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Wirtschaft in Thailand 01/2015

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N e w s l e t t e r 01 / 2 0 15

Neues aus Außenwirtschaftsförderung

und Entwicklungszusammenarbeit

2 Veranstaltungen

3 Unternehmensmeldungen

4 Wirtschaftsnachrichten

5 Projekte für die Zukunft

6 Statistik

Sehr geehrte Damen und Herren,

Der Newsletter „Wirtschaft in Thailand“ ist ein Gemeinschaftsprodukt der Deutschen Botschaft in Bangkok, der Deutsch-Thailändischen Handelskammer (AHK Thailand), Germany Trade & Invest (GTAI) und der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ).

In Deutschland fördern über 70 Organisationen deutsche Unternehmen bei ihren Geschäften mit ausländischen Abnehmern. Das System ist gekennzeichnet durch den Föderalismus und die Beteiligung von Einrichtungen der privaten Wirtschaft. Dies führt zu einer größeren Vielfalt der Angebote, die mehr Kundennähe und eine gezieltere Förderung ermöglicht. Allerdings ist mittelständischen Unternehmen manchmal nur ein bestimmter Teil des Instrumentariums bekannt. Der Newsletter soll deutschen Unternehmen dabei helfen, den Weg in den thailändischen Markt zu erleichtern. Weitere Informationen über die deutsche Außenwirtschaftsförderung und deren Angebote und Dienstleistungen finden sich im Portal www.ixpos.de, an dem sich alle wichtigen Akteure der deutschen Außenwirtschaftsförderung beteiligen.

Ihre Newsletterredaktion!

Kooperationsprojekt

Deutsche Botschaft in Bangkok

Deutsch-Thailändische Handelskammer (AHK Thailand)

Germany Trade & Invest

Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ)

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Neue Investitionsstrategie des Board of Investment

Am 6. Februar 2015 organisierte die AHK Thailand gemeinsam mit anderen Auslandshandelskammern einen

Business Lunch zur neuen Investitionsstrategie des Board of Investment von Thailand (BOI). Die stellvertretende

Generalsekretärin des BOI Frau Duangjai Asawachintachit stellte vor mehr als 200 Gästen die neuen

Investitionsrahmenbedingungen dar. Der siebenjährige Plan zur Investitionsförderung (2015-2021) hat die

Überwindung der "middle-income-trap" zum Ziel sowie die industriepolitische Weichenstellung für ein nachhaltiges

Wachstum des Königreiches. Die neuen Regelungen bieten Anreize abhängig von der Unternehmensaktivität und

Leistung.

Die Anreize richten sich an Firmen, welche die nationale Wettbewerbsfähigkeit durch die Förderung von Forschung

und Entwicklung, Innovation, Wertschöpfung in der Landwirtschaft, Industrie und Dienstleistungen, klein- und

mittelständischen Unternehmen, fairen Wettbewerb und integratives Wachstum stärken. Dazu gehören

beispielsweise die Erzeugung von Strom, die Herstellung von Wirkstoffen aus natürlichen Rohstoffen, die

Produktion von technischen Fasern oder Funktionsfaser, die Produktion von Fahrzeugteilen mit Hochtechnologien,

biologische und organische Düngemittel, Bio-Pestizide sowie die Herstellung oder Erhaltung von Nahrungsmitteln,

Getränken, Lebensmittelzusatzstoffen und -zutaten mit moderner Technologie.

Leistungsorientierte Anreize richten sich nach Tätigkeiten, welche die Wettbewerbsfähigkeit ausbauen, die

Dezentralisierung fördern – zum Beispiel in den Sonderwirtschaftszonen, Grenzgebieten und im südlichen Thailand

– und die Entwicklung im industriellen Bereich vorantreiben.

Delegation des BMBF besucht GTDEE-Projekt Das German-Thai Dual Excellence Education (GTDEE)-Projekt hat am 27.

und 28. Januar 2015 eine Delegation des deutschen Bundesministeriums für

Bildung und Forschung (BMBF) empfangen. Dies geschah im Rahmen der

Weiterentwicklung des dualen Ausbildungsprojekts. Die Delegation wurde

angeführt von Volker Rieke, dem stellvertretenden Ministerialdirektor der

Generaldirektion 2, Europäische und internationale Zusammenarbeit in

Bildung und Forschung. Hauptanliegen des Besuchs war es, das GTDEE-

Projekt zu begutachten.

Die Delegation besuchte Partnerberufsschulen sowie die Trainingszentren der Partnerunternehmen, um so

die starke Beziehung zwischen Thailand und Deutschland zu untermauern. Im Rahmen der Veranstaltung

wurde auch eine Absichtserklärung im thailändischen Bildungsministerium unterzeichnet, die den Grundstein

für die zukünftige Zusammenarbeit legen soll. Die thailändische Regierung sieht in Deutschland ein Vorbild

zur Implementierung der dualen Ausbildung in Thailand. Die AHK Thailand wurde vom BMBF zur zentralen

Koordinierungsstelle des Programms in Thailand ernannt.

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GTDEE Management erhält Auszeichnung

Anlässlich des 123. Gründungsjubiläums des thailänischen Bildungsministeriums wurden am 1. April 2015 der

Präsident der AHK Thailand Phongsakdi Chakshuvej und der Geschäftsführer Jörg Buck für die herausragende

Arbeit im Bildungsbereich ausgezeichnet. Die Award-Übergabe erfolgte durch den Bildungsminister Admiral

Narong Pipattanasai.

Mitrphol beginnt mit Auswahltests

Das GTDEE-Projekt hat von Mitte Februar bis Mitte März 2015 die Mitrphol Gruppe bei deren Auswahlprozess für

Bewerber der dualen Ausbildungsplätze unterstützt. Mitrphol ist der national größte und weltweit viertgrößte

Zuckerproduzent. Für 2015 plant das Unternehmen die Bereitstellung von 160 dualen Ausbildungsplätzen in vier

Berufsfeldern: Mechaniker, Elektroniker, Agrarmechaniker und Agro Support. Der Unterricht wird jeweils in den

Provinzen Suphan Buri und Khon Kaen in Zentral- und Nordost-Thailand stattfinden.

Erfolgreicher Besuch von Abgeordneten des Deutschen Bundestages

Vom 10. bis 14. April besuchten die beiden CDU-Bundestagsabgeordneten

Jürgen Klimke und Frank Heinrich Thailand. Neben politischen Gesprächen

unter anderem mit dem stellvertretenden Premierminister und Außenminister

Tanasak sowie Vertretern der National Legislative Assembly stand das

Thema Wirtschaft im Fokus der Reise. Die Abgeordneten trafen überdies

auf das Unternehmen B. Grimm, wo sie auch über das GTDEE-Projekt

unterrichtet wurden.

Wegen der aktuellen Bedeutung des Themas Fischerei trafen die Abgeordneten mit Vertretern der International

Labor Organisation sowie der International Organisation for Migration zusammen und besichtigten das

thailändische Unternehmen Thai Union Frozen. Am 11. April lud die AHK Thailand zu einem Abendessen mit

Vorstandsmitgliedern ein, in dessen Rahmen der Geschäftsführer Jörg Buck über die Tätigkeit der AHK berichtete.

Vom 13. bis 14. April waren die Abgeordneten im Norden Thailands unterwegs. Dort trafen sie mit Vertretern der

GIZ zusammen, unterrichteten sich über das BMZ-finanzierte Projekt “Integriertes Städtisches

Ressourcenmanagement in asiatischen Städten (der urbane Nexus)” und besuchten das Royal Doi Tung

Development Projekt.

Business Highlight Kambodscha

Am 27. März 2015 organisierte die AHK Thailand die Veranstaltung “Business

Highlight Cambodia“. Hier hatten verschiedene Unternehmer die Möglichkeit, sich

mit Frau Ratana Phurik-Callebaut (Executive Director, European Chamber of

Commerce in Cambodia) über Geschäftschancen zu beraten sowie Einblicke zu

industriespezifischen Themen in Kambodscha und Geschäftspraktiken in diesem

Wachstumsmarkt zu erhalten.

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Ein Standard für In-Company Trainer in der ASEAN

Das Projekt “Effective In-company Vocational Training in the

Mekong Region” der GIZ unterstützt die Entwicklung der

Beruflichen Bildung in der Association of Southeast Asian

Nations (ASEAN). Es definiert den Betrieb als Lernort, um

bedarfsgerechte und qualitativ hochwertige Aus- und

Weiterbildung in Kooperation mit der Schule zu ermöglichen.

Finanziert durch das Bundesministerium für wirtschaftliche

Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) wurde in einer

regionalen Kooperation zwischen öffentlichem und privatem

Sektor ein Standard für innerbertriebliche Ausbilder in den

Ländern entwickelt. Dies soll dem aktuellen Ungleichgewicht

zwischen Arbeitnehmerqualifikation und Arbeitsmarktbedarf

industrieübergreifend entgegensteuern.

Dazu erarbeiteten 60 Experten der Beruflichen Bildung aus Kambodscha, Laos PDR, Myanmar, Thailand,

Vietnam und den Philippinen im Rahmen einer Workshop Reihe (September 2014 bis Februar 2015) vier

pädgogische Kompetenzen, die in der Region das innerbetriebliche Lehren und Lernen mit didaktischen

Prinzipien effzienter gestalten sollen. Die Entwicklung eines Curriculum unterstützt die handlungsorientierte

Umsetzung praktisch. Die Schaffung eines Training Centers in Laos in Zusammenarbeit mit dem dort

ansässigen GIZ-Team ermöglicht bereits im Mai die Ausbildung der ersten zwölf Master-Trainer im Rahmen

eines Pilotprojekts. Deren zukünftige Aufgabe wird in der Schulung innerbetrieblicher Ausbilder auf

nationaler Enbene bestehen.

Die Wahrnehmung des Unternehmens als Lernort meint nicht nur die Schulung neuer sondern auch älterer

Mitarbeiter und leistet damit einen Beitrag zur Ganzheitlichkeit der regionalen Berufsbildung. Schnelle,

effiziente und nachhaltige Wissensvermittlung hilft den Arbeitnehmern sich arbeitsmarktgerecht und nach

den Bedürfnissen der Wirtschaft zu entwickeln. Das bedeutet langfristig steigende Beschäftigungsraten,

wachsende Bruttosozialprodukte und führt über höhere Grundeinkommen und der damit verbunden

Verbesserung des Lebensstandards zu einer positiven gesamtgesellschaftlichen Entwicklung. Insgesamt

lässt sich erwarten, dass der Standard für In-Company Trainer nicht nur die Qualität innerbetrieblicher

Ausbildung sicherstellt, sondern auch Entwicklungen für die Unternehmen, den Arbeitsmarkt, die Berufliche

Bildung und die Region verspricht.

BILFINGER - GIZ NEXUS Technisches Training

Vom 16. bis 18. Februar 2015 fand das erste asiatische „BILFINGER - GIZ NEXUS Technisches Training

zur Anwendung von Vakuumkanalisation und Wassermanagementsystemen“ in Bangkok statt. Mehr als 70

Personen aus den Nexus-Partnerstädten Chiang Mai, Da Nang, Korat, Naga City, Santa Rosa, Rizhao,

Tanjung Pinang, Ulan-Bator nahmen teil, darunter Versorgungsunternehmen und Ministerien. Das

praxisorientierte Training konzentrierte sich auf alternative Abwassermanagementsysteme – das heißt

Vakuumkanalisationssysteme, die insbesondere geeignet sind für Gelände mit hohem Grundwasserspiegel

und geringer Bebauungsdichte. Diese benötigen weniger Platz als die auf Schwerkraft basierten

Kanalisationsysteme. Sie ermöglichen flexiblere Rohrverlegungen, sind besser geeignet für schwankende

Nutzungen und kostengünstiger im Hinblick auf die Erstinvestition als auch die Betriebs- und

Wartungskosten. Die Technologie wurde im 19. Jahrhundert von dem deutschen mittelgroßen Unternehmen

Roediger in Hanau entwickelt, die 2012 mit Bilfinger Water Technologies fusionierte. Das System hat

überdies den niedrigsten CO2-Footprint.

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Thailand will „Megaprojekte“ im Wassermanagement wiederaufnehmen

Die Regierung bereitet einen Zehnjahres-Masterplan mit einem Volumen von 900 Mrd. Baht vor. Der Plan

orientiert sich an den Ergebnissen der sogenannten Public Hearings, die im September des vergangenen

Jahres landesweit organisiert und abgehalten wurden. Eckpunkte der Strategie werden gesamtheitliche und

integrierte Betrachtungen des Wassersektors sein, die neben dem Hochwasserschutz auch Maßnahmen

gegen Dürre und die Verbesserung der Wasserqualität beinhalten. Die Finanzierung soll in den nächsten

zehn Jahren aus den laufenden Budgets erfolgen und keine Erhöhung des Budgetdefizits verursachen.

Die Umsetzung der Projekte erfolgt unter der Schirmherrschaft von mehreren Regierungsorganisationen wie

dem Department for Water Resources und dem Royal Irrigation Department, dem National Council for

Peace and Order wie auch regierungunabhängigen Organisationen und Vertretern der Zivilbevölkerung. Für

2015 wurden vom Kabinett bereits 108 Mrd. Baht für Projekte landesweit genehmigt. Der größte Teil wird für

Wasser für die Landwirtschaft (70,6Mrd. B), den Schutz gegen Hochwasser (16,9 Mrd. B) und die

Siedlungswasserwirtschaft (12,8 Mrd. B) bereitgestellt. Der Rest ist für das Wassermanagement allgemein,

den Erosionsschutz und Rehabilitationsmaßnahmen vorgesehen.

Im obigen Kontext trägt auch das GIZ-Projekt „Verbesserte Hochwasser- und Dürreprävention durch

ökosystemare Anpassung in Wassereinzugsgebieten (ECOSWat)“ zu nachhaltigen Lösungen bei. Über

wasserbereitstellende und regulierende Ökosystemdienstleistungen, wie die Nutzung der Topographie für

natürliche Auffangbecken, besteht ungenutztes Potenzial, sich kostengünstig und trotzdem nachhaltig vor

den Auswirkungen von Extremereignissen zu schützen.

Abfallwirtschaftssystem zur nachhaltigen Hafenentwicklung in der ASEAN

Das vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung finanzierte Projekt

“Nachhaltige Hafenentwicklung in der ASEAN-Region” der GIZ zielt ab auf die Verbesserung der Qualität

und Effizienz im Management von Umwelt- und Arbeitssicherheit in ausgewählten Häfen in der ASEAN.

Denn die starke Zunahme des internationalen Seeverkehrs stellt auch das marine Umweltmanagement in

der Region vor neue Herausforderungen.

In Kooperation mit lokalen Partnern des Hafens von Bangkok (BKP) unterstützt das Projekt deshalb den

Aufbau eines Abfallwirtschaftssystems. Die vorgesehene Umweltschutzabteilung trägt unter anderem zur

Etablierung von klar zu identifizierenden Anlaufstellen für die Müllentsorgung im BKP bei und soll die

Umsetzung internationaler Umweltschutzkonventionen (MARPOL) gewährleisten. Gleichzeitig wird über die

Restrukturierung der Müllentsorgungsgebühren nachgedacht, um weitere Anreize für den korrekten Umgang

mit Abfall im maritimen Bereich zu schaffen.

Auch im Hafen von Laem Chabang wurde in Kooperation mit der ASEAN Port Association (APA) und der

PEMSEA-Initiative (Partnerships in Environmental Management for the Seas of East Asia) ein umfangreicher

Plan für das Abfallmanagement aufgesetzt (Port Waste Management Implementation Plan). Ähnlich wie im

BKP regelt er die Entsorgung von Abfällen und minimiert die Gefahr der illegalen Beseitigung. Darüber

hinaus wurden mit Unterstützung der GIZ individuell angepasste Richtlinien für LCP bezüglich der

Arbeitssicherheitsstandards entwickelt. Als zusätzlicher Kooperationspartner stellte Bremen Ports ein breites

Spektrum an Informationen für Occupational Safety & Health (OSH) Massnahmen für LCP zur Verfügung,

welche anschliessend in das neue Regelwerk mit einfliessen.

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AHK THAILAND Jahreshauptversammlung 2015

Die Jahreshauptversammlung 2015 der AHK Thailand fand am 19. März statt.

An der Veranstaltung nahmen mehr als 130 Vertreter führender deutscher und

thailändischer Unternehmen teil. In diesem Jahr konnte die AHK Thailand den

Minister für Industrie, Herr Chakramon Phasukavanich, als Gastredner

begrüssen. Der Minister gab den Teilnehmern einen Einblick zum Thema "New

Industrial Strategy – how to make Thailand more competitive”. Die Wahl der

neuen Vorstandsmitglieder verlief erfolgreich. Herr Phongsakdi Chakshuvej,

Executive Vice-President von B. Grimm Co. Ltd. und Dr. Florian Kirschner,

Country Manager und Managing Director von Evonik (Thailand) Ltd. wurden in

Ihren Ämtern als Präsident und Vizepräsident der AHK Thailand bestätigt.

Im Rahmen der Jahreshauptversammlung wurde der Jahresbericht 2014 offiziell an alle Teilnehmer verteilt. Der

Jahresbericht ist auch kostenlos als Download unter http://Thailand.ahk.de verfügbar.

Frühstück mit ThyssenKrupp

Die AHK Thailand begrüßte im Rahmen eines Breakfast Talk am 13. März

den Vorstandsvorsitzenden (CEO) der ThyssenKrupp AG Herrn Dr.

Heinrich Hiesinger als Gastredner. In seinem Vortrag mit dem Titel “From

German steel giant to global diversified industry – an exciting journey”, gab

Dr. Hiesinger einen Überblick über die Herausforderungen unter seiner

Führung. Er stellte dar, wie er das Unternehmen aus der Krise führte und

mit welcher Strategie er erfolgreich den turn-around gemanaged und den

Giganten wieder auf Wachstumskurs gebracht hat.

Er erklärte, dass die Strategie auf vier Säulen basiert: Change Management; gutes Personal und Teamarbeit;

Performance sowie Kunden- und Service-Orientierung. Diese Eckpfeiler spielten in Dr. Hiesingers Strategie eine

entscheidende Rolle, um die Geschäftstätigkeit des Unternehmens wieder zu beleben und die finanzielle

Stabilität zu sichern. In seinem Vortrag unterstrich er dabei immer wieder die Bedeutung der Mitarbeiter.

Informationsveranstaltung zur Hannover Messe 2015

Am 25. März organisierte die AHK Thailand in Zusammenarbeit mit dem Board of Investment im Vorfeld der

Hannover Messe 2015 eine Informationsveranstaltung zu Geschäftschancen in Deutschland. Der Teilnehmerkreis

umfasste Repräsentanten der Thai Subcontracting Promotion Association (Thai Subcon) sowie thailändische

Ausstelller auf dem Gemeinschaftsstand Thailands auf der Hannover Messe 2015. Marius Mehner von der AHK

THAILAND gab einen Überblick über Geschäftschancen in Deutschland. Des Weiteren wurden Schlüsselsektoren

der deutschen Industrie präsentiert und zum Abschluss noch auf interkulturelle Besonderheiten eingegangen. Im

zweiten Teil der Veranstaltung stellte die AHK-Projektmanagerin für die Deutsche Messe Frau Kamolchanok

Nantaburom die Hannover Messe vor.

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Eröffnung Kompetenzzentrum ZEISS

Am 23.04.2015 wurde in Chonburi das Zeiss Competence Centre Thailand eröffnet. Neben

Singapur, Malaysia und Indonesien ist dies das vierte Kompetenzzentrum der Zeiss

Gruppe in der ASEAN. Das Zentrum bietet theoretische wie auch praktische Einblicke in

verschiedene ZEISS-Technologien von Messtechniken bis zu modernsten

Mikroskoptechnologien. Die Eröffnung unterstreicht die Bedeutung Thailands als Standort

für deutsche Unternehmen. Dies hob auch Dr. Rainer Ohnheiser, Präsident und CEO der

Industrielle Messtechnik GmbH, in seinem Beitrag „The Role of Metrology in Industry 4.0 Environment“ hervor: Das

neue Kompetenzzentrum stehe für Wissenstransfer und eine Investition in die Zukunft. Es biete nicht nur

Beschäftigten, sondern auch thailändischen Studenten Fortbildungsmöglichkeiten auf technisch höchstem Niveau.

Mercedes-Benz feiert 110. Firmenjubiläum mit neuer Produktlinie

Anlässlich des 110. Firmenjubiläums in Thailand hat Mercedes-Benz am 13. März 2015 eine

Sonderveranstaltung unter dem Motto „The Endless Journey of Silver Star“ ausgerichtet.

Den anwesenden Ehrengästen und Journalisten wurde am Standort in Samut Prakan

zudem eine neue, umweltfreundliche Completely Knocked Down (CKD)-Produktlinie für die

C-Klasse Hybridautomobile vorgestellt, in welche mehr als 650 Millionen Baht investiert

worden war. Seit 1905, als erstmals eine Einheit von Mercedes nach Thailand verschifft

wurde, hat sich Mercedes-Benz zu einer fest etablierten Automarke in Thailand entwickelt.

Besuche bei der Singha Beverage Brewery und Bangkok Glass

Am 31. März organisierte die AHK Thailand für ihre Mitglieder Betriebsbesichtigungen bei Singha Berverage

Brewery und bei Bangkok Glass. Die 50 Veranstaltungsteilnehmer erhielten Einblick in Produktionsprozesse und

hilfreiche Hintergrundinformationen zu Geschätsmodellen.

Die Teilnehmer besuchten zunächst den Standort von Singha Beverage Brewery im westlichen Teil von Bangkok.

Das Unternehmen ist Teil der Boon Rawd Brewery Group und vornehmlich in der Produktion und Distribution von

Bier, Limonade und abgefülltem Wasser tätig. Die Singha Beverage Brewery vertreibt ihre Produkte unter dem

Markennamen des Unternehmens, einschließlich der Marken Singha und Leo, um die Verkaufzahlen der Produkte

der Gruppe zu erhöhen.

Anschließend folgte die Besichtigung von Bangkok Glass,

Thailands größten Anbieter von ganzheitlichen

Verpackungslösungen. Ausgestattet mit einem Set an

Sicherheitsbekleidung, konnten die Teilnehmer zum

Abschluss einen exklusiven und „heißen“ Einblick in die

Arbeitsprozesse rund um die Entstehung von Glasflaschen

bekommen.

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Wachstumsschub aus der Infrastruktur Thailands wirtschaftliches Wachstum hat sich 2014 abgeschwächt. Doch soll Buttoinlandsprodukt laut der letzten

Prognose des National Economic and Social Development Board 2015 wieder kräftiger um 3,0 bis 4,0% zulegen

und sich auch 2016 mit der gleichen Dynamik fortsetzen. Die positive Erwartung stützt sich vor allem auf ein

achtjähriges staatliches Infrastrukturprogramm 2015-2022 mit einem Investitionsaufwand über umgerechnet rund

100 Mrd. US$ für Straßen, Eisenbahnen, BTS Skytrain, Seehäfen und die beiden Flughäfen Suvarnabhumi und

Don Mueang. Bei den öffentlichen Investitionen erwartet der NESDB 2015 nach einem Einbruch um 6,1% im

Vorjahr wieder einen starken Zuwachs um 9,8%.

Die Bauwirtschaft ist ein tragender Pfeiler der thailändischen Wirtschaft mit regen Aktivitäten im Wohnungs-,

Wirtschafts- und Infrastrukturbau. Die hohe Abhängigkeit von der Entwicklung der Gesamtkonjunktur und der

öffentlichen Investitionen bringt es indes mit sich, dass die zyklischen Ausschläge im Baugeschäft ausgeprägter

verlaufen. Während das Bruttoinlandsprodukt 2014 aufgrund einer spürbaren Erholung in der zweiten Jahreshälfte

um 1,4% insgesamt somit noch leicht um 0,7% zulegen konnte, musste die Bauwirtschaft sogar einen Rückgang

um 3,8% verkraften, was den Gesamtumsatz auf unter 32 Mrd. $ gedrückt haben dürfte. Ein erstes positives Signal

war, dass die Bauleistung nach sechs negativen Quartalen in Folge im letzten Quartal 2014 erstmals wieder ein

Plus von 3,7% verzeichnete.

Und auch bei den Privatinvestitionen wird nach einem Rückgang um 1,9% wieder ein kräftiger Zuwachs um 5,0%

prognostiziert. Im Wirtschaftsbau lässt sich 2015 einige neue Dynamik erwarten, folgt man der beachtlichen

Jahresbilanz der Investitionsgenehmigungen durch den Board of Investment (BOI). Dank eines kräftigen Ansturms

zum Jahresende wurden insgesamt 3.469 Investitionsprojekte (+73% gegenüber 2013) im Wert von 66,7 Mrd. $

(+117%) registriert, darunter 1.573 ausländische Projekte mit 31,1 Mrd. $. Ursächlich für den hohen Zuwachs war

die vom BOI ab 2015 neu strukturierte Anreizpolitik, die zum Jahresende einen wahren Endspurt nach

Förderungen aus dem alten Konzept auslöste. Bei den Auslandsprojekten entfiel die meiste Nachfrage auf den

Sektor Automobilbau & Metallverarbeitung mit 8,3 Mrd. $, hauptsächlich bedingt durch das Eco Car II-Projekt, am

zweiter Stelle folgte der Sektor Chemie & Papier mit 7,4 Mrd. $.

Einen zusätzlichen Schub versprechen die geplanten neuen Sonderwirtschaftszonen in den Grenzregionen - um

die bilateralen Geschäftsbeziehungen mit den Nachbarstaaten Myanmar, Laos, Kambodscha und Malaysia zu

intensivieren und auch die Beschäftigung anzukurbeln. Als die ersten Standorte wurden die Provinzen Tak, Trat,

Sa Kaew, Songklah und Mukdahan ausgewählt. Potentiellen Investoren offeriert der BOI maximale fiskalische

Anreize wie eine Befreiung von der Körperschaftssteuer für acht Jahre sowie zusätzliche Abschreibungen bei den

Kosten für Transport, Strom, Wasser und Bauen.

Kräftig investiert wird auch im Handelsgewerbe. Die „Bangkok Post“ spricht von geplanten Investitionen von über

300 Mrd. Baht in den kommenden fünf Jahren - angeführt von den Handelskonzernen Central Group, Mall Group,

Siam Piwat und Charoen Pokphand. Die Central Group hat 200 Mrd. B budgetiert, bei der Mall Grouop sind es 60

Mrd. B für fünf neue Projekte, CP hat 10 Mrd. B für die nächste Phase des Nachtmarkts „Asiatique - the Riverfront“

vorgesehen. Auf Expansionskurs sind auch die Convenience Stores: Marktführer 7-Eleven will bis 2018 von 8.200

auf 10.000 Geschäfte ausbauen, während FamilyMart in zwei Jahren auf 3.000 Outlets aufstocken will. In der

Entwicklung von Einkaufszentren sieht die Thai Shopping Centers Association in den kommenden Jahren

Neuinvestitionen über fast 2,5 Mrd. $ für 21 Einkaufskomplexe.

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Fokus Luft- und Raumfahrt

Auf der Suche nach neuen Entwicklungsperspektiven hat der nationale Board of Investment (BOI) auch die Luft-

und Raumfahrtindustrie als eine Option mit viel Potential ausgewählt. Sie bildet einen herausgehobenen Zweig in

der neuen „Seven-Year Investment Promotion Strategy 2015-2021“, die den Übergang von einem gehobenen

Schwellenland zu einer wissens- und technologieorientierten Ökonomie markiert.

Das Kernstück der neuen Strategie dürfte in dem geplanten Aerospace Industrial Estate entstehen, das

verschiedene MRO-Serviceleistungen (maintenance, repair, overhaul) sowie auch einige Produktion in Tier 2, 3

and 4 beherbergen soll. Als Project Leader wurde die international renommierte Beratungsgesellschaft Frost &

Sullivan ausgewählt. In der Projektion von F&S soll der Industriepark in der ersten Phase ab 2019 Einnahmen von

650 Mio. US$ und sogar 1.485 Mio. $ nach den weiteren zwei Bauphasen generieren. Die Errichtung werde im

nächsten Jahr begonnen, verantwortlich für den Masterplan ist das Office of Transport and Traffic Policy and

Planning im Transportministerium.

Zu den Pionieren in der lokalen Aerospace-Industrie zählt unter anderen Ducommun Technologies (Thailand). Das

kalifornische Unternehmen ist seit 2006 mit eigener Produktfertigung wie auch höherwertigen Service-Leistungen

einschließlich Engineering Support und Program Management präsent. Die Anlage in Saraburi produziert

hauptsächlich hochleistungsfähige Mikrowellenschalter für den Export in die USA (75%) und andere asiatische

Länder. Als weitere bedeutende Auslandsinvestoren nennt der BOI Unternehmen wie Weston (komplexe

Präzisionskomponenten), Primus International Bangkok (Werkstoffverbindungen, Montage, Metallteile), Driessen

Aircraft Interior Systems (Bordküchen- und Luftfrachtausrüstungen), MRAS Asia (Flugzeugmotorenteile) und

Leistriz (Flugzeugblätter).

Ein Newcomer ist Transworld Aviation (TWA), ein Anbieter von Flugzeugteilen und Servicelösungen mit Stammsitz

in Dubai. TWA etablierte sich Ende 2014 mit einem Service für Militärflugzeuge und dem Ziel des Aufbaus eines

regionalen Wartungszentrums innerhalb von fünf Jahren für Militärmaschinen, Kleinflugzeuge, Privatjets und auch

kommerzielle Flugzeuge. Die Umsatzerwartung der Gruppe liegt im ersten Geschäftsjahr 2015 bei rund einer

Milliarde Baht.

Airbus eröffnete im Herbst 2014 eine Niederlassung für die Erstellung von Flugbetriebsdaten für alle Fluglinien

weltweit. Das Zentrum mit dem Namen Airbus Flight Operation Services soll elektronische Versionen von

Standardflug-Betriebshandbüchern erstellen und damit den wachsenden Gebrauch des Elektronic Flight Bag in

allen Airbus-Flugzeugtypen optimieren. Angeboten werden überdies auch kundenspezifische Datendienste für

individuelle Fluglinien. Die neue Initiative steht im Kontext mit anderen Projekten zur Expansion in Südostasien wie

zuvor dem Customer Service Engineering Centre in Malaysia, dem gemeinsamen Flugtrainigszentrum mit

Singapore Airlines oder dem Trainingsabkommen mit der indonesischen Angkasa Aviation Academy.

Verantwortlich für Wartung und Instandsetzung sind die Thai Airways International Public Company (THAI) und

Thai Aviation Industries (TAI) für kleinere Flugzeuge. THAI zählt zu den führenden Wartungszentren in Asien,

wobei der Hangar im Subvarnabhumi Airport mit einer Fläche von 190.400 qm der größte seiner Art in Südostasien

ist - ausreichend für drei Großflugzeuge vom Typ A380. Das Leistungsangebot ist breit gefächert einschließlich

dem Wechsel von Fahrwerken, Lackieren, Metallarbeiten, Wartung von Steuer und Bremsen, Non-destructive

Testing (NDT) sowie A-Checks und C-checks für den A380.

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Wirtschaftswachstum 2013 bis 2015 (%)

2013 2014 2015 1)

Bruttoinlandsprodukt 2,9 0,7 3,0 – 4,0

Einfuhr 2) -0,5 -8,5 1,8

Investitionen -2,0 -2,8 6,0

Privater Verbrauch 0,3 0,3 2,9

1) Prognose; 2) Güter

Quelle: NESDB, Bank of Thailand, Kasikorn Research Center

Basisdaten zur Wirtschaftslage

2013 2014

Bevölkerung (Mio.) 66,8 67,0

Bruttoinlandsprodukt (Mrd. US$) 387 373

BIP pro Einwohner (in US$) 5.673 5.445

Inflationsrate (%) 2,2 1,9

Arbeitslosenquote (%) 0,7 0,7

Haushaltsdefizit (% des BIP) 2,7 2,6

Leistungsbilanz (% des BIP) -0,6 3,8

Staatsverschuldung (% des BIP) 46,0 45,8

Währungsreserven (Mrd. US$) 167,2 157,1

Ausländische Direktinvestitionen (Mrd. US$) 1) 16,2 31,1

Import (Mrd. US$) 2) 218,7 200,2

Export (Mrd. US$) 2) 225,4 224,8

Import aus Deutschland (Mrd. US$) 6,1 5,9

Export nach Deutschland (Mrd. US$) 4,1 4,5

1) Genehmigungen durch den Board of Investment; 2) Güter

Quelle: NESDB, BOI, Customs Department

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Impressum

Herausgeber:

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Redaktionsteam: Deutsche Botschaft: Dr. Peer Gebauer, Dr. Christine Falken-Grosser AHK Thailand: Jörg Buck, Jan Immel GIZ: David Oberhuber GTAI: Dr. Waldemar Duscha Chefredaktion: Dr. Waldemar Duscha Redaktionsschluss: April 2015

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