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Wirtschaft IN BREMEN 7/2012 Klimaschutz Haben Sie schon eine CO 2 -Bilanz? Luftfracht Sicherheitsanforderungen werden verschärft Stürken Albrecht Gläserne Produktion im Schuppen 1 Metropole Nordwest Region sieht sich als Verantwortungsgemeinschaft Deutschland-Stipendien Besser als eine Stellenanzeige Unternehmerreise Marseille im Aufbruch Krone der Exzellenz MAGAZIN DER HANDELSKAMMER www.handelskammer-bremen.de Wirtschaftsempfang

Wirtschaft in Bremen 07/2012 - Wirtschaftsempfang: Krone der Exzellenz

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WirtschaftIN BREMEN

7/2012

KlimaschutzHaben Sie schon eine CO2-Bilanz?

LuftfrachtSicherheitsanforderungen werden verschärft

Stürken AlbrechtGläserne Produktionim Schuppen 1

Metropole NordwestRegion sieht sich als Verantwortungsgemeinschaft

Deutschland-StipendienBesser als eine Stellenanzeige

UnternehmerreiseMarseille im Aufbruch

Krone derExzellenz

MAGAZIN DER HANDELSKAMMER

www.handelskammer-bremen.de

Wirtschaftsempfang

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Bremens Universität ist mit ihrem Zukunftskonzept Exzellenzuniversität geworden und zählt damit zurElite der deutschen Hochschulen – als Einzige in Nord-deutschland. Die Bedeutung, die dieser Ritterschlagfür den Wissenschaftsstandort hat, kann man gar

nicht hoch genug einschätzen. Der Erfolg gibt dem Bundeslandund dem Wirtschaftsstandort Bremen einen großen Schub nachvorn. Diese Chance gilt es zu nutzen, um das Land und die Region weiter voranzubringen!

Die Auszeichnung zeigt nicht nur, dass eine mittelgroßeUniversität wie Bremen in der obersten Liga der Forschungs-standorte mitspielen kann. Sie ist auch eine Anerkennung dafür,dass das Land Bremen den Ausbau der Wissenschafts- und

Forschungsinfrastruktur in den zurückliegenden Jahren erfolgreich vorange-trieben hat. Ein weiteres Erfolgskennzeichen bremischer Wissenschaftspolitikist die Zusammenarbeit von Wirtschaft und Wissenschaft.

Der Technologietransfer hat in den vergangenen Jahren wesentlich zumwirtschaftlichen Strukturwandel beigetragen und die Entwicklung moderner,forschungs- und entwicklungsintensiver Industriebetriebe und Dienstleistun-gen befördert. Das hat sich positiv auf die Spitzencluster in der Region aus-gewirkt, beispielsweise auf die maritime Wirtschaft und Logistik, auf dieLuft- und Raumfahrtindustrie, Automotive, Windenergie oder auf die Gesundheitswirtschaft.

Umgekehrt hat die Wirtschaft einen großen Beitrag zur akademischenAusbildung geleistet – und wird dies auch weiterhin tun. Sie hat zum Bei-spiel Stiftungsprofes-suren eingerichtet, Deutschland-Stipendien übernom-men oder Spenden für neue Studiengänge geleistet. Die Handelskammer beteiligt sich seit 1996 mit der Veranstaltungsreihe „Wirtschaft trifftWissenschaft“ am Wissenschaftstransfer.

Wir müssen jetzt die überregionale Anerkennung und Aufmerksamkeitnutzen, um den Wissenschaftsstandort Bremen noch intensiver zu fördern.Dazu gehört, das entsprechende Standortmarketing systematisch auszu-bauen und die Wirtschafts- und Wissenschaftspolitik enger zu verzahnen.Das Ziel muss sein, dass die herausragende wissenschaftliche Infrastrukturin unserer Region auf breiter Ebene bis in die mittelständische Wirtschafthinein wirken kann. Hierfür ist das Engagement von Wissenschaft und Wirt-schaft gleichermaßen wichtig. Lassen Sie es uns gemeinsam anpacken!

Otto Lamotte (Präses)

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KAMMERSTANDPUNKT

Ritterschlag für den Wissenschaftsstandort

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INHALT

WirtschaftIN BREMEN

7/2012

KlimaschutzHaben Sie schon eine CO2-Bilanz?

LuftfrachtSicherheitsanforderungen werden verschärft

Stürken AlbrechtGläserne Produktionim Schuppen 1

Metropole NordwestRegion sieht sich als Verantwortungsgemeinschaft

Deutschland-StipendienBesser als eine Stellenanzeige

UnternehmerreiseMarseille im Aufbruch

Krone derExzellenz

MAGAZIN DER HANDELSKAMMER

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Wirtschaftsempfang

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Beilagenhinweis Diese Ausgabe der Wirtschaft in Bremen enthält den Statistischen Jahresbericht2011 der Handelskammer Bremen und der Industrie- und Handelskammer Bremerhaven. » Das sind unsere Titelthemen.

TITELGESCHICHTEWirtschaftsempfang – Krone der Exzellenz Die Universität Bremen hat es geschafft und ist Exzellenz-Universität geworden – ein Grund zu feiern, vor allem auchfür die Wirtschaft der Stadt. So lud die Handelskammer Bremen zu ihrem diesjährigen Wirtschaftsempfang insMARUM ein, das Forschungsflaggschiff der Uni.

KAMMERREPORTHandelskammer Aus dem Plenum vom 4. JuniJadeWeserPort Kammern begrüßen neuen Fahrplan

STANDORTBREMENRöhlig Bestes Geschäftsjahr der GeschichteEnergiekontor AG Gut gerüstet Stürken Albrecht Gläserne Produktion im Schuppen 1Lange Nacht der Industrie Neuauflage 2012Bremer Landesbank Forum für UnternehmerinnenKunsthalle Bremen Friedensreich Hundertwasser

METROPOLREGIONMetropole Nordwest Region sieht sich als Verantwortungsgemeinschaft Maritime Wirtschaft Gute Stimmung

RUBRIKEN

KammerstandpunktPräses Otto Lamotte: Ritterschlag für den Wissenschaftsstandort

Bremen kompaktLand & Leute, In Kürze Stadt & Campus

InfothekVeranstaltungen der Handelskammer Firmenjubiläen, Wirtschaftsjunioren

BörsenExistenzgründungenKooperationenRecycling

CSR-PanoramaZahlen des MonatsWirtschaftstermineImpressumAnzeigenregister

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WirtschaftsempfangSeite 10 Krone der Exzellenz

Klimaschutz Seite 50 Haben Sie schon eine CO2-Bilanz? Produkt- und standortbezogene Klimabilanzen werden zu einem Wettbewerbsfaktor. Der „ökologische Fußabdruck“ dient der Glaubwürdigkeit, schafft Transparenz – und er zeigt, wogespart werden kann. Foto Frank Pusch

Foto Frank Pusch

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ZUKUNFTBILDUNGDeutschland-Stipendien Besser als eine StellenanzeigeSchulpreis Schule am Pfälzer WegModellprojekt Vom Hauptschulzeugnis zum Autobau-Diplom

WIRTSCHAFTGLOBALInfografik Globale Importe 2011Luftfracht Sicherheitsanforderungen werden verschärftInternationaler Dialog Südafrika, Türkei, USA (Alabama)Unternehmerreise Marseille im Aufbruch

NEUECHANCENSVB Spezialversand Bibel für Yacht- und BootfansNachrichten KfW-GründerChampions, Robotik-Logistik, Mechatronik, LAF’ 12 Anwenderforum, bulthaup, Piepenbrock

SERVICE&PRAXISNetzwerk Erfahrung – einfach zu schade für die RenteNachrichten

WAGEN&WINNENKlimaschutz Haben Sie schon eine CO2-Bilanz?OHB arbeitet am neuen UmweltsatellitenISO 50001 – Wie Sie mit klugem Energiemanagement Geld sparen

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Deutschland-Stipendien Seite 32Besser als eine StellenanzeigeBremen ist nach dem Saarland das erfolg-reichste Bundesland bei der Vergabe der neuen Stipendien. Foto Unipressestelle

Luftfracht Seite 37 Sicherheitsanforderungen werden verschärft Am 25. März 2013 tritt eine neue Vorschrift der EU-Luftsicherheitsverordnung in Kraft. Die Hansa-Flex AG lässt sich als „behördlich zugelassener bekannter Versender“ registrieren. Dazu muss sie ein umfangreiches Sicherheitsprogramm durchlaufen und Ware besonders verpacken (siehe Bild). Foto Hansa-Flex

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Allgeier kauft KielerInformatikunternehmenDie Allgeier Gruppe hat die b+m Infor-matik AG aus Melsdorf bei Kiel ge-kauft. b+m ist Experte für IT-Beratungsowie Entwicklung individueller Busi-ness-Lösungen mit Fokus auf die Ban-ken- und Versicherungsbranche sowieden Handel und die Produktion. DasUnternehmen hat rund 120 Mitarbei-ter. Allgeier übernimmt einer Mittei-lung zufolge alle Mitarbeiter und willseine Präsenz in Norddeutschland aus-bauen. Die börsennotierte Allgeier Hol-ding SE erwirtschaftete 2011 einenUmsatz von 379 Millionen Euro. n

Courtyard by Marriott Bremen:Hotel des Jahres Das Courtyard by Marriott Bremen istim Marriott-Markenverbund mit fünfAwards ausgezeichnet worden. Direk-tor Christian Haselmaier und sein Teamerhielten den Platinum Circle Award(hier muss die Gästezufriedenheit min-destens 90,4 Prozent betragen), denChairman’s Award (höchste Punktzahlbei der allgemeinen Gästezufrieden-heit), den Award für „Arrvial Experi-ence“ (beste Punktzahl von den Gästenfür eine gelungene Begrüßung bei derAnreise) und „Maintenance and Up-keep“ (höchste Punktzahl bei den Gäs-tefragebögen in Bezug auf einen ge-pflegten Zustand des Hotels). Die bes-te Auszeichnung ist jedoch der Titel„Hotel des Jahres“ (international, ohneAmerika). In die Bewertung fließenauch der Marktanteil und der Umsatzein. Weltweit gibt es 860 Courtyard byMarriott Hotels. n

Autobauer schätzenIT-Beratung von abatDas Bremer Unternehmen abat gehör-te 2011 zu den wichtigsten zehn IT-Be-ratungsunternehmen der deutschenAutomobilbranche. Das ist das Ergeb-nis einer Umfrage bei 350 Entschei-dern der Automobil- und IT-Industrie.Die abat Gruppe unterstützt die großenAutobauer, passende Software-Lösun-gen für Fahrzeugherstellung und Logis-

6 | Wirtschaft in Bremen 7.2012

BREMENKOMPAKT

LAND & LEUTE IN KÜRZE

· Heiner Helbig (56) ist am 1. Juli indie Geschäftsführung der Zech GroupGmbH eingetreten und hat den Jobvon Werner B. Wilmes als Chief Financi-

al Officer übernom-men. Zusammen mitKai Höpfner führtder Diplom-Kauf-mann auch die Ge-schäfte der Zech Ma-nagement GmbH,der zentralen Dienst-

leistungsgesellschaft der Zech Group.Höpfner leitete hier bislang die Abtei-lung Finanzen und Treasury. Helbig warbis zu seinem Weggang 13 Jahre fürden Essener Baukonzern Hochtief tätigund dort zuletzt Chief Financial Officer(CFO) der Hochtief Solutions AG. Wil-mes hatte das Unternehmen nach vierJahren verlassen, um sich neuen beruf-lichen Herausforderungen zu widmen.„Er hat das dynamische Wachstum derZech Group weiter vorangetrieben undmaßgeblich dazu beigetragen, die Grup-pe weiterzuentwickeln“, hieß es in einerMitteilung. n

· Jürgen Bula, Geschäftsführer derFlughafen Bremen GmbH, ist neuerPräsident des Marketing-Clubs Bremen.Er löst Bremens Marketingchef Dr.Klaus Sondergeld ab. Neu im Vorstandist Bernd Sonnemann (Stroer); die Pres-se- und Öffentlichkeitsarbeit leitet jetztAndrea Bischoff (WFB); Michael Arzen-heimer (campamedia) bleibt Geschäfts-führer und Christine Bornkeßel gestal-tet weiterhin das Programm. NeuesMitglied im Beirat ist Harald Schweers(Haase & Knels + Schweers). Nachfol-ger von Horst Neugebauer (SparkasseBremen) als Vorstandsmitglied für denBereich Finanzen ist Björn Siemer (Spar-kasse Bremen). Dem Beirat gehören fer-ner an: Professor Dr. Christoph Bur-mann (Universität Bremen), ManfredMichel (Ehrensenator der HochschuleBremen), Ulf-Brün Drechsel (BrandMer-chand), Michael Müller (Druckerei Mül-ler Ditzen), Petra Bromund und Dr.Klaus Sondergeld. n

· Dr. Stephan-Andreas Kaulvers(56), Vorstandsvorsitzender der BremerLandesbank, wurde als Nachfolger vonJosef Hattig zum Vorsitzenden des Auf-sichtsrats der BLG gewählt. Hattig (81)hatte den Aufsichtsratsvorsitz ein Jahrvor Ablauf der offiziellen Amtszeit nie-dergelegt, um 2013 nicht gleichzeitigmit BLG-Chef Detthold Aden aus demAmt zu scheiden. Kaulvers gehört seitsechs Jahren dem Gremium an. Der ge-bürtige Berliner studierte Wirtschafts-wissenschaften in Münster, lehrte inPassau und arbeitete anschließend bis2006 im Vorstand der Dresdner Bank,bevor er den Chefposten bei der BremerLandesbank übernahm. Das Mandat

Hattigs im Aufsichtsrat fiel an · Dr.Klaus Meier. Er ist Rechtsanwalt undgeschäftsführender Gesellschafter derwpd Windmanager GmbH & Co. KG.Den Vorsitz des Beirates übernahm Pro-fessor Dr.-Ing. Frank Straube. n

· Dr. Torsten Köhne übernimmtzum 1. Januar 2013 den Vorstandsvor-sitz der swb AG. Zu seinem Ressort ge-hören dann die gesamte swb-Erzeu-gungs- und Entsorgungssparte; dieseRessort-Funktion sowie das Auslands-geschäft verantwortet er auch im Mut-terkonzern, der EWE AG. Zum neuenvierköpfigen Vorstandsteam gehörenferner Timo Poppe (Netze) und UweSchramm (Personal, IT); ein neuer Ver-triebsvorstand wird derzeit gesucht.Die beiden noch amtierenden Vor-standsmitglieder Dr. Thomas Neuberund Jörg Budde scheiden aus. n

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Vector Foiltec: Top-Erfinder in EuropaGroße Ehre für ein Bremer Unternehmen: Das Europäische Patentamt zählt Vector Foiltec, den Welt-marktführer im technischen Folienbau für Dach- und Fassadensysteme, zu den drei kreativsten Un-ternehmen in Europa. Der European Inventor Award wird jedes Jahr vom Europäischen Patentamtvergeben. 200 Erfinder waren dieses Jahr vorgeschlagen, je drei Finalisten waren in fünf Katego-rien (Lebenswerk, Industrie, Forschung, KMU kleine und mittlere Unternehmen, außereuropäischeStaaten) nominiert. Dazu gehörte Dr. Stefan Lehnert und die von ihm gegründete Vector Foiltec inder Kategorie KMU. Er erfand bereits in den 80er Jahren ein luftgefülltes Folienkissen, das im Bauverwendet wird (im Bild ein Einkaufszentrum in Belgien). Das Material trägt bis zum 400fachenseines eigenen Gewichts und ist sehr elastisch. Vector Foiltec steht für spektakuläre, ökologisch ori-entierte Architektur – und hat nun eine weitere ehrenvolle Anerkennung erfahren. n

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tik einzuführen und zu betreiben. Soentsteht aus tausenden Einzelteilenam Ende ein Auto. Veröffentlicht wurdedie Studie von der Fachzeitschrift auto-motiveIT und der Unternehmensbera-tung PriceWaterhouseCoopers. n

Offshore-Notfall-Leitstelle am City AirportBremen wird zur europäischen Zentraleder Offshore-Sicherheit: Am City Air-port Bremen entsteht mit dem Euro-pean Offshore HSSE Center eine einzig-artige Notfallleitstelle für Offshore-Windparks, die für den nordeuropäi-schen Küstenraum von hoher Bedeu-tung ist. Betreiber ist die DGzRS Gesell-schaft für Maritimes Notfallmanage-ment mbH, eine Tochter der DeutschenGesellschaft zur Rettung Schiffbrüchi-ger. Die neue Notfall-Leitstelle über-nimmt die gesamte Alarmierung, Dis-position und Organisation eines Not-falls. n

Krankenkasse hkk mit Rekordergebnis Die bundesweit wählbare Krankenkas-se hkk hat das Jahr 2011 mit einem Re-kordüberschuss von 41 Millionen Euroabgeschlossen. Darüber hinaus wurden13,7 Millionen Euro Beitragsprämie andie Mitglieder der hkk ausgezahlt,

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sagte Vorstand Michael Lempe. Die hkkzählt zu den bundesweit 35 größtenKassen. „Der hkk gelingt der perfekteDreiklang aus der Ausschüttung ihrerBeitragsprämie, einer Stärkung derRücklagen und der weiteren Verbesse-rung ihrer Leistungen“, so Lempe. Zu-dem sei es der Kasse gelungen, die oh-nehin sehr niedrigen Verwaltungskos-ten weiter zu senken. Da auch 2012ein hoher finanzieller Überschuss er-wartet wird, erwägt die hkk, 2013 hö-here Prämien auszuschütten. Zur Er-folgsbilanz gehört auch ein Mitglieder-wachstum; im Jahresdurchschnitt 2011verbuchte die hkk einen Nettozuwachsvon 16.778 Mitgliedern – ein Plus von7,3 Prozent. Die Kasse betreut jetzt245.820 Mitglieder, einschließlich derFamilienangehörigen sind das 344.557Versicherte. n

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BREMENKOMPAKT

STADT & CAMPUS

Heinz-Otto Peitgen wird neuerPräsident der Jacobs University Das Board of Governors, der Aufsichts-rat der Jacobs University, hat ProfessorDr. Heinz-Otto Peitgen zum neuen Prä-sidenten der Jacobs University gewählt.Der Leiter des Fraunhofer Mevis-Insti-tuts für bildgestützte Medizin und Auf-sichtsratsvorsitzender der MeVis Medi-cal Solutions AG tritt sein Amt am 1. Ja-

nuar 2013 an. Der international be-kannte Mathematiker und mehrfachausgezeichnete Unternehmensgründerwird Nachfolger von Professor JoachimTreusch, der die Uni seit 2006 leitet. Erist damit nach Treusch und Fritz Schau-mann (1998 – 2006) der dritte Präsi-dent der Jacobs University. Peitgen habe wesentlich zur Grün-

dung der Jacobs University beigetra-gen und sie auch über all die Jahre hin-

weg mit seinem Rat begleitet, sagte dieVorsitzende des Jacobs-Board of Gover-nors, Professorin Dr. Karin Lochte. FürDr. Johann Christian Jacobs, Vorsitzen-der der Jacobs Foundation und der Fin-dungskommission, verkörpert Peitgen„in idealer Weise die Verbindung vonwissenschaftlicher Exzellenz und gesell-schaftlicher Verantwortung.“ Als Wis-senschaftler wie auch als Unternehmerinternational hoch angesehen stehesein berufliches Leben zugleich bei-spielhaft für einen Dialog und Wissens-transfer von Wissenschaft und Wirt-schaft. „Peitgens breites Wissen, dieSpannbreite seiner beruflichen Erfah-rung, seine ausgewiesene Internationa-lität, aber auch seine Verortung undVernetzung in Bremen werden eine we-sentliche Voraussetzung dafür sein,Kontinuität in den Erfolgen und die dy-namische institutionelle Weiterent-wicklung der Jacobs University zu ge-währleisten“, sagte Jacobs. Im Alter von 32 Jahren habilitierte

Peitgen in Mathematik, übernahm eineProfessur an der Universität Bremenund baute dort das Institut für Dynami-sche Systeme auf. Seit 1992 ist er Di-rektor des Centrums für Complexe Sys-teme und Visualisierung (CeVis) an derUniversität Bremen. 1995 gründete erdie gemeinnützige MeVis ResearchGmbH, heute ein Fraunhofer-Institut.Eine Ausgründung ist die seit 2007 ander Börse notierte MeVis Medical Solu-tions AG. n

Jacobs University:Absolventenjahrgang 2012Die Jacobs University Bremen hat ihren9. Absolventen-Jahrgang, die „Class of2012“, verabschiedet. Die 371 jungenMenschen – 184 Bachelor-, 109 Master-und 78 PhD-Absolventen – aus 64 Na-tionen haben ihre Zeugnisse erstmalsin dem neuen, vom Max Dudler entwor-fenen Sports & Convention Center inEmpfang genommen. In insgesamt 44verschiedenen Studienfächern erzielteder Jahrgang erneut eine bundesweitherausragende Absolventenquote von94,8 Prozent. Festrednerin war die Lebenslaufso-

ziologin und Professorin Dr. Jutta All-mendinger, Präsidentin des WZB Wis-senschaftszentrums für Sozialforschungin Berlin. Die erstklassige Ausbildungan der Jacobs University müsse nichtden Vergleich mit ihrer eigenen AlmaMater, der Harvard University, scheuen,so Allmendinger, die als Aufsichtsrats-mitglied seit acht Jahren die Entwick-lung der Bremer Privathochschule be-gleitet. Rund 1.500 Gäste verfolgtendie Graduation-Zeremonie. „Unsere Universität wäre nicht so er-

folgreich, wenn unsere begabten Stu-denten uns nicht immer wieder heraus-forderten, das gemeinsame Leben undArbeiten auf unserem multinationalenCampus zu optimieren“, sagte Uni-Prä-sident Joachim Treusch. „Vor allem die-se spezielle Jacobs-Kultur jenseits desHörsaals ist es, die uns von anderen ex-zellenten Universitäten unterscheidet.“Die Campus-Kultur forme Menschenmit großer Leistungsbereitschaft sowieeinem besonderen Verantwortungsge-fühl und interkulturellen Verständnis,sagte der Pakistani und Master-Absol-vent Mohammad Faisal. n

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Fotos

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10. Research Center an der Jacobs UniversityDie Jacobs University hat das ResearchCenter „Humanities, Modernity, Globa-lization“ (HMG) eröffnet. Es ist das 10.Forschungszentrum der Bremer Privat-hochschule, in dem Jacobs-Wissen-schaftler in multidisziplinären Teamszusammenarbeiten. Neun ResearchCenter arbeiten bereits seit Anfang2010: Energie und Umwelt; Ernährung,Wasser und Gesundheit; Bildung, Infor-mation und Kommunika-tion; Friedens-und Konfliktmanagement. Das HMGverbindet theoretische und empirischeAnsätze der Geistes- und Sozialwissen-schaften, um Kontinuitäten und Dis-kontinuitäten in Prozessen kulturellerModernisierung und Globalisierungaufzuspüren. Zentrales Thema sinddabei kulturelle Orientierungssysteme,Werte und Symbole, an denen sichMenschen, Gruppen und Organisatio-nen, sogar die Geisteswissenschaftenselbst, im Zuge des historischen undTechnologiewandels ausrichten. ZehnWissenschaftler mit ebenso vielen For-schungsansätzen bringen ihre Exper-tise in das Zentrum ein. n

Spitzenplätze für Unibei der DFG-FörderungIm neuen Förderatlas der DeutschenForschungsgemeinschaft (DFG) belegtdie Universität Bremen gleich mehrereSpitzenplätze. Bezieht man die absolu-ten Summen der DFG-Mittel auf die For-scher, die sie eingeworben haben, lan-det die Uni in den beiden BereichenNatur- und Ingenieurwissenschaften je-weils auf Rang 1. Der Förderatlas doku-mentiert das Fördergeschehen in derdeutschen Wissenschaftslandschaft fürdie Jahre 2008-2010. Im ersten DFG-Ranking (1991-

1995) belegte die Uni noch Rang 32,aktuell ist es Platz 21, gemessen an den

Ein zweiter Turm für die Universität BremenDie Universität Bremen verfügt jetzt neben dem Fall-turm über einen zweiten Turm der Wissenschaft: Im In-dustriepark Bremen wurde die Forschungs-Windenergie-anlage (WEA) UNI Bremen offiziell in Betrieb genom-men. Schon seit Januar speist sie Strom ins öffentlicheNetz ein. Inzwischen ist der Probebetrieb beendet, unddie Forschungen beginnen. Auch für Lehre und Weiter-bildung wird die Anlage künftig eingesetzt. „Die Wind-energieforschung hat an der Universität Bremen einenhohen Stellenwert“, sagte Professor Dr. Rolf Drechsler,Konrektor für Forschung. Die Anlage eröffne außerge-wöhnliche Optionen. Die Deutsche WindGuard GmbHaus Varel und das Bremer Institut für Messtechnik, Au-tomatisierung und Qualitätswissenschaft (BIMAQ) derUniversität Bremen arbeiten hier eng zusammen, umdie Leistungsfähigkeit, Zuverlässigkeit, Effizienz undUmweltverträglichkeit von WEA aller Größenordnungenzu verbessern. Die 3,4-Megawatt-Anlage des HerstellersREpower ist eine der ersten des Typs 3.4M104 miteinem so hohen Turm (180 Meter). n

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absoluten Bewilligungssummen derDFG. Dabei gilt: Je größer eine Univer-sität, desto mehr Geld kann sie aucheinwerben. Die Uni Bremen ist inDeutschland eine mittelgroße Universi-tät, zudem ohne die drittmittelinten-sive Medizin. „Gerade deshalb ist ihrguter Rang auch bei den absoluten Bewilligungssummen bemerkenswert“,hieß es in einer Mitteilung. Der Anteil der DFG-Mittel an allen

Drittmitteln in Bremen beträgt 44 Pro-zent. Mit dieser Quote rangiert die Uni-versität Bremen ganz deutlich unterden Top Ten der DFG-stärksten Univer-sitäten – ein deutliches Signal für diehohe Qualität der Bremer Uni-For-schung. Kooperation ist ein Erfolgsge-heimnis der Uni. Rund vier Fünftel derBremer DFG-Mittel wurden in koordi-nierten Programmen und Exzellenz-Ver-bünden eingeworben – also dort, woohne Kooperation nichts geht. Das istder mit Abstand höchste Wert allerdeutschen Universitäten. n

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TITELGESCHICHTE

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Die Krone der ExzellenzDie Universität Bremen hat es geschafft und ist Exzellenz-Universität geworden – ein Grund zu feiern,vor allem auch für die Wirtschaft der Stadt. So lud die Handelskammer Bremen zu ihrem diesjährigenWirtschaftsempfang ins MARUM ein, das Forschungsflaggschiff der Uni.

Von CHRISTINE BACKHAUS (Text) und FRANK PUSCH (Fotos)

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12 | Wirtschaft in Bremen 7.2012

TITELGESCHICHTE

Sie war eine von 16 Anwärterinnen auf die Krone.Elf von ihnen – eine veritable Wissenschafts-mannschaft für die internationale Forschungsli-ga – dürfen sie sich nun aufsetzen. Zur Elf ge-hört – und das kommt schlicht einer Sensationgleich – die Universität Bremen. Nachdem sie in

der ersten Exzellenz-Initiative vor fünf Jahren noch knapp ge-scheitert war, durfte sie jetzt, am 15. Juni 2012, jubeln: Bre-men ist Elite-Universität und damit eine der besten deut-schen Hochschulen. Ein Traum, ein Märchen, das Wunder vonder Weser? Ja und nein zugleich. Bremens Sprung an die Spit-ze der deutschen Universitätslandschaft hat „hochirdischeVoraussetzungen“, wie ihn einer der Väter dieses Erfolgs, Uni-Rektor Professor Dr. Wilfried Müller, charakterisierte.

Und er hat viele Gratulanten. Aus aller Welt trudelten undtrudeln bei Müller die Glückwünschschreiben ein. Und rund500 Menschen applaudierten ihm am 27. Juni persönlich aneinem geradezu symbolischen Ort, den die HandelskammerBremen wie mit Zauberhand für ihren diesjährigen Wirt-schaftsempfang auserwählt hatte: die Maschinen- und Aus-rüstungshalle des MARUMs, des Zentrums für Marine Um-weltwissenschaften. Einen größeren Veranstaltungsort hatdie Uni kaum aufzubieten; groß allein, was die Quadratme-terzahl anbelangt, größer noch, was die Leistung anbelangt:Sie trägt das Prädikat Weltklasse, denn die Forschung desMARUMs hat international höchste Geltung und hat denSieg in der Exzellenz-Initiative erst möglich gemacht (sieheauch Seite 14). Denn es brauchte den Zuschlag für mindes-tens ein Exzellenzcluster und eine Graduiertenschule, damitman sich die Krone als Eliteuni aufsetzen kann.

Die jährlichen Wirtschaftsempfänge der Handelskammersind noch recht jung – dieses war erst der fünfte –, aber sieziehen sich wie ein Kraftband durch den Wirtschaftsstand-ort. So gab es sie beispielsweise an der Jacobs University, imSchuppen 1 in der Überseestadt, im Luftfahrt-Trainingszen-trum in der Airport-City. Jetzt das MARUM. „Es ist ein Beispieldafür, wie sich Bremen in der Spitzenforschung eine Vorrei-terrolle erkämpft hat“, sagte Präses Otto Lamotte. „Die Ent-scheidung der Jury für Bremen war der Ritterschlag für unse-re Universität, von der wir alle zuvor schon mit großem Re-spekt die Exzellenz in Forschung und Lehre gesehen haben.“ Er machte deutlich, dass die Forschung kein Selbstzweck sei,sondern fundamental wichtig für die gedeihliche Standort-Entwicklung. „Der Ausbau der Wissenschafts- und For-schungsinfrastruktur in Bremen und Bremerhaven“, so La-motte, „hat wesentlich zum wirtschaftlichen Strukturwan-del beigetragen.“

Das machte er an vier Punkten deutlich. Die wissenschaft-liche Infrastruktur habe die Entwicklung moderner, for-schungs- und entwicklungsintensiver Industriebetriebe undDienstleistungen befördert. Diese prägten heute – zweitens– die gesamte Wirtschaftsstruktur im Land Bremen in zu-kunftsfähigen Spitzenclustern wie der maritimen Wirtschaftund Logistik, in Luft- und Raumfahrtindustrie, Automotive,

Windenergie und in der Gesundheitswirtschaft. Drittens sei-en die Universitäten und Hochschulen wichtige Anker für dieStandortentwicklung von Hightech-Unternehmen. „Und einvierter Aspekt: Auch die Wirtschaft hat ihren Beitrag geleis-tet und wird das weiterhin tun, unter anderem durch Stif-tungsprofessuren, Deutschlandstipendien oder Spenden fürneue Studiengänge und Forschungseinrichtungen sowie dieVeranstaltungsreihe Wirtschaft trifft Wissenschaft.“

Bremen gewinnt an Reputation - und wird ein Magnet für junge Talente

Auch dem Miteinander von Wirtschaft und Wissenschaft inBremen gebührt das Etikett „exzellent“. Darin sind sich Han-delskammer-Präses und Universitäts-Rektor einig. Müller hältdiese sehr gute Kooperation für eine der Voraussetzungen,dass die Uni nun den größten Erfolg in ihrer 40-jährigen Ge-schichte feiern konnte. Die langfristige, stabile Wissen-schaftspolitik des Landes und die gesetzlich verankerte Auto-nomie der Hochschule seien die beiden anderen Vorausset-zungen. „Wir haben bei den internationalen Gutachtern ge-

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7.2012 Wirtschaft in Bremen | 13

punktet, weil wir ein wissenschaftliches Profil haben“, sagteMüller. Es besteht aus sechs Wissenschaftsschwerpunkten.Ganz wesentlich ist hier der kooperative Gedanke. Die Wis-senschaftler wetteifern nicht gegeneinander, sondern ringenmiteinander um die besten Lösungen in universitätsübergrei-fenden Konstellationen. Zweiter Baustein des Erfolges istlaut Müller die außerordentliche Leistungsbereitschaft in derUni und ein innovativer Mechanismus, der neue Ideen förde-re. Drittens führte das Nachwuchskonzept zum Erfolg, dieUni versteht sich als Campus für junge, erfolgshungrige Ta-lente. Nach Bremen kommt man nicht als Star, in Bremenwird man zum Star, so die Müllersche Formel.

Der Lohn all der Mühen – nahezu die ganze Universitätstand hinter dem Antrag – wird jetzt ausgezahlt, nicht alleinin barer Münze. Für die Uni und ganz Bremen bedeutet derTitelgewinn einen unglaublichen Reputationsschub: Einelange Zeit eher belächelte und mitunter übel beleumdeteProvinzhochschule reiht sich ein in den erlauchten Kreis deut-scher Spitzenunis. Sie wird ein Magnet werden für junge, be-gabte Leute aus der ganzen Welt – was für ein Fingerzeig inZeiten knapper werdender Fachkräfte! »»»

(von oben links) Präses Otto Lamotte undHauptgeschäftsführer Dr. Matthias Fonger empfingen Hamburgs Finanzsenator Dr. PeterTschentscher (Bildmitte), der den Festvortraghielt – Professor Dr. Wilfried Müller erläutertedie Grundlagen für die Exzellenz-Entscheidungfür Bremen – Vizepräses Christoph Weiss undProfessor Dr. Rudolf Hickel – Bürgerschafts-präsident Christian Weber, Landrat Dr. JörgMielke und der Oldenburger IHK-PräsidentGert Stuke gehörten zu den Gästen – Bürger-meister Jens Böhrnsen dankte in seinem Gruß-wort Hamburg für seine solidarische Haltung inder Föderalismus-Debatte.

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14 | Wirtschaft in Bremen 7.2012

Dass an diesem Wirtschaftsempfang so viele Gäste wienoch nie teilnahmen, macht deutlich, wie sehr sich die Wirt-schaft und die ganze Stadt – allen voran Bürgermeister JensBöhrnsen – mit der Universität freuen. Viele waren auch neu-gierig auf Hamburgs Ersten Bürgermeister Olaf Scholz, deraber kurzfristig nach Berlin zu einer Sitzung des Vermittlungs-ausschusses Solarförderung reisen musste.

Tschentscher: Plädoyer für die Solidarität der Stadtstaaten

Daher war es Dr. Peter Tschentscher, der in Bremen geboreneHamburger Finanzsenator, der den Festvortrag hielt. „Ham-burg, Bremen und der Norden“ lautete der Titel. Und der Se-nator betonte die Gemeinsamkeiten und schlug eine Breschefür einen stärkeren gemeinsamen Auftritt. „Hamburg undBremen stehen für den Norden“, sagte er. Es gebe viele Be-rührungspunkte (die hanseatische Mentalität beispielswei-se) und beiderseitige Interessen, etwa was die maritime Wirt-schaft, die Luftfahrtindustrie oder auch die Verkehrsinfra-struktur anbelangt. Eine gute Hafenkooperation beispiels-weise sei vernünftig, gelte es doch für Hamburg und Bremen,gemeinsam Rotterdam und Antwerpen die Stirn zu bieten

statt miteinander zu konkurrieren. Auch beim Thema Länder-finanzausgleich seien die beiden Stadtstaaten in einer ähnli-chen Situation und Leidtragende der Einkommenssteuer-Zer-legung. „Wir verfügen beide über eine enorme Wirtschafts-kraft auf kleinem Staatsgebiet“, so Tschentscher, die sichaber nicht in der öffentlichen Finanzkraft abbilde. Er prägtedafür eine ganz neue Formel: Das Bruttoinlandsprodukt be-zogen auf den Quadratkilometer sei in Hamburg zehnmalhöher als in den Flächenländern. Ähnliches gelte wohl fürBremen. Tschentscher plädierte dafür, die Bund-Länder-Fi-nanzbeziehungen in ihrer Gänze zu betrachten und auf denPrüfstand zu stellen. Die Bremer hörten’s gern, denn die De-batte um die föderale Finanzreform (der aktuelle Finanzaus-gleich endet 2019) beginnt gerade. Die Handelskammer Bre-men wird sich hier gemeinsam mit der Handelskammer Ham-burg substanziell zu Wort melden und Denkanstöße geben(die „Wirtschaft in Bremen“ wird in ihrer Augustausgabeüber das Thema berichten).

Auch Bremens Bürgermeister Jens Böhrnsen beschwor aufdem Wirtschaftsempfang die Solidarität der beiden Stadt-staaten und zeigte sich dankbar für die Unterstützung, dieOlaf Scholz in den Ministerpräsidentenrunden Bremen zuteilwerden ließe. Er sei ein „großartiger Verbündeter.“ n

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Die Exzellenz-Initiative

Es ging ums Prestige und sehr viel Geld. In der zweiten Exzellenz-Initiative von Bund und Ländern wurden For-schungsgelder in Höhe von 2,7 Milliarden Euro vergeben,die die Universitäten bis 2017 zusätzlich erhalten. Bremenerhält 100 Millionen Euro. Elf Hochschulen tragen den TitelExzellenz-Universität: wie bisher die LMU und TU in Mün-chen, die FU Berlin, Konstanz, Heidelberg und die RWTHAachen sowie als Aufsteiger die Humboldt-Universität Berlin, Bremen, Dresden, Köln und Tübingen. Karlsruhe,Göttingen und Freiburg verloren ihren Titel. Bremen undauch Köln gelten als Überraschungssieger.

Die Bremer Uni hatte in der 3. Förderlinie „Zukunfts-konzepte“ mit ihrem Antrag „Ambitioniert und agil“ dieJury überzeugt. In diesem Antrag stellt sie ihre Entwicklungin den kommenden Jahren dar: Als mittelgroße deutscheUniversität will sie sich mit sechs Wissenschaftsschwer-punkten dauerhaft in der nationalen und internationalenSpitze etablieren. Gleichzeitig haben auch kleine, kreativeGruppen die Möglichkeit, mit Freiraum für wissenschaft-liche Neugier drängende Forschungsfragen unserer Zeit zu beantworten.

Den Grundstein für den Erfolg legten zwei weltweit renommierte Bremer Projekte. So wurden sowohl das mee-reswissenschaftliche Exzellenzcluster „The Ocean in theEarth System – MARUM“ als auch die sozialwissenschaft-liche Graduiertenschule „Bremen International GraduateSchool of Social Sciences“ (BIGSSS) verlängert – für über-ragende Leistungen in der Forschung und in der Förderungdes wissenschaftlichen Nachwuchses.

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16 | Wirtschaft in Bremen 7.2012

KAMMERREPORT

AktuellesHauptgeschäftsführer Dr. MatthiasFonger berichtete über die Ergebnissedes Handelskammer-Konjunkturreportszum Frühjahr 2012. Die Umfrage zeige,dass sich der Aufschwung der bremi-schen Wirtschaft fortsetze, auch wenndie Unternehmen die aktuelle Ge-schäftslage nicht mehr ganz so gut be-werteten wie noch zu Jahresbeginn. Be-merkenswert sei, dass sich die BremerKonjunktur trotz Euroschwäche undkraftloser Wirtschaftsentwicklung in ei-nigen europäischen Ländern gut be-hauptet habe. Viele Bremer Unter-nehmen wollten wieder mehr investie-ren und mehr Personal einstellen, wasdie Arbeitslosenquote voraussichtlichweiter verringern werde. Allerdings sei-en rund 40 Prozent aller Betriebe be-sorgt über die allgemeinen wirtschafts-politischen Bedingungen. Insbesonderesehe man Risiken durch den Fach-kräftemangel und die Entwicklung derEnergie- und Rohstoffpreise.

Dr. Martha Pohl, Leiterin des Ge-schäftsbereichs Industrie, Innovation,Umwelt, berichtete über die Ergebnisseund Handlungsempfehlungen der vomHamburgischen Weltwirtschaftsinsti-tut (HWWI) erstellten Studie zur Evalu-ation der Bremer Mittelstandsenquêtesaus den Jahren 2004 und 2007. DieStudie zur bremischen Mittelstands-politik, die im Auftrag der Handelskam-mer Bremen, der Unternehmensver-bände im Lande Bremen und der IHKBremerhaven gefertigt und am 8. Maiauf einer Diskussionsveranstaltung im

Haus Schütting (siehe auch „Wirtschaftin Bremen“ Ausgabe 6/2012) präsen-tiert worden sei, belege unter anderemdie Einschätzung der Handelskammer,dass die vom Senat beschlossene Er-höhung der Gewerbesteuer zum jetzi-gen Zeitpunkt weder angezeigt nochvertretbar sei. Die Studie mache eben-falls deutlich, dass der konsequenteBürokratieabbau eine Daueraufgabebleibe, der kontinuierlich neue Impulsebrauche. Präses Otto Lamotte betonte,dass die Studie eine gute Grundlagedarstelle, der Mittelstandsförderung inBremen frischen Wind zu verleihen.

Nachwahl zum PlenumAufgrund des Ausscheidens von Dr. Wil-lem Schoeber beschloss das Plenumeinstimmig, Dr. Torsten Köhne, den de-signierten Vorstandschef der swb AG,gemäß § 2 Abs. 2 der Wahlordnung fürdie Restlaufzeit bis zum 31.12.2015 alsPlenarmitglied nachzuwählen.

AusbildungsmarktKarlheinz Heidemeyer, Leiter des Ge-schäftsbereichs Aus- und Weiterbil-dung, informierte das Plenum über dieaktuelle Situation auf dem Ausbil-dungsmarkt. Für viele Bremer Unter-nehmen werde es zunehmend schwie-riger, geeignete Fachkräfte zu finden.Sie ergriffen deshalb verstärkt Maßnah-men, um der größeren Nachfrage aufdem Fachkräftemarkt zu begegnen. Einzentrales Element sei die Ausbildungvon Jugendlichen. So habe die Zahl deraktiven Ausbildungsbetriebe in Bre-men zwischen 2003 und 2011 um rund20 Prozent zugenommen. Die Zahl derbei der Handelskammer Bremen einge-

AUS DEM PLENUM Die Plenarsitzung vom 4. Juni

l Aktuellesl Nachwahl zum Plenum

l Situation auf dem Ausbildungsmarktl E-Mobility-Region Bremen

tragenen Ausbildungsverhältnisse ha-be sich ebenfalls kontinuierlich ge-steigert. Das Angebots-/Nachfragever-hältnis werde sich in diesem Jahr wei-ter zu Gunsten der Ausbildungsplatz-suchenden entwickeln. Allerdings sei esfür die Unternehmen zum Teil auchschwierig geworden, ihre Ausbildungs-plätze zu besetzen.

E-Mobility-Region BremenAndreas Kellermann, Leiter des Mer-cedes-Benz Werks Bremen, und Profes-sor Dr. Matthias Busse, Leiter desFraunhofer-Instituts für Fertigungstech-nik und Angewandte Materialfor-schung (IFAM), berichteten im Plenumüber die Aktivitäten zur Entwicklungder E-Mobility-Region Bremen (sieheauch „Wirtschaft in Bremen“ Ausgabe5/2012). Die Region Bremen/Olden-burg sei eine von acht Modellregionenfür Elektromobilität in Deutschland.Seit Mitte 2009 würden vor Ort Projek-te rund um das Thema Elektromobilitätinitiiert und durchgeführt. Ziele derAnstrengungen seien vor allem die Re-duzierung der CO2-Emissionen sowiedie Verringerung der Abhängigkeit vonÖlimporten. Ein Entwicklungsschwer-punkt des Bremer Fraunhofer-Institutssei der Radnabenmotor, der sowohl invollelektrischen Stadtfahrzeugen, alsauch als einfache Hybridisierung inbestehenden Fahrzeugkonzepten zumEinsatz kommen könnte. Bei Daimler

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7.2012 Wirtschaft in Bremen | 17

JadeWeserPort: „Sorgfaltvor Schnelligkeit“Die Handelskammer Bremen, die Ol-denburgische Industrie- und Handels-kammer (IHK) sowie die IHK Bremerha-ven begrüßen es, dass sich alle am Baudes JadeWeserPorts Beteiligten zusam-mengesetzt und auf einen gemeinsa-men Fahrplan verständigt haben. Diesentspricht ihrer Forderung an die Betei-ligten, bei diesem Großprojekt an ei-nem Strang zu ziehen und sich auf einegemeinsame Vorgehensweise zu ver-ständigen. Die Präsidenten der Kam-mern – Otto Lamotte (Bremen), GertStuke (Oldenburg) und Ingo Kramer(Bremerhaven) – sagten: „Es ist gut,dass nun einvernehmlich ein neuerZeitplan für die Inbetriebnahme be-schlossen wurde. Hier geht Sorgfalt vorSchnelligkeit. Oberstes Ziel dieses aufJahrzehnte angelegten Zukunftspro-jekts muss sein, einen dauerhaft zuver-lässigen Betrieb des JadeWeserPorts zugewährleisten."

Die drei Kammern forderten die Be-teiligten dazu auf, den neuen Kurs zü-gig fortzuführen. Jetzt müsse es darumgehen, die Zeit nicht in öffentlichenDiskussionen zu verbringen, sondernmit Hochdruck an der Sanierung der

bestehe bereits seit 2010 ein weltwei-ter Flottenbetrieb mit mehr als 2.000smart-Fahrzeugen sowie mit rund1.000 A-Klassen und Vito E-CELLs. Seitdiesem Jahr sei der smart electric drivezudem das erste kommerziell verkaufteund in Großserie hergestellte batterie-betriebene Elektrofahrzeug der Daim-ler AG.

Auch das Bremer Entsorgungsunter-nehmen Nehlsen sei ein Vorreiter beimThema E-Mobility. Das Unterneh-menbetreibe selbst zwei Müllfahrzeu-ge mitElektroantrieb und koordiniere ineinem eigens gegründeten Netzwerkrund 70 kleine und mittlere Unter-neh-men aus Bremen und dem Nordwestenmit insgesamt rund 160 geplantenElektro-Fahrzeugen. Einig waren sichdie Referenten darin, dass die Haupt-absatzmärkte in naher Zukunft weni-ger ländlich geprägte Gebiete sein wer-den als vielmehr die großen Metropo-len der Welt. n

Kaje zu arbeiten: „Als einziger deut-scher Tiefwasserhafen für den Contai-nerumschlag ist der JadeWeserPort ei-ne riesige Chance zur Verbesserung derWirtschafts- und Arbeitsmarktstrukturin der gesamten Nordwestregion. Zielmuss daher sein, dass der Start rei-bungslos gelingt“, sagten die drei Prä-sidenten. n

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Technischer Anschauungs-unterricht: IFAM-Chef Dr. Busse(2.v.r) stellte den Mitgliedern desPlenums das aktuelle Modell desHybrid-Sportwagens Fisker Karma(im Bild) und den smart fortwoelectric drive der Daimler AG vor.

„Tecnopedia“ am Flughafen: Die Handels-kammer stellte das IHK-Lernportal zur Unterstützung von Naturwissenschaft undTechnik im Unterricht auf dem Tag der Technik von VDI und VDE in Bremen vor.„Technik macht Schule“ ist das Motto despreisgekrönten Mit-Mach-Portals, das aufspielerisches Lernen setzt.www.tecnopedia.de

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18 | Wirtschaft in Bremen 7.2012

KAMMERREPORT

VERANSTALTUNGEN DER HANDELSKAMMERBREMEN IM JULI, AUGUST, SEPTEMBER (AUSWAHL)

Existenzgründung/Unternehmensnachfolge

18. Juli, 18:00 Uhr Workshop Existenzgründung: Faktoren für den erfolgreichen VertriebFür Jungunternehmen sind das Wissen umdie notwendigen Voraussetzungen für denVertrieb und die Wahl der richtigen Vertriebs-strukturen von entscheidender Bedeutung.Neben der Frage, welcher Vertriebsweg zuder angestrebten Zielgruppe passt, ist derrichtige Mix aus Eigenmotivation, Produkt-überzeugung und geeigneten Kommunika-tionsformen die Basis für den Erfolg.Referentin ist Renée Leucht, Klimawechsel

Bitte melden Sie sich an bei Grazyna Renzelmann, B.E.G.IN,Telefon 0421 323464-12, [email protected]

10.-20. September, 18:00 Uhr Der Weg in die SelbstständigkeitWie werde ich Unternehmerin – wie werdeich Unternehmer? Welche Voraussetzungensind bei der Existenzgründung zu beachten?Was ist ein Businessplan? Wie kalkuliere ichmeine Kosten? Welche Pflichten muss ich er-füllen, wenn ich Personal beschäftige undwas möchte das Finanzamt von mir wissen?Diese und weitere Fragen werden in dem Existenzgründungsseminar „Der Weg in dieSelbstständigkeit“ der Handelskammer Bremen beantwortet. Referenten: Tania Neu-bauer, Dr. Dietrich Bostelmann, Dr. DorotheeLotz, Ida Klipan, Dr. Jörg Dohrmann, Jörg Jarchow, Susanna Suhlrie, André Dillinger,Arno Geerds.

Bitte melden Sie sich an bei Jutta Deharde, Telefon 0421 3637-234, [email protected]

25. September, 15:00 Uhr Tag der MittelstandsfinanzierungVertreter der Bremer privaten Kreditwirt-schaft mit dem Schwerpunkt Finanzierung,von den bremischen Förderbanken und derMittelstandsbörse Deutschland geben mitFachbeiträgen Antworten auf praktische Fragen der Mittelstandsfinanzierung: Wiewird das Vorhaben bei der Hausbank erfolg-reich präsentiert, wie wirkt sich das Ratingdes Unternehmens auf die Zinskonditionenaus, welche Sicherheiten und in welcher

Höhe werden von der Bank akzeptiert, gibtes staatliche Förderprogramme, die die Zins-höhe oder die geforderte Absicherung desKreditbedarfs entspannen?

Bitte melden Sie sich an bei Rita Kahrs, Telefon 0421 3637-231,[email protected]

Mittelstandstreff

29. August, 12:30 Uhr Werte bilden durch Wertschätzung –Führungskommunikation in UnternehmenReferentin ist Marion Guérin, Paradigmacoaching und consulting.

26. September, 12:30 Uhr Wie stark ist Ihre Arbeitgebermarke?Referenten sind David Bartusch, Jörg Riedel,Gaby Benjes und Petra Lawitschka, Netzwerk„identitätsfinder“, Bremen

Der Mittagstisch findet im Club zu Bremenstatt. Bitte melden Sie sich an bei Sabrina Gaartz, Telefon 0421 3637-235, [email protected]

Medien im Blick

13. September, 16:00 Uhr Ihr gutes Recht: Urheberrecht, Nutzungs-recht und Persönlichkeitsrechte – off- undonlineWie entstehen Urheberrechte, wie sind sie ge-staltet und wie werden sie lizenziert? WelcheHaftungsrisiken müssen Nutzer von geschütz-ten Inhalten insbesondere bei Social Media-Anwendungen wie Facebook beachten? Dieseund weitere Fragen klären die Rechtsanwälteund Fachanwälte für Urheber- sowie Medien-recht Oliver Heinz und Michael von Rothkirchin ihrem Kurzvortrag. Typische Problemfällewie der Abschluss von Lizenzvereinbarungenoder das Vorgehen gegen Urheberrechtsver-letzungen werden ebenfalls besprochen. Nachdem Vortrag findet eine Fragerunde für dieTeilnehmer statt.

Bitte melden Sie sich an bei Nina Stampe, Telefon 0421 3637-232, [email protected]

Recht & Steuern

16. August, 9:00 Uhr Workshop: Zuwendungen an Arbeit-nehmer clever gestalten – Steuern undSozialabgaben sparenReferent ist Rechtsanwalt und Fachanwaltfür Steuerrecht Dr. Harald Hendel

11. September, 9:00 Uhr Basisseminar: Lohnsteuerrecht – steuer-rechtliche und systematische Grundlagender LohnsteuerReferent ist Rechtsanwalt und Fachanwaltfür Steuerrecht Dr. Harald Hendel

Buchung über die Homepage der hkk:www.hkk.de/seminare

Wirtschaft global

5. September, 9:00 UhrEuropa-Frühstück mit Gregor Stein, Brüsseler Büro der IHKNord

12. September, 9:30 UhrLändernetzwerk RusslandBusinessfrühstück „Zoll & Zertifizierungin Russland“mit René Harun, Delegierter der DeutschenWirtschaft, Direktor der Filiale Nordwest,Deutsch-Russische Auslandshandelskammer(AHK)

18 September, 16:00 UhrZoll-Seminar: der Bekannte Versender –neue Anforderungen an sichere Luft-frachtmit Philip Buse, Verband für Sicherheitin der Wirtschaft Norddeutschland e.V., JuttaMarks, Hansa-Flex AG

20. September, 17:00 UhrLändernetzwerk Osteuropa:Round Table Südosteuropamit Referenten der Industrie- und Handels-kammern Moldau, Serbien, Montenegro, Mazedonien, Bosnien und Herzegowina, Albanien

Bitte melden Sie sich an bei Andrea Goss, Telefon 0421 3637-241, [email protected]

Weitere Details sowie Informationen

zu aktuellen Veranstaltungen finden Sie in der Veranstaltungs-datenbank im

Internet: www.handelskammer-

bremen.de(mit Online-Anmeldung).

INFOTHEK

06 HK-Report_ 16-19_JULI_2012_Layout 1 27.06.12 13:42 Seite 1

7.2012 Wirtschaft in Bremen | 19

DIE HANDELSKAMMERGRATULIERT ZUM JUBILÄUM

FIRMEN

50-jähriges Bestehen● Dipl.-Ing. Ehrhard Semrau e. K., gegründet 1. Juli 1962● Förderungsgesellschaft für das bremische Gaststätten- und Hotelgewerbe

mit beschränkter Haftung, gegründet 4. Juli 1962

25-jähriges Bestehen● pro-tisk Agentur für Kulturaustausch Libuse Cerna Tilman Rothermel,

gegründet 2. Juli 1987● Gibson Mwampashe, gegründet 7. Juli 1987

Hanseraumpreis für Bremer Wirtschaftsjunioren •

Die Bremer Wirtschaftsjuniorenhaben den Hanseraumpreis in derKategorie „Nationale und interna-tionale Netzwerke knüpfen“ auf derdiesjährigen Hanseraumkonferenz in Kiel gewonnen. Ausgezeichnetwurde ihr Projekt „Rio de Janeiromeets Bremen“, bei dem mehr als30 Schüler der deutschen SchuleRio de Janeiro für ein Berufsprak-tikum nach Bremen kamen. Die Jugendlichen erhielten einen Ein-blick in die deutsche Berufswelt, die Unternehmen wiederum bautenKontakte zu potenziellen Fachkräf-ten in Brasilien auf. Aufgrund desgroßen Zuspruchs aus der BremerWirtschaft findet die Aktion nunjährlich statt.

Foto WJD

Online richtig handeln

5. September, 10:00 Uhr IT-Sicherheit und Datenschutz mit Professor Dr. L. Grosskopf LL.M.Eur.,Bremen

19. September, 10:00 Uhr Der rechtssichere Online-Shopmit Rechtsanwalt Andreas Arlt, Vorstandsvorsitzender des Händlerbund e.V.,Leipzig

10. Oktober, 10:00 Uhr Social Media für Unternehmenmit Ariane Redder, redder.me – Marketing, PR & Social Media, Bremen

Bitte melden Sie sich an bei Sabrina Annika Lange, Telefon 0421 3637-411, [email protected]

06 HK-Report_ 16-19_JULI_2012_Layout 1 27.06.12 13:42 Seite 2

Das inhabergeführte Logistikunter-nehmen Röhlig hat 2011 das er-

folgreichste Jahr der Firmengeschichteerlebt. Im 160. Geschäftsjahr steigerteder Konzern das Geschäftsvolumen um15,5 Prozent und erzielte einen Roher-trag in Höhe von 96 Millionen Euro.Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern(EBIT) betrug den Angaben zufolge15,4 Millionen Euro und lag damit überdem bisherigen Rekordjahr 2007.„In allen Regionen konnte das Ge-

schäft ausgeweitet werden, wobei dieLandesgesellschaften in Amerika undder Pazifik-Region die höchsten Wachs-tumsraten erzielten“, sagte FinanzchefHans-Ludger Körner. „In Europa habenvor allem die Gesellschaften in Frank-reich und Großbritannien Rohertragund Ergebnis gesteigert.“Um sein weltweites Netzwerk auszu-

bauen, hat Röhlig im vergangenen Jahr50 Prozent der Anteile an seinem süd-amerikanischen Partner Procargo über-nommen. Das stärkte die Präsenz inSüdamerika deutlich. In den USA hatRöhlig seine Marktposition durch dieÜbernahme des LogistikunternehmensSeajet sowie des Zollagenten CSI wei-ter verbessert.Entsprechend der Strategie 2018 in-

vestiert das Unternehmen in die Ent-

wicklung neuer Produkte. „Unsere Kun-den fragen weltweit immer stärker inte-grierte Supply-Chain-Lösungen nach,deshalb entwickeln wir diesen Bereichals eigenständige Produktlinie“, sagteder geschäftsführender GesellschafterThomas W. Herwig. Seit Herbst 2011bietet er seinen Kunden Dienstleistun-gen aus dem neuen GeschäftsbereichSupply Chain Management an. Ziel seies, die gesamte Wertschöpfungsketteabzudecken: „Wir übernehmen sämtli-che Dienstleistungen von der Beschaf-fungslogistik bis zur Auslieferung anVerbraucher und weiterverarbeitendeUnternehmen.“ Da Röhlig weltweit aktiv ist, hat das

Unternehmen seine Führungsstrukturentsprechend angepasst. So werdendie Geschäfte seit gut einem Jahr von

einem Global Executive Board geführt;seine sechs Mitglieder leiten das Unter-nehmen von Bremen, Hamburg, Miamiund Hong Kong aus. „Von dieser Orga-nisation versprechen wir uns zusätzli-che Wachstumsimpulse“, so Herwig.„Das Wachstum im ersten Quartal2012 gibt Anlass zu der Hoffnung, dasswir auch in diesem Jahr unser Wachs-tumsziel erreichen. Die Margen im See-frachtgeschäft sind aber unter Druckund der Luftfrachtmotor läuft, speziellin Asien, nicht rund. Auch die wirt-schaftliche Entwicklung in Europastellt ein Risiko dar. Daher wird esschwer sein, das Rekordergebnis desvergangenen Jahres 2012 erneut zusteigern.“ Röhlig beschäftigt mehr als2.000 Mitarbeiter an 140 Standortenin 31 Ländern. n

20 | Wirtschaft in Bremen 7.2012

STANDORTBREMEN

Logistiker Röhlig: bestes Geschäftsjahr der Geschichte

Das Röhlig Global ExecutiveBoard: (v.l.) Thomas W. Herwig(geschäftsführender Gesell-schafter), Ulrike Baum (ChiefHuman Resource Officer), JanSkovgaard (CEO Asia/Pacific),Hans-Ludger Körner (Chief Financial Officer), Quentin Lacoste (CEO Europe/MiddleEast/Subcontinent)

» Wir übernehmen sämtliche Dienstleistungen von der Beschaffungslogistik bis zur Auslieferungan Verbraucher und weiterverarbeitende Unternehmen.“ Thomas W. Herwig über den neuen Geschäfts-bereich Supply Chain Management

07 STANDORT_ Region 20-31_JULI_2012_Layout 1 27.06.12 13:43 Seite 20

petiven Marktumfeld bestens gerüs-tet“, hieß es in einer Mitteilung. Die Un-ternehmens-Gruppe plant aktuell Pro-jekte in Deutschland (on- und off-shore), Großbritannien und Portugalmit einem Volumen von insgesamtmehr als drei Milliarden Euro.Aktuell befinden sich in Großbritan-

nien die beiden Windparks Hyndburn(24,6 MW) und Withernwick (18,5 MW)im Bau; sie sollen im Herbst in Betriebgehen und in den konzerneigenen Be-stand übernommen werden. Darüberhinaus befinden sich mehrere große In-landsprojekte im Landkreis Cuxhavenund in Nordrhein-Westfalen in der Pla-nung. Für den Offshore-Windpark Nor-dergründe (110,7 MW), der als einerder wenigen Offshore-Windparks über

Der Bremer WindparkprojektiererEnergiekontor, seit 20 Jahren im

Geschäft mit erneuerbaren Energien,verfolgt einen stabilen und nachhalti-gen Wachstumskurs. Im vergangenenGeschäftsjahr hat sich der Konzernum-satz im Vergleich zum Vorjahr von 35,1Millionen auf 63,3 Millionen Euro fastverdoppelt. Ein Grund hierfür war dieVeräußerung der Projektrechte für denOffshore-Windpark Borkum RiffgrundWest (Pilotphase). Damit gab es erst-mals einen positiven Ergebnisbeitragaus den Offshore-Aktivitäten des Un-ternehmens. Die Hauptversammlungbeschloss jetzt, eine Dividende in Höhevon 0,30 Euro je Aktie auszuschütten.„Das Unternehmen ist für die Heraus-forderungen der Zukunft in einem kom-

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7.2012 Wirtschaft in Bremen | 21

Energiekontor AG sieht sich gut gerüstet

eine unbedingte Netzanschlusszusageverfügt, soll in diesem Jahr die Kredit-valutierung erfolgen. Die Energiekon-tor AG will ihre Entwicklung „auf kon-stant hohem Niveau halten. Gleichzei-tig soll durch den Ausbau des Bestandesan konzerneigenen Windparks der lau-fende Zahlungsfluss gestärkt werden.“ Die Energiekontor AG plant, finan-

ziert und betreibt seit 1990 Windkraft-anlagen in Deutschland, Portugal undGroßbritannien und bietet diese als In-vestment an oder betreibt sie im Eigen-bestand. Ein weiterer Schwerpunkt istdie Projektierung von Offshore-Wind-parks. Mit inzwischen mehr als 520MW installierter Onshore-Leistung undeinem Investitionsvolumen von rund760 Millionen Euro ist die Gesellschafteines der führenden Unternehmen inDeutschland. Rund 100 Beschäftigtearbeiten für sie in Deutschland, Portu-gal und Großbritannien. n

Der neue GLK • Im Bremer Mercedes Benz-Werk ist der erste GLK der neuen Generation vom Band gelaufen. Das kompakte SUV hat einneues Exterieur und zahlreiche neue Ausstattungsmöglichkeiten. DerGeländewagen läuft – wie schon der Vorgänger – auf derselben Ferti-gungslinie wie die Limousine, das T-Modell und das Coupé der C-Klas-se. Am Bremer Standort werden zurzeit acht Modelle produziert. Mitder nächsten Generation der C-Klasse wird das Werk zum Kompetenz-zentrum für diese volumenstarke Baureihe.

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Vor gut einem Jahr hat die Stürken AlbrechtDruckgesellschaft am Europahafen in der Über-seestadt angedockt – und blickt unter vollen Segeln nach vorn.

Von CATRIN FRERICHS

Wer im Besprechungsraum im ersten Stock sitzt,könnte sich durchaus vom Gespräch ablenken las-sen. Zum einen liegt das an den pfiffigen Ingo-

Maurer-Leuchten, die von der hohen unverkleideten Deckehängen. Hingucker sind aber vor allem die riesigen Fenster-fronten, die den Blick auf die Produktionshalle freigeben.Dort wird konzentriert gearbeitet, montags bis freitags indrei Schichten, an Maschinen, eine von ihnen so schwer wieein Airbus A320. „Die Speedmaster wiegt 37 Tonnen“, sagtKai Peter Fricke, geschäftsführender Gesellschafter der Stür-ken Albrecht Druckgesellschaft. Rütteln darf sie nicht, nichteinen Hauch, wenn das Papier, 18.000 Bögen pro Stunde,hindurchläuft. Denn das würde sich sofort auf die Qualitätdes Drucks auswirken. Von der Halle aus betrachtet, sieht der Besprechungsraum

aus wie ein vorgebauter Kasten. Die gläserne Produktion isterwünscht, „um potentiellen Kunden zu zeigen, was wir alleskönnen“, erläutert Fricke. Im Januar 2010 haben sein Betrieb,die C. Albrecht Druckerei aus Woltmershausen, und StürkenDruck aus Oberneuland ihre Produktionen und Verwaltun-gen zusammengelegt. Seitdem firmieren sie als Stürken Al-

22 | Wirtschaft in Bremen 7.2012

STANDORTBREMEN

brecht Druckgesellschaft. Im April vergangenen Jahres hatder Betrieb in der Überseestadt seinen neuen Firmensitz be-zogen – als erster Mieter im vorderen Teil des Schuppen 1.Halle und Büroräume nehmen eine Fläche von 1.700 Qua-dratmetern ein. Die Druckerei beschäftigt 34 Mitarbeiterund wickelt rund 6.000 Aufträge im Jahr ab – bei einem Um-satz von vier bis fünf Millionen Euro. Gedruckt wird überwiegend auf Papier, im Offset- oder Di-

gitaldruck, bis zu 1.000 Tonnen jährlich: Dabei bildet dasProduktportfolio einen Mix aus Printprodukten wie Briefbo-gen, Flyer oder Plakate, hoch veredelte PR-Mappen, Image-broschüren oder Bücher. Das Magazin der Hochschule fürKünste, VIER, wurde im Schuppen 1 gedruckt. „90 Prozentunserer Kunden kommen aus Bremen und dem Umland“, be-richtet Fricke. Die restlichen zehn Prozent kommen von über-all her, darunter auch mal eine Galerie aus New York odereine Berliner Agentur. Für Geschäftsführer Niclas Stürken istes wichtig, dass die beteiligten Gewerke, ob nun Gestalter,Fotografen oder Autoren, Hand in Hand arbeiten und sobestmögliche Produkte herstellen. Der Betrieb legt Wert aufUmweltschutz und ist – neben anderen ökologischen Krite-rien – auch zertifizierter Hersteller von FSC-Produkten. DieAbkürzung steht für Forest Stewardship Council. FSC-Papieresind ökologisch produziert und kommen aus nachhaltig be-wirtschafteten Wäldern. Stürken, gelernter Drucker mit Meisterbrief, und Fricke, der

Betriebswirt ist, führen das Unternehmen gemeinsam. Einegute Verbindung, urteilen beide, sie ergänzen sich. Im Aprilist Thorsten Kniewel als Kooperationspartner zum Duo gesto-

GLÄSERNE PRODUKTION IM SCHUPPEN 1

07 STANDORT_ Region 20-31_JULI_2012_Layout 1 27.06.12 13:43 Seite 22

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ßen. Kniewel wiederum ist geschäftsführender Gesellschaf-ter der Digitalgut GmbH und hat nun Zugriff auf das gesam-te Produktionsportfolio, das inzwischen um die Veredelungs-stufe Heißfolienprägung erweitert wurde. Anfang des Jahreshat die Druckerei ein Außenlager hinzugemietet. Dort lagernneben Printprodukten auch Werbeartikel der Kunden, die jenach Bedarf kommissioniert, ausgeliefert und individuellversendet werden.Die Überseestadt war der Wunschstandort von Niclas

Stürken. Das Gebiet entwickelt sich. Kreative, Fotografen,Grafiker und Medienleute siedeln sich an, die Hochschule fürKünste sitzt nur ein paar Meter entfernt. Stürken, der den Be-trieb seines Vaters in Oberneuland 2001 übernommen hatte,hat von Anfang an die Entwicklung in der Überseestadt be-obachtet und schon früh seine Fühler nach einer geeignetenHalle ausgestreckt. Dabei ist der 38-Jährige auf den Schup-pen 1 gestoßen. „Für mich ist das ein Sahnestandort“, sagter. Sehr gute Erreichbarkeit, die Nähe zum Kunden, immerpersönlichen Kontakt halten können – das alles ist jetzt ge-geben. Sich mitten drin anzusiedeln, ist ein ungewöhnlicherAnsatz für eine Druckerei, die meisten anderen befinden sichin Industriegebieten oder in der Peripherie der Stadt. „DerKontakt ist uns wichtig“, sagt Stürken, „es ist ein beratungs-intensives Geschäft.“ Der Umzug und die gute Infrastrukturkommen auch seinen Mitarbeitern zu Gute, meint er. „DasTeam sieht, das sich bei uns etwas bewegt, alle blicken ineine Richtung: nach vorn.“ Bald werden alle wieder gemein-sam grillen, das haben sie schon einmal gemacht. Vor derHaustür sozusagen, mit Blick auf den Europahafen. n

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Fotos Micha

el Bah

lo, Stürcken Albrecht

(links) Machen Druck in der Überseestadt: Niclas Stürken, Thorsten Kniewel und Kai Peter Fricke;(oben) der Blick vom Besprechungszimmer in die Druckerei im Schuppen 1.

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Lange Nacht der Industrie Bremen 2012 2009, 2010 und 2011 gab es sie schon,die „Lange Nacht der Industrie“ – mitwachsendem Erfolg und wachsenderResonanz. In allen drei Jahren hattensich mindestens zehn Bremer Unter-nehmen an dem Projekt beteiligt undihre Werktore geöffnet. Pro Veranstal-tung gab es rund 500 Teilnehmer. DieNachfrage war stets höher als das An-gebot. Die beteiligten Unternehmen(im Bild die Lloyd Dynamowerke) ha-ben ihren Bekanntheitsgrad und ihrImage als Industrieunternehmen mitspannenden Produkten und Produk-tionsverfahren in der Öffentlichkeit ver-bessert; der Industriestandort Bremenwurde ins rechte Licht gerückt. Das soll auch in diesem Jahr wieder

so sein. Deshalb ruft die Handelskam-mer Bremen erneut und gemeinsammit dem Arbeitgeberverband Nordme-tall und der Hamburger Agentur primaevents eine „Lange der Nacht Indus-trie“ aus. Sie soll am 15. Novemberstattfinden. Neben Industrieunterneh-

STANDORTBREMEN

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Foto Frank Pusch

men sind auch weitere Firmen, insbe-sondere mit industriebezogenen Dienst-leistungen, eingeladen, sich daran zubeteiligen. n

InformationUnternehmen, die an der Veranstaltung teilnehmen möchten, melden Sie sich bitte in der Handelskammer Bremen bei Bert C. Cecchia, Telefon 0421 3637-232, [email protected].

Aufschwung für Bremer Industrie-Park Der Bremer Industrie-Park macht vonsich reden: Die Nachfrage nach Gewer-beflächen steigt, Unternehmen inves-tieren in Millionenhöhe. „Der Industrie-Park erlebt einen Aufschwung“, sagtWFB-Chef Andreas Heyer. Allein in denvergangenen eineinhalb Jahren hättenUnternehmen knapp 13,5 MillionenEuro investiert und rund 400 Arbeits-plätze geschaffen oder gesichert. Da-bei sei das Gewerbegebiet in Gröpelin-gen längst nicht mehr nur für produzie-rende Betriebe interessant. Zu denjüngsten Ansiedlungen zählen das So-ma Caravan Center Bremen, die Han-seatische Warenhandels-Gesellschaftund die Ipsen Contract Logistics GmbH

& Co. KG. Unter diesem neuen Namenhaben die Firmen Heinrich Schädingund Distri Warehouse Bremen ihre Ver-packungsaktivitäten als Kontraktlogis-tiker gebündelt. „Diese Zusammenle-gung bedeutet eine erhebliche Stär-kung der Exportverpackung“, sagt Ge-schäftsführer Lutz Jedzig.Der Bremer Industrie-Park erstreckt

sich auf einer Fläche von 140 Hektarrund um ArcelorMittal, die früherenBremer Stahlwerke. „Ein Grund für diepositive Entwicklung ist das besondereFlächenpotenzial, denn nur im BremerIndustrie-Park stehen derzeit Gewerbe-und Industriegrundstücke in außerge-wöhnlicher Größe zur Verfügung“, soAndreas Heyer. Das Gewerbegebiet hatauch eine gute Infrastruktur. So zähleneine direkte Anbindung an die Auto-bahn und Umschlagsanlagen für Stück-gut, Bulkwaren und Container zu denStandortvorzügen.Vor gut 20 Jahren begannen die Er-

schließungsarbeiten. Als erstes Unter-nehmen zog 1997 die Johann WinterFördertechnik GmbH in das neue Ge-biet. 30 Mitarbeiter beschäftigt Winter.Ebenfalls dort ansässig ist die RainerBrach Unternehmensgruppe Stahl mit200 Mitarbeitern. Derzeit stehen nochrund 29 Hektar erschlossene Flächekurzfristig zur Verfügung. 25 Firmenunterschiedlichster Größe und aus ver-schiedenen Tätigkeitsfeldern von derStahlproduktion über Kunststoff- undMetallverarbeitung bis zu EDV und Lo-gistik haben sich hier bereits angesie-delt. Weitere Unternehmensneubautensind laut WFB in Planung. n

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Gesutra GmbH: Erfolgauf drei Säulen Die Gesutra GmbH hat sich mit Hilfeeines drei Säulen-Systems erfolgreichentwickelt. Neben dem Vertrieb der Ei-genmarken HanseLifter und Gesutra-Systemböden bildet die E-CommerceAbteilung das dritte Standbein der Un-ternehmensgruppe. Zu ihr gehören dieOnline-Shops Leitershop24, Company-DEPOT und GardenDEPOT. Weitere sol-len folgen, heißt es in einer Mitteilung.„Als Produktions- und Handelsunter-nehmen hat sich die Gesutra GmbHseit mehr als 30 Jahren mit Standortenin Europa, Asien, USA und dem NahenOsten zu einem globalen Unternehmenentwickelt und befindet sich im steti-

gen Wachstum.“ Am Hauptsitz in Bre-men sind rund 80, weltweit 400 Mitar-beiter im Einsatz. Zurzeit beschäftigtdie Gesutra GmbH fünf Auszubildende,im August sollen sieben weitere folgen. HanseLifter ist eine Marke für Hub-

und Fördertechnik. Vom 23 Tonnen-Ga-belstapler bis zum klassischen Gabel-hubwagen reicht das große Produkt-portfolio, das auch Service und Sonder-bauten umfasst. Die Gesutra-Systembö-den sind für größere Objekte geeignet.Sie bestehen aus einer Stahlunterkon-struktion und je nach Bedarf einer ent-sprechenden Oberkonstruktion. EigeneProduktionsstandorte und Ingenieuresorgen dafür, dass technische Anforde-rungen und spezielle Aufträge gezieltund individuell ausgeführt werden. ProJahr werden sechs Millionen Quadrat-meter Systemboden verkauft; alle Gü-

Bremische Häfen: das besteQuartal in der GeschichteDie Monate Januar bis März waren dasbisher erfolgreichste Quartal in der Ge-schichte der bremischen Häfen. LautWirtschaftssenator Martin Günthnerstieg der Gesamtumschlag in den Zwil-lingshäfen von 18,9 auf 21,7 MillionenTonnen. Gegenüber dem ersten Quar-tal 2011 bedeutete dies ein Plus von15,2 Prozent.Der Empfang von Seegütern stieg

im ersten Vierteljahr um 12,2 Prozentauf 10,9 Millionen Tonnen, der Versand

nahm sogar um 18,3 Prozent auf 10,8Millionen Tonnen zu. Der boomendeContainerumschlag hat das Wachstumbesonders stark belebt. Das Container-ergebnis stieg um beachtliche 13,6 Pro-zent auf 1,61 Millionen TEU (Januar bisMärz 2011: 1,41 Millionen TEU), dasGesamtgewicht der Container um 20,9Prozent auf 17,5 (14,5) Millionen Ton-nen. Bremerhaven erzielte das deutlichstärkste Wachstum unter Europas viergroßen Containerhäfen. Europas größ-ter Autohafen in Bremerhaven konnteden Umschlag von Fahrzeugen im ers-

ten Quartal 2012 von 485.894 auf528.883 Einheiten steigern (plus 8,8Prozent). Wie stark die logistischen Aktivitä-

ten in Bremen und Bremerhaven im ers-ten Quartal zugenommen haben, zeigtauch der Blick auf die Zahl der Handels-schiffe: Bremen und Bremerhaven wur-den von Januar bis März dieses Jahresvon 1975 Schiffen angelaufen, 6,7 Pro-zent mehr als im Vorjahreszeitraum(1851).

Automobilumschlag in Bremerhaven

Foto BLG

ter werden logistisch über Bremen ab-gewickelt, heißt es dazu.In den drei zumeist mit Qualitätssie-

geln ausgezeichneten Online-Shops wer-den die Bereiche Garten, Leitern, För-dergeräte sowie Büro und Technik undalles rund um Betrieb und Lager abge-deckt. Nicht nur eine sehr große Zahlzufriedener Kunden zeichne das Unter-nehmen aus, so Gesutra, sondern auchdie Gütesiegel. Der Online-Shop Com-panyDEPOT etwa sei ein „EHI geprüfterOnline-Shop“, Leitershop24 trage das„Trusted Shop Siegel“. n

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STANDORTBREMEN

F rauen sollen mehr an ihren Netzwer-ken weben.“ Das sagte Janina Mar-

ahrens-Hashagen, Chefin der Marah-rens-Group in Bremen-Nord und Vize-präses der Handelskammer Bremen,auf dem jüngsten Forum für Unterneh-merinnen der Bremer Landesbank.Frauen in Führung war das Thema derdritten Veranstaltung dieser Art.

Die Marahrens-Group ist auf dieHerstellung von Sicherheits-, Industrie-und Verkehrskennzeichen spezialisiert,dazu gehören auch weltweite Schiffs-und Sicherheitsbeschilderungen. Unter-nehmenskern sind das Schilderwerk,die Siebdruckerei und die Stempelpro-duktion. Schon während ihrer Studien-zeit übernahm Marahrens-Hashagennach einer Erkrankung ihres Vaterskommissarisch die Unternehmenslei-tung. Als Mutter zweier Kinder liegt ihrdie Vereinbarkeit von Beruf und Familieebenso am Herzen wie die Förderungvon Frauen in Führungspositionen.

Ein Patentrezept für die Planungeiner erfolgreichen Karriere als Frauund Mutter habe sie nicht. Nur eines:Ein hohes Maß an Disziplin sei erforder-lich. „Man muss seinen Tag vorplanenund darf nicht allzu pingelig sein. Wieich mit meinen Kindern umgehe undwie ich meinen Betrieb führe, das sindzwei Paar Schuhe.“ Ihr habe ein stabiler

Freundeskreis geholfen. „Private Netz-werke unter Frauen funktionieren sehrgut, diesen Ansatz sollten Frauen nochmehr in ihren Beruf übertragen.“Ihre Engagements beispielsweise in

der Handelskammer oder im RotaryClub Bremen-Bürgerpark seien sicher-lich eine zusätzliche Belastung, aber fürdie Kontaktpflege und die persönlicheEntwicklung unabdingbar. Leider fallees Frauen heute immer noch schwer,sich zu vernetzen oder sich in etablier-te Netzwerke zu begeben. Hier zeigtenMänner eine größere Bereitschaft –und sie nutzten diese Netzwerke inten-siver. „Wenn man im Haifischbeckenschwimmt, muss man auch wie ein Hai-fisch denken können“, so Marahrens-Hashagen. Frauen mussten im Job fes-ter zubeißen.

Forum für Unternehmerinnen Janina Marahrens-Hashagen zu Gast in der Bremer Landesbank: Frauen müssen im Job fester zubeißen.

Auch zur Diskussion über die Frau-enquote hat die Unternehmerin einekonsequente Haltung: „Ich bin nicht fürdie Quote. Ich will mir als Unternehme-rin nichts diktieren lassen. Aber ich binfür einen Anteil.“ In ihrem Unterneh-men setzt sie sich persönlich dafür ein,wenn für die Vereinbarkeit von Berufund Familie die geeigneten Rahmenbe-dingungen fehlen, aber sie betont:„Hier kann ich nur unterstützen. Letzt-lich ist die Politik gefragt, es mangeltleider an Unterbringungsangeboten.“Die Bremer Landesbank, die das Be-

treuungskonzept Private Banking furDamen 2010 um die Komponente Un-ternehmerinnen-Banking erweitert hat,will ein Netzwerk für Unternehmerin-nen in der Region knüpfen. Dazu die-nen Veranstaltungen wie die Reihe„Forum für Unternehmerinnen“. DieReihe werde fortgesetzt, kündigte dieBank an. (WiB) n

Zu Gast bei der dritten Veranstaltung der Reihe Unternehmerinnen-Banking in der Bremer Landesbank:Janina Marahrens-Hashagen(r.), hier mit Dorit Niemeyer,die das Unternehmerinnen-Banking betreut.

Foto Bremer Lan

desban

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Familienbewusstin die ZukunftIn Berlin sind jetzt wieder die audits derberufundfamilie gGmbH – eine Initiati-ve der gemeinnützigen Hertie-Stiftung– vergeben worden. Insgesamt 15 Bre-mer Unternehmen bzw. Einrichtungenwurde ein Zertifikat berufundfamilieausgehändigt. Erneuert haben es bei-spielsweise die Gewoba, Kraft Foods,swb und die BLG. Aktuell tragen rund1.000 Arbeitgeber (21 in Bremen) dasZertifikat und sind damit Vorreiter beider Vereinbarkeit von Beruf und Fami-lie. Das audit steht unter der Schirm-herrschaft von Bundesfamilienministe-rin Dr. Kristina Schröder und Bundes-wirtschaftsminister Dr. Philipp Rösler.Es wird von den führenden deutschenWirtschaftsverbänden BDA, BDI, DIHKund ZDH empfohlen. n

Im Alter zuhause

Festakt in Berlin: Arbeitgeber aus Bremen, Schleswig-Holstein und Hamburg erneuerten das berufundfamilie-Zertifikat. Die Unternehmen sind: E.ON Hanse AG, BLG AutoTec GmbH & Co. KG, BLG HandelslogistikGmbH & Co. KG, Diersch & Schröder Unternehmensgruppe, Gewoba AG,swb, Sparkasse Harburg-Buxtehude. Flankiert werden die Unternehmens-vertreter von den Staatssekretären Dr. Hermann Kues (l.) und Peter Hintze (r.).

Foto berufund

familie gG

mbH

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STANDORTBREMEN

Vom 20. Oktober 2012 bis 17. Februar2013 präsentiert die Kunsthalle Bre-men die große Sonderausstellung Frie-densreich Hundertwasser: Gegen denStrich. Werke 1949–1970. Die Auswahlzentraler, aber selten gezeigter Arbei-ten aus dem Frühwerk des Künstlers derspäten 1940er und 1950er Jahre sowieklassischen Meisterwerken soll neuePerspektiven auf sein Werk eröffnen. Friedensreich Hundertwasser (1928–

2000) ist einer der bekanntesten –aber auch oft ein missverstandenerund unterschätzter – Künstler des 20.Jahrhunderts. Die Ausstellung in Bre-men zeigt ihn als wichtiges Mitgliedder internationalen Avantgarde; in den1950er Jahren arbeitete er in Paris undentwickelte eine Bildsprache parallelzum herrschenden Informel. Mit seinerSuche nach neuen leuchtenden Farb-welten und als Vordenker visionärerKunstformen betrat er Mitte des 20.Jahrhunderts Neuland. In den 1960erJahren vertrat Hundertwasser Öster-reich auf der Biennale in Venedig undstellte auf der documenta III in Kasselaus.Hundertwassers bahnbrechendes

ökologisches Engagement entwickeltesich aus seinem künstlerischen Schaf-fen sowie seinem Glauben an die Kraftder Natur und individueller Kreativität.

Seine für die damalige Zeit radikalen zi-vilisationskritischen Positionen werdendurch Manifeste und Aktionen dieserJahre dokumentiert und in der Ausstel-lung auf sein malerisches Werk bezo-gen. Zu sehen sind mehr als 100 ausge-wählte Zeichnungen, Grafiken undAquarelle sowie großformatige Gemäl-de von 1949 bis 1970, die den Besu-cher zu den Ursprüngen dieses außer-gewöhnlichen Künstlers zurückführen. In enger Zusammenarbeit mit Ba-

zon Brock inszeniert die Kunsthalle Bre-men außerdem die fast in Vergessen-heit geratene Aktion Die Linie vonHamburg neu. Im Geiste des Originalswird eine Linie gezogen – ununterbro-chen mehr als zwei Tage lang – und dieGroße Galerie in der Kunsthalle in eineendlose Spirale verwandelt. Bis heutegilt Die Linie von Hamburg als eine Ge-burtsstunde der europäischen Aktions-kunst. n

Exklusivabend inmitten von Meisterwerken

In die Kunstwelt eintauchen und Hundertwassers Meisterwerke in einerexklusiven Veranstaltung betrachten:Die Kunsthalle öffnet auch außerhalbder regulären Öffnungszeiten ihreTüren. Ob bei einem Stehempfang,festlichen Dinner oder einem Vortrag– jenseits des Besucheransturms können Firmen mit Kunden, Geschäfts-freunden oder Mitarbeitern eine besondere Abendveranstaltung genießen. Die großzügigen Ausstel-lungsräume eignen sich für 60 bis200 Gäste.

Ansprechpartnerin für Buchungen und weitere Informationen zu den Exklusivabenden in der Kunsthalle ist Dorothee Mallesch, Telefon 0421 32908-197, [email protected].

Ein frischer Blick Die Kunsthalle Bremen zeigt Friedensreich Hundertwasser.

Friedensreich Hundertwasser178 Die politische Gärtnerin, Melun, April 1954© 2012 NAMIDA AG,Glarus/Schweiz

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swb für Engagement-preis nominiertDer Bremer Energieversorger swb ist fürden Deutschen Engagementpreis 2012gleich mit drei Projekten nominiert wor-den. Das betrifft die Aktion „Bremenräumt auf“, die Schaltkastenmalaktionund die swb-Bildungsinitiative, die seitzehn Jahren (Bildungsinitiative und„Bremen räumt auf“) bzw. 25 Jahren(Schaltkastenmalaktion) laufen. Mit ih-rem Fokus auf das ökologische Be-wusstsein, das soziale Miteinander unddie Bildungskompetenzen passen sie indie vom Deutschen Engagementpreis2012 gewählte Schwerpunktkategorie„Engagement vor Ort“.„Die swb ist mit ihren Initiativen

und Projektförderungen seit vielen Jah-ren ein verlässlicher Partner für schuli-sche und außerschulische Bildungspro-

LebensphasenorientierteArbeitszeitmodelle„Mit lebensphasenorientierten Arbeits-zeitmodellen zu einer familienfreundli-chen Arbeitszeitkultur“– das ist das Jah-resthema des Vereins Impulsgeber Zu-kunft, Nachfolger des Bremer Verbund-projekts Beruf und Familie. Der Vereinversteht sich als Servicestelle für dieVereinbarkeit von Beruf und Familie inder Metropolregion Bremen-Oldenburgim Nordwesten. Den Vorstand bildenHarald Schiff (Henry Lamotte ServicesGmbH) als 1. Vorsitzender, Professor Dr.Rudolf Hickel (IAW/Universität Bre-men) als 2. Vorsitzender und Kassen-wärterin Birgit Schlumbohm (swb AG).Zu den mehr als einem Dutzend Mit-gliedern des Vereins gehört auch dieHandelskammer Bremen. In der erstenJour Fixe-Veranstaltung des VereinsEnde Mai in der Handelskammer Bre-men standen familienbewusste Ar-beitszeitmodelle im Mittelpunkt. Dergemeinnützige Verein, im Juni 2011 ge-gründet, hat jetzt auch seinen erstenNewsletter herausgegeben. n

KontaktGeschäftsstelle Impulsgeber Zukunft e. V., Telefon 0421 2186-1752/1753,[email protected], www.impulsgeber-zukunft.de

Foto Karsten Jo

ost

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zxyCSR-Panorama

jekte in Bremen“, heißt es in der Be-gründung für die Nominierung. „Fürdie Bildungseinrichtungen, Kultur- undStadtteilinitiativen sind die vielen un-terstützten Projekte eine wichtige Hilfefür die Verbesserung der Bildungsquali-täten vor Ort.“ Der Deutsche Engagementpreis

zeichnet bundesweit Personen, Organi-sationen und Unternehmen aus, diesich in besonderer Weise für die sozialeund kulturelle Bildung von Kindern undJugendlichen engagieren. Das Bündnisfür Gemeinnützigkeit, das vom Bundes-verband Deutscher Stiftungen, vomDeutschen Kulturrat, vom Stifterver-band für die Deutsche Wissenschaftund anderen getragen wird, lobt denPreis zum vierten Mal aus. Die Preisträ-ger werden im Dezember bekannt ge-geben und in Berlin ausgezeichnet. n

FabLab („Du kommst mit einer Idee und gehst miteinem Produkt“) ist eines der von swb unterstütztenProjekte. Sie soll in Bremenzu einer dauerhaftenEinrichtung werden.

Ritterschlag für Urbanscreen:Lichtskulptur in Sydney Mit einer spektakulären Lichtinszenierung der Segel desOpernhauses ist das Kreativfestival Vivid Sydney (25.Mai bis 11. Juni) eröffnet worden. Die bremische Künst-lergruppe Urbanscreen hat das Gebäude, das zum Welt-kulturerbe gehört, in farbige 3D-Projektionen und poe-tische Digitalkunst gekleidet. Kreativdirektor ThorstenBauer bezeichnete den Auftrag als „Ritterschlag für dasUnternehmen“. Vivid Sydney war das größte Festival sei-ner Art auf der Südhalbkugel und präsentierte entlangdes Hafenviertels Lichtinstallationen, Livekonzerte imOpernhaus und kreative Branchenveranstaltungen.2012 gab es mehr als 60 Lichtskulpturen. Künstler ausDeutschland, Frankreich, Polen, Hong Kong, Schottland,den USA, Brasilien, Singapur, Neuseeland und Austra-lien gestalteten die einzelnen Beiträge. n

Foto Vivid Sydney

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METROPOLREGION

D ie Metropolregion Bremen-Ol-denburg im Nordwesten ist denanderen Metropolregionen in

Deutschland um Nasenlängen voraus.Denn hier sitzt die Wirtschaft mit amTisch. „Das ist fast einmalig in Deutsch-land“, sagte Friedrich-Otto Ripke, Staats-sekretär im niedersächsischen Ministe-rium für Ernährung, Landwirtschaft,Verbraucherschutz und Landesentwick-lung. Auf der Jahrespressekonferenzder Metropolregion im Bremer Rathauskennzeichnete er jüngst die Zusammen-arbeit aller Akteure im gesamten Wirt-schaftsraum – also Länder, Kommunen,Wirtschaft, Wissenschaft und teilweiseauch die Bevölkerung – als strategi-schen Erfolgsfaktor.

Wirtschaft: Verantwortung für regionale Entwicklung

„Die Wirtschaft gestaltet die Regionmit und setzt Impulse“, sagte Ripke.„Sie übernimmt Verantwortung für dieregionale Entwicklung.“ Das sei sehrverdienstvoll. Es gebe ein Mit- und keinGegeneinander, man arbeite auf Au-genhöhe zusammen. Diese „Verantwor-tungsgemeinschaft“, so Ripke, habedenn auch gute Aussichten für die Zu-kunft: „Wir sind sehr gut unterwegs.“Wichtig sei es jetzt, den hohen Innova-tionscharakter der Region zu erhaltenund zu stärken. „Wir haben hohe An-sprüche, und die Projekte, die wir för-dern, müssen innovativ sein.“ Auch die Bilanz der Wirtschaft fällt

sehr gut aus. „Es ist die Dynamik derCluster, die Schwung in die regionaleKooperation bringt“, sagte Dr. Matthi-as Fonger, Hauptgeschäftsführer derHandelskammer Bremen und stellver-tretender Vorsitzender des Förderver-

eins Wirtschaft pro Metropolregion, dermittlerweile rund 100 Mitgliedsunter-nehmen hat. Struktur und inhaltlicheArbeit seien nach Gründung und Eta-blierung der Region jetzt stabil; nungelte es, die Themen der Zukunft wieden Fachkräftebedarf aufzugreifen.„Wir müssen jetzt das Gesamtbild aufseine Funktionsfähigkeit und Imagewir-kung hin genau überprüfen“, sagteFonger. Er forderte „wirksame Maßnah-men, um das Besondere unserer Metro-polregion zu erhalten, zu stärken undals Vorsprung gegenüber anderen Re-gionen auszubauen.“ Die Leistungsfä-higkeit des Standortes müsse intensiververmarktet werden. Landrat Dr. JörgMielke, Vorsitzender der Metropolregi-on Bremen-Oldenburg, kündigt die Ent-wicklung einer Marketingstrategie an,mit der sich der Nordwesten künftignach innen und außen darstellen will.Diese Leistungsfähigkeit der Metro-

polregion kommt in den großen Clus-tern zum Ausdruck; das sind vor allemdie Agrar- und Ernährungswirtschaft,die Automobilwirtschaft, die Energie-wirtschaft, die Luft- und Raumfahrt

und die Gesundheitswirtschaft. Weiter-hin gehören die Kultur- und Kreativwirt-schaft, Logistik- und maritime Wirt-schaft, Tourismus und Wissenschaft zuden zehn Zukunftsfeldern, auf die dieMetropolregion ihre Arbeit konzen-triert. Die Region sei kein Selbstzweck,betonte Dr. Stephan-Andreas Kaulvers,

Vorstandsvorsitzender der Bremer Lan-desbank und 2. Vorsitzender der Metro-polregion Bremen-Oldenburg: „Sie för-dert Projekte und Maßnahmen, die denNordwesten nachhaltig voranbringen.Die Menschen in unserer Region profi-tieren dadurch in vielerlei Hinsicht, obdurch interessante Studienangebote,attraktive Arbeitsplätze in Wachstums-branchen, kulturelle Angebote odereinen touristischen Besucherstrom ausaller Welt.“

Eine Million Euro für zehn Projekte

2012 wird die Metropolregion zehn Ko-operationsprojekte mit einer Summevon einer Million Euro aus dem Förder-fonds der Länder Bremen und Nieder-sachsen unterstützen. Förderschwer-punkt (mit mehr als 530.000 Euro) istder Themenkreis erneuerbare Energien,Klimawandel und Umweltschutz. Dennhier liegt ein großes Potenzial der Re-gion, sagte Dr. Mielke. „In Zukunft wirdes aber darum gehen, unsere Zusam-menarbeit noch stärker zu bündeln und

die Förderung auf be-sonders vielverspre-chende Zukunftsfelderzu konzentrieren.“ Im einzelnen wer-

den das Projekt Nord-west 2050 als aucheine Studie zur Ent-

wicklung eines Tidepolders an der Un-terweser gefördert, die sich beide umKlimaanpassungsstrategien drehen. Daskommunale Energienetzwerk Nordwesterhält einen Zuschuss für den Ausbauseiner Beratungsleistungen für mehrEnergieeffizienz. Eines der Zugpferdeder Metropolregion ist die Windener-

Region sieht sich als VerantwortungsgemeinschaftMetropolregion Bremen-Oldenburg im Nordwesten: gute Aussichten für die Netzwerkarbeit – Wirtschaft bringt Schwung in die regionale Kooperation Von CHRISTINE BACKHAUS

Die Metropolregion will und muss ihre Leistungsfähigkeitbesser vermarkten.

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Maritime Wirtschaft: gute Stimmung Die Stimmung in der maritimen Wirt-schaft hat sich im Frühjahr 2012 ver-bessert. Der Geschäftsklimaindex stiegim Vergleich zum Herbst 2011 von rund98 Punkten auf 105 Punkte. Sowohlbei den Reedern als auch im Schiffbauverzeichnete das Konjunkturbarometerder 13 norddeutschen Industrie- undHandelskammern ein deutliches Plus.Dagegen blickt die Hafenwirtschaftmit leicht gedämpften Erwartungen indie Zukunft. Große Sorge bereitet denUnternehmen die Entwicklung derEnergiepreise.Mit einem Geschäftsklimaindex von

97,3 Punkten liegt die Schifffahrt zwarweiterhin unter dem Durchschnitt dergesamten maritimen Branche. Den-noch legte der Wert im Vergleich zurHerbstumfrage 2011 um 17 Punktedeutlich zu. 90 Prozent der Reeder be-trachten die Energiepreise als größteswirtschaftliches Risiko.Auch im Schiffbau hat sich die Stim-

mung wieder verbessert. Der Geschäfts-klimaindex kletterte um rund 13 Punk-te auf einen Wert von 125,3 Punkten.70 Prozent der befragten Betriebe kla-gen über hohe Energiepreise. Knapp54 Prozent der Schiffbauer haben dieSuche nach geeigneten Fachkräften alseines der größten wirtschaftlichen Risi-ken genannt. Auch die Finanzierungvon Schiffbauaufträgen sieht inzwischenjede zweite Werft mit großer Sorge.Die aktuelle Frühjahrsstimmung

2012 der Unternehmen in der Hafen-wirtschaft bleibt weiter stabil, liegtaber mit 103,4 Punkten leicht unterden Werten vom Herbst des vergange-nen Jahres mit 109,3 Punkten. Für die-ses Jahr sehen rund 85 Prozent der be-fragten Unternehmen die Entwicklungder Auslandsnachfrage als das größtewirtschaftliche Risiko an. Jedes zweiteUnternehmen glaubt, dass die Entwick-lung der Energiepreise der Konjunktureinen Dämpfer geben könnte. n

www.ihk-nord.de

giewirtschaft. Durch die Förderung desProjektes WAB-4C (WAB for sea) derWindenergieagentur (WAB) soll ein vir-tuelles Netzwerk zum Austausch sämt-licher Akteure der nordwestdeutschenOffshore-Windbranche aufgebaut wer-den. WAB-4C dient der breiteren Ver-netzung, einem interaktiven Informa-tions- und Erfahrungsaustausch sowieeinem effizienteren Know-how-Transferinnerhalb der Branche. Die Energiewirtschaft zeigt auch,

wie gut Wirtschaft und Wissenschaftzusammen spielen. Der von der Metro-polregion in der Startphase unterstütz-te Oldenburger Weiterbildungsstudien-gang Windenergietechnik und -Manage-ment verabschiedete im Juni bereitsden sechsten Jahrgang. Bisher habenmehr als 140 Absolventen das Wind-studium erfolgreich abgeschlossen.Zum Wintersemester 2012/2013 star-tet mit dem „Continuing Studies Pro-gramme Offshore Wind Energy“ einweiteres berufsbegleitendes Weiterbil-dungsstudium, das erstmals Fach- undSystemwissen sowie Praxiserfahrungaus der maritimen Technologie und Lo-gistik, der Offshore-Windenergie undder Energieversorgung vereint. Die Me-

tropolregion unterstützte den Aufbauund die Konzeption mit 80.000 Euro.Der Netzwerkgedanke gewinnt an

Zugkraft. So kooperiert etwa die Auto-mobilwirtschaft im Nordwesten zuneh-mend mit dem Energiecluster undmacht sich für den Einsatz von Photo-voltaikanlagen in Unternehmen – etwazum Aufladen von Elektroautos – stark.Ein weiteres Beispiel für die Integrationvon Ökologie in der Ökonomie ist die„Modellregion Elektromobilität Bre-men/Oldenburg“, die von der Metro-polregion in den vergangenen Jahrenfinanziell unterstützt wurde. In der Mo-dellregion, die im Zuge der Energiewen-de einen großen Schub erfahren hat,sind im vergangenen Jahr über 200halb-öffentliche und private Ladepunk-te für Elektroautos entstanden. Modell-haft wird derzeit die „Neue Mobilitätim ländlichen Raum“ erprobt. n

(v.l.) Der Vorstand der Metropol-region: Dr. Stephan-Andreas Kaulvers, Landrat Dr. Jörg Mielke(vorne), Staatssekretär Friedrich-Otto Ripke, Dr. Joachim Lohse, Dr. Matthias Fonger

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32 | Wirtschaft in Bremen 7.2012

ZUKUNFTBILDUNG

Es gibt mehr als 2,3 Millionen Stu-dierende in Deutschland. Davonwurden im Jahr 2011 rund 5.400

mit einem Deutschland-Stipendium ge-fördert. Ist das wenig oder viel? Wenigauf den ersten, aber viel auf den zwei-ten Blick. Denn das Deutschland-Sti-pendium ist ein Erfolg versprechendesProjekt, das das Bundesministerium fürBildung und Forschung auf den Weggebracht hat. Die Stipendiaten erhal-ten im Monat 300 Euro, die jeweils zurHälfte vom Bund und von privaten För-derern finanziert werden.

Universität Bremen schöpft Quote ganz aus

Für das Startjahr 2011 hatte der Bundeine maximale Förderquote von 0,45Prozent vorgegeben, das sind etwa9.400 Studierende. Die Quote wurdeim Bundesdurchschnitt nur zu knapp60 Prozent erreicht. Ein Grund dafür ist,dass sich einige Hochschulen gar nichtbeteiligten, andere erst einen Konsensüber die Vergabekriterien finden muss-ten und somit 2011 noch keine Stipen-dien vergeben konnten.

Im Ländervergleich liegt Bremen miteiner Ausschöpfungsquote von 88 Pro-zent auf Platz 2, nur das Saarland warnoch erfolgreicher. Insgesamt wurdenan den vier Hochschulen des LandesBremen 123 Deutschland-Stipendienvergeben, 76 davon an der UniversitätBremen. „Wir haben unser Kontingentzu 100 Prozent ausgeschöpft“, sagtDerk H. Schönfeld, verantwortlich fürUnternehmensbeziehungen an der Uni.Privatpersonen, Stiftungen und Unter-nehmen haben sich jeweils mit 150Euro monatlich an den Deutschland-Stipendien beteiligt, das sind 1.800Euro im Jahr, die als Spende steuerlichgeltend gemacht werden können. „DieUnternehmen haben so die Chance, ta-lentierte und engagierte Studentenpersönlich kennen zu lernen und viel-leicht auch später in ihr Unternehmenzu holen. Dieser Weg kann effektiversein als einfach eine Stellenanzeige zuschalten“, sagt Schönfeld.

Die Stipendiengeber können aus-wählen, ob sie Studierende bestimmterFachbereiche oder Studiengänge för-dern möchten. Die jeweilige Hochschu-le entscheidet dann, wer ein Stipendi-

um bekommt. Voraussetzungen sindgute Leistungen und gesellschaftlichesEngagement. Auf gemeinsamen Veran-staltungen oder in Foren haben Unter-nehmer wie Studierende Gelegenheit,sich kennen zu lernen. Die Stipendienwerden für mindestens zwei Semesterund maximal fünf Jahre vergeben. Al-lerdings müssen die Empfänger jedesJahr nachweisen, dass ihre Leistungenund ihr Engagement nicht nachgelas-sen haben.

2011 hatten sich rund 400 Studie-rende an der Uni Bremen für ein Stipen-dium beworben. In diesem Jahr erhöhtder Bund die Quote von 0,45 auf einProzent, damit könnten an der Uni Bre-men maximal 174 Studierende geför-dert werden. „Wir haben schon viele Zu-sagen von Förderern, aber wir müssennoch etwas aufholen“, sagt Schönfeld.Die Spendenbereitschaft der Unterneh-men sei gut – auch dank Unterstützungder Handelskammer; es wurden alleinaus dem Kreis der Mitglieder des Ple-nums rund 30 Stipendien ermöglicht –;schließlich sei das Deutschland-Stipen-dium nicht nur für die Unternehmeneine sinnvolle Sache: „Für die Studieren-

BESSER ALS EINE STELLENANZEIGE Ein Jahr Deutschland-Stipendien: Bremen ist nach dem Saarland das erfolgreichste Bundesland bei der Vergabe – Bund erhöht Quote auf ein Prozent aller Studierenden – Chance für Unternehmen, qualifizierten Nachwuchs kennen zu lernen – Entlastung und Motivation für Studierende Von NINA SVENSSON

Studierende an der Universität Bremen

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7.2012 Wirtschaft in Bremen | 33

den sind 300 Euro viel Geld und eine Er-leichterung, sie müssen weniger arbei-ten und können sich mehr auf ihr Studi-um konzentrieren. Das Deutschland-Sti-pendium ist ein wichtiger Baustein, umdie Ausbildung unserer Fachkräfte undNachwuchswissenschaftler zu sichern.“

Das ist auch ein Grund, weshalb dieTrecolan GmbH zwei Deutschland-Sti-pendien über drei Jahre fördert. DasBremer Produktionsunternehmen ausdem Bereich Kunststofftechnik undSchaumverformung insbesondere fürHaushaltsgeräte und die Automobilin-dustrie braucht gut ausgebildete Mitar-beiter für Anwendung und Entwick-lung. „Wir hoffen, über das Deutsch-land-Stipendium gute Fachkräfte anuns zu binden und unseren Bekannt-heitsgrad als attraktiver Arbeitgeber zuerhöhen“, sagt Geschäftsführer GötzDomke. „Im Bereich der Umwelttechnik,vor allem in den Filtermedien, möch-ten wir neue Kundenfelder aufbauen.Zusätzlich zu unserer bisherigen Zu-sammenarbeit mit der Universität Bre-men hoffen wir, auf diesem Weg jungeNachwuchsfachkräfte dafür zu finden.“

An der Hochschule Bremen hattensich 220 der insgesamt rund 8.300 Stu-dierenden für 37 Deutschlandstipen-dien beworben; auch hier wurde dasKontingent vollständig ausgeschöpft.„Für unsere Stipendiaten ist das natür-lich eine finanzielle Erleichterung; fürviele ist es auch eine echte Wertschät-

zung ihrer Leistungen und eine Motiva-tion für das weitere Studium“, sagt Jür-gen-Peter Henckel, Kanzler a. D. undEhrenbürger der Hochschule Bremen.Auch aus den Unternehmen habe erviel positive Resonanz und Unterstüt-zung der Stipendien erhalten. „Die Un-

ternehmen haben ein großes Interessean den Studierenden, einige haben be-reits zu Unternehmensführungen ein-geladen oder geben Tipps für den Ein-stieg ins Berufsleben.“

Studierende werden entlastet und belohnt

Das Ziel des Bundes, mittelfristig achtProzent aller Studierenden mit einemDeutschland-Stipendium zu fördern,hält Henckel für „sehr ambitioniert,aber realisierbar. Das Studieren wird inden kommenden Jahren nicht einfa-cher, die jungen Leute stehen zum Teilunter einem hohen Leistungsdruck, daist das Deutschland-Stipendium einegute Möglichkeit, sie etwas zu entlas-ten und gleichzeitig zu motivieren.“Henckel sieht das Stipendium auch alsgroße Chance für die, die bereits einigeHürden in Ausbildung oder Arbeitsle-ben überwinden mussten. „Wir habeneinen Studierenden mit Familie, der be-reits gearbeitet hat und nach einemUnfall berufsunfähig wurde. Ein Studi-um ist für ihn eine neue Chance unddas Stipendium hilft ihm dabei sehr.“

Michel Kuhlmann ist 20 Jahre alt,studiert im vierten Fachsemester Wirt-schaftsingenieurwesen an der Universi-tät Bremen und ist einer der Stipendia-ten. „Ich bin weder kirchlich noch poli-tisch besonders engagiert, aber ich willgute Leistungen bringen“, sagt er. Beider Ausschreibung des Deutschland-Stipendiums habe er gedacht: „Toll, dasbin ja genau ich!“ Kuhlmann hat Vor-bereitungscamps für Austauschschülerorganisiert, heute ist er Mitglied beiActive e. V. – Studentische Unterneh-mensberatung Bremen. „Das Stipendi-um ist eine deutliche Erleichterung fürmich“, sagt er. „Neulich habe ich mirguten Gewissens ein Lehrbuch für dieUni für 40 Euro kaufen können, auchkann ich jetzt Reisekosten und Unter-kunft bei den Treffen der nationalenund internationalen Dachverbände vonActive bezahlen.“

HfK vergibt in diesem Jahr die ersten Stipendien

An der Hochschule für Künste (HfK)werden in diesem Jahr erstmals achtDeutschlandstipendien ausgeschrieben,voraussichtlich jeweils vier in den Fach-bereichen Kunst und Musik. „2011 wares zu früh für uns, wir haben zunächstsehr sorgfältig die Kriterien für dieSpendenvergabe festsgelegt. Wir kön-nen in unserem künstlerischen Bereichnicht einfach nach Noten gehen“, sagtHfK-Sprecher Klaus Schloesser.

Doch jetzt ist alles vorbereitet, dankder Unterstützung durch die BremerMäzene Barbara Grobien und BerndHockemeyer habe die HfK auch die För-dergelder bereits eingeworben. DieDeutschland-Stipendien an der HfKwerden jeweils nur für ein Jahr verge-ben, damit möglichst viele Studieren-den davon profitieren können. „Bei unsbewerben sich auch viele Studierendeaus Osteuropa, die ihre Aufnahmeprü-fungen glanzvoll bestehen, aber auf-grund der Lebenshaltungskosten danndoch zwei Mal überlegen, ob sie denStudienplatz annehmen. Auch für sieist das Deutschland-Stipendium einetolle Chance“, sagt Schloesser. n

www.deutschlandstipendium.de

(v.l.) Stipendiat Michael Kuhlmann, Förderer Götz Domke (Trecolan)

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34 | Wirtschaft in Bremen 7.2012

ZUKUNFTBILDUNG

ZAHLENGroßunternehmen In Hamburg gibt es –bezogen auf die Einwohnerzahl – die meisten Unterneh-men, die mehr als 50 Millionen Euro Umsatz machen,nämlich 42. Auf Rang 2 steht Bremen, mit 29 Unter-nehmen (219 in absoluten Zahlen) pro 100.000 Einwoh-ner – noch vor Hessen, Baden-Württemberg, NRW und Bayern.

Unternehmenslandschaft In Deutschland gibt es 4,86 Millionen Unternehmen, rund 93 Prozentdavon sind Selbstständige, Einzelpersonengesellschaftenoder Unternehmen mit maximal zehn Mitarbeitern. Nurknapp 19.000 Unternehmen (0,39 Prozent) haben mehr als250 Mitarbeiter. Etwa 15.000 Unternehmen machen einenUmsatz größer als 50 Millionen Euro. Aktiengesellschaftengibt es annähernd 18.000, wobei nur etwa 1.100 Unterneh-men börsennotiert sind. Deutschland ist also ein Land derKlein- und Kleinstunternehmen.

Top-Branchen Die vier größten Branchen in Deutsch-land sind Dienstleistungsunternehmen: technische und Management-Dienste (406.291), kommerzielle Dienstleis-tungen (374.690), Dienstleistungen der Bauwirtschaft(305.996) und die Gesundheitsdienste (293.226). Diemeisten deutschen Unternehmen sind damit im weitestenSinn Dienstleistungsunternehmen. Erst danach kommenproduzierende Unternehmen oder Branchen wie die chemi-sche Industrie (13.935), der Maschinenbau (33.229) oderdie Automobilbranche.

Ausfuhrüberschuss Im Jahr 2011 betrug der Ausfuhrüberschuss Deutschlands 158,1 Milliarden Euro.Damit führt Deutschland seit 60 Jahren weitaus mehrWaren pro Jahr aus als es einführt. Den bisherigenRekordwert der Ausfuhrüberschüsse markiert das Jahr 2007 (195,3 Milliarden Euro).

Bremens Export Im ersten Quartal dieses Jahres betrugen die Exporte Bremens mehr als 4,3 Milliar-den Euro – ein Anstieg von 18,3 Prozent gegenüber dementsprechenden Zeitraum des Vorjahres. Bei den Einfuhrenergab sich dagegen nur ein geringfügiger Zuwachs um 1,2Prozent auf mehr als 3,4 Milliarden Euro.

Quellen Destatis, Hoppenstedt, Statistisches Landesamt

des Monats

Schule am Pfälzer Weg: Deutscher SchulpreisDie Bremer Grundschule am Pfälzer Weg hat in Berlin denDeutschen Schulpreis 2012 gewonnen. Als eine von sechsPreisträgern erhält die Schule in Tenever 25.000 Euro. „DieJury hat anerkannt, mit welchem Elan und welcher Leiden-schaft sich Lehrerinnen und Lehrer für die ihnen anvertrau-ten Kinder einsetzen“, sagte Bildungssenatorin Renate Jür-gens-Pieper. „In Tenever leben viele Familien in schwierigensozialen Verhältnissen, 90 Prozent der 180 Schülerinnen undSchüler haben eine Familie mit Zuwanderungsgeschichte.Unter diesen Bedingungen leisten alle an der Schule Be-schäftigten eine großartige Arbeit.“

Die Grundschule habe mit ihrer Fürsorge für die Kinder,jahrgangsübergreifendem Unterricht, mit Förderkonzepten,Elternarbeit und nicht zuletzt mit der Hochbegabtenförde-rung auch in der Bremer Schullandschaft Zeichen gesetzt. „Inschwierigem Umfeld gelingt es der Schule auf eine beispiel-gebende Weise eine die familiären und häuslichen Lebens-welten stabilisierende, zurückstrahlende Schulkultur zu entwi-ckeln“, so die Jury. Die Schule in Tenever war bereits zumzweiten Mal für den Deutschen Schulpreis nominiert worden.Der Schulpreis ist ein Wettbewerb der Robert Bosch Stiftungund der Heidehof Stiftung in Kooperation mit stern und ARD.Zu den Top-20 Schulen dieses Jahres gehörte auch die Ge-samtschule Bremen-Ost. n

Hotline und Talk-Runden:„Tag der Ausbildungschance“ Welche IHK-Ausbildungsberufe gibt es? Wie läuft das Bewer-bungsverfahren? Was erwartet mich in der Ausbildung? Fra-gen rund um das Thema Ausbildung wurden am „Tag derAusbildungschance“ über die Telefon-Hotline der Handels-kammer Bremen gestellt. Ferner wurden ausbildungsrelevan-te Themen an vier Schulen in Talk-Runden besprochen. DieSchüler konnten sich mit Wirtschaftsjunioren und den Ausbil-dungsberatern der Handelskammer über die Anforderungender Wirtschaft an Jugendliche unterhalten und von ihnenwertvolle Tipps für den Berufseinstieg erhalten. n

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Vom Hauptschulzeugniszum Autobau-Diplom22 ehemalige Hauptschülerinnen undHauptschüler sind jetzt in der Handels-kammer geehrt worden. Drei Jahrehaben sie am Modellprojekt „Zeig, wasDu kannst! Erfolgreich ins Berufslebenstarten“ teilgenommen und es nun ab-geschlossen. Das Projekt der Stiftungder Deutschen Wirtschaft und des Bun-desbildungsministeriums richtet sichan leistungsorientierte Hauptschüler,die eine Berufsausbildung anstrebenund unterstützt sie auf ihrem Wegdahin. Die individuelle Förderung fürdie Bremer Jugendlichen begann imvorletzten Schuljahr und setzte sich auchim ersten Berufsausbildungsjahr fort.

Die Jugendlichen nahmen an ver-schiedenen Workshops teil. Dort ent-deckten sie ihre Talente und Fähigkei-ten, verbesserten ihre Schlüsselkompe-tenzen, erstellten Bewerbungsunterla-gen und übten Vorstellungsgespräche.Weiterhin erhielten sie durch Unterneh-menserkundungen und den Austauschmit Ausbildungsleitern und Auszubil-denden praxisnahe Einblicke in die Be-rufswelt. Sie wurden zudem im Bewer-bungsprozess, in der Ausbildung und invielen anderen Fragen persönlich vonAusbildungsmentoren beraten.

„Ganz klar – ich bin durch die Work-shops viel selbstbewusster geworden.Ich kann mich auch besser ausdrücken,was ja ziemlich wichtig ist, wenn manetwas mit seinen Ausbildern oder ande-ren Azubis zu klären hat. Besonders tollist, dass ich zur Teamleiterin in unserembetriebsinternen Projekt Autobau-Di-plom bestimmt wurde“, sagt KatharinaWestphal, die bei der Daimler AG inBremen zur Verfahrensmechanikerinfür Beschichtungstechnik ausgebildetwird.

Die 17-Jährige ist eine von 22 Absol-venten, die sich inzwischen in einerAusbildung in ganz unterschiedlichenBerufen befinden: vom Landschafts-gärtner über die Kauffrau im Einzel-handel bei der Deutschen Telekom AGbis zum Industriemechaniker bei Arce-lorMittal Bremen. Ein weiterer Teil er-wirbt an weiterführenden Schulen ei-nen höheren Schulabschluss oder sucht

7.2012 Wirtschaft in Bremen | 35

nach einem freiwilligen sozialen Jahroder Praktikum derzeit noch nach demWeg in den Beruf.

„Zeig, was Du kannst!“ startete imHerbst 2008. Insgesamt wurden anvier Standorten – Berlin, Bremen, Düs-seldorf und München – 328 Jugendli-che in die Förderung aufgenommen,davon 85 in Bremen und Bremerhaven.Regionaler Kooperationspartner in Bre-men ist die Senatorin für Bildung, Wis-senschaft und Gesundheit. Unterstütztwird das Programm am Standort darü-ber hinaus von den Unternehmensver-bänden im Lande Bremen e. V. n

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Deutschlands beste Ausbilder gesuchtDie Wirtschaftsjunioren Deutschlandsuchen Deutschlands beste Ausbilder:Bis Ende Juli können sich Unterneh-men, Schulen und Initiativen, die Ju-gendliche in besonderer Weise auf demWeg ins Berufsleben unterstützen, umden Titel „Ausbildungs-Ass 2012“ be-werben.

Die Wirtschaftsjunioren Deutsch-land und die Junioren des Handwerksschreiben den Wettbewerb in Koopera-tion mit der Inter-Versicherungsgruppeund dem WirtschaftsKurier in diesemJahr bereits zum 16. Mal aus. Die Be-wertungskriterien für den mit insge-samt 15.000 Euro dotierten Preis sindunter anderem Anzahl und Qualitätvon zukunftssicheren Ausbildungsplät-zen, die Kreativität der Ausbildungsme-thoden, der persönliche Einsatz sowiedie Effizienz des Engagements.

Bewerben können sich Unterneh-men sowie Schulen und Institutionenin Deutschland, die an außer-, überbe-trieblichen oder schulischen Initiativenmitwirken. Die Preise werden in den Ka-tegorien Industrie/Handel/Dienstleis-tungen, Handwerk und Ausbildungsini-tiativen vergeben. n

Online-Ausschreibungsunterlagen: www.ausbildungsass.de; Information:Telefon 030 20308-1517,[email protected].

Bremer Schüler im Mathe-Olympia-Team Sechs Schüler bilden die deutsche Mannschaft für die 53. Internationa-le Mathematik-Olympiade (IMO) Anfang Juli in Argentinien – und einSchüler aus Bremen ist mit dabei: Xianghui Zhong, der gerade das Abi-tur am Kippenberg-Gymnasium abgelegt hat. 2005 nahm Xianghui inder 6. Klasse zum ersten Mal an dem entsprechenden Wettbewerb inBremen teil. Schon ein Jahr später war er als Frühstarter in der BremerMannschaft für die Deutschlandrunde, der er bis 2012 jedes Jahr an-gehörte. 2008 erzielte er sein bestes Ergebnis mit einem 1. Preis. Damitwar er der erste Bremer Schüler, der in der Deutschlandrunde solcheinen Spitzenplatz belegen konnte – und ist bis heute der einzige. Beider vergangenen internationalen Olympiade schaffte Xianghui bereitsden Sprung in die Trainingsmannschaft, konnte sich 2011 aber nichtunter die letzten sechs durchkämpfen. Die IMO ist der wichtigste inter-nationale Schülerwettbewerb mit mehr als 100 Teilnehmerländern. n

Fotos Senatspressestelle, SdW

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Die Grundlage dieser Visualisierung

bildet die Quincunx-Kartenprojektion

des amerikanischen Philosophen

Charles Sanders Peirce (1839 –1914),

dem Begründer der modernen Semiotik.

Nordamerika 3.090 Mrd. Dollar 17,2 % + 15,0 %

Russland 323 Mrd. Dollar 1,8 % + 30,0 %

Afrika 555 Mrd. Dollar 3,1 % + 18,0 %

China 1.743 Mrd. Dollar 9,7 % + 25,0 %

Japan 854 Mrd. Dollar 4,7 % + 23,0 %

Indien 451 Mrd. Dollar 2,5 % + 29,0 %

Mittlerer Osten 665 Mrd. Dollar 3,7 % + 16,0 %

Deutschland 1.254 Mrd. Dollar 7,0 % + 19,0 %

Europa 6.854 Mrd. Dollar 38,1 % + 17,0 %

Lateinamerika 727 Mrd. Dollar 4,0 % + 24,0 %

Globale Importe 2011 18.000 Mrd. Dollar 100 % + 19,0 %

36 | Wirtschaft in Bremen 7.2012

WIRTSCHAFTGLOBAL

Globale Handelsströme Das globale Handelsvolumen ist 2011schätzungsweise um fünf Prozent ge-stiegen – deutlich weniger als noch2010 (+ 13,8 Prozent). Die Gründedafür liegen laut Wirtschaftsinforma-tionsdienst D&B in der Schuldenkriseder Eurozone (auf die im Jahr 2011mehr als 21 Prozent der weltweiten Ein-fuhren entfielen); zweitens zerstörtenErdbeben und Tsunami in Japan sowiedie Überschwemmungen in ThailandLieferketten und beschnitten damit dieExporte aus Ostasien. Drittens verur-sachte der Konflikt in Libyen die Unter-

brechung der Öl- und Gaslieferungenaus dem Land, was zu einem achtpro-zentigen Rückgang der afrikanischenExporte führte. Für das laufende Jahr2012 prognostiziert D&B ein Wachs-tum von ebenfalls nur fünf Prozent.Damit läge das Wachstum der globa-len Handelsströme das zweite Jahr inFolge unter dem langjährigen Durch-schnitt von sechs Prozent (1990–2008). Das schwächere Wachstum lie-ge zum einen in China begründet, dasabsehbar nicht mehr die Wachstumsra-ten erreiche wie früher. Weniger Wachs-tum in China bedeute auch eine schwä-

chere Weltkonjunktur und damit einenschwächeren Welthandel. Auch die Im-pulse aus Brasilien fielen schwächeraus. „Zum anderen ist und bleibt dieStaatsschuldenkrise in Europa ein gro-ßer Hemmschuh für mehr Wachstumder Weltwirtschaft und der Handels-ströme. Insbesondere droht die Euro-Schuldenkrise zu einer europaweiten Fi-nanzkrise zu werden“, so D & B. Diesekönnte die wirtschaftliche Erholungweiter bremsen, sich negativ auf dieHandelsfinanzierung auswirken unddamit auch das Wachstum beim Welt-handel weiterhin drosseln. n

Die Grafik (Visualisierung: Sebastian Knickmann; Quelle: D & B Deutschland) zeigt das globale Importgeschehen (bezogenauf einzelne Regionen) und zwar die Importe in absoluten Zahlen, den Anteil am Welthandel und den Nominalzuwachs 2011.

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Am 25. März 2013 tritt eineneue Vorschrift der EU-Luft-sicherheitsverordnung in Kraft.Die Hansa-Flex AG lässt sichals „behördlich zugelassenerbekannter Versender“ registrieren. Von NINA SVENSSON

Die Hansa-Flex AG zählt zu Eu-ropas führenden Systemanbie-tern in der Fluidtechnik. Das Bre-

mer Unternehmen mit rund 3.000 Mit-arbeitern ist mit eigenen Niederlassun-gen in 39 Ländern aktiv und hat mehrals 80.000 Artikel der Hydrauliktech-nik im Angebot. „Unsere Kunden undPartner erwarten, dass wir Ersatzteileso schnell wie möglich per Luftfrachtverschicken, da zählt jeder Tag. Darumkönnen wir es uns nicht leisten, dassunsere Sendungen mehrere Tage in derSicherheitskontrolle des Flughafens lie-gen“, sagt Jutta Marks, Leiterin SalesSupport bei Hansa-Flex.

Normale Lieferungen nach China,Russland, Australien oder Nordamerikawerden von Hansa-Flex verschifft oderauf dem Landweg transportiert, abermehrmals pro Woche werden dringendErsatzteile benötigt und dann muss esschnell gehen. Bislang hat das Unter-nehmen ein Formular bei der jeweili-gen Spedition ausgefüllt und damit zu-gesagt, die Luftfrachtsendungen beson-ders sorgfältig zu prüfen und zu verpa-cken. Mit dieser Sicherheitserklärungwurde das Unternehmen zum „Bekann-ten Versender“, die Speditionen selbstkonnten sich für reibungslose Abläufebeim Luftfahrtbundesamt als „Reglemen-tierte Beauftragte“ registrieren lassen.

Noch bis zum 25. März 2013 wirddieses Verfahren geduldet, dann istSchluss. Und das heißt: Unternehmenwie Hansa-Flex, die auf einen schnellenTransport ihrer Sendungen angewiesensind, müssen sich als „behördlich zuge-lassener bekannter Versender“ regis-trieren. Tun sie das nicht, müssen ihreSendungen am Flughafen aufwändig

gescannt und geprüft werden, wasmehr Zeit und höhere Kosten bedeutet.

Um das zu vermeiden, hat Hansa-Flex bereits den Antrag gestellt und istnun dabei, alle Voraussetzungen, dasso genannte Sicherheitsprogramm, fürdie Zulassung zu erfüllen. Ein Prozess,der gut und gern ein Jahr in Anspruchnehmen kann. So müssen zum Beispiel

Pläne der Grundstücksgrenzen, Bau-werke und Betriebsgebäude einge-reicht werden. „Wir haben zum Glückohnehin eine eigene Halle für den Ex-port“, sagt Jutta Marks. „Nun müssenaber auch die Türen so gesichert wer-den, dass kein Unbefugter die Halle be-treten kann.“ Wenn dann eine betriebs-fremde Person klingelt, wird er von Mit-arbeitern in Empfang genommen, diealle speziell geschult werden.

„Wir müssen zwei Mitarbeiter als Si-cherheitsbeauftragte für Luftfracht be-nennen. Diese werden komplett über-prüft, sie müssen ein Führungszeugnisvorlegen und alle Orte nennen, wo siegewohnt haben, wie auch die Unter-nehmen, für die sie gearbeitet haben“,so Marks. Die Sicherheitsbeauftragten

Luftfracht: Anforderungen werden verschärft

müssen eine einwöchige Schulung be-suchen und sind später dafür verant-wortlich, dass alle Kollegen geschultund im Versand alle Vorschriften einge-halten werden. „Das ist schon einegroße, zusätzliche Verantwortung, zu-mal das Luftfahrtbundesamt nach derZulassung auch unangemeldete Kon-trollen durchführen wird.“

Das ist noch nicht alles: Die Sendun-gen müssen „manipulationssicher“ ver-packt werden. Bei Hansa-Flex heißtdas: Die Kartons oder Schlauchrollenwerden auf einer Palette gestapelt,diese wird eingeschweißt. Dazu hat dasUnternehmen extra in eine neue Folien-wickelmaschine für besonders starkeFolie investiert. „Auf dem Klebebandder Kartons und auf dem Umreifungs-band steht unser Logo“, sagt JuttaMarks. „Daran kann man ganz schnellerkennen, ob die Ware noch originalver-packt ist oder nicht.“ Hansa-Flex lässtalle Sendungen für die Luftfracht aus-schließlich von Speditionen abholen,die als „Reglementierte Beauftragte“registriert sind.

Die Zulassung zum „behördlich zu-gelassenen bekannten Versender“ istkein Schnäppchen. Noch gibt es keineGebührenordnung, aber es fallen vo-raussichtlich Gebühren von mehrerenTausend Euro an, dazu kommen Kostenfür Schulungen, für die Zuverlässig-keitsprüfungen sowie für die Sicher-heitsmaßnahmen im Unternehmen. „Wirhaben keine Alternative“, sagt Marks.„Für die Sicherung unserer Qualitätund unseres weltweiten Services müs-sen die Sendungen einfach schnell amFlughafen abgefertigt werden. Für unsist der Nutzen höher als die Kosten.“ n

VERANSTALTUNGSTIPP

Die Handelskammer informiert über dieneuen Anforderungen an die Luftfracht am18. September (16:00 Uhr) im Haus Schütting. Referenten sind Philip Buse(Geschäftsführer Verband für Sicherheit in der Wirtschaft Norddeutschland e. V.)und Jutta Marks (Leiterin Sales Support,Hansa-Flex AG).InformationAnja Reinkensmeier, Telefon 0421 3637-247,[email protected]

EigeneHalle fürden Exportbei Hansa-Flex

Foto Hansa-Flex

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INTERNATIONALER DIALOG

38 | Wirtschaft in Bremen 7.2012

WIRTSCHAFTGLOBAL

Wirtschaftspolitische Informationsgespräche: (oben) Vizepräses Christoph Weiss (r.) und Haupt-geschäftsführer Dr. Matthias Fonger (2.v.l.) empfingen den südafrikanischen BotschafterMakhenkesi Arnold Stofile im Haus Schütting(Bildmitte). Er wurde von seiner Gattin NambitaStofile und dem Bremer Honorarkonsul VolkerSchütte (l.) begleitet.(unten) Präses Otto Lamotte (vorn links)traf in der Handelskammer mit dem türkischenBotschafter Hüseyin Avni Karslioğlu (vorn rechts)zusammen. Beide Diplomaten machten ihre Antrittsbesuche in Bremen.

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Präses Otto Lamotte (l.) im Gespräch mit Greg Canfield, Wirt-schaftsförderer und Leiter einer US-Wirtschaftsdelegation ausAlabama; Bremens Wirtschaftssenator Martin Günthner hattegemeinsam mit der WFB und der Handelskammer zu einem Senatsempfang ins Haus Schütting eingeladen.

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Johann Osmers GmbH & Co. KGAuf der Höhe 4 I 28357 BremenTel. (0421) 871 66 - 0Fax (0421) 871 66 - 27www.johann-osmers.de

NEUE ADRESSE AB JUNI 2009

Anlagen- und GebäudetechnikPlanung I Ausführung I Service

Das Enterprise Europe Network Bremen (EEN) und dieHandelskammer Bremen vertiefen ihre Zusammenarbeit,

um Unternehmenskontakte ins europäische Ausland zu in-tensivieren. Eines der ersten Projekte des neuen Kooperati-onsvertrages war eine zweitägige Unternehmerreise nachMarseille. Die südfranzösische Hafenmetropole bereitet sichsehr intensiv auf das nächste Jahr vor, in dem sie europäischeKulturhauptstadt ist, etwa mit dem Ausbau des alten HafensVieux port (www.mp2013.fr).

Neben Gesprächen zwischen Bremer und südfranzösi-schen Firmen – vom EEN vorbereitet – standen die Auswir-kungen des Kulturhauptstadtprojektes auf die Industrieme-tropole im Blickpunkt der 20-köpfigen Delegation. „Marseilleist im Aufbruch“, sagte Handelskammer-Präses Otto Lamot-te. „Viele der Projekte sind so angelegt, dass sie weit über2013 hinaus Wirkung haben werden. Wir haben im Gesprächmit Vertretern der Kulturhauptstadt wie auch der Stadtpla-nung viele positive Eindrücke bekommen. Diese könnendurchaus auch für Bremen interessant sein, um ein neuesKlima des Aufbruchs – ein Venture-Klima – zu schaffen, dasdie Handelskammer als eines der wichtigen Themenfelder inihrer Initiative Perspektive Bremen 2020 definiert hat.“

Dr. Ulrich Fuchs, stellvertretender Intendant des ProjektsMarseille-Provence 2013, erläuterte dessen Katalysatorwir-kung für die Entstehung eines Venture-Klimas in der RegionMarseille-Provence. Den Dialog zwischen Kunst und Wirt-schaft fördere beispielsweise das Projekt Ateliers de l'EuroMé-diterranée und zwar über zeitgenössische Kunstproduktion inUnternehmen der Region. Dieses und zahlreiche weitere Pro-jekte sollen das Kulturhauptstadtjahr überdauern. „Wichtigist, dass die Kultur während dieser Zeit als Transmissionsrie-

men für Investitionen in der Region genutzt wird“, sagte Prä-ses Lamotte.

Auch Dr. Günther W. Diekhöner (EEN) und Hans-GeorgTschupke (WFB Wirtschaftsförderung Bremen) zogen eine po-sitive Bilanz der Reise. „Einige Unternehmen werden in Zu-kunft eng mit französischen Partnern zusammenarbeiten“, soDiekhöner. Tschupke will die Kontakte zu�Provence Promotion,dem französischen Pendant zur WFB, und zum MarseillerLuft- und Raumfahrtcluster Pégase für Bremer Unternehmennutzen.

Das nächste Projekt der Kooperation EEN-Handelskam-mer ist die Veranstaltung „Europäische Gemeinschaftsmar-ken in der Praxis: Vorteile und Risiken“. Sie findet am 18. Ok-tober von 16:00 bis 18:00 in der Handelskammer Bremenstatt. http://hb.enterprise-europe-germany.de n

Die Bremer Delegation vor der Chambre de Commerce et d'Industrie Marseille-Provence

Foto WiB

Marseille im AufbruchUnternehmerreise des EEN Enterprise Europe Network Bremen und der Handelskammer Bremen nach Südfrankreich

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40 | Wirtschaft in Bremen 7.2012

NEUECHANCEN

Der Katalog ist dicker als das Tele-fonbuch mancher Großstadt –und er enthält alles, was der

Wassersportfreund braucht,und zwar von der kleins-

ten Schraube biszu der kompletten

Rettungsinsel. Die „Bibel derYacht- und Bootsbesitzer“ mit mehr als500 Seiten erscheint jedes Jahr im Ja-nuar in Bremen, herausgegeben vomSpezialversand für Yacht- und Bootszu-behör – kurz SVB. Vom Ölmagnatenüber den Freizeitskipper bis hin zumNordseefischer: Fast jeder hat schoneinmal bei SVB bestellt. Mittlerweilesieht sich das Unternehmen in der Bre-mer Neustadt als einer von „Europasführenden Experten in Sachen Boots-technik“.

Angefangen hatte alles ganz kleinals Ein-Mann-Unternehmen (siehe Kas-ten). Thomas Stamann hatte den richti-gen Riecher. Der Firmengründer, ge-lernter Autoschlosser und Maschinen-bauingenieur, war selbst zur See gefah-ren. Er kannte somit die Sorgen, Nöteund Bedürfnisse seiner Kunden bes-tens. „Das Yacht- und Bootsgeschäft istsehr speziell. Wassersportler sind eigen– sie setzen sich auf den Wellen Windund Wetter aus und frönen einemHobby, das nicht jeder teilt“, sagt er.Der typische Wassersportler sei meistälter als 50 Jahre, habe schon einigesim Leben erreicht und könne sich seinBoot leisten. „Dem kommt es nicht nurauf gute Qualität und Zuverlässigkeitan. Er will auch einen kompetenten,technisch erfahrenen Ansprechpartner

fürseinspeziel-les Ste-cken-pferd haben – jemanden, der sein An-liegen versteht und ihm im Notfall effi-zient hilft. All das bieten wir!“

CNC-Fräsmaschine für millimetergenaue BauteileStamann scharte früh erfahrene Leuteum sich und baute sein Team aus. VieleMitarbeiter sind selber aktive Wasser-sportler und Experten. SVB beschäftigtBootsbauer, Maschinenbaumeister, Tech-niker, Elektroniker, Schiffbauingenieu-re, Segelmacher und Spleißer bzw. Tak-ler. „Wir haben für alles den richtigenAnsprechpartner und versuchen, jedesProblem zu lösen. Wenn jemand bei-spielsweise aus Mauritius nicht weg-kommt, weil ihm ein bestimmtes Ersatz-teil fehlt, schaffen wir dieses so schnellwie möglich dorthin.“

Ob Kompressorkühlbox, Luxusgang-way, Steuerbordlaterne, Taue in jederAusführung, Autopiloten oder einfachnur eine kleine Schraube für ein paarCent: SVB hat und liefert alles. Mehr als14.000 Artikel sind ständig auf Lager.„Geht nicht, gibt’s nicht“ gilt auch hier– und was es nicht gibt, wird ebenselbst hergestellt. So hat die Firma neu-erdings eine CNC-Fräsmaschine im Ein-satz, die computergesteuert Bauteilemillimetergenau nach Kundenvorga-ben anfertigt. Ein wichtiger Ansatz warvon Beginn an, auf dem Weltmarktimmer wieder nach Innovationen fürdie Kunden zu suchen. „Unsere Leutehalten ständig ihre Augen offen, ob esirgendwo etwas Neues gibt – und das

Die Firma SVB Spezialversand fürYacht- und Bootszubehör

hat Thomas Stamann (im Bild) 1989als Ein-Mann-Unternehmen gegründet.Ein ehemaliges Wollstübchen und einpaar Kellerräume in der Bremer Neu-

stadt mussten für den Anfang reichen.Mit viel Fleiß und Enthusiasmus kamStamann bald zum Erfolg. Bereits fünfJahre nach dem Start zog das Unter-

nehmen mit sechs Mitarbeitern in 400qm große Geschäftsräume in Bremen-Huchting. Später ging es zurück in die

Neustadt – dort residiert SVB seit2001 in der Gelsenkirchener Straße.Der Standort wurde immer wieder

erweitert: Heute arbeiten hier 65 Be-schäftigte, die Fläche beträgt 16.800

qm. Der Jahresumsatz 2011 belief sich auf rund 16 Millionen Euro.

DIE BIBEL FÜR YACHT- UND BOOTFANSWassersport ist mehr als ein Hobby – es ist eine Lebensanschauung. Das Bremer Unternehmen SVB hat sie verinnerlicht und ist in knapp zweiJahrzehnten zum Top-Shop für Berufs- und Freizeitskipper aufgestiegen.Von KAI UWE BOHN

Fotos SVB

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7.2012 Wirtschaft in Bremen | 41

zu einem vernünftigen Preis“, sagt Sta-mann. Ein Konzept, das mittlerweilenicht nur in Deutschland aufgeht: Der520-Seiten-Katalog erscheint pünktlichzur Internationalen BootssaustellungBOOT in Düsseldorf. Die dreisprachigeWebseite (DE, EN, NL) wird bald umweitere Sprachen erweitert. Auf ihr hatSVB neben dem Angebot samt Online-Shop auch viel Wissenswertes für dieSkipper untergebracht – bis hin zumWassersport-Portal www.portmaps.commit unzähligen nützlichen Infos überWetter, Häfen, Schleusen, Bootsbewe-gungen auf den Meeren, einem Markt-platz und vielem mehr.

Rettungsinseln fürNotwasserungenDreh- und Angelpunkt des Geschäftsbleibt aber der Katalog, der jedes Jahran Umfang gewinnt. „Unsere Kundensind ja etwas reifer und noch an Kata-loge gewöhnt. Zudem haben sie aufden Weltmeeren ja nicht immer Inter-net-Empfang – aber auf dem Wasserhat man Zeit. Da nimmt man sich gernemal den Katalog in die Hand und blät-tert darin.“ Vielleicht hatte das ja auchder Kunde getan, der eines Tages anriefund für zwei Privat-Düsenjets Rettungs-inseln für Notwasserungen bestellte –und diese dann direkt am Bremer Flug-hafen abholte. „Wir sind dann dorthingefahren, haben die Rettungsinseln indie Jets geladen und das Geld in barempfangen. Dann sind die Jets wiedergestartet und zu ihrem Bestimmungs-ort geflogen“, erinnert sich Stamann aneinen höchst ungewöhnlichen Auftrag.

Mit seinem Unternehmen will dergebürtige Bremer weiter expandieren.„In den vergangenen Jahren fehlte unsder Platz – den haben wir nun mit un-serem neuen Gebäude in der Gelsenkir-chener Straße“, so der Eigner. „Jetzt kön-nen wir uns weitere Länder außerhalbDeutschlands anschauen. Der Markt istjedenfalls da.“ In drei bis vier Jahrenkönnte er seine Mitarbeiterzahl durch-aus verdoppelt haben. n

InformationThomas Stamann, SVB Spezialversand für Yacht- und Bootszubehör, Telefon 0421 57290-0, [email protected],www.svb.de

KfW sucht Gründer-Champions 2012Die KfW-Bankengruppe sucht die Grün-derChampions 2012; sie prämiert ins-gesamt 16 Start-ups aus Deutschland,eins pro Bundesland. Bewerben könnensich Unternehmen, die nach dem 31.Dezember 2006 neu gegründet bzw.über eine Nachfolge weitergeführt wur-den und die sich am Markt behaupten.Bewerbungsschluss ist der 1. August.

Der Wettbewerb prämiert kreativeund nachhaltige Geschäftsideen, die ei-nen gesellschaftlichen Mehrwert schaf-fen. Beurteilt werden die Geschäftsideeund der Innovationsgrad des Produktesbzw. der Dienstleistung. Außerdemwerden Schaffung und Erhalt von Ar-beits- und Ausbildungsplätzen, sozialeVerantwortung und umweltbewusstesHandels bewertet. Aus den 16 Landes-champions werden drei Bundessiegerin den Kategorien Innovation, gesell-schaftliche Verantwortung und Kreativ-wirtschaft gekürt; die Sieger erhaltenein Preisgeld in Höhe von 6.000 Euro.Die Auszeichnung findet am 25. Okto-ber in Berlin statt. n

www.degut.de, www.kfw.de

Online-Befragungzur Robotik-LogistikWas können und sollen Roboter in derLogistik leisten? Wo in der Logistikket-te sind Robotiklösungen sinnvoll, undwas wünschen Logistikdienstleister?Diese und andere Fragen rund um dieRobotik-Logistik soll die neue Marktstu-die „RoboScan‘12“ des Bremer Institutsfür Produktion und Logistik (BIBA) ander Uni Bremen beantworten. Die On-line-Befragung läuft noch bis Ende Juli.

Mit der Studie setzt das BIBA seine2007 begonnene und 2010 fortgeführ-te Reihe zur Untersuchung von Trendsund Potenzialen in der Robotik-Logistikfort. Die Wissenschaftler wollen so tie-fere und umfassendere Einblicke in die-ses noch junge Feld gewinnen sowieHandlungs- und Investitionsbedarfe er-mitteln – auch, um ihre Forschungenzur Robotik-Logistik stärker an den Be-darfen der Industrie zu orientieren. n

www.studie.robotik-logistik.de

4. Bremer Mechatronik-Tag in der Handelskammer • „Wirtschaft trifft Wissenschaft" heißt eine Veranstaltungsreihe der Handelskammer. Jetzt kamen mehr als 50 Gäste, um Neues aus der Mechatronik kennenzulernen.In Vorträgen erläutert wurden Kooperationsprojekte zwischen der Industrie und dem Bremer Centrum für Mechatronik in den Bereichen Windenergie, Automotive, Gesundheitswirtschaft, Maschinenbau und Logistik. Daneben präsentierten Partner-unternehmen in einer Fachausstellung weitere Projekte und Angebote.

Foto Jörg Sarbach

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42 | Wirtschaft in Bremen 7.2012

NEUECHANCEN

„bulthaup-kontor“:Lebensraum KücheBulthaup hat einen neuen Showroomin Bremen eröffnet: An der Schwach-hauser Heerstraße 231 zeigt das „bult-haup-kontor“ auf rund 2.000 Quadrat-metern „außergewöhnliche Küchenpla-nungen und individuelle Lebensraum-konzepte“, so eine Mitteilung. Store-manager ist Dennis Schaffhausen.

Gegründet 1949 gehört bulthaupheute zu den weltweiten Marktführernim Küchen-Premiumsegment. Das wirt-schaftlich unabhängige Familienunter-nehmen wird von CEO Marc O. Eckert,Enkel des Firmengründers Martin Bult-haup und Neffe von Gerd Bulthaup, inder dritten Generation geleitet. „Derbulthaup Anspruch an Qualität, Funk-tionalität und Gestaltung und die star-ke Leidenschaft und Kompetenz für In-novationen haben die Marke zur trei-benden Kraft im Markt gemacht“, heißtes in der Unternehmensdarstellung .n

Piepenbrock bündeltKompetenzen in BremenKompetenzen bündeln und Dienstleis-tungen aus einer Hand anbieten – dasist das Motto für die Piepenbrock Un-ternehmensgruppe in und um Bremen.An der Europaallee wurden jetzt diekaufmännischen Dienstleistungen derGebäudereinigung aus Oldenburg so-wie der Instandhaltung und Sicherheitaus Ritterhude und Achim in einemneuen Kompetenzzentrum zusammen-gezogen. Bremen ist damit Hauptnie-derlassung; sie wurde Ende Juni offi-ziell in Betrieb genommen.

Seit Januar 2012 ist Piepenbrock be-reits mit seinen Dienstleistungsberei-chen Gebäudereinigung, Instandhal-tung und Sicherheit am Standort Bre-men vertreten. In der neuen Niederlas-sung arbeiten 25 kaufmännische Kräf-te, die den Einsatz von 400 Mitarbei-tern in der Region steuern. Bundesweitist die Piepenbrock Unternehmens-gruppe mit 800 Standorten und 70Niederlassungen sowie knapp 27.000Mitarbeitern tätig. n

• Business • Read On • Revue de la Presse • Revista de la Prensa

L • Presse und Sprache

L

LAF’12 Anwenderforum:Fügen per Laserstrahl Ob im Automobil-, Schiff- und Flug-zeugbau, in den Zulieferindustrien undbenachbarten Branchen oder auch inder Medizintechnik und im Werkzeug-bau – es gibt vielfältige Möglichkeiten,industrielle Fügeprozesse mithilfe vonLasern zu optimieren. Welche Vorteileund Optionen der Lasereinsatz in derProduktion bietet und wie die Anforde-rungen der Qualitätssicherung umge-setzt werden können, stellen Expertenaus Industrie und Wissenschaft aufdem Anwenderforum LAF’12 am 12.und 13. September im Park Hotel Bre-men vor.

Ausrichter ist das Bremer Institut fürangewandte Strahltechnik (BIAS), daszu diesem Anlass auch das neue For-schungsgebäude Lion auf dem Uni-Campus präsentieren wird. Das bran-chen- und disziplinenübergreifendeLAF-Forum ist inzwischen eine feste In-

stitution in der Fachwelt und findet be-reits zum achten Mal statt. Rund umdas Thema „Laserstrahlfügen: Prozesse,Systeme, Anwendungen, Trends“ be-richten Referenten aus der industriel-len Praxis sowie aus der aktuellen For-schung. Dabei liegt der Fokus stets aufder Anwendung. Das Schwerpunktthe-ma der diesjährigen LAF ist die Quali-tätssicherung beim Lasereinsatz in derProduktion.

„Der Laser ist ein vielseitiges Werk-zeug, das sich inzwischen fest in der Fü-getechnik etabliert hat“, sagt BIAS-Ge-schäftsführer und Forum-Leiter Profes-sor Dr.-Ing. Frank Vollertsen. „Laser bie-ten in vielen Bereichen eine höhere,wirtschaftliche Effektivität und mehrPräzision als die herkömmlichen Me-thoden, und sie ermöglichen einendeutlich geringeren Verbrauch vonRohstoffen und Energie. Auch kleineund mittlere Unternehmen können hiernoch große Potenziale erschließen.“ n

www.das-schweisst-zusammen.de

s

Foto BIAS

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• Sprachzeitungen •World and Press • Business • Read On • Revue de la Presse • Revista de la Prensa

Leggere l’Italia • Presse und Sprache

E n g l i s h L a n g u a g e f o r t h e g l o b a l E c o n o m y

June 2012

Nr. 6 | 1. Jahrgang

Originalartikel mit ausführlichem

Vokabular und online Übungen

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INKLUSIVE!

BUSINESS TOPIC

• Facebook vs Google –

the battle of the high-tech

giants

Page 2

BUSINESS PROFILE

• Benetton hopes to revive

its youth appeal

Page 3

COMPANIES & MARKETS

• Nike picks Lin for Chinese

sales push

• Tesco wants to be No 1

in the market for food on the

internet

Page 4

THE WORLD OF WORK

• More than half of young

Greeks unemployed

Page 5

BUSINESS TOPICS

• ‘Made in Japan’ stamp

to disappear

• This is a post-PC world,

says Microsoft visionary

Page 6

ENERGY & TRANSPORT

• Hoarding adds to oil

squeeze• Eurotunnel cheers

shareholders with first profit

Page 7

Great fall of China:

will it crash land?1 ANYONE WHO stands in

the middle of Guangzhou’s high-

rise district and looks up is liable

to suffer dizziness. The 600m

Canton Tower, China’s tallest

structure, sits across the Pearl

River from several other newly-

constructed giants, including the

103-storey International Finance

Centre.2 The sensation for the visitor is

akin to strolling through a forest

of enormous metal trees. If the

Chinese economy – represented

by these vertiginous monuments

– does fall to earth, one cannot

help thinking that it would cre-

ate a very large bang indeed; one

that would be felt in every corner

of the earth.

3 And fears have been spread-

ing in recent months that China

might be heading for precisely

such a scenario. Economic indi-

cators have been flashing red in

recent months. There has been a

sharp drop in residential property

prices and there have been a suc-

cession of disappointing car and

retail sales figures.

4 But the most alarming news

came with the revelation by the

customs department that China

experienced a dramatic fall in

exports in February. Much of this

was attributable to the Chinese

New Year holiday, when factories

traditionally shut down. But con-

cerns have also grown that China

– the world’s workshop – is begin-

ning to suffer from falling demand

from Europe and America.

EXPORT-DRIVEN ECONOMY The bright lights of the economic giant

are fading. In Guangzhou, Ben Chu finds out what could lie ahead

ard Lyons, of Standard Chartered

more popular with economists.

A fireworks display in Huizhou, prospering city in China’s Guangdong Province. Modern high-rise

buildings are seen in the background. | Photo: Getty Images

Mark Zuckerberg’s

Facebook and Google are competing

to attract the best brains in

Silicon Valley – with big salaries

and generous benefits.

Read more on Page 2

Oil prices have risen

to record levels and increased

reserves are part of the reason,

as countries stock up to protect

against potential shortages

Read more on page 7

months, the Chinese central bank

r Leserservice: Telefon +49(0)4 21 . 369 03-76 · Telefax +49(0)4 21 . 369 03-48 · www.sprachzeitungen.de

Carl Ed. Schünemann kg · Zweite Schlachtpforte 7 · 28195 Bremen

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44| Wirtschaft in Bremen 7.2012

SERVICE&PRAXIS

Was verbirgt sich hinter „ErfahrungDeutschland“? Was war der Grün-dungsimpuls?

Joachim Herrmann Die Gründerwaren in der Personalberatung tätig undstellten immer wieder fest, dass ältereMitarbeiter gar nicht erst zu Vorstellun-gen eingeladen wurden. Bei der Analy-se befassten sie sich bereits 2006, alsoin unserem Gründungsjahr, mit den Aus-wirkungen der demografischen Ent-wicklung. Sie stießen dabei auf einigeGroßunternehmen mit starkem Wachs-tumspotenzial, die das Wissen und dieErfahrung von älteren Fach- und Füh-rungskräften nicht einfach in Renteschicken wollten. Erfahrung Deutschlandwurde zunächst als reine Vermittlungs-plattform im Internet etabliert und dannzu einem Beratungsinstitut zur Vermitt-lung von hochkarätigen und erfahrenenFührungskräften weiterentwickelt.

Welche Ziele verfolgen Sie? WelcheKompetenzen bieten Sie und woknüpfen Sie thematisch an?

Joachim Herrmann Wir wollen Un-ternehmer dabei unterstützen, bei per-sonellen kurzfristig entstandenen Va-kanzen „Lücken“ hochkarätig zu schlie-ßen, das heißt für Projekte und/oderSondersituationen zum Beispiel beilangfristigem Ausfall durch Krankheitdes Stelleninhabers oder bei Nachfol-geregelungen. Unsere Experten sindkurzfristig verfügbar, unabhängig undhaben einen immensen Erfahrungs-schatz sowie Netzwerke. Auch die Kos-tensituation stellt sich besser dar als beiüblichen Management-Interims-Agen-turen. Durchschnittlich dauert ein Inte-rimsengagement bei Erfahrung Deutsch-land drei bis sechs Monate.

Wie können Sie Unternehmen konkret helfen? Können Sie ein Beispiel nennen?In einem Kommunalunternehmen ei-ner mittleren Großstadt wollte der Ge-schäftsführer den Einkauf, der über 20verschiedene Einkaufsabteilungen lief,in einem Zentraleinkauf straffen. Erfand im eigenen Unternehmen keinenMitarbeiter für diese Aufgabe; und erwünschte sich eine objektive Bewer-tung der Abläufe und Prozesse. Sohaben wir ihm einen hochkarätigenEinkaufschef mit Konzernerfahrung ver-mittelt, der die Sachaufgabe über-nahm, erfolgreich abschloss und denzukünftigen Stelleninhaber aus dem in-ternen Kreis coachte.

Wie unterscheidet sich „ErfahrungDeutschland“ von ähnlichen Netz-werken bzw. Angeboten?

Joachim Herrmann Bei unseren Ex-perten handelt es sich um professionel-le Unterstützung mit klarem wirtschaft-lichen Ansatz und Messbarkeit in Ab-stimmung mit den Auftraggebern. Un-sere Auftraggeber können bei ihrenAnfragen unter mehreren Bewerbernentscheiden.

Sie verfügen über einen „Pool anHochkarätern“. Wie bringen Siediese an ein Unternehmen?

Joachim HerrmannWir verfahren ganz unter-schiedlich: Wir haben An-fragen auf unserer Inter-net-Präsenz www.erfah-rung-deutschland.de; au-ßerdem hilft uns unsereintensive Medien-Präsenz(zum Beispiel Welt, Focus,Radiosender). Zudem ha-ben wir in unseren Au-

ßenbüros Repräsentanten, die in ihremNetzwerk unsere Dienstleistung näherbringen. Geplant sind auch Informa-tions-Veranstaltungen.

Welche Rolle spielt Bremen in IhremNetzwerk? In welchen Regionen istdas Netzwerk präsent?

Joachim Herrmann Die Firmen-Zen-trale des Netzwerkes ist Berlin. In Bre-men haben wir ein neues Vermarktungs-konzept erstellt und aktive Geschäfts-partner gefunden, die die Idee und dierealen Bedarfssituationen erkannt ha-ben. So wurde hier die erste Niederlas-sung außerhalb der Hauptstadt ge-gründet. Weitere folgen unter der Fe-derführung des Bremer Büros; wir den-ken an Hamburg, Stuttgart, Düsseldorf,Frankfurt und München.

Erfahrung Deutschland sammelt und bündeltdas Erfahrungswissen ehemaliger Fach- und Füh-rungskräfte und stellt es Unternehmen für an-spruchsvolle Projektarbeit, zum Beispiel in derLogistik, in der Produktion, in der IT, aber auchim Vertrieb, im Controlling oder im Marketingwieder zur Verfügung – schnell und effizient.Das Führungskräfte-Netzwerk umfasst eigenenAngaben zufolge Erfahrungswissen von SeniorExperten aus mehr als 100 Branchen, mit mehrals 50 Funktionen in fast allen Sprachen derErde.

KontaktJoachim Herrmann, Telefon 0163 6698018,[email protected],www.erfahrung-deutschland.de

Erfahrung – einfach zu schade für die RenteIm Gespräch: Joachim Herrmann, Senior Partner von „Erfahrung Deutschland“, über ein neues Netzwerk, das ehemalige Fach- und Führungskräfte für Interims-Aufgaben vermittelt

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7.2012 Wirtschaft in Bremen | 45

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Tagen im Grünen

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Unternehmensserviceauch in Bremen-Nord Neuer Informationspunkt für Unterneh-men in Bremen-Nord: Der Unterneh-mensservice Bremen, der im Handels-kammer-Gebäude Hinter dem Schüt-ting angesiedelt ist, dehnt sein Ange-bot über die Innenstadt hinaus aus.Mittwochs in der Zeit von 10:00 bis15:00 Uhr berät ein Mitarbeiter derWFB Wirtschaftsförderung Bremen ausdem Team des UnternehmensservicesInteressenten im Stadthaus Vegesack(Gerhard-Rohlfs-Str. 62). Er beantwor-tet Fragen zur Existenzgründung, Un-ternehmensführung, Finanzierung undFörderung, zum betrieblichem Umwelt-schutz und zur Ausbildung.

Der Unternehmensservice Bremenist ein bundesweit einmaliger Zusam-menschluss der Handelskammer Bre-men, der Handwerkskammer Bremen,des RKW Bremen, der WFB, der BremerAufbau-Bank und des Landes Bremenmit dem sogenannten Einheitlichen An-sprechpartner, einer Anlaufstelle fürGenehmigungsverfahren. Die Idee da-hinter: Kompetenzen bündeln, Bürokra-tie abbauen und den Zugang zu Förde-rung und Beratung leichter machen.Das Beratungsangebot des Unterneh-mensservices Bremen ergänzt die Dienst-leistungen der WFB in dem StadthausVegesack. n

www.unternehmensservice-bremen.de

ISL Maritime Conference 2012

„Schifffahrt, Häfen, Hinterland – Strategien &Märkte“ lautet das Thema der nächsten maritimenKonferenz des Instituts für Seeverkehrswirtschaftund Logistik (ISL). Sie findet vom 25. bis 26. Sep-tember im Swissôtel Bremen statt. Mit Referentenaus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik wird invier Sessions die aktuelle Situation auf den Schiff-fahrtsmärkten analysiert und über Perspektiven,Strategien und Trends der wichtigsten maritimenBranchen und Märkte diskutiert. Vier Themen stehen auf dem Programm: • Die Situation der Schifffahrtsmärkte –

Silberstreif in Sicht?• Perspektiven und Strategien für maritime

Supply Chains und Schiffsfinanzierung• Visionen und Strategien für neue Märkte und

regionale Cluster• Grüne und sichere Transportketten –

Wettbewerbsfaktor für die maritime Wirtschaft

InformationProfessor Dr. Burkhard Lemper, Telefon 0421 22096-63, [email protected], Leif Peters, Telefon 0421 22096-34,[email protected], www.isl.org/conference

Studie: Eurokrise verunsichert Firmen Die Commerzbank hat eine neue Studievorgelegt – „Gute Schulden – schlechteSchulden: Unternehmertum in schwie-rigen Zeiten“ lautet der Titel. Demnachklagen zwei Drittel der Unternehmenüber Planungsunsicherheit in Folge derEurokrise. Die öffentliche Hand kommezu leicht an Geld – das ist nach Mei-nung des Mittelstands eine Hauptursa-che für das Überschuldungsproblem.Ein weiteres Ergebnis: Der Mittelstandvermeidet Schulden, vergibt damit aberWachstumschancen. Basel III wiede-rum macht die Banken nicht stabiler,aber Kredite für den Mittelstand teurer.

68 Prozent der befragten Unterneh-men in Bremen und Niedersachsengeben an, dass die Eurokrise die mittel-und langfristige Planungssicherheitnicht nur verringert, sondern sich nega-tiv auf die eigene Geschäftstätigkeitauswirkt. 60 Prozent fürchten, dass sichdie Konjunktur abschwächt.

Stefan Burghardt, Vorsitzender derGeschäftsleitung Firmenkunden Bre-men der Commerzbank AG, sagte, dieEurokrise hinterlasse auch wirtschafts-psychologisch Spuren. Als Gründe fürdie finanzielle Notsituation von öffent-licher Hand und Wirtschaft nennen diebefragten Unternehmen Management-fehler, zu hohe Risikobereitschaft sowiemangelnde Finanzexpertise.

80 Prozent der Befragten in Bremenund Niedersachsen halten den zu leich-ten Zugang zu Kredit für eine Hauptur-sache der Überschuldung von Kommu-nen, Ländern und Staaten. Für die mit-telständische Wirtschaft sehen dieseGefahr dagegen nur 48 Prozent der Be-fragten. n

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09 S&P_W&W_44-54 JULI_2012_Layout 1 27.06.12 13:46 Seite 45

46| Wirtschaft in Bremen 7.2012

SERVICE&PRAXIS

Samstagsseminar: 25.08.12-18.04.15Technische/r Betriebswirt/in IHKKompaktseminar: 16.07.12-06.10.12Abendseminar: 27.08.12-07.10.13Technische/r Fachwirt/in IHKSamstagsseminar: 25.08.12-18.10.14Qualitätsmanager/in IHKTagesseminar: 03.09.12-28.09.12Fachkaufmann/frau Einkauf/Logistik IHKKompaktseminar: 20.08.12-14.10.12Tagesseminar: 23.07.12-12.10.12Personalkaufmann/frau IHKKompaktseminar: 06.08.12-13.10.12Handelsfachwirt/in IHKKompaktseminar: 16.07.12-12.09.12Wirtschaftsfachwirt/in IHKKompaktseminar: 27.08.12-13.11.12

Veranstalter: Fortbildung direkt, Birgit Schöning,Nicole Bätjer, Telefon 0421 579966-0, www.fortbildungdirekt.de, [email protected]

HAW Bildungsakademie Bremen GmbHSeminare6.8., gepr. Wirtschaftsfachwirt/-in IHK6.8., Fachwirt/-in im Sozial- und Gesundheitswesen IHK6.8., gepr. Personalfachkaufmann/-frau IHKberufsbegleitende LehrgängeBerufsbegleitende Lehrgänge 1.11., gepr. Wirtschaftsfachwirt/-in IHK1.11., Fachwirt/-in im Sozial- und Gesundheitswesen IHK6.8., gepr. Handelsfachwirt/-in IHK

Veranstalter: HAW Bildungsakademie BremenGmbH, Evelyn Gottemeyer-Juhl, Telefon 042187828522, www.haw-weiterbildung.de,[email protected]

IQ Bremen Intelligente QualifizierungBerufsbegleitende Lehrgänge Berufsausbilder AEVO IHKab 16.07.12, TageslehrgangTechnischer Fachwirt IHKab 02.07.12, TageslehrgangWirtschaftsfachwirt IHKab 02.07.12, TageslehrgangQualitätsmanager IHKab 27.08.12, TageslehrgangProjektmanager IHKab 09.07.12, TageslehrgangLogistikmanager IHKab 09.07.12, TageslehrgangBetriebswirt IHKab 16.07., TageslehrgangIndustriemeister Elektrotechnik IHKab 13.08.12, AbendlehrgangIndustriemeister Mechatronik IHKab 13.08.12, AbendlehrgangIndustriemeister Metall IHKab 13.08.12, AbendlehrgangLogistikmeister IHKab 13.08.12, AbendlehrgangIndustriemeister Lebensmittel IHKab 05.11.12, Tageslehrgangab 27.10.12, SamstagslehrgangQM Auditor IHK

BWU Bildungszentrum der Wirtschaft im Unterwesergebiet e. V.Lehrgänge3.9., Vorbereitung auf die Ausbildereignungs-prüfung – Vollzeit3.9., Gepr. Industriemeister Metall, Vollzeit6.9., Gepr. Fachberater im Vertrieb10.9., Gepr. Industriefachwirte –neue Verordnung10.9., Gepr. Wirtschaftsfachwirte10.9., Gepr. Technische Fachwirte11.9., Gepr. Handelsfachwirte17.9., Gepr. Medienfachwirte18.9., Gepr. Betriebswirte18.10., Gepr. Bilanzbuchhalter/in30.10., Vorbereitung auf die Ausbildereignungs-prüfung – berufsbegleitend5.11., Vorbereitung auf die Ausbildereignungs-prüfung – Vollzeit5.11., Gepr. Immobilienfachwirte26.11., Vorbereitung auf die Ausbildereignungs-prüfung – Vollzeit

Veranstalter: BWU Bildungszentrum der Wirtschaft im Unterwesergebiet, Irene Boubaker, Silvia Meinke, Telefon 0421 36325-21/13,www.bwu-bremen.de

bav Bremer Außenwirtschafts- und VerkehrsseminareZoll-Intensiv-Seminar, 24.-28. September

Veranstalter: bav, Verena Springer, Telefon 0421 0421 446946, www.bav-seminar.net, [email protected]

Deutsche Außenhandels- und Verkehrs-Akademie (DAV)Verkehrsfachwirt/Fachrichtung Güterverkehr:Vollzeit-Lehrgang: 1. Teil 6.8.-9.10.2012,2. Teil 14.1.-7.3.2013

Veranstalter: DAV, Karin Prinz, Telefon 0421 94991020, www.dav-akademie.de,[email protected]

fortbildung direkt Ausbilder/in gemäß AEVO IHKTagesseminar: 20.08.12-31.08.12Tagesseminar: 10.09.12-21.09.12Geprüfte/r Industriemeister/in Metall IHKTagesseminar: 20.08.12-10.05.13Abendseminar: 21.08.12-13.11.14Samstagsseminar: 25.08.12-18.04.15Geprüfte/r Industriemeister/in Elektrotechnik IHK-Tagesseminar: 20.08.12-10.05.13Abendseminar: 21.08.12-13.11.14Samstagsseminar: 25.08.12-18.04.15Geprüfte/r Industriemeister/in Lebensmittel IHKTagesseminar: 20.08.12-19.04.13Geprüfte/r Industriemeister/in Mechatronik IHKTagesseminar: 20.08.12-10.05.13Abendseminar: 21.08.12-13.11.14Samstagsseminar: 25.08.12-18.04.15Logistikmeister/in IHKTagesseminar: 20.08.12-10.05.13Abendseminar: 21.08.12-13.11.14

WIRTSCHAFTSTERMINE

IMPRESSUM

Wirtschaft IN BREMENMAGAZIN DER HANDELSKAMMER 93. Jahrgang Juli 2012

HerausgeberHandelskammer Bremen, Am Markt 13,28195 Bremen,Telefon 0421 3637-0, www.handelskammer-bremen.de

VerlagCarl Ed. Schünemann KG, Zweite Schlachtpforte 728195 Bremen, Telefon 0421 36903-72,www.schuenemann-verlag.deVertriebsleitungMarion Helms, Telefon 0421 36903-45, [email protected] Wachendorf, Telefon 0421 36903-26,[email protected] gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 37 vom 1. Januar 2012

ChefredaktionDr. Christine Backhaus, presse,contor, [email protected], Dr. Stefan Offenhäuser, [email protected] und Herstellungpresse,contor

DruckDruckhaus Humburg GmbH & Co. KG

PreiseEinzelheft: Euro 2,30, Jahresabonnement: Euro 22,80Die beitragspflichtigen Kammerzugehörigenerhalten die Wirtschaft in Bremen auf Anfragekostenlos. Wirtschaft in Bremen erscheint monatlich. Für unverlangt eingesandte Manu-skripte und Fotos übernimmt der Verlag keineHaftung. Nachdruck, auch auszugsweise, ist nur mit Quellenangabe gestattet. Sämtliche Rechte der Vervielfältigung liegen bei der Handelskammer Bremen. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbe-dingt die Meinung der Handels kammer wieder.Anzeigen- und Redaktionsschluss ist der 6. des Vormonats. ISSN 0931-2196

ivw geprüft

09 S&P_W&W_44-54 JULI_2012_Layout 1 27.06.12 13:46 Seite 46

ab 09.07.12, TageslehrgangTechnischer Betriebswirt IHKab 27.08.12, AbendlehrgangProzessmanager IQab 23.07.12, Tageslehrgang

Veranstalter: IQBremen e. V. Intelligente Qualifizierung, Sabine Stulken, Telefon 0421 1748-20, [email protected], www.iq-bremen.de

Pharmaakademie BremenGepr. Pharmareferent/in IHK, Vollzeitkurs: 1.7.2012-31.12.2012,Wochenendkurs: 1.7.2012-30.6.2013Klinischer Monitor – CRA, Vollzeitkurs: 1.10.2012-31.1.2013Wochenendkurs: laufender Einstieg möglichQualifikation zum Medizinprodukteberater, Vollzeitkurs: 1.8.2012-30.11.2012

Veranstalter: Pharmaakademie Bremen, Tom Chilcott, Telefon 0421 346130, www.pharmaakademie.com

SVG Straßenverkehrs-GenossenschaftArbeitssicherheit gem. BKrFQG, 14.7., 8.9.Fahrsicherheit und Fahrzeugtechnik gem. BKrFQG, 14.7., 1.9.Ladungssicherung gem. BKrFQG, 4.8., 25.8.Ergebnisorientiert disponieren, 11.8.Der Kraftfahrer als Imageträger, 18.8.Kosten- und Zeitersparnis durch Organisation, 4.9.Notfallmanagement im Straßenverkehr gem. BKrFQG, 8.9.

Veranstalter: Straßenverkehrs-Genossenschaft Bremen eG, Rebecca-Maria Seehafer, Telefon 0421 3497715, [email protected], www.svg-bremen.de

wisoak Wirtschafts- und Sozialakademie der Arbeitnehmerkammer gGmbHBerufliche FortbildungenAssistent/in Logistikmanagement, 5 Module, einzeln buchbar, ab 4.9.Logistikmanager/in, 5 Module, einzeln buchbar, ab 5.9.Online Marketing Manager, Beginn 5.9.Finanzbuchhalter/in, Beginn 18.9.Fachkraft für Personalberatung und Personalvermittlung IHK, Beginn 20.9.Gepr. Fachkaufmann/-frau Einkauf/Logistik IHK, Beginn 25.9.Vorbereitung auf die Ausbildereignungsprüfung (AEVO), bbgl. Beginn 26.9.Staatlich geprüfte/r Betriebswirt/in, Vollzeit, Beginn 1.10.Staatlich geprüfte/r Betriebswirt/in, bbgl., Beginn 2.10.Gepr. Energiefachwirt/in IHK, Beginn 9.10.Gepr. Wirtschaftsfachwirt/in IHK, Beginn 9.10.Gepr. Personalfachkaufmann / -frau IHK, Beginn 10.10.Gepr. Controller/in IHK, Beginn 10.10.Gepr. Verwaltungsmanagerin bSb, Beginn 10.10.Social Media Manager IHK, Beginn 10.10.Experte/in für IT-gestützte Logistik, 5 Module, einzeln buchbar, ab 12.10.Gepr. Bilanzbuchhalter/in IHK, Beginn 16.10.Gepr. Handelsfachwirt/in IHK, bbgl., Beginn 17.10.Gepr. Fachkauffrau/mann für Büro- und Projektmanagement IHK, ab 5.11.Gepr. Aus- und Weiterbildungspädagoge (IHK), ab 6.11.Personalsachbearbeiter/in, ab 12.11.IHK-ZertifikatslehrgängeFachkraft für Personalberatung und Personalvermittlung IHK, 20.9.-8.12.Projektleiter/in IHK, 29.9.-15.12.Datenschutzqualifikation für Datenschutzbeauftragte in kleineren Unternehmen (IHK), 2.11./16.11./23.11./30.11.

Veranstalter: Wirtschafts- und Sozialakademie der Arbeitnehmerkammer Bremen gGmbH, Telefon 0421 4499-5, 499-627/656/657, [email protected],www.wisoak.de

7.2012 Wirtschaft in Bremen | 47

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03. 09. 2012, 20 Uhr Die Glocke, Großer Saal

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Die Philharmonischen Kammerkonzerte 2012/2013

Die weiteren Konzerte im Überblick:

Bläserensemble Sabine Meyer 10. 10. 2012 Daedalus Quar tet t 12. 11. 2012

Tr io con Br io Copenhagen Tat jana Masurenko Viola 28. 01. 2013

Verdi Quar tet t Mat thias K irschnereit Klavier 19. 02. 2013

Brentano Str ing Quar tet 13. 03. 2013

Yara Tal & Andreas Groethoysen Klavier 17. 04. 2013

Ar temis Quar tet t 29. 05. 2013

Mehr Infos zu den Kammerkonzerten fi nden Sie aufwww.philharmonische -gesellschaf t-bremen.de

14:21

09 S&P_W&W_44-54 JULI_2012_Layout 1 27.06.12 13:46 Seite 47

KOOPERATIONSBÖRSE

48 | Wirtschaft in Bremen 7.2012

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DIE BÖRSEN

Bitte richten Sie Ihre Zuschriften unter Angabe der Chiffrenummer an: Handelskammer Bremen, Geschäftsbereich II, Jutta Deharde, Petra Ripke-Höpfl, Postfach 105107, 28051 Bremen; oder per E-Mail: [email protected]; [email protected]

Bei den Inseraten aus der IHK-Börse gelten die Bedingungen der jeweiligen Börsen. Die AGB finden Sie hier: für die Recyclingbörse(www.ihk-recyclingboerse.de)für die Existenzgründungsbörse (www.nexxt-change.org),für die Kooperationsbörse (www.kooperationsboerse.ihk.de)

Absicherung durch Eintragung in das Schiffs-register unserer Segelyacht erfolgen (JeanneauSun Odyssey 34.2), verbunden mit einem Anrecht auf Teilnahme an einem einwöchigenSegeltörn im Jahr mit einer Begleitperson. Erfah-renen Skippern eröffnet sich die Möglichkeit, imZuge einer tätigen Beteiligung ihre Leidenschaftzum Beruf zu machen und Geld zu verdienen.HB-A-21-2012Renommiertes Bremer Ingenieurbüro, Energieund Umwelt, sucht einen oder mehrere Nachfol-ger, seit 1980 tätig in den Arbeitsgebieten Ener-gieeffiziente Systeme, regenerative Energienund Klimaschutz; interdisziplinäres Team, 15 MitarbeiterHB-A-22-2012Autolackiererei und Karosseriebau, gegründet1973, verkehrsgünstige Lage, altersbedingt zuverkaufen, inklusive Immobilie. 2 Werkhallen,große Freifläche, Garage, Carport. Spritz-, Hei-zungsanlage und Elektronik 2009 komplett neu, großer Kundenstamm.HB-A-23-2012Bistro-Cafe in Toplage. Der Ursprung des Gastro-nomiebetriebes liegt im Jahr 1970, seit vielenJahren wird dieses Café-Bistro erfolgreich betrie-ben. Es liegt in einem Szeneviertel in Toplage.

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50 | Wirtschaft in Bremen 7.2012

WAGEN&WINNEN

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Foto Frank Pusch

7.2012 Wirtschaft in Bremen | 51

Deutschland gilt gemeinhinals Öko-Musterknabe. Dochdas Image bekommt leichteKratzer. Bei manchen Kli-maschutzaktivitäten eilen

andere Länder Deutschland mit großenSchritten voraus, Frankreich beispiels-weise oder auch England, Australien,Südafrika, Japan und Südkorea. Wer inFrankreich einkaufen geht, findet imSupermarkt bereits viele Produkte miteinem in sattem Grün gehaltenem CO2-Label. Das Umweltschutzgesetz Gre-nelle 2 leitete mit der Produktauszeich-nungspflicht eine grüne Revolution ander französischen Ladenkasse ein. 168Hersteller von Haushaltsartikeln neh-men seit 1. Juli 2011 an der Pilotphaseteil: Der L’Indice Carbone zeigt gramm-genau an, wie viel CO2 während desHerstellungsprozesses in die Erdatmo-sphäre gepustet worden ist. Je niedri-ger der Wert, desto umweltverträgli-cher das Produkt. Der carbon footprint– der ökologische Fußabdruck – wird sa-lonfähig.Wird das Label zu einem Kaufargu-

ment? Andreas Noodt ist sich da sicher.„Deutschland“, sagt er, „hinkt in die-sem Punkt zwar noch hinterher.“ Fürden Wirtschaftsprüfer und Partner derFIDES Treuhand ist es aber nur noch

eine Frage der Zeit, bis auch Unterneh-men in Deutschland – ob markt- odergesetzgetrieben – handeln müssen undhandeln werden. Die ersten tun es be-reits, freiwillig, aus hehren Motiven.„Denn Nachhaltigkeit ist ein Mega-trend,“ sagt Peter Hoffmeyer, „den hal-ten sie ebenso wenig auf wie die Globa-lität des Marktes.“ Der Chef des Entsor-gungsspezialisten Nehlsen, selbst einVorreiter beim betrieblichen Klima-schutz, spürt, dass die Bewertung desThemas kippt und die Wahrnehmungklarer, positiver wird.

Die CO2-Bilanz: In der Liefer-kette wird Druck gemacht

Weil – und damit beginnt die Ökonomi-sierung – jetzt gemessen wird. „Mankann erst managen, was man gemes-sen hat“, lautet das FIDES-Credo. Wennder Energieverbrauch und die Treib-hausgasemissionen messbar sind undin Euro und Cent ausgeworfen werdenkönnen, dann ist das wie ein Weckruffür den Kaufmann. Die wirtschaftli-chen Vorteile, sprich das Kostensen-kungspotenzial, werden konkret, lassensich beziffern. Der SportartikelkonzernPuma hat als erster seine Klimabilanzversuchsweise einmal in Geld aufgewo-

gen – und in den Büchern einen „Um-weltschaden“ von 145 Millionen Eurobilanziert. An diesem Punkt kommt der Wirt-

schaftsprüfer ins Spiel. FIDES hat mitder CO2-Bilanzierung ein neues Ge-schäftsfeld aufgebaut. Denn neben Bi-lanzen, die nach HGB oder IFRS erstelltwerden, müssen im Lagebericht auchbisher schon Risiken – und das Klima istein gewaltiges Risiko – angegeben wer-den. Ferner müssen manche Unterneh-men nach derzeitiger Rechtslage auch„nicht-finanzielle Leistungsindikatoren“,also zum Beispiel CO2-Emissionswerte,im Lagebericht angeben, die der Wirt-schaftsprüfer prüfen muss. Von hier istes nur noch ein Schritt hin zu einer ei-genständigen CO2-Bilanz.Andreas Noodt gehört zu einer

Handvoll deutscher Spezialisten, diebei der IFAC (International Federationof Accountants) an der Entwicklungdes neuen Weltstandards für die CO2-Prüfung bzw. -Testierung (Assurance ona Greenhouse Gas Statement, ISAE3410) beteiligt waren. „Neben demneuen Prüfungsstandard haben wir mitdem Greenhouse Gas Protocol oder derDIN ISO 14064 auch Benchmarks fürdie Bilanzierung.“ Das bringt die nötigeTransparenz und setzt den nötigen He-

HABEN SIE SCHON EINE BILANZ?

Produkt- und standortbezogeneKlimabilanzen werden zu einem Wettbewerbsfaktor. Der„ökologische Fußabdruck“dient der Glaubwürdigkeit,schafft Transparenz – und erzeigt, wo gespart werden kann.

Von CHRISTINE BACKHAUS

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52 | Wirtschaft in Bremen 7.2012

WAGEN&WINNEN

bel, um gegen die globale Klimaerwär-mung vorzugehen. „Wir wissen jetzt,wie die Bilanzierung geht“, sagt Noodt.Das ist auch gut so. „Die meisten

der Unternehmen, die sich für Nachhal-tigkeit im Wirtschaften engagieren, tundies bisher aus eigener Überzeugungund Initiative“, sagt er. Doch der Druckwächst. So wie vor noch nicht allzu lan-ger Zeit Unternehmen ihr Qualitätsma-nagement zertifizieren lassen mussten,wenn sie Aufträge nicht verlieren woll-ten, werden mit wachsender Tendenzmittelständische Lieferanten von ihrengrößeren Kunden, vornehmlich ausdem Handel, aufgefordert, CO2 -Bilan-zen vorzulegen bzw. carbon footprintsauszuweisen. Der LebensmittelkonzernDanone etwa fordert dies bereits vondeutschen Molkereiunternehmen. „DieSchrauben werden angezogen“, soNoodt. Er berichtet von einem Safther-steller, einem Verpackungsmittelprodu-zenten, einem Logistiker, die alle aneiner CO2 -Bilanz arbeiten, weil sie da-zu angehalten wurden oder das dem-nächst erwarten. In Frankreich ist dieseBilanzierung für Großunternehmen be-reits Pflicht, in Deutschland, so hoffenzumindest Noodt und auch Hoffmeyer,kann der Markt das vielleicht selbst re-geln. „Wenn das aber nicht freiwilligklappt, muss ein Gesetz her“, sagt Hoff-meyer. Von dem Druck in der Lieferkette

einmal abgesehen – ökologische Kor-rektheit macht auch ökonomisch Sinn.

Nehlsen-Chef Peter Hoffmeyer:Ökologische Korrektheit machtauch ökonomischSinn.

(oben) Ein CO2-Rechner für den Anlagenbetrieb von Folienmaschinen; das Ergebnis wird auf einen Monitor gebannt, weltweit einzigartig. Wirtschafts-prüfer Andreas Noodt: „Wir wissen jetzt, wie die Bilanzierung geht.“

(oben) Heizkraftwerk in Stavenhagen: Als Nebenprodukt der Kraft-Wärme-Kopplung entsteht elektrischer Strom, den ein Unternehmenfür die Herstellung von Kartoffelprodukten nutzt. Das Nehlsen-Werkdeckt damit ferner den eigenen Strombedarf und speist den Über-schussstrom in das Netz des regionalen Energieversorgers ein.

Fotos Frank Pusch, Nehlsen, Brückner

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7.2012 Wirtschaft in Bremen | 53

Foto U

nipressestelle

OHB arbeitet am neuen Umweltsatelliten CarbonSat

Ein Industriekonsortium um die OHB System AG hat mit der Definitionsphase der Umwelt-satellitenmission CarbonSat im Auftrag der euro-päischen Weltraumorganisation ESA begonnen.In den kommenden 20 Monaten wird das BremerUnternehmen sowohl die Studien über die Gesamtmission als auch über den Satelliten alsHauptauftragnehmer führen. Das Auftragsvolu-men der Studie beträgt 2,5 Millionen Euro.Fallen die Ergebnisse positiv aus, könnte

CarbonSat damit der achte Satellit innerhalb desEarth Explorer Programmes der ESA und damit einwichtiger Bestandteil eines globalen Überwa-chungssystems für Treibhausgase werden. Der Satellit soll mit hoher Genauigkeit global zuver-lässige Daten über den Ausstoß und die Konzen-tration von den zwei Treibhausgasen Kohlendioxidund Methan in der Erdatmosphäre sammeln undzur Auswertung für Wissenschaftler, Behördenund Wetterdienste bereitstellen. Basierend auf diesen Messungen können die Verteilung undKonzentrationen dieser Treibhausgase weltweitvergleichbar bestimmt werden. Dabei wird Car-bonSat erstmalig klein-skalige starke Emissions-quellen flächendeckend vermessen und damiteinen wichtigen Beitrag zur Unterscheidung zwischen natürlichen und von Menschen gemachten Emissionen leisten. Im Vorfeld der ESA-Studie hatten OHB System

und das Institut für Umweltphysik (IUP) der Uni-versität Bremen – mit Unterstützung des Deut-schen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR)und der Wirtschaftsförderung Bremen – ein neuesMesskonzept auf der Basis einer Satellitenkonstel-lation mit weiterentwickelten Sensoren erarbeitet.Diese Konzepte und Technologien sind weltweitführend. (WiB)

Ökologie und Ökonomie sind kein Ge-gensatz, „sondern sie gehören zusam-men“, sagt Hoffmeyer. pro+klima, dasgroße Nehlsen-Klimaschutz-Projekt, istein Maßnahmenplan, um Energiever-bräuche und Kosten zu senken. Es istdas „neue Leitmotiv“ des Hauses, dasim Übrigen sehr arbeitsintensiv ist. DieNehlsen AG ist mit ihren Tochterfirmeneine Selbstverpflichtung eingegangen,die fünf Bereiche (Gebäude, Logistik/Transport, Rohstoffe, thermische Anla-gen, und Mitarbeiter) berührt. EineCO2-Bilanz ist das (noch) nicht, „aberwir sind auf dem Weg. Vielleicht sindwir 2015 so weit“, sagt der Vorstands-vorsitzende. Zählen – messen – zeigen:Den carbon footprint darzustellen, istnaturgemäß für einen Produzentenweitaus schwieriger als für einenDienstleister.

Ein Maßnahmenplan, um Kosten zu senken

Der product carbon footprint (er um-fasst alle Emissionen entlang der Sup-ply Chain) ist gut fürs Geschäft undfürs Marketing: „Damit kann jeder et-was anfangen“, sagt Hoffmeyer. Dage-gen dient der corporate carbon foot-print (er bildet die Emissionen einesStandortes ab) in erster Linie der Selbst-steuerung und hilft, das eigene Hausauf Energieeffizienz zu trimmen. FIDEShat ihn für die Treuhand aufgezeichnet.„Wir emittieren ca. 500 Tonnen CO2pro Jahr“, so Noodt, „aber ist das nunviel oder wenig? Wo ist die Messlatte?“Setzt man es in Bezug zu den einzelnenEnergieverbräuchen, wird ein Schuhdaraus. „Wir haben so festgestellt, dassunser allergrößter Stromverbraucherdas Rechenzentrum ist.“ Wenn man dieeinzelnen Emissionsquellen in ihrer Di-mension kennt, kann man die Emissio-nen reduzieren und somit die Energie-kosten senken. Green IT hat ein immen-ses Potenzial; bei Nehlsen wurde durchein Bündel von Maßnahmen ein Volu-men von 60.000 Euro eingespart. Noodt sieht in dem FIDES-Engage-

ment für die carbon-footprint-Zertifizie-rung „eine notwendige Weiterentwick-lung“ des Beratungsgeschäftes. Es ge-

be immer mehr Aktivitäten in diesemFeld. „Und dennoch erstaunt es uns,wie viele Unternehmen das Themanoch nicht auf der Rechnung haben.“Wenn sie sich aber damit befasstenund genau ihre Verbräuche analysier-ten, sei der Aha-Effekt groß.

CO2 auf dem Monitor in der Fabrik

FIDES hat erstmals auf Kundenveran-staltungen Anfang Mai in Bremen undHamburg die CO2-Bilanzierung vorge-stellt. Mehr als 100 Gäste lauschtenmit Interesse beispielsweise dem Be-richt von Peter Hoffmeyer oder aberdem von Sabine Weber von der Brück-ner Group. Das Familienunternehmenaus Siegsdorf ist weltweit führenderAnbieter von Produktionsanlagen fürdie Herstellung von Folien – und welt-weit das erste Unternehmen, das einenCO2-Rechner für den Anlagenbetriebder von ihnen produzierten Folienma-schinen einsetzt und das Ergebnis aufeinen Monitor bannt. Auf einer ampelähnlichen grün-

gelb-rot-Skala wird die CO2-Emissionsichtbar und der Maschinenführer sen-sibilisiert. Schlägt die Nadel in denroten Bereich aus, gibt es Alarm und esmuss gehandelt werden. Daneben hatdas Brückner-Werk den carbon foot-print für die Herstellung einzelner Fo-lien berechnet, mit erstaunlichen Er-gebnissen. Als Stellschraube für Verbes-serungen wurden hier die Rohstoffeidentifiziert. In einem Fall (der Verpa-ckung von Trockensuppen) ergab derAustausch einer bestimmten Folie(statt einer Alufolie wurde eine metalli-sierte UHB-Folie eingesetzt) einen Ein-spareffekt von fast 75 Prozent bei denCO2-Emissionen. Die Brückner-Gruppe hat sich den

corporate carbon footprint von FIDEStestieren lassen. Das große Ziel für dieZukunft: in 20 Jahren den Energiebe-darf bzw. die CO2-Emissionen halbie-ren. Möglich ist das vor allem wegender Transparenz, die mit einer CO2-Bi-lanzierung verbunden ist. Auf den Wirt-schaftsprüfer Andreas Noodt wartetalso noch eine Menge Arbeit. n

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54 | Wirtschaft in Bremen 7.2012

Foto Fotolia

WAGEN&WINNEN

Neue Techniken und steuerliche Ver-günstigungen machen das Thema

Energiemanagement zunehmend attrak-tiver. Wie das geht und welche Aspektesystematisch bearbeitet werden müs-sen, zeigt die internationale Norm ISO50001 auf. Diese Norm hat die DINISO 16001 am 24. April abgelöst. Im Mittelpunkt des Energiemanage-

ments stehen die verbesserte energie-bezogene Leistung und die damit ver-bundenen betrieblichen Prozesse. Ein-sparungen, Effizienzsteigerungen undneue Wege des Energieeinsatzes undder Energieerzeugung sollen verfolgtwerden. Neue Motoren- oder Pumpen-generationen oder neue Kühlaggrega-te und ihre richtige Dimensionierungsparen Energie oder steigern die Effi-zienz. Oftmals kann einmal eingesetzteEnergie mehrfach genutzt werden. Dieszeigt sich bei Kompressoren zur Druck-lufterzeugung und der dabei anfallen-den Wärme. Diese Wärme kann bei-spielsweise zur Beheizung von Lager-hallen genutzt werden. Auch lohnt essich, die Energiebereitstellung zu be-trachten. Kann Energie lokal erzeugtwerden (Stromerzeugung mit Motoren

oder Turbinen auf dem Betriebsgelän-de), so gibt es keine Leitungsverluste.Steuern und Abgaben werden gesenkt.Gleichzeitig steht hochwertige Wär-meenergie zur Verfügung, die als Pro-zesswärme oder als Kälte genutzt wer-den kann. Für ein intelligentes Energiema-

nagement ist immer der ganzheitlicheBlick auf alle Energieverbraucher ent-scheidend. Diese müssen in ihrer Ener-gieaufnahme dauerhaft und fehlerfreierfasst werden. Hinzu kommen dieMöglichkeiten der Steuerung und derRegelung. Die MSR-Technologie (MSRsteht für Messen, Steuern, Regeln) hathier in den Bereichen Sensoren, Data-logger und Software zum Steuern undRegeln die gleichen Fortschritte wie dieComputertechnologie gemacht. Sie istkleiner und preiswerter geworden. Sosind auch für mittelgroße Unterneh-men Leitstände zum Energiemanage-ment in Reichweite, die im Ergebnis dieProduktion sicherer machen und Ener-giekosten sparen. Bei allem Technologieeinsatz ist die

Erfahrung um die betrieblichen Prozes-se die Größe, die den wirtschaftlichen

Vorteil bringt. Veränderungen in derProduktion wie der Abbau von älterenMaschinen, die Integration neuer Ma-schinen oder Änderungen an der Pro-duktionsgeschwindigkeit sind im Hin-blick auf die energiebezogene Leistungzu analysieren. Auf dieser Basis kanndann der Energieeinsatz optimal ge-plant und im späteren Schritt über-wacht werden. Die hierfür erforderli-chen betrieblichen Prozesse sind Kerndes Energiemanagements und sie spa-ren nachweisbar und nachhaltig Be-triebskosten. Ein Nebeneffekt: Mit ei-nem Energiemanagementsystem lässtsich auch die von der Bundesregierunggeplante Kopplung von Steuerrücker-stattungen an den Nachweis jährlicherEnergieeinsparungen nutzen. n

Text: Uwe Jensen

InformationvaluePacer GmbH, Uwe Jensen, Telefon 0421 [email protected]

ISO 50001 oder wie Sie mit klugem Energiemanagement Geld sparen können

Leitstände fürEnergiemanage-ment machen dieProduktion sichererund sparen Energie.

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www.theaterbremen.de

Drei Sekunden Schauspiel von Nino Haratischwilli So. 01. Juli, 19:00 Brauhaukeller

Mein Kampf Schauspiel von George Tabori Mo. 02. Juli, 20:30 Brauhaukeller

Platonow Schauspiel von Anton Tschechow Mi. 04. Juli, 20:00 Neues Schauspielhaus

Wenn du mir meine Stimme nimmst Schauspiel von Stephan Seidel Mi. 04. Juli, 20:30 Brauhaukeller

Torquato Tasso Schauspiel von Johann Wolfgang von Goethe So. 01. Juli, 18:00 Do. 05. Juli, 20:00 Neues Schauspielhaus

Ulrike Maria Stuart Schauspiel von Elfriede Jelinek Do. 05. Juli, 20:30 Brauhaukeller

Leonce und Lena Schauspiel von Georg Büchner Fr. 06. Juli, 20:00 Neues Schauspielhaus

Hauptsache Arbeit!Schauspiel von Sibylle Berg Sa. 07. Juli, 20:00 Neues Schauspielhaus

Orestie Schauspiel von Aischylos Di. 03. Juli, 20:00 So. 08. Juli, 18:30 Neues Schauspielhaus

Die Bürgschaft Schauspiel von Lothar Kittstein Fr. 06. Juli, 20:30 Mo. 09. Juli, 20:30 Brauhaukeller

Tosca Oper von Giacomo Puccini Mi. 04. Juli, 19:30 Fr. 06. Juli, 19:30 Sa. 07. Juli, 19:30 Di. 10. Juli, 19:30 Mi. 11. Juli, 19:30 Zum letzten Mal in dieser Spielzeit! Theater am Goetheplatz

All diese Tage Zeitoper von Moritz Eggert So. 01. Juli, 15:30 Do. 12. Juli, 19:30 Theater am Goetheplatz

Callas Ein Tanzabend von Reinhild Hoffmann Di. 03. Juli, 19:30 Do. 05. Juli, 19:30 So. 08. Juli, 18:00 Fr. 13. Juli, 19:30 Theater am Goetheplatz

Dracula A tribute to Blutdurst und Unsterblichkeit Mi. 11. Juli, 20:30 (Premiere) Do. 12. Juli, 20:30 Fr. 13. Juli, 20:30 Hoftheater

Die Nibelungen Schauspiel von Friedrich Hebbel Sa. 14. Juli, 20:30 Theater am Goetheplatz

Zum letzten Mal im Theater Bremen

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