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Rostock bleibt sauber Ein Porträt von Wolf-Christian Volkmann, Geschäftsführer der Stadtentsorgung Rostock Seite 2/3 Die Quadratur des Kreises Rechnet sich die Rürup-Rente für Unternehmer doch? Harry Warnke hat gerechnet Seite 4 Hier kauft der Weihnachtsmann Der Marktführer in Sachen Merchandising kommt aus Rostock. WIRTSCHAFTSREPORT sprach mit der erfolgreichen Unternehmerin Jana Blaschka Seite 8/9 Alles was Recht ist Ein-Prozent-Regelung: Navigationsgeräte erhöhen den Listenpreis des Firmenwagens Seite 10/11 Bürokratie abbauen Regionales Wirtschaftsforum mit Justizminister Erwin Sellering Seite 16/17 Kreativschmiede Informatik Center in Roggentin lockt Softwareentwickler und Informationstechnologen Seite 24 Impressum 28 Editorial 1 Dr. Ulrich Seidel Geschäftsführer des Unternehmerverbandes Ro- stock und Umgebung e.V. Liebe Leser, weltweiter Handel, aber auch grenzüberschreitende Investitionen gehören zu den wichtigsten Voraussetzungen für Wachstum, Beschäftigung und Wohlstand in Deutschland. Wie kaum ein anderes Industrieland profitieren wir von offenen Weltmärkten und den internationalen Verflechtungen. Die robuste Außenwirt- schaftskonjunktur liefert konstante Wachstumsbeiträge, ohne die sich Deutsch- land seit Jahren in einer tiefen Rezession befände. Zur Einbindung in die Welt- wirtschaft gibt es keine Alternative. Internationalisierung ist für unsere Wirt- schaft überlebenswichtig. Wir verlangenvon der Politik, das sie den Mittelstand auch bei der Globalisierung berücksichtigt, denn infolge der Globalisierung hat der Mittelstand Probleme. Hier will der Verband Einfluß nehmen und das mit dem Unternehmertag am 3. März ordnungspolitisch untersetzen. Eine dynamische, zukunftsorientierte Politik muss dazu beitragen, das Aus- landsengagement unserer Wirtschaft längerfristig auszubauen und zu sichern. Erwartungen unseres Verbandes an die Außenwirtschaftspolitik der 16. Legisla- turperiode sind: die Chancen und den Stellenwert der Außenwirtschaftspolitik zu stärken, die Außenwirtschaftsförderung auszubauen, das Zoll- und Außenwirtschaftsrecht praxisnah auszugestalten, verbesserten Zugang zu internationalen Märkten zu ermöglichen und die Entwicklungspolitik stärker an den Belangen der Wirtschaft auszurichten und das Ansehen des Wirtschaftsstandorts Deutschland weltweit zu verbessern. Die große Bandbreite von Auftrags- und Umsatzchancen im Skandinavischen Raum und Schleswig-Holstein wird von den Firmen unseres Landes nicht optimal genutzt. Damit die Unternehmen verstärkt über den regionalen Raum hinaus agieren, arbeitet der Rostocker Unternehmerverband im Projekt mit. Die Kooperationsschiene ins Ausland heißt für das mittelständische Unterneh- men immer personale Bindung. Neue Vertriebsstrukturen auf dieser Basis zu su- chen, ist wichtig. Darum werden die Kooperationen mit Skandinavien, speziell mit Schweden – aber auch mit Dänemark, Estland und anderen nördlichen Re- gionen, zur Zeit durch unseren Unternehmerverband ausgebaut. So werden di- rekt vor Ort in Schweden durch den Unternehmerverband die Möglichkeiten und Rahmenbedingungen für die Auftragseinwerbung bis hin zu den Submis- sionsterminen erkundet. Ausschreibungen können nach Anfrage eingeholt und bewertet werden. Der Unternehmerverband hat bereits Kontakte mit Wirt- schaftsverbänden und Organen vor Ort aufgenommen, hat Ansprechpartner vor Ort. Kommunikation und Kooperation sind die Schlüssel für eine gute Wirt- schaftsentwicklung, vor allem für strukturschwache Regionen, wie die unsere sie darstellt. Die Erfahrungen, die auf den Reisen der UV-Geschäftsführung nach Schweden und Vietnam gemacht wurden, bestätigen dieses. Ein weiterer Punkt ist, dass die kleinen Betriebe zu wenig Forschungs- und Entwicklungsleistungen bieten. Sie bietet aber den Vorteil der größeren Flexibi- lität und einfacherer Hierarchien. Die Mehrzahl der Firmen, die noch nicht ko- operieren, begründet dies mit praktischen Realisierungsproblemen. Dem will der Unternehmerverband entgegenwirken, denn damit werden Wettbewerbs- vorteile verschenkt. Herzlichst, Ihr DIE THEMEN

WRR Dezember andre...Dr. Ulrich Seidel Geschäftsführer des Unternehmerverbandes Ro-stock und Umgebung e.V. ... ohne die sich Deutsch-land seit Jahren in einer tiefen Rezession befände

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  • Rostock bleibt sauberEin Porträt von

    Wolf-Christian Volkmann,

    Geschäftsführer der

    Stadtentsorgung Rostock

    Seite 2/3

    Die Quadratur des KreisesRechnet sich die Rürup-Rente

    für Unternehmer doch?

    Harry Warnke hat gerechnet

    Seite 4

    Hier kauft der WeihnachtsmannDer Marktführer in Sachen

    Merchandising kommt aus

    Rostock. WIRTSCHAFTSREPORT

    sprach mit der erfolgreichen

    Unternehmerin Jana Blaschka

    Seite 8/9

    Alles was Recht istEin-Prozent-Regelung:

    Navigationsgeräte erhöhen

    den Listenpreis des Firmenwagens

    Seite 10/11

    Bürokratie abbauenRegionales Wirtschaftsforum

    mit Justizminister Erwin Sellering

    Seite 16/17

    KreativschmiedeInformatik Center in

    Roggentin lockt

    Softwareentwickler und

    Informationstechnologen

    Seite 24

    Impressum 28

    Editorial 1

    Dr. Ulrich Seidel

    Geschäftsführer desUnternehmerverbandes Ro-stock und Umgebung e.V.

    Liebe Leser,

    weltweiter Handel, aber auch grenzüberschreitende Investitionen gehören zuden wichtigsten Voraussetzungen für Wachstum, Beschäftigung und Wohlstandin Deutschland. Wie kaum ein anderes Industrieland profitieren wir von offenenWeltmärkten und den internationalen Verflechtungen. Die robuste Außenwirt-schaftskonjunktur liefert konstante Wachstumsbeiträge, ohne die sich Deutsch-land seit Jahren in einer tiefen Rezession befände. Zur Einbindung in die Welt-wirtschaft gibt es keine Alternative. Internationalisierung ist für unsere Wirt-schaft überlebenswichtig. Wir verlangenvon der Politik, das sie den Mittelstandauch bei der Globalisierung berücksichtigt, denn infolge der Globalisierung hatder Mittelstand Probleme. Hier will der Verband Einfluß nehmen und das mitdem Unternehmertag am 3. März ordnungspolitisch untersetzen.Eine dynamische, zukunftsorientierte Politik muss dazu beitragen, das Aus-landsengagement unserer Wirtschaft längerfristig auszubauen und zu sichern.Erwartungen unseres Verbandes an die Außenwirtschaftspolitik der 16. Legisla-turperiode sind:• die Chancen und den Stellenwert der Außenwirtschaftspolitik zu stärken,• die Außenwirtschaftsförderung auszubauen,• das Zoll- und Außenwirtschaftsrecht praxisnah auszugestalten,• verbesserten Zugang zu internationalen Märkten zu ermöglichen und die

    Entwicklungspolitik stärker an den Belangen der Wirtschaft auszurichten und• das Ansehen des Wirtschaftsstandorts Deutschland weltweit zu verbessern.Die große Bandbreite von Auftrags- und Umsatzchancen im SkandinavischenRaum und Schleswig-Holstein wird von den Firmen unseres Landes nicht optimalgenutzt. Damit die Unternehmen verstärkt über den regionalen Raum hinausagieren, arbeitet der Rostocker Unternehmerverband im Projekt mit.Die Kooperationsschiene ins Ausland heißt für das mittelständische Unterneh-men immer personale Bindung. Neue Vertriebsstrukturen auf dieser Basis zu su-chen, ist wichtig. Darum werden die Kooperationen mit Skandinavien, speziellmit Schweden – aber auch mit Dänemark, Estland und anderen nördlichen Re-gionen, zur Zeit durch unseren Unternehmerverband ausgebaut. So werden di-rekt vor Ort in Schweden durch den Unternehmerverband die Möglichkeitenund Rahmenbedingungen für die Auftragseinwerbung bis hin zu den Submis-sionsterminen erkundet. Ausschreibungen können nach Anfrage eingeholt undbewertet werden. Der Unternehmerverband hat bereits Kontakte mit Wirt-schaftsverbänden und Organen vor Ort aufgenommen, hat Ansprechpartnervor Ort. Kommunikation und Kooperation sind die Schlüssel für eine gute Wirt-schaftsentwicklung, vor allem für strukturschwache Regionen, wie die unsere siedarstellt. Die Erfahrungen, die auf den Reisen der UV-Geschäftsführung nachSchweden und Vietnam gemacht wurden, bestätigen dieses. Ein weiterer Punkt ist, dass die kleinen Betriebe zu wenig Forschungs- undEntwicklungsleistungen bieten. Sie bietet aber den Vorteil der größeren Flexibi-lität und einfacherer Hierarchien. Die Mehrzahl der Firmen, die noch nicht ko-operieren, begründet dies mit praktischen Realisierungsproblemen. Dem willder Unternehmerverband entgegenwirken, denn damit werden Wettbewerbs-vorteile verschenkt.

    Herzlichst, Ihr

    DIE THEMEN

  • Rostock bleibt sauberWolf-Christian Volkmann - Chef der Stadtentsorgung - hält das Steuer fest in der Hand

    Wirtschaftsreport | Dezember 2005 FIRMENPORTRÄT2

  • Der erste Schnee auf Rostocks Straßen.Wolf-Christian Volkmann, Geschäfts-führer der Stadtentsorgung Rostock,trinkt vor sechs Uhr trotzdem seinenKaffee in Ruhe aus, liest dabei die Ta-gespresse, bevor er sich auf den Wegzur Arbeit macht. Schnee auf seinenStraßen verunsichert ihn nicht wirklich.Er ist gerüstet, sein Team steht bereit.

    Auf dem Weg durch die Werkstatt amPetridamm grüßen ihn die Kollegenfreundschaftlich. Man kennt sich ebengut, ist schon durch dick und dünn ge-gangen. Das ist einer von uns,schwingt in den Gesprächen mit.Stimmt. Der gebürtige Rostocker istschon seit 31 Jahren im Dienste derStadtentsorgung. 1975 fing er hier alsSchichtleiter für Straßenreinigung undWinterdienst an. „Es gab erst einenWinter, der uns wirklich ins Schwitzenbrachte“, stellt er fest und lächelt. „Soschnell kann uns der Schnee hier nichtsanhaben.“ Als er im Büro eintrifft sinddie großen Straßen längst beräumt.

    Der heute 58jährige Geschäftsführerder Stadtentsorgung Rostock ist ge-blieben, als der Leitbetrieb des Ostsee-bezirks 1990/1991 in eine private Ge-sellschaft umgewandelt wurde. AdéVEB. Wilkommen in der Marktwirt-schaft? Die Stadt Rostock übernahmhundert Prozent Anteile. Seitdemwurde richtig investiert. Rund 160Millionen Mark sind in die Technik ge-flossen. Spezialfahrzeuge, Kehrmaschi-nen, Behälter, Plastetonnen - nach derWende wurde von Grund auf moderni-siert.Von einst 420 Mitarbeitern blieben273. Volkmann ist einer von ihnen. Ergeht seinen Weg. „Ich mußte nichtdarüber nachdenken, woanders hinzu-gehen. Also bin ich geblieben“, sagtVolkman.1990 kommen ihm seine Programmier-kenntnisse aus der Zeit vor der Stadt-entsorgung zugute. Er begreift schnelldie Notwendigkeit, das Unternehmenmodern auszurichten. So gehört esauch zu seinem Aufgabenbereich, dieGesellschaft mit IT-Technik aufzurü-sten. 1993 wird er Prokurist. Als imJahr 2000 die Stadt 49 Prozent ihrerAnteile verkauft, steht das Unterneh-men gut da. Jährlich werden heute45.000 Tonnen Restmüll verarbeitet,12.000 Tonnen Papier und 15.000 Ton-

    nen Sperrmüll abgeholt. 17.000 Ton-nen Kompostabfälle und 5.000 Leicht-verpackungen leitet die Stadtentsor-gung in die richtigen Entsorgungska-näle. Wolf-Christian Volkmann wird seinerAufgabe gerecht. Im Jahre 2002 über-nimmt er den Geschäftsführerpostenin „seinem“ Betrieb. Jeden Morgen

    trifft er sich mit verantwortlichen Kol-legen zur Besprechung. „Ich brauchediesen direkten Kontakt, das Ge-spräch“ sagt er. „So habe ich aucheinen kurzen Draht zu meinen Leuten,um das operative Geschäft zu mana-gen.“ Schließlich sind die Rostockerauch außerhalb ihrer Hansestadt imEinsatz. „40 Prozent unserer Aufgabenerledigen wir im Umland wie Sanitzoder Graal-Müritz. Wir stellen uns demMarkt.“ Ein hektisches Geschäft, dennnichts ist schlimmer als dreckige Stra-ßen oder volle Tonnen. Hinzu kommt,dass viele Einsätze erst ab 6 Uhr mor-gens und maximal bis 22 Uhr durchge-führt werden können. Manchmal istder Job ein Wettlauf mit der Zeit. Aus-nahmen gelten nur im Winter, wennSchnee und Eis die Verkehrswege be-

    decken. 22 Winterfahrzeuge wartentäglich auf ihren Einsatzbefehl von der24-Stunden-Zentrale. „In der Ruheliegt die Kraft“, hat sich der studierteTransportlogistiker und Diplom-Inge-nieur trotzdem zum Leitspruch ge-macht. In seiner Freizeit im Sommerwerkelt er im Garten an seiner Modell-bahn. Ein Bahnhof, Bahnübergängeund natürlich auch Entsorgungsfahr-zeuge finden sich dort wieder. Anderswie bei den viel kleineren TT-Modellenfährt diese Gartenbahn nur unterfreiem Himmel. Dort, an der frischen Luft, findet er dieRuhe, sammelt die Kraft, die er täglichbraucht. „Hier kann ich auch mal ab-schalten.“ Wenn er die Zeit dazu fin-det. Durch das Engagement der Stadt-entsorgung beim HC Empor Rostockals Sponsor, ist Volkmann bei fastjedem Handball-Spiel dabei. Und weiler die Dinge entweder ganz oder garnicht macht, übernahm er auch dasMandat des Aufsichtsratsvorsitzenden.„Damit es aufwärts geht, muss mansich engagieren“, sagt er mit hanseati-scher Entschlossenheit. „Rostock istschließlich eine der schönsten StädteDeutschlands.“ Immerhin die Stadt, inder er groß geworden ist. Wolf-Chri-stian Volkmann wollte eigentlich „See-fahrer“ auf der Ostsee werden, wohldeshalb hält er bei der Stadtentsor-gung das Steuer fest in der Hand.

    Holger Herrmann

    „Ich musste nicht darüber nachdenken, woanders

    hinzugehen.“

    Aktuelles 3

    Freundschaftliches Verhältnis mit Kollegen: Wolf-Christian Volkmann (re.)

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  • Klaus Källwich hat die Lösung gefun-den. Als der Personalchef eines mittel-ständischen Modefabrikanten vorzwei Jahren bei seinen Gehaltsver-handlungen mit dem Betriebsrat nichtmehr weiterkam, fragte er seinenSteuerberater um Rat.

    „Wie kann ich unseren Mitarbeiterndas Gehalt erhöhen, ohne dass es michals Unternehmer etwas kostet?“, lau-tete die knifflige Aufgabe. Die Qua-dratur des Kreises war möglich: Käll-wich einigte sich mit seinen Mitarbei-tern auf ein Betriebsrentenmodell undgab die von der Firma gesparten Sozi-alabgaben an die Angestellten weiter.So hat jeder Mitarbeiter jährlich rund500 Euro mehr auf dem Konto und dieModefirma ihren Betriebsfrieden wie-der.

    Sympathischer Betrieb

    Die Motivation der Mitarbeiter ist einschlagendes Argument für eine bAV-Lösung. Ein Unternehmen, das sich umdie AItersvorsorge der Beschäftigtenkümmert, ist für Arbeitnehmer attrak-tiver. Es fällt leichter, neue Mitarbeiterzu gewinnen. Die Gefahr, Leistungsträ-ger an die Konkurrenz zu verlieren,wird mit der Unterstützungskasse odereiner Direktzusage minimiert.

    Die Mittel für die eigene betrieblicheVorsorge dürfen GeschäftsführendeGesellschafter sogar dem Betrieb alsDarlehen bereitstellen Sie verbessernso die Liquidität des Unternehmensund verschaffen finanziellen Spiel-raum. Weiterer Bonus: Arbeitgeberfi-nanzierte Mittel sind - anders als ar-beitnehmerfinanzierte - unbefristetsozialversicherungsbefreit.

    Hohe Komplexität

    „Um die richtige Entscheidung für dieAltersvorsorge treffen zu können,braucht auch der Unternehmer kom-petente Beratung“, erklärt Dresdner-Bank-Vorstand Andreas Georgi. Nur sokann er bei der Komplexität des The-mas sicher sein, dass er am Anfangkeine Fehler macht und die Zukunft

    richtig gestaltet. Hierbei sollte er un-bedingt spezialisierte Finanzpartnereinbeziehen. „Schließlich geht es umsein Unternehmen und seine Mit-arbeiter. Unsere Geschäftskunden Pro-fitieren von einem ganzheitlichen Be-ratungsansatz“, sagt Georgi. Wichtig:Private und betriebliche Finanzpla-nung sollten zueinander passen.

    Alternative Rürup

    Einzig Selbstständige kommen nichtper bAV in den Genuss der staatlichenFörderung. Ihr Ausweg: Mit Einfüh-rung des Alterseinkünftegesetzeshaben sie seit 1.1.2005 Anspruch aufdie Basisrente - auch Rürup-Rente ge-nannt. Bis zu 20 000 Euro im Jahr kön-nen Sparer auf diesem Weg steuerlichgeltend machen (s. Kasten unten).

    Ältere Selbstständige, die bisher dieVorsorge versäumt haben oder nochwährend ihrer Erwerbsphase zumhöchsten Satz Steuern sparen wollen,greifen zu einem simplen Trick.Mit der Basissofortrente sichern sie sicheine lebenslange Rente und sparengleichzeitig Steuern (s. Kasten unten).

    Vorteile im Blick

    * Sozialabgaben sparen: Unterneh-men zahlen keine Sozialabgaben fürbAV-Beiträge

    * Führungskräfte binden: Mit der Unterstützungskasse oder einer Di-rektzusage binden Unternehmen wichtige Arbeitnehmer.

    * Motivation steigern: Der Betrieb wird durch bAV attraktiver für Ar-beitnehmer.

    * Steuern sparen für Selbstständige: Auch Selbstständige sichern sich staatliche Unterstützung durch die Basis/Rürup-Rente.

    (siehe auch Seite 12)

    Wirtschaftsreport | November 2005 WIRTSCHAFT4

    Die Quadratur des Kreisesvon Harry Warnke

    Der Staat unterstützt inzwischen auch Selbstständige

    Rürup-Rente Privatrente

    Beiträge 20000 20000Bruttorente 36756 35880Steuern 1) 6616 2) 1292 4)

    Nettorente 30140 34588angenom. Steuerersparn. 192856 0Fondsanlage(25 Jahre) 3) 401152 0Rente(25 Jahre lang) 3) 27708 0

    Gesamtrente 57848 34588in Euro; Jahresbeträge: 1)Steuersatz 20 % 2) steuerpflichtig 90 % 3) Ertragsanteil 18 % 4) Rendite 6%

  • Aktuelles 5

    Geschäftsbericht 2005

    Am 9. November 2005 hat derUnternehmerverband auf seineröffentlichen Mitgliederversam-mlung seinen Jahresbericht 2005vorgelegt. Ein Zeugnis (oder alswichtige Informationsquelle) fürdie interessierte Öffentlichkeit,insbesondere unserer Mitglieds-unternehmen über das abgelau-fene Geschäftsjahr mit Informa-tionen über unsere geleistetenAktivitäten, Darstellung unseresUnternehmens zum Jahresab-schluss mit folgenden Inhalten:

    Vorwort 3Ethik -mehr als ein Schlagwort 4Chancengleichheit für denMittelstand 6Arbeitspläne 2005 7Öffentlichkeitsarbeit 9

    Wirtschaftsreport- neues Forum für unsereUnternehmen 9Pressespiegel 13

    Thematische Stammtische 19Aktivitäten im Regionalbereich Güstrow 20Unternehmertag 23Hanseatenball 27Der Vorstand und seine Aktivitäten 29

    Klausurtagung 30Kooperationsvertrag der regionalen Unternehmerbverbände 32Arbeitskreise 34Kommissionsarbeiten 44Arbeitskreise in der Vereini-gung 46Beratungsdienste 47Innovationsagenturen 52

    Mitgliedsbestand und Werbung 53Seminare für Führungskräfte 54Messebeteiligungen 55Symposien und Workshops 58Außenhandelsaktivitäten 58Projekte des Unternehmerver-bandes 59

    EQUAL 59Baltic Balance 60ÜberregionaleVertriebsstruktur 62

    Rechtsberatung und Rechtsver-tretung 65• Einigungsstelle des UV 66Informationen 67Sitz der Geschäftsstellen 69

    Gemeinsame Unterstützung durch Projekt ARGUSVerein „Frauen in die Wirtschaft“ und UV

    Der Verein „Frauen in die Wirtschaft“e.V. und der Unternehmerverband Ro-stock und Umgebung e.V. unterstützenExistenzgründer/innen bei der Pla-nung, der Gründung, Stabilisierungund in der Wachstumsphase ihrer Un-ternehmen. Beide Träger nutzen hierzuein regionales Netzwerk der Grün-dungsunterstützung mit vielfältigenKompetenzen.

    Seit dem 1. September ist eine weitereUnterstützung dazugekommen: Dasgemeinsame Projekt ARGUS soll beson-ders den von Frauen geführten Kleinst-unternehmen der Region Rostock beider Sicherung und dem Ausbau ihrerWettbewerbs- und Leistungsfähigkeithelfen.Nutzen können die Projektangebotealle Unternehmerinnen, die bereits län-ger als 5 Jahre auf dem Markt agierenund aus kostengünstigen Unterstütz-ungen durch andere vorhandeneStrukturen herausfallen, sowie Ich-AG`s.Die Angebote umfassen verschiedeneHilfen, die auch die Zeitreserven derUnternehmerinnen berücksichtigen:• Eine CD zur Berechnung und Bewer-

    tung von Kennziffern bietet interak-tive Möglichkeiten des eigenen Con-trollings.

    • Der Leitfaden zur CD gibt Hilfe zurSelbsthilfe für betriebswirtschaftli-

    che Bereiche und schult unterneh-merische Kompetenzen.

    • Workshops und die individuelleUnterstützung durch die Projektmit-arbeiterinnen unter Nutzung derNetzwerkkompetenzen garantierendas Erreichen des Zieles.

    • Der Aufbau und die Koordinierungeiner Kontakt- und Kooperations-börse unterstützt die Bildung strate-gischer Allianzen und ArGen für ge-meinsame Auftragsangebote undLeistungen, für gemeinsame Marke-tingaktionen und Erfahrungsaus-tausche.

    Die Projekteröffnung fand beim 43.Unternehmerinnenstammtisch des Ver-eins „Frauen in die Wirtschaft“ am 1.November im Konferenzraum des Ros-tocker Existenzgründerinnenzentrums,Platz der Freundschaft 1 statt. Auf dergut besuchten Veranstaltung wurdedas Projekt von Frau Jacobsen, Prä-sidentin des Vereins Frauen in die Wirt-schaft und Dr. Ulrich Seidel, Ge-schäftsführer des Unternehmerverban-des Rostock und Umgebung e.V., vor-gestellt. Eine Reihe von Kontakten hatsich bereits an diesem Abend ergeben.Für Rückfragen stehen der Verein„Frauen in die Wirtschaft“ e.V., Tele-fonnummer 0381 – 496 85 15.und derUnternehmerverband Rostock und Um-gebung e.V., Telefonnummer 0381 –242580, zur Verfügung.

    Die Veranstaltung wurde zahlreich besucht

  • Wirtschaftsreport | Dezember 2005 REGIONALES6

    Neues Forschungszentrum

    Das Biomedizinische Forschungszen-trum Rostock wird seine Türen noch indiesem Jahr öffnen. Gefördert vonWissenschaft, Wirtschaft und Politik,soll das neue Zentrum Schrittmacherfür die Life Science-Entwicklung desLandes Mecklenburg-Vorpommernsein. Modernste Forschungsflächenund Labors bieten optimale Standort-bedingungen besonders für die Rege-nerative Medizin und die Stammzell-forschung. Das Besondere am Konzeptdes BMFZ ist der direkte Kontakt unddie unmittelbare Zusammenarbeitzwischen Forschungseinrichtungenund Unternehmen, die sich der klini-schen Forschung verschrieben haben.

    Rostocker Fleischwaren insolvent

    Der Wurstfabrikant "Rostocker Fleisch-waren" ist zahlungsunfähig. Nach Me-dieninformationen vom 22. Novemberhat das Unternehmen bereits Insol-venz angemeldet und das AmtsgerichtRostock ein entsprechendes Verfahreneingeleitet. 200 Mitarbeiter bangtenzum Zeitpunkt der ersten Veröffentli-chung um ihre Arbeitsplätze. Welche Gründe zur Zahlungsunfähig-keit geführt haben, ist unklar.

    Rostock • Norbert Griese, Präsidentdes Rostocker Marketing-Clubs, Ober-bürgermeister Roland Methling undMichael Sturm von Rostock Businessübergaben auf einer Festveranstaltungam 21. November den "Marketing-Oskar" an Aida-Reedereipräsident Mi-chael Thamm. Mit der Auszeichnung "Pro Rostock

    Award" wird geehrt, wer die Hanse-stadt durch seine Arbeit positiv insLicht der Öffentlichkeit rückt, ihren Be-kanntheitsgrad erhöht und Identitätstiftet. Unternehmen, Institutionenoder Einzelpersonen, die so als Bot-schafter für die Stadt fungieren, sollenmit dem Preis des Marketing-Clubs aus-gezeichnet werden.

    Reederei gewinnt Award 2005

    Von Laage zu den Winterspielen

    Zu den Olympischen Winterspielen2006 nach Turin können Sportfans vom6. bis zum 27. Februar vom FlughafenRostock Laage starten. Als einer von 15 deutschen Flughäfenist Rostock Laage damit Startpunkt fürdie speziellen Olympia-Flüge einer be-kannten preiswerten Fluggesellschaft,die über das Drehkreuz Nürnberg indie italienische Stadt gelangen.

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  • Kurz & bündig 7

    Aktive Schülerfirmen

    Schon zum zweiten Mal sind Schüler-firmen aus M-V in ein neues „Ge-schäftsjahr“ gestartet.

    Im bundesweiten Projekt JUNIORgründen 10 bis 15 Schülerinnen undSchüler für ein Schuljahr eine eigeneSchülerfirma, wählen eine Geschäfts-idee und setzen diese real um. Aufdiese Weise sollen Wirtschaftskennt-nisse vermittelt und die Berufsorien-tierung gefördert werden.So gestaltete die Firma „Farbklecks“von Schülern des Rostocker Ernst-Bar-lach-Gymnasiums im Schuljahr 2004/05ein Malbuch für Kinder über die Ge-schichte der Welt.

    Am Rande kurz und bündigRostocker Mediziner

    international

    In einer klinischen Studie unter Lei-tung des Mediziners Mathias Freundvon der Uniklinik Rostock wird derzeitein neues Vorbereitungsverfahren fürältere Leukämie-Patienten, denen eineKnochenmark- oder Stammzelltrans-plantation bevor steht, erforscht. Einspezielles Medikament habe sich alssehr effektiv und gut verträglich er-wiesen, sagte Freund, Leiter der Abtei-lung für Hämatologie und Onkologie,nach dem Abschluss der ersten Studie.In einer zweiten Studie mit fünf weite-ren deutschen Städten sowie dreiStädten in Ländern aus dem Ostsee-raum werden nun bis zu 120 Patientenspeziell behandelt.

    Internetseiten sind für FußballvereinePflicht: schneller und direkter könnendie Nachrichten nicht an den Fan ge-bracht werden, besser ist die Identifika-tion der Region mit dem Verein nicht zufördern. In einem SportBild-Vergleichs-test aller Internetseiten von Vereinender 1. und 2. Bundesliga ist die Home-page des FC Hansa auf einen hervorra-genden zweiten Platz gewählt worden.Noch besser war nur der Meister-schaftsabonnent Bayern München.

    „Für uns ein Riesenerfolg“, sagt RalfGawlack, Vorstand der Marketingabtei-lung des FC Hansa Rostock. In der Som-merpause hatte die Multimediaabtei-lung der maxpress management GmbHaus Rostock den alten Internetauftrittim Auftrag des Vereins komplett erneu-ert. Pünktlich zum ersten Spieltag wardie Seite mit allen Infos und einerMenge Servicethemen am Netz. Nutzerführung, Aktualität, Service, La-

    dezeiten, Optik - insgesamt 39Kategorien bewerteten dieSportBild-Tester. Auch hinterdie technischen Kulissenwurde dabei geschaut. „Umdie Wartung der Seite mög-lichst einfach zu halten, set-zen wir auf ein Content-Ma-nagement-System, das unshier im Verein die Arbeitenorm erleichtert“, so Gaw-lack.

    Ein besonderer Erfolg:In der Königskategorie - „Rundum den Verein“ - erhielt dieHansa-Seite komplett Bestno-ten.

    Der ganze Test im Bereich „Fußball“ unter: www.sportbild.deWeitere Informationen unter:www.fc-hansa-rostock.de

    Hansa-Hompage ausgezeichnetSportBild bewertet neues Internetportal als zweitbestes in der Bundesliga

  • Wirtschaftsreport | Dezember 2005 FIRMENPORTRÄTS8

  • Vorgestellt 9

    Vor dem unscheinbaren Gebäude-würfel im Gewerbegebiet Rostock-Roggentin bauen Männer in Arbeits-anzügen ein Zelt auf. Mächtige Alumi-niumstangen werden zusammenge-steckt und mit Plane überzogen. „Dasist für das Weihnachtsgeschäft“, sagtJana Blaschka. Jana Blaschka ist Ge-schäftsführerin der Firma Happy Toys,dem Marktführer im Verkauf von Mar-kenartikeln aus dem Medien- und En-tertainmentbereich.

    Marken sind das A und ODer bunte Katalog von Happy Toyszählt 122 Seiten. Sponge Bob, dieMainzelmännchen, der Herr der Ringe,Janosch, Bob der Baumeister - sie allebreiten sich darin aus und hundertemehr. „Marken“, sagt Jana Blaschkadazu. Marken deshalb, weil die Träger-medien wechseln, die Artikel aber vorallem gekauft werden wegen des Iden-tifikationspotenzials der Lizenzthe-men. Oder einfacher gesagt: Bettbezü-ge gibt es viele, aber einen mit demPopsternchen Jeanette Biedermanngibts nur bei Happy Toys.

    Wie alles begann„Wir haben 1996 mit einem kleinen La-dengeschäft in der Doberaner Straßeangefangen. Im Februar 1997 kamunser erster Katalog“, erzählt JanaBlaschka. Wir - das sind ihr Partner undMarketingchef Andreas Häse und sie.Fünf Themen waren damals in demnoch dünnen Heftchen versammelt -heute sind es stolze 150 mit 3.500 Ein-zelprodukten. Die Grafik und sogarviele der Fotos werden selbst gemacht- Grafiker und Programmierer sind imHaus. Wie auch 18 weitere Angestellte- viele von ihnen selbst ausgebildet:Call-Center, Buchhaltung, Einkauf, La-geristen, Packer...

    „Wir haben seit 1993 in ganz Deutsch-land Ausstellungen vermarktet - Se-samstraße, Sandmännchen auf Reisen,Vier Millionen Jahre Mensch - undimmer wieder wurden wir gefragt, woman zum Beispiel Figuren aus der Se-samstraße kaufen kann. Auch die Kon-takte zu den Lizenzagenturen sind soentstanden“, sagt Jana Blaschka. DieAgenturen wiederum vermarkten dieRechte an Hersteller. Und Happy Toysordert dann von diesen Herstellernoder produziert über die zum Unter-nehmen gehörige ProduktionsfirmaHappy Productions selbst. Wannimmer zum Beispiel Jeanette Bieder-mann auf Textil gedruckt wird, ist JanaBlaschka am Zug. Oder wenn es um„Herr der Ringe“ geht oder die Tele-tubbies... Vom titelgebenden Ring derFantasy Saga hat Happy Toys im erstenJahr allein 70.000 Stück verkauft.

    Persönlich und mit HerzEigentlich wollte Jana Blaschka Lehre-rin werden, doch gelernt hat sie Ver-kehrskauffrau mit der SpezialisierungSeeverkehr. Nach der Wende dann warsie Leiterin Vertrieb/Service im BereichSchiffselektrik und zuständig für denEinsatz von 18 Servicetechnikern. 1993stieg Jana Blaschka bei der Messe- undVeranstaltungsagentur Nordstar ein,machte sich selbstständig, 1996 be-gann der Aufstieg von Happy Toys.Darüber, dass es so gekommen ist,freut sich auch Blaschkas siebenjährigeTochter. Klar, dass ihr Kinderzimmerden Beruf der Mutter spiegelt. „Dieeine oder andere Figur sitzt auch imWohnzimmer“, gibt Jana Blaschka zu,„man muss diesen Job eben leben.“Dabei wechseln ihre Lieblingsthemenmit den Jahren. Zwar gibt es Ever-greens wie Disney, die Sesamstraßeund Janosch, aber die Rostockerin

    weiß - es gibt noch vieles zu entdeckeund die Markenerfinder schlafen nicht. PreisgekröntBis zu 350 Prozent Umsatzsteigerunglegte das Unternehmen von einemJahr aufs andere hin. Und wer so er-folgreich ist, der wird auch prämiert:Dreimal in Folge, 2002, 2003 und 2004erhielt Happy Toys den Lima Award,einen renommierten Preis der „Licen-sing Industry Merchandisers Asso-ciation“, ein Verband, dem die welt-weit größten Lizensgeber angehören.

    Marke gelebtWenn der Sommer kommt, wird dereine oder andere Happy-Toys-Käuferauch wieder persönlich vorbeischauen,um zu sehen, wo all die Produkte zuHause sind. Das sieht Jana Blaschkazwar nicht wirklich gern, aber nein sa-gen kann sie zu den von weit her An-gereisten auch nicht.Schließlich tun sie das,was Blaschkas Ge-schäft ausmacht: DieMarken leben.

    Hier kauft der Weihnachtsmann

    Happy Toys: Der Marktführer in Sachen Merchandising kommt aus Rostock

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  • Wirtschaftsreport | Dezember 2005 RECHT UND STEUERN10

    Für Unternehmen und Freiberuflerkann es sich lohnen, künftige Investi-tionen vorab steuersparend durch eineAnsparabschreibung einzuplanen. Die-sen finanziellen Puffer darf das Finanz-amt selbst dann nicht streichen, wenndie Investition nach Ansicht des dorti-gen Bearbeiters unangemessen ist. An-ders sieht es jedoch aus, wenn bei derBildung der Ansparabschreibunggegen gesetzliche Höchstgrenzen ver-stoßen wird. In diesem Fall ist dieüberhöhte Ansparabschreibung ge-winnerhöhend aufzulösen. Nach

    einem Urteil des Bundesfinanzhofs(BFH) gilt dies auch für Freiberufler, dieihren Gewinn durch Einnahmenüber-schussrechnung (d. h. durch Über-schuss der Einnahmen über die Ausga-ben) ermitteln und das Finanzamt dieHöhe der Rücklage bislang nicht bean-standet hat. Hintergrund: Bei der Ge-

    winnermittlung durch Einnahmen-überschussrechnung wird die Bildungder Ansparabschreibung (Rücklage)durch das Absetzen einer Betriebsaus-gabe (Abzug) und ihre Auflösungdurch den Ansatz einer Betriebsein-nahme berücksichtigt. Wird die ge-plante Investition nicht ausgeführtund ist die Rücklage am Ende des zwei-ten auf ihre Bildung folgenden Wirt-schaftsjahres noch vorhanden, ist siezu diesem Zeitpunkt gewinnerhöhendaufzulösen. Nach Ansicht der Richterkommt es für diese Zwangsauflösungnicht auf die Rechtmäßigkeit der Vor-nahme einer Ansparabschreibung an,wenn für das Jahr der Rückla-genbildung Bestandskraft eingetretenist. Im Streitfall gingen die Beteiligtenübereinstimmend davon aus, dass eineÄnderung der bestandskräftigen Ge-winnfeststellung nicht mehr möglichist. Die Ansparabschreibung unterliegtdamit in vollem Umfang den gesetz-lichen Vorschriften zur Auflösung. Bis-lang akzeptiert das Finanzamt den ta-geweisen Wechsel zwischen tatsäch-lichen Kosten für die Benutzungöffentlicher Verkehrsmittel und der

    Entfernungspauschale beim Wer-bungskostenabzug innerhalb einesVeranlagungsjahres nicht so ohne wei-teres. Doch es gibt gute Nachrichten:Der BFH ebnet Pendlern jetzt den Wegfür einen höheren Abzug. Danach kön-nen Sie als Arbeitnehmer für die Wegezwischen Wohnung und Arbeitsstättedie höheren Aufwendungen für die aneinzelnen Tagen benutzten öffent-lichen Verkehrsmittel auch dann in vol-ler Höhe als Werbungskosten abzie-hen, wenn Sie für die übrigen Arbeits-tage die Entfernungspauschale gel-tend machen. Ob die für den Weg zurArbeit mit öffentlichen Verkehrsmit-teln tatsächlich aufgewendeten Fahrt-kosten höher sind als der als Entfer-nungspauschale berechnete Betrag, istnach Auffassung des BFH nicht auf dasgesamte Kalenderjahr, sondern aufden einzelnen Arbeitstag bezogen zuermitteln. Das ergebe sich insbesonde-

    Tipps und Hinweise

    für Unternehmer und Selbstständige

    Korrektur gesetzwidrig überhöhter Ansparabschreibung

    zwingend erforderlich

    Höhere Kosten für öffentliche Verkehrsmittel statt Entfernungs-

    pauschale abziehbar

  • Kooperationsangebote des Unternehmerverbandes

    Auf der OSTSEE MESSE – Lebenund Wohnen an der Ostsee wirdvom 08. bis 12. Februar täglich inder HanseMesse auch der Standdes Unternehmerverbandes zuGesprächen einladen. Er steht un-ter dem Leitgedanken, die Koo-perationsbereitschaft kleiner undmittlerer Unternehmen in M-V imIn- und Ausland zu stärken. Fir-men, die Interesse an solchen Ko-operationen haben, bitte mel-den, Telefon 0381-242580.

    Europäische Kooperationskontakte

    Zur Förderung grenzüberschrei-tender Kontakte tauscht das eu-ropaweite Netzwerk der EuroInfo Centers regelmäßig Koope-rationsangebote aus. „EBZ ko-operation kontakte“ stellt Ihnendiese Angebote einmal monatlichzur Weiterleitung an interessierteUnternehmen zur Verfügung. DieProfile stammen überwiegendaus den Ländern der erweitertenEuropäischen Union und sindnach Branchen sortiert. Über dasBestellformular können weitereDetails zu den Angeboten ange-fordert werden.

    Ausschreibungen undAufträge aus Polen

    Ein Modellprojekt, an dem dieAuftragsberatungsstelle beteiligtist, hat ein Beratungszentrumeingerichtet, in dem Aufträgeaus Polen ausfindig gemachtwerden können. Die übersetztenAngebote aus Polen sind auf derInternetseite www.abst-mv.de zufinden. In Polen werden immer-hin jährlich 60.000 Aufträge imWert von vier Milliarden Euroausgeschrieben.

    Angebote 11

    re aus dem Wortlaut und der Entste-hungsgeschichte sowie aus Sinn undZweck der Vorschriften über dieEntfernungspauschale.Jetzt ist es amtlich: Privatfahrten mitdem Firmenwagen werden teurer -wenn in Ihrem Firmenwagen werksei-tig ein Navigationsgerät fest installiertwurde. Der Hintergrund: Nutzen Sieden Firmenwagen auch privat, müssenSie den geldwerten Vorteil versteuern.

    Für die Ermittlung dieses geldwertenVorteils gilt: Die Einnahmen aus derprivaten Nutzung eines betrieblichenKfz sind für jeden Kalendermonat miteinem Prozent des inländischen Listen-preises im Zeitpunkt der Erstzulassungzzgl. der Kosten für Sonderausstattun-gen einschließlich der Umsatzsteueranzusetzen (Ein-Prozent-Regelung).Als Sonderausstattungen schlagen da-bei etwa kostspielige CD-Anlagen,Alu-Felgen, Diebstahlsicherungen oderSchonbezüge zu Buche. Nur das Auto-telefon und die Freisprecheinrichtungbleiben bislang steuerfrei.Nun entschied der Bundesfinanzhof(BFH): Bemessungsgrundlage für dieBewertung der Privatnutzung des Kfznach der Ein-Prozent-Regelung istauch bei Arbeitnehmern der inländi-sche Bruttolistenpreis einschließlichdes darin enthaltenen Aufpreises fürein werkseitig eingebautes Satelliten-navigationsgerät. Nach Auffassung derBFH-Richter werden mit dem Betrag,der nach der Ein-Prozent-Regelung alsEinnahme anzusetzen ist, sämtlichegeldwerten Vorteile abgegolten, diesich aus der Möglichkeit zur privatenNutzung des betrieblichen Fahrzeugs

    ergeben. Angesichts des vereinfachen-den und typisierenden Charakters derBewertungsregelung sei es nicht zuläs-sig, den Listenpreis des tatsächlich ge-nutzten Modells (einschließlich derSonderausstattungen) vorab um denauf derartige Ausstattungsmerkmaleentfallenden Teil des Listenpreises zukürzen. Denn besteuert würde im Rah-men der Ein-Prozent-Regelung, wieauch bei Anwendung der Fahrten-buchmethode, die private Nutzbarkeitdes Fahrzeugs insgesamt. Die werksei-tig in den Firmenwagen fest eingebau-te Anlage sei jedenfalls kein eigen-ständiges Wirtschaftsgut, dessen Nutz-barkeit getrennt von der Möglichkeitzum privaten Gebrauch des Fahrzeugsbewertet werden könne. Hinweis:Nicht entschieden wurde bislang, wasgilt, wenn der Arbeitgeber ein nichtwerkseitig und nicht fest eingebautesNavigationsgerät zur Verfügung stellt.

    Übrigens: Der BFH stellt sich darüberhinaus die Frage, ob durch die Anwen-dung der Ein-Prozent-Regelung bereitsdie Kostenübernahme von Stra-ßenmaut, Parkgebühren, ADAC-Schutzbrief und Autobahnvignette ab-gegolten ist. Daher hat er das Bundes-finanzministerium zum Beitritt auf-gefordert und u. a. um eine Stellung-nahme gebeten, ob die insgesamt ent-stehenden Aufwendungen durch diePauschalversteuerung abgedeckt sind,die für oder durch ein Kfz veranlasstwerden, oder welche Aufwendungengrundsätzlich in die Bemessung desgeldwerten Vorteils einfließen sollen.

    Ein-Prozent-Regelung:Navigationsgeräte erhöhen den Li-

    stenpreis des Firmenwagens

    Alle Artikel unter Verwendung „Die Mandanten-Information“ / MG-KONZEPT, Steuerberatungs-gesellschaft mbH, Richard-Wagner-Straße 14,18055 Rostock, Tel. 0381 - 2 42 81 10, Fax 0381 -2 42 81 18 Alle Beiträge sind nach bestem Wissenerstellt. Eine Haftung für den Inhalt kann nichtübernommen werden.

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  • Wirtschaftsreport | Dezember 2005 RECHT UND STEUERN12

    Schon 50 und die Vorsorge versäumt?Kein Problem. Ältere sichern sich miteinem Trick ohne langjährige Einzahlungin die bAV die staatliche Förderung. EinBeispiel: Ein 57-jähriger verheirateterSelbstständiger zahlt einmalig 40000 Euroin die Basisrente ein. Diesen Beitrag kanner zu 60 Prozent absetzen. Bei einem an-genommenen Grenzsteuersatz von 40Prozent beträgt die Steuerersparnis 9600Euro. Der Nettoaufwand beträgt also30400 Euro. 2008, der Selbstständige hatdie Altersgrenze von 60 Jahren erreicht,bekommt er eine lebenslange Gesamtren-te von 2616 Euro irn Jahr. Nur 56 Prozentvon dem Betrag muss er mit seinem dannangenommenen Satz von 35 Prozent ver-steuern. Die Rente im ersten Jahr: 2103Euro. (siehe auch Seite 4)

    Rürup-TrickEinmalige Zahlung

    Wichtig für unsere Unternehmen

    Nach dem bisherigen Grundsatz des Vorranges der Ände-rungskündigung vor der Beendigungskündigung war derArbeitgeber im Falle der betriebsbedingten Kündigungennur dann verpflichtet, dem Arbeitnehmer einen freien Ar-beitsplatz anzubieten, wenn dies dem Arbeitnehmer auchzumutbar war. In einer neueren Entscheidung des Bundes-arbeitsgerichts vom April 2005 ist eine derartige Zumutbar-keit nicht mehr Voraussetzung für die Verpflichtung zumAusspruch einer Änderungskündigung. Vielmehr sei eineÄnderungskündigung in jedem Fall einer betriebsbedingtenKündigungen erforderlich, es sei denn, der Arbeitgeberdurfte bei vernünftiger Betrachtung nicht mit der Annahmedes Änderungsangebotes rechnen. Für die Praxis bedeutetdies, dass im Regelfall immer dann, wenn freie Arbeitsplätzevorhanden sind, diese dem Arbeitnehmer im Rahmen einerÄnderungskündigung angeboten werden müssen.

    Änderungskündigung vorBeendigungskündigung

    Vorteil Rürup-Rente

    Die Basis- oder Rürup-Rente zahlt eine lebenslange Leibren-te. Sie ergänzt sich mit der privaten Rentenversicherung per-fekt. Selbstständige können mit ihr schon in diesem Jahr diestaatliche Förderung kassieren und darüber hinaus mit derprivaten Rente letzte Versorgungslücken schließen. Die Stär-ke der Basisrente wird in einer Rechnung deutlich: Im Bei-spiel zahlt ein seit 2005 Selbstständiger (40 Jahre) 25 Jahrelang 20000 Euro pro Jahr in eine Rürup-Rentenversicherung.Er sichert sich damit die höchstmögliche staatliche Förde-rung. Laut Alterseinkünftegesetz können 2005 bereits 60Prozent der Prämien, maximal 12000 Euro, als Sonderausga-ben abgesetzt werden. Bis 2025 steigt der Anteil um jährlichzwei Prozentpunkte. Ab 2025 können Rürup-Sparer dannden gesamten Beitrag in ihrer Steuererklärung ansetzen.Der Selbstständige erhält aus dem Rürup-Vertrag eine Net-torente von 30140 Euro (steuerpflichtiger Anteil von 90 Pro-zent bei Rentenbeginn 2030). Wenn er die erzielte Steuerer-stattung in der Einzahlungsphase dann Jahr für Jahr wiederin einen Aktienfonds investiert, sammelt er nach 25 Jahrenbei einer angenommenen Rendite von sechs Prozent einVermögen von mehr als 400000 Euro an.Einziger Nachteil: Die Rürup-Rente ist nicht beleihbar, nichtzu veräußern und kann nicht vererbt werden. Abhilfe schaf-fen Banken und Versicherungen. Mit weniger als zehn Euroim Monat sichern sich Sparer eine Beitragsrückgewähr fürRürup-Verträge, die das Problem der Vererbung ohne gro-ßen Aufwand löst.

    Bis zu 20 000 Euro von der Steuer absetzen

  • Meldepflicht des Arbeitnehmers

    Versäumt der Arbeitnehmer dieseit Juli 2003 bestehende Pflichtzur frühzeitigen Arbeitsuchend-Meldung bei der Arbeitsagenturfür den Fall, dass sein Beschäfti-gungsverhältnis endet, führtdies nicht zu einer Minderungseines Arbeitslosengeldan-spruchs, sofern der Arbeitneh-mer von seiner Pflicht nichtswusste.

    Eingetragene Lebenspartnerschaften

    Bei den eingetragenen Lebens-partnerschaften sieht das LpartGkeinen Versorgungsausgleichwie bei Ehegatten vor. Falls inso-weit Ausgleich des wirtschaftlichschwächeren Partners gewünschtist, kann zum Beispiel eine Le-bensversicherung oder Ähnlichesabgeschlossen werden. DasLPartG sieht aber die Einbezie-hung in die Hinterbliebe-nenversorgung der gesetzlichenRentenversicherung vor. Die ein-getragene Lebenspartnerschaftwird in gesetzliche Kranken-,Pflege- und Unfallversicherungeinbezogen, die Kinder des Part-ners werden bei Leistungssatzder Arbeitslosenhilfe berücksich-tigt. GmbH-Geschäftsführer10/05

    Gesetzentwurfzum Bürokratieabbau

    Der Entwurf für das Zweite Ge-setze zur Deregulierung undzum Bürokratieabbau sowie dieBeschlussempfehlung und derBericht des Sonderausschussesfür Verwaltungsmodernisierungund Funktionalreform zum Ent-wurf eines Ersten Gesetzes zurDeregulierung und zum Büro-kratieabbau sind in der Verbän-dedatenbank hinterlegt.

    Recht und Steuern 13

    E-Mails und Online-Kontoauszüge

    Dass man Geschäfts- und Finanzunter-lagen jahrelang aufbewahren muss, istbekannt. Aber wer weiß, dass das auchfür E-Mails gilt, die die Abwicklung ei-nes Geschäfts belegen? E-Mails müssennormalerweise sechs Jahre lang aufbe-wahrt werden, Rechnungen, die per E-Mail verschickt wurden, sogar zehn Jah-re. Achtung: Bei einer E-Mail-Rechnungsteht einem der Vorsteuerabzug nur beieiner qualifizierten elektronischen Sig-natur zu. Zur Frage, ob man der Steuer-erklärung auch ausgedruckte Online-Kontoauszüge beifügen kann, kommtvon der Oberfinanzdirektion Münsterein klares „Ja, aber...“ Als Zahlungsnach-

    weis dürfen ausgedruckte Online-Kon-toauszüge verwendet werden. Die Auf-bewahrungspflichten nach § 147 Abga-benordnung werden damit aber nichterfüllt. Der Grund: Es handelt sich umein »originär digitales Dokument«, dasgrundsätzlich vor dem Ausdrucken ver-ändert worden sein kann. Dies wider-spricht den Grundsätzen ordnungsge-mäßer Buchführung. Fazit: Geschäfts-kunden werden auch weiterhin die vonden Kreditinstituten ausgedrucktenKontoauszüge in Papierform aufbewah-ren und an das Finanzamt übermittelnmüssen.

    GmbH Geschäftsführer 10/05

    Aufbewahrungspflichten

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  • Wirtschaftsreport | Dezember 2005 RECHT UND STEUERN14

    Bei der Betriebsprüfung nehmen diePrüfer gerne Bewirtungsbelege undReisekostenabrechnungen ins Visier.Denn es gibt unzählige Fallstricke, dieden Betriebsausgabenabzug gefährdenkönnen. Zu den Reisekosten, die manals Betriebsausgaben buchen darf, zäh-len auch die Fahrtkosten, Bei Fahrtenmit öffentlichen Verkehrsmitteln undFlügen erhält man als Beleg eine Rech-nung. Anders sieht es bei den Pkw-Ko-sten aus. Hier kommt es darauf an, obman mit einem privaten oder geschäft-lichen Fahrzeug unterwegs war. Dennfür den Privatwagen darf man pauscha-le Beträge abrechnen. Beim Vorsteuer-abzug für das Privatfahrzeug kommt es

    darauf an, ob die Kosten tatsächlichdurch die Geschäftsreise angefallensind. Denn nur aus diesen Kosten kannein Unternehmer die Vorsteuer geltendmachen.Wenn man mit seinem privaten Pkw ge-schäftlich unterwegs ist, sollte man vorBeginn und am Ende der Geschäftsreisetanken und dabei die erste Tankfüllungprivat zahlen. Die Kosten für die zweiteTankfüllung sind Betriebsausgaben. DieVorsteuer aus diesen Kosten kann mansich vom Finanzamt zurückholen, weiles sich um exakt die Menge Benzin han-delt, die man für eine betriebliche Fahrtverbraucht hat.

    GmbH-Geschäftsführer 10/05

    Reisekosten: Fahrten mit privatem PKW

    Ein GmbH-Gesellschafter hält seine Be-teiligung in einem (anderen) Betriebs-vermögen. Wenn dieser oder eine ihmnahe stehende Person die Bürgschaftfür Schulden der GmbH übernommenhat und der Gesellschafter die Bürg-schaft durch eine befreiende (private)Übernahme der Hauptschuld ablöst,führt diese Schuldübernahme zu einer(mittelbaren) verdeckten Einlage desGesellschafters in das Vermögen derGmbH. Damit kann dieser dem Finanz-amt gegenüber auf nachträgliche An-schaffungskosten bei der GmbH-Beteili-gung pochen. So erhöht man den steu-

    erlich nutzbaren Verlust bei einerGmbH-Pleite. Allerdings ist dies kein"Steuersparmodell, denn man kann dienachträglichen Anschaffungskostennur insoweit ansetzen, als der im Zeit-punkt der Ablösung der Bürgschaft be-stehende Freistellungsanspruch gegendie GmbH (Hauptschuldnerin) nochwerthaltig war (Bundesfinanzhof vom31.05.2005, XR 36/02). Mit anderenWorten: War die GmbH bei der Ablö-sung der Bürgschaft bereits pleite, dürf-te der Wert des Freistellungsanspruchsgegen Null tendieren.

    GmbH-Geschäftsführer 10/05

    Bürgschaftsablöse: Nachträgliche Anschaffungskosten

    Arbeitsverträge mit dem nicht amUnternehmen beteiligten Ehegattengehören zu den bevorzugten Steuer-gestaltungsinstrumenten in Familien-betrieben. Wer mit seinem Ehegatteneinen Arbeitsvertrag geschlossen hat,sollte auf größte Rechtssicherheit ach-ten: Denn dann kann die Finanzver-waltung keinen Strich durch die Rech-nung machen. Was man auf jeden Fallabklären muss, ist der Arbeitnehmer-status des mitarbeitenden Ehegatten.Diese Vorteile hat man, wenn man mitdem Ehepartner einen Arbeitsvertragschließt: Der Unternehmer-Ehegattekann das Ehegattengehalt als Betriebs-ausgaben abziehen. Dem Arbeitneh-

    mer-Ehegatten kann ein Firmenwagenüberlassen werden. Auch die dadurchbedingten Aufwendungen sind ab-zugsfähige Betriebsausgaben. Dervollbeschäftigte Arbeitnehmer-Ehe-gatte kann den steuerfreien Arbeit-nehmerfreibetrag in Höhe von 920Euro geltend machen. Wie alle ande-ren Arbeitnehmer hat der mitarbeiten-de Ehegatte Anspruch auf lohnsteuer-freie Arbeitgeberleistungen. Wird dieTätigkeit des Arbeitnehmer-Ehegattensozialversicherungsrechtlich aner-kannt, erhält er später die gesetzlicheRente und ist im Falle der Arbeitslosig-keit abgesichert.

    GmbH-Geschäftsführer 10/05

    Steuersparmodell Ehegatten-Arbeitsvertrag

  • Ausgemusterte Dienstwagen

    Wenn ein GmbH-Geschäftsführereinen lieb gewordenen Dienst-wagen oder irgendeinen anderenGebrauchtwagen, den er bisherim GmbH-Fuhrpark hatte, für ei-nen geringen Betrag kauft, dannmuss die Differenz als Arbeits-lohn versteuert werden. Da auchder Geschäftsführer steuerlichebenfalls Arbeitnehmer ist, zahlter folglich auch auf dieses Ent-gelt zunächst einmal ganz ge-wöhnlich Lohnsteuer. Der Bun-desfinanzhof formuliert das wiefolgt: Der Erwerb eines Ge-brauchtwagens vom Arbeitgeberführt beim Arbeitnehmer zumZufluss von Arbeitslohn, wennder gezahlte Kaufpreis hinterdem nach § 8 Abs. 2 Satz 1 EStGzu bestimmenden Wert des Fahr-zeugs zurückbleibt (Bundes-finanzhof vom 17.6.2005 - VI R84/04). Als maßgeblicher üblicherEndpreis des Fahrzeugs gilt nichtder Händlereinkaufspreis. Das Fi-nanzamt will vielmehr wissen,was das Fahrzeug auf dem Ge-brauchtwagenmarkt tatsächlichnoch erzielen würde - und zwardurchaus unter Berücksichtigungder vereinbarten Nebenleistun-gen. GmbH-Geschäftsführer 10/0

    Leitfaden Kartellrecht

    Am 01.07.2005 ist die 7. Novelledes Gesetzes gegen Wettbe-werbsbeschränkungen in Kraftgetreten. Dadurch werden dieUnternehmen und Verbände vorneue Herausforderungen gestellt.Durch die Einführung des Prin-zips der Legalausnahme müssensie nun eigenverantwortlich prü-fen, ob ihr Verhalten mit demKartellrecht vereinbar ist. DerLeitfaden soll insbesondere Ge-schäftsführern von Unternehmen,Vertriebs- und Einkaufsleitern,aber auch Unternehmensjuristeneinen ersten Überblick über diewesentlichen Grundlagen desKartellrechts geben. WeitereInfos auch unter www.bdi-onli-ne.de

    Hintergrund 15

    Für jeden Arbeitstag, an dem man seineregelmäßige Arbeitsstätte aufsucht, istfür jeden vollen Entfernungskilometerzwischen Wohnung und Arbeitsstätteeine Entfernungspauschale von 0,30Euro je Entfernungskilometer (ab 01. Ja-nuar 2004) anzusetzen, höchstens je-doch 4.500 Euro im Kalenderjahr. Mitder Entfernungspauschale sind alle Auf-wendungen abgegolten, die durch dieWege zwischen Wohnung und Arbeits-stätte veranlasst sind. Jedoch könnendie tatsächlichen Aufwendungen für dieBenutzung öffentlicher Verkehrsmittelauch insoweit abgezogen werden, alssie den als Entfernungspauschale ab-ziehbaren Betrag übersteigen (§ 9 Abs.

    2 Satz 2 EStG). Nach der Urteilsbegrün-dung (BFH-Urteil vom 11. Mai 2005, VI R40/04) bezeichne § 9 Abs. 2 Satz 2 EStGals Vergleichsgröße zu den Aufwendun-gen für öffentliche Verkehrsmittel den„als Entfernungspauschale abziehbarenBetrag“. Durch den Gebrauch des Wor-tes „Entfernungspauschale“ im Singulargäbe das Gesetz zu erkennen, dass derhierfür ermittelte Betrag tagesbezogenzu berechnen sei. Denn die Entfer-nungspauschale sei nach dem Gesamt-zusammenhang der Regelung begriff-lich kein Jahres-, sondern ein Tagesbe-trag.

    GmbH-Geschäftsführer 10/05

    Bundesarbeitsgericht, Urteil vom 22.September 2005 – 2 AZR 366/04Der Empfänger einer Kündigung kannsich nach Treu und Glauben nicht aufden verspäteten Zugang der Kündi-gung berufen, wenn er die Zugangsver-zögerung selbst zu vertreten hat. Er

    muss sich dann so behandeln lassen, alshabe der Kündigende die entsprechen-den Fristen gewahrt. Dies gilt allerdingsnur dann, wenn der Kündigende allesErforderliche und ihm Zumutbaregetan hat, damit seine Kündigung denAdressaten erreichen konnte.

    Zugangsvereitelung

    Vorteil durch Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel

    Entfernungspauschale fürÖffentliche Verkehrsmittel

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  • Wirtschaftsreport | Dezember 2005 Veranstaltungen16

    Zum Bürokratieabbau wurden ca. 400Vorschläge eingereicht, mehrere Be-richte dem Landtag vorgelegt, Gesetz-entwürfe diskutiert und teils verab-schiedet, aber der Betroffene kenntdie Ergebnisse unzulänglich und weistsie nur in Einzelfällen wirtschaftsför-dernd aus. Auch das Entsendegesetzverbreitet mehr Unsicherheit als Ver-ständnis. Die Vergabe von Aufträgensowie Fördermittel sollte einfacherwerden.

    Zu diesen Themen wurde mit dem Jus-tizminister auf dem „Regionalen Wirt-schaftsforum“ des Rostocker Unter-nehmerverbandes im Landratsamt Gü-strow diskutiert. Minister Selleringhatte auf einer zurückliegenden Ver-anstaltung des Verbandes Bürokratie-abbau als die Wirtschaftsförderungschlechthin bezeichnet. Was haben wirerwartet? Was ist inzwischen passiert?Das sollte mit dem Wirtschaftsforumaufgearbeitet werden. Am Beispiel derUmweltallianz benannte Dr. Ulrich Sei-del, Geschäftsführer des Unternehmer-verbandes, das gute Verhältnis Wirt-schaft/Politik. Aber hinsichtlich Rück-bau von Verordnungen, Gesetzen undBürokratie gibt es noch sehr viel zutun, damit bei den Unternehmen neueMotivation entsteht. Im Jahr 2003 war gemeinsam mit an-deren Verbänden der Vereinigung derUnternehmensverbände eine Liste vor-

    gelegt worden, was in unserem Landgetan werden kann, um den Unter-nehmen mehr Luft zum Atmen zugeben. Die Resonanz ist nicht ausrei-chend.

    • Auch aus dem Güstrower Wirt-schaftsforum heraus werden aktuelldie Forderungen und Vorschlägeder Unternehmer, die in der Diskus-sion sehr massiv kamen, gesammeltund in einem Brief dem Justizminis-ter übergeben. Der Verband wird weiter nachfra-gen, denn Deregulierung und Büro-kratieabbau bleiben Kernthemen.

    • Positiv gewertet wurde, dass dieVeranstaltung jetzt zum Zeitpunktder Herausgabe des zweiten Ent-wurfes des Gesetzes zur Deregu-lierung den Unternehmen einForum umfassender Diskussion bot.

    Unternehmer legen offen ihre Erfah-rungen zum Stand von Deregulierungund Bürokratieabbau dar. • Reiner Dallmann, MG KONZEPT

    Steuerberatungs GmbH Rostock,ging besonders auf das Entsendege-setz und seine Auswirkung ein.„Man kann nicht erkennen, dass dasEntsendegesetz auch nur ansatz-weise seine Ziele erreicht hat.“ Diegeforderte Kontrolle der Subunter-nehmer ist nicht praktizierbar. Auchdie Scheinunternehmen wie die ICH-

    AG’s entgehen weitgehend jederKontrolle.

    • Hans-Jürgen Fink, Elektro FinkSchaltanlagenbau Teterow, beton-te, der Unternehmer muss den Kopffrei haben. Die Bürokratielast hatfatale Ausmaße angenommen.Eines der größten Hindernisse istdas Arbeitsrecht, sagte Fink. DieUnternehmen wünschen sich, in denDeregulierungsprozess mehr einge-bunden zu werden.

    • Dr. Ulrich Seidel stellte die Fragenach der Zusammen- und Zuarbeitder Ministerien bei Deregulierungund Bürokratieabbau vor allem inden sensiblen Bereichen wie Bauund Umwelt und hinterfragte dieEffektivität der Genehmigungsver-fahren. „Wenn Sie sagen, dass schonviel getan wurde, muss das auchspürbar werden!“, wandte er sichan den Minister.

    • Wenn Firmen sehen, dass Unterneh-men mit Millionenbeträgen geför-dert werden, müssen sie davon aus-gehen, dass das Land ausreichendgeprüft hat. Das entbinde sie nichtvon Eigenverantwortung, aber keinUnternehmer hat solch einen Ein-blick wie die administrativen Stel-len. Das Land muss sich mehr ein-bringen, forderte Seidel. „Wir hat-ten die Ergebnisse des Rechnungs-hofes und vieles andere aufgelistet.

    Bürokratie abbauenRegionales Wirtschaftsforum mit Justizminster Erwin Sellering

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  • Herzlichen Glückwunsch!

    •Frau Dr. Siegrid Krause, DNA Diagnostik Nord GmbH

    •Frau Ute Siems, Truck & Car Service Waren Müritz

    •Herrn Norbert Lüdde, Barmer in Rostock, Regionalgeschäftsstelle Rostock

    •Herrn Joachim Brügge, IHT - Industrietechnischer Handel GmbH Rostock, Elmenhorst/Ros-stock

    •Herrn Axel Larsson, Larsson- Haustechnik GmbH, Laage

    •Herrn Thomas Massmann, IT forPeople, Software - Entwick-lung – Beratung, Hoppenrade

    •Herrn Lüth, HANSA BAULAND, Bauträger GmbH & Co.KG

    •Herrn Horst Döring, Ing.-Büro für Haus- und Umwelttechnik Planung . Beratung . Bauleitung

    •Herrn Gerd Lindner, GSE Gesell-schaft für Sicherheit und Eigentumsschutz mbH

    •Herrn Gerhard Beese, PROTOURe.V.c/o Hanse-Sail-Büro

    •Herrn Dieter Wibelitz, Autohan-del Wibelitz GmbH, Teterow

    •Herrn Friedrich-Wilhelm Petersen, aqua-power-petersen Hoch-druck-Wasserstrahltechnik, Laage

    •Herrn Steffen Seidenkranz, Tha-les Information Systems GmbH, Geschäftsstelle Rostock

    •Herrn Dr. Weicker, IbA Inge-nieurbüro für Automation GmbH, Stäbelow

    •Herrn Dietmar Ulrich, Adecco Personaldienstleistungen GmbH

    •Herrn Birger Wanke, ROSTOW, Gesellschaft für Finanzplanung und Vorsorgesicherung mbH

    •Herrn Enno Zeug, Architektur-büro

    •Herrn Christian Pfeil, Hotel Go-dewind

    •Herrn Dr. Gerhard Küster, ÖKO-Projekt GmbH, Gesellschaft für Bauplanung, -konstruktion & Projektmanagement mbH

    •Herrn Wolfgang Graupner, Agentur Wolfgang Graupner, Greifswald

    •Herrn Frank Düllberg, Steuerberatung -Rechtsanwälte Düllberg & Hering, Güstrow

    •Herrn Jan Köhler, Alarm-Bewachungs- und Sicherheitsdienste GmbH

    Veranstaltungen 17

    Wenig Rücklauf ist gekommen. Wirbrauchen die Unterstützung durchvorhandene Kontrollstellen.“

    In der Diskussion wurden Beispiele ausder Praxis vorgebracht, Probleme z.B.,die dem Handel unter den Nägelnbrennen in einem lebhaften Beitragvon Klaus Salzmann, Möbelhaus Salz-mann. • Das Gesetz zur Beschleunigung von

    Zahlungen wurde als Fehlschuss kri-tisiert.

    • Der Sinn vernünftiger Mediation,wie sie vom Unternehmerverbandgeleistet wird und auf die

    • Rechtsanwalt Christian Langhoff be-sonders einging, stellte sich erneutdar.

    Langhoff verwies auf das Problem derMittelbeschaffung für erhaltenswertezu sanierende Firmen. Auch der Einsatz nicht regional ver-trauter Insolvenzverwalter sei nichtförderlich. Gerade für die Insolvenz-problematik und die Mitarbeit derWirtschaft zur Problembewältigungzeigte sich Sellering äußerst aufge-schlossen. Das Land stehe in der Ver-pflichtung zu helfen. Der vorhandeneFirmenbestand muss erhalten und ge-stärkt werden. Die Justiz hat viele Pro-bleme, die vor fünf Jahren noch be-standen, bewältigt. Wegen fehlenderLiquidität im Osten können jedoch oftdas beste Gesetzt nicht greifen.Sellering betonte, dass der Verwal-tungsstatus auf ein vertret- und be-zahlbares Maß zurückgefahren wer-den müsse und umriss die positiven Er-fahrungen, die mit der Testregion imNordwesten des Landes bezüglich De-regulierung gemacht wurden. Redu-

    ziert wurden in M-V in den letzten Jah-ren ein Drittel aller Vorschriften. Dieneue Bauordnung mit vielen Vereinfa-chungen und Beschränkung der ört-lichen Bauvorschriften tritt demnächstin Kraft, drei Deregulierungsgesetzewurden auf den Weg gebracht. Aberes gehe mehr noch darum, alle Betei-ligten an einen Tisch zu bringen. Vor-geschlagen wurde ein Pakt zwischenPolitik und Wirtschaft, besonders wich-tige Genehmigungsverfahren zügigauf den Weg zu bringen. Deregulie-rungsvorschläge müssen auch im Bundgreifen. „Was immer der Wirtschafthelfen kann, muss getan werden“, be-kräftigte Sellering. „Wir wollen neueSysteme entwickeln, mit denen wirprüfen können, was ein neues Gesetztan Kosten bringt.“Anregungen gab es aus dem Wirt-schaftsforum heraus zu hauf, so zueinem • Benchmarketing zum Vergleich der

    besten Beispiele der Region, zumEinsatz eines

    • Mittelstandslotsen, zur Reduzierungder Statistikpflichten und effektive-ren Insolvenzverfahren.

    Zu reformieren ist in weiten Teilen dieJustiz, war ein Fazit des Abends. Ne-ben Abbau von Gesetzen werden je-doch weitere produziert. Eine im Ju-stizministerium eingerichtete Stellezur Überprüfung der Notwendigkeitneuer Gesetze hat sich bewährt.Dr. Seidel, der die Moderation der Ver-anstaltung hatte, erläuterte, dass inHessen eine Masse von Regularienohne negative Auswirkungen ge-strichen wurden: „Die Wirkung unddie Wahrnehmung sind zwei ver-schiedene Dinge.“

    Vortrag vom Justizminister Erwin Sellering

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  • Wirtschaftsreport | Dezember 2005 VERANSTALTUNGEN18

    „Schlüsselqualifikationen und Anfor-derungen mittelständischer Unterneh-mungen an Hochschullabsolventen“Vortrag von Dr. Ulrich Seidel

    Der Zustand in der Wirtschaft Meck-lenburg-Vorpommerns ist durch klein-strukturierte und kaum vorhandenegroße mittelständischen Unternehmengekennzeichnet. In den kleinstruk-turierten Unternehmen haben wirwenig ingenieurtechnisches und we-nig wissenschaftlich tätiges Personal.Aus diesem Grunde sind viele For-schungs- und Entwicklungsvorhabenim Mittelstand nicht durchführbar. Ko-operationen werden versucht, aber siemangeln oft im Vertrauen zueinander.Darum ist auch auf dieser Ebene nochsehr viel zu tun. Der Einsatz der Hochschulkader istdemzufolge zu gering. Die im LandeAusgebildeten bleiben nur zu einemverschwindend kleinen Prozentsatz imLande. Die meisten Absolventen gehenin die südlichen Räume oder ganzaußer Landes. Das ist für die Studentenin Ordnung, für unsere Wirtschaft je-doch schlecht. Eine Begründung dafürliegt in der nicht ausreichenden Zu-sammenarbeit zwischen universitärenEinrichtungen und der Praxis, also derWirtschaft. Es gibt zu wenig Praktikaund zu wenig diesbezügliche Diplom-arbeiten. Es zeigt sich, dass die Kombi-nation zwischen den Einrichtungen in-haltlich nicht ausgereift ist und die Stu-denten beziehungsweise die Absolven-ten die Wirtschaftsstrukturen unseresLandes nicht ausreichend kennen. Wir wissen um diese Thematik undhaben aus diesem Grunde drei unter-schiedliche Befragungen zu den Forde-rungen der Wirtschaft vorgenommen,an kleine Unternehmen gerichtet, an

    mittlere Unternehmen und wir habenauch die Bildungsbedarfe derjenigenabgefragt, die seit 1990 keine vernünf-tige Arbeit mehr im eignen Beruf ge-funden haben oder in eine andere Be-rufsgruppe gegangen waren. Auchhier wurde eine Analyse vorgenom-men.

    Als Forderungen der Wirtschaft lässtsich ableiten, dass sehr stark auf fol-gende Kombinationen Wert gelegtwird:• Die soziale Kompetenz wird sehr

    hoch eingeschätzt• Die Teamarbeit wird als sehr wichtig

    bewertet.• Die Übernahme von Verantwortung

    hat eine große Bedeutung. Man erwartet von den Hochschul-absolventen in den mittelständischenUnternehmen nicht ein detailliertesFachwissen, sondern ein verständnis-orientiertes Wissen und die Ein-gruppierung in die Firmenphilosophie.Das ist eigentlich der Punkt: Die Kom-bination zwischen universitären Ein-richtungen und Wirtschaft ist, wie ge-sagt, schwach. Demzufolge kann auchdie Firmenphilosophie nicht entspre-chend vermittelt werden. Das sind dieDinge, die ein Problem darstellen.Eine sehr starke Forderung der Wirt-schaft ist die modulare Ausbildung.Hier muss konsequent weitergearbei-tet werden. Die Forderungen in denUnternehmen sind sehr unterschied-lich. Die vier Gruppierungen derHauptforderungen hatten wir be-nannt. Diese Module hier sind für dieWeiterbildung bedeutsam. Die In-House-Weiterbildung beziehungs-weise die begleitende Weiterbildungist absolut wichtig. Sehr gut finden wir auch das Einbin-

    den von EU-Projekten. Der Unterneh-merverband hat sich an solchen Projek-ten beteiligt, so am Projekt “LernendeRegion“ in Güstrow und in Wismar,wobei wir sehr stark auf das Projekt“Lernende Region“ in Wismar abstel-len. Dieses hat stark hochschulorien-tierten Charakter. Es ist sehr gut orga-nisiert gewesen. Das ebenfalls wichti-ge Güstrower Projekt hatte eine ande-re Ausrichtung. Aber bezogen auf dieheutige Thematik muss das WismarerProjekt besonders benannt werden. Generell können wir feststellen:Eine Reformierung des Arbeitsmarktesist eingetreten. Daraus ist ein neues Si-tuations- und Bedingungsgefüge fürBildungsträger entstanden. Das be-zieht sich hauptsächlich auf die Wei-terbildung. Mit angesprochen sind Prä-missen, z.B. dass die Bundesagenturfür Arbeit Schulungen und derglei-chen organisiert. Das verändert dieBildungslandschaft. Wir brauchen qua-lifizierte Träger, wie das Baltic Collegein Güstrow, das eine sehr praxisnaheAusbildung in modularer Form zumBachelor bietet. Die universitären Ein-richtungen haben eine weitere Kopp-lung mit vorzunehmen. Eine sehr große Hoffnung liegt beimnetzbasierten multimedialen Lernen.Wir sind jedoch der Meinung, dass die-ses multimediale Lernen nur im Zu-sammenhang mit einer praxisorientier-ten Lernmethodik erfolgreich seinkann.

    Wir können das Lernen am Arbeits-platz durch Multimedia zwar unter-stützen, aber nicht ersetzen. Darumgibt es in der Bewertung des multime-dialen Lernens aus unserer Sicht – auchaus der Befragung der Unternehmengestützt – keine vorrangige Rolle.

    Reformierung des Arbeitsmarktes eingetreten

    XV. Betriebswirtschaftliche Tage in Schwerin

  • Firmen 19

    Sehr viele Insolvenzen sind nicht aufstrukturelle Schwierigkeiten zurückzu-führen. Sie sind dadurch bedingt, dassZwischenfinanzierungen nicht realisiertwerden können oder ein Finanzaus-gleich zwischen wirtschaftlich gutenund schlechten Lagen nicht gegebenist.

    Überbrückungs- und Betriebsmittelkre-dite werden von den Banken – auchvon den Sparkassen - nicht entspre-chend ausgereicht. Die Firmen brau-chen mehr Unterstützung für Liquiditätund Betriebsmittelfinanzierung.Diese Probleme und die mangelndeZahlungsbereitschaft schaffen massivUnsicherheit bei den Unternehmen. DieKreditierung anderer wird ausge-schöpft - selbst zu zahlen, fällt schwer.Das hat zur Folge, dass der eine mit denKrediten anderer arbeitet. Im Ge-schäftsverkehr der Firmen ist es langeschon eine das Wirtschaftsklima starkbelastende Praxis, den Lieferantennicht richtig zu bezahlen. Das führt zueiner Zahlungsmoral, die einen gesun-den Wettbewerb enorm schädigt. Der Unternehmerverband hofft, dassauf der Grundlage der „Brüsseler Ver-ständigung“, wonach sich zur Jahres-mitte die Gewährträgerhaftung derSparkassen änderte und den Spar -kassen und ihren kommunalen Trägerndurch die EU-Kommission die Anerken-nung der öffentlich-rechtlichen Träger-schaft erteilt wurde, die Kreditierungfür Betriebsmittel und anderes durchdie Sparkassen verbessert wird. Mit po-sitiv gehandhabten Finanzierungs-formen dürfte auch die Zahlungsmoral

    wieder gehoben und die Zahl der Fälle,die einer gerichtlichen Klärung bedür-fen, gesenkt werden. Dr. Ulrich Seidel,Geschäftsführer des Rostocker Unter-nehmerverbandes, erwartet, dass derSchwebezustand in der Handlung derSparkassen beendet ist.Eine Ansage an die Landesregierung ist,die Rechtssicherheit zu verbessern undeine bessere Durchsetzung bei berech-tigten Forderungen zu ermöglichen. Esist nicht zuträglich, wenn der Unterneh-mer für berechtigten Forderungenkeine Rechtssicherheit hat. Ein weitererPunkt ist die Zulassung der englischenLimited. Sie kann für Neugründungengeeignet sein, aber der Schritt hin zurLimited birgt auch viele Risiken undProbleme.

    Mit ihr hat sich eine Rechtsform eta-bliert, bei der ein Gläubigerschutz der-zeit nicht einmal im Ansatz erkennbarist. Klare Haftungstatbestände oder Ka-pitalerhaltungsvorschriften existierenfür diese Rechtsform derzeit in Deutsch-land nicht. Spezifische Beratung, wie sieder Unternehmerverband anbietet,sollte vor einer solchen Gründung un-bedingt in Anspruch genommen wer-den. Die Limited braucht einen direktenBeratungsschutz. Sonst sind Problemevorprogrammiert.

    Der Unternehmerverband organisiertefür den Oktober eine Groß-Veranstal-tung mit Justizminister Erwin Selleringin Güstrow, bei der solche gravieren-den Probleme des Mittelstandes zurSprache kamen und untersucht wur-den.

    GefährdeterMittelstand

    Schwierigkeiten wegen Finanzierungsunsicherheiten

  • Wirtschaftsreport | Dezember 2005 REGIONAL20

    Über ein Jahr ist die europaweit mod-ernste Ramme erfolgreich gelaufen,hat ihre Feuertaufe bestanden. Bis aufeinen Einsatz in Wismars Zentrum undeinem weiteren auf Rügen zog die„Maschine“, wie sie vom Team liebe-voll genannt wird, in Hamburg vonBaustelle zu Baustelle.

    Nun war die Zeit gekommen, das High-Tech-Gerät der Firma Göllnitz Umwelt-technik GmbH einem eingeladenenKreis mit Vertretern von Mittelständi-scher Beteiligungsgesellschaft Meck-lenburg-Vorpommern mbH, Diskontund Kredit AG, Handwerkskammer,Unternehmensberatung Heßler Mose-bach AG, Ostseesparkasse Rostock undRostocker Unternehmerverband in Ak-tion vorzuführen. Die „sanfte“ Ramme präsentierte sichauf einer mustergültig geführten Bau-stelle an der Poppenbüttler Haupt-straße beim Setzen der Bohrpfähle füreinen Büro- und Geschäftskomplex. Ansich sollte sie bereits vor der beein-druckenden Kulisse des Bavaria-Bau-feldes im Hamburger Zentrum in un-mittelbarer Nachbarschaft zum Ham-burger Kiez und dem namhaften Tro-peninstitut arbeiten, aber dort war

    man noch nicht so weit. Das stellte je-doch kein Problem für den Einsatz derbeständig ausgebuchten neuen Ram-me dar, die weit effektiver als ihre Vor-gängerin, rund zehn Tonnen leichterund vor allem weitgehend erschütte-rungsfrei ist. Ein Gerät, das es so bisherweltweit auf dem Markt nicht einzweites Mal gibt. Die Rammarbeitenauf der Baustelle PoppenbüttlerHauptstraße konnten wegen derhohen Nachfrage nach einem solchenGerät nicht nur nahtlos eingefügt wer-den, die Mönchhäger UmwelttechnikGmbH konnte hier sogar noch die Rib-nitz-Damgartener Jetbau - Spezial-tiefbau GmbH mit in Boot nehmen. In der weltweit agierenden Firma ABIin Niedernberg hatte das Unterneh-men Göllnitz einst einen Partner undFamilienbetrieb gleicher Intention ge-funden, der Europas mondernsteRamme nach den Vorstellungen undBedürfnissen der UmwelttechnikGmbH entwickelte und baute. TM 10/12 B ist ihr schlichter Name. Die sanfte Ramme ist Hightech ausmittelständischer Hand, in der dieErfahrungen vor allem auch von Ek-khard Göllnitz und den drei Söhneneinflossen. TM 10/12 B - „Die Maschi-

    ne“ - bringt eine Zeitersparnis bis zu30 Prozent. Unter dem Strich standeine Summe von 1,2 Millionen Euro,die zu investieren war. Die Finanzie-rung ging mit professioneller Hilfe derUnternehmensberatung Heßler – Mo-sebach GmbH, mit einem Risikokapitalder Mecklenburgischen Beteiligungs-gesellschaft Mecklenburg-Vorpom-mern und der Diskont und Kredit AGhilfreich vonstatten. Das von EckhardGöllnitz 1992 gegründete Unterneh-men hatten 2003 die Söhne Tom, Olafund Alf übernommen und dieseExistenzgründung in die Nachfolgehinein erleichterte augenscheinlich dieMittelbereitstellung.

    Nur ein Jahr dauerte Planung und Ka-pitalbeschaffung. Auch das ist ein klei-ner Rekord, mit dem sich die FamilieGöllnitz um eine bisher einzigartigeTechnik verdient machte, für die esnicht nur in Hamburg große Einsatz-möglichkeiten gibt, wenngleich einVerbringen der Ramme durch Bundes-länder stets mit einigem bürokrati-schen Aufwand verbunden ist. Auchdarum ist man nicht unglücklich darü-ber, so viele Aufträge in der Freien undHansestadt zu finden.

    Dauereinsatz für SuperrammeGöllnitz Umwelttechnik hat bei Entwicklung mitgewirkt

    Die „Maschine“ im Einsatz

  • Ausblick 21

    Der Zusammenhalt in unserem Ver-band hat sich im zurückliegenden Jahrweiter gestärkt. Und das ist ein Ergeb-nis unserer Arbeit.An der Schwelle des neuen Jahres be-schäftigt uns ganz besonders dieFrage: Wie können wir gemeinsam indem für die Wirtschaftsentwicklung sowichtigen Jahr 2006 auf die aktuelleHerausforderungen reagieren. Wirhoffen, dass Konsolidierung und Er-folg in Mecklenburg-Vorpommern soweit gediehen sind, dass wir diese Auf-gabe mit aller Kraft packen werden.Die vorliegende gewisse Stabilisierungder Wirtschaft ist ein motivierenderAusgangspunkt. Wir wollen weiter

    aufeinander zugehen, denn wir brau-chen die Vertiefung des Reformwillensund die Öffnung nach außen, brau-chen die Kooperation, die Partner-schaft, den Dialog.Angesichts neuer Chancen mit der Ber-liner Koalition darf es kein Zögern inPolitik und Wirtschaft geben, um dieStrukturen in unserem Land und seinerWirtschaft neuen Gegebenheiten an-zupassen. Hier wollen und werden wiruns wieder voll einbringen.

    Wir beschließen dieses Jahr mit demDank an alle, die sich von den Sorgenum die Zukunft der Wirtschaft unseresLandes nicht unberührt ließen und

    persönlich viel unternehmerisches undwirtschaftspolitischen Engagementzeigten. Aus der Gemeinschaft Gleich-gesinnter, der Gemeinschaft der Mit-glieder unseres Verbandes, schöpfenwir Zuversicht und Selbstvertrauen fürdas neue Jahr. Im Namen des Präsidi-ums und der Geschäftsführung möch-ten wir Ihnen, Ihren Familien sowieIhren Geschäftspartnern die bestenNeujahrswünsche entbieten. Wir wün-schen Gesundheit und Erfolg, einenguten Jahresausklang und ein erfolg-reiches neues Jahr.

    Martin Rötz Dr. Ulrich SeidelPräsident Geschäftsführer

    Prost NeujahrStabilisierung der Wirtschaft als ein motivierender Ausgangspunkt

    Erfolg

    Umsatz

    Visionen Mut

    Kraft

    Motivation

    Spaß

  • Wirtschaftsreport | Dezember 2005 INTERN22

    Auf unserer Mitgliederversammlungvom November gab UV-Präsident Mar-tin Rötz einen vielbeachteten Berichtmit einer positiven Wertung der Ver-bandsarbeit.

    Darin hieß es u.a.: Der Einfluss desUnternehmerverbandes Rostock undUmgebung e. V. hat auch im letztenJahr weiter zugenommen.Wir können alle stolz auf das Engage-ment gestandener und neuer Mitglie-der sein, die in Bundes- und Landesein-richtungen, Krankenkassen, Arbeitge-berverbänden und bei Gerichten unseraller Interessen vertreten. Zwischen-zeitlich besetzt unser Verband 48 Kom-missionen und Fachräte auf Landesund Bundesebene. Nach unserem Ver-ständnis ist es zwingend, Gremiumsar-beit zu leisten. Denn über die Gremienund Kommissionen erreichen wir einefrühzeitige Einflussnahme auf Ent-scheidungen, die auf unsere Mitglieds-unternehmen ausstrahlen.Unser Geschäftsführer hat mit einerWirtschaftsdelegation des Landesunter Leitung des Ministerpräsidentenim Sommer des Jahres Vietnam be-sucht. Als Ergebnis verblieben zahlrei-che gesellschaftliche und geschäftlicheKontakte für unsere Mitglieder. 25vietnamesische Unternehmer konntenwir - auf Einladung unseres Verbandes- zu einem Gegenbesuch in Rostock be-grüßen. Erste Kontakte wurden gefest-igt und die Zusammenarbeit wurdemit einem Kooperationsvertrag unter-legt. Weitere gute Außenhandelskon-takte bestehen zu den baltischen undrussischen Republiken. Grosse Auf-trags- und Umsatzchancen sehen wirals Verband vor allem im Skandinavi-

    schen Raum. Wir haben ab dem 01. De-zember 2005 einen Mitarbeiter haupt-berufliche eingestellt, der über das ge-eignete Anforderungsprofil verfügt,unseren Mitgliedern beim Aufbau vonGeschäftsaktivitäten in Skandinavienkonkret zu helfen.Auf unserer diesjährigen Klausurta-gung haben sich Präsidium, Beirat undGeschäftsführung einstimmig dafürausgesprochen, auch weiterhin beiheiklen, unangenehmen Themen dieInteressen der Mitglieder unseres Ver-bandes deutlich zu artikulieren undeiner breiten Öffentlichkeit zugänglichzu machen. Die häufige Präsenz desUnternehmerverbandes in den Medienist wesentlich auf das Engagement un-seres Geschäftsführers Dr. Seidel zu-rückzuführen. Dazu ist eine optimalePressearbeit erforderlich, die unsereThemen zu einem breiten Publikumtransportiert. Damit wir die Interessenunserer Mitglieder noch effektiver undintensiver artikulieren können, habenwir uns entschlossen, unsere Verbands-zeitschrift als "Wirtschaftsreport" invöllig neuer Aufmachung zu vertrei-ben. Wir eröffnen mit dieser Zeitschriftunseren Mitgliedern die Chance, sicheinem breiten Publikum ungefiltertvorzustellen.

    Unsere Beratungsangebote im Arbeits-u. Sozialrecht/Wirtschafts- und Ver-tragsrecht/ bei Finanzierungen und be-triebswirtschaftlichen Beratungen ein-schließlich Sanierungsmanagementund im Versorgungswerk wurden imabgelaufenen Jahr von unseren Mit-gliedern besonders in Anspruch ge-nommen.

    Impulse für die Beratungsleistungenerhalten wir aus den 5 Arbeitskreisenunseres Verbandes, die mit Frauen undMännern besetzt sind, die sich seit Jah-ren ehrenamtlich für die Belange unse-rer Mitglieder einsetzen.Zur Erinnerung: Wir haben beim Ver-band folgende Arbeitskreise: Control-ling und Insolvenzvermeidung; Wirt-schaft und Finanzen; Umwelt; NeueMedien; Schule Wirtschaft. Bringen Siesich ein, z. B. durch eine Mitarbeit ineinem der Arbeitskreise.

    Es gibt viel zu tun und immer wiederneue Aufgabenfelder, unseren sat-zungsgemäßem Förderauftrag nachzu-kommen. Dabei muss unser Anspruchimmer sein, den hohen Qualitätsan-spruch unserer Mitglieder zu erfüllen.In diesem Sinne haben wir mit demUnternehmerverbänden in Schwerinund Greifswald im Frühjahr einen Ver-trag unterzeichnet, der diesen Quali-tätsanspruch durch enge Zusammenar-beit der Verbände garantiert. Zur Zeit werden die Initiativen"Equal", "Baltic Balance" und "Über-regionale Vertriebsstrukturen" feder-führend in der Person von Dr. Seidelbegleitet. Aufgaben, Inhalte und Um-fang der Projekte stellen höchste An-sprüche an Qualität und fachlichemVerständnis. Dr. Seidel benannte aufder Veranstaltung die Zielstellungenfür das nächste Jahr. Neben denStammtischen und Führungskräftese-minaren sind in Rostock u.a. folgendeSymposien vorgesehen

    - „Produkterweiterung in bestehenden Unternehmen“ (Februar)

    - Fachkonferenz zur Ideenfindung

    Bericht von derMitgliederversammlung

  • Rückblick 23

    und Nutzung von Patenten“ (Mai)- „Unternehmensnachfolge“ (Juni) - „Unternehmensethik und Personalentwicklung“

    (Oktober)Zwei Veranstaltungen werden sich mit den Themen „LokaleAgenda“ und „Baltic Balance“ befassen. Ein Höhepunkt ist der Unternehmertag „Ordnungspolitikund Marktwirtschaft - Widerspruch oder Basis für einenachhaltige Entwicklung“ am 03. März.Die traditionell in Güstrow ausgerichtete Regionalkonfe-renz stellt sich im Mai in Anwesenheit von Vertretern ausSkandinavien der Frage von „Kooperationen zwischenStadt/Land/Gebietsreform“.

    Der Verband ist als Aussteller auf der Ostseemesse 2006sowie beim Pferderennen Bad Doberan im August präsentund bindet sich maßgeblich wieder in das Ostsee-BusinessForum „Wirtschaft und Sicherheit“ im August ein. HanseSail Rostock und Hanseatenball in Rostock und Unterneh-merball in Güstrow beleben auch 2006 unsere Verbandsar-beit. Der Unternehmerverband beteiligt sich an der Jung-unternehmer-Schule in Güstrow, lädt auch in Güstrow zuthematischen Stammtischen und Führungskräfteseminarenein, sowie zu Jazz im Schloss (April/Mai) und weiteren Ver-anstaltungen wie „Internet als Handelsplatz“.Im September gibt es ein Symposium „Außenhandel mit denLändern der Osterweiterung“ und die MELA-Messebeteili-gung. Im Oktober ist der Verband auf einer weiteren Messe,der DEBAL.Geschäfts- und Pressebericht 2005 wurden vorgelegt undkönnen in der Geschäftsstelle des Verbandes eingesehenwerden.

    Die Notwendigkeit der Sicherheitspartnerschaft wurdedurch einen Vortrag von Ingmar Weitemeier, Direktor Lan-deskriminalamt Mecklenburg-Vorpommern, zur „Beein-trächtigung der Wirtschaft durch organisierte Kriminalität,Geldwäsche usw.“ dargelegt. Die Zusammenarbeit von Staat und Wirtschaft ist ein wich-tiger Bestandteil gesellschaftspolitischen und kriminalpoliti-schen Handelns. Die Vielzahl gemeinsamer Schnittstellen er-fordert ganzheitliche Handlungskonzepte.Der Bedarf von Bevölkerung und Wirtschaftsunternehmennach übersichtlicher und umfassender Information zu si-cherheitsrelevanten Themen ist hoch. Die Zusammenarbeitim Rahmen einer Sicherheitspartnerschaft ist ein wirksamesMittel für den dauerhaften Erhalt und die Steigerung des Si-cherheitsstandards.

    Die Sicherheitspartnerschaft Mecklenburg-Vorpommernversteht sich als ein Gremium mit präventiver Ausrichtung. Die Bereitstellung eines umfassenden Informationsangebo-tes zu Kriminalitätsfeldern und sicherheitsrelevanten The-men in Mecklenburg-Vorpommern ist das Hauptziel der Si-cherheitspartnerschaft Mecklenburg-Vorpommern. Durchaktuelle und themenorientierte Initiativen sollen Unterneh-mer und Fachpublikum durch die Zusammenarbeit des Lan-deskriminalamtes M-V und dem Unternehmerverband Ro-stock e.V. sensibilisiert, beraten und auf Gefahrenpotentialehingewiesen werden.

    Um dieses Ziel zu erreichen, sollen sicherheitsrelevanteSchwerpunkte im Gremium „Sicherheit und Wirtschaft“ the-matisiert, analysiert undauf:- Großveranstaltungen (z.B. Hanse Sail)- periodisch stattfindenden Informationsveranstaltungen

    zu aktuellen Frage der Unternehmenssicherheitdurch:- Einrichtung von Informationsständen- Präsentationen- Durchführung von Fachvorträgen- Nutzung der Medien (Funk, Fernsehen, Printmedien),- Erstellung von Broschüren, Plakaten, Flyern- Festlegung von Ansprechpartnern interessierten

    Unternehmen zugänglich gemacht werden.

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  • Wirtschaftsreport | Dezember 2005 WIRTSCHAFT24

    Schon von der Autobahn glänzt dasrotgraue moderne Gebäude in derSonne dominant. Gute Lage also. BeimBetreten beherrschen gestylte Linienden Bau. Nichts ist dem Zufall überlas-sen. An den Fenstern finden sich Bilderund Visionen großer Kreativer wieder.Ein gutes Umfeld. Das ICR will die„Jungen Wilden“ für Forschung, Ent-wicklung und Produktion in die„Kreativschmiede“ von Roggentinlocken.

    „Hier ist genug Platz für Gründer undGründerfirmen“, sagt Dr. ErnstSchmidt, Geschäftsführer des Informa-tik Center Roggentin, kurz ICR ge-nannt. Er hat die Idee mitgeboren, ge-fochten für den Schwerpunkt, gerun-gen um die Europäische Förderungvon 6,5 Millionen Euro. Schmidt ist ei-gentlich Leitender Verwaltungsbeam-ter vom Amt Carbäck. Für ihn ist dasCenter beispielgebend für unkompli-ziertes Verwaltungshandeln. Deshalbhat die Kommune auch die Gesell-schaft übernommen und selbst eine

    Millionen Euro in das Projekt gesteckt.„Hier entstehen vielleicht keine Ar-beitsplätze für unsere Amtsbewohner,aber die Welt schaut auf uns“, sagtSchmidt. „Firmenchefs und ihre Mitar-beiter werden sehen, wie einfach beiuns für sie gesorgt wird. Wir sind eineunkomplizierte Gemeinde.“

    Unkompliziert wird es mit ICR auch fürjunge Firmen mit tollen Ideen. Bürosmit weniger als 15 Quadratmeter sindin dem Gebäude für knapp fünf Euroje Quadratmeter zu haben. NeuesteTechnik an Anschlüssen und Breitband-kabeln, Computerkabinette, Bera-tungsräume mit Präsentationstechnikund eine neue Kantine stehen zur Ver-fügung. Sogar Serverräume im Keller-geschoss sind einzeln anmietbar. Tele-fonanlagen sind bereits integriert. ImHof des viergeschossigen Winkelbausfinden Kreative Kunst und Luft zumatmen. „Wir wollen es den Firmen soeinfach wie möglich machen in diesemUmfeld kreativ und produktiv zu wer-den“, sagt Armin Köhler, IT-Experte

    und derzeit Manager des Centers.„Großraumbüros stehen hier nicht zurVerfügung. Wir denken an Büros fürein bis vier Mitarbeiter. Groß genug,um in Ruhe zu denken. Einzige Bedin-gung für den Einzug in die Kreativ-schmiede: Es müssen junge, klein- bismittelständige Betriebe in der Techno-logieentwicklung sein. 3.200 Quadrat-metern hat er dafür im Haus zur Ver-fügung. 60 Prozent sind bereits belegt.Jeder, der den Weg in das ICR sucht,findet auch ein gutes Umfeld. Die in-novative SIV.AG sitzt gleich in derNachbarschaft und fördert die Zu-sammenarbeit.

    KONTAKT

    Informatik Center Roggentin GmbHKonrad-Zuse-Straße 1a18184 RoggentinArmin Köhler | CentermanagerFon: 0381 - 403 19 91Fax: 0381 - 403 19 99Mail: [email protected]

    KreativschmiedeInformatik Center Roggentin lockt Softwareentwickler und Informationstechnologen

    Armin Köhler und Dr. Ernst Schmidtwarten auf innovative Gründer

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  • Rekordtief bei Bauzinsen

    Die Bauzinsen in Deutschlandsind auf einen neuen histori-schen Tiefstand gesunken. Dasberichtet die "Bild"-Zeitung un-ter Berufung auf Zahlen aus ei-ner Markterhebung des Münch-ner Vermittlungsdienstes Inter-hyp. Demnach sei Baugeld mit-zehn Jahren Laufzeit bei dengünstigsten Anbietern derzeitschon ab 3,28 Prozent Effektiv-zins zu haben. Für Kredite über15 Jahre würden zum Teil nurnoch 3,54 Prozent effektiv ge-nommen. Bei 20 Jahren Zinsbin-dung liegen die niedrigsten An-gebote demnach bei 3,71 Pro-zent Effektivzins. Die Werte sei-en von Interhyp bundesweit un-ter 40 Kreditinstituten ermitteltworden. GmbH-Geschäftsführer10/05.

    Erwartungen nicht erfüllt

    Die Aufteilung des Wirtschafts-und Arbeitsressorts beim Bundhat erste negative Reaktionen.UV-Geschäftsführer Dr. Seidelwertet die Zusammenlegung alseffektivere Form. Der BDI hinge-gen hatte mehr Vor- als Nachtei-le gesehen. Zwar war nur durchdie Zusammenlegung die Agen-da 2010 möglich gewesen, daaber das Regulierungsgestrüppdes Arbeitsmarktes so dicht ist,hat es zu viele Ressourcen desHauses gebunden. Nicht nach-vollziehbar ist aus Sicht desUnternehmerverbandes auch,warum WirtschaftsministerEbnet im Gegensatz zu anderenLändern die Maut ablehnt. Fürunser Flächenland, wo viele Kilo-meter zu bewältigen sind, ist dieMaut günstiger als andereEinnahmeformen. Die Verkehrs-ministerkonferenz lehnte aufihrer zweitägigen Tagung in Ro-stock-Warnemünde die Einfüh-rung sowohl einer streckenbezo-genen PKW-Maut als auch einerAutobahnvignette für alle Kraft-fahrzeuge ab. Den Antrag hatteWirtschaftsminister Dr. OttoEbnet gestellt.

    Reportage 25

    Regionalen Sport unterstützt

    7. Ball der Wirtschaft in Güstrow

    Schmiss und Schwung bis weit in denMorgen hinein hatte der 7. Ball derWirtschaft in Güstrow, zu dem derUnternehmerverband und seine Part-ner Modehaus Duve und AutohausHintze in das Hotel „Stadt Güstrow“eingeladen hatten.

    Die Gala war zugleich eine Unterstüt-zungsaktion für die VfL-Faustballerin-nen der 1. Bundesliga. 2290 Eurokamen an diesem Abend zusammen.Die Faustballdamen zeigten sich be-geistert von so hoher Spendenfreudeund ihr Dank kam von Herzen. Ausdem Spendentopf wurden Werke vonThomas Jastram, dem durch Tierplasti-ken, Kunst im öffentlichen Raum undPorträts weit über Rostock hinaus be-kannten Künstler, verlost. Mit der Ak-tion sollte zugleich der Bundesliga-Faustball beim sportinteressierten Pu-blikum bekannter gemacht werden.Der Aufstieg der Faustballerinnen indie 1. Bundesliga in diesem Jahr fandwürdigende Worte. Für die prima Stimmung gab es an die-sem Abend keinen Anlass zur Pause.Highlights und viele vergnügliche Ar-rangements begeisterten auch in die-sem Jahr die Gäste des Güstrower

    Unternehmerballs, bei dem sich wiede-rum reichlich Gelegenheit für Kontak-te bot. Dirk Grigull, Vorsitzender derRegionalleitung Güstrow, hatte den indie 777-Jahrfeier der Stadt eingebette-ten 7. Unternehmerball eingeläutetund verkündet, dass man es sich trotztharter Zeiten nicht nehmen lasse, fröh-lich zu sein und zu feiern. Rund 200Gäste aus vielen Bereichen des gesell-schaftlichen Lebens ließen sich nichtlange bitten. Tanz war in allen Varia-tionen zu sehen und die Tanzflächewar neben dem tollen Büfett der ammeisten ausgebuchte Platz. Dieses botAugen- und Gaumenschmaus, demniemand widerstehen konnte. Begleitet vom NDR-Show-OrchesterPapermoon, der feurigen Leticia oderden mit besonderem Beifall bedachtenShoweinlagen der „Sprechenden Fich-te“ verflog die Zeit bis zur Übergabedes symbolischen Schecks an die Faust-ballerinnen viel zu schnell. Aber danngab es noch eine Überraschung. GegenMitternacht wurde eine große Eisbom-be traumschiffartig in den Saal getra-gen und das war genau das I-Tüpfel-chen für alle, die beim Marathon aufder Tanzfläche noch zwei, drei Stun-den mithalten wollten.

    gute Stimmung auch auf der Tanzfläche

  • Wirtschaftsreport | Dezember 2005 REGIONAL26

    Vergleichen lohnt sichEntwicklung der Geschäftsführerbezüge

    Was darf oder sollte ein Geschäftsfüh-rer verdienen? Nach allgemeiner Auf-fassung kann die Vergütung dann alsangemessen gelten, wenn sie im Rah-men dessen liegt, was vergleichbareUnternehmen ihren Geschäftsführernzahlen. Fundierte Vergleichszahlen sinddaher für die Gehaltspolitik vonGmbHs ein wichtiger Faktor. Dies gilt innoch stärkerem Maße für Geschäfts-führer mit Gesellschafterstatus, wennes darum geht, ihr Gehalt gegenüberdem Finanzamt als „noch angemessen“zu verteidigen. Eine Studie gibt Auf-schluss.

    In kleinen GmbHs dominiert nach wievor der Gesellschafter-Geschäftsführer.75 Prozent der in eine Untersuchungder Kienbaurn Vergütungsberatungeinbezogenen Unternehmensleiter sindzugleich Inhaber von Kapitalanteilen.Über die Hälfte der Unternehmen wirddabei von einem Alleingeschaftsführergeleitet.Leistet sich das Unternehmen mehrereGeschäftsführer, sind diese in zwei Drit-tel der Fälle gleichberechtigt. Eine hie-rarchische Struktur, bestehend auseinem Vorsitzenden und einem odermehreren ordentlichen Mitgliedern, isteher die Ausnahme.

    Große Gehaltsspanne

    In mittleren und großen GmbHs ist dasVerhältnis zwischen Gesellschafter- undFremdgeschäftsführern gegenüber klei-neren Gesellschaften in etwa spiegel-verkehrt: Lediglich rund 24 Prozent sindzugleich am Kapital des Unternehmensbeteiligt. Ein wesentlicher Grund hier-für dürfte in dem hohen Anteil kon-zernabhängigen Gesellschaften liegen(rund 50 Prozent). Etwa 70 Prozent der

    Unternehmen verfügen über ein mehr-köpfiges Geschäftsführungsgremium. Die Gesamtbezüge der Geschäftsführerweisen auch in 2005 eine breite Streu-ung auf. Die Gehaltsspanne reicht vonweniger als 40 000 Euro bis über 1,2Millionen Euro jährlich.Die Gesamtbezüge (Grundgehalt plusvariable Vergütungsbestandteile) vonGeschäftsführern kleiner GmbHs be-laufen sich in diesem Jahr im Durch-schnitt auf 149 000 Euro, ihre Kollegenin mittleren und großen GmbHs verdie-nen durchschnittlich 241.000 Euro.

    Differenziertes Bild

    Betrachtet man ausschließlich die Bezü-ge von Gesellschafter-Geschäftsführern,ergibt sich ein differenzierteres Bild:Während Gesellschafter-Geschäftsfüh-rer in kleinen GmbHs mit 155.000 Eurodeutlich höhere Gehälter beziehen alsGeschäftsführer ohne Kapitalanteil(127.000 Euro), fallen deren Bezüge inmittleren und großen GmbHs mit239.000 Euro hinter die Einkünfte vonFremdgeschäftsführern (249.000 Euro)zurück. Grund für dieses auf den erstenBlick widersprüchliche Ergebnis ist derrelativ hohe Anteil von Gesellschafter-Geschäftsführern in Großunternehmenmit mehr als 100 Millionen Euro Jahres-umsatz, in denen regelmäßig die höch-sten Bezüge gezahlt werden.

    Die Grundgehaltsteigerung bei Ge-schäftsführern in kleinen GmbHs liegtmit durchschnittlich rund fünf Prozentfast ein Prozent über der Steigerungs-rate des Vorjahres. Insbesondere dieFixbezüge der Gesellschafter-Geschäfts-führer wurden mit 5,3 Prozent deutlichnach oben angepasst. Variable Vergütungsbestandteile ha-

    ben im Rahmen der Geschäftsführer-vergütung einen ganz besonderen Stel-lenwert. Bei 77 Prozent der Ge-schäftsführer in kleinen GmbHs undsogar über 90 Prozent der Unterneh-mensleiter mittlerer und großer GmbHsist ein Teil der Vergütung an den Unter-nehmenserfolg gebunden.Zunehmende Bedeutung gewinnen inden letzten Jahren so genannte Zieler-reichungstantiemen. Gegenüber dernormalen Gewinntantieme besitzt dieZielerreichungstantieme eine erheblichgrößere Flexibilität. Unabhängig vom Status des Geschäfts-führers hängt die Höhe der Vergütungprimär von der Unternehmensgröße –gemessen an Umsatzgröße und Be-schäftigtenzahl – sowie der Ertragslagedes Unternehmens ab. Die monetäre Geschäftsführervergü-tung wird durch eine Vielzahl betrieb-licher Zusatzleistungen ergänzt. Diewertvollste und zugleich teuerste Zu-satzleistung ist die betriebliche Versor-gungszusage. Etwa 70 bis 60 Prozentaller Geschäftsführer haben eine Zusa-ge auf betriebliche Altersversorgung.

    Bescheidene Absicherung

    Eine Direktversicherung ist aus Sicht desUnternehmens zwar mit niedrigerenKoten und einem geringeren admini-strativen Aufwand als eine Pensionszu-sage verbunden, sie eignet sich aberaufgrund der regelmäßig eher beschei-denen Versicherungssummen alsGrundabsicherung

    Stark gekürzt nach Tom Feldkamp,Rechtsanwalt und Senior Consultant,Kienbaum Management Consultants,Gummersbach; aus GmbH Geschäfts-führer 10/05

  • Reportage 27

    Lehrlingsmangelim Osten ab 2007

    Unternehmen in den neuenBundesländern werden nach Ein-schätzung von Ausbildungs-experten schon in wenigen Jah-ren händeringend nach Lehrlin-gen suchen. „Nach 2007 werdendie Unternehmen den Jugend-lichen den roten Teppich ausrol-len, weil ihnen wegen des Ge-burtenrückgangs Fachkräfte feh-len“, sagte der Präsident desBundesinstituts für Berufsbil-dung (BiBB), Manfred Kremer.2011 werde sich die Zahl der Be-werber im Vergleich zu 2003halbiert haben.

    Vor allem in den großen Städtengebe es immer weniger Jugend-liche im Ausbildungsalter. ImWesten dagegen werde die Zahlder Schulabgänger bis 2010 nochständig ansteigen. „Dort brau-chen wir noch einige Jahre langzusätzliche Ausbildungsstellen“,sagte Kremer der Zeitung. NachEinschätzung des Experten feh-len zu Beginn des neuen Ausbil-dungsjahres im September weit-aus mehr Ausbildungsplätze alsdie vom Deutschen Industr