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2/2014 Aktuelles vom Deutschen Baugewerbe. Bau- und Verkehrspolitik für den Mittelstand Seite 4 - 6 Bündnis gegen Schwarzarbeit Seite 7 Mittel für altersgerechten Umbau bereitstellen Seite 3 u u u Direkt

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Aktuelles vom Deutschen Baugewerbe - Ausgabe 2-2014.

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2/2014

Aktuelles vom Deutschen Baugewerbe.

Bau- und Verkehrspolitik für den MittelstandSeite 4 - 6

Bündnis gegen SchwarzarbeitSeite 7

Mittel für altersgerechten Umbau bereitstellenSeite 3

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Liebe Leserinnen und Leser,

das politische Berlin hat Fahrt aufgenommen und so gab es viele Gespräche mit den neuen und alten politischen Akteuren. Im Gesprächskreis Mittel-stand des ZDB informierten und diskutierten Unternehmer wieder mit für unsere Branche wichtigen Politikern aus Koalition und Opposition. So gab es aus erster Hand durch Staatssekretär Enak Ferlemann im Bundesver-kehrsministerium Informationen zur geplanten PKW-Maut. Über die Klima-

und Baupolitik sprach der Staatssekretär im Bundesbauministerium Florian Pronold.

Zu einem wohnungsbaupolitischen Spitzengespräch trafen Vertreter der Bau- und Im-mobilienwirtschaft, des Deutschen Mieterbundes und derIG BAU in Berlin mit Bundes-bauministerin Barbara Hendricks (SPD) zusammen. Unsere Botschaft war klar: Die Große Koalition muss auch eine BauKoalition werden. In der Wohnungsbaupolitik muss die Bun-desregierung durchstarten, es gibt Nachholbedarf beim Wohnungsbau, eine steuerliche Förderung ist unabdingbar.

Beim Gesetzentwurf zur Bekämpfung des Zahlungsverzugs im Geschäftsverkehr, der in erster Lesung im Bundestag eingebracht wurde, haben wir den Eindruck, dass die Große Koalition die Lage der Branche verstanden hat: Bauunternehmen warten immer noch vile zu lange auf ihr Geld, obwohl sie vorleistungspflichtig sind und ihre Beschäftigten, Liefe-ranten, Abgaben und Steuern bezahlen müssen, bevor sie Geld vom Auftraggeber sehen. Diese Situation kann sich wesentlich verbessern, wenn der vorgelegte Gesetzentwurf zü-gig vom Parlament verabschiedet wird.

Die Bekämpfung der Schwarzarbeit und der illegalen Beschäftigung in der Bauwirtschaft bildete einen Schwerpunkt der diesjährigen Zoll-Jahrespressekonferenz. Dabei wurde die Bedeutung des seit fast 10 Jahren bestehenden Bündnisses gegen Schwarzarbeit und illegale Beschäftigung in der Bauwirtschaft herausgestellt. Die Vertreter der drei Tarifver-tragsparteien des Baugewerbes bekräftgten im Rahmen dieser Pressekonferenz gemein-sam mit Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble, dass die Bauwirtschaft zum Schutz der gesetzestreuen Marktteilnehmer auch zukünftig einen Prüfschwerpunkt bilden muss.

Der Tarifkonflikt im Bauhauptgewerbe ist beigelegt. Die Arbeitgeberverbände, der Haupt-verband der Deutschen Bauindustrie und der Zentralverband des Deutschen Baugewer-bes, sowie die IG BAU haben für die rund 760.000 Beschäftigten das vorläufige Verhand-lungsergebnis bestätigt. Die Gremien beider Seiten müssen dem Abschluss noch bis zum 5. Juni zustimmen. Bei einer Laufzeit von 24 Monaten steigen demnach Löhne, Gehälter und Ausbildungsvergütungen im Tarifgebiet West ab dem 1. Juni 2014 um 3,1 Prozent und ab 1. Juni 2015 nochmals um 2,6 Prozent. Im Tarifgebiet Ost sind es jeweils 0,7 Pro-zentpunkte mehr. Auch bei der Einführung einer Tarifrente Bau konnte eine Einigung er-zielt werden, in den neuen Ländern sowie bei einem richtungsweisenden Umbau des bis-herigen Rentensystems. Allen an den Verhandlungen Beteiligten gebührt ein herzlicher Dank dafür. Wir werden in der nächsten Ausgabe ausführlich über den neuen Tarifvertrag berichten.

Ihr

RA Felix Pakleppa

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Bundesvereinigung Bauwirtschaft auf IHMMittel für altersgerechten Umbau endlich bereitstellen

Auf dem Medientag der IHM forderte die Bundesvereinigung Bauwirtschaft die Bundesre-gierung auf, zur Förderung des generationengerechten Umbaus ein neues Programm ‚Alters-gerecht Umbauen’ aufzulegen und mit Investitionszuschüssen auszustatten, wie sie es im Koa-litionsvertrag vereinbart hat."Wir hatten damit gerechnet, dass im Bundeshaushalt 2014 wieder 100 Millionen Euro für das KfW- Programm ‚Altersge-rechter Umbau’ eingestellt sind. Leider ist es bisher bei einer Null geblieben." Mit diesen Worten kritisierte der Geschäftsführer der Bundesvereinigung Bauwirt-schaft, Felix Pakleppa, die bisher gekannt gewordenen Eckwerte zum Bundeshaushalt 2014.

Dabei ist seit Jahren eines klar: Ältere Menschen wohnen, ihrem eigenen Wunsch entsprechend, möglichst lange in ihren Woh-nungen. Sie bewohnen vielfach ältere Gebäude: Mehr als die Hälfte der Seniorenhaushalte lebt in Gebäuden der Baujahre 1949 bis 1980. Die Hälfte der Eigentümer und ca. ein Drittel der Mieter leben bereits über 30 Jahre in ihrer jetzigen Wohnung. Der Bedarf an altersgerechtem Umbau ist also unverkennbar groß.

Pakleppa: „Die demografische Entwicklung ist eine der größ-ten Herausforderungen unserer Gesellschaft. Angesichts dessen waren auch die ursprünglichen 100 Millionen Euro ohnehin sehr knapp bemessen. Nun ist die Bundesregierung aufgefordert ihren (schriftlichen) Worten Ta-ten folgen zu lassen.“

Gute Perspektive für 2014Karl-Heinz Schneider, Vorsit-zender der Bundesvereinigung Bauwirtschaft, dem Zusammen-schluss des deutschen Bau- und Ausbauhandwerks, fasste die Lage der Branche zusammen:

„Wir rechnen mit einem Um-satz von fast 220 Mrd. Euro in 2014,was einer Steigerung um 2,8 % entspricht. Dafür benöti-gen wir auch mehr Personal und gehen jahresdurchschnittlich von knapp 2,5 Mio. Beschäftig-ten aus.“ Zu diesem Umsatz-wachstum trägt das Bauhaupt-gewerbe 82 Mrd. Euro (= +3 %) überproportional bei. Im Ausbau wird ein Umsatz von 80 Mrd. Eu-ro (= +2 %) und im Bereich Ener-gie- und Gebäudetechnik von 58 Mrd. Euro (= +2,6 %) erreicht werden.

Für das Wachstum ist ein weiteres Mal die dynamische Entwicklung im Wohnungs-bau verantwortlich. In 2014 geht die Bauwirtschaft von der Fertigstellung von 225.000 neuen Wohnungen aus. Trotz der Dynamik besteht weiterhin ein Mangel an bezahlbaren Mietwohnungen vor allem in den Ballungsgebieten. „Allein während der abgelaufenen Le-gislaturperiode wurden mehr als 300.000 Wohnungen zu we-nig gebaut. Diese Wohnungen fehlen weiterhin“, erläuterte

Schneider die Problematik und forderte die Erhöhung der AfA von 2 % auf 4 % bzw. die Einfüh-rung einer degressiven AfA. Er kritisierte die Mietpreisbremse der Großen Koalition, die not-wendige Investitionen verhin-dere.

Schneider forderte die steuer-liche Förderung der energeti-schen Gebäudesanierung. „Ohne sie wird es keine signifikante Ausweitung der Sanierungs-maßnahmen geben.“ Ansonsten könnten die Klimaschutzziele der Bundesregierung nicht er-reicht werden.

Kritik gab es auch für die Infra-strukturpolitik der Bundesre-gierung: „Hier will die Koalition zukünftig jährlich 1,25 Mrd. Euro zusätzlich investieren. Dies ist zwar ein Fortschritt, aber an-dererseits auch nur ein Drittel des notwendigen Budgets und nur die Hälfte dessen, was die zuständige Arbeitsgruppe in der Vorbereitung der Koalitionsver-einbarung für mindestnotwen-dig erachtet hat.

Jahresausblick der Bundesvereinigung Bauwirtschaft mit (v.l.) Geschäftsführer Felix

Pakleppa, Vorsitzender Karl-Heinz Schneider und Sprecherin Dr. Ilona Klein.

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Gesprächskreis Mittelstand zur Baupolitik der neuen Legislaturperiode im Bundestag

ZDB-Vizepräsident Walter Derwald (l.) moderierte den Gespächs-

kreis Mittelstand.

Dirk Wiese MdB, SPD-Fraktion informierte über die Umsetzungsplä-

ne der großen Koalition der EU-Richtlinie zum Zahlungsverzug.

Nachdem zum Jahresende die Politik die Arbeit wieder aufge-nommen hat, informierte sich der Gesprächskreis Mittelstand über die ersten Ergebnisse der Baupolitik der großen Koalition und deren Einschätzung durch die Opposition.

Den Auftakt machte der Sau-erländer Dirk Wiese MdB mit einem klaren Bekenntnis zum Thema Fachkräftesiche-rung. Als Berichterstatter der SPD-Fraktion war er kompe-tenter Gesprächspartner zu den Umsetzungsplänen der EU-Zahlungsverzugsrichtlinie in deutsches Recht. Die Devise sei, die Kultur der unverzügli-chen Zahlung zu fördern und die Richtlinie 1:1 umzusetzten. ZDB-Vizepräsident Walter Der-

wald machte gegenüber Wiese deutlich, dass Abschlagszah-lungen das wichtigste Finanzie-rungsinstrument der Bauwirt-schaft sind.

Klima- und BaupolitikEinen Überblick über die Pläne der großen Koalition gab Florian Pronold MdB, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesminis-terium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit. Nach seiner Auffassung hat das The-ma Bauen im Koalitionsvertrag mehr Bedeutung erhalten und es ist anerkannt, dass der Bedarf für Verkehrsinfrastrukturin-vestitionen deutlich größer sei. Ein großer Erfolg ist die Aufsto-ckung der Städtebauförderung für investive Ausgaben, die auch Arbeit förderten.

Mit den Ländern strebe man ein Bündnis für bezahlbares Wohnen an. Dazu gehören der Umgang mit den Konverstions-grundstücken des Bundes, die Baukostenentwicklung und die energetische Sanierung von Ge-bäuden. Hierzu sollen verstärkt ganze Stadtquartiere in den Blick genommen werden, wie z.B. die Einfamilienhaussiedlun-gen der 70er Jahre. Thema sind auch die Mietsteigerungen in den Metropolregionen.

Extrem wichtig sei der alters-gerechte Umbau. Je länger die Menschen in ihrer Wohnung bleiben, umso geringer sind die Kosten für die Pflegeversiche-rung. Optimistisch beurteilte Pronold die Neuaufteilung der Ministerien. Diese biete die

Über die Klima- und Baupolitik der großen Koalition sprach Florian Pronold (M.)

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Chance, die Frontstellung zwi-schen Klima- und Baupolitikern aufzulösen.

Die OppositionMit Christian Kühn MdB hatte der Gesprächskreis Mittelstand den bau- und wohnungspoliti-schen Sprecher von Bündnis 90/Die Grünen eingeladen. Demo-grafischer Wandel und energe-tische Sanierung sind zentrale Bausteine grüner Politik. So sollte auch noch einmal der Ver-such der steuerlichen Förderung von energetische Sanierungen unternommen werden. Es soll-ten nach Auffassung der Grünen mehr Anreize zur Sanierung geschaffen werden, dazu gehöre auch mehr Beratung. Die Miet-preisbremse sei notwendig, um die europäische Stadt zu schüt-zen. Städte müssen heterogen bleiben. Ziel sei mehr Innen-verdichtung und ein sparsamer Flächenverbrauch. Mit der Mietpreisbremse könne der Spe-kulation die Spitze genommen werden. Zur Wohnungsbauför-derung müsse auch die Verwen-dung der Entflechtungsmittel durch die Länder neu diskutiert werden. Im Bereich Wärme und energetische Sanierung sieht Kuhn noch Forschungsbedarf.

Malaysisch scharf war die Küche beim gemeinsamen Abendessen in Berlins Mitte am Gendarmen-markt.

WohnungsbedarfWohnungsmangel ja oder nein, so lautete die Eingangsfrage von Dr. Ralph Henger vom Ins-titut der Deutschen Wirtschaft in Köln am zweiten Tag des Gesprächskreises Mittelstand. Nach Auffassung von Henger funktionieren die Wohnungs-märkte in Deutschland gut, es gebe allergings Nachfragespit-zen in Ballungsräumen. Die Preissteigerung bei Bestands-mieten wäre mit im Durch-schnitt 0,4 Prozent pro Jahr als gering zu bezeichnen. Eine

Die Opposition im Deutschen Bundestag vertrat Christian Kühn MdB, bau- und woh-

nungspolitischer Sprecher von Bündnis 90/Die Grünen.

deutliche Dynamik ist nur bei den Neubaupreisen zu verzeich-nen mit im Schnitt 4,9 Prozent, Berlin 7,6 Prozent. Insgesamt beschränkt sich die Dynamik auf einige wenige Standorte.

PKW-Maut in SichtEnak Ferlemann MdB, Parla-mentarischer Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium er-läuterte die verkehrspolitischen Ideen der Bundesregierung an-gesichts von fehlenden 7,5 Mrd. Euro im Verkehrsetat, davon al-lein 4 Mrd. Euro fehlend im Bund und bei steigenden Verkehrs-mengen z.B. allein 130 Prozent Zuwachs zwischen Häfen und Binnenland. Es sei klar, dass die Wirtschaft auch den Aus- und Neubau von Straßen brauche, auch wenn der Schwerpunkt des neuen Verkehrswegeplanes beim Erhalt von Straßen, Brü-cken und anderer Verkehrswege liege. Der Schwerverkehr nimmt überdimensional zu, die Belas-tung der Straßen und Brücken ist enorm, dadurch sinke die

Christian Henger (r.) vom IW Köln zum Wohnungsbaubedarf.

Restnutzungsdauer gerade bei Brücken signifikant. Immerhin konnte die Summe für Brü-ckensanierungen verdreifacht werden. Bei der Nutzerfinanzie-rung werden die Einnahmen aus der LKW-Maut sinken, der steu-erfinanzierte Anteil könnte stei-gen, eine Alternative wäre die PKW-Maut. Sicher kommen wird die Bemautung der vierstreifi-gen Bundesstraßen für LKWs und die Ausweitung der Maut auf Fahrzeuge ab 7,5 Tonnen. Es muss nun die Frage beantwortet werden, was passiert mit den Fahrzeugen zwischen 3,5 bis 7,5 Tonnen, wenn die PKW-Maut kommt. Zur Akzeptanz der Nut-zerfinanzierung sei allerdings auch Vertrauen notwendig. Ferlemann stellte fest, dass die Bauherrenkompetenz in Teilen der öffentlichen Hand erst wie-der aufgebaut werden müsse, hier wurden in der Vergan-genheit Fehler gemacht. Auch müsse man beim Bauen wieder zur Qualität hin und vom immer billigsten wegkommen

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Deutscher MittelstandDr. Carsten Linnemann MdB, Bundesvorsitzender der CDU/CSU-Mittelstandsvereinigung, bemängelte einige wirtschafts-

Dr. Carsten Linnemann MdB, Bundesvorsitzender der Mittelstands- und Wirt-

schaftsvereinigung der CDU/CSU in der Diskussion mit dem ZDB-Gesprächskreis

Mittelstand.

Kommt die PKW-Maut? war die Frage an Enak Ferlemann MdB,

Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Ver-

kehr und digitale Infrastruktur (M.).

politische Entscheidungen der Koalition wie die Rente mit 63, die Ausgestaltung der Energie-wende oder die nicht umgesetz-te Rücknahme der Vorfinanzie-

rung der Sozialkassen, obwohl dies im Bundestag versprochen worden war. Hier fehle es am Reformanspruch der Volkspar-teien. (ch)

Präsidentengespräch der Verbände

Der Gesprächskreis Mittelstand bot auch wieder viel Gelegenheit zum Austausch mit Unternehmerkollegen und der Politik.

Am Rande des Gesprächskreises Mittelstand trafen sich auch die Präsidenten der ZDB-Landesverbände mit dem ZDB-Präsidium, um sich über aktuelle Entwicklungen in der Verbänden auf Bundes- und Landesebene auszutauschen.

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Bündnis gegen Schwarzarbeit Auf der Zollpressekonferenz mit Bundesfinanzminister Schäuble

Auf dem Podium: Vertreter des Bündnisses gegen Schwarzarbeit, Andreas Schmieg (HDB), Felix Pakleppa (ZDB), Robert Feiger (IG BAU),

Moderator Stefan Rupp, Dr. Wolfgang Schäuble und Abteilungsleiter Zoll Julian Würtenberger.

Die Bekämpfung der Schwarzar-beit und der illegalen Beschäf-tigung in der Bauwirtschaft bildete einen Schwerpunkt der diesjährigen Zoll-Jahrespresse-konferenz. Dabei wurde die Be-deutung des seit fast 10 Jahren bestehenden Bündnisses gegen Schwarzarbeit und illegale Beschäftigung in der Bauwirt-schaft herausgestellt.

Die Vertreter der drei Tarifver-tragsparteien des Baugewerbes erhielten im Rahmen dieser Pressekonferenz in einer Podi-umsdiskussion die Gelegenheit, hierzu öffentlich Stellung zu nehmen. ZDB-Hauptgeschäfts-führer Felix Pakleppa machte deutlich, dass dieses Bündnis vor 10 Jahren gegründet worden sei, um die Kommunikation und die strategische Zusammenarbeit zwischen dem Bundesfinanzmi-nisterium, der FKS und den Sozi-alpartnern sicherzustellen. Die Bündnisgespräche dienten dem regelmäßigen Erfahrungsaus-tausch über wirksame Ansätze der Schwarzarbeitsbekämpfung, Schwachstellen und die Wirk-samkeit der geltenden gesetzli-chen Regelungen. Dabei würden die notwendigen Konsequenzen immer neuer Verschleierungs-formen gewerbsmäßiger oder sogar krimineller Formen der

illegalen Beschäftigung und eine ständige Überprüfung der Gegenstrategien bei der Aus-richtung der Kontrollen einen Schwerpunkt bilden.

Alle drei Tarifvertragsparteien brachten zum Ausdruck, ein in-tensives Vorgehen gegen zum Teil mafiöse Strukturen und Gesetzesverstöße, die mit hoher krimineller Energie begangen werden, müssten auch nach der bevorstehenden Einfüh-rung eines flächendeckenden gesetzlichen Mindestlohnes die Hauptaufgabe der FKS bleiben. Die Bauwirtschaft müsse auch zukünftig bei den Kontrollen der FKS einen Prüfschwerpunkt bilden.

Zollkontrollen sorgen für Fair-play auf dem ArbeitsmarktBundesweit sind mehr als 6.700 Zollbeamtinnen und -beamte gegen Schwarzarbeit und illega-le Beschäftigung im Einsatz. Sie sorgen dafür, dass Sozialversi-cherungsbeiträge und Steuern gleichmäßig abgeführt, Sozial-leistungen nicht zu Unrecht be-zogen und die vorgeschriebenen Arbeitsbedingungen eingehal-ten werden. Bundesfinanzmi-nister Wolfgang Schäuble stellte die Bilanz des Zolls für das Jahr 2013 in Berlin vor: “Die Erfolge

im Kampf gegen Schwarzarbeit zeigen, wie der Zoll ehrliche Ar-beitnehmer und Arbeitgeber vor unfairer Konkurrenz schützen kann.“

Die Bilanz 2013 bei der Be-kämpfung der Schwarzarbeit und illegaler BeschäftigungIm Kampf gegen Schwarzarbeit überprüften die rund 6.700 Zöllnerinnen und Zöllner der „Finanzkontrolle Schwarzarbeit“ über 523.000 Personen und 64.000 Arbeitgeber. Dabei deck-ten sie Schäden von über 777 Millionen Euro auf und leiteten über 135.000 Ermittlungsver-fahren wegen Straftaten oder Ordnungswidrigkeiten ein. Aus den abgeschlossenen Ver-fahren wegen Straftaten und Ordnungswidrigkeiten konnten knapp 18 Mio. Euro Bußgelder vereinnahmt werden.

Neben klassischen Kontrollen setzt der Zoll dabei auch auf die Kooperation mit Arbeitge-bern und Gewerkschaften aus betroffenen Branchen. Solche Bündnisse gegen Schwarzarbeit bestehen in der Bauwirtschaft und fünf weiteren Branchen.(schr/ch)

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Große Koalition muss zur Baukoalition werdenEnormer Nachholbedarf beim Wohnungsbau

Das Verbändebündnis zum Gespräch bei Bauministerin Hendricks.

Zu einem wohnungsbaupoliti-schen Spitzengespräch trafen Vertreter der Bau- und Immo-bilienwirtschaft, der Deutsche Mieterbund und die IG BAU in Berlin mit Bundesbauministerin Barbara Hendricks (SPD) zusam-men. Ihre Botschaft war klar: Die GroKo muss auch eine BauKo werden. „In der Wohnungsbau-politik muss die Bundesregie-rung die Reset-Taste drücken und neu durchstarten“, machten die Vertreter des Verbändebünd-nisses Wohnungsbau in dem Gespräch mit der Ministerin deutlich. Es gebe einen enormen Nachholbedarf beim Woh-nungsbau. Mehr als 300.000 Wohneinheiten seien in den vergangenen Jahren zu wenig gebaut worden. Hier müsse die schwarz-rote Bundesregierung dringend gegensteuern.

Die sieben Spitzenvertreter zeigten sich nach dem Treffen mit Barbara Hendricks zuver-sichtlich, dass die gemeinsamen Forderungen zur Belebung des Wohnungsneubaus sowie zum energieeffizienten und altersge-rechten Bauen im Bauministeri-um angekommen seien. Ebenso

sei die Erwartung begründet, dass sich Bundesbauministerin Hendricks mit dem nötigen politischen Gewicht am Kabi-nettstisch für den Wohnungs-bau einsetzen werde. Das gute und bezahlbare Wohnen, das insbesondere in Ballungszent-ren, in Groß- und Universitäts-städten zur Mangelware gewor-den sei, bekomme damit eine „neue politische Chance“. Um diese zu nutzen, müsse der Bund Aktionspläne für eine langfristi-ge Belebung des Wohnungsbaus und zur energetischen Gebäu-desanierung auflegen. Ebenso sei es notwendig, den altersge-rechten Umbau in den Fokus der Baupolitik zu rücken.

In dem Verbändebündnis Wohnungsbau haben sich der Deutsche Mieterbund (DMB) und die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) zusammen mit dem Zentralver-band des Deutschen Baugewer-bes (ZDB), dem Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen (GdW), dem Bundesverband Freier Immobilien- und Woh-nungsunternehmen (BFW),

dem Bundesverband Deutscher Baustoff-Fachhandel (BDB) und der Deutschen Gesellschaft für Mauerwerks- und Wohnungs-bau (DGfM) zusammengeschlos-sen.

Das Verbändebündnis ließ keinen Zweifel daran, dass die Messlatte für die schwarz-rote Koalition hoch liegt: Es bestehe die deutliche Erwartung, dass mit der konkreten Umsetzung des von der Koalition angekün-digten "Aktionsprogramms zur Belebung des Wohnungsbaus und der energetischen Gebäu-desanierung" die ursprünglich geplanten Maßnahmen in dieser Legislaturperiode auch umge-setzt würden. Für die ersten, knapp 100 Tage der Großen Ko-alition gab es aber auch Kritik: „Wir sind sehr enttäuscht, dass die Bundesregierung die im Ko-alitionsvertrag dokumentierte Absicht, zur Förderung des gene-rationengerechten Umbaus ein neues Programm ‚Altersgerecht Umbauen’ aufzulegen und mit Investitionszuschüssen auszu-statten, nicht in Angriff nimmt, sagte ZDB-Hauptgeschäftsfüh-rer Felix Pakleppa.

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Praktiker-Tagung der SOKA-BAUKampf gegen den Fachkräftemangel

SOKA-BAU begrüßte zur 12. Praktiker-Tagung unter dem Titel "Ausbildung für die Bauwirt-schaft – Herausforderungen und Chancen" mehr als 100 Gäste aus der Bauwirtschaft, der Tarif-vertragsparteien und der Politik am 13.03.2014 in Wiesbaden.

Manfred Purps, Vorstandsmit-glied von SOKA-BAU, betonte in seiner Eröffnungsrede, dass der Fachkräftebedarf mittelfris-tig allein durch Zuwanderung nicht gedeckt werden kann und auch andere Optionen genutzt werden müssten. So drehten sich die folgenden Vorträge auch nicht nur um eine Anwer-bung von Fachkräften aus dem Ausland, sondern auch um die Aktivierung von einheimischen Arbeitskräften.

Dr. Jens Stephani vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufs-forschung stellte in seinem Vortrag dar, dass die Bauberufe zwar noch nicht offiziell zu den sog. Mangelberufen zählen, die Besetzung von offenen Stellen aber in den meisten Berufen länger dauert als in anderen Branchen. Achim Sieker vom

Bundesministerium für Arbeit und Soziales stellte mit der Of-fensive Gutes Bauen eine Initia-tive vor, die unter anderem eine Verbesserung des Images der Bauwirtschaft und eine Attrakti-vitätssteigerung der Bauberufe zum Ziel hat.

Im darauf folgenden Themen-block stellte Dietmar Slupinski von der Bundesagentur für Arbeit das Förderprogramm Mo-biProEU vor, mit dem die Anstel-lung ausländischer Auszubilden-der und Fachkräfte unterstützt wird. Er wies allerdings darauf hin, dass der Förderrahmen für das laufende Jahr aufgrund der großen Nachfrage vermutlich bald erschöpft sei. Thomas Murauer, Geschäftsführer der Bildungszentren des Baugewer-bes Krefeld, konnte im Anschluss daran von den insgesamt sehr positiven praktischen Erfahrun-gen mit Auszubildenden aus Spanien berichten.

Auf der Praktiker-Tagung wur-den auch unkonventionelle We-ge zur Gewinnung von Auszubil-denden erörtert.

In der abschließenden Podiums-diskussion machte Andreas Har-nack (IG Bauen-Agrar-Umwelt) die besseren Verdienstmöglich-keiten in anderen Branchen für die Abwanderung von Fachkräf-ten verantwortlich, aber auch nichtmonetäre Faktoren wie die Vereinbarkeit von Familie und Beruf würden bei der Wahl des Wirtschaftszweiges eine immer größere Rolle spielen. Entspre-chend müsste in den Baube-trieben eine Umorganisation stattfinden.

Klaus-Dieter Fromm (Zentral-verband des Deutschen Bauge-werbes) sprach sich dafür aus, dass der Meisterbrief als Großer Befähigungsnachweis erhalten bleibt, da er eine Grundvoraus-setzung für das Funktionieren der Dualen Ausbildung darstelle.

Martin Karnein (Hauptverband der Deutschen Bauindustrie) betonte, dass sich die Bau-unternehmen künftig darauf einstellen müssen, selbst um Auszubildende und Fachkräfte zu werben.

Diskussion mit (v.l.) Moderator Dr. Norbert Lehmann, Klaus-Dieter Fromm (ZDB), Andreas Harnack (IG BAU) und Martin Karnein (HDB)

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Im GesprächDie Gesetzgebungsmaschine rollt und das Baugewerbe ist im Einsatz

Sören Bartol ist Mitglied des Bundestages seit 2002 und nun stellvertretender Fraktionsvorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion für den Bereich Verkehr, Bau und digitale Infrastruktur. Davor war Bartol Sprecher der Arbeitsgruppe Verkehr, Bau und Stad-tentwicklung der SPD-Bundestagsfraktion.

Ulrich Lange ist Mitglied des Deutschen Bundesta-ges seit Oktober 2009, seit Januar 2014 Vorsitzender der Arbeitsgruppe Verkehr und digitale Infrastruk-tur der CDU/CSU-Fraktion. Lang ist ordentliches Mitglied im Ausschuss für Verkehr und digitale Inf-rastruktur.

Der SPD-Politiker Steffen-Claudio Lemme ist Mit-glied im Bundestag seit 2009 und ordentliches Mitglied im Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages.

Ingbert Liebing ist Mitglied des Bundestages seit 2005. Er ist in der CDU/CSU-Fraktion und ordent-liches Mitglied im Ausschuss für Wirtschaft und Energie.

Sabine Poschmann ist seit 2013 Mitglied des Deut-schen Bundestages und seit 2014 Beauftragte der SPD-Bundestagsfraktion für den Mittelstand und das Handwerk und ordentliches Mitglied im Aus-schuss für Wirtschaft und Energie.

Karsten Möring, CDU/CSU-Fraktion, ist ordentliches Mitglied im Ausschuss für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit.

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Dr. André Berghegger, CDU/CSU-Fraktion, wurde im September 2013 für den Wahlkreis Osnabrück-Land direkt in den Deutschen Bundestag gewählt. Er ist ordentliches Mitglied im Innenausschuss und im Haushaltsausschuss.

Eckhardt Rehberg, CDU/CSU-Fraktion, ist seit 2005 Mitglied des Deutschen Bundestages und ordent-liches Mitglied im Haushaltsausschuss sowie stellvertretendes Mitglied in den Ausschüssen für Wirtschaft und Energie und für Verkehr und digitale Infrastruktur.

Zum Gespräch mit Bernd Siebert MdB, CDU/CSU-Fraktion (2.v.l.) und Vertretern des Bundeswirt-schaftsministeriums (r.) war Unternehmer Lothar Fesch (M.) nach Berlin angereist. Themen waren die Handwerksordnung und die Angriffe aus Brüssel auf das duale Ausbildungssystem.

Michael Peter Groß ist seit 2009 Mitglied im Deut-schen Bundestag und wohnungsbaupolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion. Er ist ordent-liches Mitglied im Ausschuss für Umwelt, Natur-schutz, Bau und Reaktorsicherheit.

Volkmar Vogel, CDU/CSU-Fraktion, ist Mitglied des Bundestages seit 2002 und ordentliches Mitglied im Ausschuss für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reak-torsicherheit.

Dirk Wiese aus Südwestfalen ist in der SPD-Frakti-on und u.a. ordentliches Mitglied im Ausschuss für Recht und Verbraucherschutz.

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Preisverleihung im Wettbewerb „Auf IT gebaut – Bauberufe mit Zukunft“

Der Wettbewerb „Auf IT gebaut – Bauberufe mit Zukunft“ wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie und den Sozialpartnern getragen und vom ZDB, dem HDB sowie zahl-reichen Förderern unterstützt. Er bietet Auszubildenden, Stu-dierenden und jungen Arbeit-nehmern eine Plattform, sich mit innovativen, überzeugenden und praxistauglichen IT-Lösun-gen für die Bauwirtschaft zu präsentieren.

Im Rahmen der Veranstaltung „Digitales Planen, Bauen und Betreiben“ des RKW-Kompe-tenzzentrums auf der bautec 2014 in Berlin verlieh Brigit-te Zypries, Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundes-minister für Wirtschaft und Energie, die Preise an die Sieger in den vier Wettbewerbsberei-chen Baubetriebswirtschaft, gewerblich-technischer Bereich, Bauingenieurwesen und Archi-tektur. Prämiert wurden insge-samt elf Projekte:

BaubetriebswirtschaftMit dem dritten Preis im Bereich Baubetriebswirtschaft wurde die Entwicklung einer Multimo-

dell-Software zur Kombination verschiedener Fachmodelle ei-nes Bauwerks, z.B. eines Gebäu-deplanungsmodells mit einem -controllingmodell, ausgezeich-net. Die Software ermöglicht es dem Anwender, auf einer einzigen Oberfläche (Plattform) einen umfassenden Überblick über alle relevanten Projektpa-rameter zu erhalten und diese, z.B. zum Zweck der Kollisions-prüfung, zu kombinieren, ohne die Ausgangsdaten umwandeln oder verändern zu müssen.

Der zweite Preis wurde für die Entwicklung eines Software-Pro-totypen vergeben, mit dessen Hilfe ein digitales Gebäudemo-dell erstellt und anschließend der Baufortschritt visualisiert werden kann, nachdem dieser zuvor mit photogrammetrischen Methoden erhoben wurde. Durch die Verknüpfung des digi-talen Gebäudemodells mit dem zugehörigen Bauablaufplan wird der Baufortschritt abgeschätzt und bei Abweichungen vom geplanten Bauablauf korrigie-rende Maßnahmen eingeleitet. Die Software leistet damit einen Schritt zur Automatisierung der Bauüberwachung.

Mit dem ersten Preis wurde ein Tool zur Simulation der Baustel-lenlogistik beim maschinellen Tunnelvortrieb ausgezeichnet. Das Tool berücksichtigt alle logistisch relevanten Elemente einer Tunnelbaustelle und deren Abhängigkeiten untereinander. Damit kann der gesamte Bau-prozess mit allen daran geknüpf-ten Lieferketten betrachtet und die Baustellenlogistik von Tun-nelbauprojekten simuliert und optimiert werden.

Gewerblich-TechnischIm gewerblich-technischen Be-reich wurde eine App für Auszu-bildende des Bildungszentrums des Baugewerbes in Krefeld mit dem dritten Platz ausgezeich-net: Die Auszubildenden können einerseits schulische und bau-wirtschaftliche Informationen abrufen, zum anderen selbst produzierte Inhalte in die App einstellen. Der zweite Platz ging ebenfalls an die Entwickler einer Smartphone-App: Sie ermöglicht die Vermessung ohne schweres und teures Gerät. Die in der App enthaltene Vermessungs- und Berechnungssoftware bietet zudem Unterstützung bei der digitalen Bearbeitung der Ver-

Die Preisträger des Wettbewerbs "Auf IT gebaut - Bauberufe mit Zukunft" zusammen mit Brigitte Zypries (Mitte), Parlamentarische

Staatssekretärin beim Bundesminister für Wirtschaft und Energie.

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messungsergebnisse. Der erste Platz im gewerblich-technischen Bereich wurde nicht vergeben.

BauingenieurwesenDie mit dem dritten Preis im Bereich Bauingenieurwesen prä-mierte Arbeit kombiniert Simu-lationsverfahren mit dem Ziel, die Bemessung von Tragwerken effizient zu unterstützen. Die Gewinner des zweiten Preises entwickelten einen Standard zur Kopplung von CAFM-Systemen und Gebäudeautomationstech-nologien. Mit dem ersten Preis wurde die Beschreibung eines BIM-basierten Planungsprozes-ses für Durchbrüche prämiert, der über eine Plattform „kollabo-rativ“ von allen Baubeteiligten genutzt werden kann. Ziel ist das Erkennen und die Vermei-dung von Kollisionen im Bauab-lauf.

ArchitekturAußerdem wurden drei Preise im Bereich Architektur vergeben, davon zweimal für Anwendun-gen zur Simulation und Mes-sung von Personenströmen. Den ersten Preis gewannen die Ent-wickler eines Tools zur Planung der Nachverdichtung von Innen-stadtgebieten.

Start Wettbewerb 2014Mit der Preisverleihung fiel gleichzeitig der Startschuss für den neuen Wettbewerb 2015. Ab sofort können wieder Studie-rende, Ausbilder und Auszubil-dende sowie junge Arbeitneh-mer IT-Anwendungen für den Baubereich beim RKW Kompe-tenzzentrum einreichen. Die Kurzfassungen aller prämierten Arbeiten sowie alle weiteren Informationen zum Wettbewerb sind unter www.aufitgebaut.de zu finden.

Digitales Planen, Bauen und BetreibenIm Vorfeld der Preisverleihung hatten im Rahmen der Veran-staltung „Digitales Planen, Bau-en und Betreiben“ Referenten aus der Baupraxis vor knapp 300 Teilnehmern die Möglichkeiten des Einsatzes von modellbasier-tem Arbeiten (BIM, Building In-formation Modeling) für Planer, Baumittelstand und Bauhand-werk präsentiert:

Die Möglichkeiten des Einsatzes von BIM für den Planer erläuter-te Prof. Hans-Georg Oltmanns vom Oltmanns und Partner Ingenieurbüro für Tragwerks-planung. Er führte aus, dass BIM

keine Software ist, sondern eine Methode, um mit einer digitalen Abbildung der physikalischen und funktionalen Eigenschaften eines Bauwerks über dessen gesamten Lebenszyklus zu arbeiten. Dabei werden allen Beteiligten Informationen und Daten für die Zusammenarbeit zur Verfügung gestellt und miteinander geteilt. Zweck der Methode ist es, den Entschei-dungsträgern auf allen Ebenen zu den relevanten Zeitpunkten die erforderlichen Grundlagen für zielgerichtete Entscheidun-gen zu geben.

Dr. Matthias Jacob, technischer Geschäftsführer der WOLFF & Müller Holding, erläuterte in sei-nem Vortrag, wie ein Bauunter-nehmen durch den Einsatz von BIM-Werkzeugen im Bauprozess profitieren kann.

Dr. Klaus Schiller, geschäftsfüh-render Gesellschafter der Dr. Schiller und Partner GmbH, prä-sentierte die Ergebnisse aus dem vom BMWE geförderten Pro-jekt „BIM Musterlösungen für KMU“: In dem Projekt wurden Musterlösungen für das Bauen im Bestand, die Dachsanierung und das Facility-Management entwickelt und zusammen mit den Praxispartnern aus der mit-telständischen Bauwirtschaft und dem Bauhandwerk auf die Praxistauglichkeit überprüft. Es zeigte sich, dass durch modell-basiertes Arbeiten z.B. auf der Grundlage eines Bestandplans mit einem grafischen Verfahren sehr schnell die Mengen ermit-telt und mit qualitativen Eigen-schaften und Kosten verknüpft werden können. Damit werden Kostenermittlungen schnell und hinreichend sicher möglich. Dies spart Zeit und Kosten und hilft Fehler zu vermeiden. (mar)Im gewerblich-technischen Bereich wurde eine App für Auszubildende des Bildungszen-

trums des Baugewerbes in Krefeld mit dem dritten Platz ausgezeichnet: Die Auszubilden-

den können einerseits schulische und bauwirtschaftliche Informationen abrufen, zum

anderen selbst produzierte Inhalte in die App einstellen.

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Energiewende beginnt in den eigenen 4 WändenBündnis aus Politik und Wirtschaft startet Kampagne „Die Hauswende“

Bundesbauministerin Barbara Hendricks (3.v.l.) gab in Berlin den Startschuss für die ge-

werkeübergreifende Sanierungskampagne „Die Hauswende“.

Bundesbauministerin Barbara Hendricks hat in Berlin den Startschuss für die Kampagne „Die Hauswende“ gegeben, eine bundesweite und branchen-übergreifende Informationsof-fensive zur energetischen Ge-bäudesanierung. Damit will ein breites Bündnis aus Politik und Wirtschaft die Energiewende im Gebäudebereich vorantreiben. Mit der Kampagne erhalten Hausbesitzer Informationen zur energiesparenden Sanierung und Unterstützung bei der Su-che nach qualifizierten Energie-experten vor Ort.

„Die Hauswende“-Kampagne wurde von der Allianz für Ge-bäude-Energie-Effizienz (geea) initiiert und wird vom Bundes-wirtschaftsministerium (BMWi), dem Bundesbauministerium (BMUB) sowie den relevanten Branchenverbänden und zahl-reichen Unternehmen getragen. Die Bundesregierung trägt mit 1,3 Millionen Euro zu dem Projekt bei. Gesteuert wird die Kampagne von der Deutschen Energie-Agentur (dena).

„Fast zwei Drittel der rund 15 Millionen Ein-und Zweifamilien-häuser in Deutschland stammen aus einer Zeit, in der es noch keinerlei Vorgaben für den bau-lichen Wärmeschutz gab. Die

Energiewende wird nur funkti-onieren, wenn wir es schaffen, diese Gebäude energieeffizient zu sanieren und verstärkt den Wärmebedarf mit erneuerbaren Energien zu decken“, betonte Bundesbauministerin Barbara Hendricks bei der Auftaktver-anstaltung. „Die energetische Sanierung ist die Energiewende in den eigenen vier Wänden. Deshalb unterstützen wir mit der Kampagne Hausbesitzer da-bei. Die energiesparende Moder-nisierung ist für alle eine gute Investition in die Zukunft“, fügte Hendricks hinzu.

Gebündelte Informationen:www.die-hauswende.deGebündelte Informationen zur energetischen Sanierung Effiziente Heizungstechnik, eine fachgerechte Wärmedämmung, moderne Fenster und erneuer-bare Energien –bei einer ener-getischen Sanierung müssen verschiedene Gewerke Hand in Hand arbeiten. Für Hausbesit-zer ist es oft nicht einfach, ein so komplexes und technisches Vorhaben umzusetzen. Umso wichtiger ist es, neutrale Infor-mationen und fachgerechte Un-terstützung zu bekommen. Das Internetportal www.die-haus-wende.de bündelt die wichtigs-ten Informationen zur energe-tischen Gebäudesanierung. Per

Online-Suche können Verbrau-cher schnell und unkompliziert geeignete Fördermöglichkeiten sowie qualifizierte Energieex-perten und Firmen in ihrer Nähe finden. Weiterhin wird es eine bundesweite Anzeigenkampa-gne sowie Informationsveran-staltungen in vielen Städten und Regionen geben.

„Das Besondere an dieser Kam-pagne ist, dass die wichtigsten Marktakteure der energetischen Gebäudesanierung an einem Strang ziehen und sich gemein-sam für mehr Energieeffizienz im Gebäudebereich einsetzen“, erläuterte Stephan Kohler, ge-ea-Sprecher und Vorsitzender der dena-Geschäftsführung. „Es ist ein großer Erfolg, dass alle beteiligten Branchen und die zuständigen Bundesministerien die Kampagne „Die Hauswende“ unterstützen. Wir schaffen da-mit mehr Transparenz auf dem Sanierungsmarkt und die Unter-nehmen werden ihrer Verant-wortung gegenüber den Kunden gerecht.“

Die Kampagne wird auch von den großen Branchenverbänden getragen, wie dem Bundesindus-trieverband Deutschland Haus-, Energie-und Umwelttechnik e.V. (BDH), dem Gesamtverband Dämmstoffindustrie (GDI), dem Verband Fenster + Fassade (VFF), dem Bundesverband Flachglas (BF) sowie dem Baufinanzierer Wüstenrot und der Sto AG. Die Allianz für Gebäude-Ener-gie-Effizienz (geea) ist ein bran-chenübergreifender Zusammen-schluss führender Vertreter aus Industrie, Forschung, Handwerk, Planung, Energieversorgung und Finanzierung. Die Allianz wurde auf Initiative der dena gegrün-det.

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Zimmerer sind Europameister 2014 Gold und Bronze in der Einzelwertung gingen an Simon Rehm und Kevin Weidner

Die Zimmerer-Nationalmann-schaft von Holzbau Deutschland ist erneut in der Einzel- und Mannschaftswertung Eu-ropameister geworden. Der 20jährige Simon Rehm aus dem bayerischen Weinsfeld bei Hil-poltstein holte bei der Zimme-rer-Europameisterschaft 2014 im französischen Grenoble in der Einzelwertung die Goldme-daille. Kevin Weidner (21) aus Bischbrunn in Bayern erreichte den dritten Platz. Martin Fricke (21) aus Zwönitz in Sachsen be-legte Platz 6. Das EM-Ergebnis 2014 ist eines der besten deut-schen Ergebnisse bei einer Zim-merer-Europameisterschaft. In der Einzelwertung holte neben Simon Rehm aus Deutschland der Franzose Tharreau Quentin Gold, da es nur minimale Unter-schiede in der Bewertung gab. In der Mannschaftswertung haben ebenfalls Frankreich und Deutschland Gold, Bronze ging in die Schweiz. Beim 11. Euro-päischen Berufswettbewerb in Frankreich kämpften 24 Teilneh-mer aus neun Nationen um die Gold-, Silber- und Bronzemedail-len. Jeder Teilnehmer musste in 22 Arbeitsstunden an drei Wett-bewerbstagen ein Dachstuhlmo-dell erstellen. Dabei ging es um Präzision und Genauigkeit beim Sägen und Zusammenbauen.

„Großer Respekt für diese saubere Leistung unserer Zim-merer-Nationalmannschaft. Die deutsche Holzbaubrauche gratuliert dem Team für ihre anhaltenden Spitzenleistungen. Das zeigt, dass der deutsche Holzbau für gute Ausbil-dungsleistungen und für eine hervorragende Qualität in der Ausführung steht“, so Peter Ai-cher, Vorsitzender von Holzbau Deutschland und Präsident des Landesinnungsverbandes des Bayerischen Zimmererhand-werks.

Für Europameister Simon Rehm ist das Ergebnis „unglaublich“.

„Ich hatte nicht mit diesem Top-Ergebnis für mich und für uns gerechnet!“ Simon Rehm ist der einzige der EM-Teilneh-mer, der vom Alter zur Berufs-weltmeisterschaft „WorldSkills 2015“ nach Brasilien fahren kann. „Natürlich peile ich jetzt eine WM-Teilnahme an!“ Für Ke-vin Weidner war die Bronzeme-daille in der Einzelwertung eine Überraschung. „Ich hatte mit einer guten Platzierung gerech-net, aber nicht mit einem Platz auf dem Podest.“ Damit geht für Kevin die Zeit in der Natio-nalmannschaft zu Ende. „Es war ein tolles und beeindruckendes Erlebnis für den Abschluss. Ich habe unglaublich viel gelernt und erlebt. Der Zusammenhalt im Team war einfach klasse!“ Weidner besucht derzeit die Meisterschule.

Martin Fricke war zunächst etwas enttäuscht. „Für mich per-sönlich hätte es besser laufen können. Ich musste leider nach-schneiden. Das hat Punkte ge-

kostet. Alles zusammen war die gesamte Zeit in der Mannschaft eine großartige Erfahrung für mich. Als Team haben wir den Titel geholt!“

Die Zimmerer-Nationalmann-schaft wird inzwischen im siebten Jahr von den Leistungs-partnern von Holzbau Deutsch-land, einem Zusammenschluss führender Hersteller von Baus-toffen, Bauelementen und Bau-maschinen, unterstützt.

Trainiert wird das Team von den beiden Ausbildungsmeistern Mi-chael Rieger aus dem Zimmerer Ausbildungs Zentrum in Bibe-rach sowie Jens Volkmann aus dem Bundesbildungszentrum für das Zimmerer- und Ausbau-gewerbe in Kassel. Die Holzbau-unternehmer Roland Bernardi aus dem Saarland und Andreas Großhardt aus Baden-Württem-berg leiten das Team ehrenamt-lich und gehörten beide der Jury bei der Europameisterschaft an.

Der Teamleiter der Zimmerer-Nationalmannschaft, der saarländische Holzbauunterneh-

mer Roland Bernardi (2.v.l.), ist stolz auf sein Team: „Die Jungs waren hochmotiviert und

bestens vorbereitet. Dennoch war die Europameisterschaft kein Selbstläufer für uns. Fran-

kreich und die Schweiz haben auch sehr hart gekämpft. Umso größer ist unsere Freude!“

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Runde mit Staatsekretären

Berufsbildungsausschuss im ZDBGefahr aus Brüssel

Mit dem neuen Staatssekretär im Bundesarbeitsmini-

sterium, Thorben Albrecht, wurden Einzelheiten der im

Koalitionsvertrag angekündigten Erleichterungen für die

Allgemeinverbindlicherklärung von Tarifverträgen erörtert,

welche für die Bauwirtschaft von besonderer Bedeutung

sind. V.l. Stefan Brettscheider, HDB, Michael Knipper, HDB,

Thorben Albrecht, BMAS, Felix Pakleppa, ZBB und Harald

Schröer, ZDB.

Mit Christian Lange, Staatssekretär im Bundesjustizministerium (Mitte).

erörterten Felix Pakleppa (l.) und Dr. Philipp Mesenburg (beide ZDB) das

Gesetzgebungsvorhaben zur Umsetzung der Zahlungsverzugsrichtlinie

In der Frühjahrssitzung standen die Themen Deregulierungsbemühungen der Europäischen Union (Berufsanerkennungsrichtlinie), Über-prüfung der Qualitätsanforderungen für die Ausbildung in überbetrieblichen Ausbildungs-stätten der Bauwirtschaft, Projekt „Berufsstart Bau“, Erfahrungsaustausch zur Durchführung der Leistungswettbewerbe auf Kammer- und

Landesebene, EuroSkills 2014 in Lille (Frankreich), „Build up skills“ - Folgeprojekt Qualitrain und der Sachstand zu aktuellen Neuordnungsverfahren auf dem Programm.

ZDB-Hauptgeschäftsführer Pakleppa berichtete zu den Ergebnissen der Gespräche in Brüssel und mit dem ZDH zu den Deregulierungsbemühungen der EU. Die EU drängt die Mitgliedstaaten, ihre reglementierten Berufe zu überprüfen und den Zugang zu ihnen zu erleichtern. Das Handwerk ist alarmiert durch die Pläne aus Brüssel. Die EU-Vorgaben gefährden den deutschen Meisterbrief und damit die Qualität der dualen Ausbildung.

Die Europäische Kommission arbeitet intensiv daran, bewährte und notwendige Qualifikationsanforderungen abzuschaffen und damit gewachsene Ausbildungs- und Qualitätsstandards zu zerstören. Letztlich könnte dies dazu führen, dass der „Meisterbrief“ und die Qualität der dualen Ausbildung im Handwerk auf Druck aus Europa ausgehöhlt werden. Das deutsche System der dualen Aus-bildung mit dem „Meisterbrief“ gilt innerhalb der Europä-ischen Union als best practice, um das wir weltweit benei-det werden. Der Ausschuss war sich darin einig, dass wir uns dagegen wehren müssen, dass die Standards unserer hochwertigen dualen Ausbildung abgesenkt werden.

Herr Pakleppa und Herr Fromm appellierten an die Mit-glieder des BBA, auf die regionalen Politiker zuzugehen und sich auf Landesebene für den Erhalt der Meisterquali-fikation und die Qualität der dualen Ausbildung einzuset-zen und stark zu machen. (va)

Sitzung des Ausschusses für Berufsbildung im ZDB (BBA) am

18. März 2014 in Berlin. Das Interesse an den Themen der

Berufsbildung ist in den letzten Jahren stetig gestiegen, das

zeigt sich auch durch eine konstant hohe Teilnehmerzahl.

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Werben für die Innungsmitgliedschaft„Meisterpflicht war gestern – und jetzt?“ – unter diesem Mot-to stand die Podiumsdiskussion auf dem Fliesen&Platten-Forum in Köln. Der Fachverband Fliesen und Naturstein war mit seinem Vorsitzenden Karl-Hans Kör-ner und dem stellvertretenden Vorsitzenden Jürgen Kullmann vertreten, die für das neue Qua-lifizierungsprogramm des FFN sowie die Innungsmitgliedschaft warben.

„Wir müssen realistisch in die Zukunft schauen“, meinte Karl-Hans Körner, „und dürfen nicht nur die Hoffnung haben, dass die Politik uns erhört und den Meister wieder einführt“. Für Körner sei es wesentlich, dass die Betriebe qualitativ hochwer-tige Arbeiten ausführen. „Hier geben die Innungen, die Lan-desverbände und der FFN viel Unterstützung durch technische Informationen und Hilfen bei Rechtsfragen und in der Ausbil-dung. Wir machen viel für die Basis“, so der Vorsitzende über die Verbandsleistungen.

Gemeinsam stärkerFür die Bündelung der Synergie sprach sich Jürgen Kullmann aus und warb ebenfalls für die Mitgliedschaft in der Innung und somit im FFN. „Als einzelner kann man nichts erreichen, als Gruppe sind wir stärker.“ Kull-mann berichtete von vielen Ge-sprächen mit Politikern, die er-staunt und überrascht gewesen wären, wie dramatisch die Ab-schaffung der Meisterpflicht für die Branche war. „Hier müssen wir weiterhin die Politik sensibi-lisieren und uns Partner suchen, die uns unterstützen.“ Kullmann hat hier den Kontakt zur Ge-werkschaft IG Bau gesucht, die die Abschaffung ähnlich drama-tisch einschätzt wie der Fachver-band. Unterstützung bei der An-sprache der Politik gibt auch der Industrieverband Keramische Fliesen + Platten e.V. dem FFN, wie deren Geschäftsführer Jens-Uwe Fellhauer darstellte.

Der einzige Nicht-Meister in der Runde war Jan Kempf aus Die-tersheim in Bayern. Er hatte sich erst selbständig gemacht und wollte dann seinen Meister ma-chen. „Die Reihenfolge war mein Fehler.“ Der Besuch der Meister-schule hat aus verschiedensten Gründen bislang nicht funktio-niert. Heute führt Kempf einen Betrieb mit 14 Mitarbeitern und setzt auf die Qualifizierung seiner Mitarbeiter. Er hat drei Fliesenlegermeister (u.a. Georg Leicht, der 2009 bei WorldSkills die Bronzemedaille holte) und sieben Fliesenlegergesellen be-schäftigt. Für diese Ausrichtung gratulierte ihm FFN-Vorsitzende Karl-Hans Körner: „Sie haben ein großes Potential an Fachar-beitern im Betrieb und sichern so das Know-how unserer Bran-che!“

Für die MeisterausbildungFür die freiwillige Meisterausbil-dung sprach sich der Welt- und Europameister im Fliesenlegen, Björn Bohmfalk aus Großefehn in Niedersachsen, aus. Der 22-jährige hat direkt nach seiner Gesellenprüfung den Meister gemacht. „Ich wollte die fachli-che Kompetenz einfach haben und ich will später auch ausbil-den können!“ Bohmfalk hatte aufgrund der Goldmedaille bei den Deutschen Meisterschaften eine Förderung für die berufli-che Weiterbildung bekommen. „Die Förderung war nicht aus-

schlaggebend, den Meisterkurs zu besuchen. Ich hätte es auch so gemacht!“

Für ein Engagement in der In-nung sprach sich ein Stuttgarter Fliesenleger aus. „Wir müssen auch hingehen. Innungsarbeit ist auch eine Bringschuld der Mitglieder.“ Innungsarbeit brin-ge aber auch viel Spaß.

Körner sprach sich dafür aus, den Meister wieder stärker in das Firmenmarketing einzubin-den und stellte in groben Zügen das Qualifizierungsprogramm des Fachverbandes vor, dass in Kürze vorgestellt wird. „Wir überleben als Fliesenlegerhand-werk nur, wenn wir hohe Qua-lität bei der Ausführung bieten. Und je höher die Qualität ist, desto höher wird auch der Preis sein, den die Kunden bereit sind, zu bezahlen.“

Ein Fliesenleger aus dem Pub-likum pflichtete ihm bei. „Wir müssen nach außen darstellen, dass wir Fliesenleger dem Bad die Note geben und das wir auch das Wissen dafür haben!“(kü)

Die Diskutanten auf dem Fliesen&Platten-Forum warben für die Meisterausbildung im

Fliesenlegergewerbe, diese sichert das Know-How der Branche.

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Termine

ZDB Service

Messen

Neue Publikationen FachkräftesicherungDer demografische Wandel wird

auch die Baubran-che tref-fen. Der Leitfaden Fachkräf-tesiche-rung gibt Anre-gungen, wie Sie in Ihrem Unter-nehmen schon heute mit

der Situation umgehen können. Sie erhalten die Broschüre über Ihren Landesverband oder beim ZDB.

Geschäftsbericht 2013Der Geschäftsbericht des ZDB gibt wieder umfassend Auskunft über die Aktivitäten des Ver-bandes in Politik, Recht, Technik,

Sozial- und Tarifbereich, Europa und in der Öffentlichkeit des vergangenen Jahres.

ReisekostenrechtMit Wirkung ab 1. Januar wurde das steuerliche Reisekostenrecht grundlegend umgestaltet. Dar-aus ergeben sich erhebliche Aus-wirkungen auf die Reisekosten-abrechnungen baugewerblicher Unternehmen.

Fachkräftesicherung

Auszubildende finden — Fachkräfte entwickeln — Leistungsträger halten

Qualität kommt von QualifikationUnser System der dualen Ausbil-

dung wird weltweit anerkannt, doch die Angriffe aus Europa auf den Meisterbrief gefährden perspektivisch die Qualität der dualen Ausbildung. Dies ist nicht hinnehmbar, daher finden Sie in der Broschüre sieben gute Grün-de für das deutsche System der Ausbildung. Damit wir unseren Standortvorteil weiter sichern.

EnEV 2014Nach einem sechsmonatigen Notifizierungsverfahren des eu-ropäischen Parlaments und des europäischen Rates tritt am 1. Mai 2014 die neue Energieein-sparverordnung in Kraft. Damit werden Energieausweise mit

Keine duale Ausbildung ohne den Meisterbrief!

QUALITÄT

KOMMT VON QUALIFIKATION!

ENERGIEEINSPAR-VERORDNUNG EnEV 2014

Mai 2014

Hinweise für die Praxis

1. - 3. OktoberFinnBUILDInternationale Baumesse Helsin-ki, www.messukeskus.com

11. JuniAspaltflächen für Biogas- und SiloageanlagenDie Bundesfachgruppe Stra-ßen- und Tiefbau lädt zu einer Informations- und Diskussi-onsveranstaltung zum Thema "Asphaltflächen zur Lagerung von organischen Materialien - Biogas- und Silageanlagen" am 11. Juni 2014 in Berlin ein. Bei der Ausführung in Asphaltbau-weise kann es schon innerhalb der Gewährleistung zu Schäden verschiedenster Art aus ver-schiedensten Gründen kommen. [email protected]

25. - 26. JuniEPF 2014Die führende Fachmesse für den Fußbodenbau in der Bayerischen BauAkademie in Feuchtwangen verspricht auch in der zehnten Auflage wieder ein Ausstel-lungsevent mit innovativen Messethemen und bewährten Schwerpunkten zu werden.Rund 220 Aussteller und 5.000 Fachbesucher werden zur Messe für Estrich, Parkett und Fliese er-wartet. www.epf-messe.de

25. - 27. SeptemberDHBV-VerbandstagDie Fachleute für Holzschutz, Bautenschutz und Schimmel treffen sich in diesem Jahr in Bad Wildungen zum Erfahrungs-austausch. www.dhbv.de

Für dieMenschen.Für die Branche.Für die Zukunft. Geschäftsbericht 2013

Ges

chäf

tsbe

rich

t 20

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Energieeffizienzklassen sowie Registrierstellen für Energieaus-weise eingeführt. Im Merkblat-tes zur EnEV 2014 wird über die Änderungen und Neuerungen informiert.

STEUERLICHESREISEKOSTENRECHT 2014

für baugewerbliche Unternehmen

Februar 2014

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Geleistete Arbeitsstunden nach Bauart, in Millionen Februar Jan. - Feb. Februar Jan. - Feb.

Wohnungsbau 26,5 50,1 32,2 28,7Wirtschaftsbau 19,4 37,7 17,6 17,8Öffentlicher Bau insgesamt 14,0 26,2 40,7 37,6 Hochbau 3,3 6,5 20,1 20,6 Straßenbau 5,4 9,8 58,8 49,6 Sonstiger Tiefbau 5,2 9,9 39,4 39,4Insgesamt 59,9 114,0 28,8 26,7 davon Betriebe mit 20 und mehr Beschäftigten 32,3 61,3 29,5 27,5

2014 Veränderung 2014/2013 in %

Baugewerblicher Umsatznach Bauart, in Millionen Euro Februar Jan. - Feb. Februar Jan. - Feb.

Wohnungsbau 2.148,9 3.930,4 36,2 29,7Wirtschaftsbau 2.087,0 3.880,7 15,7 15,7Öffentlicher Bau insgesamt 1.288,9 2.440,9 32,6 32,1 Hochbau 345,7 668,5 10,6 14,1 Straßenbau 459,0 854,3 55,4 50,7 Sonstiger Tiefbau 484,1 918,0 33,1 32,2Insgesamt 5.524,9 10.252,0 26,9 24,5 davon Betriebe mit 20 und mehr Beschäftigten 3.573,6 6.655,2 24,2 22,9

2014 Veränderung 2014/2013 in %

Auftragseingangnach Bauart, in Millionen EuroBetriebe mit 20 und mehr Beschäftigten

Februar Jan. - Feb. Februar Jan. - Feb.

Wohnungsbau 881,3 1.627,2 24,5 17,4Wirtschaftsbau 1.784,5 3.656,0 3,1 13,9Öffentlicher Bau insgesamt 1.398,4 2.505,3 -2,3 -3,3 Hochbau 224,0 471,7 -10,9 3,1 Straßenbau 728,1 1.147,6 32,8 8,0 Sonstiger Tiefbau 446,3 885,9 -29,3 -17,2Insgesamt / nominal 4.064,2 7.788,5 5,0 8,4

2014 Veränderung 2014/2013 in %

Beschäftigte (in Tausend) Februar Jan. - Feb. Februar Jan. - Feb.

Insgesamt 718,9 719,8 1,2 1,1

davon Betriebe mit 20 und mehr Beschäftigten 393,3 393,9 2,0 1,9

2014 Veränderung 2014/2013 in %

Aktuelle Daten für das BauhauptgewerbeStand Mai 2014

Die Daten je Bundesland können unsere Mitgliedsunternehmen der ZDB-Infoline

entnehmen (Wirtschaft/Bauwirtschaft und Konjunktur/Baumarkt).

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Impressum:

V.i.S.d.P.: Dr. Ilona K. Klein

Redaktion:

Carin Hollube

Unter Mitarbeit von:

Swantje Küttner, Regine Maruska, Harald

Schröer, Dr. Cornelia Vater.

Titelfoto: ZDB

Fotos: dena, Detlef Gottwald/SOKA-BAU,

Jörg Rüger/Bundesministerium der Fi-

nanzen, Messe Berlin, ZDB, ZDB/Zensen.

Zentralverband des

Deutschen Baugewerbes

Kronenstraße 55 - 58

10117 Berlin

Telefon 030 20314-408

Telefax 030 20314-420

E-Mail [email protected]

ISSN 1865-0775

Geburtstage

Am 14. April vollendete Estrich-legermeister Bertram Abert, Vorsitzender der Bundesfach-gruppe Estrich und Belag, sein 65. Lebenjahr.

Mauerermeister Günter Schir-mer, Träger des Ehrenrings des deutschen Baugewerbes und Ehrenvorsitzender des Aus-schusses für Berufsbildung im ZDB, vollendete am 26. April sein 90. Lebensjahr.

Rechtsanwalt Rainer von Bors-tel, Hauptgeschäftsführer der Verbands baugewerblicher Un-ternehmer Hessen, hatte am 17. Mai seinen 50. Geburtstag.

Der Träger des Ehrenrings des Deutschen Baugewerbes und Vorsitzende des Deutschen Aus-landsbauverbandes Dipl.-Ing. Baumeister Hubert Schlun begeht am 2. Juni seinen 75. Ge-burtstag.

Seinen 60. Geburtstag hat Prof. Dr. Martin Dossmann, Haupt-geschäftsführer des Landes-verbands Bauindustrie Rhein-land-Pfalz, am 17. Juni.

Termine 201411. Juni Asphaltflächen-Informations-

veranstaltungBerlin

25. - 26. Juni Baumaschinen- und Geräteaus-schuss

Feuchtwan-gen

26. - 28. Juni FIEC-Tagung 2014 Berlin

25. - 27. Sept. DHBV-Verbandstag Bad Wildun-gen

25. - 27. Sept. Jahrestagung BFTN Weimar

26. - 27. Sept. Berufsbildungskongress der Stuckateure

Krefeld

2. Oktober Fachversammlung Fliesen und Naturstein

Berlin

8. - 9. Oktober Betriebswirtschaftlicher Aus-schuss

Leipzig

14. Okober Berufsbildungsausschuss Berlin

3. November Deutsche Meisterschaft der Brunnenbauer

Rostrup

5. November Deutscher Baugewerbetag Berlin

6. November Deutscher Obermeistertag Berlin

8. - 10. Nov. Deutsche Meisterschaft in den bauhandwerklichen Berufen

Bühl

25. - 26. Nov. AK Recht - Gemeinsame Sitzung von ZDB und HDB

Berlin

Personen und VerbändeVerband baugewerblicher Unternehmer BremenNeuer Verbandsvorsitzender ist Dipl.-Ing. Thomas Stefes. Stefes ist Nachfolger von Bau-Ing. Jürgen Rotschies.

Holzbau DeutschlandBayerns Zimmererpräsident Dipl.-Ing. Peter Aicher ist zum neuen Vorsitzenden von Holzbau Deutschland gewählt worden. Er tritt die Nachfolge von Dipl.-Ing. (FH) Ullrich Huth an, der nach acht Jahren Amtszeit nicht mehr kandidierte.

Betriebswirtschaftlicher Ausschuss im ZDBDipl.-Ing. Rolf Scharmann ist neuer Vorsitzender des Betriebswirt-schaftlichen Ausschusses im ZDB. Er ist Nachfolger von Dipl.-Ing. Karlheinz Brömer.