28
5 - 6/2014 Aktuelles vom Deutschen Baugewerbe. Drei Medaillen bei den EuroSkills 2014 Seite 15 Parlamentarischer Abend der BVB Seite 23 Deutscher Baugewerbetag und Obermeistertag Seite 3 - 14 u u u Direkt

ZDB Direkt 5 6 2014

Embed Size (px)

DESCRIPTION

Aktuelles vom Deutschen Baugewerbe.

Citation preview

Page 1: ZDB Direkt 5 6 2014

5 - 6/2014

Aktuelles vom Deutschen Baugewerbe.

Drei Medaillen bei den EuroSkills 2014Seite 15

Parlamentarischer Abend der BVBSeite 23

Deutscher Baugewerbetag und ObermeistertagSeite 3 - 14

u

u

u

Direkt

Page 2: ZDB Direkt 5 6 2014

2

Liebe Leserinnen und Leser,

zum Ende des Baujahres 2014 hat das politische Berlin zahlreiche Entschei-dungen getroffen. Mit der Verabschiedung des Bundeshaushalts 2015 wur-den wichtige Weichen für das neue Jahr gestellt. Der Investitionshaushalt für die Bundesfernstraßen liegt leider trotz zusätzlichem Investitionspro-gramm weiter deutlich unter dem tatsächlichen Bedarf. Unsere Infrastruk-tur wird weiter unzureichend unterhalten. Dies ist kein gutes Signal für den Standort Deutschland. Daher fordern wir auch, dass die noch verfügbaren Mittel aus dem von Bundesfinanzminister Schäuble angekündigten 10-Mil-liarden-Investitionsprogramm zu einem großen Teil in die Infrastruktur fließen.

Ein Schritt in die richtige Richtung ist das wieder eingeführte Programm „Altersgerecht Umbauen“ der KfW in Höhe von 54 Mio. Euro bis 2018, davon 12 Mio. Euro in 2015, auch wenn das Budget angesichts der Aufgabe, den Wohnungsbestand altersgerecht umzuge-stalten, noch zu niedrig ist.

Ein Schritt in die richtige Richtung ist die Weiterentwicklung der Fördermaßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz, insbesondere im Gebäudebereich. Die bescheidene Auf-stockung der Fördermittel für die CO2-Gebäudesanierungsprogramme um 200 Mio. auf 2 Mrd. Euro ist zwar nicht ausreichend, um die erforderliche Sanierungsquote auf 2 % zu verdoppeln. Daher begrüßen wir die Entscheidung zur steuerlichen Förderung, wie im Kli-maschutzprogramm der Bundesregierung vorgesehen, ausdrücklich. Sie wird zusätzliche Investitionen mobilisieren. Voraussetzung ist allerdings, dass die Bundesländer mitziehen und bis Ende Februar 2015 eine Entscheidung herbeigeführt wird.

Erfreulich verlief die Bundestagsdebatte über den Meisterbrief unter der Überschrift "Meisterqualifikation erhalten!" Wir begrüßen die Initiative der Koalitionsfraktionen sehr, sich für den Erhalt des Meisterbriefs als Zulassungsvoraussetzung im Handwerk einzu-setzen und weiteren Deregulierungsabsichten der Europäischen Union eine Absage zu er-teilen. In diesem Punkt scheinen alle im Bundestag vertretenen Parteien dazu gelernt zu haben und unser Kampf für den Erhalt der dualen Ausbildung nicht ganz erfolglos zu sein.

Kurz vor Tores Schluss läßt die Regierung nun die Katze aus dem Sack: eine Infrastruk-turabgabe für PKW und Wohnmobile. Gegenüber dem ersten Referentenentwurf von Anfang November ist nun nicht einmal mehr eine Festlegung der Verwendung des Net-to-Aufkommens für die Fernstraßen enthalten. Vielmehr soll das Aufkommen dem Bund zustehen und das verbleibende Nettoaufkommen dem Verkehrsetat zufließen. Hier bestätigen sich alle Befürchtungen, dass zusätzliche Mauteinnahmen dem allgemeinen Haushalt zufließen und eben nicht allein der Infrastruktur zur Verfügung stehen. Weiter sind wir im Bahnbau: Der Bahn stehen bis 2019 28 Milliarden Euro an zusätzlichen Infra-strukturmitteln zur Verfügung.

An dieser Stelle möchte ich allen danken, die uns unterstützt haben und mit dazu be-getragen haben, dass 2014 insgesamt ein gutes Baujahr war. Ihnen und Ihren Familien wünschen ich schöne Weihnachten, erholsame Tage zwischen den Jahren und für 2015 Gesundheit, alles Gute und das nötige Glück.

Ihr

RA Felix Pakleppa

Page 3: ZDB Direkt 5 6 2014

3

Deutscher Baugewerbetag 2014Herausforderung Umbau Deutschland - Meisterleistung oder Etikettenschwindel?

Bundesfinanzminister Dr. Wolfgang Schäuble sprach auf dem Deutschen Baugewerbetag 2014: "Wir müssen mehr für Investitionen tun

und versuchen dies auch im Rahmen der begrenzten Möglichkeiten. Wir werden alles an zusätzlichen Spielräumen nutzen, um die Inve-

stitionen zu steigern."

Herausforderung Umbau Deutschland – Meisterleistung oder Etikettenschwindel? unter diesem Motto stand der dies-jährige Baugewerbetag. Und so stimmte der Präsident des Zent-ralverbands des Deutschen Bau-gewerbes die Gäste gleich mit den Worten ein: "Neben vielen außenpolitischen Herausforde-rungen, denen sich unser Land

gegenüber sieht, gibt es auch im Inland viel zu tun. Unsere gesamte Verkehrsinfrastruktur

ist in einem schlechten Zustand. Das ist, lassen Sie mich das in aller Deutlichkeit sagen, eine Schande für unser Land.

Deutschland schafft es nicht, seine Verkehrswege in Ordnung zu halten, geschweige denn, diese auszubauen. Dabei ist ein funktionierendes Straßen- und Verkehrsnetz für eine moderne

Gesellschaft von grundlegen-der Bedeutung. Mobilität von Menschen und Gütern sind

die Voraussetzung für unsere Volkswirtschaft und unseren Wohlstand.

Die vielen Kürzungen in den Investitionshaushalten haben nicht nur Investitionen aus-gebremst, sondern auch die Bauherrenkompetenz der Ver-waltungen auf allen staatlichen Ebenen weit unter den langfris-tigen Bedarf schrumpfen las-sen. Daher ist es richtig, dass in den vergangenen Wochen und Monaten über einen Ausweg aus dieser Situation diskutiert wurde.

Die Maut ist dabei nur ein Randthema. Denn die daraus re-sultierenden Einnahmen werden die Finanzierungsfragen nicht lösen. Sie sind nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Denn wir benötigen jährlich vier bis fünf Milliarden Euro zusätzlich al-lein für den Erhalt und Ausbau der Verkehrsinfrastruktur des Bundes. Bei einem Haushaltsvo-lumen von rund 300 Milliarden kann mir keiner weismachen, dass dieses Geld im Haushalt nicht vorhanden sein soll. Denn

ZDB-Präsident Dr.-Ing. Hans-Hartwig Loewenstein bei seiner Rede auf dem Deutschen

Baugewerbetag 2014 in Berlin.

Page 4: ZDB Direkt 5 6 2014

4

das Wegeentgelt des Straßen-verkehrs, das jedes Jahr in den Bundeshaushalt fliest, beträgt 55 Milliarden Euro – aus der Mineralölsteuer, aus der Mehr-wertsteuer, der Kfz-Steuer und der Lkw-Maut.

Aus unserer Sicht ist die Finan-zierung unserer Verkehrsinfra-struktur aus Haushaltsmitteln die beste und auch kostengüns-tigste Lösung. Aber wir wissen auch, dass die Welt so einfach nicht ist. Ich will hier zu ÖPP kei-ne ausführliche Stellungnahme abgeben, obwohl es mich ja rei-zen würde. Lassen Sie mich nur so viel sagen: ÖPP ist kein All-heilmittel zur Lösung der Finan-zierungsproblematik. Sog. A-Mo-delle im Bundesfernstraßenbau blenden nahezu die komplette deutsche Bauwirtschaft von diesem Markt aus. Viele Tausend Arbeits- und Ausbildungsplätze in diesen Unternehmen werden leichtfertig auf’s Spiel gesetzt. Die Kompetenz des heimischen Mittelstandes nicht genutzt. A-Modelle sind – und das hat der Bundesrechnungshof bestä-tigt – teurer als herkömmliche Vergaben.

Bei der diskutierten Finanzie-rung durch private Investoren, seien es Banken oder Versiche-rungen, hat bisher noch keiner gesagt, wie hoch eigentlich die Rendite sein soll, die erwartet wird. Mit Gutmenschen dürften

wir es wohl nicht zu tun haben.

Herausforderung Umbau Deutschland heißt nicht nur Ausbau und Erhalt der Inf-rastruktur, sondern Umbau Deutschland bedeutet auch

Herausforderung Wohnungsbau Deutschland. Wer mehr neue Wohnungen haben will, der muss sie bauen! – So einfach ist die Antwort auf den Wohnungs-mangel in den Ballungsgebieten.

Und: Wer den Anstieg der Mie-ten mildern will, muss neue Wohnungen bauen. Diese Binsenweisheit aus der Volks-wirtschaft, wonach Angebot

und Nachfrage den Preis regeln, scheint angesichts der aktuellen Diskussion um Mietpreisbrem-se und Wohnungsnot aus dem Blick geraten zu sein. Stattdes-sen diskutieren wir lieber über eine Mietpreisbremse bzw. über eine Baukostensenkungskom-mission, beides hätte ich eher in einer Planwirtschaft als in einer Marktwirtschaft vermutet.

Dabei kommt die aktuelle Situa-tion für uns nicht überraschend. Allein in der abgelaufenen Le-gislaturperiode wurden rund 300.000 Wohnungen zu wenig gebaut. Dass zwischenzeitlich wieder mehr Wohnungen ge-baut wurden, haben wir primär nicht der Politik, sondern vor allem den Begleitumständen der Finanzmarktkrise zu „verdan-ken“. Denn Investoren wie auch private Haushalte investieren lieber in das viel zitierte Beton-gold anstatt ihr Geld den Ban-ken anzuvertrauen. Aber auch

diese Quelle scheint, das zeigen die aktuellen Konjunkturdaten, zu versiegen.

Es fehlen weiterhin Wohnungen für Menschen mit mittleren und niedrigen Einkommen, die sich Mietwohnungen, die 10 Euro und mehr pro Quadratmeter kosten, schlichtweg nicht leisten können. Nun heißt es in der Poli-tik: Wir müssen kostengünstiger

Thomas Oppermann, Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion bestätigte ein gewaltiges

Investitionsdefizit und sagte: "Die Kommunen waren einmal der Hauptmotor der Investi-

tionen und das muss wieder so werden."

Die Mitglieder des Nationalteams des Deutschen Baugewerbes, Sebastian Falz (l.) und

Simon Rehm (r.) bestätigten die Qualität der dualen Ausbildung. So beantwortete Stra-

ßenbauermeister Falz die Frage von Moderator Norbert Lehmann (ZDF) zur notwendigen

Vorbereitung auf den Berufswettbewerb: "Man weiß, worauf es ankommt, wenn man

das Handwerk kennt, darauf bereitet einen die Ausbildung gut vor."

Page 5: ZDB Direkt 5 6 2014

5

bauen. Das impliziert, dass wir das in der Vergangenheit nicht getan haben. Bei genauerem Hinsehen zeigt sich aber, dass es eben nicht die Gewinnmargen sind, sondern vor allem politisch indizierte Standards und Anforderungen, die Bauen teuer gemacht haben.Dazu gehören die Energieeffizi-enz, der Schall- und Brandschutz sowie die Barrierefreiheit.Auch deutlich höhere Erwerbs-nebenkosten schlagen zu Buche, die im übrigen ebenfalls poli-tisch zu verantworten sind.

Gerade hat Nordrhein-West-falen beschlossen, die Grun-derwerbsteuer von 5 auf 6,5 % zu erhöhen. Daher ist auch zunächst einmal die Politik gefordert, ihren Beitrag zur Kos-tensenkung zu leisten, in dem z.B. die lineare Abschreibung von derzeit zwei Prozent auf vier Prozent erhöht wird. Denn ich gehe davon aus, dass wir weder auf Energieeffizienz, noch auf Schall-, bzw. Brandschutz, noch auf Barrierefreiheit verzichten wollen. Bereits im Entwurf zur Koalitionsvereinbarung hatten die Fachpolitiker eine Verdopp-lung der Afa vorgesehen. Diese ist dann dem Primat der Finanz-politiker zum Opfer gefallen. Dabei wird vergessen, dass der Neubau von Wohnungen viel Geld in die Kassen des Staates spült, insgesamt rund ein Drittel der Investitionssumme.

Wohnungsbaupolitik ist vor allem Sozialpolitik. Es wird Zeit, dass Bund, Länder und Kommu-nen dieses so wahrnehmen. Da-bei kann jede staatliche Ebene ihren Teil zur Verbesserung der Rahmenbedingungen beitragen: z.B. der Bund durch die Erhö-hung der Afa, die Länder durch niedrigere Steuern und tatsäch-liche Investitionen in den sozia-len Wohnungsbau sowiedie Kommunen durch Bereit-stellung von kostengünstigem Bauland.

Der Umbau Deutschlands zeigt sich auch in einem Themenfeld, das ich nur streifen möchte,

nämlich der Ener-giewende. Für uns als mittelständische Bauwirtschaft geht es vor allem um die energetische Gebäu-desanierung. Wenn mir Kollegen aus ihrem Betriebsalltag berich-ten, dass es quasi keine Aufträge in diesem Segment mehr gibt, schrillen bei mir alle Alarmglocken, war doch lange Zeit die Sanierung des Gebäu-debestandes wesent-licher Impulsgeber für den Wohnungsbau.

Ob der Umbau unseres Gebäudebestandes zu einem klimaneutralen bis 2030 gelingen wird, wage ich daher zu bezweifeln. Dabei müsste doch die Energieeinsparung im Fokus stehen; denn die Energie, die nicht gebraucht wird, muss erst gar nicht produziert und über lange Trassen von Nord nach Süd transportiert werden. Warum passiert hier so wenig? Ich vermute, weil die Hausei-gentümer abwarten, ob es nicht vielleicht doch noch eine steuer-liche Abschreibungsmöglichkeit gibt, oder warten, ob sich die Förderbedingungen nicht doch

noch einmal verbessern, oder warten, ob die EnEV vielleicht nicht doch andere Anforderun-gen vorschreibt, die einzuhalten sind, oder, oder, oder

Wir wissen es nicht und können es nur vermuten: Fakt ist aber, Unsicherheit über das, was kommt, ist der Feind jeglicher Investitionen. Und bei der ener-getischen Gebäudesanierung gibt es jede Menge Unsicherhei-ten. Wer diesen Umbau leisten will, muss zunächst für Klarheit sorgen. Das betrifft aber vor

Rolf R. Rehbold, stv. Direktor des Forschungsinstituts für

Berufsbildung im Handwerk an der Universität zu Köln,

beantwortete die Frage, was passiert, wenn sich Nicht-

Meister selbständig machen.

Gesprächsrunde zu Ausbildung und Mittelstand mit (v.l.) Dr. Thomas Gambke MdB,

Mittelstandsbeauftragter der Bundestagsfraktion Bündnis 90/ Die Grünen, Rolf R. Reh-

bold, Margit Dietz, Sprecherin der Bauunternehmerinnenplattform im ZDB, Dr. Norbert

Lehman, Moderator, Lena Strothmann MdB, Mitglied im Präsidium des Zentralverbandes

des Deutschen Handwerks, Straßenbauermeister Sebastian Falz, Nationalteam Deutsches

Baugewerbe und Zimmerer Simon Rehm, Nationalteam Deutsches Baugewerbe.

Page 6: ZDB Direkt 5 6 2014

6

allem die Bundesregierung, die entscheiden muss, ob Abschrei-bungsmöglichkeiten weiterhin verpönt sind, oder ob sie nicht doch zu einer höheren Quote im Sanierungsbereich führen. Damit am Ende die Energiewen-de zurecht als Meisterleistung Deutschlands bezeichnet wer-den kann.

Einen Umbau Deutschlands lehnen wir dezidiert ab. Das ist eine Aushöhlung unseres dualen Ausbildungssystems und der Meisterpflicht im Handwerk.

Deutschland hat mit 7,9 % die niedrigste Jugendarbeitslosig-keit in der EU. Sie liegt in Frank-reich bei 25, in Italien bei 40 und in Spanien bei 55 Prozent. Junge Menschen, die keine gu-te Ausbildung besitzen, haben perspektivisch ein höheres Risi-ko, arbeitslos zu werden. Auch davon zeugt die hohe Jugendar-beitslosigkeit in unseren euro-päischen Nachbarstaaten. Nicht zuletzt deshalb bemüht sich Spanien derzeit darum, ein dua-les System der Berufsausbildung aufzubauen.

Nun will die EU harmonisierte Mindeststandards für die Aus-bildung definieren, die dann europaweit anerkannt werden müssen. Das bedeutet in Wahr-heit eine Verkürzung der Lehr-zeiten und eine Verringerung des Umfangs der Tätigkeiten, die einen Beruf derzeit ausmachen. Am Ende ist der Maurer eben kein Maurer mehr. Insbesondere der Meisterbrief ist Europas Bü-rokraten ein Dorn im Auge, weil er angeblich eine Marktzutritts-barriere darstellt.

Diese Bestrebungen der EU, sollten sie umgesetzt werden, führen zu einer Aushöhlung des dualen Systems in Deutschland.

Wie schrieb die FAZ so schön zu diesem Thema: „Natürlich ist die Meisterpflicht eine Markt-zutrittsbarriere, aber keinem ist verboten, sie zu nehmen. Und ohne Meister gibt es nun mal keine Lehrlinge und keine Facharbeiter, und dann wird aus Made in Germany schnell Murks aus Germany.“ Murks aus Ger-many – das lehnen wir ab.

Wir haben doch gesehen, wohin die Abschaffung der Meister-pflicht bei den Fliesenlegern geführt hat: nämlich zu höheren Schäden für die Verbraucher, zu einer Halbierung der Ausbil-dungszahlen und vor allem zu Scheinselbstständigkeit und ille-galer Beschäftigung.

Das war wahrlich keine Meister-leistung der damaligen rot-grü-nen Koalition! Das wollen wir nicht noch einmal erleben. Da-her sagen wir: Ja – zum Meister-brief, ja – zur dualen Ausbildung, und Nein – zur Harmonisierung der Ausbildung in der EU.

Am Werke erkennt man den Meister! Bezogen auf den Umbau Deutschland lässt das Werk den Meister noch nicht erkennen. Umbau Deutschland – das heißt zu investieren in Infrastruktur, in Wohnungen, in Bildung. Wir brauchten mehr In-vestitionen von Wirtschaft und privaten Haushalten, aber eben-so die entsprechenden Ansätze des Staates, statt das Geld wie beim Rentenpaket zu verteilen und damit dem Investitionspro-zess zu entziehen.

Anstatt die Menschen zu entlas-ten, die Abgaben zu senken und damit die Leistungsbereitschaft der Bürger zu stärken, tut die große Koalition leider bislang das Gegenteil. Für diese poli-tischen Versäumnisse werden wir – so fürchte ich – alle teuer bezahlen müssen.

Die Bauwirtschaft ist und bleibt die Konjunkturlokomotive der deutschen Volkswirtschaft. Noch hat sie genügend Kohlen im Feuer, um auch Impulse für die gesamte Volkswirtschaft ge-ben zu können."

Gruppenbild mit Dame. Iris Gleicke, parlamentarische Staatsekretärin beim Bundesmi-

nister für Wirtschaft und Energie und Beauftragte der Bundesregierung für die neuen

Bundesländer, für Mittelstand und Tourismus, bestätigte Deutschlands Spitzenplatz bei

der Beschäftigung von Jugendlichen in Europa. Die Basis sei das System der Ausbildung,

zu dem das Handwerk einen erheblichen Anteil beitrage und das auch die Basis des wirt-

schaftlichen Erfolges sei.

Page 7: ZDB Direkt 5 6 2014

7

Deutscher Obermeistertag in BerlinBundesminister Gabriel lobt Beitrag des Handwerks zur Ausbildung

Der Deutsche Obermeistertag konnte mit Bundes-wirtschaftsminister Gabriel einen besonderen Gast empfangen. Dieser nutzte die Gelegenheit, um den Ausbildern, Trainern und den Mitgliedern des National-teams im Namen der Bundesregierung für ihren Einsatz zu danken: "Ihre jungen Leute und die Ausbilder sind verdammt gute Leute! Und wir hätten eine weit höhere Jugendarbeitslosigkeit, wenn das Handwerk sich nicht um die Ausbildung kümmern würde. Das ist ein großer Beitrag zum sozialen Zusammenhalt."

Gabriel stellte die Fachkräftesicherung als zentrales Thema auch der Bundesregierung dar. Es müsse mehr für berufliche Qualifikation getan werden. Deutsch-land solle ein Standort des verarbeitenden Gewerbes und der Industrieproduktion sein. Im diesem Zusam-menhang kritisierte er den immer noch zunehmenden Trend der Akademisierung und versprach die Gleich-wertigkeit von beruflicher und akademischer Bildung wieder herzustellen. Die Vorstellungen aus Europa zum Meister bezeichnete er als "dummes Zeug". Die Bundes-regierung werde alles dafür tun, um die Fehlentwick-lungen nicht weitergehen zu lassen.

Die Lobbyerfolge des Baujahres 2014 und die Lobbyan-stregungen für das Baujahr 2015 waren das Thema der Diskussionsrunde des ZDB-Präsidiums. Dazu gehörten die Bemühungen um mehr Investionsmittel für den Erhalt und Ausbau der Verkehrsinfrastruktur und des Wohnungsbaus oder die Angriffe aus Europa auf die sogenannten reglementierten Berufe. Es steht zu be-fürchten, dass über den Angriff auf den Meisterbrief als Zulassungsvoraussetzung die duale Ausbildung zer-stört wird. Ein Lobbyerfolg ist das neue Gesetz zur Be-kämpfung des Zahlungsverzugs im Geschäftverkehr. Es hat die wesentlichen Anliegen der Bauwirtschaft auf-

Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel stellte die Fachkräftesicherung als zentrales Thema der Bundesregierung vor. Den Trend zur

Akademisierung der Berufsausbildung sieht er kritisch.

In der Diskussion mit Minister Gabriel v.l.: Manuela Tischler,

Moderatorin, Valmir Dobruna, Nationalteam Deutsches

Baugewerbe, Marc Armbrüster, Nationalteam Deutsches

Baugewerbe, Laura Lammel, stv. Obermeisterin Bauinnung

München, Bundesminister Sigmar Gabriel, Uwe Nostiz, Vize-

präsident Sächsischer Baugewerbeverband.

Das ZDB-Präsidium erläuterte die Lobbybilanz des Verbandes. V.l.:

Moderatorin Manuela Tischler, Vizepräsident Frank Dupré, Präsi-

dent Dr.-Ing. Hans-Hartwig Loewenstein und Vizepräsident Walter

Derwald.

Page 8: ZDB Direkt 5 6 2014

8

VeranstaltungsortSteigenberger Hotel Berlin Los-Angeles-Platz 1, 10789 Berlin

VeranstalterGesellschaft zur Förderung des Deutschen Baugewerbes mbH im Auftrag des Zentralverbandes desDeutschen BaugewerbesKronenstraße 55 - 58, 10117 Berlin

OrganisationSilke Haußmann Telefon: 030 20314-410, Telefax: 030 20314-420E-Mail: [email protected]

“Am Werke erkennt man den Meister.“ – Wer eine Meisterleistung bestellt, kann mit Fug und Recht auch eine erwarten. Von den Unternehmern des deutschen Baugewerbes werden solche Leistungen Tag für Tag gefordert - und erbracht. Denn dieses ist unser Anspruch. Wie können wir aber sicherstellen, dass dieses Level auch gehalten wird? Welche Rahmenbedin-gungen brauchen wir, zum Beispiel in der Wirt-schafts- und Steuerpolitik oder in der Ausbildung, damit wir auch weiterhin qualifi zierte Fachkräfte beschäftigen können? Und welchen Beitrag kann die Politik leisten, damit der Mittelstand sich weiterhin positiv entwickeln und seinen Beitrag zur deutschen Volkswirtschaft leisten kann? Darüber wollen wir mit der Politik sprechen. Denn Meister-leistung ist unser Fachgebiet und unsere Profession.

Wir freuen uns, Sie auf dem Deutschen Baugewerbetag 2014 in Berlin zu begrüßen.

DeutscherBaugewerbetag 2014Einladung

Wir bedanken uns herzlich bei unseren Sponsoren:

Herausforderung Umbau DeutschlandMeisterleistung oder Etikettenschwindel?

Dr.Reinhard Pfeiffer, Geschäftsführer der Messe München GmbH

freut sich über die gute Zusammenarbeit mit dem ZDB und über

den Auftritt des Nationalteams des Deutschen Baugewerbes auf

der BAU 2015 vom 19. - 24. Januar 2015 in München. Die Teilneh-

mer des Obermeistertages erhielten ein kostenfreies Messeticket.

Dr. Burkhard Touché, Abteilungsdirektor der KfW, informierte über

das neuen Förderprogramm "Altersgerechter Umbau" und weitere

neue Angebote der KfW. Die Informationen liegen auch dieser Aus-

gabe von ZDB Direkt bei.

Kurzweilig führte Johannes Trienekens, BZR Deutschland GmbH,

in die Geheimnisse von BIM (Building Information Modeling) ein.

Tatkräfig unterstützt von zwei Unternehmern aus dem Publikum,

die sich im SimsalaBIM-Quiz einen Wettstreit um einen Tablet-

computer lieferten.

Die VHV Versicherungen sind seit vielen Jahren verlässlicher Part-

ner der Bauwirtschaft.

Die SOKA-BAU ist für die Baubetriebe und ihre Mitarbeiter da.

Deutscher BaugewerbetagDeutscher Obermeistertag

genommen und sichert die Liquidität der Betriebe. Die Wirren des Steuerrechts um § 13b UStG werden die Betriebe des Baugewerbes noch eine Weile be-schäftigen, doch ist es zum Oktober 2014 gelungen, durch die Rückkehr zu den bisherigen Grundsätzen, wieder mehr Rechtssicherheit bei der Umsetzung der Umsatzbesteuerung von Bauleistungen zu er-reichen. Weitere Themen waren die Sozial- und die Tarifpolitik sowie die zunehmenden Unsicherheiten in der (europäischen) Baunormung.

In weiteren Vorträgen wurden die angereisten Unternehmer aus ganz Deutschland über die neu-esten Entwicklungen zu BIM Building Information Modeling, die Förderprogramme der KfW oder die Neuerungen auf der kommenden BAU in München informiert.

Page 9: ZDB Direkt 5 6 2014

9

Unternehmer

nutzten die Kaffee-

pause als Gelegen-

heit, sich über neue

Entwicklungen wie

BIM zu informieren,

rechts am Stand der

ARGE RFIDimBau.

123erfasst.de bietet alles rund um die mobile Zeiterfassung. cws-boco stattet nicht nur das Nationalteam mit sicherer Arbeits-

kleidung aus.

Die DATEV bietet branchenspezifische Software für die Lohn- und

Gehaltsabrechnung und das betriebliche Rechnungswesen.

Nemetschek Bausoftware bietet mit Bau für Windows eine inte-

grierte Software für Firmen des Bauhaupt- und Nebengewerbes.

Die BG BAU (Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft) zeigte Neues

aus den Bereichen Arbeits- und Gesundheitsschutz.

Umfassenden Versicherungsschutz für den Bauunternehmer und

seinen Betrieb bietet Signal Iduna.

Zertifizierung Bau GmbH ist die bundesweit führende Zertifizie-

rungsstelle für die Bauwirtschaft.

Beste Einkaufskonditionen für die Betriebe des Baugewerbes gibt

es bei der BAMAKA AG.

Page 10: ZDB Direkt 5 6 2014

10

Würdigung des EhrenamtesGenerationenwechsel im Vorstand und in den Bundesfachgruppen

Dipl.-Ing. Wolfgang Paul (69) aus Weissach im Tal (Baden-Württemberg), Fliesenlegermeister Hans-Josef Aretz (71) aus Geilenkirchen

(Nordrhein-Westfalen) und Dipl.-Math. und Stuckateurmeister Jürgen G. Hilger (64) aus Köln (Nordrhein-Westfalen) wurden anlässlich

des Deutschen Baugewerbetages 2014 mit dem Ehrenring des Deutschen Baugewerbes ausgezeichnet.

Wolfgang Paul hat seit 1991 den Fachverband Bau in der Bundes-fachgruppe Straßenbau des ZDB vertreten. Im selben Jahr wurde er zum stellvertretenden Vorsit-zenden der Bundesfachgruppe gewählt, bevor er im Jahr 2000 den Vorsitz übernommen hat, den er bis zum Jahr 2008 inne hatte. Seit dem Jahr 2000 ge-hörte Paul dem ZDB-Vorstand an und wurde im Jahr 2011 zum ersten Vizepräsidenten für Technik des Zentralverbandes des Deutschen Baugewerbes gewählt. Gleichzeitig wurde er Vorsitzender des Ausschusses für Umwelt, Technik und Un-ternehmensführung. Für beide Ämter stand er zur anstehenden Neuwahl nicht mehr zur Verfü-gung. Paul ging es bei seinem Engagement nicht nur um tech-nische Fragen, sondern vor allem um ein zukunftsweisendes Kon-zept für den Verkehrswegebau. Mit seinem überzeugenden, stets kompetenten und tatkräf-tigen Wirken sowie durch sein Engagement auf vielen Ebenen habe Wolfgang Paul entschei-dend dazu beigetragen, dem Straßenbau wichtige Impulse zu geben.

Hans-Josef Aretz wurde im Jahr 2000 zum Vorsitzenden des Fachverbandes Fliesen und Na-turstein im ZDB gewählt; seither vertritt er die Interessen seiner Fachgruppe im ZDB-Vorstand. 2013 hat Aretz den Vorsitz der Fachgruppe aufgegeben und 2014 nicht wieder für den ZDB-Vorstand kandidiert. Darü-ber hinaus war Aretz von 2001 bis 2011 Vorsitzender des Fach-bereichs Ausbau der Bundesver-einigung Bauwirtschaft, dem Zu-sammenschluss des deutschen Bau- und Ausbauhandwerks. Aretz hat sich neben dem Kampf um die Meisterpflicht im Flie-senlegerhandwerk besonders für ein Engagement bei den internationalen Berufswettbe-werben stark gemacht und mit seinen Fliesenlegern regelmäßig Medaillen gewonnen. Loewen-stein würdigte Hans-Josef Aretz als „Bilderbuchunternehmer“, der nicht nur sein Unternehmen überaus erfolgreich ausgebaut hat, sondern der gleichzeitig seit nahezu 45 Jahren in verschiede-nen Gremien auf Innungs- und Kammerebene, aber auch auf Landes- und Bundesebene enga-giert gewesen ist.

Jürgen Hilger hat 1978 sein Diplom in Mathematik und Informatik abgelegt, bevor er noch einmal vor vorne anfing und zunächst die Gesellen- und 1987 dann die Meisterprüfung im Stuckateurhandwerk ablegte. 1993 wurde Hilger Obermeister der Stuckateurinnung Köln, bis er 2008 zum Ehrenobermeister ernannt wurde. Im Jahr 2000 folgte die Wahl zum Vorsit-zenden des Bundesverbandes Ausbau und Fassade im ZDB und in den ZDB-Vorstand. Beide Ämter hatte er bis 2013 inne. Seit diesem Jahr ist er dem Stuckateurhandwerk als Präsi-dent der Vereinigung Nationaler Stuck-Putz-Trockenbauverbände in Europa (UEEP - L'Union eu-ropéenne des entrepreneurs de plâtrerie, staff, stuc et activités annexes) weiter verbunden. Loe-wenstein würdigte die Vielzahl von Hilgers Initiativen zum Nut-zen und Wohle des Stuckateur-handwerks, wie z.B. ECOLA, den Architekturpreis Putz, mit dem ein Zeichen gesetzt wurde, dass Putz an der Fassade als archi-tektonisch zeitgemäßes Gestal-tungselement wahrgenommen wird.

Page 11: ZDB Direkt 5 6 2014

11

Die Mitgliederversammlung des Zentralver-bandes des Deutschen Baugewerbes hat den ehemaligen Vizepräsidenten und Schatzmeister des Verbandes, Walter Derwald, zum Ehrenvor-standsmitglied gewählt. Walter Derwald (71) gehörte dem ZDB-Vorstand seit 1989 an und stand für eine weitere Amtszeit nicht zur Verfü-gung.

ZDB-Präsident Dr.-Ing. Hans-Hartwig Loewen-stein würdigte Derwald als Unternehmer par excellence, der seit vielen Jahren dem Bauge-werbe im Ehrenamt verbunden ist und der da-rüber hinaus weitere wichtige Funktionen bei anderen Verbänden und Institutionen ausfülle.

Derwald ist 1943 in Dortmund geboren, er studierte in Freiburg und Köln Sozial- und Wirtschaftswissenschaften und schloss sein Studium 1966 mit 22 Jahren als jüngster Dip-lomkaufmann Deutschlands ab. Danach trat er direkt in das elterliche Bauunternehmen ein, das er bis 1995 zusammen mit seinem Bruder führte, seither teilt er sich die Geschäftsführung mit seinem Sohn.

Bereits 1977 wurde er zum stellvertretenden Obermeister der Baugewerbe-Innung Dort-mund und Lünen gewählt und 1988 Vorsitzen-der des Baugewerbeverbandes Westfalen. Ein Jahr später wurde er in den Vorstand unseres Verbandes gewählt, dem er damit 25 Jahre angehörte. 2006 erfolgte dann die Wahl zum Vizepräsidenten und Schatzmeister. Zeitgleich

Die Mitgliederversammlung des Zentralverbandes des Deutschen Baugewerbes hat den

ehemaligen Vizepräsidenten und Schatzmeister des Verbandes, Walter Derwald (r.), zum

Ehrenvorstandsmitglied gewählt.

Goldene Verdienstmedaille für Wolfram Reinhardt

Der langjährige Vorsitzende der Bundesfachgruppe Betonwerkstein, Fertigteile, Terrazzo und Naturstein, Wolfram Reinhardt, wurde für sein umfassendes und vielfältiges Engagement für sein Handwerk mit der Goldenen Verdienstmedaille des Deutschen Baugewerbes ausgezeichnet. Dabei ist es Reinhardts Verdienst, dass alle für das Betonsteinhandwerk re-levanten technischen Regelwerke auf den aktuellen Stand gebracht wurden und die Betriebe in der Wei-terentwicklung unterstützt und nicht zuletzt die Aus-bildungsinhalte in der Berufsausbildung regelmäßig angepasst wurden. Loewenstein würdigte insbeson-dere die Verdienste Reinhardts um den Aufbau einer schlagkräftigen Verbandsorganisation im Betonstein- und Terrazzohandwerk in den neuen Bundesländern.

Walter Derwald zum Ehrenvorstandsmitglied ernannt

übernahm er den Vorsitz des Ausschusses für Wirtschaft und Recht.

Loewenstein würdigte Derwald als Kollegen, auf den man sich uneingeschränkt verlassen kön-ne. „Er pflegt ein offenes Wort, taktische Spiele mit verdeckten Motiven sind nicht seine Sache. Er pflegt in dieser Weise traditi-onell gute wie nachhaltige Ver-bindungen zu befreundeten Ver-bänden und Institutionen, um für uns Interessen wirkungsvol-ler durchsetzen zu können. Er ist ein gern gesehener Gesprächs-partner bei Politik und Wirt-schaft. Er ist ein Mittelständler durch und durch, der zur Traditi-on des Handwerks steht.“

Page 12: ZDB Direkt 5 6 2014

12

Konrad-Zuse-MedailleProf. Dr.-Ing. Raimar Scherer ausgezeichnet

Prof. Dr.-Ing. Raimar Scherer (r.) von der TU Dresden wurde in diesem Jahr im Rahmen des

7. Deutschen Obermeistertags mit der Konrad-Zuse-Medaille ausgezeichnet.

Der Zentralverband des Deut-schen Baugewerbes ehrte in diesem Jahr mit der Konrad-Zu-se-Medaille die Forschungser-gebnisse von Professor Raimar Scherer im Bereich Building In-formation Modeling (BIM). Die-ses Modell der durchgängigen Digitalisierung der planungs- und realisierungsrelevanten Bauwerksdaten und deren Ver-netzung birgt ein erhebliches Innovationspotenzial in der Wertschöpfungskette Bau. „Während sich die meisten Forscher auf Anwendungen in großen Baufirmen sowie Architektur- und Ingenieurbü-ros konzentrieren, war es Prof. Scherer in seiner 25-jährigen Forschungstätigkeit immer ein besonderes Anliegen, die kleinen und mittleren Unternehmen in das modellbasierte Arbeiten einzubeziehen. Die Herausfor-derung besteht darin, einfache Bedienlösungen für mittelstän-dische Unternehmen zu finden und trotzdem dem Anspruch der Integration in komplexe In-formationsmodelle zu genügen, ohne dass Insellösungen entste-hen.“ So Loewenstein in seiner Laudatio.

Professor Raimar Scherer wurde am 9. Februar 1952 geboren, er absolvierte nach der Schule eine Lehre als Bauzeichner. Von 1971

bis 1974 studierte er Bauingeni-eurwesen an der Fachhochschu-le „Würzburg-Schweinfurth“. Anschließend arbeitete er als konstruktiver Ingenieur in der Zentrale von Bilfinger & Berger in Mannheim. Noch im gleichen Jahr machte er sich mit einem Ingenieurbüro für Tragwerkspla-nung selbstständig. Die wissen-schaftliche Arbeit hatte es ihm jedoch mehr angetan. Daher studierte er dann an der TU in München ebenfalls Bauingeni-eurwesen. 1979 schloss Sche-rer sein Studium als Dip-lom-Inge-nieur ab. Bis 1984 blieb er wissen-schaftli-cher Mit-arbeiter, zunächst am Lehr-stuhl für Massiv-bau, dann im Fachgebiet „Elekt-ronisches Rechnen im Bauinge-nieurwesen“.

Ab 1987 lehrte er an der Uni-versität Karlsruhe in den Beru-fungsgebieten CAD und Sicher-heitstheorie im Massivbau. Die praxisnahe Forschung ist Prof.

Scherer wichtig. So baut er mit fünf Mitarbeitern den Bereich Angewandte Informatik mit dem Schwerpunkt Künstliche Intelligenz und Datenstrukturen im Bauwesen auf. Hier werden wesentliche Beiträge zur Ent-wicklung und Normung der BIM-Datenstrukturen geleistet.1994 folgt er dem Ruf an die TU Dresden auf einen eigenen Lehrstuhl für Bauinformatik am Institut für Mechanik und Baustatik. Aus diesem heraus gründet er 2003 das Institut für Bauinformatik an der Fakultät für Bauingenieurwesen.

Der Forschungsschwerpunkt von Prof. Scherer ist das modell-basierte Arbeiten im Bau-wesen, d. h. das ganzheitliche, elektro-nische Informationsmanage-ment, das in den letzten Jahren als BIM (Building Information Modelling) bekannt wurde. Prof. Scherer ist in Deutschland zu-sammen mit dem Zuse-Medail-lenträger Prof. Junge einer der Pioniere auf diesem Gebiet. Die Konrad-Zuse-Medaille des ZDB wird an Persönlichkeiten verliehen, die sich auf dem Ge-biet der Informatik im Bauwesen

in hervorragender Weise aus-gewiesen haben. Ziel der Aus-zeichnung ist es, die Verdienste von Konrad Zuse zu bewahren und andererseits die Nutzung modernster Informations- und Kommunikationstechnologien im Bauwesen aktuell zu beför-dern.

Auf dem Obermeistertag hielt Prof. Scherer eine Vorlesung zu BIM.

Page 13: ZDB Direkt 5 6 2014

13

ZDB-VorstandswahlNeue Mitglieder in Vorstand und Präsidium

Der ZDB-Vorstand v.l.: Dipl.-Ing. Dipl.-Wirtsch.-Ing.(FH) Tobias Riffel, Dipl.-Ing. Uwe Nostitz, Dipl.-Ing. Rainer Lorenz, Dipl.-Ing. Karlgünter

Eggersmann, Dipl.-Kfm. Frank Dupré (Vizepräsident), Dipl.-Ing. Thomas Sander, Dr.-Ing. Hans-Hartwig Loewenstein (Präsident), Dipl.-Ing.

Franz Xaver Peteranderl (Vizepräsident), Maurermeister Rüdiger Otto (Vizepräsident), Stuckateurmeister Rainer König, Fliesenlegermei-

ster Karl-Hans Körner. Es fehlen auf dem Bild Zimmermeister Peter Aicher und Dipl.-Ing. Hans-Georg Stutz.

Die Mitgliederversammlung des Zentralverbandes des Deutschen Baugewerbes hat im November den Vorstand des größten und ältesten Bauverbandes in Deutschland mit rund 35.000 Mitgliedern neu gewählt. Dabei wurde Dr.-Ing. Hans-Hartwig Loe-wenstein (71) in seinem Amt als Präsident bestätigt. Der hessische Unternehmer aus Dreieich in der Nähe von Frankfurt steht seit 2006 an der Spitze des deutschen Baugewerbes. Er erklärte nach seiner Wahl, er wolle weiter für die spezifischen Interessen der mittelständischen, familiengeführten Bauun-ternehmen in Deutschland zu kämpfen, damit diese auf politischer Ebene gehört werden. Deren Zukunft sieht er durch eine mittelstandsfeindliche Politik auch in Brüssel sowie durch die Globalisierung und das damit verbundene Auftreten großer Konzerne bedroht. Das gelte im Besonderen für die Infrastruk-turfinanzierung.

Bevor Loewenstein an die Spitze des Zentralverban-des des Deutschen Baugewerbes gewählt wurde, gehörte er bereits vier Jahre dem Vorstand an. Von 2001 bis 2007 war er darüber hinaus Präsident des Verbandes Baugewerblicher Unternehmer Hessen e.V. Loewenstein stand mehr als dreißig Jahre an der Spitze der Jean Bratengeier Bau-GmbH, nachdem er an der Technischen Hochschule Darmstadt zu-nächst Bauingenieurwesen studiert hatte und 1975 zum Dr.-Ing. promoviert wurde.Als Vizepräsidenten wurde zunächst Frank Dupré (60) aus Speyer (Rheinland-Pfalz), der gleichzeitig Vorsitzender des Ausschusses für Sozial- und Ta-

rifpolitik ist, in seinem Amt bestätigt. Dupré steht auch an der Spitze des Baugewerbeverbandes Rheinland-Pfalz. Neu als Vizepräsidenten wurden der Präsident des größten Mitgliedsverbandes des ZDB, nämlich des Landesverband Bayerischer Bauinnungen, Franz Xaver Peteranderl (59) aus München (Bayern), und der 53jährige Rüdiger Otto, zugleich Präsident der Baugewerblichen Verbände, aus Düsseldorf (NRW) gewählt. Otto übt zugleich das Amt des Schatzmeisters aus.

Als weitere Vorstandsmitglieder wurden Rainer König (50) Bad Herrenalb (Baden-Württemberg), Vorsitzender des Bundesverbandes Ausbau und Fassade im ZDB, Uwe Nostitz (52), Großpostwitz (Sachsen), Vizepräsident des Sächsischen Bauge-werbeverbandes, Thomas Sander (51) Hamburg, Vorsitzender des Fachverbandes Hoch- und Massiv-bau im ZDB sowie Hans-Georg Stutz (57), Kirchheim (Hessen), stellvertretender Vorsitzender des Stra-ßen- und Tiefbaugewerbes im ZDB, in ihren Ämtern bestätigt.

Neu in den ZDB-Vorstand gewählt wurden Peter Aicher (55) aus Halfing (Bayern), Vorsitzender von Holzbau Deutschland, Bund Deutscher Zim-mermeister im ZDB, Karlgünter Eggersmann (53) aus Marienfeld (NRW), Karl-Hans Körner (57) aus Stuttgart (Baden-Württemberg), Vorsitzender des Fachverbandes Fliesen und Natursein im ZDB, sowie Tobias Riffel (40) aus Dischingen (Baden-Württem-berg).

Page 14: ZDB Direkt 5 6 2014

14

Rund um Baugewerbe- und ObermeistertagGrußwort von Staatssekretär Florian Pronold am Baugewerbeabend

Staatssekretär Florian Pronold aus dem Bauministerium weiß,

worauf es bei Grußworten auf Festabenden ankommt, kurz und

unterhaltsam begrüßte er die Gäste des Baugewerbeabends.

Letzte Worte des scheidenden Schatzmeisters Walter Derwald auf

der Mitgliederversammlung des ZDB.

Pressefrühstück vor dem Deutschen Baugewerbetag in Berlin.

Das Nationalteam des Deutschen Baugewerbes mit Staatssekretär

Florian Pronold (4.v.l.) und dem Vorsitzenden des ZDB-Ausschusses

für Berufsbildung Klaus-Dieter Fromm (3.v.r.).

Gute Stimmung am Baugewerbe-Abend.Showact mit Jonglage.

Mitgliederversammlung und Pressefrühstück

Page 15: ZDB Direkt 5 6 2014

15

Drei Medaillen für das Nationalteam des Deutschen Baugewerbes bei den EuroSkills 2014Die Stuckateure Valmir Dobruna und Marc Armbrüster errangen bei der diesjährigen EuroSkills in Lille eine Goldmedaille. Silber ging an den Fliesenleger Volker Rosenberg sowie die beiden Straßenbauer Sebastian Falz und Sebastian Full. Der Maurer Sven Jungmann erhält Medail-lon for Excellence und errang Platz 5.

„Dieses Ergebnis ist einfach klasse. Wir sind stolz auf unser Team. Sein Erfolg bei dieser EuroSkills beweist einmal mehr die Leistungsfähigkeit des deutschen Baugewerbes. Ich kann den sechs Jungs und ihren Trainern zu dieser Leistung nur gratulieren.“ So der Hauptge-schäftsführer des ZDB, Felix Pakleppa, in Berlin. „Die exzel-lenten Ergebnisse sind Ausdruck der hohen Qualität der dualen Ausbildung. Sie stehen aber auch für Leistungsbereitschaft und handwerkliches Können auf höchstem Niveau. Sowohl unsere Wettbewerbsteilnehmer als auch ihre Trainer haben sich intensiv und sehr engagiert auf diesen Wettbewerb vorbereitet. Die jungen Leute sind mit ihrer Leistung äußerst sympathische Botschafter des deutschen Bau-gewerbes.“ So Pakleppa weiter.

Best of NationDie Stuckateure Valmir Dobruna und Marc Armbrüster erhielten für ihre sensationelle Leistung noch die Auszeichnung „Best of Nation“. Sie errangen die höchs-te Punktzahl von allen deut-schen Teilnehmern.

Gold für die StuckateureDie beiden Stuckateure hatten in den 18 Stunden Wettbewerb eine Trockenbaukonstruktion mit Fenster und Türöffnungen zu errichten, die mit Stuckele-menten und einem sog. Free Style Element verziert werden musste. Armbrüster ist 23 Jahre alt und stammt aus Baienfurt (Baden-Württemberg); Dobruna

(22) kommt aus Ilvesheim bei Mannheim (Baden-Württem-berg), beide waren überglück-lich über diesen überragenden Erfolg.

Silber für den FliesenlegerAuch Volker Rosenberg (21) aus Berumbur (Niedersachsen) freute sich sehr über seine Sil-bermedaille. Seine Aufgabe war es, zwei Wände und ein Stück Fußboden mit vorgegebenen Motiven zu fliesen: auf der einen

Wand war es der Pariser Eiffel-turm, auf der anderen die Ka-thedrale von Lille, den Fußboden zierte die Jahreszahl 2014.

Silber im StraßenbauDie beiden Straßenbauer, Sebas-tian Falz (21) aus Meinerzhagen, Nordrhein-Westfalen, und Se-bastian Full (22) Altbessingen, Bayern, hatten drei Tage lang Schwerstarbeit zu leisten, galt

es doch die Einfahrt einer Bus-haltestelle mit einem Stück Straße und einer mit Naturstein gepflasterten Haltebucht zu gestalten. Auf dem Bürgersteig war darüber hinaus das Motiv einer Schnecke mit Pflasterstei-nen einzuarbeiten. Sie wurden für ihren Einsatz mit der Silber-medaille belohnt.

Auszeichnung für MaurerEine Medaillon for Excellence und Platz 5 erzielte der Maurer Sven Jungmann (20) aus Völklin-gen im Saarland. Seine Aufgabe war es, ein Mauerwerk mit ver-schiedenen Bögen, Rundbögen und Spitzbogen zu errichten.

Die Euroskills 2014 fand vom 2. bis 4. Oktober 2014 im französi-schen Lille statt. Der dreitägige Wettbewerb war ein außerge-wöhnliches Schaufenster für technisches und handwerkliches Know-how. Insgesamt traten 420 Teilnehmer und Teilneh-merinnen aus 25 europäischen Ländern in 42 Berufen an. Aus Deutschland nahmen 21 jun-ge Frauen und Männer in 15 Berufen teil, dazu gehörte das sechsköpfige Nationalteam des Deutschen Baugewerbes. Das Nationalteam wurde unter-stützt von cws-boco.

Das erfolgreiche Team v.l. Straßenbauer Sebastian Full, Stuckateur Marc Armbrüster,

Straßenbauer Sebastian Falz, Stuckateur Valmir Dobruna, Maurer Sven Jungmann und

Fliesenleger Volker Rosenberg.

Page 16: ZDB Direkt 5 6 2014

16

Deutsche Meister 2014 in den BauberufenDeutsche Meisterschaft fand im badischen Bühl statt

Um Gold-, Silber- und Bronzeme-daillen haben bei den Deutschen Meisterschaften in den Baube-rufen 55 Teilnehmer in sieben Bauberufen in Bühl gekämpft. Beton- und Stahlbetonbauer, Fliesen-, Platten- und Mosaik-leger, Maurer, Straßenbauer, Stuckateure, Wärme-, Kälte- und Schallschutzisolierer und Zim-merer zeigten in den ein- bis dreitägigen Wettbewerben im Komzet Bau Bestleistungen.

„Alle Teilnehmer haben sich engagiert dem Wettbewerb mit Berufskollegen aus ganz Deutschland gestellt und trotz anspruchsvoller Aufgaben in den einzelnen Berufen beein-druckende Leistungen gezeigt. Das bestätigt uns erneut, dass unsere Ausbildung im Bauge-werbe qualitativ hochwertig ist und wir als Branche für die Zukunft gerüstet sind“, erklärte Klaus-Dieter Fromm, Vorsitzen-der des ZDB-Berufsbildungs-ausschusses, zum Abschluss der Wettbewerbe.

„Grundlage dafür ist das duale Ausbildungssystem, das am Bau noch durch die Unterwei-sung in den überbetrieblichen Ausbildungsstätten ergänzt wird. Insgesamt investiert die Branche ca. 600 Mio. Euro in die Ausbildung ihrer zukünf-tigen Facharbeiter. Um dieses

System werden wir weltweit beneidet. Und dennoch ist es in Gefahr!“ Erläuterte Felix Paklep-pa, ZDB-Hauptgeschäftsführer, und fügte hinzu: „Wer die Meis-terpflicht abschafft, schafft die Grundlage jeglicher Ausbildung ab. Langfristig werden qualifi-zierte Meister fehlen, die eine praxisorientierte Ausbildung vermitteln können.“ Dass das Baugewerbe als Branche attrak-tiv sei, zeigen laut Paklappa die aktuellen Zahlen. 10.000 junge Menschen starteten im Herbst 2014 ihre Ausbildung am Bau, ein Plus von über zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Insgesamt wurden 21 Medaillen vergeben.

Bei den Maurern ging die Gold-medaille an Florian Voigt (21) aus Langwedel in Niedersach-sen. Silber errang der 21jährige Marco Bauschke aus Dreisdorf (Schleswig-Holstein). Bronze ging an Kai Kunath (20) aus Dresden in Sachsen.

Die Goldmedaille im Beton- und Stahlbetonbauerhandwerk ging an Dennis Behrens (20) aus Scheeßel in Niedersachsen. Zweiter Bundessieger wurde Luca Rosenkranz (23) aus Ham-burg. Auf den dritten Platz kam der 22jährige Fin Lange aus Od-derade in Schleswig-Holstein.

Sven-Oliver Roller (23) aus Plie-zhausen (Baden-Württemberg) erkämpfte sich die Goldmedaille im Fliesen-, Platten- und Mosa-iklegerhandwerk. Die Silberme-daille ging an Steffen Kaul (25) aus Greinz in Thüringen. Bronze errang Tim Welberg (19) aus Ah-aus in Nordrhein-Westfalen.

Deutscher Meister der Stra-ßenbauer wurde der 23jährige Julian Ginter aus Lauterbach in Baden-Württemberg. Silber ging an Niklas Kaiser aus Mecher-nich in Nordrhein-Westfalen); die Bronzemedaille errang Tim Raschke (20) aus dem hessi-schen Haiger.

Deutscher Meister der Stuck-ateure ist der 21jährige Tizian Tüchert aus Kleines Wiesen-tal-Sallneck (Baden-Württem-berg). Die Silbermedaille ging an den 26jährigen Andre Balzter aus Eichenzell in Hessen. Bronze errang Pascal Böhm (18) aus Neuwied in Rheinland-Pfalz.

Deutscher Meister der Wärme-, Kälte- und Schallschutzisolierer ist Kevin Eppinger (23) aus Sche-nefeld in Schleswig-Holstein. Die Silbermedaille ging an den 21jährigen Dirk Lösch aus Müll-heim in Baden-Württemberg. Bronze erkämpfte sich Hannes Böther (20) aus Echem in Nie-dersachsen.

Florian Kaiser (21) aus Kirchhun-dern in Nordrhein-Westfalen errang die Goldmedaille bei den Zimmerern. Die Silbermedaille ging an den 21jährigen Wan-ja-Sören Grimm aus Freiburg in Baden-Württemberg. Bronze bekam Kevin Hofacker (19) aus Steinau in Hessen.

Sponsoren der Deutschen Meis-terschaft 2014 in den Bauberu-fen waren die SOKA-BAU, die BG BAU, Messgeräte-Spezialist Sta-bila und die VHV Versicherung.

Die besten ihres Jahrgangs nach der Siegerehrung in Bühl.

Page 17: ZDB Direkt 5 6 2014

17

Europameisterschaft der Isolierer in Krakau/PolenBronzemedaille für Maximilian Braun vom Deutschen Isolierhandwerk

Maximilian Braun im Wettbewerb.

Auf Einladung des polnischen Isolierverbandes pswip wurde in Kooperation mit der Fédération Européenne des Syndicats d’Entreprises d’Isolation (FESI), der europäischen Vereinigung der nationalen Isolierverbände, die alle zwei Jahre stattfindenden Europameisterschaften der Isolierer vom 17-20. September 2014 in Krakau durchgeführt. Veranstal-tungsort war das neue Messegelände ExPo Krakau. Jedes Land kann nur einen Teilnehmer entsenden, mit Ausnahme Deutschlands, das traditionell so-wohl einen handwerklichen wie auch einen indust-riellen Isolierteilnehmer entsenden. Teilnehmende Nationen waren Österreich, Dänemark, Deutsch-land, Frankreich, Polen, Norwegen, Schweiz und Großbritannien.

Die Bundesfachgruppe WKSB im ZDB wurde durch Maximilian Braun vertreten. Seine Qualifikation für Krakow hatte sich Braun als Bundessieger des handwerklichen Bundesleistungswettbewerbs erworben und er setzte seine Erfolge mit einer Bronzemedaille in Krakow fort. Die Goldmedaille als Europameister erhielt der polnische Teilnehmer Lukasz Woron, Silber ging an Eugen Nuss (Bundes-fachabteilung WKSB im HDB). Dieser großartige

Erfolg wurde anschließend noch von dem ganzen deutschen Team gefeiert. Die Europameisterschaft hat auch diesmal wieder gezeigt, dass die deut-schen Teilnehmer über solides Wissen und ausge-prägte handwerkliche Fertigkeiten verfügten, die sie während ihrer Ausbildung erworben haben und die sie hervorragend umsetzen konnten. (do)

EQAR fordert die EU-Kommission zum Dialog aufManfred Wierichs als Präsident der EQAR bestätigt

Im Rahmen der turnusmäßigen Vorstandswahlen wurde Man-fred Wierichs als EQAR-Präsident bestätigt. Als Vizepräsidenten wurden Günther Gretzmacher (BRV/Österreich) und Ludvik Janco (ZRSM/Slowakische Republik) gewählt. Manfred Wierichs betonte nach seiner

Wiederwahl die Bedeutung des Baustoff-Recyclings in Europa. Mineralische Bau- und Ab-bruchabfälle stellen mit einem jährlichen Abfallaufkommen von über eine Milliarde Tonnen mit Anstand den größten Ab-fallstrom in der Europäischen Union dar. Die EQAR hat die

EU-Kommission bereits vor Jahren auf die europaweite EQAR-Qualitätssicherung für mineralische Recycling-Baustof-fe hingewiesen und sieht eine solche Qualitätssicherung als Voraussetzung für den Produkt-status von Recycling-Baustoffen an. Es sei es unverständlich, dass die EU-Kommission sich bislang nicht zum Abfall-Ende für qua-litätsgesicherte mineralische Recycling-Baustoffe geäußert habe, so Wierichs.

Die EQAR fordert diesbezüglich einen konstruktiven Dialog von der EU-Kommission ein. Dabei müssten auch die Ergebnisse der wissenschaftlichen Unter-suchungen des Joint Research Centers zum Abfallende für Recycling-Baustoffe mit dem Ziel einer europäischen Abfallen-de-Regelung diskutiert werden.

Die diesjährige Mitgliederversammlung der EQAR (Europäische Qualitätsgemeinschaft

für Recycling) fand Ende September im Werk der Fa. Sandvik Mobiles in Ballygawley

(Nordirland) statt.

Page 18: ZDB Direkt 5 6 2014

18

Deutschlandweit größte Jobbörse für BauberufeInterview mit SOKA-BAU-Vorstand Manfred Purps

SOKA-BAU hat seine bestehende Jobbörse weiter-entwickelt und trägt damit dem stärker werden Wettbewerb der Branchen um Fachkräfte Rechnung. Ab sofort gibt es die Jobbörse als eigenes Portal un-ter der Adresse www.bau-stellen.de.

Passendes Instrument für die Personalbeschaf-fung und Multiplikator für regionale JobbörsenDie größte deutschlandweite Baujobbörse durch-forstet mit modernster Suchtechnologie automa-tisch das Internet nach Stellen rund um den Bau und nimmt diese auf. Wie in anderen Jobportalen üblich, können Bauberufe ausgewählt und die Suche kann regional eingegrenzt werden. Mit weiteren Filtern lassen sich die Suchergebnisse anschließend verfei-nern.

Herr Purps, was ist neu an der Jobbörse von SOKA-BAU?Manfred Purps: Neu ist die konsequente Ausrich-tung auf moderne Suchmaschinentechnik. Wir re-agieren damit auf die Tatsache, dass die Stellen- und

Ausbil-dungs-platzsu-che immer stärker über das Internet geschieht und dabei Suchma-schinen wie etwa Google verwen-det wer-den. Die Jobbörse beruht deshalb auf einem

sogenannten meta-crawling-Prinzip, bei dem für einen in der Suchmaschine eingegebenen Beruf alle relevanten Stellenveröffentlichungen im Internet angezeigt werden. Auf diese Weise erhält die Job-börse sehr gute Platzierungen in den Ergebnislisten etablierter Suchmaschinen.

Wo liegt der Nutzen für Arbeitgeber und Arbeit-nehmer?Manfred Purps: Der Nutzen liegt auf beiden Seiten: Suchende haben eine branchenspezifische, über-regionale Plattform, auf der eine sehr große Zahl an Stellen zu finden ist. Betriebe und Verbände erhalten auf ihren Webseiten durch die Jobbörse zusätzliche Besucher, da direkt dorthin verlinkt wird. SOKA-BAU tritt dabei nicht als Vermittler auf, son-

dern stellt die Plattform lediglich zur Verfügung. Die Kontaktaufnahme des Interessenten er-folgt wie bisher direkt beim ausschreibenden Baubetrieb. Insbeson-dere auch mit Blick auf den stärker werdenden Fachkräftemangel ist ein überregionales Portal für Stellen- und Ausbil-dungsangebote in der Bauwirtschaft für die gesamte Branche ein wirksames Instrument des Personal-Recruiting.

Profitieren auch Ver-bände, die eigene Jobbörsen betreiben, von www.baustellen.de?Manfred Purps: Ja, das überabeitete Portal hat auch für Verbände mit eigenen Jobbörsen nur Vorteile, da baustellen.de die Stellenbörse mit den meisten Jobangeboten in der Baubranche ist und zudem den Wirkungsgrad der verbandsseitigen regionalen Job-börsen verstärkt. Denn hier abgebildete Stellen oder Ausbildungsplätze werden nur als Link angezeigt. Wenn ein Interessent diesen Link anklickt, gelangt er immer auf die Verbandsseite, auf der die jewei-lige Stellenanzeige eingestellt wurde. SOKA-BAU bietet mit der Jobbörse also gleichzeitig einen sehr guten Multiplikator für die Jobbörsen der Regional-verbände.

Kann die Jobbörse kostenfrei genutzt werden?Manfred Purps: Die Nutzung der Jobbörse ist für Su-chende kostenfrei. Auch für Anbieter ist die Darstel-lung von automatisch in die Jobbörse aufgenom-menen Stellen, etwa aus Jobbörsen der Verbände, mit keinen Kosten verbunden. Unternehmen haben zusätzlich die Möglichkeit, besser platzierte und in-dividuell gestaltete Anzeigen im Unternehmensde-sign, sogenannte Express- oder Premiumanzeigen, zu buchen. Bei einer Premiumanzeige beispielswei-se erfolgt die Anzeige in individuellem Layout und erhält bei entsprechenden Suchabfragen für 30 Tage eine Top-Platzierung. Verbandsgebundene Un-ternehmen erhalten diesen zusätzlichen Service zu besonders günstigen Konditionen.

Neben der Jobbörse bietet SOKA-BAU seit vielen Jahren eine Ausbildungsplatzbörse an. Bleibt das Portal in dieser Form bestehen?Manfred Purps: Unsere Ausbildungsplatzbörse steht als Verzeichnis aller rund 15.000 Ausbildungsbe-triebe unter www.bau-ausbildung.de weiterhin zur Verfügung und ist mit der Jobbörse verlinkt.

„Unsere deutschlandweite und

größte Jobbörse für Bauberufe

ist ein wirksames Personal-Rec-

ruiting-Instrument“, sagt SOKA-

BAU-Vorstand Manfred Purps.

SOKA-BAU hat mit www.bau-stellen.de ein Jobpor-

tal mit modernster Suchtechnologie entwickelt,

das für regionale Jobbörsen von Verbänden einen

wirksamen Multiplikator darstellt.

Page 19: ZDB Direkt 5 6 2014

19

Verstoß gegen die BauproduktenrichtlinieEuropäischer Gerichtshof verurteilt die Bundesrepublik Deutschland

Mit Urteil vom 16.10.2014 hat der EuGH (Az: C-100/13) die Bundesrepublik Deutschland wegen des Verstoßes gegen die Bauproduktenrichtlinie verur-teilt. Der EuGH sieht in zusätzli-chen, in der Bauregelliste B des Deutschen Instituts für Bautech-nik (DIBt) aufgeführten natio-nalen Anforderungen an euro-päisch genormte Bauprodukte einen Verstoß gegen die euro-päische Bauproduktenrichtlinie. Hauptzweck der Bauprodukten-richtlinie sei, Handelshemm-nisse zu beseitigen, indem die Voraussetzungen dafür geschaf-fen werden, dass Bauprodukte innerhalb der Union frei ver-marktet werden können. Da die Mitgliedstaaten gemäß Artikel 6 der Richtlinie das Inverkehrbrin-gen und die Verwendung von Bauprodukten, die der Richtlinie entsprechen, nicht behindern dürfen, beurteilt der EuGH ein-seitige nationale Maßnahmen, die den freien Verkehr der mit der CE-Kennzeichnung versehe-

nen Bauprodukte beschränken, als Vertragsverletzung.

Hiernach enthält die Bauregel-liste B des Deutschen Instituts für Bautechnik hinsichtlich der streitgegenständlichen Bauprodukte (Elastomer-Dich-tungen nach EN 681-2:2000, Wärmedämmstoffe für Gebäu-de aus Mineralwolle nach EN 13162:2008 und Tore nach EN 13241-1) technische Zusatzan-forderungen an bereits europä-isch harmonisierte Bauprodukte, die unzulässige Handelshinder-nisse darstellen.

Es ist nunmehr von den zustän-digen Stellen zu prüfen, welche Reichweite das Urteil hat, da die vom Gericht zugrunde ge-legte Bauproduktenrichtlinie (89/106/EWG) inzwischen von der Bauproduktenverordnung (Verordnung (EU) Nr. 305/2011) abgelöst worden ist. Dennoch stellt das Urteil zusätzliche nationale Anforderungen an

Bauprodukte im Hinblick auf den wirksamen Marktzugang und die Verwendung der von harmonisierten, europäischen Normen erfassten Bauprodukte generell in Frage. Das DIBt und die Länder werden das Urteil im Hinblick auf einen sich daraus auch unter der europäischen Bauproduktenverordnung ab-zuleitenden Handlungsbedarf bezüglich einer Anpassung der Bauregelliste B zu prüfen haben. Dies dürfte auch über die streit-gegenständlichen drei Baupro-dukte (Elastomer-Dichtungen, Wärmedämmstoffe für Gebäu-de aus Mineralwolle sowie Tore) hinaus gelten.

Auf die bauliche Praxis hat das Urteil derzeit noch keine Aus-wirkungen. Es gilt weiterhin, die Anforderungen nach Bauregel-liste B im Hinblick auf die Ver-wendbarkeit und somit auch auf die Ü-Kennzeichnungspflicht der betreffenden Bauprodukte zu berücksichtigen. (ds)

Deutsche Bauwirtschaft zum Urteil des Europäischen Gerichtshofes (EuGH)• Qualitätsverluste bei Bauprodukten zu befürchten• Verwendbarkeit von Bauprodukten sicher stellen • Europäische Normen nachbessern

„Mit dem jetzt ergangenen Urteil des Europäischen Ge-richtshofs, mit dem Deutschland untersagt wird, zusätzliche Qua-litätsanforderungen an Baupro-dukte zu stellen, ist die bewähr-te Qualität von Bauprodukten in Deutschland gefährdet. Wir sehen die Bundesregierung und die Bauaufsichtsbehörden in der Pflicht, wesentliche Anfor-derungen an Bauprodukte, die den Schutz von Leben, Gesund-heit und Umwelt tangieren, entweder auf europäischer Ebene durchzusetzen oder einen Lösungsweg für eine nationale Regulierung zu finden.“ Dies erklärten die Vizepräsidenten des ZDB und des HDB Wolfgang Paul und Klaus Pöllath, in Berlin. Obgleich sich das Urteil nur auf

drei im Verfahren konkret be-nannte Produktkategorien und auf die inzwischen nicht mehr gültige, im Jahr 2013 durch die EU-Bauproduktenverordnung abgelöste EG-Bauprodukten-richtlinie beziehe, seien negative Konsequenzen auch für eine weitaus größere Zahl bislang nach deutschen Qualitäts-standards hergestellte, durch akkreditierte Prüfinstitute frem-düberwachte und mit einem Ü-Kennzeichen versehene Bau-produkte möglich, befürchten Paul und Pöllath. Deutschland sei deshalb gefordert, alle we-sentlichen bauaufsichtlichen Verwendbarkeitsanforderun-gen an Bauprodukte so fest-schreiben, dass Hersteller auch künftig angehalten bleiben,

diese vollständig nachzuweisen, forderte Paul. Eine Verlagerung dieser Verantwortung auf den Anwender oder den privaten Verbraucher sei undenkbar. Bauschaffende müssten sich auf die Verwendbarkeit von Bau-produkten verlassen können. Gleichzeitig müsse Deutschland die im Europäischen Recht gege-benen Spielräume nutzen und die Nachbesserung lückenhaft harmonisierter europäischer Normen konsequenter als bisher einfordern, betonte Pöllath. Der HDB habe der Bundesregierung bereits vor Jahren nahe gelegt, mangelhafte europäische Nor-men zurück zu weisen und sogar selbst versucht, dies vor dem Europäischen Gerichtshof einzu-klagen.

Page 20: ZDB Direkt 5 6 2014

20

Vollständige Überarbeitung bis 2015 erwartetRevision zur ISO 9001 „Qualitätsmanagementsysteme - Anforderungen“

Durch klar definierte Unterneh-mensabläufe die vertraglich vereinbarte Produktqualität erzielen – das ist der Grundge-danke, der hinter der ISO 9001 steckt. Ebenfalls bietet die ISO 9001 eine systematische Grund-lage, um Verbesserungen zu pla-nen, Neuerungen zu erproben und Risiken zu minimieren. Mit über einer Million Zertifikaten ist die ISO 9001 weltweit die er-folgreichste und am häufigsten angewandte Norm. Der Fahr-plan von ISO sieht die Veröffent-lichung einer neuen ISO 9001 für September 2015 vor.

Plus an AnwendungsqualitätDie Revision zielt darauf ab, die Anwendbarkeit und Verständ-lichkeit der Norm, insbesondere für kleine und mittlere Unter-nehmen, weiter zu verbessern und die Änderungen der wirt-schaftlichen und technologi-schen Rahmenbedingungen seit der letzten grundlegenden Überarbeitung im Jahr 2000 zu berücksichtigen.

Ende Juli dieses Jahres hat DIN die deutsche Entwurfsfassung E DIN 9001 zur öffentlichen Kom-

mentierung herausgegeben, diese ist über den Beuth-Verlag erhältlich. Wenngleich erfah-rungsgemäß bis zur Veröffentli-chung der endgültigen Normen-fassung weitere Änderungen erfolgen, lässt der Entwurf be-

reits erkennen, welche wesent-lichen Details die neue ISO 9001 beinhalten wird.

Änderungen im Überblick• Die Struktur der ISO 9001 wird vollständig überarbeitet und von allen Managementsys-temnormen (z.B. ISO 14001, ISO 27001, ISO 45001) übernom-men. Begriffe und Textbausteine der Normen werden angepasst. Damit soll die Einführung und Umsetzung unterschiedlicher Managementsysteme erleich-tert werden.

• Es wird nicht mehr zwischen Dokumenten und Aufzeichnun-gen unterschieden. Der Begriff „dokumentierte Information“ ersetzt diese. Ziel ist es, dem Anwender mehr Flexibilität hinsichtlich der Dokumenta-tion zu ermöglichen. Dies gilt auch für die Darstellung der Unternehmensabläufe. Wie de-tailliert diese auch schriftlich zu dokumentieren sind, kann das Unternehmen – zum Beispiel abhängig von der Kompetenz der Mitarbeiter – in Eigenregie festlegen. Das von der Norm ehemals geforderte QM-Hand-

buch und die obligato-rischen Ver-fahrensan-weisungen sind nicht mehr erfor-derlich.

• Es wird ex-plizit darauf hingewie-sen, dass bei der Planung des QM-Sys-tems das Umfeld, bei-

spielsweise die Wettbewerbs-situation oder gesetzliche und technische Neuerungen, und die von der Organisation als rele-vant ein gestuften interessierten Parteien wie Kunden, Eigentü-mer/Gesellschafter, Mitarbeiter,

Lieferanten/ Nachunternehmer zu berücksichtigen sind.

• Es wird klargestellt, dass das QM-System einer Organisation insgesamt der Vorbeugung und der Risikoprävention dient. Aus diesem Grund enthält der Nor-mentwurf der ISO 9001 keinen separaten Abschnitt zur Thema-tik „Vorbeugende Maßnahmen“. Der Betonung eines „risikoba-sierten Ansatzes“ wird an vielen Stellen des Entwurfs aufgegrif-fen.

Das reicht von der Risikobetrach-tung über „Führungsthemen“ bis hin zu „Maßnahmen bezüg-lich Risiken und Chancen“ und Managementbewertung.

Wie geht es weiter? März 2015 soll der finale Norm-Entwurf zur ISO 9001 veröffentlicht werden. Mitte September 2015 wird die Ver-abschiedung der endgültigen DIN-Norm in deutscher Sprache erwartet. Nach der Veröffentli-chung wird den Unternehmen erfahrungsgemäß eine Über-gangsphase von voraussichtlich drei Jahren gewährt, um das Managementsystem den neuen Anforderungen entsprechend anzupassen.

Was bedeutet die Neufassung für Unternehmen? Wenngleich mehr als 40 Prozent der Texte der E DIN ISO 9001 überarbeitetet wurden, sind ne-ben strukturellen Neuerungen keine grundsätzlich neuen For-derungen vorgesehen. Vorrangig wird die neue DIN-Norm Chan-cen und Möglichkeiten für ein noch wirksameres Management bieten. Und eines ist gewiss: Für Unternehmen, die ein QM-Sys-tem einführen möchten, waren Einstieg und Umsetzung eines auf die Belange des Bauwesens zugeschnittenen Management-systems noch nie so einfach wie mit der neuen ISO 9001.www.zert-bau.de

ISO/DIS 9001:2015 ISO 9001:20081. Anwendungsbereich 1. Anwendungsbereich

2. Normative Verweise 2. Normative Verweise

3. Begriffe 3. Begriffe

4. Kontext der Organisation 4. Qualitätsmanagementsystem

5. Führung 5. Verantwortung der Leitung

6. Planung 6. Management von Ressourcen

7. Unterstützung 7. Produktrealisierung

8. Betrieb 8. Messung, Analyse und Verbesserung

9. Leistungsbewertung

10. Verbesserung

Page 21: ZDB Direkt 5 6 2014

21

Worauf warten Sie noch?BRZ-Mittelstandsforum

Beim 5. BRZ-Mittelstandsforum, das Ende November in Hamburg stattfand, drehte sich alles um eines der großen Zukunfts-themen in der Bauwirtschaft: Building Information Modeling, kurz BIM. Auch wenn unter den hochkarätigen Referenten viele Aspekte teilweise kontrovers diskutiert wurden, waren sich im Ratschlag an die Forum-steilnehmer letztendlich alle einig: Fangen Sie mit BIM an, am besten heute noch! Das 5. BRZ-Mittelstandsforum war ein Forum der Rekorde: mehr als 220 Besucher lauschten den ins-gesamt 14 Vorträgen führender Fachexperten, und widmeten sich einem Thema, das nach einhelliger Expertenmeinung die deutsche Bauwirtschaft in den kommenden Jahren nach-haltig verändern wird: Building Information Modeling. Mit dem Mittelstandsforum will BRZ den zahlreichen ungeklärten Fragen und Vorurteilen begegnen, die das ohnehin schon vielerorts diskutierte Thema begleiten. „Es handelt sich weniger um eine Software“, erklärt Johannes Lunz, Gastgeber und Geschäfts-führer von BRZ Deutschland, „als um eine Methode und eine neue Form der Zusammenarbeit.“

In seinem Einführungsvortrag analysiert Dr. Hans-Hartwig Loewenstein, Präsident des Zentralverbands Deutsches Bau-gewerbe, den Zustand der Wert-schöpfungskette Bau. Mit klaren Worten und deutlichen Zahlen unterstreicht er den dringenden Handlungsbedarf. Nach der Einschätzung Prof. Dr. Ralf-Peter Oepens von der BWI-Bau GmbH müsste man hierzulande dazu die Planungsqualität optimie-ren. Mit BIM, da sind sich nicht nur Loewenstein und Oepen einig, kann man Verbesserungen in der Phase vor der Bauaus-führung erreichen. „BIM ist ein Katalysator für besseres Bauen“, findet auch Dr. Jan Reinhardt und fasst damit die Erfahrungen

zusammen, die er in vielen Jah-ren gelebter BIM-Praxis in den USA sammeln konnte.

Den Trend nicht verschlafen!Ein wesentlicher Teil von BIM ist die Visualisierung von Planungs- und Bauprozessen bis hin zu Ab-läufen im Facility Management – wohlgemerkt vor dem ersten Spatenstich. Es mag deshalb vielleicht etwas paradox erschei-nen, sich angesichts unzähliger offener Fragen an ein Thema zu wagen, bei dem es im Kern um minutiöse Vorausplanung geht. Kevin Mattiszik von der Bauwens GmbH & Co. KG findet dafür besonders klare Worte: „Wenn Sie warten, bis alle an-deren mal Normen geschrieben haben […], dann können wir die Umsetzung direkt vergessen.“

Little BIMUm die Erfolgsfaktoren einer erfolgreichen Umsetzung her-auszukristallisieren, wurde auf dem BRZ-Mittelstandsforum auch die Frage nach dem „Wie“ ausgiebig erörtert. Mit großer Erfahrung in Sachen 4D und BIM legt Prof. Dr.-Ing. Manfred Breit von der Fachhochschule Nordwestschweiz jedem Interes-sierten nahe, es erst einmal mit „Little BIM“ zu versuchen – also mit kleinen Schritten in Pilotpro-jekten anzufangen, Erfahrungen zu sammeln und die BIM-An-wendung gezielt auf- und aus-zubauen. Wichtig ist, sich zu informieren, zu vernetzen und auszutauschen. Mit den Mög-lichkeiten und den Lösungen, die zur Verfügung stehen, können bereits erste wirtschaftliche Früchte geerntet werden. Paral-lel dazu sind Branchenverbände und Politik gefordert, Standards und Richtlinien zu schaffen, aufzuklären und mit großen öffentlichen Projekten mutig vo-ranzugehen.

Was hat der Kunde davon?Wenn alle gemeinsam auf BIM setzen, lohnt es sich am Ende

auch gleichermaßen für alle. Mario Kalmuczak, Geschäftsfüh-rer bei Bleck & Söhne Hoch- und Tiefbau GmbH & Co. KG, rechnet am Beispiel eines namhaften Großprojekts eindrucksvoll vor, wie am Ende vor allem auch der Kunde profitiert: Dieser be-kommt, was er bestellt – und das zu den kalkulierten Kosten und innerhalb der angebotenen Frist. Mangelnde Termin- und Kostentreue sind essenzielle Themen auf jeder deutschen Baustelle, nicht nur bei den Großprojekten, die so viel medi-ale Aufmerksamkeit bekommen wie die nahe am Tagungsort gelegene Elbphilharmonie. Es scheint derzeit nicht alles rund zu laufen in der deutschen Bau-wirtschaft; aber nach diesem Wochenende haben mindestens 220 Unternehmer eine gute Vor-stellung davon, wo der Schuh genau drückt und wie BIM helfen kann. Für öffentliche Auf-traggeber fehlt es noch an ein-heitlichen Standards, Richtlinien und Strukturen. Die Deutsche Bahn führt derzeit allerdings erste Pilotprojekte durch.

Die Praxisbeiträge haben ge-zeigt, dass sich durchaus heute schon Chancen bieten, sich als agierender Dienstleister mit der Methode BIM Wettbewerbsvor-teile zu sichern. Weitere Infos gibt es unter www.brz.eu/fo-rum2014

Dr.-Ing. Hans-Hartwig Loewenstein auf

dem BRZ-Mittelstandsforum.

Page 22: ZDB Direkt 5 6 2014

22

Wir bauen EuropaErster Parlamentarischer Abend der SOKA-BAU in Brüssel

SOKA-BAU begrüßte unter dem Titel "Wir bauen Europa" hoch-rangige Gäste der Politik und der Tarifvertragsparteien zum ers-ten parlamentarischen Abend in Brüssel.

SOKA-BAU Vorstandsmitglied Manfred Purps begründete in seiner Eröffnungsrede die Not-wendigkeit des Dialogs mit der europäischen Politik. Gerade die Baubranche sei ganz wesentlich von der Dienstleistungsfreiheit und Arbeitnehmerfreizügigkeit geprägt und damit ein wesent-licher Motor dieser Grundfrei-heiten. Umso wichtiger seien deshalb aber auch passende ge-setzliche Rahmenbedingungen auf europäischer Ebene.

Professor Thomas Bauer, Präsi-dent des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, beton-te in seinem Vortrag, dass die Bauwirtschaft auf verlässliche Rahmenbedingungen angewie-sen sei. Er warnte deshalb davor, in Aktionismus zu verfallen und gerade getroffene Kompromisse wie etwa bei der Durchsetzungs-richtlinie der Entsenderichtlinie wieder zur Diskussion zu stellen.

ZDB-Präsident Dr. Hans-Hart-wig Loewenstein skizzierte in seinem Impulsvortrag, dass die EU-Berufsanerkennungsrichtli-nie sowohl den Meisterzwang als auch die duale Ausbildung in Deutschland auszuhöhlen droht. Dabei zeige die derzeitige Situa-tion auf den Arbeitsmärkten in Europa, dass die Jugendarbeits-losigkeit aufgrund der hervor-ragenden Qualität der dualen Ausbildung in Deutschland sehr gering sei.

Robert Feiger, Bundesvorsit-zender der IG BAU, zeigte sich skeptisch, was die von der Europäischen Kommission be-absichtigte Einführung einer Ein-Personen-Gesellschaft mit beschränkter Haftung (soge-nannte Societas Unius Personae oder kurz SUP) angeht. Die Mög-lichkeit der grenzüberschrei-tenden Anmeldung über das In-ternet innerhalb von drei Tagen würde eine gründliche Prüfung unmöglich machen. Es müsste sichergestellt werden, dass die nationalen Kontrollbehörden auch SUP auf Scheinselbständig-keit überprüfen können. Als wei-teren zentralen Kritikpunkt sah Robert Feiger die Übertragung von Solvency II auf Einrichtun-gen der betrieblichen Altersver-sorgung im Rahmen der Revision der Pensionsfonds-Richtlinie. Dabei müssten die Besonderhei-ten von Non-Profit-Organisatio-nen berücksichtigt werden, ins-besondere was die Unterlegung mit Eigenkapital angeht.

Dietmar Schäfers, der Stellver-tretende Bundesvorsitzende der IG BAU, merkte an, dass die von der Europäischen Kommission zur Diskussion gestellten Berufs-zugangsregeln je nach Branche unterschiedlich wirken und in

den Bauhandwerken laut einer eigenen Studie der Europäischen Kommission tendenziell sogar eine positive ökonomische Wir-kung entfalten würden. So habe der Wegfall der Meisterpflicht in der Branche der Fliesenleger dazu geführt, dass die Ausbil-dungszahlen stark gesunken seien.

SOKA-BAUSOKA-BAU ist der gemeinsa-me Name für die Urlaubs- und Lohnausgleichskasse der Bau-wirtschaft und die Zusatzversor-gungskasse des Baugewerbes AG. Beide sind gemeinsame Einrichtungen der Tarifvertrags-parteien der Bauwirtschaft: Zen-tralverband des Deutschen Bau-gewerbes e. V., Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e. V. und Industriegewerkschaft Bau-en-Agrar-Umwelt.

ZDB-Präsident Dr.-Ing. Hans-Hartwig Loewenstein auf dem Parlamentarischen Abend in

Brüssel.

Page 23: ZDB Direkt 5 6 2014

23

Parlamentarischer Abend der Bundesvereinigung Bauwirtschaft

Die Bundesvereinigung Bauwirtschaft hatte zu ih-rem Parlamentarischen Abend Mitglieder der CDU/CSU-Fraktion des Deutschen Bundestages zu Gast. In einem offenen Meinungsaustausch wurden wich-tige Themen der Bauwirtschaft mit den Parlamen-tariern angesprochen. Dazu gehören der nicht aus-reichende Wohnungsbau, besonders für Menschen mit mittleren und niedrigen Einkommen, aber auch die steigenden Baukosten durch höhere Standards z.B. durch die EnEV oder sonstige politisch indizierte Standards und Anforderungen. Der Vorsitzende der Bundesvereinigung Bauwirtschaft stellte eindring-lich dar, dass die aktuellen Abschreibungssätze, bedingt durch den höheren Anteil von moderner Gebäudetechnik, den Wertverzehr einer Immobilie nicht mehr ausreichend abbilden. Die lineare Ab-schreibung muss von derzeit zwei Prozent auf vier Prozent erhöht werden. Weitere Themen waren die Förderung der energetische Gebäudesanierung, die Entsorgungskosten, die Kreislaufwirtschaft sowie die Reformüberlegungen zum Bauvertragsrecht.

Der Vorsitzende der Bundesvereinigung Bauwirtschaft Karl-Heinz

Schneider begrüßte die Mitglieder des Bundestages der CDU/

CSU-Fraktion und stellte die Positionen der Verbände des Bau- und

Ausbau-Handwerks dar.

Page 24: ZDB Direkt 5 6 2014

24

Aus den Gremien und Verbänden

Seit zwei Jahren realisieren die Baugewerblichen Verbände Düs-

seldorf ein Kammer- und Verbandspartnerschaftsprojekt mit Bau-

verbänden aus Kenia, Äthiopien und Uganda. Im Rahmen dieses

Projektes waren sechs Vertreter aus den genannten afrikanischen

Ländern zu Gast beim ZDB um sich über die Verbandsstruktur und

Lobbyarbeit des ZDB auszutauschen.

ZDB-Präsident Dr.-Ing. Hans-Hartwig Loewenstein war Gast der

Frankfurter Bautage, veranstaltet von der Rationalisierungs-

Gemeinschaft "Bauwesen" im RKW Kompetenzzentrum. Schwer-

punkt seines Impulsvortrages waren Voraussetzungen und die

Möglichkeiten der Bauwirtschaft für preiswerten Wohnungsbau in

Ballungszentren.

Neuwahlen in der Bundesfachgruppe Estrich und Belag

Im Rahmen der turnusmäßigen Vorstandswahlen hat die Fachversammlung der Bundesfachgruppe Estrich und Belag im ZDB Dipl.-Ing. Simon Thanner (l.) aus Wiggensbach (Landesverband Bayerischer Bauinnungen) zum neuen Vorsitzenden der Bun-desfachgruppe gewählt. Dem scheidenden lang-jährigen Vorsitzenden, Estrichlegermeister Bertram Abert, übermittelte die Fachversammlung ihren Dank für seine erfolgreiche Tätigkeit. Zu den vorran-gigen Aufgaben der neuen Legislaturperiode erklär-te Thanner eine Verbesserung der Zusammenarbeit der im Fußbodenbau tätigen Verbände.

Bundesfachgruppe Betonwerkstein, Fer-tigteile, Terrazzo und Naturstein

Anlässlich der Jahrestagung der Bundesfachgruppe Betonwerkstein, Fertigteile, Terrazzo und Natur-stein in Weimar wurde ein neuer Vorstand gewählt. Neuer Vorsitzender ist Dipl.-Ing. Andreas Teich aus Brandenburg, die Stellvertreter sind Dipl.-Oec. Sabi-ne Hoßfeld aus Thüringen und Hans Simon aus Bay-ern. Der bisherige Vorsitzende Wolfram Reinhardt wurde zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Teich: "Die Ernennung erfolgte in Anerkennung der langjäh-rigen großen Verdienste als Vorsitzender unserer Berufsorganisation. Das Begonnene werden wir weiterentwickeln."

Hilger Präsident der UEEPBei der diesjährigen Generalversammlung (General Assembly) der 14 Mitglieder der UEEP (L'Union eu-ropéenne des entrepreneurs de plâtrerie, staff, stuc et activités annexes, auf deutsch Vereinigung Na-tionaler Stuck-Putz-Trockenbauverbände in Europa UEEP) wurde Dipl. Math. Stukkateurmeister Jürgen G. Hilger aus Köln (Mitte), der Ehrenvorsitzende des Bundesverbandes Ausbau und Fassade im ZDB, zum neuen Präsidenten gewählt. Als Vizepräsident wurde der Président der UMPI Union des Métiers du Plâtre et de l’Isolation M. Philippe Caillol aus Marseil-le, Frankreich gewählt.

Page 25: ZDB Direkt 5 6 2014

25

Veranstaltungsausblick 201519. bis 24. Januar 2015 auf der BAU 2015Baugewerbe-Treff für Unternehmer

Einladung zum Baugewerbe-Treff !

Mittwoch, 21.01.2015 ab 18.00 Uhr auf dem ZDB-Stand 06, Eingang Ost, auf der BAU 2015 in München.

Für Ihr leibliches Wohl ist gesorgt!

Bitte melden Sie sich unter [email protected] an.

Der Zentralverband des Deutschen Baugewerbes ist mit dem Nationalteam des Deutschen Baugewerbes zum zweiten Mal auf der BAU in München. Maurer, Stuckateure, Fliesenleger und Zimmerer bereiten sich auf die WorldSkills 2015 in Sao Paulo in Brasili-en (11. - 16.08.2015) vor. Sie finden uns im Messe-eingang Ost, Stand 06. Wir freuen uns auf Sie!

28. Januar 2015 in BerlinAußenwirtschaftstag Architektur, Planen und BauenGlobale Herausforderungen - Lösungen aus Deutschland ist das Thema des nächsten Außen-wirtschaftstages im Auswärtigen Amt im Berlin. Der weltweite Zuzug in die Städte, der Klimawandel, die Notwendigkeit zu CO2-neutralen Lebensstilen und die damit zusammenhängenden disparaten demografischen Entwicklungen stellen Politik, Ver-waltung, planende Berufe und Bauwirtschaft vor enorme Herausforderungen, denen gemeinschaft-lich - interdisziplinär und international - begegnet werden muss. Im Rahmen der Veranstaltung wer-den verschiedene Workshops stattfinden. Für die Teilnahme an dem Außenwirtschaftstag ist eine Anmeldung bis zum 21. Januar 2015 unter www.bda-architekten.de/außenwirtschaftstag erforder-lich. Die Veranstaltung ist kostenfrei.

26. bis 28. Februar 2015Vereinigung Junger BauunternehmerDie Jungunternehmertagung 2014 findet wieder einmal in Berlin statt. Neben fachlichen Vorträ-gen zu Fragen der Unternehmensführung stehen die Besichtigung der U-Bahn-Baustelle Unter den Linden, ein Gespräch mit Staatssekretär Gunther Adler (Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bauen und Reaktorsicherheit) sowie ZDB-Hauptge-schäftsführer Felix Pakleppa auf dem Programm. Und weil auch die Kultur nicht zu kurz kommen darf, geht es am Freitag Abend ins Improvisationstheater nach Kreuzberg. Nähere Informationen unter [email protected] bzw. auf unserer Webseite zdb.de.

13. bis 14. März 2015Deutsche Fliesentage 2015Unter dem Motto „Informieren, austauschen, feiern, Neues entdecken und Augsburg erleben“ finden die Deutschen Fliesentage 2015 in Augsburg statt. Die Besucher erwartet ein vielfältiges Programm mit Vorträgen, einer Podiumsdiskussion, der Ver-leihung des Deutschen Innovationspreises des Fachverbandes Fliesen und Naturstein sowie einer Fachausstellung mit rund 40 Ausstellern. In der Podiumsdiskussion werden die aktuellen Themen, Probleme und Lösungen des Fliesenlegerhandwerks in Deutschland, Österreich und in der Schweiz disku-tiert. Der Zentralpräsident des Schweizerischen Plat-tenverbandes SPV, Silvio Boschian, und der Präsident des Österreichischen Fliesenverbandes, Wolfgang Steidl, suchen den Austausch mit dem FFN-Vorsit-zenden Karl-Hans Körner und dem Präsidenten des Bayerischen Baugewerbeverbandes, Franz Xaver Peteranderl, um die Branche grenzüberschreitend voranzubringen. Weitere Informationen und Anmel-deformular unter www.deutsche-fliesentage.de.

16. März 2015Gesprächskreis BauunternehmerinnenDer Gesprächskreis Bauunternehmerinnen tagte im Oktober beim Baugewerbe-Verband Niedersachsen zum Thema Fachkräftesicherung. Für die Teilneh-merinnen hat sich die Reise nach Hannover gelohnt und sie konnten durch die Vorträge und Diskussio-nen wieder vielfältige Anregungen für Ihre betrieb-lich Praxis gewinnen. Der nächste Gesprächskreis für Bauunternehmerinnen findet wieder in Berlin statt und zwar am 16. März. Der Gesprächskreis wird sich mit dem weiten Feld der modernen IT be-fassen, wie den Themen Cloud, Datenschutz und Da-tensicherheit sowie Dokumenten-Management-Sys-teme und Risikomanagement. Für jeden Betrieb sind die sichere Lagerung und Bereitstellung von Daten entscheidend für den Geschäftserfolg. Informatio-nen und Anmeldung unter [email protected].

Page 26: ZDB Direkt 5 6 2014

26

ZDB Service

Messen19. - 24. Januar 2015BAU MünchenDer ZDB ist mit seinem Stand im Eingang Ost vertreten. www.bau-muenchen.com

18. - 21. März 2015MADE EXPO MAILANDBaumesse und Weltausstellung in Italien. www.madeexpo.it

Auslobung Deutscher HolzbaupreisDer Deutsche Holzbaupreis 2015 ist ausgelobt. Er gilt als die wich-tigste nationale Auszeichnung für Bauwerke aus Holz und ist der Branchenpreis für die Deut-sche Forst- und Holzwirtschaft. Zur Teilnahme aufgefordert sind Architekten, Tragwerks- planer, Bauherren sowie Unterneh-men der Holzwirtschaft. Der Deutsche Holzbaupreis ist mit einem Preisgeld von 20.000 Euro dotiert. Eine Fachjury bewertet die eingereichten Arbeiten und vergibt Preise sowie Anerken-nungen. Mit dem Holzbaupreis werden drei Kategorien von Bei-trägen ausgezeichnet: Neubau-ten, Gebäude im Bestand sowie innovative Planungs- und Bau-konzepte. Einreichungen sind bis zum 30. Januar 2015 möglich. Nähere Details zur Teilnahme sind unter www.deutscher-holz-baupreis.de zu finden.

Weiterbildendes StudiumZertifikat AsphalttechnikDas weiterbildende Studium mit Zertifikat Asphalttechnik richtet sich vordringlich an Inge-nieure in Bauunternehmungen, Bauverwaltungen, Prüflabo-ratorien und Ingenieurbüros, steht darüber hinaus aber auch allen anderen Fachleuten des Asphaltstraßenbaus (z.B. Stra-ßenbauermeister) offen, die ein vertieftes Wissen in der Asphalt-technologie erwerben wollen. Studienbeginn der neuen Staffel ist Februar. Alle weiteren Infor-mationen zum Weiterbildendem Studium Asphalttechnik unter www.asphaltstudium.de.

MOBILITÄT SICHERN –

INFRASTRUKTUR ERHALTEN UND AUSBAUEN!

BroschüreMobilität sichernDass es mit den Verkehrswegen in Deutschland nicht zum Bes-ten steht, ist unübersehbar. Vor diesem Hintergrund ist es not-wendig, sich über die langfris-tige Finanzierung, die Planung und Umsetzung von Infrastruk-turmaßnahmen sowie die erfor-derlichen Organisationsmodelle Gedanken zu machen. Die Bro-schüre "Mobilität sichern" bietet hierzu Analysen und Ideen. www.zdb.de

Beilagenhinweis• Handwerkertreff• KfW-Förderprodukte• RKW RG-Bau

FliesenlegerhandwerkInnovationspreisDer Fachverband Fliesen und Naturstein (FFN) im ZDB schreibt den Innovationspreis 2015 aus. Bis zum 29. Januar 2015 haben die Zulie-ferfirmen der Branche die Möglichkeit, ihre Produkt- oder Dienstleis-tungsinnovationen einzureichen. Eine Jury wird die Einsendungen bewerten. Die Preisverleihung zum Innovationspreis 2015 findet im Rahmen der Deutschen Fliesentage 2015 am 13. März 2015 in Augs-burg statt. Mit dem Innovationspreis will das Fliesenlegerhandwerk aufzeigen, dass die Branche von Innovationen geprägt ist. Die Aus-lobung für das Jahr 2015 ist der zweite Innovationswettbewerb des Fachverbandes Fliesen und Naturstein. Weitere Informationen zur Auslobung unter www.fachverband-fliesen.de.

23. bis 25. AprilErster WKSB-Kongress der IsolierbrancheDie Bundesfachgruppe Wärme-, Kälte-, Schall- und Brandschutz im ZDB und die Fördergemeinschaft Dämmtechnik organisieren den ers-ten Kongress der Isolierbranche in Deutschland. Neben den im Ver-band organisierten Isolierfachunternehmungen sind auch alle nicht-organisierten Fachbetriebe der Isolierbranche, Verarbeiter, Planer, Hersteller und Handel ganz herzlich zu kompetentem und kontrover-sem Austausch auf dem Fachkongress sowie zu aktiven Netzwerken eingeladen. www.wksb-isolierer.de

8.-10. Mai 2015Baumaschinentag in der Bayerischen BauakademieDie Branche der Baumaschinenhersteller, von Groß-, Klein- und Spe-zialmaschinen, trifft sich in Feuchtwangen. Den Besuchern werden dabei aktuelle innovative Baumaschinen neuester Bauart vorgestellt. Dabei können die Besucher die Baumaschinen selbst ausprobieren oder auch den Vorführungen der Fachleute aus den Firmen zusehen. Um neue Entwicklungen in der Maschinenwelt zu erkennen, zu inter-pretieren und vernünftige Entscheidungen für Investitionen treffen zu können, auch dafür bietet der Baumaschinentag der Bayerischen BauAkademie die ideale Plattform. Der Baumaschinen- und Geräte-ausschuss im ZDB unterstützt den Baumaschinentag in Feuchtwan-gen. Der ZDB hat darüber hinaus die Schirmherrschaft übernommen. Weitere Informationen und Materialien zum Download erhalten Sie unter www.baumaschinentag.de

Page 27: ZDB Direkt 5 6 2014

Geleistete Arbeitsstunden nach Bauart, in Millionen September Jan. - Sept. September Jan. - Sept.

Wohnungsbau 36,0 281,8 -1,3 1,1Wirtschaftsbau 26,4 209,8 -0,5 0,4Öffentlicher Bau insgesamt 24,6 178,0 0,6 2,4 Hochbau 4,7 35,6 -7,0 -4,7 Straßenbau 11,5 79,0 5,7 6,1 Sonstiger Tiefbau 8,4 63,3 -1,4 2,4Insgesamt 87,1 669,6 -0,5 1,2 davon Betriebe mit 20 und mehr Beschäftigten 48,5 369,7 5,2 6,2

2014 Veränderung 2014/2013 in %

Baugewerblicher Umsatznach Bauart, in Millionen Euro September Jan. - Sept. Sept. Jan. - Sept.

Wohnungsbau 3.286,3 24.829,1 -0,3 5,1Wirtschaftsbau 3.258,8 24.690,0 -0,8 3,5Öffentlicher Bau insgesamt 2.735,9 19.039,8 -5,2 2,2 Hochbau 524,6 4.008,8 -11,1 -3,8 Straßenbau 1.336,8 8.611,6 -1,9 5,1 Sonstiger Tiefbau 874,5 6.419,3 -6,3 2,5Insgesamt 9.281,1 68.558,9 -2,0 3,7 davon Betriebe mit 20 und mehr Beschäftigten 6.195,4 45.461,1 1,3 6,7

2014 Veränderung 2014/2013 in %

Auftragseingangnach Bauart, in Millionen EuroBetriebe mit 20 und mehr Beschäftigten

September Jan. - Sept. September Jan. - Sept.

Wohnungsbau 986,8 8.660,4 -0,9 2,7Wirtschaftsbau 2.090,7 18.713,9 -3,1 2,1Öffentlicher Bau insgesamt 1.809,5 16.405,8 1,0 -1,7 Hochbau 324,3 2.847,2 -11,8 -3,1 Straßenbau 843,3 8.015,3 -2,3 0,2 Sonstiger Tiefbau 642,0 5.543,3 14,6 -3,5Insgesamt / nominal 4.887,0 43.780,1 -1,1 0,8

2014 Veränderung 2014/2013 in %

Beschäftigte (in Tausend) September Jan. - Sept. September Jan. - Sept.

Insgesamt 752,1 738,0 -3,7 -2,3

davon Betriebe mit 20 und mehr Beschäftigten 412,1 404,1 1,0 1,5

2014 Veränderung 2014/2013 in %

Aktuelle Daten für das BauhauptgewerbeStand Dezember 2014

Die Daten je Bundesland können unsere Mitgliedsunternehmen der ZDB-Infoline

entnehmen (Wirtschaft/Bauwirtschaft und Konjunktur/Baumarkt).

27

Page 28: ZDB Direkt 5 6 2014

28

Impressum:

V.i.S.d.P.: Dr. Ilona K. Klein

Redaktion: Carin Hollube

Unter Mitarbeit von:

Kathrin Kandaouroff, Dunja Salmen, Ha-

rald Schröer.

Titelfoto: ZDB/Zensen

Fotos: BRZ, RG-Bau, Sandvik, SOKA-BAU/

Detlef Gottwald, ZDB/Kütter, ZDB, ZDB/

Zensen.

Zentralverband des

Deutschen Baugewerbes

Kronenstraße 55 - 58

10117 Berlin

Telefon 030 20314-408

Telefax 030 20314-420

E-Mail [email protected]

ISSN 1865-0775

Geburtstage

Am 7. November 2014 vollen-dete Stuckateurmeister Karl Weber, Vorsitzender des Stuck-, Putz- und Trockenbau Westfalen, sein 65. Lebensjahr.

Michael Hafner, Hauptge-schäftsführer von Bauwirtschaft Baden-Württemberg, Verbands-direktor von Holzbau Baden, vom Fachverband Ausbau und Fassade Baden sowie Geschäfts-führer des Fachverbands Fuß-bodenbau Baden-Württemberg, feierte am 8. November seinen 60. Geburtstag.

Termine 201519. - 24. Januar ZDB-Messeauftritt BAU 2015 München

28. Januar Außenwirtschaftstag Architek-tur, Planen und Bauen

Berlin

26. - 28. Februar Jungunternehmertagung 2015 Berlin

2. März Arbeitskreis Energieeffizienz Berlin

3. März Ausschuss für Berufsbildung Frankfurt/M.

13. - 14. März Deutsche Fliesentage Augsburg

16. März Gesprächskreis Bauunterneh-merinnen im ZDB

Berlin

18. März Frühjahrstagung Hoch- und Massivbau im ZDB

Berlin

18. - 19. März BauForum Mittelstand Berlin

15. - 18. April Frühjahrstagung Feuerfest- und Schornsteinbau

Nürnberg

7. - 8. Mai Europäischer Baustoff-Recy-cling-Kongress

Rotterdam

8. - 10. Mai Baumaschinentag Feuchtwan-gen

11. - 16. August WorldSkills 2015 Sao Paulo / Brasilien

10. - 11. Nov. Deutscher BauwirtschaftstagDeutscher Obermeistertag

Berlin

Personen und VerbändeDeutscher Holz- und BautenschutzverbandDer Deutsche Holz- und Bautenschutzverband hat auf dem diesjäh-rigen Verbandstag in Bad Wildungen Dipl.-Ing. Gero Hebeisen zum neuen Verbandspräsidenten gewählt. Hebeisen tritt die Nachfolge von Dipl.-Ing. Horst Eickhoff an, der nach 18 Jahren Präsidentschaft auf eine erneute Kandidatur aus Altersgründen verzichtet hat.

Deutscher AuslandsbauverbandDer Deutsche Auslandsbauverband e. V. hat Dipl.-Betriebswirt Ingo Reifgerste zu seinem neuen Vorsitzenden gewählt. Er tritt die Nach-folge von Baumeister Hubert Schlun an, der nicht zur Wiederwahl antrat.

Ausschuss für Umwelt, Technik und Unternehmensentwicklung im ZDBDer Ausschuss hat den Präsidenten des Landesverbandes Bayerischer Bauinnungen, Dipl.-Ing. Franz-Xaver Peteranderl, zu seinem neuen Vorsitzenden als Nachfolger von Dipl.-Ing. Wolfgang Paul gewählt.