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Das Wirtschaftsmagazin für Thüringen www.wirtschaftsspiegel.com Nr. 04/2007 · 3. Jahrgang A 13358 2,90 EURO VERANSTALTET Thüringen als attraktiver Messestandort TRAGENDE SÄULE MASCHINENBAU Rekordjahr für Thüringens wichtigsten Industriezweig VERPFLICHTET ab 2008 neue Gesetze für Unternehmer VERLIEHEN Thüringens Unternehmer des Jahres 2007 TRAGENDE SÄULE MASCHINENBAU Rekordjahr für Thüringens wichtigsten Industriezweig

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Rekordjahr für Thüringens wichtigsten Industriezweig Thüringens Unternehmer des Jahres 2007 Thüringen als attraktiver Messestandort ab 2008 neue Gesetze für Unternehmer Das Wirtschaftsmagazin für Thüringen www.wirtschaftsspiegel.com Nr. 04 /2007 · 3. Jahrgang A 13358 2,90 EURO VERANSTALTET VERLIEHEN VERPFLICHTET

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Das Wirtschaftsmagazinfür Thüringen

www.wirtschaftsspiegel.comNr. 04/2007 · 3. Jahrgang

A 133582,90 EURO

VERANSTALTET

Thüringen als attraktiverMessestandort

TRAGENDE SÄULE MASCHINENBAURekordjahr für Thüringens wichtigsten Industriezweig

VERPFLICHTET

ab 2008 neue Gesetzefür Unternehmer

VERLIEHEN

Thüringens Unternehmerdes Jahres 2007

TRAGENDE SÄULE MASCHINENBAURekordjahr für Thüringens wichtigsten Industriezweig

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3WIRTSCHAFTSSPIEGEL THÜRINGEN OKTOBER 2007

EDITORIAL

Gute Aussichten!„Auch wenn das Jahr 2007 noch nicht ganz beendet ist; insgesamt war es doch ein gutes Jahrfür die Thüringer Wirtschaft. Die Basis dafür war nicht zuletzt der Thüringer Maschinen-,Anlagen- und Werkzeugbau: Über 6.000 Unternehmen dieser exportstarken Branche zeugendeutschlandweit vom durch die Politik oftmals proklamierten Aufwärtstrend.

Nach nun vier Jahren dieses Aufschwungs, sind die Prognosen für das Jahr 2008 auch weiter-hin durchweg positiv. Die traditionell überwiegend mittelständischen Unternehmen zeichnensich in Thüringen besonders durch Qualität, Termintreue und Flexibilität aus. Damit das sobleibt, unterstützen dreizehn FuE-Einrichtungen die Thüringer Unternehmen, den immerkürzer werdenden Innovationszyklen gerecht zu werden.

Der traditionelle Maschinen-, Anlagen- und Werkzeugbau im Freistaat hat viele Gesichter - unddie meisten davon lächeln. In dieser Ausgabe zeigen wir Ihnen einige Beispiele dafür und do-kumentieren die Entwicklung der Branche. Allerdings sind auch im Jahre 2008 noch einigeBaustellen zu bearbeiten. Junge, leistungsbereite Unternehmer und Existenzgründer werdenebenso gebraucht, wie motivierte und qualifizierte Mitarbeiter. Beides erfordert mehr, als nurFörderprogramme und finanzielle Unterstützung.

Den Freistaat Thüringen auch für junge Familien als Wirtschaftsstandort mit Lebensqualität zupräsentieren und das Image des engagierten Unternehmers in der Gesellschaft zu verbessern,ist dabei sicher auch von Nöten. Die Bereitschaft Visionen zu entwickeln und diese auch um-zusetzen, ist milde gesagt, noch ausbaufähig. Im Gegensatz zu manch anderen Bereichen inunserer Gesellschaft haben wir hier zu viele Indianer und leider zu wenig Häuptlinge.

Der Wirtschaftsspiegel Thüringen wird auch im kommenden Jahr Tendenzen beobachtenund reflektieren. Wir bedanken uns an dieser Stelle schon jetzt bei all unseren treuen Lesernund Partnern für die gute Zusammenarbeit in 2007. Ich freue mich sehr darauf, Sie im kommen-den Jahr wieder als Leser zu begrüßen.

Ich wünsche, stellvertretend für das gesamte Team Ihres Thüringer Wirtschaftsspiegel, einenerfolgreichen Jahresabschluss und ein gutes Jahr 2008.“

Jürgen MeierGeschäftsführer Wirtschaftsspiegel

AUS DEM INHALT

Titelthema

Boomender Industriezweig 11Interview TU Ilmenau 12Instandhaltung für Großtriebwerke 14Interview mit Hauptgeschäftsführer des VMET 18Textilzentrum in Zeulenroda 23

International

Märkte in Asien und Russland 8–9

Verbände

BVMW ehrt Unternehmer 24Mittelstand plant ohneFördermittel 25

Messe

Thüringer Unternehmen auf der IAA 28Filetstücke auf EXPO REAL 32

Frauen

Standortvorteil Kinderbetreuung 38Weltfrauenkonferenz in Berlin 39

Südthüringen

Ministerpräsident im Landkreis Sonneberg 40

Kultur

„Schöne neue Welt“ in Jena 48„Brücke“-Sammlung in Apolda 49

Tourismus

Erholung im früheren Grenzgebiet 50

Rubriken

Editorial 3Nachrichten 4–5Personalien 6–7Kommunikation 36–37Service 44–47Impressum 50

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NACHRICHTEN

4 WIRTSCHAFTSSPIEGEL THÜRINGEN OKTOBER 2007

Ein glanzvolles Comeback

20 EuroCombis für RusslandTriptis (bo) Derzeit liefert der Nutz-fahrzeughersteller Fliegl erneut ei-ne größere Stückzahl seiner „Euro-Combis“ nach Russland aus. Damitbestätigt sich die Kompetenz desthüringischen Herstellers, der be-reits seit vielen Jahren in demMarkt überlanger Zugmaschinenaktiv ist. Im Gegensatz zu anderenHerstellern wird bei Fliegl nicht nurdarüber gesprochen, sondern inSerienfertigung produziert undausgeliefert. Bei den 20 Zügen han-delt es sich um Aufbauten mit Tro-ckenfrachtkoffern für die Zugma-schine und die gleiche AnzahlAnhänger.

Mehr Platz für KunststoffeWaltershausen (bo) Die SchusterKunststofftechnik GmbH erweitertProduktions- und Entwicklungska-pazitäten. Dazu investiert das Un-ternehmen in den folgenden zweiJahren 800.000 Euro (davon sind104.000 Euro Thüringer Fördermit-tel) und schafft damit 16 neue Ar-beitsplätze. Im ersten Jahr soll vorrangig die Verfahrens-Techno-logie weiterentwickelt werden. DieSchuster Kunststofftechnik GmbHist spezialisiert auf die Entwicklungund Herstellung von technischenKunststoffteilen, vorrangig mit de-korativem Anspruch.

Solar-Joint Venture Jena (ul) Ein Werk zur Produktionvon Silizium-Wafern für die Solar-industrie soll noch ab diesem Jahrin Jena gebaut werden. Dafür ha-ben die Schott Solar GmbH Al-zenau und die Wacker Chemie AGMünchen ein gemeinsames Un-ternehmen in Jena gegründet.Insgesamt sollen mehr als 300Millionen Euro in die neue Produk-tionsstätte investiert werden undrund 600 hochqualifizierte Ar-beitsplätze entstehen. Die Ferti-gung von multikristallinen Sili-ciumblöcken (Ingots) und Wafern,welche Ausgangsmaterial für dieHerstellung von Solarzellen sind,soll bereits 2008 beginnen. Bis 2012soll die Fertigungskapazität fürSolarwafer schrittweise auf rund einGigawatt pro Jahr erweitert werden.Derzeit sind 17 Photovoltaik-Unter-nehmen mit etwa 1.500 Mitarbei-tern im Freistaat ansässig und er-wirtschaften einen Umsatz von rund250 Millionen Euro jährlich.

Verdopplung der Produktion

Erfurt (bo) Die Sanierung des Tra-ditionshauses „Erfurter Hof“ gegen-über dem Hauptbahnhof der Lan-deshauptstadt Erfurt ist erfolgreichabgeschlossen worden. „Nach ein-einhalbjähriger Bauzeit geben wirden ‚Erfurter Hof‘ den Bürgern zu-rück“, betonte Frank Krätzschmar,Geschäftsführer der Landesentwick-lungsgesellschaft Thüringen mbH(LEG) bei der offiziellen ÜbergabeAnfang September. „Der ‚ErfurterHof‘ wird jetzt wieder zu dem, waser früher einmal war: zu einem at-traktiven Anziehungspunkt inmittender Landeshauptstadt“, so Krätzsch-mar. Das Objekt ist wieder modernesBüro- und Geschäftshaus. Haupt-mieter sind die Sparkasse Mittel-thüringen, die Thüringer Touris-

musgesellschaft (TTG) und dieAnwaltskanzlei „Dithmar, Westhelle,Assenmacher, Zwingmann & Part-ner“. Im Erdgeschoss, das schon zufrüheren Zeiten mit vielfältigem ga-stronomischem Angebot lockte, laden wieder verschiedene Gastrono-men und Dienstleister zum Ver-weilen und Kaufen ein. Die Nutz-fläche beträgt insgesamt rund 10.000Quadratmeter.

Für den Umbau wandte die LEGrund 15 Millionen Euro auf. Nach-dem die LEG den „Erfurter Hof“ auchmit Unterstützung des Landes imJahre 2004 von der DeutschenInterhotel GmbH erworben hatte,konnte 2005 mit der Entkernung be-gonnen werden. Im Jahre 2006 er-

folgte der Baubeginn. Dabei wurdedem Grundsatz gefolgt, sovielBausubstanz wie möglich zu erhal-ten und zugleich mit verantwor-tungsvoller Sanierung das Haus fürmoderne Anforderungen aufzuberei-ten. Die Attraktivität der Immobilieerwies sich schon früh bei denVermarktungsaktivitäten. BereitsMitte 2005 waren sämtliche Nutz-flächen vermietet. Die Sanierung desTraditionshauses fügt sich in dieMaßnahmen zur Aufwertung desBahnhofsviertels. „Wir denken, dassdas wiedereröffnete Haus ein Im-pulsgeber für die Entwicklung desBahnhofsareals werden wird“, istsich Krätzschmar sicher.

! www.ef-hof.de

! www.fliegl.com

! www.schuster-de.com

! www.wacker.comwww.schott.com ! www.qsil.de

Langewiesen (bo) Gemeinsam mitThüringens WirtschaftsministerReinholz legten Anfang Oktober diebeiden Vorstände der QSIL AGQuarzschmelze Ilmenau, StephanBehr und Michael Keitz, den Grund-stein für ein neues Produktions-gebäude. Um die Produktion vonQuarzglas zu verdoppeln, investiertdie QSIL AG bis 2010 rund 19,4 Mil-lionen Euro in ein neues Schmelz-gebäude, zwei Schmelzanlagen undeine Aufbereitungsanlage. Der Frei-staat Thüringen unterstützt dasVorhaben mit etwa 2,7 MillionenEuro. Zusätzlich ist am Hauptsitzin Langewiesen der Aufbau einesSpurenlabors zur Qualitätssicherunggeplant. Mit der Investition entste-

hen 39 neue Arbeitsplätze. Damit er-höht QSIL die Mitarbeiterzahl biszum Jahr 2010 auf über 150 Be-schäftigte. Das Unternehmen ist ei-ner der wenigen Quarzglasherstellerweltweit und auf die Produktion vonHohlzylindern, Rohren und Sonder-anfertigungen aus Quarzglas spezia-lisiert. Im Halbleiterbereich ist dieQSIL AG einer der wesentlichenWeltmarktlieferanten und dank fle-xibler Technologie in weiterenBranchen Nischenanbieter fürQuarzglasprodukte. Dazu zählen bei-spielsweise die chemische Industrieim Bereich Analytik, Anwendungenfür Hochtemperaturprozesse, dieUmweltindustrie und die Lichtquel-len-Industrie, welche das Glas bei-

spielsweise für Xenon-Scheinwerfervon Autos verwendet. Zu den Kun-den zählen weltweit tätige Groß-unternehmen aus Europa, Asien undAmerika. In den USA hat das Un-ternehmen eine eigene Vertriebs-niederlassung.

QSIL wurde 1992 aus einem Teil-bereich der Ilmenauer GlaswerkeGmbH herausgegründet. Dieser Be-reich startete bereits 1977 mit der in-dustriellen Fertigung von Quarzglas.Seit 1996 produziert das Unterneh-men am Standort Langewiesen. ImJahr 2006 erzielte die QSIL AG einenUmsatz von 18,6 Millionen Euro.

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Ein architektonisches Schmuckstück in bester Geschäftslage kehrt nach Erfurt zurück

Die internationale Nachfrage macht umfangreichen Produktionsausbau bei QSIL AG notwendig

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5WIRTSCHAFTSSPIEGEL THÜRINGEN OKTOBER 2007

NACHRICHTEN

Thüringer setzen US-StandardsNeue in Jena entwickelte Therapien bei Prostataerkrankungen werden zum Standard in den USA

Erfurt (su) Schon in der theoretischen Ausbildung können angehende Feuer-wehrmänner in Erfurt den realen Verlauf eines Brandes verfolgen. Dazu wur-de, wie auch schon in anderen Städten Deutschlands, ein Container zur Brand-simulation installiert. Ein Flash-Over-Container besteht aus zwei aneinandergesetzten Metallcontainern und ist etwa zehn Meter Lang, 2,50 Meter Breitund 2,50 Meter Hoch. Die Anlage besteht aus einem Brandraum und einemBeobachtungsraum, in dem die Feuerwehrmänner sitzen. Im Container hat derFeuerwehrmann die Möglichkeit, alle Phasen eines Brandes, die Verteilung vonRauch, Wärme und Strömungen zu beobachten. Dabei kommt es innerhalb desContainers zu einem kontrollierten und kurzzeitigen so genannten „Flash-Over“mit einer Stichflammenausbildung. Unter Aufsicht und Anleitung eines Trainerserleben die Feuerwehrleute die Auswirkungen sehr hoher Temperaturen aufden eigenen Körper und erfahren die Schutzwirkung ihrer Einsatzbekleidung.Die Kosten für die Beschaffung der Container, des Werkzeuges sowie des be-nötigten Ausbaumaterials beliefen sich auf 25.000 Euro. Das Brand- undKatastrophenschutzamt stellte 15.000 Euro zur Verfügung.

www.iwmgmbh.eu

Simulation unter echten Bedingungen

Nordhausen (bo) Thomas Schlüfter (Bild unten) ist ein Schachtbau-Urgestein.Über eine Ausbildung zum Instandhaltungsmechaniker Anfang der 80er Jahrequalifizierte sich der heute 41jährige zum Vorarbeiter. Im September 2002 ereil-te ihn eine Erkrankung, die zur Aufgabe der Tätigkeit führte. Die SCHACHT-BAU NORDHAUSEN GmbH bot ihrem Mitarbeiter deshalb ein zweijährigesStudium zum „Staatlich geprüften Techniker“ in der Fachrichtung Maschi-nentechnik an. Vor einem Jahr konnte Thomas Schlüfter die Ausbildung erfolg-reich abschließen und ist seitdem als Arbeitsvorbereiter tätig. An diesem Beispielzeigt sich deutlich die Personalpolitik des traditionsreichen Unternehmens, wel-che schon mit der Ausbildung des eigenen Nachwuchses beginnt. So began-nen zum 1. September 19 Jugendliche ihre Ausbildung; insgesamt sind es nun52 Azubis. „In den Metallberufen waren Anfang dieses Jahres alle ausgelern-ten Azubis übernommen worden.", bestätigt Heino Kupfer, Leiter des Personal-wesens. Zusätzlich wird auf Kooperation mit Fachhochschulen und Berufs-akademien, wie der in Eisenach, gesetzt. Dort gibt es seit Mitte des Jahres„Mittelständische Industrie“ als neue Studienrichtung. Kupfer sieht darin gro-ßes Potenzial neuer Mitarbeiter.

! www.schachtbau.de

Ein Beispiel mit Vorbildfunktion

ProduktionsausbauObermehler (bo) Die Rosskopf &Partner AG im nordthüringischenObermehler (bei Schlotheim) wei-tet ihre Produktionskapazitätenaus. Mit einer Gesamtinvestitionvon 1,24 Millionen Euro (davon 220.000 vom Land Thüringen)werden unter anderem neue Ma-schinen angeschafft. Außerdementstehen zehn neue Arbeitsplätze.Derzeit beschäftigt das Unterneh-men 59 Mitarbeiter und siebenAuszubildende. Die Rosskopf &Partner AG ist europäischer Markt-führer bei der Verarbeitung vonMineral- und Quarzwerkstoffen. InObermehler werden damit bei-spielsweise Arbeitsplatten für denEinsatz in Küche und Bad verarbei-tet. Der Absatz erfolgt über ein flä-chendeckendes Vertriebsnetz inDeutschland, eigene Büros in Österreich und Großbritannien so-wie Partner in Europa und USA.

! www.rosskopf-partner.com! www.biolitec.de

JJeennaa (bo) Die Jenaer biolitec AG ent-wickelte den stärksten BPH-Laser derWelt zur Behandlung gutartigerProstatavergrößerung. Vor wenigenWochen erhielt das Unternehmendurch die Zulassung der US-BehördeFood and Drug Administration(FDA) die Zugangsberechtigung fürden amerikanischen Markt. Die am-bulante Behandlung der BPH mitProstata-Laser-Therapie unter Ver-wendung des neuartigen biolitec-Diodenlasers soll damit in US-Kliniken und -Praxen Standardwerden. Durch den Erhalt der FDA-Zulassung für den 150 WattDiodenlaser zur Behandlung derProstatahyperplasie/ BPH baut diebiolitec AG ihre Position als Inno-vationsführer auf dem US-amerika-

nischen Urologiemarkt aus. Die bio-litec AG präsentiert die Funktions-weise der Prostata-Laser-Therapie re-gelmäßig in Internetkonferenzen.Diese vorgeführten Eingriffe sind zurwichtigen Informationsquelle fürÄrzte weltweit geworden.

Die Hochleistungsfähigkeit des La-sers reduziert die Behandlungszeitam Patienten. In vielen Fällen rei-chen zehn Minuten aus, um dasProstatagewebe bei beispielsweise ei-ner Harnabflussstörung ausreichendabzutragen. Das ermöglicht schnel-le ambulante Behandlung lediglichunter lokaler Betäubung der Prostata.Eine Narkose ist nicht mehr notwen-dig und der Patient bleibt bei vollemBewusstsein.

Der US-Markt für BPH-Laser-Be-handlungen wird insgesamt auf 85.000 Eingriffe p.a. geschätzt. bio-litec hält gegenwärtig bereits einen Marktanteil von etwa 20 Prozent mitseinem 100 Watt-Laser.

In den USA sparen Patienten bei derBehandlung in der Arztpraxis - wieer erstmalig mit der biolitec-Methodemöglich ist - den Eigenbeitrag für ei-nen Krankenhausbesuch von etwa600 US-Dollar - bei gleichzeitig fastschmerzfreier Behandlung und oh-ne Narkoserisiko. Der US-Markt istweltweit Vorreiter bei Adaptionenneuer medizinischer Innovationenund Behandlungsmethoden.

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PERSONALIEN

6 WIRTSCHAFTSSPIEGEL THÜRINGEN OKTOBER 2007

JENS HOMMEL (47) leitet seit dieserSpielzeit das Theaterhaus Jena alskaufmännischer Geschäftsführer.Der gebürtige Dresdener studiertePädagogik und Philosophie. JensHommel wechselt von der Heinrich-Böll-Stiftung nach Jena, deren säch-sisches Büro er bereits 1992 grün-dete und seither auch leitete. Derbislang in Leipzig wohnende zwei-fache Vater war zudem von 1998 biszum Jahre 2000 Geschäftsführer desTrägervereins der Ausstellung „Ver-brechen der Wehrmacht“ im Ham-burger Institut für Sozialforschung.(ul)

Der Aufsichtsrat der MDR WerbungGmbH hat NIELS N. VON HAKEN (57)Anfang Juli zum hauptamtlichenGeschäftsführer berufen. Damit bil-det er mit Holger Tanhäuser (neben-amtlicher Geschäftsführer) eineDoppelspitze bei der MDRW. Bevorder gelernte Journalist und Vater ei-ner Tochter 1991 zum MDR kam,war er beim Saarländischen Rund-funk in der Kulturredaktion, beiRadio Bremen als Regionalchef,aber auch für die Nachrichtenagen-tur Reuters als freier Korrespondentund verschiedene Tageszeitungentätig. (bo)

KLAUS-PETER HANSEN (44) über-nahm am 1. September 2007 denVorsitz der Geschäftsführung in derAgentur für Arbeit Erfurt und tratdamit die Nachfolge des langjähri-gen Leiters der größten Arbeitsagen-tur in Thüringen, Kurt Keiner, an,der in die Altersteilzeit eintrat. Dergebürtige Zittauer Hansen ist seit1991 bei der Bundesagentur fürArbeit und war dort unter anderemin Pirna und Bautzen tätig. Im Jahre1999 wechselte er für ein dreiviertelJahr als Mitarbeiter im Arbeitsstab„Neue Länder“ ins Bundeskanz-leramt. (uf)

BJÖRN PESTINGER (31) ist neuerGeschäftsführer im Asklepios Fach-klinikum Stadtroda. Er wechselt ausBad Oldesloe, wo er stellvertreten-der Geschäftsführer war, nach Thü-ringen. In Stadtroda will er die Er-folgsstory des Fachklinikums fürPsychiatrie und Neurologie fortfüh-ren und setzt dabei auf die engeZusammenarbeit mit den über 575Mitarbeitern an den StandortenStadtroda, Pößneck und Gera. Pes-tinger folgt Jens Betker nach, der dieGeschäfte eines neuen Asklepios-Krankenhauses in Niedersachsenübernahm. (ul)

Mit PROFESSOR DR. ULRICH SCHU-BERT (38) wechselte einer derinternational bekanntesten jungenChemiker auf den Lehrstuhl fürOrganische und MakromolekulareChemie an die Universität Jena. Dergebürtige Tübinger kann unter an-derem auf zwölf Patente verweisen. Sein Grundlagenwissen fließt auchin eigene Firmen-Ausgründungen.In Jena will er auf seine bisherigenerfolgreichen Forschungen auf demGebiet der supramolekularen Poly-merchemie, der Nanolithographieund dem Inkjet-Druck von Materi-alien aufbauen. (ul)

ERIKA SCHMIDT (54) leitet dieThüringer Niederlassung der Inno-vationsberatungsgesellschaft EurA-Consult GmbH, die 2007 in Zella-Mehlis neu eröffnet wurde. Seit2005 betreut sie für EurA-ConsultKunden in Thüringen, Sachsen-Anhalt und Sachsen und unterstütztvorwiegend kleine und mittlereUnternehmen bei der Umsetzungund Finanzierung von Forschungs-und Entwicklungsprojekten. Die Diplom-Mathematikerin bringtlangjährige Erfahrung aus der IT-Branche im Bereich der Software-entwicklung mit. (as)

DIETER KAISER (53) ist neuer Leiterder Erfurter Geschäftsstelle Land-verkehre/Logistik der SchenkerDeutschland AG in Arnstadt. DerDiplom-Ingenieur für Verkehrswe-sen soll die Präsenz Deutschlandsgrößten Dienstleisters für integrier-te Logistik in der Region Thüringenweiter ausbauen. Parallel zu dieserneuen Position wird Kaiser seinelangjährige Tätigkeit als Geschäfts-leiter und Prokurist der ChemnitzerSchenker-Niederlassung fortsetzen. Schenker investiert zur Zeit in gro-ßem Umfang am Standort Erfurt/Arnstadt. (uf)

STEFAN BUNGARTEN (44) wird offen-bar Nachfolger des in den Ruhe-stand verabschiedeten Helaba-Vor-standsmitglieds, Dr. Norbert Bräuer.Bungarten soll in den Vorstand be-rufen werden, sobald er die Ge-schäftsleitereigenschaft nach Maß-gabe der BaFin erworben hat.Bereits im Mai 2007 wurde Bun-garten vom Vorstand zum Gene-ralbevollmächtigten ernannt. Zuvorwar er in Luxemburg Sprecher derGeschäftsleitung der Bankgesell-schaft Berlin International S.A.Seine Karriere begann 1992 bei derLandesbank Berlin. (bo)

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7WIRTSCHAFTSSPIEGEL THÜRINGEN OKTOBER 2007

PERSONALIEN

STEFAN SEILER (38) ist seit AnfangSeptember 2007 Direktor des HotelsDorint Am Goethepark in Weimar.Geboren und aufgewachsen in Bern,lernte er den Beruf eines Kochs undbesuchte eine Hotelfachschule.Nach seiner Ausbildung arbeitete erals Direktor in verschiedenen Häu-sern überwiegend in den neuenBundesländern, zuletzt in Chem-nitz. Gera und Potsdam. Sein Ziel istes, das Dorint in Weimar für Kon-gresse attraktiver zu machen unddas überregionale Geschäft zu in-tensivieren. Seiler ist verheiratet undhat zwei Kinder. (uf)

Die in Berlin ansässige Standort-marketinggesellschaft der Bundes-republik Deutschland, Invest inGermany GmbH, hat mit MICHAELPFEIFFER seit Anfang Oktober einenneuen Geschäftsführer. Der diplo-mierte Volkswirt leitete zuletzt denBereich International/AHK imDeutschen Industrie- und Handels-kammertag (DIHK). Frühere Sta-tionen führten ihn unter anderemnach Beirut und Brüssel. Die Investin Germany GmbH begleitet unteranderem ausländische Investorenbei Standortfragen und Ansied-lungen. (bo)

HELMUT KLEMME ist neuer Präsi-dent des Verbandes DeutscherGroßbäckereien. Darin sind Liefer-und Filialbäckereien zusammenge-schlossen. Klemme arbeitet – nachdem Rückzug aus dem aktivenGeschäft – heute mit seiner Firma„Die Bäckerei Consultants“ alsBerater für die Backwarenbranche.Zu weiteren Mitgliedern des Prä-sidiums wurden Jaap Schalken,Kamps Bakeries GmbH, für denBereich der Filialbäckereien undHans-Jochen Holthausen, Harry-Brot, für die Lieferbäckereien, be-stimmt.(bo)

KATI DOMKOWSKY, Pressesprecherinder Agentur für Arbeit Erfurt, wech-selt ab 01. November 2007 als stell-vertretende Pressesprecherin derRegionaldirektion Sachsen-Anhalt /Thüringen der Bundesagentur fürArbeit nach Halle. Die Diplom-Verwaltungswirtin zog es als gebür-tige Geraerin nach Studium und guteinem Jahr Tätigkeit im sachsen-an-haltinischen Staßfurt zurück nachThüringen. Im März 2003 begannKati Domkowsky, damals mit 22Jahren als wohl jüngste Pressespre-cherin Deutschlands, in der ErfurterAgentur für Arbeit. (bo)

MICHAEL KESSLER ist seit 1. Septem-ber neuer Marketing-Direktor desRadisson SAS Hotels in der Landes-hauptstadt Erfurt. Zuvor war Kesslerdrei Jahre lang ebenfalls in Erfurt,im Mercure Grand Hotel als FrontOffice Manager und Senior SalesManager tätig. Im Hotelgeschäft istKessler bereits seit 1991 tätig. So warer unter anderem in unterschiedli-chen Häusern in Frankfurt/Main,Frammersbach und Offenbach inverschiedenen Funktionen tätig. MitAufenthalt in London war Kesslerauch im europäischen Ausland be-schäftigt. (uf)

MANFRED WITTENSTEIN wurde An-fang Oktober auf der Mitgliederver-sammlung zum Präsidenten desVerbands Deutscher Maschinen-und Anlagenbau e.V. (VDMA) ge-wählt. Wittenstein, Vorstandsvorsit-zender der Wittenstein AG in Igers-heim, war seit 2004 Vizepräsidentdes VDMA, seit acht Jahren Mitglieddes Hauptvorstands und seit fünfJahren Mitglied des engeren Vor-stands. Sein Unternehmen, die Wit-tenstein AG, hat von 1996 bis 2006den Umsatz von gut 12 Millionenauf jetzt 148 Millionen Euro erhöht.(bo)

ANDREAS RIEDEL (48) ist seit 10.Oktober 2007 neuer Vorstandsvor-sitzender der Intershop Communi-cations AG mit Sitz in Jena. Nachseinem Studium der VWL, BWLund Jura in Hamburg arbeitete er über 25 Jahre im Handel. Er hat inTop-Führungspositionen bei denFirmen Schott Zwiesel AG, MöbelHöffner GmbH, bei der DeutschenTelekom AG als Vorsitzender derGeschäftsführung der T-Punkt-Vertriebsorganisation und zuletztals Vorsitzender der Geschäftsfüh-rung der Vertriebslinie Real bei derMetro AG gearbeitet. (bo)

Die Philosophische Fakultät derUniversität Erfurt hat einen neuenDekan. PROFESSOR DR. CARSTENHELD (44) hat Anfang Septembersein Amt angetreten. Held wurde1963 in Hürth bei Köln geboren. Erstudierte Philosophie, Physik undGermanistik in München, Freiburgund Princeton. Danach folgtenLehrtätigkeiten in Straßburg undFreiburg, wo er promovierte und ha-bilitierte. Nach Forschungsaufent-halt am Massachusetts Institute ofTechnology (MIT) folgte 2004 derRuf für Wissenschaftsphilosophieder Universität Erfurt. (bo)

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Dr. Gilbert Metzger Projektleiter Internationale Beziehungen – Asien

INTERNATIONAL

8 WIRTSCHAFTSSPIEGEL THÜRINGEN OKTOBER 2007

landsbüros der LEG (Landesentwick-lungsgesellschaft Thüringen). In je-dem der genannten Länder arbeitenBerater für die Wirtschaftsförder-gesellschaft des Freistaates. Nebender Akquise von Investoren fürAnsiedlungen in Thüringen sorgt diewachsende Nachfrage des asiati-schen Marktes dort für reichlichArbeit.

Unterstützung und Begleitung bei den ersten Schritten

„Unterstützung von Thüringer Fir-men bei der Erschließung neuerMärkte, Hilfe bei der Suche nach Ge-schäftspartnern, das Herstellen vonKontakten zu wirtschaftspolitischenEntscheidungsträgern und die Vor-Ort-Betreuung sind die wichtigstenAufgaben der Büros“, umreißt Dr.Gilbert Metzger das Aufgabenfeld.Als Projektleiter Internationale Be-ziehungen – Asien ist er Ansprech-partner für interessierte Unterneh-men. Die ersten Schritte in denneuen Markt begleiten dann dieMitarbeiter in den Büros in Xi’an,Dubai und Hanoi. Und zwar kosten-

frei. „Erst wenn die Projekte intensi-ver werden, stellen die Berater ihreLeistungen in Rechnung“, benenntMetzger eines der Hauptargumente,warum sich für hiesige Unternehmender Weg über die LEG lohnt. Undnicht nur der finanzielle Aspekt spie-le eine Rolle. „Was bei den Chinesenangebrachtes Verhalten in Verhand-lungen ist, kann in den Emiratengrundfalsch sein. Unsere Berater sindalle sehr erfahren und können dieThüringer den richtigen Umgang mitdem Kunden lehren“, erklärt er.

Firmensitz in Thüringenist Voraussetzung

Lohnenswert seien Bestrebungenvon kleinen und mittleren Unter-nehmen. Voraussetzung, um dieDienste der LEG in Anspruch neh-men zu können, ist: Es muss ein Un-ternehmen mit Firmensitz in Thü-ringen sein. Die Branche spiele dabeieine untergeordnete Rolle. „Haupt-sächlich gibt es aber Bestrebungenaus den Bereichen Gewerbe und in-dustrienahe Dienstleistung“, soMetzger. (sk)

Partner bei der Erschließung neuer Märkte

Begleitung beim Aufbau von Auslandskontakten

„China ist ein riesiger Markt undderart komplex, dass es besser ist,man vertraut auf jemanden, der sichauskennt.“ Wer glaubt, hier argu-mentiert ein kleiner ehrfurchtsvol-ler Mittelständler, der irrt.

„langer Atem“ nötigVielmehr kommt der Ratschlag voneinem Experten, der nahezu schon15 Jahre Kontakte nach Asien pflegt.Karsten Juchert, Leiter Export beider Erfurter Samen und Pflanzen-zucht GmbH N.L. Chrestensen,spricht mit Respekt von den Ge-schäftsbeziehungen zu China. Undvon einem „langen Atem“, den manhierfür braucht. „Wer in China Fußfassen will, muss mit bürokratischenHürden rechnen, die Monate kostenkönnen. Dank der LEG lässt sich daszumindest einschränken“, lobt Ju-chert den Einsatz der ThüringerWirtschaftsfördergesellschaft vorOrt. Sei es die sprachliche Un-terstützung oder auch die Hilfe imUmgang mit der Mentalität derChinesen – der Ansprechpartner in

Zhang Wanfeng, Ansprechpartner der LEG in Xi`an und Koordinator der wirt-schaftlichen Beziehungen zur Partnerprovinz des Freistaats Thüringen

Xi`an weiß die wirtschaftlichenBeziehungen insbesondere zwi-schen der Partnerprovinz und demFreistaat Thüringen wohl zu koordi-

die Zusammenarbeit mit der LEG.„Wir sind im September vergange-nen Jahres quer durch China gereistund haben viele Gespräche geführt.Hier hat sich insbesondere das Dol-metschen bezahlt gemacht. In denländlichen Gebieten spricht ja kaumjemand Englisch“, erzählt KarstenJuchert.

professionelle Unterstützung vor Ort unverzichtbar

Thüringer Mittelständlern, die überInvestitionen im bevölkerungsreich-sten Land der Erde nachdenken, legter den Kontakt zur LEG unbedingtnahe. „Das LEG-Büro vor Ort ist ei-ne unverzichtbare Schnittstelle. Werernsthaft Kunden in China sucht, istauf diese Zusammenarbeit angewie-sen“, ist Juchert überzeugt und un-termauert seine Erfahrungen noch:Auch Vietnam ist für Chrestensenkein uninteressanter Markt – und sowill sich das Erfurter Traditions-unternehmen in naher Zukunft er-neut vertrauensvoll an die LEG wen-den. (sk)

Vertrauen in den Experten vor Ort zahlt sich ausnieren. Seit Anfang des Jahres 2006forciert Chrestensen aufgrund vonUmstrukturierungen im eigenenUnternehmen wie auch bei der LEG

Kontakt – AsienDr. Gilbert MetzgerProjektleiter InternationaleBeziehungen – AsienMainzerhofstraße 12D-99084 ErfurtTel.: +49 (0) 361 - 5603 476Fax: +49 (0) 361 - 5603 328E-Mail: gilbert.metzger@

leg-thueringen.deInternet: www.leg-thueringen.de

China hat nach 14 Jahren Vorbe-reitung ein modernes Kartellgesetzverabschiedet. Es soll der Förderungdes Wettbewerbs dienen. Zugleichwird sich jedoch weder am Einflussder Behörden noch am Umgang mitdem Schutz geistigen Eigentums et-was wesentlich ändern. Gerade Letz-teres thematisieren die VereinigtenArabischen Emirate gegenüber inter-nationalen Unternehmen. Dubai be-tont vehement, wie ernst man Ur-heber- und Markenrechte nehme.Ernst zu nehmen ist wiederum dieEntwicklung der Sozialistischen Re-publik Vietnam. Der zu Jahresbeginnerfolgte Beitritt zur Welthandels-organisation erhöht zunehmend dieAttraktivität dieses Marktes.

Chancen und Risiken schwer abzuschätzen

Welche Chancen und Risiken all die-se Entwicklungen haben, vermag einUnternehmer hierzulande kaum ein-zuschätzen. Doch dem am Außen-handel interessierten Mittelständleraus Thüringen muss deshalb nichtbange sein. Hilfe bieten die Aus-

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Seit Juli dieses Jahres unterhält dieLandesentwicklungsgesellschaft Thü-ringen (LEG) ein „Büro der Thürin-ger Wirtschaft“ in der russischenHauptstadt. Und schon jetzt zeichnetsich ab, dass es nicht bei einem ein-zigen Angestellten bleiben kann.

„Geschäftspartnersuche, Marktre-cherche, Informationsbeschaffung,Kontaktanbahnung und -pflege, Be-gleitung von Vorverhandlungen undSondierungsgesprächen sowie Vor-bereitung und Betreuung von Ge-schäftsbesuchen in Russland“, be-nennt Hans-Jörg Hoffmann diewichtigsten Aufgaben des LEG-Büros.Der Teamleiter Internationale Kon-takte und Projektleiter Osteuropa istAnsprechpartner für an Russland interessierte Unternehmen aus Thü-ringen. Bei ihm bekommen sie einenersten Überblick in den Leistungs-katalog und das, was die Unterneh-men vom Büro der LEG erwarten

Aller guten Dinge sind drei. Und so brauchte es eben diese Anzahl von Reisennach Russland, bis auf Seite Thüringer Unternehmen der Wunsch nach einer fes-ten Anlaufstelle in Moskau zunächst laut und anschließend umgesetzt wurde.

können. Konkretisieren sich die Vor-haben und Unternehmensinteressenvermittelt Hoffmann weiter an denBerater nach Moskau. Anfangs erhal-ten die Firmen unter Vertrag die be-schriebenen Leistungen für einen ge-ringen monatlichen Mitgliedsbeitrag.Was darüber hinausgeht, wird geson-dert zwischen Berater und Unterneh-mer geregelt. „Der Beitrag ermöglichteine qualitativ hochwertige Arbeit,aber auch eine personelle Erweite-rung in Moskau“, erklärt Hoffmann.Das wachsende Interesse der Thürin-ger am russischen Markt, 2006 stiegder Export aus Thüringen nach Russ-land um 42 Prozent im Vergleich zu2005, mache dies über kurz oder langnotwendig. Zwei Unternehmen sinddem LEG-Firmenpool bereits beige-treten, fünf weitere folgen in Kürze,ein weiteres Dutzend hat angefragt.„Russland ist ein interessanter Marktmit jährlich verbesserten und sichstabilisierenden Rahmenbedingun-

gen. Mit einem gut aufgestelltenNetzwerk, das vom Nordwesten überdie zentralrussische Region bis weitin den Süden reicht, trägt das Büro inMoskau dazu bei, dass der ThüringerMittelstand hier kostengünstig Fußfassen kann“, so Hoffmann. SeinBeispiel für eine erfolgreiche Markt-sondierung: die Königsee ImplantateGmbH in Aschau bei Rudolstadt. Ausersten Gesprächen bei einer LEG-or-ganisierten Kontaktbörse in St. Pe-tersburg im Sommer 2005 haben sichbis heute feste Geschäftsbeziehungenentwickelt. (sk)

Moskauer Büro: auf Wunsch von Unternehmern

Hans-Jörg HoffmannTeamleiter Internationale Kontakte und Projektleiter Osteuropa

9WIRTSCHAFTSSPIEGEL THÜRINGEN OKTOBER 2007

INTERNATIONAL

Eigentlich wollte Roswitha Hergen-han sich von einem anstrengendenArbeitstag erholen. Doch was dannvor ihr über den Fernsehbildschirmflimmerte, brachte die Geschäfts-führerin der Ilmvac GmbH auf eineIdee, die sie zurück ins Büro trieb.

„Der Beitrag war wie ein Hilfeschreiaus Vietnam an deutsche Firmen,die bereits vor 1990 Medizin- undLabortechnik geliefert haben. Undda wir schon früher Geschäftsbe-ziehungen dorthin gepflegt haben,entschloss ich mich, nähere Infor-mationen einzuholen.“ Doch daswar leichter gesagt als getan. DreiJahre sind inzwischen vergangen.Seite an Seite mit der LEG erkundetder Ilmenauer Hersteller von Vaku-umtechnik und Vakuumpumpennun seit zwei Jahren den Markt vorOrt. Prüft, welche ehemaligen Kun-den noch und welche Investorenschon da sind. „Die Unterstützungder LEG hat uns enorme Kosten ge-spart“, betont Hergenhan. „VonDeutschland aus hätten wir niemalsunsere Möglichkeiten und Chancenrichtig ausloten können.“ Dank ei-nes Büros der Wirtschaftsförder-gesellschaft in Vietnam konnte dasUnternehmen nach der erstenMarkt-Analyse zu günstigen Kondi-tionen einen Mitarbeiter verpflich-ten. Und heute weiß Hergenhanvon einem ersten kleinen Auftragaus Vietnam zu berichten.

Wenn die LEG übrigens im Novem-ber diesen Jahres mit einer neuenWirtschaftsdelegation nach Viet-nam aufbricht, müssen die Interes-senten auf den HergenhanschenErfahrungsbericht verzichten. Siewird diesmal der Kundenbetreuungin anderen Ländern den Vorranggeben. (sk)

Alle Chancenausloten

Der Thüringer Außenhandel im Jahr 2006, angegeben sind die wichtigsten Partner sowie China, Russland, die VAE und Vietnam

Export gesamt 9237,643 Mio. 100,0 % Import gesamt 5942,505 Mio. 100,0 %Frankreich 843,943 Mio. 9,1 % VR China 651,904 Mio. 15,7 %Italien 741,155 Mio. 8,0 % Spanien 344,066 Mio. 8,3 %USA 682,883 Mio. 7,4 % Polen 315,692 Mio. 7,6 %Großbritannien 610,241 Mio. 6,6 % Österreich 476,632 Mio. 6,7 %Niederlande 575,766 Mio. 6,2 % Italien 244,530 Mio. 5,9 %Österreich 472,416 Mio. 5,1 % Niederlande 237,406 Mio. 5,7 %Belgien 461,996 Mio. 5,0 % Frankreich 215,893 Mio. 5,2 %Tschechien 447,021 Mio. 4,8 % Tschechien 198,596 Mio. 4,8 %Polen 405,099 Mio. 4,4 % Russland 147,692 Mio. 3,8 %Spanien 375,080 Mio. 4,1 % Belgien 134,606 Mio. 3,2 %Russland 249,910 Mio. 2,7 % Vietnam 7,089 Mio. -China 147,595 Mio. 2,2 % VAE 0,518 Mio. -VAE 32,315 Mio. -Vietnam 8,736 Mio. - Q

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: LEG

Kontakt – RusslandHans-Jörg HoffmannTeamleiter Internationale KontakteProjektleiter OsteuropaMainzerhofstraße 12D-99084 ErfurtTel.: +49 (0) 361 - 5603 478Fax: +49 (0) 361 - 5603 328E-Mail: hans-joerg.hoffmann@

leg-thueringen.deInternet: www.leg-thueringen.de

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Der überwiegend mittelständisch strukturierte Maschinen-, Werkzeug- undAnlagenbau ist eine der tragenden Säulen der deutschen Volkswirtschaft. Mit sei-nen innovativen Leistungen und seiner Exportstärke bestimmt er die Entwicklungdes Wirtschaftsstandortes Deutschland ganz wesentlich mit. Als größter industriel-ler Arbeitgeber sichert die Branche zugleich eine Vielzahl von Arbeits- undAusbildungsplätzen.

Thüringens Maschinenbau hat sich zu einem der wichtigsten Zweige der ThüringerIndustrie entwickelt. Insgesamt erwirtschaftet die Branche, die nach der Wende ei-nen drastischen Umbruch erlebte, mittlerweile mehr als zwei Milliarden Euro Umsatzund beschäftigt rund 20.000 Mitarbeiter. Einen besonders guten Ruf genießt derWerkzeugmaschinenbau, der auf eine lange Tradition zurückblicken kann. Auch imBau von Präzisionsgeräten und -maschinen ist der mittelständische ThüringerMaschinenbauer international anerkannt. Von der guten Entwicklung profitierenauch Unternehmen vieler anderer Branchen wie die Automobil- und Autozuliefer-industrie, die Nahrungsmittelindustrie, die Kunststoffindustrie und die optischeund feinmechanische Industrie. (uf/bo)

Foto: Bosch

Grundlage der Industrie

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11WIRTSCHAFTSSPIEGEL THÜRINGEN OKTOBER 2007

MASCHINENBAU

Boom eines ganzen IndustriezweigesDer Maschinenbau entwickelt sich in Thüringen zu einem immer wichtigeren Standbein des Verarbeitenden Gewerbes.

In ganz Deutschland feiert die Branche das zweitbeste Jahr der Nachkriegsgeschichte.

Der Maschinenbau ist eine boomende Branche.Die Konjunktur läuft so gut, dass die Maschinen-bauer die Nachfrage gar nicht mehr befriedigenkönnen, schätzt der Hauptgeschäftsführer desVerbandes der Metall- und Elektroindustrie(VMET), Lotar Schmidt, ein: „Wer heute eineMaschine bestellt, muss geduldig sein.“

Die jüngsten Konjunkturdaten der Branche bestä-tigen das. Im ostdeutschen Maschinenbau lagnach einer Erhebung des Verbandes DeutscherMaschinen- und Anlagenbau (VDMA) die durch-schnittliche Kapazitätsauslastung im drittenQuartal bei 94,4 Prozent. Damit arbeiteten dieUnternehmen dicht an der Kapazitätsgrenze. DieAufträge reichen für mehr als fünf Monate imVoraus. Fast jeder zweite Betrieb hat seinen Auf-tragsbestand im Vergleich zum zweiten Quartalgesteigert.

Nach Angaben des Instituts der Wirtschaft Thü-ringens gibt es im Freistaat derzeit rund 100 Ma-schinenbauunternehmen mit mehr als 50 Beschäf-tigten und insgesamt rund 11.000 Mitarbeitern.Ihr Anteil am Verarbeitenden Gewerbe in Thürin-gen macht stolze 7,7 Prozent aus. Die Exportquoteliegt bei rund 33 Prozent.

Die Landesentwicklungsgesellschaft LEG schätztdie Zahl der Unternehmen, die ganz oder teil-weise im Maschinenbau angesiedelt sind, auf ins-gesamt rund 500 mit mehr als 20.000 Beschäftig-ten. Und nach Angaben des VDMA konnten dieThüringer Maschinenbauer ihren Umsatz zwi-schen 2004 und 2006 um über 30 Prozent auf rundzwei Milliarden Euro steigern.

Der Maschinenbau ist in Thüringen schon langezu Hause. Seine Ursprünge reichen mit langenTraditionen im Werkzeugbau bis ins Mittelalterzurück. Bereits Mitte des 14. Jahrhunderts wurdebeispielsweise in Südthüringen Eisenerz abgebautund verarbeitet. Besonders berühmt waren seiner-zeit die „Schmalkalder Artikel“, Stahlwaren, diein der gleichnamigen Stadt gefertigt und in alleWelt exportiert wurden. Mitte des 16. Jahrhun-derts gab es in Schmalkalden bereits 225 Schmie-dewerkstätten. Hergestellt wurden Bohrer, Messer,Sägen, Äxte, Sicheln und Scheren ebenso wie Ge-schirr, Hufeisen, Zangen und Spieße. Für die im19. Jahrhundert aufkommende industrielleFertigung waren jedoch entsprechende Maschinennotwendig. Diese wurden dann auch in Thüringenentwickelt und gefertigt. Kein Zufall also, dass dieBranche bereits damals florierte.

Die umsatzträchtigste Teilbranche im Maschinen-bau stellt heute die Werkzeugmaschinenindustrie,gefolgt von Bergwerksausrüstungen und der Bau-und Baustoffmaschinenindustrie. Doch auch ganzmoderne Teilbranchen haben im Freistaat Fussgefasst. Denn auch in den Bereichen Lasertechno-logie, dem Rapid Tooling, und der Robotik setztThüringen Akzente. Darüber hinaus hat sich derFreistaat nach Baden-Württemberg zum bedeu-tendsten Standort der Bildverarbeitungsindustrieentwickelt.

Ganz wichtig für die Entwicklung des ThüringerMaschinenbaus ist das Umfeld hiesiger Univer-sitäten und Fachhochschulen. Sie bilden nicht nurdie von der Industrie benötigten Ingenieure aus,sondern sind für die Unternehmen auch ein wich-tiger Kooperationspartner bei der Entwicklungneuer Technologien und Anlagen. Besonders pro-fitiert die Branche von der Technischen UniversitätIlmenau und der Fachhochschule Schmalkalden,aber auch mit wirtschaftsnahen Instituten wirdzusammen gearbeitet. Diese Kooperation ist vorallem für die klein- und mittelständischen Unter-nehmen wichtig, die sich kaum eine eigene For-schung und damit die Entwicklungen eigenerInnovationen leisten können. (uf)

In zahlreichen Unternehmen des Maschi-nen-, Anlagen- und Werkzeugbaus ver-handeln die Geschäftsführer bereits heute Aufträge für das Jahr 2010 unddarüber hinaus. Bis dahin stoßen dieProduktionskapazitäten vielerorts bereitsjetzt an ihre Grenzen.

Die Branche kann mit über 90-prozen-tiger Auslastung die Auftragslage kaum bewältigen. Also wird immer öf-ter in Schichten geschweisst, gedrehtund gehämmert. Hinter den Fassadender Entwicklungsabteilungen leisten un-zählige Ingenieure ebenso unzähligeÜberstunden, um den Bedarf zu decken.Die Branche mit deutschlandweit et-wa 6.000 Betrieben schreibt mit stolzen39 Prozent erstmals seit etwa 50 Jahrenwieder zweistellige Zuwachsraten.

Doch die noch rund laufenden Lager dersich immer schneller drehenden Auf-schwung-Antriebswellen sind gefährdet.Denn auch an dieser Branche geht derFachkräftemangel nicht spurlos vorüber.Immer mehr Schreibtische in Forschungs-

abteilungen bleiben leer. Immer weni-ger Führungspersonal muss immer mehrVerantwortung übernehmen. Der Kol-laps droht! Trotz rückläufiger Absolven-tenzahlen können Universitäten in fastpanikartigen Werbekampagnen immernoch Studenten für Maschinenbau be-geistern. Gelingt dies nicht mehr, gehtdem Aufschwung der Atem aus.

Und eine weitere Gefahr droht. Der mo-mentan starke Euro ist dafür verantwort-lich, dass viele Aufträge an die Dollar-und Yen-Handelszonen verloren gehen.Durch Fachkräftemangel einerseits undAuftragsverlust andererseits, könnte vomAufschwung schnell nur noch ein kläg-liches Röcheln übrig bleiben. Doch auchwenn die Zahl der Ingenieure rückläu-fig ist, sie gehören zu den Besten ihrerZunft weltweit und werden sicher auchdafür passende Lösungen entwickeln –damit die Getriebe des Aufschwungsweiterhin rund laufen.

KOMMENTIERT VON DANIEL BORMKE

Noch läuft alles rund!

Kommentiert Der Thüringer Maschinen- und Werkzeugbau im Überblick

Umsatz der WZ der M+E-Industrie in Thüringen 2007

in 1.000 EUR (Veränderung zum Vj.-Zeitraum)

Zahl der Unternehmen (mit mehr als 50 Mitarbeitern) 103Zahl der Beschäftigten 11.965Umsatz 1.071,3 Mio. Eurodavon Inland 733,6 Mio. Eurodavon Ausland 337,7 Mio. EuroBeschäftigte je Betrieb 116Umsatz je Beschäftigter, mtl. 12.788 Mio. Euro Die Mehrzahl der Betriebe im Thüringer Maschinen- und Werkzeugbau ist mittel-ständisch geprägt. Die Exportquote lag bis Mitte 2007 bei 32 Prozent. Tendenz weiter steigend. Bedeutende Thüringer Ausfuhrgüter sind Werkzeugmaschinen für die Metallverarbeitung, Maschinen für die Kunststoff- und Gummibe- und -verarbeitung, Bergwerks- und Baumaschinen sowie Lager, Getriebe, Zahnräder und Antriebselemente.

QUELLEN: INSTITUT DER WIRTSCHAFT THÜRINGENS - STAND JULI 2007

Sonstiger Fahrzeugbau31.538 (k. A.)

Kraftwagen und -teile1.938.238 (+7,0 %)

Medizin-, Mess-, Steuer-und Regelungst., Optik

742.835 (0,3 %)

Die Statistik umfasst Betriebe von Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes mit 20 und mehr Beschäftigten, eigene Hochrechnung.

Rundfunk undNachrichten

411.245 (+3,0 %)

Geräte derElektrizitätserzeugung

1.237.245 (+0,2 %)

Büromaschinen u.Datenverarbeitung; k. A.

Maschinenbau1.141.785 (+17,5 %)

Metallerzeugnisse1.510.856 (+11,9 %)

Metallerzeugung u. -bearbeitung639.021 (k. A.)

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MASCHINENBAU

12 WIRTSCHAFTSSPIEGEL THÜRINGEN OKTOBER 2007

Ein einzigartiges AngebotDer Wirtschaftsspiegel Thüringen sprach mit dem Dekan der Fakultät für Maschinenbau der Technischen Universität

Ilmenau, Prof. Dr.-Ing. habil. Peter Kurtz, über Charakteristika und Kooperationsmodelle im Maschinenbau

Wirtschaftsspiegel: Was ist das beson-dere an der Fakultät für Maschinenbauder TU Ilmenau?Prof. Dr. Kurtz: „Eine Fakultät für Ma-schinenbau mit einem derartig fein-werktechnisch-mechatronisch aus-gerichteten Profil wie an der TUIlmenau ist an deutschen Universi-täten nicht üblich. Dieses Profil istnicht auf den energie- und leistungs-orientierten Maschinenbau, sondernauf Gerätetechnik, Mechatronik inVerbindung mit Informationstechno-logien und Steuerungstechnik orientiert. Zwar ist die Integrationmoderner Technologien in den Ma-schinenbau ein genereller Trend,aber in Bezug auf die Struktur ist dieIlmenauer Fakultät ganz speziell aus-gerichtet. Die Verbindung klassischerMaschinenbau-Disziplinen mit Ge-bieten wie der Biomechatronik, mitMikromechanischen Systemen (Mik-rosystemtechnik), Lichttechnik undTechnischer Optik führt zur beson-deren Ilmenauer Kompetenz inForschung und Lehre.“

Wirtschaftsspiegel: Sowohl bei der Aus-bildung als auch in der Forschung spieltdie Kooperation mit der Wirtschaft ei-ne große Rolle. Wie arbeiten Sie mit denUnternehmen der Region zusammen?Prof. Dr. Kurtz: „Diese Zusammenar-beit klappt bereits ganz gut, was inder Drittmitteleinwerbung auch zumAusdruck kommt. Wir haben guteErfahrungen mit Partnern, die nebenden Tagesaufgaben die Forschungnicht vernachlässigen. Der dringen-de Bedarf nach Diplomingenieurensollte jedoch die Unternehmen ver-

anlassen sich noch intensiver mit inden Ausbildungsprozess einzubrin-gen. Das betrifft beispielsweise ge-meinsame Forschungsprojekte, dieauch von Studenten im Studium be-arbeitet werden können oder mög-liche Förderung über Stipendien fürStudenten und Graduierte. So ist eswichtig, dass sich die Unternehmenlangfristig in der Ausbildung enga-gieren, bis hin zur Förderung vonStiftungsprofessuren, um möglicheProfilausrichtungen zu stärken.“

Wirtschaftsspiegel: Wie können Sienoch zielgenauer die Leute ausbilden,die die Industrie braucht?Prof. Dr. Kurtz: „Unsere Absolventenhaben aufgrund ihrer guten Ausbil-dung honorige Aussichten auf gute

Stellen in der Industrie. Mit der Um-stellung auf Bachelor/Master- Stu-diengänge werden wir Universitätenden Gebrauchswert unserer Absol-venten und unsere Exzellenz vor al-lem in entsprechend angepasstenMaster-Kursen zu beweisen haben.Dazu schaffen wir derzeit die not-wendigen Voraussetzungen. Ein ge-meinsames ingenieurwissenschaft-liches Grundstudium im Bachelorgibt zum Beispiel Studierenden dieFlexibilität, noch im 4. Semester ineinen anderen Ingenieurstudiengangzu wechseln, wenn dies in ihremInteresse liegt.“

DAS GESPRÄCH FÜHRTE REDAKTEUR UWE FROST

Prof. Dr.-Ing. habil. Peter Kurtz Dekan der Fakultät für Maschinenbau / Technische Universität Ilmenau

! www.tu-ilmenau.de

Was ist eigentlich ... ?

„Maschinenbau“

Der Maschinenbau ist klassischeIngenieurwissenschaft und be-schränkt sich längst nicht mehr aufden reinen Bau von Maschinen,Motoren oder Getrieben. Aus ihmgingen viele spezifizierte Fach-richtungen hervor, die sich teilsauch in vielen Bereichen über-schneiden. Er setzt physikalischeGesetzmäßigkeiten, insbesondereaus den Teilgebieten TechnischeMechanik und Thermodynamik,für die Konstruktion und die Si-mulation technischer Anlagen ein.In den heutigen Ingenieurwissen-schaften ist der Maschinenbau oftKernbereich der Produktionstech-nik und ist geprägt von Ingenieu-ren und Technikern. Diese arbeitenje nach Unternehmensgröße undSchwerpunkt an Idee, Entwurf,Kalkulation, Design, Forschungund Entwicklung, Produktion undVertrieb von Maschinen aller Artund deren Bauteilen. (bo)

QUELLE: TU ILMENAU /AKADEMISCHES SERVICE CENTER

Lexikon

Die Fakultät für Maschinenbau Sie wurde an der Hochschule für Elek-trotechnik als Fakultät für Feinmechanikund Optik gegründet und umfasst 19Fachgebiete. Darunter u.a.: Mikro- und Feinbearbeitung,Präzisionstechnologien,Nanotechnik, Fahrzeugtechnik,Mensch-Maschine-Interaktion und Biomechatronik, Mechatronik,Optik und Lichttechnik,Mess-, Sensor- und Antriebstechnik, Mikrosystemtechnik,Konstruktionstechnik

Zudem wird in folgenden Studiengän-gen ausgebildet: Maschinenbau, MechatronikFahrzeugtechnik, OptronikNanotechnik, Fahrzeugtechnik Lehramt berufsbildende Schulen

Gemeinsam mit der Fakultät Elektro-und Informationstechnik wird auch dieAusbildung in der Werkstoffwissen-schaft im fakultätsübergreifenden Insti-tut für Werkstofftechnik angeboten.Zum Fortbildungsangebot gehören dieWeiterbildungsstudiengänge Lichtan-wendung und Innovative Produktent-wicklung im Maschinen- und Geräte-bau. (uf)

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13WIRTSCHAFTSSPIEGEL THÜRINGEN OKTOBER 2007

Präzision Made in ThüringenPME bietet innovative Lösungen im Bereich Umformtechnik

Erfurt (mi) Überall in Industrie undHandwerk werden sie benötigt – klei-ne, große, einfache, komplizierteStanz- oder Pressteile in zig Vari-anten. Keine Maschine kann ohnesolche Pressteile funktionieren.Kaum jemand macht sich Gedanken,wie viele solche Präzisionsteile inLichtschaltern, Lampen, Computernoder gar Autos stecken. Diese Teilewerden mit effizienten, hochmoder-nen Maschinen gefertigt. Der Bedarfist groß, der Einsatz unbegrenzt.

Erfurt – traditioneller Standort des Pressenbaus

Die Landeshauptstadt Erfurt ist seitmindestens 100 Jahren ein histori-scher Standort zur Entwicklung undProduktion von Pressen. Und heutenoch ist der Pressenbau hier präsent.Im Jahr 1990 gründeten der ErfurterHeinz Schubert und der aus Göp-pingen stammende Helmut Nickl diePressen- und Maschinenbau ErfurtGmbH (PME). Seit zehn Jahren istdieses Unternehmen im Gewerbe-gebiet Kerspleben ansässig.

Die Grundidee war, ein Service-Un-ternehmen für Stanzen und Pressen– Automaten der spanlosen Metall-verarbeitung – zu etablieren undReparaturen, Wartungen, Überho-lung von Maschinen, inklusive TÜV-Prüfung anzubieten. Doch der wis-senschaftlich-technische Fortschrittkennt keinen Halt, die Kunden frag-ten immer stärker nach neuen Ma-schinen, um am Markt Bestand zuhaben. Um diesen Forderungennachzukommen suchte PME nach ei-nem Hersteller von Rohmaschinen,die dann in Erfurt mit kompletter

technischer Ausrüstung bestücktwerden können. Es gelang. Nun wer-den in Kerspleben in Handfertigungdie Maschinen mit einem hochmo-dernen Innenleben nach Kunden-wünschen ausgestattet.

Das Spektrum umfasst Exzenterpres-sen bis 800 Tonnen Presskraft undhydraulische Pressen bis 250 TonnenPresskraft. Alle Maschinen werdenmit eigener Automatisierungstechnikausgestattet. Zu den Kunden desThüringer Pressenherstellers zählenmittelständige Unternehmen, Zulie-ferer für die Automobilindustrie undHersteller von Emballagen (Metall-verpackungen).

europaweiter KundenkreisDer Kundenkreis von PME erstrecktvon Deutschland, Schweiz, Kroatien,Polen, Tschechien bis Ungarn. In denletztgenannten drei Ländern ist PMEbemüht zukünftig noch verstärkt

Fuß zu fassen. In Deutschland selek-tierte sich der Markt in den letzten15 Jahren. Viele einstige Herstellersolcher Pressen sind nicht mehr amMarkt, doch PME konnte sich kon-tinuierlich entwickeln und Kapa-zitäten erweitern. Einst startete dasUnternehmen mit sechs Mitarbei-tern, heute wirken 30 Fachkräfte und6 Auszubildende (Mechantronikerund Automatisierungs-Elektroniker)in der Werkhalle. Und dass dasUnternehmen selbst Fachkräfte aus-bildet, liegt auf der Hand, denn die-se Spezialisten sind rar. Deshalbwohl auch der Ausspruch desGeschäftsführers Frank Schubert:„Man ‚adoptiert' doch einen Azubifürs Leben“.

Wurde 1997 die erste eigene Pressegebaut, verlassen in diesem Jahr 70bis 80 Maschinen das Werk. Heutewerden pro Jahr so viele Pressen ge-fertigt wie bei der Gründung in drei

Jahren. Insgesamt konnte PME bis-her rund 450 dieser Präzisions-Maschinen am Markt platzieren.

Seit dem Jahr 2005 lenken die bei-den Geschäftsführenden Gesell-schafter Frank Schubert und der ausNordrheinwestfalen stammende JörgSorhage die Geschicke des Unterneh-mens PME gemeinsam mit demLeiter der AutomatisierungstechnikRonny Förster, der gleichzeitig Pro-kurist und Gesellschafter des Unter-nehmens ist.

Das Führungsteam freut sich über diemomentane Phase mit einer gutenAuftragslage, die allerdings überschat-tet ist von Engpässen bei Zulieferernund dem Fachkräftemangel. EineEntwicklung, die zurzeit die gesamteWirtschaft erfasst hat und im Sinn derProduzenten hoffentlich bald been-det ist – damit das „Pflänzchen“Aufschwung gedeihen kann.

KontaktPMEPRESSEN- UND MASCHINENBAUERFURT GmbHGewerbeparkFichtenweg 14D-99198 Erfurt-KersplebenTel.: +49 (0) 36203 - 730 30Fax: +49 (0) 36203 - 730 318E-Mail: [email protected]: www.pme-pressen.de

Frank Schubert und Jörg Sorhage, Geschäftsführende Gesellschafter (v.l.)

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MASCHINENBAU

14 WIRTSCHAFTSSPIEGEL THÜRINGEN OKTOBER 2007

SMM erweitert ProduktionsprogrammDie Schmalkaldener Maschinenmesser GmbH blickt optimistisch in die Zukunft.

Die Schmalkaldener Maschinenmes-ser GmbH hat die ersten Jahre seitihrer Neugründung am 1. April 2003solide gemeistert und blickt nun mitgroßem Optimismus in die Zukunft.Die SMM GmbH ist Spezialist für dieHerstellung von Industriemessern.Schneidewerkzeuge wie Hobel-,Zerspaner-, Schrottscheren- oderRecyclingmesser werden vor allemin der Holzindustrie, Papiererzeu-genden- und -verarbeitenden Indus-trie sowie in der Metall- und Kunst-stoffindustrie benötigt.

Trotz des intensiven Wettbewerbskonnte sich das mittelständischeUnternehmen am Markt durchsetzenund erreicht 2007 erstmals die Um-satzmarke von 5,5 Millionen Euro.„Der Erfolg lässt sich auch darauf zu-rückführen, dass sich unsere Firmaeinen guten Namen erarbeitet hat“,betont Geschäftsführer Peter Bam-berger. Inzwischen werden rund 400Stammkunden bedient. Diese schät-zen neben der Produktqualität vorallem die Flexibilität und Schnel-ligkeit des 53 Mitarbeiter starken

Schmalkaldener Unternehmens. MitLieferzeiten von circa acht Wochenübertrifft die SMM GmbH den bran-chenüblichen Durchschnitt, der inder Regel bei mindestens 13 Wochenliegt. „Dies ist ein entscheidenderWettbewerbsvorteil gegenüber dengrößeren und global agierenden Mit-bewerbern“ argumentiert Produk-tionsleiter und Gesellschafter DetlefMärker. Aufgrund der anhaltend po-sitiven Umsatzentwicklung konnteEnde 2006 die Entscheidung getrof-

fen werden, das Firmengelände zukaufen. Damit war gleichzeitig derAbriss einer leerstehenden Halle unddie Investition in ein neues CNC-Fräszentrum beschlossene Sache.Die Gesamtinvestitionen beliefensich auf rund 1,5 Millionen Euro. Dasneue Fräszentrum ermöglicht nebender Messerproduktion die Bear-beitung von Maschinenbauteilen biszu einer Dimension von 6.500 x1.500 x 2 000 Millimetern. Damit ge-hört SMM zu den wenigen Thürin-

KontaktSMM SchmalkaldenerMaschinenmesser GmbHGothaer Straße 1D-98574 SchmalkaldenTel.: +49 (0) 3683 - 6977 0Fax: +49 (0) 3683 - 6977 30E-Mail: info@smm-

schmalkalden.deInternet: www.smm-

schmalkalden.com

Arnstadt (bo) „Diese Werkseröff-nung ist ein gutes Beispiel für die po-sitive wirtschafliche Entwicklung inden neuen Ländern und deren At-traktivität für in- und ausländischeInvestoren“ betonte der Beauftragteder Bundesregierung für die neuenLänder bei der Werkseröffnung inArnstadt. N3 Engine Overhaul Ser-vices, so der Name des Jointventure,hat sich auf die Überholung derRolls-Royce Triebwerke Trent 500,700 und 900 spezialisiert.

Damit geht mit den Antrieben derAirbus-Modelle A340 und A330, aber auch mit dem neuen Luftgigan-ten A380, künftigt jeweils ein StückThüringen in die Luft. Weltweit wer-den sich nun immer mehr Luftpassa-giere aber auch Flugkapitäne desFrachtverkehrs auf das Können dermomentan 270 Thüringer Spezialis-ten verlassen. Dass Thüringen be-ste Branchenvoraussetzungen liefert,erläuterte Wolfgang Mayrhuber,

Vorstandsvorsitzender der LufthansaAG: „Das Beispiel N3 Engine Over-haul Services zeigt, dass Unterneh-men hochqualifizierte Arbeitsplätzein Deutschland schaffen, wenn dieRahmenbedingungen stimmen. BeiN3 werden es 500 Arbeitsplätze

Sicherheit für LuftgigantenDas Gemeinschaftsunternehmen von Lufthansa Technik AG und Rolls-Royce plc. zur Reparatur und Überholung vonFlugzeugtriebwerken, gab zur Eröffnung Mitte September erstmals Einblicke in die Produktion in das neu errichtete Werk.Das deutsch-britische JointVenture etabliert damit einen neuen Industriezweig im Thüringer Maschinenbau. Entstandenist einer der modernsten Instandhaltungsbetriebe der Welt für zivile Großtriebwerke.

Wolfgang TiefenseeBeauftragter der Bundes-regierung für die neuen Länder

„Die ostdeutsche Industrie ist derstarke Motor – seit Jahren mit deut-lich höheren Wachstumsraten alsin Westdeutschland. Der Umsatzdes verarbeitenden Gewerbes über-stieg im ersten Halbjahr 2007 dendes Vorjahreswerts um 11,7 Pro-zent. Der Auslandsumsatz stieg so-gar um 17,1 Prozent. Damit schließtsich der Abstand in der Wirt-schaftsleistung zwischen Ost undWest weiter. Besonders erfreulichdaran ist: Durch diese Entwicklungschafft die ostdeutsche Industriekontinuierlich neue Arbeitsplätze.“ ! www.n3eos.com

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sein.“ Mehr als 80 Prozent derBelegschaft kommt derzeit aus Thü-ringen, darunter 15 Prozent „Rück-kehrer“, welche ihre alte Heimat wie-derentdecken.

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ger Firmen, die Schweißbaugruppenin dieser Größenordnung bearbeitenkönnen. Die Nachfrage nach Ma-schinenbauteilen bei regional ansäs-sigen Maschinenbauunternehmenwächst. Deshalb läuft die neue Ma-schine bereits im 3-Schicht-System.Weitere Planungen für Investitionenin eine zusätzliche CNC-Fräsma-schine sowie in den Neubau einerSchleifhalle liegen bei der Schmal-kaldener Maschinenmesser GmbHbereits in der Schublade. (as)

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15WIRTSCHAFTSSPIEGEL THÜRINGEN OKTOBER 2007

MASCHINENBAU

Globalisierung – akzeptieren und meistern

Sie entwickeln, konstruieren undbauen Montage- und Prüfautomatenauf höchstem Qualitätsniveau für in-und ausländische Kunden. Die vonZWERRENZ gefertigten Automatensind beispielsweise in Suhl, Buda-pest, Manila, Shanghai und MexikoStadt zu finden und werden vonAutomobilzulieferern unter anderemfür das Montieren und Prüfen vonSensoren, ABS-Systemen oder Brem-sen benötigt.

Neue Geschäftsfelder inder Energie- und Solarbranche

Mit der Entwicklung und Herstellungvon bis zu 30 großen Anlagen proJahr schafft ZWERRENZ Umsatz-wachstumsraten, die zwischen zehnund 20 Prozent jährlich liegen. Dasumfassende technologische Know-how in der Automatisierungstechnik,dass den Suhler Mittelständler aus-zeichnet, stößt zunehmend auch in

Der Name ZWERRENZ steht in der Automobilzulieferbranche seit vielen Jahrenfür beste Qualität, Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit. Was Anfang der 90er Jahrein einer schlicht ausgestatteten Suhler Garage begann, setzen die Macher derZWERRENZ Automatisierungstechnik GmbH heute im Gewerbegebiet Suhl-Friedberg in eigenen modernen Fertigungshallen fort.

der Energie- und Solarbranche sowiein der Medizintechnik auf breitesInteresse. Geschäftsführer WolfgangZwerrenz und Junior Gunnar Zwer-renz, der noch in diesem Jahr zumzweiten Geschäftsführer ernanntwerden soll, sehen hier neue lukra-tive Geschäftsfelder für ihr Unter-nehmen. Erklärtes Ziel ist es, auchin diesen Branchen „Fuß zu fassen“.Einzelaufträge konnten bereits er-folgreich abgewickelt werden.

Politik ist gefordertZu den größten Herausforderungenzählt Geschäftsführer WolfgangZwerrenz die Bewältigung der kom-plexen Aufgaben, die durch dieGlobalisierung entstehen. Dafürwünscht er sich zukünftig vor al-lem mehr Unterstützung für klein-und mittelständische Unternehmendurch die Politik, die schließlich die

KontaktZWERRENZ Automatisierungstechnik GmbHGewerbepark Suhl-FriedbergSommerbergstraße 5D-98527 SuhlTel.: +49 (0) 3681 - 803130Fax: +49 (0) 3681 - 803131E-Mail: wolfgang.zwerrenz@

zwerrenz.comInternet: www.zwerrenz.com

Rahmenbedingungen dafür schaffenmuss.

„Schließlich tragen gerade solcheUnternehmen wie die ZWERRENZAutomatisierungstechnik GmbH zurSicherung der Arbeitsplätze im eige-nen Lande bei, nicht zuletzt auch mitihrer Investitionsbereitschaft“, so derGeschäftsführer und ließ verlauten,dass bereits eine Erweiterung derFertigungskapazitäten für 2008 amStandort Suhl-Friedberg geplant sei.

GGeerraa (ul) Der Bedarf an hochwerti-ger Batterie- und Ladetechnik, dieder GBD seinen vorwiegend inMitteldeutschland ansässigen Kun-den in verschiedensten Ausführun-gen anbietet, ist mittlerweile so groß,dass eine neue Produktionshalle ge-baut werden muss. Gemeinsam leg-ten Geschäftsführer Dieter Bock undThüringens WirtschaftsministerJürgen Reinholz Anfang Septemberin From des ersten SpatenstichesHand an. Reinholz war bei diesemsymbolischen Akt nicht von unge-fähr mit von der Partie. Er hatte im-merhin 137 550 Euro in Gestalt einesZuwendungsbescheides dabei.

Mittel aus dem Topf derGemeinschaftsaufgabe zur Optimier-ung der regionalen Wirtschafts-struktur und aus dem EuropäischenFonds für regionale Entwicklung (EFRE), mit denen das Land denNeubau unterstützt. Immerhin inve-stiert das Geraer Unternehmen 820000 Euro, um seine Kapazitäten zuerweitern. Gebaut wird eineProduktions- und Lager-halle fürIndustriebatterien mit einerLadestation. Außerdem wird mit derAnschaffung neuer Maschinen und

Anlagen die Produktion vonGabelstaplerbatterien und ent-

Bewerbungen noch möglich Innovationen etablieren

Merbelsrod (bo) Das beabsichtigtdie Geräte- und Pumpenbau GmbH(GPM) in Merbelsrod und investiert11,3 Millionen Euro in die Anschaf-fung von neuen Maschinen undAnlagen und einen Hallenneubau.Die 1939 als „Karl Schmidt Prä-zisions-Flugzeugteile“ gegründeteFirma – nach der Verstaatlichung1972 und der Reprivatisierung 1990vom Sohn des Unternehmens-gründers geleitet – entwickelt undproduziert Wasserpumpen, Ölpum-pen, Umwälzpumpen und Gleit-ringdichtungen sowie kompletteModule mit integrierten Pumpen.Mit der Investition will GPM seineProduktionskapazität erhöhen undVoraussetzungen für die Einfüh-rung neuer innovativer Produkteschaffen.

Zusätzlich stellt das Unternehmen24 neue Mitarbeiter ein. Derzeitsind 461 Beschäftigte bei GPM tä-tig, davon 36 im Bereich Forschungund Entwicklung sowie 46 Aus-zubildende. Zu den Kunden vonGPM zählen alle großen Auto-mobil- und Lkw-Hersteller.

! www.gpm-merbelsrod.de! www.messe-intec.de

Leipzig (bo) Die intec - Fachmesse fürFertigungstechnik, Werkzeug- undSondermaschinenbau startet durch.Bereits sechs Monate vor Messe-beginn ist die Vorjahresfläche ver-mietet. Auf der vorigen intec hattensich im März 2007 über 500 Aus-steller auf mehr als 20.000 Qua-dratmetern präsentiert, und dies daserste Mal auf dem Leipziger Mes-segelände.

„Die Branche nimmt die Werkzeug-maschinenmesse in Leipzig sehr gutan“, erläutert Dr. Deliane Träber,Geschäftsbereichsleiterin der Leip-ziger Messe die internationale aberauch regionale Bedeutung. Für diebevorstehende intec vom 26. bis 29.Februar 2008 erwartet sie eine Aus-stellungsfläche von etwa 30.000Quadratmetern. Etliche der bereits2007 vertretenen Unternehmen ha-ben mit Verdopplung der Ausstel-lungsfläche auf der 2008er intec rea-giert, darunter der japanischeMarktführer Mori Seiki und die OchPräzisionstechnik aus Sachsen.Neben Altausstellern haben sichneue Firmen angemeldet, so bei-spielsweise der weltweit agierendeTechnologiekonzern DECKEL MA-

HO GILDEMEISTER und die in derDrehmaschinenherstellung führen-den Index-Werke. „Mit der in derNachbarhalle stattfindenden interna-tionalen Zuliefermesse Z wurde einMesseverbund geschaffen, der auftechnologische Synergien setzt“, be-tont Projektdirektorin Kersten Bun-ke-Njengué den Erfolg der Maschi-nenbaumesse.

Erneut wird der intec-Preis ausge-lobt, mit dem seit 1999 herausragen-de Entwicklungen von ausstellendenUnternehmen gewürdigt werden.Dabei geht es nicht Innovationen,sondern auch um unternehmeri-sches Geschick bei der wirtschaftli-chen Umsetzung des Produkts. Erst-mals ist der Preis in zwei Kategorienausgeschrieben: für Unternehmenbis 50 Mitarbeiter und für solche mitüber 50 Mitarbeitern, wobei jederPreis mit 6.000 Euro dotiert ist.Darüber hinaus wird ein mit 1.500Euro dotierter Nachwuchs-Preis ver-geben, mit dem innovative Leistun-gen von Berufseinsteigern honoriertwerden. Einsendeschluss für den in-tec-Preis ist der 9. Januar 2008.

www.gbd-gera.de

Spatenstich für Ausbau

Gera (ul) Die Geraer Batterie DienstGmbH muss infolge ständig wach-sender Nachfrage die Produktions-kapazitäten erweitern. Gemeinsammit Wirtschaftsminister Reinholzsetzte Geschäftsführer Dieter Bockdafür Anfang September den sym-bolischen ersten Spatenstich. Ins-gesamt werden in die Erweiterungder Produktions- und Lagerkapa-zitäten rund 820.000 (davon sind137.550 Euro vom Land Thüringen)investiert. Damit will das Unterneh-men sechs neue Arbeitsplätzeschaffen. Die Geschichte der GeraerBatterie Dienst GmbH begann 1946,als Siegfried Siegmund mit fünfMitarbeitern den Grundstein für dieFirma legte. Nach der Wende ließer sich die alte Firma rückübertra-gen, baute den Firmensitz neu, indem er 1994 mit 22 Beschäftigteneinzog. 2003 musste bereits eineweitere Produktionsstätte errichtetwerden.

Heute fertigen in Gera etwa 40Mitarbeiter ortfeste sowie Antriebs-und Starterbatterien für fast jedeAnwendung.

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16 WIRTSCHAFTSSPIEGEL THÜRINGEN OKTOBER 2007

„ …wir können mehr “Die Scholpp Montagetechnik Sachsen GmbH – Zuverlässiger Partner des Maschinenbaus

„Großer Bahnhof“ am 1. August imGüterverkehrszentrum Erfurt-Vie-selbach. In unmittelbarer Nachbar-schaft zu renommierten Firmen derverschiedensten Branchen hat sicheine weitere angesiedelt – dieScholpp Montagetechnik SachsenGmbH. Und natürlich wurde dieEröffnung der neuen Niederlassungdes in Chemnitz ansässigen Unter-nehmens gebührend gefeiert. „Nachzweieinhalb Jahren Vorbereitung ha-ben wir nun die sprichwörtlichenNägel mit Köpfen gemacht“, freutsich Diplom-Ingenieur Martin Iser.Der 27-jährige Thüringer zeichnet alsVerkaufsingenieur für den neuenErfurter Servicepoint verantwortlich,dessen Etablierung er in den vergan-genen Monaten massiv mit vorange-trieben hat.

Rasante Entwicklung seitder Expansion nach Thüringen

„Vor Ort sein ist wichtig“, fasst derManager seine in dieser Zeit gemach-ten Erfahrungen zusammen, schließ-lich kann sich ein Außenstehenderkaum etwas unter „Montagetechnik“vorstellen. Und die Entwicklung seitEröffnung der Niederlassung in derThüringer Landeshauptstadt scheintihm Recht zu geben. Die Anfragennach den Offerten von Scholpp, demführenden Dienstleister für Montageund Verlagerung von Maschinen undAnlagen, sind seither sprunghaft ge-stiegen.

Dabei wissen zahlreiche ThüringerUnternehmen die Angebote des Sys-temdienstleisters Scholpp seit lan-gem zu schätzen und griffen schonwiederholt darauf zurück. Schließ-

lich sind dessen Mitarbeiter als All-roundgenies bekannt und haben dasvielfach unter Beweis gestellt. Ob dieCarl Zeiss Jena GmbH oder dieJenoptik AG, der Spezialmaschinen-bauer Dörfel, der HalbleiterherstellerX-Fab Erfurt, der Solarzellen-Produ-zent Ersol mit seinen Tochterun-

ternehmen, der Leichtmetallguss-produzent Trimet Sömmerda oderE.on - die Liste der Projekte ist langund die dafür erhaltenen Referenzenhervorragend. Auch der Wurstpro-duzent Sauels reiht sich dort ein, fürden Scholpp bei fünf Wochenend-einsätzen die komplette Produktionvon Kempen nach Arnstadt verlager-te. Oder die AGA Zerspanungs-

technik GmbH in Gera-Hermsdorf,die hochpräzise Teile für den Einsatzin der Premiumklasse von BMW bisPorsche fertigt und für die Scholpp-Mitarbeiter die entsprechendenMaschinen montierten. „Die Wün-sche unserer regionalen Kunden sindvielfältig, aber vom neuen Standort

aus, quasi aus ihrer Mitte heraus,können wir jetzt schneller darauf rea-gieren, sind zudem wettbewerbsfä-higer.“

Aus der Mitte heraus agierenMit der vorhandenen Technik, einemgroßen Kontingent an Spezialwerk-zeugen und gut ausgebildeten Fach-monteuren vor Ort, werden lokale

Projekte und Tageseinsätze im Um-kreis von 150 Kilometern nun direktvon Erfurt aus koordiniert. Bislanggeschah das vom Stammsitz Chem-nitz aus. Dorthin expandierte die inStuttgart ansässige Alfred ScholppGmbH & Co. KG – weltweit eines derführenden Dienstleistungsunterneh-

men für die herstellerunabhängigeMontage und Verlagerung von Ma-schinen und Anlagen sowie Schwer-lastlogistik – 1992 und gründete dieScholpp Montagetechnik SachsenGmbH als hundertprozentigeTochtergesellschaft. Diese hat sichseither rasant entwickelt. Mausertesich von anfangs acht Mitarbeiternin den 15 Jahren ihres Bestehens

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KontaktScholpp MontagetechnikSachsen GmbH, Servicepoint ErfurtIn der Hochstedter Ecke 2D-99098 ErfurtTel.: +49 (0) 361 - 555 986 0Fax: +49 (0) 361 - 555 986 25E-Mail: [email protected]: www.scholpp.de

„Die Scholpp MontagetechnikSachsen GmbH hat sich in den 15Jahren ihres Bestehens einen gu-ten Ruf als der führende System-dienstleister für Montage undVerlagerung von Maschinen undAnlagen erworben. Wir sind indieser Zeit stetig gewachsen, ha-ben mehrere Niederlassungen inOstdeutschland und in Hamburgetabliert.

Die Entscheidung für den neuenStandort Erfurt haben wir ganzbewusst getroffen. Über die Nähezu potenziellen Kunden hinauswaren die günstige zentrale Lagein Thüringen und die sehr gutausgebaute Infrastruktur dafürausschlaggebend. Mit dieser An-siedlung stärken wir unsere Prä-senz in Thüringen und Mittel-deutschland gleichermaßen. Dasist für unser Unternehmen zu-gleich ein weiterer wichtigerSchritt in die Zukunft.

Kunden wie Ersol, X-Fab oderE.on, mit denen wir teilweiseschon seit längerem zusammen-arbeiten, haben uns gezeigt, dassder Freistaat ein interessanterStandort für die Zukunft ist.

Deshalb planen wir, unseren gu-ten Namen in den nächstenJahren auch in Thüringen als un-serem nun fünften Standort festzu etablieren. Ihn wollen wir mit-telfristig nicht nur in technischerHinsicht ausbauen, sondern mit-telfristig auch bis zu 40 Arbeits-plätze schaffen.“

Schritt in die Zukunft

17WIRTSCHAFTSSPIEGEL THÜRINGEN OKTOBER 2007

MASCHINENBAU

zum international agierenden Sys-temanbieter mit inzwischen knapp200 Fachleuten am Stammsitz sowiein den eigenen Niederlassungen inDresden, Berlin, Hamburg und nunauch in Erfurt. Darüberhinaus unter-hält sie Vertretungen im polnischenPoznan und im tschechischen Prag.

Neue Arbeitsplätze für die RegionInsgesamt werden pro Jahr 1.600Projekte in diesen Standorten termin-treu und fachgerecht umgesetzt. „...und die Tendenz ist steigend“, machtGeschäftsführer Steffen Kühn deut-lich. Er geht davon aus, dass seinUnternehmen auch in den kommen-den Jahren per anno bis zu zwanzigneue Arbeitsplätze schaffen wird.Entsprechend soll sich auch derUmsatz entwickeln. Im laufendenGeschäftsjahr haben die Chemnitzer20 Millionen Euro angepeilt. Damitwürden sie ein Fünftel des Gesamt-umsatzes realisieren, den die gesam-te Scholpp-Unternehmensgruppe im51. Jahr ihres Bestehens mit mehr als1.000 Mitarbeitern an weltweit 20Standorten erwirtschaften will.

„Es gibt für alles eine Lösung“, wardie Maxime von FirmengründerAlfred Scholpp. Anfangs führenderAnbieter ausschließlich für Kran-arbeiten und Schwertransporte, um-fasst das Leistungsspektrum derScholpp-Dienstleistungsgruppe heu-te die gesamte Montagetechnik. Vielewürden Scholpp nur im Bereich derSchwerlastlogistik wahrnehmen, be-dauert Steffen Kühn. „Aber wir kön-nen mehr“, bringt er mit dem zum15-jährigen Bestehen der ChemnitzerScholpp-Tochter kreierten Motto de-

ren Offerten auf den Punkt. „Wirsind oft die verlängerte Werkbankunserer Partner im Maschinen- undAnlagenbau, übernehmen derenAußenmontage. Unsere SPS-Fach-leute, unsere Inbetriebnehmer undunsere Mechaniker sieht man leiderviel zu selten, weil sie immer inFabrikhallen arbeiten – unsere Tech-nik auf den Straßen prägt sich jedemschnell ein.“

Immerhin reicht die Palette dessen,was die Chemnitzer – nun auch inThüringen – zu bieten haben von der

Planung und Projektierung, derOrganisation und Demontage, überTransport und Remontage derMaschinen samt Anlagentechnik bishin zu Inbetriebnahme und Service,der die Instandhaltung und etwaigeReparaturen einschließt. „Und das al-les aus einer Hand, weil man sich daden berühmten ‚Schwarzen Peter‘nicht gegenseitig zuschieben kann“,macht der Geschäftsführer denAnspruch deutlich. Nicht zu verges-sen der umfangreiche Fuhrpark unddie vielseitige Spezialtechnik, die dasbreite Angebot ergänzen. (ul)

Steffen Kühn, Geschäftsführer ScholppMontagetechnik Sachsen GmbH

Unsere Dienstleistungen

· Verlagerung von Produktions-anlagen bis zur Inbetriebnahme,weltweit

· Fabrik-, Werks- und Betriebs-umzüge, weltweit, Maschinen- und Anlagenverlagerungen

· Montage und Demontage von Rolltreppen

· Konservierung und Verpackung, auch überseefähig

· Tresor-, Geldschrank- und Geldautomatenumsetzungen

· Kranarbeiten, Schwertransporte, weltweite Logistik

· Flexible Baustellenlogistik für Industriebaustellen

· Reinraumlogistik bis Reinraumklasse 1

· Instandhaltung, Wartung und PVI-Konzepte

· Softwareerstellung für Industrie-PC und SPS-Steuerungen

... und unser Equipment?

· Hydraulische Hubgerüste, Hub-portale bis 1200 TonnenHubleistung

· Luftkissensysteme bis 500 Tonnen, Autokrane bis 650 Tonnen, Achslinien

· LKWs und Tieflader mit Ladekränen bis 20 Tonnen

· Gabelstapler bis 20 Tonnen mit langen Gabeln und Kranarm

· Maschinentransportwagen bis 220 Tonnen

· Kranwaagen mit Lastausdruck für Kollilisten bis 150 Tonnen

· Spezialhubgeräte: Manghi, Ormig, Valla, Octopus, bis 30 Tonnen

· 2500 m2 beheizbare Lagerflächefür Schwerkolli mit Brückenkran bis 120 Tonnen

· Inbetriebnahmen und Bedienerschulungen sowieProduktionsbegleitung

· Hardwarekonstruktion auf CAD, Schaltschrankfertigung

· Maschinenmodernisierung und Retrofitting

· Maschinenentsorgung, Maschi-nenverwertung, Anlagenrückbau

· Arbeitnehmerüberlassung von Industriepersonal

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MASCHINENBAU

18 WIRTSCHAFTSSPIEGEL THÜRINGEN OKTOBER 2007

Die umfassenden Investitionen gehen aufDer Wirtschaftsspiegel Thüringen erfährt im Gespräch mit Lotar Schmidt, dem Hauptgeschäftsführer des Verbandes der

Metall- und Elektroindustrie Thüringens (VMET), die aktuelle Situation und daraus folgende Perspektiven des Maschinenbaus.

Wirtschaftsspiegel: Wie beurteilen Siedie Entwicklung des Thüringer Ma-schinenbaus?Schmidt: „Sehr gut. Die Brancheboomt. Wenn Sie heute eine Ma-schine bestellen, weil Ihre Auftrags-bücher gefüllt sind, müssen Sie ge-duldig sein.

Die Maschinenbauer selbst investie-ren angesichts der guten Konjunkturebenfalls kräftig. 2005 – das sind dieletzten vorliegenden Zahlen – inve-stierten fast 80 Prozent derMaschinenbauunternehmen insge-samt rund 62 Millionen Euro oder3,6 Prozent ihres Umsatzes. Damitsind zwar noch nicht die hohenWerte von 2001 erreicht, als immer-hin 101 Millionen Euro investiertwurden. Aber der Trend zeigt ein-deutig nach oben.“

Wirtschaftsspiegel: Wie andere Bran-chen auch klagen die Maschinenbau-

unternehmen über einen wachsendenMangel an Fachkräften. Schmidt: „Schaut man sich die Zahlder Schulabgänger an, sieht man,dass sich das Problem eher noch ver-schärfen wird. 2011 wird mit etwasmehr als 15.000 Schulabgängern einTiefpunkt in Thüringen erreicht. Ichkann daher nur an die Unternehmenappellieren, schon jetzt über Bedarfauszubilden.

Hinzu kommt, dass es noch eine er-hebliche Zahl Schüler gibt, die in denvergangenen Jahren keine Lehrstellegefunden haben. Wir brauchen intel-ligente Programme, um auch diesenJugendlichen zu einer Ausbildungzu verhelfen.“

Wirtschaftsspiegel: Neben Facharbei-tern werden aber auch qualifizierte Spe-zialisten gebraucht. Der Maschinenbauist dabei eine der Branchen mit einemüberdurchschnittlich hohen Bedarf.

Schmidt: „Das ist richtig. Wir müssenuns in Thüringen fragen, was wirselbst tun können.

Eine der Initiativen, die die Wirt-schaft unterstützt, ist das so genann-te Frühstudium. Die TU Ilmenau, dasauf Sprachen spezialisierte Gymna-sium Schnepfenthal und das Institutder Wirtschaft wollen damit begab-te Jugendliche fördern. Dafür sindbereits 15 Projektpatenschaften vonUnternehmen mit einer Laufzeit vondrei Jahren vereinbart. Ich wünschemir, dass wir ein solches Früh-studium auch für mathematisch-na-turwissenschaftliche und technischeRichtungen anbieten können, viel-leicht schon im kommenden Jahr2008. Aber dazu müssen noch büro-kratische Hemmnisse überwundenwerden.“

DAS GESPRÄCH FÜHRTE REDAKTEUR UWE FROST

Lotar SchmidtHauptgeschäftsführer des Verbandes der Metall- und Elektroindustrie Thüringens (VMET)

Der Maschinenbau befindet sich im Jahr der RekordeErfolg spricht für sich – Der Maschinen- und Anlagenbau in Deutschland ist auch im Jahr 2007 weiter auf Wachstumskurs

Der ostdeutsche Maschinenbau be-findet sich nach einer Umfrage desVDMA auf der Überholspur. Diewichtigsten Konjunkturbarometerstehen weiterhin auf Wachstumskursund verharren auf hohem Niveau, er-gab die Konjunkturumfrage desVerbandes für das III. Quartal 2007.Der Saldo der positiven und negati-ven Geschäftsaussichten liegt bei 25Prozent und damit fast achtProzentpunkte über dem Wert ausdem II. Quartal 2007. Zu erwarten istdeshalb laut VDMA, dass der ost-deutsche Maschinenbau 2007 als 5.Wachstumsjahr in Folge abschließenwird.

Thüringer Maschinenbau-Unternehmen erhöhenInvestitionsplanungen

Viele Unternehmen planen deshalb,ihre internen Kapazitäten auszubau-en. Knapp ein Drittel der an derKonjunkturumfrage beteiligtenUnternehmen gaben an, dass sie ih-re Investitionsplanungen aufgrundder Marktentwicklung in den letztensechs Monaten nach oben korrigierthaben. Nur knapp fünf Prozent der

Unternehmen haben die Planungennach unten angepasst.

Ebenfalls ein klares Signal für einenweiteren Aufschwung ist die Aussageder meisten Unternehmen, im näch-sten halben Jahr die Mitarbeiter-anzahl aufstocken zu wollen. Danachwerden 41 Prozent der Unternehmenzusätzliche Mitarbeiter einstellen.Der Anteil der Unternehmen, wel-che Personalabbau planen, kann mitunter einem Prozent vernachlässigtwerden.

Eines der besten Jahre derNachkriegszeit

Insgesamt ist das Jahr 2007 für dendeutschen Maschinen- und Anla-genbau eines der besten Jahre in derNachkriegszeit, wie der scheidendeVDMA-Präsident Dr. Dieter Bruck-lacher auf der VDMA-Mitglieder-versammlung Anfang Oktober inHamburg bilanzierte. Die Produk-tion liege in den ersten sieben Mo-naten mit 12,1 Prozent im Plus. DieKapazitätsauslastung lag Ende Junibei 91,8 Prozent. Im laufenden Jahrliege das geschätzte Investitions-

Entwicklung der Kapazitätsauslastung in den neuen Bundesländern

zent“, sagte Brucklacher. „Sollte sichdiese Prognose erfüllen, hätten wirin fünf Aufschwungsjahren in Folgeinsgesamt ein Wachstum von knapp40 Prozent gestemmt. Eine solch dy-namische Wachstumsphase habenwir zuletzt im Zeitraum 1958 bis1962 erlebt. Damals stieg die Produk-tion real fast um die Hälfte.“ (uf)

volumen bei etwa 5,1 Milliarden Eu-ro und übertreffe damit das Ergebnisdes Jahres 2003 um rund 40 Prozent.

Für das kommende Jahr rechnet dieBranche aufgrund der Auftragslagemit einem weiteren Wachstumsjahr.„Wir rechnen mit einem realen Plusin der Größenordnung von fünf Pro-

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19WIRTSCHAFTSSPIEGEL THÜRINGEN OKTOBER 2007

Beyeler Maschinenbau GmbHAbkantpressen aus Thüringen für den Weltmarkt

Spitzentechnologie für die Blech-umformung produziert die BeyelerMaschinenbau GmbH. Gefertigt wer-den im Werk in Gotha Abkantpres-sen der Ober- und Spitzenklasse, diein Betrieben rund um den Globuszum Einsatz kommen. Das Unter-nehmen hat eine über sechzigjähri-ge Tradition in der Herstellung vonBlechbearbeitungsmaschinen. Seit2002 gehört die Beyeler Maschinen-bau GmbH zur schweizerischenBystronic Gruppe, einem Weltmarkt-führer für Laser- und Wasserstrahl-schneidanlagen sowie Abkantpres-sen, mit einem Umsatz von 403Millionen Euro in 2006 und einemweltweiten Personalbestand vonrund 1.400 Mitarbeitenden zumEnde des vergangenen Jahres. Inner-halb der Bystronic ist die Beyeler Ma-schinenbau GmbH das Kompetenz-zentrum für die Produktion vonAbkantpressen der ProduktserienBeyeler und Hämmerle, die im Markteinen ausgezeichneten Ruf genießen.

Stetige Investitionen schaffen moderne Arbeitsplätze

Die Infrastruktur und die Arbeits-plätze für die deutlich mehr als 200Beschäftigten des Unternehmenssind hochmodern, was die BeyelerMaschinenbau GmbH zu einem at-traktiven Arbeitgeber für eine Viel-zahl an Berufsgruppen macht. Diehohe Nachfrage nach Bystronic Pro-dukten und die strategische Bedeu-tung der Produktionsstätte in Gothafür die Bystronic Gruppe stellen si-cher, dass regelmäßig Investitionenin das Werk fließen. Damit wird die

Wettbewerbsfähigkeit auf höchstemNiveau gehalten beziehungsweiseweiter ausgebaut. So wurde im Mai2006 eine neue Halle im zeitgemä-ßen Design eingeweiht, in der aufrund 700 Quadratmeter GrundflächeBlechteile für die eigenen Produktegefertigt werden sowie ein Vorführ-zentrum für Bystronic Abkantpres-sen und Biegesoftware untergebrachtworden ist.

Vorsprung durch Entwicklung und Innovation

Abkantpressen der Beyeler Produkt-serie werden dem oberen Leistungs-segment zugerechnet und finden inden unterschiedlichsten IndustrienAnwendung. In den Maschinen kom-men herausragende Technologienzum Einsatz, die aus der Bystronic-eigenen Entwicklung stammen, wiebeispielsweise die automatischePressdrucksteuerung, die hydrau-lisch dynamische Bombierung oderdie integrierte Prozesskontrolle, diebereits mit dem anerkannten «Me-talworking Production Award» aus-gezeichnet wurde. Vor wenigen

Tagen, im Oktober 2007 feierte dieBeyeler Xpert als jüngste Maschi-neninnovation der Beyeler Maschi-nenbau GmbH ihre Premiere undwurde im Rahmen der BystronicKompetenztage der Öffentlichkeitpräsentiert. Die Abkantpressen der

Hämmerle Serie gelten hinsichtlichder Wiederholgenauigkeit, der Prä-zision, der Flexibilität und der Ein-fachheit als das Maß aller Dinge undwerden überall dort verwendet, woherausragende Fertigungsergebnis-se benötigt werden.

Kontakt

Beyeler Maschinenbau GmbHMühlhäuser Straße 3D-99867 GothaTel.: +49 (0) 3621 - 383 0Fax: +49 (0) 3621 - 383 383E-Mail: [email protected]: www.bystronic.com

Hochmoderne Infrastruktur: Die neue Halle mit Blechfertigung und Vorführzentrumwurde im vergangenen Jahr eingeweiht.

Die jüngste Abkantpressen-Innovationwurde im Oktober 2007 erstmals derÖffentlichkeit präsentiert.

Die Hämmerle Serie: hinsichtlich Wie-derholgenauigkeit, Präzision, Flexibilitätund Einfachheit das Maß aller Dinge.

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MASCHINENBAU

20 WIRTSCHAFTSSPIEGEL THÜRINGEN OKTOBER 2007

Wirtschaftsspiegel: Wie beurteilen Siedie Entwicklung des Maschinenbaus inden neuen Ländern?Dr. Hesse: „Wir spüren weiterhin ei-ne ungebrochene Dynamik in unse-rer Branche. Alle Konjunkturbaro-meter zeigen deutlich in RichtungWachstum. Auftragseingang, Um-satz und Auslastung haben sich inden letzten Jahren beispiellos gutentwickelt. Trotz hoher Stahlpreiseund den gegenüber US-Dollar undYen ungünstigen Wechselkursen ha-ben sich für viele Unternehmen auchdie Erträge verbessert.

Die ostdeutschen Unternehmen derBranche tragen aktiv zu dieser posi-tiven Entwicklung bei. In Mittel-

deutschland erweist sich der Ma-schinenbau als Konjunkturlokomo-tive und 2007 wird das vierte Wachs-tumsjahr in Folge werden. DieAuftragsbücher sind bis Ende 2007gut gefüllt, viele Firmen haben be-reits einen großen Teil ihrer Kapa-zitäten für 2008 am Markt platziert.

Sowohl die durchschnittliche Kapa-zitätsauslastung mit 94,6 Prozent, alsauch die durchschnittliche Reich-weite des Auftragsbestandes mit 5,7Monaten erreichen Höchststände.Aufgrund der hohen Auslastung undder vollen Auftragsbücher hat dieBranche in den letzten zwölf Mona-ten über viertausend neue Stellen geschaffen. Vier von zehn Unterneh-

men wollen auch in den kommen-den sechs Monaten zusätzlichesPersonal einstellen und reagieren da-mit auf die nachhaltigen Anforde-rungen des Marktes.“

Wirtschaftsspiegel: In Thüringen ist derMaschinenbau – wie generell die Indus-trie - stark mittelständisch geprägt. Wosehen Sie die Chancen, sich dennoch im internationalen Wettbewerb zu be-haupten?Dr. Hesse: „Allein zwischen 2004 und2006 konnte der Branchenumsatz inThüringen um über 30 Prozent ge-steigert werden. Die Exportquotekam im letzten Jahr mit fast 29 Pro-zent sehr nahe an den historischenHöchststand von 1997 heran. Dieumsatzträchtigste Teilbranche imMaschinenbau stellt heute die Werk-zeugmaschinenindustrie, gefolgt vonBergwerksausrüstungen und derBau- und Baustoffmaschinenindus-trie. Aber auch in den BereichenLasertechnologie, dem Rapid Too-ling, und der Robotik setzt Thürin-gen Akzente.

Die derzeit ausgezeichnete Entwick-lung der Branche darf aber nicht dar-über hinwegtäuschen, dass der Ma-schinenbau eine zyklische Brancheist und wir gut daran tun, uns insbe-sondere auf die zukünftigen Wachs-tumszentren wie Russland, Indienund China zu konzentrieren und hierzu punkten.“

Wirtschaftsspiegel: Unternehmen kla-gen zunehmend über Probleme, quali-fizierte Fachkräfte zu finden. Was ist

aus Ihrer Sicht notwendig, um diesesProblem zu lösen?Dr. Hesse: „Die exzellente Infra-struktur an Hoch- und Fachhoch-schulen sowie außeruniversitärenForschungseinrichtungen haben ei-nen wichtigen Beitrag dazu geleistet,dass sich der ostdeutsche Maschi-nen- und Anlagenbau in den vergan-genen Jahren so erfolgreich entwi-ckelt hat.

In den nächsten Jahren wird es wich-tig sein, dass die Unternehmen inten-siv mit den Forschungseinrichtungenkooperieren. Es muss uns gelingen,noch mehr Wissen aus der For-schungslandschaft in die Unterneh-men zu transferieren und diesesWissen in marktfähige Produkte um-zusetzen.

Um den Fachkräftemangel zu behe-ben, werden die Unternehmen ver-stärkt ausbilden und ihre Mitarbeiterintern weiter qualifizieren müssen.Außerdem werben wir seit Jahren invielen Kampagnen für die Brancheund versuchen, das Interesse an tech-nischen Berufen und Studiengängenbei den Jugendlichen zu erhöhen.Bei den Studienanfängern macht sichdas bereits positiv bemerkbar. Imnächsten Jahr werden wir außerdemein neues Berufsbild, den Produk-tionstechnologen, etablieren, der ander Schnittstelle zwischen Produkt-entwicklung und Fertigung angesie-delt ist.“

DAS GESPRÄCH FÜHRTE REDAKTEUR UWE FROST

Dr. Hannes HesseHauptgeschäftsführer des Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA)

! www.vdma.org

Tausende neue Stellen entstehen Die Maschinenbaubranche boomt, die Auftragsbücher sind voll. Der Wirtschaftsspiegel Thüringen sprach darüber mit dem

Haupteschäftsführer des Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA), Dr. Hannes Hesse.

Konjunkturbild des ostdeutschen Maschinenbaus

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Entwicklung der Beschäftigtenzahlen in den neuen Bundesländern Entwicklung des Auftragsbestandes in den neuen Bundesländern

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Die DECKEL MAHO Seebach GmbH ist eine Tochter des GILDEMEISTER-Konzerns, dem weltweit führenden Hersteller von spanendenWerkzeugmaschinen. Wir entwickeln und fertigen Werkzeugmaschinen für die metallverarbeitende Industrie und beschäftigen derzeit an zweiProduktionsstandorten etwa 530 Mitarbeiter.

Das Produktportfolio reicht von kleinen Universal-Fräsmaschinen über Vertikal-Bearbeitungszentren bis zu Fahrständermaschinen mit 5.000mm Verfahrweg. Dabei lösen unsere Produkte täglich auf der ganzen Welt unterschiedlichste Bearbeitungsaufgaben: Sie fertigen Präzisionsteilefür die Automobilindustrie und bearbeiten Spritzgussformen für Handygehäuse in der Telekommunikationsbranche. Sie produzieren Formteilefür die Herstellung von Getränkeflaschen, bearbeiten Triebwerksteile für die Aerospace-Industrie und fertigen künstliche Kniegelenke für dieMedizintechnik mit höchster Genauigkeit und bester Oberfläche.

Mit Spindeldrehzahlen bis 42.000 min-1 , linearer Antriebstechnologie, Eilgängen bis 100 m/min und der Möglichkeit der 5-achsigenSimultanbearbeitung zählen unsere Produkte zu den genauesten und innovativsten Werkzeugmaschinen auf dem Markt.

DECKEL MAHO Seebach verfügt über moderne Fertigungshallen und wurde im Jahr 2002 zum Gesamtsieger des Wettbewerbs „Die beste Fabrik- Industrial Excellence Award 2002“ von INSEAD, WHU und Wirtschaftswoche gewählt.

DECKEL MAHO Seebach GmbHNeue Strasse 61D-99846 Seebachwww.gildemeister.com

Auch Spritzgussformen aus Werkzeug-Stahl, wie zum Beispiel für die Spielwarenindustrie entstehenauf Bearbeitungszentren von DECKEL MAHO.

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Dynamische Fortschritte im Wirtschaftszweig Zeitarbeit

Helmut Meyer, Vorstandssprecher der GeAT AG (l.) und Hartfried Wachtel, Vorstand der GeAT AG

Neuer Entgelttarifvertrag im Anwendungsbereich der GeAT AG öffnet die Türen für mehr hochmotivierte, qualifizierte Fachkräfte in der Zeitarbeit

Die Verhandlungspartner der DGB-Gewerkschaften und die Tarifdele-gation des InteressenverbandesDeutscher Zeitarbeitsunternehmen(iGZ e.V.), dessen Mitglied auch derVorstandssprecher der GeAT AG,Helmut Meyer ist, haben nach einemsiebenmonatigen Verhandlungs-marathon bei der sechsten Tarif-runde am 18. September 2007 einenneuen Entgelttarifvertrag abgeschlos-sen, der allen Beteiligten und somitauch Kundenunternehmen weiterhinPlanungssicherheit bis über das Jahr2008 hinaus gibt.

Die Entgelte der Zeitarbeitnehmersteigen in drei Stufen bis November2008. Im Kern fallen die Tariferhö-hungen für die Arbeitnehmer imHelfer- und Anlernbereich niedrigeraus, als ab der Qualifikation Fach-arbeiter aufwärts. Die tarifliche (undübertarifliche Entlohnung) richtetsich somit immer forcierter nach derQualifikation des Zeitarbeitnehmers.

„Es handelt sich insgesamt um mo-derate Erhöhungen zwischen durch-schnittlich drei Prozent und 7,6 Pro-zent bis November 2008, womiteinerseits in den neuen Bundes-ländern durch die abgesenkte BasisZeitarbeit bezahlbar bleibt. Ander-erseits durch eine deutlichereTariferhöhung für Arbeitnehmer mitFacharbeiterqualifikation aufwärtses interessanter wird, Beschäftigungim Wirtschaftszweig Zeitarbeit zusuchen“, so Meyer, Vorstandsspre-cher der GeAT AG und Bundesvor-standsmitglied des iGZ e.V..

Der Vorstandssprecher bewertet die

erreichten Abschlüsse als sehr posi-tiv: „Gerade vor dem Hintergrundder geführten Diskussionen im Nied-riglohnsektor, sind die Ergebnisse fürZeitarbeitsfirmen wirtschaftlich re-chenbar. Auf der anderen Seite wur-den die Arbeitnehmer bezüglich ih-rer Forderungen nach fairen undsozialverträglichen Lohnbedingun-gen ausreichend berücksichtigt.“

Laut dem neuen Entgelttarifvertragerhöht sich der Verdienst für Zeit-arbeitnehmer bereits ab dem 1.November 2007 über alle neun Ent-geltgruppen. Auch wenn diese ta-riflichen Lohnerhöhungen zu einerErhöhung der Stundenverrechnungs-sätze für Firmenkunden der GeATAG führen müssen, profitieren den-noch gerade Kundenunternehmendirekt von der Anhebung der Ent-gelte, weil damit gerade die Zeit-arbeitsbranche den drohendenDiskrepanzen zwischen Anforde-rungsprofilen der Unternehmen undLeistungsprofilen der Arbeitnehmer(Facharbeitermangel) entgegenwir-ken kann.

Weiterbildung der Mitarbeiter für Zeitarbeitsfirmen unabdingbar

Zeitarbeitnehmer der GeAT AG er-halten weiterhin eine tariflicheBezahlung nach dem iGZ/DGB-Tarifwerk im Wirtschaftszweig Zeit-arbeit sowie umfangreiche Sozial-leistungen. „Für Zeitarbeitsfirmen istes wichtig, in die Qualifikation ihrerBeschäftigten zu investieren, um in-dividuelle und bedarfsgerechteWeiterbildung der Zeitarbeitnehmerzu unterstützen und damit demFachkräftemangel langfristig entge-

gen zu wirken“ erklärt Meyer.„Bessere Qualifikationen eröffnenunseren Zeitarbeitnehmern zu-kunftsgerechte Perspektiven“, dieseAussage hat oberste Priorität beimVorstandssprecher der GeAT AG,Helmut Meyer. Dabei ist die GeATAG mit verschiedenen Projekten inThüringen auf einer Vorreiterpo-sition und setzt innovative Maßstäbe.Als regionaler Personaldienstleisterund Arbeitsplatzbeschaffer Nummereins in Thüringen können die Ein-sätze überwiegend in Thüringen ge-halten werden. Sehr erfolgreicheEinsätze unserer Zeitarbeitskräftesind in Branchen der Automobilzu-lieferindustrie, Lebensmittelindus-trie, Logistikbereich und in der ge-werblich technischen Industrie.Zeitarbeit ist der Zukunftsjob mitPerspektiven für den beruflichenAufstieg, beweisen gerade Zeitarbeit-nehmer mit ihren wechselnden Ein-sätzen ein Höchstmaß an Flexibili-tät, Lernbereitschaft und sozialerKompetenz. Sie unterstützen zudemdie Firmenkunden dabei, flexibel amMarkt zu bleiben.

Grundsätzlich rechnet sich Zeitarbeitbei allen zeitlich befristeten Einsät-zen, da aufwendige Auswahlverfah-ren und Bürokratie für Unternehmenteuer sind. Kundenunternehmenprofitieren von der Abrechnung nachder tatsächlich geleisteten Arbeitszeitdes Zeitarbeitnehmers. Direkte Per-sonalkosten beispielsweise Lohnfort-zahlung bei Krankheit oder indirek-te Personalkosten beispielsweisePersonalwerbungskosten oder Kün-digungsfristen trägt der Personal-dienstleister. Mittels der Zeitarbeit

KontaktGeAT AGVorstandJuri-Gagarin-Ring 152D-99084 ErfurtTel.: +49 (0) 361 - 558 460Fax: +49 (0) 361 - 558 4610E-Mail: [email protected]: www.geat.de

22 WIRTSCHAFTSSPIEGEL THÜRINGEN OKTOBER 2007

der GeAT AG steigern die Firmen-kunden ihre Wettbewerbsfähigkeitund Standorte, konzentrieren sichauf ihr operatives Geschäft und hal-ten ihre Arbeitsplätze in Deutsch-land.

„Höchste Qualität, Auftragstreue, ho-hes Vertrauen und umfassender Ser-vice sind für GeAT-Kundenunter-nehmen Standard, der in einemständigen Qualitätsverbesserungs-prozess steht. Die Interessen undBedürfnisse unserer Kundenunter-nehmen stehen bei der GeAT AG imMittelpunkt. Der Wert der GeAT-Personaldienstleistungen übersteigtin allen Bereichen den Preis, den un-sere Kundenunternehmen dafür zah-len“, berichtet Meyer weiter über dieZeitarbeits-Tarifbranche.

Gleichzeitig fordern der mitglieder-stärkste Arbeitgeberverband iGZ e.V.und die DGB-Gewerkschaften diePolitik auf, den Mindestlohn für dieZeitarbeitsbranche zu realisieren.

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23WIRTSCHAFTSSPIEGEL THÜRINGEN OKTOBER 2007

MASCHINENBAU

Seit 15 Jahren Spezialist in BlechUTR Umformtechnik Ronneburg GmbH nimmt Firmenneubau mit neuer Laserstrecke in Betrieb

Eine neue Produktionshalle für neueTechnik zu bauen, avisierte ReinhardSchröter Mitte November 2006. In-zwischen ist aus der Ankündigungdes Geschäftsführers der UTR Um-formtechnik GmbH Ronneburg Rea-lität geworden. Eine Millionen Euroinvestierte das Unternehmen in dasneue Gebäude – eine andere großeProduktionshalle samt Sozialtraktwar erst 2005 in Betrieb genommenworden – und natürlich in neueTechnik. Rechtzeitig zum 15-jähri-gen Firmenjubiläum konnte dasneue Objekt eingeweiht werden.Anlass genug, beides Ende Septem-ber mit Mitarbeitern und Partnern zufeiern. Schließlich mauserte sich dermittelständische Betrieb seit seinerGründung zum ThüringerSpezialisten für das Umformen gro-ßer Teile und hat auch über dieRegion hinaus einen guten Ruf.

UTR startete 1992 am heutigenStandort, stellte noch im gleichenJahr eine 630-Tonnen-Presse auf.Diese enorme Kraft überbietet inzwi-schen eine Maschine, die mit der

tert sich das bisherige Hauptge-schäftsfeld von UTR, das Umformen,um die entsprechenden Aktivitäten.

„Unser Unternehmen ist seit langemanerkannter Kooperationspartnerund Zulieferer für verschiedeneIndustriezweige und kann die spe-ziellen Wünsche der Kunden flexi-bel, zuverlässig und in hoherQualität erfüllen“, betont der Ge-schäftsführer. Das Spektrum umfasstdabei die Verarbeitung von Stahl und

KontaktUmformtechnik Ronneburg GmbHPress-, Zieh- und StanzprodukteLaser- und AbkantteileBrunnenstraße 11D-07580 RonneburgTel.: +49 (0) 36602 - 500 890Fax: +49 (0) 36602 - 500 8941E-Mail: [email protected]: www.utr-umformtechnik.de

Edelstahl ebenso wie von Alumi-nium, Kupfer und Messing, reicht beider Blechstärke von 0,5 bis 12 Mil-limeter und bei der Bandbreite bis zu630 Millimeter. Die erfolgreicheEntwicklung des Ronneburger Unter-nehmens lässt sich auch an der Zahlder Mitarbeiter festmachen. Aus denfünf Beschäftigten beim Start wa-ren 2005 schon 22 geworden und mitder Inbetriebnahme des Neubaus ka-men weitere acht hinzu. Darunterauch ein Lehrling, denn seit 1995 bil-det UTR auch aus und bietet zudemMaschinenbau-Studenten vonFachhochschulen die Chan-ce, Erfahrungen in derPraxis zu sammeln. (ul)

Power von 800 Tonnen arbeitet unddas Unternehmen in die Lage ver-setzt, große Teile bis zu einer Blech-stärke von 12 Millimetern umzufor-men. Überhaupt verfügt UTR übereinen hochmodernen Maschinen-park mit hydraulischen Exzenter-Pressen, innovativen Schweißro-boteranlagen und Widerstands-schweißtechnik. Die neue Halle beherbergt zudem eine Laser-schneidmaschine und eine CNC-Gesenkbiegepresse. Dadurch erwei-

Herr Scholtysek, Herr Lutz Schröter, Herr Reinhard Schröter (GF) und HerrHofmann (v.l.) bei der Einweihung der neuen Produktionshalle am 29.09.2007.

Neues Textilzentrum entsteht in Zeulenroda

Gera (ul) Die Electronicon Kondensatoren GmbH Gerabaut aus. Mit rund 2,55 Millionen Euro, davon gut einZehntel Fördermittel des Landes, will das Unternehmendie Bereiche Vorfertigung, Wickelei und Produktprüfungausbauen und damit die Produktivität erhöhen. DieMittel fließen vor allen in neue Maschinen und Anlagen,mit denen die Kapazität erweitert werden soll. Parallelentstehen fünf zusätzliche Ausbildungsplätze. Derzeitwerden 335 Mitarbeiter – doppelt so viele wie bei derGründung 1992 – und 15 Lehrlinge beschäftigt. Electro-nicon Gera entwickelt und produziert Wechsel- undGleichspannungskondensatoren für Haushaltsgeräte,Leuchten, Motoren, Hochgeschwindigkeitszüge sowie

für Anwendungen in der alternativen Energiegewinnungund gehört zu den europäischen Marktführern. Etwa 70Prozent der Erzeugnisse werden weltweit exportiert; indie EU, nach Australien, China, Indien, Russland und indie USA. Electronicon Gera entstand im Herbst 1992durch Ausgründung aus dem ehemaligen ostdeutschenElektrokonzern RFT/VEB Elektronik Gera mit zuletztrund 7.000 Beschäftigten. Seit Gründung wurde derUmsatz um das Dreieinhalbfache auf aktuell 35,5Millionen Euro gesteigert und ist damit mehr als einViertel des Vorjahres.

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Gera (ul) Ein neues Textilzentrum entsteht in der Bauer-feind Produktion GmbH & Co. KG in Zeulenroda. MitInvestitionen von 3,5 Millionen Euro – zehn Prozentkommen als Fördermittel vom Land – will das Unterneh-men am Standort in Ostthüringen sieben neue Arbeits-plätze schaffen. Ziel ist es, die seit Jahrzehnten gewach-senen Erfahrungen in den Bereichen Rund- undFlachstrick sowie Metallbearbeitung auf Basis zukunfts-orientierter Technologien weiter auszubauen. Mit 321Beschäftigten und 17 Lehrlingen ist Bauerfeind einer derwichtigsten Arbeitgeber in Ostthüringen. Sie stellen me-dizinische Hilfsmittel – Kompressionsstrümpfe, Ban-dagen und prothetische Passteile – her. Damit zählt das

Unternehmen auch zu den offiziellen Ausstattern derdeutschen Olympiamannschaften. Mit dem neuenTextilzentrum soll der Weg eines Produkts von der Ent-wicklung bis zur Produktionsreife deutlich verkürzt wer-den. Das Familienunternehmen Bauerfeind geht auf dieGründung einer Spezialfirma für die Herstellung von me-dizinischen Kompressionsstrümpfen im Jahr 1929 zu-rück. Heute zählt die weltweit agierende Bauerfeind AGmehr als 1.800 Mitarbeiter an drei Produktionsstandortenin Deutschland sowie in zwölf Tochtergesellschaften inEuropa und den USA.

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www.electronicon.de

www.bauerfeind.com

Mit Investitionen weltweit konkurrenzfähig

Richtfest mit ErfolgsaussichtenHörselberg (bo) Nach vier MonatenBauzeit steht nun mit knapp 6.000Quadratmetern die zweite Produk-tionshalle der Firma Emitec in Hörselberg. Die Fertigung von Oxi-dationskatalysatoren und Diesel-Partikelfiltern für PKW und Nutz-fahrzeuge wird wie geplant anlau-fen. Mit 25 neuen Arbeitsplätzensteigt die Belegschaft auf 170 Be-schäftigte. In den Ausbau wurden10 Millionen Euro investiert.

Mehr Platz für VakuumJena (bo) Die Firma VACOM nahmAnfang September eine neue Pro-duktionshalle in Betrieb. VACOMentwickelt und produziert Vaku-umkomponenten und Vakuum-messtechnik. Das vor 15 Jahrenvon Dr. Ute Bergner in Jena ge-gründete Unternehmen gehört mit60 Mitarbeitern zu den führendenAnbietern von Vakuumtechnik inEuropa. Das neue Produktions-gebäude hat eine Grundfläche von573 Quadratmetern. Die Investiti-on beträgt zwei Millionen Euro.

! www.emitec.de

! www.vacom.de

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VERBÄNDE

24 WIRTSCHAFTSSPIEGEL THÜRINGEN OKTOBER 2007

Thüringer Unternehmer des Jahres geehrtIm Rahmen einer „Italienischen Ballnacht“ würdigte der Bundesverband mittelständische Wirtschaft BVMW Thüringen

Dr. Wolfgang Maruschky und Peter Glinicke für deren Engagement in Wirtschaft und Gesellschaft.

Erfurt (sk) Mit der Wahl des Thü-ringer Unternehmers 2007 und derVergabe eines Ehrenpreises fürsLebenswerk fand die positive Stim-mung in der Wirtschaft des Landesim Oktober ihren gesellschaftlichenHöhepunkt. Zur nunmehr 14. Auf-lage des Thüringer Wirtschaftsballsim Erfurter Kaisersaal wurden imKreise von etwa 480 Gästen zweiUnternehmerpersönlichkeiten für ihrherausragendes Engagement als Leis-tungsträger in Wirtschaft und Ge-sellschaft geehrt.

Aus 22 regionalen Preisträgern kür-te eine zentrale Jury diesmal einUnternehmen an der Schnittstellezwischen Forschung und Entwick-lung sowie praktischer Umsetzungzum Gewinner. Dr. Wolfgang Ma-ruschky, Geschäftsführer und Gesell-schafter der Kundengießerei SilbitzGuss GmbH im Saale-Holzland-Kreis, fand zunächst kaum Worte.Doch dann nutzte der 64-Jährige dieGelegenheit und schwang sich zumFürsprecher der nachfolgenden Ge-nerationen auf. Die jungen Men-schen im Land halten, ausbilden undeinstellen – so seine eindringlicheForderung. „Bei mir gibt es seit kur-zem Arbeitsverträge mit einer Lauf-zeit von fünf Jahren. So gehe ich si-cher, dass sie hier bleiben“, nannteer ein Beispiel aus dem eigenenUnternehmen.

Mit hoch gereckten Siegerfäustenbahnte sich anschließend PeterGlinicke (Bild links) seinen Wegdurch die Reihen ins Rampenlicht.Der 74-jährige geschäftsführendeGesellschafter der Glinicke Auto-mobilhandelsgruppe Kassel mit Au-tohäusern in Erfurt, Bad Langensal-za und Weimar geht als ersterEhrenpreisträger fürs Lebenswerk indie Geschichte des BVMW-Landes-verbundes Hessen-Thüringen ein.

Veranstalter des 14. Wirtschaftsballswar der Bundesverband mittelstän-dische Wirtschaft, BVMW. Der Lan-desgeschäftsführer Thüringens, Gün-ter Richter, hatte den Abend unterdas Motto „Bella Italia – eine italie-nische Nacht“ gestellt. Entsprechendtemperamentvoll wurde bis in dieMorgenstunden gefeiert. ThüringensMinisterpräsident Dieter Althaus mitGattin Katharina, der Präsident desBVMW und Präsident des europäi-schen Mittelstands, Mario Ohovenmit Ehefrau Ute-Henriette, ThüringerMinister und Landtagsabgeordnete,Bürgermeister und Landräte drehtenihre Runden Seite an Seite mitUnternehmern übers Parkett, kamenmiteinander ins Gespräch oder spen-deten Showacts von SchlagerstarPippo Azzurro und dem MDR Fern-sehballett begeistert Beifall.

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! www.thueringen.bvmwonline.de

Im Rampenlicht: Günter Richter (BVMW Thüringen), Thüringens Ministerpräsi-dent Dieter Althaus, Unternehmer des Jahres Dr. Wolfgang Maruschky, MarioOhoven (BVMW-Präsident), Peter Glinicke und Wirtschaftsminister JürgenReinholz (von links)

„Bella Italia“ auch auf dem Teller: Fantasievolle Kreationen für den Gaumenschufen der mehrfach preisgekrönte Meisterkoch Claus Alboth und sein Teamvom Kaisersaal Erfurt.

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25WIRTSCHAFTSSPIEGEL THÜRINGEN OKTOBER 2007

VERBÄNDE

Weimar (su) „Ohne gute Bildung und Ausbildung habenwir keine Zukunft“ ruft der Präsident des Verbandes derWirtschaft Thüringens, Walter Botschatzki, den Gästendes 10. Unternehmertages in Weimar entgegen. Dem soll-te das Motto „Mehr Bildung – mehr Ausbildung – mehrChancen für die Wirtschaft“ auch Thüringen als Denk-fabrik gerecht werden.

Gute Ansätze, die Qualität der Bildung zu steigern gibtes im Freistaat bereits. Aber gravierende Defizite bei denSchulabgängern sind dennoch unübersehbar. In einerIndustrie, die im weltweiten Wettbewerb bestehen will,müssen Fachkräfte im Umgang mit Maschinen undComputern auf eine solide Basis an Grundwissen zu-rückgreifen können. Dass hohe Leistungsbereitschaftund gute Kenntnisse von klein auf anerzogen und ver-mittelt werden müssten, sei eine uralte Weisheit, nur lei-der nicht immer berücksichtigt worden, gibt Botschatzkizu bedenken. Die Arbeitgeber stellen sich ihrer Ver-antwortung in der Bildung und sind nach Aussage vonBotschatzki bereit, die Kindergärten ebenso zu unter-stützen, wie auch in den Schulen stärker präsent zu sein.

So gibt es das Angebot an Schüler, Betriebspraktika zumachen, der Girls Day wird immer besser genutzt, auchden Lehrern bietet man an, sich in den Unternehmenumzusehen, damit alte Klischees über die Industriebe-triebe endlich verschwinden. „Wir haben eine Welt, inder die Technik immer stärker unseren Alltag prägt,damit brauchen wir auch mehr junge Menschen, die mitdieser Technik umgehen und sie weiterentwickeln kön-nen. Die Initiative Think.Ing. ist ein Anfang, aber wirbrauchen noch mehr Interessenten für die technischenFächer“, so Botschatzki. Der Präsident des Verbandesder Wirtschaft Thüringens betonte in Weimar sehr deut-lich, dass es in einer globalisierten Welt mit hartemWettbewerb und damit hohen Anforderungen an dasWissen und Können der Mitarbeiter in den Unterneh-men, aber auch kulturvollem Umgang mit- und unter-einander keinerlei Alternativen zu einer qualitätsvollenBildung und Ausbildung gäbe.“Wir können auch nichtimmer nur von anderen fordern, wir müssen selbst imRahmen unserer Möglichkeiten aktiv werden.“

Konjunktur auch nach 2020

Kein Aufschwung ohne Bildung

Schon heute rüstet sich Mitteldeutschland auf die Zeit nach dem Auslaufen der europäischen Fördermittel

Merseburg (su) Wirtschaftsexpertenund Vertreter der Politik aus Mit-teldeutschland diskutierten zum 1.Wirtschaftstag Mitteldeutschland inMerseburg (Sachsen-Anhalt) überdie Chancen und den weiteren wirt-schaftlichen Aufschwung der Region.Neben Thüringens MinisterpräsidentDieter Althaus reiste auch sein sach-sen-anhaltischer Kollege WolfgangBöhmer in die Domstadt an derSaale.

Vorrangig wurde in den Gesprächendas Auslaufen der Fördermittel inden kommenden Jahren behandelt.Trotz teils hoher Produktivität in ei-nigen Branchen sei die hohe Arbeits-losigkeit ein Problem, dass sich vor

allem im Bruttoinlandsprodukt wi-derspiegelt, das nur bei etwas mehrals 60 Prozent von dem der altenLänder liege. So stand der Unter-nehmertag in Merseburg unter demMotto „Mitteldeutschland 2020 –Zukunft und Wohlstand in der MitteDeutschlands“. Althaus brachte aufder vom Wirtschaftsrat der CDU ver-anstalteten Tagung ins Gespräch,dass mit finanzieller Unterstützungallein kein Aufschwung von Dauererreicht werden kann. Vielmehrmüsse nach seiner Meinung offensivin Bildung investiert werden. Bil-dung, aber auch Forschung und Ent-wicklung können dazu führen, dassinnovative Industrien wie die Solar-branche in Thüringen und Sachsen-

Anhalt oder die Mikroelektronik inSachsen neben den bestehendenIndustriezweigen zu einem bedeu-tenden Wachstumsmotor werden.Ulrich Blum vom Institut für Wirt-schaftsforschung Halle (IWH) brach-te den Satz vom „überholen ohneeinzuholen“ in die Runde und mein-te damit, dass bereits heute in künf-tig wachstumsstarke Technologieninvestiert werden muss, um sich bei-spielsweise mit starken Regionen wieBaden-Württemberg messen zu kön-nen. Einhellig waren die rund 400Gäste der Meinung, dass Mittel-deutschland allen Grund hat, opti-mistisch in die Zukunft zu sehen.

www.unternehmertag-2007.de

www.wirtschaftsrat.de

www.vwt.de

Kommunikation mit Nachbarn

Leipzig (su) Nachdem in den bei-den zurückliegenden Jahren dersächsische Unternehmertag, aus-gerichtet vom Bundesverband mit-telständischer Wirtschaft Sachsen(BVMW), ein voller Erfolg war,weiteten die Veranstalter die Un-ternehmerschau in diesem Jahrdeutlich aus. Im CCL der LeipzigerMesse trafen sich Verbände, Ver-eine, Unternehmen und Kommu-nen aus Mitteldeutschland. Mehrals 1.500 Teilnehmer aus Thürin-gen, Sachsen-Anhalt, Sachsen undHessen nutzen den Unternehmer-tag, um sich zu informieren. „Ichbin überzeugt, dass diese gemein-same Mittelstandsveranstaltungder Superlative einen wichtigenBeitrag zur Bildung überregiona-ler Kooperationen und wirtschaft-lichen Zusammenarbeit zur Verbesserung der Wettbewerbs-fähigkeit leistet.“ meint GüntherRichter, Landesgeschäftsführer desBVMW Hessen-Thüringen.

Da Leipzig in der Mitte dieser Reg-ion liegt, wurde die Messestadtdem bisherigen VeranstaltungsortChemnitz vorgezogen. An den imgesamten Foyer des CCL aufgebau-ten Präsentationsständen stelltensich Unternehmer der Region beiihren Kollegen aus der Nachbar-schaft vor. Aus Thüringen präsen-tierten sich unter anderem dieAnalytik Jena, die Bauerfeind AG,die Bürgschaftsbank Thüringen so-wie der Landkreis Greiz und derTÜV Thüringen. Neben Dieter Alt-haus übernahmen die beiden an-deren Ministerpräsidenten Mittel-deutschlands Wolfgang Böhmeraus Sachsen-Anhalt und GeorgMilbradt aus Sachsen die Schirm-herrschaft.

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Innovationen sind der Motor derWirtschaft und der wirtschaftlichenEntwicklung von Ländern und Re-gionen. Sie sichern in Thüringennicht nur die Zukunft der Unter-nehmen, sondern auch die Zukunftdes Wirtschaftsstandortes. Nur durchinnovative Produkte und Leistun-gen gelingt es, die Kunden auf denglobalisierten Märkten zu halten undneue zu gewinnen.

Dass das wirklich so funktioniert,entspricht den Erfahrungen des TÜVThüringen. Wir erbringen innovati-ve Dienstleistungen für unsere Kun-den, nicht nur flächendeckend inThüringen, sondern darüber hinausin ganz Deutschland und in zahlrei-chen Ländern der Welt. Mit verschie-denen innovativen Verfahren undProjekten unterstützen wir unsereKunden effektiv bei der Produktent-wicklung, der Qualitätssicherungoder bei der Sicherstellung der Pro-duktionsumgebung.

Engagierte Förderung undUnterstützung bei Innovationen

Die Unterstützung innovativer Ent-wicklungen ist auch eines der wich-tigsten Vorhaben der Wirtschaftsför-derung in Thüringen. Dafür wurdeim Frühjahr diesen Jahres bereitszum 10. Mal der InnovationspreisThüringen ausgelobt. Das Preisgeldvon 50.000 Euro soll für ProjekteThüringer Unternehmen in den Ka-tegorien „Produkte, Verfahren undDienstleistungen“, „Design“ sowie„Kooperation“ vergeben werden. DerTÜV Thüringen gehört auch in die-sem Jahr neben dem Thüringer

Ministerium für Wirtschaft, Tech-nologie und Arbeit sowie der Stiftungfür Technologie, Innovation undForschung Thüringen (STIFT) zuden Stiftern des „InnovationspreisesThüringen 2007“.

Innovationspreis Thüringen 2007Anliegen des Wettbewerbs um denInnovationspreis Thüringen 2007 istes, die wirtschaftliche Bedeutungvon Innovationen, Design und Ko-operationen herauszustellen undhervorragende Leistungen bei derEntwicklung neuer Produkte undVerfahren zu würdigen. Gleichzeitigsollen durch den Preis die Un-ternehmen motiviert werden, dieseWettbewerbsfaktoren noch stärkerin ihre Firmenphilosophie einzube-ziehen und strategisch anzuwenden.

KontaktTÜV Thüringen e.V.Melchendorfer Str. 64D-99096 ErfurtTel.: +49 (0) 361 - 42830Fax: +49 (0) 361 - 4283242E-Mail: [email protected]: www.tuev-thueringen.de

VERBÄNDE

26 WIRTSCHAFTSSPIEGEL THÜRINGEN OKTOBER 2007

Nutzen Sie die Gelegenheit, IhrUnternehmen in der erfahrungsge-mäß eindrucksvollen Leistungsschauzur Innovationsmesse am 14. No-vember 2007 zu präsentieren und in-teressierte und potenzielle Geschäfts-partner auf Ihr Unternehmen und dieInnovationen Ihres Hauses aufmerk-sam zu machen. Anmeldungen fürdie Messe sind kurzfristig noch mög-lich und können per E-Mail an dieAdresse: [email protected] eingereicht werden.

Der TÜV Thüringen als innovativesUnternehmen wird sich zur Inno-vationsmesse in Erfurt nicht nur alsStifter präsentieren, sondern auchseine neuen und innovativen Leis-tungen vorstellen. Unsere Erfah-rungen und unser Know-how haben

Innovationsmesse10.00 Uhr – 17.00 Uhr Innovationsmesse Thüringen 2007

Podium10.00 Uhr Eröffnung der Innovationsmesse10.15 Uhr STIFT-Technologieforum 200712.30 Uhr TÜV Thüringen e.V.-Wirtschaftsforum 200714.45 Uhr 10. Thüringer Businessplan-Wettbewerb 2007

Festakt17.00 Uhr – 19.00 Uhr Festakt zur Preisverleihung, Carl-Zeiss-Saalab 19.00 Uhr Thüringer Innovationsabend: Ausklang des Tages mit

innovativem Buffet und magischer Unterhaltung

Innovationstag Thüringen 200714. November 2007, Messe Erfurt

Tagung der Fachjury des Innovationspreises Thüringen 2007 in Altenstein, Bad Liebenstein.

Mit Unterstützung des TÜV Thüringen innovativ sein

Eingang in verschiedene neue Pro-dukte und Leistungen ThüringerUnternehmen gefunden. Möglichwurde das insbesondere durch dieaktive Arbeit in Netzwerken der gewerblichen Wirtschaft sowie inzahlreichen projektbezogenen Ko-operationen. Dadurch kennen die Ex-perten des TÜV Thüringen sehr genau die Wünsche und Anforde-rungen ihrer Kunden.

Effektive WirtschaftsförderungDas Engagement für den Innova-tionstag und die Würdigung heraus-ragender Innovationen in Thüringenist für den TÜV Thüringen der Jah-reshöhepunkt. Dabei fungiert derTÜV Thüringen nicht nur als Preis-stifter, sondern auch als Organisatorund Gestalter des Wettbewerbs.Nicht zuletzt ist diese Form derKooperation zwischen Privatunter-nehmen, dem Staat und öffentlichenInstitutionen ein hervorragendes Beispiel für eine effektive Wirt-schaftsförderung.

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27WIRTSCHAFTSSPIEGEL THÜRINGEN OKTOBER 2007

Willkommen im Messeland Thüringen Deutschlands Messewirtschaft rangiert an der Spitzenposition und mittlerweile auf Weltniveau. Thüringens Unternehmer sind weltweit auf allen wichtigenBranchenmessen zahlreich vertreten. Die Messelandschaft im Freistaat ist vielfältig und bietet stets das Richtige für Interessen aller Couleur. Ob kleinere Veranstaltungenoder große Messen bis hin zum Open-Air-Event, der Freistaat ist gut aufgestellt. Zu Recht und Stolz heißen Hotels, Messen, Politiker und Veranstalter aus ganzThüringen ihre Besucher: Herzlich Willkommen im Messeland Thüringen!

Untersuchungen des Ausstellungs-und Messe-Ausschusses der Deut-schen Wirtschaft (AUMA) belegenes. Der Messeplatz Deutschland istweltweit die Nummer Eins in derDurchführung internationaler Mes-sen. Von den global führenden Mes-sen der einzelnen Branchen findenetwa zwei Drittel in Deutschlandstatt. Jährlich werden rund 150 inter-nationale Messen und Ausstellungenmit über 160.000 Ausstellern undrund zehn Millionen Besucherndurchgeführt.

Dazu kommt ein dichtes Netz regio-naler Fach- und Verbraucherausstel-lungen. Allein auf den Veranstaltun-gen, die von Unternehmen aus demMitgliederkreis des AUMA organi-siert werden, treffen sich jährlich

über 50.000 Aussteller und sieben bisacht Millionen Besucher. Von denrund 56.000 ausstellenden Unterneh-men im B2B-Sektor sind es vor allemdie mittelständischen Unternehmen,die Präsenz zeigen.

Angesichts dieser Untersuchungenwird die Bedeutung der Messewirt-schaft in Deutschland und ihre un-mittelbaren Effekte auf ganze Wirt-schafts-Regionen deutlich. Dies giltnicht nur für die „Großen“ sondernauch für kleinere Standorte mit re-gionaler und überregionaler Bedeu-tung.

Förderinstrumente nutzenUm gerade junge sowie klein- undmittelständische Unternehmen beider Teilnahme an Messen zu unter-

stützen, werden jährlich neue För-derprogramme von Bund und Län-dern aufgelegt. Gefördert werden un-ter anderem über das ThüringerMinisterium für Wirtschaft, Techno-logie und Arbeit einzelbetrieblicheBeteiligungen an internationalenFachmessen in Deutschland. Außer-dem sind gemeinschaftliche Beteili-gungen in Form von Firmen-Gemein-schaftsausstellungen, Informations-oder Katalog-Ausstellungen an inter-nationalen oder nationalen Messenförderungswürdig.

Der unter dem Dach des ThüringerHandwerkstages gebildete Messe-beirat und das Thüringer Ministeri-um für Wirtschaft, Technologie undArbeit haben sich darüber hinausdarauf verständigt, Messebeteiligun-

gen von Handwerksunternehmen zufördern, um diese bei der Erschlie-ßung neuer Absatzkanäle im In- undAusland zu unterstützen. Das Bun-desministerium für Wirtschaft undTechnologie unterstützt im Jahr 2008auf 14 Auslandsmessen deutscheAussteller im Rahmen der „Export-initiative Erneuerbare Energien“. FürGemeinschaftsstände auf diesenMessen stehen für diesen Zweck vor-aussichtlich 1,5 Millionen Euro zurVerfügung. Seit Juni 2007 könnenjunge innovative Unternehmen beimBundesministerium für Wirtschaftund Technologie einen Förderantragzur Teilnahme an ausgewählten in-ternationalen Messen in Deutschlandstellen. Ziel ist dabei den Export neu-er Produkte, Innovationen und Ver-fahren zu stärken. (as)

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Foto: Messe Erfurt AG

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MESSEN & VERANSTALTUNGEN

28 WIRTSCHAFTSSPIEGEL THÜRINGEN OKTOBER 2007

Messeoffensive in FrankfurtThüringens Unternehmen nutzten eine der weltgrößten Messen und warben für ihre Wachstumsbranche

„Der Wirtschaftsaufschwung bietetdie Chance, die Position Deutsch-lands im internationalen Wettbe-werb um Arbeitsplätze und hoheWertschöpfung dauerhaft zu stär-ken“, erklärte BundespräsidentHorst Köhler Anfang Mai 2007 inBerlin zum einhundertjährigenBestehen des AUMA_Ausstellungs-und Messe-Ausschuss der Deut-schen Wirtschaft. Es sei wichtig, fürSchutz vor Produktfälschern zusorgen, die die Präsentationen derKonkurrenz nur nutzten, um derenIdeen abzukupfern und später alsKopien selbst anzubieten. An dieMessegesellschaften richtete Köhlerdie Bitte, in Schulen und Hochschu-len, aber auch auf Veranstaltungender Politik und Gesellschaft mehrüber Bedeutung und Erfolge derMessewirtschaft zu berichten.

Der Vorsitzende des AUMA, Tho-mas H. Hagen, betonte im Gegen-zug, dass Messen trotz der starkenVerbreitung des Internet stabileund führende Position in der Bu-siness-to-Business-Kommunikationdeutscher Unternehmen einneh-men. Sie vermittelten Emotionenund sprächen alle Sinne an. Aus-steller und Besucher sollten einenweiterhin kritischen Blick dafür be-halten, wer auf Dauer die besteLeistung bietet, ob im Vergleich derMessen untereinander oder imWettbewerb mit anderen Kanälender Kundenansprache. „Heute zäh-len oft der schnelle Erfolg und derschnelle Preisvorteil. Ob man da-mit immer perspektivisch gut fährt,wage ich zu bezweifeln.“ so Hagenweiter. An das Bundeswirtschafts-ministerium appellierte Hagen, dieMessewirtschaft weiter frei von ge-setzlichen Regelungen zu halten.Denn diese Handlungsfreiheit ha-be zum Erfolg beigetragen. (bo)

www.auma.de

Horst KöhlerBundespräsident

Frankfurt (su) Thüringens Wirt-schaftsminister Jürgen Reinholz wirdnicht müde, den erstarkenden Fahr-zeugbau im Freistaat zu loben. Inden 450 Unternehmen arbeiten mehrals 44.000 Menschen, die im vergan-genen Jahr einen Umsatz von 3,2Milliarden Euro erwirtschafteten.„Der Fahrzeugbau ist der umsatz-stärkste Wirtschaftszweig in Thürin-gen. Der Freistaat zählt heute zu denmodernsten und produktivstenAutomobil- und Zulieferzentren dereuropäischen Wirtschaft“, betonteReinholz.

Rund eine Millionen Besucher zähl-te die 62. Internationale Automobil-ausstellung IAA in Frankfurt amMain. Tagesbesucher und Fachpub-likum informierten sich dort nebenden zahlreichen neuen Fahrzeug-modellen der Hersteller auch überdie Rolle Thüringens. Aus dem gan-zen Freistaat präsentierten sich meh-rere Firmen. „Die Thüringer Unter-nehmen sind auf den Märktenpräsent, sie sind Teil eines globalenNetzwerkes, und das birgt für dieThüringer Industrie großartige Ent-wicklungschancen.“ meinte der überdie Erfolge sichtlich erfreute Minis-terpräsident.

Auch auf dem Gemeinschaftsstanddes Automotive Cluster Ostdeutsch-land ACOD, auf dem neben Sachsen-Anhalt, Sachsen, Berlin/Branden-burg / Mecklenburg-Vorpommernauch Thüringen vertreten war, zeig-ten sich Thüringer Unternehmen imVerbund von den rund 350 weiterenaus ganz Ostdeutschland. Hierherzog es auch die meisten Besucher,

die im offiziellen Auftrag nach Frank-furt reisten. Neben Wirtschaftsmi-nister Reinholz und Ministerprä-sident Althaus informierten sichauch Bundesverkehrsminister Wolf-gang Tiefensee und der Präsident desVerbandes der Automobilindustrie(VDA) Matthias Wissmann über denwirtschaftlichen Aufschwung derostdeutschen Automobilbranche undderen Engagement beim Klima-schutz. „Die deutsche Automobil-industrie – Hersteller wie Zulieferer– ist in der umweltpolitischen Of-fensive. Sie hat mit harten Fakten,klaren Konzepten und Terminan-gaben zur Einführung neuer Pro-dukte selbst hartnäckige Kritikerüberzeugt. Dies ist die Leistung un-serer Unternehmen, für die Klima-schutz heute eindeutig Chefsacheist“, betonte Wissmann. Sein Vorgän-ger, Prof. Bernd Gottschalk, ebenfalls

Besucher des ACOD-Standes, erläu-terte, er beobachte seit dem VDA-Tagin Thüringen mit besonderem Inte-resse die Entwicklung im Freistaatund sei über den repräsentativenund modernen Messestand über-rascht. Der Vorstand des „automoti-ve thüringen e.V.“, Dr. Militzer, mitMITEC Automotive AG selbst Aus-steller, erklärte die Thüringer Bran-che zum „Erfolgsmodell“ und zeig-te sich über den Messeverlaufzufrieden. Ministerpräsident Althaussagte im Rahmen der Messe zu, inden nächsten beiden Jahren den „au-tomotive thüringen e.V.“ mit weite-ren finanziellen Mitteln zu unterstüt-zen. Somit hat die Branche inThüringen bis zur nächsten IAA2009 die Möglichkeit, die Erfolgs-geschichte weiter zu schreiben.

Thüringen und Mitteldeutschland auf der IAA 2007

ACC Automotive Competence Center GmbH u.a. mit den Firmen:Lantzsch VVWBC GmbH Hörselberg, Umwelt Sensortechnik GmbH Geschwenda; Ifert Plastics Technologies GmbH Schweina

ACOD Automobilcluster Ostdeutschland e.V. mit automotive thüringen e.V. undLandesentwicklungsgesellschaft Thüringen mit den Firmen:

Fräger Gruppe Immenhausen, Grafe Gruppe Blankenhain, Hasenthaler Kunststoffverarbeitung GmbH, Mitec Automotive AG Eisenach, Samag Saalfelder Werkzeugmaschinen GmbH, TWB Fahrzeugtechnik GmbH & Co. KG Artern

Aalflex Gotha GmbH BMW AGAdam Opel GmbH A.K.Tec GmbH HörselbergRobert Bosch GmbH Bertrandt Technikum AG AltenburgBorbet-Group Bad Langensalza FER GmbH Eisenach-StockhausenEmitec GmbH Wenigenlupnitz ZF GmbH GothaGAT-Euroschall GmbH Großenlupnitz Hirschvogel GmbH MarksuhlInergy GmbH Eisenach-Stockhausen Mann+Hummel GmbH SonnebergParagon AG Suhl Siemens AG ErfurtPlastic Omnium GmbH Eisenach-StockhausenGPM Geräte- und Pumpenbau GmbH Merbelsrod

! www.iaa.de

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29WIRTSCHAFTSSPIEGEL THÜRINGEN OKTOBER 2007

Petra RitterWeidenweg 6010247 BerlinTel.: +49 30 54 98 43 40Fax: +49 30 54 98 43 [email protected]

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Anuga* 13.10. – 17.10.2007Taipei International Hardware & DIY Show*, Taipei, Taiwan 18.10. – 20.10.2007China International Hardware Show*Powered by PRACTICAL WORLDShanghai, China 23.10. – 25.10.2007FSB* 31.10. – 02.11.2007 aquanale* 31.10. – 03.11.2007 COLOGNE FINE ART 31.10. – 04.11.2007 EXPONATEC COLOGNE 31.10. – 03.11.2007 SOLARIA* 01.11. – 03.11.2007 Imaging ExpoSingapore**, Singapur 02.11. – 04.11.2007 CARBON FORUM ASIA*, Singapur 06.11. – 07.11.2007 Wine & Gourmet Asia 2007*Macau, China 07.11. – 09.11.2007 Sweets Middle East 2007*, Dubai, VAE 18.11. – 20.11.2007 Annapoorna – World of Food India*Mumbai, Indien 19.11. – 21.11.2007International Foodservice India*Mumbai, Indien 19.11. – 21.11.2007IMB-Forum* 21.11. – 22.11.2007Reisemesse Köln International – RKI 30.11. – 02.12.2007ISFE*, Peking, China 05.12. – 07.12.2007imm cologne** 14.01. – 20.01.2008ISM* 27.01. – 30.01.2008spoga horse* 09.02. – 11.02.2008domotechnica* 18.02. – 21.02.2008CARBON FORUM AMERICA*San Francisco, USA 26.02. – 27.02.2008ecclesia 28.02. – 01.03.2008INTERNATIONALE EISENWAREN-MESSE*/PRACTICAL WORLD 09.03. – 12.03.2008interzum guangzhou*Guangzhou, China 27.03. – 30.03.2008Kölner FoodTec Tage* 02.04. – 03.04.2008IDEM Singapore*, Singapur 04.04. – 06.04.2008 ART COLOGNE 16.04. – 20.04.2008CARBON EXPO* 07.05. – 09.05.2008interzum moscow/Interkomplekt*Moskau, Russland 13.05. – 17.05.2008Thaifex – World of Food Asia**Bangkok, Thailand 21.05. – 25.05.2008InterKarneval 13.06. – 15.06.2008Imaging Expo / Interphoto Shanghai*, Shanghai, China 03.07. – 06.07.2008spoga+gafa* 31.08. – 02.09.2008International FoodTec China*Shanghai, China 03.09. – 05.09.2008Sweets China*, Shanghai, China 03.09. – 05.09.2008World of Food China*Shanghai, China 03.09. – 05.09.2008

* Zutritt nur für Fachbesucher Stand: 28.09.2007** Zutritt nur für Fachbesucher mit

Publikumstagen Samstag und Sonntag

Wir geben Ihrem Geschäft Impulse

Die Messetermine vom 13.10.2007 bis 05.09.2008

Kommunikative KleidungWas wäre die weltgrößte Mobilitäts-messe IAA ohne ihre Hostessen!Schöne Frauen und eine noble Ka-rosse – da schlagen die Herzen derZielgruppe höher. Für ein Highlightbei den Outfits in diesem Jahr sorg-te eine Unternehmerin aus Gotha.Das Team um Alexandra Baum, In-haberin von textile interfaces, klei-dete Hostessen und Hosts, aber auchService- und Security-Personal vonGeneral Motors Europe GME ein. Zur„International Premiere Night“ desKonzernriesen setzten die Kleidungs-stücke aus nachwachsenden Roh-stoffen wie Mais und aus recyceltenPolymeren Akzente zum ThemaNachhaltigkeit. 400 Kleider, Hosen,Jacken und Shirts hatte GME über ei-ne Agentur in Auftrag gegeben – dieaufwändigsten Teile wurden inGotha gefertigt.

Dass in der vergleichsweise kleinenWerkstatt der 32-jährigen Unterneh-merin höchst innovative Textilienkreiert werden, hat sich inzwischenherumgesprochen. Der jüngsteAuftrag stammt von Philips: textileinterfaces entwickelte eine Jacke, indie ein textiler Monitor auf LED-Basisintegriert ist. Die Technologie selbststammt vom Auftraggeber. Für De-

sign, Integration und Produktions-vorbereitung zeichnet Baum verant-wortlich. „Das ist eine tolle Referenzfür uns, die wir natürlich gern aufMessen wie zuletzt der IFA in Berlinpräsentieren“, erklärt die Unterneh-merin in Bezug auf das Projekt „Lu-malive“.

In der Tat sorgten die kommunikati-ven Kleidungsstücke in der Bundes-hauptstadt für gehöriges Aufsehen.Und so wird Philips nach derzeitigemStand zu Beginn des kommendenJahres mit der Vermarktung der ex-klusiven Eventbekleidung beginnen.Dass Highlight-Outfits von textile in-terfaces für Gesprächsstoff sorgen,wissen zunehmend auch ThüringerMittelständler - beispielsweise ausIlmenau - zu nutzen. Ein Umstand,dem Alexandra Baum einen hohenStellenwert zuschreibt. „Wer seinStandpersonal schick kleidet, ziehtBlicke auf sich. Gerade auf Messenund Events ist es ratsam, sich vomEinheitsgrau abzuheben. Klamottevon der Stange oder innovative, in-dividuelle Kleidung aus der Heimat.Es gibt eine Wahl.“ (sk)

! www.textile-interfaces.com

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Bereits zum dritten Mal fand auf der Erfurter Messe der Börsentag Erfurtstatt. Die Besucher konnten sich am 29. September in Vorträgen über dasganze Spektrum von Anlagemöglichkeiten informieren. Das Programm reich-te von den Feinheiten der ab 2009 wirksam werdenden Abgeltungssteuerüber den Umgang mit Zertifikaten bis hin zur richtigen Handhabung des of-fenen Orderbuchs und zur Entwicklung der passenden Anlagestrategie. DieBörsenjournalistin Katja Dofel vom Nachrichtensender n-tv gab zudem ei-nen Ausblick auf das Börsenjahr 2008. Im Rahmen einer Ausstellung vonBanken und Anlageinstituten präsentierten sich auch mit der Analytik JenaAG, der ErSol AG, der Funkwerk AG und der Jenoptik AG auch vier der zwölfThüringer börsennotierten Unternehmen. (uf)

! www.messe-erfurt.de

Börsentag in Erfurt

MESSEN & VERANSTALTUNGEN

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Unter diesem Motto startete Anfang September eine große verkaufsfördern-de Aktion in allen 44 Fegro/Selgros-Märkten deutschlandweit. Erstmaligpräsentierten sich dabei auch Thüringer Unternehmen der Ernährungswirt-schaft mit Unternehmen aus Niedersachsen, Baden-Württemberg und Bayerngemeinsam. „Die Thüringer Unternehmen befinden sich dabei in guterGesellschaft. Bei einer bundesweiten Umfrage der CMA zum ThemaSpezialitäten stellte sich heraus, dass Bayern, Baden-Württemberg undThüringen den besten Ruf haben, wenn die deutschen Verbraucher nach re-gionalen Spezialitäten gefragt werden“, betonte der Thüringer Minister fürLandwirtschaft, Naturschutz und Umwelt, Dr. Volker Sklenar. (links im Bild).Gemeinesam mit Henrik Walther von der Fegro/Selgros-Niederlassung Erfurt(rechts im Bild), gab in Thüringen Sklenar den Startschuss für die 14tägigeAktion. (bo)

! www.fegro-selgros.dewww.thueringen.de/de/tmlnu

„Spezialitäten aus Deutschland – starke Marken aus vier Bundesländern“

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Messe Erfurt AG erwartet Erfolgsjahr 2008Die Landwirtschaftsmesse „GrüneTage Thüringen“ und die Internatio-nale Kochkunstausstellung (IKA) mitder inoga laufen nur alle zwei Jahrebeziehungsweise im Vier-Jahres-Rhythmus. Für die Landesmesse be-weisen diese etablierten Themen,dass es gelingt, Kunden langfristig zubinden. Auf diese Kunst scheint sichVorstand Johann Fuchsgruber zuverstehen: „Wir konzentrieren unsauf die Geschäftsfelder Ausstellun-gen, Kongresse und Events und op-timieren unsere Profitabilität weiter.“Im Fokus steht dabei der Deckungs-beitrag, schließlich ist die MesseErfurt gleichzeitig Steuerzahler undWirtschaftsfaktor der Region. DieUmwegrentabilität wird mit einemFaktor 3,7 beziffert. Auch wenn die-se Zahl auf Vergleichsrechnungenbasiert, verdeutlicht sie die ökono-mische Bedeutung einer Messestadt.Sechs Millionen Euro Umsatz sindfür 2008 geplant. Aus dem Blick-winkel der Umwegrentabilität be-trachtet, werden aus diesem Eigen-umsatz der Messe 22 Millionen Eurofür die gesamte Region Erfurt.

In zehn Jahren entwickelte sich dasMessezentrum positiv. Rund 150Veranstaltungen ziehen pro Jahr et-wa eine halbe Million Besucher an.Die 46.670 Quadratmeter Ausstel-lungsfläche verteilen sich auf zweiHallen inklusive Freigelände, die

Mehrzweckhalle und das Congress-Center. Hinzu kommen bis Anfang2008 insgesamt 3.800 Parkplätze.Der zweitgrößte Messestandort derneuen Bundesländer spiegelt aufvielfältige Art die Attraktivität Thü-ringens wider. „Die Landwirtschaftspielt im Agrarland Thüringen einestarke Wirtschaftsrolle. Dement-sprechend erfüllt die Landwirt-schaftsmesse in unserem Programmauch wichtige Standortmarketing-aufgaben“, behält Johann Fuchs-gruber unter anderem das Kunden-potenzial der im Umkreis von 100

Kilometern angrenzenden Bundes-länder im Blick. Überregionale bis in-ternationale Aufmerksamkeit lässtsich über Fachmessen, beispielswei-se auf dem Gebiet der Rapid-Tech-nologien erreichen.

Allein fünf Großkongresse vomDeutschen Archivartag bis zumDeutschen Juristentag mit jeweils biszu 3.000 Teilnehmern stehen für2008 auf dem Veranstaltungsplan.„Zunehmend entdecken auch Ver-anstalter von Tagungen für 200 bis500 Teilnehmer die Vorzüge unseres

KontaktMesse Erfurt AGGothaer Straße 34D-99094 ErfurtTel.: +49 (0) 361 - 400 0Fax: +49 (0) 361 - 400 1111E-Mail: www.messe-erfurt.deInternet: [email protected]

31WIRTSCHAFTSSPIEGEL THÜRINGEN OKTOBER 2007

MESSE & EVENT

Gerade Jahre sind profitable Messejahre. Dieses Prinzip gilt zumindest für dasMessezentrum Erfurt. Allein sieben Eigenveranstaltungen finden 2008 statt, dar-unter Besuchermagneten, wie die Landwirtschaftsmesse „Grüne Tage Thüringen“und die Internationale Kochkunstausstellung (IKA) mit der inoga, Fachmesse fürBranchen der Gastronomie.

Gebäudekomplexes“, freut sich derMesse-Vorstand. Vorteilhaft wirkenneben räumlicher Nutzungsflexi-bilität und zentraler Lage auch dasgute Preis-Leistungs-Verhältnis undpersönlicher Kundenservice. Dasüberzeugt auch den Verband derKöche Deutschlands e.V. immer wie-der. Zum dritten Mal in Folge lässtder Veranstalter das olympischeFeuer der Internationalen Koch-kunstausstellung in Erfurt auflodern.Vom 19. bis 22. Oktober 2008 kämp-fen rund 1.000 Köchinnen undKöche aus 40 Nationen auf demMessegelände wieder um Edelme-talle. Dieser weltweit größte Wett-bewerb für Profi-Köche serviert denBesuchern Genüsse aus aller Weltund den Hoteliers und Reisever-anstaltern ergiebige Einnahme-quellen.

Die Vorzeichen für das ErfurterMessejahr 2008 sind mehr als gün-stig. Erfüllen sich die Umsatzerwar-tungen, nehmen auch der Bau einervierten Halle und vielleicht sogar ei-nes Messehotels in naher ZukunftGestalt an.

Messetermine 2008

1. Automobilmesse Erfurt15.–17. Februar 2008Reiten-Jagen-Fischen14.–16. März 2008Rapid.Tech27.–28. Mai 2008

Internat. Rassehunde-Ausstellung14.–15. Juni 2008Grüne Tage Thüringen05.–07. September 2008Haus + Technik12.–14. September 2008

IKA / inoga19.–22. Oktober 2008sport.aktiv01.–02. November 2008

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MESSEN & VERANSTALTUNGEN

32 WIRTSCHAFTSSPIEGEL THÜRINGEN OKTOBER 2007

Geschäftige Lebensart in der DenkfabrikThüringen bot auf der EXPO REAL in München Filetstücke für Investoren und den Charme der Gastfreundschaft

München (rds) „Solch´ein Gewimmel ...“ hätte ver-mutlich der alte Goethe angesichts der Bier undThüringer Würstchen vertilgenden zahllosenGäste und Aussteller am Stand Thüringens auf derEXPO REAL in München erstaunt ausgerufen. Diegrößte und teuerste Immobilienmesse der Welt,so behauptet zumindest die Messegesellschaft,war auch in diesem Jahr Portal für Investoren ausaller Welt und natürlich für Anbieter von Gewer-beimmobilien vor allem aus den neuen Bundes-ländern. Thüringen ließ sich da nicht lumpen undkonnte mit der wohl größten Gaststättenfreiflächemitten in der Halle C2 ganz in der Art des geradein der bajovarischen Landeshauptstadt zu Endegegangenen Oktoberfestes punkten. Bei sovielThüringer Lebensart kam aber auch das eigentli-che Geschäft nicht zu kurz.

Unter der Dachmarke „Willkommen in der Denk-fabrik“ präsentierte sich der Freistaat als attrak-tiver Wirtschafts- und Investitionsstandort. DasBundesland war in diesem Jahr bereits zum ach-ten Mal vertreten – in diesem Jahr mit demSchwerpunkt Wissenschaft.

Wirtschaftsminister Jürgen Reinholz (CDU) ließes sich nicht nehmen, die Aussteller des ThüringerGemeinschaftsstands zu besuchen und das offi-zielle „Thüringen-Event“ zu eröffnen. Und da einMinister an so einem exponierten Ort gern mitWohltaten glänzt, stand die Investition am ErfurterKreuz bei Arnstadt natürlich im Mittelpunkt seiner Ausführungen. Am 2. Mai erfolgte dieGrundsteinlegung für das größte und modernsteeuropäische Instandhaltungswerk für Flugzeug-

Freistaat optimale Bedingungen. „Das ist dieBotschaft, mit der wir in München punkten wol-len.“ Aussteller auf dem Gemeinschaftsstand desFreistaats waren das Thüringer Ministerium fürWirtschaft, Technologie und Arbeit, die ThüringerLandesentwicklungsgesellschaft, die Bundesver-einigung der Landes- und Stadtentwicklungsge-sellschaften, die Thüringer Aufbaubank sowie ver-schiedene Thüringer Regionen und Städte: DieImPuls-Region Erfurt-Weimar-Jena, die Wartburg-region und die Stadt Gera. „Gemeinsam wollenwir zeigen, dass es sich lohnt, in Thüringen zu in-vestieren, zu arbeiten und zu leben“, betonteReinholz.

Das traditionelle Thüringen-Event zu Beginn derMesse ließ sich der Freistaat durchaus einiges ko-sten. Die lockere Atmosphäre bot eine Plattformfür gute Gespräche mit Entscheidern aus demIn- und Ausland. Bei Live-Musik mit der KöstritzerJazzband und Thüringer Köstlichkeiten stellt sichaußerdem Jena als Deutschlands „Stadt der Wis-senschaft 2008“ vor. Einen Tag später präsentier-te sich die Wartburgregion als Zukunftsstandortfür nachwachsende Rohstoffe und deren Nutzung.Die EXPO REAL findet jährlich Anfang Oktoberauf dem Gelände der Neuen Messe München statt.Sie ist in den vergangenen Jahren kontinuierlichgewachsen, im vergangenen Jahr zählte sie 1.630Aussteller und mehr als 21.000 Besucher. Diesmalwaren es rund 100 Aussteller mehr und sie kamenaus 41 Ländern.

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Unter einem DachMitteldeutscher Gemeinschaftsstand im bulgarischen Plovdiv

Hoher Besuch am Stand von GINO ESE aus Eisenach: Hier erläutert Verkaufs-direktor Bernd Heß (rechts im Bild) dem deutschen Botschafter in BulgarienMichael Geier (li.) und dem Parlamentarischen Staatssekretär im Bundes-wirtschaftsministerium Hartmut Schauerte (2.v.li.) die Erzeugnisse seinesUnternehmens.

! Nächste EXPOREAL: 6. – 8. Oktober 2008www.exporeal.de

triebwerke, „N3 Engine Overhaul Services“, einGemeinschaftsunternehmen von Lufthansa Tech-nik AG und Rolls-Royce. „Thüringen ist ein her-vorragender Wirtschaftsstandort und zugleich ei-ne Region mit Charme und hoher Lebensqualität“,sagte Reinholz wohl auch mit Blick auf das regegastronomische Leben auf der Messe. Für In-vestitionen und Neuansiedlungen biete der

Plovdiv (rds) Die InternationaleMesse in Plovdiv, der zweitgrößtenStadt der Republik Bulgarien mitrund 500.000 Einwohnern, ist tradi-tionell eine Industrie- und Gewerbe-messe. Ihre Bedeutung seit Jahrenerlangte sie vor allem als Drehschei-be zwischen Ost und West. Deutsch-land ist für Bulgarien schon seit vie-len Jahren mit derzeit jährlich 3,6Milliarden Euro Außenhandelsbilanzder wichtigste Außenhandelspartner.

Das Bundesland Sachsen-Anhalt un-terhält seit mehr als einem Jahrzehntenge Kontakte in die Region Plovdiv,hat in der Exzard-Jossiv-Straße eineBegegnungsstätte eingerichtet undkurbelt mit einem eigens dafür zu-ständigen ehrenamtlichen Wirt-schaftsreferenten die geschäftlichen

Beziehungen zwischen deutschenund bulgarischen Unternehmen an.Da in diesem Jahr eine offizielle Mes-separtnerschaft mit Deutschland imMittelpunkt des Ausstellungsgesche-hens stand, reiste Prominenz ausdem Bundeswirtschaftsministeriumin Gestalt des ParlamenarischenStaatssekretärs, Hartmut Schauerte,des deutschen Botschafters in Bul-garien, Michael Geier, und desWirtschaftsstaatssekretärs Sachsen-Anhalt, Thomas Pleye, an. Sie beglei-teten eine Delegation von Unterneh-mern aus Mitteldeutschland, die vorallem aus Sachsen-Anhalt, aber auchaus Sachsen und Thüringen kamen.So entstand in der Halle 11 ein Bei-spiel für mitteldeutsche Gemein-samkeit über Landesgrenzen hin-weg.

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„Auf unser gutes Image kommt es an“Gegenüber dem Wirtschaftsspiegel Thüringen erläutert Brigitte Schulze, Geschäftsführerin der CCS - Congress Centrum Suhl - Tourismus und

Congress GmbH, wie der Messestandort Thüringen durch Servicequalität und Anbietervielfalt deutschlandweit auf großes Interesse stößt.

Wirtschaftsspiegel: Die Anforderungen an Messe-standorte steigen. Wie hält das Congess-Center-Suhl(CCS) als eher kleines Messe- und Kongresszentrumden Anschluss an den Wettbewerb?Schulze: „Unsere Kunden achten besonders auf eingutes Preis-Leistungsverhältnis. Deshalb sind un-sere Preisangebote hart kalkuliert. Wir gebenfaire Preise weiter, ohne dass Service und Qualitätleiden. 2005 wurden wir mit dem ‚Q‘, welches fürbesondere Servicequalität in Thüringen vomWirtschaftsministerium des Freistaates Thüringenverliehen wird, ausgezeichnet.

Darüber hinaus konzentrieren wir uns aufMesseschwerpunktthemen wie ‚Bauen‘ und‚Medizin‘. Aber auch spezielle Themen aus demKulturbereich finden in unserem Hause immer ei-ne außergewöhnliche Plattform.“

Wirtschaftsspiegel: Können Sie dazu ein Beispiel nen-nen? Schulze: „Ein ganz besonderes Event 2008 wird si-cher wieder die Kulturmesse im Thüringer Wald– die ‚forum K‘ – werden, die zum ersten Mal 2007im Congress Centrum Suhl statt fand. Über 60Aussteller der verschiedensten Genre nutzten dieChance, sich an den Messeständen sowie auf denBühnen zu präsentieren. Die ‚forum K‘ istBranchentreff und Fachmesse zugleich und spie-gelte die Breite und Vielfalt der KulturlandschaftThüringens wieder. Ob Kabarett, Comedy, Gesang,Bands, Kapellen, Theater, Percussion, LiterarischeProgramme, Puppentheater, Tanz oder Feuerwerk– die Kulturmesse hatte für jeden GeschmackInteressantes zu bieten.“

Brigitte SchulzeGeschäftsführerin Congress Centrum Suhl (CCS)Tourismus und Congress GmbH

! www.ccs-suhl-gmbh.de

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Über 90 Vertreter der Thüringer Wirtschaft nahmen Ende September ammittlerweile sechsten Unternehmerfrühstück der jobs in time ThüringenGmbH im Dorint Sofitel Hotel in Weimar teil. Das Team um Jens-Uwe Einert(Geschäftführer), Carsta-Maria Fleischmann (Geschäftsführerin), und An-dreas Hildinger (Niederlassungsleiter Suhl) – v.l.n.r.- luden unter dem Motto„Ziele sind erreichbar“, zum bunten Programm mit Modenschau undanschließender Präsentation zum Thema Motivation. Sprichwörtlich quer-beet war der Bogen zu Motivationsstrategien zwischen Ausdauersport undunternehmerischem Alltag gespannt. Jens-Uwe Einert: „Gerade der

Ausdauersport macht deutlich, dass ohne langen Atem, klare Ziele undunseren eigenen Willen Erfolge begrenzt sind.“ Seine Kollegin Carsta-MariaFleischmann erläutert das Anliegen der Veranstaltung: „Mit dem jährlichenFrühstück wollen wir unsere Kunden nicht nur kulinarisch verwöhnen, son-dern vielmehr auch persönliche Impulse und Anregungen geben“. jobs intime Thüringen GmbH ist Personaldienstleiser für Fach- und Führungskräfteim Freistaat.

! www.jobsintime.de

33WIRTSCHAFTSSPIEGEL THÜRINGEN OKTOBER 2007

MESSEN & VERANSTALTUNGEN

Wirtschaftsspiegel: Wie bestehen Sie gegenüberden „Großen“, zum Beispiel der Messe Erfurt? Gibtes überhaupt eine Konkurrenzsituation? Schulze: „Natürlich bestehen Konkurrenzsituatio-nen. Ich sehe das aber durchaus positiv. Letzt-endlich muss sich Thüringen als Messe- undTagungsstandort auch gegenüber anderen Regio-

nen durchsetzen. Je größer die Vielfalt der quali-tativ hochwertigen Messe- und Kongressstandor-te in einer Region, desto attraktiver für Veran-stalter. Letztendlich profitieren alle vom gutenImage. Unser Vorteil gegenüber den ‚Großen‘ ist,dass Dienstleistung ‚gelebt‘ wird. Wir geben un-seren Gästen das Gefühl des ‚umsorgt-seins‘, ver-bunden mit dem Charme überschaubarer Hallen-und Raumgrößen. Das kommt an.“

Wirtschaftsspiegel: Konnte das CCS aufgrund der neu-en Autobahnanbindung an die A71/A73 bereits kon-kret profitieren? Schulze: „Auf jeden Fall! Wir konnten unser Ein-zuggebiet erweitern. Zum Beispiel haben wir seitder Freigabe der A71 mehr Tagungs- und Kon-gressanfragen aus dem Freistaat Bayern.“

Wirtschaftsspiegel: Welche Auswirkungen hatdie kürzlich bekannt gewordene Haushaltsmisereder Stadt Suhl auf die Situation des CCS?Schulze: „Wir sind als 100-prozentige Tochter derStadt Suhl natürlich stets und ständig aufgefor-dert, unter strengen wirtschaftlichen Gesichts-punkten zu handeln. Dies ist also grundsätzlichoberstes Gebot unserer Geschäftstätigkeit. Trotz-dem dürfen und wollen wir in unseren Anstren-gungen auch künftig in bewährter Art und Weisefür unsere Kunden und Gäste keine Abstriche ma-chen. Wir wissen, dass dies eine schwierigeAufgabe ist, aber keinesfalls unlösbar, Optimismusgehört eben auch dazu!“

DAS GESPRÄCH FÜHRTE REDAKTEURIN ANTJE STEINHORST

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NACHBARN - CHANCEN - SYNERGIEN

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www.regionnordhessen.de

„Nordhessen mit dem industriellenSchwerpunkt Kassel ist stark in denKernkompetenzen Mobilitätswirt-schaft, Dezentrale Energietechno-logien/Energieeffizienz und Touris-mus-/ Gesundheitswirtschaft. Vorallem in den BranchenfeldernAutomotive und Bahntechnik gibtes bereits enge Kooperationen mitZulieferern aus Thüringen. DieUnternehmen in unseren Kompe-tenzfeldern haben sich, koordiniertdurch das Regionalmanagement,als Cluster organisiert, über die siezusätzliche Informationen, Kon-takte und Aufträge erhalten. AuchThüringen verfügt über exzellenteCluster, beispielsweise in den

Branchen Automotive, Mikrotech-nik, Optoelektronik oder Biotech-nologie. Darüber hinaus entstehenin Thüringen, nicht zuletzt durchdie interessanten Förderkonditi-onen, neue Industrieunternehmenbeispielsweise im Bereich derSolartechnologie, die wiederumvon der nordhessischen FuE -Kompetenz profitieren können.Auch das neue Anwendungszen -trum Metallformgebung METAKUSin Nordhessen bietet innovativeFuE-Dienstleistungen auch für thü-ringische Unternehmen, die damitihre Fertigungsprozesse beschleu-nigen und kostengünstiger gestal-ten können.“ (bo)

Holger Schach, Geschäftsführer Regionalmanagement Nordhessen GmbH

Hessen und Thüringen sind Teil ei-nes historisch gewachsenen Wirt-schaftsraumes, der nach der politi-schen Trennung wieder zusammenwächst. Gerade in den Grenzberei-chen Nordhessens und Westthürin-gens werden diese Verflechtungenbesonders deutlich. Thüringer Ar -beitnehmer arbeiten in nordhessi-schen Betrieben, nordhessische Un -ter nehmen investieren aufgrund derattraktiven Förderkonditionen inThüringen.

Die Wirtschaft beider Bundesländerverbindet mittlerweile mehr als nureine gemeinschaftliche Landesbank.Entscheidend für eine verbesserteKooperation sind die Kenntnis derspeziellen Branchenkompetenzenund persönliche Kontakte. „Hier soll-ten die bereits bestehenden Netz-werke in Nordhessen und Thüringengenutzt und noch stärker miteinan-der verknüpft werden“ fordert HolgerSchach, Geschäftsführer der in Kas -sel ansässigen Regionalmanage mentNordhessen GmbH. Kontakte beste-hen bereits zur LEG Thüringen und

der Automotive-Branche, so Schach.So könnten künftig beispielsweisegezielte Kooperations anfragen zwi-schen den Clustern ausgetauschtwerden. Wenn hierdurch neue Auf -träge in Thüringen oder Nordhessenrealisiert werden, profitieren die Un -ternehmer beider Regionen.

So fand beispielsweise 2006 zumdritten Mal im hessischen In dus -triepark Hanau-Wolfgang ein Tag dermittel ständischen Wirtschaft statt.Etwa 1.000 Unternehmer aus Hessen,Thüringen und darüber hinaus wa-ren der Einladung des BVMW -Bundesverband mittelständischeWirtschaft e.V., gefolgt.

Ein Anfang; doch der BVMW verwiesdabei auch auf die absolute Not wen -digkeit des weiteren Ausbaus vonWirtschaftskontakten, Koopera tio -nen und Netz werken zwischen Un -ternehmen der gesamten Region, dadie Wirtschaft vor politischen Gren -zen nicht Halt machen dürfe. (bo)

Aus Nachbarn Partner machenDas Bundesland Hessen ist mittlerweile mehr als nur Landesnachbar.

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Andrea Hengstwerth Inhaberin kingnetz.de Erfurt

KOMMUNIKATION

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Wie Unternehmen Ausfälle im „K-Fall“ vermeiden können

Daten: Keine Sicherheit ohne SicherungWas genau Mitte dieses Jahres zu einem erheblichen Datenverlust im Bundesverteidigungsministerium führte, ist noch nicht klar.

Das Thema „Datensicherheit“ rückte aber wieder ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zurück.

Eine Erhebung in den USA ergab, dass 90 Prozent derFirmen, deren Datenbestand für zehn oder mehr Tagedurch Datenverlust ausfiel, das darauf folgende Ge-schäftsjahr nicht überlebten. Andrea Hengstwerth,Inhaberin von kingnetz.de Erfurt erläutert im Gesprächmit dem Thüringer Wirtschaftsspiegel, welche Maß-nahmen Unternehmen zur Sicherung ihres wichtig-sten Kapitals, den Daten, ergreifen können.

Wirtschaftsspiegel: Was kann man tun, wenn Datenversehentlich gelöscht wurden?Hengstwerth: „In umständlichen Verfahren kön-nen gelöschte Daten unter bestimmten Voraus-setzungen wiederhergestellt werden. Doch eineDatenwiederherstellung bringt einen Systemaus-fall über mehrere Stunden oder Tage mit sich, wasbei vielen Branchen einen ebenfalls erheblichenSchaden bedeutet.“

Wirtschaftsspiegel: Aber wie hoch ist die Gefahr, Da-tenverluste zu erleiden?Hengstwerth: „Es ist davon auszugehen, dass jedeFirma ohne geeignete Sicherungsmethoden imVerlauf von wenigen Jahren Datenverluste erlei-det. Die entstehenden Schäden werden oftmalsunterschätzt. Sie überschreiten in der Regel Be-träge von mehreren tausend Euro.“

Wirtschaftsspiegel: Welche Ursachen führen zuDatenverlusten?Hengstwerth: „Etwa 59 Prozent der Ursachen lie-gen an der Hardware, da die Festplatten sehr kom-plexe Geräte sind, auf denen große Daten aufkleinsten Platz gepresst werden. Die Fehleranfäl-ligkeit nimmt damit zu. Auch Stromausfälle, Über-spannungen oder dauerhafter Einsatz bringenFehler mit sich. Die zweithäufigste Ursache sindAnwenderfehler, indem der Nutzer versehentlichwichtige Daten löscht, formatiert, oder gar die gan-ze Festplatte Erschütterungen aussetzt. AuchDiebstähle zählen hierzu. Software kann Fehlerherbeiführen, durch fehlerhaftes Ausführen einesSicherungs- oder Reparaturprogramms kann die

Festplattenstruktur zerstört werden. Eine weitereGefahr stellen Viren, Würmer und Erpressungs-programme dar. Auch höhere Gewalt spielt eineRolle. Durch beispielsweise Brände oder Hoch-wasser sind Daten meist unwiderruflich zerstört.“

Wirtschaftsspiegel: Welche Möglichkeiten gibt esnoch, sich vor Datenverlusten zu schützen?Hengstwerth: „Zum einen sind regelmäßige inter-ne Datensicherungen oder das Spiegeln von Datenzu empfehlen. Einen hohen Grad an Sicherheitbieten so genannte externe Datensicherungen.Dies sind Datensicherungen an einem anderenOrt, die das Risiko von Hardwarefehlern, Feuer-und Wasserschäden splitten. Zusätzlich bieten sieSchutz vor Software- und Anwenderfehlern, Viren,Würmern.“

DAS GESPRÄCH FÜHRTE REDAKTEUR DANIEL BORMKE

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Naturkatastrophen, Hackerangriffe,Hardwarefehler und menschlichesVersagen: Die Gefahrenquellen fürDatenverluste sind vielfältig und kön-nen auch für Unternehmer schnellzur Katastrophe auswachsen – im IT-Jargon kurz „K-Fall“ genannt. Richtigist natürlich, dass eine hochtechni-sierte Gesellschaft extrem anfällig fürStörungen aller Art ist. Schutz vorDiebstahl, versehentlichem Verlegender Datenträger, unbeabsichtigtem

Löschen wichtiger Daten oder auchder versehentlichen Entsorgungnoch aktiver Datenträger ist heutzu-tage für Unternehmer überlebensnot-wendig. Moderne Magnetbändersind in der Lage, die unvorstellbareDatenmenge von 1,6 Terabyte anDaten zu fassen – das entspricht derSpeicherkapazität von rund 340DVDs oder über einer Million Dis-ketten. (bo)

QUELLE: NEWS AKTUELL

Informationen sind der wichtigste Bestandteil eines Unternehmens und sollten unbedingt geschützt werden. Bei Datenverlusten kann dem Unternehmer ein erheblicher Schaden drohen – bis hin zum Konkurs.

Ursachen Datenverlust

59% Hardwareprobleme

26% Anwenderfehler

9% Softwarefehler

2% Viren ı Würmer

2% Naturkatastrophen

2% Sonstiges

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Quelle: Kroll Ontrack 2006

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37WIRTSCHAFTSSPIEGEL THÜRINGEN OKTOBER 2007

KOMMUNIKATION

happy birthday, barcode!Seit 30 Jahren erleichtert der „Zebrastreifen“ auf Verpackungen den Alltag im Handel

Mit der Einführung des Barcodes am 1. Juli 1977 begann eine neueZeitrechnung in der Einkaufswelt.Musste bislang jeder Artikel einzelnausgezeichnet und der Preis an derKasse mühsam eingetippt werden,funktioniert das von nun an weitge-hend automatisch. Das schwarz-wei-ße Balkenmuster auf den Verpackun-gen enthält die verschlüsseltenInformationen über Produkt undHersteller, die an der Scannerkasseschnell und fehlerfrei ausgelesenwerden. Erstmals gibt der KassenbonAufschluss über jeden Artikel undseinen Preis – ein Riesenvorteil fürden Verbraucher.

Auch die Wirtschaft profitiert bisheute von dem neuen System. DerBarcode ist die Basis für den elektro-nischen Datenaustausch zwischenHandel und Industrie. Von der Be-stellung der Waren per Computerüber die sichere Identifikation im La-ger bis zur ständigen Verfügbarkeitim Verkaufsregal: Mithilfe der inter-national gültigen, dreizehnstelligen

Artikelnummer können die Unter-nehmen Geschäftsabläufe aufeinan-der abstimmen.

„Das weltweit überschneidungsfreieArtikelnummernsystem ist derSchlüssel für eine transparente undlückenlos verfolgbare Lieferkette“,sagt Jörg Pretzel, Geschäftsführervon GS1 Germany. Das Kölner Unter-nehmen gab vor 30 Jahren den Start-schuss für die Modernisierung desHandels in Deutschland – und arbei-tet, wie viele andere Unternehmender Logistik auch, an den Standardsvon morgen. Zum Beispiel an derHightech-Version des Barcodes, demElektronischen Produkt-Code (EPC),dem die Radiofrequenztechnologie(RFID) zu Grunde liegt. Er ist auf ei-nem Mini-Chip gespeichert undfunktioniert wie ein Personalausweisfür Konsumgüter. Anhand einer ei-genen Seriennummer kann nun je-des einzelne Produkt auf seinemWeg vom Hersteller bis zum Verkaufelektronisch identifiziert werden.(bo)

Damals: BARCODE

Heute: RFID/EPC

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RUBRIKZEILE

38 WIRTSCHAFTSSPIEGEL THÜRINGEN OKTOBER 2007

Bei der Arbeit die Kinder gleich nebenan Viele Thüringer Unternehmen wollen jungen Fachkräften auch in der Elternrolle optimale Bedingungen bieten.

Foto: Heiner Müller-Elsner

Jena (ul) Ein Betriebskindergartender besonderen Art öffnete kürzlichim Gewerbegebiet Jena-Göschwitzseine Pforten. Mit zwei MillionenEuro von der Jenoptik AG finanziert,steht die Einrichtung „Saaleknirpse“allen dort ansässigen Firmen offen.Er sichert eine flexible Betreuung derKinder nahe der Arbeitsstätte undbietet den Mitarbeitern so die Mög-lichkeit, Familie und Beruf besser zuvereinbaren. Zugleich mache das denStandort attraktiver, für sein Unter-nehmen ein wichtiger Wettbewerbs-faktor, betont Jenoptik-Vorstand Mi-chael Mertin.

In dem Jenaer Gewerbegebiet arbei-ten rund 5.000 Menschen, davon et-wa 1.200 bei Jenoptik. Das Unter-nehmen übernimmt 60 Prozent derlaufenden Betriebskosten, den Restdie Kommune. Das Jenaer Zentrumfür Familie und Alleinerziehende istTräger des Kindergartens, in dem biszu 60 Mädchen und Jungen zwi-schen 13 Monaten und dem Schul-

eintritt, darunter auch behinderteKinder, zweisprachig betreut wer-den. Zentrum der eingeschossigenKindertagesstätte ist eine riesigeSpielhalle.

Standortvorteil Kinderbetreuung„Das Rennen um die besten Köpfehat längst begonnen“, weiß auchJenas Bürgermeister Frank Schenker.„Hochqualifizierte gehen dorthin,wo sie optimale Bedingungen fin-den.“ Das gelte auch für das Angebotan Kindertagesstätten. Grund genugfür die Stadt, den Bau einer weiteren,ihrer dann 58. Einrichtung ins Augezu fassen. Sie soll direkt auf demBeutenberg-Campus oder in unmit-telbarer Nähe entstehen. Schenkerkönne sich vorstellen, dass sie schonin zwei Jahren Realität sei. Bis 45Kinder sollen dann dort bei flexiblenÖffnungszeiten zweisprachig undnach anspruchsvollem pädagogi-schem Konzept betreut werden. Der-artiges betriebliches Engagementsteckt deutschlandweit noch in den

Kinderschuhen. Auch in Thüringenwerden von den insgesamt 1.371Kindergärten derzeit nur ganze sie-ben von Wirtschaftsunternehmengetragen. Sie betreuen rund 500 derinsgesamt etwa 80.000 Mädchen undJungen. Ein solches Konstrukt wie inJena ist bislang in Thüringen einma-lig. Andere Varianten sind beispiels-weise die Übernahme der Elternbei-träge durch Unternehmen oder dasReservieren einer bestimmten Zahlan Kita-Plätzen.

Zu den Unternehmen mit eigenemKindergarten gehört die ZentralklinikBad Berka mit ihren aktuell rund1.400 Beschäftigten. „Wir haben1992 eigentlich nahtlos an Vorhan-denes angeknüpft“, macht Geschäfts-führer Jörg-Rudolf Lanig deutlich.Die Einrichtung, die im Schichtsys-tem von 5:30 bis 17:30 Uhr arbeitet,wird nach wie vor vom Krankenhausbetrieben, bei dem auch die Erziehe-rinnen angestellt sind. Allerdings be-teiligt sich die Kommune zu vier

Siebtel an den Personalkosten undnutzt im Gegenzug über 40 der ins-gesamt 72 ausgebuchten Plätze.„Eigentlich müssten wir erweitern“,aber konkrete Pläne gebe es nochnicht.

Auch das Kreiskrankenhaus Alten-burg führt seinen kürzlich eröffne-ten Kindergarten in eigener Regie. Erwurde für 1,5 Millionen Euro direktauf dem Betriebsgelände errichtet.Es sei absehbar, dass der Kindergar-ten schon 2008 an die Kapazitäts-grenze gelange, sagte Geschäftsfüh-rerin Gundula Werner. Deshalbstehen die 54 Plätze vorrangig denrund 700 Mitarbeitern zur Ver-fügung. Ausgangspunkt war auchdort der Wunsch der Mitarbeiternach einer flexiblen Betreuung ihrerKinder in der Nähe des Arbeitsortes.Über den regulären Betrieb hinaushat diese Kita bei Bedarf auch abendsund an Wochenenden geöffnet.

! www.jenoptik.de

! www.ice.mpg.de

In 10 Jahren zur Top-AdresseJena (ul) Das Jenaer Max-Planck-Institut für Chemische Ökologie(ICE) hat sich in den zehn Jahren sei-nes Bestehens zur weltweiten Top-Adresse auf diesem Gebiet entwik-kelt. Als Institut der Spitzenklasse istes nach Worten von Dr. BarbaraBludau, Generalsekretärin der Max-Planck-Gesellschaft, heute „D e r For-schungsstandort für chemische Öko-logie in der Welt“. Das Institut, das

die Wechselwirkung zwischen Pflan-zen, Tieren und Mikroorganismensowie deren Kommunikation mittelschemischer Substanzen erforscht,nahm im Herbst 1997 seine Arbeitauf. Aus einer Handvoll Mitarbeiternwurden inzwischen fast 300 Wis-senschaftler und Servicepersonal,fast die Hälfte davon Ausländer und48 Prozent Frauen. Das seien mehrals je geplant waren, betont der Ge-

schäftsführende Direktor, JonathanGershenzon. Nun strebt das Institut,welches bereits 2001 auf dem JenaerBeutenberg-Campus einzog, eineErweiterung an. Sie soll ebenfalls aufdem Beutenberg-Campus entstehen,weil die Nähe zu anderen biologisch-chemischen und biologisch-physika-lischen Instituten das Potenzial fürwissenschaftliche Kooperationen ge-geben ist. Die Max-Planck-Gesell-

schaft fördert das ICE jährlich mit10,5 Millionen Euro. Darüber hinauswarb die Einrichtung allein in denletzten fünf Jahren Drittmittel inHöhe von jährlich rund einer MillionEuro ein. Zudem gibt das Land Thü-ringen pro Jahr 18 Millionen Euro –allerdings an die drei Jenaer Max-Planck-Institute insgesamt.

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39WIRTSCHAFTSSPIEGEL THÜRINGEN OKTOBER 2007

FRAUEN & WIRTSCHAFT

Denn Frauen müssen sich mehr trauen Führungsposition in einer Männerdomäne – Frau Dr. Tanja Zschach leitet das Firmenkundengeschäft der Deutschen Bank in Thüringen

Wenn der Chef eines mittelständi-schen Unternehmens in Thüringenfinanzielle Unterstützung bei derDeutschen Bank sucht, kommt er anDr. Tanja Zschach nicht vorbei.Früher oder später sitzt er der zierli-chen Frau gegenüber, die als Direk-torin Firmenkunden für das denFreistaat umfassende Marktgebietverantwortlich zeichnet. Gemeinsammit ihrem fünfköpfigen, ausschließ-lich männlichen Team steht sie demHilfesuchenden mit Rat und Tat zurSeite. „Banker sind die Sparrings-partner der Unternehmer. Sie brau-chen unser Wissen überdie internationalen Märk-te“, macht sie deutlich.Immerhin betreuen sievon Jena aus, wo ihr Be-reich konzentriert ist, aktuell rund160 Firmenkunden. Dass sie einmalals Bankerin Karriere machen wür-de, hätte sich die gebürtige Sächsinnicht träumen lassen. Schließlich hatsie fünf Jahre in Russland Spracheund Literatur studiert, „meine Uni-versität des Lebens“, wie sie sagt. Miteinem Diplom in der Tasche kehrtesie zurück, promovierte an der Leip-ziger Universität. „Ich hab schon einbisschen Leben hinter mir, und dasnicht nur bei der Bank.“ Denn als der

Umbruch kam, wurde sie selbst ak-tiv. „Ich fand das Leben außerhalbdes akademischen Forschens auchsehr spannend.“ Ihr damaliger Ne-benjob als Dolmetscherin – nebenRussisch spricht sie Englisch undFranzösisch – machte ihr klar, wiewichtig Kommunikation auch in derWirtschaft ist. Und sie hat erkannt,dass sie eigentlich selbst könnenmüsste, was sie da für andere mit vielFingerspitzengefühl übersetzte. Aufihrer Suche nach einer beruflichenZukunft, bei der sie ihre „östlicheSeite“ mit ihren aus wissenschaftli-

cher Arbeit resultierenden analyti-schen Fähigkeiten verbinden konn-te, erinnerte sie sich der DeutschenBank und deren Engagement inRussland schon seit den 70er Jahren.

Der Bewerbung 1991 folgte eine Zeitals Trainee sowie verschiedeneStationen – von Beginn an imFirmenkundengeschäft. Auch imWesten, doch Dr. Tanja Zschachkehrte immer wieder in den Ostenzurück. Nicht nur, „weil es dort span-

nender ist, sondern auch, weil wirals Ostdeutsche sehr viel flexibler,vielleicht auch initiativreicher sind.Und wir haben alle diese Brüche inunseren Biografien“. Fortan hat dieGeisteswissenschaftlerin jede Chan-ce ergriffen, sich im Bankgeschäftweiterzuentwickeln. Dabei hat sie er-kannt, dass man immer sagen muss,was man will. Frauen würden oftwarten, bis man sie frage. „Ich habenie erfahren, dass ich nicht befördertwurde, weil ich eine Frau bin“, resü-miert sie. Aber eines unterscheidedie Geschlechter im Berufsleben

schon: „Männer kennendie Spielregeln besser.Frauen interessieren sicherst dafür, wenn sie siebrauchen.“ Ihre eigenen

Erfahrungen hat die Managerin un-ter anderem in das von der Deut-schen Bank initiierte Programm für„Führungsfrauen“ eingebracht, stehtals Mentorin anderen Frauen zurSeite. Alles in allem ein Pensum, dassdie warmherzige Frau viel Kraft ko-stet – auch, weil die Freizeit immergeringer wird. „Aber wenn’s dickekommt, werde ich besonders humor-voll. Weil ich genau weiß, wenn heu-te etwas schief geht, geht morgenwieder etwas gut“, erzählt sie, und

! www.globewomen.com

Berlin (bo) Der jährlich stattfinden-de Global Summit of Women (GSW)fand Mitte des Jahres erstmals inDeutschland statt. Der GSW ist eineKonferenz von Business-Frauen ausaller Welt, die den Vergleich mit„Davos“ – dem alljährlichen Stell-dichein führender Vertreter aus Wirt-schaft, Politik und Forschung imschweizerischen Kurort – nichtscheuen muss. 2006 wurde derWeltfrauengipfel in Kairo veranstal-tet. Dieses Jahr in Berlin nahmen et-wa 900 Frauen aus 89 Ländern teil,unter ihnen 44 Ministerinnen. Insge-samt haben sich in der Bundes-hauptstadt rund 1.000 Führungs-frauen zusammengefunden. Großeinternationale Sponsoren wieMicrosoft, IBM, Deutsche Telekom,und Mc Kinsey unterstrichen mit ih-rem Engagement die Bedeutung die-

ser Veranstaltung. DieUnternehmerin und Wirtschafts-professorin Dr. Ulrike Detmers be-kam vom Weltfrauengipfel den „Ger-man Women's EntrepreneurshipAward“ zugesprochen. Anlässlichdes mittlerweile 17. Weltfrauengip-fels erhielt damit erstmals eine deut-sche Business-Frau diese Auszeich-nung. Detmers hat nach Meinungder Mehrheit deutscher Führungs-frauen mit ihrer Arbeit Herausragen-des geleistet. Sie engagiert sich seitJahren unbeirrt für die Gleichstel-lung von Frau und Mann in der Wirt-schaft.

Der Weltfrauengipfel 2007 hatteGeschäftsmöglichkeiten beleuchtet,welche der globale Marktplatz des21. Jahrhunderts bietet, wie auch dieHerausforderungen, die der globale

Arbeitsmarkt für Frauen und Unter-nehmerinnen darstellt. Jedes Jahrwerden Schwerpunkte der Weltfrau-enkonferenzen auf Best Practicesund Lösungen konzentriert, die esFrauen ermöglichen, ihre wirtschaft-liche Entwicklung zu beschleunigen. Laut Verein für deutsche Unterneh-merinnen e. V. (VdU) werden etwa28 Prozent der cirka vier Millionendeutschen Unternehmen von Frauengeleitet. Die meisten Unternehme-rinnen engagieren sich im Dienst-leistungssektor, gefolgt von Handel,Gastronomie, Hotelfachwesen undLogistik, aber auch im Herstellungs-und Baugewerbe. Der Veranstal-tungstermin und -ort des nächstenWeltfrauenkongresses ist derzeitnoch offen.

Weltfrauenkonferenz erstmals in Berlin

Dr. Tanja ZschachDirektorin Thüringer Firmenkunden Deutsche Bank AG

Prof. Dr. Ulrike DetmersDer diesjährige Weltfrauengipfel inBerlin zeichnete die Unternehmerinund Wirtschaftsprofessorin als ersteDeutsche mit dem „Women's Entre-preneurship Award“ aus.

ihre lebhaften Augen leuchten.Außerdem helfe ihr ihre großeFamilie, die Dinge wieder ins Lot zubringen. Vor allem ihre Nichten undNeffen, die sie eng begleiten, wür-den sie immer wieder auf den Bodender Tatsachen zurückholen. Nebenregelmäßigem Fitnessprogramm sindda natürlich Kunst und Kultur. Umsie zu erleben, müsse man in Thü-ringen ja nicht weit fahren, freut sichDr. Tanja Zschach. „Dabei tanke ichauf.“ (ul)

„Männer kennen die Spielregeln besser. Frauen interessieren sich erst

dafür, wenn sie diese brauchen.“

Zum ersten Mal ging auf dem Weltfrauenkongress der „Women's Entrepreneurship Award“ an eine deutsche Unternehmerin

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SÜDTHÜRINGEN

40 WIRTSCHAFTSSPIEGEL THÜRINGEN OKTOBER 2007

Medizinischer Fortschritt mit Glas aus Steinach ...Bei seiner Reise durch den LandkreisSonneberg macht MinisterpräsidentDieter Althaus auch bei der VitraBioGmbH in Steinach Station. Der ex-klusive Besuch eines produzieren-den Unternehmens galt dem interna-tional erfolgreichen Spezialherstellervon Träger- und Trennmaterialienauf Glasbasis mitNano- und Mikropo-rosität. Die einzigarti-gen Produkteigenschaf-ten nutzen führendeUnternehmen der Che-mie- und Pharmain-dustrie vor allem inden USA, China undWesteuropa für denEinsatz in der Aufrei-

nigung und Immobilisierung vonBiomolekülen. Durch die gezielteAuswahl von geometrischer Form,Partikelgröße, Texturparametern undOberflächenbeschaffenheit erhält derKunde für seine jeweiligen Anwen-dungsgebiete maßgeschneiderteGlaspartikel aus modernster Pro-

duktion, bei der Ressourcenscho-nung und Umweltsicherung hohePriorität haben. Wenige Mitarbeitersteuern die hochmoderne, weitge-hend automatisierte Anlage, die auchdank ihrer ISO-Zertifizierung höch-sten Ansprüchen an Reproduzier-barkeit genügt. Auf diese Weise tra-

gen Produkte ausThüringen wesentlichzur erfolgreichen Her-stellung neuartigeroder verbesserter Me-dikamente bei. Inten-sive Kooperation desUnternehmens mit For-schungseinrichtungenwie der MLU Halle-Wittenberg und for-

KontaktVitraBio GmbHMonika HerrmannTröbach 2D-96523 Steinach/ ThüringenTel.: +49 (0) 36762 - 281 86Fax: +49 (0) 36762 - 281 87E-Mail: [email protected]: www.vitrabio-gmh.com

schenden Diagnostikaherstellern wieder Clondiag in Jena stellen sicher,dass auch künftig die pipeline mitneuen Produkten nicht versiegt.

„Einen ganzen Tag in einer Region,einem Landkreis unterwegs zu seinund ein möglichst breites Spektruman Informationen aus der Wirtschaft,sozialen Einrichtungen und Bil-dungseinrichtungen aufzunehmenund um mit Bürgerinnen und Bür-gern ins Gespräch zu kommen“,kommentierte Ministerpräsident Die-ter Althaus im Gespräch mit demAmadeus Verlag das Anliegen seiner„Thüringen Tour“ Ende August die-ses Jahres.

Entsprechend facettenreich warendie Stationen seiner Reise, die mitdem Besuch der Neuhäuser Renn-steig Werkstätten begann und mit ei-nem Bürgerabend in Neuhaus amRennweg endete. Dazwischen hatteThüringens Ministerpräsident Alt-haus Gelegenheit, mit Unternehmerndes Landkreises über deren Ergeb-nisse und innovativen Errungen-schaften, aber auch über ihre Erwar-tungen gegenüber der Landespolitikzu diskutieren. So standen beispiels-weise Themen zur Infrastrukturver-besserung in Südthüringen und dieLandesförderpolitik auf der Tages-ordnung.

So bat die Geschäftsführerin der Fir-ma VitraBio, Monika Hermann, denMinisterpräsidenten sich für ihre Ent-wicklungsprojekte bei der ThüringerAufbaubank einzusetzen, damit die-se schneller vorangetrieben werdenkönnen. Beim Besuch der RaumagJanich-Systemtechnik GmbH in Rau-enstein zeigte sich Althaus sichtlich

beeindruckt von der Unternehmens-entwicklung bis hin zum heutigenWeltmarktführer für Kraftwerkarma-turen. Stippvisiten im SonnebergerDeutschen Spielzeugmuseum in Ver-bindung mit dem Restaurierungs-projekt „Thüringer Kirmes“ und demMuseum für Glaskunst in Lauschamit der Sonderausstellung „Lauschaaktuell 4“ rundeten die „ThüringenTour“ ab.

Am Ende der mittlerweile zweitenSonneberger Landkreisbereisungdurch Althaus gab es überwiegendpositive Stimmen. „Sein Besuch isteine Wertschätzung unseres Land-kreises und wir hatten Gelegenheit,ihm zu demonstrieren, dass unserHerz für Thüringen schlägt und sichauch bei uns in Sachen Innovationeiniges bewegt. Und, wir konntenverdeutlichen, dass auch die Land-wirtschaft zu den wichtigen Wirt-schaftsfaktoren in Thüringen zählt“,freut sich Volker Ehrlicher, Vorsit-zender der AGROPRODUKT-Sonne-berg e.G. über den Besuch. KritischeWorte merkte unter anderem Land-rätin Christine Zitzmann an. Sie be-tonte bei den Gesprächen gegenüberdem Ministerpräsidenten die negati-ven Auswirkungen aktueller Geset-zesänderungen seitens des Landesaber auch des Bundes auf den Haus-halt der Kommunen und Landkreise.Trotz des bleibenden Handlungs-bedarfs sei die Tour des Minister-präsidenten dennoch ein „riesigerErfolg“ für den Landkreis Sonneberg,so Zitzmann. (as)

Ministerpräsident auf „Thüringen Tour“

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Der „Frischmilch-Test“ mit dem Vorstandsvorsitzenden der AGROPRODUKT-Sonneberg e.G., Volker Ehrlicher.

Besichtigung der RAUMAG JANICH-Systemtechnik GmbH, dessen Geschäfts-führender Gesellschafter Hans-Jürgen Janich (l.) vom Bundesverband der mit-telständigen Wirtschaft als „Unternehmer des Jahres 2007“ im Landkreis Sonne-berg ausgezeichnet wurde. (bo)

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41WIRTSCHAFTSSPIEGEL THÜRINGEN OKTOBER 2007

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15 Jahre RAUMAG-JANICH40 Jahre JANICH-Spezialarmaturen

Nach fünfzehnjähriger Aufbauarbeit an unserem neuen Standort inThüringen blicken wir zurück auf eine erfolgreiche, überdurchschnittli-che Entwicklung unseres Unternehmens. Allein in den Jahren 2003 bisEnde 2007 werden wir unseren Umsatz um 150 % steigern. Die Zahl un-serer eigenen, voll beschäftigten Mitarbeiter stieg von 7 auf 71. Davon sind10 % Auszubildende. Außerdem werden in Vertragsunternehmen im In-und Ausland unter unserer Kontrolle ständig 120 bis 130 Arbeitskräfte be-schäftigt.

Auf der Basis der langjährigen Erfahrungen unseres 1952 gegründetenSchwesterunternehmens der JANICH Spezialarmaturen GmbH & Co KGund unter Einbeziehung unserer Kunden entwickelten wir ein neues, inwesentlichen Details verbessertes, innovatives Programm verschiedenerSysteme für die Regelung und Absperrung von Heißgasströmen inKohlekraftwerken, GUD- Kraftwerken, Hüttenwerken, Zementwerken, Off-Shore Anlagen, Rauchgasreinigungsanlagen und sonstigen Industrie-anlagen. Durch die Entwicklung von so genannten Bpass- Systemen fürGUD- Kraftwerke, auf der Basis unserer patentierten DIVERTER, öffnetenwir uns den Weg vom Komponentenlieferanten hin zum Lieferer komplet-ter Anlagenmodule.

RAUMAG-JANICH verfügt über die umfangreichste, sowie technisch über-legene Produktpalette unter allen Wettbewerbern auf diesem Tätigkeitsfeld.Unsere Konstruktionen sind in wesentlichen Details weltweit patentiert,finden bei unseren internationalen Kunden hohe Anerkennung und ma-chen uns zu einem internationalen Technologieführer. Lieferungen an denführenden internationalen Anlagenbau und internationale Anlagen-betreiber sowie Lizenzverträge unterstreichen unsere Fachkompetenz.

Ebenso erfolgreich hat sich unsere Abteilung Teleskopbau entwickelt. Dererfahrene Mitarbeiterstab, der auf diesem Gebiet seit 1970 tätig ist, hat dasProgramm durch ständige, innovative Verbesserungen auf einen hohentechnologischen und qualitativen Stand gebracht. Dies geschah in engerZusammenarbeit mit unseren Kunden.

RAUMAG- JANICH zählt heute auch zu den führenden Herstellern vonStahl- Teleskopabdeckungen für die Führungsbahnen an Werkzeug-maschinen. Auf das Erreichte sind wir stolz. An dieser Stelle möchten wirallen Kunden, Partnern und Mitarbeitern danken, ohne die dieser Erfolgnicht möglich gewesen wäre. Glück auf!

Veröffentlichung auf der Hompagedes Freistaates Thüringen(Thüringen Tour am 30.08.2007)

Hans-Jürgen Janich (2.v.r.), Geschäftsführender Ge-sellschafter der RAUMAG JANICH-SystemtechnikGmbH, wurde vom Bundesverband der mittelständi-gen Wirtschaft als „Unternehmer des Jahres 2007“ imLandkreis Sonneberg ausgezeichnet.

Erste Gratulanten waren: Ministerpräsident DieterAlthaus (r.), Landrätin Christine Zitzmann und GüntherRichter, Landesgeschäftsführer des BVMW(l.).

Der Unternehmer Janich führt nicht nur eine weltweiterfolgreich tätige Firma, sondern bewies auch mit über80 eigenen Patenten (Schwerpunkte sind Regelsystemefür Heißgasströme in Kraftwerken sowie Rauchgasrei-nigungsanlagen) hohe Kreativität.

RAUMAG JANICH– Systemtechnik GmbHIm Grund 696528 Rauenstein/ ThüringenTelefon: +49 (0) 36766 881-0Fax: +49 (0) 36766 81032Mail: [email protected]: www.raumag-janich.de

Grußwort der geschäftsf.GesellschafterDipl.-Ing. (FH) Hans- Jürgen Janich (l.)und Dipl.-Ing. Winfried Deppe (r.)

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SÜDTHÜRINGEN

42 WIRTSCHAFTSSPIEGEL THÜRINGEN OKTOBER 2007

Frische und Qualität garantiert die Selbst-vermarktung der Agroprodukt Sonneberg e.G.

Die im Jahr 1991 gegründete AGRO-PRODUKT Sonneberg e.G. bewirt-schaft im südlichen Teil des Land-kreises Sonneberg insgesamt 2.154Hektar Nutzfläche.

Mit 88 Beschäftigten erzielt die Ge-nossenschaft einen Jahresumsatzvon rund fünf Millionen Euro. Regel-mäßige Investitionen zur Moder-nisierung der Anlagen tragen zumwirtschaftlichen Betrieb und damitder Zukunftsfähigkeit der AGROPRO-DUKT Sonneberg bei. Über den ei-genen Hofladen werden vor allem

die aus eigener Herstellung stammenden Produkte wie Fut-tergetreide sowie Fleisch- und Wurst-waren vermarktet. Aber auch Käse,hergestellt von der Genossenschafts-molkerei in Wiesenfeld aus AGRO-PRODUKT-Milch, zählt zum Ver-kaufssortiment.

Die Regionalität bei Herstellung undVermarktung garantiert Frische undQualität der Produkte – eine wichti-ges Kriterium angesichts des steigen-den Qualitätsbewusstseins beimKonsumenten. (as)

KontaktAGROPRODUKT Sonneberg e.G.Sichelreuther Straße 8D-96524 Föritz OT GefellTel.: +49 (0) 36764 - 795 0Fax: +49 (0) 36764 - 795 95E-Mail: kontakt@agroprodukt-

sonneberg.deInternet: www.agroprodukt-

sonneberg.de

Thüringens Ministerpräsident Dieter Althaus; Helmut Adamy, Präsident derHandwerkskammer Südthüringen; Christine Zitzmann, Landrätin des LandkreisesSonneberg und Hans-Jürgen Janich, Geschäftsführer der RAUMAG-JANICHSystemtechnik GmbH Rauenstein (v.l.n.r.).

Aufbauend auf über 30 Jahre Erfahrung der JANICH Spezialarmaturen wurdeDieter Althaus gezeigt, wie unter anderem Spezialarmaturen für Rauchgase,Brenngase und Flüssigkeiten am Unternehmenssitz in Rauenstein gefertigt wer-den. (bo)

Von der Geschäftsführerin der VitraBio GmbH, Monika Hermann (im Bild rechts),wurden der Ministerpräsident und seine Begleitung durch die Produktionsan-lage für „TRISO-Produkte“ geführt. Es folgte ein Eintrag in das Besucherbuchder Firma. (bo)

Auch für Produzenten der Landwirtschaft im Kreis Sonneberg interessierte sichAlthaus. Im Dreischichtbetrieb liefern Milchkühe der AGROPRODKT Sonneberge.G. auf modernem Melkkarussell mit 40 Plätzen täglich 23.000 KilogrammMilch. (as)

Thüringens Ministerpräsident Dieter Althaus besuchte Unternehmen im Landkreis Sonneberg

! www.agroprodukt-sonneberg.de

! www.raumag-janich.de

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! www.vitrabio-gmbh.com

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43WIRTSCHAFTSSPIEGEL THÜRINGEN OKTOBER 2007

Buben, Damen und Könige in Feierlaune

Wie weiter nach der Buga?

ASS Altenburger wurde modernisiert und begeht nun als älteste Spielkartenfabrik Deutschlands ihr 175-jähriges Jubiläum

Gera hat Hausaufgaben gemacht – Konzepte in Ronneburg fehlen

Altenburg (ul) Die Altenburger Spiel-kartenfabrik will von Thüringen ausnun auch den Pokermarkt erobern.Seit dem James-Bond-Film „CasinoRoyal“ erlebt das Spiel einen echtenBoom – und die Karten und Sets da-zu kommen vielfach aus dem tradi-tionsreichen Altenburger Unterneh-men. Das hat nicht nur wegen desrasanten Wachstums in den zurück-liegenden Jahren allen Grund zumFeiern, sondern auch wegen eines

ganz besonderen Jubiläums: DieSpielkartenfabrik besteht am 9. No-vember 175 Jahre und ist damit dieälteste in deutschen Landen.

Bereits seit 1832 werden dort Spiel-karten und Kartenspiele in allenFormen und Größen hergestellt – ak-tuell bis zu 50 Millionen Spiele proJahr. In Spitzenzeiten sind das bis zu300.000 Stück täglich. Damit ist dasUnternehmen deutscher Marktführer

im Bereich Spielkarten und mit der-zeit 161 Mitarbeitern in Vertrieb,Produktion und Marketing – nachder Wende waren es knapp 70 – zu-dem einer der wichtigsten Arbeit-geber im Altenburger Land. DurchZukäufe soll die Zahl der Beschäf-tigten auf über 170 steigen. Zudemhat die Ausbildung bei ASS Alten-burger höchste Priorität. Davon zeu-gen 15 Lehrlinge in den verschiede-nen Bereichen. Über sechs Millionen

Euro wurden in den vergangenendrei Jahren in neue Druckanlagenund Maschinen investiert. Sie garan-tieren leistungsstarke Kartenproduk-tion in den Geschäftsfeldern Handel,Werbespielkarten sowie Zulieferun-gen für Spieleverlage. Damit erzieltdie Spielkartenfabrik Altenburg nacheigenen Angaben derzeit Umsätzevon über 24 Millionen Euro. (ul)

! www.spielkarten.com

Endlich ein eigenes Domizil

Jena (ul) Das werden die rund 60 Mitarbeiter der Asclepion Laser TechnologiesGmbH sagen, wenn sie im Frühjahr 2008 in ihr neues Firmengebäude in Jena-Maua einziehen. 3,8 Millionen Euro investiert das Unternehmen in das Objekt, dasauf einer Nutzfläche von fast 3.000 Quadratmetern eine eingeschossigeProduktionshalle und ein zweigeschossiges Bürohaus über ein zentrales Foyer samtzweier Lichthöfe miteinander verbinden wird. Asclepion Laser Technologies wur-de 1977 gegründet, ist seit 1995 in Jena tätig und hat sich ab 2002 auf Lasertechnikfür medizinische und kosmetische Anwendungen spezialisiert. Auf diesem Gebietist das Unternehmen nach eigenen Angaben weltweiter Technologieführer undMarktprimus in Deutschland. Das Produktspektrum umfasst Lasergeräte fürAnwendungen in der Dermatologie, Chirurgie und Zahnmedizin. Die Einzelteiledafür bezieht Asclepion von etwa 300 Zulieferfirmen, viele davon aus Jena unddem Umland.

Gera/Ronneburg (ul) Die Bundes-gartenschau (Buga) in Gera undRonneburg ist ein Riesenfortschrittfür die Region. Ob am Ende eine„schwarze Null“ steht oder ein De-fizit: Neue Straßen, restaurierte hi-storische Gebäude, sanierte Sport-stätten bleiben auf Dauer erhalten.Auch der 43 Hektar große GeraerHofwiesenpark, der künftig als Stadt-garten und Volkspark genutzt wird,und die 60 Hektar große Neue Land-schaft Ronneburg, die aus der vomUranerzbergbau hinterlassenen„Mondlandschaft“ erblühte, sollenden Bürgern weiterhin offen stehen.

In Gera können Einheimische undGäste nach dem Rückbau temporä-rer Einrichtungen und teilweise Um-setzen des Zaunes ab Frühjahr 2008wieder im Hofwiesenpark flanieren,Sport treiben, Fahrrad fahren. Außerbei gesondert ausgewiesenen Ver-anstaltungen müssen sie dafür kei-nen Eintritt zahlen. Zwei Parkwäch-

ter führen dann die Aufsicht, und ge-pflegt wird das Gelände von einemextra gegründeten Integrationsbe-trieb mit gemeinnützigem Charakter.

Anders in Ronneburg. Es gebe zwarfünf Entwürfe, aber noch kein trag-fähiges Konzept für die Nachnut-zung, sagte die Aufsichtsratsvor-sitzende der Buga GmbH undGreizer Landrätin Martina Schweins-burg. Sicher sei, dass die StadtRonneburg mit 5.500 Einwohnerndas Areal nicht allein unterhaltenkönne. Die geschätzten Kosten lägenbei 400.000 Euro jährlich. Deshalbsoll es auf eine „akzeptable Fläche“zurückgebaut und für größere regio-nale Veranstaltungen genutzt wer-den. Neben der Ausstellung zu Ge-schichte und Zukunft der Wismut,die noch zehn Jahre zu besichtigenist, soll auch das „Grüne Klassenzim-mer“ erhalten bleiben.

! www.asclepion.com

! www.buga2007.de Bild

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SERVICE

44 WIRTSCHAFTSSPIEGEL THÜRINGEN OKTOBER 2007

Gefahr hoher Ordnungsgelder Durch das Gesetz über das elektronische Handelsregister und Genossenschafts-register sowie das Unternehmensregister (EHUG) drohen Unternehmen ab dem1. Januar 2008 scharfe Sanktionen bei der Verletzung der elektronischen Offen-legungspflichten von Jahresabschlüssen im Internet. Der Erfurter Steuerberaterund Finanzexperte Dipl.-Kfm. Norbert Pließ erläutert im WirtschaftsspiegelThüringen riskante Fallen.

Wirtschaftsspiegel: Wer ist von denSanktionen des EHUG betroffen?Pließ: „Betroffen sind insbesonderealle Kapitalgesellschaften (GmbH,AG), eingetragene Genossenschaftenund Personenhandelsgesellschaftenohne natürliche Person als Komple-mentär (GmbH & Co. KG) unabhän-gig von ihrer Größenklasse.“

Wirtschaftsspiegel: Für welche Jahres-abschlüsse gilt die elektronische Offen-legung und Bekanntmachung?Pließ: „Dies gilt für alle Abschlussun-terlagen für nach dem 31.12.2005 beginnende Geschäftsjahre; das be-deutet Geschäftsjahr ist gleich Kalen-derjahr und gilt erstmals für dasGeschäftsjahr 2006.“

Wirtschaftsspiegel: Bis wann müssendie Unterlagen offen gelegt und be-kannt gemacht werden?Pließ: „Innerhalb von zwölf Monatennach dem Abschlussstichtag, alsospätestens bis zum 31.12.2007 fürdas Geschäftsjahr 2006.“

Wirtschaftsspiegel: Welche Unterlagenmüssen offengelegt und bekannt ge-macht werden?Pließ: „Das ist rechtsformabhängig.Grundsätzlich gilt für alle Rechtsfor-men, dass der handelsrechtlicheJahresabschluss (Bilanz; Gewinn-und Verlustrechnung (GuV) sowieder Anhang offen zu legen ist. Mit-telgroße und große Gesellschaftenmüssen auch den Lagebericht undden Bestätigungsvermerk des Ab-schlussprüfers offen legen.“

Wirtschaftsspiegel: Kann ich den Jah-resabschluss für die Offenlegung ver-kürzen?Pließ: „Ja. Beispielsweise brauchenkleine Gesellschaften keine GuV of-fen zu legen und können den An-hang verkürzen. Auch für mittelgro-ße Gesellschaften gibt es einigeVerkürzungsmöglichkeiten. Davonsollte Gebrauch gemacht werden, umden Informationsgehalt auf das ab-solut Notwendige zu reduzieren.“

Wirtschaftsspiegel: Kann ich auch denLagebericht verkürzen?Pließ: „Nein, der Lagebericht ist un-

verändert offen zu legen. Diesem giltdaher im Rahmen der Aufstellungbesondere Beachtung. Sofern mittel-große Gesellschaften zum Beispielvon der Möglichkeit Gebrauch ma-chen wollen, die GuV beginnend mitdem Rohergebnis offen zu legen,sollten auch keine Umsatzzahlen imLagebericht enthalten sein.“

Wirtschaftsspiegel: Gibt es Vermei-dungsstrategien für die Offenlegung?Pließ: „Ja, insbesondere für Tochter-gesellschaften von Unternehmens-gruppen, wenn der Konzernab-schluss offen gelegt wird undzumindest eine freiwillige Verlust-übernahmeverpflichtung der Mutter-gesellschaft besteht. Diese Materieist sehr komplex.“

Wirtschaftsspiegel: Für wen sind offengelegte Unterlagen abrufbar?Pließ: „Auf jeden Fall im Internet un-ter www.ebundesanzeiger.de sinddie Unterlagen für jedermann kosten-los und ohne jegliche Anmeldungeinsehbar. So können sich zum Bei-spiel Kunden, Lieferanten, eigeneArbeitnehmer, Banken aber auch dasFinanzamt und andere Behörden dieUnterlagen anonym ansehen. Es istnicht nachvollziehbar, wer sich dieUnterlagen angesehen hat.“

Wirtschaftsspiegel: Wie lange stehendiese Unterlagen im Internet? Pließ: „Grundsätzlich für immer!“

Wirtschaftsspiegel: Wer prüft, ob ich of-fen gelegt habe?Pließ: „Es erfolgt ein elektronischerAbgleich über die Handelsregister-nummer, ob die Unterlagen offenge-legt und bekannt gemacht wurden.“

Wirtschaftsspiegel: Was passiert, wennich keine oder unvollständige Unter-lagen einreiche?Pließ: „Werden keine Unterlagen bis31.12.2007 eingereicht, so erfolgt abJanuar 2008 eine kostenpflichtigeAufforderung innerhalb kürzesterFrist. Wird dieser nicht gefolgt, wirdvon Amts wegen ein Ordnungsgeldfestgesetzt.“

Wirtschaftsspiegel: Wie hoch sind die

Ordnungsgelder?Pließ: „Das Ordnungsgeld kann min-destens 2.500 Euro und bis zu 25.000Euro betragen. Die Ordnungsgelderkönnen gegen die Gesellschaft sowiegegen jeden Geschäftsführer mehr-fach festgesetzt werden und sindsteuerlich nicht abzugsfähig.“

Wirtschaftsspiegel: Was ist, wenn falschoder unvollständig erklärt wird?Pließ: „Der Bundesanzeiger ist ver-pflichtet, die eingehenden Unterla-gen auf Vollständigkeit und Richtig-keit zu prüfen. Auch hier werdenVerstöße mit Ordnungsgeldern in dergenannten Höhe geahndet.“

Wirtschaftsspiegel: Was bedeutet dasfür Sie als Wirtschaftsprüfer/ Steuer-berater in der Praxis?Pließ: „Bilanzpolitik durch Ausnut-zung von Bilanzierungs- und Bewer-tungswahlrechten hat stark an Be-deutung gewonnen. Das gleiche giltfür Gestaltungsberatung zur Ver-meidung der Offenlegung und derMinimierung offenlegungspflichti-ger Informationen; ein sehr komple-xes aber dennoch ein interessantesBetätigungsfeld.“

REDAKTEUR DANIEL BORMKE

WP/StB Dipl.-Kfm. Norbert Pließ istin eigener Kanzlei in Erfurt tätig.Schwerpunkte seiner Tätigkeit sinddie Jahresabschlussprüfung sowie diesteuerliche Gestaltungsberatung beiUnternehmensumstrukturierungen imMittelstand.

!Tel: +49 (09) 0361- 6464411E-Mail: [email protected]

Weimar (bo) Viele kleine und mit-telständische Unternehmen stehenimmer wieder vor dem gleichenProblem: Um konkurrenzfähig zubleiben, müssen ständig innovati-ve Produkte entworfen werden. Ofthaben die Unternehmen keine Res-sourcen frei für eigene Forschungund Entwicklung.

Die Gründerwerkstatt neudeli derBauhaus-Universität Weimar unddie Universität Jena haben diesesProblem erkannt und bieten denUnternehmen eine Lösung an.

Im kommenden Semester veran-stalten die beiden Universitäten dasPrototypenseminar. Grundlage sindunternehmerische Problemstellun-gen in innovativen Feldern. Ziel ist,den Unternehmen einen Lösungs-vorschlag zu präsentieren und diesen mit der Realisierung einesersten Prototyps der Kommerzia-lisierung näher zu bringen. Mit derBeteiligung beider Universitätenkann ein breites inhaltlichesSpektrum an Aufgabenstellungenbearbeitet werden. So liegen dieSchwerpunkte der Bauhaus-Uni-versität Weimar mit den FakultätenMedien und Gestaltung im kreativ-wirtschaftlichen Bereich, wohinge-gen die Universität Jena wirt-schafts- und naturwissenschaftli-che Bereiche abdecken kann. DieErgebnisse werden den Unterneh-mensvertretern in einer Zwischen-präsentation dargestellt. So könnenerneut Schwerpunkte gesetzt wer-den, was in der finalen Darstellungeines Lösungsansatzes mündet.

Die ausgewählten Studierendenprofitieren von der Chance, neue-ste theoretische Erkenntnisse ankonkreten Problemstellungen an-zuwenden sowie unternehmerischzu denken. Durch den interdiszipli-nären Ansatz und intensive Phasender Gruppenarbeit werden nebender Fachkompetenz auch Softskillsvermittelt. Schließlich können sichengagierte Studierende für Folge-projekte empfehlen.

Wirtschaft trifft

Wissenschaft

Tel: +49 (0) 3643 - 583920E-Mail: [email protected]: www.neudeli.net

Wie Unternehmen vonuniversitärem Wissen profitieren

!

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45WIRTSCHAFTSSPIEGEL THÜRINGEN OKTOBER 2007

SERVICE

RECHTSANWALT THOMAS DAHMEN

Arbeitsrecht

Mietrecht

Wirtschaftsrecht

Urheber- und Medienrecht

RECHTSANWALT THOMAS UNGER

Erb- und Scheidungsrecht

Verkehrszivilrecht

Ordnungswidrigkeitenrecht

Strafrecht

IHR ANLIEGENkommt uns gerade RECHT!

Gartenstr. 34 · 99867 Gotha

Telefon: 0 36 21- 40 44 00 · Telefax: 0 36 21- 40 44 01

E-Mail: [email protected]

Internet: www.dahmen-unger.de

Die Kanzlei Dahmen & Unger hat ihrenSitz in Gotha, einer Kleinstadt in West-thüringen mit cirka 46.000 Einwohnern.Mit welchen Problemen kommen dieMandanten zu Ihnen?Das ist sehr unterschiedlich und vonden Anforderungen her breit gefä-chert – es reicht vom Verkehrsunfallüber eine Kündigungsschutzklageoder über die Verteidigung einesGeschäftsführers wegen einer be-haupteten Insolvenzverschleppungbis hin zur Betreuung mittelständi-scher Unternehmen – zunehmendauch aus dem Medienbereich. Wirbeide sind in den jeweiligen Vorstän-den der Mittelstandsvereinigung derCDU in Gotha und Erfurt tätig undinsoweit spielt natürlich der Mittel-stand eine große Rolle. Die Verbin-dung zu den Medien ist kontinuier-lich gewachsen, nicht zuletzt weilich, Rechtsanwalt Dahmen, auch alsAutor, Zeitungskolumnist und alsVorsitzender des Programmbeiratesvon Radio Landeswelle Thüringentätig bin.

Stichwort Medien: Einen Bereich, denSie jetzt persönlich verstärkt ausbauenmöchten, ist der des Urheber- und Me-dienrechts. Warum gerade in Thüringen?Die ständigen Veränderungen derMedienlandschaft, aber auch derfortschreitende technische Wandelmit immer anderen Nutzungsmög-lichkeiten bringt neue Rechts- undAnwendungsprobleme mit sich. Dieszeigen auch die zahlreichen gesetz-geberischen Aktivitäten. AktuellesBeispiel ist der verstärkte Schutz desgeistigen Eigentums und seinemAnspruch auf angemessene Vergü-tung oder aber auch die Reglemen-tierungen ungehinderten Downloa-dens aus dem Internet. Stichwort:Illegale Tauschbörsen. Wer etwasentwickelt, will die finanziellenFrüchte auch selbst ernten und werKnowhow verkauft, braucht rechts-

Mehr Rechtssicherheitim Medienbereich

Die Gothaer Rechtsanwälte Thomas Dahmen und Thomas Ungerverstärken ihr Engagement im Bereich des Medien- und Urheberrechts.

www.derfernsehanwalt.dewww.derradioanwalt.de

sichere, vertragliche Gestaltungen.Denn es geht letztlich um die Siche-rung von Arbeit – und das betrifft al-le Unternehmen. Hätten Sie bei-spielsweise gewusst, dass auch diePlanung des Architekten Urheber-rechtsschutz genießt? Welche Folgendas haben kann, haben die jüngstenAuseinandersetzungen um die Ge-staltung des Berliner Hauptbahn-hofes mehr als deutlich gezeigt. Dies,aber auch die zunehmende Bedeu-tung des Medienstandortes Erfurt,und das nicht nur wegen des Kin-dermedienzentrums, wollen wir mitbegleiten und gleichermaßen fürProgrammverantwortliche, Medien-und Filmemacher, Verlage, Kommu-nikationsanbieter, Künstler und alldie, die kreativ tätig sind, ein kom-petenter Ansprechpartner sein. Wirwollen damit eine sicherlich beste-hende Lücke hier in Thüringenschließen.

Sie, Herr Rechtsanwalt Dahmen, arbei-ten derzeit an einem Projekt mit demNamen „Der Radio- und Fernsehan-walt“. Was steckt dahinter?Die Verrechtlichung der Gesellschaftnimmt zu und damit auch derWunsch nach verständlichen Infor-mationen. Zusammen mit Partnernaus der Medienbranche wollten wirrechtliche Themen und Zusammen-hänge einmal ganz anders darstellen,nämlich kompakt, informativ undvor allem unterhaltend. Boulevard-themen, Geschichten mit Stars undSternchen, aktuelle Gesellschaftsfra-gen, aber auch klassische typischeAlltagssituationen – wir machenRecht zum „anfassen“. So wird esauch einen Blick hinter die Rechts-welt der Reichen und Schönen ge-ben. Ich hoffe, dass Sie sehr baldvom Radio- und Fernsehanwalt nochviel hören und sehen werden.!

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SERVICE

46 WIRTSCHAFTSSPIEGEL THÜRINGEN OKTOBER 2007

Überschaubarer Aufwand – großer Nutzen

Eine nachhaltige InvestitionVorausdenkende Unternehmer wissenlängst um den Wert guter Mitarbeiter,nicht erst seit die Klagen über den zu-nehmenden Fachkräftemangel lauterwerden. Qualifiziertes und engagiertesPersonal langfristig an das eigene Un-ternehmen zu binden, war ihnen schonimmer wichtig.

Vor dem Hintergrund knapper werden-der Ressourcen auf dem Arbeitsmarkteinerseits und der Heraufsetzung desRenteneintrittsalters andererseits sindChefs heute jedoch stärker denn je ge-fordert, die Leistungsbereitschaft und-fähigkeit ihrer Arbeiter und Angestell-ten dauerhaft sicherzustellen.

Gesundheit ist ChefsacheAktuelle Untersuchungen zeigennämlich, dass im Arbeitsumfelddurchgeführte Programme ver-gleichsweise erfolgreicher sind alsprivate Bemühungen Einzelner. Be-sonders effektiv ist es, das Maß ankörperlicher Aktivität durch betrieb-liche Sportangebote zu steigern. DieAuswertung der Programme zeigte,dass im Laufe von 8–12 Wochen derBMI (Body-Mass-Index) der teilneh-menden Mitarbeiter um bis zu sechsProzent sank und der Körperfettan-teil im Durchschnitt um 13 Prozentschmolz. Muskelstärke und -flexi-bilität steigerten sich um 20 Prozent,im Gegenzug verringerten sich daskardiovaskuläre Risiko (35–45%),der Cholesterinspiegel (15%) und derBlutdruck. In den beteiligten Betrie-ben fielen die Personalabwesenheits-zeiten um 12–36 (!) Prozent, perso-nelle und finanzielle Ressourcenwurden geschont. Das Kosten-/Nut-zen-Verhältnis bei Investitionen indie betriebliche Gesundheitsförde-rung liegt bei 1:2,5 bis hin zu 1:4,85,das heißt, für einen eingesetztenEuro lassen sich bis zu 4,85 Euro ein-sparen. So lässt sich zusammenfas-send feststellen:

KontaktMandy Heine GeschäftstellenleiterinSiemens-BetriebskrankenkasseGeschäftstelle Sömmerda Erfurter Straße 43D-99610 SömmerdaTel.: +49 (0) 3634 - 330 2185Fax: +49 (0) 3634 - 330 2190E-Mail: [email protected]: www.sbk.org

- Die betriebliche Interaktion imRahmen der Gesundheitsförderung verbessert die Kommunikation im Unternehmen. Auftretende Pro-bleme, etwa im Bereich des Arbeits-schutzes, werden lösungsorientier-ter und effektiver angegangen. Eine Reduzierung der Unfälle und des Krankenstandes sind die Folge.- Dadurch wiederum verringern sichnicht nur die Kosten für Entgeltfort-zahlungen, die anfallende Arbeit wirdauch gleichmäßiger auf dieBeschäftigen verteilt; Belastungs-

spitzen werden vermieden.Planbarkeit, Produktivität undBetriebsergebnis verbessern sich.- Die von den Arbeitnehmern positiv empfundene Fürsorge und damit Wertschätzung ihrer Leistung führt zur verstärkten Identifikation mit dem Unternehmen und dessen Zielen. Leistungsbereitschaft, Qualität, Produktivität wachsen.- Ein verbessertes Betriebsklima wirktsowohl nach innen als auch nachaußen imagefördernd. Im Umgangmit Kunden, insbesondere imDienstleistungssektor, sind dieMitarbeiter motivierter und belastba-rer. Zufriedene Kunden sind die BasisIhres Erfolgs als Unternehmer.

Mandy Heine, Siemens-Betriebskrankenaksse SBK

Immer auf dem neuesten Stand: die Angebote der SBK

Angesichts dieser Erkenntnissewächst seitens der Arbeitgeber dieBereitschaft, sich für die Gesund-erhaltung ihrer Beschäftigten einzu-setzen. Aber gerade das Problem„Stress“, über das oft geklagt wird,lässt sich oft nur schwer konkretbeim Schopfe packen – zu individu-ell sind die Befindlichkeiten derBetroffenen. Eine brandneue und ex-klusive Kooperation der SBK mitdem Medizintechnik-UnternehmenMEDX5, das unter anderem auchPartner der NASA ist, ermöglicht hierab sofort eine optimale Diagnose:Der BioVital Stress-Check. Innerhalbvon nur zehn Minuten werden diefünf wichtigsten Biovitalwerte inEchtzeit gemessen: Puls, EKG,Blutdruck, Blutdruckregulations-fähigkeit und der Stressindex, undzwar völlig schmerzfrei und ohnekörperlichen Eingriff. Mit Hilfe hochsensitiver Mess-Elektroden, einerOberarm-Manschette und einesBlutdruck-Moduls am Finger werden

die Werte für jeden einzelnen Puls-schlag, also 60–80 mal in der Minute,mit bislang ungekannter Präzisionermittelt. Das patentierte Verfahrenist weltweit einzigartig. Partnerfir-men der SBK können das Angebotim Wert von rund 150 Euro je Un-tersuchung für ihre Mitarbeiter kos-tenfrei nutzen.

Gesundheitspartner in der RegionMandy Heine, Expertin für Gesund-heitsmanagement, sieht in der Un-terstützung der betrieblichen Ge-sundheitsförderung in Thüringenden Schwerpunkt ihrer Arbeit.„Diese Exklusiv-Kooperation mitMEDX5 ist ein gutes Beispiel dafür,was wir für unsere Unternehmer hierin der Region leisten können. Nebender individuellen Zusammenarbeitnehmen wir es den Arbeitgebern ab,die Vielzahl von Angeboten undEntwicklungen im Gesundheits-management laufend beobachten zumüssen. Als Unternehmer hat manschließlich noch viele andere Auf-gaben zu erledigen. Der MEDX5BioVital Stress-Check ist ein wirklichinnovatives Angebot und wir sindstolz darauf, es unseren Partnern an-bieten zu können. Den einzelnen,medizinisch nicht vorgebildetenUnternehmer hätte es vielleicht garnicht erreicht. Wir von der SBK erle-digen das eben, halten uns perma-nent auf dem Laufenden und prüfenauch genau, was wir empfehlen. Sokönnen Unternehmer immer wiedersicher sein, nicht nur ein die neue-sten, sondern auch qualitätsgesicher-te Angebote zu nutzen.“ Die Beraterin den SBK-Geschäftsstellen inErfurt/Sömmerda und in Jena sindAnsprechpartner in der Region.Mandy Heine (Erfurt/Sömmerda)und ihre Kolleginnen Nicole Riedelund Karin Gräser (GeschäftstelleJena) informieren gern über denEinsatz von MEDX5.

Weniger ArbeitsunfälleErfurt (su) Die Zahl der Arbeitsun-fälle hat sich in Thüringen in denzurückliegenden zehn Jahren hal-biert. Während im Jahr 1995 nochüber 20.500 Menschen zu Schadenkamen, waren es im vergangenenJahr nur noch etwas mehr als 10.500. Auch die Zahl der tödlichenUnfälle ging zurück. Starben vorzehn Jahren noch 41 Menschen beider Arbeit, so waren 2006 nur noch14 Opfer zu beklagen. Ein Schwer-punkt der Arbeitsunfälle ist nachwie vor das Baugewerbe. Landes-weit wurden im vergangenen Jahr8.600 Firmen kontrolliert und ins-gesamt fast 19.000 Überprüfungenvorgenommen. Dabei kamen zirka35.000 Mängel zutage. Gegenschwere Verstöße wurde 86 Mal ei-ne sofortige Beseitigung verordnet.Es wurden 2.800 Bußgeldbescheideund 2.200 Verwarnungen regis-triert. Schwerpunkte waren Bau-stellen und technische Anlagen, so-wie Lenk- und Ruhezeiten vonBerufskraftfahrern.

Freistaat fördert KlinikneubauRudolstadt (su) Mit der symboli-schen Grundsteinlegung am 10.September geht der Neubau derThüringen-Kliniken in Rudolstadtin eine entscheidende Phase.Bereits Ende 2008/2009 soll dieneue Klinik in Betrieb gehen.Gefördert vom Freistaat Thüringenentsteht ein Klinikneubau imUmfang von etwa 33 MillionenEuro, der künftig die Klinik fürInnere Medizin und die Klinik fürGeriatrie beherbergen soll. DerNeubau war notwendig geworden,da die Kosten für eine Sanierungdes Altstandortes um mehrereMillionen höher gelegen hätten.Der Freistaat übernimmt mit 31Millionen Euro den Großteil derBaukosten für den Neubau mit sei-nen 150 Betten.

Darmzentrum zertifiziertErfurt (su) Als erste Einrichtung dieser Art in Thüringen wurde dasErfurter Darmzentrum von derDeutschen Krebsgesellschaft zerti-fiziert. Bisher sind in Thüringen be-reits sieben Brustzentren für ihreKrebstherapie ausgezeichnet wor-den. Das Darmzentrum Erfurt, ei-nes von insgesamt 35 zertifiziertenZentren deutschlandweit, ist einZusammenschluss des Katholi-schen Krankenhauses, Rehaein-richtungen, des Tumorzentrumssowie niedergelassenen Ärzten undSelbsthilfegruppen.

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47WIRTSCHAFTSSPIEGEL THÜRINGEN OKTOBER 2007

SERVICE

Effiziente Ideen für mehr EnergieeffizienzKein anderes Thema beherrscht der-zeit das politische wie gesellschaftli-che Klima so wie das eine: das Klima.Immer neue Forderungen nachGrenzwerten sind zu hören, und ehr-geizige Klimaschutzziele werden ge-setzt. Sogar die Automobilindustriezieht mit: Neue, sparsamere Motorensind in Sicht. Gut so. Schließlich ist

„Energieeffizienz“ – ein Wort, das imtäglichen Sprachgebrauch mittler-weile einen festen Platz hat. DerGrund wird täglich geliefert: KeinTag vergeht, ohne dass auf die Not-wendigkeit des effizienten Einsatzesvon Energie hingewiesen wird – seies im Zusammenhang mit drohen-den Klimaveränderungen oder imKontext des Energieweltmarktes undder Verknappung von Ressourcen.Gefragt sind bei diesem Thema alle– und auch das ist allen klar.Besonders jedoch steht die Industrievor einer großen Herausforderung.Die Verknappung von Energie aufdem Weltmarkt macht sich auch inden regionalen Märkten bemerkbar– kleinere und mittlere Betriebe sindebenso betroffen wie Großkonzerne.Doch gerade mittelständische Unter-nehmen stehen mehr und mehr vorder Frage, wie bestehende Potentialebesser genutzt werden können, umKosten zu senken – und das Klimazu schonen. Die Forderungen derPolitik hinsichtlich der Energieeffi-zienz sind umfangreich, ganz imGegensatz zu den von der Politik an-gebotenen Lösungen. Und genau hiersetzt beispielsweise Thüringensgrößter Energiedienstleister, dieE.ON Thüringer Energie, an. DasUnternehmen entwickelt seit Lan-gem praxisnahe Lösungen, die sei-nen Kunden helfen, die Energie-effizienz zu steigern. Dazu gehörtunter anderem der EnergieManager.

Entstanden im Rahmen des Kon-zeptes Consult.plus, ist der Ener-gieManager seit mehreren Jahrenin zahlreichen Thüringer Unterneh-men der Metall-, Kunststoff- undLebensmittelbranche im Einsatz. Ereröffnet Möglichkeiten, Strom, Gas,Wasser und Wärme optimaler zunutzen und zu managen, kurz: Ener-gieeffizienz zu praktizieren.

Dabei arbeitet der EnergieManagerder E.ON Thüringer Energie nach ei-

nach jüngsten Klimaschutzberichtenallen klar, dass sich in SachenEnergieeffizienz etwas ändern muss- nicht nur, um das Klima zu retten,sondern auch, um Kosten zu senken.Doch bei allen Forderungen, Maß-nahmen und Initiativen wird eineFrage oft ausgeklammert: das Wie?Wie können die ehrgeizigen Ziele er-

reicht werden? Natürlich, Ziele sindschnell gesteckt - doch ihr Erreichenbraucht ein Vielfaches an Anstren-gungen. Unternehmen wie beispiels-weise E.ON Thüringer Energie dach-ten hierüber schon nach, als Politikund Gesellschaft sich noch mit ganzanderen Themen beschäftigten. Obintelligente Solartechnik, hocheffi-

ziente Wärmepumpen oder High-tech-Produkte wie der EnergieMa-nager – Unternehmen wie E.ONThüringer Energie bieten schon heu-te Produkte, die das Klima von mor-gen nachhaltig verbessern. Schließ-lich nehmen sie die Herausforderungan und entwickeln effiziente Ideenfür mehr Energieeffizienz.

Energiepotenziale optimal ausschöpfen

nem einfachen Prinzip: Er erfasstund analysiert Informationen zumStrom-, Gas- und Wasserverbrauch.Darüber hinaus registriert er Pro-zessdaten wie Druck-, Temperaturund Schaltzustände. Zeitnah werdenall diese gesammelten Daten aufge-gliedert und analysiert. Der Energie-verbrauch wird sowohl monats-, alsauch tages- und stundengenau auf-geschlüsselt. Ein Mausklick genügt,um alle relevanten Zahlen aufzuru-fen und zusätzlich in übersichtlichenGrafiken darstellen zu lassen. Somithaben Unternehmen stets ihren ge-samten Energieverbrauch im Blickund können schnell reagieren. Diegesammelten Daten nutzt der Ener-

gieManager der E.ON ThüringerEnergie auch, um den Energie-verbrauch aktiv zu senken. DasManagementsystem greift dazu indie einzelnen Arbeitsprozesse vonMaschinen und Anlagen ein, ohnesie negativ zu beeinflussen. Zudemerlaubt es der EnergieManager, Last-grenzen des Energieverbrauches fest-zulegen. Werden diese erreicht, wirddarauf mittels optischer und akusti-scher Signale hingewiesen. Die War-nung kann auch per Handy übermit-telt werden.

Das Besondere am EnergieManagerder E.ON Thüringer Energie: Dankmoderner Technologien können dieaktuellen Daten jederzeit und an je-dem Ort der Welt abgerufen werden.Möglich wird das durch ein zusätz-liches Modul, mit dem per Internetauf den EnergieManager zugegriffenwerden kann. Das Onlineportal My-JEVis listet dem registrierten Nutzeralle aktuellen Zahlen auf - auch inMonats-, Tages- oder Stundenüber-sichten. Zudem bietet My-JEVis eineAlarmüberwachung und verursa-chergerechte Kostenzuweisungen.

Kunden der E.ON Thüringer Energiekönnen doppelt vom EnergieMana-ger profitieren: Er macht nicht nurden Energieverbrauch deutlich trans-

parenter, sondern schont auch dieUnternehmenskasse. Der EnergieMa-nager kann sowohl gemietet, alsauch gekauft werden. Wer sich füreinen Kauf entscheidet, kann ver-schiedene Abschreibungsmodellenutzen. Ein detaillierter Überblickzum Energieverbrauch einzelnerAnlagen und Maschinen, deren akti-ve Steuerung und eine dauerhafteSenkung von Kosten – all das machtder EnergieManager der E.ONThüringer Energie möglich. DasBeispiel EnergieManager zeigt, dassUnternehmen wie E.ON ThüringerEnergie bereits die Herausforderungangenommen haben, den effizientenEinsatz von Energie möglich zu ma-chen. Sie entwickeln praxisnaheLösungen, die den Kunden wirklichhelfen, Kosten zu senken, Ener-giepotentiale optimal auszuschöpfenund das Klima zu schonen.

KontaktE.ON Thüringer EnergieSchwerborner Straße 3099087 ErfurtTel.: +49 (0) 0361 - 652 2551E-Mail: energieservice@

eon-thueringerenergie.comInternet: www.eon-

thueringerenergie.com

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48 WIRTSCHAFTSSPIEGEL THÜRINGEN OKTOBER 2007

Ein heißer Herbst steht allen Freunden des Jazz ins Haus. Noch bis zum 26.November beteiligen sich insgesamt 18 Thüringer Städte an der nunmehr14. Jazzmeile. Länderschwerpunkt des Festivals ist in diesem Jahr dieSchweiz. Entsprechend wurde der Eidgenossenschaft auch ein eigenesProjekt unter dem Titel „Kreative Reservate“ gewidmet. Das Hauptaugenmerkliegt wie schon in den Vorjahren auf der Nachwuchsförderung.

Unterstützung gibt es hierbei unter anderem von der Musikhochschule FranzLiszt Weimar. Für Schlagzeug, Gospel und Bigband wurden entsprechendWorkshops organisiert. „Seit Jahren arbeiten verschiedene Jazzclubs undVeranstalter mit den Kulturämtern der Städte Hand in Hand und haben sodie Jazzmeile zu einem anerkannten internationalen Festival profiliert“, er-klärte Thomas Eckardt, Geschäftsführer der Jazzmeile AG im Vorfeld. Undso haben auch in diesem Jahr Besucher aus ganz Deutschland die Qualder Wahl aus mehr als 100 Konzerten. Integriert in das Programm sind un-ter anderem das 24. Nordhäuser Jazzfest und die 1.internationalen Sonne-berger Jazztage. (sk)

Sonnenkinder, Internet und Terror Das Theaterhaus Jena erkundet in dieser Spielzeit die „Schöne neue Welt“ mit ihren unterschiedlichsten Facetten

Ein gedrucktes Spielzeitheft ist in der 16-jährigenGeschichte des Theaterhauses Jena ein Novum.Kein üppiges, das lässt das schmale Budget derBühne von nur 1,55 Millionen Euro nicht zu. Wohlaber eines, das im gefalteten A2-Zieharmonika-Format auf humorvolle Weise einen Überblicküber die Vorhaben der Spielzeit gibt. Analog da-zu ein neuer Internetauftritt, künftig sogar mitVideos aus den Produktionen. Dazu einige perso-nelle Veränderungen.

„Schöne neue Welt“ möchte man meinen. Denngenau diese will die Jenaer Truppe ihremPublikum in den nächsten Monaten gemäß dembei Aldous Huxley entliehenen Spielzeitmotto bie-ten. Eine heile Welt ist es keinesfalls, die da inelf neuen Inszenierungen auf die Bühne kommensoll. Da geht es um Terror und Flüchtlingsdramen,um Sonnenkinder und Aliens, um die Parallelweltdes Internets, um Urlaubsgelüste und Aussteiger.

Mit acht Uraufführungen von acht Autoren gibtes so viele wie noch nie zuvor in einer Spielzeitan diesem Haus. Darunter auch das Stück „Knockout“, für das Autorin Katharina Schmitt im ver-gangenen Jahr den von Stadt und TheaterhausJena vergebenen Jakob-Michael-Reinhold-Lenz-Preis erhielt. In die Spielzeit gestartet ist dasTheaterhaus mit der Uraufführung „Second Life“.Auf Huxley's „Schöne neue Welt“ muss dasPublikum noch geraume Zeit warten. Es setzt alsOpen-Air-Spektakel im Juli 2008 den Schlusspunktunter die Saison. Einziger Klassiker unter denNeuinszenierungen ist Maxim Gorkis „Kinder derSonne“. Doch selbst das ist eine Uraufführung,nämlich der Neubearbeitung des Stoffes durchWerner Buhss.

Die Premiere von „Knock out“ am 1. Novembergibt zugleich den Auftakt für das viertägigeFestival „Heißer Herbst“. Stücke, Lesungen, Filme,

Liederabende und Diskussionen werden sich dannum die Formen des Widerstandes in der deutsch-deutschen Geschichte, um Visionen und Utopien,um Chancen und Scheitern bis heute ranken.Als ein zweites Festival geht dann im Novemberdie Biennale „Theater in Bewegung“ in Koope-ration mit der Kommune über die Bühne.

Mit „LSD – Lieder statt Depressionen“, demkinderHaus, in dem die Jüngsten Theater spiele-risch entdecken können, und dem jugendHaus,das Teenagern hilft, die Bühne zu erobern, setztdas Theaterhaus Bewährtes fort. Verstärken wol-len die Theaterleute ihre Arbeit mit Schulen.Verschiedene theaterpädagogische Angebote sol-len vor allem den Lehrern einen Insider-Blick inden Spielplan und den direkten Kontakt zu denAkteuren geben. (ul)

! www.theaterhaus-jena.de

! www.jazzmeile.org

Das Wochenende steht vor der Tür und der Wetterbericht verspricht nochein paar Sonnenstrahlen? Wie wäre es dann mit einem Ausflug in denUrwald? Keine Sorge – dazu bedarf es keiner anstrengenden Flugreise.Denn ganz im Westen Thüringens findet sich ein solcher; wohlgemerktder einzige in Deutschland. Zehn Jahre gibt es den Nationalpark Hainichnun schon. Und gerade jetzt, wenn sich das Laub im Herbst färbt, lohntein Besuch. Ob zu Fuß, mit dem Rad oder hoch zu Ross, es gibt unend-lich viele Möglichkeiten, die Natur zu entdecken. Als absolutes Muss giltfür junge Naturforscher eine Entdeckungstour durch den Wildkatzenkin-derwald. Hier hat schon so mancher Knirps mit Waldgeistern diskutiert,den possierlichen Bewohnern des „Mausoleums“ einen Besuch abge-stattet oder sich auf der Vogelnestschaukel zu den höchsten Baumkronenaufgeschwungen. Apropos. Kein Ausflug in den Urwald, ohne ihn vonOben zu bestaunen. Der Baumkronenpfad schlängelt sich in 44 MeternHöhe auf 308 Metern Länge über die Wipfel der Bäume und bietet damiteinen fantastischen Blick über das Thüringer Becken. (sk)

! www.nationalpark-hainich.de

Jazz für Thüringen Herbstgeflüster

KULTUR & LEBENSQUALITÄT

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49WIRTSCHAFTSSPIEGEL THÜRINGEN OKTOBER 2007

KULTUR & LEBENSQUALITÄT

Aufbruch zu neuen Ufern Kunsthaus Apolda zeigt erstmals öffentlich Duisburger „Brücke“-Sammlung

Kulturschätze erhalten

Alle zwei Jahre verleiht die StadtErfurt einen Preis für außerge-wöhnliches Engagement im Be-reich der Kultur. Nun hat dieLandeshauptstadt einen weiterenKulturpreisträger. Für seine Leis-tungen auf dem Gebiet der Papier-restaurierung wurde der 75-jähri-ge Günter Kreienbrink im Rahmeneiner Festveranstaltung geehrt.Weit über die Landesgrenzen hin-aus bekannt geworden ist derErfurter mit seinen Arbeiten an derBibliotheca Amploniana, einer derbedeutendsten Handschriften-sammlungen auf deutschem Bo-den. Zudem widmete sich derRestaurator unter anderem AdamRies` Rechenbuch aus dem 16.Jahrhundert und dem Gebetbuchder Heiligen Elisabeth. Kreien-brink engagiert sich darüber hin-aus seit Jahren im Restauratoren-fachverband und setzt sich aktivfür die Ausbildung des Berufs-nachwuchses ein.

Mit der Verleihung des Kulturprei-ses an Kreienbrink würdigt Erfurteine Persönlichkeit, die sich mitaußergewöhnlichem Engagementfür den Erhalt wertvoller Kultur-schätze einsetzt. Kreienbrink istder nunmehr sechste Preisträger.Seit 1997 wird die Auszeichnungin Erfurt alle zwei Jahre vergeben.Mit Alfred Traugott Mörstedt, Jür-gen Kehrt, Ernst August Zimmer-mann, Professor Dr. Gerd Frisch-muth und Dieter König wurdenbislang ausschließlich Männer ge-ehrt. (sk)

Günter Kreienbrink Kulturpreisträger der Stadt Erfurt

! www.erfurt.dewww.nordhausen.de

www.kunsthausapolda.de

Apolda (ul) Mit einer außergewöhn-lichen Ausstellung wartet das Kunst-haus Apolda Avantgarde derzeit auf.Die Galerie präsentiert erstmals öf-fentlich überhaupt die Sammlungvon Werken der Brücke-Künstler ausder Stiftung Wilhelm LehmbruckMuseum Duisburg.

„Wir zeigen den kompletten Bestandan Arbeiten auf Papier“, freut sichKurator Hans-Dieter Mück. Lediglichacht Gemälde fehlen aus restaura-torischen Gründen.

So vereint die Apoldaer Exposition„Auf der Suche nach dem verlorenenParadies“ mehr als 130 Aquarelle,Zeichnungen, Druckgrafiken undGemälde der 1905 in Dresden ge-gründeten Künstlergruppe „Brücke“.Dazu gehören Werke der Mitbegrün-der Ernst Ludwig Kirchner, ErichHeckel und Karl Schmidt-Rottluffebenso wie solche von Otto Mueller,Emil Nolde, und Max Pechstein.Darüber hinaus wartet die Schau mitArbeiten von Expressionisten ausdem Umfeld der Gruppe auf, etwa

Ernst Barlach, Max Beckmann, FranzMarc und Wilhelm Lehmbruckselbst. Die „Brücke“ markiert denBeginn des Expressionismus, dereinzigen Kunstrichtung, die je vonDeutschland ausging. Ihr Ziel war dieradikale Abkehr von Akademie, zeit-genössischer Kunst und bürgerlicherSelbstgenügsamkeit, ihre ThemenLandschaften, Akte und Gegenstän-de. Die hielten sie unmittelbar, un-verfälscht und ganz subjektiv fest.Dadurch sowie mit intensiven reinenFarben und direkten Formen forder-ten sie die etablierten Sehgewohn-heiten des bürgerlichen Publikums.Lange sei ihnen die Anerkennungverwehrt geblieben, macht der Ku-rator deutlich. Erst 1913, dem Jahrals sich die inzwischen in Berlin an-sässige Gruppe auflöste, erfuhr sieerstmals Zustimmung.

Geblieben sind die Werke – dieAquarelle mit ihren intensiven rei-nen Farben, die feinstrichigen Ra-dierungen, die vielfach kantigenHolzschnitte, die scheinbar flüchtighingeworfenen Zeichnungen. Zu-

mindest jene, die die Nazi-Aktion„Entartete Kunst“ von 1937 überdau-erten. Über die Kunstwerke hinauswartet die Exposition mit Fotos undZeitdokumenten auf. Darunter auchKatalog und eine Preisliste einerLuzerner Auktion, auf der im Juni1939 im Auftrag der Nationalsozia-listen zahlreiche der Kunstwerke ausder Aktion „Entartete Kunst“ verstei-gert wurde. „Ein Ausverkauf desdeutschen Geistes“, bedauert Mück.

Das Kunsthaus Apolda Avantgarde,das seit seiner Eröffnung 1995 bereitsmehr als 300.000 Besucher zählte,öffnet dienstags bis sonntags von10.00 bis 18.00 Uhr sowie montagsnach telefonischer Vereinbarung.

Die Apoldaer Ausstellung „Auf derSuche nach dem verlorenen Para-dies“ will das leihgebende Duis-burger Lehmbruck-Museum selbstsamt dem als Katalog vorgelegtenBestandsverzeichnis 2008 überneh-men.

Mitteldeutsche Zeitgenossen

Nordhausen (bo) „Die Stadt Nord-hausen ist stolz, heute zum 5. Malden Nordhäuser Grafikpreis derIlsetraut Glock-Grabe Stiftung hierim Kunsthaus Meyenburg zu ver-leihen“, sagte die Dezernentin fürBau, Wirtschaft und Umwelt, IngeKlaan, zur Preisverleihung MitteOktober. Dieser Preis ist mittlerwei-le auch über Thüringens Landes-grenzen hinaus be- und anerkannt.

Den mit 1.500 Euro dotierten Preiserhielt in diesem Jahr der WeimarerKünstler Horst Peter Meyer. Er prä-sentiert neue, teils großformatigeKaltnadelradierungen zum Thema„Paare“ das Verhältnis von Mannund Frau und dem damit verbunde-nem Widerstreit von Distanz undVertrautheit. Seine Figuren sindkraftvoll, monumental, aber auchvieldeutig. So auch seine beidenRadierungen zu Christoph MartinWieland, der neben Goethe, Schillerund Herder als bedeutendster Autor

der Zeit der Aufklärung zählt. Einenmit 1.000 Euro dotierten Förderpreisder Kreissparkasse Nordhausen wur-de an den in Braunschweig lebendenKünstler Krysztof Baranski für seineungewöhnlichen Materialdruckeübergeben. Er arbeitet mit gefunde-nen Materialien aus Metall und er-kundet dessen Materialeigenschaf-ten und deren Einwirkungen vonUmwelt und Zeit. Der junge Künstlerund gebürtiger Pole spielt dabei mitWirklichkeit und Abstraktion.

Die Ausstellung zum Grafikpreis prä-sentiert noch bis 25. November die-sen Jahres im Kunsthaus Meyenburgin Nordhausen neben den Preisträ-gern auch Werke der acht bestenKünstler und bietet damit einenQuerschnitt durch zeitgenössischeKunst Mitteldeutschlands. Zu sehensind 80 groß- und kleinformatigeWerke unter anderem von: ErikBuchholz (Gera), Bernd Rückert(Lauscha), Ekkehard Claus Engel-

mann (Jena), Martina Kaul (Wies-baden) oder Sabine Sauermilch(Erfurt). Die ausgestellten Werke zei-gen verschiedene grafische Techni-ken wie Radierung, Holzschnitt,Zeichnungen oder Linoltuschedruck,welche jedoch durch die persönlicheHandschrift des jeweiligen Künstlersgeprägt sind.

Für den Grafikpreis haben sich 138Künstler aus Thüringen, Sachsen,Sachsen-Anhalt, Hessen und Nieder-sachsen beworben. Die Initiativestartete die gebürtige NordhäuserKünstlerin Ilsetraut Glock, die derStadt Nordhausen neben demStiftungskapital für den Grafikpreisauch eine umfangreiche Kunst-sammlung übereignete. Leider wares der jetzt bei Bonn lebendenKünstlerin, aus gesundheitlichenGründen nicht möglich an der Ver-leihung teilzunehmen.

Der mittlerweile 5. Grafikpreis der Nordhäuser Ilsetraut Glock-Grabe Stiftung wurde im Oktober als einziger regelmäßig verliehene Kunstpreis Thüringens verliehen.

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TOURISMUS

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„Zentrales Thema zur touristischen Ver-marktung des Grünen Bandes ist die‚Ruhe‘. Somit wird das Grüne Band im-mer eher ein Nischen- beziehungswei-se Ergänzungsprodukt zu weiteren tou-ristischen Attraktionen der Region sein.Für den Ausbau des sanften Tourismusin Südthüringen ist das Grüne Band einwichtiges Standbein und zugleich eininteressantes Reisemotiv, dass durch diebundesweite Aufmerksamkeit des Pro-jektes sicherlich einige Gäste in dieRegion zieht.“

Christa VeltenMarketingleitung TourismusRegionalverbund Thüringer Wald e.V.

www.thueringer-wald.comTel: +49 (0) 36842 - 529 817

E-Mail: [email protected]

Vom Eisernen Vorhang zum Grünen BandNaturgenuss als Reisemotiv steht beiUrlaubs- und Erholungssuchenden zu-nehmend an erster Stelle. Dies belegtauch eine 2007 durchgeführte Gäste-befragung der Thüringer TourismusGmbH (TTG) unter 500 Internetnutzern.

Auch in einigen schwach entwickel-ten Regionen Südthüringens setztman verstärkt auf sanften, naturna-hen Tourismus. Abseits der bekann-ten touristischen Routen liegt im äußersten südöstlichen Zipfel Süd-thüringens der Ort Heinersdorf. Einaus touristischer Sicht kaum nen-nenswertes, beschauliches Dorf – soscheint es. Doch jetzt wurde die ehe-malige deutsch-deutsche Grenzre-gion um Heinersdorf als eine vondrei Modellregionen ausgewählt, umsie als Erfahrungsraum im KontextNatur-Kultur-Geschichte nachhaltigtouristisch zu entwickeln sowie als na-turnahen und schützenswerten Er-holungsraum erlebbar und wahr-nehmbar zu machen. Dieses Zielverfolgt das Erprobungs- und

Entwicklungsvorhaben „ErlebnisGrünes Band“ im Zeitraum 2007 bis2010. Initiiert und gefördert wird dasehrgeizige Projekt durch das Bundes-amt für Naturschutz mit Mitteln desBundesumweltministeriums undfachlich begleitet vom Bund für Um-welt und Naturschutz Deutschlande.V. (BUND).

Das länderübergreifende Modellpro-jektgebiet umfasst eine Strecke vonrund 120 Kilometern und tangiert dieNaturparks Thüringer Wald, Thürin-ger Schiefergebirge / Obere Saale so-wie den Frankenwald. Um den Tou-rismus in diesem ehemaligenGrenzstreifen nachhaltig zu entwi-ckeln, wollen die regionalen PartnerRegionalverbund Thüringer Walde.V. sowie Frankenwald Tourismusbuchbare, attraktive touristische An-gebote kreieren. Geplant ist unteranderem auch der Ausbau von Rad-und Wanderwegen. An speziell aus-gewiesenen Informationspunktenkönnen sich Gäste dann über Ge-

schichte und Natur informieren odersich einen „Audio-Guide“ ausleihen.Diese Geräte dienen der Orientierungauf den Erlebnis-Routen. An beson-ders geschichtsträchtigen „Point-of-Interests“, zu denen auch das süd-thüringische Heinersdorf zählt, kannder Audio-Guide-Hörer auch Tondo-kumente von Zeitzeugen abspielen.Im Jahr 2009 rückt das Projekt„Erlebnis Grünes Band“ in den Mit-telpunkt der Vermarktungsaktivitä-ten der Deutschen Zentrale für Tou-rismus (DZT). Der 20. Jahrestag desMauerfalls ist Schwerpunktthema ei-ner bundesweiten und internationa-len Öffentlichkeitsarbeit. Der „Grüne-Band-Tourismus“ soll als Impuls-geber für eine nachhaltige Land-wirtschaft, Handel und Handwerkdienen und damit die regionale Wert-schöpfung steigern – gute Perspek-tiven also für eine zukunftsfähigeRegionalentwicklung. (as)

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