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Wirtschaftslage Mittelstand in Österreich Herbst 2016 Eine Untersuchung der Creditreform Wirtschaftsforschung

Wirtschaftslage Mittelstand in Österreich2 Wirtschaftslage Mittelstand in Österreich, Herbst 2016 plus 7,9 Punkten, während er im Herbst des Vor-jahres lediglich knapp über der

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Wirtschaftslage

Mittelstand

in Österreich Herbst 2016

Eine Untersuchung der Creditreform Wirtschaftsforschung

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INHALT SEITE

1 Das Geschäftsklima im österreichischen Mittelstand 1

2 Das konjunkturelle Umfeld im Einzelnen 5

2.1 Auftragseingänge 5

2.2 Angebotspreise 8

2.3 Umsatzentwicklung 10

2.4 Personalsituation 13

2.5 Investitionen 15

3 Die Finanzierung des Mittelstandes 17

3.1 Erträge 17

3.2 Eigenkapitalsituation 19

3.3 Insolvenzen im Mittelstand 21

3.4 Zahlungsweise der Kunden 23

4 Wirtschaftspolitischer Fokus: Kreditentwicklungen und

Finanzierungsbedingungen 25

5 Zusammenfassung 28

6 Basis der Untersuchung 31

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Wirtschaftslage Mittelstand in Österreich, Herbst 2016 1

1 Das Geschäftsklima im österreichischen

Mittelstand

Die Konjunktur in Österreich kommt wieder in

Schwung. Die österreichischen Mittelständler sind

im Herbst 2016 zufriedener mit ihrer Situation als

vor einem Jahr. Lage- und Erwartungsindizes aller

vier Hauptwirtschaftsbereiche liegen im positiven

Bereich.

Den bedeutendsten Aufwärtstrend erlebte in den

letzten Monaten die Baubranche. Sie erzielte in

allen Bereichen wesentlich bessere Ergebnisse

als noch vor einem Jahr. Verantwortlich dafür ist

in erster Linie die durch die niedrigen Zinsen be-

günstigte höhere Bautätigkeit in Österreich.

Der erhoffte Anstieg des privaten Konsums infolge

der Steuerreform, die den Verbrauchern mehr

Geld auf dem Konto bescherte, bleibt jedoch bis-

lang aus. Die österreichischen Konsumenten hal-

ten ihre Geldbörsen weiter geschlossen.

Ob die Konjunkturkurve weiterhin aufgerichtet

bleibt und sich die österreichische Wirtschaft dau-

erhaft belebt, wird sich in den kommenden Mona-

ten zeigen. Der Brexit, die anstehende Erhöhung

der Nahrungsmittelpreise und die hohe Arbeitslo-

sigkeit sorgen für Verunsicherung bei Wirtschaft

und Verbrauchern.

Tab. 1: Creditreform Klimabarometer

Klimabarometer

Herbst 2016 Frühjahr 2016 Herbst 2015

Verarb. Gewerbe 8,7 2,3 5,2

Bau 2,4 - 0,2 - 10,9

Handel 9,9 4,1 - 1,6

Dienstleistungen 8,5 2,2 5,7

Gesamt 7,9 2,3 0,1

Angaben in Indexpunkten

Das Creditreform Klimabarometer zeigt es deut-

lich: Es geht wieder aufwärts mit der Konjunktur in

Österreich. Derzeit notiert der Index bei stolzen

Konjunktur belebt

sich wieder

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Wirtschaftslage Mittelstand in Österreich, Herbst 2016 2

plus 7,9 Punkten, während er im Herbst des Vor-

jahres lediglich knapp über der Null-Prozent-

Marke (plus 0,1 Punkte) lag. Bereits im Frühjahr

deutete sich der Aufwärtstrend zart mit einem

Ergebnis von plus 2,3 Punkten an. Alle Branchen

erzielten im Herbst dieses Jahres einen positiven

Indexwert und konnten allesamt ihr Vorjahreser-

gebnis toppen. Spitzenreiter ist hier der Handel

mit plus 9,9 Punkten (Vorjahr: minus 1,6 Punkte),

gefolgt vom Verarbeitenden Gewerbe (plus 8,7

Punkte; Vorjahr: plus 5,2 Punkte) und der Dienst-

leistungsbranche (plus 8,5 Punkte; Vorjahr: plus

5,7 Punkte). Abgeschlagen auf dem letzten Platz

findet sich dagegen die Baubranche mit plus 2,4

Punkten (Vorjahr: minus 10,9 Punkte), bei der sich

jedoch die Stimmung im Jahresverlauf am deut-

lichsten verbessert hat. Und zwar um 13,3 Zähler.

Ein ähnlich hoher Stimmungszuwachs findet sich

mit 11,5 Zählern beim Handel.

Das Creditreform Klimabarometer basiert auf ei-

ner Umfrage unter mittelständischen Betrieben in

Österreich. Der Index setzt sich zusammen aus

den Einschätzungen der Befragten zum eigenen

Betrieb, zur eigenen Branche sowie zur konjunktu-

rellen Lage allgemein. Dabei fließen in die Ge-

samtbewertung des Konjunkturklimas sowohl die

Äußerungen zur aktuellen Lage als auch zur zu-

künftigen Entwicklung ein. Aus den positiven und

negativen Antworten werden jeweils Salden gebil-

det, die wiederum die Berechnungsgrundlage für

den Gesamtindex bilden. Das Klimabarometer

zielt in erster Linie auf die Stimmung im Mittel-

stand ab. Dagegen wird in Abschnitt Zwei gezielt

auf die Entwicklung von Umsatzzahlen, Auftrags-

eingängen und der Personalsituation eingegan-

gen.

Konjunkturindikator:

Creditreform Klimabarometer

Alle Branchen konnten

sich verbessern

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Wirtschaftslage Mittelstand in Österreich, Herbst 2016 3

Klimabarometer Gesamtwirtschaft

Die Grafik zeigt deutlich, dass sich die österreichi-

sche Konjunktur wieder erholt. So sind sowohl

Lage- als auch Erwartungsindex im Aufwind.

Während im Frühjahr 2015 alle Indizes in den

negativen Bereich gefallen waren, war der Ge-

schäftslageindex bereits im Herbst 2015 wieder

deutlich über der Nulllinie und der Erwartungsin-

dex seit diesem Frühjahr.

Tab. 2: Lageindex

Lageindex

Herbst 2016 Frühjahr 2016 Herbst 2015

Verarb. Gewerbe 12,8 2,7 6,3

Bau 4,6 - 0,3 - 7,6

Handel 10,7 3,2 - 0,5

Dienstleistungen 10,1 2,1 7,3

Gesamt 9,7 2,1 1,8

Angaben in Indexpunkten

Der Lageindex des österreichischen Mittelstands

konnte im Jahresverlauf ordentlich zulegen und

erreicht heuer einen Wert von plus 9,7 Punkten

und damit 7,9 Zähler mehr als der Vorjahreswert

(plus 1,8 Punkte). Am positivsten beurteilt das

Verarbeitende Gewerbe seine aktuelle Geschäfts-

lage (plus 12,8 Punkte; Vorjahr: plus 6,3 Punkte) –

-15,0

-10,0

-5,0

0,0

5,0

10,0

15,0

20,0

25,0

30,0

35,0

Frühjahr Herbst Frühjahr Herbst Frühjahr Herbst Frühjahr Herbst Frühjahr Herbst Frühjahr Herbst

11 11 12 12 13 13 14 14 15 15 16 16

Klimabarometer Erwartungsindex Lageindex

Lageindex wesentlich besser

als vor Jahresfrist

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Wirtschaftslage Mittelstand in Österreich, Herbst 2016 4

Handel (plus 10,7 Punkte; Vorjahr: minus 0,5

Punkte) und Dienstleistung (plus 10,1 Punkte;

Vorjahr: plus 7,3 Punkte) liegen nur wenig dahin-

ter. Den größten Zuwachs an Optimisten gab es

bei der Baubranche – hier kletterte der Wert von

minus 7,6 Punkten um 12,2 Zähler auf aktuell plus

4,6 Punkte. Im Gegensatz zum Herbst 2015 lie-

gen damit alle Lageindizes im positiven Bereich.

Tab. 3: Erwartungsindex

Erwartungsindex

Herbst 2016 Frühjahr 2016 Herbst 2015

Verarb. Gewerbe 4,8 1,9 4,2

Bau 0,3 - 0,1 - 13,9

Handel 9,0 5,0 - 2,7

Dienstleistungen 7,0 2,4 4,1

Gesamt 6,1 2,6 - 1,7

Angaben in Indexpunkten

Waren die Geschäftserwartungen der österreichi-

schen Mittelständler im Herbst des vergangenen

Jahres noch mehrheitlich negativ, so schaut man

derzeit recht zuversichtlich auf die kommenden

Monate. Der Erwartungsindex erzielt heuer einen

Wert von plus 6,1 Punkten (Vorjahr: minus 1,7

Punkte) und erreicht damit 7,8 Zähler mehr als vor

einem Jahr. Die Erwartungsindizes der Hauptwirt-

schaftsbereiche liegen aktuell im positiven Be-

reich. Das beste Ergebnis erzielt der Handel mit

plus 9,0 Punkten (Vorjahr: minus 2,7 Punkte),

auch die Dienstleistungsbranche kommt mit plus

7,0 Punkten (Vorjahr: plus 4,1 Punkte) auf einen

guten Wert. Etwas skeptischer ist die Erwartungs-

haltung beim Verarbeitenden Gewerbe (plus 4,8

Punkte; Vorjahr: plus 4,2 Punkte), hier liegt man

kaum über dem Vorjahresniveau. Wie bereits bei

der Geschäftslage, so hat die Baubranche auch

bei den Geschäftserwartungen den größten

Stimmungsaufschwung geschafft – von minus

13,9 Punkten im Herbst 2015 auf heuer plus 0,3

Punkte und damit um 14,2 Zähler.

Erwartungsindex

ebenfalls verbessert

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Wirtschaftslage Mittelstand in Österreich, Herbst 2016 5

Klimabarometer Hauptwirtschaftsbereiche

Die Abbildung zeigt, dass die Konjunktur in Öster-

reich wieder im Aufwind ist. In allen vier Haupt-

wirtschaftsbereichen hat sich die Stimmungslage

verbessert. Auch die schwierige Baubranche er-

holt sich wieder und hat die Talsohle überwunden.

2 Das konjunkturelle Umfeld im Einzelnen

2.1 Auftragseingänge

Die Auftragslage des österreichischen Mittel-

stands hat sich binnen Jahresfrist spürbar verbes-

sert. Nach drei Jahren im negativen Bereich konn-

te sich der Auftragssaldo wieder auf einen guten

Wert von plus 5,7 Prozentpunkten (Vorjahr: minus

6,2 Prozentpunkte) und damit um 11,9 Zähler

steigern. Alle Wirtschaftsgruppen melden derzeit

einen positiven Auftragsaldo, der – bis auf die

Dienstleistungsbranche – deutlich über dem Vor-

jahreswert liegt. Im Herbst 2016 freut sich jeder

vierte mittelständische Betrieb in Österreich über

ein höheres Auftragsaufkommen (25,3 Prozent;

Vorjahr: 23,5 Prozent), während jeder fünfte (19,6

Prozent; Vorjahr: 29,7 Prozent) über weniger Auf-

tragseingänge klagt. Den besten Saldo im Bran-

chenvergleich erzielen der Handel mit plus 8,0

Prozentpunkten (Vorjahr: minus 8,3 Prozentpunk-

te) sowie die Dienstleistungsbranche (plus 7,3

-20,0

-15,0

-10,0

-5,0

0,0

5,0

10,0

15,0

20,0

25,0

30,0

35,0

Frühjahr Herbst Frühjahr Herbst Frühjahr Herbst Frühjahr Herbst Frühjahr Herbst Frühjahr Herbst

11 11 12 12 13 13 14 14 15 15 16 16

Verarb. Gewerbe Bau Handel Dienstleistungen

Positive Auftragssalden

in allen Branchen

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Wirtschaftslage Mittelstand in Österreich, Herbst 2016 6

Prozentpunkte; Vorjahr: plus 11,4 Prozentpunkte).

Die Werte der Baubranche (plus 2,6 Prozentpunk-

te; Vorjahr: minus 31,7 Prozentpunkte) und des

Verarbeitenden Gewerbes (plus 2,3 Prozentpunk-

te; Vorjahr: minus 1,0 Prozentpunkte) fallen im

Vergleich recht bescheiden aus. Am positivsten

entwickelte sich die Situation bei der Baubranche:

Hier betrug der Auftragssaldo aus gestiegen und

gesunken vor Jahresfrist noch minus 31,7 Pro-

zentpunkte. Dieses Ergebnis ist vor allem darauf

zurückzuführen, dass im Herbst des Vorjahres

fast die Hälfte aller Baubetriebe (48,0 Prozent) ein

Auftragsminus verkraften musste – derzeit sind es

dagegen nur noch 21,8 Prozent der Befragten.

Der Anteil der Baubetriebe mit Auftragssteigerun-

gen ist im Jahresverlauf leicht gestiegen (24,4

Prozent; Vorjahr: 16,3 Prozent).

Tab. 4: Auftragseingänge

gestiegen stabil gesunken

Verarb. Gewerbe 23,5 (24,5) 51,8 (47,3) 21,2 (25,5)

Bau 24,4 (16,3) 52,6 (31,6) 21,8 (48,0)

Handel 27,3 (23,3) 51,3 (42,1) 19,3 (31,6)

Dienstleistungen 24,8 (28,5) 49,6 (50,4) 17,5 (17,1)

Gesamt 25,3 (23,5) 51,1 (43,3) 19,6 (29,7)

Angaben in % der Befragten, Rest o. A., ( ) = Vorjahresangaben

Trotz der aktuell guten Auftragslage überwiegt im

österreichischen Mittelstand beim Blick in die Zu-

kunft die Skepsis. Der Erwartungssaldo liegt im

dritten Jahr in Folge mit minus 0,7 Prozentpunkten

10,8

6,3

-0,6

-11,5

-6,2

5,7

-30

-20

-10

0

10

20

30

2011 2012 2013 2014 2015 2016

Pro

zentp

unkte

Aktuelle Auftragsentwicklung des Mittelstandes in Österreich (Herbst)

Saldo aus: gestiegen / gesunken

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Wirtschaftslage Mittelstand in Österreich, Herbst 2016 7

im negativen Bereich. Nach dem Vorjahrestief von

minus 13,8 Prozentpunkten ist der aktuelle Wert

ein gutes Ergebnis. Derzeit rechnen 18,4 Prozent

(Vorjahr: 14,0 Prozent) der Betriebe mit Auftrags-

steigerungen und auf der anderen Seite 19,1 Pro-

zent (Vorjahr: 27,8 Prozent) mit Auftragsrückgän-

gen. Am zuversichtlichsten schaut derzeit der

Handel in die Zukunft: 24,0 Prozent der Befragten

gehen von einem Auftragsplus aus (Vorjahr: 16,5

Prozent) und 14,0 Prozent (Vorjahr: 28,6 Prozent)

von einem Auftragsminus. Somit liegt der Erwar-

tungssaldo bei plus 10,0 Prozentpunkten (Vorjahr:

minus 12,1 Prozentpunkte). Die Wirtschaftsgrup-

pen Verarbeitendes Gewerbe und Bau erzielten

dagegen einen Negativ-Saldo. Besonders hoch

fiel dieser beim witterungsabhängigen Baugewer-

be mit minus 32,1 Prozentpunkten (Vorjahr: minus

42,8 Prozentpunkte) aus.

Tab. 5: Auftragserwartungen

steigen stabil

bleiben

sinken

Verarb. Gewerbe 17,6 (20,0) 52,9 (55,5) 20,0 (19,1)

Bau 3,8 ( 3,1) 51,3 (42,9) 35,9 (45,9)

Handel 24,0 (16,5) 49,3 (52,6) 14,0 (28,6)

Dienstleistungen 21,2 (14,6) 48,9 (55,3) 14,6 (20,3)

Gesamt 18,4 (14,0) 50,2 (51,9) 19,1 (27,8)

Angaben in % der Befragten, Rest o. A., ( ) = Vorjahresangaben

2,8

-2,6

3,5

-6,9

-13,8

-0,7

-30

-20

-10

0

10

20

30

2011 2012 2013 2014 2015 2016

Pro

zentp

unkte

Zukünftige Auftragsentwicklung des Mittelstandes in Österreich (Herbst)

Saldo aus: steigen / sinken

Handel am zuversichtlichsten

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Wirtschaftslage Mittelstand in Österreich, Herbst 2016 8

2.2 Angebotspreise

Per Saldo sind die Angebotspreise der österrei-

chischen mittelständischen Betriebe auch im

Herbst 2016 im vierten Jahr in Folge gesunken.

Allerdings ist in diesem Jahr ein leichter Aufwärts-

trend zu spüren, da der Saldo aus gestiegen und

gesunken aktuell bei minus 7,6 Prozentpunkten

und damit 10,0 Zähler über dem Vorjahresergeb-

nis (minus 17,6 Prozentpunkte) liegt. So berichte-

ten 11,1 Prozent der befragten Mittelständler,

dass sie höhere Preise beim Kunden durchsetzen

konnten (Vorjahr: 10,8 Prozent), während 18,7

Prozent der Befragten Preisnachlässe gewähren

mussten (Vorjahr: 28,4 Prozent). Während Dienst-

leistungen (Saldo: minus 4,4 Prozentpunkte; Vor-

jahr: minus 4,9 Prozentpunkte) und Handel (Sal-

do: minus 4,7 Prozentpunkte; Vorjahr: minus 14,3

Prozentpunkte) noch recht glimpflich davon ka-

men, hatten Baugewerbe (Saldo: minus 11,6 Pro-

zentpunkte; Vorjahr: minus 42,8 Prozentpunkte)

und Verarbeitendes Gewerbe (Saldo: minus 14,1

Prozentpunkte; Vorjahr: minus 13,6 Prozentpunk-

te) spürbar unter Preisrückgängen zu leiden: Beim

Verarbeitenden Gewerbe konnten sich lediglich

4,7 Prozent der Befragten über höhere Angebots-

preise freuen (Vorjahr: 8,2 Prozent), während im

selben Zeitraum 18,8 Prozent der Betriebe über

sinkende Angebotspreise klagten (Vorjahr: 21,8

Prozent). Bei der Dienstleistungsbranche sah die

Bilanz dagegen besser aus: 11,7 Prozent der

Betriebe meldeten höhere Angebotspreise (Vor-

jahr: 12,2 Prozent) und 16,1 Prozent geringere

(Vorjahr: 17,1 Prozent).

Tab. 6: Angebotspreise

gestiegen gleich gesunken

Verarb. Gewerbe 4,7 ( 8,2) 72,9 (62,7) 18,8 (21,8)

Bau 11,5 ( 4,1) 62,8 (39,8) 23,1 (46,9)

Handel 14,0 (16,5) 64,7 (46,6) 18,7 (30,8)

Dienstleistungen 11,7 (12,2) 64,2 (62,6) 16,1 (17,1)

Gesamt 11,1 (10,8) 65,8 (53,2) 18,7 (28,4)

Angaben in % der Befragten, Rest o. A., ( ) = Vorjahresangaben

Angebotspreise erholen sich

Page 11: Wirtschaftslage Mittelstand in Österreich2 Wirtschaftslage Mittelstand in Österreich, Herbst 2016 plus 7,9 Punkten, während er im Herbst des Vor-jahres lediglich knapp über der

Wirtschaftslage Mittelstand in Österreich, Herbst 2016 9

Auch bei den Erwartungen macht sich unter den

österreichischen Mittelständlern im Vergleich zum

Herbst 2015 wieder mehr Optimismus breit. Lag

der Erwartungsindex vor einem Jahr noch bei

minus 6,0 Prozentpunkten, so sind es heuer nur

noch minus 1,2 Prozentpunkte. Derzeit prognosti-

zieren 12,4 Prozent der befragten Betriebe eine

positive Preisentwicklung (Vorjahr: 12,5 Prozent)

und 13,6 Prozent befürchten einen weiteren

Preisverfall (Vorjahr: 18,5 Prozent). Dabei geben

sich die Branchen Dienstleistung und Handel

recht zuversichtlich: Bei der Dienstleistungsbran-

che rechnen derzeit 12,4 Prozent der mittelständi-

schen Unternehmen mit steigenden Preisen (Vor-

jahr: 16,3 Prozent) und 10,2 Prozent stellen sich

auf sinkende Preise ein (Vorjahr: 8,1 Prozent).

Der Erwartungssaldo beträgt somit plus 2,2 Pro-

zentpunkte (Vorjahr: plus 8,2 Prozentpunkte). Der

Handel erzielt einen Erwartungssaldo von derzeit

plus 0,7 Prozentpunkten (Vorjahr: minus 9,8 Pro-

zentpunkte). Die Salden der Baubranche (minus

9,0 Prozentpunkte; Vorjahr: minus 27,5 Prozent-

punkte) sowie des Verarbeitenden Gewerbes

(minus 2,4 Prozentpunkte; Vorjahr: plus 1,8 Pro-

zentpunkte) liegen dagegen im negativen Bereich.

12,3

3,1

-4,6

-11,9

-17,6

-7,6

-25

-20

-15

-10

-5

0

5

10

15

20

25

2011 2012 2013 2014 2015 2016

Pro

zentp

unkte

Aktuelle Angebotspreise des Mittelstandes in Österreich (Herbst)

Saldo aus: gestiegen / gesunken

Erwartungen besser als vor

Jahresfrist

Page 12: Wirtschaftslage Mittelstand in Österreich2 Wirtschaftslage Mittelstand in Österreich, Herbst 2016 plus 7,9 Punkten, während er im Herbst des Vor-jahres lediglich knapp über der

Wirtschaftslage Mittelstand in Österreich, Herbst 2016 10

Tab. 7: Angebotspreiserwartungen

steigen gleich

bleiben

sinken

Verarb. Gewerbe 12,9 (17,3) 62,4 (52,7) 15,3 (15,5)

Bau 11,5 ( 4,1) 59,0 (54,1) 20,5 (31,6)

Handel 12,7 (11,3) 61,3 (62,4) 12,0 (21,1)

Dienstleistungen 12,4 (16,3) 62,8 (62,6) 10,2 ( 8,1)

Gesamt 12,4 (12,5) 61,6 (58,4) 13,6 (18,5)

Angaben in % der Befragten, Rest o. A., ( ) = Vorjahresangaben

2.3 Umsatzentwicklung

Analog zur Auftragslage hat sich beim österreichi-

schen Mittelstand auch die Umsatzlage im Herbst

2016 verbessert. Schien es vor einem Jahr noch

so, als würde der Umsatzsaldo wieder ins Minus

rutschen, so legte er binnen eines Jahres kräftig

um 11,1 Zähler zu, sodass der aktuelle Wert plus

11,1 Prozentpunkte beträgt (Vorjahr: 0,0 Prozent-

punkte). Derzeit meldet jedes dritte Unternehmen

(31,3 Prozent; Vorjahr: 26,9 Prozent) ein Umsatz-

plus und jedes fünfte (20,2 Prozent; Vorjahr: 26,9

Prozent) ein Umsatzminus. Am zufriedensten

zeigt sich im Herbst dieses Jahres der Handel mit

der Umsatzentwicklung: Hier konnten sich im

Branchenvergleich die meisten Firmen über stei-

gende Umsätze freuen (38,7 Prozent; Vorjahr:

30,8 Prozent) und die wenigsten (18,7 Prozent;

Vorjahr: 30,1 Prozent) mussten sinkende Umsätze

verkraften. Der Umsatzsaldo beträgt somit plus

20,0 Prozentpunkte (Vorjahr: plus 0,7 Prozent-

punkte). Auf dem letzten Platz befindet sich die

11,29,2

0,4

-5,8 -6

-1,2

-15

-10

-5

0

5

10

15

20

25

2011 2012 2013 2014 2015 2016

Pro

zentp

unkte

Zukünftige Angebotspreise des Mittelstandes in Österreich (Herbst)

Saldo aus: steigen / sinken

Alle Umsatzsalden

im positiven Bereich

Page 13: Wirtschaftslage Mittelstand in Österreich2 Wirtschaftslage Mittelstand in Österreich, Herbst 2016 plus 7,9 Punkten, während er im Herbst des Vor-jahres lediglich knapp über der

Wirtschaftslage Mittelstand in Österreich, Herbst 2016 11

Baubranche, deren Umsatzsaldo sich allerdings

um 24,0 Zähler von minus 21,5 Prozentpunkte auf

heuer plus 2,5 Prozentpunkte erhöhte und damit

im Jahresverlauf den größten Wertzuwachs erziel-

te. So konnten sich im Herbst dieses Jahres 25,6

Prozent der befragten Bauunternehmen über ein

höheres Umsatzaufkommen freuen (Vorjahr: 17,3

Prozent), während 23,1 Prozent über geringere

Umsätze klagten (Vorjahr: 38,8 Prozent).

Tab. 8: Umsatzentwicklung

gestiegen gleich gesunken

Verarb. Gewerbe 27,1 (25,5) 47,1 (44,5) 22,4 (23,6)

Bau 25,6 (17,3) 47,4 (36,7) 23,1 (38,8)

Handel 38,7 (30,8) 39,3 (37,6) 18,7 (30,1)

Dienstleistungen 29,2 (31,7) 42,3 (46,3) 19,0 (17,1)

Gesamt 31,3 (26,9) 43,1 (41,4) 20,2 (26,9)

Angaben in % der Befragten, Rest o. A., ( ) = Vorjahresangaben

Die Umsatzerwartungen der mittelständischen

Betriebe in Österreich sind spürbar optimistischer

als noch im Herbst 2015. Derzeit beträgt der Er-

wartungssaldo plus 4,7 Prozentpunkte, während

er vor einem Jahr noch bei minus 11,0 Prozent-

punkten lag. Für die kommenden Wochen rech-

nen 23,8 Prozent (Vorjahr: 17,2 Prozent) der ös-

terreichischen Mittelständler mit einem Umsatz-

plus und 19,1 Prozent (Vorjahr: 28,2 Prozent)

befürchten ein Umsatzminus. Wie schon bei der

aktuellen Umsatzlage haben Handel und Bau das

beste bzw. schlechteste Ergebnis aller vier

20,115,8

7,9

1 0

11,1

-20

-10

0

10

20

30

40

2011 2012 2013 2014 2015 2016

Pro

zentp

unkte

Umsatzentwicklung des Mittelstandes in Österreich (Herbst)

Saldo aus: gestiegen / gesunken

Handel rechnet deutlich mit

einem Umsatzplus

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Wirtschaftslage Mittelstand in Österreich, Herbst 2016 12

Hauptwirtschaftsbereiche. Der Handel erzielt ei-

nen Erwartungssaldo von plus 18,0 Prozentpunk-

ten (Vorjahr: minus 5,3 Prozentpunkte), da 30,7

Prozent der Befragten (Vorjahr: 23,3 Prozent) mit

steigenden Umsätzen kalkulieren, während 12,7

Prozent der Handelsunternehmen sinkende Um-

sätze befürchten (Vorjahr: 28,6 Prozent). Mit ei-

nem Erwartungssaldo von minus 28,3 Prozent

liegt der Bau als einzige Branche im negativen

Bereich, angesichts des Vorjahresergebnisses

zeigt sich hier jedoch die immense Steigerungsfä-

higkeit des Baugewerbes: Und zwar innerhalb

eines Jahres um 18,7 Zähler (Vorjahr: minus 47,0

Prozentpunkte). Naturgemäß blickt das witte-

rungsabhängige Baugewerbe ohnehin nicht zu-

versichtlich auf die kalte Jahreszeit. Daher glau-

ben derzeit lediglich 3,8 Prozent der Baubetriebe

(Vorjahr: 2,0 Prozent), dass ihre Umsätze steigen

werden, wohingegen 32,1 Prozent sinkende Um-

sätze befürchten (Vorjahr: 49,0 Prozent).

Tab. 9: Umsatzerwartungen

steigen bleiben

stabil

sinken

Verarb. Gewerbe 24,7 (20,0) 40,0 (56,4) 24,7 (19,1)

Bau 3,8 ( 2,0) 53,8 (40,8) 32,1 (49,0)

Handel 30,7 (23,3) 41,3 (44,4) 12,7 (28,6)

Dienstleistungen 27,0 (20,3) 43,8 (50,4) 15,3 (19,5)

Gesamt 23,8 (17,2) 44,0 (48,1) 19,1 (28,2)

Angaben in % der Befragten, Rest o. A., ( ) = Vorjahresangaben

5,71,9

7,5

-2,2

-11

4,7

-30

-20

-10

0

10

20

30

2011 2012 2013 2014 2015 2016

Pro

zentp

unkte

Zukünftige Umsatzentwicklung im Mittelstand in Österreich (Herbst)

Saldo aus: steigen / sinken

Page 15: Wirtschaftslage Mittelstand in Österreich2 Wirtschaftslage Mittelstand in Österreich, Herbst 2016 plus 7,9 Punkten, während er im Herbst des Vor-jahres lediglich knapp über der

Wirtschaftslage Mittelstand in Österreich, Herbst 2016 13

2.4 Personalsituation

Dass es mit der Konjunktur im österreichischen

Mittelstand wieder aufwärts geht, belegt die hohe

Einstellungsfreude der Betriebe im Herbst dieses

Jahres. Nach zwei Jahren im negativen Bereich

legte der Personalsaldo im Jahresverlauf or-

dentlich um 16,7 Zähler zu und erreicht aktuell

einen Wert von plus 9,6 Prozentpunkten (Vorjahr:

minus 7,1 Prozentpunkte). Derzeit gibt jedes vier-

te mittelständische Unternehmen (23,6 Prozent;

Vorjahr: 15,5 Prozent) an, neue Arbeitsplätze

geschaffen zu haben, während lediglich jedes

siebte (14,0 Prozent; Vorjahr: 22,6 Prozent) von

einer Verkleinerung seiner Personaldecke berich-

tet. In den einzelnen Hauptwirtschaftsgruppen

verlief die Entwicklung recht unterschiedlich, alle

konnten jedoch ihre Vorjahresergebnisse verbes-

sern. Wie bereits im vergangenen Herbst, so er-

zielte auch in diesem Jahr die Dienstleistungs-

branche mit plus 20,5 Prozentpunkten den besten

Personalsaldo (Vorjahr: plus 8,1 Prozentpunkte).

Knapp jedes dritte Dienstleistungsunternehmen

(31,4 Prozent; Vorjahr: 21,1 Prozent) erhöhte im

Herbst dieses Jahres seinen Personalstock und

liegt damit an erster Stelle bei den Neueinstellun-

gen im Branchenvergleich. Auf der anderen Seite

musste nur jeder neunte Dienstleister (10,9 Pro-

zent; Vorjahr: 13,0 Prozent) seine Mitarbeiterzahl

verringern. Lediglich beim Handel war der Anteil

mit 10,7 Prozent (Vorjahr: 24,8 Prozent) kleiner.

Demgegenüber haben in den letzten Wochen

nahezu doppelt so viele Baufirmen ihre Personal-

decke verkleinert (21,8 Prozent; Vorjahr: 29,6

Prozent). Erhöht hat sich dagegen der Anteil der

Baubetriebe, die ihren Personalbestand aufge-

stockt haben, von 9,2 Prozent im Vorjahr auf heu-

er 14,1 Prozent. Damit liegt der Personalsaldo mit

minus 7,7 Prozent zwar als einziger bei den vier

Hauptwirtschaftsgruppen weiterhin im negativen

Bereich, aber nach einem Vorjahreswert von mi-

nus 20,4 Prozentpunkten ist dies ein spürbar posi-

tiveres Ergebnis.

Page 16: Wirtschaftslage Mittelstand in Österreich2 Wirtschaftslage Mittelstand in Österreich, Herbst 2016 plus 7,9 Punkten, während er im Herbst des Vor-jahres lediglich knapp über der

Wirtschaftslage Mittelstand in Österreich, Herbst 2016 14

Tab. 10: Personalbestand

aufgestockt unverändert verkleinert

Verarb. Gewerbe 25,9 (18,2) 50,6 (54,5) 17,6 (24,5)

Bau 14,1 ( 9,2) 57,7 (58,2) 21,8 (29,6)

Handel 20,0 (12,8) 63,3 (59,4) 10,7 (24,8)

Dienstleistungen 31,4 (21,1) 48,9 (64,2) 10,9 (13,0)

Gesamt 23,6 (15,5) 55,6 (59,3) 14,0 (22,6)

Angaben in % der Befragten, Rest o. A., ( ) = Vorjahresangaben

Per Saldo aus aufstocken und verkleinern wird die

Zahl der Beschäftigten im österreichischen Mittel-

stand im nächsten halben Jahr nicht zunehmen.

Damit bleibt der Erwartungssaldo im sechsten

Jahr in Folge im negativen Bereich. Der Personal-

rückgang dürfte jedoch nicht so gravierend ausfal-

len wie im Vorjahr. Nach minus 18,3 Prozentpunk-

ten im Herbst 2015 beträgt er aktuell minus 4,9

Prozentpunkte und konnte sich damit um 13,4

Zähler verbessern. Die meisten Neueinstellungen

wird es beim Verarbeitenden Gewerbe geben

(14,1 Prozent; Vorjahr: 12,7 Prozent) und auch

beim Handel (13,3 Prozent; Vorjahr: 7,5 Prozent)

und bei der Dienstleistungsbranche (12,4 Prozent;

Vorjahr: 10,6 Prozent) sind die Werte noch recht

ordentlich. Kurz vorm Winter zeigt sich die Bau-

branche (6,4 Prozent; Vorjahr: 0,0 Prozent) erwar-

tungsgemäß nicht sehr einstellungsfreudig. Hier

planen auf der anderen Seite sogar 29,5 Prozent

der Befragten (Vorjahr: 49,0 Prozent) einen Per-

sonalabbau und der Bau liegt damit an der Spitze

aller vier Hauptwirtschaftsbereiche. An zweiter

12,28,6

0,2

-0,4

-7,1

9,6

-30

-20

-10

0

10

20

30

2011 2012 2013 2014 2015 2016

Pro

zentp

unkte

Personalentwicklung im Mittelstand in Österreich (Herbst)

Saldo aus: aufgestockt / verkleinert

Zahl der Beschäftigten

gestiegen

Kein Beschäftigungszuwachs

im nächsten halben Jahr

Page 17: Wirtschaftslage Mittelstand in Österreich2 Wirtschaftslage Mittelstand in Österreich, Herbst 2016 plus 7,9 Punkten, während er im Herbst des Vor-jahres lediglich knapp über der

Wirtschaftslage Mittelstand in Österreich, Herbst 2016 15

Stelle folgt hier mit großem Abstand das Verarbei-

tende Gewerbe (18,8 Prozent; Vorjahr: 23,6 Pro-

zent).

Tab. 11: Personalentwicklung im nächsten Halbjahr

aufstocken unverändert

lassen

verkleinern

Verarb. Gewerbe 14,1 (12,7) 57,6 (58,2) 18,8 (23,6)

Bau 6,4 ( 0,0) 53,8 (41,8) 29,5 (49,0)

Handel 13,3 ( 7,5) 60,7 (70,7) 11,3 (18,8)

Dienstleistungen 12,4 (10,6) 58,4 (62,6) 14,6 (18,7)

Gesamt 12,0 ( 8,0) 58,2 (59,5) 16,9 (26,3)

Angaben in % der Befragten, Rest o. A., ( ) = Vorjahresangaben

2.5 Investitionen

Die Investitionsbereitschaft der Betriebe ist ein

wichtiger konjunktureller Stimmungsindikator –

und dieser ist wieder aufwärtsgerichtet. So planen

37,6 Prozent der befragten Mittelstandsbetriebe in

Österreich, Geld für Maschinen und Ausrüstung in

die Hand zu nehmen (Vorjahr: 36,9 Prozent). Mit

Abstand die meisten Investitionen wird es im

nächsten halben Jahr beim Verarbeitenden Ge-

werbe geben (48,2 Prozent; Vorjahr: 45,5 Pro-

zent). Bei der Dienstleistungsbranche wollen da-

gegen 39,4 Prozent der Befragten ein Investiti-

onsvorhaben umsetzen (Vorjahr: 43,9 Prozent),

beim Baugewerbe 33,3 Prozent (Vorjahr: 23,5

Prozent) und beim Handel 32,0 Prozent (Vorjahr:

33,1 Prozent).

-3-6,3 -6,1

-14,9-18,3

-4,9

-30

-20

-10

0

10

20

2011 2012 2013 2014 2015 2016

Pro

zentp

unkte

Zukünftige Personalentwicklung im Mittelstand in Österreich (Herbst)

Saldo aus: aufstocken / verkleinern

Investitionsbereitschaft

wieder gestiegen

Page 18: Wirtschaftslage Mittelstand in Österreich2 Wirtschaftslage Mittelstand in Österreich, Herbst 2016 plus 7,9 Punkten, während er im Herbst des Vor-jahres lediglich knapp über der

Wirtschaftslage Mittelstand in Österreich, Herbst 2016 16

Tab. 12: Investitionsbereitschaft

investitionsbereite

Unternehmen

Verarb. Gewerbe 48,2 (45,5)

Bau 33,3 (23,5)

Handel 32,0 (33,1)

Dienstleistungen 39,4 (43,9)

Gesamt 37,6 (36,9)

Angaben in % der Befragten, ( ) = Vorjahresangaben

Die österreichischen Mittelständler investieren im

nächsten halben Jahr in erster Linie in den Ersatz

(60,8 Prozent; Vorjahr: 65,1 Prozent), an zweiter

Stelle in die Erweiterung (53,0 Prozent; Vorjahr:

43,2 Prozent) und an dritter Stelle in die Rationali-

sierung (28,9 Prozent; Vorjahr: 37,3 Prozent). In

drei der vier Wirtschaftsgruppen ist die Gewich-

tung der Investitionsarten genauso wie für den

gesamten Mittelstand, lediglich beim Verarbeiten-

den Gewerbe liegt der Anteil der wichtigen Erwei-

terungsinvestitionen (56,1 Prozent; Vorjahr: 50,0

Prozent) über dem der Ersatzinvestitionen (53,7

Prozent; Vorjahr: 64,0 Prozent).

44,6 44,3

40,1

35,9 36,9 37,6

0

10

20

30

40

50

2011 2012 2013 2014 2015 2016

Pro

zent

Investitionsbereitschaft des Mittelstandes in Österreich (Herbst)

Investitionswillige

Ersatzinvestitionen

am häufigsten

Page 19: Wirtschaftslage Mittelstand in Österreich2 Wirtschaftslage Mittelstand in Österreich, Herbst 2016 plus 7,9 Punkten, während er im Herbst des Vor-jahres lediglich knapp über der

Wirtschaftslage Mittelstand in Österreich, Herbst 2016 17

Tab. 13: Investitionsarten

Erweiterung Rationali-

sierung

Ersatz

Verarb. Gewerbe 56,1 (50,0) 34,1 (52,0) 53,7 (64,0)

Bau 34,6 (56,5) 19,2 (21,7) 69,2 (47,8)

Handel 60,9 (34,1) 32,6 (38,6) 63,0 (59,1)

Dienstleistungen 52,8 (38,5) 26,4 (28,8) 60,4 (78,8)

Gesamt 53,0 (43,2) 28,9 (37,3) 60,8 (65,1)

Angaben in % der Befragten, Mehrfachnennungen möglich

( ) = Vorjahresangaben

3 Die Finanzierung des Mittelstandes

3.1 Erträge

An der verbesserten Ertragslage lässt sich eben-

falls der Aufwärtstrend des österreichischen Mit-

telstands deutlich ablesen. Nach der Talfahrt in

den Jahren 2014 und 2015 geht der Trend im

Herbst dieses Jahres wieder nach oben, auch

wenn der Ertragssaldo mit aktuell minus 8,2 Pro-

zentpunkten – wie in den letzten fünf Jahren zuvor

– weiter im negativen Bereich bleibt. Im letzten

halben Jahr konnten sich 21,6 Prozent der befrag-

ten Mittelständler über ein höheres Ertragsauf-

kommen freuen (Vorjahr: 19,4 Prozent), während

29,8 Prozent über eine Ertragsminderung klagten

(Vorjahr: 35,1 Prozent). In den einzelnen Wirt-

schaftsbereichen befindet sich der jeweilige Er-

tragssaldo ebenfalls im Minusbereich. Bis auf die

Dienstleistungsbranche, wo der Ertragssaldo von

plus 6,5 Prozentpunkten im Herbst 2015 auf der-

zeit minus 1,5 Prozentpunkte sank, haben sich die

Salden im Jahresvergleich verbessert. Dennoch

erreicht die Dienstleistungsbranche insgesamt das

beste Ergebnis aus gestiegen und gesunken.

Beim Handel (23,3 Prozent; Vorjahr: 18,8 Prozent)

und beim Dienstleistungsgewerbe (22,6 Prozent;

Vorjahr: 27,6 Prozent) konnten sich im letzten

Halbjahr die meisten Betriebe über steigende

Erträge freuen. Dagegen musste rund jede dritte

mittelständische Firma in den Branchen Bau (33,3

Prozent; Vorjahr: 51,0 Prozent), Handel (32,7

Prozent; Vorjahr: 35,3 Prozent) und Verarbeiten-

des Gewerbe (30,6 Prozent; Vorjahr: 36,4 Pro-

Bessere Ertragslage

Page 20: Wirtschaftslage Mittelstand in Österreich2 Wirtschaftslage Mittelstand in Österreich, Herbst 2016 plus 7,9 Punkten, während er im Herbst des Vor-jahres lediglich knapp über der

Wirtschaftslage Mittelstand in Österreich, Herbst 2016 18

zent) einen Ertragsrückgang hinnehmen. Bei den

Dienstleistern war es dagegen lediglich jedes

vierte Unternehmen (24,1 Prozent; Vorjahr: 21,1

Prozent).

Tab. 14: Ertragslage

gestiegen gleich-

geblieben

gesunken

Verarb. Gewerbe 21,2 (20,9) 42,4 (34,5) 30,6 (36,4)

Bau 16,7 ( 8,2) 46,2 (32,7) 33,3 (51,0)

Handel 23,3 (18,8) 38,7 (40,6) 32,7 (35,3)

Dienstleistungen 22,6 (27,6) 44,5 (43,9) 24,1 (21,1)

Gesamt 21,6 (19,4) 42,4 (38,4) 29,8 (35,1)

Angaben in % der Befragten, Rest o. A., ( ) = Vorjahresangaben

Bei ihrer Ertragslage schauen die Betriebe des

österreichischen Mittelstands wieder zuversichtlich

in die Zukunft. Der Erwartungssaldo beträgt heuer

plus 1,2 Prozentpunkte und liegt damit um 13,5

Zähler über dem Vorjahresergebnis (minus 12,3

Prozentpunkte). Derzeit rechnen 25,6 Prozent der

Befragten mit einem Ertragsplus (Vorjahr: 21,8

Prozent) und 24,4 Prozent mit einem Ertragsmi-

nus (Vorjahr: 34,1 Prozent). Die meisten Betriebe

mit einer positiven Erwartungshaltung finden sich

zurzeit in der Dienstleistungsbranche (29,2 Pro-

zent; Vorjahr: 26,8 Prozent) und beim Verarbei-

tenden Gewerbe (27,1 Prozent; Vorjahr: 28,2 Pro-

zent), die auch als einzige Branchen einen positi-

ven Erwartungssaldo aus steigen und sinken er-

zielen. In den einzelnen Wirtschaftsgruppen be-

fürchtet rund jeder vierte Mittelständler Ertrags-

-2,4

-6,4 -5,9

-14,1-15,7

-8,2

-25

-20

-15

-10

-5

0

5

2011 2012 2013 2014 2015 2016

Pro

zentp

unkte

Aktuelle Ertragslage des Mittelstandes in Österreich (Herbst)

Saldo aus: gestiegen / gesunken

Bessere Ertragslage

Erwartungssaldo

deutlich verbessert

Page 21: Wirtschaftslage Mittelstand in Österreich2 Wirtschaftslage Mittelstand in Österreich, Herbst 2016 plus 7,9 Punkten, während er im Herbst des Vor-jahres lediglich knapp über der

Wirtschaftslage Mittelstand in Österreich, Herbst 2016 19

einbußen. Die meisten Pessimisten findet man

heuer beim Bau (25,6 Prozent; Vorjahr: 50,0 Pro-

zent) und beim Handel (25,3 Prozent; Vorjahr:

35,3 Prozent). Beim Verarbeitenden Gewerbe

sind es 24,7 Prozent (Vorjahr: 30,0 Prozent) und

beim Dienstleistungsgewerbe 22,6 Prozent (Vor-

jahr: 23,6 Prozent).

Tab. 15: Voraussichtliche Erträge

steigend gleich-

bleibend

sinkend

Verarb. Gewerbe 27,1 (28,2) 38,8 (34,5) 24,7 (30,0)

Bau 19,2 ( 7,1) 44,9 (33,7) 25,6 (50,0)

Handel 24,7 (22,6) 36,7 (38,3) 25,3 (35,3)

Dienstleistungen 29,2 (26,8) 34,3 (39,0) 22,6 (23,6)

Gesamt 25,6 (21,8) 37,8 (36,6) 24,4 (34,1)

Angaben in % der Befragten, Rest o. A., ( ) = Vorjahresangaben

3.2 Eigenkapitalsituation

Die meisten Betriebe des österreichischen Mittel-

stands haben ein Eigenkapital von mehr als 30

Prozent der Bilanzsumme. So geben derzeit 40,9

Prozent (Vorjahr: 38,7 Prozent) eine solch hohe

Eigenkapitalausstattung an. Dagegen sind 21,6

Prozent (Vorjahr: 23,4 Prozent) mit weniger als

zehn Prozent Eigenkapital unterkapitalisiert, 20,8

Prozent (Vorjahr: 19,6 Prozent) der Befragten

melden einen Eigenkapitalanteil von höchstens 20

Prozent und 16,8 Prozent (Vorjahr: 18,4 Prozent)

haben eine Eigenkapitalquote von maximal 30

Prozent. Die meisten gut kapitalisierten Betriebe

2,7 3,4

-1,4

-10,1-12,3

1,2

-30

-20

-10

0

10

20

30

2011 2012 2013 2014 2015 2016

Pro

zentp

unkte

Zukünftige Ertragslage im Mittelstand in Österreich (Herbst)

Saldo aus: steigend / sinkend

Eigenkapitalausstattung

zufriedenstellend

Page 22: Wirtschaftslage Mittelstand in Österreich2 Wirtschaftslage Mittelstand in Österreich, Herbst 2016 plus 7,9 Punkten, während er im Herbst des Vor-jahres lediglich knapp über der

Wirtschaftslage Mittelstand in Österreich, Herbst 2016 20

gibt es beim Verarbeitenden Gewerbe, wo mehr

als jeder Zweite (52,6 Prozent) eine Eigenkapital-

quote von über 30 Prozent aufweisen kann (Vor-

jahr: 41,0 Prozent). Auch der Handel kommt mit

einem Anteil von 43,7 Prozent noch auf ein gutes

Ergebnis (Vorjahr: 43,3 Prozent). Rund jeder dritte

Betrieb beim Dienstleistungs- (35,3 Prozent; Vor-

jahr: 37,6 Prozent) und Baugewerbe (31,9 Pro-

zent; Vorjahr: 31,3 Prozent) hat eine ausreichend

hohe Eigenkapitaldecke. Die meisten unterkapita-

lisierten Mittelstandsunternehmen in Österreich

finden sich bei der Dienstleistungsbranche (28,6

Prozent; Vorjahr: 26,5 Prozent) und beim Bau

(27,5 Prozent; Vorjahr: 28,1 Prozent) – beim Han-

del sind es 17,0 Prozent (Vorjahr: 17,3 Prozent)

und beim Verarbeitenden Gewerbe 13,2 Prozent

(Vorjahr: 22,9 Prozent).

Tab. 16: Höhe des Eigenkapitals

bis 10% bis 20% bis 30% über 30%

Verarb. Gew. 13,2 (22,9) 14,5 (18,1) 19,7 (18,1) 52,6 (41,0)

Bau 27,5 (28,1) 20,3 (18,8) 20,3 (21,9) 31,9 (31,3)

Handel 17,0 (17,3) 21,5 (22,0) 17,8 (17,3) 43,7 (43,3)

Dienstleist. 28,6 (26,5) 24,4 (18,8) 11,8 (17,1) 35,3 (37,6)

Gesamt 21,6 (23,4) 20,8 (19,6) 16,8 (18,4) 40,9 (38,7)

Angaben in % der Befragten, ( ) = Vorjahresangaben

23,8 23,220,7

26,729,7

25

20,7 22,323,4

21,6

33,3 34,2

40,3

3733,6 35,2

4137,7 38,7

40,9

0

10

20

30

40

50

60

2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016

Pro

zent

Eigenkapitalausstattung des Mittelstandes in Österreich (Herbst) im Verhältnis zur Bilanzsumme

bis 10% über 30%

Page 23: Wirtschaftslage Mittelstand in Österreich2 Wirtschaftslage Mittelstand in Österreich, Herbst 2016 plus 7,9 Punkten, während er im Herbst des Vor-jahres lediglich knapp über der

Wirtschaftslage Mittelstand in Österreich, Herbst 2016 21

Die Eigenkapitalausstattung der österreichischen

Mittelstandsbetriebe hat sich in den letzten Jahren

wieder verbessert. Der Anteil gut kapitalisierter

Unternehmen stieg von 38,7 Prozent im Herbst

2015 auf aktuell 40,9 Prozent, während im selben

Zeitraum der Anteil der unterkapitalisierten Betrie-

be von 23,4 Prozent auf 21,6 Prozent sank. Im

Zehnjahresvergleich zeigt sich, dass der Anteil gut

kapitalisierter Unternehmen normalerweise keinen

dramatischen Schwankungen unterliegt und zwi-

schen 33,3 und 41,0 Prozent bewegt. Bis auf ei-

nen Höchststand von 29,7 Prozent im Jahr 2011

liegt der Anteil unterkapitalisierter Betriebe beim

österreichischen Mittelstand durchschnittlich bei

rund 23 Prozent.

3.3 Insolvenzen im Mittelstand

Die Zahl der Betriebe in Österreich, die Insolvenz

anmelden mussten, hat sich im Vergleichszeit-

raum erhöht. Waren es im Herbst vergangenen

Jahres 4.023 Insolvenzen im ganzen Land, so

sind es heuer 4.182, was einer Zunahme von 4,0

Prozent entspricht. Eine geringere Insolvenznei-

gung als im Herbst 2015 hatten die Branchen

Sachgütererzeugung (minus 13,2 Prozent), Be-

herbergungs- und Gaststättenwesen (minus 8,4

Prozent) sowie Verkehr- und Nachrichtenübermitt-

lung (minus 6,4 Prozent). Eine spürbare Zunahme

der Insolvenzen gab es beim Kredit- und Versi-

cherungsgewerbe (plus 16,1 Prozent). Bei den

unternehmensnahen Dienstleistungen stieg die

Zahl der Firmenpleiten um 11,1 Prozent, beim

Bauwesen um 10,1 Prozent und beim Handel um

7,4 Prozent.

Insolvenzneigung

leicht gestiegen

Page 24: Wirtschaftslage Mittelstand in Österreich2 Wirtschaftslage Mittelstand in Österreich, Herbst 2016 plus 7,9 Punkten, während er im Herbst des Vor-jahres lediglich knapp über der

Wirtschaftslage Mittelstand in Österreich, Herbst 2016 22

Tab. 17: Insolvenzen nach Branchen 1. bis 3. Quartal 2016

Insolvenzen

(absolut)

Veränderung

(in Prozent)

Sachgütererzeugung 203 ( 234) - 13,2

Bauwesen 763 ( 693) + 10,1

Handel 784 ( 730) + 7,4

Beherbergungs- und

Gaststättenwesen

599 ( 654)

- 8,4

Verkehr- und

Nachrichtenübermittlung

382 ( 408)

- 6,4

Kredit- und

Versicherungsgewerbe

72 ( 62)

+ 16,1

unternehmensbezogene

Dienstleistungen

761 ( 685)

+ 11,1

Sonstige 618 ( 557) + 11,0

Gesamt 4.182 (4.023) + 4,0

( ) = 1.-3. Quartal 2015

Die meisten insolventen Betriebe hatten im Herbst

2016 ihren Sitz in Wien – deren Zahl stieg im Jah-

resverlauf von 1.287 auf 1.430 (plus 11,1 Pro-

zent). Damit weist die österreichische Hauptstadt

die fünfthöchste Steigerungsrate im Bundeslän-

dervergleich auf. Am deutlichsten hat sich die

Situation der Betriebe in Vorarlberg verschlech-

tert, wo sich die Insolvenzen um 21,6 Prozent

erhöhten. In Salzburg waren 17,0 Prozent mehr

Unternehmen als vor einem Jahr von Insolvenzen

betroffen, im Burgenland 14,7 Prozent und in Tirol

12,6 Prozent. In drei Bundesländern sank erfreuli-

cherweise die Zahl der Firmen, die Insolvenz an-

meldeten. In der Steiermark um 9,4 Prozent, in

Niederösterreich um 7,0 Prozent und in Kärnten

um 5,1 Prozent.

Page 25: Wirtschaftslage Mittelstand in Österreich2 Wirtschaftslage Mittelstand in Österreich, Herbst 2016 plus 7,9 Punkten, während er im Herbst des Vor-jahres lediglich knapp über der

Wirtschaftslage Mittelstand in Österreich, Herbst 2016 23

Tab. 18: Unternehmensinsolvenzen nach Bundesländern

1. bis 3. Quartal 2016

Insolvenzen

(absolut)

Veränderung

(in Prozent)

Wien 1.430 (1.287) + 11,1

Niederösterreich 600 ( 645) - 7,0

Burgenland 133 ( 116) + 14,7

Steiermark 542 ( 598) - 9,4

Kärnten 282 ( 297) - 5,1

Oberösterreich 496 ( 478) + 3,8

Salzburg 324 ( 277) + 17,0

Tirol 251 ( 223) + 12,6

Vorarlberg 124 ( 102) + 21,6

( ) = 1.-3. Quartal 2015

3.4 Zahlungsweise der Kunden

Die Zahlungsmoral der Kunden des österreichi-

schen Mittelstands hat sich verbessert. Derzeit

berichten 71,6 Prozent der befragten Betriebe

über einen Zahlungseingang binnen eines Monats

(Vorjahr: 65,3 Prozent), während lediglich 2,6

Prozent der Befragten länger als zwölf Wochen

auf die Begleichung ihrer Rechnung warten müs-

sen (Vorjahr: 3,9 Prozent). Die zuverlässigste

Kundschaft hat der Handel – hier zahlen drei von

vier Kunden (76,0 Prozent; Vorjahr: 68,1 Prozent)

pünktlich. Auch beim Dienstleitungsgewerbe (70,9

Prozent; Vorjahr: 71,9 Prozent), Verarbeitendem

Gewerbe (68,8 Prozent; Vorjahr: 66,1 Prozent)

und Bau (67,7 Prozent; Vorjahr: 53,6 Prozent)

werden die meisten Forderungen binnen 30 Ta-

gen beglichen. Am längsten lassen sich Kunden

der Baubranche mit der Begleichung ihrer Rech-

nungen Zeit: Hier warten 4,6 Prozent der Firmen

mehr als 90 Tage auf ihr Geld (Vorjahr: 7,2 Pro-

zent). Beim Verarbeitenden Gewerbe sind es da-

gegen lediglich 0,8 Prozent der Befragten (Vor-

jahr: 4,5 Prozent).

Zahlungsmoral der Kunden

weiterhin gut

Page 26: Wirtschaftslage Mittelstand in Österreich2 Wirtschaftslage Mittelstand in Österreich, Herbst 2016 plus 7,9 Punkten, während er im Herbst des Vor-jahres lediglich knapp über der

Wirtschaftslage Mittelstand in Österreich, Herbst 2016 24

Tab. 19: Zahlungseingang aller Kunden

bis 30

Tage

bis 60

Tage

bis 90

Tage

über 90

Tage

Verarb. Gew. 68,8 (66,1) 24,6 (23,7) 5,7 ( 5,6) 0,8 ( 4,5)

Bau 67,7 (53,6) 17,7 (26,5) 10,0 (12,7) 4,6 ( 7,2)

Handel 76,0 (68,1) 14,5 (22,6) 6,0 ( 7,5) 3,4 ( 1,8)

Dienstleist. 70,9 (71,9) 21,6 (22,2) 6,0 ( 2,9) 1,5 ( 2,9)

Gesamt 71,6 (65,3) 19,0 (23,6) 6,7 ( 7,1) 2,6 ( 3,9)

Angaben in % der Befragten, ( ) Vorjahresangaben

Der österreichische Mittelstand hatte im Herbst

2016 weniger Forderungsverluste als im Ver-

gleichszeitraum des Vorjahres zu verkraften. So

erhöhte sich der Anteil der Betriebe, die keine

Forderungsverluste verbuchen mussten, von 16,6

Prozent (2015) auf heuer 19,8 Prozent. In den

Fällen, in denen die mittelständischen Unterneh-

men einen Teil ihrer Forderungen abschreiben

mussten, hat sich der Anteil der betroffenen Fir-

men verringert. Am deutlichsten war die Abnahme

bei Forderungsverlusten in Höhe von mehr als 1,0

Prozent des Umsatzaufkommens. Derzeit klagen

nur 6,4 Prozent der Befragten über einen derart

hohen Verlust, während es vor Jahresfrist noch

11,4 Prozent waren.

Am zuverlässigsten sind die Kunden der Dienst-

leistungsbranche. Hier kann sich jeder vierte Be-

trieb (25,5 Prozent; Vorjahr: 22,8 Prozent) über

eine vollständige Begleichung seiner Rechnungen

freuen – beim Handel ist es immerhin jeder fünfte

(20,0 Prozent; Vorjahr: 17,3 Prozent), beim Verar-

beitenden Gewerbe jeder sechste (17,6 Prozent;

Vorjahr: 10,9 Prozent) und beim Bau jeder neunte

(11,5 Prozent; Vorjahr: 14,3 Prozent).

In allen vier Wirtschaftsbereichen hat sich im Jah-

resverlauf der Anteil der Firmen, die auf Forde-

rungen von mehr als 1,0 Prozent ihres Umsatzes

sitzen geblieben sind, verringert.

Von hohen Forderungsverlusten waren dagegen

besonders die Branchen Dienstleistung (8,0 Pro-

Forderungsverluste

geringer als im Vorjahr

Page 27: Wirtschaftslage Mittelstand in Österreich2 Wirtschaftslage Mittelstand in Österreich, Herbst 2016 plus 7,9 Punkten, während er im Herbst des Vor-jahres lediglich knapp über der

Wirtschaftslage Mittelstand in Österreich, Herbst 2016 25

zent; Vorjahr: 12,2 Prozent) und Bau (7,7 Prozent;

Vorjahr: 18,4 Prozent) betroffen.

Tab. 20: Höhe der durchschnittlichen Forderungsverluste im

Verhältnis zum Umsatz

keine For-

derungs-

verluste

bis 0,1% bis 0,5% bis 1,0% über 1,0%

Verarb.

Gewerbe

17,6 (10,9)

37,6 (40,9)

22,4 (22,7)

7,1 (11,8)

4,7 (10,0)

Bau 11,5 (14,3) 30,8 (23,5) 24,4 (20,4) 14,1 (21,4) 7,7 (18,4)

Handel 20,0 (17,3) 40,0 (41,4) 16,0 (18,0) 8,7 ( 9,0) 5,3 ( 6,8)

Dienstleist. 25,5 (22,8) 28,5 (30,9) 12,4 (17,1) 11,7 ( 8,9) 8,0 (12,2)

Gesamt 19,8 (16,6) 34,4 (34,7) 17,6 (19,4) 10,2 (12,3) 6,4 (11,4)

Angaben in % der Befragten; Rest o. A.; ( ) = Vorjahresangaben

4 Wirtschaftspolitischer Fokus:

Kreditentwicklungen und

Finanzierungsbedingungen

Auch im Herbst dieses Jahres sind für Kreditneh-

mer in Österreich viele Hürden zu überwinden, bis

Sparkassen und Banken den Kredit genehmigen.

Mehr als die Hälfte der Befragten (60,0 Prozent;

Vorjahr: 61,2 Prozent) klagt über verschärfte Fi-

nanzierungsbedingungen, während lediglich 1,6

Prozent der österreichischen Mittelständler über

eine Lockerung bei der Kreditvergabe berichten

(Vorjahr: 1,3 Prozent).

Auch in den einzelnen Wirtschaftsbereichen sieht

man die Situation ähnlich. Spitzenreiter sind hier

die Dienstleistungsunternehmen, von denen 62,8

Prozent (Vorjahr: 61,8 Prozent) eine Verschärfung

der Finanzierungsbedingungen wahrgenommen

haben. An letzter Stelle steht die Baubranche mit

einem Anteil von 56,4 Prozent (Vorjahr 64,3 Pro-

zent) der Befragten. Optimisten finden sich bei der

Beurteilung der Kreditvergabekonditionen eher

selten. So sprechen beim Verarbeitendem Ge-

werbe 2,4 Prozent (Vorjahr: 0,9 Prozent) und bei

der Dienstleistungsbranche 2,2 Prozent (Vorjahr:

0,8 Prozent) von einer Lockerung der Finanzie-

rungsbedingungen, bei Bau (1,3 Prozent; Vorjahr:

Weiterhin schwierige

Finanzierungsbedingungen

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Wirtschaftslage Mittelstand in Österreich, Herbst 2016 26

2,0 Prozent) und Handel (0,7 Prozent; Vorjahr: 1,5

Prozent) sind es noch weniger.

Tab. 21: Veränderung der Finanzierungsbedingungen

gelockert unverändert verschärft

Verarb. Gewerbe 2,4 ( 0,9) 22,4 (30,9) 58,8 (58,2)

Bau 1,3 ( 2,0) 30,8 (23,5) 56,4 (64,3)

Handel 0,7 ( 1,5) 20,0 (25,6) 60,0 (60,9)

Dienstleistungen 2,2 ( 0,8) 19,7 (26,0) 62,8 (61,8)

Gesamt 1,6 ( 1,3) 22,2 (26,5) 60,0 (61,2)

Angaben in % der Befragten, Rest o. A., ( ) = Vorjahresangaben

Fast jeder befragte Betrieb (95,3 Prozent) in Ös-

terreich bemängelt, dass die Geldinstitute immer

mehr Sicherheiten verlangen. Mehr als jeder fünf-

te Mittelständler (21,8 Prozent) klagt darüber,

dass sein Kredit nicht in der gewünschten Höhe

bewilligt wurde und bei 15,6 Prozent der Befrag-

ten wurde der Kredit abgelehnt. Als weitere Fi-

nanzierungshemmnisse werten die mittelständi-

schen Unternehmen in Österreich Zinserhöhun-

gen (12,5 Prozent) und eine Ablehnung der ge-

wünschten Laufzeit (10,1 Prozent)

Veränderungen der Kreditkonditionen

Angaben in Prozent der Befragten, die verschärfte Finanzierungs-

bedingungen sehen; Mehrfachnennungen möglich

4,3

10,1

12,5

15,6

21,8

95,3

0,0 10,0 20,0 30,0 40,0 50,0 60,0 70,0 80,0 90,0 100,0

Sonstiges

nicht in gewünschter Laufzeit

Zinserhöhung

Kreditablehnung

nicht in gewünschter Höhe

mehr Sicherheiten

Page 29: Wirtschaftslage Mittelstand in Österreich2 Wirtschaftslage Mittelstand in Österreich, Herbst 2016 plus 7,9 Punkten, während er im Herbst des Vor-jahres lediglich knapp über der

Wirtschaftslage Mittelstand in Österreich, Herbst 2016 27

Auch für die Zukunft rechnen die österreichischen

Mittelständler nicht mit einer Lockerung der Fi-

nanzierungsbedingungen seitens der Geldinstitu-

te. Lediglich 15 Prozent der Befragten sehen kei-

nen Anlass zur Sorge und erwarten keine Schwie-

rigkeiten bei der Kreditaufnahme. Die meisten

Betriebe befürchten jedoch Verschärfungen bei

der Kreditvergabe. So stellen sich die meisten

Kreditnehmer darauf ein, mehr Sicherheiten

nachweisen zu müssen (78,8 Prozent), sich einer

intensiveren Prüfung ihres Kreditwunsches zu

unterziehen (66,5 Prozent), höhere Zinsen zahlen

zu müssen (26,3 Prozent), ihren Kredit nicht be-

willigt zu bekommen (13,7 Prozent) oder eine

andere als die gewünschte Laufzeit akzeptieren

zu müssen (8,6 Prozent).

Erwartete Veränderungen bei der künftigen Kreditaufnahme

Angaben in % der Befragten; Mehrfachnennungen möglich

8,6

13,7

15,0

18,8

26,3

66,5

78,8

0,0 10,0 20,0 30,0 40,0 50,0 60,0 70,0 80,0 90,0

nicht in gewünschter Laufzeit

Kreditablehnung

keine Schwierigkeiten

nicht in gewünschter Höhe

Zinserhöhung

intensivere Prüfung des Kreditwunschs

mehr Sicherheiten

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Wirtschaftslage Mittelstand in Österreich, Herbst 2016 28

5 Zusammenfassung

Das Konjunkturklima des Mittelstands in Öster-

reich hat sich verbessert. Das Creditreform

Klimabarometer als wichtiger Stimmungsindikator

stieg im Jahresverlauf auf plus 7,9 Punkte (Vor-

jahr: plus 0,1 Punkte). Lage- und Erwartungsindex

weisen gleichermaßen positive Werte auf.

Die Auftragslage der mittelständischen Betriebe

stellt sich im Herbst 2016 besser dar als im Ver-

gleichszeitraum des Vorjahres. Der Auftragssaldo

befindet sich mit plus 5,7 Prozentpunkten wieder

im positiven Bereich und legte damit ordentlich zu.

Trotz der aktuell guten Auftragsentwicklung über-

wiegt bei den meisten Mittelständlern beim Blick in

die Zukunft die Skepsis. Der Erwartungssaldo ist

weiterhin negativ, allerdings mit 0,7 Prozentpunk-

ten nur knapp unter der Nulllinie und damit we-

sentlich besser als im Herbst 2015 (minus 13,8

Prozentpunkte).

Die Preise, die die österreichischen Mittelständler

für ihre Waren und Dienstleistungen verlangt ha-

ben, sind per Saldo in den letzten Wochen nicht

gestiegen. Nur 11,1 Prozent der Befragten konn-

ten sich über höhere Angebotspreise freuen, 18,7

Prozent klagten dagegen über einen Preisverfall.

Mit signifikanten Preissteigerungen rechnet daher

derzeit niemand im österreichischen Mittelstand

(Erwartungssaldo: minus 1,2 Prozentpunkte).

Eine positive Entwicklung gab es bei der Umsatz-

entwicklung der mittelständischen Betriebe. Der

Umsatzsaldo beträgt gute plus 11,1 Prozentpunk-

te und liegt damit deutlich über dem Vorjahreser-

gebnis von 0,0 Prozentpunkten. Auch hinsichtlich

der Umsatzerwartungen hat der Optimismus des

Mittelstands zugenommen. Der Erwartungssaldo

ist im positiven Bereich, da 23,8 Prozent der Be-

fragten mit einem Umsatzplus rechnen und 19,1

Prozent mit einem Umsatzminus.

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Wirtschaftslage Mittelstand in Österreich, Herbst 2016 29

Der günstigere Konjunkturverlauf beflügelte auch

den Arbeitsmarkt. Die Betriebe des österreichi-

schen Mittelstands zeigten sich recht einstellungs-

freudig im Herbst dieses Jahres. Der Personalsal-

do liegt bei plus 9,6 Prozentpunkten. Damit

scheint der Personalbedarf vorerst gedeckt, denn

per Saldo aus aufstocken und verkleinern wird

sich die Mitarbeiterzahl in den nächsten Monaten

nicht erhöhen (Erwartungssaldo: minus 4,9 Pro-

zentpunkte).

Auch die Investitionsbereitschaft hat im österrei-

chischen Mittelstand wieder zugenommen. So

haben insgesamt 37,6 Prozent der Befragten Geld

für Maschinen, Ausrüstung und Fahrzeuge in die

Hand genommen. Die meisten Investitionen wa-

ren Ersatzinvestitionen, gefolgt von Erweiterungs-

und Rationalisierungsinvestitionen.

Auch bei der Ertragslage deutet sich eine Verbes-

serung an. Der Ertragssaldo konnte sich von mi-

nus 15,7 Prozentpunkten im Herbst 2015 auf der-

zeit minus 8,2 Prozentpunkte steigern. Bei den

Ertragserwartungen zeigen sich die österreichi-

schen Mittelstandsunternehmen dagegen optimis-

tischer. Hier beträgt der Saldo plus 1,2 Prozent-

punkte und liegt damit deutlich über dem Vorjah-

resergebnis (minus 12,3 Prozentpunkte).

Die Eigenkapitalausstattung der mittelständischen

Betriebe in Österreich ist stabil geblieben. So ha-

ben 40,9 Prozent der befragten Betriebe ein Ei-

genkapital von über 30 Prozent der Bilanzsumme.

Unterkapitalisiert (höchstens zehn Prozent Eigen-

kapital) ist dagegen rund jede fünfte Firma (21,6

Prozent) in Österreich.

Die Insolvenzen der Unternehmen haben sich im

Jahresverlauf leicht um 4,0 Prozent erhöht. In den

meisten Branchen gab es mehr Insolvenzen als

vor einem Jahr. Die höchste Steigerungsrate bei

den Bundesländern erzielte Vorarlberg mit einer

Zunahme um 21,6 Prozent.

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Wirtschaftslage Mittelstand in Österreich, Herbst 2016 30

Die Zahlungsmoral der Kunden des österreichi-

schen Mittelstands ist auch im Herbst dieses Jah-

res gut, hat sich sogar verbessert. Die Mehrheit

(71,6 Prozent) zahlt binnen eines Monats. Die

Forderungsverluste waren insgesamt geringer als

vor Jahresfrist. Jeder fünfte Betrieb (19,8 Prozent)

hatte gar keine Forderungsverluste zu beklagen

und nur 6,4 Prozent der Befragten mussten Ver-

luste vom mehr als 1,0 Prozent ihres Umsatzes

verkraften.

Wie in den Jahren zuvor empfinden die meisten

Mittelständler die Kreditvergabekonditionen der

Geldinstitute als restriktiv. So klagen 60 Prozent

über verschärfte Finanzierungsbedingungen. An

erster Stelle wird hier die Erbringung von mehr

Sicherheiten genannt (95,3 Prozent). Auch für die

Zukunft rechnet kaum jemand mit einer Lockerung

der Finanzierungskonditionen. Viele Betriebe be-

fürchten, dass sie künftig mehr Sicherheiten vor-

weisen müssen (78,8 Prozent) und dass ihr Kre-

ditwunsch intensiver geprüft wird (66,5 Prozent).

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Wirtschaftslage Mittelstand in Österreich, Herbst 2016 31

6 Basis der Untersuchung

Unter kleinen und mittleren Betrieben sind Unter-

nehmen in einer Größenklasse mit bis zu 500

Beschäftigten zu verstehen. Dabei liegen die

durchschnittlichen Mitarbeiterzahlen im industriel-

len Bereich höher als bei Dienstleistern und Han-

del. Entscheidender für die Definition eines Be-

triebes als mittelständisch ist jedoch die Personal-

union von Geschäftsführer und Inhaber.

Im Sinne der vorgenannten Begriffsbestimmung

wurden Unternehmen in Österreichs Mittelstand

befragt. Die Stichprobenergebnisse wurden ge-

mäß Wirtschaftsstruktur der OECD hochgerech-

net. Die Rücksendefrist der Fragebögen endete

im September 2016. Die weiteren Strukturmerk-

male der befragten Betriebe ergeben sich aus den

folgenden Aufschlüsselungen.

Folgende Branchen haben sich an der Umfrage

beteiligt:

Verarbeitendes Gewerbe

Chemische Industrie (einschl. Kunststoff-,

Gummi- und Asbestverarbeitung)

Gewinnung und Verarbeitung von Steinen und

Erden; Feinkeramik und Glasgewerbe

Eisen- und NE-Metallerzeugung/-verarbeitung,

Gießerei und Stahlverformung sowie Stahl-,

Maschinen- und Fahrzeugbau

Elektrotechnik, Feinmechanik/Optik, Herstel-

lung von EBM-Waren, Musikinstrumenten,

Sportgeräten, Spiel- und Schmuckwaren

Holz-, Papier- und Druckgewerbe

Leder-, Textil- und Bekleidungsgewerbe

Nahrungs- und Genussmittelgewerbe

Baugewerbe

Bauhauptgewerbe

Ausbau- und Bauhilfsgewerbe

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Wirtschaftslage Mittelstand in Österreich, Herbst 2016 32

Großhandel

Investitionsgüter

Konsumgüter

Einzelhandel

Gebrauchsgüter

Verbrauchsgüter

Dienstleistungen

Spedition, Lagerei

Gebäudereinigung

Abfall- und Abwasserbeseitigung

Technische Beratung und Planung

Datenverarbeitung

Beherbergungsgewerbe

Gaststättengewerbe

Finanzdienstleister

sonstige Unternehmen und freie Berufe

Tab. 22: Rechtsformen der befragten Unternehmen

Einzelkaufmann 12,0

OG 1,3

KG 2,9

GmbH 73,6

GmbH & Co. KG 8,7

AG 1,1

Sonstige 0,4

Angaben in % der Befragten

Tab. 23: Anzahl der Beschäftigten

1 – 5 8,7

6 – 10 15,6

11 – 20 29,3

21 – 50 29,3

51 – 100 9,8

101 – 250 4,2

251 – 500 2,0

Angaben in % der Befragten, Rest o. A.

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Wirtschaftslage Mittelstand in Österreich, Herbst 2016 33

Tab. 24: Sitz des Unternehmens

Wien 16,7

Niederösterreich 20,0

Burgenland 2,9

Oberösterreich 18,2

Steiermark 12,9

Kärnten 5,1

Salzburg 10,0

Tirol 9,3

Vorarlberg 4,9

Angaben in % der Befragten

Durchgeführt von:

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E-Mail: [email protected]

Die Umfrage erfolgte durch Pitters Trendexpert©,

Wien.

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Wien, im November 2016