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XVII KONFERENCIJA MULTI SERVISA O LJUDSKIM PRAVIMA
MULTILINGUA – ŠKOLA USMENOG PREVOĐENJA
Freizügigkeit in der DDR
Historischer Rückblick
Jana Ostojić
www.multiservis.rs
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XVII KONFERENCIJA MULTI SERVISA O LJUDSKIM PRAVIMA
Freizügigkeit ist das Recht einer Person zur freien Wahl des Wohn- und Aufenthaltsortes.
Freizügigkeit als Menschenrecht
Artikel 13 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte gibt jedem Menschen das Recht: sich innerhalb eines Staates frei zu bewegen und seinen Aufenthaltsort frei zu wählen sowie jedes Land, einschließlich seines eigenen, zu verlassen und in sein Land zurückzukehren.
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Eingeschränkte Freizügigkeit in der DDR
- Eingeschränkte Freizügigkeit- Visafreie Ausreise (seit 1971) nur in die Tschechoslowakei und (bis 1980) in die Volksrepublik Polen- Reisen möglich nach:
Volksrepublik Bulgarien, Koreanische Demokratische Volksrepublik, Mongolische Volksrepublik, Volksrepublik Polen, Sozialistische Republik Rumänien, Tschechoslowakische Sozialistische Republik, Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken und die Ungarische Volksrepublik(„Verordnung über Reisen von Bürgern der Deutschen Demokratischen Republik nach dem Ausland“ vom 30. November 1988)
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Ausreisen ins nichtsozialistische Ausland:
• Restriktionen• Ausreiseantrag (Folgen: Nachteile im beruflichen Bereich,
Schikanen, Zwangsumsiedlung, Bespitzelung durch Abhören, Drohanrufe)
• Zehntausende im Gefängnis wegen mehrfacher Antragsstellung
• Seit siebziger Jahren Ausreisegenehmigung für Privatreisen aus Familiengründen für Einzelpersonen, nicht für Familien
• Sicherheitsüberprüfung vor der Genehmigung• Ausreise von Bürgern im Rentenalter problemlos genehmigt.
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Nach Sicherheitsüberprüfung auf politische Zuverlässigkeit Dienstreisen genehmigt:
• den als politisch zuverlässigen Jugendlichen für Gruppenreisen nach Westen
• Wissenschaftlern, Managern, LKW-Fahrern, Piloten, Seeleuten, Lokführern, Journalisten, Bauarbeitern, Sportlern, Künstlern
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Jahrgelungene Fluchtversuche verhinderte Fluchtversuche
Gesamtgesamt Ausschleusungen Verbleiber gesamt Ausschleusungen
1976 951 287 286 3.620 191 4.571
1977 927 215 246 3.601 233 4.528
1978 778 118 254 2.886 254 3.664
1979 832 86 340 2.856 259 3.688
1980 872 72 412 3.321 315 4.193
1981 663 129 309 2.912 211 3.575
1982 647 89 326 3.077 131 3.724
1983 697 85 382 2.910 - 3.607
1984 627 39 291 1.968 59 2.595
1985 627 29 314 1.509 61 2.136
1986 1.539 32 1.299 2.173 34 3.712
1987 3.565 47 3.235 3.006 35 6.571
1988 6.543 68 5.898 4.224 81 10.767
1989 (8.10.) 53.576
Republikflucht
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DDR unterzeichnete: „Internationalen Pakt über bürgerliche und politische Rechte“ Schlussakte von Helsinki, die Freizügigkeit garantierten,
Anhörung der DDR vor dem Menschenrechtsausschuss der Vereinten Nationen (zu den Verhältnissen an der Westgrenze und Ausreiseregelungen)DDR berief sich auf Art. 12 Abs. 3 des Internationalen Pakts über bürgerliche und politische Rechte:„Artikel 12 (3) Die oben erwähnten Rechte dürfen nur eingeschränkt werden, wenn dies gesetzlich vorgesehen und zum Schutz der nationalen Sicherheit, der öffentlichen Ordnung (ordre public), der Volksgesundheit, der öffentlichen Sittlichkeit oder der Rechte und Freiheiten anderer notwendig ist und die Einschränkungen mit den übrigen in diesem Pakt anerkannten Rechten vereinbar sind.“
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Urteil des Europäischen Gerichtshofes für Menschenrechte vom 22. März 2001:
„[…] die Anwendung des Schießbefehls an der innerdeutschen Grenze stellt daher einen Verstoß gegen den völkerrechtlichen Schutz des Lebens dar […], das zur Tatzeit von der DDR international anerkannt war“ (Art. 6 Pakt) …
„ Schließlich war die Art und Weise, in der die DDR das Ausreiseverbot gegenüber ihren Staatsangehörigen durchsetzte und Verletzungen dieses Verbots bestrafte, unvereinbar mit einem anderen im Pakt garantierten Recht, nämlich dem in Art. 6 garantierten Recht auf Leben, sofern in dieses eingegriffen wurde.‘
‚So stellte der Gerichtshof fest, daß das Grenzsystem, insbesondere der Schießbefehl, ebenfalls einen Verstoß gegen das im Pakt verankerte Menschenrecht auf Freizügigkeit darstellte.‘“