Wiedergeburt Karma Und Schicksal Bei Kelten Und Germanen_20160408

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  • 8/18/2019 Wiedergeburt Karma Und Schicksal Bei Kelten Und Germanen_20160408

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    Wiedergeburt, Karma und Schicksal bei Kelten und Germanen

    In neuheidnischen Kreisen kursieren recht unterschiedliche Vorstellungen bezüglich desGlaubens an eine Wiedergeburt oder an eine Wiederverkörperung (e!Incarnation"# Im$eidentum der Vor%ahren sind die &berlie%erungen doch ziemlich eindeutig und sch'erhin'egzuleugnen# er Glaube an eine persönliche Wiedergeburt scheint, zumindest in derGötterm)thologie, zum %esten *estandteil des alten $eidentums zu gehören# So lesen 'ir inder Völusp+ - von der Wiederkehr des Gottes *aldr (und $ö.r" aus dem eiche der $el#*aldr 'ar von $ö.r mit dem /istelz'eig erschossen 'orden, und kam in das 0otenreich der$el, an $ö.r 'ard ache genommen und auch er starb# 1un kehren nach dem agnarökbeide in einer neuen Welt zurück23a 'erden unbes4t ie 5cker tragen,6lles *öse bessert sich, *aldr kehrt 'ieder#In $eervaters $o% 'ohnen $ö.r und *aldr,ie Walgötter# Was 'isst ihr noch mehr78

    9b *aldr dabei in Seinem bisherigen, oder in einem neuen Körper reinkarniert, 'ird nicht

    gesagt# agegen scheint die Wiederkehr von :.inn und ;eitrechnung über dieses

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    indogermanische Volk2 3*ei der /ahlzeit geraten sie auch h4u%ig aus unbedeutendem6nlass in einen Wort'echsel und %ordern einander zum >'eikamp% heraus, da sie sich ausdem Verlust des Cebens nichts machen# Bs herrscht n4mlich bei ihnen die Cehre desA)thagoras, dass die Seelen der /enschen unsterblich sind und nach einer bestimmten >ahlvon @ahren 'ieder ins Ceben treten, indem die Seele in einen anderen Körper eingeht(Individual!Seele, unteilbarer Seelenanteil mit Brinnerungsvermögen"# aher 'er%en aucheinige bei der *estattung der 0oten *rie%e, die an die verstorbenen Ver'andten gerichtetsind, au% den Scheiterhau%en, in der 6nnahme, die 0oten 'ürden diese lesen#8

    Jnd der römische Schri%tsteller Cucan (# @ahrhundert unserer >eitrechnung" erg4nzt2 36berihr versichert uns, dass keine Geister das erlesene Königreich Brebus au%suchen, sonderndass der Geist mit einem neuen Körper in einer andern Welt 'eilt# Wenn 'ir eure Ges4ngerichtig deuten, dann ist der 0od nur eine Aause in einem langen Ceben8#

    iodorius 'ar dabei et'as genauer, denn nach seiner Schilderung gelangt die Seele ins@enseits und verkörpert sich erst nach einer ge'issen >eit 'ieder, '4hrend Cucan es sodarstellt, als 'enn dem 0ode unmittelbar die n4chste e!Incarnation %olgen 'ürde, 'as dann

    die Drage au%'ir%t, 'elche Dunktion die 0otenreiche in diesem *ilde haben sollten#@eden%alls verdeutlichen diese Muellen (die man noch z# *# durch Strabon erg4nzen könnte",dass die Cehre der Wiedergeburt bei den elten (Kelten" bekannt 'ar# Wie 'ichtig sie 'ar,berichtet aesar (de bello gallico VI, N"# Br schrieb über die Cehre der ruiden2 3erKernpunkt ihrer Cehre ist, dass die Seele nach dem 0ode nicht untergehe, sondern voneinem Körper in den anderen 'andere8#

    er 6usdruck ?Kernpunkt? sagt hier aus, dass die Wiedergeburtslehre gerade als besonders'ichtiger *estandteil der ruidenlehre angesehen 'urde# *ei dieser *edeutung desWiedergeburtsglaubens %ür die elten (Kelten" '4re es höchst merk'ürdig, 'enn die1achbarn der elten (Kelten", die Germanen, keine 4hnliche Cehre gekannt und vertreten

    h4tten# 0ats4chlich gibt es einige &berlie%erungen, die uns *elege %ür das Vorhandenseinvon Wiedergeburtsvorstellungen auch bei den Germanen sind# er griechischeGeschichtsschreiber 6ppian, der im -# @ahrhundert eine römische Geschichte ($istoria om#I, Cib# IV, e rebus Gallicis" 'ohl nach 6sinius Aollio ver%asst hatte, berichtete von denGermanen des 6riovist, sie seien Ver4chter des 0odes ge'esen, in%olge ihrer $o%%nung au%eine Wiedergeburt# iese Muelle 'urde allerdings auch im Sinne eines Weiterlebens derSeele im eiche der Götter gedeutet#

    6ber es gibt aus der klassischen >eit noch ein >eugnis des römischen ichters /arcus6nnaeus Cucanus, der im # @ahrhundert nach der >eit'ende lebte# Br schrieb im Gedicht?Aharsalia?2 3ie nördlichen Völker %ür'ahr sind glücklich in ihrer Binbildung, da =ener grössteder Schrecken sie nicht bedr4ngt2 die Durcht des 0odes# So stürzen die /4nner mutig dem

    Stahl entgegen und sterben mit 'illiger Seele# $ier heisst %eig, 'er das Ceben schont, dasdoch 'ieder zurückkehrt#8 Gegner von Wiedergeburtsvorstellungen behaupteten, inderartigen Muellen h4tten die Ver%asser lediglich griechische Vorstellungen übernommen undden ?*arbaren? untergeschoben# Warum das geschehen sein sollte, und 'arum auch ömersich daran beteiligt haben sollten, 'o doch in om derartige Vorstellungen gar nicht mehrherrschten, kann aber nicht erkl4rt 'erden#

    In den $elgiliedern der Bdda %inden 'ir mehr%ach die Wiedergeburt er'4hnt# ieVerbundenheit von $elgi und seiner Valk)re 'ird durch drei Inkarnationen, also dreiunterschiedliche Brdenleben, erz4hlt, und z'ar2 $elgi $=örvar.zs

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    3B)limi hiess ein König, seine 0ochter 'ar Sv+vaE sie 'ar Valk)re und ritt Cu%t und /eer# Sie'ar es, die $elgi den 1amen gab, sie schirmte ihn o%t seitdem in den Schlachten8#

    ass sie den 1amen gibt, muss man so verstehen, dass sie ihn bereits aus %rüherer >eitkennt beziehungs'eise mit ihm irgend'ie verbunden ist# Bs heisst auch in dem Ciede (Arosavor Strophe ", dass kein 1ame an dem sp4ter $elgi genannten $elden ha%tete bis Sv+vaihn gab# In Arosa N (vor Strophe P" des Ciedes 'ird erz4hlt, 'ie $elgi Sv+va heiratete, inder Arosa vor Strophe P 'ird von $elgis 0od berichtet# Jnd die Schlussprosa nach StropheNP lautet2 3Von $elgi und Sv+va 'ird gesagt, dass sie 'iedergeboren '4ren8# (Im 9riginalsteht ?endrborinn?, das heisst 'örtlich ?'iedergeboren?"# Bs geht nun 'eiter im n4chstenCied, $elgaOvi.a $undingsbana in %)rri# $ier ist $elgi der Sohn der Königin *orghildr (imanderen Cied 'ar Sigrlinn seine /utter" und Sigmunds (statt $=orvar.s"# Seine Valk)re heissthier Sigrun, mit der er sich in vielen 6benteuern verbinden kann# Weiter geht es im Ciede$elgaOvida $undingsbana önnur# $ier 'ird nun erneut von der Wiedergeburt berichtet(Arosa vor Strophe N"2 3$ögni 'ar ein KönigE dessen 0ochter 'ar Sigrun# Sie 'ar Valk)reund ritt Cu%t und /eer# Sie 'ar die 'iedergeborene (endrborin" Sv+va8#

    ie Valk)ren entsprechen sich also, auch der $elgi ist immer der gleiche (gleicher Vorname,gleiche Valk)renpartnerin mit der überirdischen Ciebe"# $elgi heiratet nun Sigrun und 'irdschliesslich im Kamp%e getötet (Arosa vor Strophe -L"# Sigrun geht nun noch in denGrabhügel $elgis und liegt bei ihm# Schliesslich heisst es am Bnde des Ciedes (Arosa nachStr# Q"2 3Sigrun lebte nicht mehr lange vor $arm und Ceid# Bs 'ar Glaube in der Vorzeit(%ornescio", dass Ceute 'iedergeboren (endrbornir" 'ürdenE aber das heisst nun alter WeiberWahn# Von $elgi und Sigrun 'ird gesagt, dass sie 'iedergeboren '4ren2 Br hiess da $elgi$adding=aska.i, aber sie K+ra, $+l%dans 0ochter, so 'ie gesagt ist im K+rol=eit bezogen und die 6b%assung der $elgilieder dann in diechristliche Aeriode hineinbezeitet, so dass sie nun sozusagen als glaub'ürdige Muellen %ürdas $eidentum nicht mehr ohne 'eiteres angesehen 'erden könnten#

    *esser bezieht man die 3Vorzeit8 au% einen 4lteren 6bschnitt innerhalb des $eidentums, 'iees das 3*randzeitalter8 (0otenverbrennung" und das 3$ügelzeitalter8 (unverbrannte0otenbestattung" als 6bschnitte innerhalb des $eidentums vorgeben# ie Dormulierung inden $elgiliedern, ?Bs 'ar Glaube in der Vorzeit?, bedeutet nicht, dass der &berlie%erer dieserCieder nicht mehr daran geglaubt h4tte# Br erz4hlte diese drei Cieder mit den darinvorkommenden Wiedergeburten, das ist %ür ihn 0atsache# 1ur %ür seine verchristlichten>uhörer, die von Wiedergeburt nichts mehr 'ussten oder gar nie 'ussten, er'4hnt er, dassman %rüher daran geglaubt hatte in dem Glauben der Vorv4ter#

    ie Wiederverkörperung setzt das Vorhandensein einer unsterblichen Seele voraus, die denalten Körper im >eitpunkt des 0odes verl4sst, und, nach einer ge'issen >eit im @enseits, inden Körper eines 1eugeborenen eingeht, um mit diesem ein neues Ceben zu beginnen# Im6ltheidentum 'ird die Seele (Rnd" mit dem 6tem identi%iziert und mit einem Schmetterlingoder Vogel s)mbolisiert# ass unsere Seelen unsterblich sind, sagt in der G)l%aginning P

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    :dinn (als ;ri.i" selbst2 3a sagte ;ri.i2 as ist das Wichtigste, dass er den /enschen schu%und gab ihm die Seele (önd", die leben soll und nie vergehen, 'enn auch der Ceib in derBrde %ault oder zu 6sche verbrannt 'ird8# /an hat einge'endet, der 0et stamme von SnorriSturluson, nicht von den Göttern, und er 'ürde nur die christliche Vorstellung der Seele'iedergeben# och 'ird hier im 0et %ür die Seele der eindeutig heidnische *egri%% ?önd?(6tem, Seele" ver'endet, nicht das bekannte ?salu? (Seele im christlichen Sinne", 'elchessich au% zahllosen christlichen unensteinen ab dem # @ahrhundert %indet# C4ge hier einechristliche Vorstellung vor, dann h4tte hier eben statt ?önd? eindeutig ?salu? stehen müssen#

    6uch in den nordischen Sagas %inden sich einige Stellen, die von der Wiedergeburt handeln#So sah laut Dlate)=arb

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    3Wenn du einen Sohn gebierst, denn du bist in guter $o%%nung, nenne ihn nach mir, ich ho%%e,das bringt Glück8# Karl stirbt nun im Kamp% und 'ird sich vermutlich in seinem eigenen Sohn'iederverkörpern 'ollen#

    6uch in der Bgils saga SkallagrXmssitat aus der Arests saga Gu.mundar g

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    indisches $eidentum sind z'ei 5ste aus demselben Stamm# Im $induismus unterscheidetman drei 6rten von Karma, d# h# ?Werken? des /enschen2 # 0aten in %rüheren Ceben, dienoch nicht ange%angen haben, sich auszu'irken# -# 0aten des gegen'4rtigen CebensE auchdiese können durch das richtige Ceben getilgt 'erden# P# 0aten, die schon ange%angenhaben, Drucht zu tragen, die also den gegen'4rtigen >ustand herbeige%ührt haben# iesekönnen nicht au%gehoben 'erden#

    Im *uddhismus, ursprünglich ein 0eil des $induismus, heisst es, dass das Wirken in Werken,Worten und Gedanken =e nach seiner *escha%%enheit den harakter und das Geschick des/enschen bestimmt und ihn die Dolgen dieses Wirkens in immer erneuten Bistenzener%ahren l4sst# as asein gliedert sich in einen aktiven, verursachenden Karma!Arozess(kamma!bhava" und in seine 6us'irkung, den Wiedergeburtsprozess (uppatti!bhava"#

    Welche 6ndeutungen gibt es nun in den germanischen Muellen über ein ?selbster'orbenesSchicksal? oder ?Karma?7 Ceider ist nur 'enig erhalten# 6ber in dem Bddalied Sigur.arOvi.ain skamma NQ %indet sich ein deutlicher $in'eis# $ier 'ird *r)nhilds schlimmes Karma (siebrachte den *urgundern schliesslich viel Jnglück" au% eine vorgeburtliche Bistenz

    zurückge%ührt23Verleid ihr niemand den langen Gang (\ 0od"Jnd 'erde sie nimmer 'iedergeboren (aptrborin"FSie kam schon krank vor die Kniee der /utterE>u allem *ösen ist sie geboren,/anchem /anne zu trüben /ut8#

    6ptrborin ('iedergeboren, nachgeboren" ist eindeutig# Wieso kam sie ?krank vor die Knie der/utter (\ Geburt"87 iese ?Krankheit? ist keine übliche Krankheit ge'esen, sondern einschlechtes Schicksal aus vorgeburtlicher >eit# Sie hat also et'as aus einem %rüheren Cebenund]oder dem @enseits mitgebracht, 'as sie dazu bringt, *öses zu tun#

    iese Bddastelle sollte man deuten 'ollen zusammen mit den Volksüberlie%erungen von derstra%enden Drau $olle, die Gold oder Aech (\ Jnglück" über die /4dchen ausschüttet# Drau$olle ist eindeutig die Brdgöttin Drigg (*urchard von Worms schreibt im # @ahrhundert2?Driga!$olda?"# ie Spindel, die im bekannten Drau!$olle!/4rchen der Sammlung Grimm inden *runnen %4llt, ist ein S)mbol %ür den Cebens%aden, der nun zu Bnde ist (\ 0od"# er*runnen ist der sogenannte 0unnel, den man im 6ugenblick des 0odes als Seeledurchschreitet, 'ie 'ir aus den Schilderungen von /enschen mit 1ahtoderlebnissen 'issen#ort %indet sich die Seele au% einer grünen Wiese, 'o ein 6p%elbaum steht# Bs ist derWeltbaum, 'ir sind also in einer spirituellen Welt (vergleiche die celtische (keltische" 6p%el!und @enseitsinsel 6valon", der *acko%en ist S)mbol der Brde (die kleinen Kinder 'erdendarin gebacken" und die Kuh (in einigen alten Dassungen" ist S)mbol der Brdgöttin# ieseheisst hier Drau $olle und deckt sich mit einem Dederbett zu, dass mit dem Schnee in

    Verbindung gebracht 'ird# Goldmarie und Aechmarie sind Verstorbene, also Seelen, die im@enseits sind und dann schliesslich 'iedergeboren 'erden# as 0or, durch das die@ung%rauen zurückkehren, ist das bekannte 0otentor, das in der Bdda drei /al vorkommt# Bsteilt das 0otenreich vom eich der Cebenden und s)mbolisiert sozusagen (4hnlich 'ie der*runnen" den &bergang# as Gold ist ein gutes Schicksal, 'eil die Goldmarie eben im%rüheren Ceben und bei Drau $olle gut 'ar, das Aech ist böses Schicksal# Bs ist keinein%acher 0eer, den man ab'aschen könnte2 3Jnd das Aech blieb an ihr ha%ten, ihr Cebenlang8 heisst es# Sie 'ird also ihr Ceben lang ?Aech? (Jnglück" haben# er $ahn (nicht in allenDassungen" begrüsst morgends die Sonne, ru%t sie herbei# $ier begrüsst er die /4dchen inder Welt der CebendenE es ist ein S)mbol, dass sie 'ieder bei den Cebenden 'eilen# ie4lteste 6u%zeichnung des /4rchens stammt übrigens von QQ (Georges Aeele, 30he old'ives tale?"#

    Wiedergeburt und Karma h4ngen zusammen, 'enn es mehrere Ceben gibt# ann kann esnur so sein, dass man irgendet'as vom %rüheren Ceben in das neue hineinnimmt#

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    6ngenommen, es '4re nicht so, die einzelnen Ceben '4ren völlig voneinander unabh4ngigeBreignisse, 'ir %ingen nach =edem Ceben 'ieder bei 1ull an# ann h4tte das %rühere Cebenau% uns, unser =etziges Schicksal, unsere Seele, keinerlei Bin%luss# ann %ragen 'ir uns2Warum leben einige im eichtum, sind gesund, und 'erden auch noch sehr alt7 Warumleben andere in 6rmut, Krankheit, Sorgen7 ie Verteilung des Schicksals '4re dannschlicht'eg ungerecht# a das Schicksal von den Göttern bestimmt 'ird, '4ren die Götterungerecht# ?Jngerechte Götter? ist aber ein Widerspruch, Götter sind immer gerecht# Bin/assenmörder könnte dann also z# *# au% ein neues Ceben in Sorglosigkeit und Wohlstandho%%en, *estra%ung %ür seine Jntaten h4tte er nicht zu er'arten# Binem $eiligen hingegenkönnte es passieren, dass er im n4chsten Ceben ?zu%4llig? in ganz schlimmen Jmst4ndensein muss# 6uch das 'iderspricht unserm Gerechtigkeitsge%ühl# Bs gibt ! philosophischbetrachtet ! keinen ?>u%all?E das Schicksal kann also nicht vom ?>u%all? bestimmt 'orden sein,es muss bestimmten Gesetzm4^igkeiten unterliegen# ?Rrl[g? bedeutet eben auch?Jrgesetzlichkeit?, nicht ?>u%all?# as Schicksal hat seine Gesetze, zu denen der ?>u%all?nicht gehört# as 6btragen von guten und bösen eigenen 0aten %rüherer Ceben ist so eineGesetzm4^igkeit# Wenn sie nicht gilt, dann muss eine andere gelten, denn der ?>u%all? kannuns unser Schicksal nicht bestimmen, da er nicht eistiert# Jnd logischer'eise können die

    Götter unser Schicksal auch nicht ?zu%4llig? bestimmt haben# 6lso 'elche Gesetzm4ssigkeitsollte sonst hier Geltung haben7 Wenn es völlig egal ist, 'as 'ir im %rüheren Ceben taten,'enn 'ir nichts davon mit ins n4chste Ceben nehmen, dann ist das %rühere Ceben sinnlosge'esen# Jnd das derzeitige '4re es übrigens auch# @edes Ceben '4re sinnlos, da ohneirgendein Bnt'icklungsziel# Wozu brauchte es dann überhaupt Wiedergeburten, 'enn sieohne Brgebnis blieben (auch unsere Seele ?rei%t? =a dann nicht, denn dies setzte doch voraus,dass man irgendet'as vom %rüheren Ceben mitn4hme"7 ieses S)stem '4re sinnlos, eineBnt'icklung %4nde nicht statt# 1atur bedeutet aber auch Weiterent'icklung, und die Bddalehrt uns, dass das ganze S)stem au% Bnt'icklung basiert2 Bntstehen, Sein, Vergehen,1euentstehen au% einer höheren Bbene# Würden 'ir immer bei 1ull an%angen, '4re dasStillstand# en kann es in der 1atur nicht geben# Wir können auch unseren religiösenMuellen entnehmen, dass es eine unterschiedliche *ehandlung der Seelen im @enseits gibt2

    Gute kommen nach Giml_!Vingumindest das ist gesicherter Glaube, dass man =e nachdem eigenen Ceben in unterschiedliche @enseitsorte kommt# ie Seele nimmt also et'as mitins @enseits# as ist der erste Schritt# Warum sollte nun die Seele bei einer Wiedergeburtnicht gleich%alls et'as mitnehmen7 Bs '4re unlogisch, 'enn es nicht so '4re# /an ersiehtdas zum *eispiel in der GrXmnism+l!Binleitung, 'o 6gnarr von Drigg mit den 'eiblichen0ugenden, Geirro.r von :.inn in den m4nnlichen 0ugenden unter'iesen 'erden# as %ührtdazu, dass Geirro.r 6gnarr tötet und König 'ird# Sein Sohn ist 6gnarr -, ist nach 6gnarr benannt und muss als dessen Wiedergeburt angesehen 'erden# ieser 6gnarr - ist dereinzigste, der sich des >auberers erbarmt ('eil er die 'eiblichen 0ugenden hat", und nungibt ihm :.inn auch seine Jnter'eisung und macht ihn zum König# 1ur 'er die 'eiblichen

    und m4nnlichen 0ugenden zusammen hat, soll König sein (siehe ?Götterlieder der Bdda,*and I, ie 9dinslieder8"# ieser /)thos ist ohne Wiedergeburt und vor allem ohne dieVorstellung, dass man et'as aus dem %rüheren asein mitnimmt (n4mlich die 'eibliche0ugend des /itleides, Brbarmens" gar nicht verst4ndlich# es'egen sollte man davonausgehen, dass 'ir sehr 'ohl einiges aus unserem %rüheren Ceben mitnehmen#

    ie Cehre von der Bnt'icklung und die Vorstellung von gerechten Göttern l4sst es gar nichtzu, dass ein %rüheres Ceben ohne =egliche Dolgen bleiben sollte# Wenn es eine Wiedergeburtgibt, dann hat diese auch Dolgen %ür das n4chste Ceben, dann gehört so et'as 'ie KarmaRrl[g %ast 'ie logisch!rational z'ingend dazu# In der /athematik kennen 'ir dieWahrscheinlichkeitsrechnung# Wenn ich mit einem Wür%el einmal 'ür%ele, gibt es einebestimmte Wahrscheinlichkeit, dass zum *eispiel eine kommt# Wenn ich erneut 'ür%ele,dann beginne ich eigentlich völlig vom ersten Wur% unabh4ngig# ennoch geht dieWahrscheinlichkeitsrechnung vom %rüheren Breignis aus, um die Gesamt'ahrscheinlichkeitzu errechnen# Wenn ich zum *eispiel in Wür%en nie eine er'ür%ele, steigt die

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    Wahrscheinlichkeit, dass die im n4chsten Wur% %4llt, an, ob'ohl doch die hancen immernoch gleich bleiben# ie %rüheren Wür%e haben also eine *edeutung sogar in der /athematik#Warum sollten %rühere Ceben dagegen ohne *edeutung %ür das =etzige sein7 Bs ist eineBr%ahrung, dass insbesondere sogenannte ?Brstinkarnationen? (Seelen, die das erste /al ineinem menschlichen Körper inkarniert sind", den Glauben an die Wiederverkörperungablehnen# Sie haben selbst schliesslich keinerlei Brinnerung an %rühere /enschenleben, daes sie bei ihnen =a auch gar nicht gab# $ingegen nehmen 4ltere Seelen diesen Glauben vieleher an, 'eil ihnen innerlich be'usst ist, dass sie schon mehr%ach in andern Körpern au%dieser Brde 'eilten# Bt'as anderes ist die 6n'endung der Karma!Cehre# 1aive Gemütermissbrauchen sie, um =edem Kranken, Ceidenden, arbenden die Schuld an seinemJngemach zuzuschreiben und um damit aus der Verp%lichtung zum $el%en be%reit zu 'erden#6ber diese Verp%lichtung besteht, und egal 'ie 'ir auch immer handeln, bleiben 'ir 0eil desKarmas, scha%%en 'ir mit =edem Gedanken, mit =eder 0at und eben auch mit =ederunterlassenen 0at unser neues Schicksal selbst# ?Karma? bedeutet nicht2 ?Jnheil, Jnglück?,sondern2 ?ie Dolgen des eigenen 0uns?# iese können gut oder schlecht sein, =e nach demeigenen 0un, 'elches genauso gut oder schlecht ist# So mag es z'ar zutre%%en, dass et'aein körperlich *ehinderter %ür seinen >ustand selbst verant'ortlich ist, 'eil er im

    vorangegangenen Ceben %alsch gehandelt hatte, dennoch müssen 'ir ihm hel%en und ihmsein derzeitiges Ceben erleichtern# enn t4ten 'ir das nicht, machten 'ir uns genausoschuldig und 'ürden vielleicht im n4chsten Ceben selbst ein negatives Karma er'irken# er$in'eis, dass 'ir in sein derzeitiges negatives Karma unzul4ssig eingrei%en, indem 'ir eserleichtern, und er es somit in diesem Ceben gar nicht abarbeiten konnte (und des'egenvielleicht noch einmal mit solch einer *ehinderung inkarnieren muss", ist nicht überzeugend,denn 'ir 'issen =a nicht, ob sein negatives Karma nicht gerade beendet 'ar und 'ir alsWerkzeug des Schicksals dazu h4tten beitragen müssen, dass es beendet 'ird# Jnddenkbar ist auch, dass eine Seele solch eine *elastung %rei'illig au% sich nimmt, ohne diesals negatives Karma abzuarbeiten# as soll zu'eilen auch vorkommen, und daher ist unsere$il%e gleich%alls not'endig# Binem Ceidenden damit zu begegnen, dass man ihm sagt, er seiselber Schuld, geht nicht, und 'ürde dem=enigen, der es so herzlos sagt, nur selbst ein

    negatives Karma bescheren# Wer *ehinderte verspottet, der kann im n4chsten Ceben selbstals *ehinderter inkarnieren, um zu lernen, 'ie es ist, derart verspottet zu 'erden# Wir solltendie Karma! oder Rrl[g!Cehre allerdings auch nicht zu einer blossen Vergeltungsrechnung'erden lassen, sondern uns darüber be'usst 'erden, dass =eder Gedanke, =ede 0at, ihre6us'irkungen und Dolgen haben 'ird, im Guten 'ie im Schlechten, ob nun im hier und =etzt,oder aber im iesseits oder nach einer möglichen Wiedergeburt# ie Cinderung von Ceid,1ot und &bel in der Welt sollte also auch eine 6u%gabe ohne $erleitung durch Karma oderRrl[g sein#