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Mitbauen an der Arbeitswelt von morgen GEWERKSCHAFTSTAG Gerichtsurteil Nach Treppensturz: Rich- ter stärken Versicherungsschutz im Homeoffice R Seite 22 Rentenumfrage Große Mehrheit ist sich sicher: Arbeiten bis 67 geht nicht R Seite 10 Mitgliederzeitung der IG Metall | Jahrgang 70 | Januar-Februar 2019 | D 4713 R Seite 28 Herzlich willkommen! Hier findest Du wichtige Infos rund um die IG Metall metall zeitung

XKIQZ - igmetall-dresden-riesa.de

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Mitbauen an derArbeitswelt von morgen

GEWERKSCHAFTSTAG

Gerichtsurteil Nach Treppensturz: Rich-

ter stärken Versicherungsschutz im Homeoffice

R Seite 22

Rentenumfrage Große Mehrheit ist sich

sicher: Arbeiten bis 67 geht nicht

R Seite 10

Mi t g l i e d e r ze i t u ng de r I G Me t a l l | J a h r g ang 70 | J anua r - Feb rua r 2019 | D 47 13

R Seite 28

Herzlich willkommen! Hier findest

Du wichtige Infos rund um die IG Metall

metallzeitung

Page 2: XKIQZ - igmetall-dresden-riesa.de

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>INHALT

4 Körperliche Belastung Immer noch schädigen zu viele ihre

Gesundheit durch schwere Arbeit. Eine Initiative will das ändern.

6 Hannover Messe Metallerinnen und Metaller können

kostenlose Eintrittskarten bekommen.

7 Interview Alexander Liebler ist erst 23 und schon Vorsitzenderdes Betriebsrats.

8 Tarifvertrag durchgesetzt Mehr Geld und mehr Urlaubfür die Beschäftigten von Daimler-Dienstleister Lorel in Bremen.

10 Umfrage Eine große Mehrheit lehnt Pläne zur Anhebung desRenteneintrittsalters ab.

Jetzt mitmachen und gemeinsam dieArbeitswelt von morgen gestalten

Für die künftige Arbeit der IG Metall wird 2019 ein wichti-

ges Jahr: Auf dem Gewerkschaftstag im Oktober beraten

und beschließen fast 500 gewählte Vertreterinnen und

Vertreter aus ganz Deutschland die Arbeitsschwerpunkte

für die nächsten vier Jahre. Ab sofort kann sich jedes

Mitglied der IG Metall in diese Debatten einbringen.

Dazu hat der Vorstand der IG Metall ein Debattenpapier

verfasst, das wir dieser Ausgabe beigeheftet haben.

17 Gewerkschaftstag Die Vorbereitungen sind in vollem Gange.Kernthemen, Termine und Tagesordnung liegen jetzt vor.

18 Im Gespräch Detlef Scheele, Chef der Bundesagentur fürArbeit, über das neue Gesetz zur Weiterbildung.

19 Brückentage Mehr Freizeit am Stück durch geschicktePlanung: Wir zeigen, wie es geht.

20 Wie wird 2019? Metallerinnen und Metaller erzählen,was sie vom neuen Jahr erwarten.

22 Recht so Ein Urteil des Bundessozialgerichts stärkt denUnfallschutz für Beschäftigte im Homeoffice.

23 Urteil Die Arbeitsagentur muss Einkünfte aus einerbezahlten Freistellung bei der Bemessung des Arbeitslosengeldseinbeziehen.

24 Ratgeber Mütterrente, Mindestlohn, Kindergeld:Das ändert sich 2019 – ein Überblick.

25 Buch zu gewinnen Wir verlosen 20 Exemplare des Bildbands»Der letzte Guss« an die Leser der metallzeitung.

26 Beruflich weiterkommen Alles, was Ihr zum ThemaWeiterbildung wissen müsst.

27 Ausbildung Der neue Metall-Tarifvertrag macht es möglich:So nutzt Ihr den freien Tag zur Prüfungsvorbereitung richtig.

28 Aus den Bezirken

30 Lokales/Karikatur

31 Rätsel/Impressum

dass die junge Generation dafür zustark belastet würde.

Wenn Pensionsberechtigtehöhere Bezüge erhalten, hört mannichts – die werden ja von derSteuer bezahlt. Das trifft aber dochalle, auch die junge Generation.Bitte, liebe Gewerkschaft, setz dichfür eine ordentliche Reform ein,damit alle arbeitenden Menscheneine gerechte Rente erhalten.Martin Roßmann, Oberreute

Steuerzahler trägt Verlustemetallzeitung 12/2018

»Marktgläubigkeit macht blind«

Sie erwähnen, dass die Steuerzahler68 Milliarden für die Bankenret-tung zahlenmussten. Die Gewinne,die die Banken früher durch ihreriskanten Geschäfte erzielt haben,kamen den Anteilseignern zugute.Die Verluste wurden den Steuer-zahlern aufgebürdet.Hartmut Strohm, per E-Mail

>LESERBRIEFE

E-Auto schützt Klima nichtmetallzeitung 12/2018

»Was die IG Metall bewegt«

Elektromobilität ist kein Beitragzum Klimaschutz, sondern alleinzur Luftreinhaltung. Bei der Pro-duktion von Elektrofahrzeugen fal-len so viele klimaschädliche Gasean, dass ein Fahrzeug, je nach Stu-die, 80000 bis 150000 Kilometerbewegt werden muss, um diesen»Rucksack« auszugleichen. DieBundesregierung sollte den Ausbauder regenerativen Energien nichtbremsen, sondern forcieren, damitElektrofahrzeuge wenigstens imBetrieb klimaneutral sind.Reinhard Muth, Althütte

Fass aufgemachtmetallzeitung 10/11/2018

»Aktion für gute Renten«

Bei einer Rentenerhöhung von zweibis drei Prozent wird in der Presseimmer ein großes Fass aufgemacht,

>REDAKTIONSSCHLUSS DIESER AUSGABE:14. Dezember 2018

Tarifverhandlungen Zeit für

mehr Geld in der Stahl- und Textil-

industrie. Doch die Arbeitgeber

zieren sich.R Seite 11

Interview Ein neues Gesetz schafft

neue Möglichkeiten für die berufliche

Qualifizierung. Der Chef der Arbeitsagen-

tur erläutert sie im Gespräch.R Seite 18

Foto:booblik_uk/iSock

Foto:privat

Foto:OliverBerg/dpa/pa

12TITEL

Titelillustrationen:Tcmake_photo,

OksanaLatysheva,aimage/alle:iStock

An Karneval, Fasching oder Fast-nacht scheiden sich die Geister.Diese Metaller haben offensichtlichSpaß. Wenn auch Ihr an den tollenTagen verkleidet um die Häuser ziehtund etwas von der IG Metall dabeihabt, schickt uns ein Foto von Euch!Mit etwas Glück erscheint Euer Fotoin der nächsten Ausgabe.

metallzeitungJanuar / Februar 2019

>AUFRUF

Page 3: XKIQZ - igmetall-dresden-riesa.de

3

Wir waren alle schockiertmetallzeitung 12/2018

»Ein Mosaikstein gegen Apartheid«

Damals war ich aktiver Metaller.Zu einem Seminar in Lohr Endeder 80er-Jahre brachte der dama-lige Vorsitzende Franz Steinkühlerzehn Südafrikaner mit. Über eineSimultananlage konnten wir unsmit den Kollegen verständigen.

Wir waren alle schockiertüber das, was wir hörten zu denArbeitsbedingungen in deutschenFirmen in Südafrika.

Dieses Seminar hat mich da-mals tief bewegt, weil man sichohne Dolmetscher von Mann zuMann unterhalten konnte.Karlheinz Bentz, Neunkirchen

>FRAGE & ANTWORT

>GEWONNEN

Weiterbildung Welche Möglich-

keiten habe ich? Welche passt zu mir?

Wie kann ich das finanzieren?

Die wichtigsten Tipps.R Seite 26

Ratgeber Neues Jahr, neue

Gesetzeslage: Was sich für Beschäf-

tigte 2019 ändert, übersichtlich

zusammengefasst.R Seite 24

Illustration:StephanieBrittnacher

Foto:shironosov/iStock

Ralf Fischbach per E-Mail

Antwort: Die metallzeitung wird soumweltfreundlich wie möglich her-gestellt und versendet – in der Regelohne Umhüllung. Nur in absolutenAusnahmefällen und nur bei einemBruchteil der Auflage lässt sich eineUmhüllung nicht vermeiden, etwawenn eine Beilage wie der Taschen-kalender gegen herausfallen gesi-chert werden muss, um den Trans-portvorschriften derDeutschen Postzu entsprechen. Wir sind mit unse-ren Dienstleistern im Gespräch mitdem Ziel, noch umweltfreundli-chere Lösungen zu finden.

metallzeitungJanuar / Februar 2019

Die Mitmachgewerkschaft

Debattenpapier Bei der IG Metall wird Beteili-gung großgeschrieben. Auch wenn es darum geht,den Kurs der nächsten vier Jahre zu bestimmen.

Solidarität baut auf Beteiligung.UnsereMitglieder sind keine blindenJasagerund siewartenauchnicht aufAnsagen. Siewollenmitmischen,wenn es darumgeht, dass die IGMetallAntworten auf dieHerausfor-derungendesGegenwartskapitalismus findet.Dabei habenwir ein ge-meinsames Ziel: gute Arbeits- und Lebensbedingungen für alle.Darum wird es auch gehen, wenn wir im Oktober auf dem Gewerk-schaftstag inNürnberg die programmatischen Leitlinien und dasAr-beitsprogramm der IGMetall für die nächsten vier Jahre debattierenund beschließen. Auch hier ist für uns die Beteiligung derMitgliedervon höchster Bedeutung. Mehr noch: Es sind gerade die vielfältigenDiskussionen in Vertrauensleutekörpern, Ortsvorständen, Delegier-tenversammlungen und weiteren gewerkschaftlichen Gremien, dieunsere Gewerkschaft so lebendigmachen. Diese breite Diskussion istBasis unseres Erfolgs. Das hat auch die letzte Tarifrunde gezeigt.

Debattenpapier Um diese Diskussionen anzuregen, hat derIGMetall-Vorstand auch vor diesemGewerkschaftstag ein Debat-tenpapier erarbeitet. Dabei haben wir uns an Leitfragen orientiert:In welche Richtung müssen wir gehen? Wo wollen wir wie han-deln?Welche Themen wollen wir besonders in den Blick nehmen?Und damit sich alle Mitglieder mit ihrer Meinung und vielenguten Ideen einbringen können, liegt das gesamte Dokument die-ser Ausgabe der metallzeitung bei. Hier finden sich auch alle In-formationen, wie der Beteiligungsprozess konkret abläuft.

Vor uns liegt nach einem erfolgreichen Jahr 2018 ein span-nendes Jahr 2019 mit großen Anforderungen für die IG Metall –in Arbeitswelt und Gesellschaft, Es gilt, auch diese Herausforde-rungen zu meistern. Solidarisch, kompetent und handlungsstark.

Foto:FrankRumpenhorst

Jörg Hofmann, Erster Vorsitzender der IG Metall

>EDITORIAL

Buch-Verlosung IIJe ein Buch »Beste Bilder« geht an:

Patricia Bäuerle, St. Märgen

Markus Bickel, Rheine

Thea Berling, Geesthacht

Goran Cirkovic, Zirndorf

Patrick Himstedt, Mühlheim

Jürgen Mähl, Eberswalde

Julia Palm, Bruchmühlbach-Miesau

Birgit Reuter, Bochum

Monika Schneider, Ruppichteroth

Andreas Schuh, Hamburg

Dezember-RätselLösungswort: »Silvester«

1. Preis: Mutlu Koca, Salzgitter

2. Preis: Franziska Prüß, Plattenberg

3. Preis: David Peterka, Mannheim

Buch-Verlosung IJe ein Buch »Schnauze, Alexa!« geht an:

Julia Buhrmester, Hille

Mario Dohmeyer, Neuenkirchen

Tilman Grote, Waabs

Karin Schmied, Bremerhaven

Warum wird die metallzeitungmanchmal in Kunststofffolieeingeschweißt zugestellt?

Page 4: XKIQZ - igmetall-dresden-riesa.de

4

Manchmal, wenn man auf Technologie-messen umherschweift oder Diskussionenzur Digitalisierung verfolgt, könnte manglatt glauben, diese schöne, smarteArbeits-weltminimiert schwere körperlicheArbeit,achwas: schafft sie kurzerhand komplett ab.Physische Belastungen gehören bald schonder Vergangenheit an. Alles, was übrigbleibt, ist sanftes Tablet-Wischen, ist un-merkliches Tasten-Drücken, ist leisesSprechen. Körperlich belastende Arbeitenübernehmen die Roboter.

Die Realität sieht anders aus undwirdnicht so bald vergehen. Heben, halten, tra-gen, schieben, ziehen, den Rücken verdre-hen, arbeiten über Kopf, in der Hocke,kniend, schwereGewichte bewegen, immerwieder dieselbe Bewegung ausführen: Dasgehört zumArbeitsalltag vieler Menschen.

Belastungen reduzieren Übermäßigekörperliche Belastungen aber, das ist belegt,führen zu gesundheitlichen Beschwerden.Häufiges Heben, Halten, Tragen etwakann Rückenschmerzen verursachen. »DiekörperlichenBelastungen sindnachwie vorzu hoch. Und auch die Digitalisierungist kein Selbstläufer zur Verbesserung derArbeit«, sagt Hans-Jürgen Urban, ge-schäftsführendes Vorstandsmitglied derIG Metall. »Wer den Beschäftigten die›Knochenjobs‹ ersparenwill,muss sich ein-mischen, Belastungen ermitteln undMaß-nahmen zum Abbau durchsetzen. Wiedas gehen kann, zeigt die Initiative ›Run-ter mit der Last‹«.

Die Initiative will, dass körperlicheBelastungen zum Thema werden – in denBetrieben, wie im Arbeitsschutz selbst.Breite Vernetzung ist Voraussetzung dafür,betriebliche Aktivitäten voranzutreiben:Die Gefährdungsbeurteilung muss, wievomArbeitsschutz vorgeschrieben, in allenBetrieben umgesetzt werden. Langfristigsollen die rechtlichen Instrumente für diebetrieblichen Praktiker überprüft und eineWeiterentwicklung angestoßen werden.

[email protected]

metallzeitungJanuar/ Februar 2019

Runter mit der Last!Zahlen – Daten – Fakten Der volkswirtschaftliche Schaden, der durch übermäßige körperliche

Belastung während der Arbeit entsteht, ist gewaltig: Im produzierenden Gewerbe (ausgenommen

Baugewerbe) treten die Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems und des Bindegewebes am häufigsten auf.

Sie führten allein im Jahr 2016 zu 43,2 Millionen Arbeitsunfähigkeitstagen.

16 Prozent der Beschäftigten müssen

bei ihrer Arbeit fast die ganze Zeit, weitere

37 Prozent ab und an bis oft die immer gleichen

Hand- oder Armbewegungen ausführen.

39,6 Prozent aller Beschäftigten

waren in den vergangenen

zwölf Monaten während der Arbeit

körperlich erschöpft.

Illustration:adekvat/iStock

Page 5: XKIQZ - igmetall-dresden-riesa.de

5metallzeitungJanuar / Februar 2019

Jeder Dritte Beschäftigte (exakt 30 Prozent)

muss sehr häufig oder oft körperlich

schwer arbeiten, also zum Beispiel schwer heben,

tragen oder stemmen.

Laut Arbeitsschutzgesetz müssen Arbeitgeber eine Gefährdungsbeurteilung

in den Betrieben vornehmen. Nur in jedem dritten Betrieb

aber (35,1 Prozent) findet sie zur Ermittlung von schwerer

körperlicher Belastung tatsächlich statt.

50,8 Prozent aller Beschäftigten hatten in

den vergangenen zwölf Monaten während

der Arbeit Schmerzen im unteren Rücken

beziehungsweise im Kreuz.

55,4 Prozent aller Beschäftigten

hatten in den vergangenen zwölf

Monaten während der Arbeit Schmerzen

im Nacken-Schulter-Bereich.

52 Prozent der Beschäftigten geben an, dass sie

sehr häufig oder oft bei ihrer Arbeit eine ungünstige

Körperhaltung einnehmen müssen. Dazu gehören

Arbeiten in der Hocke, im Knien, Arbeiten über Kopf,

langes Stehen oder Sitzen.

Page 6: XKIQZ - igmetall-dresden-riesa.de

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Mitglieder der IGMetall können wieder kostenlosdie HannoverMesse besuchen. Die weltgrößte In-dustriemesse findet vom 1. bis 5. April 2019 inHannover statt. Mit dem Leitthema »IntegratedIndustry – Industrial Intelligence« stellen die Ver-anstalter die zunehmende Bedeutung vonKünst-licher Intelligenz und maschinellem Lernen inder Industrie sowie in der Energiebranche inden Mittelpunkt der Messe.

Der Infostand der IGMetall ist in Halle 19im Bereich »job and career«. Neben Vorträgen zuEinstiegsgehältern und Regelungen im Arbeitsver-trag gibt es dort Tipps undBeratung rund umdie Be-werbung, den Arbeitsvertrag und zu Tarifverträgen.

Wer an einem E-Ticket interessiert ist, meldetsich bei seiner zuständigen Geschäftsstelle.

igmetall.de/vor-ort

Erreichbarkeitist Liebestöter

Wer in der Freizeit für die Firmaerreichbar ist, gefährdet die eigenePartnerschaft. Das zeigt eineStudie der Hans-Böckler-Stiftung.Erreichbarkeit nach Feierabendoder amWochenende macht dem-nach nicht nur die Betroffenenselbst unzufriedener. Auch bei Part-ner oder Partnerin steigt die Unzu-friedenheit. Dabei spielt es keineRolle, ob Beschäftigte freiwilligE-Mails checken und telefonierenoder ob sie das müssen. Die Part-nerschaft leidet in beiden Fällen.

igmetall.de/erreichbarkeit

Beschäftigte erstmals mit Tarif

Seit Januar 2016 hat die IG Metall rund 150 000 Beschäf-

tigte in 556 Betrieben erstmals in die Tarifbindung geholt.

Zuvor galten dort keine Tarifverträge. Die Beschäftigten or-

ganisierten sich in der IG Metall, wählten Tarifkommissionen,

erreichten Verhandlungen mit dem Arbeitgeber und setzten

schließlich Tarifverträge mit besseren Arbeitsbedingungen

durch. In vielen Fällen mussten sich die Beschäftigten mit

Warnstreiks oder Streiks ihren Tarif erkämpfen. Hinter-

gründe, Beispiele und Wege zur Tarifbindung:

igmetall.de/tarifbindung

Große Ungleichheit

In Deutschland konzentrieren sich 88,2 Prozent

des Nettovermögens auf gerade mal ein Prozent

der Bevölkerung, berichtet der DGB. In anderen

Ländern verteilt sich das Vermögen besser. In

Frankreich besitzen die besonders Betuchten

»nur« 72 Prozent, in Italien 68 und Japan »nur«

56 Prozent.

150 000

88,2Zölle schaden auch USA

300 Millionen US-Dollar (264 Millionen Euro)

Mehrkosten sind General Motors (GM) laut

Medienberichten durch Einfuhrzölle auf Aluminium

und Stahl entstanden. Sie sind einer der Gründe

dafür, dass GM in den USA und Kanada fast 15 000

Menschen entlässt und 5 Fabriken schließt.

300

metallzeitungJanuar / Februar 2019

Freier Eintritt zur Hannover Messe 2019Metallerinnen und Metaller erhalten kostenlose Tickets zur Industriemesse.

Der Voucher ist kein Ticket, das zum

Einlass berechtigt, sondern muss mit

dem dort angegebenen Vouchercode

vor dem Messebesuch durch die

Internetregistrierung in ein E-Ticket

umgewandelt werden.

Page 7: XKIQZ - igmetall-dresden-riesa.de

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Alex, Du bist gerade zum Betriebsrats-vorsitzenden bei Vacuubrand in Wert-heim gewählt worden. Warum machstDu das, mit gerade mal 23 Jahren?Alexander Liebler: Mein Vorgänger imAmt ist zurückgetreten. Und wir habenden Betriebsrat gerade vor einem Jahrgegründet. Für mich war klar, dass ichjetzt Verantwortung übernehmenmuss.Ich habe mich schon immer gerne fürandere engagiert, im Sportverein, imKarnevalsverein oder bei der SPD. Einermuss es machen. Und ich habe dieChance, etwas zu bewegen.

Was willst Du bewegen? Was mussbesser werden bei Euch im Betrieb?Liebler: Unsere Beschäftigten wollenbesser und gerechter bezahlt werden.Wir haben keinen Tarif. Die Löhne liegenteilweise deutlich unter demMetalltarif.Zudem wünschen sie sich Qualifizierungund Altersteilzeit. Das zeigen dieErgebnisse einer Befragung, die wir alsBetriebsrat durchgeführt haben.

Bist Du voll anerkannt in der Beleg-schaft und bei der Geschäftsführung?Schließlich bist Du noch sehr jung.Liebler: Bei meinen Rundgängen im Be-trieb kommen immer Kolleginnen undKollegen auf mich zu, besonders seit ichVorsitzender bin. Ich kenne fast alle 250Beschäftigten hier. Die Geschäftsführungfindet es toll, dass ich so jung bin. DieFrage ist, ob das auch so bleibt. Im erstenMonatsgespräch als Vorsitzender habe ichsachlich, aber beharrlich unsere Stand-punkte als Betriebsrat vertreten.

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Fragen anAlex Liebler3

Alexander Liebler, 23, neuer Betriebsrats-

vorsitzender bei Vacuubrand in Wertheim.

Betriebsrat Alexander Liebler,23, ist Deutschlands jüngsterBetriebsratsvorsitzender. Er willin seinem Betrieb etwas bewegen.

»Wo kommen Eure Großeltern ursprünglichher?« Die Frage stand über großen Landkarten,die IG Metall-Vertrauensleute von Daimler inUntertürkheim und an anderen Standorten vorden Kantinen aufgestellt hatten. Kolleginnenund Kollegen steckten auf dem Weg zum Mit-tagessen Nadeln in die Regionen ihrer Vorfah-ren. Nach drei Tagen verteilten sie sich fast überdie gesamteWeltkarte. Die Vertrauensleute woll-ten zeigen, wie international die Belegschaft ist»und die Kolleginnen und Kollegenmiteinanderins Gespräch bringen«, erläutert Vertrauens-mann Ralph Jenschke die Initiative, zu der auchandere Mitmachelemente und Videoporträts

deutscher und ausländischer Kolleginnenund Kollegen gehörten. Und das sei ihnenauch gelungen. Mit ihrer Aktion wollten dieVertrauensleute die Devise der Interkulturel-len Wochen im eigenen Betrieb mit Lebenfüllen: »Vielfalt verbindet«. »Menschen, diesich besser kennen, können sich besser ver-stehen und gegenseitig wertschätzen.«

Bei Daimler in Untertürkheim arbeitenMenschen aus 90 Ländern. »Und wir arbei-ten gut zusammen«, sagt Ralph Jenschke. DieVertrauensleute haben einen Bericht überihre bunte Belegschaft geschrieben, Über-schrift: »Wir sind 90 – wir sind eins«.

»Wir sind 90 – wir sind eins«Vertrauensleute von Daimler bringen ihre internationale Belegschaft zusammen.

Bei Daimler haben Beschäftigte mit Nadeln markiert, woher ihre Vorfahren kommen.

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metallzeitungJanuar / Februar 2019

Bei derAngleichung derArbeitszeit in der ostdeutschenMetall- undElektroindustrie an denWestenist die IGMetall ein gutes Stück vorangekommen.Derzeit gelten inOstdeutschland immer noch ta-riflich 38 statt 35 Stunden in derWoche – und das 29 Jahre nach demMauerfall.

Die IG Metall will das ändern. Mit dem Verband der Metall- und Elektroindustrie in Berlin-Brandenburg (VME) hat die IG Metall nun Eckpunkte vereinbart. Danach könnten die Verhand-lungen zurAngleichung derArbeitszeit im Januar beginnen.Die endgültige Entscheidung über ihrePosition wollen die Arbeitgeber allerdings erst Ende Januar treffen.

»Wir gehen davon aus, dass mächtige Arbeitgeberverbände aus dem Westen gegen die Ver-handlungen über eine tariflicheAngleichungOst interveniert haben«,meintOlivierHöbel Bezirks-leiter der IG Metall für Berlin, Brandenburg und Sachsen. »Wenn die Arbeitgeber diesen Wegversperren, werdenwir unser Ziel Betrieb für Betriebweiterverfolgen.«Vom14. bis 22. Januarmachtdie IGMetallmit Aktionen in denBetriebenDruck.Metallerinnen undMetaller in vielen BetriebeninWestdeutschland wollen die Kollegen in Ostdeutschland unterstützen.

igmetall-bbs.de

Angleichung der Arbeitszeit im Osten rückt näher

Page 8: XKIQZ - igmetall-dresden-riesa.de

Foto:IG

Metall

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Lohnwachstumhinkt

Weltweit steigen die Löhnezu langsam. Das berichtetdie Internationale Arbeits-organisation (ILO). Dem-nach wuchsen die Real-löhne global zuletzt um1,8 Prozent. 2016 warenes noch 2,4 Prozent. Inden Industrienationen derG20 legten die Löhne 2017nach Abzug der Inflationum 0,4 Prozent zu. In derdeutschen Metall- undElektroindustrie steigendie Löhne deutlich stärker.Allein der jüngste Tarifab-schluss brachte ein Plusvon 4,3 Prozent (Inflati-onsrate: 1,4 bis 2,5 Prozentim Jahresverlauf 2018).

igmetall.de/tarife

Opfer wollenSchadensersatz

In Dortmund wird überdie Klage von Opferneines Brands in der Tex-tilfabrik Ali Enterprisesin Karachi verhandelt.Bei dem schwersten Un-glück in der GeschichtePakistans verbranntenTextilbeschäftigte bis zurUnkenntlichkeit. 259Menschen starben, 50wurden teils schwerverletzt. Entzündet hattesich der Brand an einemBallen Jeans. Weil dieFenster vergittert warenund Notausgänge fehlten,wurde das Gebäude zurtödlichen Falle. Jetzt kla-gen vier Betroffene gegenden Textildiscounter KiK.Sie fordern 30 000 EuroSchmerzensgeld. KiK warder Hauptauftragnehmervon Ali Enterprises. Vielefordern jetzt für Pakistanein ähnliches Abkommenwie in Bangladesch. Eshat deutliche Verbesse-rungen bei Brandschutzund Gebäudesicherheitgebracht und Unfälleverringert.

Nach dem Einsturz der TextilfabrikRana Plaza in Bangladesch, beidem über 1100 Menschen umka-men, setzten die Gewerkschaftsför-derationen IndustriALL und UniGlobal das Abkommen durch underzielten spürbare Verbesserungenin 1600 Fabriken. Durch eine Auf-

Das Abkommen für Brandschutzund Gebäudesicherheit in Bangla-desch, auch bekannt als Bangladeshaccord, ist gefährdet. Bislang kon-trollierten unabhängige ausländi-sche Experten die Einhaltung. Nunwill die Regierung die Kontrollen inden Fabriken übernehmen.

kündigung des Abkommens wür-den diese Fortschritte zunichte ge-macht. Jörg Hofmann, Erster Vor-sitzender der IG Metall undPräsident von IndustriALL GlobalUnion, setzt sich deshalb dafür ein,dass das Abkommen fortgeführtwird.

Kündigung wäre katastrophalGewerkschaften für Fortsetzung des Bangladesch-Abkommens

Drei bis fünf Prozent mehr Geld im letz-ten Jahr, 2019 noch einmal so viel, zweiTage mehr Urlaub, mehr Urlaubs- undWeihnachtsgeld. Für die Beschäftigtendes Daimler-Dienstleisters Lorel in Bre-men hat es sich gelohnt, dass sie mit derIGMetall einen Tarifvertrag durchgesetzthaben.

Auch die Leiharbeiter bei Lorel pro-fitieren. Sie erhalten die Branchenzu-schläge der IG Metall für die Metall- undElektroindustrie, wodurch ihre Löhne inwenigen Monaten auf das Niveau derStammbeschäftigten steigen. Das ist nichtselbstverständlich: Viele industrienaheDienstleister zahlen die Zuschläge nicht,obwohl sie das laut Bundesarbeitsgerichtmüssten. Bei Lorel gibt es die Zuschläge si-cher nach Tarif.

Zudem sind gemäß Tarifvertrag ge-rade rund 80 Leiharbeiter übernommenworden. »Von Beginn an war für uns klar,dass wir nur unterschreiben, wenn die

Leiharbeiter mit drin sind«, erklärt der Be-triebsratsvorsitzende Christian Walter-Tschersich. »Wir sitzen alle in einemBoot. Wir arbeiten täglich zusammen.Und auch die Leiharbeiter standen bei un-seren Warnstreiks mit vor dem Tor.«

Solidarisch vernetzt All das konnten dieLorel-Beschäftigten nur erreichen, weil siesich in der IG Metall organisierten. DieWarnstreiks wurden von anderen Metall-Betrieben unterstützt.

Zudem treffen sich die Lorel-Be-triebsräte regelmäßigmit Betriebsräten an-dererDaimler-Dienstleister und vonDaim-ler selbst im »Just-in-Time«-Arbeitskreisder IG Metall Bremen. »Wir sind sehr gutvernetzt. Wir kennen die Zahlen, die An-forderungen vonDaimler und die SituationderMitbewerber um die Aufträge«, erklärtLorel-Betriebsrat Walter-Tschersich. »Dasist für uns überlebenswichtig, um bei Ge-sprächen kompetentmitreden zu können.«

Daimler-Dienstleister Lorelübernimmt LeiharbeiterLorel-Beschäftigte erkämpfen Tarifvertrag: mehr Geld und Leiharbeiter an Bord.

Für mehr Geld und

mehr Urlaub: Demo

beim Daimler-Dienst-

leister Lorel.

metallzeitungJanuar / Februar 2019

Page 9: XKIQZ - igmetall-dresden-riesa.de

Digitalisierung Künstliche Intelligenz zieht in Büros ein, Algorithmen übernehmen immermehr Tätigkeiten. Beschäftigten kann das Chancen bieten – wie das Beispiel Ford zeigt.

Arbeiten im digitalen Büro

9metallzeitungJanuar / Februar 2019

Einen Fehler, sagt Jörg Parsenow, einen Fehlerdürfe man nun nicht machen und annehmen,nur weil hier keine großen Geräte herumstehen,keine Maschinen, keine Apparate, keine Robo-ter, die blinken, surren, greifen, sei das alles nichtwichtig, nicht weiter dramatisch. »Algorithmensind unsichtbar, ja, aber das heißt nicht, dass siedie Arbeit der Kolleginnen und Kollegen nichtverändern. Das tun sie. Und sie werden es in Zu-kunft noch viel tief greifender und grundlegen-der tun«, sagt der 48-Jährige. »Unsere Aufgabeals Betriebsrat ist es, digitale Technologie im Sinnder Beschäftigten zu gestalten.«

Bei Ford in Kölnmachen sie genau das. Erstvor Kurzem hat der Gesamtbetriebsrat eine Be-triebsvereinbarungmit demArbeitgeber verhan-delt, die den Einsatz von Softwarerobotern, von»robotergesteuerter Prozessautomatisierung«(RPA) regelt. Robotergesteuerte Prozessautoma-tisierung, das klingt sperrig, kompliziert. Ge-meint ist damit die Automation von sich wieder-holenden, standardisierten Aufgaben, gemeintsind damit Softwaresysteme, die vor allem im in-direkten Bereich, in den Büros eingesetzt werdenund die dort Tätigkeiten übernehmen, die zuvordie Beschäftigten erledigt haben.

Die Programme nehmen beispielsweise ei-genständig Kundeninformationen in Datenban-ken auf, sie lösen Zahlungen aus, sie gleichenPersonaldaten ab, sie sortieren, bearbeiten, ar-

Beschäftigten. Und natürlich gibt es auch Risikenbeim Einsatz von RPA: Tätigkeiten können ganzentfallen, Rationalisierung ist prinzipiell möglich,ebenso Leistungs- und Verhaltenskontrolle. »Dasist bei uns ausgeschlossen«, sagt Jörg Parsenow.»Wir haben darauf geachtet, dass für die Beschäf-tigten keine Nachteile entstehen.«

In der Betriebsvereinbarung ist geregelt, dasswährend des jeweiligen Pilotprojekts keine Um-gruppierung erfolgt, sich also am Gehalt des Be-schäftigten nichts ändert und dass jegliche Leis-tungs- und Verhaltenskontrolle ausgeschlossenwird. »Auch um das zu gewährleisten, haben wirdafür gesorgt, dass die Softwareroboter eine eigeneIDbekommen.« Jederzeit ist also nachvollziehbar,welcheTätigkeit von einemMenschen undwelchevon einer Maschine ausgeführt wurden – aufdiese Weise ist sichergestellt, dass die Kollegin-nen und Kollegen nicht für Fehler der Softwarezur Rechenschaft gezogen werden können.

»Die Regelungen sind wichtig weil sie Si-cherheit geben«, sagt Jörg Parsenow, »aber Sicher-heit alleine genügt nicht.« Eswerde darauf ankom-men, nicht nur für Schutz und Entlastung zusorgen, sondern auch sicherzustellen, dass dieKol-leginnen und Kollegen an höherwertige Tätig-keiten herangeführt werden. »Dafür brauchensie Qualifikation und Freiräume, um sich wei-terzuentwickeln.«

[email protected]

chivieren E-Mails. Sie können also bereits heuteeine ganze Menge. Und sie werden in Zukunftnoch sehr viel mehr können. Wo das alles endenwird? »Ach«, sagt Jörg Parsenow, »dasweiß keinerso genau. Aber es geht hier auch nicht darum, ir-gendwelche düsterenZukunftsvisionen zumalen.Es geht darum, die Chancen, die sich mit demEinsatz solcher Systeme verbinden, zu nutzen.«

Neue Freiräume Die Vorteile liegen auf derHand:Wenn Softwaresysteme einfache, sich stän-dig wiederholende Aufgaben übernehmen, wennetwaBeschäftigte nichtmehr langwierig, undhäu-fig eben auch langweilig, Daten eingeben, Datenerfassen müssen, dann haben sie Zeit für höher-wertige, interessante Tätigkeiten. »Viele diesersich wiederholenden Tätigkeiten sind nicht wirk-lich anspruchsvoll, sondern eher belastend«, sagtJörg Parsenow. »Wir haben hier eine Menge Re-ports und Statistiken, die erstellt und ausgewertetwerden müssen. RPA überführt nun Daten ausunterschiedlichen Systemen, fügt sie zusammen,aggregiert sie«. Diese Hilfe sei sehr willkommen.»Der testweise Einsatz imFinanzbereich sowie imErsatzteilzentrum zeigt, dass RPA dazu beitragenkann, Arbeitsverdichtung zu reduzieren und dieQualität von Tätigkeiten zu erhöhen.«

Von alleine vollziehen sich diese Chancenallerdings nicht – elementar hierfür etwa istgute Qualifizierung undWeiterentwicklung der

Die Digitalisierung hält Einzugauch in die Büros. Ist das eineBedrohung oder eine Chance?Christiane Benner: Computer oderSoftware für Projektmanagement gibtes schon lange. Aber Prozessautoma-tion und selbstlernende Programmebringen eine neue Qualität. Routinetä-tigkeiten fallen weg. Dadurch kann esmehr Zeit für Kunden geben oder fürZusammenarbeit in Teams. BeimMit-einander vonMensch undMaschinemuss der Mensch den Takt angeben.

Wie gelingt eine gute Gestaltungder Digitalisierung?Benner: Mit unserem Transforma-tionsatlas (siehe metallzeitung 12/2018,Seite 13) bekommen wir einen Über-

Christiane Benner istZweite Vorsitzende der IG Metall.

blick über die Veränderungen durchDigitalisierung. Vielleicht haben wirzukünftig mehr Community Manager,Datenanalysten oder mehr Beschäf-tigte im Kunden-Beziehungs-Manage-ment. Die Arbeitgeber müssen alleBeschäftigten mitnehmen und Frei-räume für Qualifizierung bieten. Ar-beit einfach nur verlagern oder auto-matisieren? Das machen wir nicht mit.

Eine neue Qualität

Foto:FrankRumpenhorst

Foto:anyaberkut/iStock

Page 10: XKIQZ - igmetall-dresden-riesa.de

Hans Hennrich hat alles genau durchge-rechnet: Er ist jetzt 58. Noch drei Jahre,dann kann er 45 Versicherungsjahre beider Rentenversicherung vorweisen. Dochin Rente gehen kann er dann noch nicht.Das ginge frühestens mit 63. Und auchdann nur mit hohen Rentenabschlägen.Die kann und will sich der Metaller abernicht leisten.

»Es ist ungerecht, dass man 45 Jahrehart arbeitet und trotzdem nur mit Abzü-gen in Rente gehen darf«, schimpft Henn-rich. »Wer schafft denn heutzutage über-haupt so viele Beitragsjahre?«

Hennrich arbeitet alsMaschinenein-richter bei Schäffler im Saarland. In sei-nem früheren Leben war er Thekenbauer.Dann wechselte er wegen der besserenBezahlung in die Metallindustrie. Er hatimmer gearbeitet, unterbrochen nur vonder Wehrpflicht. Heute sagt er: »Wer 45Versicherungsjahre hat, musste früh an-fangen, zu arbeiten. Das sind meist Leutemit körperlich belastenden Jobs, keineBüromenschen.« Für sie, findet Hennrich,müsse es einen fairen und frühzeitigenÜbergang in den Ruhestand geben.

Rentenalter rauf? Die Politik geht jedochin die entgegengesetzte Richtung. DasRentenalter steigt. Und die Bundesregie-rung hält die Anhebung der Altersgrenzenicht nur für »notwendig«, sondern auchfür »vertretbar«. So steht es im neuen Be-richt zur Rente mit 67.

Der Bericht erscheint bereits zumdritten Mal. Jedes Mal fällt er positiv aus.Erfreut stellt die Regierung fest, dassimmer mehr ältere Menschen arbeiten.Ein längeres Erwerbsleben sei für die Be-schäftigten keine Bedrohung, sondern»eine Chance auf mehr Wohlstand undTeilhabe«.

Die meisten Beschäftigten sehen dasvöllig anders. Eine repräsentative Um-frage im Auftrag der IG Metall zeigt:Knapp zwei Drittel der Menschen inDeutschland glauben nicht, dass sie ihre

ger arbeiten. Doch entscheidend ist die»beschwerdefreie Lebenserwartung«, dieZeitspanne ohne körperliche oder geistigeEinschränkungen. Sie liegt in Deutsch-land im Schnitt bei rund 56 Jahren. Dannkommen die ersten Zipperlein oder sogargrößere gesundheitliche Probleme.

Viele Menschen können also garnicht länger arbeiten, auch wenn sie sta-tistisch gesehen älter werden. Schon heuteschaffen es viele nicht bis zur regulärenAltersgrenze. Ein weiter steigendes Ren-tenalter bedeutet für sie eine Rentenkür-zung. Sie müssen vorzeitig in den Ruhe-stand gehen, mit hohen Abschlägen.

Realitätsfern »Die Rente mit 67 geht ander Wirklichkeit der meisten Menschenvorbei, daran ändert auch eine höhereErwerbsbeteiligung Älterer nichts«, sagtHans-Jürgen Urban, der im IG Metall-Vorstand für Sozialpolitik zuständig ist.Der Regierungsbericht zur Rente mit 67verdecke, dass Ältere deutlich länger ar-beitslos blieben als der Durchschnitt derErwerbslosen. »Wer im Alter seinen Jobverliert, hat kaum noch die Chance, einereguläre Beschäftigung zu bekommen.Dann werden Erwerbsbiografien auf denletzten Metern entwertet, mit dramati-schen Folgen auch für die Rente.«

Die Rentenvorschläge der IG Metallsehen eine Altersgrenze vor, die man ge-sund erreichen kann. DazuMöglichkeitenfür abgesicherte, flexible Übergänge in dieRente. Zum Beispiel die Altersteilzeit, wiesie die IG Metall in vielen Tarifverträgenvereinbart hat.

Metaller Hans Hennrich will dieseKarte jetzt ziehen. Damit er nach seinemlangen Arbeitsleben doch noch fair inRente gehen kann.

igmetall.de/rente

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derzeitige Tätigkeit überhaupt bis zumAlter von 67 Jahren ausüben können.Kaum jemand hält es für sinnvoll, dasRenteneintrittsalter weiter anzuheben:Nur jeder Zehnte ist dafür, 87 Prozent derBefragten dagegen.

Wenn Ökonomen und Politiker fürein höheres Rentenalter trommeln, ver-weisen sie oft auf die steigende Lebenser-wartung:Wer länger lebe, müsse auch län-

Die IG Metall hat

im Herbst 2018

eine repräsentative

Umfrage zur Rente

durchführen lassen.

Alterssicherung Die Bundesregierung lobt die Rente mit 67. Dochwer die Menschen im Land fragt, merkt: Die Anhebung des Rentenaltersist lebensfern – und bedeutet nichts anderes als Rentenkürzungen.

Rente mit 67?Die Mehrheit sagt »Nein!«

Quelle: Kantar Public/IG Metall

10 metallzeitungJanuar / Februar 2019

Werden Sie Ihre derzeitige Tätigkeit bis zu einemRenteneintrittsalter von 67 ausüben können?

Ist eine weitere Anhebung des gesetzlichen Renteneintrittsaltersüber das 67. Lebensjahr hinaus sinnvoll?

Quelle: Kantar Public/IG Metall

Arbeiter Angestellte Beamte Freiberufler,Selbstständige

Page 11: XKIQZ - igmetall-dresden-riesa.de

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Euro für Auszubildende), die ein-mal im Jahr ausbezahlt wird und die»tarifdynamisch«mit den künftigenTariferhöhungen prozentual mit-wachsen soll. Mit den Arbeitgebernsoll zudem beraten werden, obBeschäftigte die neue zusätzlicheUrlaubsvergütung auf freiwilligerBasis auch in Zeit nehmen können.

Neben mehr Geld fordert dieIG Metall eine Verlängerung derTarifverträge zur Beschäftigungs-sicherung, zur Altersteilzeit undzum Einsatz von Fremdfirmenüber sogenannte Werkverträge.

Die IG Metall fordert 6 Prozentmehr Geld für die Beschäftigten inder nordwestdeutschen undostdeut-schenEisen- und Stahlindustrie. Dashat der Vorstand der IGMetall nachEmpfehlung der gewählten Tarif-kommissionen beschlossen.

Die Auszubildenden sollen einExtraplus erhalten. Ihre Ausbil-dungsvergütungen sollen überpro-portional, also stärker als die übri-gen Entgelte, steigen.

Außerdem fordert die IG Me-tall eine zusätzliche tarifliche Ur-laubsvergütung von 1800 Euro (600

Zudem will die IG Metall eine Ver-handlungsverpflichtung zumThemadual Studierende vereinbaren. Diederzeitigen tariflichen Regelungenfür dieAuszubildenden gelten in derRegel nicht für dual Studierende inden Betrieben, da sie einen anderengesetzlichen Status haben.

Gute wirtschaftliche Lage Diewirtschaftliche Lage der Stahlindus-trie hat sich in den letzten drei Jahrenwieder deutlich verbessert. Die Be-schäftigung ist stabil. Der Anteil derLohnkosten am Umsatz liegt bei

Stahlindustrie: IG Metall fordert 6 Prozent mehr

metallzeitungJanuar / Februar 2019

Die erste Verhandlung in der Tarifrundefür die westdeutsche Textil- und Beklei-dungsindustrie Anfang Dezember wurdenach zwei Stunden ohne Ergebnis vertagt.

Die IG Metall fordert 5,5 Prozentmehr Geld für die rund 100000 Beschäf-tigten. Die Arbeitgeber lehnten die Forde-rungen der IG Metall ab.

Bessere Altersteilzeit Neben mehr Geldwill die IG Metall den Tarifvertrag zur Al-tersteilzeit verlängern und verbessern. DieArbeitgeber sollen die Altersteilzeit fürmehr Beschäftigte möglich machen. Der-zeit können lediglich zwei Prozent der Be-legschaft jährlich in Altersteilzeit gehen.Zudem sollen die Arbeitgeber die Aufzah-lung für die Altersteilzeit erhöhen, damitBeschäftigte es sich auch leisten können,früher in den Altersausstieg überzugehen.

Gespräche über Option auf freie TageDieIG Metall will außerdem Gespräche übereineWahloption bei der Arbeitszeit errei-chen: Die Beschäftigten sollen zusätzlichefreie Tage nehmen können im Austauschmit Teilen ihrer Einkommenserhöhun-gen. Eine ähnliche Wahloption hat dieIGMetall bereits in der Metall- und Elek-troindustrie im letzten Jahr durchgesetzt.

Die Begründung der IG Metall: Ar-beitgeber fordern ihren Beschäftigten vielFlexibilität ab. Beschäftigte müssen Arbeitund Leben vereinbaren können. Sie brau-

chen dahermehr Freiräume und Selbstbe-stimmung bei der Arbeitszeit.

Arbeitgeber beklagen Kosten In der Ta-rifverhandlung klagten die Arbeitgeberüber trübe Wirtschaftsaussichten, stei-gende Kosten für Energie und Rohstoffesowie über die Herausforderungen durchdie Digitalisierung.

Die Verhandlungskommission derIG Metall entgegnete, dass die Beschäftig-ten nicht für die Energie- und Rohstoff-preise verantwortlich gemachtwerden kön-nen. Die Verhandler der IG Metall,

darunter vieleVertreter aus Betrieben, zeig-ten anBeispielen aus der Praxis auf, wie dieBelastungen und dieAnforderungen an dieBeschäftigten gestiegen sind.

»Die Forderung ist fair, bezahlbarund zukunftsorientiert. NurMarken zu fi-nanzieren, reicht nicht, manmuss auch indie Menschen investieren«, sagt ManfredMenningen, Verhandlungsführer derIGMetall. »Eine Erhöhung der Altersteil-zeitquote zu verbesserten Bedingungen istfür viele Beschäftigte unverzichtbar. DerAltersdurchschnitt in der Branche isthoch. Die Aufzahlung durch die Arbeit-geber muss erhöht werden, damit sich dieKolleginnen und Kollegen die Altersteil-zeit auch leisten können.«

Aktionen der Beschäftigten Die Tarifver-handlung wurde von Beschäftigten desAutozulieferers Lear in Ginsheim-Gus-tavsburg begleitet, die vor dem Verhand-lungslokal in Darmstadt für die Forderun-gen der IG Metall demonstrierten (Foto).Bundesweit unterstützten Textil-Beschäf-tigte die Verhandlungen mit Solidaritäts-aktionen in ihren Betrieben.

Die zweite Tarifverhandlung ist fürden 16. Januar in Neu-Ulm angesetzt. DieFriedenspflicht endet am 31. Januar. Abdann sind Warnstreiks erlaubt.

Aktuelle Nachrichten zur Textil-Tarifrunde:

textil-tarifrunde.de

Die Beschäftigten des

Autositzherstellers

Lear demonstrierten

bei der Tarifverhand-

lung in Darmstadt für

die Forderungen der

IG Metall.

IG Metall fordert 5,5 Prozent für TextilbeschäftigteErste Tarifverhandlung für die westdeutsche Textil- und Bekleidungsindustrie brachte kein Ergebnis. Arbeitgeber lehnen Forderungen ab.

Foto:IG

Metall

lediglich rund elf Prozent. Die Preisefür Stahl sind kräftig gestiegen. DerAbsatz ist stabil. Die Stahlkonzernefahren gute Erträge ein.

Die Tarifverhandlungen star-ten am 10. Januar in der Eisen- undStahlindustrie Nordwest. Bis 31. Ja-nuar gilt noch Friedenspflicht. Da-nach sindWarnstreiks erlaubt.

In der saarländischen Stahlin-dustrie geht es später los, da die Ta-rife dort erst EndeMärz auslaufen.

Aktuelle Infos zur Stahl-Tarifrunde:

igmetall.de/stahl-tarifrunde

Page 12: XKIQZ - igmetall-dresden-riesa.de

Gut aufgestellt in die ZukunftGewerkschaftstag Für die zukünftige Arbeit der IG Metall wird 2019ein wichtiges Jahr: Auf dem Gewerkschaftstag vom 6. bis 12. Oktoberschnüren fast 500 gewählte Vertreterinnen und Vertreter aus ganzDeutschland das Arbeitspaket für die nächsten vier Jahre. Schon jetztkann sich jedes Mitglied der IG Metall in diese Debatten einbringenund so die Zukunft der IG Metall mitgestalten. Dazu hat der Vorstandder IG Metall ein Debattenpapier verfasst, das wir dieser Ausgabe dermetallzeitung beigeheftet haben. Es gibt Mitgliedern die Möglichkeit,sich über die zentralen Themen zu informieren und auszutauschen.

Im Oktober schnüren die Delegierten

des Gewerkschaftstags ein Arbeitspaket

für die nächsten vier Jahre. Mitglieder können

jetzt diskutieren, was es enthalten soll.

Page 13: XKIQZ - igmetall-dresden-riesa.de

Die Transformation – also speziell Glo-balisierung, Digitalisierung, Klimawandel– verändert Leben und Arbeiten nachhal-tig. Die Folgen dieses Wandels für die Be-schäftigten sind noch nicht bis ins Letzteabzusehen. Umso wichtiger, dass einestarke Gewerkschaft die Interessen der Ar-beitnehmerinnen und Arbeitnehmer auchin diesen Zeiten des Umbruchs wirk-sam durchsetzt. Die IGMetall ist festentschlossen, diese Herausforde-rung anzunehmen.

Klar ist schon heute: DieStärke der IGMetall liegt vor allem

bei den organisierten Mitgliedern inden Betrieben. Das gilt auch für die Zu-

kunft. Angesichts des Strukturwandels inder Arbeitswelt verfolgen wir als Organi-sation hier klare Ziele: Beschäftigung undStandorte erhalten, Mitbestimmung aus-bauen und für die Herausforderungen

Wo wir stehen, wohin wir wollennutzen sowie sichere und interessante Ar-beit und gut entlohnte Tätigkeiten ermög-lichen. Die IG Metall engagiert sich füreine humane digitale Arbeitswelt ohne ge-sundheitsgefährdende Arbeitsbedingun-gen, in der gute Arbeit betrieblich veran-kert ist. Wir stellen uns gegen dieForderungen der Arbeitgeber nach Öff-nungsklauseln, gegen »modulare« Tarif-verträge, gegen eine weitere Verlagerungder Tarifpolitik auf die Betriebsebene. DasGegenteil ist nötig: eine Stärkung der Ta-rifbindung für mehr Erwerbstätige.

Eine zukunftsfeste Betriebs- und Ta-rifpolitik trägt dazu bei, dass wir auch alsOrganisation stark, modern und effektivbleiben. Die IG Metall ist heute schonbunt und lebt die Vielfalt. Sie zeigt ganzpraktisch, wie Integration funktionierenkann. Diese Vielfalt funktioniert, siemacht uns stark und muss angesichts der

anstehenden Veränderungen weiterent-wickelt werden.Wir haben den Anspruch,für alle Beschäftigten in unseren Bran-chen ein starker Partner zu sein. Dafürmüssen wir den vielfältigen Lebensent-würfen und -lagen gerecht werden. DieBeteiligung der Mitglieder ist dabei zen-tral. Erfolgreiche Formate wie die Be-schäftigtenbefragung haben das bewiesen.Sie sollten fortgesetzt und ausgebaut wer-den.

Derart aufgestellt, können wir unsauch in Zukunft für eine gerechte Gesell-schaft einsetzen – auch über die Betriebehinaus. Unser Sozialstaat muss sichweiterentwickeln. Dafür müssen die Ar-beitgeber wieder mehr Verantwortungübernehmen. Denn auch ihre Geschäfts-modelle, ihre Gewinne hängen von Si-cherheit, Bildung und Zuversicht in derGesellschaft ab.

Deine Meinung ist gefragt!Unter dem Motto »Miteinander fürmorgen – solidarisch und gerecht« findetder 24. Ordentliche Gewerkschaftstag derIG Metall vom 6. bis 12. Oktober 2019 inder Messe Nürnberg statt. Natürlich kön-nen nicht alle 2,3 Millionen Mitglieder inNürnberg mitdiskutieren. Doch jedeMetallerin und jeder Metaller soll dieMöglichkeit haben, sich im Vorfeld desGewerkschaftstags in die inhaltlichen De-batten einzubringen. Dafür hat der Vor-stand der IG Metall ein Debattenpapiererarbeitet, das dieser metallzeitung beige-heftet ist (siehe Beihefter ab Seite 16).

Auf insgesamt 16 Seiten geht das De-battenpapier unter anderem diesen Fra-gen nach: Was haben wir in unseren zen-tralen Handlungsfeldern schon erreicht?In welche Richtung müssen wir gehen?

Wo besteht besonderer Handlungsbedarf?Wie können wir die Transformation derArbeitswelt gemeinsam gestalten?

Das Debattenpapier stellt dabeisechs zentrale Handlungsfelder in denMittelpunkt, für die wir als IG Metall Lö-sungen erarbeiten und durchsetzen müs-sen. Sie werden auf den nächsten Seitenkurz skiziert. Es sind allesamt Felder, aufdenen wir uns als IGMetall gut aufstellenmüssen, damit wir die Herausforderun-gen der Zukunft gemeinsam meistern.

Jedes Kapitel des Debattenpapiersschließt mit Fragen anMetallerinnen undMetaller. Etwa: Wo siehst Du – nach dererfolgreichen Tarifrunde 2018 – arbeits-zeitpolitischen Handlungsbedarf für dieIG Metall? Bereitet die Ausbildung schonausreichend auf die digitale Zukunft vor?Welche konkreten Maßnahmen sindneben einem höheren Rentenniveau not-wendig, um Altersarmut wirksam zu ver-hindern? Es geht um Eure Einschätzun-gen und Erfahrungen. Sie sind wichtig fürdie Debatten am Gewerkschaftstag unddarüber hinaus.

Darum:Macht mit! Eure Antwortenund Rückmeldungen werden bei der Er-stellung der Entschließungen und Leitan-träge des Vorstands berücksichtigt.

13metallzeitungJanuar / Februar 2019

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Titelillustrationen:Tcmake_photo,OksanaLatysheva,aimage/alle:iStock

Mit dem Debattenpapier, das in der Mitte

dieser Ausgabe eingeheftet ist, lädt die IG Metall

alle ein, mitzudiskutieren.

Page 14: XKIQZ - igmetall-dresden-riesa.de

14 metallzeitungJanuar / Februar 2019

Flexibel waren Arbeitszeiten langenur, wenn Arbeitgeber es wollten. FürvieleMetallerinnen undMetaller bedeutetdas, ihre Arbeitszeiten wurden länger, we-niger planbar und ungesünder. Mit ihremTarifabschluss in derMetall- und Elektro-industrie Anfang 2018 hat die IG Metalldiesen Trend zum erstenMal gedreht. Mitder verkürzten Vollzeit und der Optionauf zusätzliche acht freie Tage im Jahr hatsie Möglichkeiten geschaffen, Arbeitszei-ten im Interesse der Beschäftigten flexibelzu regeln.

Angesichts der technischen Verän-derungen werden Arbeitszeiten auch inZukunft ein Schlüssel sein, um Arbeit ge-recht zu verteilen. Die Arbeitgeber for-dern angesichts des Strukturwandels län-gere, flexiblere Arbeitszeiten, und einEnde gesetzlicher Regeln. Die IG Metallwill dagegen auf dem Tarifergebnis auf-bauen und die Arbeitszeiten weiter mo-dernisieren.

So gilt es, das Tarifergebnis weiter-zuentwickeln, etwa durch eine Auswei-

Vor uns liegen gewaltige Veränderungen.Digitalisierung, Globalisierung, Elektrifi-zierung, Klimawandel und demografischerWandel werden tiefgreifende Umbrüchezur Folge haben. Es geht umnichts wenigerals um eine Transformation unserer Wirt-schaft, unserer gesamten Lebens- und Ar-beitswelt.

Die IGMetall hat den Anspruch, denWandel zu gestalten und gemeinsam mitden Beschäftigten eine humanere Arbeits-welt zu schaffen. Die Transformationmusssozialen Fortschritt bringen – für alle.

Doch sozialer Fortschritt verwirk-licht sich nicht von allein.

Zwei Dinge sind elementar, damitdie Transformation gelingen kann: Sicher-heit und Veränderung.

Wir müssen Sicherheit schaffen –Sicherheit vor Jobverlust und vor Dequa-lifizierung. Absehbar ist: Ohne sozial-staatliche Absicherung werden sich dieBelegschaften spalten: in wenige Gewin-ner der Transformation und viele Verlie-rer. Um das zu verhindern, brauchen wireine starke, konfliktfähige Betriebspolitik.Nötig ist auch eine Tarifpolitik, die Ratio-nalisierungsfolgen absichert. Außerdembrauchen wir flankierende Industrie-,

Die Transformation gestaltenBildungs- und Arbeitsmarktpo-litik, die Perspektiven gibt undverlässlich Sicherheit schafft.

WirmüssenVeränderung er-möglichen. Für eine solidarische Ge-staltung der Umbrüche brauchen wir be-triebliche Qualifizierungsstrategien, Zeitfür Qualifizierung, Geld zur Sicherungdes Lebensunterhalts sowie flächen-deckende und unabhängige Beratungdurch die Bundesagentur für Arbeit. Wirfordern massive Investitionen in Personalund Ausstattung von Berufsschulen undHochschulen. Elementar ist: Arbeitsmarkt-politik muss berufliche Neuorientierungin der Berufstätigkeit ermöglichen undnicht erst im Falle der Arbeitslosigkeit.

Unsere Fragen an Dich:Wie können wir die Arbeitgeber dazu

bringen, Personalentwicklung in zu-kunftsfähige Jobs wirklich für alle anzu-bieten?Was ist Deine Erwartung an die Tarif-

politik, wenn es um Schutz vor Rationali-sierungsfolgen geht?

Mehr zum Thema abSeite 12 im Debattenpapier

Selbstbestimmte Arbeitszeittung des Anspruchs auf zusätzliche achtfreie Tage für Teilzeitbeschäftigte unddurch eine Regelung, die verhindert, dasskürzere Arbeitszeiten der einen zu mehrBelastung bei den anderen führen.

Die Angleichung der Arbeitszeitenin allen Regionen und Branchen derIG Metall an die 35-Stunden-Woche istweiterhin ein wichtiges Ziel der IGMetall.

Gerade weil Beschäftigte individu-elle Lösungen wollen und häufig auchbrauchen, setzt die IG Metall auf kollek-tive Regelungen.

Unsere Fragen an Dich:Wo siehst Du nach der erfolgreichen

Tarifrunde 2018 arbeitszeitpolitischenHandlungsbedarf für die IGMetall?Wie können wir ausufernde Arbeitszei-

ten aufgrund des wachsenden Leistungs-druck eingrenzen?Was verlangt dies auchan anderer Arbeitszeitkultur im Betrieb?

Mehr zum Thema aufSeite 11 im Debattenpapier

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MITMACHENa Debattenpapier durchlesen und mit Freunden,

Kollegen oder in IG Metall-Gremien diskutieren.

a Unter igmetall.de/debattenpapier kannst Duuns Deine Antworten, Einschätzungen und Hinweise

mitteilen.

a Falls Du keine Möglichkeit hast, die Fragen online

zu beantworten, kannst Du zwischen dem 7. Januar

und 8. Februar unter dieser Nummer einen

Papierfragebogen bestellen: 0800 446 4357.a Rückmeldungen kannst Du bis zum 1. Märzabgeben. Die Beiträge werden anschließend ausge-

wertet und bei der Erstellung der Entschließungen

und Leitanträge des Vorstands berücksichtigt.

Titelillustrationen:Tcmake_photo,OksanaLatysheva,aimage/alle:iStock

Wir wollen die Arbeitszeiten

weiter modernisieren.

Den Wandel gestalten – und eine

humanere Arbeitswelt schaffen.

Page 15: XKIQZ - igmetall-dresden-riesa.de

15metallzeitungJanuar / Februar 2019

Die Erde erwärmt sich immer schneller.Die Wissenschaftler sind sich zu über 90Prozent einig, dass dies menschengemachtist. Hauptverursacher sind Energiewirt-schaft, Verkehr und Industrie. Sie habenden Ausstoß des Klimaschädlings Kohlen-dioxid (CO2) drastisch erhöht.Mit drama-tischen Folgen, wie Zunahme von Dürren,Hochwasser, Unwetterkatastrophen. AufderKlimakonferenz 2015 in Paris beschlos-sen dieVereintenNationen, dass die globaleTemperatur nur noch umweitere 1,5 Gradsteigen soll.

Die IG Metall steht zu diesem Zielund zu einer ökologisch nachhaltigenWirt-schaft. In unseren Branchen sind weitüber eineMillionMenschen betroffen: Be-schäftigte, die Autos, Lastwagen, Busse,Zweiräder, Züge, S-,U- und Straßenbahnenbauen, Handwerker in Autohäusern undWerkstätten. Der Verkehr ist zu 20 Prozentan den CO2-Emissionen in Deutschlandbeteiligt. Sie zu verringern, ist eine gigan-tische Aufgabe. Autos mit Verbrennungs-motor stoßen zu viel CO2 aus, Dieselfahr-zeuge Stickoxid und ihr Ruf ist durch dieAbgasbetrügereien beschädigt. Elektroau-tos stehen so lange in derKlimabilanz nichtbesser da, bis genug Stromaus erneuerbarerEnergie vorhanden ist.

Die IG Metall kann und will den Wandelmitgestalten. Sie sieht darin eine Chance,neue, moderne, umweltfreundliche Pro-dukte undDienstleistungen zu entwickeln– zukunftsweisende Angebote, die im In-undAusland gefragt sind.Dabei will sie diegesamteWertschöpfungskette in Deutsch-land sichern. Darum engagiert sich dieIGMetall dafür, dass die Batteriezellen, diebeimE-Automehr als 40 Prozent derWert-schöpfung ausmachen, inDeutschland ent-wickelt und hergestellt werden.

Von der Politik fordert die IGMetall,die Entwicklung zu unterstützen. Not-wendig ist ein Plan, in dem alles, wasfür die Wende nötig ist, aufeinander ab-gestimmt ist, wie Verkehrs- und Ener-giepolitik. Und die Qualifizierungs-politik, denn HunderttausendeBeschäftigte werden sich neuqualifizieren müssen.

Der IG Metall ist dabeieines besonders wichtig: Politi-ker dürfen sich bei CO2-Minde-rungszielen nicht ständig überbie-ten – ohne sich zu fragen, ob und wiesie umgesetzt werden können. Unreali-stische Ziele gefährden die Akzeptanz desKlimaschutzes und damit das ganze Vor-haben.

Klima, Energie und Mobilität

Stark und gestaltungsfähig sind wirals IGMetall dann, wenn wir stark in denBetrieben sind. Wir wollen die Transfor-mation so gestalten, dass nicht nur tech-nischer Fortschritt, sondern auch sichere,gute Arbeit und sozialer Fortschritt füruns alle daraus wird. Um das zu schaffen,brauchen wir eine hohe Kompetenz und

Starke Verankerung im BetriebKollegen angewiesen. Um in den Betrie-ben stärker zu werden, hat die IG Metallin den letzten Jahren bereits einiges getan.Die Beschäftigten in den Betrieben wer-den konsequent an Diskussionen, an Lö-sungen und an der Durchsetzung betei-ligt. Es gibt Erschließungsprojekte mitzusätzlichem Personal zur Organisierungund Beteiligung von Beschäftigten, Mit-gliedern und Aktiven in den Betrieben.

Die IG Metall vom Betrieb aus den-ken – diesen Weg will die IG Metall er-folgreich weiterentwickeln.

Unsere Fragen an Dich:Wird unsere Beratung und Bildung den

Anforderungen im Betrieb gerecht?Wo liegen unsere Stärken im Betrieb?

Wo sollte unser Handeln ansetzen?Wie können wir die Zusammenarbeit

von Betriebsräten, Vertrauensleuten, ge-werkschaftlich Aktiven und den Betriebs-betreuern der IGMetall stärken?

Mehr zum Thema aufSeite 13 im Debattenpapier

Unsere Fragen an Dich:Was ist nötig, damit Klimaschutz ver-

lässlich, machbar und akzeptiert ist?Unterstützt Du denWeg der IGMetall?Wie sollen die notwendigen Investitio-

nen finanziert werden?

Mehr zum Themaab Seite 12 im Debattenpapier

viele Mitglieder in den Betrieben, die sichbeteiligen, Lösungen diskutieren und ent-wickeln – und dann auch gemeinsamdurchsetzen.

Wie können wir Stärke und Kompe-tenz aufbauen, Beteiligung organisierenund gemeinsam konfliktfähig handeln?Eine Schlüsselrolle haben dabei die akti-ven IG Metall-Mitglieder in den Betrie-ben – etwa Betriebsräte, Vertrauensleuteder IG Metall, Jugend- und Auszubilden-denvertretungen oder Schwerbehinder-tenvertretungen – aber auch etwa dieMitglieder von Aktivenkreisen und be-trieblichen Tarifkommissionen. Sie sindauf die Beratung, Betreuung und Bildungihrer hauptamtlichen Kolleginnen und

Aus dem technischen muss auch ein

sozialer Fortschritt werden.

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Page 16: XKIQZ - igmetall-dresden-riesa.de

16 metallzeitungJanuar / Februar 2019

Ein fester Job, ein Leben lang, ordent-lich bezahlt und mit Beiträgen in die So-zialversicherung: An diesem Ideal orien-tiert sich unser Sozialstaat. Ob bei derRente oder bei der Arbeitslosenversiche-rung.

Doch das Idealbild ist für viele Men-schen zum Fantasiegebilde geworden. Ar-beit ist heute viel zu oft Niedriglohnar-beit. Es gibt MillionenMinijobs. VieleMenschen haben Phasen der Er-werbslosigkeit in ihrem Lebenslauf.

Auf lange Sicht führt all das zu niedri-gen Renten, mit denen sich der Lebens-standard nicht halten lässt.

Die Umbrüche in der Arbeitswelt –Digitalisierung, Globalisierung, Mobili-tätswende – sorgen für Verunsicherung.Dabei ist das Unbehagen ohnehin groß:DerMehrheit derMenschen im Land gehtes zwar gut, doch die Reichsten ziehendavon, die soziale Ungleichheit wächst.

In einer solchen Zeit muss der Sozi-alstaat sein zentrales Versprechen erneu-ern: Wer fällt, wird aufgefangen. Die IGMetall beschränkt sich deshalb nicht aufihr Kerngeschäft, Tarifverträge abzuschlie-ßen und gute Arbeit in den Betrieben zuorganisieren. Sie mischt sich auch in die

Die Zukunft der jungen Generation inder digitalen, globalisierten Wirtschafthängt davon ab, wie wir die Transforma-tion heute gestalten. Die IG Metall arbei-tet gegen die zunehmende Spaltung derGesellschaft – in »Insider« und »Outsi-der«, Gewinner und Verlierer –, die vorallem Rechtspopulisten in die Händespielt.

Zugleich hängt auch die Zukunft derIG Metall davon ab, wie sie die heuteunter 35-Jährigen für die Mitgliedschaftund aktive Beteiligung in der IG Metallgewinnt.

Dazu muss die IG Metall zeigen,dass sie Arbeit und Leben der jungen Ge-neration spürbar verbessern kann. JungeBeschäftigte, Auszubildende und Studie-rende wollen gute Vergütungen und Ent-gelte – und auch in Zukunft gute Renten.

Zudem muss die IG Metall berufli-che Chancen sichern und ihr Beratungs-angebot zu Bildung und Weiterbildung

Junge Generationstärken. Bei der welt-weit gelobten deut-schen Berufsbildung istdie IG Metall maßgeblichbeteiligt. Ihre Experten ausBetrieben gestalten Aus- undWeiterbildungsberufe mit undentwickeln sie weiter. So sorgtdie IG Metall dafür, dass Beschäf-tigte ganzheitlich für die Anforderungenauch in der digitalen Zukunft qualifiziertsind.

Bei den gut 16000 Studiengängenhingegen hat die IGMetall keinMitgestal-tungsrecht. Doch sie ist mittlerweilebeteiligt bei der Qualitätssicherung derStudiengänge, die zur Akkreditierung an-stehen: Qualifizieren sie für den Beruf?Sind sie machbar für Studierende?

Bildung muss demokratisch kontrol-liert werden. Die IG Metall ist daher auchgegen die Privatisierung der Bildung. DieIG Metall setzt sich dafür ein, dass alle

Arbeit, Rente, KrankenversicherungGestaltung des Sozialstaats ein. Beschäf-tigte müssen die Chance haben, sich amwandelnden Arbeitsmarkt zu behaupten,indem sie sich weiterqualifizieren. DerStaat muss investieren, anstatt Straßen,Schulen und Krankenhäuser bröckeln zulassen. Arbeitslosigkeit darf keinen sozia-len Absturz zur Folge haben. Und Rentenmüssen für ein gutes Leben reichen. DieRentenversicherungmuss solidarisch um-gebaut werden, sodass alle Beschäftigteneinzahlen. Darüber hinaus muss sie ge-sund erreichbar sein. Ein immer höheresRentenalter geht an der Lebenswirklich-keit der meisten Menschen vorbei.

Einmoderner Sozialstaat beschränktsich daher nicht auf Gesetze, er baut aufeine solidarische Zivilgesellschaft mitdurchsetzungsstarken Gewerkschaften.

Unsere Fragen an Dich:Wie muss sich der Sozialstaat

verändern? Wo sind die größtenProbleme?Wie sichern wir die Rente?

Mehr zum Thema aufden Seiten 7 und 15 imDebattenpapier

jungen Menschen Zugang zu guterBildung bekommen. Tarifverträge si-chern, dass sie nach ihrer Ausbildungübernommen werden und sich weiterbil-den können.

Unsere Fragen an Dich:Bereitet die Ausbildung schon ausrei-

chend auf die digitale Zukunft vor?Soll die IGMetall noch häufiger in Be-

rufsschulen, Hochschulen und Unis ge-hen? Soll sie ihre Studierendenarbeit aufbestimmte Studiengänge fokussieren?Mit welchen gesellschaftlichen Grup-

pen soll die IGMetall im Jugendbereichzusammenarbeiten?

Mehr zum Thema aufSeite 14 im Debattenpapier

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Titelillustrationen:Tcmake_photo,OksanaLatysheva,aimage/alle:iStock

Alle müssen einen

Zugang zu guter

Bildung bekommen.

Arbeit, Rente, Krankenversicherung:

Die IG Metall mischt sich auch in die Gestaltung

des Sozialstaats ein.

Page 17: XKIQZ - igmetall-dresden-riesa.de

Es gehört zur Demokratie in einer Ge-werkschaft, dass ihre Mitglieder regel-mäßig darüber diskutieren und be-stimmen, wie sie sich zu Themen, diefür sie wichtig sind, positionieren, undfür welche Ziele sie sich einsetzen wol-len – undmit welchen Köpfen an ihrerSpitze. Das geschieht in der IG Metallalle vier Jahre auf demGewerkschafts-tag. Den nächsten hat der Vorstand fürdie Zeit vom 6. bis 12. Oktober inNürnberg einberufen. Es ist der 24.Ordentliche Gewerkschaftstag. Ersteht unter dem Motto: »Miteinanderfür morgen – solidarisch und gerecht«.

Damit die Mitglieder genug Zeithaben, sich auf das Ereignis vorzube-reiten, muss der Vorstand sie mindes-tens 26 Wochen vorher über die me-tallzeitung darüber informieren, wasauf der Tagesordnung stehen wird,welche Themen behandelt werden undwie die Delegierten, die die Mitgliedervertreten, gewählt werden. So steht esin der Satzung der IG Metall.

Mitglieder, die Delegierte werdenwollen, müssen am Tag ihrer Wahlmindestens 36 Monate ununterbro-chen in der IG Metall gewesen sein.Nur bei jungen Mitgliedern unter 27Jahren reichen »in besonderen Fällen«zwölf Monate aus. Jeder, der Delegier-ter werden möchte, muss den sat-zungsgemäßen Mitgliedsbeitrag ge-zahlt haben.

Wer diese Voraussetzung erfülltund kandidieren will, muss sich in derörtlichenDelegiertenversammlung zurWahl stellen. In diesemGremium sindMetallerinnen und Metaller, die dieMitglieder vor Ort gewählt haben. DieVersammlung wählt die Delegiertenund genauso viele Stellvertreter fürden Gewerkschaftstag in geheimer Ab-stimmung.

Unter den Delegierten und ihrenStellvertretern muss der Anteil derFrauen mindestens ihrem Anteil anden Mitgliedern in der IG Metall ent-sprechen. Die Delegiertenversamm-lungen sollten auch darauf achten, dassjunge Mitglieder angemessen berück-

17metallzeitungJanuar / Februar 2019

Wahlen Der Gewerkschaftstag ist im Oktober, aber schon jetzt beginnen unter denMitgliederndie Debatten darüber, wofür die IGMetall sich in den nächsten Jahren engagieren soll. DiesenJanuar beschließt der Vorstand dieWahlbezirke. Bis März werden die rund 500 Delegierten gewählt,die mehr als zwei MillionenMitglieder auf demGewerkschaftstag vertreten.

Vor dem Gewerkschaftstag

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PROGRAMM

Termine14./15. Januar: Vorstandbeschließt die Wahlbezirke.

16. Januar: Wahlbezirke werden

im Internet veröffentlicht:

igmetall.de/gewerkschaftstag-2019

16. Januar bis 14. März:Mitglieder wählen in Delegierten-

versammlungen ihre Delegierten

und deren Stellvertreter/-innen.

1. März: Wahlbezirke werden in

der metallzeitung veröffentlicht.

29. März: Gewählte müssen von

den Bezirken an den Vorstand

gemeldet sein.

1. April bis 10. Mai: Erste Vorbe-sprechungen der Delegierten. Dabei

wählen sie die Mitglieder der Kom-

missionen für Satzungs- und Antrags-

beratung sowie Mandatsprüfung und

benennen pro Bezirk je ein Mitglied

für das Präsidium des Gewerk-

schaftstags (Meldeschluss: 10. Mai)

1. Mai: Antragsschluss für Anträgean den Gewerkschaftstag

sichtigt werden. Wie viele Delegiertegewählt werden, hängt davon ab, wieviele Mitglieder die IG Metall imjeweiligen Gebiet hat. So kamen zumGewerkschaftstag 2015 aus Nord-rhein-Westfalen, dem mitglieder-stärksten Bezirk, 119 Delegierte, ausBaden-Württemberg 91 und von derKüste 37.

Die Aufteilung der Wahlbezirkebeschließt der Vorstand im Januar – inAbstimmung mit den IG Metall-Be-zirksleitungen. Jeder oder jede Dele-gierte repräsentiert 5000 Mitglieder.Wo nach diesem Schlüssel mehr als2500 Mitglieder übrig bleiben, erhältder Wahlbezirk eine oder einen weite-ren Delegierten. Geschäftsstellen,deren verbleibende Mitgliederzahlunter 2500 liegt, werden innerhalb desBezirks so zusammengelegt, dass siegemeinsam über 2500Mitglieder kom-men. Das zusätzliche Mandat erhälteine Geschäftsstelle imWahlbezirk.

[email protected]

Die Tagesordnungdes 24. Ordentlichen Gewerkschaftstags

vom 6. bis 12. Oktober 2019 in Nürnberg

1. Eröffnung und Begrüßung

2. Konstituierung des

Gewerkschaftstags

3. Bericht des Vorstands

4. Bericht des Kontrollausschusses

5. Bericht der Revision

6. Aussprache zu den Berichten

7. Beratung der Anträge zu den Tages-

ordnungspunkten 3 und 4 betref-

fend Entlastung des Vorstands und

des Kontrollausschusses

8. Beraten und Beschließen der

Anträge zu den Paragragrafen 18

und 21 der Satzung der IG Metall

9. Wahlen

10. Beraten und Beschließen der

Anträge zur Satzung

11. Referat der/des 1. Vorsitzenden

12. Beraten und Beschließen

der weiteren Anträge

13. Abschluss des 24. Ordentlichen

Gewerkschaftstags

Informationen zum Gewerkschaftstag:

igmetall.de/gewerkschaftstag-2019

Diskussionsprozess zum Gewerkschaftstag 2019

Quelle: IG Metall

Page 18: XKIQZ - igmetall-dresden-riesa.de

Das Qualifizierungschancengesetzschafft völlig neue Möglichkeiten:Weiterbildung unabhängig vonQualifikation, Lebensalter, Betriebs-größe. Warum ist das so wichtig?Detlef Scheele: Durch die Digitalisierungkönnen nach Schätzungen bis zu 1,5 Millio-nenArbeitsplätzewegfallen. Aber gleichzeitigwerden voraussichtlich rund 1,5 Millionenneue entstehen – mit anderen Anforderun-gen. Das neue Gesetz ermöglicht uns,Menschen jeder Qualifikation zurWeiterbil-dung zu beraten und bei Bedarf ein Angebotzu machen. Niemand soll zurückgelassenwerden.

Wie wird das Gesetz angewendet?Scheele: Wir selbst werden keine Weiterbil-dungen anbieten.Wir beraten, vermitteln undunterstützen finanziell. DieWeiterbildung derBeschäftigten bleibt Aufgabe der Unterneh-men. Arbeitgeber oder Arbeitnehmer kom-men auf uns zu und sagen: Wir wollen För-derung für eine Weiterbildungsmaßnahme.Dabei muss es um Strukturwandel oderDigitalisierung gehen. Wir prüfen das undschauen, ob es einen passenden Kurs gibt.

Die IG Metall drängt seit Langem auf denAusbau der Qualifizierung. Welche Rollespielen dabei Mitbestimmung und Tarif-autonomie?Scheele: Das Gesetz wendet sich an Arbeit-geber und Arbeitnehmer. Optimal ist, wennes in einem Betrieb Tarifverträge oder Be-triebsvereinbarungen zurWeiterbildung gibt.Die glaubwürdigsten Berater für Beschäftigtesind die Betriebsräte. Wir brauchen sie unddieGewerkschaften auch für Überzeugungs-

Qualifizierung Auf Detlef Scheele, Chef der Bundes-agentur für Arbeit, kommt viel Arbeit zu: Seine Behördewird die Weiterbildung künftig deutlich stärker fördern.Im Interview erklärt er, wie Beschäftigte profitieren.

18

»Beschäftigtebekommen etwassehr Wertvolles«

metallzeitungJanuar/ Februar 2019

arbeit. Nicht jeden begeistert es, für einigeWochen wieder die Schulbank zu drücken.

Manche empfinden das lebenslangeLernen eher als Bedrohung …Scheele: Das nehmen wir auch wahr. Geradebei Älteren, die wenig Erfahrung mit Weiter-bildung haben. Für sie ist derWandel der Ar-beitswelt erstmal keineVerheißung.Abermansollte das nicht dramatisieren. NiemandmusseineWeiterbildungnachder anderenmachen.Das geschieht nicht im Jahresrhythmus.

In Zeiten hoher Auslastung scheuenUnternehmen davor zurück, Beschäftigtefür Qualifizierung freizustellen.Ein fataler Fehler?Scheele:AufWeiterbildung zu verzichten, istkurzsichtig. Investitionen inMenschen rech-nen sich nicht nach einer Woche. Da sindVoraussicht und langer Atmen gefragt. Beider Metall- und Elektroindustrie reden wirvon hochwertigen tarifgebundenen Arbeits-

plätzen. Wenn man die erhalten will, mussman rechtzeitig investieren, inMenschen undin Anlagen.

Machen wir es konkret: Die Autoindustriesteht vor einem Umbruch. Das E-Autokommt. Was raten Sie Beschäftigten ausder Autobranche, wenn sie zurWeiterbildungsberatung kommen?Scheele:Die Elektromobilität führt zu neu-en Tätigkeiten. Ich habemir denUmbau beiVW Zwickau angeschaut. Da ist viel in Be-wegung. Aber es gilt: Ausschluss betriebs-bedingter Kündigungen bis 2028. Gleich-zeitig werden Qualifizierungsmaßnahmengeplant. Die Kolleginnen undKollegen wer-den danach oft höherwertige Jobs haben.Man ist das systematisch angegangen: Wasist das neue Produkt?Was muss man dazu-lernen?Wer führt dieWeiterbildung durch?Dann geht es los. Und der Ausschluss vonKündigungen gibt den Beschäftigten Sicher-heit über einen langen Zeitraum.

So funktioniert das QualifizierungschancengesetzMit dem Gesetz wird die Weiterbildungsförderung der Bundesagentur für Arbeit deutlich

ausgeweitet. Die Agentur fördert künftig auch Weiterbildung von qualifizierten Facharbeitern.

Bislang war das nur für ältere oder gering qualifizierte Beschäftigte möglich, oder für solche

in kleinen und mittleren Unternehmen. Die Förderung umfasst einen Teil der Weiterbildungskos-

ten und einen Entgeltzuschuss. Die Höhe der Förderung richtet sich nach der Betriebsgröße: Klei-

nere Unternehmen erhalten höhere Zuschüsse als große. Gefördert werden nur Maßnahmen, die

mindestens vier Wochen dauern. Das Gesetz tritt am 1. Januar 2019 in Kraft.

Page 19: XKIQZ - igmetall-dresden-riesa.de

Werden Ingenieure Programmieren lernenund Monteure Vorträge halten?Scheele: Vielleicht. Ob man wie bisher amBand steht oder über eineMontageplattformzusammenarbeitet – diese Tätigkeiten unter-scheiden sich. Aber entscheidend ist etwasanderes. Ich würde den Beschäftigten immersagen: Es geht ja nicht bergab! Es verändertsich etwas. Aber ob Digitalisierung oder E-Auto: Darin liegen eher Chancen als Risiken.Der Wandel mag manchen etwas abfordern.Aber dafür bekommen sie etwas sehr Wert-volles: einen zukunftssicheren Arbeitsplatz.Wir werden die Veränderungen gemeinsambewältigen. Davon bin ich überzeugt.

Die IG Metall hat ein Transformations-Kurzarbeitergeld vorgeschlagen.Es soll Beschäftigte beim Übergangin die digitale Arbeitswelt absichern.Scheele: Darüber kann man durchausdiskutieren. Aber jetzt sollten wir erst malErfahrungen mit dem Qualifizierungs-chancengesetz sammeln. Wer das Gesetznutzt, ist abgesichert. Ich komme noch malauf das Beispiel VWzurück: Dort werdenwirbald sehen, ob dasGesetz für so einenUmbauausreicht.

Sie diskutieren mit der IG Metall auchüber neue Methoden, um den zukünfti-gen Bedarf an Fachkräften festzustellen.Was sind da Ihre Ideen?Scheele: Wir haben zum Beispiel Ausbil-dungsberufe auf ihreDigitalisierungsfähigkeitüberprüft. Was der einzelne Betrieb macht,wissenwir aber nicht. UnsereWeiterbildungs-berater sollen das herausfinden.Wieman dassystematisch beobachtet, darüber diskutieren

wir auchmit unserenArbeitsmarktforschernund mit der IG Metall. Weiterbildungsmaß-nahmen kann man nur eng am Betrieb ent-wickeln. Personaler, Eigentümer, Vorständeund natürlich Betriebsräte undGewerkschaf-ten – alle sollten uns informieren. Die Sozial-partner gehören immer an den Tisch.

Haben bereits Unternehmen angekün-digt, das Qualifizierungschancengesetznutzen zu wollen?Scheele:Wir sindmit Betrieben imGespräch.In derMetallindustrie zumBeispielmit Con-tinental, an verschiedenen Standorten. Auchmit der chemischen Industrie. Wir sind dar-auf eingestellt, Anfragen schnell zu beantwor-ten. Und wir wollen noch stärker in dieberufsbegleitende Beratung investieren, im-mer unter demGesichtspunktQualifizierung.

Die Weiterbildungsberatung durchdie Arbeitsagentur wird ausgeweitet:Wie läuft so eine Beratung ab?Scheele:DieBeratung vonBeschäftigtenwirdein neuer Schwerpunkt unserer Arbeit.Beispiel Düsseldorf: Da haben wir unser Be-rufsinformationszentrumumgebaut. Beschäf-tigte könnendort ohneAnmeldunghingehen.Wir führen einErstgespräch, vielleichtweitereGespräche. Der Berater entscheidet, ob es ei-nen konkreten Weiterbildungsbedarf gibt.Dannmussmandasmit demBetriebsrat oderdemArbeitgeber besprechen.Dabei helfenwirauch. Wenn eine geeignete Weiterbildungs-maßnahme verfügbar ist, kann es losgehen.

[email protected]

Mehr zum Thema:wap.igmetall.de

Detlef Scheele im

Gespräch mit Auszubil-

denden bei Ford in Köln.

Der 62-Jährige leitet

die Bundesagentur für

Arbeit seit April 2017.

19

J a n u a r J u n i

1 Sa Int. Kindertag 152

2 So 153

3 Mo 154

4 Di 155

5 Mi 156

6 Do 157

7 Fr 158

8 Sa 159

9 So Pfingstsonntag 160

10 Mo Pfingstmontag 161

11 Di 162

12 Mi 163

13 Do 164

14 Fr 165

15 Sa 166

16 So 167

17 Mo 168

18 Di 169

19 Mi 170

20 Do Fronleichnam 171

21 Fr Sommeranfang 172

22 Sa 173

23 So 174

24 Mo 175

25 Di 176

26 Mi 177

27 Do 178

28 Fr 179

29 Sa 180

30 So 181

18/19 Arbeitstage

M a i

1 Mi Int. Tag der Arbeit 121

2 Do 122

3 Fr 123

4 Sa 124

5 So 125

6 Mo 126

7 Di 127

8 Mi Tag der Befreiung 128

9 Do Europatag 129

10 Fr 130

11 Sa 131

12 So Muttertag 132

13 Mo 133

14 Di 134

15 Mi 135

16 Do 136

17 Fr 137

18 Sa 138

19 So 139

20 Mo 140

21 Di 141

22 Mi 142

23 Do 143

24 Fr 144

25 Sa 145

26 So 146

27 Mo 147

28 Di 148

29 Mi 149

30 Do Christi Himmelfahrt 150

31 Fr 151

21 Arbeitstage

A p r i l

1 Mo 91

2 Di 92

3 Mi 93

4 Do 94

5 Fr 95

6 Sa 96

7 So 97

8 Mo 98

9 Di 99

10 Mi 100

11 Do 101

12 Fr 102

13 Sa 103

14 So 104

15 Mo 105

16 Di 106

17 Mi 107

18 Do 108

19 Fr Karfreitag 109

20 Sa 110

21 So Ostersonntag 111

22 Mo Ostermontag 112

23 Di 113

24 Mi 114

25 Do 115

26 Fr 116

27 Sa 117

28 So 118

29 Mo 119

30 Di 120

20 Arbeitstage

M ä r z

1 Fr 60

2 Sa 61

3 So 62

4 Mo Rosenmontag 63

5 Di Fastnacht 64

6 Mi Aschermittwoch 65

7 Do 66

8 Fr Int. Frauentag 67

9 Sa 68

10 So 69

11 Mo 70

12 Di 71

13 Mi 72

14 Do 73

15 Fr 74

16 Sa 75

17 So 76

18 Mo 77

19 Di 78

20 Mi Frühlingsanfang 79

21 Do Int. Tag gegen Rassismus 80

22 Fr 81

23 Sa 82

24 So 83

25 Mo 84

26 Di 85

27 Mi 86

28 Do 87

29 Fr 88

30 Sa 89

31 So Anfang der Sommerzeit 90

21 Arbeitstage

F e b r u a r

1 Fr 32

2 Sa 33

3 So 34

4 Mo 35

5 Di 36

6 Mi 37

7 Do 38

8 Fr 39

9 Sa 40

10 So 41

11 Mo 42

12 Di 43

13 Mi 44

14 Do Valentinstag 45

15 Fr 46

16 Sa 47

17 So 48

18 Mo 49

19 Di 50

20 Mi 51

21 Do 52

22 Fr 53

23 Sa 54

24 So 55

25 Mo 56

26 Di 57

27 Mi 58

28 Do 59

20 Arbeitstage

1 Di Neujahr 1

2 Mi 2

3 Do 3

4 Fr 4

5 Sa 5

6 So Hl. Drei Könige 6

7 Mo 7

8 Di 8

9 Mi 9

10 Do 10

11 Fr 11

12 Sa 12

13 So 13

14 Mo 14

15 Di 15

16 Mi 16

17 Do 17

18 Fr 18

19 Sa 19

20 So 20

21 Mo 21

22 Di 22

23 Mi 23

24 Do 24

25 Fr 25

26 Sa 26

27 So 27

28 Mo 28

29 Di 29

30 Mi 30

31 Do 31

22 Arbeitstage

Hg

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14

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11

12

139

6

7

8

1

5

2

3

4

Leistungen für Mitglieder:s Rechtsschutz und Rechtsberatung bei

arbeits- u. sozialrechtlichen Problemen

s Freizeit-Unfallversicherung

s Streik-Unterstützung

s metallzeitung Für Zweischichtarbeit: weiße und graue Felder, für Dreischichtarbeit: grün, blau oder gelb unterlegte Wochentage Angaben ohne Gewähr · Stand bei Drucklegung · Quelle: Ständige Konferenz der Kultusminister · www.kmk.org

Schulferien Baden-Württemb. Bayern Berlin Brandenburg Bremen Hamburg Hessen Meckl.-Vorpom. Niedersachsen Nordrh.-Westf. Rheinland-Pfalz Saarland Sachsen Sachsen-Anhalt Schlesw.-Holst. Thüringen

Winter – – 04.02. –09.02. 04.02. –09.02. 31.01. –01.02. 01.02. – 04.02. –15.02. 31.01. –01.02. – 25.02. –01.03. 25.02. –05.03. 18.02. –02.03. 11.02. –15.02. – 11.02. –15.02.

Frühj./Ostern 15.04.–27.04. 04.–08.03./15.–27.04. 15.04.–26.04. 15.04.–26.04. 06.04.–23.04. 04.03.–15.03. 15.04.–27.04. 15.04.–24.04. 08.04.–23.04. 15.04.–27.04. 23.04.–30.04. 17.04.–26.04. 19.04.–26.04. 18.04.–30.04. 04.04.–18.04. 15.04.–27.04.

Pfingsten 11.06.–21.06. 11.06.–21.06. 31.05./11.06. – 31.05./11.06. 13.–17.05./31.05. – 31.05./07.–11.06. 31.05./11.06 11.06. – – 31.05. 31.05.–01.06. 31.05. 31.05.

Sommer 29.07.–10.09. 29.07.–09.09. 20.06.–02.08. 20.06.–03.08. 04.07.–14.08. 27.06.–07.08. 01.07.–09.08. 01.07.–10.08. 04.07.–14.08. 15.07.–27.08. 01.07.–09.08. 01.07.–09.08. 08.07.–16.08. 04.07.–14.08. 01.07. –10.08. 08.07.–17.08.

Herbst 28. –30.10./31.10. 28.10.–31.10. 04.10./07.–19.10. 04.10.–18.10. 04.10.–18.10. 04.10.–18.10. 30.09.–12.10. 04.–12.10./01.11. 04.10.–18.10. 14.10.–26.10. 30.09.–11.10. 07.10.–18.10. 14.10.–25.10. 04.–11.10./01.11. 04.10.–18.10. 07.10.–19.10.

Weihnachten 23.12.–04.01. 23.12.–04.01. 23.12.–04.01. 23.12.–03.01. 21.12.–06.01. 23.12.–03.01. 23.12.–11.01. 23.12.–04.01. 23.12.–06.01. 23.12.–06.01. 23.12.–06.01. 23.12.–03.01. 21.12.–03.01. 23.12.–04.01. 23.12. –06.01. 21.12.–03.01.

Auch für die Planung der freien Tage gut: der

Schichtkalender der IG Metall.

Brückentagegeschickt nutzen

UrlaubWer seinen Urlaub für 2019plant, kann ihn durch Brückentagedeutlich verlängern. Wir erklären, wieIhr die Feiertage schlau nutzt.

Im Kalenderjahr 2019 liegen einige Feiertage günstigan einem Dienstag oder Donnerstag, sodass sich Ar-beitnehmerinnen undArbeitnehmermit jeweils einemUrlaubstagWochenenden verlängern können.

April Die Osterfeiertage, Karfreitag am 19. undOstermontag am 22. April, bieten sich als Brücken-tage an – hier könnt Ihr aus 4 Urlaubstagen 10 freieTage am Stück machen, wenn Ihr Euch davor oderdanach freinehmt.

Mai Der Tag der Arbeit am 1. Mai fällt auf einenMittwoch, den Ihr mit 2 Urlaubstagen an das vorhe-rige oder das folgende Wochenende anbinden könntund so 5 freie Tage erhaltet.Wer Urlaub in derWochenach Ostern nimmt, kann mit 2 weiteren Tagen denTag der Arbeit anbinden und kommt so sogar auf 13freie Tage, wovon nur 6 Urlaubstage sind.

Christi Himmelfahrt fällt auf Donnerstag, den30. Mai 2019. Brückentag für ein langesWochenendeist Freitag, der 31. Mai 2019.

Juni Pfingstmontag ist am 9. Juni. Wer den Rest derWoche Urlaub nimmt, kommt so mit 4 Urlaubstagenauf 9 freie Tage.

Oktober Der Tag der Deutschen Einheit am 3. Ok-tober fällt auf Donnerstag, der Freitag bietet sich alsBrückentag an, um so 4 freie Tage zu haben. Wer dieWoche um den Feiertag freinimmt und 4Urlaubstageinvestiert, bekommt 9 freie Tage raus.

Dezember DieWeihnachtstage, 25. und 26.Dezember,fallen auf einenMittwoch undDonnerstag. Freitag, den27. Dezember, könnt Ihr als Brückentag nutzen.

metallzeitungJanuar / Februar 2019

Foto:OliverBerg/dpa/pa

Page 20: XKIQZ - igmetall-dresden-riesa.de

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Schnappschuss Mit einem neuen Jahr verbinden viele Menschen einen Anfang, eineWende,neue Aufgaben oder Herausforderungen. Fünf Metallerinnen undMetaller erzählen hier, wasim neuen Jahr auf sie wartet, mit welchenWünschen und Hoffnungen sie 2019 starten. DieRedaktion wünscht ihnen und allen anderenMetallerinnen undMetallern ein gutes neues Jahr.

Was erwartest Du 2019?

Eine möglichst gute Prüfung hinlegen»Ich hoffe, dass ich bald mit meiner Ausbildung bei MTU RollsRoyce fertig bin. Am 30. Januar ist meine mündliche Prüfungals Industriemechanikerin. Den Tag davor kann ich freineh-men, meine Aufzeichnungen durchgehen, nochmal alles verin-nerlichen und konzentriert in die Prüfung gehen. Das hatschon bei der Theorieprüfung super geklappt. Nach dem jüngs-ten Tarifabschluss stehen uns zwei bezahlte Vorbereitungstagefür die Prüfungen zu. Das finden viele meiner Kollegen, diewie ich auslernen, megacool. Den meisten ist aber gar nichtklar, wie das zustande gekommen ist. Ich will in der Jugend-und Auszubildendenvertretung rüberbringen, dass solchetariflichen Leistungen nicht selbstverständlich sind. Ohne dieIG Metall gäb’s das nicht. Wenn ich fertig bin, werde ich alsFacharbeiterin in der Motorenmontage eingesetzt. Darüber binich sehr glücklich, denn das ist meine Wunschabteilung.«

Foto:Thomas

Dräger

Acht Tage mehr Zeit für meine Kinder»Im Jahr 2019 nehme ich die zusätzlichen acht freien Tage,die wir im letzten Metall-Tarifabschluss durchgesetzthaben. Ich habe zwei kleine Kinder, mit denen ich derzeitzu wenig Zeit verbringen kann. Ich arbeite im Vierschicht-betrieb, auch amWochenende. Wir müssen zudem neunzusätzliche Sonderschichten im Jahr leisten. Seit fast20 Jahren arbeite ich Schicht. Das ist sehr belastend, vorallem die Schlafstörungen. Ich weiß gar nicht, wann ichdas letzte Mal sechs, sieben Stunden am Stück durch-geschlafen habe. Durch die acht freien Tage habe ichmehr Zeit für meine Kinder.«

metallzeitungJanuar / Februar 2019

stellvertretende JAV-Vorsitzende MTU Rolls Royce, Friedrichshafen

Foto:CordulaKropke

Schichtarbeiter bei Alu Druckguss in Lübeck

Page 21: XKIQZ - igmetall-dresden-riesa.de

21

Keine Angst vor der Zukunft»Ich wünsche mir sichere Perspektiven für die Beschäftigten inder Autoindustrie. Wir geben täglich unser Bestes, stehen aberöffentlich am Pranger, obwohl die Kolleginnen und Kollegenfür die Schadstoffprobleme nichts können. Viele sorgen sich,wie es bei VW und in der Autoindustrie insgesamt weitergeht.Wir sind froh, dass in Braunschweig ab 2020 Batterien fürElektroautos gebaut werden. Ich erwarte, dass sie viele Arbeits-plätze sichern.Wir wollen umweltfreundliche Autos. MeinWunsch undmeine Hoffnung ist, dass es uns bei VW gelingt,die Zukunft gemeinsam zu gestalten und dadurch Ängsteabzubauen. Das schaffen wir aber nur, wenn die Politik 2019einen realistischen Rahmen vorgibt, das heißt: CO2-Vorgaben,die erreichbar sind, und eine Infrastruktur, die einen Umstiegauf Elektromobilität attraktiv macht.«

Für meine Mutter auf 28 Stunden verkürzen»Ab sofort, ab dem 1. Januar, gehe ich mit meiner Arbeitszeitrunter auf 28 Stunden in der Woche. Ich muss mich um meine82-jährige pflegebedürftige Mutter kümmern. Dazu nutze ichdie neue verkürzte Vollzeit, die die IG Metall in der Metall-Tarifrunde Anfang 2018 durchgesetzt hat. Ich arbeite dann nurnoch vier Tage in der Woche. Montags habe ich frei und kannmeine Mutter zum Arzt bringen. Die verkürzte Vollzeit habeich zunächst für zwei Jahre beantragt, dann schaue ich weiter.Das war wirklich ein super Tarifabschluss.«

metallzeitungJanuar / Februar 2019

Ordentliche Renten für alle»Ich wünsche mir, dass es überall ordentliche Löhnegibt, mit Tarifvertrag. Dann gäbe es nämlich keineMinirenten. Wer zumMindestlohn arbeitet, kommtvielleicht auf eine Rente von 750 Euro im Monat. Dasist Grundsicherungsniveau trotz jahrzehntelangerArbeit! Außerdem müssen die Renten wieder genausosteigen wie die Löhne. Sonst frisst die Inflation allesauf. Da muss sich 2019 etwas ändern. Ich persönlichbin mit meiner Rente zufrieden. Aber wenn ich michim Bekanntenkreis umhöre, merke ich: Bei der Alters-versorgung ist vieles ungerecht.«

Beschäftigter im Versand bei Hydac in Quierschied-Göttelborn

Rentner und Metaller aus Puschendorf

Foto:AndreasGummerer

Foto:ClaudiaTaylor

Foto:Laura

Ockenfels/Becker&Bredel

Sachbearbeiterin in der Prototypenfertigung bei VW Braunschweig

Page 22: XKIQZ - igmetall-dresden-riesa.de

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Gericht stärktVersichertenschutzim HomeofficeRecht so Zu Hause arbeiten Beschäftigte meist unteranderen Bedingungen als im Betrieb. Tjark Menssenerläutert, welcheWege bei einem Unfall im Homeofficeversichert sind.

Tjark Menssen

ist Jurist bei der

DGB Rechtsschutz

GmbH.Foto: Frank Ott/DGB Rechtsschutz

Immer mehr Menschen in Deutschlandarbeiten auch von zu Hause. Aber zwi-schen regulärem Arbeitsplatz und demBüro zu Hause gibt es nicht nur räumli-che Unterschiede. In der privaten Sphärebesteht grundsätzlich kein gesetzlicherUnfallversicherungsschutz. Es muss einbetrieblicher Grund hinzukommen,damit ein Unfall im Privatbereich versi-chert ist. Die Rechtsprechung gibt gene-rell vor, dass zum Unfallzeitpunkt eine»objektivierte Handlungstendenz« zurgrundsätzlich versicherten Tätigkeit be-stehen muss.

Das Bundessozialgericht (BSG) hatentschieden, dass der Sturz auf einer Kel-lertreppe zu Hause ein Arbeitsunfall imHomeoffice sein kann. Betriebswege kön-nen bei einem Arbeitsplatz zu Hausedurchaus innerhalb der Wohnung liegenund den privaten und beruflichen Teildes Gebäudes verbinden. Der Fall betrafeine Beschäftigte, deren regelmäßiger Ar-beitsort ihre Wohnadresse war. Das warvertraglich so festgelegt. Die Klägerinhatte ihr Büro im Kellergeschoss einge-richtet. Der Sturz auf der Treppe ereig-nete sich auf dem Weg zu einem vomArbeitgeber angeordneten Telefonge-spräch. Das wollte sie von ihrem Büro imKeller erledigen. Beim Gang auf derTreppe nach unten stürzte sie und ver-letzte sich. Die zuständige Berufsgenos-senschaft wollte den Sturz nicht alsArbeitsunfall anerkennen, da auf derTreppe zwischen privaten und geschäft-lich genutzten Räumen kein Versiche-rungsschutz bestehe. Außerdem sei derUnfall nicht bei der Ausführung berufli-cher Handlungen, sondern bei vorberei-tenden Handlungen erfolgt.

Das Gericht führte aus, dass die FrauzumUnfallzeitpunkt einen versichertenBe-triebsweg zurückgelegt hat. Denn sie habe

die Treppe mit »der Handlungstendenz«genutzt, in ihrem Büro, dem HomeofficeimKellergeschoss, mit demGeschäftsfüh-rer ihres Arbeitgebers zu telefonieren.Dass sich der Unfall, der Treppensturz, inderWohnung ereignete, ändert nichts ambestehenden Versicherungsschutz.

Neue Kriterien berücksichtigen Jetzt hatdas BSG seine bisherige Rechtsprechungkonkretisiert. Es entschied, dass bei derFeststellung eines Arbeitsunfalls im häus-lichen Bereich künftig die objektivierteHandlungstendenz des Versicherten, einedem Unternehmen dienende Tätigkeitausüben zu wollen, den Ausschlag gibtund nicht mehr vorrangig auf die eherquantitativ zu bestimmende Häufigkeitder betrieblichen oder privaten Nutzungdes konkreten Unfallorts abzustellen ist.

Eine wie auch immer geartete objek-tiveWidmung der jeweiligen Räumlichkei-ten oder die Häufigkeit beziehungsweisedas Ausmaß der betrieblichenNutzung deskonkreten Unfallorts ist damit nicht mehrdas maßgebliche Abgrenzungskriterium.

Die objektivierte Handlungstendenzbestimmt sich danach, ob der Versichertebei der zum Unfall führenden Verrich-tung eine dem Unternehmen dienendeTätigkeit (subjektiv) ausüben wollte unddiese innere Tatsache durch die objekti-ven Umstände des Einzelfalls den Richterletztendlich überzeugt.

Äußere Indizien für diese Objekti-vierung können der Zeitpunkt und derOrt des Unfalls sein, aber auch der objek-tive Zweck des Vorgangs. Hierbei sindstets die gesamten Umstände des Einzel-falls zu berücksichtigen.

Bundessozialgericht vom27. November 2018 –B 2 U 8/17 R und B 2 U 28/17 R

metallzeitungJanuar / Februar 2019

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Fachrichtungen:| Maschinentechnik| Elektrotechnik| Bautechnik| Holztechnik| Heizungs-,Lüftungs- undKlimatechnik

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>ARBEITSLOSENGELDArbeitsagentur muss bezahlte

Freistellung bei Bemessung einbeziehen

Die während der Freistellung bis zum Ende desArbeitsverhältnisses gezahlte und abgerechneteVergütungmuss bei der Bemessung des Arbeits-losengelds einbezogen werden. Geklagt hatteeine Frau, die nach dem Ende ihres Beschäfti-gungsverhältnisses ein Arbeitslosengeld von28,76 Euro pro Tag erhielt. Das in der einjähri-gen Freistellungsphase gezahlte Entgelt wardabei nicht berücksichtigt. Das Bundessozialge-richt entschied, dass der Klägerin ein täglicherLeistungssatz von 58,41 Euro zustehe. Bemes-sungsrechtlich sei nicht der Zeitpunkt maßge-bend, wann die Frau aus der Beschäftigungausschied, sondern der, bis zu dem sie auch bei-tragspflichtiges Arbeitsentgelt erzielte hatte.

Bundessozialgericht vom 30. August 2018 –B 11 AL 15/17 R

>ELTERNZEITVorzeitiges Ende der Elternzeitbei neuer Schwangerschaft

Die in die Elternzeit fallende Geburt eines wei-teren Kindes führt häufig dazu, dass Eltern ihreElternzeit neu planen müssen. Um die vom Ge-setzgeber geschaffeneMöglichkeit zu nutzen, dieerste Elternzeit wegen der Geburt eines weiterenKindes vorzeitig zu beenden, um die Elternzei-ten für beide Kinder voll auszuschöpfen, ist eserforderlich, aber auch ausreichend, wenn dasRecht zur vorzeitigen Beendigung der Elternzeitan die Entbindung des weiteren Kindes geknüpftwird. Während der Schwangerschaft mit demweiteren Kind kann die erste Elternzeit dement-sprechend nicht vorzeitig beendet werden.

Bundesarbeitsgericht vom 8. Mai 2018 –9 AZR 8/18

Alles,was Recht ist

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ie Bundesregierung hatfür 2019 viele Änderun-gen auf den Weg ge-bracht. metallzeitung gibteinen Überblick, was sichfür die Menschen inDeutschland ab 1. Januarändert.

Steuersätze und Freibeträge Die Ein-kommensgrenzen für alle Steuersätze stei-gen 2019 um 1,84 Prozent. Damit wird dieInflationsrate des Jahres 2018 quasi in denSteuertarif eingepreist.Mit dieserVerschie-bung, die allen Steuerzahlern zugute-kommt, soll der Effekt der sogenannten kal-ten Progression ausgeglichenwerden.Diesewürde ansonsten Lohn- undGehaltssteige-rungen in Verbindung mit der Inflationdurch eine höhere Steuerbelastung zumin-dest teilweise wieder aufzehren.

Der Grundfreibetrag in der Einkom-mensteuer steigt 2019 für Ledige auf 9168Euro – das ist ein Plus von 168 Euro ge-genüber 2018. Eheleuten stehen 18336Euro zu, 336 Euro mehr als bisher. DerGrundfreibetrag bezeichnet den Betrag,bis zu dem das Einkommen Lediger odergemeinsam veranlagter Ehepartner steu-erfrei bleibt. Damit haben Berufstätigeetwas mehr Geld in der Tasche, da der

Fiskus erst bei Einkommen über demneuen Grundfreibetrag Steuern abzieht.

Im selben Umfang erhöhen sich dieBeiträge, bis zu denen Steuerzahler Unter-halt für naheAngehörige als außergewöhn-liche Belastungen abziehen können. Maxi-mal 9168 Euro sind ab 2019 drin.

Angehobenwird auch der steuerlicheKinderfreibetrag, der das Existenzmini-mum des Kindes sichert: Für Eltern bleibtdieser Betrag ihres Einkommens pro Kindund Jahr steuerfrei. Das Finanzamt rechnetaus, ob das Existenzminimum des Kindesdurch das Kindergeld bereits gedeckt istoder ob der Kinderfreibetrag für die Elterngünstiger ist. In diesem Fall wird der Kin-derfreibetrag dann automatisch im Ein-kommensteuerbescheid berücksichtigt unddas Kindergeld quasi als Vorauszahlungbetrachtet. Vor allembei höheren Einkom-men ist die Steuerersparnis durch denKin-derfreibetrag meist höher.

Erhalten Beschäftigte vom Arbeit-geber eine kostenlose oder verbilligte Fahr-karte für öffentliche Verkehrsmittel undBahnen, muss die Kostenersparnis nichtmehr versteuert werden. Die steuerfreienLeistungen werden künftig aber auf dieEntfernungspauschale angerechnet – siemindern also den Betrag, den Arbeitneh-mer bei der Steuererklärung als Entfer-

DEinkommen Mehr Mütterrente undhöherer Mindestlohn, ein Plus beiHartz IV und Kindergeld, Zuschlagfür Rentner und Trennungskinder:Unterm Strich bringt das Jahr 2019 fürfast alle mehr Geld. Die wichtigstenÄnderungen im Überblick.Von Antonela Pelivan

2019

Neues Jahr,neue Gesetze

24 metallzeitungJanuar / Februar 2019

Von den neuen Regelungen rund um das Steuerrecht

profitieren vor allem Familien.

Illustration:StephanieBrittnacher

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nungspauschale abziehen können. DieSteuerbefreiung gilt auch, wenn derArbeit-geber nur mittelbar – etwa durch den Ab-schluss eines Rahmenabkommens – amVorteil der Mitarbeiter beteiligt ist.

Achtung: Das Jobticket ist nur dannsteuerfrei, wenn der Arbeitnehmer es zu-sätzlich zum ohnehin geschuldeten Ar-beitslohn erhält. Wer ein Jobticket inForm einer Entgeltumwandlung be-kommt, profitiert nicht von dem neuenSteuervorteil.

Kindergeld und Freibetrag Ab Juli 2019wird das Kindergeld um 10 Euro pro Kindund Monat angehoben. Für das erste undzweite Kind beträgt es dann 204 Euro, fürdas dritte 210 und für das vierte und jedesweitere Kind 235 Euro monatlich. Dersteuerliche Kinderfreibetrag steigt um 192Euro auf 7620 Euro.

Mindestlöhne Der gesetzliche Mindest-lohn steigt am 1. Januar 2019 auf 9,19Euro pro Stunde. Der Branchenmindest-lohn für das Elektrohandwerk steigt auf11,40 Euro, für Leiharbeit (Ost) auf 9,49Euro und für Leiharbeit (West) ab April2019 auf 9,79 Euro stündlich.

Mini- und Midijobs DaMinijobbermaxi-mal 450 Euro monatlich und höchstens5400 Euro im Jahr verdienen dürfen, sinktfür sie mit der Erhöhung des Mindest-lohns die mögliche monatliche Arbeits-zeit. Eine Ausnahme bilden Beschäftigun-gen, die kurzfristig und innerhalb einesbestimmten Zeitraums ausgeübt werden.Ab 1. Juli 2019 wird die sogenannte Gleit-zone zwischenMini- undMidijob auf Ar-beitsentgelte von 450,01 Euro bis 1300Euro (bisher 850 Euro) ausgeweitet. Werheute 850 Euro verdient, wird mit der üb-lichen Abgabenlast für versicherungs-pflichtige Arbeitnehmer von gut 20 Pro-zent belastet. Künftig liegt ihr Anteil beiderselben Vergütung bei unter 18 Prozent.Der geringere Beitrag führt dann nichtmehr zur geringeren Rentenleistung.Volle Sozialabgaben zahlenMidijobbendedann erst bei einem monatlichen Entgeltvon 1300 Euro. Außerdem wird der Zeit-raum für eine kurzfristige Beschäftigungvon 70 Tagen oder 3Monaten nun dauer-haft angehoben.

Krankenversicherung Ab2019 gilt wiederdie paritätische Finanzierung der gesetzli-chen Krankenversicherungsbeiträge. Des-halbwerden ab 1. Januar die ZusatzbeiträgeimgleichenAnteil vonArbeitnehmern undArbeitgebern beziehungsweise Rentnernund ihrer Krankenkasse getragen. Der all-

gemeine Beitragssatz bleibt bei 14,6 Pro-zent. Die Beitragsbemessungsgrenze dergesetzlichen Krankenversicherung erhöhtsich auf 4537,50 Euro proMonat.

BeitragsbemessungsgrenzeDie Beitrags-bemessungsgrenze der allgemeinen Ren-tenversicherung steigt ab 1. Januar auf6700 Euro pro Monat (West) und 6150Euro pro Monat (Ost).

Arbeitslosengeld II Für Alleinstehendesteigt der Regelsatz für Sozialhilfe und Ar-beitslosengeld II auf 424 Euro proMonat.Auch die Sätze für die Regelbedarfsstufen2 bis 6 (Paare je Partner/Bedarfsgemein-schaften, erwachsene Behinderte in sta-tionären Einrichtungen, nicht erwerbstä-tige Erwachsene unter 25 Jahren imHaushalt der Eltern, Jugendliche und Kin-der) werden erhöht.

Renten- und ArbeitslosenversicherungDiemonatliche BeitragsbemessungsgrenzeWest steigt ab Januar 2019 von 6500 auf6700 Euro (80400 Euro jährlich). Das Pen-dant Ost liegt bei 6150 Euro im Monat(2018: 5800 Euro); jährlich sind das 73800Euro. Bis zu diesen Einkommensgrenzenmüssen Arbeitnehmer im nächsten JahrBeiträge zur Renten- und Arbeitslosenver-sicherung bezahlen.

Erwerbsminderung Wer ab 1. Januar 2019wegen einer Erwerbsminderung in Rentegeht, kann sich über mehr Geldals bisherige Erwerbsminderungsrentnerfreuen. Denn die sogenannten Zurech-nungszeiten werden auf einen Schlag um3 Jahre und 5Kalendermonate angehoben.Mit der Zurechnungszeit bekommt derVersicherte Rentenpunkte als beitragsfreieZeiten für durchschnittliche Verdienst-zeiten angerechnet – obwohl er in derZurechnungszeit selbst etwawegenKrank-heit keine eigenen Beiträge zur Rente ge-zahlt hat.

Mütterrente II Über mehr Rente freuenkönnen sich Mütter, deren Kinder vordem 1. Januar 1992 geboren sind: statt bis-her 2 Entgeltpunkte werden ihnen 2,5Entgeltpunkte gutgeschrieben. Wer ab1. Januar neu in Rente geht, bekommt dieverbesserte Leistung pro Kind gleich mitausgezahlt. Wer bereits Rente bezieht,wird von der Mütterrente II erst im Laufeder ersten Jahreshälfte 2019 etwas imPortemonnaie spüren. Denn die Auszah-lung wird von der Deutschen Rentenver-sicherung in diesem Zeitraum umgesetzt– ab Januar zustehende Rentenerhöhun-gen werden nachgezahlt.

25metallzeitungJanuar / Februar 2019

Zu gewinnen: Fotoband»Der letzte Guss«

Nach über 100 Jahren muss die Heidenheimer Gie-ßerei im Sommer 2013 schließen. An diesem letztenArbeitstag werden die Kollegen begleitet von JoachimE. Röttgers, Fotograf auch für die metallzeitung, undvon Betriebsseelsorger Rolf Siedler. In faszinierendenBildern und einfühlsamen Texten haben sie die be-wegenden Momente des Abschieds in dem Buch»Der letzte Guss« festgehalten. Im Vorwort schreibtJörg Hofmann, Erster Vorsitzender der IG Metall:»Das Buch gewährt einen tiefen Einblick in die Seelederjenigen, die die Heidenheimer Gießerei über vieleJahre hinweg am Laufen gehalten haben.«

metallzeitung verlost 20 Exemplare des Buchs

»Der letzte Guss«. Schreibt bis 20. Januar 2019 eine

E-Mail mit dem Stichwort »Der letzte Guss« an:

[email protected]

metallzeitung hat auch im vergan-genen Jahr wieder erfolgreich anden International Creative MediaAwards teilgenommen. Für Titel undTitelgeschichte der Ausgabe April 2018 erhielt die Re-daktion einen Award of Excellence. Vergeben wirdder Preis von einer Jury, die Kunden-, Mitarbeiter-und Mitgliedermagazine auszeichnet. Die Zahl der

Teilnehmer lag in die-sem Jahr mit 395 Zei-tungen höher als imVorjahr. Redaktionenaus 18 Ländern hattenihre Magazine für denWettbewerb eingereicht.

Faszinierende Bilder: »Der letzte Guss«,

112 Seiten, 19,80 Euro, Einhorn-Verlag ,

ISBN 978-3-95747-085-0

Foto:Eichhorn

Verlag

Ausgezeichnet: metallzeitunggewinnt Designpreis

Ausgezeichnet:

die Ausgabe

April 2018 der

metallzeitung

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Dr. Azubihilft weiter

Wenn es in der Ausbil-dung nicht rundläuftoder ungeklärte Fragenim Raum stehen, hilft »Dr.Azubi« weiter – schnell,unbürokratisch, anonymund kostenlos. Auszu-bildende, die im Online-forum des DeutschenGewerkschaftsbunds eineFrage stellen, erhalten in-nerhalb von 48 StundenAntwort.

dr-azubi.de

Beihilfe zurAusbildung

Auszubildende und Teil-nehmer einer Berufsvor-bereitungsmaßnahmekönnen eine Berufsausbil-dungsbeihilfe von bis zu635 Euro monatlich beider Bundesagentur fürArbeit beantragen. DieVoraussetzungen sind,dass Auszubildende nichtbei den Eltern wohnenkönnen und bereits einAusbildungsverhältnisvorliegt. Die Arbeitsagen-tur stellt online einenRechner zur Verfügung.

babrechner.arbeits-agentur.de

Sonderurlaubfür die Bildung

Wer sich weiterbilden undetwas für sich oder seineKarriere tun möchte, kanndafür Sonderurlaub bean-tragen. Außer in Bayernund Sachsen steht jedemBeschäftigten Bildungs-urlaub zu. Der IG Metall-Ratgeber Bildungsurlaubgibt Tipps für einenreibungslosen Ablaufderbezahlten Lernzeit:

igmetall.deRSuche: RatgeberBildungsurlaub

26

Weiterbilden mit Plan

Wer sich beruflich weiterbildenwill, hat dazu viele Möglichkeiten,bis hin zum Studium. Wichtig ist,dass die Weiterbildung zu einemanerkannten Abschluss führt.

Fortbilden Für Beschäftigtemit Be-rufsausbildung bietet sich zunächsteine Aufstiegsfortbildung an, etwazum Techniker, Meister oder Fach-wirt. Damit stehen Führungsposi-tionen offen. Aufstiegsfortbildungensind von Experten der IGMetall ausden Betrieben nach aktuellen An-forderungen der Praxis mitgestaltetund nach Berufsbildungsgesetz oderHandwerksordnung anerkannt.

Eine Aufstiegsfortbildung setzt inder Regel ein Jahr Berufserfahrungvoraus. Auch Beschäftigte ohneAusbildung, die fünf Jahre im Berufarbeiten, können sich fortbilden.Das ist inVollzeit oder Teilzeitmög-lich, dauert zwischen 4 und 24 Mo-naten und kostet rund 5000 Euro.

Auf die erste Aufstiegsfortbil-dung kann eine zweite folgen, etwazum Betriebswirt oder Professional.

Studieren Beruflich qualifizierteBeschäftigtemit Berufspraxis (in derRegel zwei Jahre) können auch ohneAbitur in ihrem Fachbereich studie-ren. Als Elektroniker etwa geht Elek-

trotechnik. Mit einer Aufstiegsfort-bildung kann man auch fachfremd,also jedes Fach studieren. Sie gilt alsgleichwertig zum Studium. DerMeister etwa entspricht dem Bache-lor: Stufe 6 nach dem DeutschenQualifikationsrahmen (DQR).

Finanzieren Es gibt eine Reihe För-dermittel wie das Aufstiegs-BAföGoder Stipendien, sie decken aber nureinenTeil der Kosten und des Lohn-ausfalls bei Weiterbildungen.

NeueMöglichkeiten bietet dasQualifizierungschancengesetz (Seite18), das die IG Metall vorangetrie-ben hat. Danach sollen Beschäftigte

Mit der richtigen Weiterbildung geht

es beruflich voran. Die Tarifverträge

der IG Metall helfen dabei,

die eigenen Ziele zu erreichen.

Foto:Thomas

Range

Karriere Es gibt viele Möglichkeiten, sich beruflichfür die digitale Zukunft fit zu machen. Doch welcheFortbildung passt zu Dir?Wie finanzieren? Und wiedafür frei bekommen?Wir schlagen eine Schneisedurch denWeiterbildungsdschungel.

Ob Auszubildende, (dual) Studie-rende oder junge Beschäftigte, obim Betrieb oder im Ehrenamt: dieIG Metall hat speziell für jungeMenschen ein Bildungsprogrammrund um die Themen Ausbildungund Arbeit entwickelt. Dabei giltdas Motto: Gemeinsam weiterbil-den macht Spaß – zusammen mitanderen jungen Leuten und derIG Metall Jugend. Die Inhalte derSeminare orientieren sich an der

Praxis jungerMenschen und lieferndas notwendige Handwerkszeug,damit sie aktiv werden können: fürihre Interessen im Betrieb, für de-mokratische Mitbestimmung, fürsoziale Gerechtigkeit.

Informationen zu den Semi-naren und Veranstaltungsortenebenso wie zur Anmeldung undFreistellung gibt es im Bildungspro-gramm.

igmetall.de/bildung

Bundesweite Jugendseminare

metallzeitungJanuar / Februar 2019

Page 27: XKIQZ - igmetall-dresden-riesa.de

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die Chance auf berufliche Fortbil-dung erhalten, wenn etwa ihre Tä-tigkeit automatisiert werden kannoder sie anderweitig von Struktur-wandel betroffen sind. »Damit kannviel für die Beschäftigten bewegtwerden«, meint Jörg Hofmann, Er-ster Vorsitzender der IG Metall.»Qualifizierung wird mit darüberentscheiden, ob alle in der digitalenTransformation ihren Platz finden.«

Besser mit Tarif VerbindlicheAn-sprüche bieten die Tarifverträge derIG Metall etwa zur Bildung undQualifizierung in der Metall- undElektroindustrie. Sie schreiben vor,

dass Arbeitgeber einmal im Jahr mitBeschäftigten über Bildung sprechenmüssen. Für notwendige und zweck-mäßige Qualifizierung trägt der Ar-beitgeber alle Kosten und gibt demBeschäftigten dafür komplett (not-wendig) oder zur Hälfte (zweckmä-ßig) frei. ZudemkönnenBeschäftigteauf persönlichenWunsch bis zu sie-ben Jahre in Bildungsteilzeit gehen –unddanach auf einen gleichwertigenArbeitsplatz zurückkehren.

In anderen Branchen hat dieIG Metall ähnliche Tarifverträgedurchgesetzt. Fragt Euren Betriebs-rat oder Eure IG Metall vor Ort.

[email protected]

Foto:shironosov/iStock

Es ist eine besondere Form derWeiterbildung: 300000 ehrenamt-liche Prüfer der beruflichen Aus-und Fortbildung nehmen inDeutschland schriftliche und prak-tische Prüfungen ab und bewertendie Leistung. Die Aufgabe bringteine große Verantwortungmit sich,denn für die Prüflinge geht es letzt-endlich um Bestehen oder Durch-fallen und somit um ihre Zukunft.Prüfer kommen aus der betriebli-

chen Praxis. Jeder mit einer abge-schlossenen Ausbildung, Fortbil-dung oder mit einem abgeschlosse-nen Hochschulstudium in derentsprechenden Fachrichtung undmit Berufserfahrung kann Prüferwerden. Für (zukünftige) ehren-amtliche Prüfer bietet die IGMetallSeminare zu verschiedenen The-mengebieten an. Weitere Informa-tionen findet Ihr unter:

wap.igmetall.deRPrüfen

Zum Prüfer weiterbilden Ministerium bietetTelefonberatung an

Wer sich beruflich verändern oderweiterentwickeln möchte, kannsich telefonisch beraten lassen.Unter der Nummer 0800 20 17 909bietet das Bundesbildungsministe-riummontags bis freitags zwischen9 und 17 Uhr einen bundesweitenService, der Bürgerinnen und Bür-ger unterstützt, eine für sie pas-sende Weiterbildung zu finden.

bmbf.de

Mehr WissenInfos zu Weiterbildungsberufen

sowie zur Finanzierung und Förderung

im Bildungsportal der IG Metall:

wap.igmetall.deRWeiterbildung

Cool: Mit denPrüfungstagen

besser abschneiden

Bald laufen wieder die Ab-schlussprüfungen für dieAuszubildenden. Viele derPrüfungen finden im Ja-nuar und Februar statt.Mit dem neuen Tarifver-trag der IG Metall habenalle Auszubildenden derMetall- und Elektroindus-trie bundesweit Anspruchauf mindestens einenfreien Tag vor der

Prüfung. Die Auszubil-denden sind während derPrüfungstage vom Arbeit-geber ohne Kürzung derAusbildungsvergütung

freizustellen. Die Regelunggilt für die Abschlussprü-fung Teil 1 und 2 in derdualen Ausbildung.

Bessere Noten»Die freien Tage sindwichtig und ein großer

Fortschritt, weil Auszubil-dende fokussierter undentspannter in die Prü-fung gehen können«, sagtManuel Michniok von derIG Metall. »Das wirkt sichauch positiv auf die Ab-

schlussnoten aus.«Die Prüfungstage sindnicht dafür gedacht, sichden Stoff unter extrememZeitdruck reinzuziehen.Man sollte unbedingtschon vorher währendder ganzen Ausbildungkonsequent lernen und

am Ball bleiben.

Der letzte SchliffAm letzten Tag vor der

Prüfung sollte man nichtsNeues angehen, sondernGelerntes nur wiederho-len, damit es richtig sitzt.Sinnvoll ist es, den Stoffmit genug zeitlichemVorlauf rechtzeitig zu

strukturieren und anhandvon früheren Prüfungs-

aufgaben zu üben. MancheAuszubildende tun

sich leichter, wenn sie sichin einer Lerngruppezusammenfinden.

metallzeitungJanuar / Februar 2019

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Am 16. November 2018 haben die Tarif-

vertragsparteien IGMetall-Bezirk Berlin-

Brandenburg-Sachsen und die Berliner

Metallarbeitgeber VME ein Eckpunktepa-

pier unterschrieben. Das Papier ist noch

kein Tarifergebnis, formuliert aber belast-

bare Eckpunkte für die Verhandlungen,

die Anfang 2019 beginnen sollen. Am

23. November hat unsere Tarifkommis-

sion dem Papier einstimmig – bei einer

Enthaltung – zugestimmt.

Die Mitgliederversammlung des

VME hat am 28. November die Entschei-

dung über das Papier ausgesetzt. Gesamt-

metall und mächtige West-Verbände

hatten interveniert.

Der sächsische Arbeitgeberverband

VSME hat daraufhin kurzfristig alle wei-

teren Gespräche auf den Januar verscho-

ben. Jetzt wollen die Arbeitgeber am

22. Januar eine Entscheidung über ihre

Position treffen.

»Wir halten an unserem Ziel unbe-

irrt fest«, sagte Olivier Höbel, IG Metall-

Bezirksleiter Berlin-Brandenburg-Sach-

sen. »29 Jahre nach der staatlichen Einheit

Deutschlands gibt es kein Argument, bei

der Arbeitszeit mit zweierlei Maß zumes-

sen. Das Argument ›Im Osten ist das halt

so‹ ist vollkommen inakzeptabel. Das ist

eine Frage der sozialen Einheit«, erklärte

Olivier Höbel.

Noch im Tarifergebnis vom Februar

2018 hatten die Arbeitgeber vehementen

Widerstand gegen jegliche Regelung ge-

leistet und waren nur zu unverbindlichen

Gesprächen bis Ende 2019 bereit. Den-

noch hat die IGMetall die Gespräche mit

den Arbeitgeberverbänden begonnen.

Schon in der Stuttgarter Verhandlungs-

nacht zum Tarifergebnis im Februar 2018

hat die IG Metall wichtigen Einzelarbeit-

gebern der Automobilindustrie und be-

deutenden Zulieferern die Zusage

abgerungen, mit ihr in beschleunigte Ver-

handlungen zur Angleichung einzutreten.

Im Spätsommer 2018 haben sich IG

Metall, einzelne Unternehmen und der

VME darauf verständigt, zugunsten einer

beschleunigten Flächenlösung die einzel-

betrieblichen Verhandlungen zurückzu-

stellen. Erklärtes Ziel: Bis zum Jahresende

2018 sind belastbare Eckpunkte für eine

Angleichung der Arbeitszeit Ost zu ver-

einbaren. Das wurde im November in

Berlin erreicht.

In mehreren Betriebsversammlun-

gen haben einzelne Arbeitgeber bereits

grundsätzliche Offenheit für den Plan der

IG Metall signalisiert, die Arbeitszeitver-

kürzung in einem Modell unterschiedli-

cher Geschwindigkeiten einzuführen.

Jetzt geht es darum, die betriebliche Dis-

kussion zu verstärken. Die Aktionstage in

den Betrieben des Bezirks vom 14. bis 22.

Januar bilden dazu den Auftakt.

»29 Jahre nach

der staatlichen Ein-

heit Deutschlands

gibt es kein Argu-

ment, bei der

Arbeitszeit mit

zweierlei Maß zu

messen.«Olivier Höbel,

IG Metall-Bezirksleiter

Berlin-Brandenburg-

Sachsen

220 Vertrauensleute bei Volkswagen in Zwickau setzen am 22. Oktober 2018 ein klares Zeichen für die Angleichung der Arbeitszeit im Osten.

Eine Frage der sozialen EinheitAngleichung der Arbeitszeit Ost Ein wichtiger Meilenstein auf demWeg ist er-

reicht. Damit ist eigentlich klar: Es geht nicht mehr um das Ob, sondern um das Wie.

Foto:IgorPastierovic

Berlin-Brandenburg-Sachsen

metallzeitungJanuar / Februar 2019

28 >IMPRESSUM

Verantwortlich: Olivier Höbel, Redaktion: Andrea Weingart,

Anschrift: IG Metall Berlin-Brandenburg-Sachsen, Alte Jakobstraße 149, 10969

Berlin, Telefon 030 25 37 50-45, Fax 030 25 37 50-60

igmetall-bbs.de

Page 29: XKIQZ - igmetall-dresden-riesa.de

29

Beschäftigte in tarifgebundenenUn-

ternehmen derMetall- und Elektro-

industrie können seit 2018wählen –

und entscheiden sichmeist fürmehr

freie Zeit. Acht zusätzliche freie Tage

bietet der Tarifvertrag vomFrühjahr

2018 für Beschäftigte, die Kinder er-

ziehen, Angehörige pflegen oder

langjährig in Schicht arbeiten. Sie

können dafür das neue tarifliche

Zusatzgeld einsetzen.

Im Bezirk haben 25 000 Be-

schäftigte aus 100 Betrieben ent-

sprechende Anträge gestellt. In

allen drei Bundesländern domi-

niert die Schichtarbeit, das zeigt

sich auch bei den Ergebnissen der

Umfrage der IG Metall Ende 2018:

Rund 22 000 Anträge haben in

Schicht arbeitende Kolleginnen

und Kollegen bis zum Stichtag 31.

Oktober gestellt.

Der Tarifvertrag sichert

zudem allen Beschäftigten einen

Anspruch auf eine Reduzierung

ihrer Arbeitszeit auf bis zu 28 Stun-

den für bis zu zwei Jahre. Danach

haben sie das Recht, zu ihrer ur-

sprünglichen Arbeitszeit zurückzu-

kehren. Diese verkürzte Vollzeit

können Beschäftigte zu jedem

Quartalsbeginn beantragen, mit

einem halben Jahr Vorlauf.

Im Bezirk beantragten rund

600 Beschäftigte diese Verkürzung.

»Die Ergebnisse unserer Befragung

zeigen, dass die Beschäftigten die

neu geschaffenen Möglichkeiten

nutzen und wertschätzen«, sagte

Olivier Höbel, IG Metall-Bezirks-

leiter Berlin-Brandenburg-Sachsen.

Bis Ende 2018 lagen imBMW-Werk

in Leipzig (rund 5200 Beschäftigte)

2250Anträge vor. »Inzwischenwur-

den mehr als 2200 Anträge geneh-

migt«, sagte Betriebsratsvorsitzender

Jens Köhler. Die Kolleginnen und

Kollegen müssten zwischendurch

Luft holen, sagte ermit Blick auf den

Schichtrhythmus.

»Wer heute gute Fachkräfte ge-

winnenwill, mussArbeitszeiten bie-

ten, die zum Leben passen«, so

Olivier Höbel. Arbeitgeber hätten

zahlreiche Möglichkeiten, ausfal-

lende Arbeitszeit auszugleichen:

durch Nutzung von Arbeitszeitkon-

ten,Qualifizierung der Beschäftigten

und eine vorausschauende Personal-

politik.

5. Dezember 2018: Die Tarifkommission Stahl Ost beschließt die

Forderungen für die Tarifrunde 2019 einstimmig.

»Das Besondere an dieser Tarif-

runde ist die Forderung nach 1800

Euro tariflicher Urlaubsvergütung«,

erklärt Verhandlungsführer Olivier

Höbel. »Diese Vergütung soll optio-

nal in freie Tage umgewandelt wer-

den können. Deshalb rechnen wir

mit massiver Gegenwehr der Ar-

beitgeber.«

Mike Schneevoigt von Ilsen-

burger Grobblech begründet die

Die IGMetall fordert selbstbewusst

für die 8000 Beschäftigten in der

ostdeutschen Stahlindustrie eine

Entgelterhöhung um 6 Prozent.

Gleichzeitig fordert die IGMetall in

der Tarifrunde 2019 eine zusätzli-

che tarifliche Urlaubsvergütung

von 1800 Euro. Am 5. Dezember

hat die IGMetall-Tarifkommission

einstimmig ihre Forderungsemp-

fehlung an den IGMetall-Vorstand

beschlossen.

Der Aufschwung in Deutsch-

land hat zwar etwas an Fahrt einge-

büßt, bleibt aber robust. Und die

gute konjunkturelle Entwicklung

setzt sich 2019 und 2020 fort. Tra-

gende Säule der Binnenwirtschaft

ist nach wie vor der private Kon-

sum. Er sorgt für die Hälfte des stei-

genden Bruttoinlandprodukts.

Die gesamtwirtschaftliche

Produktivität steigt 2019 voraus-

sichtlich um rund 1 Prozent, die In-

flation um 2 Prozent. Die dritte

Komponente gewerkschaftlicher

Entgeltforderungen ist die Umver-

teilungskomponente von oben

nach unten: 3 Prozent.

Forderung: »In der Stahlindustrie

haben wir Schichtarbeitende hohen

Stress. Durch die Umwandlung des

Urlaubsgelds in Freizeit gibt es die

Möglichkeit, den Spagat zwischen

Arbeit und Familie besser zu gestal-

ten.«

Informationen

zur Tarifrunde Stahl Ost:

igmetall-bbs.de/tarif/stahl

Tarifergebnis: freie Tage hoch im KursZeit oder Geld? Beschäftigte mit Anspruch auf acht freie Tage entscheiden sich meist für die Zeit.

Stahl-Tarifrunde: mehr Geld und Option auf freie Tage

Foto:AndreaWeingart

Tarifverhandlungenbei Daimler-TochterCars in Wiedemar

Mit zwei Warnstreiks machten die

Beschäftigten der Daimler-Toch-

ter Cars klar, dass sie bei den The-

men Entgelt und Arbeitszeit nicht

locker lassen werden.

Detaillierte Informationen auf:

igmetall-leipzig.de

Automobilkonferenzzum Nachlesen!

Die Zukunft der Automobilindus-

trie mit den Themen Elektrifizie-

rung und interaktives Automobil

sorgten für spannende Diskussio-

nen auf der Automobilkonferenz

in Leipzig im November. Ab Mitte

Januar kann die Dokumentation

zur Konferenz im Internet herun-

tergeladen werden:

igmetall-bbs.de.

Ausstellung zumFrauenwahlrecht

»Zum Geburtstag mehr vom

Kuchen« – eine Ausstellung infor-

miert vom 17. Januar bis zum

15. Februar im IG Metall-Haus

in Berlin lebendig über 100 Jahre

Frauenwahlrecht und Frauenall-

tag, Frauenarbeit und Frauen-

rechte von Brandenburger Frauen.

Mehr Informationen auf

igmetall-bbs.de.

metallzeitungJanuar / Februar 2019

Foto:IG

Metall

Page 30: XKIQZ - igmetall-dresden-riesa.de

30 metallzeitungJanuar / Februar 2019

Dresden und Riesa

Neue Aufgaben und trotzdem gleiches ZielDelegierte wählten neuen Ersten Bevollmächtigten und Kassierer und Zweiten Bevollmächtigten.

Die Delegiertenversammlungen im

November sind traditionell dem Jah-

resrückblick vorbehalten. Doch die-

ses Mal war es anders: Aufgrund des

schmerzlichen Todes des Ersten Be-

vollmächtigten Joern Kladen zu Be-

ginn des Jahres mussten sich die Ge-

schäftsstellen Dresden und Riesa

neu ausrichten. Somit wurden am

7. und 8. NovemberWilli Eisele zum

Ersten Bevollmächtigten und Kassie-

rer und Stefan Ehly zum Zweiten Be-

vollmächtigten hauptamtlich ge-

wählt. Diese Position wird wieder

hauptamtlich besetzt, da Willi Eisele

zukünftig für die vier Geschäftsstel-

len Dresden, Riesa, Südbrandenburg

und Cottbus als Erster Bevollmäch-

tigter und Kassierer agiert. Aufgrund

dieser Veränderungen wurden die

ehemals ehrenamtlichen Zweiten

Bevollmächtigten, Uwe Jahn und

André Twardygrosz, in den Ortsvor-

stand als Beisitzer gewählt. Außer-

dem wurden Claus Weihmann und

Ullrich Jentzsch aus dem Ortsvor-

stand Dresden verabschiedet und

dafür die Kollegen Daniel Pfeifer

und Thomas Aehlig nachgewählt.

Schwerpunkte gesetzt Mit Blick

auf das Jahr 2019 gibt es für die IG

Metall-Geschäftsstellen Dresden

und Riesa mehrere Schwerpunkte.

Bereits zu Beginn des Jahres steht die

Stahl-Tarifrunde an. »Hier erwarten

wir intensive Verhandlungen und

harte Auseinandersetzungen. Aber

bereits die Kolleginnen und Kolle-

gen in derMetall- und Elektroindus-

trie haben 2018 gezeigt, dass Kälte,

Regen und Schnee kein Grund für

Zurückhaltung sind«, soWilli Eisele,

Erster Bevollmächtigter.

>TERMINE

AK-Soziales Dresden■ 14. Januar, 13.30 bis 15.30 Uhr,

Volkshaus, Schützenplatz 14,

01067 Dresden

Ortsvorstandssitzungen

Geschäftsstelle Dresden

■ 30. Januar, 13.30 bis 16 Uhr,

Volkshaus, Schützenplatz 14,

01067 Dresden

Geschäftsstelle Riesa

■ 31. Januar, 9 bis 12 Uhr,

Goethestr. 102,

01587 Riesa

Auch in der Kfz-Branche stehen

2019 Tarifverhandlungen an. Die

Kolleginnen und Kollegen werden

ihre Forderungen im ersten Quartal

an die Arbeitgeber richten.

Mitgliederentwicklung steigt Die

stetige Steigerung der Tarifbindung

sowie die vergangenen und zukünf-

tigen Tarifrunden bilden sich auch

sichtbar bei der Entwicklung der

Mitgliederzahlen ab. So konnten die

Geschäftsstellen für das Jahr 2018 bis

Anfang Dezember 1035 neue Mit-

glieder begrüßen. »Das zeigt, dass

wir auf dem richtigenWeg sind. Ins-

besondere wird hier sichtbar, was für

einen tollen Job unsere ehrenamtli-

chen Kolleginnen und Kollegen in

den Betrieben machen. Herzlichen

Dank dafür!«, so Stefan Ehly, Zwei-

ter Bevollmächtigter.

IG Metall ehrte Jubilare und dankte ihnen für ihre langjährige Unterstützung!

Ohne ihre Mitglieder wäre die

IG Metall nicht da, wo sie jetzt steht.

In Riesa wurden aus diesem Grunde

117 und in Dresden 299 Kolleginnen

und Kollegen geehrt, die 2018 das

50., 60. oder 70. Jubiläum ihrer Mit-

gliedschaft begingen.

Die Riesaer Jubilare feierten in

der Elbklause Niederlommatzsch

bereits am 19. Oktober. Für gute

Laune sorgte das Riesaer Kabarett

»Die Piesacker«.

Die Dresdner Jubilare waren

am 17. November ins Boulevard-

theater eingeladen und konnten zu-

sammen mit dem Entertainer Alf

Mahlo »Gossenhauer« schmettern.

Jubilar Ernst Rohner hatte mit

seiner Frau Sieglinde extra die weite

Fahrt von Hannover unternommen,

um sein 60. Jubiläum in Dresden zu

begehen. Wie er selbst sagte, sei sein

Vorname nicht Programm. Seine

Frau Sieglinde und er seien in die-

sem Jahr 59 Jahre verheiratet – dass

schaffe man nicht ohne Humor. 1955

ist Ernst aus der Nähe vonHannover

in die DDR gekommen.

Während seines Studiums der

Physik und Elektrotechnik wurde er

Gewerkschafter. Der großen Liebe

wegen blieb er hier. Beruflich ist er

viel rumgekommen – Sieglinde, von

Beruf Lehrerin, war immer an seiner

Seite. Ernst arbeitete unter anderem

als Strahlenschutzmann der VEB

GRW Teltow und kannte alle Atom-

kraftwerke der Republik.

Zuletzt hat er als Leiter der Si-

cherheitsinspektion in der Baume-

chanisierung Dresden gearbeitet.

Dann brauchte man die Menschen

nicht mehr, meinte Ernst. 1993 sind

Ernst und Sieglinde dann nach Han-

nover (für ihn zurück) gegangen.

Auf die Frage, warum er immer

noch Mitglied der IG Metall ist, ant-

wortete Ernst: »Man muss immer

weiterkämpfen!« In diesem Sinne

engagieren Ernst und Sieglinde sich

in einem Gesprächskreis eines nahe-

gelegenen Seniorenheims als Vorle-

ser und Erzähler.

Kabarett: die Piesacker in Aktion

Foto:IG

MetallDresden

Alf Mahlo‘s Gossenhauer in Dresden Sieglinde und Ernst Rohner

>IMPRESSUM

KOOPERATIONSGESCHÄFTSSTELLEN DRESDEN UND RIESA

Telefon IG Metall Dresden: 0351 204756-0,

Telefon IG Metall Riesa: 03525 51815-0,

Redaktion:Willi Eisele (verantwortlich)

Page 31: XKIQZ - igmetall-dresden-riesa.de

31metallzeitungJanuar / Februar 2019

>IMPRESSUM

Herausgeber:

Jörg Hofmann,

Christiane Benner,

Jürgen Kerner

Beauftragte der Herausgeber:

Silke Ernst (verantw. i. S. d. P.)

Anschrift:

Redaktion metallzeitung

Wilhelm-Leuschner-Straße 79,

60329 Frankfurt am Main

Chefredakteurin:

FabienneMelzer

Chef vom Dienst:

Artur Siemens

Redaktion:

Simon Che Berberich,

Jan Chaberny, Dirk Erb,

Martina Helmerich, Jens

Knüttel, Sylvia Koppelberg,

Antonela Pelivan

Art-Direktion:

Gudrun Wichelhaus-Decher

Bildredaktion:

Michael Schinke

Sekretariat:

Beate Albrecht

igmetall.de/metallzeitung

Angebot für Sehbehinderte:

metallzeitung gibt es auch als

Word- oder PDF-Datei:

[email protected]

Vertrieb:

Thomas Köhler

Telefon: 069 6693-2224

Fax: 069 6693-2538

[email protected]

Anzeigen:

Petra Wedel, Zweiplus

Medienagentur,

Pallaswiesenstraße 109,

64293 Darmstadt

[email protected]

Druck und Versand:

apm AG, Darmstadt

Papier:

metallzeitung erscheint zehn

Mal im Jahr. Für Mitglieder

der IG Metall ist der Bezug

im Beitrag enthalten. Das

Papier, auf dem metallzeitung

gedruckt wird, besteht zu

70 Prozent aus Altpapier und

zu 30 Prozent aus Holz, das

aus nachhaltiger Waldbewirt-

schaftung in Süddeutschland

und der Schweiz stammt.

>HIER KANNST DU DICH REGISTRIERENAuf der Website der IG Metall sindBroschüren, Flyer und Servicean-gebote erst einsehbar, wenn sichMitglieder online registriert haben.Deinen persönlichen Zugangkannst Du hier einrichten:

igmetall.de/anmelden

>LOHNSTEUERRATGEBERIm neuen Jahr steht die Steuer-erklärung für das alte Jahr an. Somancher schiebt den Papierkramgern vor sich her, auch wenn esGeld zurück gibt. Nützliche Tippsgibt der Lohnsteuerratgeber 2018:

igmetall.de/lohnsteuer

>DEINE GESCHÄFTSSTELLEFragen zur Mitgliedschaft beant-wortet Deine IG Metall-Geschäfts-stelle. Du findest sie hier:

igmetall.de/vor-ort

>HIER WIRST DU MITGLIEDHier kannst Du Mitgliedwerden:

igmetall.de/beitreten

>LESERBRIEFE

Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefezu kürzen, um möglichst viele Mitgliederzu Wort kommen zu lassen. Es istleider nicht möglich, alle Zuschriftenabzudrucken. Leserbriefe geben nichtdie Meinung der Redaktion wieder.

>LESERTELEFON

0800 4463825Fragen zu unseren Berichten in der metallzeitung beantwortenwir: Montag bis Donnerstag: 9 bis 16 Uhr Freitag: 9 bis 13 Uhr(gebührenfreie Rufnummer) Fax: 069 6693-2002

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Schicke die Lösung

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und Adresse bis

16. Februar 2019

per Post an: Redaktion

metallzeitung, Preisrätsel,

60244 Frankfurt am Main.

Oder per E-Mail an:

[email protected]

*Maschinell erstellteLösungszuschriften

sind von der Teilnahme

ausgeschlossen.

RätselDie Bildausschnitte gehören zu

Fotos, die Ihr in dieser Ausgabe

der metallzeitung findet.

Die Lösung ergibt sich aus der

Summe der Seitenzahlen, auf

denen die Bilder zu finden sind.

M ä r

1 Fr

2 Sa

r

32

33

Die Preise imJanuar/Februar

Erster Preis:ein Gutschein von GEW-Ferien: zwei Übernachtungeninklusive Halbpension für zwei Personen im HotelFarbinger Hof (Chiemsee)

Zweiter Preis: eine Alu-Brotbox

Dritter Preis: eine IG Metall-Basecap