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Wirtschaft IN BREMEN 7/2015 Mercedes-Benz-Werk Eine starke Fabrik Metropolregion Nordwest Smart und international Bremer Rhederverein Teure Flagge Sail 2015 Wirtschaftsförderung unter Segeln Bremen Briteline David der Telekommunikation Windforce 2015 Windkraftbranche: neue Zuversicht, neue Verunsicherung Hotspot für kluge Köpfe MAGAZIN DER HANDELSKAMMER www.handelskammer-bremen.de Mehr Innovation wagen

Wirtschaft in Bremen 07/2015 - Mehr Innovation wagen: Hot Spot für kluge Köpfe

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  • WirtschaftIN BREMEN

    7/2015

    Mercedes-Benz-WerkEine starke Fabrik

    Metropolregion Nordwest Smart und international

    Bremer RhedervereinTeure Flagge

    Sail 2015Wirtschaftsfrderung unter Segeln

    Bremen BritelineDavid der Telekommunikation

    Windforce 2015Windkraftbranche: neue Zuversicht,neue Verunsicherung

    Hotspot frkluge Kpfe

    MAGAZIN DER HANDELSKAMMER

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    Mehr Innovation wagen

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  • Was jedem Unternehmen sofort ein leuchtet, sollteauch Antrieb fr einen Stadtstaat wie Bremen sein: WerVorreiter sein will, muss Innovation befrdern. Wer imWettbewerb vorne sein will, der muss seine Produkte undDienstleistungen regelmig neu erfinden. Ein Land wie Bremen muss sich die Frage stellen, welche Bedeutung Innovationenfr unser Bundesland haben sollen und wie es den Rahmen dafr ausgestaltet.

    Warum das? Innovationen sichern unsere Zukunft. Sie sorgen fr neue Arbeitspltze, fr junge Unternehmen und fr den Zugang zu neuenMrkten kurz fr mehr Wirtschaftskraft. Und die braucht das finanz-

    schwache Bundesland dringend! Wenn es das Land Bremen jetzt, nach der Brgerschafts-wahl, ernst meint mit dem Leitbild der Wachsenden Stadt, dann muss die neueLandesregierung fr ein positives Innovationsklima sorgen.

    Das Potenzial ist da: Ein Gutachten des Rheinisch-Westflischen Instituts fr Wirt-schaftsforschung im Auftrag der Handelskammer hat Bremen eine an den Schwerpunkt -branchen des Standortes orientierte Clusterpolitik bescheinigt. Hochschulen und Univer -sitten sind exzellent. Hier lernen und studieren berdurchschnittlich viele junge Talenteund garantieren den Wissenstransfer ber die Kpfe. Junge Talente sind die Schlssel -ressource fr Bremen. Start-ups, die die digitalen Lsungen fr die Industrie 4.0entwickeln, stehen in den Bremer Technologieparks in den Startlchern.

    Doch jedes Potenzial verpufft, wenn es nicht gefrdert wird oder durch die Zivil -klausel in einem unseren wichtigsten Cluster, Luft- und Raumfahrt, ausgebremst wird. Neue,teure Frderprogramme kann sich Bremen nicht leisten sind aber auch nicht unbedingtnotwendig. Viel besser ist es, die Instrumente in der Innovationsfrderung strategisch neu zu sortieren. Innovationspolitik muss als Querschnittsaufgabe vom Bildungs- bis zum Wirtschaftsressort begriffen werden. Ein Wachstumsressort muss diese Aufgaben bndeln.

    Innovationspolitik ist Wachstums- und Zukunftspolitik. Dazu muss sich Bremen klar undmutig bekennen. Innovationen gehren nicht in den Krteil, sondern ins Pflichtprogramm.Unsere Botschaft lautet deshalb: Mehr Mut fr Innovation!

    Christoph Weiss (Prses)

    7.2015 Wirtschaft in Bremen | 3

    KAMMERSTANDPUNKT

    Mut!

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  • RUBRIKEN

    KammerstandpunktPrses Christoph Weiss:Mut!

    Bremen kompaktLand & Leute, Kurz & bndigStadt & CampusAusgezeichnet

    InfothekVeranstaltungen der Handelskammer Firmenjubilen

    BrsenExistenzgrndungen Recycling

    Zahlen des MonatsWirtschaftstermineImpressumAnzeigenregister

    4 | Wirtschaft in Bremen 7.2015

    INHALT

    WirtschaftIN BREMEN

    7/2015

    Mercedes-Benz-WerkEine starke Fabrik

    Metropolregion Nordwest Smart und international

    Bremer RhedervereinTeure Flagge

    Sail 2015Wirtschaftsfrderung unter Segeln

    Bremen BritelineDavid der Telekommunikation

    Windforce 2015Windkraftbranche: neue Zuversicht,neue Verunsicherung

    Hotspot frkluge Kpfe

    MAGAZIN DER HANDELSKAMMER

    www.handelskammer-bremen.de

    Mehr Innovation wagen

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    Beilagenhinweis Diese Ausgabe der Wirtschaft in Bremen enthlt eine Beilage der Firma Wortmann AG, Hllhorst.

    TITELGESCHICHTEMehr Innovation wagen Hotspot fr kluge Kpfe Bremen muss den digitalen Wandel fr sich nutzen undsich ein ambitioniertes Ziel setzen: einer der innovativstenStandorte in Deutschland zu werden. Das fordern PrsesChristoph Weiss und Hauptgeschftsfhrer Dr. MatthiasFonger in einem Beitrag zum neuen Innovationspapier der Handelskammer.

    KAMMERREPORTHandelskammer Aus dem Plenum vom 15. Juni

    STANDORTBREMENMercedes-Benz-Zukunftsbild Eine starke FabrikSiegel Ausgezeichnet familienfreundlichBremer Rhederverein Teure FlaggeBroimmobilien Jens Ltjen: Die City muss aufgembelt werden

    METROPOLREGIONWindforce 2015 Offshorepark-Betrieb nur per Ausschreibung?: Neue Zuversicht, neue Verunsicherung Lebensmittelforum Wer nicht online geht, verpasst den AnschlussMetropolregion Nordwest Smart und international: Die neuen Frderprojekte

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    Mehr Innovation wagen Seite 10Hotspot fr kluge KpfeFoto Frank Pusch

    20 Starke Fabrik Das Mercedes-Benz Werk Bremen hat in einem Eckpunktepapier namens Zukunftsbild die Weichen fr die Weiterentwicklung des Standortes gestellt. Bremen profitiert in vielfacher Hinsicht von neuen Modellen, neuen Mitarbeitern, neuen Investitionen. Foto Frank Pusch

    Junge Talente auf der Praxisbrse der Uni-versitt Bremen

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  • 7.2015 Wirtschaft in Bremen | 5

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    ZUKUNFTBILDUNG80 Jahre KAEFER-Ausbildung Die Welt der Isos undder TropisIntegration Ausbildungsprojekt fr 50 Flchtlinge

    WIRTSCHAFTGLOBALAnden-Reise Mit offenen ArmenTag der deutschen Einheit Bremen prsentiert sich in WienRadiofeature Bremen und China

    NEUECHANCENPrognos Zukunft in ZahlenBremen Briteline Der David der Telekommunikation

    SERVICE&PRAXISTag der Versicherungsvermittler Sind Sie bereit,Ihr Verhalten zu ndern?Umweltnotizen

    WAGEN&WINNENSail 2015 Wirtschaftsfrderung unter Segeln

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    54 SAIL 2015 Wirtschaftsfrderungunter Segeln Die Alex II ist das Flaggschiffder Sail Bremerhaven, die im August die Einlauf -parade SAIL-in anfhren wird. Es werden eineMillion Besucher erwartet. Foto Mauritio Gambarini

    44 Bremen Briteline Der David der Telekommunikation Bremen Briteline ist ein Spezialist fr Breitbandkommunika tion und Netzwerktechnik. Derhanseatische David unter den Goliaths der Telekommunikation ist berall dort zurStelle, wo es unterversorgte Gebiete gibt oder sichere und schnelle Internetanschlsse gebraucht werden. Foto Bremen Briteline

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  • Der Aufsichts-rat der swb AG hatMatthias Brck-mann zu seinemneuen Vorsitzen-den gewhlt. Erfolgt auf Dr. Wer-ner Brinker, dersein Mandat mit

    Wirkung zum 31. Mai niedergelegt hat-te. Brckmann ist stellvertretender Vor-standsvorsitzender der EWE AG undwird zum 1. Oktober den in den Ruhe-stand wechselnden Brinker an der Spit-ze der swb-Muttergesellschaft ablsen.

    Lutz Oelsner, Vorstandsvorsitzen-der der Gestra in Bremen, ist als Vize-prsident der Nordmetall-Arbeitgeberwiedergewhlt worden. Prsident bleibtder Rostocker Unternehmer ThomasLambusch. In ihren Vorstandsmternbesttigt wurden unter anderen An -dreas Kellermann (Daimler/Mercedes-Benz Werk, Bremen), Arbeitgeberprsi-dent Ingo Kramer (J. Heinr. Kramer, Bre-merhaven) und Manfred Meise (HellaFahrzeugkomponenten, Bremen).

    Der Bremer Industrie-Club hat Dr.Gnther W. Diekhner (DD DieDenkfabrik) als Prsidenten wiederge-whlt. In ihren Vorstandsmtern best-tigt wurden Claus Holzhter (Soziett

    Blaum. Dettmers.Rabstein) als Vize-prsident), Dr. KaiBrggemann, (Air-bus), Jrgen Wer-ner Bula (Flugha-fen Bremen), Pro-fessor Dr. WilfriedMller, Andreas

    Wellbrock (BLG) und Thorsten Wieting(EWE Vertrieb). Die diesjhrige Jahres-mitgliederversammlung tagte im Kino46. Das diesjhrige Sommerfest desClubs wird in der neuen Eventetage derHochschule Bremen in der Neustadtstattfinden.

    6 | Wirtschaft in Bremen 7.2015

    BREMENKOMPAKT

    KURZ & BNDIG

    Dieter Schumacher ist mit Wir-kung zum 1. Januar 2016 zum Mitglieddes Vorstandes der Bremer Lagerhaus-Gesellschaft Aktiengesellschaft von1877 und zum Arbeitsdirektor beru-

    fen worden. Er lstHartmut Mekel-burg ab, der nachfast 50 Jahren Be-triebszugehrig-keit im Unterneh-men BLG Logisticsund zehnjhrigerTtigkeit als Ar-

    beitsdirektor am 31. Dezember in denRuhestand geht. Schumacher ist Di-plom-Volkswirt und arbeitet seit 2000als Personalleiter fr die BLG.

    Franca Reitzenstein fhrt jetzt alsRegionalkreisvorsitzende den VerbandDie Familienunternehmer. Dem Vor-stand des Regionalkreises gehren wei-terhin Ingo Mller-Dormann, VolkerSchwennen, Jrg Engster und BeatriceWrede sowie Michael Kleine und KoljaBeckmann an. Christoph Whrmannbleibt Vorsitzender von Die jungen Un-ternehmer. Er wird untersttzt von Mi-lad Dana, Dominik-Keywan Salehi, Ni-na Hankiewicz-Brandes und MoritzStich.

    Axel Bartsch, Vorstandsvorsitzen-der der Bremer Kreditbank AG, ist zumneuen Vorsitzenden des Bankenverban-des Bremen gewhlt worden. Er tritt dieNachfolge von Ludwig Blomeyer-Bar-tenstein von der Deutschen Bank AG,Bremen an, der den Verband in den ver-gangenen vier Jahren gefhrt hat.

    Kapitn Udo Helge Fox, Leiter desRettungsdienstes und der Inspektionder Deutschen Gesellschaft zur Ret-tung Schiffbrchiger (DGzRS), ist neuerVorsitzender des Vorstands der Interna-tional Maritime Rescue Federation,dem Zusammenschluss von 90 mariti-men Such- und Rettungsdienste in 60Lndern weltweit. Fox lst den BritenMichael Vlasto in diesem Amt ab.

    LAND & LEUTE

    Der Weser-Kurier verstrkt seine bun-despolitische Berichterstattung und ko-operiert jetzt mit der DuMont-Haupt-stadtredaktion. Mit 16 Korresponden-ten in Berlin knnen wir viel mehr hin-tergrndige politische Berichterstat -tung bieten als bisher und zugleich un-sere Ressourcen in Bremen verstrken,sagte Chefredakteur Moritz Dbler. DieDuMont-Hauptstadtredaktion verfgeber ein recherche- und meinungsstar-kes Team und sei durch ihre Relevanzattraktiv fr die wichtigsten Gesprchs-partner aus Politik und Wirtschaft, soRobert von Heusinger, Vorstand derMediengruppe M. DuMont Schauberg.Der Weser-Kurier erreicht in der StadtBremen eine Reichweite von 55,4 Pro-zent und ist damit die reichweiten -strkste Regionalzeitung in Stdtenmit mehr als 500.000 Einwohnern.

    Das Unternehmen Miditec hat amDortmunder Airport ein neues Hochsi-cherheits-Zutrittkontrollsystem einge-richtet. Innerhalb von zwei Monaten in-stallierte das Team von Geschftsfh-rer Ren Khne Software sowie Gertedes aktuellen Sicherheitssystems Midi-tec MTZ BusinessSolution Access. ImVergleich zum bisher eingesetzten Zu-gangsverfahren kommen in den Sicher-heitsbereichen des Flughafens nunChip-Karten mit hochsicherer Lesefunk-tion zum Einsatz. Miditec liefert elek -tronische Zutrittskontrollsysteme, Alarm -anlagen, Kamera- sowie Zeiterfas-sungssysteme.

    Eine Premiere fr den Bremer Flugha-fen und ein kurzer Weg zur EU: Ab 14.September verbindet die belgischeFluggesellschaft Brussels Airlinesfnf Mal pro Woche Brssel mit Bre-men. Mit dem neuen Linienflug ist dieEU-Metropole bereits in einer Stundeund zehn Minuten an jedem Tag (auerSamstag und Sonntag) erreichbar. Vorallem Geschftsreisende aus bremi-schen Firmen und Niedersachsen kn-nen von der neuen Verbindung profitie-ren, und auch fr einen Stdte-Trip ist

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  • Das Atlantic Hotel Airport hat dasRestaurant blixx und die Veranstal-tungsrume auf der achten Etage mo-dernisiert. Insgesamt wurden 250.000Euro investiert. Das Hotel beschftigtMitarbeiter aus mehr als 20 Nationen,deren landestypische Kche auch Ein-fluss auf die Auswahl der Speisennimmt.

    an der seebaWIND Service GmbH so-wie der Level 360 Gesellschaft fr Ro-tor- und Gittermastservice mbH ber-nommen. Der Geschftsabschluss ver-schafft dem Unternehmen eigenen An-gaben zufolge eine noch bessereAusgangsposition fr weiteres Wachs-tum im internationalen Onshore- undOffshore-Servicemarkt. Mit der Zusam-menfhrung erhht sich die Anzahl derMitarbeiter der Deutschen Windtech-nik AG um 75 Mitarbeiter auf nunmehr690. Auch bei den Wartungsvertrgenkommen 300 neue Anlagen in dieGruppe Deutsche Windtechnik, wasinsgesamt einen betreuten Bestandvon 2542 Windenergieanlagen ergibt.

    die neue Verbindung von Bremen nachBrssel ideal, so Flughafenchef JrgenBula.

    Die Humburg Media Group (HMG)hat das Anlagevermgen und den Fir-menwert des Unternehmens HandelsPrint Publishing (HPP) aus Arnsbergbernommen und als neue Marke inte-griert. Damit bietet das Bremer Druck-unternehmen den Kunden ein nochgreres Leistungsspektrum, erweitertum den starken Bereich des Handels-marketings.

    Die Deutsche Windtechnik AG hatjetzt 100 Prozent der Geschftsanteile

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    lz /Urban

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    Preis fr Lichtdesign Die Knstlergruppe Urbanscreen hat den Licht -design-Preis 2015 fr die Licht- und Klang installation 320 Licht - einmultimediales Raumerlebnis im Gasometer Oberhausen gewonnen. Sie istTeil der Ausstellung Der schne Schein und noch bis November zu sehen.Mit fast 20.000 qm bespielter Flche ist sie eine der grten Innenraum-projektionen der Welt. 21 Hochleistungsprojektoren wurden ber einekomplexe Mediensteuerung zu einem Bildverbund zusammengeschaltet, umeine fr den Betrachter geschlossene Bewegtbildprojek tion zu ermglichen.Mehr als 350.000 Besucher haben die Ausstellung bereits gesehen, deren knstlerischer Hhepunkt im 100 Meter hohen Innenraumdie Installation aus Bremen darstellt.

    Das Bremer Team von Urbanscreen, die Macher hinter der preisgekrnten Installation:(v.l.) Peter Pflug, Max Grgen, Till Botterweck,Thorsten Bauer, Majo Ussat und Julian Hl-scher. Weiterhin zum Team gehren: JonasWiese, Manuel Engels, Thorbjrn Geisler, Moritz Horn, Jonas Schell, Marcel Brckner,Moritz Richartz und Janna Schmidt.

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  • 8 | Wirtschaft in Bremen 7.2015

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    BREMENKOMPAKT

    CAMPUSSTADT &

    Die Bremer Philharmoniker habenihr Programm fr die Spielzeit 2015/2016 prsentiert. Persnliche Sichtwei-sen und die intensive Beschftigung

    mit richtungsweisenden Werken dessymphonischen Repertoires stehen imMittelpunkt der vorletzten Konzertsai-son von Chefdirigent Markus Poschner.Das Orchester wird mit viel Rcken-wind in die neue Spielzeit starten, dennAuslastung und Abonnentenzahlenstimmen, so Intendant Christian Ktter-Lixfeld. Vor allem die Afterwork-Konzer-te 5nachsechs seien ein Verkaufs-schlager geworden. Mit durchschnitt-lich mehr als 650 Gsten pro Konzerthtten wir vor fnf Jahren niemals ge-

    Jacobs University feiert 12. AbschlussjahrgangDie Class of 2015 387 junge Menschen aus 81 Lndern feierte jetztan der Bremer Jacobs University bei der Graduation 2015 ihren Abschluss. 249Bachelor-, 66 Master- und 72 PhD-Absolventen nahmen ihre Zeugnisse von derPrsidentin Professorin Dr. Katja Windt entgegen. Damit haben 93 Prozent der Studierenden des Jahrgangs erfolgreich ihren Abschluss erlangt das seideutschlandweit herausragend, so eine Mitteilung. Welche Plne Sie auch ha-ben mgen fr die Zukunft: Ich bin berzeugt davon, dass Sie gut ausgestattetsind mit wertvollen Kompetenzen, um den Herausforderungen zu begegnen in der Wissenschaft, in Unternehmen oder in anderen Organisationen und vor allem: im Leben, sagte Windt. Die beiden Gastreden hielten der Autor Adam Fletcher und der Publizist Robert Leicht.

    Die Bremische Volksbank hat 2014ihre Bilanzsumme von 736 MillionenEuro auf 770 Millionen Euro gestei-gert getragen von einem deutlichenWachstum im Kundengeschft. Wachs-tumstreiber waren sowohl das Kredit-geschft mit einer Steigerung um 25Millionen Euro und das Einlagenge-schft mit einer Steigerung von 70 Mil-lionen Euro. Aber auch auf das Wachs-tum im Bereich der verwalteten Kun-dengelder auerhalb der Bilanz wiezum Beispiel in Wertpapieren und In-vestmentfonds f r Kunden um 50 Mil-lionen Euro beweise, dass die Bera-tung der Bremischen Volksbank an-kommt, heit es in einer Mitteilung.Das genossenschaftliche Geschftsmo-dell sei auf Nachhaltigkeit ausgerichtetund so sei der Mitgliederzuwachs um7,8 Prozent auf 5.834 Mitglieder, die Ei-gentmer der Bremischen Volksbank eGsind, eine sehr positive Entwicklung.

    KURZ & BNDIG

    rechnet, so Ktter-Lixfeld, Afterwork-Konzerte treffen mittlerweile den Geistder Zeit. Das Orchester engagiert sichauch fr musikalische Projekte mit Kin-dern, Jugendlichen und Flchtlingen inganz Bremen. Rund 15.000 Kinder undJugendliche kmen Jahr fr Jahr durchdie Musiker in Kontakt mit Klassik undOrchesterinstrumenten.

    Am 3. Deutschen Diversity-Tag,dem bundesweiten Aktionstag zur Fr-derung von Vielfalt Anfang Juni, betei-ligten sich die Hochschule Bremen unddas Mercedes-Benz Werk Bremen in Ko-operation mit dem Theater Bremen: Sie

    feierten das Fest der Vielfalt, eineKultur- und Infoveranstaltung, auf demGoetheplatz.

    Die DMK Deutsches MilchkontorGmbH hat 2014 ihren Umsatz um 13Millionen Euro auf 5,3 Milliarden Eurogesteigert trotz des volatilen Markt-umfeldes und fallender Preise fr diver-se Milchprodukte. Durch den Zusam-menschluss mit dem niederlndischenKsehersteller DOC Kaas wird die DMKGruppe auf Platz sechs im europawei-ten Ranking rcken. Die gemeinsameMilchverarbeitung liegt bei acht Milli-arden Kilogramm Rohmilch im Jahr.

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  • 7.2015 Wirtschaft in Bremen | 9

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    heit, globale Nahrungsgarantie, Inno-vationen und wirtschaftliches Wachs-tum mitzugestalten. In den nchstenfnf Jahren werden die Projektteilneh-mer auch die EU-Kommission in allenFragen mit Polarbezug beraten undsehr eng mit den entsprechenden Ab-teilungen zusammenarbeiten. EU-PolarNet stellt die Fhrungs-krfte nationaler Polarforschungspro-gramme vor spannende Herausforde-rungen, sagt AWI-Direktorin Professo-rin Dr. Karin Lochte. Unser Ziel ist es,den hohen Grad der Zusammenarbeit,der derzeit auf europischer und inter-nationaler Ebene besteht, weiter zustrken. Unser Netzwerk ist dabei bes -tens dafr aufgestellt, um eine fhren-de internationale Rolle darin zu spie-len, neue wissenschaftliche, wirtschaft-liche und politische Partnerschaften zuschaffen. Die Erkenntnisse und Entde -ckungen, die in den Polarregionen ge-macht wrden, beeinflussten auch un-ser Leben. Es sei deshalb eine sehrspannende Zeit fr die Polarforschung,so Lochte. n

    Forschungsstandort Bremerhaven gestrktFr den Neubau der beiden Thnen-In-stitute fr Seefischerei und fr Fische-reikologie ist jetzt der Grundstein ge-legt worden. Damit sollen die Bremer-havener Fachinstitute knftig bessereund modernere Arbeitsbedingungenerhalten. Vor allem fr das Institut frFischereikologie erhoffen sich die Mit-arbeiter Synergien und Arbeitserleich-terungen, denn es arbeitet zurzeit aufvier Standorte in Hamburg, Cuxhavenund Ahrensburg verteilt. Das neue Ge-bude soll auch den Fischereihafen ar-chitektonisch aufwerten und fr Touris -ten attraktiver machen. Der Bau soll En-de Mai 2017 fertiggestellt sein. Bereitsjetzt hat das grte deutsche Fischerei-forschungsschiff, die Walther HerwigIII, seinen Liegeplatz in Bremerhaven.Das Schiff wird von der Bundesanstaltfr Landwirtschaft und Ernhrung(BLE) bereedert und berwiegend vomThnen-Institut genutzt. n

    Neuer Auftrieb fr die Polarforschung 22 fhrende europische Polarfor-schungseinrichtungen aus 17 Lndernhaben sich in dem neuen Gemein-schaftsprojekt EU-PolarNet zusammen-geschlossen, um ihre wissenschaftli-chen und logistischen Ressourcen zubndeln und bis 2020 ein gemein-schaftliches Polarforschungsprogrammfr die Antarktis und Arktis zu erstellen.Im Fokus stehen dabei wissenschaft -liche Fragen mit gesellschaftlichemMehrwert. Das EU-Forschungsrahmen-programm Horizon 2020 frdert dieseInitiative ber ihre Laufzeit von fnfJahren mit zwei Millionen Euro. Die Netzwerkkoordination ber-nimmt das Bremerhavener Alfred-We-gener-Institut. Die Polarregionen sindin den vergangenen Jahren strker inden Fokus der Politik gerckt. Die For-scher spielen daher mit ihrer Expertiseeine immer wichtigere Rolle darin, poli-tische Entscheidungen rund um dieThemen Klimawandel, Energiesicher-

    Gemeinsam in die Zukunft der Polarforschung:

    Die fhrenden Polarforschungs institute Europas bndelnerstmals ihre Kompetenzen, um in Zukunft noch enger

    zusammenzuarbeiten.

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  • 10 | Wirtschaft in Bremen 7.2015

    TITELGESCHICHTE

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    Jens Leh

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    hler/BIBA

    remen steht an einem Wendepunkt. Es ist der Be-ginn einer neuen Legislaturperiode, in der derSenat der Freien Hansestadt vor gewaltigenwirtschaftspolitischen Aufgaben steht und einZeichen fr mehr Wirtschaftsnhe setzen muss.

    Wenn Bremen zukunftsfest werden will, seine Wettbewerbs-fhigkeit erhalten und ausbauen will, wenn die Stadt wach-sen und damit Wohlstand und Arbeitspltze sichern will,dann braucht es den Mut zu Vernderungen, braucht es einSignal zum Aufbruch. Wenn Bremen den digitalen Wandel,der gegenwrtig Wirtschaft, Gesellschaft und Politik in ei-nem revolutionren Ausma erfasst, fr sich nutzen will,muss es sich einen Ruck geben und anpacken. Die Botschaftmuss lauten: mehr Innovation wagen. Sie gilt fr die Verant-wortlichen in Politik wie in Wirtschaft gleichermaen. Was heit das? Das Rheinisch-Westflische Institut frWirtschaftsforschung (RWI) hat im Auftrag der Handelskam-mer das Innovationsgeschehen in Bremen untersucht und istzu dem Schluss gekommen, dass die Innovationspolitik neuausgerichtet werden muss. Das Urteil, das die Wissenschaft-ler ber bremische Innovationsleistungen fllen, ist eindeu-tig: Das Potenzial fr Innovationen im Zusammenspiel vonWissenschaft und Wirtschaft ist sehr wohl vorhanden, aberdie Versetzung ist gefhrdet! Im Klartext: Es wird zu weniggenutzt. Von Spitzen einmal abgesehen muss die Wirtschaftinnovativer werden, muss der Mittelstand viel strker in denTransfer einsteigen. Dafr braucht es aber innovations-freundliche Rahmenbedingungen, die bereits in der Schule(Technikfreudigkeit wecken) eine Rolle spielen.

    Basis eines innovationsfreundlichen Klimas, einer innova-tionsfrdernden Politik ist ein klares Bekenntnis: Innovations-politik ist Wachstumspolitik, ist Zukunftspolitik. Innovatio-nen gehren nicht in den Krteil, sondern ins Pflichtpro-gramm. Sie sichern unsere Zukunft, sie schaffen neue Arbeits-pltze gut bezahlte Arbeitspltze , sie sorgen frWettbewerbsvorteile, sie stoen die Tr auf in neue Mrkte.Unser Wohlstand ist kein Selbstgnger, er speist sich immerwieder neu aus Innovationen. Ohne Innovation verdorrt dieWirtschaft. Innovationen sind wie ein Jungbrunnen, sieschlagen eine Brcke zwischen den Generationen, zwischenGegenwart und Zukunft inspirierend und cool. Sie steigerndie Leistungsbereitschaft und -fhigkeit, sie machen Spa,sie begeistern Jung und Alt, die Innovatoren selbst wie natr-lich auch diejenigen, die in den Genuss dieser Innovationenkommen. Diese Analyse mag zunchst etwas abstrakt anmuten.Denn was heit Innovation? Ist nicht nahezu jedes Unterneh-men stndig dabei, seine Produkte und Leistungen zu vern-dern, sich den Mrkten anzupassen, mit der Zeit zu gehen,um zu berleben? Ja und nein. Ja, wenn man den Begriff re-striktiv und eng auslegt, das heit Innovation nur als Syno -nym fr Weiterentwicklung, fr Forschung und Entwicklung,fr dingliche und prozessuale Neuheiten (Produkte, Verfah-ren, Dienstleistungen) gelten lsst. Nein, wenn man aus die-ser Innensicht ausbricht und Innovation globaler, aus Kun-densicht definiert, denn Innovation findet nicht nur in F&E-Abteilungen statt! Innovationen schaffen neue Werte; Wer-te, fr die der Kunde gerne bereit ist, zu zahlen. Der Kunde

    Hotspot fr kluge KpfeBremen muss den digitalen Wandel fr sich nutzen und sich ein ambitioniertes Zielsetzen: einer der innovativsten Standorte in Deutschland zu werden.

    Von CHRISTOPH WEISS (Prses) und DR. MATTHIAS FONGER (Hauptgeschftsfhrer)

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  • Forschende Exzellenz(wie hier im BIBA): Hier hatBremen eine Poleposition eingenommen.

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  • 3D-Druck. Deshalb mssen wir in Deutschland einen Mas -terplan fr die digitale Revolution erarbeiten und diese The-men auf die Agenda setzen: die digitale Wettbewerbsfhig-keit der klassischen Industrie und des Mittelstandes; die digi-tale Innovationskraft, in der sich Startups entfalten knnen;und die Schaffung digitaler Synergien zwischen klassischenGeschftsmodellen und innovativen Startups. Bremen muss schnellstens an den Startplatz im Wett-kampf um die Zukunft gehen. Wir haben uns schon eine Pole -position erkmpft, was die Exzellenz des wissenschaftlichenSystems anbelangt. Bremen ist zudem Deutschlands MINT-Kapitale mit einem hohen Anteil an MINT-Wissenschaftlern,MINT-Akademikern und MINT-Schulen. Hier leben und stu-dieren berdurchschnittlich viele junge Talente: Bremen er-reicht den Bestwert aller Bundeslnder bei der Abschlussquo-te. Fr Studienanfnger sind wir hochattraktiv. Unsere wich-tigste Aufgabe muss es daher sein, die jungen Menschen anBremen fester zu binden und ihnen das geistige, soziale, ge-sellschaftliche, wirtschaftliche und wohnliche Umfeld zu bie-ten, das sie brauchen und das innovativ werden lsst. Es sinddie Kpfe, die zhlen! Und damit sind beileibe nicht alleindie technischen oder mathematischen Kpfe gemeint. Eben-so wichtig und belebend fr einen auf Innovation getuntenWirtschaftsstandort sind Sozial- und Geisteswissenschaftler.Kluge Kpfe eben. Auch hier mssen wir der Vielfalt das Wortreden, um nicht im Hamsterrdchen eines einseitigen kono-mieverstndnisses zu ermden. Mehr Innovation wagen lautet unsere Botschaft. In ei-nem Positionspapier hat die Handelskammer Bremen dazueine Reihe von Vorschlgen formuliert, die das Innovations-geschehen beleben sollen und knnen. Ziel muss es sein, Bre-men zu einem der innovativsten Standorte in Deutschland zumachen! n

    senkt den Daumen oder er hebt ihn, der Technologiefaktorist zweitrangig. Nur ein Beispiel: Der Kaffee-Anbieter Star-bucks hat es erreicht, dass der Kunde fr einen simplenMilchkaffee bereitwillig vier US-Dollar bezahlt nicht, weilder Kaffee besser schmeckt, sondern weil er seinen CoffeesLeidenschaft einhaucht und sein Coffee House zu einembegehrten Treffpunkt stilisierte. Weil Innovationen wertbezogen sind, sind sie in groerVielfalt mglich, Flops genauso unkalkulierbar wie die gr-ten Hits. Heute sind Innovationen aber in aller Regel digital-getrieben. Und in diesem Segment sind die US-Unternehmenweltweit fhrend. Facebook und Google, Amazon und Applegeben den Ton an. Die Deutschen, die Europer insgesamt,mssen sich sputen, nicht den Anschluss zu verlieren. In denUSA werden pro Jahr rund 200.000 Online-Startups ange-schoben, in Deutschland sind es gerade einmal 5.000 jungeUnternehmen in der digitalen Wirtschaft. Als das mchtigs -te Tal der Welt gilt das Silicon Valley in Kalifornien, wo diegroen Internetkonzerne und die kleinen Start-ups ebenso re-sidieren wie die Finanziers des digitalen Wandels oder Hoch-schulen und Universitten. Apple, Intel, Google und viele an-dere das Herz der amerikanischen Elektronik- und Compu-terindustrie schlgt hier. Ein (sehr nachahmenswerter)Aspekt ihres Erfolgsrezeptes ist die Nhe von Wirtschaft undWissenschaft in der Bucht von San Francisco: Sie befrdertden Austausch von Ideen. Nhe als befruchtendes Element:Das sollte auch fr Bremen ein Imperativ werden und Einrich-tungen wie den Technologiepark der Universitt, die AirportStadt, den Campus Neustadt oder den Science Park in Bre-men-Nord beflgeln. Auch fr das verarbeitende Gewerbe Bremen ist einerder fhrenden deutschen Industriestandorte sind die digi-talen Technologien spielentscheidend, knnen ihm sogar zueiner Renaissance verhelfen. Beispielhaft hierfr steht der

    12 | Wirtschaft in Bremen 7.2015

    Foto Fran

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    TITELGESCHICHTE

    In Bremen leben und studieren berdurchschnittlich viele junge Talente: Die Praxisbrse der UniversittBremen (hier im Bild) vermittelt einen Eindruck davon.

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  • 7.2015 Wirtschaft in Bremen | 13

    Das Land Bremen und seine Unternehmen stehen vor umfas-senden Herausforderungen. Auslser der hochdynamischenVernderungen aller Geschfts- und Arbeitsprozesse sind in-novative Technologien und Dienstleistungen. Die Digitalisie-rung der Wirtschaft, additive Fertigungsverfahren (wie zumBeispiel der 3D-Druck), Industrie 4.0, die voranschreitendeIndividualisierung und der demografische Wandel wirkensich auf die Wirtschaft aus. Welche Strategien und Manahmen muss die Politik er-greifen, damit die bremischen Unternehmen und das Innova-tionssystem Bremen diesen Entwicklungen gewachsen blei-ben? Mit einer Studie zum Innovationsgeschehen in Bremen,erstellt vom Rheinisch-Westflischen Institut fr Wirtschafts-forschung (RWI), hat die Handelskammer Bremen diese Fra-ge aufgegriffen. Anschlieend hat sie die Diskussion mit bre-mischen Experten vertieft. Die Ergebnisse dieses Prozesseswurden in dem Positionspapier Mehr Innovation wagen zu-sammengefhrt. Der Wirtschafts- und Innovationsstandort Bremen hat gro-e Strken: Sehr positiv wirkt sich das exzellente Wissen-schafts- und Ausbildungssystem aus. Der Anteil der Hoch-technologie an den Forschungsaktivitten der Unternehmenist deutlich berdurchschnittlich. Bedeutende und teilweiseforschungsintensive Wirtschaftszweige sind vor Ort, zudemgibt es einen innovativen Mittelstand. Den Strken stehen aber auch deutliche Schwchen ge-genber: Dazu gehren etwa die mangelnde Qualitt schuli-scher Bildung, die zurckhaltenden Innovations- und Koope-rationsaktivitten der Wirtschaft und zumindest teilweise die geringen Impulse aus der Wissenschaftslandschaft frWachstum und Beschftigung. Die bremische Politik hat in den vergangenen Jahren er-folgreich die Wissenschaftsbasis verbreitert, und es kam ver-mehrt zu Grndungen im Hightech-Bereich. Innovationsclus -ter wurden etabliert, die Strkung relevanter Querschnittsbe-reiche vollzogen und ein beachtlicher Wandel des Wissen-schafts- und Hochschulsystems eingeleitet. Aber es bestehen auch klare Hemmnisse: Innovationspo-litik ist in Bremen zu isoliert von anderen Politikbereichenhauptschlich im Wirtschaftsressort verortet. Auch in strate-gischer Hinsicht bestehen Schwchen, beispielsweise bei derWeiterentwicklung der Innovationscluster des Landes. DamitBremen zuknftig ein wettbewerbsfhiger und innovativerStandort bleibt, bedarf es dringend neuer innovationspoliti-scher Impulse.

    Deswegen fordert die Handelskammer Bremen die Politik auf,die Rahmenbedingungen fr Innovation in Bremen grundlegendneu zu gestalten: Willkommenskultur statt Regulierung Mut zuneuen Wegen statt Festhalten am Althergebrachten. Um den He -rausforderungen des 21. Jahrhunderts gewachsen zu sein, bedarfes eines ausdrcklichen Bekenntnisses der Bremer Landespolitik,nicht nur ein Ort exzellenter Wissenschaft sein zu wollen, sonderngleichzeitig ein Magnet fr innovative Unternehmen im Spitzen-feld der deutschen Bundeslnder. Dieses Bekenntnis sollte sich inder Politik aller senatorischen Behrden widerspiegeln.

    Folgende Manahmen wrden diesen grundlegenden Paradig-menwechsel sichtbar machen: Bremen braucht ein Wachstumsressort. In ihm mssen dierelevanten Kapazitten und vor allem Verantwortlichkeiten derWirtschafts-, Innovations- und Infrastrukturpolitik gebndelt wer-den. Zudem muss die Wissenschaftspolitik strker auf die Gesamt-anliegen des Standortes ausgerichtet werden. Die Innovationsstrategie des Landes Bremen muss weiter-entwickelt werden und dabei strker Bereiche mit Entwicklungs-potenzial sowie die Bedeutung von Beschftigungs- und Wachs-tumseffekten bercksichtigen. Die cross clustering-Aktivittenin den Innovationsclustern sind zu steigern. Ebenso wichtig ist diemittelfristige berfhrung der Innovationscluster in Richtung zu-kunftsfhiger thematischer Anstze, die auch im lokalen Wissen-schaftssystem verankert sind. Eine strategische Neuausrichtung der Innovationsfrderungist erforderlich. Der Schwerpunkt sollte hierbei auf dem Wissens-und Technologietransfer liegen (Etablierung als Hotspot fr hoch-qualifizierte Fachkrfte, Grndungen an Hochschulen sowie dieIntensivierung der Kommunikation zwischen Wirtschaft und Wis-senschaft). Das Land Bremen muss mit seiner (Gewerbe-)Flchenpolitikund der Stadtplanung dafr Sorge tragen, dass in der Nachbar-schaft zu den Hochschulen und aueruniversitren Forschungs-einrichtungen Platz fr innovative Unternehmen zur Verfgungsteht. Konkret bietet sich zum Beispiel ein Grnderzentrum imGrnen auf dem Gelnde des alten Campingplatzes am Hoch-schulring an. Es mssen frderliche Rahmenbedingungen im bremischenInnovationssystem geschaffen werden; dazu gehrt die Initiie-rung eines Grnder- und Innovationsfonds, die Verbesserung derschulischen Ausbildungsqualitt, ein verstrkter Brokratieabbauund der Ausbau des E-Governments sowie ein intensiveres Innova-tionsmarketing.

    Bremen braucht einen Paradigmenwechsel und ein Wachstumsressort

    Das Positionspapier Mehr Innovation wagen erhalten Sie als PDF-Dokument im Internet: www.handelskammer-bremen.de.

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    TITELGESCHICHTE

    Fotos Arm

    bruster, DFK

    I

    Brckmann: Digitalisierung ist zentraler Hebel der Energiewende Matthias Brckmann, designierter Vorstandschef des Ener-gieversorgers EWE AG (Oldenburg), hat die Energiebranchein Berlin dazu aufgerufen, die Digitalisierung als zentralenHebel fr den Erfolg der Energiewende zu begreifen. Es istan der Zeit, die Komfortzone zu verlassen und sich neu aufden Weg zu machen, forderte Brckmann. Digitalisierungbedeutet fr mich nicht, unsere etablierten Geschftsmodel-le eins zu eins in die virtuelle Welt zu heben. Digitalisierungheit fr mich, dass wir das Leben von Menschen besser ma-chen, indem wir ihre individuellen Bedrfnisse mit Hilfe vonDaten besser erkennen, verstehen und bercksichtigen. Um dies zu schaffen, habe EWE bereits vor 20 Monatendas Projekt enera gegrndet. Heute umfasse es mehr als 75Partner, die in den nchsten vier Jahren in eine norddeutscheModellregion investieren werden, so Brckmann. Dort wer-den wir das Energiesystem der Zukunft entwickeln. n

    Armbruster Engineering:frh auf Industrie 4.0 gesetztArmbruster Engineering hat in dem EntwicklungsprojektSmart Work Assistant, das vom Bundesministerium frWirtschaft und Energie gefrdert wurde, die autonome Kom-munikation von Gerten innerhalb eines Fertigungsprozes-

    ses ermglicht. Industrieunternehmen werden dadurch beimAustausch einzelner IT-Komponenten in ihrer Produktion un-tersttzt, auch wenn dabei ganz neue Gerte zum Einsatzkommen. Darber hinaus ist es fr Kunden von ArmbrusterEngineering jetzt mglich, IT-Anlagen aus unterschiedlichenGerten selbst im Internet bestellreif zu konfigurieren. Das Unternehmen, das vor 20 Jahren im Bremer Innova -tions- und Technologiezentrum gegrndet wurde, liefert mitt-lerweile komplette Kommissionierungs- und Montageanla-

    gen fr Kunden wie Airbus, VW und Daimler, aber auch frmittelstndische Unternehmen. Flaggschiff-Produkt ist dabeidie ELAM-E4-Plattform: Schon seit der ersten Softwaregene-ration wurden entscheidende Merkmale umgesetzt, die heu-te von Industrie 4.0 gefordert werden. Die neue Plattform hilft den Kunden, ihre Fertigung deut-lich sicherer und effizienter zu gestalten. So nutzt beispiels-weise das Airbus-Werk in Hamburg die neue ELAM-Version:Sie fhrt die Mitarbeiter gleichzeitig mit mobilen Handda-tenterminals und einem Pick-by-Light-System gezielt durchdie einzelnen Handgriffe. Auch der Mnchner Brennstoffzel-len-Hersteller Elcore setzt auf die Bremer Plattform. Dort wer-den die Mitarbeiter bei der Montage durch jeden einzelnenArbeitsschritt gefhrt. Die erfolgreiche Umsetzung wird vomSystem detailliert dokumentiert, um eine lckenlose Rckver-folgbarkeit aller Prozesse zu gewhrleisten. Die Initiative Mit-telstand zeichnete das ELAM-System aufgrund des hohenNutzwerts im April 2015 mit dem Innovationspreis IT Bestof 2015 aus. www.armbruster.de n

    Netzwerk Fisch InnovationTechnologie sucht Mitstreiter Verkrzte Produktlebenszyklen, mehr Hygiene- und Rechts-vorschriften, hohe Qualittsstandards, hoher Kostendruck,Energie- und Ressourceneffizienz: Fischverarbeitende Betrie-be stehen vor groen Aufgaben. Das neue bundesweite Netz-werkprojekt Fisch Innovation Technologie" (FIT), koordiniertvom TTZ Bremerhaven, soll unterschiedliche Technologiebe-reiche nun verknpfen, um die Innovations- und Wettbe-werbsfhigkeit jedes einzelnen Unternehmens zu verbessern.Grndungsmitglieder sind die Deutsche See, Fimex, ChristianGoedeken jr., Helmut Stanislaus, Munz, RFT Frischetechnik,Rosoma und das TTZ Bremerhaven. Nun werden noch Ma-schinen- und Anlagenbauer sowie Fischverarbeiter fr dasNetzwerk gesucht. Das erste Netzwerktreffen ist fr AnfangJuli 2015 in Bremerhaven geplant. n

    Information Benjamin Kther,s ttz Bremerhaven, Telefon 0471-80934-905, [email protected]

    WFB sucht Innovationen fr die Windenergie-Industrie Unternehmen und wissenschaftliche Einrichtungen, die inno-vative, Produkte, Verfahren und Dienstleistungen fr dieWindenergieindustrie entwickeln, haben aktuell die Mglich-keit, sich um Frdermitteln zu bewerben. Das Land Bremenuntersttzt mit einem Programm marktorientierte Innovatio-nen in diesem Bereich, Projektskizzen knnen bis zum 31. Julibei der WFB Wirtschaftsfrderung Bremen eingereicht werden. www.wfb-bremen.de/de/windindustrie n

    INNOVATIONSRADAR

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  • 7.2015 Wirtschaft in Bremen | 15

    Neue Weltraum-Ideen fr Europa:Startup-Weekend in BremenIn Nordamerika ist sie bereits Realitt: Im Zuge der soge-nannten NewSpace-Bewegung sorgt eine Vielzahl von jun-gen Start-up-Unternehmen fr innovative Ideen in der Welt-raumbranche und somit fr eine Weiterentwicklung dieseszukunftstrchtigen Sektors. In Europa ist das Thema leidernoch nicht in dieser Art und Weise angekommen", sagt Se-bastian D. Marcu. Doch der Geschftsfhrer des Klner Un-ternehmens Design & Data ist sich sicher: In den nchstenMonaten und Jahren knnte hier etwas Groartiges heran-wachsen. Als Vorreiter dafr versteht sich das erste Start-up-Weekend Space in Bremen, bei dem der Kommunikationsex-perte als Co-Leiter fungierte. Das Event vereinte krzlich 80 Teilnehmer aus insgesamt18 Lndern im Bremer Innovations- und TechnologiezentrumBITZ. Innerhalb von 60 Stunden entwickelten die kreativenKpfe aus verschiedensten Branchen hier neue Start-up-Kon-zepte fr den Weltraum-Bereich. Das Rennen um den erstenPlatz machte das Team USB-i mit der Entwicklung eines Uni-versal-Adapters, der eine Vielzahl von Nutzlasten mit jederArt von Satellitenbussystem verbindet. Aufregend nannteHans-Georg Tschupke, Leiter des Innovationssektors der Wirt-schaftsfrderung Bremen, das Event. Wir wollen Bremenzum Knotenpunkt fr eine Weltraum-Grnderszene machen.Es seien bereits Gesprche mit nationalen und internationa-len Gren im Gange. Das Start-up-Weekend Space soll nurder Anfang gewesen sein. n

    DFKI entwickelt modellbasierteSoftware fr RoboterOb in der Produktions-halle, im Operations-saal oder in der Tiefsee Roboter finden heutein ganz unterschiedli-chen Bereichen Anwen-dung. Immer anspruchsvolle-re Aufgaben erfordern dabeiimmer komplexere Systeme. Im Projekt D-Rock entwickelt dasRobotics Innovation Center des Deutschen Forschungszen-trums fr Knstliche Intelligenz (DFKI) unter Leitung von Pro-fessor Dr. Frank Kirchner einen Software-Framework, dasdurch Modellierung und Modularisierung den Aufbau undden Betrieb leistungsstarker und zuverlssiger Robotersyste-me ermglicht. Das Bild zeigt den am DFKI entwickeltensechsbeinigen Roboter Mantis, der eine durch Gerll blockier-te Tr autonom freirumen und passieren kann. Die Anwend-barkeit der entwickelten Tools wird anhand einer industriel-len Anwenderstudie evaluiert. n

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  • Fotso IW

    T, Senatspressestelle

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    BREMENKOMPAKT

    AUSGEZEICHNET

    Deutscher Schulpreisfr Bremer Grundschule Im wohl bedeutendsten Schulwettbe-werb Deutschlands wurde die Ganz-tagsgrundschule am Buntentorstein-weg jetzt mit einem Deutschen Schul-preis 2015 ausgezeichnet. Damit hatsie sich bundesweit gegen Hundertevon Bewerbern behauptet und gehrtnun zu den besten Schulen des Jahres.Mit dem Schulpreis wird die auerge-whnliche Arbeit der Pdagoginnen

    Stahl-Innovationspreisfr Bremer Forscher Die deutsche Stahlindustrie hat eineForschungskooperation der Universit-ten in Bremen, Aachen, Mnchen undKaiserslautern mit dem DeutschenStahl-Innovationspreis 2015 in der Ka-tegorie Forschung und Entwicklungausgezeichnet. Entwickelt wurdenStahlwerkstoffe, die hoch beanspruch-bar und trotzdem deutlich unempfindli-cher gegen Einschlsse sind und dasist nicht nur gut fr die Zhne vonZahnrdern, sondern auch fr Lager,Antriebswelle und mehr. Der moderneWerkstoff Stahl besitzt hier ein be-trchtliches Innovationspotenzial, soHans-Werner Zoch, einer der federfh-renden Wissenschaftler in dem preisge-krnten Projekt HiPerComp. Er ist Pro-fessor fr Werkstofftechnik der Univer-sitt Bremen und Geschftsfhrer derStiftung Institut fr WerkstofftechnikBremen (IWT). Ziel des Projekts war die verbesserteAuslegung sowie die Entwicklung neu-er Legierungs- und Wrmebehand-lungskonzepte fr antriebstechnischeBauteile. Der Stahl-Innovationspreiswird alle drei Jahre vergeben. In dieserWettbewerbsrunde gingen insgesamt578 Bewerbungen aus den BereichenArchitektur, Ingenieurwesen, Designund Forschung ein. n

    Bundesforschungsministerin Johanna Wanka (l.) und Ranga Yogeshwar (r.)haben jetzt in Berlin die Preistrger ausgezeichnet; einer von ihnen ist Dr.Holger Surm (2.v.r.) vom Bremer IWT.

    und Pdagogen am Buntentorstein-weg gewrdigt, sagte Bildungssenato-rin Professorin Dr. Eva Quante-Brandt.Sie haben in den vergangenen Jahrenviel Zeit und Kraft in die Weiterentwick-lung ihrer Schule investiert. Es ist dievierte Schule aus dem Land Bremen,die zu den Preistrgern gehrt. Dies wa-ren im Jahr 2012 die Grundschule amPflzer Weg, im Jahr 2011 die Markt-schule Bremerhaven und im Jahr 2008die Werkstattschule Bremerhaven. Be-

    wertet werden die Bereiche Leistung,Umgang mit Vielfalt, Unterrichtsquali-tt, Verantwortung, Schulleben undSchule als lernende Institution. Die Ro-bert Bosch Stiftung vergibt den Deut-schen Schulpreis seit dem Jahr 2006gemeinsam mit der Heidehof Stiftung.Medienpartner sind der stern und dieARD. Seit dem Start des Programms ha-ben sich mehr als 1.500 Schulen frden Preis beworben. n

    Ganztagsgrundschule am Buntentorsteinweg: Sitzrunde zu Beginn der Lernzeit

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  • KAMMERREPORT

    IN KRZE: VERANSTALTUNGEN DER HANDELSKAMMER BREMEN (AUSWAHL) Weitere aktuelle Informationen finden Sie in der Veranstaltungsdatenbank im Internet: www.handelskammer-bremen.de.

    Existenzgrndung/Unternehmensnachfolge

    8. Juli, 18:00-20:30 Uhr Workshop: Der Bestandscheck Nur nicht den berblick verlierenSie sind selbststndig, die ersten Schrittesind gemacht, es sind Auftrge abgewickelt,der unternehmerische Alltag hat sich einge-stellt. Jetzt wird es Zeit fr einen Unterneh-menscheck. Wo steht Ihr Unternehmen? Wo-hin geht der Weg? Wie steuern Sie Ihr Unter-nehmen? Welche Kennziffern und wievielControlling brauchen Sie wirklich? DieserWorkshop vermittelt praxistaugliche Toolszur Unternehmensplanung und -steuerungfr kleine und mittlere Unternehmen. Er istTeil einer Reihe, in der die B.E.G.IN-Gr n -dungsleitstelle, der RKW Nord e. V. und dieHandelskammer Bremen ber grndungsrele-vante Themen informieren eine gute undvertiefende Ergnzung des Grndungssemi-nars der Handelskammer (Der Weg in dieSelbststndigkeit). Es referiert Susanna Suhlrie, bwl. Beratung, Coaching, Training

    Bitte melden Sie sich an bei Grazyna Renzelmann, B.E.G.IN,Telefon 0421 323464-12, [email protected]

    ANMELDUNG

    Melden Sie sich im Internet an: www.handelskammer-bremen.de.

    INFOTHEK

    Wirtschaft global

    6. Juli, 9:00-11:30 UhrZoll-Seminar: Lieferantenerklrung eine Erklrung mit Konsequenzen!Die rechtmige Ausstellung von Lieferanten-erklrungen durch den Hersteller oder denZwischenhndler ist an komplizierte Voraus-setzungen gebunden. In diesem gebhren-pflichtigen Seminar werden die Regelungenfur die Erstellung von Lieferantenerklrun-gen fur Waren mit bzw. ohne Prferenzur-sprungseigenschaft vorgestellt. Referentinist Gesa Schumann, Diplom-Finanzwirtin,Berlin

    Bitte melden Sie sich an:[email protected]

    Energie & Umwelt

    9. Juli, 12:30-16:30 UhrNeue Anforderungen fr Unternehmen:Novelle des Elektronikgerte- undBatteriegesetzesDas Elektro- und Elektronikgertegesetz(ElektroG) sowie das Batteriegesetz (BattG)werden derzeit novelliert. Die nderungensollen noch in diesem Jahr in Kraft treten.Daraus ergeben sich viele neue Aufgaben frUnternehmen, beispielsweise Rcknahme-und Dokumentationspflichten. Die Veranstal-tung informiert ber die Anforderungen undManahmen zur Umsetzung. Sie ist Teil der

    deutschlandweiten Roadshow ElektroG2 derstiftung ear, der Stiftung GRS Batterien, derBITKOM und der ZVEI. Mitveranstalter sinddie Kammern in Bremen, Bremerhaven,Oldenburg und Stade.

    Bitte melden Sie sich an beiFranziska Engelmann, Telefon 0421 3637-235, [email protected]

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    [email protected] 36 30 4-0, inf +49) 42

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    NEUE WEGERDERPREISF

    DICHASPRERCHBAF

    NETUNGEISTLSNEDN UNETZUNGRSE

    06 HK-Report_16-21_JULI_2015_neu.qxp_Layout 1 25.06.15 09:07 Seite 17

  • 18 | Wirtschaft in Bremen 7.2015

    KAMMERREPORT

    Aktuelles Das Plenum tagte am 15.Juni in den Rumlichkeiten der teamneusta GmbH. Prses Christoph Weissberichtete vom gemeinsamen Parla-mentarischen Abend der IHK Nord unddes Zentralverbandes der deutschenSeehafenbetriebe e. V. (ZDS) am 19.Mai in Berlin. Thema waren unter ande-rem die Wachstumsperspektiven desdeutschen seewrtigen Auenhandels.Auch informierte er das Plenum berdie Vorstandssitzung des DIHK am 11.Juni in Berlin, auf der unter anderemdie Reform der Bund-Lnder-Finanzbe-ziehungen errtert worden seien. Hauptgeschftsfhrer Dr. MatthiasFonger gab einen kurzen Bericht berdie Delegationsreise nach Chile und Pe-ru vom 4. bis 14. Juni (siehe auch Seite39). Im Mittelpunkt der Reise standenwirtschaftliche und politische Gespr-che, Kooperationsbrsen sowie Unter-nehmensbesichtigungen in Santia gode Chile und Lima.

    Zuwahl, Benennung Auf Vorschlagdes Prsidiums der HandelskammerBremen whlte das Plenum einstimmigHarald Emigholz, Geschftsfhrer derEmigholz Gesellschaft mit beschrnk-ter Haftung, zum Mitglied des Prsidi-ums (siehe Seite 18). Ferner benanntees einstimmig den derzeitigen Vorsit-

    AUS DEM PLENUM Die Plenarsitzung vom 15. Juni

    l Aktuellesl Zuwahl zum Prsidium, Benennung

    l Bremen als IT-Standortl Positionspapier der Handelskammer Bremen Mehr Innovation wagen

    zenden des Kuratoriums der RotesKreuz Krankenhaus Stiftung Bremen,Dr. Martin Klinkhammer (DeutscheBank AG, Bremen) erneut fr eine fnf-jhrige Amtsperiode sowie als neuesMitglied des Kuratoriums Nikolaus Sta-deler (Deutsche Gesellschaft zur Ret-tung Schiffbrchiger).

    IT-Standort Bremen Carsten Mey-er-Heder, geschftsfhrender Gesell-schafter der team neusta GmbH, be-richtete ber seine Unternehmensgrup-pe und Bremen als IT-Standort. Die mit-telstndische Gruppe sei mit ihreninzwischen rund 630 festangestelltenMitarbeitern ein Full-Service-Dienst -leister rund um die Bereiche IT und Di-gitalisierung. Es gebe vier Kernberei-che: Entwicklung/Lsungen, Consulting,,Kommunikation und Service. Unter an-derem habe sich das Unternehmen alsInternetagentur einen Namen gemachtund sei aktuell auf Platz 4 des renom-mierten Internetagentur-Rankings desBundesverbandes Digitale Wirtschaftzu finden. Einen Vorteil sieht Meyer-Heder inden sehr flachen Hierarchien, die festerBestandteil der Unternehmensphiloso-phie seien. Ziel sei es, den Mitarbeiternweite Freiheiten bei der Umsetzung vonProjekten zu lassen. Der Unterneh-mensstandort Bremen biete ihm undseinen rund 15 Dienstleistungsteamsin der Unternehmensgruppe gute Rah-menbedingungen. Die Mischung ausguter Ausbildung vor Ort insbesonde-re durch die Hochschulen und hand-

    habbaren Lebenshaltungskosten stim-me. Bremen sei fr die Fachkrfte derBranche als Arbeits- und Wohnort sehrattraktiv. Insgesamt sehe er den IT-Standort Bremen aus Unternehmer-sicht auch im Vergleich zu Mnchenoder Hamburg sehr gut aufgestellt.

    Positionspapier Dr. Frank Thoss,Leiter des Geschftsbereichs Industrie,Innovation und Umwelt erluterte dasPositionspapier der HandelskammerBremen zur bremischen Innovationspo-litik: Mehr Innovation wagen. DieHandelskammer fordere darin einestrategische Neuausrichtung der Bre-mer Innovationspolitik. Kernforderun-gen seien ein fachbergreifendesWachstumsressort, die Weiterentwick-lung der innovationspolitischen Clus -ter-Strategie, ein Schwerpunkt auf Wis-sens- und Technologietransfer bei derInnovationsfrderung sowie eine wis-sensbasierte Stadtentwicklung (sieheauch Seite 10 ff.). Nach der umfassen-den Aussprache beschloss das Plenummit einigen Ergnzungen einstimmigdas Positionspapier auf der Grundlageeines zuvor zugeschickten Entwurfs. n

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  • 7.2015 Wirtschaft in Bremen | 19

    DIE HANDELSKAMMER GRATULIERT ZUM JUBILUM

    UNTERNEHMEN

    150-jhriges Bestehenl Edzard, Franke & Co., gegrndet 1. Juli 1865125-jhriges Bestehenl BEGO Unternehmensgruppe, gegrndet 8. Juni 1890l Bremer Hachez Chocolade GmbH & Co. KG, gegrndet 1. Juli 1890l Juwelier Grttert GmbH & Co. KG, gegrndet 26. Juli 1890.50-jhriges Bestehenl Behlter KG Bremen GmbH & Co., gegrndet 1. Juli 1965l Stauereihof Brggemann GmbH & Co. KG, gegrndet 1. Juli 196525-jhriges Bestehenl Thomas Wolski, gegrndet 1. Juli 1990l brain storm GmbH & Co. KG, gegrndet 2. Juli 1990l BFI Bremer Factoring und Inkasso-Kontor GmbH, gegrndet 4. Juli 1990l BOCS Bremen Overseas Chartering and Shipping GmbH, gegrndet 20. Juli 1990

    Neuer Vizeprses: Harald EmigholzDas Plenum der Handelskammer Bre-men hat den Unternehmer HaraldEmigholz, Chef des gleichnamigen Rei-fenspezialisten, zum Vizeprses ge-whlt. Der 61-Jhrige gehrt dem Ple-num der Handelskammer seit 1998 an.Im Prsidium sitzen jetzt zwlf Repr-sentanten der Bremer Wirtschaft. n

    06 HK-Report_16-21_JULI_2015_neu.qxp_Layout 1 25.06.15 09:08 Seite 19

  • 20 | Wirtschaft in Bremen 7.2015

    STANDORTBREMEN

    D as Mercedes-Benz Werk in Bre-men wird strker. Es hat jetzt indem Eckpunktepapier Zu-kunftsbild, das Werkleitung und Be-triebsrat gemeinsam beschlossen ha-ben, die Weichen fr die Weiterentwick-lung als Kompetenzzentrum fr die C-Klasse gestellt. Mit dem Zukunftsbildknnen wir die Produktion erhhenund gewinnen gleichzeitig an Flexibili-tt und Effizienz, sagte Markus Sch-fer, Bereichsvorstand Mercedes-BenzCars Produktion und Supply Chain Ma-nagement. Auerdem investieren wirmassiv in unsere Mitarbeiterinnen undMitarbeiter, die wesentlich zu unsererTop-Qualitt beitragen. Nach den Worten von Werkschef An-dreas Kellermann werden dadurch so-wohl der Standort als auch die Beschf-tigung auf Jahre hinaus gesichert.

    Gleichzeitig werde die Rolle von Bre-men als Leadwerk fr die weltweite C-Klasse Produktion bekrftigt. Auch Be-triebsratschef Michael Peters sieht frdie Beschftigten im Werk Bremenauf viele Jahre eine gute Perspektive.In schwierigen Verhandlungen seienviele neue unbefristete Arbeitsverhlt-nisse durchgesetzt worden.

    Details der Vereinbarungen

    Das Zukunftsbild beinhaltet die Aus-weitung der Produktion durch hochfle-xible Schichtmodelle sowie die Einstel-lung von 500 Mitarbeitern. Das WerkBremen wird auch den Nachfolger deraktuellen C-Klasse bauen und erhltzwei weitere Modelle. Auerdem wirddie Zahl der Ausbildungspltze ab2017 fr sieben Jahre auf 150 erhht.In die Modernisierung und den Ausbaudes Werkes investiert das Unternehmen

    mehr als 750 Millionen Euro. Beson-ders Aspekte von Industrie 4.0 werdendurch die komplette Vernetzung allerWerksprozesse, digitale Planung, Pro-zessverbesserungen durch Big-Data-An-stze und Mensch-Roboter-Kooperatio-nen im Werk umgesetzt. Damit erhltdas Werk neben hochflexib len Arbeits-zeitmodellen und Typenflexibilitt wei-tere Impulse, um am Standort hoch-wirtschaftlich zu fertigen. Im Jahr 2014 hat die Fabrik rund340.000 Fahrzeuge produziert. AmStandort werden derzeit acht Modellehergestellt, darunter die volumen -strkste Baureihe von Mercedes-Benz,die C-Klasse. Sie wird seit 2014 erst-mals an vier Standorten auf vier Konti-nenten in Mercedes-Qualitt produ-ziert: Bremen, East London (Sdafrika),Peking (China) und Tuscaloosa (USA).Innerhalb von nur sechs Monaten ging

    EINE STARKE FABRIKDas Zukunftsbild des Mercedes-Benz Werkes Bremen: neue Modelle, neue Mitarbeiter, neue Investitionen

    Werksgelnde in Sebaldsbrck

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  • 7.2015 Wirtschaft in Bremen | 21

    die Produktion in allen vier Werken anden Start. Bremen steuert dabei dieglobale Produktion der C-Klasse.

    Smart Factory

    Das Bremer Werk ist mit seinen rund12.500 Mitarbeitern den Angaben zu-folge hoch ausgelastet. Die Planungensehen in den kommenden Jahren wei-terhin steigende Stckzahlen vor. Umdiese bauen zu knnen, sind die neuenArbeitszeitmodelle und eine strkereBelegschaft erforderlich. Mehr als eineMillion Euro investiert das Werk in einemoderne Berufsausbildung. Dazu ge-hrt die Vorbereitung auf neue Techno-logien wie die Digitalisierung der Ferti-gung im Zusammenhang mit dersmart factory und Industrie 4.0. Fr Betriebsratschef Michael Peterswar die direkte Beteiligung der Beleg-schaft an den Vorbereitungen fr dieVerhandlungen ein wichtiges Anliegen.Die zuknftige Belastung der Kolle-ginnen und Kollegen aufgrund der er-heblichen Steigerung der Stckzahlen

    wollten wir unbedingt so gering wiemglich halten. Das ist uns gelungen.Gleichzeitig werde in Themen wie de-mografischer Wandel, Ergonomie undQualifizierung investiert. Weitere Erfol-ge seien die Erhhung der Auszubilden-den-Zahlen und die Modernisierung derAusbildung.

    Neue Arbeitskonzepte

    Die Vereinbarung adressiert auch spezi-fische demografische Herausforderun-gen. Der Standort Bremen bernimmtdabei die Vorreiterrolle fr neue Ar-beitskonzepte bei Mercedes-Benz Cars.So folgen alle geplanten Manahmeneiner demografie- und qualifikationsge-steuerten Personalstrategie. Darberhinaus kommen im Werk neue Ideen ei-nes ganzheitlichen, kulturverndern-den Demografieansatzes zur Anwen-dung. Die Manahmen werden in Ko-operation von Unternehmen und Be-triebsrat mit wissenschaftlicher Begle i-tung entwickelt und sollen noch in die-sem Jahr starten. n

    Ey AlterMercedes-Benz und Universum:gemeinsame Ausstellung

    Ab Mitte Oktober gibt es eine neue, in-teraktive Sonderausstellung im Univer-sum Bremen. Ey Alter entsteht in Ko-operation mit dem Bremer Mercedes-Benz Werk und greift das Thema desdemografischen Wandels auf. MitMercedes-Benz wurde ein absoluterWunschpartner gefunden, so Univer-sum-Geschftsfhrer Dr. Herbert Mn-der. Die Kooperation ist ein Beleg da-fr, dass sich Bremen immer strker ver-netzt. Darber sind wir sehr glcklich.Heino Niederhausen, Personalleiterdes Bremer Werkes und Projektleiter ei-ner Mercedes-Benz-weiten Demografie-Initiative fgt hinzu: Unsere Mitarbei-ter sind, unabhngig vom Alter, trei-bende Kraft fr Innova tion und Fort-schritt. Mit der Ausstellung wollen wirzu einer kreativ-aktiven Auseinander-setzung mit den Themen Alter, Potenzi-al und Ich einladen. n

    Das Bremer Werk in Zahlen

    Mit rund 12.500 Beschftigten istdas Mercedes-Benz Werk Bremen gr-ter privater Arbeitgeber in der Region.Hier werden acht Modelle produziert:Limousine, T-Modell und das Coupder C-Klasse, das Coup und Cabrioletder E-Klasse, der Gelndewagen GLKsowie die beiden Roadster SLK und SL.2014 hat das Werk rund 340.000Fahrzeuge produziert. Als Kompetenz-zentrum fr die C-Klasse steuert dasMercedes-Benz Werk Bremen den An-lauf und die Produktion der volumen-strksten Baureihe von Mercedes-Benzin den drei Auslandswerken Tuscaloo-sa/USA, Peking/China und East Lon-don/Sdafrika. Mercedes-Benz Cars Operationsverantwortet die Pkw-Produktion anweltweit 26 Standorten in einem

    Fotos Mercedes-Benz

    Produk tionsnetzwerk mit rund 70.000 Beschftigten. Dazu gehrendie zentralen Funktionen Planung,Techno logiefabrik, Logistik und Quali-tt. Im vergangenen Jahr hat Merce-des-Benz Cars mehr als 1.754.000Pkw der Marken Mercedes-Benz undsmart produziert und damit den vier-ten Rekord in Folge eingefahren. DasNetzwerk orientiert sich an den Pro-duktarchitekturen Frontantrieb (Kom-paktwagen) und Heckantrieb (zumBeispiel S-, E- und C-Klasse) sowie denSUV- und Sportwagenarchitekturen.Dazu kommt ein Produktionsverbundfr den Powertrain (Motoren, Getriebe,Achsen, Komponenten). Im Mittel-punkt eines jeden Architektur-Produk-tionsverbundes steht ein Leadwerk,das als Kompetenzzentrum fr Neu -anlufe, Technologie und zur Qualittssicherung dient.

    07_STANDORT_ Region 20-31_JULI_2015.qxp_Layout 1 24.06.15 14:13 Seite 21

  • tet, das heit eine Zielvereinbarung ge-schlossen. Anschlieend wird das Sie-gel verliehen. Familienfreundliche Arbeitsbedin-gungen wirken sich positiv auf die Pro-duktivitt im Unternehmen, die Moti-vation der Mitarbeiter und das Imagedes Hauses aus. Davon ist lngst nichtnur der Verein Impulsgeber Zukunftberzeugt. Das Siegel dokumentiertdiese Anstrengungen und kann ffent-lichkeitswirksam eingesetzt werden. n

    InformationDer Impulsgeber Zukunft e. V., Kerstin Purnhagen, Rena Maria Fehre, Telefon 0421 218-61752/53, [email protected],www.ausgezeichnet-familienfreundlich.de,www.impulsgeber-zukunft.de

    22 | Wirtschaft in Bremen 7.2015

    STANDORTBREMEN

    Moderne Arbeitszeitmodelle undbetrieblich untersttzte Kinder-betreuung gehren heute im Zuge deszunehmenden Fachkrftebedarfs zuden wichtigsten Instrumenten, um Mit-arbeiter zu rekrutieren und zu binden.Familienfreundlichkeit ist daher einThema, das viele Unternehmen bewegt und das jetzt auch mit einem Siegelbelegt werden kann. Obschon Bremenber eine lange Tradition familien-freundlicher Anstze, vor allem in gro-en Bremer Unternehmen verfgt, soHandelskammer-HauptgeschftsfhrerDr. Matthias Fonger, bentigen insbe-sondere kleine und mittlere Betriebenoch konkrete, individuelle Unterstt-zung vor Ort.

    Genau hier setzt das neue Siegel miteiner passgenauen Begleitung und Un-tersttzung an. Betreut wird es durchden Verein Impulsgeber Zukunft, derdas Siegel mit finanzieller Unterstt-zung des Senators fr Wirtschaft, Ar-beit und Hfen sowie der Handelskam-mer Bremen entwickelt hat. Der Vereinversteht sich als zentrale Servicestellefr die Vereinbarkeit Beruf und Familie. Unternehmen, die familienfreundli-che Angebote umgesetzt haben undweitere entwickeln wollen, knnen sichjetzt fr das Siegel bewerben. Sie ms-sen zunchst in einem Fragebogen ihreAngebote benennen, die anschlieendin einem Vor-Ort-Gesprch analysiertund bewertet werden. Weiterhin wer-den in einem Zukunftsworkshop ge-meinsam weitere Ziele fr den Betriebentwickelt und Potenziale ausgeleuch-

    Fotos Kerstin Rolfes, Michael Bahlo

    AUSGEZEICHNETFAMILIENFREUNDLICHSiegel fr familienfreundliche Unternehmen zu vergeben Servicestelle untersttzt Unternehmen bei den Manahmen

    (v.l.) Rena Maria Fehre undKerstin Purnhagen

    Wir sind familienfreundlichDiese Unternehmen haben das Prdikat bereits erhalten und sind Vorreiter fr eine optimale Vereinbar-keit von Beruf und Familie: Barmer GEKBISBsing, Mffelmann und TheyeGovernikusGrontmijGSPHenry LamotteHE SpaceInterhomesMelitta

    07_STANDORT_ Region 20-31_JULI_2015.qxp_Layout 1 24.06.15 14:13 Seite 22

  • Karrierestart in Bremen:Friedrich Engels Friedrich Engels (18201895) hat zu-sammen mit Karl Marx als Politiker,Pub lizist, Militrtheoretiker und Philo-soph Weltruhm erlangt. Was viele nichtwissen: Den Grundstein zu dieser be-achtlichen Karriere legte er whrendseiner Ausbildungszeit in Bremen von1838 bis 1841. Direkt gegenber sei-ner damaligen Wirkungssttte an derMartinikirche erinnern nun zwei Schau-Fenster (Bredenplatz/Martinistrae 27)an die Ikone der kommunistischen Re-volution. Die Bremer Touristik-Zentraleund der Bremer Autor Johann-GntherKnig, der ein Buch ber Engels ge-schrieben hat, haben sie konzipiert. Als Friedrich Engels im Sommer1838 in Bremen eintraf, war der 18-Jh-rige noch ein unbeschriebenes Blatt.Als er Bremen Ostern 1841 wieder ver-

    aus Barmen bei Wuppertal hier einenungeheuren geistigen Entwicklungs-sprung machen konnte. Die Grundlagefr sein spteres weltgeschichtlichesWirken legte Friedrich Engels hier. Er ist der berhmteste Ziehsohn unsererStadt. Engels Lehrherr sei der Kniglich-Schsische Konsul Heinrich Leupold ge-wesen, der mit Leinen, aber auch mitKaffee und Zigarren handelte. Das im-posante Wohn- und Packhaus, in demEngels tglich ein- und ausging, be-fand sich ungefhr dort, wo heute dieSchau-Fenster am Gebude mit der er-halten gebliebenen Rokokofassade zusehen sind, sagte Knig. Unterkunftmit Familienanschluss habe der Sohneines Unternehmers gleich gegenberbei den Treviranus im Pastorenhausder St. Martinikirche gehabt. n

    www.bremen-tourismus.de/friedrich-engels

    lie, hatte er sich bereits einen groenNamen als Journalist bzw. Korrespon-dent gemacht, so Knig. In Brementraf der junge Engels nicht zuletzt aufKaufleute, die dazu beitrugen, dass derwissbegierige junge Unternehmersohn

    Mehr unter bremen.joke-event.de

    (v.l.) Peter Siemering (BTZ), Autor Johann-Gnther Knig und Friedrich Engels alias ChristianBergmann enthllen die Engels-Schau-Fenster

    07_STANDORT_ Region 20-31_JULI_2015.qxp_Layout 1 24.06.15 14:13 Seite 23

  • an der Bremer Hochschule strken,sagte Vorsitzer Michael Vinnen. DerVorstand hat dazu jetzt eine konzertier-te Aktion ins Leben gerufen: Die Reede-reien haben zugesagt, insgesamt 30 zu-stzliche Praxissemesterpltze undStellen fr die Ausbildung zum Nauti-schen Offiziersassistenten (NOA) zurVerfgung zu stellen. Junge Leute, dieeine Fhrungsposition auf der Brckeeines Seeschiffes anstreben, knnensich bei der Hochschule Bremen um

    einen Studienplatz bewerben und erhal-ten Kontakte zu denBremer Reedereien,die Praxissemes -terpltze undNOA-Stellenzur Verf-gung stel-len.

    Der Bremer Reeder verbinden diesekonzertierte Aktion mit dem Wunschund der Erwartung, den Internationa-len Studiengang Ship Management ander Hochschule Bremen zu strken undgeeigneten Nachwuchs fr die eigeneFlotte zu gewinnen.

    Sorge bereitet den Reedern aber,dass der Anteil der deutschen Flaggean der im deutschen Management be-findlichen Flotte kontinuierlich sinkt was negative Auswirkungen auf dieAusbildung und Beschftigung deut-scher Seeleute hat. Von diesen rund3.200 Schiffen waren das Ende 2014kaum mehr als 200 Schiffe (in Bremen70 Schiffe). In den guten Zeiten desvergangenen Jahrzehnts konnten nachVereinbarungen im Maritimen Bndnisin der Spitze mehr als 500 Schiffe unterdie deutsche Flagge gebracht werden,heit es im Bericht. Aber die deutscheFlagge ist schlicht nicht mehr wettbe-werbsfhig. Ihre Kostennachteile be-tragen sogar gegenber vergleichswei-se teuren Flaggenstaaten wie Dne-mark und den Niederlanden rund500.000 Euro pro Jahr, sagte Vinnen.Selbst unter Bercksichtigung der Bei-hilfen zur Senkung der Lohnnebenkos -ten bleibt ein Delta von 250.000Euro. Es sei dringend erforderlich, diedeutsche Flagge wettbewerbsfhig zumachen. Nun setzt der Rhederverein groeHoffnung auf die Maritime Konferenzim Oktober in Bremerhaven. Drei Forde-rungen will die Branche dort auf dieAgenda setzen. Zum einen msse derLohnsteuereinbehalt fr Schiffe unterdeutscher Flagge von heute 40 auf 100Prozent ausgedehnt werden. Zweitenssollten wie in anderen Lndern auchden deutschen Reedern die Arbeitge-beranteile an den Sozialversicherungs-beitrgen erlassen werden. Der dritte Punkt betrifft die Schiffs-besetzungsverordnung. Die Mindest-zahl der vorgeschriebenen EU-Seeleutesollte gesenkt, vor allem der Schiffsme-chaniker als Besetzungsvorgabe gestri-chen werden. Derzeit finden inDeutschland im Durchschnitt knappzwei Seeleute Beschftigung an Bord

    24 | Wirtschaft in Bremen 7.2015

    STANDORTBREMEN

    E s ist nun schon das 7. Krisenjahr,doch langsam kehrt bei den Ree-dern die Zuversicht zurck. DerBremer Rhederverein blickt trotz einerweiterhin schwierigen Lage einzelnerMrkte optimistisch in die Zukunft. Be-sonders in der Container- und der Tank-schifffahrt haben sich die Einnahmenmit den deutlich gestiegenen Ratenverbessert, heit es im Jahresbericht.Desolat hingegen ist die Lage auf denBulkermrkten. Laut Jahresberichtbleibt die Finanzierung von neu-en Schiffen weiterhin sehrschwierig. Aufgrund unsi-cherer Renditen sei-en die europi-schen, schiffsfi-nanzierendenBanken zu-rckhal-tend.

    Noch problematischer fr die Finanzie-rung von neuen Schiffen sei die Akqui-sition von Eigenkapital. Besonderes Augenmerk richten dieBremer Reeder auf die Ausbildung.Wir wollen die nautische Ausbildung

    TEURE FLAGGEBremer Rhederverein: Zuversicht wchst Rechtliche Verbesserungen gefordert

    Die deutsche Flagge muss wieder wettbewerbsfhig gemachtund eine echte Option fr deutscheReeder werden.Michael Vinnen

    Fotos 12

    3rf.com

    , Rhe

    derverein

    07_STANDORT_ Region 20-31_JULI_2015.qxp_Layout 1 25.06.15 15:00 Seite 24

  • 7.2015 Wirtschaft in Bremen | 25

    Maritime Wirtschaft:Licht und SchattenDie konjunkturelle Lage in der mariti-men Wirtschaft ist im Frhjahr geteilt:Leicht gestiegen ist die Stimmung beiden Reedern, der Schiffbau verzeichnetim Vergleich zum Herbst 2014 ein Mi-nus, whrend die Entwicklung in derHafenwirtschaft stillsteht. Das besagtdie jngste Konjunkturumfrage derIHK Nord. Im Bereich Schifffahrt legt das Kon-junkturbarometer im Vergleich zum ver-gangenen Herbst leicht zu: Der Indexstieg um rund fnf Punkte auf 94,9Punkte, bleibt aber noch unter 100Punkten, die ein ausgeglichenes Ge-schftsklima darstellen. Trotz dieserzuletzt positiven Entwicklung kmpfenviele Reeder weiterhin mit den Folgender weltweiten Schifffahrtskrise. Eine

    breite und nachhaltige Erholung sehenwir nach wie vor nicht, sagte ChristophWeiss, Vorsitzender der IHK Nord undPrses der Handelskammer Bremen. Der Geschftsklimaindex der Ha-fenwirtschaft blieb mit 103,1 Punktennahezu stabil. Sie erwartet fr diesesJahr eine hnliche Entwicklung wie2014 mit einem Umschlagwachstumvon zwei bis drei Prozent. Die deut-schen Werften bleiben pessimistischgestimmt: Der Geschftsklimaindexsank um rund sechs Punkte auf 87,2Punkte. Sorge bereitet den Betriebenvor allem die Entwicklung der Arbeits-kosten: Die Weltmarktpreise im Schiff-bau bewegen sich heute in etwa aufdemselben Niveau wie zur Jahrtau-sendwende. Im gleichen Zeitraum stie-gen die Lhne und Gehlter aber umrund 50 Prozent. n

    Bremen schlgt Hamburg: Hafenstudie der HSH NordbankDie norddeutschen Seehfen Hamburg und Bremen/Bremerhaven mssen knftig intensiver zusammenar-beiten, um das steigende Ladungsaufkommen effizien-ter abwickeln und Defizite in der Infrastruktur ausglei-chen zu knnen. Das ist ein Ergebnis der MarktexpertiseWettbewerbsfaktor Hafeninfrastruktur der HSH Nord-bank AG. Sie gibt Einblicke in die aktuelle und knftigeEntwicklung der Branche und vergleicht die Infrastruk-turen in den grten kontinentaleuropischen Hfenan der Nordsee (Nordrange). Das anhaltende Wachstum der Ladungsmengenwird in den nchsten Jahren zu Kapazittsengpssenim Hamburger Hafen fhren. Die Unternehmen for-dern mehrheitlich eine Kooperation des Hamburger Ha-fens mit den bremischen Hfen und dem JadeWeser-Port, um die Wettbewerbsposition dieser Hfen inner-halb der Nordrange zu strken, so die Studie. So wr-den beispielsweise aus Asien kommende Schiffe speziellfr Transshipmentcontainer den JadeWeserPort als ers -ten Lschhafen anlaufen. Damit knnten die Transitzei-ten verkrzt und der Hamburger Hafen entlastet werden. Innerhalb der Nordrange-Hfen wird laut Marktex-pertise die allgemeine Qualitt der Infrastruktur in Rot-terdam am besten bewertet. Whrend die bremischenHfen und Antwerpen eine qualitativ gute Infrastrukturaufwiesen, hlt die Hlfte der Befragten die Qualitt inHamburg nur fr mittelmig. Auch bei der nautischenErreichbarkeit, der Anbindung an Schiene, Strae, Bin-nenwasserstrae sowie Abfertigungsqualitt und -ge-schwindigkeit, steht der niederlndische Hafen mit derGesamtnote 2,3 an erster Stelle. Den zweiten Platz tei-len sich die bremischen Hfen und Antwerpen (Note2,5) noch vor dem Hamburger Hafen, der insgesamt mitder Note 2,7 bewertet wurde. China investiert derzeit massiv in den Fortschritt derInfrastruktur, nicht nur im eigenen Land, sondern auchin den Ausbau globaler Handelsrouten. Durch die Ver-lagerung der Infrastrukturinvestitionen in das Reich derMitte wird China seine Machtposition im Hinblick aufdie internationalen Handelswege weiter ausbauen davon ist ein Groteil der Unternehmen berzeugt.Nur durch die notwendigen Investitionen in eine hhe-re Effizienz der Infrastruktur wird es den norddeutschenHfen gelingen, ihre Stellung in der internationalenVerkehrslogistik nicht zu verlieren, heit es in der Exper-tise der HSH Nordbank. n

    der Handelsflotte. In Dnemark und inden Niederlanden sind es durchschnitt-lich drei Seeleute. Nur dann, wenn diedeutsche Flagge wieder wettbewerbs-fhig und eine echte Option fr diedeutschen Reeder wird, werden die Be-schftigungsmglichkeiten fr deutscheSeeleute gestrkt und das maritimeKnow-how an den deutschen Standortengesichert, so Vorsitzer Vinnen. (cb) n

    Bremens FlotteEnde 2014 zhlte der Bremer Rhederverein 313 Schiffe mit einerTonnage von fnf Millionen BRZ. Containerschiffe und Tanker machenin etwa zu gleichen Teilen die Hlfteder Schiffe aus. Darber hinausergnzen Multipurposeschiffe, Bulker, Schwergutschiffe, Forschungsschiffe undSeeschlepper die Flotte.

    Die Tankschifffahrt hat sich erholt, die Raten sind deutlich gestiegen.

    07_STANDORT_ Region 20-31_JULI_2015.qxp_Layout 1 24.06.15 14:13 Seite 25

  • 26 | Wirtschaft in Bremen 7.2015

    STANDORTBREMEN

    Herr Ltjen, wie steht der B -roimmo bilienmarkt zurzeit da?

    Der Bremer Broimmobilienmarkt hatsich im vergangenen Jahr positiv ent-wickelt. Entgegen eigener Prognosen(78.000 qm) und denen der WFB(69.000 qm) haben wir mit den jetzt re-

    cherchierten 87.000 qm eine Umsatz-gre erreicht, die unsere Erwartungendeutlich bertrifft. Dennoch solltenwir, gemessen an unserer Bedeutungals bundesweit fnftgrter Industrie-standort, langfristig wieder Umsatzgr-en von 100.000 qm anstreben undhoffentlich erreichen. Dies war zuletztim Jahr 2008 der Fall. Hierbei bietetdie berseestadt besonderes Potenzial:Der Standort bietet Citybezug, architek-tonische Qualitt und eine vielfltigeNutzungsdurchmischung, sodass er frzahlreiche Branchen anziehend wirkt.

    Die berseestadt luft gut, aberwie sieht es in der City aus?

    In der Bahnhofsvorstadt und in der Alt-stadt werden zu wenige Brohausin-vestments gettigt hier bleibt zu hof-fen, dass die Bremer City durch mehre-re Impulsinvestitionen jetzt zu neuemLeben erweckt wird. Ansto knntenhierfr unter anderem auch die von uns

    in Zusammenarbeit mit der Aufbauge-meinschaft und Westphal Architektenfr den Wirtschafts- und Bausenator er-arbeiteten Studien sein. Diese belegen,dass durch das Refurbishment oder dieUmnutzung von alten Brohusern dieChance geboten wird, das Angebot anrumlich und energetisch hoch moder-

    nen Flchen mageblich zu erweitern.Denn im Bremer Stadtkern stehen 40bis 50 Jahre alte Brohuser zum Teilleer oder werden mitunter zu Anerken-nungsmieten genutzt. Folgeinvestitio-nen mssen deshalb bei vielen Objek-ten unweigerlich gettigt werden.

    Welche Stadtteile bieten noch Potenziale?

    Unserer Einschtzung nach kann derBromarkt nicht auf einzelne Stadtteileorientiert werden vielmehr sollten diejetzigen Bromarktzentren gestrktwerden. Insoweit wre es sehr wn-schenswert, auch die Weiterentwick-lung des Technologieparks nicht ausdem Auge zu verlieren. Hier mssen signifikante Ansiedlungen weiter gefr-dert und mit hochwertiger Architekturkombiniert werden. Ein wichtigerSchritt wird dabei die Neubebauung ander Universittsallee, Ecke Autobahn-zubringer, sein eine weitere Visiten-

    karte fr den Technologiepark. AusImage- und Vermarktungssicht wrdenwir uns ein wenig mehr Erlebnisweltauch im Bereich des Technologieparkswnschen, da die sonstigen Rahmen-bedingungen fr den Brostandort ex-zellent sind. Tolle Unternehmen, guteArchitektur, super Infrastruktur, Exzel-

    lenz-Uni alles, was ein erstklassigerStandort braucht.

    Und wie beurteilen Sie die Lage in der Airport-City?

    In der Airport-City sehen wir eine seit-wrtsbewegte Entwicklung allerdingsauch mit der Notwendigkeit, denStandort durch bestimmte, flankieren-de Ansiedlungen im Bereich Handel,Gastronomie zu emotionalisieren. Aucheine strkere Verknpfung zum Stadt-teil Neustadt sowie die strkere Einbe-ziehung der Retailbereiche im unmittel-baren Flughafenterminal kann sich po-sitiv auswirken.

    Welche Branchen sind Treiberder Entwicklung?

    Die berseestadt lockt seit Jahren sehrstark kreative Branchen und Bereichean. Umso schner ist es zu sehen, dassjetzt auch eher konservative Branchen

    DIE CITY MUSS AUFGEMBELT WERDEN Jens Ltjen, Chef der Robert C. Spies Gewerbe und Investment GmbH & Co. KG, im Gesprch berdie Entwicklung und die Perspektiven des Bremer Immobilienmarktes

    Foto Robert C

    . Spies

    07_STANDORT_ Region 20-31_JULI_2015.qxp_Layout 1 24.06.15 14:13 Seite 26

  • 7.2015 Wirtschaft in Bremen | 27

    die berseestadt fr sich entdeckt ha-ben sei es Wirtschaftsprfer wieKPMG, Sozietten wie unter anderemEisenfhr, Speiser und Partner. Ich nen-ne auch die jngst von uns vermitteltefinanzmarktorientierte Unternehmungim Neubauprojekt ESA 1. Insgesamt se-hen wir darber hinaus fr Bremenwichtige Impulse aus dem Umfeld vonLogistikunternehmen sowie derenNetzwerkstrukturen. Gleichermaen se-hen wir zudem Potenziale im Bereichvon IT-Dienstleistern, Ingenieurgesell-schaften sowie handelsbezogenenDienstleistungen, um zu dynamischenSynergien und Netzwerkstrukturen zugelangen. Wir hoffen sehr, dass in Bre-men eine ergnzende Startup-Szeneebenfalls neue Impulse setzt bran-chenbergreifend, gleichermaen bei-spielsweise aber auch einmal strkerim Bereich Biotechnologie, wo aus un-serer Sicht noch deutlich Potenzial be-steht.

    Was bedeutet das fr Bremenswirtschaftliche Entwicklung?

    Die Bromarktzahlen dokumentierenauf der einen Seite eine stabile, sichereBrovermarktung insbesondere vonhoch modernem Broraum. Auf der an-deren Seite artikulieren sie jedoch zuwenig Neuansiedlungen. Denn in vie-len Teilen erfolgen Umsiedlungsprozes-se innerhalb unseres Stadtgebietes, sodass insbesondere Neuansiedlungenund viele gute Grnde fr unserenStandort immer wieder und fortlaufendherauszustellen sind. Darber hinauserhht die gute Vermarktung sowohlvon sanierten und modernisierten Be-stnden als auch von Neubauten dennotwendigen Investitionsdruck auf denhufig vernachlssigten, in Teilen jahr-zehntelang unmodernisierten Altbe-stand. Hier ergeben sich aktuell fr dieEigentmer oder Bestandshalter tolle,neue Chancen insbesondere auch beipartiellen Umnutzungen zu Wohnfl-chen. Diese Flchen werden in sehr ur-banen Lagen und insbesondere frkompakte Wohnungen dringend ben-tigt und bieten eine sichere sowie ber-durchschnittliche Vermietbarkeit. Auch

    Auch im Abo! www.diewirtschaft-bremen.de

    DIE WIRTSCHAFT erhalten Sie im Pressehaus Bremen, in unseren regionalen Zeitungshusern und bei ausgewhlten Pressehndlern.

    mit diesen Themen:

    > Unternehmensnachfolge: Wichtige Regeln fr Chefs und die nchste Generation.

    > Immobilien: Huser in Bremen werden zur attraktiven Geldanlage.

    > 120 China: Keine andere Nation hat mehr Firmen in Bremen.

    Spannend, hintergrndig, anders

    Ausgabe 3 / 2015

    www.diewirtschaft-bremen.de

    2,80 Euro

    WIRTSCHAFTWenn bei der Sail Bre-

    merhaven im August

    die Windjammer ihre

    Parade fahren, knnen

    Menschen wie Jrn

    Karweit durchatmen.

    Er plant die Groveran-

    staltung seit Monaten.

    6

    BREMENBremen war schon

    immer eine Handels-

    stadt. Heute sind vor

    allem die Beziehungen

    zu China sehr eng.

    Keine Nation ist in der

    t dt h

    Der Nchste, bitte!

    Der Nchste,bitte!

    Jetzterhltlich!

    Wann wird das Ansgari-Projekt entschieden?Die WFB Wirtschaftsfrderung BremenGmbH hat die Frist fr die Entwick-lungsgesellschaft Sierra Germany GmbH,ein Angebot fr das Ansgaritor-Projektabzugeben, von Ende Juni auf Ende Juliverlngert. Das Projekt ist fr die Ent-wicklung der Bremer Innenstadt vonbesonderer Bedeutung, deshalb habenwir uns in Abstimmung mit dem Sena-tor fr Wirtschaft, Arbeit und Hfenentschlossen, der Bitte von Sonae Sier-ra zu entsprechen und fr die weiterePlanung mehr Zeit einzurumen, sagtWFB-Chef Andreas Heyer. Hintergrundsind Suchschachtungen zum genauenVerlauf von Ver- und Entsorgungslei-tungen in der Brgermeister-Smidt-Stra-e, der Wandschneiderstrae und derStrae Am Spitzenkiel. Wir haben keine bisher unbekann-ten Leitungen vorgefunden und konn-ten dem potenziellen Investor Sonae Si-erra nun przise technische Daten undPlne zur Verfgung stellen, so Heyer.Er hat nun die Mglichkeit, die bau-technische Anpassung zu prfen undmit den zustndigen Stellen abzustim-men. Das ist eine wichtige Vorausset-zung fr die Konkretisierung der weite-ren Verhandlungen. Thomas Binder, Geschftsfhrer vonSonae Sierra, sprach von einem wichti-gen Schritt. Mit den nun vorliegendenInformationen knne Sonae Sierra diePlanung des Einkaufzentrums an dieLeitungssituation anpassen und bisheroffene technische Fragen zur Bauaus-fhrung, vor allem zu den Grndungs-arbeiten, klren. Bei einem erfolgrei-chen Abschluss der Verhandlungenknnten die politischen Gremien direktnach der Sommerpause die erforderli-chen Entscheidungen zur Umsetzungdes Projektes treffen. n

    hier entstehen hervorragende Potenzia-le fr die Bahnhofsvorstadt unser En-tre fr viele Gste und Touristen, die inunsere Stadt kommen. n

    07_STANDORT_ Region 20-31_JULI_2015.qxp_Layout 1 24.06.15 14:14 Seite 27

  • arkus Rieck verantwortet frden internationalen Maschi-nenbaukonzern Alstom die

    Neuen Energien in Deutschland. Auchwenn das Unternehmen im Bau kon-ventioneller Kraftwerke beheimatet ist,hat es weltweit bereits mehr als 3.500Windkraftanlagen aufgestellt. Zuneh-mend gert dabei auch der deutscheMarkt ins Blickfeld der franzsischenKonzernzentrale. Von auen betrach-tet sieht die Energiewende in Deutsch-land gut und interessant aus, so Rieckauf der Fachkonferenz Windforce 2015in Bremerhaven. Insbesondere bei derOffshore-Windenergie wird hier eineechte Vorreiterrolle bernommen. Mitt- lerweile befinde sich diese Technologieim bergang zwischen der Pionier- undBetriebsphase: Noch ist die Nutzungder Windkraft an Land das Main-stream-Thema, aber bald wird Offshoregenauso selbstverstndlich sein, istder Manager berzeugt. Noch immer sind an der Kste je-doch die Turbulenzen zu spren, die diepolitische Diskussion um die Energie-

    wende in den vergangenen zwei Jahrenin Berlin ausgelst hat. Aus Angst vorausufernden Energiepreisen hatte Bun-deswirtschaftsminister Sigmar Gabrieldie zunchst ambitionierten Ausbau-ziele speziell fr die Nutzung der Wind-energie deutlich reduziert und auch dieSubventionen dafr gekrzt. In der Fol-ge brach die Nachfrage nach Wind-kraftanlagen fr den Einsatz in Nord-und Ostsee rapide ein; sowohl in Bre-merhaven als auch in den niederschsi-schen Kstenstdten gingen einigehundert Arbeitspltze verloren. Nachdem Gabriel endlich ein neuesGesetz ber die Frderung der Erneuer-baren Energien (EEG) auf den Weg ge-bracht hatte, schien die Flaute vorber;nach ersten neuen Auftrgen sprtedie Branche leichten Rckenwind.Doch nun frchtet die Industrie, baldwieder im Regen zu stehen. Die neuenberlegungen der Bundesregierung,den Betrieb der Offshore-Windparksper Ausschreibung zu vergeben, sorgenfr neue Verunsicherung bei den Inves-toren, sagte der Chef des Branchenver-

    28 | Wirtschaft in Bremen 7.2015

    METROPOLREGION

    bandes WAB, Ronny Meyer, auf derKonferenz in Bremerhaven. Obwohl die Bundesregierung mitdem neuen EEG Ausbauziele und Ein-speisevergtungen fr die Offshore-Energie bis 2020 und darber hinausgeregelt hat, sorgen sich Gabriels Mi -nis terialbeamte immer noch um zu ho-he Stromkosten als Folge der Energie-wende. Als Gegenmanahme wollensie die Lizenzen fr Windparks in Nord-und Ostsee knftig an Bewerber verge-ben, die die geringsten Stromerzeu-gungskosten vorweisen knnen. AnStelle der bislang im EEG definiertenstaatlich vorgeschriebenen Strompreisesoll Wettbewerb entstehen, der die Kos -ten deutlich senkt. Zwei Modelle sind zurzeit im Ge-sprch. Beim Basecase-Modell ent-wickeln mehrere Anbieter die Plne freinen bestimmten Windpark, der kos -tengnstigste bekommt den Zuschlagfr den Bau. Beim Zentral-Modellbernimmt der Staat die Entwicklungder Parks, in der Ausschreibung geht esanschlieend nur noch darum, den

    BETRIEB NUR PER AUSSCHREIBUNGEN?Die Offshore-Windkraft gilt als unverzichtbar fr die Energiewende. Doch die fr die Kste so wichtige Industrie versprt immer wieder Gegenwind aus Berlin, neue Debatten verunsichern dieBranche. Auf der Windforce in Bremerhaven machten sich die Akteure gegenseitig Mut.

    Von WOLFGANG HEUMER

    07_STANDORT_ Region 20-31_JULI_2015.qxp_Layout 1 24.06.15 14:14 Seite 28

  • 7.2015 Wirtschaft in Bremen | 29

    Fotos Senvion SE, Alpha Ventus/Matthias Ibeler

    EIB vergibt Darlehen fr Nordergrnde Die Europische Investitionsbank (EIB)vergibt ein Darlehen von 156 MillionenEuro fr den Bau des Windparks Nor-dergrnde 16 km vor der ostfriesischenKste und 14 km stlich der Insel Wan-gerooge. Er besteht aus 18 Windrdernmit einer Stromerzeugungskapazittvon insgesamt 111 MW. Die Gesamtkos- ten fr dieses kostrom-Groprojekt be-laufen sich auf 410 Millionen Euro. Die Offshore-Bauarbeiten beginnenim Mrz 2016 und sollen bis Ende2016 abgeschlossen sein. Eigentmerund Betreiber des Projekts ist die aufkoenergie spezialisierte wpd AG, dievor allem Windenergieprojekte in West-,Mittel- und Osteuropa sowie in Asienrealisiert. Die EIB gehrt zu den gr-ten Geldgebern fr erneuerbare-Ener-gien-Projekte in Europa und hat bisherallein fr Offshore-Windvorhaben Dar-lehen von insgesamt 6,6 MilliardenEuro bereitgestellt. Unterdessen teilte die DeutscheWindtechnik mit, dass sie einen Gro-

    Offshore-Windparks: Genehmigungs-stopp ist kontraproduktivNetzausbau und Energieerzeugung mssen besser synchronisiert werden

    D ie IHK Nord hat in einem Schreiben an Bundeswirtschafts- und -energieminister Sigmar Gabrieldie Entscheidung der Bundesnetzagentur kritisiert, in den nchsten zehn Jahren keine Netzan-schlsse fr kstenfernere Offshore-Windparks zu planen. Daraufhin hat das Bundesamt fr See-schifffahrt und Hydrographie einen Genehmigungstopp angekndigt. Diese beiden Entscheidun-gen haben in der Branche zu groer Verunsicherung gefhrt und stellen damit ein Risiko fr dasweiterhin dynamische Wachstum der Offshore-Windenergie dar, so Christoph Weiss, Vorsitzenderder IHK Nord und Prses der Handelskammer Bremen. Die Branche sei mehr als andere aufgrundder langen Planungs- und Bauzeiten sowie des hohen erforderlichen Investitionsvolumens auf lang-fristig stabile Rahmenbedingungen angewiesen. Die norddeutsche Windenergie stelle dabei nicht nur einen herausragenden Wirtschaftsfaktorfr Norddeutschland dar, sondern habe auch eine groe Bedeutung fr die gesamte deutsche Volks-wirtschaft und das Gelingen der Energiewende. Zwar seien die Entscheidungen von Bundesnetz-agentur und Bundesamt mit Blick auf die volkswirtschaftlichen Kosten des Netzausbaus teilweisenachvollziehbar, so Weiss. Doch msse sich dieser strker nach der Entwicklung der erneuerbarenEnergien richten und drfe nicht zum begrenzenden Momentum der Energiewende werden. Daher drften Genehmigungen und Netzanschlsse nicht eingegrenzt werden. Stattdessen pl-diere die IHK Nord fr eine bessere und frhzeitige Abstimmung der Entwicklung der erneuerbarenEnergien und fr den dafr bentigten Netzausbau. n

    teil des Anlagenservices sowie der tech-nischen Betriebsfhrung fr Norder-grnde bernimmt. Die frhzeitigevertragliche Einbindung des unabhn-gigen Serviceunternehmens sichert dieErarbeitung und Umsetzung einesnachhaltigen und kosteneffizientenServicekonzeptes unter Betrachtungder Life Cycle Costs, hie es. Erstmalig managen wir den gesam-ten Windparkbetrieb ber und unterWasser eigenstndig, sagte Geschfts-fhrer Jens Landwehr. Die Offshore-Kompetenz seines Hauses wachse ste-tig. Aktuell arbeiteten Serviceteams derOffshore-Einheit in den Windparks Bu-tendiek, Dan Tysk, Nordsee Ost, TrianelWindpark Borkum sowie Baltic I. Auchbeteilige sich die Deutsche Windtech-nik an Ausschreibungen fr internatio-nale Projekte, speziell in den Niederlan-den und Grobritannien. n

    gnstigsten Betreiber zu finden. DerHaken: In Nord- und Ostsee haben diein Frage kommenden Parkbetreiberlngst ihre Claims abgesteckt und etli-che Millionen Euro in die Vorplanun-gen investiert, die sie bei einer verlore-nen Ausschreibung abschreiben mss-ten. Wir brauchen schnell Klarheit, da-mit die Entwicklung dieser wichtigenIndustrie nicht noch einmal unterbro-chen wird, so Niedersachsens Wirt-schaftsminister Olaf Lies.

    Weltweit entsteht ein Riesenmarkt

    Die neue Debatte trifft die deutscheWindkraft-Indus trie ausgerechnet zu ei-ner Zeit, in der das internationale Inte -resse an der ursprnglich deutschenTechnologie rasant wchst. Japan ent-wickelt mit deutscher Untersttzungdie ersten schwimmenden Windkraft-werke; Sdkorea hat ein neun Milliar-den Euro umfassendes Offshore-Aus-bauprogramm, fr das die koreani-schen Grokonzerne aber kein Interessezeigen. China legt ebenfalls giganti-sche Offshore-Programme auf, ist aberfr europische Konzerne nur schwerzugnglich: Die haben eigene guteHersteller, berichtete Jrg Kubitza,Asien-Fachmann beim Anlagenherstel-ler MHI-Vestas. In Fernost entstehen zu-nehmend auch Fertigungskapazitten. Es ist absehbar, dass bestimmteKomponenten auch fr Europa bald inChina hergestellt werden, sagte Mat-thias Henke vom Hamburger Consul-ting-Unternehmen SgurrEnergy. Daswerden nicht sofort die Gondeln, auf je-den Fall aber solche schweren Bauteilewie die Fundamente sein. Angesichtsdieser drohenden Konkurrenz brauchtdie Branche Rckenwind, um sich inter-national behaupten zu knnen. Mgli-cherweise lieen sich so bereits existie-rende Beschrnkungen in Deutschlandwied