einer kohaumlrenten Auszligenpolitik durch die Einrichtung des Amteseines bdquoSekretaumlrs der Unionldquo und durch die Niederlegung der generellen auszligenpolitischen Ziele im1 Teil der Verfassung

3 Bericht des Europaumlischen Parlamentes uumlber die Abgrenzung der Zustaumlndigkeiten der EU undder Mitgliedstaaten vom 24042002

Bericht des Ausschusses fuumlr konstitutionelle Fragen des EP (Berichterstatter Alain Lamassoure)

sum Behandelt vor allem das Thema der Kompetenzaufteilung kein breit angelegterVerfassungsentwurf

sum Vergemeinschaftung des zweiten und dritten Pfeilers um das Gleichgewicht von wirtschaftlicherund politischer Integration der Union herzustellen

sum Drei Arten von Zustaumlndigkeiten 1 die grundsaumltzliche Zustaumlndigkeit der Mitgliedstaaten 2 die derUnion uumlbertragene eigene Zustaumlndigkeit und 3 die geteilte Zustaumlndigkeit

sum Evolutivklausel in Anlehnung an Art 308 EG dessen Anwendung jedoch auch in die umgekehrteRichtung Ruumlckuumlbertragung von der Union auf die Mitgliedstaaten funktionieren soll

4 Entwurf der Europaumlischen Volkspartei vom 10112002Ergebnis der Studientage der EVP-Gruppe im Europaumlischen Konvent in Frascati vom 8 bis 10November 2002 Basiert auf dem Estoril-Entwurf vom 18102002 der wiederum auf dem Brok-Diskussionspapier vom 12092002 und dem EVP-Diskussionsentwurf zur bdquoVerfassung derEuropaumlischen Unionldquo vom 29082002 aufbaut Fuumlhrt den bdquoEstoril-Entwurfldquo mit dem bdquoGiscard-EntwurfldquozusammenZur FormAngepaszligt an die vom Konventspraumlsidium in seinem Vorentwurf vorgenommene Zwei- bzw Dreiteilungdes Verfassungsvertrages (Teil I Verfassungsstruktur Teil II Unionspolitiken Teil IIISchluszligbestimmungen)Bezeichnung als Verfassung und nicht als VerfassungsvertragAuffallend ist die komplette Uumlbernahme der Grundrechtecharta in die Verfassung ganz zu BeginnAnsonsten in der Form stark dem bdquoGiscard-Entwurfldquo angeglichen aber insgesamt ausfuumlhrlicherZum Inhalt1 Teil Struktur der VerfassungReligioumlser Bezug in der Praumlambel (bdquoreligious heritageldquo)Grundrechte in Art 1 ndash 55Rechtspersoumlnlichkeit (Art 56 II)Union gegruumlndet auf den Buumlrgern der Union und auf den Mitgliedstaaten (Art 56 I)Vorschriften uumlber die Flagge Hymne und den Feiertag (Art 61)Prinzip der begrenzten Einzelermaumlchtigung (Art 64 I)Zustaumlndigkeiten der Union ausschlieszligliche (= eigene) Zustaumlndigkeit geteilte Zustaumlndigkeit undergaumlnzende Zustaumlndigkeit der Union (Art 65)Kompetenzkataloge in Art 66 ndash 68Fruumlhwarnsystem im europaumlischen Gesetzgebungsverfahren bzgl der Einhaltung des Subsidiaritaumlts-und des Verhaumlltnismaumlszligigkeitsprinzips (Art 69 III)Flexibilitaumltsklausel in Art 71 (Ersatz fuumlr Art 308 EG) allerdings weiterhin mit dem Erfordernis derEinstimmigkeit im Rat jedoch nur der Mehrheit im EPUnterscheidung zwischen Legislativrat mit rotierender Praumlsidentschaft (Art 76 I) und Exekutivratdessen Vorsitz ein nationaler Minister der Kommissionspraumlsident oder das zustaumlndige Mitglied derKommission innehat (Art 76 II)Initiativmonopol im Gesetzgebungsverfahren weiterhin bei der Kommission (Art 77 II)Der Rat schlaumlgt dem EP einen Kandidaten fuumlr das Amt des Kommissionspraumlsidenten mit qualifizierterMehrheit im Lichte des Ergebnisses der EP-Wahlen vor EP waumlhlt mit absoluter MehrheitKommissionspraumlsident schlaumlgt die Kommissare vor die vom Rat mit qualifizierter Mehrheit bestaumltigtund vom EP gewaumlhlt werden muumlssen (Art 78 III)

Der Kommissionspraumlsident ernennt zwei Vizepraumlsidenten einem uumlbertraumlgt er mit Zustimmung desRates die Auszligenvertretung der Union (bdquoCommissioner for Foreign Relationsldquo) (Art 79 IV)Instrumente der Union 1 Unionsgesetze und -rahmengesetze erlassen durch die Legislative derUnion 2 Verordnungen erlassen durch die Exekutive der Union 3 Entscheidungen 4Empfehlungen und 5 Stellungnahmen Gesetze und Verordnungen sind allgemein anwendbar inihrer Gesamtheit bindend und in allen Mitgliedstaaten unmittelbar anwendbar Rahmengesetzehingegen entsprechen den Richtlinien (Art 91)Gesetze und Rahmengesetze werden zusammen vom EP und vom Rat entsprechend demMitentscheidungsverfahren (Art 96) erlassen Die Kommission kann Verordnungen erlassen wennund soweit entweder die Verfassung oder ein Unionsgesetz sie dazu ermaumlchtigt allerdings sind InhaltZweck und Ausmaszlig der Ermaumlchtigung zu beachten (vgl Art 80 I GG) (Art 94)Das Mitentscheidungsverfahren beinhaltet ein Vermittlungsverfahren Alle Unionsgesetze und -rahmengesetze sind ZustimmungsgesetzeFinanzierung der Union ausschlieszliglich durch Eigenmittel (Art 109 I)Die Kommission repraumlsentiert die Union nach auszligen (Art 112) Abschluszlig von internationalenVertraumlgen und Abkommen durch den Rat und das EP (Art 113) Ausdruumlckliche Kompetenz zumBeitritt zur Europaumlischen Menschenrechtskonvention (Art 113 II)bdquoEuropaumlische Partnerschaftldquo mit den EU-Nachbarstaaten vergleichbar mit dem EuropaumlischenWirtschaftsraum inklusive einer politischen Komponente (Art 116)2 Teil Die Politikbereiche und die Durchfuumlhrung der Maszlignahmen der UnionZwei moumlgliche Optionen fuumlr den 2 Teil des Verfassungsvertrages bzw der VerfassungOption 1 folgt der Idee im bdquoGiscard-Entwurfldquo wonach erst im 2 Teil fuumlr jeden einzelnen Politikbereichdie Art der Zustaumlndigkeit die anwendbaren Rechtsakte und Verfahren aufgefuumlhrt werden Nachteil seijedoch daszlig die Bedeutung des 1 Teils nachhaltig reduziert wuumlrde und zudem der 2 Teil aufgrundseines Umfangs von ca 414 Vorschriften fuumlr den Leser kaum noch lesbar waumlreDeshalb favorisiert der EVP-Entwurf die Option 2 wonach der 1 Teil in abschlieszligender Form dieZustaumlndigkeiten Rechtsakte und Verfahren der Union definiert und im 2 Teil nur noch dieVorschriften Aufnahme faumlnden die nicht in den 1 Teil passen Beispielsweise die Grundfreiheiten dieWettbewerbsregeln EMU-Vorschriften oder zusaumltzliche Vorschriften uumlber das Verfahren derInstitutionen der UnionGemaumlszlig der Option 2 schlaumlgt der Entwurf die folgenden Titel fuumlr den 2 Teil vorTitel I Gemeinsamer Markt Titel II EMU Titel III Innere Sicherheit Titel IV GASP TitelV Verteidigung Titel VI Euratom Titel VII Das Verfahren der Institutionen der Union

5 Beitrag der SPE- Gruppe im Europaumlischen Konvent

sum Kein Verfassungsentwurf sondern nur Vorschlaumlge fuumlr eine neue europaumlische Verfassung miteiner starken sozialen Dimension

sum Die verschiedenen Saumlulen sollen in einen einzigen Text gegossen werden (s Giscard-Entwurf)- Neuer Status fuumlr Nachbarstaaten (s Giscard)- Sicherheits- und Verteidigungspolitik sollte und Kontrolle des EP stehen- EuGH soll bei Kompetenzuumlberschreitung der EU entscheidensum Schaffung eines Rates fuumlr legislative Angelegenheiten (welcher oumlffentlich tagen sollte)- Praumlsident der Kommission muszlig gestaumlrkt werden mehr demokratische Legitimitaumlt und politische

Verantwortung- Absolute Transparenz und bdquogood administrationldquo soll von der Verfassung garantiert werdensum Nationale Parlamente sollen gestaumlrkt werden engere Kooperation mit dem EP ohne Schaffung

einer neuen Institution

6 Berliner Entwurf

sum Die bdquoVerfassung fuumlr die Europaumlische Unionldquo orientiert sich an bereits bestehendem Recht in deneuropaumlischen Vertraumlgen und an der Rechtsprechung des EuGH

sum Vollbeschaumlftigung und nachhaltiges Wachstum werden als Ziele der Union eingefuumlgtsozialdemokratische Werte verankert

sum Die GR-Charta wird nicht mit aufgenommen nur Verweissum Absage an einen Praumlsidenten des Europaumlischen Rates stattdessen Staumlrkung der Kommission

die das Initiativmonopol behaumllt und deren Praumlsident vom EP gewaumlhlt wirdsum Verankerung des Konventsverfahrens zur Aumlnderung der Verfassung

7 Young Greens

sum GR-Charta ist in Verfassung integriert und den Prinzipien der Union vorangestelltsum Europaumlisches Referendum wird in die Verfassung aufgenommensum EP besitzt zusammen mit der Kommission das Initiativrechtsum EP besteht aus einer Buumlrgerkammer und einer Staatenkammer wobei die Buumlrgerkammer vom

Volk gewaumlhlt wird und die Staatenkammer sich aus den Regierungen der Mitgliedstaatenzusammensetzt in der jeder Staat nur eine Stimme hat

sum Ein bdquoRat fuumlr nachhaltige Entwicklung wird geschaffen

8 Schwarze ndash Entwurf

sum Modell einer Zweiteilung der Vertraumlge erster Teil bildet den eigentlichen Verfassungsvertrag wirddurch einen zweiten Vertrag uumlber Unionspolitiken ergaumlnzt (hier einfachere Modalitaumlten zurAumlnderung vorgesehen als bei einer Aumlnderung des ersten Teils)

sum Entwurf konzentriert sich auf die 4 Punkte von Laeken (1bessere Kompetenzabgrenzung 2Verbesserung des GR-Schutzes 3 Vereinfachung der Vertraumlge 4 Reform der Institutionen)

sum Der Europaumlische Rat bekommt Organstellung die Zusammensetzung wird um den Praumlsidentendes EP erweitert der Vorsitz im Europaumlischen Rat ist an den Vorsitz im Rat gekoppelt

sum Der Vorsitz im Rat soll durch eine auf 24 Monate angelegte gemeinsame Praumlsidentschaft von 3Mitgliedstaaten wahrgenommen werden

sum Fruumlhwarnsystem durch Einrichtung eines Kompetenzausschusses der sich aus nationalen undEuropaparlamentariern zusammensetzt

sum Klagerecht der nationalen Parlamente sowie des AdRsum Ruumlckuumlbertragung von Regelungszustaumlndigkeiten auf die Mitgliedsstaaten moumlglichsum Das gesamte Unionsrecht abgesehen von der Ausnahmeregelung der GASP unterliegt der

richterlichen Kontrolle durch die Unionsgerichtesum Nichtigkeitsklage erfaumlhrt inhaltliche Aumlnderung- Abschaffung des Systems der 4 Klagegruumlnde zugunsten einer Generalklausel- Aufhebung der Beschraumlnkungen in Bezug auf die passivlegitimation bei Klagen Privater- Kommissionsverordnungen werden zum zulaumlssigen Gegenstand einer Individualklage- GR-Beschwerde moumlglichsum Auf Unionssteuer wird verzichtet stattdessen Finanzierung nach Anteilen am BSPsum Bei der GASP werden die sog Petersberg-Aufgaben die Einsaumltze zur Bekaumlmpfung des

internationalen Terrorismus hinzugefuumlgtsum Personelle Verschmelzung der Aumlmter des Hohen Vertreters fuumlr GASP und des Auszligenkommissars

9 Entwurf von Jo Leinen

- GR-Charta wird das erste Kapitel der Verfassung- EU besitzt Rechtspersoumlnlichkeit Austritt aus Union moumlglich- Arbeitssprache neben Englisch und Franzoumlsisch auch Deutsch- Gesetzgebung der EU erfolgt in 2 Kammern durch das Europaumlische Parlament (Buumlrgerkammer)

und durch den Europaumlischen Senat (Staatenkammer) der aus einer Umgestaltung desMinisterrats hervorgeht

- Kommission stellt die Exekutive der Union dar der Praumlsident wird vom EP gewaumlhlt- Europaumlischer Auszligenminister soll Vize-Praumlsident der Kommission sein- Ein Praumlsident des Europaumlischen Rates ist nicht vorgesehen wird auch kein Organ der EU- Erhebung finanzieller Eigenmittel- Referendum wird eingefuumlhrt direkte Demokratie- Koordinierung von Politiken sowie die verstaumlrkte Zusammenarbeit in den Vertrag mit

aufgenommen- AdR bekommt Klagerecht vor dem EuGH

10 Beitrag von Wolfgang Schaumluble und Wilfried Martens vom 24092002Entwurf traumlgt den Titel bdquoEine Verfassung fuumlr ein starkes Europaldquo zuletzt aktualisiert am 24092002Flieszligtext mit durchnummerierten Paragraphen Von der Form nicht vergleichbar mit den meisten

anderen Verfassungsentwuumlrfen die bereits vollstaumlndig vorformulierte Artikel enthalten wohingegendieser Entwurf lediglich einige wenige bedeutsame Themen ansprichtZwar spricht der Entwurf von bdquoVerfassungldquo jedoch sind in den Text Aumlnderungsvorschlaumlgeeinschlaumlgiger konservativer Parteien eingearbeitet die gerade an dieser Stelle den Gebrauch desBegriffes bdquoVerfassungsvertragldquo fordern (z B die CSU)Die in dem Entwurf behandelten Themen sind die Kompetenzverteilung zwischen der EU und denMitgliedstaaten die Integretion der Grundrechtecharta in die Verfassung und die Reform derInstitutionenZum InhaltBekenntnis zum bdquogeistig-religioumlsen und sittlichen ErbeldquoEine Perspektive fuumlr die aumluszligeren Grenzen Europas ist zu schaffen da ansonsten die Gefahr bestehedie Integrationskraft der Union zu uumlberfordern Die Grenzen sollen bdquoklar aber offenldquo gezogen werdend h zu Staaten die derzeit der Union als Vollmitglieder nicht beitreten koumlnnen soll eine bdquoEuropaumlischePartnerschaftldquo entwickelt werden Diese soll sich am Modell des EWR orientieren allerdings unterEinbeziehung einer politischen KomponenteBetonung der Unantastbarkeit der internen europaumlischen GrenzenEinheitliche Rechtspersoumlnlichkeit der UnionDie Union ist eine einmalige () Konstruktion bdquoohne historische oder legale Vorbilderldquo die auf derdoppelten Legitimation der Buumlrger und der Staaten aufbautDrei Arten der Kompetenz die prinzipiell von den Mitgliedstaaten ausgeuumlbten Kompetenzen dieeigenen Kompetenzen der Union und die geteilten Kompetenzen Prinzip der begrenztenEinzelermaumlchtigung gilt weiterEntweder zu den eigenen aber zumindest zu den geteilten Kompetenzen der Union sollen sowohl derAufbau und die Durchfuumlhrung einer gemeinsamen Auszligen- und Sicherheitspolitik als auch dieRechtsgrundlagen fuumlr das gemeinsame Gebiet der Freiheit und Sicherheit hinzugefuumlgt werdenGeteilte Kompetenzen decken drei verschiedene Gebiete ab dasjenige in dem die Union diegrundlegenden Regeln festlegt dasjenige in dem sie lediglich in einer komplementaumlren oderzusaumltzlichen Art interveniert und dasjenige in dem sie nationale Politiken koordiniertEine Weiterentwicklungsklausel ist vorzusehen die nur in Ausnahmefaumlllen die einstimmigeEntscheidung fordert und grundsaumltzlich die Beteiligung des EP festlegtInnerhalb des EuGH soll eine spezielle Verfassungs- und Grundrechtekammer geschaffen werdenDie Grundrechtecharta soll integraler Bestandteil der Europaumlischen Verfassung werdenDie Union soll der Europaumlischen Menschenrechtskonvention beitretenDie Schaffung einer zusaumltzlichen Institution fuumlr eine spezielle Rolle der nationalen Parlamenteinnerhalb des Institutionsgefuumlges der EU wird abgelehnt obwohl die Autoren eine bedeutendere Rolleder nationalen Parlamente befuumlrwortenbdquoDie EU ist weder eine Foumlderation im klassischen Sinne noch ein StaatldquoDas EP fungiert zusammen mit dem Rat als gleichberechtigter Gesetzgeber der EUDie Haushaltskompetenz soll zwischen EP und Rat geteilt werdenDer Europaumlische Rat ist eine zentrale Institution der EU und praumlgt ihre politische RichtungDer gegenwaumlrtige Rat fuumlr Allgemeine Angelegenheiten soll in zwei getrennte Einheiten aufgeteiltwerden einen gestaumlrkten Rat fuumlr Allgemeine Angelegenheiten der die Kohaumlrenz der Entscheidungensicherstellt waumlhrend ein spezieller Rat fuumlr Auswaumlrtige Beziehungen sich rein auf Fragen im Bereichder GASP konzentriertDie Mitgliedstaaten bleiben bei der Besetzung des Ratsvorsitzes gleichberechtigtDie Kommission behaumllt ihr InitiativmonopolDer Europaumlische Rat schlaumlgt dem EP unter Beruumlcksichtigung der Ergebnisse der Europawahl und mitqualifizierter Mehrheit einen Kandidaten fuumlr das Amt des Kommissionspraumlsidenten vor den das EPentweder ablehnt oder annimmt Der Kommissionspraumlsident waumlhlt dann seine Kommissare aus dieKommission wird in toto vom EP gewaumlhlt und vom Rat mit Mehrheit bestaumltigt

11 Beitrag des Earl of Stockton vom 24092002Der Earl of Stockton ist stellvertretendes Mitglied des Europaumlischen Konventes der im Namen einerGruppe britischer Konservativer die in ihrer Mehrheit ehemalige oder jetzige Mitglieder des bdquoHouse ofCommonsldquo des bdquoHouse of Lordsldquo und des EP sind diesen Beitrag zur oumlffentlichen Debatte uumlber dieZukunft Europas eingereicht hatTitel bdquoDie Zukunft der EU Ein positiver konservativer Ansatzldquo1 Zur FormKein vollstaumlndiger Verfassungsentwurf sondern Vorschlaumlge und Gedanken zu den aus ihrer Sichtwichtigen Streitpunkten

Positiver Ansatz D h die EU wird nicht verteufelt auch wird nicht ausschlieszliglich dieRuumlckuumlbertragung von Kompetenzen auf die nationale Ebene gefordert sondern der Entwurf erkenntausdruumlcklich die Bedeutung der EU in ganz bestimmten Bereichen an und fordert konsequenterweisedort auch die Staumlrkung der EU-Kompetenzen wie auch die Effektivierung der Verfahrensablaumlufe2 Zum InhaltZunaumlchst Klarstellung daszlig auch in Zukunft die Mitgliedstaaten die bestimmenden Komponenten derEU bleiben sollen weshalb die Umwandlung der EU in einen voll funktionierenden Bundesstaatabgelehnt wirdKompetenzverteilung Auflistung der eigenen Kompetenzen der EU der eigenen Kompetenzen derMitgliedstaaten und der geteilten Kompetenzen wird abgelehnt stattdessen lediglich Klarstellung imVerfassungsvertrag daszlig die EU nur dort eigene oder geteilte Zustaumlndigkeit besitzt wo ihr der Vertragdies einraumlumtDie gemeinschaftlichen Vertraumlge sollen vereinfacht und in zwei Teile geteilt werden 1 Teil =Vertragsverpflichtungen der EU (wichtige Vorschriften) 2 Teil = Vertragsregeln fuumlr die EU (wenigerwichtige und detailliertere Vorschriften) Auch die Vorschriften des 2 Teils sollen nur imKonsensverfahren geaumlndert werden koumlnnenDer Rat bleibt die bestimmende Institution der EU lediglich mehr Offenheit und TransparenzAufwertung der Rolle der nationalen Parlamente indem ein bdquoAusschuszlig der nationalen Parlamenteldquoeingerichtet wird der sich vor allem mit dem Rat ins Benehmen setzen wuumlrde Bevor der Rat Rechtsetzt wuumlrde dieser Ausschuszlig seine Ansicht zu den Gesetzesvorschlaumlgen aumluszligern Also wird diebdquoStaatenkammerldquo nicht allein vom Rat gebildet sondern von den nationalen Parlamentenrepraumlsentiert im o g Ausschuszlig an der Seite des Rates Allerdings soll sich der Ausschuszlig aufSubsidiaritaumltsfragen und auf besonders wichtige Gesetzgebung konzentrierenEmpfehlung des Konventes daszlig die Mitgliedstaaten vor einer Entscheidung im EU-Gesetzgebungsverfahren stets das jeweilige nationale Parlament anhoumlren muumlssenPraumlsident der EU sollte vom Europaumlischen Rat fuumlr mehrere Jahre ernannt werden wobei auch das EPzu beteiligen istPraumlsidentschaft besteht aus dem Praumlsidenten und einer rotierenden Troika die ein Jahr im Amt bleibtDie Troika setzt sich immer aus einem Vertreter eines groumlszligeren Mitgliedstaates und aus zweiVertretern kleinerer Mitgliedstaaten zusammen Die Praumlsidentschaft vertritt den Rat der eine von derKommission zu unterscheidende Aufgabe hatDie Kommission sollte der Motor der EU bleiben deshalb Notwendigkeit einer starken Kommissionjedoch ohne erweiterte Kompetenzen in bezug auf den status quo Innerhalb ihrer Kompetenzen aberschon Staumlrkung ihrer Rolle bspw bei der SubventionskontrolleReduzierung der Abteilungen innerhalb der Kommission Jeder Mitgliedstaat behaumllt einen Kommissarallerdings gibt es sog bdquoVollkommissareldquo und bdquoJuniorkommissareldquo Jeder bdquoVollkommissarldquo erhaumllt eineAbteilung mit einem bdquoJuniorkommissarldquo an seiner Seite (Anpassung an das System in der nationalenMinisterialverwaltung) Die groumlszligeren Mitgliedstaaten haumltten immer einen bdquoVollkommissarldquo wohingegendie kleineren Mitgliedstaaten zwischen einem bdquoVoll-ldquo und einem bdquoJuniorkommissarldquo hin- und herwechseln wuumlrden Ziel effektive und schlanke Kommission und gleichzeitig Wahrung einesKommissars auch fuumlr die kleineren MitgliedstaatenIn Sachen EP Ausweitung des Mitentscheidungsverfahrens Viel wichtiger ist jedoch daszlig das EP anAutoritaumlt und Legitimitaumlt gewinnt was sich erst im Laufe der Zeit entwickeln muszlig Hinweis auf diefehlende Kohaumlrenz und Konsistenz in den Entscheidungen des EP weil es keine klarenMehrheitsfraktionen im EP gibt Recht der vorzeitigen Aufloumlsung des EP durch die gemeinsamhandelnden Organe der Kommission und des RatesWichtig ist die bessere Durchsetzung der EuGH-Entscheidungen Deshalb soll der EuGH das Rechterhalten einem verurteilten Mitgliedstaat bzw Individuum im Falle der Nichtbefolgung des Urteils dieStimmrechte und oder den Zugang zu EU-Programmen zeitweise zu entziehen

12 Entwurf von Rupert ScholzAbgedruckt als Sonderheft 2002 der Zeitschrift fuumlr Gesetzgebung ZGGrundlage des EVP-Diskussionsentwurfs zur bdquoVerfassung der Europaumlischen Unionldquo vom 290820021 Zur FormSystematische Zusammenfuumlhrung von EUV und EGV in einem neuen bdquoVertrag uumlber die EuropaumlischeUnionldquoKeine Zweiteilung in einen wichtigen und einen weniger wichtigen dafuumlr detaillierteren TeilScholz plaumldiert fuumlr Benennung als bdquoVerfassungsvertragldquo2 Zum InhaltGrundsouveraumlnitaumlt bleibt bei den Mitgliedstaaten d h auch in Zukunft keine Kompetenz-Kompetenzfuumlr die EU

Art 308 EG abschaffen dafuumlr Annexkompetenz einfuumlhren d h EU-Kompetenz fuumlr notwendigeergaumlnzende Vorschriften beim Taumltigwerden im eigenen Zustaumlndigkeitsbereich der EU (Art 64 I)Ziele und Kompetenzen eindeutig unterscheiden Aus Zielen duumlrfen keine Befugnisse abgeleitetwerden (so aber beim jetzigen Art 308 EG)Kompetenzaufteilung Ausschlieszligliche und geteilte Zustaumlndigkeiten der EU (Vollgesetzgebung)zusaumltzlich Rahmenzustaumlndigkeit (Rahmengesetzgebung)Subsidiaritaumltsprinzip muszlig verfahrensrechtlich durch eine Subsidiaritaumltskammer beim EuGHabgesichert werden Keine ex-ante-Kontrolle durch die nationalen Parlamente wegenNichtpraktikabilitaumlt innerhalb von sechs Wochen eine Uumlberpruumlfung von Gesetzesinitiativen aufEinhaltung des Subsidiaritaumltsprinzips durchzufuumlhrenDas EP erhaumllt volle Legislativgewalt zwei Kammern Voumllkerkammer und Staatenkammer die letztejedoch mit festen MitgliedernDie Kommission fungiert als Regierung die dem EP gegenuumlber voll verantwortlich istInitiativrecht auch fuumlr das EP (Voumllker- und Staatenkammer)Starker Praumlsident der Kommission aber Absage an einen vom Europaumlischen Rat gewaumlhltenPraumlsidenten

V Ausblick Beitritt und Erweiterung

DIE BEITRITTSKANDIDATEN IM KONVENT

Aureacutelien Raccah

Auszug aus der Erklaumlrung von LaekenbdquoDie Bewerberlaumlnder werden in vollem Umfang an den Beratungen des Konvents beteiligt Sie werdenin gleicher Weise wie die derzeitigen Mitgliedstaaten vertreten sein (ein Vertreter der Regierung undzwei Mitglieder des nationalen Parlaments) und an den Beratungen teilnehmen ohne freilich einenKonsens der sich zwischen den Mitgliedstaaten abzeichnet verhindern zu koumlnnenldquo

I Souveraumlnitaumlt und Identitaumlt der Beitrittskandidaten in der Zukunft EuropasA Gewaltenteilung

1) Horizontale Gewaltenteilung Aufsicht uumlber die europaumlische Institutionen- Beitraumlge von Majaz Nahigal (Premierminister von Slowenien) Michael

Attalides (Vertreter von Zypern) Hildegard Corola Puwak (Vertreterin derRegierung von Rumaumlnien) Jan Kohout (Vertreter der Regierung derTschechischen Republik) Josef Zieleniec (Vertreter des tschechischenParlaments)

2) Vertikale Gewaltenteilung Prinzip der Subsidiaritaumlt- Beitraumlge von Nahtigal gemeinsamer Beitrag von 16 Mitgliedern

Andriukaitis (Vertreter des Parlaments von Litauen) Attalide- Inhalt Neue Kompetenzen bessere Koordinierung Partnerschaft des

EuGH mit den nationalen Verfassungsgerichtsoumlfen FruumlhwarnsystemEinbeziehung der Regionen mit GesetzgebungsbefugnissenVerteilung der Kompetenzen Kompetenzkatalog mit ausschliesslichenkonkurrierenden und Ergaumlnzungskompetenzen

B Staumlrkung des Gewichts der nationalen Parlamente1) Rolle und Gewicht der nationalen Parlamente

- Beitraumlge von Nahtgal Andriukaitis und Kutraite-Giedraitene PeeterKreitzberg unt Tunne Kelam (Vertreter des Parlaments von Estland)

- Inhalt Vertretung der kleinen Staaten Koordinierung mit dem europaumlischenParlament Kontrolle der Regierung Kooperation zwischen den nationalenParlamenten

2) Schaffung einer zweten Kammer- Nach den Vorbild des franzoumlsischen Senates Andriukaitis Atalides- Neue Kammer mit einer gleichen Vertretung aller Staaten 6 Sitzungen pro

Jahr Teilnahme der nationalen Parlamentarier Kontrolle der Anwendungdes Subsidiartaumltsprinzips

II Rolle der Beitrittskandidaten in der Zukunft Europas - ThemenPrinzip der DemokratieVereinfachung der Vertraumlge

- Beitraumlge von Andriukaitis Attalides Danuta Huumlbner und Janusz Trzcinski(Vertreter der polnischen Regierung) Birzniece (Vertreterin des Parlamentsvon Lettland)

- Inhalt Zugang und Verstaumlndlichkeit Verschmelzung der bestehendenVertraumlge

Beteiligung der Buumlrger- Beitraumlge von Nahtigal Andriukaitis Attalides Huumlbner- Inhalt Beachtung der Demokratie Gleichheit der Sprachen

Menschenrechte kulturelle soziale und wirtschaftliche Vielfalt GR-ChartaKooperation im Bereich der 2 und 3 SaumluleGASP Debatten uumlber den Hohen Vertreter fuumlr die GASP

- Beitraumlge von Nahtigal Andriukaitis Attalides Puwak

- Inhalt EU als Voumllkerrechtssubjekt Kooperation Erweiterung dergemeinsamen Bereiche graduelle bdquoVergemeinschaftungldquo Erfordernis derSolidaritaumlt Verschmelzung des Hohen Vertreters fuumlr die GASP und desKommissars fuumlr Auswaumlrtige Angelegenheiten

Bereich der polizeilichen und justiziellen Zusammenarbeit in Strafsachen- Beitraumlge von Puwak Nahtigal- Inhalt Innere Sicherheit bessere Kooperation

Zum Weiterlesen

Figaro vom 240103 polnischer Aussenminister Wlodzinierz Cinoszewic gt Gott und christliche WerteLe Monde vom 30103 J-L Dehaene gt bdquokeine Oktroyierung der BedingungenldquoLe Monde vom 290203 bdquo Die kleinen Beitrittskandidaten misstrauen einem Europa der Grossenldquo

In der Wettbewerbspoltik verfuumlgt die Kommission uumlber legislative exekutive und quasi-judikative Befugnisse

Sieht sich dem Vorwurf des Demokratiedefizits ausgesetzt

4 Europaumlischer Gerichtshof Gericht erster Instanz (GEI) (Art 220-245)

Zusammensetzung EuGH 1 Richter je Mst 8 Generalanwaumllte Sie werden von denRegierungen und Mitgliedsstaaten im gegenseitigen Einvernehmen auf sechs Jahren ernanntAlle drei Jahre findet eine teilweise Neubesetzung statt Richter waumlhlen den Praumlsidenten ausihrer Mitte Aufgabe Wahrung des Rechts bei der Auslegung und Anwendung der Vertraumlge

II INSTITUTIONELLE REFORMEN IN DER DISKUSSION

1 Aspekte im Bezug auf die nahezu Konsens unter den Konventsmitgliedern herrscht

Europaumlisches Parlament

Staumlrkung der Rolle des direkt gewaumlhlten EP zur Uumlberwindung des Legitimations- undDemokratiedefizits der EU Die Beteiligung des EP am Gesetzgebungsprozeszlig nach demMitentscheidungsverfahren soll die Regel werden Die Budgethoheit des Parlaments sollverstaumlrkt werden Ein einheitliches Wahlverfahren und ein einheitliches Abgeordnetenstatut solleingefuumlhrt werden Die Mitwirkung des EP bei der Besetzung der anderen Institutionen soll verstaumlrktwerden

Ministerrat

In der Regel soll mit qualifizierter Mehrheit entschieden werden Lediglich einige sensible Bereiche(Aussen- und Sicherheitspolitik) sollen von dieser Regel ausgenommen werden Hier soll moumlglichstmit besonders qualifizierten Mehrheiten beschlossen werden Wenn der Rat als Gesetzgeber(Legislativrat) handelt soll dies oumlffentlich sein

Europaumlische Kommission

Die Kommission soll im legislativen Bereich das Initiativmonopol behalten Die Wahl undEinsetzung der Kommission als Ganzes soll nach Anhoumlrung der einzelnen Mitglieder desKommissionskollegiums durch die Ausschuumlsse des Parlaments durch das Plenum des EP erfolgenDie Abwahl der Kommission ist derzeit nur als Ganzes moumlglich In Zukunft soll derKommssionspraumlsident auch im Falle untragbarer Verwerfungen die Moumlglichkeit haben einemeinzelnen Kommissionsmitglied den Ruumlcktritt nahezulegen 4 Der Kommissionspraumlsident soll mit einerRichlinienkompetenz ausgestattet werden

Europaumlischer Gerichtshof

Die Gerichtsbarkeit des EuGH soll auf die gesamte ZBJI (Europol Eurojust EuropaumlischerStaatsanwalt) ausgedehnt werden Der EuGH soll als Verfassungsgericht fungieren und den Schutzder in der Grundrechtscharta verankerten Grund- und Menschenrechte gewaumlhrleisten Eineverstaumlrkte demokratische Legitimation der Richter soll durch ihre gemeinsame Berufung durchEP und Rat erreicht werden Der Rat koumlnnte hierbei eine Kandidatenliste vorlegen

2 Dissenspunkte

Die Vorstellung der Mitgliedstaaten und der verschiedenen politischen Parteien gehen am staumlrkstenbei der Frage der Gestaltung der Ratspraumlsidentschaft und des Beschlussfassungsverfahrens imMinisterrat der Wahl des Kommissionspraumlsidenten und der Gestaltung der Aussenvertretungauseinander Die wichtigsten Vorschlaumlge die hier diskutiert werden sind der deutsch-franzoumlsischeVorschlag und der Kommissionsvorschlag

4 Die Idee fuumlr diese Regelung geht auf eine Absprache zuruumlck die Prodi vor Amtsantritt mit seinen Amtskollegen getroffen hatDie Kommissare sicherten Prodi zu dass sie auf sein Ersuchen auch einzeln zuruumlcktreten wuumlrden

DEUTSCH - FRANZOumlSISCHER VORSCHLAG5

Ratspraumlsidentschaft und Beschlussfassung im MinisterratDie rotierende Praumlsidentschaft des Europaumlischen Rates soll durch einen dauerhaften Ratsvorsitzersetzt werden Der Ratsvorsitzende wird mit einer qualifizierten Mehrheit fuumlr eine Dauer von 5 bzw25 Jahren mit der Moumlglichkeit der Wiederwahl gewaumlhlt Der Amtsinhaber fuumlhrt sein Amt hauptamtlichaus Der Vorsitzende des Rates bereitet die Sitzungen des Europaumlischen Rats (ER) vor fuumlhrt dessenVorsitz und wacht uumlber die Umsetzung der Beschluumlsse Die Modalitaumlten fuumlr den Vorsitz im Ministerratvariieren je nach betroffenem Gebiet Der Allgemeine Rat wird vom Generalsekretaumlr des Ratesgeleitet Den Vorsitz des Aussenministerrates hat der Europaumlische Aussenminister inne Fuumlr dieRaumlte Wirtschaft und Finanzen die Eurogruppe und den Rat Justiz und Inneres werden fuumlr zweiJahre Vorsitzende gewaumlhlt Der Rest der Ratsformationen wird so geregelt dass er denMitgliedstaaten eine groumlsstmoumlgliche Beteiligung auf der Grundlage einer gleichberechtigten Rotationgewaumlhrleistet

KommissionEine starke Vereinfachung des Komitologieverfahrens soll es der Kommission erleichtern ihreAufgabe die vom EP und Rat erlassenen Gesetze umzusetzen und deren ordungsgemaumlsseUmsetzung zu kontrollieren erleichtern Um die politische Verantwortlichkeit der Kommissiare zugewaumlhrleisten erhalten diese ein Weisungsrecht gegenuumlber den Generaldirektionen DerKommissionpraumlsident hat die Richtlinienkompetenz fuumlr die Arbeit der Kommission

Europaumlisches ParlamentJede Ausweitung der Mehrheitsentscheidungen wird automatisch mit der Mitentscheidung der EPverbunden

AussenvertretungDie Aumlmter des Hohen Vertreters und des Kommissars sollen von derselben Person ausgeuumlbt werdendem Europaumlischen Aussenminister Er verfuumlgt uumlber ein formelles Initiativrecht Der ER ernennt denAussenminister mit Zustimmung des Praumlsidenten der Kommission mit qualifizierter Mehrheit DerAussenminister nimmt mit einem besonderen Status an den Sitzungen der Kommission teil In derRegel wird im Bereich der GASP mit qualifizierter Mehrheit abgestimmt lediglich bei militaumlrischen undsicherheitspolitischen Fragen gilt weiterhin das Prinzip der Einstimmigkeit Wenn ein Mitgliedstaat einnationales Interesse geltend macht und keine andere Loumlsung gefunden werden kann wird die Fragean den Europaumlischen Rat verwiesen der mit qualifizierter Mehrheit entscheidet

KOMMISSIONSVORSCHLAG6Ratspraumlsidentschaft und Beschlussfassung im MinisterratDer Kommissionsentwurf sieht eine Beibehaltung der halbjaumlhrlichen Rotation fuumlr diePraumlsidentschaft des ER und des Rates Allgemeine Angelegenheiten ggf auch fuumlr den AstV vor Beiden anderen Ratsformationen wir der Vorsitz durch ein fuumlr ein Jahr gewaumlhltes Ratsmitglieduumlbernommen Das komplexe Beschlussfassungssystem von Nizza soll durch die doppelte einfacheMehrheit (Mehrheit der Mitgliedsstaaten und der EU Bevoumllkerung) ersetzt werden In sensiblen Faumlllenmuumlsste auf eine verstaumlrkte Mehrheit (23 der Mitgliestaaten und 23 der Bevoumllkerung)zuruumlckgegriffen werden koumlnnen Das Einstimmigkeitsprinzips wird abgeschafft

KommissionAllein die Kommission sollte mit der Durchfuumlhrung der europaumlischen Rechtsvorschriftenbetraut sein Sie muss Ihr Handeln vor den rechtsetzenden Organen Rat und EP rechtfertigen DerVerfassungsvertrag muumlsste ebenfalls sicherstellen dass die Modalitaumlten fuumlr nicht zwingendeInstrumente der Umsetzung wie zB die Offene Koordinierung mit der Gemeinschaftsmethode imEinklang sind

Europaumlisches Parlament

5 Beitrag der dem Konvent am 16 Januar von den Mitgliedern des Konvents Herrn Dominque de Villepin und Herrn JoschkaFischer uebermittlet wurde httpwwwcapuni-muenchendekonventdownloadDeutsch-Franz-Vorschlagpdf6 Fuumlr die Europaumlische Union Frieden Freiheit Solidaritaumlt Rede von Romano Prodi 04 Dezember 2002 httpwwwcapuni-muenchendekonventdownloadKOM-EU_Frieden_Freiheit_Solidpdf

Ein Teil der MEPs soll durch europaumlische Listen gewaumlhlt werden Der ER und das EP habengleichwertige Rechte bei der Ernennung und der Kontrolle der Kommission

AussenvertretungDer Sekretaumlr der Union (SdU) der gleichzeitig Vizepraumlsident der Kommission ist und einenbesonderen Status hat wird vom ER und vom designierten Kommissionspraumlsidenten einvernehmlichernannt Damit ist er sowohl gegenuumlber dem ER als auch gegenuumlber demKommissionspraumlsidenten rechenschaftspflichtig die ihn auch beide seines Amtes enthebenkoumlnnen Als Kommissionsmitglied ist er auszligerdem gegenuumlber dem EP verantwortlich Waumlhrendeines Uumlbergangszeitraums wird der SdU im Bereich der GASP das Initiativrecht der Kommission imRahmen der Leitlinien und Auftraumlge des Rates oder einer Gruppe von Mitgliedstaaten ausuumlben AmEnde der Uumlbergangszeit legt der Rat die Modalitaumlten fest nach denen der SdU autonom dasInitiativrecht der Kommission im Bereich der GASP ausuumlben kann Der SdU vertritt die Union bei derDurchfuumlhrung auszligenpolitischer Aktionen gegenuumlber Dritten und ist fuumlr die Umsetzung dergemeinsamen Beschluumlsse verantwortlich

IV Verfassungsentwuumlrfe

VERFASSUNGSENTWUumlRFEAUS EUROPARECHTLICHER UND VERFASSUNGSRECHTLICHER SICHT

Christine Gerlach und Christian Pernhorst

Uumlberblick uumlber verschiedene Verfassungsentwuumlrfe

1 EU-Organe bzw Europaumlischer Konventsum Entwurf des Praumlsidiums des Europaumlischen Konventes vom 28102002sum Entwurf des Kommissionspraumlsidenten Romani Prodi vom 04122002sum Bericht des Europaumlischen Parlamentes (Alain Lamassoure) vom 240420022 Fraktionen und Parteiensum Entwurf der EVP-Gruppe im Europaumlischen Konvent vom 10112002sum Entwurf der SPE-Gruppe im Europaumlischen Konvent vom 03102002sum Berliner Entwurf der SPD-Bundestagsabgeordneten Gloser und Roth vom 20112002sum Entwurf einiger junger bdquoGruumlnerldquo von September 20023 Einzelpersonen (nicht abschlieszligende Auswahl)sum Entwurf von Prof Dr Juumlrgen Schwarze vom 12112002sum Entwurf der Konventsmitglieder Alan Dashwood Michael Dougan Christophe Hillion Angus

Johnston und Eleanor Spaventa vom 28102002sum Entwurf von Jo Leinen (MdEP) vom 23102002sum Entwurf von Robert Badinter vom 26092002sum Entwurf von Dr Wolfgang Schaumluble und Wilfried Martens vom 24092002sum Entwurf des Earl of Stockton vom 24092002sum Entwurf von Prof Dr Rupert Scholz von August 2002

(insgesamt nicht abschlieszligende Auswahl siehe die umfassenden Nachweise bei httpwwwcapuni-muenchendekonvententwuerfehtm)

Einzelheiten

1 Praumlsidium des Europaumlischen Konventes (bdquoGiscard-Entwurfldquo) vom 28102002sum Dreiteilung des bdquoVertrages uumlber eine Verfassung fuumlr Europaldquo in 1 Struktur der Verfassung und 2

Politikbereiche und die Durchfuumlhrung der Maszlignahmen der Union und 3 AllgemeineSchluszligbestimmungen Der zweite Teil soll die Rechtsgrundlagen enthalten

sum Frage der Namensgebung fuumlr die Union wird aufgeworfen (1Teil Titel I Art 1)sum Die Unionsbuumlrgerschaft soll betont werden Wie die GR-Charta in den Vertrag eingefuumlgt werden

soll ist offen gelassensum Abloumlsung der turnusmaumlszligigen Ratspraumlsidentschaft durch einen Praumlsidenten des Europaumlischen

Rates der fuumlr bestimmte Zeit gewaumlhlt werden soll (1 Teil Titel IV Art 15a)sum Schaffung des bdquoKongress der Voumllker Europasldquo (1 Teil Titel IV Art 19)sum Haushalt der Union soll vollstaumlndig aus Eigenmitteln der Union finanziert werden (1 Teil Titel VII

Art 38)sum Moumlglichkeit des Austritts wird festgesetzt (1 Teil Titel X Art 46)

2 bdquoProdi-Entwurfldquo vom 4122002

sum Dreiteilung der bdquoVerfassung fuumlr die Europaumlische Unionldquo in 1 Prinzipien 2 Grundrechte und 3Politikbereiche Der erste Teil Prinzipien enthaumllt neben den institutionellen Prinzipien auch diewesentlichen Politikziele fuumlr jeden einzelnen Politikbereich

sum Generelle Vergemeinschaftung aller Politikbereiche also auch der GASP und der PJZS

sum Einstimmigkeitserfordernis wird in allen Faumlllen selbst fuumlr Verfassungsaumlnderungen aufgegebenAusnahme ist die Aufnahme neuer Mitglieder

sum Die innenpolitischen Bereiche der Union werden eingeteilt in bdquoprincipal policiesldquo bdquoflanking policiesldquound bdquocomplementary actionsldquo je nach Art der Handlungsinitiative (HarmonisierungKoordinierung) die von der Union erwartet wird

sum Auszligenpolitik Gewaumlhrleistung einer kohaumlrenten Auszligenpolitik durch die Einrichtung des Amteseines bdquoSekretaumlrs der Unionldquo und durch die Niederlegung der generellen auszligenpolitischen Ziele im1 Teil der Verfassung

3 Bericht des Europaumlischen Parlamentes uumlber die Abgrenzung der Zustaumlndigkeiten der EU undder Mitgliedstaaten vom 24042002

Bericht des Ausschusses fuumlr konstitutionelle Fragen des EP (Berichterstatter Alain Lamassoure)

sum Behandelt vor allem das Thema der Kompetenzaufteilung kein breit angelegterVerfassungsentwurf

sum Vergemeinschaftung des zweiten und dritten Pfeilers um das Gleichgewicht von wirtschaftlicherund politischer Integration der Union herzustellen

sum Drei Arten von Zustaumlndigkeiten 1 die grundsaumltzliche Zustaumlndigkeit der Mitgliedstaaten 2 die derUnion uumlbertragene eigene Zustaumlndigkeit und 3 die geteilte Zustaumlndigkeit

sum Evolutivklausel in Anlehnung an Art 308 EG dessen Anwendung jedoch auch in die umgekehrteRichtung Ruumlckuumlbertragung von der Union auf die Mitgliedstaaten funktionieren soll

4 Entwurf der Europaumlischen Volkspartei vom 10112002Ergebnis der Studientage der EVP-Gruppe im Europaumlischen Konvent in Frascati vom 8 bis 10November 2002 Basiert auf dem Estoril-Entwurf vom 18102002 der wiederum auf dem Brok-Diskussionspapier vom 12092002 und dem EVP-Diskussionsentwurf zur bdquoVerfassung derEuropaumlischen Unionldquo vom 29082002 aufbaut Fuumlhrt den bdquoEstoril-Entwurfldquo mit dem bdquoGiscard-EntwurfldquozusammenZur FormAngepaszligt an die vom Konventspraumlsidium in seinem Vorentwurf vorgenommene Zwei- bzw Dreiteilungdes Verfassungsvertrages (Teil I Verfassungsstruktur Teil II Unionspolitiken Teil IIISchluszligbestimmungen)Bezeichnung als Verfassung und nicht als VerfassungsvertragAuffallend ist die komplette Uumlbernahme der Grundrechtecharta in die Verfassung ganz zu BeginnAnsonsten in der Form stark dem bdquoGiscard-Entwurfldquo angeglichen aber insgesamt ausfuumlhrlicherZum Inhalt1 Teil Struktur der VerfassungReligioumlser Bezug in der Praumlambel (bdquoreligious heritageldquo)Grundrechte in Art 1 ndash 55Rechtspersoumlnlichkeit (Art 56 II)Union gegruumlndet auf den Buumlrgern der Union und auf den Mitgliedstaaten (Art 56 I)Vorschriften uumlber die Flagge Hymne und den Feiertag (Art 61)Prinzip der begrenzten Einzelermaumlchtigung (Art 64 I)Zustaumlndigkeiten der Union ausschlieszligliche (= eigene) Zustaumlndigkeit geteilte Zustaumlndigkeit undergaumlnzende Zustaumlndigkeit der Union (Art 65)Kompetenzkataloge in Art 66 ndash 68Fruumlhwarnsystem im europaumlischen Gesetzgebungsverfahren bzgl der Einhaltung des Subsidiaritaumlts-und des Verhaumlltnismaumlszligigkeitsprinzips (Art 69 III)Flexibilitaumltsklausel in Art 71 (Ersatz fuumlr Art 308 EG) allerdings weiterhin mit dem Erfordernis derEinstimmigkeit im Rat jedoch nur der Mehrheit im EPUnterscheidung zwischen Legislativrat mit rotierender Praumlsidentschaft (Art 76 I) und Exekutivratdessen Vorsitz ein nationaler Minister der Kommissionspraumlsident oder das zustaumlndige Mitglied derKommission innehat (Art 76 II)Initiativmonopol im Gesetzgebungsverfahren weiterhin bei der Kommission (Art 77 II)Der Rat schlaumlgt dem EP einen Kandidaten fuumlr das Amt des Kommissionspraumlsidenten mit qualifizierterMehrheit im Lichte des Ergebnisses der EP-Wahlen vor EP waumlhlt mit absoluter MehrheitKommissionspraumlsident schlaumlgt die Kommissare vor die vom Rat mit qualifizierter Mehrheit bestaumltigtund vom EP gewaumlhlt werden muumlssen (Art 78 III)

Der Kommissionspraumlsident ernennt zwei Vizepraumlsidenten einem uumlbertraumlgt er mit Zustimmung desRates die Auszligenvertretung der Union (bdquoCommissioner for Foreign Relationsldquo) (Art 79 IV)Instrumente der Union 1 Unionsgesetze und -rahmengesetze erlassen durch die Legislative derUnion 2 Verordnungen erlassen durch die Exekutive der Union 3 Entscheidungen 4Empfehlungen und 5 Stellungnahmen Gesetze und Verordnungen sind allgemein anwendbar inihrer Gesamtheit bindend und in allen Mitgliedstaaten unmittelbar anwendbar Rahmengesetzehingegen entsprechen den Richtlinien (Art 91)Gesetze und Rahmengesetze werden zusammen vom EP und vom Rat entsprechend demMitentscheidungsverfahren (Art 96) erlassen Die Kommission kann Verordnungen erlassen wennund soweit entweder die Verfassung oder ein Unionsgesetz sie dazu ermaumlchtigt allerdings sind InhaltZweck und Ausmaszlig der Ermaumlchtigung zu beachten (vgl Art 80 I GG) (Art 94)Das Mitentscheidungsverfahren beinhaltet ein Vermittlungsverfahren Alle Unionsgesetze und -rahmengesetze sind ZustimmungsgesetzeFinanzierung der Union ausschlieszliglich durch Eigenmittel (Art 109 I)Die Kommission repraumlsentiert die Union nach auszligen (Art 112) Abschluszlig von internationalenVertraumlgen und Abkommen durch den Rat und das EP (Art 113) Ausdruumlckliche Kompetenz zumBeitritt zur Europaumlischen Menschenrechtskonvention (Art 113 II)bdquoEuropaumlische Partnerschaftldquo mit den EU-Nachbarstaaten vergleichbar mit dem EuropaumlischenWirtschaftsraum inklusive einer politischen Komponente (Art 116)2 Teil Die Politikbereiche und die Durchfuumlhrung der Maszlignahmen der UnionZwei moumlgliche Optionen fuumlr den 2 Teil des Verfassungsvertrages bzw der VerfassungOption 1 folgt der Idee im bdquoGiscard-Entwurfldquo wonach erst im 2 Teil fuumlr jeden einzelnen Politikbereichdie Art der Zustaumlndigkeit die anwendbaren Rechtsakte und Verfahren aufgefuumlhrt werden Nachteil seijedoch daszlig die Bedeutung des 1 Teils nachhaltig reduziert wuumlrde und zudem der 2 Teil aufgrundseines Umfangs von ca 414 Vorschriften fuumlr den Leser kaum noch lesbar waumlreDeshalb favorisiert der EVP-Entwurf die Option 2 wonach der 1 Teil in abschlieszligender Form dieZustaumlndigkeiten Rechtsakte und Verfahren der Union definiert und im 2 Teil nur noch dieVorschriften Aufnahme faumlnden die nicht in den 1 Teil passen Beispielsweise die Grundfreiheiten dieWettbewerbsregeln EMU-Vorschriften oder zusaumltzliche Vorschriften uumlber das Verfahren derInstitutionen der UnionGemaumlszlig der Option 2 schlaumlgt der Entwurf die folgenden Titel fuumlr den 2 Teil vorTitel I Gemeinsamer Markt Titel II EMU Titel III Innere Sicherheit Titel IV GASP TitelV Verteidigung Titel VI Euratom Titel VII Das Verfahren der Institutionen der Union

5 Beitrag der SPE- Gruppe im Europaumlischen Konvent

sum Kein Verfassungsentwurf sondern nur Vorschlaumlge fuumlr eine neue europaumlische Verfassung miteiner starken sozialen Dimension

sum Die verschiedenen Saumlulen sollen in einen einzigen Text gegossen werden (s Giscard-Entwurf)- Neuer Status fuumlr Nachbarstaaten (s Giscard)- Sicherheits- und Verteidigungspolitik sollte und Kontrolle des EP stehen- EuGH soll bei Kompetenzuumlberschreitung der EU entscheidensum Schaffung eines Rates fuumlr legislative Angelegenheiten (welcher oumlffentlich tagen sollte)- Praumlsident der Kommission muszlig gestaumlrkt werden mehr demokratische Legitimitaumlt und politische

Verantwortung- Absolute Transparenz und bdquogood administrationldquo soll von der Verfassung garantiert werdensum Nationale Parlamente sollen gestaumlrkt werden engere Kooperation mit dem EP ohne Schaffung

einer neuen Institution

6 Berliner Entwurf

sum Die bdquoVerfassung fuumlr die Europaumlische Unionldquo orientiert sich an bereits bestehendem Recht in deneuropaumlischen Vertraumlgen und an der Rechtsprechung des EuGH

sum Vollbeschaumlftigung und nachhaltiges Wachstum werden als Ziele der Union eingefuumlgtsozialdemokratische Werte verankert

sum Die GR-Charta wird nicht mit aufgenommen nur Verweissum Absage an einen Praumlsidenten des Europaumlischen Rates stattdessen Staumlrkung der Kommission

die das Initiativmonopol behaumllt und deren Praumlsident vom EP gewaumlhlt wirdsum Verankerung des Konventsverfahrens zur Aumlnderung der Verfassung

7 Young Greens

sum GR-Charta ist in Verfassung integriert und den Prinzipien der Union vorangestelltsum Europaumlisches Referendum wird in die Verfassung aufgenommensum EP besitzt zusammen mit der Kommission das Initiativrechtsum EP besteht aus einer Buumlrgerkammer und einer Staatenkammer wobei die Buumlrgerkammer vom

Volk gewaumlhlt wird und die Staatenkammer sich aus den Regierungen der Mitgliedstaatenzusammensetzt in der jeder Staat nur eine Stimme hat

sum Ein bdquoRat fuumlr nachhaltige Entwicklung wird geschaffen

8 Schwarze ndash Entwurf

sum Modell einer Zweiteilung der Vertraumlge erster Teil bildet den eigentlichen Verfassungsvertrag wirddurch einen zweiten Vertrag uumlber Unionspolitiken ergaumlnzt (hier einfachere Modalitaumlten zurAumlnderung vorgesehen als bei einer Aumlnderung des ersten Teils)

sum Entwurf konzentriert sich auf die 4 Punkte von Laeken (1bessere Kompetenzabgrenzung 2Verbesserung des GR-Schutzes 3 Vereinfachung der Vertraumlge 4 Reform der Institutionen)

sum Der Europaumlische Rat bekommt Organstellung die Zusammensetzung wird um den Praumlsidentendes EP erweitert der Vorsitz im Europaumlischen Rat ist an den Vorsitz im Rat gekoppelt

sum Der Vorsitz im Rat soll durch eine auf 24 Monate angelegte gemeinsame Praumlsidentschaft von 3Mitgliedstaaten wahrgenommen werden

sum Fruumlhwarnsystem durch Einrichtung eines Kompetenzausschusses der sich aus nationalen undEuropaparlamentariern zusammensetzt

sum Klagerecht der nationalen Parlamente sowie des AdRsum Ruumlckuumlbertragung von Regelungszustaumlndigkeiten auf die Mitgliedsstaaten moumlglichsum Das gesamte Unionsrecht abgesehen von der Ausnahmeregelung der GASP unterliegt der

richterlichen Kontrolle durch die Unionsgerichtesum Nichtigkeitsklage erfaumlhrt inhaltliche Aumlnderung- Abschaffung des Systems der 4 Klagegruumlnde zugunsten einer Generalklausel- Aufhebung der Beschraumlnkungen in Bezug auf die passivlegitimation bei Klagen Privater- Kommissionsverordnungen werden zum zulaumlssigen Gegenstand einer Individualklage- GR-Beschwerde moumlglichsum Auf Unionssteuer wird verzichtet stattdessen Finanzierung nach Anteilen am BSPsum Bei der GASP werden die sog Petersberg-Aufgaben die Einsaumltze zur Bekaumlmpfung des

internationalen Terrorismus hinzugefuumlgtsum Personelle Verschmelzung der Aumlmter des Hohen Vertreters fuumlr GASP und des Auszligenkommissars

9 Entwurf von Jo Leinen

- GR-Charta wird das erste Kapitel der Verfassung- EU besitzt Rechtspersoumlnlichkeit Austritt aus Union moumlglich- Arbeitssprache neben Englisch und Franzoumlsisch auch Deutsch- Gesetzgebung der EU erfolgt in 2 Kammern durch das Europaumlische Parlament (Buumlrgerkammer)

und durch den Europaumlischen Senat (Staatenkammer) der aus einer Umgestaltung desMinisterrats hervorgeht

- Kommission stellt die Exekutive der Union dar der Praumlsident wird vom EP gewaumlhlt- Europaumlischer Auszligenminister soll Vize-Praumlsident der Kommission sein- Ein Praumlsident des Europaumlischen Rates ist nicht vorgesehen wird auch kein Organ der EU- Erhebung finanzieller Eigenmittel- Referendum wird eingefuumlhrt direkte Demokratie- Koordinierung von Politiken sowie die verstaumlrkte Zusammenarbeit in den Vertrag mit

aufgenommen- AdR bekommt Klagerecht vor dem EuGH

10 Beitrag von Wolfgang Schaumluble und Wilfried Martens vom 24092002Entwurf traumlgt den Titel bdquoEine Verfassung fuumlr ein starkes Europaldquo zuletzt aktualisiert am 24092002Flieszligtext mit durchnummerierten Paragraphen Von der Form nicht vergleichbar mit den meisten

anderen Verfassungsentwuumlrfen die bereits vollstaumlndig vorformulierte Artikel enthalten wohingegendieser Entwurf lediglich einige wenige bedeutsame Themen ansprichtZwar spricht der Entwurf von bdquoVerfassungldquo jedoch sind in den Text Aumlnderungsvorschlaumlgeeinschlaumlgiger konservativer Parteien eingearbeitet die gerade an dieser Stelle den Gebrauch desBegriffes bdquoVerfassungsvertragldquo fordern (z B die CSU)Die in dem Entwurf behandelten Themen sind die Kompetenzverteilung zwischen der EU und denMitgliedstaaten die Integretion der Grundrechtecharta in die Verfassung und die Reform derInstitutionenZum InhaltBekenntnis zum bdquogeistig-religioumlsen und sittlichen ErbeldquoEine Perspektive fuumlr die aumluszligeren Grenzen Europas ist zu schaffen da ansonsten die Gefahr bestehedie Integrationskraft der Union zu uumlberfordern Die Grenzen sollen bdquoklar aber offenldquo gezogen werdend h zu Staaten die derzeit der Union als Vollmitglieder nicht beitreten koumlnnen soll eine bdquoEuropaumlischePartnerschaftldquo entwickelt werden Diese soll sich am Modell des EWR orientieren allerdings unterEinbeziehung einer politischen KomponenteBetonung der Unantastbarkeit der internen europaumlischen GrenzenEinheitliche Rechtspersoumlnlichkeit der UnionDie Union ist eine einmalige () Konstruktion bdquoohne historische oder legale Vorbilderldquo die auf derdoppelten Legitimation der Buumlrger und der Staaten aufbautDrei Arten der Kompetenz die prinzipiell von den Mitgliedstaaten ausgeuumlbten Kompetenzen dieeigenen Kompetenzen der Union und die geteilten Kompetenzen Prinzip der begrenztenEinzelermaumlchtigung gilt weiterEntweder zu den eigenen aber zumindest zu den geteilten Kompetenzen der Union sollen sowohl derAufbau und die Durchfuumlhrung einer gemeinsamen Auszligen- und Sicherheitspolitik als auch dieRechtsgrundlagen fuumlr das gemeinsame Gebiet der Freiheit und Sicherheit hinzugefuumlgt werdenGeteilte Kompetenzen decken drei verschiedene Gebiete ab dasjenige in dem die Union diegrundlegenden Regeln festlegt dasjenige in dem sie lediglich in einer komplementaumlren oderzusaumltzlichen Art interveniert und dasjenige in dem sie nationale Politiken koordiniertEine Weiterentwicklungsklausel ist vorzusehen die nur in Ausnahmefaumlllen die einstimmigeEntscheidung fordert und grundsaumltzlich die Beteiligung des EP festlegtInnerhalb des EuGH soll eine spezielle Verfassungs- und Grundrechtekammer geschaffen werdenDie Grundrechtecharta soll integraler Bestandteil der Europaumlischen Verfassung werdenDie Union soll der Europaumlischen Menschenrechtskonvention beitretenDie Schaffung einer zusaumltzlichen Institution fuumlr eine spezielle Rolle der nationalen Parlamenteinnerhalb des Institutionsgefuumlges der EU wird abgelehnt obwohl die Autoren eine bedeutendere Rolleder nationalen Parlamente befuumlrwortenbdquoDie EU ist weder eine Foumlderation im klassischen Sinne noch ein StaatldquoDas EP fungiert zusammen mit dem Rat als gleichberechtigter Gesetzgeber der EUDie Haushaltskompetenz soll zwischen EP und Rat geteilt werdenDer Europaumlische Rat ist eine zentrale Institution der EU und praumlgt ihre politische RichtungDer gegenwaumlrtige Rat fuumlr Allgemeine Angelegenheiten soll in zwei getrennte Einheiten aufgeteiltwerden einen gestaumlrkten Rat fuumlr Allgemeine Angelegenheiten der die Kohaumlrenz der Entscheidungensicherstellt waumlhrend ein spezieller Rat fuumlr Auswaumlrtige Beziehungen sich rein auf Fragen im Bereichder GASP konzentriertDie Mitgliedstaaten bleiben bei der Besetzung des Ratsvorsitzes gleichberechtigtDie Kommission behaumllt ihr InitiativmonopolDer Europaumlische Rat schlaumlgt dem EP unter Beruumlcksichtigung der Ergebnisse der Europawahl und mitqualifizierter Mehrheit einen Kandidaten fuumlr das Amt des Kommissionspraumlsidenten vor den das EPentweder ablehnt oder annimmt Der Kommissionspraumlsident waumlhlt dann seine Kommissare aus dieKommission wird in toto vom EP gewaumlhlt und vom Rat mit Mehrheit bestaumltigt

11 Beitrag des Earl of Stockton vom 24092002Der Earl of Stockton ist stellvertretendes Mitglied des Europaumlischen Konventes der im Namen einerGruppe britischer Konservativer die in ihrer Mehrheit ehemalige oder jetzige Mitglieder des bdquoHouse ofCommonsldquo des bdquoHouse of Lordsldquo und des EP sind diesen Beitrag zur oumlffentlichen Debatte uumlber dieZukunft Europas eingereicht hatTitel bdquoDie Zukunft der EU Ein positiver konservativer Ansatzldquo1 Zur FormKein vollstaumlndiger Verfassungsentwurf sondern Vorschlaumlge und Gedanken zu den aus ihrer Sichtwichtigen Streitpunkten

Positiver Ansatz D h die EU wird nicht verteufelt auch wird nicht ausschlieszliglich dieRuumlckuumlbertragung von Kompetenzen auf die nationale Ebene gefordert sondern der Entwurf erkenntausdruumlcklich die Bedeutung der EU in ganz bestimmten Bereichen an und fordert konsequenterweisedort auch die Staumlrkung der EU-Kompetenzen wie auch die Effektivierung der Verfahrensablaumlufe2 Zum InhaltZunaumlchst Klarstellung daszlig auch in Zukunft die Mitgliedstaaten die bestimmenden Komponenten derEU bleiben sollen weshalb die Umwandlung der EU in einen voll funktionierenden Bundesstaatabgelehnt wirdKompetenzverteilung Auflistung der eigenen Kompetenzen der EU der eigenen Kompetenzen derMitgliedstaaten und der geteilten Kompetenzen wird abgelehnt stattdessen lediglich Klarstellung imVerfassungsvertrag daszlig die EU nur dort eigene oder geteilte Zustaumlndigkeit besitzt wo ihr der Vertragdies einraumlumtDie gemeinschaftlichen Vertraumlge sollen vereinfacht und in zwei Teile geteilt werden 1 Teil =Vertragsverpflichtungen der EU (wichtige Vorschriften) 2 Teil = Vertragsregeln fuumlr die EU (wenigerwichtige und detailliertere Vorschriften) Auch die Vorschriften des 2 Teils sollen nur imKonsensverfahren geaumlndert werden koumlnnenDer Rat bleibt die bestimmende Institution der EU lediglich mehr Offenheit und TransparenzAufwertung der Rolle der nationalen Parlamente indem ein bdquoAusschuszlig der nationalen Parlamenteldquoeingerichtet wird der sich vor allem mit dem Rat ins Benehmen setzen wuumlrde Bevor der Rat Rechtsetzt wuumlrde dieser Ausschuszlig seine Ansicht zu den Gesetzesvorschlaumlgen aumluszligern Also wird diebdquoStaatenkammerldquo nicht allein vom Rat gebildet sondern von den nationalen Parlamentenrepraumlsentiert im o g Ausschuszlig an der Seite des Rates Allerdings soll sich der Ausschuszlig aufSubsidiaritaumltsfragen und auf besonders wichtige Gesetzgebung konzentrierenEmpfehlung des Konventes daszlig die Mitgliedstaaten vor einer Entscheidung im EU-Gesetzgebungsverfahren stets das jeweilige nationale Parlament anhoumlren muumlssenPraumlsident der EU sollte vom Europaumlischen Rat fuumlr mehrere Jahre ernannt werden wobei auch das EPzu beteiligen istPraumlsidentschaft besteht aus dem Praumlsidenten und einer rotierenden Troika die ein Jahr im Amt bleibtDie Troika setzt sich immer aus einem Vertreter eines groumlszligeren Mitgliedstaates und aus zweiVertretern kleinerer Mitgliedstaaten zusammen Die Praumlsidentschaft vertritt den Rat der eine von derKommission zu unterscheidende Aufgabe hatDie Kommission sollte der Motor der EU bleiben deshalb Notwendigkeit einer starken Kommissionjedoch ohne erweiterte Kompetenzen in bezug auf den status quo Innerhalb ihrer Kompetenzen aberschon Staumlrkung ihrer Rolle bspw bei der SubventionskontrolleReduzierung der Abteilungen innerhalb der Kommission Jeder Mitgliedstaat behaumllt einen Kommissarallerdings gibt es sog bdquoVollkommissareldquo und bdquoJuniorkommissareldquo Jeder bdquoVollkommissarldquo erhaumllt eineAbteilung mit einem bdquoJuniorkommissarldquo an seiner Seite (Anpassung an das System in der nationalenMinisterialverwaltung) Die groumlszligeren Mitgliedstaaten haumltten immer einen bdquoVollkommissarldquo wohingegendie kleineren Mitgliedstaaten zwischen einem bdquoVoll-ldquo und einem bdquoJuniorkommissarldquo hin- und herwechseln wuumlrden Ziel effektive und schlanke Kommission und gleichzeitig Wahrung einesKommissars auch fuumlr die kleineren MitgliedstaatenIn Sachen EP Ausweitung des Mitentscheidungsverfahrens Viel wichtiger ist jedoch daszlig das EP anAutoritaumlt und Legitimitaumlt gewinnt was sich erst im Laufe der Zeit entwickeln muszlig Hinweis auf diefehlende Kohaumlrenz und Konsistenz in den Entscheidungen des EP weil es keine klarenMehrheitsfraktionen im EP gibt Recht der vorzeitigen Aufloumlsung des EP durch die gemeinsamhandelnden Organe der Kommission und des RatesWichtig ist die bessere Durchsetzung der EuGH-Entscheidungen Deshalb soll der EuGH das Rechterhalten einem verurteilten Mitgliedstaat bzw Individuum im Falle der Nichtbefolgung des Urteils dieStimmrechte und oder den Zugang zu EU-Programmen zeitweise zu entziehen

12 Entwurf von Rupert ScholzAbgedruckt als Sonderheft 2002 der Zeitschrift fuumlr Gesetzgebung ZGGrundlage des EVP-Diskussionsentwurfs zur bdquoVerfassung der Europaumlischen Unionldquo vom 290820021 Zur FormSystematische Zusammenfuumlhrung von EUV und EGV in einem neuen bdquoVertrag uumlber die EuropaumlischeUnionldquoKeine Zweiteilung in einen wichtigen und einen weniger wichtigen dafuumlr detaillierteren TeilScholz plaumldiert fuumlr Benennung als bdquoVerfassungsvertragldquo2 Zum InhaltGrundsouveraumlnitaumlt bleibt bei den Mitgliedstaaten d h auch in Zukunft keine Kompetenz-Kompetenzfuumlr die EU

Art 308 EG abschaffen dafuumlr Annexkompetenz einfuumlhren d h EU-Kompetenz fuumlr notwendigeergaumlnzende Vorschriften beim Taumltigwerden im eigenen Zustaumlndigkeitsbereich der EU (Art 64 I)Ziele und Kompetenzen eindeutig unterscheiden Aus Zielen duumlrfen keine Befugnisse abgeleitetwerden (so aber beim jetzigen Art 308 EG)Kompetenzaufteilung Ausschlieszligliche und geteilte Zustaumlndigkeiten der EU (Vollgesetzgebung)zusaumltzlich Rahmenzustaumlndigkeit (Rahmengesetzgebung)Subsidiaritaumltsprinzip muszlig verfahrensrechtlich durch eine Subsidiaritaumltskammer beim EuGHabgesichert werden Keine ex-ante-Kontrolle durch die nationalen Parlamente wegenNichtpraktikabilitaumlt innerhalb von sechs Wochen eine Uumlberpruumlfung von Gesetzesinitiativen aufEinhaltung des Subsidiaritaumltsprinzips durchzufuumlhrenDas EP erhaumllt volle Legislativgewalt zwei Kammern Voumllkerkammer und Staatenkammer die letztejedoch mit festen MitgliedernDie Kommission fungiert als Regierung die dem EP gegenuumlber voll verantwortlich istInitiativrecht auch fuumlr das EP (Voumllker- und Staatenkammer)Starker Praumlsident der Kommission aber Absage an einen vom Europaumlischen Rat gewaumlhltenPraumlsidenten

V Ausblick Beitritt und Erweiterung

DIE BEITRITTSKANDIDATEN IM KONVENT

Aureacutelien Raccah

Auszug aus der Erklaumlrung von LaekenbdquoDie Bewerberlaumlnder werden in vollem Umfang an den Beratungen des Konvents beteiligt Sie werdenin gleicher Weise wie die derzeitigen Mitgliedstaaten vertreten sein (ein Vertreter der Regierung undzwei Mitglieder des nationalen Parlaments) und an den Beratungen teilnehmen ohne freilich einenKonsens der sich zwischen den Mitgliedstaaten abzeichnet verhindern zu koumlnnenldquo

I Souveraumlnitaumlt und Identitaumlt der Beitrittskandidaten in der Zukunft EuropasA Gewaltenteilung

1) Horizontale Gewaltenteilung Aufsicht uumlber die europaumlische Institutionen- Beitraumlge von Majaz Nahigal (Premierminister von Slowenien) Michael

Attalides (Vertreter von Zypern) Hildegard Corola Puwak (Vertreterin derRegierung von Rumaumlnien) Jan Kohout (Vertreter der Regierung derTschechischen Republik) Josef Zieleniec (Vertreter des tschechischenParlaments)

2) Vertikale Gewaltenteilung Prinzip der Subsidiaritaumlt- Beitraumlge von Nahtigal gemeinsamer Beitrag von 16 Mitgliedern

Andriukaitis (Vertreter des Parlaments von Litauen) Attalide- Inhalt Neue Kompetenzen bessere Koordinierung Partnerschaft des

EuGH mit den nationalen Verfassungsgerichtsoumlfen FruumlhwarnsystemEinbeziehung der Regionen mit GesetzgebungsbefugnissenVerteilung der Kompetenzen Kompetenzkatalog mit ausschliesslichenkonkurrierenden und Ergaumlnzungskompetenzen

B Staumlrkung des Gewichts der nationalen Parlamente1) Rolle und Gewicht der nationalen Parlamente

- Beitraumlge von Nahtgal Andriukaitis und Kutraite-Giedraitene PeeterKreitzberg unt Tunne Kelam (Vertreter des Parlaments von Estland)

- Inhalt Vertretung der kleinen Staaten Koordinierung mit dem europaumlischenParlament Kontrolle der Regierung Kooperation zwischen den nationalenParlamenten

2) Schaffung einer zweten Kammer- Nach den Vorbild des franzoumlsischen Senates Andriukaitis Atalides- Neue Kammer mit einer gleichen Vertretung aller Staaten 6 Sitzungen pro

Jahr Teilnahme der nationalen Parlamentarier Kontrolle der Anwendungdes Subsidiartaumltsprinzips

II Rolle der Beitrittskandidaten in der Zukunft Europas - ThemenPrinzip der DemokratieVereinfachung der Vertraumlge

- Beitraumlge von Andriukaitis Attalides Danuta Huumlbner und Janusz Trzcinski(Vertreter der polnischen Regierung) Birzniece (Vertreterin des Parlamentsvon Lettland)

- Inhalt Zugang und Verstaumlndlichkeit Verschmelzung der bestehendenVertraumlge

Beteiligung der Buumlrger- Beitraumlge von Nahtigal Andriukaitis Attalides Huumlbner- Inhalt Beachtung der Demokratie Gleichheit der Sprachen

Menschenrechte kulturelle soziale und wirtschaftliche Vielfalt GR-ChartaKooperation im Bereich der 2 und 3 SaumluleGASP Debatten uumlber den Hohen Vertreter fuumlr die GASP

- Beitraumlge von Nahtigal Andriukaitis Attalides Puwak

- Inhalt EU als Voumllkerrechtssubjekt Kooperation Erweiterung dergemeinsamen Bereiche graduelle bdquoVergemeinschaftungldquo Erfordernis derSolidaritaumlt Verschmelzung des Hohen Vertreters fuumlr die GASP und desKommissars fuumlr Auswaumlrtige Angelegenheiten

Bereich der polizeilichen und justiziellen Zusammenarbeit in Strafsachen- Beitraumlge von Puwak Nahtigal- Inhalt Innere Sicherheit bessere Kooperation

Zum Weiterlesen

Figaro vom 240103 polnischer Aussenminister Wlodzinierz Cinoszewic gt Gott und christliche WerteLe Monde vom 30103 J-L Dehaene gt bdquokeine Oktroyierung der BedingungenldquoLe Monde vom 290203 bdquo Die kleinen Beitrittskandidaten misstrauen einem Europa der Grossenldquo

DEUTSCH - FRANZOumlSISCHER VORSCHLAG5

Ratspraumlsidentschaft und Beschlussfassung im MinisterratDie rotierende Praumlsidentschaft des Europaumlischen Rates soll durch einen dauerhaften Ratsvorsitzersetzt werden Der Ratsvorsitzende wird mit einer qualifizierten Mehrheit fuumlr eine Dauer von 5 bzw25 Jahren mit der Moumlglichkeit der Wiederwahl gewaumlhlt Der Amtsinhaber fuumlhrt sein Amt hauptamtlichaus Der Vorsitzende des Rates bereitet die Sitzungen des Europaumlischen Rats (ER) vor fuumlhrt dessenVorsitz und wacht uumlber die Umsetzung der Beschluumlsse Die Modalitaumlten fuumlr den Vorsitz im Ministerratvariieren je nach betroffenem Gebiet Der Allgemeine Rat wird vom Generalsekretaumlr des Ratesgeleitet Den Vorsitz des Aussenministerrates hat der Europaumlische Aussenminister inne Fuumlr dieRaumlte Wirtschaft und Finanzen die Eurogruppe und den Rat Justiz und Inneres werden fuumlr zweiJahre Vorsitzende gewaumlhlt Der Rest der Ratsformationen wird so geregelt dass er denMitgliedstaaten eine groumlsstmoumlgliche Beteiligung auf der Grundlage einer gleichberechtigten Rotationgewaumlhrleistet

KommissionEine starke Vereinfachung des Komitologieverfahrens soll es der Kommission erleichtern ihreAufgabe die vom EP und Rat erlassenen Gesetze umzusetzen und deren ordungsgemaumlsseUmsetzung zu kontrollieren erleichtern Um die politische Verantwortlichkeit der Kommissiare zugewaumlhrleisten erhalten diese ein Weisungsrecht gegenuumlber den Generaldirektionen DerKommissionpraumlsident hat die Richtlinienkompetenz fuumlr die Arbeit der Kommission

Europaumlisches ParlamentJede Ausweitung der Mehrheitsentscheidungen wird automatisch mit der Mitentscheidung der EPverbunden

AussenvertretungDie Aumlmter des Hohen Vertreters und des Kommissars sollen von derselben Person ausgeuumlbt werdendem Europaumlischen Aussenminister Er verfuumlgt uumlber ein formelles Initiativrecht Der ER ernennt denAussenminister mit Zustimmung des Praumlsidenten der Kommission mit qualifizierter Mehrheit DerAussenminister nimmt mit einem besonderen Status an den Sitzungen der Kommission teil In derRegel wird im Bereich der GASP mit qualifizierter Mehrheit abgestimmt lediglich bei militaumlrischen undsicherheitspolitischen Fragen gilt weiterhin das Prinzip der Einstimmigkeit Wenn ein Mitgliedstaat einnationales Interesse geltend macht und keine andere Loumlsung gefunden werden kann wird die Fragean den Europaumlischen Rat verwiesen der mit qualifizierter Mehrheit entscheidet

KOMMISSIONSVORSCHLAG6Ratspraumlsidentschaft und Beschlussfassung im MinisterratDer Kommissionsentwurf sieht eine Beibehaltung der halbjaumlhrlichen Rotation fuumlr diePraumlsidentschaft des ER und des Rates Allgemeine Angelegenheiten ggf auch fuumlr den AstV vor Beiden anderen Ratsformationen wir der Vorsitz durch ein fuumlr ein Jahr gewaumlhltes Ratsmitglieduumlbernommen Das komplexe Beschlussfassungssystem von Nizza soll durch die doppelte einfacheMehrheit (Mehrheit der Mitgliedsstaaten und der EU Bevoumllkerung) ersetzt werden In sensiblen Faumlllenmuumlsste auf eine verstaumlrkte Mehrheit (23 der Mitgliestaaten und 23 der Bevoumllkerung)zuruumlckgegriffen werden koumlnnen Das Einstimmigkeitsprinzips wird abgeschafft

KommissionAllein die Kommission sollte mit der Durchfuumlhrung der europaumlischen Rechtsvorschriftenbetraut sein Sie muss Ihr Handeln vor den rechtsetzenden Organen Rat und EP rechtfertigen DerVerfassungsvertrag muumlsste ebenfalls sicherstellen dass die Modalitaumlten fuumlr nicht zwingendeInstrumente der Umsetzung wie zB die Offene Koordinierung mit der Gemeinschaftsmethode imEinklang sind

Europaumlisches Parlament

5 Beitrag der dem Konvent am 16 Januar von den Mitgliedern des Konvents Herrn Dominque de Villepin und Herrn JoschkaFischer uebermittlet wurde httpwwwcapuni-muenchendekonventdownloadDeutsch-Franz-Vorschlagpdf6 Fuumlr die Europaumlische Union Frieden Freiheit Solidaritaumlt Rede von Romano Prodi 04 Dezember 2002 httpwwwcapuni-muenchendekonventdownloadKOM-EU_Frieden_Freiheit_Solidpdf

Ein Teil der MEPs soll durch europaumlische Listen gewaumlhlt werden Der ER und das EP habengleichwertige Rechte bei der Ernennung und der Kontrolle der Kommission

AussenvertretungDer Sekretaumlr der Union (SdU) der gleichzeitig Vizepraumlsident der Kommission ist und einenbesonderen Status hat wird vom ER und vom designierten Kommissionspraumlsidenten einvernehmlichernannt Damit ist er sowohl gegenuumlber dem ER als auch gegenuumlber demKommissionspraumlsidenten rechenschaftspflichtig die ihn auch beide seines Amtes enthebenkoumlnnen Als Kommissionsmitglied ist er auszligerdem gegenuumlber dem EP verantwortlich Waumlhrendeines Uumlbergangszeitraums wird der SdU im Bereich der GASP das Initiativrecht der Kommission imRahmen der Leitlinien und Auftraumlge des Rates oder einer Gruppe von Mitgliedstaaten ausuumlben AmEnde der Uumlbergangszeit legt der Rat die Modalitaumlten fest nach denen der SdU autonom dasInitiativrecht der Kommission im Bereich der GASP ausuumlben kann Der SdU vertritt die Union bei derDurchfuumlhrung auszligenpolitischer Aktionen gegenuumlber Dritten und ist fuumlr die Umsetzung dergemeinsamen Beschluumlsse verantwortlich

IV Verfassungsentwuumlrfe

VERFASSUNGSENTWUumlRFEAUS EUROPARECHTLICHER UND VERFASSUNGSRECHTLICHER SICHT

Christine Gerlach und Christian Pernhorst

Uumlberblick uumlber verschiedene Verfassungsentwuumlrfe

1 EU-Organe bzw Europaumlischer Konventsum Entwurf des Praumlsidiums des Europaumlischen Konventes vom 28102002sum Entwurf des Kommissionspraumlsidenten Romani Prodi vom 04122002sum Bericht des Europaumlischen Parlamentes (Alain Lamassoure) vom 240420022 Fraktionen und Parteiensum Entwurf der EVP-Gruppe im Europaumlischen Konvent vom 10112002sum Entwurf der SPE-Gruppe im Europaumlischen Konvent vom 03102002sum Berliner Entwurf der SPD-Bundestagsabgeordneten Gloser und Roth vom 20112002sum Entwurf einiger junger bdquoGruumlnerldquo von September 20023 Einzelpersonen (nicht abschlieszligende Auswahl)sum Entwurf von Prof Dr Juumlrgen Schwarze vom 12112002sum Entwurf der Konventsmitglieder Alan Dashwood Michael Dougan Christophe Hillion Angus

Johnston und Eleanor Spaventa vom 28102002sum Entwurf von Jo Leinen (MdEP) vom 23102002sum Entwurf von Robert Badinter vom 26092002sum Entwurf von Dr Wolfgang Schaumluble und Wilfried Martens vom 24092002sum Entwurf des Earl of Stockton vom 24092002sum Entwurf von Prof Dr Rupert Scholz von August 2002

(insgesamt nicht abschlieszligende Auswahl siehe die umfassenden Nachweise bei httpwwwcapuni-muenchendekonvententwuerfehtm)

Einzelheiten

1 Praumlsidium des Europaumlischen Konventes (bdquoGiscard-Entwurfldquo) vom 28102002sum Dreiteilung des bdquoVertrages uumlber eine Verfassung fuumlr Europaldquo in 1 Struktur der Verfassung und 2

Politikbereiche und die Durchfuumlhrung der Maszlignahmen der Union und 3 AllgemeineSchluszligbestimmungen Der zweite Teil soll die Rechtsgrundlagen enthalten

sum Frage der Namensgebung fuumlr die Union wird aufgeworfen (1Teil Titel I Art 1)sum Die Unionsbuumlrgerschaft soll betont werden Wie die GR-Charta in den Vertrag eingefuumlgt werden

soll ist offen gelassensum Abloumlsung der turnusmaumlszligigen Ratspraumlsidentschaft durch einen Praumlsidenten des Europaumlischen

Rates der fuumlr bestimmte Zeit gewaumlhlt werden soll (1 Teil Titel IV Art 15a)sum Schaffung des bdquoKongress der Voumllker Europasldquo (1 Teil Titel IV Art 19)sum Haushalt der Union soll vollstaumlndig aus Eigenmitteln der Union finanziert werden (1 Teil Titel VII

Art 38)sum Moumlglichkeit des Austritts wird festgesetzt (1 Teil Titel X Art 46)

2 bdquoProdi-Entwurfldquo vom 4122002

sum Dreiteilung der bdquoVerfassung fuumlr die Europaumlische Unionldquo in 1 Prinzipien 2 Grundrechte und 3Politikbereiche Der erste Teil Prinzipien enthaumllt neben den institutionellen Prinzipien auch diewesentlichen Politikziele fuumlr jeden einzelnen Politikbereich

sum Generelle Vergemeinschaftung aller Politikbereiche also auch der GASP und der PJZS

sum Einstimmigkeitserfordernis wird in allen Faumlllen selbst fuumlr Verfassungsaumlnderungen aufgegebenAusnahme ist die Aufnahme neuer Mitglieder

sum Die innenpolitischen Bereiche der Union werden eingeteilt in bdquoprincipal policiesldquo bdquoflanking policiesldquound bdquocomplementary actionsldquo je nach Art der Handlungsinitiative (HarmonisierungKoordinierung) die von der Union erwartet wird

sum Auszligenpolitik Gewaumlhrleistung einer kohaumlrenten Auszligenpolitik durch die Einrichtung des Amteseines bdquoSekretaumlrs der Unionldquo und durch die Niederlegung der generellen auszligenpolitischen Ziele im1 Teil der Verfassung

3 Bericht des Europaumlischen Parlamentes uumlber die Abgrenzung der Zustaumlndigkeiten der EU undder Mitgliedstaaten vom 24042002

Bericht des Ausschusses fuumlr konstitutionelle Fragen des EP (Berichterstatter Alain Lamassoure)

sum Behandelt vor allem das Thema der Kompetenzaufteilung kein breit angelegterVerfassungsentwurf

sum Vergemeinschaftung des zweiten und dritten Pfeilers um das Gleichgewicht von wirtschaftlicherund politischer Integration der Union herzustellen

sum Drei Arten von Zustaumlndigkeiten 1 die grundsaumltzliche Zustaumlndigkeit der Mitgliedstaaten 2 die derUnion uumlbertragene eigene Zustaumlndigkeit und 3 die geteilte Zustaumlndigkeit

sum Evolutivklausel in Anlehnung an Art 308 EG dessen Anwendung jedoch auch in die umgekehrteRichtung Ruumlckuumlbertragung von der Union auf die Mitgliedstaaten funktionieren soll

4 Entwurf der Europaumlischen Volkspartei vom 10112002Ergebnis der Studientage der EVP-Gruppe im Europaumlischen Konvent in Frascati vom 8 bis 10November 2002 Basiert auf dem Estoril-Entwurf vom 18102002 der wiederum auf dem Brok-Diskussionspapier vom 12092002 und dem EVP-Diskussionsentwurf zur bdquoVerfassung derEuropaumlischen Unionldquo vom 29082002 aufbaut Fuumlhrt den bdquoEstoril-Entwurfldquo mit dem bdquoGiscard-EntwurfldquozusammenZur FormAngepaszligt an die vom Konventspraumlsidium in seinem Vorentwurf vorgenommene Zwei- bzw Dreiteilungdes Verfassungsvertrages (Teil I Verfassungsstruktur Teil II Unionspolitiken Teil IIISchluszligbestimmungen)Bezeichnung als Verfassung und nicht als VerfassungsvertragAuffallend ist die komplette Uumlbernahme der Grundrechtecharta in die Verfassung ganz zu BeginnAnsonsten in der Form stark dem bdquoGiscard-Entwurfldquo angeglichen aber insgesamt ausfuumlhrlicherZum Inhalt1 Teil Struktur der VerfassungReligioumlser Bezug in der Praumlambel (bdquoreligious heritageldquo)Grundrechte in Art 1 ndash 55Rechtspersoumlnlichkeit (Art 56 II)Union gegruumlndet auf den Buumlrgern der Union und auf den Mitgliedstaaten (Art 56 I)Vorschriften uumlber die Flagge Hymne und den Feiertag (Art 61)Prinzip der begrenzten Einzelermaumlchtigung (Art 64 I)Zustaumlndigkeiten der Union ausschlieszligliche (= eigene) Zustaumlndigkeit geteilte Zustaumlndigkeit undergaumlnzende Zustaumlndigkeit der Union (Art 65)Kompetenzkataloge in Art 66 ndash 68Fruumlhwarnsystem im europaumlischen Gesetzgebungsverfahren bzgl der Einhaltung des Subsidiaritaumlts-und des Verhaumlltnismaumlszligigkeitsprinzips (Art 69 III)Flexibilitaumltsklausel in Art 71 (Ersatz fuumlr Art 308 EG) allerdings weiterhin mit dem Erfordernis derEinstimmigkeit im Rat jedoch nur der Mehrheit im EPUnterscheidung zwischen Legislativrat mit rotierender Praumlsidentschaft (Art 76 I) und Exekutivratdessen Vorsitz ein nationaler Minister der Kommissionspraumlsident oder das zustaumlndige Mitglied derKommission innehat (Art 76 II)Initiativmonopol im Gesetzgebungsverfahren weiterhin bei der Kommission (Art 77 II)Der Rat schlaumlgt dem EP einen Kandidaten fuumlr das Amt des Kommissionspraumlsidenten mit qualifizierterMehrheit im Lichte des Ergebnisses der EP-Wahlen vor EP waumlhlt mit absoluter MehrheitKommissionspraumlsident schlaumlgt die Kommissare vor die vom Rat mit qualifizierter Mehrheit bestaumltigtund vom EP gewaumlhlt werden muumlssen (Art 78 III)

Der Kommissionspraumlsident ernennt zwei Vizepraumlsidenten einem uumlbertraumlgt er mit Zustimmung desRates die Auszligenvertretung der Union (bdquoCommissioner for Foreign Relationsldquo) (Art 79 IV)Instrumente der Union 1 Unionsgesetze und -rahmengesetze erlassen durch die Legislative derUnion 2 Verordnungen erlassen durch die Exekutive der Union 3 Entscheidungen 4Empfehlungen und 5 Stellungnahmen Gesetze und Verordnungen sind allgemein anwendbar inihrer Gesamtheit bindend und in allen Mitgliedstaaten unmittelbar anwendbar Rahmengesetzehingegen entsprechen den Richtlinien (Art 91)Gesetze und Rahmengesetze werden zusammen vom EP und vom Rat entsprechend demMitentscheidungsverfahren (Art 96) erlassen Die Kommission kann Verordnungen erlassen wennund soweit entweder die Verfassung oder ein Unionsgesetz sie dazu ermaumlchtigt allerdings sind InhaltZweck und Ausmaszlig der Ermaumlchtigung zu beachten (vgl Art 80 I GG) (Art 94)Das Mitentscheidungsverfahren beinhaltet ein Vermittlungsverfahren Alle Unionsgesetze und -rahmengesetze sind ZustimmungsgesetzeFinanzierung der Union ausschlieszliglich durch Eigenmittel (Art 109 I)Die Kommission repraumlsentiert die Union nach auszligen (Art 112) Abschluszlig von internationalenVertraumlgen und Abkommen durch den Rat und das EP (Art 113) Ausdruumlckliche Kompetenz zumBeitritt zur Europaumlischen Menschenrechtskonvention (Art 113 II)bdquoEuropaumlische Partnerschaftldquo mit den EU-Nachbarstaaten vergleichbar mit dem EuropaumlischenWirtschaftsraum inklusive einer politischen Komponente (Art 116)2 Teil Die Politikbereiche und die Durchfuumlhrung der Maszlignahmen der UnionZwei moumlgliche Optionen fuumlr den 2 Teil des Verfassungsvertrages bzw der VerfassungOption 1 folgt der Idee im bdquoGiscard-Entwurfldquo wonach erst im 2 Teil fuumlr jeden einzelnen Politikbereichdie Art der Zustaumlndigkeit die anwendbaren Rechtsakte und Verfahren aufgefuumlhrt werden Nachteil seijedoch daszlig die Bedeutung des 1 Teils nachhaltig reduziert wuumlrde und zudem der 2 Teil aufgrundseines Umfangs von ca 414 Vorschriften fuumlr den Leser kaum noch lesbar waumlreDeshalb favorisiert der EVP-Entwurf die Option 2 wonach der 1 Teil in abschlieszligender Form dieZustaumlndigkeiten Rechtsakte und Verfahren der Union definiert und im 2 Teil nur noch dieVorschriften Aufnahme faumlnden die nicht in den 1 Teil passen Beispielsweise die Grundfreiheiten dieWettbewerbsregeln EMU-Vorschriften oder zusaumltzliche Vorschriften uumlber das Verfahren derInstitutionen der UnionGemaumlszlig der Option 2 schlaumlgt der Entwurf die folgenden Titel fuumlr den 2 Teil vorTitel I Gemeinsamer Markt Titel II EMU Titel III Innere Sicherheit Titel IV GASP TitelV Verteidigung Titel VI Euratom Titel VII Das Verfahren der Institutionen der Union

5 Beitrag der SPE- Gruppe im Europaumlischen Konvent

sum Kein Verfassungsentwurf sondern nur Vorschlaumlge fuumlr eine neue europaumlische Verfassung miteiner starken sozialen Dimension

sum Die verschiedenen Saumlulen sollen in einen einzigen Text gegossen werden (s Giscard-Entwurf)- Neuer Status fuumlr Nachbarstaaten (s Giscard)- Sicherheits- und Verteidigungspolitik sollte und Kontrolle des EP stehen- EuGH soll bei Kompetenzuumlberschreitung der EU entscheidensum Schaffung eines Rates fuumlr legislative Angelegenheiten (welcher oumlffentlich tagen sollte)- Praumlsident der Kommission muszlig gestaumlrkt werden mehr demokratische Legitimitaumlt und politische

Verantwortung- Absolute Transparenz und bdquogood administrationldquo soll von der Verfassung garantiert werdensum Nationale Parlamente sollen gestaumlrkt werden engere Kooperation mit dem EP ohne Schaffung

einer neuen Institution

6 Berliner Entwurf

sum Die bdquoVerfassung fuumlr die Europaumlische Unionldquo orientiert sich an bereits bestehendem Recht in deneuropaumlischen Vertraumlgen und an der Rechtsprechung des EuGH

sum Vollbeschaumlftigung und nachhaltiges Wachstum werden als Ziele der Union eingefuumlgtsozialdemokratische Werte verankert

sum Die GR-Charta wird nicht mit aufgenommen nur Verweissum Absage an einen Praumlsidenten des Europaumlischen Rates stattdessen Staumlrkung der Kommission

die das Initiativmonopol behaumllt und deren Praumlsident vom EP gewaumlhlt wirdsum Verankerung des Konventsverfahrens zur Aumlnderung der Verfassung

7 Young Greens

sum GR-Charta ist in Verfassung integriert und den Prinzipien der Union vorangestelltsum Europaumlisches Referendum wird in die Verfassung aufgenommensum EP besitzt zusammen mit der Kommission das Initiativrechtsum EP besteht aus einer Buumlrgerkammer und einer Staatenkammer wobei die Buumlrgerkammer vom

Volk gewaumlhlt wird und die Staatenkammer sich aus den Regierungen der Mitgliedstaatenzusammensetzt in der jeder Staat nur eine Stimme hat

sum Ein bdquoRat fuumlr nachhaltige Entwicklung wird geschaffen

8 Schwarze ndash Entwurf

sum Modell einer Zweiteilung der Vertraumlge erster Teil bildet den eigentlichen Verfassungsvertrag wirddurch einen zweiten Vertrag uumlber Unionspolitiken ergaumlnzt (hier einfachere Modalitaumlten zurAumlnderung vorgesehen als bei einer Aumlnderung des ersten Teils)

sum Entwurf konzentriert sich auf die 4 Punkte von Laeken (1bessere Kompetenzabgrenzung 2Verbesserung des GR-Schutzes 3 Vereinfachung der Vertraumlge 4 Reform der Institutionen)

sum Der Europaumlische Rat bekommt Organstellung die Zusammensetzung wird um den Praumlsidentendes EP erweitert der Vorsitz im Europaumlischen Rat ist an den Vorsitz im Rat gekoppelt

sum Der Vorsitz im Rat soll durch eine auf 24 Monate angelegte gemeinsame Praumlsidentschaft von 3Mitgliedstaaten wahrgenommen werden

sum Fruumlhwarnsystem durch Einrichtung eines Kompetenzausschusses der sich aus nationalen undEuropaparlamentariern zusammensetzt

sum Klagerecht der nationalen Parlamente sowie des AdRsum Ruumlckuumlbertragung von Regelungszustaumlndigkeiten auf die Mitgliedsstaaten moumlglichsum Das gesamte Unionsrecht abgesehen von der Ausnahmeregelung der GASP unterliegt der

richterlichen Kontrolle durch die Unionsgerichtesum Nichtigkeitsklage erfaumlhrt inhaltliche Aumlnderung- Abschaffung des Systems der 4 Klagegruumlnde zugunsten einer Generalklausel- Aufhebung der Beschraumlnkungen in Bezug auf die passivlegitimation bei Klagen Privater- Kommissionsverordnungen werden zum zulaumlssigen Gegenstand einer Individualklage- GR-Beschwerde moumlglichsum Auf Unionssteuer wird verzichtet stattdessen Finanzierung nach Anteilen am BSPsum Bei der GASP werden die sog Petersberg-Aufgaben die Einsaumltze zur Bekaumlmpfung des

internationalen Terrorismus hinzugefuumlgtsum Personelle Verschmelzung der Aumlmter des Hohen Vertreters fuumlr GASP und des Auszligenkommissars

9 Entwurf von Jo Leinen

- GR-Charta wird das erste Kapitel der Verfassung- EU besitzt Rechtspersoumlnlichkeit Austritt aus Union moumlglich- Arbeitssprache neben Englisch und Franzoumlsisch auch Deutsch- Gesetzgebung der EU erfolgt in 2 Kammern durch das Europaumlische Parlament (Buumlrgerkammer)

und durch den Europaumlischen Senat (Staatenkammer) der aus einer Umgestaltung desMinisterrats hervorgeht

- Kommission stellt die Exekutive der Union dar der Praumlsident wird vom EP gewaumlhlt- Europaumlischer Auszligenminister soll Vize-Praumlsident der Kommission sein- Ein Praumlsident des Europaumlischen Rates ist nicht vorgesehen wird auch kein Organ der EU- Erhebung finanzieller Eigenmittel- Referendum wird eingefuumlhrt direkte Demokratie- Koordinierung von Politiken sowie die verstaumlrkte Zusammenarbeit in den Vertrag mit

aufgenommen- AdR bekommt Klagerecht vor dem EuGH

10 Beitrag von Wolfgang Schaumluble und Wilfried Martens vom 24092002Entwurf traumlgt den Titel bdquoEine Verfassung fuumlr ein starkes Europaldquo zuletzt aktualisiert am 24092002Flieszligtext mit durchnummerierten Paragraphen Von der Form nicht vergleichbar mit den meisten

anderen Verfassungsentwuumlrfen die bereits vollstaumlndig vorformulierte Artikel enthalten wohingegendieser Entwurf lediglich einige wenige bedeutsame Themen ansprichtZwar spricht der Entwurf von bdquoVerfassungldquo jedoch sind in den Text Aumlnderungsvorschlaumlgeeinschlaumlgiger konservativer Parteien eingearbeitet die gerade an dieser Stelle den Gebrauch desBegriffes bdquoVerfassungsvertragldquo fordern (z B die CSU)Die in dem Entwurf behandelten Themen sind die Kompetenzverteilung zwischen der EU und denMitgliedstaaten die Integretion der Grundrechtecharta in die Verfassung und die Reform derInstitutionenZum InhaltBekenntnis zum bdquogeistig-religioumlsen und sittlichen ErbeldquoEine Perspektive fuumlr die aumluszligeren Grenzen Europas ist zu schaffen da ansonsten die Gefahr bestehedie Integrationskraft der Union zu uumlberfordern Die Grenzen sollen bdquoklar aber offenldquo gezogen werdend h zu Staaten die derzeit der Union als Vollmitglieder nicht beitreten koumlnnen soll eine bdquoEuropaumlischePartnerschaftldquo entwickelt werden Diese soll sich am Modell des EWR orientieren allerdings unterEinbeziehung einer politischen KomponenteBetonung der Unantastbarkeit der internen europaumlischen GrenzenEinheitliche Rechtspersoumlnlichkeit der UnionDie Union ist eine einmalige () Konstruktion bdquoohne historische oder legale Vorbilderldquo die auf derdoppelten Legitimation der Buumlrger und der Staaten aufbautDrei Arten der Kompetenz die prinzipiell von den Mitgliedstaaten ausgeuumlbten Kompetenzen dieeigenen Kompetenzen der Union und die geteilten Kompetenzen Prinzip der begrenztenEinzelermaumlchtigung gilt weiterEntweder zu den eigenen aber zumindest zu den geteilten Kompetenzen der Union sollen sowohl derAufbau und die Durchfuumlhrung einer gemeinsamen Auszligen- und Sicherheitspolitik als auch dieRechtsgrundlagen fuumlr das gemeinsame Gebiet der Freiheit und Sicherheit hinzugefuumlgt werdenGeteilte Kompetenzen decken drei verschiedene Gebiete ab dasjenige in dem die Union diegrundlegenden Regeln festlegt dasjenige in dem sie lediglich in einer komplementaumlren oderzusaumltzlichen Art interveniert und dasjenige in dem sie nationale Politiken koordiniertEine Weiterentwicklungsklausel ist vorzusehen die nur in Ausnahmefaumlllen die einstimmigeEntscheidung fordert und grundsaumltzlich die Beteiligung des EP festlegtInnerhalb des EuGH soll eine spezielle Verfassungs- und Grundrechtekammer geschaffen werdenDie Grundrechtecharta soll integraler Bestandteil der Europaumlischen Verfassung werdenDie Union soll der Europaumlischen Menschenrechtskonvention beitretenDie Schaffung einer zusaumltzlichen Institution fuumlr eine spezielle Rolle der nationalen Parlamenteinnerhalb des Institutionsgefuumlges der EU wird abgelehnt obwohl die Autoren eine bedeutendere Rolleder nationalen Parlamente befuumlrwortenbdquoDie EU ist weder eine Foumlderation im klassischen Sinne noch ein StaatldquoDas EP fungiert zusammen mit dem Rat als gleichberechtigter Gesetzgeber der EUDie Haushaltskompetenz soll zwischen EP und Rat geteilt werdenDer Europaumlische Rat ist eine zentrale Institution der EU und praumlgt ihre politische RichtungDer gegenwaumlrtige Rat fuumlr Allgemeine Angelegenheiten soll in zwei getrennte Einheiten aufgeteiltwerden einen gestaumlrkten Rat fuumlr Allgemeine Angelegenheiten der die Kohaumlrenz der Entscheidungensicherstellt waumlhrend ein spezieller Rat fuumlr Auswaumlrtige Beziehungen sich rein auf Fragen im Bereichder GASP konzentriertDie Mitgliedstaaten bleiben bei der Besetzung des Ratsvorsitzes gleichberechtigtDie Kommission behaumllt ihr InitiativmonopolDer Europaumlische Rat schlaumlgt dem EP unter Beruumlcksichtigung der Ergebnisse der Europawahl und mitqualifizierter Mehrheit einen Kandidaten fuumlr das Amt des Kommissionspraumlsidenten vor den das EPentweder ablehnt oder annimmt Der Kommissionspraumlsident waumlhlt dann seine Kommissare aus dieKommission wird in toto vom EP gewaumlhlt und vom Rat mit Mehrheit bestaumltigt

11 Beitrag des Earl of Stockton vom 24092002Der Earl of Stockton ist stellvertretendes Mitglied des Europaumlischen Konventes der im Namen einerGruppe britischer Konservativer die in ihrer Mehrheit ehemalige oder jetzige Mitglieder des bdquoHouse ofCommonsldquo des bdquoHouse of Lordsldquo und des EP sind diesen Beitrag zur oumlffentlichen Debatte uumlber dieZukunft Europas eingereicht hatTitel bdquoDie Zukunft der EU Ein positiver konservativer Ansatzldquo1 Zur FormKein vollstaumlndiger Verfassungsentwurf sondern Vorschlaumlge und Gedanken zu den aus ihrer Sichtwichtigen Streitpunkten

Positiver Ansatz D h die EU wird nicht verteufelt auch wird nicht ausschlieszliglich dieRuumlckuumlbertragung von Kompetenzen auf die nationale Ebene gefordert sondern der Entwurf erkenntausdruumlcklich die Bedeutung der EU in ganz bestimmten Bereichen an und fordert konsequenterweisedort auch die Staumlrkung der EU-Kompetenzen wie auch die Effektivierung der Verfahrensablaumlufe2 Zum InhaltZunaumlchst Klarstellung daszlig auch in Zukunft die Mitgliedstaaten die bestimmenden Komponenten derEU bleiben sollen weshalb die Umwandlung der EU in einen voll funktionierenden Bundesstaatabgelehnt wirdKompetenzverteilung Auflistung der eigenen Kompetenzen der EU der eigenen Kompetenzen derMitgliedstaaten und der geteilten Kompetenzen wird abgelehnt stattdessen lediglich Klarstellung imVerfassungsvertrag daszlig die EU nur dort eigene oder geteilte Zustaumlndigkeit besitzt wo ihr der Vertragdies einraumlumtDie gemeinschaftlichen Vertraumlge sollen vereinfacht und in zwei Teile geteilt werden 1 Teil =Vertragsverpflichtungen der EU (wichtige Vorschriften) 2 Teil = Vertragsregeln fuumlr die EU (wenigerwichtige und detailliertere Vorschriften) Auch die Vorschriften des 2 Teils sollen nur imKonsensverfahren geaumlndert werden koumlnnenDer Rat bleibt die bestimmende Institution der EU lediglich mehr Offenheit und TransparenzAufwertung der Rolle der nationalen Parlamente indem ein bdquoAusschuszlig der nationalen Parlamenteldquoeingerichtet wird der sich vor allem mit dem Rat ins Benehmen setzen wuumlrde Bevor der Rat Rechtsetzt wuumlrde dieser Ausschuszlig seine Ansicht zu den Gesetzesvorschlaumlgen aumluszligern Also wird diebdquoStaatenkammerldquo nicht allein vom Rat gebildet sondern von den nationalen Parlamentenrepraumlsentiert im o g Ausschuszlig an der Seite des Rates Allerdings soll sich der Ausschuszlig aufSubsidiaritaumltsfragen und auf besonders wichtige Gesetzgebung konzentrierenEmpfehlung des Konventes daszlig die Mitgliedstaaten vor einer Entscheidung im EU-Gesetzgebungsverfahren stets das jeweilige nationale Parlament anhoumlren muumlssenPraumlsident der EU sollte vom Europaumlischen Rat fuumlr mehrere Jahre ernannt werden wobei auch das EPzu beteiligen istPraumlsidentschaft besteht aus dem Praumlsidenten und einer rotierenden Troika die ein Jahr im Amt bleibtDie Troika setzt sich immer aus einem Vertreter eines groumlszligeren Mitgliedstaates und aus zweiVertretern kleinerer Mitgliedstaaten zusammen Die Praumlsidentschaft vertritt den Rat der eine von derKommission zu unterscheidende Aufgabe hatDie Kommission sollte der Motor der EU bleiben deshalb Notwendigkeit einer starken Kommissionjedoch ohne erweiterte Kompetenzen in bezug auf den status quo Innerhalb ihrer Kompetenzen aberschon Staumlrkung ihrer Rolle bspw bei der SubventionskontrolleReduzierung der Abteilungen innerhalb der Kommission Jeder Mitgliedstaat behaumllt einen Kommissarallerdings gibt es sog bdquoVollkommissareldquo und bdquoJuniorkommissareldquo Jeder bdquoVollkommissarldquo erhaumllt eineAbteilung mit einem bdquoJuniorkommissarldquo an seiner Seite (Anpassung an das System in der nationalenMinisterialverwaltung) Die groumlszligeren Mitgliedstaaten haumltten immer einen bdquoVollkommissarldquo wohingegendie kleineren Mitgliedstaaten zwischen einem bdquoVoll-ldquo und einem bdquoJuniorkommissarldquo hin- und herwechseln wuumlrden Ziel effektive und schlanke Kommission und gleichzeitig Wahrung einesKommissars auch fuumlr die kleineren MitgliedstaatenIn Sachen EP Ausweitung des Mitentscheidungsverfahrens Viel wichtiger ist jedoch daszlig das EP anAutoritaumlt und Legitimitaumlt gewinnt was sich erst im Laufe der Zeit entwickeln muszlig Hinweis auf diefehlende Kohaumlrenz und Konsistenz in den Entscheidungen des EP weil es keine klarenMehrheitsfraktionen im EP gibt Recht der vorzeitigen Aufloumlsung des EP durch die gemeinsamhandelnden Organe der Kommission und des RatesWichtig ist die bessere Durchsetzung der EuGH-Entscheidungen Deshalb soll der EuGH das Rechterhalten einem verurteilten Mitgliedstaat bzw Individuum im Falle der Nichtbefolgung des Urteils dieStimmrechte und oder den Zugang zu EU-Programmen zeitweise zu entziehen

12 Entwurf von Rupert ScholzAbgedruckt als Sonderheft 2002 der Zeitschrift fuumlr Gesetzgebung ZGGrundlage des EVP-Diskussionsentwurfs zur bdquoVerfassung der Europaumlischen Unionldquo vom 290820021 Zur FormSystematische Zusammenfuumlhrung von EUV und EGV in einem neuen bdquoVertrag uumlber die EuropaumlischeUnionldquoKeine Zweiteilung in einen wichtigen und einen weniger wichtigen dafuumlr detaillierteren TeilScholz plaumldiert fuumlr Benennung als bdquoVerfassungsvertragldquo2 Zum InhaltGrundsouveraumlnitaumlt bleibt bei den Mitgliedstaaten d h auch in Zukunft keine Kompetenz-Kompetenzfuumlr die EU

Art 308 EG abschaffen dafuumlr Annexkompetenz einfuumlhren d h EU-Kompetenz fuumlr notwendigeergaumlnzende Vorschriften beim Taumltigwerden im eigenen Zustaumlndigkeitsbereich der EU (Art 64 I)Ziele und Kompetenzen eindeutig unterscheiden Aus Zielen duumlrfen keine Befugnisse abgeleitetwerden (so aber beim jetzigen Art 308 EG)Kompetenzaufteilung Ausschlieszligliche und geteilte Zustaumlndigkeiten der EU (Vollgesetzgebung)zusaumltzlich Rahmenzustaumlndigkeit (Rahmengesetzgebung)Subsidiaritaumltsprinzip muszlig verfahrensrechtlich durch eine Subsidiaritaumltskammer beim EuGHabgesichert werden Keine ex-ante-Kontrolle durch die nationalen Parlamente wegenNichtpraktikabilitaumlt innerhalb von sechs Wochen eine Uumlberpruumlfung von Gesetzesinitiativen aufEinhaltung des Subsidiaritaumltsprinzips durchzufuumlhrenDas EP erhaumllt volle Legislativgewalt zwei Kammern Voumllkerkammer und Staatenkammer die letztejedoch mit festen MitgliedernDie Kommission fungiert als Regierung die dem EP gegenuumlber voll verantwortlich istInitiativrecht auch fuumlr das EP (Voumllker- und Staatenkammer)Starker Praumlsident der Kommission aber Absage an einen vom Europaumlischen Rat gewaumlhltenPraumlsidenten

V Ausblick Beitritt und Erweiterung

DIE BEITRITTSKANDIDATEN IM KONVENT

Aureacutelien Raccah

Auszug aus der Erklaumlrung von LaekenbdquoDie Bewerberlaumlnder werden in vollem Umfang an den Beratungen des Konvents beteiligt Sie werdenin gleicher Weise wie die derzeitigen Mitgliedstaaten vertreten sein (ein Vertreter der Regierung undzwei Mitglieder des nationalen Parlaments) und an den Beratungen teilnehmen ohne freilich einenKonsens der sich zwischen den Mitgliedstaaten abzeichnet verhindern zu koumlnnenldquo

I Souveraumlnitaumlt und Identitaumlt der Beitrittskandidaten in der Zukunft EuropasA Gewaltenteilung

1) Horizontale Gewaltenteilung Aufsicht uumlber die europaumlische Institutionen- Beitraumlge von Majaz Nahigal (Premierminister von Slowenien) Michael

Attalides (Vertreter von Zypern) Hildegard Corola Puwak (Vertreterin derRegierung von Rumaumlnien) Jan Kohout (Vertreter der Regierung derTschechischen Republik) Josef Zieleniec (Vertreter des tschechischenParlaments)

2) Vertikale Gewaltenteilung Prinzip der Subsidiaritaumlt- Beitraumlge von Nahtigal gemeinsamer Beitrag von 16 Mitgliedern

Andriukaitis (Vertreter des Parlaments von Litauen) Attalide- Inhalt Neue Kompetenzen bessere Koordinierung Partnerschaft des

EuGH mit den nationalen Verfassungsgerichtsoumlfen FruumlhwarnsystemEinbeziehung der Regionen mit GesetzgebungsbefugnissenVerteilung der Kompetenzen Kompetenzkatalog mit ausschliesslichenkonkurrierenden und Ergaumlnzungskompetenzen

B Staumlrkung des Gewichts der nationalen Parlamente1) Rolle und Gewicht der nationalen Parlamente

- Beitraumlge von Nahtgal Andriukaitis und Kutraite-Giedraitene PeeterKreitzberg unt Tunne Kelam (Vertreter des Parlaments von Estland)

- Inhalt Vertretung der kleinen Staaten Koordinierung mit dem europaumlischenParlament Kontrolle der Regierung Kooperation zwischen den nationalenParlamenten

2) Schaffung einer zweten Kammer- Nach den Vorbild des franzoumlsischen Senates Andriukaitis Atalides- Neue Kammer mit einer gleichen Vertretung aller Staaten 6 Sitzungen pro

Jahr Teilnahme der nationalen Parlamentarier Kontrolle der Anwendungdes Subsidiartaumltsprinzips

II Rolle der Beitrittskandidaten in der Zukunft Europas - ThemenPrinzip der DemokratieVereinfachung der Vertraumlge

- Beitraumlge von Andriukaitis Attalides Danuta Huumlbner und Janusz Trzcinski(Vertreter der polnischen Regierung) Birzniece (Vertreterin des Parlamentsvon Lettland)

- Inhalt Zugang und Verstaumlndlichkeit Verschmelzung der bestehendenVertraumlge

Beteiligung der Buumlrger- Beitraumlge von Nahtigal Andriukaitis Attalides Huumlbner- Inhalt Beachtung der Demokratie Gleichheit der Sprachen

Menschenrechte kulturelle soziale und wirtschaftliche Vielfalt GR-ChartaKooperation im Bereich der 2 und 3 SaumluleGASP Debatten uumlber den Hohen Vertreter fuumlr die GASP

- Beitraumlge von Nahtigal Andriukaitis Attalides Puwak

- Inhalt EU als Voumllkerrechtssubjekt Kooperation Erweiterung dergemeinsamen Bereiche graduelle bdquoVergemeinschaftungldquo Erfordernis derSolidaritaumlt Verschmelzung des Hohen Vertreters fuumlr die GASP und desKommissars fuumlr Auswaumlrtige Angelegenheiten

Bereich der polizeilichen und justiziellen Zusammenarbeit in Strafsachen- Beitraumlge von Puwak Nahtigal- Inhalt Innere Sicherheit bessere Kooperation

Zum Weiterlesen

Figaro vom 240103 polnischer Aussenminister Wlodzinierz Cinoszewic gt Gott und christliche WerteLe Monde vom 30103 J-L Dehaene gt bdquokeine Oktroyierung der BedingungenldquoLe Monde vom 290203 bdquo Die kleinen Beitrittskandidaten misstrauen einem Europa der Grossenldquo

Ein Teil der MEPs soll durch europaumlische Listen gewaumlhlt werden Der ER und das EP habengleichwertige Rechte bei der Ernennung und der Kontrolle der Kommission

AussenvertretungDer Sekretaumlr der Union (SdU) der gleichzeitig Vizepraumlsident der Kommission ist und einenbesonderen Status hat wird vom ER und vom designierten Kommissionspraumlsidenten einvernehmlichernannt Damit ist er sowohl gegenuumlber dem ER als auch gegenuumlber demKommissionspraumlsidenten rechenschaftspflichtig die ihn auch beide seines Amtes enthebenkoumlnnen Als Kommissionsmitglied ist er auszligerdem gegenuumlber dem EP verantwortlich Waumlhrendeines Uumlbergangszeitraums wird der SdU im Bereich der GASP das Initiativrecht der Kommission imRahmen der Leitlinien und Auftraumlge des Rates oder einer Gruppe von Mitgliedstaaten ausuumlben AmEnde der Uumlbergangszeit legt der Rat die Modalitaumlten fest nach denen der SdU autonom dasInitiativrecht der Kommission im Bereich der GASP ausuumlben kann Der SdU vertritt die Union bei derDurchfuumlhrung auszligenpolitischer Aktionen gegenuumlber Dritten und ist fuumlr die Umsetzung dergemeinsamen Beschluumlsse verantwortlich

IV Verfassungsentwuumlrfe

VERFASSUNGSENTWUumlRFEAUS EUROPARECHTLICHER UND VERFASSUNGSRECHTLICHER SICHT

Christine Gerlach und Christian Pernhorst

Uumlberblick uumlber verschiedene Verfassungsentwuumlrfe

1 EU-Organe bzw Europaumlischer Konventsum Entwurf des Praumlsidiums des Europaumlischen Konventes vom 28102002sum Entwurf des Kommissionspraumlsidenten Romani Prodi vom 04122002sum Bericht des Europaumlischen Parlamentes (Alain Lamassoure) vom 240420022 Fraktionen und Parteiensum Entwurf der EVP-Gruppe im Europaumlischen Konvent vom 10112002sum Entwurf der SPE-Gruppe im Europaumlischen Konvent vom 03102002sum Berliner Entwurf der SPD-Bundestagsabgeordneten Gloser und Roth vom 20112002sum Entwurf einiger junger bdquoGruumlnerldquo von September 20023 Einzelpersonen (nicht abschlieszligende Auswahl)sum Entwurf von Prof Dr Juumlrgen Schwarze vom 12112002sum Entwurf der Konventsmitglieder Alan Dashwood Michael Dougan Christophe Hillion Angus

Johnston und Eleanor Spaventa vom 28102002sum Entwurf von Jo Leinen (MdEP) vom 23102002sum Entwurf von Robert Badinter vom 26092002sum Entwurf von Dr Wolfgang Schaumluble und Wilfried Martens vom 24092002sum Entwurf des Earl of Stockton vom 24092002sum Entwurf von Prof Dr Rupert Scholz von August 2002

(insgesamt nicht abschlieszligende Auswahl siehe die umfassenden Nachweise bei httpwwwcapuni-muenchendekonvententwuerfehtm)

Einzelheiten

1 Praumlsidium des Europaumlischen Konventes (bdquoGiscard-Entwurfldquo) vom 28102002sum Dreiteilung des bdquoVertrages uumlber eine Verfassung fuumlr Europaldquo in 1 Struktur der Verfassung und 2

Politikbereiche und die Durchfuumlhrung der Maszlignahmen der Union und 3 AllgemeineSchluszligbestimmungen Der zweite Teil soll die Rechtsgrundlagen enthalten

sum Frage der Namensgebung fuumlr die Union wird aufgeworfen (1Teil Titel I Art 1)sum Die Unionsbuumlrgerschaft soll betont werden Wie die GR-Charta in den Vertrag eingefuumlgt werden

soll ist offen gelassensum Abloumlsung der turnusmaumlszligigen Ratspraumlsidentschaft durch einen Praumlsidenten des Europaumlischen

Rates der fuumlr bestimmte Zeit gewaumlhlt werden soll (1 Teil Titel IV Art 15a)sum Schaffung des bdquoKongress der Voumllker Europasldquo (1 Teil Titel IV Art 19)sum Haushalt der Union soll vollstaumlndig aus Eigenmitteln der Union finanziert werden (1 Teil Titel VII

Art 38)sum Moumlglichkeit des Austritts wird festgesetzt (1 Teil Titel X Art 46)

2 bdquoProdi-Entwurfldquo vom 4122002

sum Dreiteilung der bdquoVerfassung fuumlr die Europaumlische Unionldquo in 1 Prinzipien 2 Grundrechte und 3Politikbereiche Der erste Teil Prinzipien enthaumllt neben den institutionellen Prinzipien auch diewesentlichen Politikziele fuumlr jeden einzelnen Politikbereich

sum Generelle Vergemeinschaftung aller Politikbereiche also auch der GASP und der PJZS

sum Einstimmigkeitserfordernis wird in allen Faumlllen selbst fuumlr Verfassungsaumlnderungen aufgegebenAusnahme ist die Aufnahme neuer Mitglieder

sum Die innenpolitischen Bereiche der Union werden eingeteilt in bdquoprincipal policiesldquo bdquoflanking policiesldquound bdquocomplementary actionsldquo je nach Art der Handlungsinitiative (HarmonisierungKoordinierung) die von der Union erwartet wird

sum Auszligenpolitik Gewaumlhrleistung einer kohaumlrenten Auszligenpolitik durch die Einrichtung des Amteseines bdquoSekretaumlrs der Unionldquo und durch die Niederlegung der generellen auszligenpolitischen Ziele im1 Teil der Verfassung

3 Bericht des Europaumlischen Parlamentes uumlber die Abgrenzung der Zustaumlndigkeiten der EU undder Mitgliedstaaten vom 24042002

Bericht des Ausschusses fuumlr konstitutionelle Fragen des EP (Berichterstatter Alain Lamassoure)

sum Behandelt vor allem das Thema der Kompetenzaufteilung kein breit angelegterVerfassungsentwurf

sum Vergemeinschaftung des zweiten und dritten Pfeilers um das Gleichgewicht von wirtschaftlicherund politischer Integration der Union herzustellen

sum Drei Arten von Zustaumlndigkeiten 1 die grundsaumltzliche Zustaumlndigkeit der Mitgliedstaaten 2 die derUnion uumlbertragene eigene Zustaumlndigkeit und 3 die geteilte Zustaumlndigkeit

sum Evolutivklausel in Anlehnung an Art 308 EG dessen Anwendung jedoch auch in die umgekehrteRichtung Ruumlckuumlbertragung von der Union auf die Mitgliedstaaten funktionieren soll

4 Entwurf der Europaumlischen Volkspartei vom 10112002Ergebnis der Studientage der EVP-Gruppe im Europaumlischen Konvent in Frascati vom 8 bis 10November 2002 Basiert auf dem Estoril-Entwurf vom 18102002 der wiederum auf dem Brok-Diskussionspapier vom 12092002 und dem EVP-Diskussionsentwurf zur bdquoVerfassung derEuropaumlischen Unionldquo vom 29082002 aufbaut Fuumlhrt den bdquoEstoril-Entwurfldquo mit dem bdquoGiscard-EntwurfldquozusammenZur FormAngepaszligt an die vom Konventspraumlsidium in seinem Vorentwurf vorgenommene Zwei- bzw Dreiteilungdes Verfassungsvertrages (Teil I Verfassungsstruktur Teil II Unionspolitiken Teil IIISchluszligbestimmungen)Bezeichnung als Verfassung und nicht als VerfassungsvertragAuffallend ist die komplette Uumlbernahme der Grundrechtecharta in die Verfassung ganz zu BeginnAnsonsten in der Form stark dem bdquoGiscard-Entwurfldquo angeglichen aber insgesamt ausfuumlhrlicherZum Inhalt1 Teil Struktur der VerfassungReligioumlser Bezug in der Praumlambel (bdquoreligious heritageldquo)Grundrechte in Art 1 ndash 55Rechtspersoumlnlichkeit (Art 56 II)Union gegruumlndet auf den Buumlrgern der Union und auf den Mitgliedstaaten (Art 56 I)Vorschriften uumlber die Flagge Hymne und den Feiertag (Art 61)Prinzip der begrenzten Einzelermaumlchtigung (Art 64 I)Zustaumlndigkeiten der Union ausschlieszligliche (= eigene) Zustaumlndigkeit geteilte Zustaumlndigkeit undergaumlnzende Zustaumlndigkeit der Union (Art 65)Kompetenzkataloge in Art 66 ndash 68Fruumlhwarnsystem im europaumlischen Gesetzgebungsverfahren bzgl der Einhaltung des Subsidiaritaumlts-und des Verhaumlltnismaumlszligigkeitsprinzips (Art 69 III)Flexibilitaumltsklausel in Art 71 (Ersatz fuumlr Art 308 EG) allerdings weiterhin mit dem Erfordernis derEinstimmigkeit im Rat jedoch nur der Mehrheit im EPUnterscheidung zwischen Legislativrat mit rotierender Praumlsidentschaft (Art 76 I) und Exekutivratdessen Vorsitz ein nationaler Minister der Kommissionspraumlsident oder das zustaumlndige Mitglied derKommission innehat (Art 76 II)Initiativmonopol im Gesetzgebungsverfahren weiterhin bei der Kommission (Art 77 II)Der Rat schlaumlgt dem EP einen Kandidaten fuumlr das Amt des Kommissionspraumlsidenten mit qualifizierterMehrheit im Lichte des Ergebnisses der EP-Wahlen vor EP waumlhlt mit absoluter MehrheitKommissionspraumlsident schlaumlgt die Kommissare vor die vom Rat mit qualifizierter Mehrheit bestaumltigtund vom EP gewaumlhlt werden muumlssen (Art 78 III)

Der Kommissionspraumlsident ernennt zwei Vizepraumlsidenten einem uumlbertraumlgt er mit Zustimmung desRates die Auszligenvertretung der Union (bdquoCommissioner for Foreign Relationsldquo) (Art 79 IV)Instrumente der Union 1 Unionsgesetze und -rahmengesetze erlassen durch die Legislative derUnion 2 Verordnungen erlassen durch die Exekutive der Union 3 Entscheidungen 4Empfehlungen und 5 Stellungnahmen Gesetze und Verordnungen sind allgemein anwendbar inihrer Gesamtheit bindend und in allen Mitgliedstaaten unmittelbar anwendbar Rahmengesetzehingegen entsprechen den Richtlinien (Art 91)Gesetze und Rahmengesetze werden zusammen vom EP und vom Rat entsprechend demMitentscheidungsverfahren (Art 96) erlassen Die Kommission kann Verordnungen erlassen wennund soweit entweder die Verfassung oder ein Unionsgesetz sie dazu ermaumlchtigt allerdings sind InhaltZweck und Ausmaszlig der Ermaumlchtigung zu beachten (vgl Art 80 I GG) (Art 94)Das Mitentscheidungsverfahren beinhaltet ein Vermittlungsverfahren Alle Unionsgesetze und -rahmengesetze sind ZustimmungsgesetzeFinanzierung der Union ausschlieszliglich durch Eigenmittel (Art 109 I)Die Kommission repraumlsentiert die Union nach auszligen (Art 112) Abschluszlig von internationalenVertraumlgen und Abkommen durch den Rat und das EP (Art 113) Ausdruumlckliche Kompetenz zumBeitritt zur Europaumlischen Menschenrechtskonvention (Art 113 II)bdquoEuropaumlische Partnerschaftldquo mit den EU-Nachbarstaaten vergleichbar mit dem EuropaumlischenWirtschaftsraum inklusive einer politischen Komponente (Art 116)2 Teil Die Politikbereiche und die Durchfuumlhrung der Maszlignahmen der UnionZwei moumlgliche Optionen fuumlr den 2 Teil des Verfassungsvertrages bzw der VerfassungOption 1 folgt der Idee im bdquoGiscard-Entwurfldquo wonach erst im 2 Teil fuumlr jeden einzelnen Politikbereichdie Art der Zustaumlndigkeit die anwendbaren Rechtsakte und Verfahren aufgefuumlhrt werden Nachteil seijedoch daszlig die Bedeutung des 1 Teils nachhaltig reduziert wuumlrde und zudem der 2 Teil aufgrundseines Umfangs von ca 414 Vorschriften fuumlr den Leser kaum noch lesbar waumlreDeshalb favorisiert der EVP-Entwurf die Option 2 wonach der 1 Teil in abschlieszligender Form dieZustaumlndigkeiten Rechtsakte und Verfahren der Union definiert und im 2 Teil nur noch dieVorschriften Aufnahme faumlnden die nicht in den 1 Teil passen Beispielsweise die Grundfreiheiten dieWettbewerbsregeln EMU-Vorschriften oder zusaumltzliche Vorschriften uumlber das Verfahren derInstitutionen der UnionGemaumlszlig der Option 2 schlaumlgt der Entwurf die folgenden Titel fuumlr den 2 Teil vorTitel I Gemeinsamer Markt Titel II EMU Titel III Innere Sicherheit Titel IV GASP TitelV Verteidigung Titel VI Euratom Titel VII Das Verfahren der Institutionen der Union

5 Beitrag der SPE- Gruppe im Europaumlischen Konvent

sum Kein Verfassungsentwurf sondern nur Vorschlaumlge fuumlr eine neue europaumlische Verfassung miteiner starken sozialen Dimension

sum Die verschiedenen Saumlulen sollen in einen einzigen Text gegossen werden (s Giscard-Entwurf)- Neuer Status fuumlr Nachbarstaaten (s Giscard)- Sicherheits- und Verteidigungspolitik sollte und Kontrolle des EP stehen- EuGH soll bei Kompetenzuumlberschreitung der EU entscheidensum Schaffung eines Rates fuumlr legislative Angelegenheiten (welcher oumlffentlich tagen sollte)- Praumlsident der Kommission muszlig gestaumlrkt werden mehr demokratische Legitimitaumlt und politische

Verantwortung- Absolute Transparenz und bdquogood administrationldquo soll von der Verfassung garantiert werdensum Nationale Parlamente sollen gestaumlrkt werden engere Kooperation mit dem EP ohne Schaffung

einer neuen Institution

6 Berliner Entwurf

sum Die bdquoVerfassung fuumlr die Europaumlische Unionldquo orientiert sich an bereits bestehendem Recht in deneuropaumlischen Vertraumlgen und an der Rechtsprechung des EuGH

sum Vollbeschaumlftigung und nachhaltiges Wachstum werden als Ziele der Union eingefuumlgtsozialdemokratische Werte verankert

sum Die GR-Charta wird nicht mit aufgenommen nur Verweissum Absage an einen Praumlsidenten des Europaumlischen Rates stattdessen Staumlrkung der Kommission

die das Initiativmonopol behaumllt und deren Praumlsident vom EP gewaumlhlt wirdsum Verankerung des Konventsverfahrens zur Aumlnderung der Verfassung

7 Young Greens

sum GR-Charta ist in Verfassung integriert und den Prinzipien der Union vorangestelltsum Europaumlisches Referendum wird in die Verfassung aufgenommensum EP besitzt zusammen mit der Kommission das Initiativrechtsum EP besteht aus einer Buumlrgerkammer und einer Staatenkammer wobei die Buumlrgerkammer vom

Volk gewaumlhlt wird und die Staatenkammer sich aus den Regierungen der Mitgliedstaatenzusammensetzt in der jeder Staat nur eine Stimme hat

sum Ein bdquoRat fuumlr nachhaltige Entwicklung wird geschaffen

8 Schwarze ndash Entwurf

sum Modell einer Zweiteilung der Vertraumlge erster Teil bildet den eigentlichen Verfassungsvertrag wirddurch einen zweiten Vertrag uumlber Unionspolitiken ergaumlnzt (hier einfachere Modalitaumlten zurAumlnderung vorgesehen als bei einer Aumlnderung des ersten Teils)

sum Entwurf konzentriert sich auf die 4 Punkte von Laeken (1bessere Kompetenzabgrenzung 2Verbesserung des GR-Schutzes 3 Vereinfachung der Vertraumlge 4 Reform der Institutionen)

sum Der Europaumlische Rat bekommt Organstellung die Zusammensetzung wird um den Praumlsidentendes EP erweitert der Vorsitz im Europaumlischen Rat ist an den Vorsitz im Rat gekoppelt

sum Der Vorsitz im Rat soll durch eine auf 24 Monate angelegte gemeinsame Praumlsidentschaft von 3Mitgliedstaaten wahrgenommen werden

sum Fruumlhwarnsystem durch Einrichtung eines Kompetenzausschusses der sich aus nationalen undEuropaparlamentariern zusammensetzt

sum Klagerecht der nationalen Parlamente sowie des AdRsum Ruumlckuumlbertragung von Regelungszustaumlndigkeiten auf die Mitgliedsstaaten moumlglichsum Das gesamte Unionsrecht abgesehen von der Ausnahmeregelung der GASP unterliegt der

richterlichen Kontrolle durch die Unionsgerichtesum Nichtigkeitsklage erfaumlhrt inhaltliche Aumlnderung- Abschaffung des Systems der 4 Klagegruumlnde zugunsten einer Generalklausel- Aufhebung der Beschraumlnkungen in Bezug auf die passivlegitimation bei Klagen Privater- Kommissionsverordnungen werden zum zulaumlssigen Gegenstand einer Individualklage- GR-Beschwerde moumlglichsum Auf Unionssteuer wird verzichtet stattdessen Finanzierung nach Anteilen am BSPsum Bei der GASP werden die sog Petersberg-Aufgaben die Einsaumltze zur Bekaumlmpfung des

internationalen Terrorismus hinzugefuumlgtsum Personelle Verschmelzung der Aumlmter des Hohen Vertreters fuumlr GASP und des Auszligenkommissars

9 Entwurf von Jo Leinen

- GR-Charta wird das erste Kapitel der Verfassung- EU besitzt Rechtspersoumlnlichkeit Austritt aus Union moumlglich- Arbeitssprache neben Englisch und Franzoumlsisch auch Deutsch- Gesetzgebung der EU erfolgt in 2 Kammern durch das Europaumlische Parlament (Buumlrgerkammer)

und durch den Europaumlischen Senat (Staatenkammer) der aus einer Umgestaltung desMinisterrats hervorgeht

- Kommission stellt die Exekutive der Union dar der Praumlsident wird vom EP gewaumlhlt- Europaumlischer Auszligenminister soll Vize-Praumlsident der Kommission sein- Ein Praumlsident des Europaumlischen Rates ist nicht vorgesehen wird auch kein Organ der EU- Erhebung finanzieller Eigenmittel- Referendum wird eingefuumlhrt direkte Demokratie- Koordinierung von Politiken sowie die verstaumlrkte Zusammenarbeit in den Vertrag mit

aufgenommen- AdR bekommt Klagerecht vor dem EuGH

10 Beitrag von Wolfgang Schaumluble und Wilfried Martens vom 24092002Entwurf traumlgt den Titel bdquoEine Verfassung fuumlr ein starkes Europaldquo zuletzt aktualisiert am 24092002Flieszligtext mit durchnummerierten Paragraphen Von der Form nicht vergleichbar mit den meisten

anderen Verfassungsentwuumlrfen die bereits vollstaumlndig vorformulierte Artikel enthalten wohingegendieser Entwurf lediglich einige wenige bedeutsame Themen ansprichtZwar spricht der Entwurf von bdquoVerfassungldquo jedoch sind in den Text Aumlnderungsvorschlaumlgeeinschlaumlgiger konservativer Parteien eingearbeitet die gerade an dieser Stelle den Gebrauch desBegriffes bdquoVerfassungsvertragldquo fordern (z B die CSU)Die in dem Entwurf behandelten Themen sind die Kompetenzverteilung zwischen der EU und denMitgliedstaaten die Integretion der Grundrechtecharta in die Verfassung und die Reform derInstitutionenZum InhaltBekenntnis zum bdquogeistig-religioumlsen und sittlichen ErbeldquoEine Perspektive fuumlr die aumluszligeren Grenzen Europas ist zu schaffen da ansonsten die Gefahr bestehedie Integrationskraft der Union zu uumlberfordern Die Grenzen sollen bdquoklar aber offenldquo gezogen werdend h zu Staaten die derzeit der Union als Vollmitglieder nicht beitreten koumlnnen soll eine bdquoEuropaumlischePartnerschaftldquo entwickelt werden Diese soll sich am Modell des EWR orientieren allerdings unterEinbeziehung einer politischen KomponenteBetonung der Unantastbarkeit der internen europaumlischen GrenzenEinheitliche Rechtspersoumlnlichkeit der UnionDie Union ist eine einmalige () Konstruktion bdquoohne historische oder legale Vorbilderldquo die auf derdoppelten Legitimation der Buumlrger und der Staaten aufbautDrei Arten der Kompetenz die prinzipiell von den Mitgliedstaaten ausgeuumlbten Kompetenzen dieeigenen Kompetenzen der Union und die geteilten Kompetenzen Prinzip der begrenztenEinzelermaumlchtigung gilt weiterEntweder zu den eigenen aber zumindest zu den geteilten Kompetenzen der Union sollen sowohl derAufbau und die Durchfuumlhrung einer gemeinsamen Auszligen- und Sicherheitspolitik als auch dieRechtsgrundlagen fuumlr das gemeinsame Gebiet der Freiheit und Sicherheit hinzugefuumlgt werdenGeteilte Kompetenzen decken drei verschiedene Gebiete ab dasjenige in dem die Union diegrundlegenden Regeln festlegt dasjenige in dem sie lediglich in einer komplementaumlren oderzusaumltzlichen Art interveniert und dasjenige in dem sie nationale Politiken koordiniertEine Weiterentwicklungsklausel ist vorzusehen die nur in Ausnahmefaumlllen die einstimmigeEntscheidung fordert und grundsaumltzlich die Beteiligung des EP festlegtInnerhalb des EuGH soll eine spezielle Verfassungs- und Grundrechtekammer geschaffen werdenDie Grundrechtecharta soll integraler Bestandteil der Europaumlischen Verfassung werdenDie Union soll der Europaumlischen Menschenrechtskonvention beitretenDie Schaffung einer zusaumltzlichen Institution fuumlr eine spezielle Rolle der nationalen Parlamenteinnerhalb des Institutionsgefuumlges der EU wird abgelehnt obwohl die Autoren eine bedeutendere Rolleder nationalen Parlamente befuumlrwortenbdquoDie EU ist weder eine Foumlderation im klassischen Sinne noch ein StaatldquoDas EP fungiert zusammen mit dem Rat als gleichberechtigter Gesetzgeber der EUDie Haushaltskompetenz soll zwischen EP und Rat geteilt werdenDer Europaumlische Rat ist eine zentrale Institution der EU und praumlgt ihre politische RichtungDer gegenwaumlrtige Rat fuumlr Allgemeine Angelegenheiten soll in zwei getrennte Einheiten aufgeteiltwerden einen gestaumlrkten Rat fuumlr Allgemeine Angelegenheiten der die Kohaumlrenz der Entscheidungensicherstellt waumlhrend ein spezieller Rat fuumlr Auswaumlrtige Beziehungen sich rein auf Fragen im Bereichder GASP konzentriertDie Mitgliedstaaten bleiben bei der Besetzung des Ratsvorsitzes gleichberechtigtDie Kommission behaumllt ihr InitiativmonopolDer Europaumlische Rat schlaumlgt dem EP unter Beruumlcksichtigung der Ergebnisse der Europawahl und mitqualifizierter Mehrheit einen Kandidaten fuumlr das Amt des Kommissionspraumlsidenten vor den das EPentweder ablehnt oder annimmt Der Kommissionspraumlsident waumlhlt dann seine Kommissare aus dieKommission wird in toto vom EP gewaumlhlt und vom Rat mit Mehrheit bestaumltigt

11 Beitrag des Earl of Stockton vom 24092002Der Earl of Stockton ist stellvertretendes Mitglied des Europaumlischen Konventes der im Namen einerGruppe britischer Konservativer die in ihrer Mehrheit ehemalige oder jetzige Mitglieder des bdquoHouse ofCommonsldquo des bdquoHouse of Lordsldquo und des EP sind diesen Beitrag zur oumlffentlichen Debatte uumlber dieZukunft Europas eingereicht hatTitel bdquoDie Zukunft der EU Ein positiver konservativer Ansatzldquo1 Zur FormKein vollstaumlndiger Verfassungsentwurf sondern Vorschlaumlge und Gedanken zu den aus ihrer Sichtwichtigen Streitpunkten

Positiver Ansatz D h die EU wird nicht verteufelt auch wird nicht ausschlieszliglich dieRuumlckuumlbertragung von Kompetenzen auf die nationale Ebene gefordert sondern der Entwurf erkenntausdruumlcklich die Bedeutung der EU in ganz bestimmten Bereichen an und fordert konsequenterweisedort auch die Staumlrkung der EU-Kompetenzen wie auch die Effektivierung der Verfahrensablaumlufe2 Zum InhaltZunaumlchst Klarstellung daszlig auch in Zukunft die Mitgliedstaaten die bestimmenden Komponenten derEU bleiben sollen weshalb die Umwandlung der EU in einen voll funktionierenden Bundesstaatabgelehnt wirdKompetenzverteilung Auflistung der eigenen Kompetenzen der EU der eigenen Kompetenzen derMitgliedstaaten und der geteilten Kompetenzen wird abgelehnt stattdessen lediglich Klarstellung imVerfassungsvertrag daszlig die EU nur dort eigene oder geteilte Zustaumlndigkeit besitzt wo ihr der Vertragdies einraumlumtDie gemeinschaftlichen Vertraumlge sollen vereinfacht und in zwei Teile geteilt werden 1 Teil =Vertragsverpflichtungen der EU (wichtige Vorschriften) 2 Teil = Vertragsregeln fuumlr die EU (wenigerwichtige und detailliertere Vorschriften) Auch die Vorschriften des 2 Teils sollen nur imKonsensverfahren geaumlndert werden koumlnnenDer Rat bleibt die bestimmende Institution der EU lediglich mehr Offenheit und TransparenzAufwertung der Rolle der nationalen Parlamente indem ein bdquoAusschuszlig der nationalen Parlamenteldquoeingerichtet wird der sich vor allem mit dem Rat ins Benehmen setzen wuumlrde Bevor der Rat Rechtsetzt wuumlrde dieser Ausschuszlig seine Ansicht zu den Gesetzesvorschlaumlgen aumluszligern Also wird diebdquoStaatenkammerldquo nicht allein vom Rat gebildet sondern von den nationalen Parlamentenrepraumlsentiert im o g Ausschuszlig an der Seite des Rates Allerdings soll sich der Ausschuszlig aufSubsidiaritaumltsfragen und auf besonders wichtige Gesetzgebung konzentrierenEmpfehlung des Konventes daszlig die Mitgliedstaaten vor einer Entscheidung im EU-Gesetzgebungsverfahren stets das jeweilige nationale Parlament anhoumlren muumlssenPraumlsident der EU sollte vom Europaumlischen Rat fuumlr mehrere Jahre ernannt werden wobei auch das EPzu beteiligen istPraumlsidentschaft besteht aus dem Praumlsidenten und einer rotierenden Troika die ein Jahr im Amt bleibtDie Troika setzt sich immer aus einem Vertreter eines groumlszligeren Mitgliedstaates und aus zweiVertretern kleinerer Mitgliedstaaten zusammen Die Praumlsidentschaft vertritt den Rat der eine von derKommission zu unterscheidende Aufgabe hatDie Kommission sollte der Motor der EU bleiben deshalb Notwendigkeit einer starken Kommissionjedoch ohne erweiterte Kompetenzen in bezug auf den status quo Innerhalb ihrer Kompetenzen aberschon Staumlrkung ihrer Rolle bspw bei der SubventionskontrolleReduzierung der Abteilungen innerhalb der Kommission Jeder Mitgliedstaat behaumllt einen Kommissarallerdings gibt es sog bdquoVollkommissareldquo und bdquoJuniorkommissareldquo Jeder bdquoVollkommissarldquo erhaumllt eineAbteilung mit einem bdquoJuniorkommissarldquo an seiner Seite (Anpassung an das System in der nationalenMinisterialverwaltung) Die groumlszligeren Mitgliedstaaten haumltten immer einen bdquoVollkommissarldquo wohingegendie kleineren Mitgliedstaaten zwischen einem bdquoVoll-ldquo und einem bdquoJuniorkommissarldquo hin- und herwechseln wuumlrden Ziel effektive und schlanke Kommission und gleichzeitig Wahrung einesKommissars auch fuumlr die kleineren MitgliedstaatenIn Sachen EP Ausweitung des Mitentscheidungsverfahrens Viel wichtiger ist jedoch daszlig das EP anAutoritaumlt und Legitimitaumlt gewinnt was sich erst im Laufe der Zeit entwickeln muszlig Hinweis auf diefehlende Kohaumlrenz und Konsistenz in den Entscheidungen des EP weil es keine klarenMehrheitsfraktionen im EP gibt Recht der vorzeitigen Aufloumlsung des EP durch die gemeinsamhandelnden Organe der Kommission und des RatesWichtig ist die bessere Durchsetzung der EuGH-Entscheidungen Deshalb soll der EuGH das Rechterhalten einem verurteilten Mitgliedstaat bzw Individuum im Falle der Nichtbefolgung des Urteils dieStimmrechte und oder den Zugang zu EU-Programmen zeitweise zu entziehen

12 Entwurf von Rupert ScholzAbgedruckt als Sonderheft 2002 der Zeitschrift fuumlr Gesetzgebung ZGGrundlage des EVP-Diskussionsentwurfs zur bdquoVerfassung der Europaumlischen Unionldquo vom 290820021 Zur FormSystematische Zusammenfuumlhrung von EUV und EGV in einem neuen bdquoVertrag uumlber die EuropaumlischeUnionldquoKeine Zweiteilung in einen wichtigen und einen weniger wichtigen dafuumlr detaillierteren TeilScholz plaumldiert fuumlr Benennung als bdquoVerfassungsvertragldquo2 Zum InhaltGrundsouveraumlnitaumlt bleibt bei den Mitgliedstaaten d h auch in Zukunft keine Kompetenz-Kompetenzfuumlr die EU

Art 308 EG abschaffen dafuumlr Annexkompetenz einfuumlhren d h EU-Kompetenz fuumlr notwendigeergaumlnzende Vorschriften beim Taumltigwerden im eigenen Zustaumlndigkeitsbereich der EU (Art 64 I)Ziele und Kompetenzen eindeutig unterscheiden Aus Zielen duumlrfen keine Befugnisse abgeleitetwerden (so aber beim jetzigen Art 308 EG)Kompetenzaufteilung Ausschlieszligliche und geteilte Zustaumlndigkeiten der EU (Vollgesetzgebung)zusaumltzlich Rahmenzustaumlndigkeit (Rahmengesetzgebung)Subsidiaritaumltsprinzip muszlig verfahrensrechtlich durch eine Subsidiaritaumltskammer beim EuGHabgesichert werden Keine ex-ante-Kontrolle durch die nationalen Parlamente wegenNichtpraktikabilitaumlt innerhalb von sechs Wochen eine Uumlberpruumlfung von Gesetzesinitiativen aufEinhaltung des Subsidiaritaumltsprinzips durchzufuumlhrenDas EP erhaumllt volle Legislativgewalt zwei Kammern Voumllkerkammer und Staatenkammer die letztejedoch mit festen MitgliedernDie Kommission fungiert als Regierung die dem EP gegenuumlber voll verantwortlich istInitiativrecht auch fuumlr das EP (Voumllker- und Staatenkammer)Starker Praumlsident der Kommission aber Absage an einen vom Europaumlischen Rat gewaumlhltenPraumlsidenten

V Ausblick Beitritt und Erweiterung

DIE BEITRITTSKANDIDATEN IM KONVENT

Aureacutelien Raccah

Auszug aus der Erklaumlrung von LaekenbdquoDie Bewerberlaumlnder werden in vollem Umfang an den Beratungen des Konvents beteiligt Sie werdenin gleicher Weise wie die derzeitigen Mitgliedstaaten vertreten sein (ein Vertreter der Regierung undzwei Mitglieder des nationalen Parlaments) und an den Beratungen teilnehmen ohne freilich einenKonsens der sich zwischen den Mitgliedstaaten abzeichnet verhindern zu koumlnnenldquo

I Souveraumlnitaumlt und Identitaumlt der Beitrittskandidaten in der Zukunft EuropasA Gewaltenteilung

1) Horizontale Gewaltenteilung Aufsicht uumlber die europaumlische Institutionen- Beitraumlge von Majaz Nahigal (Premierminister von Slowenien) Michael

Attalides (Vertreter von Zypern) Hildegard Corola Puwak (Vertreterin derRegierung von Rumaumlnien) Jan Kohout (Vertreter der Regierung derTschechischen Republik) Josef Zieleniec (Vertreter des tschechischenParlaments)

2) Vertikale Gewaltenteilung Prinzip der Subsidiaritaumlt- Beitraumlge von Nahtigal gemeinsamer Beitrag von 16 Mitgliedern

Andriukaitis (Vertreter des Parlaments von Litauen) Attalide- Inhalt Neue Kompetenzen bessere Koordinierung Partnerschaft des

EuGH mit den nationalen Verfassungsgerichtsoumlfen FruumlhwarnsystemEinbeziehung der Regionen mit GesetzgebungsbefugnissenVerteilung der Kompetenzen Kompetenzkatalog mit ausschliesslichenkonkurrierenden und Ergaumlnzungskompetenzen

B Staumlrkung des Gewichts der nationalen Parlamente1) Rolle und Gewicht der nationalen Parlamente

- Beitraumlge von Nahtgal Andriukaitis und Kutraite-Giedraitene PeeterKreitzberg unt Tunne Kelam (Vertreter des Parlaments von Estland)

- Inhalt Vertretung der kleinen Staaten Koordinierung mit dem europaumlischenParlament Kontrolle der Regierung Kooperation zwischen den nationalenParlamenten

2) Schaffung einer zweten Kammer- Nach den Vorbild des franzoumlsischen Senates Andriukaitis Atalides- Neue Kammer mit einer gleichen Vertretung aller Staaten 6 Sitzungen pro

Jahr Teilnahme der nationalen Parlamentarier Kontrolle der Anwendungdes Subsidiartaumltsprinzips

II Rolle der Beitrittskandidaten in der Zukunft Europas - ThemenPrinzip der DemokratieVereinfachung der Vertraumlge

- Beitraumlge von Andriukaitis Attalides Danuta Huumlbner und Janusz Trzcinski(Vertreter der polnischen Regierung) Birzniece (Vertreterin des Parlamentsvon Lettland)

- Inhalt Zugang und Verstaumlndlichkeit Verschmelzung der bestehendenVertraumlge

Beteiligung der Buumlrger- Beitraumlge von Nahtigal Andriukaitis Attalides Huumlbner- Inhalt Beachtung der Demokratie Gleichheit der Sprachen

Menschenrechte kulturelle soziale und wirtschaftliche Vielfalt GR-ChartaKooperation im Bereich der 2 und 3 SaumluleGASP Debatten uumlber den Hohen Vertreter fuumlr die GASP

- Beitraumlge von Nahtigal Andriukaitis Attalides Puwak

- Inhalt EU als Voumllkerrechtssubjekt Kooperation Erweiterung dergemeinsamen Bereiche graduelle bdquoVergemeinschaftungldquo Erfordernis derSolidaritaumlt Verschmelzung des Hohen Vertreters fuumlr die GASP und desKommissars fuumlr Auswaumlrtige Angelegenheiten

Bereich der polizeilichen und justiziellen Zusammenarbeit in Strafsachen- Beitraumlge von Puwak Nahtigal- Inhalt Innere Sicherheit bessere Kooperation

Zum Weiterlesen

Figaro vom 240103 polnischer Aussenminister Wlodzinierz Cinoszewic gt Gott und christliche WerteLe Monde vom 30103 J-L Dehaene gt bdquokeine Oktroyierung der BedingungenldquoLe Monde vom 290203 bdquo Die kleinen Beitrittskandidaten misstrauen einem Europa der Grossenldquo

IV Verfassungsentwuumlrfe

VERFASSUNGSENTWUumlRFEAUS EUROPARECHTLICHER UND VERFASSUNGSRECHTLICHER SICHT

Christine Gerlach und Christian Pernhorst

Uumlberblick uumlber verschiedene Verfassungsentwuumlrfe

1 EU-Organe bzw Europaumlischer Konventsum Entwurf des Praumlsidiums des Europaumlischen Konventes vom 28102002sum Entwurf des Kommissionspraumlsidenten Romani Prodi vom 04122002sum Bericht des Europaumlischen Parlamentes (Alain Lamassoure) vom 240420022 Fraktionen und Parteiensum Entwurf der EVP-Gruppe im Europaumlischen Konvent vom 10112002sum Entwurf der SPE-Gruppe im Europaumlischen Konvent vom 03102002sum Berliner Entwurf der SPD-Bundestagsabgeordneten Gloser und Roth vom 20112002sum Entwurf einiger junger bdquoGruumlnerldquo von September 20023 Einzelpersonen (nicht abschlieszligende Auswahl)sum Entwurf von Prof Dr Juumlrgen Schwarze vom 12112002sum Entwurf der Konventsmitglieder Alan Dashwood Michael Dougan Christophe Hillion Angus

Johnston und Eleanor Spaventa vom 28102002sum Entwurf von Jo Leinen (MdEP) vom 23102002sum Entwurf von Robert Badinter vom 26092002sum Entwurf von Dr Wolfgang Schaumluble und Wilfried Martens vom 24092002sum Entwurf des Earl of Stockton vom 24092002sum Entwurf von Prof Dr Rupert Scholz von August 2002

(insgesamt nicht abschlieszligende Auswahl siehe die umfassenden Nachweise bei httpwwwcapuni-muenchendekonvententwuerfehtm)

Einzelheiten

1 Praumlsidium des Europaumlischen Konventes (bdquoGiscard-Entwurfldquo) vom 28102002sum Dreiteilung des bdquoVertrages uumlber eine Verfassung fuumlr Europaldquo in 1 Struktur der Verfassung und 2

Politikbereiche und die Durchfuumlhrung der Maszlignahmen der Union und 3 AllgemeineSchluszligbestimmungen Der zweite Teil soll die Rechtsgrundlagen enthalten

sum Frage der Namensgebung fuumlr die Union wird aufgeworfen (1Teil Titel I Art 1)sum Die Unionsbuumlrgerschaft soll betont werden Wie die GR-Charta in den Vertrag eingefuumlgt werden

soll ist offen gelassensum Abloumlsung der turnusmaumlszligigen Ratspraumlsidentschaft durch einen Praumlsidenten des Europaumlischen

Rates der fuumlr bestimmte Zeit gewaumlhlt werden soll (1 Teil Titel IV Art 15a)sum Schaffung des bdquoKongress der Voumllker Europasldquo (1 Teil Titel IV Art 19)sum Haushalt der Union soll vollstaumlndig aus Eigenmitteln der Union finanziert werden (1 Teil Titel VII

Art 38)sum Moumlglichkeit des Austritts wird festgesetzt (1 Teil Titel X Art 46)

2 bdquoProdi-Entwurfldquo vom 4122002

sum Dreiteilung der bdquoVerfassung fuumlr die Europaumlische Unionldquo in 1 Prinzipien 2 Grundrechte und 3Politikbereiche Der erste Teil Prinzipien enthaumllt neben den institutionellen Prinzipien auch diewesentlichen Politikziele fuumlr jeden einzelnen Politikbereich

sum Generelle Vergemeinschaftung aller Politikbereiche also auch der GASP und der PJZS

sum Einstimmigkeitserfordernis wird in allen Faumlllen selbst fuumlr Verfassungsaumlnderungen aufgegebenAusnahme ist die Aufnahme neuer Mitglieder

sum Die innenpolitischen Bereiche der Union werden eingeteilt in bdquoprincipal policiesldquo bdquoflanking policiesldquound bdquocomplementary actionsldquo je nach Art der Handlungsinitiative (HarmonisierungKoordinierung) die von der Union erwartet wird

sum Auszligenpolitik Gewaumlhrleistung einer kohaumlrenten Auszligenpolitik durch die Einrichtung des Amteseines bdquoSekretaumlrs der Unionldquo und durch die Niederlegung der generellen auszligenpolitischen Ziele im1 Teil der Verfassung

3 Bericht des Europaumlischen Parlamentes uumlber die Abgrenzung der Zustaumlndigkeiten der EU undder Mitgliedstaaten vom 24042002

Bericht des Ausschusses fuumlr konstitutionelle Fragen des EP (Berichterstatter Alain Lamassoure)

sum Behandelt vor allem das Thema der Kompetenzaufteilung kein breit angelegterVerfassungsentwurf

sum Vergemeinschaftung des zweiten und dritten Pfeilers um das Gleichgewicht von wirtschaftlicherund politischer Integration der Union herzustellen

sum Drei Arten von Zustaumlndigkeiten 1 die grundsaumltzliche Zustaumlndigkeit der Mitgliedstaaten 2 die derUnion uumlbertragene eigene Zustaumlndigkeit und 3 die geteilte Zustaumlndigkeit

sum Evolutivklausel in Anlehnung an Art 308 EG dessen Anwendung jedoch auch in die umgekehrteRichtung Ruumlckuumlbertragung von der Union auf die Mitgliedstaaten funktionieren soll

4 Entwurf der Europaumlischen Volkspartei vom 10112002Ergebnis der Studientage der EVP-Gruppe im Europaumlischen Konvent in Frascati vom 8 bis 10November 2002 Basiert auf dem Estoril-Entwurf vom 18102002 der wiederum auf dem Brok-Diskussionspapier vom 12092002 und dem EVP-Diskussionsentwurf zur bdquoVerfassung derEuropaumlischen Unionldquo vom 29082002 aufbaut Fuumlhrt den bdquoEstoril-Entwurfldquo mit dem bdquoGiscard-EntwurfldquozusammenZur FormAngepaszligt an die vom Konventspraumlsidium in seinem Vorentwurf vorgenommene Zwei- bzw Dreiteilungdes Verfassungsvertrages (Teil I Verfassungsstruktur Teil II Unionspolitiken Teil IIISchluszligbestimmungen)Bezeichnung als Verfassung und nicht als VerfassungsvertragAuffallend ist die komplette Uumlbernahme der Grundrechtecharta in die Verfassung ganz zu BeginnAnsonsten in der Form stark dem bdquoGiscard-Entwurfldquo angeglichen aber insgesamt ausfuumlhrlicherZum Inhalt1 Teil Struktur der VerfassungReligioumlser Bezug in der Praumlambel (bdquoreligious heritageldquo)Grundrechte in Art 1 ndash 55Rechtspersoumlnlichkeit (Art 56 II)Union gegruumlndet auf den Buumlrgern der Union und auf den Mitgliedstaaten (Art 56 I)Vorschriften uumlber die Flagge Hymne und den Feiertag (Art 61)Prinzip der begrenzten Einzelermaumlchtigung (Art 64 I)Zustaumlndigkeiten der Union ausschlieszligliche (= eigene) Zustaumlndigkeit geteilte Zustaumlndigkeit undergaumlnzende Zustaumlndigkeit der Union (Art 65)Kompetenzkataloge in Art 66 ndash 68Fruumlhwarnsystem im europaumlischen Gesetzgebungsverfahren bzgl der Einhaltung des Subsidiaritaumlts-und des Verhaumlltnismaumlszligigkeitsprinzips (Art 69 III)Flexibilitaumltsklausel in Art 71 (Ersatz fuumlr Art 308 EG) allerdings weiterhin mit dem Erfordernis derEinstimmigkeit im Rat jedoch nur der Mehrheit im EPUnterscheidung zwischen Legislativrat mit rotierender Praumlsidentschaft (Art 76 I) und Exekutivratdessen Vorsitz ein nationaler Minister der Kommissionspraumlsident oder das zustaumlndige Mitglied derKommission innehat (Art 76 II)Initiativmonopol im Gesetzgebungsverfahren weiterhin bei der Kommission (Art 77 II)Der Rat schlaumlgt dem EP einen Kandidaten fuumlr das Amt des Kommissionspraumlsidenten mit qualifizierterMehrheit im Lichte des Ergebnisses der EP-Wahlen vor EP waumlhlt mit absoluter MehrheitKommissionspraumlsident schlaumlgt die Kommissare vor die vom Rat mit qualifizierter Mehrheit bestaumltigtund vom EP gewaumlhlt werden muumlssen (Art 78 III)

Der Kommissionspraumlsident ernennt zwei Vizepraumlsidenten einem uumlbertraumlgt er mit Zustimmung desRates die Auszligenvertretung der Union (bdquoCommissioner for Foreign Relationsldquo) (Art 79 IV)Instrumente der Union 1 Unionsgesetze und -rahmengesetze erlassen durch die Legislative derUnion 2 Verordnungen erlassen durch die Exekutive der Union 3 Entscheidungen 4Empfehlungen und 5 Stellungnahmen Gesetze und Verordnungen sind allgemein anwendbar inihrer Gesamtheit bindend und in allen Mitgliedstaaten unmittelbar anwendbar Rahmengesetzehingegen entsprechen den Richtlinien (Art 91)Gesetze und Rahmengesetze werden zusammen vom EP und vom Rat entsprechend demMitentscheidungsverfahren (Art 96) erlassen Die Kommission kann Verordnungen erlassen wennund soweit entweder die Verfassung oder ein Unionsgesetz sie dazu ermaumlchtigt allerdings sind InhaltZweck und Ausmaszlig der Ermaumlchtigung zu beachten (vgl Art 80 I GG) (Art 94)Das Mitentscheidungsverfahren beinhaltet ein Vermittlungsverfahren Alle Unionsgesetze und -rahmengesetze sind ZustimmungsgesetzeFinanzierung der Union ausschlieszliglich durch Eigenmittel (Art 109 I)Die Kommission repraumlsentiert die Union nach auszligen (Art 112) Abschluszlig von internationalenVertraumlgen und Abkommen durch den Rat und das EP (Art 113) Ausdruumlckliche Kompetenz zumBeitritt zur Europaumlischen Menschenrechtskonvention (Art 113 II)bdquoEuropaumlische Partnerschaftldquo mit den EU-Nachbarstaaten vergleichbar mit dem EuropaumlischenWirtschaftsraum inklusive einer politischen Komponente (Art 116)2 Teil Die Politikbereiche und die Durchfuumlhrung der Maszlignahmen der UnionZwei moumlgliche Optionen fuumlr den 2 Teil des Verfassungsvertrages bzw der VerfassungOption 1 folgt der Idee im bdquoGiscard-Entwurfldquo wonach erst im 2 Teil fuumlr jeden einzelnen Politikbereichdie Art der Zustaumlndigkeit die anwendbaren Rechtsakte und Verfahren aufgefuumlhrt werden Nachteil seijedoch daszlig die Bedeutung des 1 Teils nachhaltig reduziert wuumlrde und zudem der 2 Teil aufgrundseines Umfangs von ca 414 Vorschriften fuumlr den Leser kaum noch lesbar waumlreDeshalb favorisiert der EVP-Entwurf die Option 2 wonach der 1 Teil in abschlieszligender Form dieZustaumlndigkeiten Rechtsakte und Verfahren der Union definiert und im 2 Teil nur noch dieVorschriften Aufnahme faumlnden die nicht in den 1 Teil passen Beispielsweise die Grundfreiheiten dieWettbewerbsregeln EMU-Vorschriften oder zusaumltzliche Vorschriften uumlber das Verfahren derInstitutionen der UnionGemaumlszlig der Option 2 schlaumlgt der Entwurf die folgenden Titel fuumlr den 2 Teil vorTitel I Gemeinsamer Markt Titel II EMU Titel III Innere Sicherheit Titel IV GASP TitelV Verteidigung Titel VI Euratom Titel VII Das Verfahren der Institutionen der Union

5 Beitrag der SPE- Gruppe im Europaumlischen Konvent

sum Kein Verfassungsentwurf sondern nur Vorschlaumlge fuumlr eine neue europaumlische Verfassung miteiner starken sozialen Dimension

sum Die verschiedenen Saumlulen sollen in einen einzigen Text gegossen werden (s Giscard-Entwurf)- Neuer Status fuumlr Nachbarstaaten (s Giscard)- Sicherheits- und Verteidigungspolitik sollte und Kontrolle des EP stehen- EuGH soll bei Kompetenzuumlberschreitung der EU entscheidensum Schaffung eines Rates fuumlr legislative Angelegenheiten (welcher oumlffentlich tagen sollte)- Praumlsident der Kommission muszlig gestaumlrkt werden mehr demokratische Legitimitaumlt und politische

Verantwortung- Absolute Transparenz und bdquogood administrationldquo soll von der Verfassung garantiert werdensum Nationale Parlamente sollen gestaumlrkt werden engere Kooperation mit dem EP ohne Schaffung

einer neuen Institution

6 Berliner Entwurf

sum Die bdquoVerfassung fuumlr die Europaumlische Unionldquo orientiert sich an bereits bestehendem Recht in deneuropaumlischen Vertraumlgen und an der Rechtsprechung des EuGH

sum Vollbeschaumlftigung und nachhaltiges Wachstum werden als Ziele der Union eingefuumlgtsozialdemokratische Werte verankert

sum Die GR-Charta wird nicht mit aufgenommen nur Verweissum Absage an einen Praumlsidenten des Europaumlischen Rates stattdessen Staumlrkung der Kommission

die das Initiativmonopol behaumllt und deren Praumlsident vom EP gewaumlhlt wirdsum Verankerung des Konventsverfahrens zur Aumlnderung der Verfassung

7 Young Greens

sum GR-Charta ist in Verfassung integriert und den Prinzipien der Union vorangestelltsum Europaumlisches Referendum wird in die Verfassung aufgenommensum EP besitzt zusammen mit der Kommission das Initiativrechtsum EP besteht aus einer Buumlrgerkammer und einer Staatenkammer wobei die Buumlrgerkammer vom

Volk gewaumlhlt wird und die Staatenkammer sich aus den Regierungen der Mitgliedstaatenzusammensetzt in der jeder Staat nur eine Stimme hat

sum Ein bdquoRat fuumlr nachhaltige Entwicklung wird geschaffen

8 Schwarze ndash Entwurf

sum Modell einer Zweiteilung der Vertraumlge erster Teil bildet den eigentlichen Verfassungsvertrag wirddurch einen zweiten Vertrag uumlber Unionspolitiken ergaumlnzt (hier einfachere Modalitaumlten zurAumlnderung vorgesehen als bei einer Aumlnderung des ersten Teils)

sum Entwurf konzentriert sich auf die 4 Punkte von Laeken (1bessere Kompetenzabgrenzung 2Verbesserung des GR-Schutzes 3 Vereinfachung der Vertraumlge 4 Reform der Institutionen)

sum Der Europaumlische Rat bekommt Organstellung die Zusammensetzung wird um den Praumlsidentendes EP erweitert der Vorsitz im Europaumlischen Rat ist an den Vorsitz im Rat gekoppelt

sum Der Vorsitz im Rat soll durch eine auf 24 Monate angelegte gemeinsame Praumlsidentschaft von 3Mitgliedstaaten wahrgenommen werden

sum Fruumlhwarnsystem durch Einrichtung eines Kompetenzausschusses der sich aus nationalen undEuropaparlamentariern zusammensetzt

sum Klagerecht der nationalen Parlamente sowie des AdRsum Ruumlckuumlbertragung von Regelungszustaumlndigkeiten auf die Mitgliedsstaaten moumlglichsum Das gesamte Unionsrecht abgesehen von der Ausnahmeregelung der GASP unterliegt der

richterlichen Kontrolle durch die Unionsgerichtesum Nichtigkeitsklage erfaumlhrt inhaltliche Aumlnderung- Abschaffung des Systems der 4 Klagegruumlnde zugunsten einer Generalklausel- Aufhebung der Beschraumlnkungen in Bezug auf die passivlegitimation bei Klagen Privater- Kommissionsverordnungen werden zum zulaumlssigen Gegenstand einer Individualklage- GR-Beschwerde moumlglichsum Auf Unionssteuer wird verzichtet stattdessen Finanzierung nach Anteilen am BSPsum Bei der GASP werden die sog Petersberg-Aufgaben die Einsaumltze zur Bekaumlmpfung des

internationalen Terrorismus hinzugefuumlgtsum Personelle Verschmelzung der Aumlmter des Hohen Vertreters fuumlr GASP und des Auszligenkommissars

9 Entwurf von Jo Leinen

- GR-Charta wird das erste Kapitel der Verfassung- EU besitzt Rechtspersoumlnlichkeit Austritt aus Union moumlglich- Arbeitssprache neben Englisch und Franzoumlsisch auch Deutsch- Gesetzgebung der EU erfolgt in 2 Kammern durch das Europaumlische Parlament (Buumlrgerkammer)

und durch den Europaumlischen Senat (Staatenkammer) der aus einer Umgestaltung desMinisterrats hervorgeht

- Kommission stellt die Exekutive der Union dar der Praumlsident wird vom EP gewaumlhlt- Europaumlischer Auszligenminister soll Vize-Praumlsident der Kommission sein- Ein Praumlsident des Europaumlischen Rates ist nicht vorgesehen wird auch kein Organ der EU- Erhebung finanzieller Eigenmittel- Referendum wird eingefuumlhrt direkte Demokratie- Koordinierung von Politiken sowie die verstaumlrkte Zusammenarbeit in den Vertrag mit

aufgenommen- AdR bekommt Klagerecht vor dem EuGH

10 Beitrag von Wolfgang Schaumluble und Wilfried Martens vom 24092002Entwurf traumlgt den Titel bdquoEine Verfassung fuumlr ein starkes Europaldquo zuletzt aktualisiert am 24092002Flieszligtext mit durchnummerierten Paragraphen Von der Form nicht vergleichbar mit den meisten

anderen Verfassungsentwuumlrfen die bereits vollstaumlndig vorformulierte Artikel enthalten wohingegendieser Entwurf lediglich einige wenige bedeutsame Themen ansprichtZwar spricht der Entwurf von bdquoVerfassungldquo jedoch sind in den Text Aumlnderungsvorschlaumlgeeinschlaumlgiger konservativer Parteien eingearbeitet die gerade an dieser Stelle den Gebrauch desBegriffes bdquoVerfassungsvertragldquo fordern (z B die CSU)Die in dem Entwurf behandelten Themen sind die Kompetenzverteilung zwischen der EU und denMitgliedstaaten die Integretion der Grundrechtecharta in die Verfassung und die Reform derInstitutionenZum InhaltBekenntnis zum bdquogeistig-religioumlsen und sittlichen ErbeldquoEine Perspektive fuumlr die aumluszligeren Grenzen Europas ist zu schaffen da ansonsten die Gefahr bestehedie Integrationskraft der Union zu uumlberfordern Die Grenzen sollen bdquoklar aber offenldquo gezogen werdend h zu Staaten die derzeit der Union als Vollmitglieder nicht beitreten koumlnnen soll eine bdquoEuropaumlischePartnerschaftldquo entwickelt werden Diese soll sich am Modell des EWR orientieren allerdings unterEinbeziehung einer politischen KomponenteBetonung der Unantastbarkeit der internen europaumlischen GrenzenEinheitliche Rechtspersoumlnlichkeit der UnionDie Union ist eine einmalige () Konstruktion bdquoohne historische oder legale Vorbilderldquo die auf derdoppelten Legitimation der Buumlrger und der Staaten aufbautDrei Arten der Kompetenz die prinzipiell von den Mitgliedstaaten ausgeuumlbten Kompetenzen dieeigenen Kompetenzen der Union und die geteilten Kompetenzen Prinzip der begrenztenEinzelermaumlchtigung gilt weiterEntweder zu den eigenen aber zumindest zu den geteilten Kompetenzen der Union sollen sowohl derAufbau und die Durchfuumlhrung einer gemeinsamen Auszligen- und Sicherheitspolitik als auch dieRechtsgrundlagen fuumlr das gemeinsame Gebiet der Freiheit und Sicherheit hinzugefuumlgt werdenGeteilte Kompetenzen decken drei verschiedene Gebiete ab dasjenige in dem die Union diegrundlegenden Regeln festlegt dasjenige in dem sie lediglich in einer komplementaumlren oderzusaumltzlichen Art interveniert und dasjenige in dem sie nationale Politiken koordiniertEine Weiterentwicklungsklausel ist vorzusehen die nur in Ausnahmefaumlllen die einstimmigeEntscheidung fordert und grundsaumltzlich die Beteiligung des EP festlegtInnerhalb des EuGH soll eine spezielle Verfassungs- und Grundrechtekammer geschaffen werdenDie Grundrechtecharta soll integraler Bestandteil der Europaumlischen Verfassung werdenDie Union soll der Europaumlischen Menschenrechtskonvention beitretenDie Schaffung einer zusaumltzlichen Institution fuumlr eine spezielle Rolle der nationalen Parlamenteinnerhalb des Institutionsgefuumlges der EU wird abgelehnt obwohl die Autoren eine bedeutendere Rolleder nationalen Parlamente befuumlrwortenbdquoDie EU ist weder eine Foumlderation im klassischen Sinne noch ein StaatldquoDas EP fungiert zusammen mit dem Rat als gleichberechtigter Gesetzgeber der EUDie Haushaltskompetenz soll zwischen EP und Rat geteilt werdenDer Europaumlische Rat ist eine zentrale Institution der EU und praumlgt ihre politische RichtungDer gegenwaumlrtige Rat fuumlr Allgemeine Angelegenheiten soll in zwei getrennte Einheiten aufgeteiltwerden einen gestaumlrkten Rat fuumlr Allgemeine Angelegenheiten der die Kohaumlrenz der Entscheidungensicherstellt waumlhrend ein spezieller Rat fuumlr Auswaumlrtige Beziehungen sich rein auf Fragen im Bereichder GASP konzentriertDie Mitgliedstaaten bleiben bei der Besetzung des Ratsvorsitzes gleichberechtigtDie Kommission behaumllt ihr InitiativmonopolDer Europaumlische Rat schlaumlgt dem EP unter Beruumlcksichtigung der Ergebnisse der Europawahl und mitqualifizierter Mehrheit einen Kandidaten fuumlr das Amt des Kommissionspraumlsidenten vor den das EPentweder ablehnt oder annimmt Der Kommissionspraumlsident waumlhlt dann seine Kommissare aus dieKommission wird in toto vom EP gewaumlhlt und vom Rat mit Mehrheit bestaumltigt

11 Beitrag des Earl of Stockton vom 24092002Der Earl of Stockton ist stellvertretendes Mitglied des Europaumlischen Konventes der im Namen einerGruppe britischer Konservativer die in ihrer Mehrheit ehemalige oder jetzige Mitglieder des bdquoHouse ofCommonsldquo des bdquoHouse of Lordsldquo und des EP sind diesen Beitrag zur oumlffentlichen Debatte uumlber dieZukunft Europas eingereicht hatTitel bdquoDie Zukunft der EU Ein positiver konservativer Ansatzldquo1 Zur FormKein vollstaumlndiger Verfassungsentwurf sondern Vorschlaumlge und Gedanken zu den aus ihrer Sichtwichtigen Streitpunkten

Positiver Ansatz D h die EU wird nicht verteufelt auch wird nicht ausschlieszliglich dieRuumlckuumlbertragung von Kompetenzen auf die nationale Ebene gefordert sondern der Entwurf erkenntausdruumlcklich die Bedeutung der EU in ganz bestimmten Bereichen an und fordert konsequenterweisedort auch die Staumlrkung der EU-Kompetenzen wie auch die Effektivierung der Verfahrensablaumlufe2 Zum InhaltZunaumlchst Klarstellung daszlig auch in Zukunft die Mitgliedstaaten die bestimmenden Komponenten derEU bleiben sollen weshalb die Umwandlung der EU in einen voll funktionierenden Bundesstaatabgelehnt wirdKompetenzverteilung Auflistung der eigenen Kompetenzen der EU der eigenen Kompetenzen derMitgliedstaaten und der geteilten Kompetenzen wird abgelehnt stattdessen lediglich Klarstellung imVerfassungsvertrag daszlig die EU nur dort eigene oder geteilte Zustaumlndigkeit besitzt wo ihr der Vertragdies einraumlumtDie gemeinschaftlichen Vertraumlge sollen vereinfacht und in zwei Teile geteilt werden 1 Teil =Vertragsverpflichtungen der EU (wichtige Vorschriften) 2 Teil = Vertragsregeln fuumlr die EU (wenigerwichtige und detailliertere Vorschriften) Auch die Vorschriften des 2 Teils sollen nur imKonsensverfahren geaumlndert werden koumlnnenDer Rat bleibt die bestimmende Institution der EU lediglich mehr Offenheit und TransparenzAufwertung der Rolle der nationalen Parlamente indem ein bdquoAusschuszlig der nationalen Parlamenteldquoeingerichtet wird der sich vor allem mit dem Rat ins Benehmen setzen wuumlrde Bevor der Rat Rechtsetzt wuumlrde dieser Ausschuszlig seine Ansicht zu den Gesetzesvorschlaumlgen aumluszligern Also wird diebdquoStaatenkammerldquo nicht allein vom Rat gebildet sondern von den nationalen Parlamentenrepraumlsentiert im o g Ausschuszlig an der Seite des Rates Allerdings soll sich der Ausschuszlig aufSubsidiaritaumltsfragen und auf besonders wichtige Gesetzgebung konzentrierenEmpfehlung des Konventes daszlig die Mitgliedstaaten vor einer Entscheidung im EU-Gesetzgebungsverfahren stets das jeweilige nationale Parlament anhoumlren muumlssenPraumlsident der EU sollte vom Europaumlischen Rat fuumlr mehrere Jahre ernannt werden wobei auch das EPzu beteiligen istPraumlsidentschaft besteht aus dem Praumlsidenten und einer rotierenden Troika die ein Jahr im Amt bleibtDie Troika setzt sich immer aus einem Vertreter eines groumlszligeren Mitgliedstaates und aus zweiVertretern kleinerer Mitgliedstaaten zusammen Die Praumlsidentschaft vertritt den Rat der eine von derKommission zu unterscheidende Aufgabe hatDie Kommission sollte der Motor der EU bleiben deshalb Notwendigkeit einer starken Kommissionjedoch ohne erweiterte Kompetenzen in bezug auf den status quo Innerhalb ihrer Kompetenzen aberschon Staumlrkung ihrer Rolle bspw bei der SubventionskontrolleReduzierung der Abteilungen innerhalb der Kommission Jeder Mitgliedstaat behaumllt einen Kommissarallerdings gibt es sog bdquoVollkommissareldquo und bdquoJuniorkommissareldquo Jeder bdquoVollkommissarldquo erhaumllt eineAbteilung mit einem bdquoJuniorkommissarldquo an seiner Seite (Anpassung an das System in der nationalenMinisterialverwaltung) Die groumlszligeren Mitgliedstaaten haumltten immer einen bdquoVollkommissarldquo wohingegendie kleineren Mitgliedstaaten zwischen einem bdquoVoll-ldquo und einem bdquoJuniorkommissarldquo hin- und herwechseln wuumlrden Ziel effektive und schlanke Kommission und gleichzeitig Wahrung einesKommissars auch fuumlr die kleineren MitgliedstaatenIn Sachen EP Ausweitung des Mitentscheidungsverfahrens Viel wichtiger ist jedoch daszlig das EP anAutoritaumlt und Legitimitaumlt gewinnt was sich erst im Laufe der Zeit entwickeln muszlig Hinweis auf diefehlende Kohaumlrenz und Konsistenz in den Entscheidungen des EP weil es keine klarenMehrheitsfraktionen im EP gibt Recht der vorzeitigen Aufloumlsung des EP durch die gemeinsamhandelnden Organe der Kommission und des RatesWichtig ist die bessere Durchsetzung der EuGH-Entscheidungen Deshalb soll der EuGH das Rechterhalten einem verurteilten Mitgliedstaat bzw Individuum im Falle der Nichtbefolgung des Urteils dieStimmrechte und oder den Zugang zu EU-Programmen zeitweise zu entziehen

12 Entwurf von Rupert ScholzAbgedruckt als Sonderheft 2002 der Zeitschrift fuumlr Gesetzgebung ZGGrundlage des EVP-Diskussionsentwurfs zur bdquoVerfassung der Europaumlischen Unionldquo vom 290820021 Zur FormSystematische Zusammenfuumlhrung von EUV und EGV in einem neuen bdquoVertrag uumlber die EuropaumlischeUnionldquoKeine Zweiteilung in einen wichtigen und einen weniger wichtigen dafuumlr detaillierteren TeilScholz plaumldiert fuumlr Benennung als bdquoVerfassungsvertragldquo2 Zum InhaltGrundsouveraumlnitaumlt bleibt bei den Mitgliedstaaten d h auch in Zukunft keine Kompetenz-Kompetenzfuumlr die EU

Art 308 EG abschaffen dafuumlr Annexkompetenz einfuumlhren d h EU-Kompetenz fuumlr notwendigeergaumlnzende Vorschriften beim Taumltigwerden im eigenen Zustaumlndigkeitsbereich der EU (Art 64 I)Ziele und Kompetenzen eindeutig unterscheiden Aus Zielen duumlrfen keine Befugnisse abgeleitetwerden (so aber beim jetzigen Art 308 EG)Kompetenzaufteilung Ausschlieszligliche und geteilte Zustaumlndigkeiten der EU (Vollgesetzgebung)zusaumltzlich Rahmenzustaumlndigkeit (Rahmengesetzgebung)Subsidiaritaumltsprinzip muszlig verfahrensrechtlich durch eine Subsidiaritaumltskammer beim EuGHabgesichert werden Keine ex-ante-Kontrolle durch die nationalen Parlamente wegenNichtpraktikabilitaumlt innerhalb von sechs Wochen eine Uumlberpruumlfung von Gesetzesinitiativen aufEinhaltung des Subsidiaritaumltsprinzips durchzufuumlhrenDas EP erhaumllt volle Legislativgewalt zwei Kammern Voumllkerkammer und Staatenkammer die letztejedoch mit festen MitgliedernDie Kommission fungiert als Regierung die dem EP gegenuumlber voll verantwortlich istInitiativrecht auch fuumlr das EP (Voumllker- und Staatenkammer)Starker Praumlsident der Kommission aber Absage an einen vom Europaumlischen Rat gewaumlhltenPraumlsidenten

V Ausblick Beitritt und Erweiterung

DIE BEITRITTSKANDIDATEN IM KONVENT

Aureacutelien Raccah

Auszug aus der Erklaumlrung von LaekenbdquoDie Bewerberlaumlnder werden in vollem Umfang an den Beratungen des Konvents beteiligt Sie werdenin gleicher Weise wie die derzeitigen Mitgliedstaaten vertreten sein (ein Vertreter der Regierung undzwei Mitglieder des nationalen Parlaments) und an den Beratungen teilnehmen ohne freilich einenKonsens der sich zwischen den Mitgliedstaaten abzeichnet verhindern zu koumlnnenldquo

I Souveraumlnitaumlt und Identitaumlt der Beitrittskandidaten in der Zukunft EuropasA Gewaltenteilung

1) Horizontale Gewaltenteilung Aufsicht uumlber die europaumlische Institutionen- Beitraumlge von Majaz Nahigal (Premierminister von Slowenien) Michael

Attalides (Vertreter von Zypern) Hildegard Corola Puwak (Vertreterin derRegierung von Rumaumlnien) Jan Kohout (Vertreter der Regierung derTschechischen Republik) Josef Zieleniec (Vertreter des tschechischenParlaments)

2) Vertikale Gewaltenteilung Prinzip der Subsidiaritaumlt- Beitraumlge von Nahtigal gemeinsamer Beitrag von 16 Mitgliedern

Andriukaitis (Vertreter des Parlaments von Litauen) Attalide- Inhalt Neue Kompetenzen bessere Koordinierung Partnerschaft des

EuGH mit den nationalen Verfassungsgerichtsoumlfen FruumlhwarnsystemEinbeziehung der Regionen mit GesetzgebungsbefugnissenVerteilung der Kompetenzen Kompetenzkatalog mit ausschliesslichenkonkurrierenden und Ergaumlnzungskompetenzen

B Staumlrkung des Gewichts der nationalen Parlamente1) Rolle und Gewicht der nationalen Parlamente

- Beitraumlge von Nahtgal Andriukaitis und Kutraite-Giedraitene PeeterKreitzberg unt Tunne Kelam (Vertreter des Parlaments von Estland)

- Inhalt Vertretung der kleinen Staaten Koordinierung mit dem europaumlischenParlament Kontrolle der Regierung Kooperation zwischen den nationalenParlamenten

2) Schaffung einer zweten Kammer- Nach den Vorbild des franzoumlsischen Senates Andriukaitis Atalides- Neue Kammer mit einer gleichen Vertretung aller Staaten 6 Sitzungen pro

Jahr Teilnahme der nationalen Parlamentarier Kontrolle der Anwendungdes Subsidiartaumltsprinzips

II Rolle der Beitrittskandidaten in der Zukunft Europas - ThemenPrinzip der DemokratieVereinfachung der Vertraumlge

- Beitraumlge von Andriukaitis Attalides Danuta Huumlbner und Janusz Trzcinski(Vertreter der polnischen Regierung) Birzniece (Vertreterin des Parlamentsvon Lettland)

- Inhalt Zugang und Verstaumlndlichkeit Verschmelzung der bestehendenVertraumlge

Beteiligung der Buumlrger- Beitraumlge von Nahtigal Andriukaitis Attalides Huumlbner- Inhalt Beachtung der Demokratie Gleichheit der Sprachen

Menschenrechte kulturelle soziale und wirtschaftliche Vielfalt GR-ChartaKooperation im Bereich der 2 und 3 SaumluleGASP Debatten uumlber den Hohen Vertreter fuumlr die GASP

- Beitraumlge von Nahtigal Andriukaitis Attalides Puwak

- Inhalt EU als Voumllkerrechtssubjekt Kooperation Erweiterung dergemeinsamen Bereiche graduelle bdquoVergemeinschaftungldquo Erfordernis derSolidaritaumlt Verschmelzung des Hohen Vertreters fuumlr die GASP und desKommissars fuumlr Auswaumlrtige Angelegenheiten

Bereich der polizeilichen und justiziellen Zusammenarbeit in Strafsachen- Beitraumlge von Puwak Nahtigal- Inhalt Innere Sicherheit bessere Kooperation

Zum Weiterlesen

Figaro vom 240103 polnischer Aussenminister Wlodzinierz Cinoszewic gt Gott und christliche WerteLe Monde vom 30103 J-L Dehaene gt bdquokeine Oktroyierung der BedingungenldquoLe Monde vom 290203 bdquo Die kleinen Beitrittskandidaten misstrauen einem Europa der Grossenldquo

VERFASSUNGSENTWUumlRFEAUS EUROPARECHTLICHER UND VERFASSUNGSRECHTLICHER SICHT

Christine Gerlach und Christian Pernhorst

Uumlberblick uumlber verschiedene Verfassungsentwuumlrfe

1 EU-Organe bzw Europaumlischer Konventsum Entwurf des Praumlsidiums des Europaumlischen Konventes vom 28102002sum Entwurf des Kommissionspraumlsidenten Romani Prodi vom 04122002sum Bericht des Europaumlischen Parlamentes (Alain Lamassoure) vom 240420022 Fraktionen und Parteiensum Entwurf der EVP-Gruppe im Europaumlischen Konvent vom 10112002sum Entwurf der SPE-Gruppe im Europaumlischen Konvent vom 03102002sum Berliner Entwurf der SPD-Bundestagsabgeordneten Gloser und Roth vom 20112002sum Entwurf einiger junger bdquoGruumlnerldquo von September 20023 Einzelpersonen (nicht abschlieszligende Auswahl)sum Entwurf von Prof Dr Juumlrgen Schwarze vom 12112002sum Entwurf der Konventsmitglieder Alan Dashwood Michael Dougan Christophe Hillion Angus

Johnston und Eleanor Spaventa vom 28102002sum Entwurf von Jo Leinen (MdEP) vom 23102002sum Entwurf von Robert Badinter vom 26092002sum Entwurf von Dr Wolfgang Schaumluble und Wilfried Martens vom 24092002sum Entwurf des Earl of Stockton vom 24092002sum Entwurf von Prof Dr Rupert Scholz von August 2002

(insgesamt nicht abschlieszligende Auswahl siehe die umfassenden Nachweise bei httpwwwcapuni-muenchendekonvententwuerfehtm)

Einzelheiten

1 Praumlsidium des Europaumlischen Konventes (bdquoGiscard-Entwurfldquo) vom 28102002sum Dreiteilung des bdquoVertrages uumlber eine Verfassung fuumlr Europaldquo in 1 Struktur der Verfassung und 2

Politikbereiche und die Durchfuumlhrung der Maszlignahmen der Union und 3 AllgemeineSchluszligbestimmungen Der zweite Teil soll die Rechtsgrundlagen enthalten

sum Frage der Namensgebung fuumlr die Union wird aufgeworfen (1Teil Titel I Art 1)sum Die Unionsbuumlrgerschaft soll betont werden Wie die GR-Charta in den Vertrag eingefuumlgt werden

soll ist offen gelassensum Abloumlsung der turnusmaumlszligigen Ratspraumlsidentschaft durch einen Praumlsidenten des Europaumlischen

Rates der fuumlr bestimmte Zeit gewaumlhlt werden soll (1 Teil Titel IV Art 15a)sum Schaffung des bdquoKongress der Voumllker Europasldquo (1 Teil Titel IV Art 19)sum Haushalt der Union soll vollstaumlndig aus Eigenmitteln der Union finanziert werden (1 Teil Titel VII

Art 38)sum Moumlglichkeit des Austritts wird festgesetzt (1 Teil Titel X Art 46)

2 bdquoProdi-Entwurfldquo vom 4122002

sum Dreiteilung der bdquoVerfassung fuumlr die Europaumlische Unionldquo in 1 Prinzipien 2 Grundrechte und 3Politikbereiche Der erste Teil Prinzipien enthaumllt neben den institutionellen Prinzipien auch diewesentlichen Politikziele fuumlr jeden einzelnen Politikbereich

sum Generelle Vergemeinschaftung aller Politikbereiche also auch der GASP und der PJZS

sum Einstimmigkeitserfordernis wird in allen Faumlllen selbst fuumlr Verfassungsaumlnderungen aufgegebenAusnahme ist die Aufnahme neuer Mitglieder

sum Die innenpolitischen Bereiche der Union werden eingeteilt in bdquoprincipal policiesldquo bdquoflanking policiesldquound bdquocomplementary actionsldquo je nach Art der Handlungsinitiative (HarmonisierungKoordinierung) die von der Union erwartet wird

sum Auszligenpolitik Gewaumlhrleistung einer kohaumlrenten Auszligenpolitik durch die Einrichtung des Amteseines bdquoSekretaumlrs der Unionldquo und durch die Niederlegung der generellen auszligenpolitischen Ziele im1 Teil der Verfassung

3 Bericht des Europaumlischen Parlamentes uumlber die Abgrenzung der Zustaumlndigkeiten der EU undder Mitgliedstaaten vom 24042002

Bericht des Ausschusses fuumlr konstitutionelle Fragen des EP (Berichterstatter Alain Lamassoure)

sum Behandelt vor allem das Thema der Kompetenzaufteilung kein breit angelegterVerfassungsentwurf

sum Vergemeinschaftung des zweiten und dritten Pfeilers um das Gleichgewicht von wirtschaftlicherund politischer Integration der Union herzustellen

sum Drei Arten von Zustaumlndigkeiten 1 die grundsaumltzliche Zustaumlndigkeit der Mitgliedstaaten 2 die derUnion uumlbertragene eigene Zustaumlndigkeit und 3 die geteilte Zustaumlndigkeit

sum Evolutivklausel in Anlehnung an Art 308 EG dessen Anwendung jedoch auch in die umgekehrteRichtung Ruumlckuumlbertragung von der Union auf die Mitgliedstaaten funktionieren soll

4 Entwurf der Europaumlischen Volkspartei vom 10112002Ergebnis der Studientage der EVP-Gruppe im Europaumlischen Konvent in Frascati vom 8 bis 10November 2002 Basiert auf dem Estoril-Entwurf vom 18102002 der wiederum auf dem Brok-Diskussionspapier vom 12092002 und dem EVP-Diskussionsentwurf zur bdquoVerfassung derEuropaumlischen Unionldquo vom 29082002 aufbaut Fuumlhrt den bdquoEstoril-Entwurfldquo mit dem bdquoGiscard-EntwurfldquozusammenZur FormAngepaszligt an die vom Konventspraumlsidium in seinem Vorentwurf vorgenommene Zwei- bzw Dreiteilungdes Verfassungsvertrages (Teil I Verfassungsstruktur Teil II Unionspolitiken Teil IIISchluszligbestimmungen)Bezeichnung als Verfassung und nicht als VerfassungsvertragAuffallend ist die komplette Uumlbernahme der Grundrechtecharta in die Verfassung ganz zu BeginnAnsonsten in der Form stark dem bdquoGiscard-Entwurfldquo angeglichen aber insgesamt ausfuumlhrlicherZum Inhalt1 Teil Struktur der VerfassungReligioumlser Bezug in der Praumlambel (bdquoreligious heritageldquo)Grundrechte in Art 1 ndash 55Rechtspersoumlnlichkeit (Art 56 II)Union gegruumlndet auf den Buumlrgern der Union und auf den Mitgliedstaaten (Art 56 I)Vorschriften uumlber die Flagge Hymne und den Feiertag (Art 61)Prinzip der begrenzten Einzelermaumlchtigung (Art 64 I)Zustaumlndigkeiten der Union ausschlieszligliche (= eigene) Zustaumlndigkeit geteilte Zustaumlndigkeit undergaumlnzende Zustaumlndigkeit der Union (Art 65)Kompetenzkataloge in Art 66 ndash 68Fruumlhwarnsystem im europaumlischen Gesetzgebungsverfahren bzgl der Einhaltung des Subsidiaritaumlts-und des Verhaumlltnismaumlszligigkeitsprinzips (Art 69 III)Flexibilitaumltsklausel in Art 71 (Ersatz fuumlr Art 308 EG) allerdings weiterhin mit dem Erfordernis derEinstimmigkeit im Rat jedoch nur der Mehrheit im EPUnterscheidung zwischen Legislativrat mit rotierender Praumlsidentschaft (Art 76 I) und Exekutivratdessen Vorsitz ein nationaler Minister der Kommissionspraumlsident oder das zustaumlndige Mitglied derKommission innehat (Art 76 II)Initiativmonopol im Gesetzgebungsverfahren weiterhin bei der Kommission (Art 77 II)Der Rat schlaumlgt dem EP einen Kandidaten fuumlr das Amt des Kommissionspraumlsidenten mit qualifizierterMehrheit im Lichte des Ergebnisses der EP-Wahlen vor EP waumlhlt mit absoluter MehrheitKommissionspraumlsident schlaumlgt die Kommissare vor die vom Rat mit qualifizierter Mehrheit bestaumltigtund vom EP gewaumlhlt werden muumlssen (Art 78 III)

Der Kommissionspraumlsident ernennt zwei Vizepraumlsidenten einem uumlbertraumlgt er mit Zustimmung desRates die Auszligenvertretung der Union (bdquoCommissioner for Foreign Relationsldquo) (Art 79 IV)Instrumente der Union 1 Unionsgesetze und -rahmengesetze erlassen durch die Legislative derUnion 2 Verordnungen erlassen durch die Exekutive der Union 3 Entscheidungen 4Empfehlungen und 5 Stellungnahmen Gesetze und Verordnungen sind allgemein anwendbar inihrer Gesamtheit bindend und in allen Mitgliedstaaten unmittelbar anwendbar Rahmengesetzehingegen entsprechen den Richtlinien (Art 91)Gesetze und Rahmengesetze werden zusammen vom EP und vom Rat entsprechend demMitentscheidungsverfahren (Art 96) erlassen Die Kommission kann Verordnungen erlassen wennund soweit entweder die Verfassung oder ein Unionsgesetz sie dazu ermaumlchtigt allerdings sind InhaltZweck und Ausmaszlig der Ermaumlchtigung zu beachten (vgl Art 80 I GG) (Art 94)Das Mitentscheidungsverfahren beinhaltet ein Vermittlungsverfahren Alle Unionsgesetze und -rahmengesetze sind ZustimmungsgesetzeFinanzierung der Union ausschlieszliglich durch Eigenmittel (Art 109 I)Die Kommission repraumlsentiert die Union nach auszligen (Art 112) Abschluszlig von internationalenVertraumlgen und Abkommen durch den Rat und das EP (Art 113) Ausdruumlckliche Kompetenz zumBeitritt zur Europaumlischen Menschenrechtskonvention (Art 113 II)bdquoEuropaumlische Partnerschaftldquo mit den EU-Nachbarstaaten vergleichbar mit dem EuropaumlischenWirtschaftsraum inklusive einer politischen Komponente (Art 116)2 Teil Die Politikbereiche und die Durchfuumlhrung der Maszlignahmen der UnionZwei moumlgliche Optionen fuumlr den 2 Teil des Verfassungsvertrages bzw der VerfassungOption 1 folgt der Idee im bdquoGiscard-Entwurfldquo wonach erst im 2 Teil fuumlr jeden einzelnen Politikbereichdie Art der Zustaumlndigkeit die anwendbaren Rechtsakte und Verfahren aufgefuumlhrt werden Nachteil seijedoch daszlig die Bedeutung des 1 Teils nachhaltig reduziert wuumlrde und zudem der 2 Teil aufgrundseines Umfangs von ca 414 Vorschriften fuumlr den Leser kaum noch lesbar waumlreDeshalb favorisiert der EVP-Entwurf die Option 2 wonach der 1 Teil in abschlieszligender Form dieZustaumlndigkeiten Rechtsakte und Verfahren der Union definiert und im 2 Teil nur noch dieVorschriften Aufnahme faumlnden die nicht in den 1 Teil passen Beispielsweise die Grundfreiheiten dieWettbewerbsregeln EMU-Vorschriften oder zusaumltzliche Vorschriften uumlber das Verfahren derInstitutionen der UnionGemaumlszlig der Option 2 schlaumlgt der Entwurf die folgenden Titel fuumlr den 2 Teil vorTitel I Gemeinsamer Markt Titel II EMU Titel III Innere Sicherheit Titel IV GASP TitelV Verteidigung Titel VI Euratom Titel VII Das Verfahren der Institutionen der Union

5 Beitrag der SPE- Gruppe im Europaumlischen Konvent

sum Kein Verfassungsentwurf sondern nur Vorschlaumlge fuumlr eine neue europaumlische Verfassung miteiner starken sozialen Dimension

sum Die verschiedenen Saumlulen sollen in einen einzigen Text gegossen werden (s Giscard-Entwurf)- Neuer Status fuumlr Nachbarstaaten (s Giscard)- Sicherheits- und Verteidigungspolitik sollte und Kontrolle des EP stehen- EuGH soll bei Kompetenzuumlberschreitung der EU entscheidensum Schaffung eines Rates fuumlr legislative Angelegenheiten (welcher oumlffentlich tagen sollte)- Praumlsident der Kommission muszlig gestaumlrkt werden mehr demokratische Legitimitaumlt und politische

Verantwortung- Absolute Transparenz und bdquogood administrationldquo soll von der Verfassung garantiert werdensum Nationale Parlamente sollen gestaumlrkt werden engere Kooperation mit dem EP ohne Schaffung

einer neuen Institution

6 Berliner Entwurf

sum Die bdquoVerfassung fuumlr die Europaumlische Unionldquo orientiert sich an bereits bestehendem Recht in deneuropaumlischen Vertraumlgen und an der Rechtsprechung des EuGH

sum Vollbeschaumlftigung und nachhaltiges Wachstum werden als Ziele der Union eingefuumlgtsozialdemokratische Werte verankert

sum Die GR-Charta wird nicht mit aufgenommen nur Verweissum Absage an einen Praumlsidenten des Europaumlischen Rates stattdessen Staumlrkung der Kommission

die das Initiativmonopol behaumllt und deren Praumlsident vom EP gewaumlhlt wirdsum Verankerung des Konventsverfahrens zur Aumlnderung der Verfassung

7 Young Greens

sum GR-Charta ist in Verfassung integriert und den Prinzipien der Union vorangestelltsum Europaumlisches Referendum wird in die Verfassung aufgenommensum EP besitzt zusammen mit der Kommission das Initiativrechtsum EP besteht aus einer Buumlrgerkammer und einer Staatenkammer wobei die Buumlrgerkammer vom

Volk gewaumlhlt wird und die Staatenkammer sich aus den Regierungen der Mitgliedstaatenzusammensetzt in der jeder Staat nur eine Stimme hat

sum Ein bdquoRat fuumlr nachhaltige Entwicklung wird geschaffen

8 Schwarze ndash Entwurf

sum Modell einer Zweiteilung der Vertraumlge erster Teil bildet den eigentlichen Verfassungsvertrag wirddurch einen zweiten Vertrag uumlber Unionspolitiken ergaumlnzt (hier einfachere Modalitaumlten zurAumlnderung vorgesehen als bei einer Aumlnderung des ersten Teils)

sum Entwurf konzentriert sich auf die 4 Punkte von Laeken (1bessere Kompetenzabgrenzung 2Verbesserung des GR-Schutzes 3 Vereinfachung der Vertraumlge 4 Reform der Institutionen)

sum Der Europaumlische Rat bekommt Organstellung die Zusammensetzung wird um den Praumlsidentendes EP erweitert der Vorsitz im Europaumlischen Rat ist an den Vorsitz im Rat gekoppelt

sum Der Vorsitz im Rat soll durch eine auf 24 Monate angelegte gemeinsame Praumlsidentschaft von 3Mitgliedstaaten wahrgenommen werden

sum Fruumlhwarnsystem durch Einrichtung eines Kompetenzausschusses der sich aus nationalen undEuropaparlamentariern zusammensetzt

sum Klagerecht der nationalen Parlamente sowie des AdRsum Ruumlckuumlbertragung von Regelungszustaumlndigkeiten auf die Mitgliedsstaaten moumlglichsum Das gesamte Unionsrecht abgesehen von der Ausnahmeregelung der GASP unterliegt der

richterlichen Kontrolle durch die Unionsgerichtesum Nichtigkeitsklage erfaumlhrt inhaltliche Aumlnderung- Abschaffung des Systems der 4 Klagegruumlnde zugunsten einer Generalklausel- Aufhebung der Beschraumlnkungen in Bezug auf die passivlegitimation bei Klagen Privater- Kommissionsverordnungen werden zum zulaumlssigen Gegenstand einer Individualklage- GR-Beschwerde moumlglichsum Auf Unionssteuer wird verzichtet stattdessen Finanzierung nach Anteilen am BSPsum Bei der GASP werden die sog Petersberg-Aufgaben die Einsaumltze zur Bekaumlmpfung des

internationalen Terrorismus hinzugefuumlgtsum Personelle Verschmelzung der Aumlmter des Hohen Vertreters fuumlr GASP und des Auszligenkommissars

9 Entwurf von Jo Leinen

- GR-Charta wird das erste Kapitel der Verfassung- EU besitzt Rechtspersoumlnlichkeit Austritt aus Union moumlglich- Arbeitssprache neben Englisch und Franzoumlsisch auch Deutsch- Gesetzgebung der EU erfolgt in 2 Kammern durch das Europaumlische Parlament (Buumlrgerkammer)

und durch den Europaumlischen Senat (Staatenkammer) der aus einer Umgestaltung desMinisterrats hervorgeht

- Kommission stellt die Exekutive der Union dar der Praumlsident wird vom EP gewaumlhlt- Europaumlischer Auszligenminister soll Vize-Praumlsident der Kommission sein- Ein Praumlsident des Europaumlischen Rates ist nicht vorgesehen wird auch kein Organ der EU- Erhebung finanzieller Eigenmittel- Referendum wird eingefuumlhrt direkte Demokratie- Koordinierung von Politiken sowie die verstaumlrkte Zusammenarbeit in den Vertrag mit

aufgenommen- AdR bekommt Klagerecht vor dem EuGH

10 Beitrag von Wolfgang Schaumluble und Wilfried Martens vom 24092002Entwurf traumlgt den Titel bdquoEine Verfassung fuumlr ein starkes Europaldquo zuletzt aktualisiert am 24092002Flieszligtext mit durchnummerierten Paragraphen Von der Form nicht vergleichbar mit den meisten

anderen Verfassungsentwuumlrfen die bereits vollstaumlndig vorformulierte Artikel enthalten wohingegendieser Entwurf lediglich einige wenige bedeutsame Themen ansprichtZwar spricht der Entwurf von bdquoVerfassungldquo jedoch sind in den Text Aumlnderungsvorschlaumlgeeinschlaumlgiger konservativer Parteien eingearbeitet die gerade an dieser Stelle den Gebrauch desBegriffes bdquoVerfassungsvertragldquo fordern (z B die CSU)Die in dem Entwurf behandelten Themen sind die Kompetenzverteilung zwischen der EU und denMitgliedstaaten die Integretion der Grundrechtecharta in die Verfassung und die Reform derInstitutionenZum InhaltBekenntnis zum bdquogeistig-religioumlsen und sittlichen ErbeldquoEine Perspektive fuumlr die aumluszligeren Grenzen Europas ist zu schaffen da ansonsten die Gefahr bestehedie Integrationskraft der Union zu uumlberfordern Die Grenzen sollen bdquoklar aber offenldquo gezogen werdend h zu Staaten die derzeit der Union als Vollmitglieder nicht beitreten koumlnnen soll eine bdquoEuropaumlischePartnerschaftldquo entwickelt werden Diese soll sich am Modell des EWR orientieren allerdings unterEinbeziehung einer politischen KomponenteBetonung der Unantastbarkeit der internen europaumlischen GrenzenEinheitliche Rechtspersoumlnlichkeit der UnionDie Union ist eine einmalige () Konstruktion bdquoohne historische oder legale Vorbilderldquo die auf derdoppelten Legitimation der Buumlrger und der Staaten aufbautDrei Arten der Kompetenz die prinzipiell von den Mitgliedstaaten ausgeuumlbten Kompetenzen dieeigenen Kompetenzen der Union und die geteilten Kompetenzen Prinzip der begrenztenEinzelermaumlchtigung gilt weiterEntweder zu den eigenen aber zumindest zu den geteilten Kompetenzen der Union sollen sowohl derAufbau und die Durchfuumlhrung einer gemeinsamen Auszligen- und Sicherheitspolitik als auch dieRechtsgrundlagen fuumlr das gemeinsame Gebiet der Freiheit und Sicherheit hinzugefuumlgt werdenGeteilte Kompetenzen decken drei verschiedene Gebiete ab dasjenige in dem die Union diegrundlegenden Regeln festlegt dasjenige in dem sie lediglich in einer komplementaumlren oderzusaumltzlichen Art interveniert und dasjenige in dem sie nationale Politiken koordiniertEine Weiterentwicklungsklausel ist vorzusehen die nur in Ausnahmefaumlllen die einstimmigeEntscheidung fordert und grundsaumltzlich die Beteiligung des EP festlegtInnerhalb des EuGH soll eine spezielle Verfassungs- und Grundrechtekammer geschaffen werdenDie Grundrechtecharta soll integraler Bestandteil der Europaumlischen Verfassung werdenDie Union soll der Europaumlischen Menschenrechtskonvention beitretenDie Schaffung einer zusaumltzlichen Institution fuumlr eine spezielle Rolle der nationalen Parlamenteinnerhalb des Institutionsgefuumlges der EU wird abgelehnt obwohl die Autoren eine bedeutendere Rolleder nationalen Parlamente befuumlrwortenbdquoDie EU ist weder eine Foumlderation im klassischen Sinne noch ein StaatldquoDas EP fungiert zusammen mit dem Rat als gleichberechtigter Gesetzgeber der EUDie Haushaltskompetenz soll zwischen EP und Rat geteilt werdenDer Europaumlische Rat ist eine zentrale Institution der EU und praumlgt ihre politische RichtungDer gegenwaumlrtige Rat fuumlr Allgemeine Angelegenheiten soll in zwei getrennte Einheiten aufgeteiltwerden einen gestaumlrkten Rat fuumlr Allgemeine Angelegenheiten der die Kohaumlrenz der Entscheidungensicherstellt waumlhrend ein spezieller Rat fuumlr Auswaumlrtige Beziehungen sich rein auf Fragen im Bereichder GASP konzentriertDie Mitgliedstaaten bleiben bei der Besetzung des Ratsvorsitzes gleichberechtigtDie Kommission behaumllt ihr InitiativmonopolDer Europaumlische Rat schlaumlgt dem EP unter Beruumlcksichtigung der Ergebnisse der Europawahl und mitqualifizierter Mehrheit einen Kandidaten fuumlr das Amt des Kommissionspraumlsidenten vor den das EPentweder ablehnt oder annimmt Der Kommissionspraumlsident waumlhlt dann seine Kommissare aus dieKommission wird in toto vom EP gewaumlhlt und vom Rat mit Mehrheit bestaumltigt

11 Beitrag des Earl of Stockton vom 24092002Der Earl of Stockton ist stellvertretendes Mitglied des Europaumlischen Konventes der im Namen einerGruppe britischer Konservativer die in ihrer Mehrheit ehemalige oder jetzige Mitglieder des bdquoHouse ofCommonsldquo des bdquoHouse of Lordsldquo und des EP sind diesen Beitrag zur oumlffentlichen Debatte uumlber dieZukunft Europas eingereicht hatTitel bdquoDie Zukunft der EU Ein positiver konservativer Ansatzldquo1 Zur FormKein vollstaumlndiger Verfassungsentwurf sondern Vorschlaumlge und Gedanken zu den aus ihrer Sichtwichtigen Streitpunkten

Positiver Ansatz D h die EU wird nicht verteufelt auch wird nicht ausschlieszliglich dieRuumlckuumlbertragung von Kompetenzen auf die nationale Ebene gefordert sondern der Entwurf erkenntausdruumlcklich die Bedeutung der EU in ganz bestimmten Bereichen an und fordert konsequenterweisedort auch die Staumlrkung der EU-Kompetenzen wie auch die Effektivierung der Verfahrensablaumlufe2 Zum InhaltZunaumlchst Klarstellung daszlig auch in Zukunft die Mitgliedstaaten die bestimmenden Komponenten derEU bleiben sollen weshalb die Umwandlung der EU in einen voll funktionierenden Bundesstaatabgelehnt wirdKompetenzverteilung Auflistung der eigenen Kompetenzen der EU der eigenen Kompetenzen derMitgliedstaaten und der geteilten Kompetenzen wird abgelehnt stattdessen lediglich Klarstellung imVerfassungsvertrag daszlig die EU nur dort eigene oder geteilte Zustaumlndigkeit besitzt wo ihr der Vertragdies einraumlumtDie gemeinschaftlichen Vertraumlge sollen vereinfacht und in zwei Teile geteilt werden 1 Teil =Vertragsverpflichtungen der EU (wichtige Vorschriften) 2 Teil = Vertragsregeln fuumlr die EU (wenigerwichtige und detailliertere Vorschriften) Auch die Vorschriften des 2 Teils sollen nur imKonsensverfahren geaumlndert werden koumlnnenDer Rat bleibt die bestimmende Institution der EU lediglich mehr Offenheit und TransparenzAufwertung der Rolle der nationalen Parlamente indem ein bdquoAusschuszlig der nationalen Parlamenteldquoeingerichtet wird der sich vor allem mit dem Rat ins Benehmen setzen wuumlrde Bevor der Rat Rechtsetzt wuumlrde dieser Ausschuszlig seine Ansicht zu den Gesetzesvorschlaumlgen aumluszligern Also wird diebdquoStaatenkammerldquo nicht allein vom Rat gebildet sondern von den nationalen Parlamentenrepraumlsentiert im o g Ausschuszlig an der Seite des Rates Allerdings soll sich der Ausschuszlig aufSubsidiaritaumltsfragen und auf besonders wichtige Gesetzgebung konzentrierenEmpfehlung des Konventes daszlig die Mitgliedstaaten vor einer Entscheidung im EU-Gesetzgebungsverfahren stets das jeweilige nationale Parlament anhoumlren muumlssenPraumlsident der EU sollte vom Europaumlischen Rat fuumlr mehrere Jahre ernannt werden wobei auch das EPzu beteiligen istPraumlsidentschaft besteht aus dem Praumlsidenten und einer rotierenden Troika die ein Jahr im Amt bleibtDie Troika setzt sich immer aus einem Vertreter eines groumlszligeren Mitgliedstaates und aus zweiVertretern kleinerer Mitgliedstaaten zusammen Die Praumlsidentschaft vertritt den Rat der eine von derKommission zu unterscheidende Aufgabe hatDie Kommission sollte der Motor der EU bleiben deshalb Notwendigkeit einer starken Kommissionjedoch ohne erweiterte Kompetenzen in bezug auf den status quo Innerhalb ihrer Kompetenzen aberschon Staumlrkung ihrer Rolle bspw bei der SubventionskontrolleReduzierung der Abteilungen innerhalb der Kommission Jeder Mitgliedstaat behaumllt einen Kommissarallerdings gibt es sog bdquoVollkommissareldquo und bdquoJuniorkommissareldquo Jeder bdquoVollkommissarldquo erhaumllt eineAbteilung mit einem bdquoJuniorkommissarldquo an seiner Seite (Anpassung an das System in der nationalenMinisterialverwaltung) Die groumlszligeren Mitgliedstaaten haumltten immer einen bdquoVollkommissarldquo wohingegendie kleineren Mitgliedstaaten zwischen einem bdquoVoll-ldquo und einem bdquoJuniorkommissarldquo hin- und herwechseln wuumlrden Ziel effektive und schlanke Kommission und gleichzeitig Wahrung einesKommissars auch fuumlr die kleineren MitgliedstaatenIn Sachen EP Ausweitung des Mitentscheidungsverfahrens Viel wichtiger ist jedoch daszlig das EP anAutoritaumlt und Legitimitaumlt gewinnt was sich erst im Laufe der Zeit entwickeln muszlig Hinweis auf diefehlende Kohaumlrenz und Konsistenz in den Entscheidungen des EP weil es keine klarenMehrheitsfraktionen im EP gibt Recht der vorzeitigen Aufloumlsung des EP durch die gemeinsamhandelnden Organe der Kommission und des RatesWichtig ist die bessere Durchsetzung der EuGH-Entscheidungen Deshalb soll der EuGH das Rechterhalten einem verurteilten Mitgliedstaat bzw Individuum im Falle der Nichtbefolgung des Urteils dieStimmrechte und oder den Zugang zu EU-Programmen zeitweise zu entziehen

12 Entwurf von Rupert ScholzAbgedruckt als Sonderheft 2002 der Zeitschrift fuumlr Gesetzgebung ZGGrundlage des EVP-Diskussionsentwurfs zur bdquoVerfassung der Europaumlischen Unionldquo vom 290820021 Zur FormSystematische Zusammenfuumlhrung von EUV und EGV in einem neuen bdquoVertrag uumlber die EuropaumlischeUnionldquoKeine Zweiteilung in einen wichtigen und einen weniger wichtigen dafuumlr detaillierteren TeilScholz plaumldiert fuumlr Benennung als bdquoVerfassungsvertragldquo2 Zum InhaltGrundsouveraumlnitaumlt bleibt bei den Mitgliedstaaten d h auch in Zukunft keine Kompetenz-Kompetenzfuumlr die EU

Art 308 EG abschaffen dafuumlr Annexkompetenz einfuumlhren d h EU-Kompetenz fuumlr notwendigeergaumlnzende Vorschriften beim Taumltigwerden im eigenen Zustaumlndigkeitsbereich der EU (Art 64 I)Ziele und Kompetenzen eindeutig unterscheiden Aus Zielen duumlrfen keine Befugnisse abgeleitetwerden (so aber beim jetzigen Art 308 EG)Kompetenzaufteilung Ausschlieszligliche und geteilte Zustaumlndigkeiten der EU (Vollgesetzgebung)zusaumltzlich Rahmenzustaumlndigkeit (Rahmengesetzgebung)Subsidiaritaumltsprinzip muszlig verfahrensrechtlich durch eine Subsidiaritaumltskammer beim EuGHabgesichert werden Keine ex-ante-Kontrolle durch die nationalen Parlamente wegenNichtpraktikabilitaumlt innerhalb von sechs Wochen eine Uumlberpruumlfung von Gesetzesinitiativen aufEinhaltung des Subsidiaritaumltsprinzips durchzufuumlhrenDas EP erhaumllt volle Legislativgewalt zwei Kammern Voumllkerkammer und Staatenkammer die letztejedoch mit festen MitgliedernDie Kommission fungiert als Regierung die dem EP gegenuumlber voll verantwortlich istInitiativrecht auch fuumlr das EP (Voumllker- und Staatenkammer)Starker Praumlsident der Kommission aber Absage an einen vom Europaumlischen Rat gewaumlhltenPraumlsidenten

V Ausblick Beitritt und Erweiterung

DIE BEITRITTSKANDIDATEN IM KONVENT

Aureacutelien Raccah

Auszug aus der Erklaumlrung von LaekenbdquoDie Bewerberlaumlnder werden in vollem Umfang an den Beratungen des Konvents beteiligt Sie werdenin gleicher Weise wie die derzeitigen Mitgliedstaaten vertreten sein (ein Vertreter der Regierung undzwei Mitglieder des nationalen Parlaments) und an den Beratungen teilnehmen ohne freilich einenKonsens der sich zwischen den Mitgliedstaaten abzeichnet verhindern zu koumlnnenldquo

I Souveraumlnitaumlt und Identitaumlt der Beitrittskandidaten in der Zukunft EuropasA Gewaltenteilung

1) Horizontale Gewaltenteilung Aufsicht uumlber die europaumlische Institutionen- Beitraumlge von Majaz Nahigal (Premierminister von Slowenien) Michael

Attalides (Vertreter von Zypern) Hildegard Corola Puwak (Vertreterin derRegierung von Rumaumlnien) Jan Kohout (Vertreter der Regierung derTschechischen Republik) Josef Zieleniec (Vertreter des tschechischenParlaments)

2) Vertikale Gewaltenteilung Prinzip der Subsidiaritaumlt- Beitraumlge von Nahtigal gemeinsamer Beitrag von 16 Mitgliedern

Andriukaitis (Vertreter des Parlaments von Litauen) Attalide- Inhalt Neue Kompetenzen bessere Koordinierung Partnerschaft des

EuGH mit den nationalen Verfassungsgerichtsoumlfen FruumlhwarnsystemEinbeziehung der Regionen mit GesetzgebungsbefugnissenVerteilung der Kompetenzen Kompetenzkatalog mit ausschliesslichenkonkurrierenden und Ergaumlnzungskompetenzen

B Staumlrkung des Gewichts der nationalen Parlamente1) Rolle und Gewicht der nationalen Parlamente

- Beitraumlge von Nahtgal Andriukaitis und Kutraite-Giedraitene PeeterKreitzberg unt Tunne Kelam (Vertreter des Parlaments von Estland)

- Inhalt Vertretung der kleinen Staaten Koordinierung mit dem europaumlischenParlament Kontrolle der Regierung Kooperation zwischen den nationalenParlamenten

2) Schaffung einer zweten Kammer- Nach den Vorbild des franzoumlsischen Senates Andriukaitis Atalides- Neue Kammer mit einer gleichen Vertretung aller Staaten 6 Sitzungen pro

Jahr Teilnahme der nationalen Parlamentarier Kontrolle der Anwendungdes Subsidiartaumltsprinzips

II Rolle der Beitrittskandidaten in der Zukunft Europas - ThemenPrinzip der DemokratieVereinfachung der Vertraumlge

- Beitraumlge von Andriukaitis Attalides Danuta Huumlbner und Janusz Trzcinski(Vertreter der polnischen Regierung) Birzniece (Vertreterin des Parlamentsvon Lettland)

- Inhalt Zugang und Verstaumlndlichkeit Verschmelzung der bestehendenVertraumlge

Beteiligung der Buumlrger- Beitraumlge von Nahtigal Andriukaitis Attalides Huumlbner- Inhalt Beachtung der Demokratie Gleichheit der Sprachen

Menschenrechte kulturelle soziale und wirtschaftliche Vielfalt GR-ChartaKooperation im Bereich der 2 und 3 SaumluleGASP Debatten uumlber den Hohen Vertreter fuumlr die GASP

- Beitraumlge von Nahtigal Andriukaitis Attalides Puwak

- Inhalt EU als Voumllkerrechtssubjekt Kooperation Erweiterung dergemeinsamen Bereiche graduelle bdquoVergemeinschaftungldquo Erfordernis derSolidaritaumlt Verschmelzung des Hohen Vertreters fuumlr die GASP und desKommissars fuumlr Auswaumlrtige Angelegenheiten

Bereich der polizeilichen und justiziellen Zusammenarbeit in Strafsachen- Beitraumlge von Puwak Nahtigal- Inhalt Innere Sicherheit bessere Kooperation

Zum Weiterlesen

Figaro vom 240103 polnischer Aussenminister Wlodzinierz Cinoszewic gt Gott und christliche WerteLe Monde vom 30103 J-L Dehaene gt bdquokeine Oktroyierung der BedingungenldquoLe Monde vom 290203 bdquo Die kleinen Beitrittskandidaten misstrauen einem Europa der Grossenldquo

sum Einstimmigkeitserfordernis wird in allen Faumlllen selbst fuumlr Verfassungsaumlnderungen aufgegebenAusnahme ist die Aufnahme neuer Mitglieder

sum Die innenpolitischen Bereiche der Union werden eingeteilt in bdquoprincipal policiesldquo bdquoflanking policiesldquound bdquocomplementary actionsldquo je nach Art der Handlungsinitiative (HarmonisierungKoordinierung) die von der Union erwartet wird

sum Auszligenpolitik Gewaumlhrleistung einer kohaumlrenten Auszligenpolitik durch die Einrichtung des Amteseines bdquoSekretaumlrs der Unionldquo und durch die Niederlegung der generellen auszligenpolitischen Ziele im1 Teil der Verfassung

3 Bericht des Europaumlischen Parlamentes uumlber die Abgrenzung der Zustaumlndigkeiten der EU undder Mitgliedstaaten vom 24042002

Bericht des Ausschusses fuumlr konstitutionelle Fragen des EP (Berichterstatter Alain Lamassoure)

sum Behandelt vor allem das Thema der Kompetenzaufteilung kein breit angelegterVerfassungsentwurf

sum Vergemeinschaftung des zweiten und dritten Pfeilers um das Gleichgewicht von wirtschaftlicherund politischer Integration der Union herzustellen

sum Drei Arten von Zustaumlndigkeiten 1 die grundsaumltzliche Zustaumlndigkeit der Mitgliedstaaten 2 die derUnion uumlbertragene eigene Zustaumlndigkeit und 3 die geteilte Zustaumlndigkeit

sum Evolutivklausel in Anlehnung an Art 308 EG dessen Anwendung jedoch auch in die umgekehrteRichtung Ruumlckuumlbertragung von der Union auf die Mitgliedstaaten funktionieren soll

4 Entwurf der Europaumlischen Volkspartei vom 10112002Ergebnis der Studientage der EVP-Gruppe im Europaumlischen Konvent in Frascati vom 8 bis 10November 2002 Basiert auf dem Estoril-Entwurf vom 18102002 der wiederum auf dem Brok-Diskussionspapier vom 12092002 und dem EVP-Diskussionsentwurf zur bdquoVerfassung derEuropaumlischen Unionldquo vom 29082002 aufbaut Fuumlhrt den bdquoEstoril-Entwurfldquo mit dem bdquoGiscard-EntwurfldquozusammenZur FormAngepaszligt an die vom Konventspraumlsidium in seinem Vorentwurf vorgenommene Zwei- bzw Dreiteilungdes Verfassungsvertrages (Teil I Verfassungsstruktur Teil II Unionspolitiken Teil IIISchluszligbestimmungen)Bezeichnung als Verfassung und nicht als VerfassungsvertragAuffallend ist die komplette Uumlbernahme der Grundrechtecharta in die Verfassung ganz zu BeginnAnsonsten in der Form stark dem bdquoGiscard-Entwurfldquo angeglichen aber insgesamt ausfuumlhrlicherZum Inhalt1 Teil Struktur der VerfassungReligioumlser Bezug in der Praumlambel (bdquoreligious heritageldquo)Grundrechte in Art 1 ndash 55Rechtspersoumlnlichkeit (Art 56 II)Union gegruumlndet auf den Buumlrgern der Union und auf den Mitgliedstaaten (Art 56 I)Vorschriften uumlber die Flagge Hymne und den Feiertag (Art 61)Prinzip der begrenzten Einzelermaumlchtigung (Art 64 I)Zustaumlndigkeiten der Union ausschlieszligliche (= eigene) Zustaumlndigkeit geteilte Zustaumlndigkeit undergaumlnzende Zustaumlndigkeit der Union (Art 65)Kompetenzkataloge in Art 66 ndash 68Fruumlhwarnsystem im europaumlischen Gesetzgebungsverfahren bzgl der Einhaltung des Subsidiaritaumlts-und des Verhaumlltnismaumlszligigkeitsprinzips (Art 69 III)Flexibilitaumltsklausel in Art 71 (Ersatz fuumlr Art 308 EG) allerdings weiterhin mit dem Erfordernis derEinstimmigkeit im Rat jedoch nur der Mehrheit im EPUnterscheidung zwischen Legislativrat mit rotierender Praumlsidentschaft (Art 76 I) und Exekutivratdessen Vorsitz ein nationaler Minister der Kommissionspraumlsident oder das zustaumlndige Mitglied derKommission innehat (Art 76 II)Initiativmonopol im Gesetzgebungsverfahren weiterhin bei der Kommission (Art 77 II)Der Rat schlaumlgt dem EP einen Kandidaten fuumlr das Amt des Kommissionspraumlsidenten mit qualifizierterMehrheit im Lichte des Ergebnisses der EP-Wahlen vor EP waumlhlt mit absoluter MehrheitKommissionspraumlsident schlaumlgt die Kommissare vor die vom Rat mit qualifizierter Mehrheit bestaumltigtund vom EP gewaumlhlt werden muumlssen (Art 78 III)

Der Kommissionspraumlsident ernennt zwei Vizepraumlsidenten einem uumlbertraumlgt er mit Zustimmung desRates die Auszligenvertretung der Union (bdquoCommissioner for Foreign Relationsldquo) (Art 79 IV)Instrumente der Union 1 Unionsgesetze und -rahmengesetze erlassen durch die Legislative derUnion 2 Verordnungen erlassen durch die Exekutive der Union 3 Entscheidungen 4Empfehlungen und 5 Stellungnahmen Gesetze und Verordnungen sind allgemein anwendbar inihrer Gesamtheit bindend und in allen Mitgliedstaaten unmittelbar anwendbar Rahmengesetzehingegen entsprechen den Richtlinien (Art 91)Gesetze und Rahmengesetze werden zusammen vom EP und vom Rat entsprechend demMitentscheidungsverfahren (Art 96) erlassen Die Kommission kann Verordnungen erlassen wennund soweit entweder die Verfassung oder ein Unionsgesetz sie dazu ermaumlchtigt allerdings sind InhaltZweck und Ausmaszlig der Ermaumlchtigung zu beachten (vgl Art 80 I GG) (Art 94)Das Mitentscheidungsverfahren beinhaltet ein Vermittlungsverfahren Alle Unionsgesetze und -rahmengesetze sind ZustimmungsgesetzeFinanzierung der Union ausschlieszliglich durch Eigenmittel (Art 109 I)Die Kommission repraumlsentiert die Union nach auszligen (Art 112) Abschluszlig von internationalenVertraumlgen und Abkommen durch den Rat und das EP (Art 113) Ausdruumlckliche Kompetenz zumBeitritt zur Europaumlischen Menschenrechtskonvention (Art 113 II)bdquoEuropaumlische Partnerschaftldquo mit den EU-Nachbarstaaten vergleichbar mit dem EuropaumlischenWirtschaftsraum inklusive einer politischen Komponente (Art 116)2 Teil Die Politikbereiche und die Durchfuumlhrung der Maszlignahmen der UnionZwei moumlgliche Optionen fuumlr den 2 Teil des Verfassungsvertrages bzw der VerfassungOption 1 folgt der Idee im bdquoGiscard-Entwurfldquo wonach erst im 2 Teil fuumlr jeden einzelnen Politikbereichdie Art der Zustaumlndigkeit die anwendbaren Rechtsakte und Verfahren aufgefuumlhrt werden Nachteil seijedoch daszlig die Bedeutung des 1 Teils nachhaltig reduziert wuumlrde und zudem der 2 Teil aufgrundseines Umfangs von ca 414 Vorschriften fuumlr den Leser kaum noch lesbar waumlreDeshalb favorisiert der EVP-Entwurf die Option 2 wonach der 1 Teil in abschlieszligender Form dieZustaumlndigkeiten Rechtsakte und Verfahren der Union definiert und im 2 Teil nur noch dieVorschriften Aufnahme faumlnden die nicht in den 1 Teil passen Beispielsweise die Grundfreiheiten dieWettbewerbsregeln EMU-Vorschriften oder zusaumltzliche Vorschriften uumlber das Verfahren derInstitutionen der UnionGemaumlszlig der Option 2 schlaumlgt der Entwurf die folgenden Titel fuumlr den 2 Teil vorTitel I Gemeinsamer Markt Titel II EMU Titel III Innere Sicherheit Titel IV GASP TitelV Verteidigung Titel VI Euratom Titel VII Das Verfahren der Institutionen der Union

5 Beitrag der SPE- Gruppe im Europaumlischen Konvent

sum Kein Verfassungsentwurf sondern nur Vorschlaumlge fuumlr eine neue europaumlische Verfassung miteiner starken sozialen Dimension

sum Die verschiedenen Saumlulen sollen in einen einzigen Text gegossen werden (s Giscard-Entwurf)- Neuer Status fuumlr Nachbarstaaten (s Giscard)- Sicherheits- und Verteidigungspolitik sollte und Kontrolle des EP stehen- EuGH soll bei Kompetenzuumlberschreitung der EU entscheidensum Schaffung eines Rates fuumlr legislative Angelegenheiten (welcher oumlffentlich tagen sollte)- Praumlsident der Kommission muszlig gestaumlrkt werden mehr demokratische Legitimitaumlt und politische

Verantwortung- Absolute Transparenz und bdquogood administrationldquo soll von der Verfassung garantiert werdensum Nationale Parlamente sollen gestaumlrkt werden engere Kooperation mit dem EP ohne Schaffung

einer neuen Institution

6 Berliner Entwurf

sum Die bdquoVerfassung fuumlr die Europaumlische Unionldquo orientiert sich an bereits bestehendem Recht in deneuropaumlischen Vertraumlgen und an der Rechtsprechung des EuGH

sum Vollbeschaumlftigung und nachhaltiges Wachstum werden als Ziele der Union eingefuumlgtsozialdemokratische Werte verankert

sum Die GR-Charta wird nicht mit aufgenommen nur Verweissum Absage an einen Praumlsidenten des Europaumlischen Rates stattdessen Staumlrkung der Kommission

die das Initiativmonopol behaumllt und deren Praumlsident vom EP gewaumlhlt wirdsum Verankerung des Konventsverfahrens zur Aumlnderung der Verfassung

7 Young Greens

sum GR-Charta ist in Verfassung integriert und den Prinzipien der Union vorangestelltsum Europaumlisches Referendum wird in die Verfassung aufgenommensum EP besitzt zusammen mit der Kommission das Initiativrechtsum EP besteht aus einer Buumlrgerkammer und einer Staatenkammer wobei die Buumlrgerkammer vom

Volk gewaumlhlt wird und die Staatenkammer sich aus den Regierungen der Mitgliedstaatenzusammensetzt in der jeder Staat nur eine Stimme hat

sum Ein bdquoRat fuumlr nachhaltige Entwicklung wird geschaffen

8 Schwarze ndash Entwurf

sum Modell einer Zweiteilung der Vertraumlge erster Teil bildet den eigentlichen Verfassungsvertrag wirddurch einen zweiten Vertrag uumlber Unionspolitiken ergaumlnzt (hier einfachere Modalitaumlten zurAumlnderung vorgesehen als bei einer Aumlnderung des ersten Teils)

sum Entwurf konzentriert sich auf die 4 Punkte von Laeken (1bessere Kompetenzabgrenzung 2Verbesserung des GR-Schutzes 3 Vereinfachung der Vertraumlge 4 Reform der Institutionen)

sum Der Europaumlische Rat bekommt Organstellung die Zusammensetzung wird um den Praumlsidentendes EP erweitert der Vorsitz im Europaumlischen Rat ist an den Vorsitz im Rat gekoppelt

sum Der Vorsitz im Rat soll durch eine auf 24 Monate angelegte gemeinsame Praumlsidentschaft von 3Mitgliedstaaten wahrgenommen werden

sum Fruumlhwarnsystem durch Einrichtung eines Kompetenzausschusses der sich aus nationalen undEuropaparlamentariern zusammensetzt

sum Klagerecht der nationalen Parlamente sowie des AdRsum Ruumlckuumlbertragung von Regelungszustaumlndigkeiten auf die Mitgliedsstaaten moumlglichsum Das gesamte Unionsrecht abgesehen von der Ausnahmeregelung der GASP unterliegt der

richterlichen Kontrolle durch die Unionsgerichtesum Nichtigkeitsklage erfaumlhrt inhaltliche Aumlnderung- Abschaffung des Systems der 4 Klagegruumlnde zugunsten einer Generalklausel- Aufhebung der Beschraumlnkungen in Bezug auf die passivlegitimation bei Klagen Privater- Kommissionsverordnungen werden zum zulaumlssigen Gegenstand einer Individualklage- GR-Beschwerde moumlglichsum Auf Unionssteuer wird verzichtet stattdessen Finanzierung nach Anteilen am BSPsum Bei der GASP werden die sog Petersberg-Aufgaben die Einsaumltze zur Bekaumlmpfung des

internationalen Terrorismus hinzugefuumlgtsum Personelle Verschmelzung der Aumlmter des Hohen Vertreters fuumlr GASP und des Auszligenkommissars

9 Entwurf von Jo Leinen

- GR-Charta wird das erste Kapitel der Verfassung- EU besitzt Rechtspersoumlnlichkeit Austritt aus Union moumlglich- Arbeitssprache neben Englisch und Franzoumlsisch auch Deutsch- Gesetzgebung der EU erfolgt in 2 Kammern durch das Europaumlische Parlament (Buumlrgerkammer)

und durch den Europaumlischen Senat (Staatenkammer) der aus einer Umgestaltung desMinisterrats hervorgeht

- Kommission stellt die Exekutive der Union dar der Praumlsident wird vom EP gewaumlhlt- Europaumlischer Auszligenminister soll Vize-Praumlsident der Kommission sein- Ein Praumlsident des Europaumlischen Rates ist nicht vorgesehen wird auch kein Organ der EU- Erhebung finanzieller Eigenmittel- Referendum wird eingefuumlhrt direkte Demokratie- Koordinierung von Politiken sowie die verstaumlrkte Zusammenarbeit in den Vertrag mit

aufgenommen- AdR bekommt Klagerecht vor dem EuGH

10 Beitrag von Wolfgang Schaumluble und Wilfried Martens vom 24092002Entwurf traumlgt den Titel bdquoEine Verfassung fuumlr ein starkes Europaldquo zuletzt aktualisiert am 24092002Flieszligtext mit durchnummerierten Paragraphen Von der Form nicht vergleichbar mit den meisten

anderen Verfassungsentwuumlrfen die bereits vollstaumlndig vorformulierte Artikel enthalten wohingegendieser Entwurf lediglich einige wenige bedeutsame Themen ansprichtZwar spricht der Entwurf von bdquoVerfassungldquo jedoch sind in den Text Aumlnderungsvorschlaumlgeeinschlaumlgiger konservativer Parteien eingearbeitet die gerade an dieser Stelle den Gebrauch desBegriffes bdquoVerfassungsvertragldquo fordern (z B die CSU)Die in dem Entwurf behandelten Themen sind die Kompetenzverteilung zwischen der EU und denMitgliedstaaten die Integretion der Grundrechtecharta in die Verfassung und die Reform derInstitutionenZum InhaltBekenntnis zum bdquogeistig-religioumlsen und sittlichen ErbeldquoEine Perspektive fuumlr die aumluszligeren Grenzen Europas ist zu schaffen da ansonsten die Gefahr bestehedie Integrationskraft der Union zu uumlberfordern Die Grenzen sollen bdquoklar aber offenldquo gezogen werdend h zu Staaten die derzeit der Union als Vollmitglieder nicht beitreten koumlnnen soll eine bdquoEuropaumlischePartnerschaftldquo entwickelt werden Diese soll sich am Modell des EWR orientieren allerdings unterEinbeziehung einer politischen KomponenteBetonung der Unantastbarkeit der internen europaumlischen GrenzenEinheitliche Rechtspersoumlnlichkeit der UnionDie Union ist eine einmalige () Konstruktion bdquoohne historische oder legale Vorbilderldquo die auf derdoppelten Legitimation der Buumlrger und der Staaten aufbautDrei Arten der Kompetenz die prinzipiell von den Mitgliedstaaten ausgeuumlbten Kompetenzen dieeigenen Kompetenzen der Union und die geteilten Kompetenzen Prinzip der begrenztenEinzelermaumlchtigung gilt weiterEntweder zu den eigenen aber zumindest zu den geteilten Kompetenzen der Union sollen sowohl derAufbau und die Durchfuumlhrung einer gemeinsamen Auszligen- und Sicherheitspolitik als auch dieRechtsgrundlagen fuumlr das gemeinsame Gebiet der Freiheit und Sicherheit hinzugefuumlgt werdenGeteilte Kompetenzen decken drei verschiedene Gebiete ab dasjenige in dem die Union diegrundlegenden Regeln festlegt dasjenige in dem sie lediglich in einer komplementaumlren oderzusaumltzlichen Art interveniert und dasjenige in dem sie nationale Politiken koordiniertEine Weiterentwicklungsklausel ist vorzusehen die nur in Ausnahmefaumlllen die einstimmigeEntscheidung fordert und grundsaumltzlich die Beteiligung des EP festlegtInnerhalb des EuGH soll eine spezielle Verfassungs- und Grundrechtekammer geschaffen werdenDie Grundrechtecharta soll integraler Bestandteil der Europaumlischen Verfassung werdenDie Union soll der Europaumlischen Menschenrechtskonvention beitretenDie Schaffung einer zusaumltzlichen Institution fuumlr eine spezielle Rolle der nationalen Parlamenteinnerhalb des Institutionsgefuumlges der EU wird abgelehnt obwohl die Autoren eine bedeutendere Rolleder nationalen Parlamente befuumlrwortenbdquoDie EU ist weder eine Foumlderation im klassischen Sinne noch ein StaatldquoDas EP fungiert zusammen mit dem Rat als gleichberechtigter Gesetzgeber der EUDie Haushaltskompetenz soll zwischen EP und Rat geteilt werdenDer Europaumlische Rat ist eine zentrale Institution der EU und praumlgt ihre politische RichtungDer gegenwaumlrtige Rat fuumlr Allgemeine Angelegenheiten soll in zwei getrennte Einheiten aufgeteiltwerden einen gestaumlrkten Rat fuumlr Allgemeine Angelegenheiten der die Kohaumlrenz der Entscheidungensicherstellt waumlhrend ein spezieller Rat fuumlr Auswaumlrtige Beziehungen sich rein auf Fragen im Bereichder GASP konzentriertDie Mitgliedstaaten bleiben bei der Besetzung des Ratsvorsitzes gleichberechtigtDie Kommission behaumllt ihr InitiativmonopolDer Europaumlische Rat schlaumlgt dem EP unter Beruumlcksichtigung der Ergebnisse der Europawahl und mitqualifizierter Mehrheit einen Kandidaten fuumlr das Amt des Kommissionspraumlsidenten vor den das EPentweder ablehnt oder annimmt Der Kommissionspraumlsident waumlhlt dann seine Kommissare aus dieKommission wird in toto vom EP gewaumlhlt und vom Rat mit Mehrheit bestaumltigt

11 Beitrag des Earl of Stockton vom 24092002Der Earl of Stockton ist stellvertretendes Mitglied des Europaumlischen Konventes der im Namen einerGruppe britischer Konservativer die in ihrer Mehrheit ehemalige oder jetzige Mitglieder des bdquoHouse ofCommonsldquo des bdquoHouse of Lordsldquo und des EP sind diesen Beitrag zur oumlffentlichen Debatte uumlber dieZukunft Europas eingereicht hatTitel bdquoDie Zukunft der EU Ein positiver konservativer Ansatzldquo1 Zur FormKein vollstaumlndiger Verfassungsentwurf sondern Vorschlaumlge und Gedanken zu den aus ihrer Sichtwichtigen Streitpunkten

Positiver Ansatz D h die EU wird nicht verteufelt auch wird nicht ausschlieszliglich dieRuumlckuumlbertragung von Kompetenzen auf die nationale Ebene gefordert sondern der Entwurf erkenntausdruumlcklich die Bedeutung der EU in ganz bestimmten Bereichen an und fordert konsequenterweisedort auch die Staumlrkung der EU-Kompetenzen wie auch die Effektivierung der Verfahrensablaumlufe2 Zum InhaltZunaumlchst Klarstellung daszlig auch in Zukunft die Mitgliedstaaten die bestimmenden Komponenten derEU bleiben sollen weshalb die Umwandlung der EU in einen voll funktionierenden Bundesstaatabgelehnt wirdKompetenzverteilung Auflistung der eigenen Kompetenzen der EU der eigenen Kompetenzen derMitgliedstaaten und der geteilten Kompetenzen wird abgelehnt stattdessen lediglich Klarstellung imVerfassungsvertrag daszlig die EU nur dort eigene oder geteilte Zustaumlndigkeit besitzt wo ihr der Vertragdies einraumlumtDie gemeinschaftlichen Vertraumlge sollen vereinfacht und in zwei Teile geteilt werden 1 Teil =Vertragsverpflichtungen der EU (wichtige Vorschriften) 2 Teil = Vertragsregeln fuumlr die EU (wenigerwichtige und detailliertere Vorschriften) Auch die Vorschriften des 2 Teils sollen nur imKonsensverfahren geaumlndert werden koumlnnenDer Rat bleibt die bestimmende Institution der EU lediglich mehr Offenheit und TransparenzAufwertung der Rolle der nationalen Parlamente indem ein bdquoAusschuszlig der nationalen Parlamenteldquoeingerichtet wird der sich vor allem mit dem Rat ins Benehmen setzen wuumlrde Bevor der Rat Rechtsetzt wuumlrde dieser Ausschuszlig seine Ansicht zu den Gesetzesvorschlaumlgen aumluszligern Also wird diebdquoStaatenkammerldquo nicht allein vom Rat gebildet sondern von den nationalen Parlamentenrepraumlsentiert im o g Ausschuszlig an der Seite des Rates Allerdings soll sich der Ausschuszlig aufSubsidiaritaumltsfragen und auf besonders wichtige Gesetzgebung konzentrierenEmpfehlung des Konventes daszlig die Mitgliedstaaten vor einer Entscheidung im EU-Gesetzgebungsverfahren stets das jeweilige nationale Parlament anhoumlren muumlssenPraumlsident der EU sollte vom Europaumlischen Rat fuumlr mehrere Jahre ernannt werden wobei auch das EPzu beteiligen istPraumlsidentschaft besteht aus dem Praumlsidenten und einer rotierenden Troika die ein Jahr im Amt bleibtDie Troika setzt sich immer aus einem Vertreter eines groumlszligeren Mitgliedstaates und aus zweiVertretern kleinerer Mitgliedstaaten zusammen Die Praumlsidentschaft vertritt den Rat der eine von derKommission zu unterscheidende Aufgabe hatDie Kommission sollte der Motor der EU bleiben deshalb Notwendigkeit einer starken Kommissionjedoch ohne erweiterte Kompetenzen in bezug auf den status quo Innerhalb ihrer Kompetenzen aberschon Staumlrkung ihrer Rolle bspw bei der SubventionskontrolleReduzierung der Abteilungen innerhalb der Kommission Jeder Mitgliedstaat behaumllt einen Kommissarallerdings gibt es sog bdquoVollkommissareldquo und bdquoJuniorkommissareldquo Jeder bdquoVollkommissarldquo erhaumllt eineAbteilung mit einem bdquoJuniorkommissarldquo an seiner Seite (Anpassung an das System in der nationalenMinisterialverwaltung) Die groumlszligeren Mitgliedstaaten haumltten immer einen bdquoVollkommissarldquo wohingegendie kleineren Mitgliedstaaten zwischen einem bdquoVoll-ldquo und einem bdquoJuniorkommissarldquo hin- und herwechseln wuumlrden Ziel effektive und schlanke Kommission und gleichzeitig Wahrung einesKommissars auch fuumlr die kleineren MitgliedstaatenIn Sachen EP Ausweitung des Mitentscheidungsverfahrens Viel wichtiger ist jedoch daszlig das EP anAutoritaumlt und Legitimitaumlt gewinnt was sich erst im Laufe der Zeit entwickeln muszlig Hinweis auf diefehlende Kohaumlrenz und Konsistenz in den Entscheidungen des EP weil es keine klarenMehrheitsfraktionen im EP gibt Recht der vorzeitigen Aufloumlsung des EP durch die gemeinsamhandelnden Organe der Kommission und des RatesWichtig ist die bessere Durchsetzung der EuGH-Entscheidungen Deshalb soll der EuGH das Rechterhalten einem verurteilten Mitgliedstaat bzw Individuum im Falle der Nichtbefolgung des Urteils dieStimmrechte und oder den Zugang zu EU-Programmen zeitweise zu entziehen

12 Entwurf von Rupert ScholzAbgedruckt als Sonderheft 2002 der Zeitschrift fuumlr Gesetzgebung ZGGrundlage des EVP-Diskussionsentwurfs zur bdquoVerfassung der Europaumlischen Unionldquo vom 290820021 Zur FormSystematische Zusammenfuumlhrung von EUV und EGV in einem neuen bdquoVertrag uumlber die EuropaumlischeUnionldquoKeine Zweiteilung in einen wichtigen und einen weniger wichtigen dafuumlr detaillierteren TeilScholz plaumldiert fuumlr Benennung als bdquoVerfassungsvertragldquo2 Zum InhaltGrundsouveraumlnitaumlt bleibt bei den Mitgliedstaaten d h auch in Zukunft keine Kompetenz-Kompetenzfuumlr die EU

Art 308 EG abschaffen dafuumlr Annexkompetenz einfuumlhren d h EU-Kompetenz fuumlr notwendigeergaumlnzende Vorschriften beim Taumltigwerden im eigenen Zustaumlndigkeitsbereich der EU (Art 64 I)Ziele und Kompetenzen eindeutig unterscheiden Aus Zielen duumlrfen keine Befugnisse abgeleitetwerden (so aber beim jetzigen Art 308 EG)Kompetenzaufteilung Ausschlieszligliche und geteilte Zustaumlndigkeiten der EU (Vollgesetzgebung)zusaumltzlich Rahmenzustaumlndigkeit (Rahmengesetzgebung)Subsidiaritaumltsprinzip muszlig verfahrensrechtlich durch eine Subsidiaritaumltskammer beim EuGHabgesichert werden Keine ex-ante-Kontrolle durch die nationalen Parlamente wegenNichtpraktikabilitaumlt innerhalb von sechs Wochen eine Uumlberpruumlfung von Gesetzesinitiativen aufEinhaltung des Subsidiaritaumltsprinzips durchzufuumlhrenDas EP erhaumllt volle Legislativgewalt zwei Kammern Voumllkerkammer und Staatenkammer die letztejedoch mit festen MitgliedernDie Kommission fungiert als Regierung die dem EP gegenuumlber voll verantwortlich istInitiativrecht auch fuumlr das EP (Voumllker- und Staatenkammer)Starker Praumlsident der Kommission aber Absage an einen vom Europaumlischen Rat gewaumlhltenPraumlsidenten

V Ausblick Beitritt und Erweiterung

DIE BEITRITTSKANDIDATEN IM KONVENT

Aureacutelien Raccah

Auszug aus der Erklaumlrung von LaekenbdquoDie Bewerberlaumlnder werden in vollem Umfang an den Beratungen des Konvents beteiligt Sie werdenin gleicher Weise wie die derzeitigen Mitgliedstaaten vertreten sein (ein Vertreter der Regierung undzwei Mitglieder des nationalen Parlaments) und an den Beratungen teilnehmen ohne freilich einenKonsens der sich zwischen den Mitgliedstaaten abzeichnet verhindern zu koumlnnenldquo

I Souveraumlnitaumlt und Identitaumlt der Beitrittskandidaten in der Zukunft EuropasA Gewaltenteilung

1) Horizontale Gewaltenteilung Aufsicht uumlber die europaumlische Institutionen- Beitraumlge von Majaz Nahigal (Premierminister von Slowenien) Michael

Attalides (Vertreter von Zypern) Hildegard Corola Puwak (Vertreterin derRegierung von Rumaumlnien) Jan Kohout (Vertreter der Regierung derTschechischen Republik) Josef Zieleniec (Vertreter des tschechischenParlaments)

2) Vertikale Gewaltenteilung Prinzip der Subsidiaritaumlt- Beitraumlge von Nahtigal gemeinsamer Beitrag von 16 Mitgliedern

Andriukaitis (Vertreter des Parlaments von Litauen) Attalide- Inhalt Neue Kompetenzen bessere Koordinierung Partnerschaft des

EuGH mit den nationalen Verfassungsgerichtsoumlfen FruumlhwarnsystemEinbeziehung der Regionen mit GesetzgebungsbefugnissenVerteilung der Kompetenzen Kompetenzkatalog mit ausschliesslichenkonkurrierenden und Ergaumlnzungskompetenzen

B Staumlrkung des Gewichts der nationalen Parlamente1) Rolle und Gewicht der nationalen Parlamente

- Beitraumlge von Nahtgal Andriukaitis und Kutraite-Giedraitene PeeterKreitzberg unt Tunne Kelam (Vertreter des Parlaments von Estland)

- Inhalt Vertretung der kleinen Staaten Koordinierung mit dem europaumlischenParlament Kontrolle der Regierung Kooperation zwischen den nationalenParlamenten

2) Schaffung einer zweten Kammer- Nach den Vorbild des franzoumlsischen Senates Andriukaitis Atalides- Neue Kammer mit einer gleichen Vertretung aller Staaten 6 Sitzungen pro

Jahr Teilnahme der nationalen Parlamentarier Kontrolle der Anwendungdes Subsidiartaumltsprinzips

II Rolle der Beitrittskandidaten in der Zukunft Europas - ThemenPrinzip der DemokratieVereinfachung der Vertraumlge

- Beitraumlge von Andriukaitis Attalides Danuta Huumlbner und Janusz Trzcinski(Vertreter der polnischen Regierung) Birzniece (Vertreterin des Parlamentsvon Lettland)

- Inhalt Zugang und Verstaumlndlichkeit Verschmelzung der bestehendenVertraumlge

Beteiligung der Buumlrger- Beitraumlge von Nahtigal Andriukaitis Attalides Huumlbner- Inhalt Beachtung der Demokratie Gleichheit der Sprachen

Menschenrechte kulturelle soziale und wirtschaftliche Vielfalt GR-ChartaKooperation im Bereich der 2 und 3 SaumluleGASP Debatten uumlber den Hohen Vertreter fuumlr die GASP

- Beitraumlge von Nahtigal Andriukaitis Attalides Puwak

- Inhalt EU als Voumllkerrechtssubjekt Kooperation Erweiterung dergemeinsamen Bereiche graduelle bdquoVergemeinschaftungldquo Erfordernis derSolidaritaumlt Verschmelzung des Hohen Vertreters fuumlr die GASP und desKommissars fuumlr Auswaumlrtige Angelegenheiten

Bereich der polizeilichen und justiziellen Zusammenarbeit in Strafsachen- Beitraumlge von Puwak Nahtigal- Inhalt Innere Sicherheit bessere Kooperation

Zum Weiterlesen

Figaro vom 240103 polnischer Aussenminister Wlodzinierz Cinoszewic gt Gott und christliche WerteLe Monde vom 30103 J-L Dehaene gt bdquokeine Oktroyierung der BedingungenldquoLe Monde vom 290203 bdquo Die kleinen Beitrittskandidaten misstrauen einem Europa der Grossenldquo

Der Kommissionspraumlsident ernennt zwei Vizepraumlsidenten einem uumlbertraumlgt er mit Zustimmung desRates die Auszligenvertretung der Union (bdquoCommissioner for Foreign Relationsldquo) (Art 79 IV)Instrumente der Union 1 Unionsgesetze und -rahmengesetze erlassen durch die Legislative derUnion 2 Verordnungen erlassen durch die Exekutive der Union 3 Entscheidungen 4Empfehlungen und 5 Stellungnahmen Gesetze und Verordnungen sind allgemein anwendbar inihrer Gesamtheit bindend und in allen Mitgliedstaaten unmittelbar anwendbar Rahmengesetzehingegen entsprechen den Richtlinien (Art 91)Gesetze und Rahmengesetze werden zusammen vom EP und vom Rat entsprechend demMitentscheidungsverfahren (Art 96) erlassen Die Kommission kann Verordnungen erlassen wennund soweit entweder die Verfassung oder ein Unionsgesetz sie dazu ermaumlchtigt allerdings sind InhaltZweck und Ausmaszlig der Ermaumlchtigung zu beachten (vgl Art 80 I GG) (Art 94)Das Mitentscheidungsverfahren beinhaltet ein Vermittlungsverfahren Alle Unionsgesetze und -rahmengesetze sind ZustimmungsgesetzeFinanzierung der Union ausschlieszliglich durch Eigenmittel (Art 109 I)Die Kommission repraumlsentiert die Union nach auszligen (Art 112) Abschluszlig von internationalenVertraumlgen und Abkommen durch den Rat und das EP (Art 113) Ausdruumlckliche Kompetenz zumBeitritt zur Europaumlischen Menschenrechtskonvention (Art 113 II)bdquoEuropaumlische Partnerschaftldquo mit den EU-Nachbarstaaten vergleichbar mit dem EuropaumlischenWirtschaftsraum inklusive einer politischen Komponente (Art 116)2 Teil Die Politikbereiche und die Durchfuumlhrung der Maszlignahmen der UnionZwei moumlgliche Optionen fuumlr den 2 Teil des Verfassungsvertrages bzw der VerfassungOption 1 folgt der Idee im bdquoGiscard-Entwurfldquo wonach erst im 2 Teil fuumlr jeden einzelnen Politikbereichdie Art der Zustaumlndigkeit die anwendbaren Rechtsakte und Verfahren aufgefuumlhrt werden Nachteil seijedoch daszlig die Bedeutung des 1 Teils nachhaltig reduziert wuumlrde und zudem der 2 Teil aufgrundseines Umfangs von ca 414 Vorschriften fuumlr den Leser kaum noch lesbar waumlreDeshalb favorisiert der EVP-Entwurf die Option 2 wonach der 1 Teil in abschlieszligender Form dieZustaumlndigkeiten Rechtsakte und Verfahren der Union definiert und im 2 Teil nur noch dieVorschriften Aufnahme faumlnden die nicht in den 1 Teil passen Beispielsweise die Grundfreiheiten dieWettbewerbsregeln EMU-Vorschriften oder zusaumltzliche Vorschriften uumlber das Verfahren derInstitutionen der UnionGemaumlszlig der Option 2 schlaumlgt der Entwurf die folgenden Titel fuumlr den 2 Teil vorTitel I Gemeinsamer Markt Titel II EMU Titel III Innere Sicherheit Titel IV GASP TitelV Verteidigung Titel VI Euratom Titel VII Das Verfahren der Institutionen der Union

5 Beitrag der SPE- Gruppe im Europaumlischen Konvent

sum Kein Verfassungsentwurf sondern nur Vorschlaumlge fuumlr eine neue europaumlische Verfassung miteiner starken sozialen Dimension

sum Die verschiedenen Saumlulen sollen in einen einzigen Text gegossen werden (s Giscard-Entwurf)- Neuer Status fuumlr Nachbarstaaten (s Giscard)- Sicherheits- und Verteidigungspolitik sollte und Kontrolle des EP stehen- EuGH soll bei Kompetenzuumlberschreitung der EU entscheidensum Schaffung eines Rates fuumlr legislative Angelegenheiten (welcher oumlffentlich tagen sollte)- Praumlsident der Kommission muszlig gestaumlrkt werden mehr demokratische Legitimitaumlt und politische

Verantwortung- Absolute Transparenz und bdquogood administrationldquo soll von der Verfassung garantiert werdensum Nationale Parlamente sollen gestaumlrkt werden engere Kooperation mit dem EP ohne Schaffung

einer neuen Institution

6 Berliner Entwurf

sum Die bdquoVerfassung fuumlr die Europaumlische Unionldquo orientiert sich an bereits bestehendem Recht in deneuropaumlischen Vertraumlgen und an der Rechtsprechung des EuGH

sum Vollbeschaumlftigung und nachhaltiges Wachstum werden als Ziele der Union eingefuumlgtsozialdemokratische Werte verankert

sum Die GR-Charta wird nicht mit aufgenommen nur Verweissum Absage an einen Praumlsidenten des Europaumlischen Rates stattdessen Staumlrkung der Kommission

die das Initiativmonopol behaumllt und deren Praumlsident vom EP gewaumlhlt wirdsum Verankerung des Konventsverfahrens zur Aumlnderung der Verfassung

7 Young Greens

sum GR-Charta ist in Verfassung integriert und den Prinzipien der Union vorangestelltsum Europaumlisches Referendum wird in die Verfassung aufgenommensum EP besitzt zusammen mit der Kommission das Initiativrechtsum EP besteht aus einer Buumlrgerkammer und einer Staatenkammer wobei die Buumlrgerkammer vom

Volk gewaumlhlt wird und die Staatenkammer sich aus den Regierungen der Mitgliedstaatenzusammensetzt in der jeder Staat nur eine Stimme hat

sum Ein bdquoRat fuumlr nachhaltige Entwicklung wird geschaffen

8 Schwarze ndash Entwurf

sum Modell einer Zweiteilung der Vertraumlge erster Teil bildet den eigentlichen Verfassungsvertrag wirddurch einen zweiten Vertrag uumlber Unionspolitiken ergaumlnzt (hier einfachere Modalitaumlten zurAumlnderung vorgesehen als bei einer Aumlnderung des ersten Teils)

sum Entwurf konzentriert sich auf die 4 Punkte von Laeken (1bessere Kompetenzabgrenzung 2Verbesserung des GR-Schutzes 3 Vereinfachung der Vertraumlge 4 Reform der Institutionen)

sum Der Europaumlische Rat bekommt Organstellung die Zusammensetzung wird um den Praumlsidentendes EP erweitert der Vorsitz im Europaumlischen Rat ist an den Vorsitz im Rat gekoppelt

sum Der Vorsitz im Rat soll durch eine auf 24 Monate angelegte gemeinsame Praumlsidentschaft von 3Mitgliedstaaten wahrgenommen werden

sum Fruumlhwarnsystem durch Einrichtung eines Kompetenzausschusses der sich aus nationalen undEuropaparlamentariern zusammensetzt

sum Klagerecht der nationalen Parlamente sowie des AdRsum Ruumlckuumlbertragung von Regelungszustaumlndigkeiten auf die Mitgliedsstaaten moumlglichsum Das gesamte Unionsrecht abgesehen von der Ausnahmeregelung der GASP unterliegt der

richterlichen Kontrolle durch die Unionsgerichtesum Nichtigkeitsklage erfaumlhrt inhaltliche Aumlnderung- Abschaffung des Systems der 4 Klagegruumlnde zugunsten einer Generalklausel- Aufhebung der Beschraumlnkungen in Bezug auf die passivlegitimation bei Klagen Privater- Kommissionsverordnungen werden zum zulaumlssigen Gegenstand einer Individualklage- GR-Beschwerde moumlglichsum Auf Unionssteuer wird verzichtet stattdessen Finanzierung nach Anteilen am BSPsum Bei der GASP werden die sog Petersberg-Aufgaben die Einsaumltze zur Bekaumlmpfung des

internationalen Terrorismus hinzugefuumlgtsum Personelle Verschmelzung der Aumlmter des Hohen Vertreters fuumlr GASP und des Auszligenkommissars

9 Entwurf von Jo Leinen

- GR-Charta wird das erste Kapitel der Verfassung- EU besitzt Rechtspersoumlnlichkeit Austritt aus Union moumlglich- Arbeitssprache neben Englisch und Franzoumlsisch auch Deutsch- Gesetzgebung der EU erfolgt in 2 Kammern durch das Europaumlische Parlament (Buumlrgerkammer)

und durch den Europaumlischen Senat (Staatenkammer) der aus einer Umgestaltung desMinisterrats hervorgeht

- Kommission stellt die Exekutive der Union dar der Praumlsident wird vom EP gewaumlhlt- Europaumlischer Auszligenminister soll Vize-Praumlsident der Kommission sein- Ein Praumlsident des Europaumlischen Rates ist nicht vorgesehen wird auch kein Organ der EU- Erhebung finanzieller Eigenmittel- Referendum wird eingefuumlhrt direkte Demokratie- Koordinierung von Politiken sowie die verstaumlrkte Zusammenarbeit in den Vertrag mit

aufgenommen- AdR bekommt Klagerecht vor dem EuGH

10 Beitrag von Wolfgang Schaumluble und Wilfried Martens vom 24092002Entwurf traumlgt den Titel bdquoEine Verfassung fuumlr ein starkes Europaldquo zuletzt aktualisiert am 24092002Flieszligtext mit durchnummerierten Paragraphen Von der Form nicht vergleichbar mit den meisten

anderen Verfassungsentwuumlrfen die bereits vollstaumlndig vorformulierte Artikel enthalten wohingegendieser Entwurf lediglich einige wenige bedeutsame Themen ansprichtZwar spricht der Entwurf von bdquoVerfassungldquo jedoch sind in den Text Aumlnderungsvorschlaumlgeeinschlaumlgiger konservativer Parteien eingearbeitet die gerade an dieser Stelle den Gebrauch desBegriffes bdquoVerfassungsvertragldquo fordern (z B die CSU)Die in dem Entwurf behandelten Themen sind die Kompetenzverteilung zwischen der EU und denMitgliedstaaten die Integretion der Grundrechtecharta in die Verfassung und die Reform derInstitutionenZum InhaltBekenntnis zum bdquogeistig-religioumlsen und sittlichen ErbeldquoEine Perspektive fuumlr die aumluszligeren Grenzen Europas ist zu schaffen da ansonsten die Gefahr bestehedie Integrationskraft der Union zu uumlberfordern Die Grenzen sollen bdquoklar aber offenldquo gezogen werdend h zu Staaten die derzeit der Union als Vollmitglieder nicht beitreten koumlnnen soll eine bdquoEuropaumlischePartnerschaftldquo entwickelt werden Diese soll sich am Modell des EWR orientieren allerdings unterEinbeziehung einer politischen KomponenteBetonung der Unantastbarkeit der internen europaumlischen GrenzenEinheitliche Rechtspersoumlnlichkeit der UnionDie Union ist eine einmalige () Konstruktion bdquoohne historische oder legale Vorbilderldquo die auf derdoppelten Legitimation der Buumlrger und der Staaten aufbautDrei Arten der Kompetenz die prinzipiell von den Mitgliedstaaten ausgeuumlbten Kompetenzen dieeigenen Kompetenzen der Union und die geteilten Kompetenzen Prinzip der begrenztenEinzelermaumlchtigung gilt weiterEntweder zu den eigenen aber zumindest zu den geteilten Kompetenzen der Union sollen sowohl derAufbau und die Durchfuumlhrung einer gemeinsamen Auszligen- und Sicherheitspolitik als auch dieRechtsgrundlagen fuumlr das gemeinsame Gebiet der Freiheit und Sicherheit hinzugefuumlgt werdenGeteilte Kompetenzen decken drei verschiedene Gebiete ab dasjenige in dem die Union diegrundlegenden Regeln festlegt dasjenige in dem sie lediglich in einer komplementaumlren oderzusaumltzlichen Art interveniert und dasjenige in dem sie nationale Politiken koordiniertEine Weiterentwicklungsklausel ist vorzusehen die nur in Ausnahmefaumlllen die einstimmigeEntscheidung fordert und grundsaumltzlich die Beteiligung des EP festlegtInnerhalb des EuGH soll eine spezielle Verfassungs- und Grundrechtekammer geschaffen werdenDie Grundrechtecharta soll integraler Bestandteil der Europaumlischen Verfassung werdenDie Union soll der Europaumlischen Menschenrechtskonvention beitretenDie Schaffung einer zusaumltzlichen Institution fuumlr eine spezielle Rolle der nationalen Parlamenteinnerhalb des Institutionsgefuumlges der EU wird abgelehnt obwohl die Autoren eine bedeutendere Rolleder nationalen Parlamente befuumlrwortenbdquoDie EU ist weder eine Foumlderation im klassischen Sinne noch ein StaatldquoDas EP fungiert zusammen mit dem Rat als gleichberechtigter Gesetzgeber der EUDie Haushaltskompetenz soll zwischen EP und Rat geteilt werdenDer Europaumlische Rat ist eine zentrale Institution der EU und praumlgt ihre politische RichtungDer gegenwaumlrtige Rat fuumlr Allgemeine Angelegenheiten soll in zwei getrennte Einheiten aufgeteiltwerden einen gestaumlrkten Rat fuumlr Allgemeine Angelegenheiten der die Kohaumlrenz der Entscheidungensicherstellt waumlhrend ein spezieller Rat fuumlr Auswaumlrtige Beziehungen sich rein auf Fragen im Bereichder GASP konzentriertDie Mitgliedstaaten bleiben bei der Besetzung des Ratsvorsitzes gleichberechtigtDie Kommission behaumllt ihr InitiativmonopolDer Europaumlische Rat schlaumlgt dem EP unter Beruumlcksichtigung der Ergebnisse der Europawahl und mitqualifizierter Mehrheit einen Kandidaten fuumlr das Amt des Kommissionspraumlsidenten vor den das EPentweder ablehnt oder annimmt Der Kommissionspraumlsident waumlhlt dann seine Kommissare aus dieKommission wird in toto vom EP gewaumlhlt und vom Rat mit Mehrheit bestaumltigt

11 Beitrag des Earl of Stockton vom 24092002Der Earl of Stockton ist stellvertretendes Mitglied des Europaumlischen Konventes der im Namen einerGruppe britischer Konservativer die in ihrer Mehrheit ehemalige oder jetzige Mitglieder des bdquoHouse ofCommonsldquo des bdquoHouse of Lordsldquo und des EP sind diesen Beitrag zur oumlffentlichen Debatte uumlber dieZukunft Europas eingereicht hatTitel bdquoDie Zukunft der EU Ein positiver konservativer Ansatzldquo1 Zur FormKein vollstaumlndiger Verfassungsentwurf sondern Vorschlaumlge und Gedanken zu den aus ihrer Sichtwichtigen Streitpunkten

Positiver Ansatz D h die EU wird nicht verteufelt auch wird nicht ausschlieszliglich dieRuumlckuumlbertragung von Kompetenzen auf die nationale Ebene gefordert sondern der Entwurf erkenntausdruumlcklich die Bedeutung der EU in ganz bestimmten Bereichen an und fordert konsequenterweisedort auch die Staumlrkung der EU-Kompetenzen wie auch die Effektivierung der Verfahrensablaumlufe2 Zum InhaltZunaumlchst Klarstellung daszlig auch in Zukunft die Mitgliedstaaten die bestimmenden Komponenten derEU bleiben sollen weshalb die Umwandlung der EU in einen voll funktionierenden Bundesstaatabgelehnt wirdKompetenzverteilung Auflistung der eigenen Kompetenzen der EU der eigenen Kompetenzen derMitgliedstaaten und der geteilten Kompetenzen wird abgelehnt stattdessen lediglich Klarstellung imVerfassungsvertrag daszlig die EU nur dort eigene oder geteilte Zustaumlndigkeit besitzt wo ihr der Vertragdies einraumlumtDie gemeinschaftlichen Vertraumlge sollen vereinfacht und in zwei Teile geteilt werden 1 Teil =Vertragsverpflichtungen der EU (wichtige Vorschriften) 2 Teil = Vertragsregeln fuumlr die EU (wenigerwichtige und detailliertere Vorschriften) Auch die Vorschriften des 2 Teils sollen nur imKonsensverfahren geaumlndert werden koumlnnenDer Rat bleibt die bestimmende Institution der EU lediglich mehr Offenheit und TransparenzAufwertung der Rolle der nationalen Parlamente indem ein bdquoAusschuszlig der nationalen Parlamenteldquoeingerichtet wird der sich vor allem mit dem Rat ins Benehmen setzen wuumlrde Bevor der Rat Rechtsetzt wuumlrde dieser Ausschuszlig seine Ansicht zu den Gesetzesvorschlaumlgen aumluszligern Also wird diebdquoStaatenkammerldquo nicht allein vom Rat gebildet sondern von den nationalen Parlamentenrepraumlsentiert im o g Ausschuszlig an der Seite des Rates Allerdings soll sich der Ausschuszlig aufSubsidiaritaumltsfragen und auf besonders wichtige Gesetzgebung konzentrierenEmpfehlung des Konventes daszlig die Mitgliedstaaten vor einer Entscheidung im EU-Gesetzgebungsverfahren stets das jeweilige nationale Parlament anhoumlren muumlssenPraumlsident der EU sollte vom Europaumlischen Rat fuumlr mehrere Jahre ernannt werden wobei auch das EPzu beteiligen istPraumlsidentschaft besteht aus dem Praumlsidenten und einer rotierenden Troika die ein Jahr im Amt bleibtDie Troika setzt sich immer aus einem Vertreter eines groumlszligeren Mitgliedstaates und aus zweiVertretern kleinerer Mitgliedstaaten zusammen Die Praumlsidentschaft vertritt den Rat der eine von derKommission zu unterscheidende Aufgabe hatDie Kommission sollte der Motor der EU bleiben deshalb Notwendigkeit einer starken Kommissionjedoch ohne erweiterte Kompetenzen in bezug auf den status quo Innerhalb ihrer Kompetenzen aberschon Staumlrkung ihrer Rolle bspw bei der SubventionskontrolleReduzierung der Abteilungen innerhalb der Kommission Jeder Mitgliedstaat behaumllt einen Kommissarallerdings gibt es sog bdquoVollkommissareldquo und bdquoJuniorkommissareldquo Jeder bdquoVollkommissarldquo erhaumllt eineAbteilung mit einem bdquoJuniorkommissarldquo an seiner Seite (Anpassung an das System in der nationalenMinisterialverwaltung) Die groumlszligeren Mitgliedstaaten haumltten immer einen bdquoVollkommissarldquo wohingegendie kleineren Mitgliedstaaten zwischen einem bdquoVoll-ldquo und einem bdquoJuniorkommissarldquo hin- und herwechseln wuumlrden Ziel effektive und schlanke Kommission und gleichzeitig Wahrung einesKommissars auch fuumlr die kleineren MitgliedstaatenIn Sachen EP Ausweitung des Mitentscheidungsverfahrens Viel wichtiger ist jedoch daszlig das EP anAutoritaumlt und Legitimitaumlt gewinnt was sich erst im Laufe der Zeit entwickeln muszlig Hinweis auf diefehlende Kohaumlrenz und Konsistenz in den Entscheidungen des EP weil es keine klarenMehrheitsfraktionen im EP gibt Recht der vorzeitigen Aufloumlsung des EP durch die gemeinsamhandelnden Organe der Kommission und des RatesWichtig ist die bessere Durchsetzung der EuGH-Entscheidungen Deshalb soll der EuGH das Rechterhalten einem verurteilten Mitgliedstaat bzw Individuum im Falle der Nichtbefolgung des Urteils dieStimmrechte und oder den Zugang zu EU-Programmen zeitweise zu entziehen

12 Entwurf von Rupert ScholzAbgedruckt als Sonderheft 2002 der Zeitschrift fuumlr Gesetzgebung ZGGrundlage des EVP-Diskussionsentwurfs zur bdquoVerfassung der Europaumlischen Unionldquo vom 290820021 Zur FormSystematische Zusammenfuumlhrung von EUV und EGV in einem neuen bdquoVertrag uumlber die EuropaumlischeUnionldquoKeine Zweiteilung in einen wichtigen und einen weniger wichtigen dafuumlr detaillierteren TeilScholz plaumldiert fuumlr Benennung als bdquoVerfassungsvertragldquo2 Zum InhaltGrundsouveraumlnitaumlt bleibt bei den Mitgliedstaaten d h auch in Zukunft keine Kompetenz-Kompetenzfuumlr die EU

Art 308 EG abschaffen dafuumlr Annexkompetenz einfuumlhren d h EU-Kompetenz fuumlr notwendigeergaumlnzende Vorschriften beim Taumltigwerden im eigenen Zustaumlndigkeitsbereich der EU (Art 64 I)Ziele und Kompetenzen eindeutig unterscheiden Aus Zielen duumlrfen keine Befugnisse abgeleitetwerden (so aber beim jetzigen Art 308 EG)Kompetenzaufteilung Ausschlieszligliche und geteilte Zustaumlndigkeiten der EU (Vollgesetzgebung)zusaumltzlich Rahmenzustaumlndigkeit (Rahmengesetzgebung)Subsidiaritaumltsprinzip muszlig verfahrensrechtlich durch eine Subsidiaritaumltskammer beim EuGHabgesichert werden Keine ex-ante-Kontrolle durch die nationalen Parlamente wegenNichtpraktikabilitaumlt innerhalb von sechs Wochen eine Uumlberpruumlfung von Gesetzesinitiativen aufEinhaltung des Subsidiaritaumltsprinzips durchzufuumlhrenDas EP erhaumllt volle Legislativgewalt zwei Kammern Voumllkerkammer und Staatenkammer die letztejedoch mit festen MitgliedernDie Kommission fungiert als Regierung die dem EP gegenuumlber voll verantwortlich istInitiativrecht auch fuumlr das EP (Voumllker- und Staatenkammer)Starker Praumlsident der Kommission aber Absage an einen vom Europaumlischen Rat gewaumlhltenPraumlsidenten

V Ausblick Beitritt und Erweiterung

DIE BEITRITTSKANDIDATEN IM KONVENT

Aureacutelien Raccah

Auszug aus der Erklaumlrung von LaekenbdquoDie Bewerberlaumlnder werden in vollem Umfang an den Beratungen des Konvents beteiligt Sie werdenin gleicher Weise wie die derzeitigen Mitgliedstaaten vertreten sein (ein Vertreter der Regierung undzwei Mitglieder des nationalen Parlaments) und an den Beratungen teilnehmen ohne freilich einenKonsens der sich zwischen den Mitgliedstaaten abzeichnet verhindern zu koumlnnenldquo

I Souveraumlnitaumlt und Identitaumlt der Beitrittskandidaten in der Zukunft EuropasA Gewaltenteilung

1) Horizontale Gewaltenteilung Aufsicht uumlber die europaumlische Institutionen- Beitraumlge von Majaz Nahigal (Premierminister von Slowenien) Michael

Attalides (Vertreter von Zypern) Hildegard Corola Puwak (Vertreterin derRegierung von Rumaumlnien) Jan Kohout (Vertreter der Regierung derTschechischen Republik) Josef Zieleniec (Vertreter des tschechischenParlaments)

2) Vertikale Gewaltenteilung Prinzip der Subsidiaritaumlt- Beitraumlge von Nahtigal gemeinsamer Beitrag von 16 Mitgliedern

Andriukaitis (Vertreter des Parlaments von Litauen) Attalide- Inhalt Neue Kompetenzen bessere Koordinierung Partnerschaft des

EuGH mit den nationalen Verfassungsgerichtsoumlfen FruumlhwarnsystemEinbeziehung der Regionen mit GesetzgebungsbefugnissenVerteilung der Kompetenzen Kompetenzkatalog mit ausschliesslichenkonkurrierenden und Ergaumlnzungskompetenzen

B Staumlrkung des Gewichts der nationalen Parlamente1) Rolle und Gewicht der nationalen Parlamente

- Beitraumlge von Nahtgal Andriukaitis und Kutraite-Giedraitene PeeterKreitzberg unt Tunne Kelam (Vertreter des Parlaments von Estland)

- Inhalt Vertretung der kleinen Staaten Koordinierung mit dem europaumlischenParlament Kontrolle der Regierung Kooperation zwischen den nationalenParlamenten

2) Schaffung einer zweten Kammer- Nach den Vorbild des franzoumlsischen Senates Andriukaitis Atalides- Neue Kammer mit einer gleichen Vertretung aller Staaten 6 Sitzungen pro

Jahr Teilnahme der nationalen Parlamentarier Kontrolle der Anwendungdes Subsidiartaumltsprinzips

II Rolle der Beitrittskandidaten in der Zukunft Europas - ThemenPrinzip der DemokratieVereinfachung der Vertraumlge

- Beitraumlge von Andriukaitis Attalides Danuta Huumlbner und Janusz Trzcinski(Vertreter der polnischen Regierung) Birzniece (Vertreterin des Parlamentsvon Lettland)

- Inhalt Zugang und Verstaumlndlichkeit Verschmelzung der bestehendenVertraumlge

Beteiligung der Buumlrger- Beitraumlge von Nahtigal Andriukaitis Attalides Huumlbner- Inhalt Beachtung der Demokratie Gleichheit der Sprachen

Menschenrechte kulturelle soziale und wirtschaftliche Vielfalt GR-ChartaKooperation im Bereich der 2 und 3 SaumluleGASP Debatten uumlber den Hohen Vertreter fuumlr die GASP

- Beitraumlge von Nahtigal Andriukaitis Attalides Puwak

- Inhalt EU als Voumllkerrechtssubjekt Kooperation Erweiterung dergemeinsamen Bereiche graduelle bdquoVergemeinschaftungldquo Erfordernis derSolidaritaumlt Verschmelzung des Hohen Vertreters fuumlr die GASP und desKommissars fuumlr Auswaumlrtige Angelegenheiten

Bereich der polizeilichen und justiziellen Zusammenarbeit in Strafsachen- Beitraumlge von Puwak Nahtigal- Inhalt Innere Sicherheit bessere Kooperation

Zum Weiterlesen

Figaro vom 240103 polnischer Aussenminister Wlodzinierz Cinoszewic gt Gott und christliche WerteLe Monde vom 30103 J-L Dehaene gt bdquokeine Oktroyierung der BedingungenldquoLe Monde vom 290203 bdquo Die kleinen Beitrittskandidaten misstrauen einem Europa der Grossenldquo

7 Young Greens

sum GR-Charta ist in Verfassung integriert und den Prinzipien der Union vorangestelltsum Europaumlisches Referendum wird in die Verfassung aufgenommensum EP besitzt zusammen mit der Kommission das Initiativrechtsum EP besteht aus einer Buumlrgerkammer und einer Staatenkammer wobei die Buumlrgerkammer vom

Volk gewaumlhlt wird und die Staatenkammer sich aus den Regierungen der Mitgliedstaatenzusammensetzt in der jeder Staat nur eine Stimme hat

sum Ein bdquoRat fuumlr nachhaltige Entwicklung wird geschaffen

8 Schwarze ndash Entwurf

sum Modell einer Zweiteilung der Vertraumlge erster Teil bildet den eigentlichen Verfassungsvertrag wirddurch einen zweiten Vertrag uumlber Unionspolitiken ergaumlnzt (hier einfachere Modalitaumlten zurAumlnderung vorgesehen als bei einer Aumlnderung des ersten Teils)

sum Entwurf konzentriert sich auf die 4 Punkte von Laeken (1bessere Kompetenzabgrenzung 2Verbesserung des GR-Schutzes 3 Vereinfachung der Vertraumlge 4 Reform der Institutionen)

sum Der Europaumlische Rat bekommt Organstellung die Zusammensetzung wird um den Praumlsidentendes EP erweitert der Vorsitz im Europaumlischen Rat ist an den Vorsitz im Rat gekoppelt

sum Der Vorsitz im Rat soll durch eine auf 24 Monate angelegte gemeinsame Praumlsidentschaft von 3Mitgliedstaaten wahrgenommen werden

sum Fruumlhwarnsystem durch Einrichtung eines Kompetenzausschusses der sich aus nationalen undEuropaparlamentariern zusammensetzt

sum Klagerecht der nationalen Parlamente sowie des AdRsum Ruumlckuumlbertragung von Regelungszustaumlndigkeiten auf die Mitgliedsstaaten moumlglichsum Das gesamte Unionsrecht abgesehen von der Ausnahmeregelung der GASP unterliegt der

richterlichen Kontrolle durch die Unionsgerichtesum Nichtigkeitsklage erfaumlhrt inhaltliche Aumlnderung- Abschaffung des Systems der 4 Klagegruumlnde zugunsten einer Generalklausel- Aufhebung der Beschraumlnkungen in Bezug auf die passivlegitimation bei Klagen Privater- Kommissionsverordnungen werden zum zulaumlssigen Gegenstand einer Individualklage- GR-Beschwerde moumlglichsum Auf Unionssteuer wird verzichtet stattdessen Finanzierung nach Anteilen am BSPsum Bei der GASP werden die sog Petersberg-Aufgaben die Einsaumltze zur Bekaumlmpfung des

internationalen Terrorismus hinzugefuumlgtsum Personelle Verschmelzung der Aumlmter des Hohen Vertreters fuumlr GASP und des Auszligenkommissars

9 Entwurf von Jo Leinen

- GR-Charta wird das erste Kapitel der Verfassung- EU besitzt Rechtspersoumlnlichkeit Austritt aus Union moumlglich- Arbeitssprache neben Englisch und Franzoumlsisch auch Deutsch- Gesetzgebung der EU erfolgt in 2 Kammern durch das Europaumlische Parlament (Buumlrgerkammer)

und durch den Europaumlischen Senat (Staatenkammer) der aus einer Umgestaltung desMinisterrats hervorgeht

- Kommission stellt die Exekutive der Union dar der Praumlsident wird vom EP gewaumlhlt- Europaumlischer Auszligenminister soll Vize-Praumlsident der Kommission sein- Ein Praumlsident des Europaumlischen Rates ist nicht vorgesehen wird auch kein Organ der EU- Erhebung finanzieller Eigenmittel- Referendum wird eingefuumlhrt direkte Demokratie- Koordinierung von Politiken sowie die verstaumlrkte Zusammenarbeit in den Vertrag mit

aufgenommen- AdR bekommt Klagerecht vor dem EuGH

10 Beitrag von Wolfgang Schaumluble und Wilfried Martens vom 24092002Entwurf traumlgt den Titel bdquoEine Verfassung fuumlr ein starkes Europaldquo zuletzt aktualisiert am 24092002Flieszligtext mit durchnummerierten Paragraphen Von der Form nicht vergleichbar mit den meisten

anderen Verfassungsentwuumlrfen die bereits vollstaumlndig vorformulierte Artikel enthalten wohingegendieser Entwurf lediglich einige wenige bedeutsame Themen ansprichtZwar spricht der Entwurf von bdquoVerfassungldquo jedoch sind in den Text Aumlnderungsvorschlaumlgeeinschlaumlgiger konservativer Parteien eingearbeitet die gerade an dieser Stelle den Gebrauch desBegriffes bdquoVerfassungsvertragldquo fordern (z B die CSU)Die in dem Entwurf behandelten Themen sind die Kompetenzverteilung zwischen der EU und denMitgliedstaaten die Integretion der Grundrechtecharta in die Verfassung und die Reform derInstitutionenZum InhaltBekenntnis zum bdquogeistig-religioumlsen und sittlichen ErbeldquoEine Perspektive fuumlr die aumluszligeren Grenzen Europas ist zu schaffen da ansonsten die Gefahr bestehedie Integrationskraft der Union zu uumlberfordern Die Grenzen sollen bdquoklar aber offenldquo gezogen werdend h zu Staaten die derzeit der Union als Vollmitglieder nicht beitreten koumlnnen soll eine bdquoEuropaumlischePartnerschaftldquo entwickelt werden Diese soll sich am Modell des EWR orientieren allerdings unterEinbeziehung einer politischen KomponenteBetonung der Unantastbarkeit der internen europaumlischen GrenzenEinheitliche Rechtspersoumlnlichkeit der UnionDie Union ist eine einmalige () Konstruktion bdquoohne historische oder legale Vorbilderldquo die auf derdoppelten Legitimation der Buumlrger und der Staaten aufbautDrei Arten der Kompetenz die prinzipiell von den Mitgliedstaaten ausgeuumlbten Kompetenzen dieeigenen Kompetenzen der Union und die geteilten Kompetenzen Prinzip der begrenztenEinzelermaumlchtigung gilt weiterEntweder zu den eigenen aber zumindest zu den geteilten Kompetenzen der Union sollen sowohl derAufbau und die Durchfuumlhrung einer gemeinsamen Auszligen- und Sicherheitspolitik als auch dieRechtsgrundlagen fuumlr das gemeinsame Gebiet der Freiheit und Sicherheit hinzugefuumlgt werdenGeteilte Kompetenzen decken drei verschiedene Gebiete ab dasjenige in dem die Union diegrundlegenden Regeln festlegt dasjenige in dem sie lediglich in einer komplementaumlren oderzusaumltzlichen Art interveniert und dasjenige in dem sie nationale Politiken koordiniertEine Weiterentwicklungsklausel ist vorzusehen die nur in Ausnahmefaumlllen die einstimmigeEntscheidung fordert und grundsaumltzlich die Beteiligung des EP festlegtInnerhalb des EuGH soll eine spezielle Verfassungs- und Grundrechtekammer geschaffen werdenDie Grundrechtecharta soll integraler Bestandteil der Europaumlischen Verfassung werdenDie Union soll der Europaumlischen Menschenrechtskonvention beitretenDie Schaffung einer zusaumltzlichen Institution fuumlr eine spezielle Rolle der nationalen Parlamenteinnerhalb des Institutionsgefuumlges der EU wird abgelehnt obwohl die Autoren eine bedeutendere Rolleder nationalen Parlamente befuumlrwortenbdquoDie EU ist weder eine Foumlderation im klassischen Sinne noch ein StaatldquoDas EP fungiert zusammen mit dem Rat als gleichberechtigter Gesetzgeber der EUDie Haushaltskompetenz soll zwischen EP und Rat geteilt werdenDer Europaumlische Rat ist eine zentrale Institution der EU und praumlgt ihre politische RichtungDer gegenwaumlrtige Rat fuumlr Allgemeine Angelegenheiten soll in zwei getrennte Einheiten aufgeteiltwerden einen gestaumlrkten Rat fuumlr Allgemeine Angelegenheiten der die Kohaumlrenz der Entscheidungensicherstellt waumlhrend ein spezieller Rat fuumlr Auswaumlrtige Beziehungen sich rein auf Fragen im Bereichder GASP konzentriertDie Mitgliedstaaten bleiben bei der Besetzung des Ratsvorsitzes gleichberechtigtDie Kommission behaumllt ihr InitiativmonopolDer Europaumlische Rat schlaumlgt dem EP unter Beruumlcksichtigung der Ergebnisse der Europawahl und mitqualifizierter Mehrheit einen Kandidaten fuumlr das Amt des Kommissionspraumlsidenten vor den das EPentweder ablehnt oder annimmt Der Kommissionspraumlsident waumlhlt dann seine Kommissare aus dieKommission wird in toto vom EP gewaumlhlt und vom Rat mit Mehrheit bestaumltigt

11 Beitrag des Earl of Stockton vom 24092002Der Earl of Stockton ist stellvertretendes Mitglied des Europaumlischen Konventes der im Namen einerGruppe britischer Konservativer die in ihrer Mehrheit ehemalige oder jetzige Mitglieder des bdquoHouse ofCommonsldquo des bdquoHouse of Lordsldquo und des EP sind diesen Beitrag zur oumlffentlichen Debatte uumlber dieZukunft Europas eingereicht hatTitel bdquoDie Zukunft der EU Ein positiver konservativer Ansatzldquo1 Zur FormKein vollstaumlndiger Verfassungsentwurf sondern Vorschlaumlge und Gedanken zu den aus ihrer Sichtwichtigen Streitpunkten

Positiver Ansatz D h die EU wird nicht verteufelt auch wird nicht ausschlieszliglich dieRuumlckuumlbertragung von Kompetenzen auf die nationale Ebene gefordert sondern der Entwurf erkenntausdruumlcklich die Bedeutung der EU in ganz bestimmten Bereichen an und fordert konsequenterweisedort auch die Staumlrkung der EU-Kompetenzen wie auch die Effektivierung der Verfahrensablaumlufe2 Zum InhaltZunaumlchst Klarstellung daszlig auch in Zukunft die Mitgliedstaaten die bestimmenden Komponenten derEU bleiben sollen weshalb die Umwandlung der EU in einen voll funktionierenden Bundesstaatabgelehnt wirdKompetenzverteilung Auflistung der eigenen Kompetenzen der EU der eigenen Kompetenzen derMitgliedstaaten und der geteilten Kompetenzen wird abgelehnt stattdessen lediglich Klarstellung imVerfassungsvertrag daszlig die EU nur dort eigene oder geteilte Zustaumlndigkeit besitzt wo ihr der Vertragdies einraumlumtDie gemeinschaftlichen Vertraumlge sollen vereinfacht und in zwei Teile geteilt werden 1 Teil =Vertragsverpflichtungen der EU (wichtige Vorschriften) 2 Teil = Vertragsregeln fuumlr die EU (wenigerwichtige und detailliertere Vorschriften) Auch die Vorschriften des 2 Teils sollen nur imKonsensverfahren geaumlndert werden koumlnnenDer Rat bleibt die bestimmende Institution der EU lediglich mehr Offenheit und TransparenzAufwertung der Rolle der nationalen Parlamente indem ein bdquoAusschuszlig der nationalen Parlamenteldquoeingerichtet wird der sich vor allem mit dem Rat ins Benehmen setzen wuumlrde Bevor der Rat Rechtsetzt wuumlrde dieser Ausschuszlig seine Ansicht zu den Gesetzesvorschlaumlgen aumluszligern Also wird diebdquoStaatenkammerldquo nicht allein vom Rat gebildet sondern von den nationalen Parlamentenrepraumlsentiert im o g Ausschuszlig an der Seite des Rates Allerdings soll sich der Ausschuszlig aufSubsidiaritaumltsfragen und auf besonders wichtige Gesetzgebung konzentrierenEmpfehlung des Konventes daszlig die Mitgliedstaaten vor einer Entscheidung im EU-Gesetzgebungsverfahren stets das jeweilige nationale Parlament anhoumlren muumlssenPraumlsident der EU sollte vom Europaumlischen Rat fuumlr mehrere Jahre ernannt werden wobei auch das EPzu beteiligen istPraumlsidentschaft besteht aus dem Praumlsidenten und einer rotierenden Troika die ein Jahr im Amt bleibtDie Troika setzt sich immer aus einem Vertreter eines groumlszligeren Mitgliedstaates und aus zweiVertretern kleinerer Mitgliedstaaten zusammen Die Praumlsidentschaft vertritt den Rat der eine von derKommission zu unterscheidende Aufgabe hatDie Kommission sollte der Motor der EU bleiben deshalb Notwendigkeit einer starken Kommissionjedoch ohne erweiterte Kompetenzen in bezug auf den status quo Innerhalb ihrer Kompetenzen aberschon Staumlrkung ihrer Rolle bspw bei der SubventionskontrolleReduzierung der Abteilungen innerhalb der Kommission Jeder Mitgliedstaat behaumllt einen Kommissarallerdings gibt es sog bdquoVollkommissareldquo und bdquoJuniorkommissareldquo Jeder bdquoVollkommissarldquo erhaumllt eineAbteilung mit einem bdquoJuniorkommissarldquo an seiner Seite (Anpassung an das System in der nationalenMinisterialverwaltung) Die groumlszligeren Mitgliedstaaten haumltten immer einen bdquoVollkommissarldquo wohingegendie kleineren Mitgliedstaaten zwischen einem bdquoVoll-ldquo und einem bdquoJuniorkommissarldquo hin- und herwechseln wuumlrden Ziel effektive und schlanke Kommission und gleichzeitig Wahrung einesKommissars auch fuumlr die kleineren MitgliedstaatenIn Sachen EP Ausweitung des Mitentscheidungsverfahrens Viel wichtiger ist jedoch daszlig das EP anAutoritaumlt und Legitimitaumlt gewinnt was sich erst im Laufe der Zeit entwickeln muszlig Hinweis auf diefehlende Kohaumlrenz und Konsistenz in den Entscheidungen des EP weil es keine klarenMehrheitsfraktionen im EP gibt Recht der vorzeitigen Aufloumlsung des EP durch die gemeinsamhandelnden Organe der Kommission und des RatesWichtig ist die bessere Durchsetzung der EuGH-Entscheidungen Deshalb soll der EuGH das Rechterhalten einem verurteilten Mitgliedstaat bzw Individuum im Falle der Nichtbefolgung des Urteils dieStimmrechte und oder den Zugang zu EU-Programmen zeitweise zu entziehen

12 Entwurf von Rupert ScholzAbgedruckt als Sonderheft 2002 der Zeitschrift fuumlr Gesetzgebung ZGGrundlage des EVP-Diskussionsentwurfs zur bdquoVerfassung der Europaumlischen Unionldquo vom 290820021 Zur FormSystematische Zusammenfuumlhrung von EUV und EGV in einem neuen bdquoVertrag uumlber die EuropaumlischeUnionldquoKeine Zweiteilung in einen wichtigen und einen weniger wichtigen dafuumlr detaillierteren TeilScholz plaumldiert fuumlr Benennung als bdquoVerfassungsvertragldquo2 Zum InhaltGrundsouveraumlnitaumlt bleibt bei den Mitgliedstaaten d h auch in Zukunft keine Kompetenz-Kompetenzfuumlr die EU

Art 308 EG abschaffen dafuumlr Annexkompetenz einfuumlhren d h EU-Kompetenz fuumlr notwendigeergaumlnzende Vorschriften beim Taumltigwerden im eigenen Zustaumlndigkeitsbereich der EU (Art 64 I)Ziele und Kompetenzen eindeutig unterscheiden Aus Zielen duumlrfen keine Befugnisse abgeleitetwerden (so aber beim jetzigen Art 308 EG)Kompetenzaufteilung Ausschlieszligliche und geteilte Zustaumlndigkeiten der EU (Vollgesetzgebung)zusaumltzlich Rahmenzustaumlndigkeit (Rahmengesetzgebung)Subsidiaritaumltsprinzip muszlig verfahrensrechtlich durch eine Subsidiaritaumltskammer beim EuGHabgesichert werden Keine ex-ante-Kontrolle durch die nationalen Parlamente wegenNichtpraktikabilitaumlt innerhalb von sechs Wochen eine Uumlberpruumlfung von Gesetzesinitiativen aufEinhaltung des Subsidiaritaumltsprinzips durchzufuumlhrenDas EP erhaumllt volle Legislativgewalt zwei Kammern Voumllkerkammer und Staatenkammer die letztejedoch mit festen MitgliedernDie Kommission fungiert als Regierung die dem EP gegenuumlber voll verantwortlich istInitiativrecht auch fuumlr das EP (Voumllker- und Staatenkammer)Starker Praumlsident der Kommission aber Absage an einen vom Europaumlischen Rat gewaumlhltenPraumlsidenten

V Ausblick Beitritt und Erweiterung

DIE BEITRITTSKANDIDATEN IM KONVENT

Aureacutelien Raccah

Auszug aus der Erklaumlrung von LaekenbdquoDie Bewerberlaumlnder werden in vollem Umfang an den Beratungen des Konvents beteiligt Sie werdenin gleicher Weise wie die derzeitigen Mitgliedstaaten vertreten sein (ein Vertreter der Regierung undzwei Mitglieder des nationalen Parlaments) und an den Beratungen teilnehmen ohne freilich einenKonsens der sich zwischen den Mitgliedstaaten abzeichnet verhindern zu koumlnnenldquo

I Souveraumlnitaumlt und Identitaumlt der Beitrittskandidaten in der Zukunft EuropasA Gewaltenteilung

1) Horizontale Gewaltenteilung Aufsicht uumlber die europaumlische Institutionen- Beitraumlge von Majaz Nahigal (Premierminister von Slowenien) Michael

Attalides (Vertreter von Zypern) Hildegard Corola Puwak (Vertreterin derRegierung von Rumaumlnien) Jan Kohout (Vertreter der Regierung derTschechischen Republik) Josef Zieleniec (Vertreter des tschechischenParlaments)

2) Vertikale Gewaltenteilung Prinzip der Subsidiaritaumlt- Beitraumlge von Nahtigal gemeinsamer Beitrag von 16 Mitgliedern

Andriukaitis (Vertreter des Parlaments von Litauen) Attalide- Inhalt Neue Kompetenzen bessere Koordinierung Partnerschaft des

EuGH mit den nationalen Verfassungsgerichtsoumlfen FruumlhwarnsystemEinbeziehung der Regionen mit GesetzgebungsbefugnissenVerteilung der Kompetenzen Kompetenzkatalog mit ausschliesslichenkonkurrierenden und Ergaumlnzungskompetenzen

B Staumlrkung des Gewichts der nationalen Parlamente1) Rolle und Gewicht der nationalen Parlamente

- Beitraumlge von Nahtgal Andriukaitis und Kutraite-Giedraitene PeeterKreitzberg unt Tunne Kelam (Vertreter des Parlaments von Estland)

- Inhalt Vertretung der kleinen Staaten Koordinierung mit dem europaumlischenParlament Kontrolle der Regierung Kooperation zwischen den nationalenParlamenten

2) Schaffung einer zweten Kammer- Nach den Vorbild des franzoumlsischen Senates Andriukaitis Atalides- Neue Kammer mit einer gleichen Vertretung aller Staaten 6 Sitzungen pro

Jahr Teilnahme der nationalen Parlamentarier Kontrolle der Anwendungdes Subsidiartaumltsprinzips

II Rolle der Beitrittskandidaten in der Zukunft Europas - ThemenPrinzip der DemokratieVereinfachung der Vertraumlge

- Beitraumlge von Andriukaitis Attalides Danuta Huumlbner und Janusz Trzcinski(Vertreter der polnischen Regierung) Birzniece (Vertreterin des Parlamentsvon Lettland)

- Inhalt Zugang und Verstaumlndlichkeit Verschmelzung der bestehendenVertraumlge

Beteiligung der Buumlrger- Beitraumlge von Nahtigal Andriukaitis Attalides Huumlbner- Inhalt Beachtung der Demokratie Gleichheit der Sprachen

Menschenrechte kulturelle soziale und wirtschaftliche Vielfalt GR-ChartaKooperation im Bereich der 2 und 3 SaumluleGASP Debatten uumlber den Hohen Vertreter fuumlr die GASP

- Beitraumlge von Nahtigal Andriukaitis Attalides Puwak

- Inhalt EU als Voumllkerrechtssubjekt Kooperation Erweiterung dergemeinsamen Bereiche graduelle bdquoVergemeinschaftungldquo Erfordernis derSolidaritaumlt Verschmelzung des Hohen Vertreters fuumlr die GASP und desKommissars fuumlr Auswaumlrtige Angelegenheiten

Bereich der polizeilichen und justiziellen Zusammenarbeit in Strafsachen- Beitraumlge von Puwak Nahtigal- Inhalt Innere Sicherheit bessere Kooperation

Zum Weiterlesen

Figaro vom 240103 polnischer Aussenminister Wlodzinierz Cinoszewic gt Gott und christliche WerteLe Monde vom 30103 J-L Dehaene gt bdquokeine Oktroyierung der BedingungenldquoLe Monde vom 290203 bdquo Die kleinen Beitrittskandidaten misstrauen einem Europa der Grossenldquo

anderen Verfassungsentwuumlrfen die bereits vollstaumlndig vorformulierte Artikel enthalten wohingegendieser Entwurf lediglich einige wenige bedeutsame Themen ansprichtZwar spricht der Entwurf von bdquoVerfassungldquo jedoch sind in den Text Aumlnderungsvorschlaumlgeeinschlaumlgiger konservativer Parteien eingearbeitet die gerade an dieser Stelle den Gebrauch desBegriffes bdquoVerfassungsvertragldquo fordern (z B die CSU)Die in dem Entwurf behandelten Themen sind die Kompetenzverteilung zwischen der EU und denMitgliedstaaten die Integretion der Grundrechtecharta in die Verfassung und die Reform derInstitutionenZum InhaltBekenntnis zum bdquogeistig-religioumlsen und sittlichen ErbeldquoEine Perspektive fuumlr die aumluszligeren Grenzen Europas ist zu schaffen da ansonsten die Gefahr bestehedie Integrationskraft der Union zu uumlberfordern Die Grenzen sollen bdquoklar aber offenldquo gezogen werdend h zu Staaten die derzeit der Union als Vollmitglieder nicht beitreten koumlnnen soll eine bdquoEuropaumlischePartnerschaftldquo entwickelt werden Diese soll sich am Modell des EWR orientieren allerdings unterEinbeziehung einer politischen KomponenteBetonung der Unantastbarkeit der internen europaumlischen GrenzenEinheitliche Rechtspersoumlnlichkeit der UnionDie Union ist eine einmalige () Konstruktion bdquoohne historische oder legale Vorbilderldquo die auf derdoppelten Legitimation der Buumlrger und der Staaten aufbautDrei Arten der Kompetenz die prinzipiell von den Mitgliedstaaten ausgeuumlbten Kompetenzen dieeigenen Kompetenzen der Union und die geteilten Kompetenzen Prinzip der begrenztenEinzelermaumlchtigung gilt weiterEntweder zu den eigenen aber zumindest zu den geteilten Kompetenzen der Union sollen sowohl derAufbau und die Durchfuumlhrung einer gemeinsamen Auszligen- und Sicherheitspolitik als auch dieRechtsgrundlagen fuumlr das gemeinsame Gebiet der Freiheit und Sicherheit hinzugefuumlgt werdenGeteilte Kompetenzen decken drei verschiedene Gebiete ab dasjenige in dem die Union diegrundlegenden Regeln festlegt dasjenige in dem sie lediglich in einer komplementaumlren oderzusaumltzlichen Art interveniert und dasjenige in dem sie nationale Politiken koordiniertEine Weiterentwicklungsklausel ist vorzusehen die nur in Ausnahmefaumlllen die einstimmigeEntscheidung fordert und grundsaumltzlich die Beteiligung des EP festlegtInnerhalb des EuGH soll eine spezielle Verfassungs- und Grundrechtekammer geschaffen werdenDie Grundrechtecharta soll integraler Bestandteil der Europaumlischen Verfassung werdenDie Union soll der Europaumlischen Menschenrechtskonvention beitretenDie Schaffung einer zusaumltzlichen Institution fuumlr eine spezielle Rolle der nationalen Parlamenteinnerhalb des Institutionsgefuumlges der EU wird abgelehnt obwohl die Autoren eine bedeutendere Rolleder nationalen Parlamente befuumlrwortenbdquoDie EU ist weder eine Foumlderation im klassischen Sinne noch ein StaatldquoDas EP fungiert zusammen mit dem Rat als gleichberechtigter Gesetzgeber der EUDie Haushaltskompetenz soll zwischen EP und Rat geteilt werdenDer Europaumlische Rat ist eine zentrale Institution der EU und praumlgt ihre politische RichtungDer gegenwaumlrtige Rat fuumlr Allgemeine Angelegenheiten soll in zwei getrennte Einheiten aufgeteiltwerden einen gestaumlrkten Rat fuumlr Allgemeine Angelegenheiten der die Kohaumlrenz der Entscheidungensicherstellt waumlhrend ein spezieller Rat fuumlr Auswaumlrtige Beziehungen sich rein auf Fragen im Bereichder GASP konzentriertDie Mitgliedstaaten bleiben bei der Besetzung des Ratsvorsitzes gleichberechtigtDie Kommission behaumllt ihr InitiativmonopolDer Europaumlische Rat schlaumlgt dem EP unter Beruumlcksichtigung der Ergebnisse der Europawahl und mitqualifizierter Mehrheit einen Kandidaten fuumlr das Amt des Kommissionspraumlsidenten vor den das EPentweder ablehnt oder annimmt Der Kommissionspraumlsident waumlhlt dann seine Kommissare aus dieKommission wird in toto vom EP gewaumlhlt und vom Rat mit Mehrheit bestaumltigt

11 Beitrag des Earl of Stockton vom 24092002Der Earl of Stockton ist stellvertretendes Mitglied des Europaumlischen Konventes der im Namen einerGruppe britischer Konservativer die in ihrer Mehrheit ehemalige oder jetzige Mitglieder des bdquoHouse ofCommonsldquo des bdquoHouse of Lordsldquo und des EP sind diesen Beitrag zur oumlffentlichen Debatte uumlber dieZukunft Europas eingereicht hatTitel bdquoDie Zukunft der EU Ein positiver konservativer Ansatzldquo1 Zur FormKein vollstaumlndiger Verfassungsentwurf sondern Vorschlaumlge und Gedanken zu den aus ihrer Sichtwichtigen Streitpunkten

Positiver Ansatz D h die EU wird nicht verteufelt auch wird nicht ausschlieszliglich dieRuumlckuumlbertragung von Kompetenzen auf die nationale Ebene gefordert sondern der Entwurf erkenntausdruumlcklich die Bedeutung der EU in ganz bestimmten Bereichen an und fordert konsequenterweisedort auch die Staumlrkung der EU-Kompetenzen wie auch die Effektivierung der Verfahrensablaumlufe2 Zum InhaltZunaumlchst Klarstellung daszlig auch in Zukunft die Mitgliedstaaten die bestimmenden Komponenten derEU bleiben sollen weshalb die Umwandlung der EU in einen voll funktionierenden Bundesstaatabgelehnt wirdKompetenzverteilung Auflistung der eigenen Kompetenzen der EU der eigenen Kompetenzen derMitgliedstaaten und der geteilten Kompetenzen wird abgelehnt stattdessen lediglich Klarstellung imVerfassungsvertrag daszlig die EU nur dort eigene oder geteilte Zustaumlndigkeit besitzt wo ihr der Vertragdies einraumlumtDie gemeinschaftlichen Vertraumlge sollen vereinfacht und in zwei Teile geteilt werden 1 Teil =Vertragsverpflichtungen der EU (wichtige Vorschriften) 2 Teil = Vertragsregeln fuumlr die EU (wenigerwichtige und detailliertere Vorschriften) Auch die Vorschriften des 2 Teils sollen nur imKonsensverfahren geaumlndert werden koumlnnenDer Rat bleibt die bestimmende Institution der EU lediglich mehr Offenheit und TransparenzAufwertung der Rolle der nationalen Parlamente indem ein bdquoAusschuszlig der nationalen Parlamenteldquoeingerichtet wird der sich vor allem mit dem Rat ins Benehmen setzen wuumlrde Bevor der Rat Rechtsetzt wuumlrde dieser Ausschuszlig seine Ansicht zu den Gesetzesvorschlaumlgen aumluszligern Also wird diebdquoStaatenkammerldquo nicht allein vom Rat gebildet sondern von den nationalen Parlamentenrepraumlsentiert im o g Ausschuszlig an der Seite des Rates Allerdings soll sich der Ausschuszlig aufSubsidiaritaumltsfragen und auf besonders wichtige Gesetzgebung konzentrierenEmpfehlung des Konventes daszlig die Mitgliedstaaten vor einer Entscheidung im EU-Gesetzgebungsverfahren stets das jeweilige nationale Parlament anhoumlren muumlssenPraumlsident der EU sollte vom Europaumlischen Rat fuumlr mehrere Jahre ernannt werden wobei auch das EPzu beteiligen istPraumlsidentschaft besteht aus dem Praumlsidenten und einer rotierenden Troika die ein Jahr im Amt bleibtDie Troika setzt sich immer aus einem Vertreter eines groumlszligeren Mitgliedstaates und aus zweiVertretern kleinerer Mitgliedstaaten zusammen Die Praumlsidentschaft vertritt den Rat der eine von derKommission zu unterscheidende Aufgabe hatDie Kommission sollte der Motor der EU bleiben deshalb Notwendigkeit einer starken Kommissionjedoch ohne erweiterte Kompetenzen in bezug auf den status quo Innerhalb ihrer Kompetenzen aberschon Staumlrkung ihrer Rolle bspw bei der SubventionskontrolleReduzierung der Abteilungen innerhalb der Kommission Jeder Mitgliedstaat behaumllt einen Kommissarallerdings gibt es sog bdquoVollkommissareldquo und bdquoJuniorkommissareldquo Jeder bdquoVollkommissarldquo erhaumllt eineAbteilung mit einem bdquoJuniorkommissarldquo an seiner Seite (Anpassung an das System in der nationalenMinisterialverwaltung) Die groumlszligeren Mitgliedstaaten haumltten immer einen bdquoVollkommissarldquo wohingegendie kleineren Mitgliedstaaten zwischen einem bdquoVoll-ldquo und einem bdquoJuniorkommissarldquo hin- und herwechseln wuumlrden Ziel effektive und schlanke Kommission und gleichzeitig Wahrung einesKommissars auch fuumlr die kleineren MitgliedstaatenIn Sachen EP Ausweitung des Mitentscheidungsverfahrens Viel wichtiger ist jedoch daszlig das EP anAutoritaumlt und Legitimitaumlt gewinnt was sich erst im Laufe der Zeit entwickeln muszlig Hinweis auf diefehlende Kohaumlrenz und Konsistenz in den Entscheidungen des EP weil es keine klarenMehrheitsfraktionen im EP gibt Recht der vorzeitigen Aufloumlsung des EP durch die gemeinsamhandelnden Organe der Kommission und des RatesWichtig ist die bessere Durchsetzung der EuGH-Entscheidungen Deshalb soll der EuGH das Rechterhalten einem verurteilten Mitgliedstaat bzw Individuum im Falle der Nichtbefolgung des Urteils dieStimmrechte und oder den Zugang zu EU-Programmen zeitweise zu entziehen

12 Entwurf von Rupert ScholzAbgedruckt als Sonderheft 2002 der Zeitschrift fuumlr Gesetzgebung ZGGrundlage des EVP-Diskussionsentwurfs zur bdquoVerfassung der Europaumlischen Unionldquo vom 290820021 Zur FormSystematische Zusammenfuumlhrung von EUV und EGV in einem neuen bdquoVertrag uumlber die EuropaumlischeUnionldquoKeine Zweiteilung in einen wichtigen und einen weniger wichtigen dafuumlr detaillierteren TeilScholz plaumldiert fuumlr Benennung als bdquoVerfassungsvertragldquo2 Zum InhaltGrundsouveraumlnitaumlt bleibt bei den Mitgliedstaaten d h auch in Zukunft keine Kompetenz-Kompetenzfuumlr die EU

Art 308 EG abschaffen dafuumlr Annexkompetenz einfuumlhren d h EU-Kompetenz fuumlr notwendigeergaumlnzende Vorschriften beim Taumltigwerden im eigenen Zustaumlndigkeitsbereich der EU (Art 64 I)Ziele und Kompetenzen eindeutig unterscheiden Aus Zielen duumlrfen keine Befugnisse abgeleitetwerden (so aber beim jetzigen Art 308 EG)Kompetenzaufteilung Ausschlieszligliche und geteilte Zustaumlndigkeiten der EU (Vollgesetzgebung)zusaumltzlich Rahmenzustaumlndigkeit (Rahmengesetzgebung)Subsidiaritaumltsprinzip muszlig verfahrensrechtlich durch eine Subsidiaritaumltskammer beim EuGHabgesichert werden Keine ex-ante-Kontrolle durch die nationalen Parlamente wegenNichtpraktikabilitaumlt innerhalb von sechs Wochen eine Uumlberpruumlfung von Gesetzesinitiativen aufEinhaltung des Subsidiaritaumltsprinzips durchzufuumlhrenDas EP erhaumllt volle Legislativgewalt zwei Kammern Voumllkerkammer und Staatenkammer die letztejedoch mit festen MitgliedernDie Kommission fungiert als Regierung die dem EP gegenuumlber voll verantwortlich istInitiativrecht auch fuumlr das EP (Voumllker- und Staatenkammer)Starker Praumlsident der Kommission aber Absage an einen vom Europaumlischen Rat gewaumlhltenPraumlsidenten

V Ausblick Beitritt und Erweiterung

DIE BEITRITTSKANDIDATEN IM KONVENT

Aureacutelien Raccah

Auszug aus der Erklaumlrung von LaekenbdquoDie Bewerberlaumlnder werden in vollem Umfang an den Beratungen des Konvents beteiligt Sie werdenin gleicher Weise wie die derzeitigen Mitgliedstaaten vertreten sein (ein Vertreter der Regierung undzwei Mitglieder des nationalen Parlaments) und an den Beratungen teilnehmen ohne freilich einenKonsens der sich zwischen den Mitgliedstaaten abzeichnet verhindern zu koumlnnenldquo

I Souveraumlnitaumlt und Identitaumlt der Beitrittskandidaten in der Zukunft EuropasA Gewaltenteilung

1) Horizontale Gewaltenteilung Aufsicht uumlber die europaumlische Institutionen- Beitraumlge von Majaz Nahigal (Premierminister von Slowenien) Michael

Attalides (Vertreter von Zypern) Hildegard Corola Puwak (Vertreterin derRegierung von Rumaumlnien) Jan Kohout (Vertreter der Regierung derTschechischen Republik) Josef Zieleniec (Vertreter des tschechischenParlaments)

2) Vertikale Gewaltenteilung Prinzip der Subsidiaritaumlt- Beitraumlge von Nahtigal gemeinsamer Beitrag von 16 Mitgliedern

Andriukaitis (Vertreter des Parlaments von Litauen) Attalide- Inhalt Neue Kompetenzen bessere Koordinierung Partnerschaft des

EuGH mit den nationalen Verfassungsgerichtsoumlfen FruumlhwarnsystemEinbeziehung der Regionen mit GesetzgebungsbefugnissenVerteilung der Kompetenzen Kompetenzkatalog mit ausschliesslichenkonkurrierenden und Ergaumlnzungskompetenzen

B Staumlrkung des Gewichts der nationalen Parlamente1) Rolle und Gewicht der nationalen Parlamente

- Beitraumlge von Nahtgal Andriukaitis und Kutraite-Giedraitene PeeterKreitzberg unt Tunne Kelam (Vertreter des Parlaments von Estland)

- Inhalt Vertretung der kleinen Staaten Koordinierung mit dem europaumlischenParlament Kontrolle der Regierung Kooperation zwischen den nationalenParlamenten

2) Schaffung einer zweten Kammer- Nach den Vorbild des franzoumlsischen Senates Andriukaitis Atalides- Neue Kammer mit einer gleichen Vertretung aller Staaten 6 Sitzungen pro

Jahr Teilnahme der nationalen Parlamentarier Kontrolle der Anwendungdes Subsidiartaumltsprinzips

II Rolle der Beitrittskandidaten in der Zukunft Europas - ThemenPrinzip der DemokratieVereinfachung der Vertraumlge

- Beitraumlge von Andriukaitis Attalides Danuta Huumlbner und Janusz Trzcinski(Vertreter der polnischen Regierung) Birzniece (Vertreterin des Parlamentsvon Lettland)

- Inhalt Zugang und Verstaumlndlichkeit Verschmelzung der bestehendenVertraumlge

Beteiligung der Buumlrger- Beitraumlge von Nahtigal Andriukaitis Attalides Huumlbner- Inhalt Beachtung der Demokratie Gleichheit der Sprachen

Menschenrechte kulturelle soziale und wirtschaftliche Vielfalt GR-ChartaKooperation im Bereich der 2 und 3 SaumluleGASP Debatten uumlber den Hohen Vertreter fuumlr die GASP

- Beitraumlge von Nahtigal Andriukaitis Attalides Puwak

- Inhalt EU als Voumllkerrechtssubjekt Kooperation Erweiterung dergemeinsamen Bereiche graduelle bdquoVergemeinschaftungldquo Erfordernis derSolidaritaumlt Verschmelzung des Hohen Vertreters fuumlr die GASP und desKommissars fuumlr Auswaumlrtige Angelegenheiten

Bereich der polizeilichen und justiziellen Zusammenarbeit in Strafsachen- Beitraumlge von Puwak Nahtigal- Inhalt Innere Sicherheit bessere Kooperation

Zum Weiterlesen

Figaro vom 240103 polnischer Aussenminister Wlodzinierz Cinoszewic gt Gott und christliche WerteLe Monde vom 30103 J-L Dehaene gt bdquokeine Oktroyierung der BedingungenldquoLe Monde vom 290203 bdquo Die kleinen Beitrittskandidaten misstrauen einem Europa der Grossenldquo

Positiver Ansatz D h die EU wird nicht verteufelt auch wird nicht ausschlieszliglich dieRuumlckuumlbertragung von Kompetenzen auf die nationale Ebene gefordert sondern der Entwurf erkenntausdruumlcklich die Bedeutung der EU in ganz bestimmten Bereichen an und fordert konsequenterweisedort auch die Staumlrkung der EU-Kompetenzen wie auch die Effektivierung der Verfahrensablaumlufe2 Zum InhaltZunaumlchst Klarstellung daszlig auch in Zukunft die Mitgliedstaaten die bestimmenden Komponenten derEU bleiben sollen weshalb die Umwandlung der EU in einen voll funktionierenden Bundesstaatabgelehnt wirdKompetenzverteilung Auflistung der eigenen Kompetenzen der EU der eigenen Kompetenzen derMitgliedstaaten und der geteilten Kompetenzen wird abgelehnt stattdessen lediglich Klarstellung imVerfassungsvertrag daszlig die EU nur dort eigene oder geteilte Zustaumlndigkeit besitzt wo ihr der Vertragdies einraumlumtDie gemeinschaftlichen Vertraumlge sollen vereinfacht und in zwei Teile geteilt werden 1 Teil =Vertragsverpflichtungen der EU (wichtige Vorschriften) 2 Teil = Vertragsregeln fuumlr die EU (wenigerwichtige und detailliertere Vorschriften) Auch die Vorschriften des 2 Teils sollen nur imKonsensverfahren geaumlndert werden koumlnnenDer Rat bleibt die bestimmende Institution der EU lediglich mehr Offenheit und TransparenzAufwertung der Rolle der nationalen Parlamente indem ein bdquoAusschuszlig der nationalen Parlamenteldquoeingerichtet wird der sich vor allem mit dem Rat ins Benehmen setzen wuumlrde Bevor der Rat Rechtsetzt wuumlrde dieser Ausschuszlig seine Ansicht zu den Gesetzesvorschlaumlgen aumluszligern Also wird diebdquoStaatenkammerldquo nicht allein vom Rat gebildet sondern von den nationalen Parlamentenrepraumlsentiert im o g Ausschuszlig an der Seite des Rates Allerdings soll sich der Ausschuszlig aufSubsidiaritaumltsfragen und auf besonders wichtige Gesetzgebung konzentrierenEmpfehlung des Konventes daszlig die Mitgliedstaaten vor einer Entscheidung im EU-Gesetzgebungsverfahren stets das jeweilige nationale Parlament anhoumlren muumlssenPraumlsident der EU sollte vom Europaumlischen Rat fuumlr mehrere Jahre ernannt werden wobei auch das EPzu beteiligen istPraumlsidentschaft besteht aus dem Praumlsidenten und einer rotierenden Troika die ein Jahr im Amt bleibtDie Troika setzt sich immer aus einem Vertreter eines groumlszligeren Mitgliedstaates und aus zweiVertretern kleinerer Mitgliedstaaten zusammen Die Praumlsidentschaft vertritt den Rat der eine von derKommission zu unterscheidende Aufgabe hatDie Kommission sollte der Motor der EU bleiben deshalb Notwendigkeit einer starken Kommissionjedoch ohne erweiterte Kompetenzen in bezug auf den status quo Innerhalb ihrer Kompetenzen aberschon Staumlrkung ihrer Rolle bspw bei der SubventionskontrolleReduzierung der Abteilungen innerhalb der Kommission Jeder Mitgliedstaat behaumllt einen Kommissarallerdings gibt es sog bdquoVollkommissareldquo und bdquoJuniorkommissareldquo Jeder bdquoVollkommissarldquo erhaumllt eineAbteilung mit einem bdquoJuniorkommissarldquo an seiner Seite (Anpassung an das System in der nationalenMinisterialverwaltung) Die groumlszligeren Mitgliedstaaten haumltten immer einen bdquoVollkommissarldquo wohingegendie kleineren Mitgliedstaaten zwischen einem bdquoVoll-ldquo und einem bdquoJuniorkommissarldquo hin- und herwechseln wuumlrden Ziel effektive und schlanke Kommission und gleichzeitig Wahrung einesKommissars auch fuumlr die kleineren MitgliedstaatenIn Sachen EP Ausweitung des Mitentscheidungsverfahrens Viel wichtiger ist jedoch daszlig das EP anAutoritaumlt und Legitimitaumlt gewinnt was sich erst im Laufe der Zeit entwickeln muszlig Hinweis auf diefehlende Kohaumlrenz und Konsistenz in den Entscheidungen des EP weil es keine klarenMehrheitsfraktionen im EP gibt Recht der vorzeitigen Aufloumlsung des EP durch die gemeinsamhandelnden Organe der Kommission und des RatesWichtig ist die bessere Durchsetzung der EuGH-Entscheidungen Deshalb soll der EuGH das Rechterhalten einem verurteilten Mitgliedstaat bzw Individuum im Falle der Nichtbefolgung des Urteils dieStimmrechte und oder den Zugang zu EU-Programmen zeitweise zu entziehen

12 Entwurf von Rupert ScholzAbgedruckt als Sonderheft 2002 der Zeitschrift fuumlr Gesetzgebung ZGGrundlage des EVP-Diskussionsentwurfs zur bdquoVerfassung der Europaumlischen Unionldquo vom 290820021 Zur FormSystematische Zusammenfuumlhrung von EUV und EGV in einem neuen bdquoVertrag uumlber die EuropaumlischeUnionldquoKeine Zweiteilung in einen wichtigen und einen weniger wichtigen dafuumlr detaillierteren TeilScholz plaumldiert fuumlr Benennung als bdquoVerfassungsvertragldquo2 Zum InhaltGrundsouveraumlnitaumlt bleibt bei den Mitgliedstaaten d h auch in Zukunft keine Kompetenz-Kompetenzfuumlr die EU

Art 308 EG abschaffen dafuumlr Annexkompetenz einfuumlhren d h EU-Kompetenz fuumlr notwendigeergaumlnzende Vorschriften beim Taumltigwerden im eigenen Zustaumlndigkeitsbereich der EU (Art 64 I)Ziele und Kompetenzen eindeutig unterscheiden Aus Zielen duumlrfen keine Befugnisse abgeleitetwerden (so aber beim jetzigen Art 308 EG)Kompetenzaufteilung Ausschlieszligliche und geteilte Zustaumlndigkeiten der EU (Vollgesetzgebung)zusaumltzlich Rahmenzustaumlndigkeit (Rahmengesetzgebung)Subsidiaritaumltsprinzip muszlig verfahrensrechtlich durch eine Subsidiaritaumltskammer beim EuGHabgesichert werden Keine ex-ante-Kontrolle durch die nationalen Parlamente wegenNichtpraktikabilitaumlt innerhalb von sechs Wochen eine Uumlberpruumlfung von Gesetzesinitiativen aufEinhaltung des Subsidiaritaumltsprinzips durchzufuumlhrenDas EP erhaumllt volle Legislativgewalt zwei Kammern Voumllkerkammer und Staatenkammer die letztejedoch mit festen MitgliedernDie Kommission fungiert als Regierung die dem EP gegenuumlber voll verantwortlich istInitiativrecht auch fuumlr das EP (Voumllker- und Staatenkammer)Starker Praumlsident der Kommission aber Absage an einen vom Europaumlischen Rat gewaumlhltenPraumlsidenten

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DIE BEITRITTSKANDIDATEN IM KONVENT

Aureacutelien Raccah

Auszug aus der Erklaumlrung von LaekenbdquoDie Bewerberlaumlnder werden in vollem Umfang an den Beratungen des Konvents beteiligt Sie werdenin gleicher Weise wie die derzeitigen Mitgliedstaaten vertreten sein (ein Vertreter der Regierung undzwei Mitglieder des nationalen Parlaments) und an den Beratungen teilnehmen ohne freilich einenKonsens der sich zwischen den Mitgliedstaaten abzeichnet verhindern zu koumlnnenldquo

I Souveraumlnitaumlt und Identitaumlt der Beitrittskandidaten in der Zukunft EuropasA Gewaltenteilung

1) Horizontale Gewaltenteilung Aufsicht uumlber die europaumlische Institutionen- Beitraumlge von Majaz Nahigal (Premierminister von Slowenien) Michael

Attalides (Vertreter von Zypern) Hildegard Corola Puwak (Vertreterin derRegierung von Rumaumlnien) Jan Kohout (Vertreter der Regierung derTschechischen Republik) Josef Zieleniec (Vertreter des tschechischenParlaments)

2) Vertikale Gewaltenteilung Prinzip der Subsidiaritaumlt- Beitraumlge von Nahtigal gemeinsamer Beitrag von 16 Mitgliedern

Andriukaitis (Vertreter des Parlaments von Litauen) Attalide- Inhalt Neue Kompetenzen bessere Koordinierung Partnerschaft des

EuGH mit den nationalen Verfassungsgerichtsoumlfen FruumlhwarnsystemEinbeziehung der Regionen mit GesetzgebungsbefugnissenVerteilung der Kompetenzen Kompetenzkatalog mit ausschliesslichenkonkurrierenden und Ergaumlnzungskompetenzen

B Staumlrkung des Gewichts der nationalen Parlamente1) Rolle und Gewicht der nationalen Parlamente

- Beitraumlge von Nahtgal Andriukaitis und Kutraite-Giedraitene PeeterKreitzberg unt Tunne Kelam (Vertreter des Parlaments von Estland)

- Inhalt Vertretung der kleinen Staaten Koordinierung mit dem europaumlischenParlament Kontrolle der Regierung Kooperation zwischen den nationalenParlamenten

2) Schaffung einer zweten Kammer- Nach den Vorbild des franzoumlsischen Senates Andriukaitis Atalides- Neue Kammer mit einer gleichen Vertretung aller Staaten 6 Sitzungen pro

Jahr Teilnahme der nationalen Parlamentarier Kontrolle der Anwendungdes Subsidiartaumltsprinzips

II Rolle der Beitrittskandidaten in der Zukunft Europas - ThemenPrinzip der DemokratieVereinfachung der Vertraumlge

- Beitraumlge von Andriukaitis Attalides Danuta Huumlbner und Janusz Trzcinski(Vertreter der polnischen Regierung) Birzniece (Vertreterin des Parlamentsvon Lettland)

- Inhalt Zugang und Verstaumlndlichkeit Verschmelzung der bestehendenVertraumlge

Beteiligung der Buumlrger- Beitraumlge von Nahtigal Andriukaitis Attalides Huumlbner- Inhalt Beachtung der Demokratie Gleichheit der Sprachen

Menschenrechte kulturelle soziale und wirtschaftliche Vielfalt GR-ChartaKooperation im Bereich der 2 und 3 SaumluleGASP Debatten uumlber den Hohen Vertreter fuumlr die GASP

- Beitraumlge von Nahtigal Andriukaitis Attalides Puwak

- Inhalt EU als Voumllkerrechtssubjekt Kooperation Erweiterung dergemeinsamen Bereiche graduelle bdquoVergemeinschaftungldquo Erfordernis derSolidaritaumlt Verschmelzung des Hohen Vertreters fuumlr die GASP und desKommissars fuumlr Auswaumlrtige Angelegenheiten

Bereich der polizeilichen und justiziellen Zusammenarbeit in Strafsachen- Beitraumlge von Puwak Nahtigal- Inhalt Innere Sicherheit bessere Kooperation

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Figaro vom 240103 polnischer Aussenminister Wlodzinierz Cinoszewic gt Gott und christliche WerteLe Monde vom 30103 J-L Dehaene gt bdquokeine Oktroyierung der BedingungenldquoLe Monde vom 290203 bdquo Die kleinen Beitrittskandidaten misstrauen einem Europa der Grossenldquo

Art 308 EG abschaffen dafuumlr Annexkompetenz einfuumlhren d h EU-Kompetenz fuumlr notwendigeergaumlnzende Vorschriften beim Taumltigwerden im eigenen Zustaumlndigkeitsbereich der EU (Art 64 I)Ziele und Kompetenzen eindeutig unterscheiden Aus Zielen duumlrfen keine Befugnisse abgeleitetwerden (so aber beim jetzigen Art 308 EG)Kompetenzaufteilung Ausschlieszligliche und geteilte Zustaumlndigkeiten der EU (Vollgesetzgebung)zusaumltzlich Rahmenzustaumlndigkeit (Rahmengesetzgebung)Subsidiaritaumltsprinzip muszlig verfahrensrechtlich durch eine Subsidiaritaumltskammer beim EuGHabgesichert werden Keine ex-ante-Kontrolle durch die nationalen Parlamente wegenNichtpraktikabilitaumlt innerhalb von sechs Wochen eine Uumlberpruumlfung von Gesetzesinitiativen aufEinhaltung des Subsidiaritaumltsprinzips durchzufuumlhrenDas EP erhaumllt volle Legislativgewalt zwei Kammern Voumllkerkammer und Staatenkammer die letztejedoch mit festen MitgliedernDie Kommission fungiert als Regierung die dem EP gegenuumlber voll verantwortlich istInitiativrecht auch fuumlr das EP (Voumllker- und Staatenkammer)Starker Praumlsident der Kommission aber Absage an einen vom Europaumlischen Rat gewaumlhltenPraumlsidenten

V Ausblick Beitritt und Erweiterung

DIE BEITRITTSKANDIDATEN IM KONVENT

Aureacutelien Raccah

Auszug aus der Erklaumlrung von LaekenbdquoDie Bewerberlaumlnder werden in vollem Umfang an den Beratungen des Konvents beteiligt Sie werdenin gleicher Weise wie die derzeitigen Mitgliedstaaten vertreten sein (ein Vertreter der Regierung undzwei Mitglieder des nationalen Parlaments) und an den Beratungen teilnehmen ohne freilich einenKonsens der sich zwischen den Mitgliedstaaten abzeichnet verhindern zu koumlnnenldquo

I Souveraumlnitaumlt und Identitaumlt der Beitrittskandidaten in der Zukunft EuropasA Gewaltenteilung

1) Horizontale Gewaltenteilung Aufsicht uumlber die europaumlische Institutionen- Beitraumlge von Majaz Nahigal (Premierminister von Slowenien) Michael

Attalides (Vertreter von Zypern) Hildegard Corola Puwak (Vertreterin derRegierung von Rumaumlnien) Jan Kohout (Vertreter der Regierung derTschechischen Republik) Josef Zieleniec (Vertreter des tschechischenParlaments)

2) Vertikale Gewaltenteilung Prinzip der Subsidiaritaumlt- Beitraumlge von Nahtigal gemeinsamer Beitrag von 16 Mitgliedern

Andriukaitis (Vertreter des Parlaments von Litauen) Attalide- Inhalt Neue Kompetenzen bessere Koordinierung Partnerschaft des

EuGH mit den nationalen Verfassungsgerichtsoumlfen FruumlhwarnsystemEinbeziehung der Regionen mit GesetzgebungsbefugnissenVerteilung der Kompetenzen Kompetenzkatalog mit ausschliesslichenkonkurrierenden und Ergaumlnzungskompetenzen

B Staumlrkung des Gewichts der nationalen Parlamente1) Rolle und Gewicht der nationalen Parlamente

- Beitraumlge von Nahtgal Andriukaitis und Kutraite-Giedraitene PeeterKreitzberg unt Tunne Kelam (Vertreter des Parlaments von Estland)

- Inhalt Vertretung der kleinen Staaten Koordinierung mit dem europaumlischenParlament Kontrolle der Regierung Kooperation zwischen den nationalenParlamenten

2) Schaffung einer zweten Kammer- Nach den Vorbild des franzoumlsischen Senates Andriukaitis Atalides- Neue Kammer mit einer gleichen Vertretung aller Staaten 6 Sitzungen pro

Jahr Teilnahme der nationalen Parlamentarier Kontrolle der Anwendungdes Subsidiartaumltsprinzips

II Rolle der Beitrittskandidaten in der Zukunft Europas - ThemenPrinzip der DemokratieVereinfachung der Vertraumlge

- Beitraumlge von Andriukaitis Attalides Danuta Huumlbner und Janusz Trzcinski(Vertreter der polnischen Regierung) Birzniece (Vertreterin des Parlamentsvon Lettland)

- Inhalt Zugang und Verstaumlndlichkeit Verschmelzung der bestehendenVertraumlge

Beteiligung der Buumlrger- Beitraumlge von Nahtigal Andriukaitis Attalides Huumlbner- Inhalt Beachtung der Demokratie Gleichheit der Sprachen

Menschenrechte kulturelle soziale und wirtschaftliche Vielfalt GR-ChartaKooperation im Bereich der 2 und 3 SaumluleGASP Debatten uumlber den Hohen Vertreter fuumlr die GASP

- Beitraumlge von Nahtigal Andriukaitis Attalides Puwak

- Inhalt EU als Voumllkerrechtssubjekt Kooperation Erweiterung dergemeinsamen Bereiche graduelle bdquoVergemeinschaftungldquo Erfordernis derSolidaritaumlt Verschmelzung des Hohen Vertreters fuumlr die GASP und desKommissars fuumlr Auswaumlrtige Angelegenheiten

Bereich der polizeilichen und justiziellen Zusammenarbeit in Strafsachen- Beitraumlge von Puwak Nahtigal- Inhalt Innere Sicherheit bessere Kooperation

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Figaro vom 240103 polnischer Aussenminister Wlodzinierz Cinoszewic gt Gott und christliche WerteLe Monde vom 30103 J-L Dehaene gt bdquokeine Oktroyierung der BedingungenldquoLe Monde vom 290203 bdquo Die kleinen Beitrittskandidaten misstrauen einem Europa der Grossenldquo

V Ausblick Beitritt und Erweiterung

DIE BEITRITTSKANDIDATEN IM KONVENT

Aureacutelien Raccah

Auszug aus der Erklaumlrung von LaekenbdquoDie Bewerberlaumlnder werden in vollem Umfang an den Beratungen des Konvents beteiligt Sie werdenin gleicher Weise wie die derzeitigen Mitgliedstaaten vertreten sein (ein Vertreter der Regierung undzwei Mitglieder des nationalen Parlaments) und an den Beratungen teilnehmen ohne freilich einenKonsens der sich zwischen den Mitgliedstaaten abzeichnet verhindern zu koumlnnenldquo

I Souveraumlnitaumlt und Identitaumlt der Beitrittskandidaten in der Zukunft EuropasA Gewaltenteilung

1) Horizontale Gewaltenteilung Aufsicht uumlber die europaumlische Institutionen- Beitraumlge von Majaz Nahigal (Premierminister von Slowenien) Michael

Attalides (Vertreter von Zypern) Hildegard Corola Puwak (Vertreterin derRegierung von Rumaumlnien) Jan Kohout (Vertreter der Regierung derTschechischen Republik) Josef Zieleniec (Vertreter des tschechischenParlaments)

2) Vertikale Gewaltenteilung Prinzip der Subsidiaritaumlt- Beitraumlge von Nahtigal gemeinsamer Beitrag von 16 Mitgliedern

Andriukaitis (Vertreter des Parlaments von Litauen) Attalide- Inhalt Neue Kompetenzen bessere Koordinierung Partnerschaft des

EuGH mit den nationalen Verfassungsgerichtsoumlfen FruumlhwarnsystemEinbeziehung der Regionen mit GesetzgebungsbefugnissenVerteilung der Kompetenzen Kompetenzkatalog mit ausschliesslichenkonkurrierenden und Ergaumlnzungskompetenzen

B Staumlrkung des Gewichts der nationalen Parlamente1) Rolle und Gewicht der nationalen Parlamente

- Beitraumlge von Nahtgal Andriukaitis und Kutraite-Giedraitene PeeterKreitzberg unt Tunne Kelam (Vertreter des Parlaments von Estland)

- Inhalt Vertretung der kleinen Staaten Koordinierung mit dem europaumlischenParlament Kontrolle der Regierung Kooperation zwischen den nationalenParlamenten

2) Schaffung einer zweten Kammer- Nach den Vorbild des franzoumlsischen Senates Andriukaitis Atalides- Neue Kammer mit einer gleichen Vertretung aller Staaten 6 Sitzungen pro

Jahr Teilnahme der nationalen Parlamentarier Kontrolle der Anwendungdes Subsidiartaumltsprinzips

II Rolle der Beitrittskandidaten in der Zukunft Europas - ThemenPrinzip der DemokratieVereinfachung der Vertraumlge

- Beitraumlge von Andriukaitis Attalides Danuta Huumlbner und Janusz Trzcinski(Vertreter der polnischen Regierung) Birzniece (Vertreterin des Parlamentsvon Lettland)

- Inhalt Zugang und Verstaumlndlichkeit Verschmelzung der bestehendenVertraumlge

Beteiligung der Buumlrger- Beitraumlge von Nahtigal Andriukaitis Attalides Huumlbner- Inhalt Beachtung der Demokratie Gleichheit der Sprachen

Menschenrechte kulturelle soziale und wirtschaftliche Vielfalt GR-ChartaKooperation im Bereich der 2 und 3 SaumluleGASP Debatten uumlber den Hohen Vertreter fuumlr die GASP

- Beitraumlge von Nahtigal Andriukaitis Attalides Puwak

- Inhalt EU als Voumllkerrechtssubjekt Kooperation Erweiterung dergemeinsamen Bereiche graduelle bdquoVergemeinschaftungldquo Erfordernis derSolidaritaumlt Verschmelzung des Hohen Vertreters fuumlr die GASP und desKommissars fuumlr Auswaumlrtige Angelegenheiten

Bereich der polizeilichen und justiziellen Zusammenarbeit in Strafsachen- Beitraumlge von Puwak Nahtigal- Inhalt Innere Sicherheit bessere Kooperation

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Figaro vom 240103 polnischer Aussenminister Wlodzinierz Cinoszewic gt Gott und christliche WerteLe Monde vom 30103 J-L Dehaene gt bdquokeine Oktroyierung der BedingungenldquoLe Monde vom 290203 bdquo Die kleinen Beitrittskandidaten misstrauen einem Europa der Grossenldquo

DIE BEITRITTSKANDIDATEN IM KONVENT

Aureacutelien Raccah

Auszug aus der Erklaumlrung von LaekenbdquoDie Bewerberlaumlnder werden in vollem Umfang an den Beratungen des Konvents beteiligt Sie werdenin gleicher Weise wie die derzeitigen Mitgliedstaaten vertreten sein (ein Vertreter der Regierung undzwei Mitglieder des nationalen Parlaments) und an den Beratungen teilnehmen ohne freilich einenKonsens der sich zwischen den Mitgliedstaaten abzeichnet verhindern zu koumlnnenldquo

I Souveraumlnitaumlt und Identitaumlt der Beitrittskandidaten in der Zukunft EuropasA Gewaltenteilung

1) Horizontale Gewaltenteilung Aufsicht uumlber die europaumlische Institutionen- Beitraumlge von Majaz Nahigal (Premierminister von Slowenien) Michael

Attalides (Vertreter von Zypern) Hildegard Corola Puwak (Vertreterin derRegierung von Rumaumlnien) Jan Kohout (Vertreter der Regierung derTschechischen Republik) Josef Zieleniec (Vertreter des tschechischenParlaments)

2) Vertikale Gewaltenteilung Prinzip der Subsidiaritaumlt- Beitraumlge von Nahtigal gemeinsamer Beitrag von 16 Mitgliedern

Andriukaitis (Vertreter des Parlaments von Litauen) Attalide- Inhalt Neue Kompetenzen bessere Koordinierung Partnerschaft des

EuGH mit den nationalen Verfassungsgerichtsoumlfen FruumlhwarnsystemEinbeziehung der Regionen mit GesetzgebungsbefugnissenVerteilung der Kompetenzen Kompetenzkatalog mit ausschliesslichenkonkurrierenden und Ergaumlnzungskompetenzen

B Staumlrkung des Gewichts der nationalen Parlamente1) Rolle und Gewicht der nationalen Parlamente

- Beitraumlge von Nahtgal Andriukaitis und Kutraite-Giedraitene PeeterKreitzberg unt Tunne Kelam (Vertreter des Parlaments von Estland)

- Inhalt Vertretung der kleinen Staaten Koordinierung mit dem europaumlischenParlament Kontrolle der Regierung Kooperation zwischen den nationalenParlamenten

2) Schaffung einer zweten Kammer- Nach den Vorbild des franzoumlsischen Senates Andriukaitis Atalides- Neue Kammer mit einer gleichen Vertretung aller Staaten 6 Sitzungen pro

Jahr Teilnahme der nationalen Parlamentarier Kontrolle der Anwendungdes Subsidiartaumltsprinzips

II Rolle der Beitrittskandidaten in der Zukunft Europas - ThemenPrinzip der DemokratieVereinfachung der Vertraumlge

- Beitraumlge von Andriukaitis Attalides Danuta Huumlbner und Janusz Trzcinski(Vertreter der polnischen Regierung) Birzniece (Vertreterin des Parlamentsvon Lettland)

- Inhalt Zugang und Verstaumlndlichkeit Verschmelzung der bestehendenVertraumlge

Beteiligung der Buumlrger- Beitraumlge von Nahtigal Andriukaitis Attalides Huumlbner- Inhalt Beachtung der Demokratie Gleichheit der Sprachen

Menschenrechte kulturelle soziale und wirtschaftliche Vielfalt GR-ChartaKooperation im Bereich der 2 und 3 SaumluleGASP Debatten uumlber den Hohen Vertreter fuumlr die GASP

- Beitraumlge von Nahtigal Andriukaitis Attalides Puwak

- Inhalt EU als Voumllkerrechtssubjekt Kooperation Erweiterung dergemeinsamen Bereiche graduelle bdquoVergemeinschaftungldquo Erfordernis derSolidaritaumlt Verschmelzung des Hohen Vertreters fuumlr die GASP und desKommissars fuumlr Auswaumlrtige Angelegenheiten

Bereich der polizeilichen und justiziellen Zusammenarbeit in Strafsachen- Beitraumlge von Puwak Nahtigal- Inhalt Innere Sicherheit bessere Kooperation

Zum Weiterlesen

Figaro vom 240103 polnischer Aussenminister Wlodzinierz Cinoszewic gt Gott und christliche WerteLe Monde vom 30103 J-L Dehaene gt bdquokeine Oktroyierung der BedingungenldquoLe Monde vom 290203 bdquo Die kleinen Beitrittskandidaten misstrauen einem Europa der Grossenldquo

- Inhalt EU als Voumllkerrechtssubjekt Kooperation Erweiterung dergemeinsamen Bereiche graduelle bdquoVergemeinschaftungldquo Erfordernis derSolidaritaumlt Verschmelzung des Hohen Vertreters fuumlr die GASP und desKommissars fuumlr Auswaumlrtige Angelegenheiten

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