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Bauinvestitionen gegen Rezession Seite 3 5/2011 Aktuelles vom Deutschen Baugewerbe. 2. Deutscher Bauwirtschaftstag Seite 4 - 7 4. Deutscher Obermeistertag Seite 8 - 9 u u u Direkt

ZDB-Direkt 5/2011

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Bauinvestitionen gegen RezessionSeite 3

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Aktuelles vom Deutschen Baugewerbe.

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RA Felix Pakleppa

Liebe Leserinnen und Leser,

die Nachrichten werden seit Wochen von einem Thema dominiert: der Schuldenkrise in den Euro-Ländern, allen voran in Griechenland. Noch ist kein Ende abzusehen, noch wissen wir nicht, wohin die Schuldenkrise in Europa uns führen wird. Ein Fazit können wir jedoch bereits ziehen: Es wird wieder mehr im Immobilien investiert, zu unsicher scheinen die Perspek-tiven bei Wertpapieren, Aktien und Staatsanleihen. Gut für uns: Der Woh-nungsbau hat in 2011 ordentlich Fahrt aufgenommen – nach einer langen Durststrecke. Diese Entwicklung hat dazu beigetragen, dass die Auftrags-bücher der meisten Unternehmen noch gut gefüllt sind. Noch – denn es ist schwierig eine Prognose für die weitere Entwicklung abzugeben, zumal sich nach Einschätzung vieler Experten die deutsche Konjunktur deutlich eintrü-ben wird.

Daher war es auch wichtig, dass sich der Koalitionsausschuss dafür ausgesprochen hat, die Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur im kommenden Jahr um eine Milliarde Euro zu erhöhen. Wichtig ist auch, dass die Bundesregierung doch noch den Vermittlungsaus-schuss zu dem Gesetz zur steuerlichen Förderung von energetischen Sanierungsmaß-nahmen angerufen hat. Zwar hat er sich nach der ersten Runde vertagt, aber wir sind optimistisch, dass das Gesetz in diesem Jahr noch endgültig verabschiedet wird, so dass spätestens im kommenden Jahr die energetische Gebäudesanierung steuerlich gefördert werden wird.

Völlig gestrichen werden sollte das erfolgreiche KfW-Förderprogramm „Altengerecht Um-bauen“. Unser Einsatz hat sich insoweit gelohnt, dass der Haushaltstitel erhalten bleibt, in 2012 jedoch nur die Restmittel aus 2011 zur Verfügung stehen. Im Rahmen der Diskussi-on über eine Reform der Pflegeversicherung werden wir das Thema erneut einbringen.

Der 2. Deutsche Bauwirtschaftstag und der 4. Deutsche Obermeistertag Ende September waren ein großer Erfolg. Das zeigte die Resonanz aus den Verbänden und vor allem un-ter den Gästen. Unsere jungen Handwerker überzeugten auf dem Podium mit Witz und Schlagfertigkeit und bewiesen damit, dass die deutsche Bauwirtschaft gut aufgestellt ist. Das haben auch unsere vier Junggesellen bewiesen, die das Deutsche Baugewerbe bei der Berufsweltmeisterschaft, den WorldSkills 2011 in London vertreten haben. Zwei von vier deutschen Medaillen gingen an das Deutsche Baugewerbe. Hut ab vor dieser Leistung und herzliche Glückwünsche an Johannes Fleischmann, Philipp Stich, Dominik Chylek und Armin Hummel.

Auch wir müssen uns dem Wettbewerb um die Fachkräfte der Zukunft stellen. Mit un-serer Nachwuchswerbekampagne sind wir auf dem richtigen Weg. Ob auf der eigenen Webseite bauberufe.net, auf Facebook oder in unserem Channel auf Youtube, unsere Informationen sind dort im Netz präsent, wo auch unsere jugendlichen Zielgruppen sich aufhalten. Nutzen auch Sie das Angebot, das wir für unsere Mitgliedsverbände, Innungen und Betriebe bereit halten.

Die Gewinnung von Fachkräften wird uns auch im kommenden Jahr weiter beschäftigen und Schwerpunktthema des Deutschen Baugewerbetages 2012 werden. Der Termin dafür steht noch nicht endgültig fest. Wir halten Sie auf dem Laufenden.

An dieser Stelle bleibt mir nur noch, Ihnen eine geruhsame Adventszeit zu wünschen.

Ihr

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Höhere Bauinvestitionen bestes Instrument gegen Abrutschen in Rezession!

Handwerkszeichen in GoldAuszeichnung für ZDB-Präsident Loewenstein

Vor der Sitzung des Koaliti-onsausschusses wie auch der Bereinigungssitzung des Haus-haltsausschusses zum Bundes-haushalt 2012 hatte der Haupt-geschäftsführer des ZDB, Felix Pakleppa, an die Abgeordneten appelliert, die Investitionsan-sätze im Bundeshaushalt aus-zuweiten und nicht zu kürzen. „Angesichts einer sich eintrü-benden Konjunktur brauchen wir Bauinvestitionen. Denn sie stützen die Binnenkonjunktur am wirkungsvollsten. Dazu be-darf es vor allem Programme, die weitere Investitionen, vor allem private, anreizen.“

Aus Sicht des deutschen Bauge-werbes sind das vor allem die KfW-Programme zur energe-tischen Gebäudesanierung und zum altersgerechten Umbauen. Dass gerade Letzeres komplett gestrichen werden soll, stößt beim mittelständischen Bau-gewerbe auf völliges Unver-ständnis: „Dieser Kahlschlag wi-derspricht der demografischen Entwicklung vollständig. Bun-desregierung und Bundestag ne-gieren damit die Notwendigkeit des altersbedingten Umbaus von Wohnungen. Auch wenn

die Menschen länger gesund bleiben, so steigt mit zuneh-mendem Alter doch die Wahr-scheinlichkeit der Pflegebedürf-tigkeit,“ so Pakleppa weiter.

Darüber hinaus ist die Kürzung der Städtebauförderung von 455 Mio. Euro in diesem Jahr auf nur noch 410 Mio. Euro in 2012 kontraproduktiv. Denn jeder Fördereuro zieht 17 Euro weitere Investitionen, private wie öffent-liche, nach sich. D.h. die Kürzung der Städtebauförderung um 45 Mio. Euro bedeutet in Wahrheit einen Investitionsverzicht von 765 Mio. Euro. „Das können wir uns, auch angesichts der maro-den kommunalen Infrastruktur, nicht leisten,“ erklärte Pakleppa.

Der Investitionsansatz für die Verkehrsinfrastruktur mit rund 10 Mrd. Euro ist ebenfalls zu niedrig bemessen. Schon seit Jahren ist unter Experten un-strittig, dass allein im Bereich der Bundesfernstraßen und der Brückensanierung Milliarden fehlen. „Daher fordern wir auch hier eine deutliche Nachbesse-rung des bisherigen Haushalts-ansatzes. Eine intakte Infra-struktur ist Grundvoraussetzung

für den Wohlstand unseres Lan-des,“ so Pakleppa abschließend. „Bauinvestitionen bedeuten Arbeitsplätze, Steuereinnahmen, Wohlstand im eigenen Land. An-gesichts der sich eintrübenden weltweiten Wirtschaftslage brauchen wir diese dringender denn je.“

Nach den Haushaltsbera-tungen im BundestagBei Drucklegung dieser Ausgabe stand fest, dass im Jahr 2012 einmalig 1 Mrd. Euro mehr für die Verkehrsinfrastruktur zur Verfügung gestellt werden wird. Für das KfW-Programm "Altersgerecht Umbauen" sollen in 2012 keine Mittel eingestellt werden. Für die Städtebauför-derung sollen nach der Bereini-gungssitzung des Haushaltsaus-schusses wieder 455 Mio. Euro bereit gestellt werden. Das KfW Sanierungsprogramm für Wohn-gebäude wird in Höhe von 1,5 Mrd. Euro fortgesetzt.

Als besondere Anerkennung für hervorragende Verdienste um das Handwerk verlieh das Präsidium des Zentralverban-des des Deutschen Handwerks das Handwerkszeichen in Gold an Dr.-Ing. Hans-Hartwig Loewenstein, Präsident des Zen-tralverbandes des Deutschen Baugewerbes. ZDH-Präsident Otto Kentzler (l.) überreichte das goldene Handwerkszeichen am Baugewerbeabend des Deutschen Obermeistertages in Berlin.

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Umbau Deutschland – Chance und Herausforderung für die deutsche Bauwirtschaft

BAUWIRTSCHAFTSTAG 2011

CHANCE UND HERAUSFORDERUNGFÜR DIE BAUWIRTSCHAFT

UMBAU DEUTSCHLAND

Die besten Nachwuchskräfte aus 14 Berufen der Bauwirtschaft kamen zum 2. Deutschen Bauwirtschafts-tag nach Berlin. Erstmals mussten sich die anwesenden Politiker den Fragen von Nachwuchshandwerkern stellen. Damit sollten auch die Chancen von Nachwuchskräften in der Bauwirtschaft thematisiert werden. Bundesumweltminister Dr. Norbert Röttgen (r.) stellte sich nach seiner Rede zu "Umbau Deutschland – Klimaschutz und Energieeffizienz" der ersten Fragerunde. Dazu gehörten die „WorldSkills“-Teilnehmer des Deutschen Baugewerbes mit Maurer Dominik Chylek (21) aus Niedersachsen (3.v.r.), Stuckateur Armin Hummel (21) aus Baden-Württemberg (3.v.l) und Zimmerer Philipp Stich (22) aus Thüringen (2.v.r.). Er-gänzt wurde die Runde durch Dachdecker Patrick Smolka (24) aus Niedersachsen (2.v.l.), der Teilnehmer für die IFD-Weltmeisterschaft der Dachdecker 2012 ist. Mit im Bild links: Moderator Norbert Lehmann, ZDF.

Die Bundesvereinigung Bauwirtschaft stark in Berlin -

700 Teilnehmer zeigten Präsenz

Anlässlich des 2. Deutschen Bau-wirtschaftstages forderte der Vorsitzende der Bundesvereini-gung Bauwirtschaft, Karl-Heinz Schneider, vor rund 700 Gästen höhere Investitionen und faire Rahmenbedingungen für die Baubranche in Deutschland.

„Trotz hoher Steuereinnah-men wird zu wenig investiert. Straßen und öffentliche Ein-

richtungen sind in einem er-bärmlichen Zustand. Unsere Infrastruktur, einst unser Vor-zeigeobjekt für den Wirtschafts-standort Deutschland, wird den steigenden Anforderungen nicht mehr gerecht und verrottet. Ma-rode Kitas, Schulen und Turnhal-len sind eine Schande für unser Land.“ Schneider postulierte vor allem Anreize, um ein vielfaches höhere private Investitionen Karl-Heinz Schneider

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auszulösen, denn ansonsten sei der energiepolitische Umbruch, in dem Deutschland sich be-finde, nicht zu stemmen. Dazu zählt für die mittelständische Bauwirtschaft die Städtebauför-derung. Hier löse ein Fördereuro des Bundes 17 Euro zusätzliche öffentliche wie private Investiti-onen aus. Dazu zählte Schneider aber auch die energetische Ge-bäudesanierung.

Hickhack um steuerliche För-derung der GebäudesanierungSchneider kritisierte das Hin und Her zwischen Bundestag, Bundesregierung und Bundesrat zur steuerlichen Förderung der energetischen Gebäudesanie-rung scharf: „Die Politik darf sich nicht wundern, wenn Bürger und Unternehmer sich von ihr abwenden. Das Herbsttheater, das Bundesregierung wie Oppo-sition derzeit zu einem einzigen Gesetz aufführen, ist der Politik

nicht würdig. Das kann man nur als Schmierenkomödie bezeich-nen. Wenn wir die Klimaschutz-ziele ernst nehmen, müssen wir die Energieeffizienz erhöhen; das geht nur über die Sanierung des Gebäudebestandes. Dazu bedarf es aber investive Anreize.

Die steuerliche Förde-rung von Sanierungs-maßnahmen muss dabei gleichberechtigt neben dem CO2-Gebäudesanie-rungsprogramm der KfW stehen. Wir fordern da-her Bundesregierung wie Bundestag auf, dieses Theater zu beenden und endlich ein Vermittlungs-verfahren einzuleiten, damit die steuerliche För-derung noch in diesem Jahr kommt.“

Schneider forderte die Politik vehement zum Handeln auf, um den Investitionsatten-tismus bei den Eigentümern von Wohneigentum schnellst möglich aufzulösen. Denn im ersten Halbjahr 2011 waren in Erwartung einer steuerlichen Förderung rund 60 % weniger Förderanträge bei der KfW ein-gegangen.

In seiner mit viel Beifall be-dachten Rede ging Schneider auch auf die bestehenden Wettbewerbsverzerrungen ein und kritisierte, dass sich z.B. kommunale Unternehmen als Wettbewerber auf dem Bau-markt tummelten, obwohl sie

Alle Nachwuchshandwerker mit den

Vorsitzenden der Bundesvereinigung Bau-

wirtschaft, Karl-Heinz Schneider (3.v.l.)

auf einem Blick.

keine Umsatzsteuer abführen müssten. Ähnliches gelte für ge-meinnützige Unternehmen, die staatliche Förderung erhielten. Aber auch Unternehmen aus den MOE-Staaten, die seit dem 1. Mai diesen Jahres in Deutsch-land tätig seien, hätten einen Kostenvorteil von rund 40 %, da sie in ihren Heimatländern steuer- und sozialversicherungs-pflichtig seien.

Schneider wörtlich: „Wir haben nichts gegen Wettbewerb; er ist das Salz in der Suppe unserer Marktwirtschaft. Aber wir beste-hen auf fairen und gleichen Re-geln für alle Marktteilnehmer.“Schneider kritisierte zudem, dass jede Regierung verspreche, die Betriebe von unnötiger Büro-kratie zu entlasten, dass aber in aller Regel nichts passiere.

Er schlug daher als aktuelles Beispiel vor, die Vorfälligkeit der Rentenversicherungsbeiträge zurückzunehmen. Diese war 2005 eingeführt worden und hatte im Januar 2006 auf einen Schlag 20 Mrd. Euro in die Ren-tenkasse gespült. Dieser Schritt war angesichts von 5 Mio. Ar-beitslosen notwendig geworden.Nachdem es heute 2 Mio. Ar-beitslose weniger gebe, sei es an der Zeit „dieses bürokratische Monster rückgängig zu ma-chen“, so Schneider. Gerade die Bauwirtschaft, wo auf Stunden-lohnbasis abgerechnet werde, bedeute diese Vorfälligkeit en-orm viel Bürokratie.

Der SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel (r.) diskutierte nach seiner Rede unter dem Motto

"Umbau Deutschland – Bausteine für eine faire Gesellschaft" mit (v.l.) Richard Schauer,

Möbelschreiner, Teilnehmer WorldSkills 2011 in London, Stephan Ebner, Anlagenmecha-

niker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik (SHK), Teilnehmer WorldSkills 2011 in

London, Erik Brandenburg, Bauschreiner, Teilnehmer WorldSkills 2011 in London, Frank

Bertsch, Maler, Europameister 2008 und Philipp Hastenpflug, Raumausstatter, 1. Bundes-

sieger.

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Zum Schluss seiner Rede be-tonte Schneider die Bedeutung der Bauwirtschaft für die deut-sche Wirtschaft: „Wir sind die stärkste Einzelbranche unserer Volkswirtschaft, wir sind der größte Arbeitgeber in Deutsch-land. Wir tragen 4 % zum Brut-toinlandsprodukt bei – und das ist mehr als jede der übrigen Branchen, mehr als die Metall- und KfZ-Industrie zusammen, mehr als die Chemische Indus-trie.“

Die mittelständischen Unter-nehmen des deutschen Bau- und Ausbauhandwerks seien In-haber geführt und oft seit vielen Jahrzehnten in Familienbesitz. Daher trügen die Unternehmer auch die Verantwortung für jede einzelne Entscheidung in ihrem Unternehmen.

„Die Bauwirtschaft ist für die Zu-kunft gut aufgestellt. Wir haben junge, qualifizierte und hoch motivierte Nachwuchshand-werker. Wir sind die Wirtschafts-macht von nebenan! Und: Auch die von morgen! Denn wir

Diskussionsstoff bot auch die Rede "Umbau Deutschland – Zurück zur sozialen Markt-

wirtschaft" von Christian Linder, Generalsekretär der FDP, für die Gesprächsrunde mit

Alexander Kendel, Gebäudereiniger, 3. Bundessieger, Martin Müller, Rollladen- und Son-

nenschutzmechatroniker, 1. Bundessieger, Mathias Gresser, Metallbauer, 1. Bundessieger

2009, Michael Buchwald, Gerüstbauer, Innungssieger 2011 Dortmund.

gestalten den Umbau Deutsch-lands, wir bauen die Zukunft!“

Bauwirtschaft blickt optimi-stisch in die ZukunftIm Vorfeld des 2. Deutschen Bauwirtschaftstages erklärte der Vorsitzende der Bundesvereini-gung Bauwirtschaft Karl-Heinz Schneider eine positive Um-satzentwicklung der Mitglieds-betriebe im 1. Halbjahr 2011. Nach dem konjunkturbedingten Rückgang der Umsätze in 2009 und ihrer Stabilisierung in 2010 wird für 2011 mit einem soliden Wachstum von gut 4 % über alle in der Bundesvereinigung Bau-wirtschaft zusammengeschlos-

sen Verbände des Bauhauptge-werbes, Ausbaugewerbes und des Bereiches Energie-/ Gebäu-detechnik und Dienstleistungen hinweg gerechnet.

Von der Umsatzsteigerung um 4 % entfallen auf das Bau-hauptgewerbe und den Aus-bau jeweils gut 71 Mrd. €, was einem Anteil von jeweils 37 % entspricht. Der Bereich Dienst-leistungen und Gebäudetechnik kommt mit einem Umsatz von knapp 52 Mrd. € auf 26 %. Insge-samt wird ein Umsatz 2011 von ca. 195 Mrd. € erwartet, nach knapp 187 Mrd. € in 2010.

Das Umsatzwachstum in der deutschen Bauwirtschaft findet seine Entsprechung in der Ent-wicklung der Bauinvestitionen. Diese sind im ersten Halbjahr 2011 real um 7 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gestie-gen.

Auch für 2012 ist die deutsche Bauwirtschaft optimistisch, „wenn auch die Zuwachsraten nicht mehr so hoch ausfallen werden wie in diesem Jahr. Denn mit einer Steigerung von 4 % ist bereits ein hohes Umsatzniveau erreicht worden.“ So der Vorsit-zende der BVB.

Schneider geht davon aus, dass die Wachstumsimpulse weiter aus dem Wohnungsbau kom-men. Der Wirtschaftsbau dürfte

Rund 700 Unternehmer und Vertreter der 13 Verbände der Bundesvereinigung Bauwirt-

schaft waren ein aufmerksames Publikum für die vortragenden Politiker.

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BAUWIRTSCHAFTSTAG 2011

CHANCE UND HERAUSFORDERUNGFÜR DIE BAUWIRTSCHAFT

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relativ stabil bleiben, wobei die Entwicklung in dieser Bausparte stark von der wirtschaftlichen Gesamtentwicklung abhängt, die aufgrund der Euro-Krise mit einigen Unsicherheiten verbunden ist. Die öffentlichen Auftraggeber werden nach dem Auslaufen der Konjunkturpakete wieder auf das Ausgangsniveau von vor 2008 zurückfallen.

Nach den konjunkturbedingten Rückgängen bei der Beschäfti-gung in den Vorjahren hat die

gute Kapazitätsauslastung in 2011 in allen Sparten der BVB zu einer Stabilisierung geführt. „Wir rechnen wir mit einem Zuwachs der Beschäftigten von 1 %, die in einzelnen Gewerken, wie z.B. bei den Zimmerern und Dachdeckern höher ausfallen kann," so Schneider.

In den 300.000 Betrieben der in der BVB zusammengeschlos-senen Verbände sind mehr als 2,3 Mio. Beschäftigte tätig.

Die Bundesvereinigung Bauwirtschaft dankt den Sponsoren des 2. Deutschen Bauwirtschaftstages.

Impressionen

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4. Deutscher ObermeistertagNachhaltige Stadt, Erfolg im Internet, Öffentlichkeits- und Lobbyarbeit

Der 4. Deutsche Obermeistertag konnte gegenüber dem Vorjahr erneut einen Zuwachs bei seiner Ziel-gruppe, den Obermeistern des Baugewerbes, verzeichnen. Bei seiner Begrüßung der Obermeister kam ZDB-Vizepräsident Walter Derwald direkt auf den Punkt: "Wir sind wieder wer – und damit meine ich uns als Branche, uns als Verband, aber auch uns als mittelständische Bauunternehmer. Mit den Maßnahmen aus den Konjunkturpaketen haben wir zu 100 % Arbeitsplätze in Deutschland gesichert und dazu beige-tragen, dass die Steuereinnahmen gestiegen sind. Und heute stehen wir deutlich besser da. Wir erleben einen lange nicht mehr gekannten Boom am Bau."

Vier Referenten informierten über aktuelle Themen mit direktem Bezug zur täg-lichen Praxis der Obermeister.

Auf dem Weg zu einer nachhaltigen StadtDie Klimapolitik der Stadt Freiburg, ausgezeichnet im Jahr 2010 mit dem Titel "Bundeshauptstadt für Klimaschutz" wurde vorgestellt. Diese besteht aus dem Verkehrskon-zept sowie dem Energieversorgungskonzept und ist damit eng mit der Stadtplanung und -entwicklung der Stadt verknüpft. Die bisherige Evaluation des Programmes weist deutliche und bundesweit bemerkenswerte Erfolge bei der Reduktion der CO2-Emissionen in Freiburg nach. Die Klimapolitik hat daneben auch wichtige ökonomische Im-pulse für Investitionen und den Arbeitsmarkt setzen kön-nen und ist damit Teil einer nachhaltigen Stadtentwick-lung. Als Perspektive und Vision arbeitet die Stadt derzeit an einem Konzept der CO2-neutralen Stadt.

Dr. Dieter Wörner, Leiter des Umweltschutzamtes Freiburg.

Erfolgreich im Internet„Durch die enge Zusammenarbeit mit dem ZDB und den einzelnen Bundesfachgruppen des Verbandes können wir die gewerkspezifischen Rubriken und somit den Branchenfokus des Produktes "CM4all Business Bauhand-werks-Edition" weiter schärfen. Die Mitgliedsbetriebe profitieren so von einer maßgeschneiderten Web-Lösung für Ihre Berufsgruppe. Überdies sind spezielle Angebote im Rahmen unserer Kooperation, welche über den reinen Produktnutzen hinausgehen, angedacht. Diese wurden im Rahmen des Obermeistertages präsentiert. Die anwe-senden Obermeister konnten sich direkt am Stand der Content Management AG über eine gewerkspezifische Homepage informieren.

Öffentlichkeitsarbeit in der Innung"Die Öffentlichkeitsarbeit der Innungen als Ergänzung der Arbeit des Zentralverbandes sowie der Landesverbände hat für den Verband zentrale Bedeutung. Ein wichtiger Baustein des Erfolges ist dabei, vor Ort häufig in der Pres-se und den weiteren Medien vertreten zu sein. Die Wahr-nehmung der Innung als kompetente Fachorganisation ist nur eine angenehme Folge und deshalb die zeitlichen Anstrengungen fraglos wert.“ So lautet das Fazit von Christian Huber, Geschäftsführer der Bauinnung Regens-burg.

Christian Huber, Geschäftsführer Bauinnung Regensburg.

Robert Schovenberg, Geschäftsführer der Content

Management AG.

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Lobbyarbeit 2.0 - Der Verband im Gespräch. Unter der Moderation von NDR-Journa-

listin Anja Würzberg (r.) berichteten (v.l.) ZDB-Vizepräsident Walter Derwald, ZDB-

Präsident Dr.-Ing. Hans-Hartwig Loewenstein und ZDB-Vizepräsident Frank Dupré

über die Zusammenarbeit mit Politik und Verbänden.

Bauinnung auf neuen WegenDie Bauinnung Frankfurt am Main setzt in ihrer Öffent-lichkeitsarbeit auf die Kleinen. In einem sehr engagierten Vortrag erläuterte Obermeister Boris Ried die Aktivitäten der Innung beim Bau von neuen Kindertagesstätten. Kinder früh ans Bauen heran zu führen, ist der Ansatz des Kinderbuchs "Max und Freddy Schlau am Bau", erarbeitet unter maßgeblicher Beteiligung von Mitarbeitern der In-nungsgeschäftsstelle. In dem Buch können vom Kleinkind bis zum Grundschüler die Bauberufe entdeckt werden. www.zeittechnik-verlag.de

Boris Ried, Obermeister Bauinnung Frankfurt am Main.

Lobbyarbeit 2.0 - Der Verband im GesprächEinen Ritt durch die Lobbyarbeit, die Tarifpolitik und Interna des ZDB bot die Diskussionsrunde mit ZDB-Präsident Loewenstein und den beiden Vizepräsidenten Franz Dupré und Walter Derwald. Im Lobbying ging es mit der überraschenden Energiewende der Bundesregierung mit dem Stichwort "CO2-Gebäudesa-nierungsprogramm" los. Die Bundeshaushaltsplanung 2012 fügte sich mit den Ansätzen im Verkehrsetat, aber auch im Etat der KfW-Programme in die windungsreiche Politik der Bundesregierung ein. Einerseits werden hohe Ziele im Bereich des Klimaschutzes propagiert, eine ausreichende Finanzierung steht dann aber nicht im Haushaltsplan. Hier ist ein permanentes Monitoring durch den Verband und ein ständiges Reagieren erforderlich.

Auch Europa hielt unangenehme Überraschungen bereit. Ein Beispiel ist die Vergabe eines europäischen Bauvorhabens, das aus öffentlichen Geldern der EU finanziert wird, an einen chinesischen Staatskonzern. Hier gehen Arbeitsplätze innerhalb der EU verloren. Diese sind gerade auch in der Bauwirtschaft durch die in Europa geplante "ICT-Richtlinie" gefährdet. Hier wird Dumpinglöhnen Tür und Tor geöffnet. Um Druck auf deutsche Min-destlöhne zu verhindern, setzt der ZDB auch auf verlängerte Übergangsfristen für die EU-Beitrittsstaaten Bulgarien und Rumänien.

Die Tarifrunde 2011 wurde mit einer Schlichtung beendet. Insgesamt ist die dauerhafte Belastung für die Betriebe nach der Schlichtung niedriger ausge-fallen, als es in freien Verhandlungen möglich gewesen wäre. Leider konnte sich die Gewerkschaft beim Schließen der Lohnschere Ost-West nicht zu einer Lösung mit Festbeträgen durchringen, so dass der Verteilungsspielraum im Osten überschritten wurde.

Die Runde moderierte die NDR-Journa-listin Anja Würzberg, die charmant aber konsequent jeden Monolog verhinderte und den Nutzen einer solchen Diskussi-on für den Zuhörer sehr steigerte.

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Spitzen der Bauwirtschaft treffen RamsauerStrategiedialog Bauwirtschaft in Berlin mit Bundesminister Ramsauer

Bundesminister Peter Ramsauer hat anlässlich des Treffens mit den Präsidenten der Spitzenver-bände der deutschen Bauwirt-schaft und mit dem Vorsitzen-den der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU)

am 28. September die ökono-mische Bedeutung von Infra-strukturinvestitionen hervorge-hoben.

Ramsauer: "Eine aktuell von mir in Auftrag gegebene Studie belegt, dass Bauinvestitionen positive volkswirtschaftliche Effekte auslösen. Jede Milliarde Euro Bauinvestition schafft oder erhält bis zu 22.000 Arbeits-plätze. Dabei finanzieren sich diese Investitionen über höhere Steuereinnahmen und gerin-gere Sozialausgaben knapp zur Hälfte selbst." Hinzu komme der volkswirtschaftliche Nutzen in Form langfristiger Wachstums-effekte, die beispielsweise eine leistungsfähige Verkehrsinfra-struktur ermögliche. Die Studie bestätigt weiter, dass erfolg-reiche Konjunktur-, Wachstums- und Arbeitsmarktpolitik nur ge-meinsam mit der Bauwirtschaft

verfolgt werden kann. "Der Dia-log mit der Bauwirtschaft liegt mir persönlich am Herzen. Die Bundesregierung tauscht sich deshalb seit vielen Jahren eng mit der Branche aus. Sie können also versichert sein, dass wir

Ihre Anliegen sehr ernst nehmen",sagte Ramsauer.

Der Präsident des Haupt-verbandes der Deutschen Bauindustrie, Prof. Tho-mas Bauer, wies in dem Gespräch darauf hin, dass Deutschland mehr Geld für Verkehrsinvestitionen brauche.

Dr. Hans-Hartwig Loewenstein, Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Baugewer-bes, betonte: "Die vom BMVBS initiierten KfW-Förderprogramme "Ener-gieeffizientes Bauen und Sanieren" sind eine große

Erfolgsstory und müssen deut-lich aufgestockt werden. Zu-künftig brauchen unsere Städte und Gemeinden genügend Mit-tel, um ihre Infrastruktur, insbe-sondere auch die kommunalen Straßen instand zu setzen und auszubauen." Weiterhin wies Loewenstein darauf hin, dass der Wohnungsbau dauerhafte Inve-stitionsanreize brauche.

Der Präsident des Bundesver-bandes Baustoffe-Steine-Erden, Andreas Kern, sagte ergänzend: "Der Ersatzneubau ist in vielen Fällen die wirtschaftlich sinn-volle Alternative zur Sanierung alter Bausubstanz -mehrere Studien haben dies eindeutig belegt." Der Ersatzneubau solle daher in das bestehende Förder-spektrum einbezogen werden. Für die Baustoffindustrie sei zu-dem die gesicherte Versorgung der deutschen Bauwirtschaft mit Rohstoffen von hoher Prio-rität.

Der Präsident der Bundesverei-nigung Mittelständischer Bau-unternehmen, Thorsten Bode, forderte eine Stärkung der Qua-litätsorientierung bei der öffent-lichen Auftragsvergabe. "Künftig sollte der Zuschlag nicht auf das billigste, sondern auf das wirtschaftlichste Angebot erteilt werden. Neben dem Preis müs-sen in der Praxis auch Qualität und Nachhaltigkeit angemessen berücksichtigt werden."

Von zentraler Bedeutung sei zudem, die laufende Überar-beitung des Bauforderungssi-cherungsgesetzes zu Ende zu führen. Der Bundesvorsitzende der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt, Klaus Wiesehügel, sagte: "Firmen und Arbeitnehmer müssen ihre Bau-leistungen unter fairen Arbeits- und Wettbewerbsbedingungen erbringen können. Dazu gehört, dass illegale Beschäftigung und Schwarzarbeit noch stärker und effektiver bekämpft werden und die Alterssicherung der Bau-arbeiter verbessert wird." Bei den laufenden Verhandlungen zur sog. 'ICT-Richtlinie', die die konzerninterne Entsendung aus Drittstaaten nach Deutschland regeln soll, müssten Wettbe-werbsverzerrungen für die Bran-che verhindert werden.

Ramsauer sicherte zu, dass die Arbeiten der Bundesregierung zu den verschiedenen The-menfeldern weiterhin in enger Rückkoppelung mit der Branche erfolgen werde. "Die Bauwirt-schaft ist eine Schlüsselbranche, um zentrale gesellschaftspoli-tische Themen wie die Energie-wende und die Bereitstellung einer wachstumsorientierten Infrastruktur umzusetzen. Wir sind sozusagen aufeinander angewiesen, um die Rahmen-bedingungen am Bau weiter zu verbessern - auch wenn am Ende nicht alle Wünsche erfüllt werden können."

Bundesminister Peter Ramsauer (3.v.l.)

im Gepräch mit der Bauwirtschaft.

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Übergangsfristen bei der Arbeitnehmerfreizügigkeit haben sich bewährtDie Tarifvertragsparteien des Baugewerbes haben in einem Symposium, das am 2. Novem-ber 2011 in Berlin durchgeführt wurde, eine erste Zwischenbi-lanz nach sechs Monaten voller Arbeitnehmerfreizügigkeit ge-zogen. ZDB-Vizepräsident Frank Duprè zieht ein positives Fazit der Übergangsfristen: „Der von manchen befürchtete Ansturm von Arbeitnehmern aus den ost-europäischen Mitgliedsstaaten der EU ist bisher ausgeblieben. Dieses führen wir zu einem großen Teil darauf zurück, dass Deutschland als einer der wenigen EU-Mitgliedsstaaten nach dem Beitritt der osteu-ropäischen Mitgliedsstaaten zum 1. Mai 2004 die zulässigen Übergangsfristen von 7 Jahren ausgeschöpft hat und damit der Arbeitsmarkt für Arbeitnehmer aus diesen Staaten erst zum 1. Mai 2011 vollständig geöff-

net wurde. In diesem Zeitraum haben sich die Arbeits- und Lebensbedingungen zwischen Deutschland und den Beitritts-staaten offensichtlich so weit angeglichen, dass der Wande-rungsdruck für Arbeitnehmer aus diesen Ländern mittlerweile deutlich zurückgegangen ist.“Im Rahmen des Symposiums hatten Vertreter der Tarifver-tragsparteien, des Bundesar-beitsministeriums sowie aus Wissenschaft und Praxis ihre bisherigen Erfahrungen mit der vollen Arbeitnehmerfreizügig-keit diskutiert.

Das Symposium hat im Ergebnis gezeigt, dass die Auswirkungen der vollen Arbeitnehmerfreizü-gigkeit insbesondere aufgrund der Übergangsfristen deutlich geringer ausgefallen sind, als sonst zu befürchten war. Der ZDB fordert daher, auch

gegenüber Bulgarien und Ru-mänien, die erst am 1. Januar 2007 der EU beigetreten sind, die Übergangsfristen von 7 Jahren auszuschöpfen. Dupré: „Die Bundesregierung ist in Anbetracht dieser Erfahrungen gut beraten, wenn sie sich für eine weitere Beschränkung des Arbeitsmarktzugangs für Ar-beitnehmer aus Bulgarien und Rumänien bis zum 31. Dezember 2013 einsetzt. Andere westeu-ropäische EU-Mitgliedsstaaten, die gegenüber den am 1. Mai 2004 beigetretenen osteuropä-ischen Mitgliedsstaaten noch auf Übergangsfristen verzichtet hatten, sind mittlerweile dem deutschen Beispiel gefolgt und haben den Arbeitsmarktzugang für Arbeitnehmer aus Rumänien und Bulgarien ebenfalls einge-schränkt. Dieses zeigt, dass die Übergangsfristen sinnvoll und richtig sind.“

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Bauwirtschaft ist größter Arbeitgeber in Deutschland!„Die deutsche Bauwirtschaft ist eine starke Branche. Wir sind die stärkste Einzelbranche unserer Volkswirtschaft, wir sind der größte Arbeitgeber in Deutsch-land. Wir tragen 4 % zum Brut-toinlandsprodukt bei – und das ist mehr als jede der übrigen Branchen, mehr als die Metall- oder KfZ-Industrie und mehr als die Chemische Industrie,“ mit diesen Worten betonte Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbandes des Deut-schen Baugewerbes, die volks-wirtschaftliche Bedeutung der Bauwirtschaft.

In seinem Grußwort zum 50jäh-rigen Bestehen des Arbeits-kreises Baufachpresse, einem anerkannten Berufsverband mit rund 250 baupublizistisch tätigen Mitgliedern, ging Pakleppa darüber hinaus auf die Entwicklung der Branche ein. „In den Gründungsjahrzehnten der Bundesrepublik war die Bauwirtschaft als Konjunkturlo-komotive unbestritten; später, insbesondere in den langen Jah-ren der Rezession hat sie diese

Funktion verloren,“ so Pakleppa. In der Rezession der Jahre 1995 bis 2005/2006 hatte sich die Zahl der Arbeitsplätze halbiert, wogegen die Zahl der Betriebe annähernd gleich geblieben ist. Die Bauinvestitionen sind im gleichen Zeitraum nur um ein Drittel zurückgegangen. Erst mit der Wirtschafts- und Fi-nanzkrise rückte die Bedeutung der Bauwirtschaft als auf die Binnenwirtschaft fokussierter Wirtschaftszweig wieder in den Fokus der Politik. Denn gerade die auf Bauinvestitionen bezo-genen Konjunkturpakete I und II haben dazu beigetragen, dass die deutsche Volkswirtschaft vergleichsweise gut durch die Krise gekommen ist.Pakleppa betonte weiter, dass die Branche heute gut dastün-de. Mit einem prognostizierten Wachstum des Branchenum-satzes von knapp 7 % erlebe man einen lange nicht ge-kannten Aufschwung. Dazu trage insbesondere der Woh-nungsbau mit einem Plus von 11 % bei.

Pakleppa wies auch auf den Wandel der Unternehmen selbst hin: „Während sich die großen Baukonzerne immer mehr zu Dienstleistern wandeln und damit auch ihr Geld verdienen, können bei vielen Aufgaben die hoch qualifizierten mittelstän-dischen Unternehmen diese Lücke ausfüllen. Die mittelstän-dischen Unternehmen überneh-men aber auch selbst Dienstlei-stungsfunktionen und betreiben neben dem Baugeschäft Rathäu-ser, Feuerwehrhäuser und ande-re öffentliche Einrichtungen.“Abschließend unterstrich der ZDB-Hauptgeschäftsführer, dass die Bauwirtschaft als starke Branche zu den großen He-rausforderungen unserer Zeit, nämlich der Klimawende, dem demografischen Wandel, der In-frastruktur wie auch der Integra-tion, einen wesentlichen Beitrag leisten könne.

Für die Kommunikationsprofis aus der Baubranche standen Weiterbildungsangebote zu Themen des Urheberrechts und der Zukunft von Web 2.0 ebenso auf dem Programm wie Presse-konferenzen der BRZ Deutsch-land GmbH zu einem neuen virtuellen Planungsraum speziell für den Mittelstand. Die Messe Berlin GmbH erläuterte die Ent-wicklung und Perspektive der bautec in Berlin. In einer weite-ren Präsentation erläuterte die Zertifizierungsstelle der Bau-wirtschaft (Zertifizierung Bau e.V.) ihr Angebot zur Nachhaltig-keitszertifizierung von Kinderta-gesstätten.

Einen interessanten Einblick in die Möglichkeiten der Kommu-nikation für die Baubranche im Internet brachte die Präsentati-on des inhaltlich und gestalte-risch neu aufgemachten Portals www.baulinks.de.

Bei den tournusmäßigen Wahlen wurden in ihrem Amt bestätigt als Vorsitzender Burk-

hard Fröhlich (Chefredakteur der Deutschen Bauzeitschrift), als Stellvertretende Vorsit-

zende Dr. Ilona Klein (Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Zentralverbandes des

Deutschen Baugewerbes) sowie als Schatzmeister Jürgen Schaal (Geschäftsführer Schaal.

Trostner Kommunikation GmbH). Maike Sutor-Fiedler (Chefredakteurin der Fachzeit-

schrift asphalt) wurde wiederum zur Schriftführerin gewählt. Als Beisitzer konnten Heinz

Schmid (Chefredakteur Gebäude-Installation) sowie Elke Herbst (Chefredakteurin DDH –

Das Dachdeckerhandwerk) in ihrem Amt bestätigt werden. Hanns-Christoph Zebe (zebe-

pr-kommunikation für das bauwesen) ergänzt als neues Vorstandsmitglied für Presse-

und Öffentlichkeitsarbeit das Team. Ernst Arelmann, Leiter der Kommunikation der Xella

International GmbH vertritt im Vorstand die Interessen der Fördermitglieder des Vereins.

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Bauwirtschaft vereinbart weitere Stärkung des Arbeitsschutzes

Der Zentralverband des Deut-schen Baugewerbes (ZDB), der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie (HDB) und die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) haben sich auf weitere Maßnahmen zur Stärkung des Arbeitsschut-zes im Baugewerbe verständigt.Verbände und Gewerkschaft sind sich einig, dass die Ver-hinderung von Unfällen (Prä-vention) durch die rechtzeitige Analyse von Gefahrenursachen und deren Beseitigung eine be-sonders wichtige Aufgabe für alle am Bau Beteiligten ist.

Arbeitsschutzkultur stärken„Den Arbeitsschutz auf Bau-stellen sicherzustellen ist eine gemeinsame Aufgabe sowohl der Unternehmen als auch ihrer Mitarbeiter. Alle müssen hinschauen, Gefahren erken-nen und diese rechtzeitig be-seitigen“, sagte der Präsident des ZDB, Dr.-Ing. Hans-Hartwig Loewenstein. Schon in der Pla-nungsphase sollen Belange des Arbeits- und Gesundheitsschut-zes berücksichtigt werden. Vor dem Start der Bauarbeiten emp-fehlen ZDB, HDB und IG BAU eine Grundunterweisung aller Arbeitnehmer, ergänzt von Kurz-unterweisungen. Systematisch sollen Verbesserungsmöglich-keiten erarbeitet und umgesetzt werden. Geeignete Instrumente für diese Maßnahmen sind der

Einsatz eines Sicherheits- und Gesundheitskoordinators sowie die rechtzeitige Erstellung eines Sicherheits- und Gesundheits-planes.

Bessere Kontrollen und Beratung auf BaustellenDie Sozialpartner streben zudem eine effizientere Überprüfung der Baustellen an. „Ein Schlüs-sel für bessere Kontrollen ist die Aufstockung von Personal und von Sachmitteln bei der BG BAU im Bereich Prävention und Arbeitsmedizinischer Dienst/Sicherheitstechnischer Dienst“, stellte der IG BAU-Bundesvor-sitzende Klaus Wiesehügel fest. Hierfür machen sich die Tarif-vertragsparteien ebenso stark wie für die geregelte Weitergabe von aktuellen Baustellendaten auch an die staatlichen Auf-sichtsstellen. Geprüft werden soll zudem, inwieweit sich die Baustellensicherheit mit Sankti-onen bei Verstößen verbessern lässt.

Unfallvermeidung durch Ein-satz von RückfahrkamerasUm die Zahl der durch rück-wärts fahrende Baumaschinen verursachten Unfälle künftig zu verringern, setzen ZDB, HDB und IG BAU auf einen Anreiz zur freiwilligen Nachrüstung älterer Baufahrzeuge mit Rückfahrka-meras. Hierzu wollen sie sich bei der BG BAU dafür einsetzen, den

Förderzuschuss auf 400 Euro pro Rückfahrsystem zu erhöhen.

Berufskrankheiten vorbeugenEine zentrale Rolle im Arbeits- und Gesundheitsschutz spielt zudem die Vermeidung von Muskel- und Skeletterkran-kungen durch die schwere körperliche Arbeit am Bau. Deshalb soll aus Sicht der Tarif-vertragsparteien das zulässige Sackgewicht von 25 Kilogramm künftig nicht nur für Normze-mente Anwendung finden, son-dern auch für andere Baustoffe wie Putz, Estrich oder Mörtel. „Gleichzeitig müssen auch die Mitarbeiter auf ihre Gesundheit achten. Mögliche Wege, das Augenmerk des Einzelnen stär-ker auf Krankheitsprävention zu lenken, wären der Ausbau bestehender Angebote sowie eine gemeinsame Werbekam-pagne“, sagte HDB-Präsident Prof. Thomas Bauer. Schließlich setzen sich die Sozialpartner für eine genauere Auswertung von Daten über Berufskrankheiten ein. Die Ergebnisse können für die Ausgestaltung von entspre-chenden Anreizsystemen ge-nutzt werden.

Gute Arbeitskleidung verbessert die

Sichtbarkeit nicht nur in der dunklen

Jahreszeit.

ZDB-Vizepräsident Frank Dupré (2.r.) auf dem Symposium zum Thema Arbeitskultur.

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"WorldSkills 2011" in LondonSilber für Fliesenleger Fleischmann, Bronze für Zimmerer Stich

Die 41. Berufsweltmeisterschaft „WorldSkills 2011“ ist für das Deutsche Baugewerbe mit einem großen Erfolg zu Ende ge-gangen. Fliesenleger Johannes Fleischmann (20) aus Hilpolt-stein in Bayern hat eine Silber-medaille bekommen, Zimmerer Philipp Stich (22) aus dem thü-ringischen Schleiz holte Bronze. Maurer Dominik Chylek (21) aus Delmenhorst in Niedersachsen bekam für Bestleistungen eine „Medallion for Excellence“ und erreichte den 13. Platz, Stucka-teur Armin Hummel aus dem Baden-Württembergischen Sü-ßen lag am Ende auf Platz 8.

Mit 944 Teilnehmern aus 51 Ländern in 46 Berufsdisziplinen war „WorldSkills 2011“ der je-mals größte Berufswettbewerb. Über 200.000 Besucher kamen auf das Veranstaltungsgelände, um die Besten der Besten beim Wettbewerb ihrer beruflichen

Fähigkeiten zu beobachten. Der britische Bildungsminister John Hayes betonte live vor den mehr als 8.000 Besucher der Abschlussfeier in der O2-Arena:

„ Jeder, der bei diesem Wettbe-werb mitgemacht hat, ist ein Gewinner! Jeder in England – der Premierminister, das Königs-haus und wir alle – ist stolz auf

WorldSkills 2011 in London. V.l.: Hans-Josef Aretz, Vorsitzender des Fachverbandes Fliesen und Naturstein im ZDB, Maurer Dominik

Chylek, Medallion for Excellence (13. Platz), Philipp Stich, Bronzemedaille im Zimmererwettbewerb, Stuckateur Armin Hummel (8. Platz),

Klaus-Dieter Fromm, Vorsitzender des ZDB-Berufsbildungsausschusses und Ullrich Huth, Vorsitzender von Holzbau Deutschland Bund

Deutscher Zimmermeister im ZDB.

Es gehört schon eine Menge Selbstvertrauen dazu, die vielen Besucher an den Arbeitsplät-

zen und die diskutierenden Juroren auszublenden und konzentriert zu arbeiten.

Die WorldSkills trafen auf ein enormes

Besucherinteresse.

Einige Länder präsentierten sich und ihre

Ausbildungssysteme an eigenen Ständen.

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Euch!“ Der britische Premierminister David Cameron verkündete per Videobotschaft: „Was Ihr hier geleistet habt, hat einen unglaublichen Vorbildcharakter für viele andere junge Menschen. Was ich hier ge-sehen habe, macht mich optimistisch für unsere Zukunft.“ Cameron war am Donnerstag auf der Veranstaltung gewesen.

In den 22 Arbeitsstunden an den vier Wettbewerbstagen mussten von allen Teilnehmern typische Arbeiten in ihren Berufen durchge-führt werden. Neben den 200.000 Besuchern sorgte der Zeitdruck für viel Stress. Bei den Fliesenlegern waren zwei Wände und ein Boden mit Sehenswürdigkeiten aus London zu fliesen. Dazu gehörten die britische Flagge und das Riesenrad London Eye mit vielen schwierigen Schnitten. Die Zimmerer bauten einen Pavillon mit Dachstuhl.

Zwei der vier deutschen Medaillen bei der Berufsweltmeister-schaft „WorldSkills 2011“ gingen an das Deutsche BaugewerbeDie Freude über die zwei Medaillen im ZDB-Team war riesig. Mit in London dabei waren Eltern und Chefs der Teilnehmer sowie mehrere Verbandsvertreter, Ausbilder, ehemalige Teilnehmer und Unterstützer des ZDB-Teams.

„Toller Wettbewerb, tolle Stimmung, tolle Leistungen. Jeder, der hier antritt, geht als Champion nach Hause, denn er hat sich mit Mut, Ausdauer und intensiver Vorbereitung einem anstrengenden Wett-bewerb gestellt“, sagte Klaus-Dieter Fromm, Vorsitzender des ZDB-Berufsbildungsausschusses nach der Siegerehrung.

„WorldSkills muss man einfach miterleben, auch um diese atem-beraubende und dynamische Atmosphäre zu erfahren. Ich bin schlichtweg von den Leistungen aller Teilnehmer begeistert“, erklärte Hans-Josef Aretz ZDB-Vorstandsmitglied und Vorsitzender des Fach-verbandes Fliesen und Naturstein im ZDB. Sein ZDB-Vorstandskollege und Vorsitzender von Holzbau Deutschland, Ullrich Huth, ergänzte: „Besser als auf einer solchen WM mit diesen Dimensionen kann man nicht für Berufe im Handwerk und Industrie werben. Daher freut sich der ZDB auf WorldSkills 2013 in Leipzig!“

Insgesamt haben 26 deutsche Teilnehmer in 23 Berufen an „WorldSkills 2011“ teilgenommen, die vier Medaillen holten. Neben Fleischmann und Stich waren das Möbelschreiner Richard Schauer und Polymechaniker Nils Michalik. Die deutsche Berufe-National-mannschaft wird in der nationalen Organisation „WorldSkills Germa-ny“ koordiniert.

Die „WorldSkills 2013“ findet vom 2. bis 7. Juli 2013 in Deutschland, in Leipzig, statt.

Im Oktober 2012 gibt es die Euroskills 2012 in Spa-Francorchamps in Belgien.

V.l.: Bronzemedaillengewinner im Wett-

bewerb der Zimmerer, Philipp Stich, mit

dem Teamchef der Zimmerer, Roland Ber-

nardi, und dem Vorsitzenden von Holzbau

Deutschland Bund Deutscher Zimmermei-

ster im ZDB, Ullrich Huth.

Silbermedaillengewinner im Wettbewerb

der Fliesenleger, Johannes Fleischmann

(l.) mit Hans-Josef Aretz, Vorsitzender des

Fachverbandes Fliesen und Naturstein

im ZDB.

Auch das Publikum, immerhin 200.000 Besucher in 4 Tagen, hatte seinen Spass bei den

zahlreichen Mitmachaktionen.

Die Filme zu den WorldSkills gibt es auf unserem Baukanal bei Youtube!www.youtube.com/baukanal

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Was bringt das EU-Vertragsrecht?Verordnungsvorschlag für ein optionales europäisches Vertragsrecht geplant

Mit voller Kraft forciert die Europäische Kommission ein „fakultatives Vertragsrechts-instrument“, welches nach der Konsultation im Juli 2010 nun-mehr in einem Verordnungsvor-schlag geregelt werden soll, den die Kommission Mitte Oktober 2011 vorlegen will. Hiernach soll das europäische Vertragsrecht neben die bestehenden Rechts-ordnungen der 27 Mitglied-staaten treten und quasi als 28. Rechtsordnung freiwillig von den Vertragsparteien angewen-det werden dürfen.

Begründet wird das Erfordernis eines europäischen Vertrags-rechts mit der Stärkung des Eu-ropäischen Binnenmarktes: „Das Vertragsrecht ist das Fundament

des europäischen Binnenmarkts. Unternehmen – vor allem klei-nere und mittlere Unternehmen – werden bei ihren Verkäufen ins EU-Ausland jedoch durch das unterschiedliche Vertrags-recht der 27 EU-Mitgliedstaaten behindert. Dies ist weitgehend auf rechtliche Barrieren und Unsicherheiten bezüglich des anzuwendenden Rechts zu-rückzuführen. [...] Ziel ist mehr Rechtssicherheit für Unterneh-men und eine einfachere Rege-lung für Verbraucher.“

Auch wenn die von der Kom-mission genannten Ziele und Gründe für das Erfordernis eines europäischen Vertragsrechts grundsätzlich nachvollziehbar und zutreffend sind, so stellt

sich doch die Frage, ob dies mit dem avisierten Verordnungsvor-schlag erreicht werden kann.

Von vielen Seiten wird die (be-rechtigte) Kritik laut, dass der Mehrwert einer solchen 28. Rechtsordnung bislang nicht er-kennbar ist. Notwendig wäre die breite Akzeptanz eines solchen Instruments. Nur dann kommt es zur praktischen Anwendung des neuen Vertragsrechts unter den europäischen Unternehmen und Verbrauchern. Ein fakul-tatives Vertragsrecht, welches von den Betroffenen nicht verstanden und daher nicht an-gewendet wird, kann die beab-sichtigten Ziele der Stärkung des Europäischen Binnenmarktes nicht erreichen. (bs)

Engagiert in Europa Die Bedeutung Brüssels für die Arbeit des ZDB

Aus der Verbandsarbeit ist Brüs-sel mittlerweile nicht mehr weg-zudenken. Etwa drei Viertel aller deutschen Gesetze werden hier geprägt und Entscheidungen, die einmal in Brüssel getroffen wurden, haben in vielen Fällen erhebliche Auswirkungen auf das nationale Recht. Die Mit-gliedstaaten haben beispiels-weise den Inhalt europäischer Richtlinien ordnungsgemäß in deutsches Recht umzusetzen. Hierbei müssen sie sich jedoch innerhalb der Grenzen der Richt-linie bewegen.

Beispiel: Nach dem derzeitigen Entwurf der ICT-Richtlinie wird das Baugewerbe von dem An-wendungsbereich der Richtlinie miterfasst. Würde die Richtlinie in ihrer jetzigen Fassung verb-schiedet werden, so könnte Deutschland bei Umsetzung der Richtlinie in nationales Recht

das Baugewerbe nicht mehr aus dem Anwendungsbereich aus-schließen.

Aufgrund dieser Bedeutung ist mittlerweile eine Vielzahl von Verbänden in Brüssel vertreten. Diese haben insbesondere das Ziel, frühzeitig Informationen über anstehende Gesetzge-bungsvorhaben auf europä-ischer Ebene zu erlangen und mit diesem Wissen möglichst zeitnah Einfluss auf angedachte Maßnahmen der europäischen Institutionen zu nehmen. Um diese Informationen zu erhalten, ist eine Vertretung vor Ort uner-lässlich, da nur auf diese Weise der Kontakt zu Abgeordneten bzw. sachkundigen Ansprech-partnern in den europäischen Institutionen gepflegt werden kann.

Auch der ZDB ist in Brüssel gut aufgestellt. Auf europäischer Ebene tritt er nicht nur alleine von Berlin aus direkt gegenüber europäischen Institutionen auf, sondern bringt seine Interessen vor Ort auch über andere Ver-bände in die Diskussionen mit ein. Von besonderer Bedeutung ist hier insbesondere sowohl die Zusammenarbeit des ZDB mit der BDA, die die baugewerb-lichen Interessen über BUSI-NESSEUROPE – einem euro-päischen Sozialpartner mit besonderen Anhörungsrechten im Gesetzgebungsverfahren - einbringt als auch die Mit-gliedschaft bei der FIEC - dem Verband der Europäischen Bau-wirtschaft. Daneben werden die Interessen des Baugewerbes seit dem 1. Juli 2011 von Herrn Krögel wahrgenommen, der den ZDB direkt vor Ort vertritt. (ka)

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Bauwirtschaft setzt Erfolgsgeschichte fortInitiative Kreislaufwirtschaft Bau übergibt Monitoring-Berichte

„Es ist ein großer Erfolg der deutschen Bauwirtschaft, dass schon heute die ehrgeizigen eu-ropäischen Verwertungsziele ab 2020 weit übertroffen werden. Die Bauwirtschaft setzt damit das Anliegen einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft in hervor-ragender Weise um. Sie leistet sowohl einen bedeutenden Beitrag zur Ressourcenschonung als auch zur effizienteren Res-sourcennutzung“, sagte Rainer Bomba, Staatssekretär im Bun-desministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, bei der Entgegennahme der neuen Mo-nitoring-Berichte „Mineralische Bauabfälle“ in Berlin.

„Nur noch ein Zehntel des an-fallenden Bodenaushubs und des Bauschutts landet heute auf Deponien, während 90 % dieser Bauabfälle umweltver-träglich verwertet werden. Dadurch werden nicht nur Deponien entlastet, sondern vor allem auch Primärrohstoffe geschont“, erläuterte der Haupt-geschäftsführer des Bundes-verbandes Baustoffe – Steine und Erden, Michael Basten. „Der Monitoring-Bericht der Initiative Kreislaufwirtschaft Bau (KWB) bringt für das Jahr 2008 den beeindruckenden Nachweis, dass die Bauwirtschaft nahezu vollständig geschlossene Stoff-kreisläufe für die 192 Millionen Tonnen angefallenen minera-lischen Bauabfälle sichergestellt hat“, ergänzte Michael Knipper, Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie.

Von der geplanten Mantelver-ordnung, mit der die Verwer-tung mineralischer Abfälle in technischen Bauwerken und in bodenähnlichen Anwendungen geregelt werden soll, erwarten die Verbände ein eindeutiges Bekenntnis zum Recycling und zur stofflichen Verwertung. Nach aktuellen Schätzungen

der Wirtschaft sei allerdings zu befürchten, dass bei Umsetzung der vorgesehenen Regelungen die Verwertungsquote auf un-ter 70 % absinken würde. Die Beseitigung von mineralischen Bauabfällen und Bodenmateri-alien auf Deponien würde dann auf bis zu 65 Millionen Tonnen steigen. Die europäischen Vor-gaben aus der Abfallrahmen-richtlinie zum Recycling und zur

Verwertung von mineralischen Bauabfällen könnten somit nicht erreicht werden, meinte Peter Kurth, Geschäftsführender Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Rohstoffwirtschaft (BDE). „Würde der aktuelle Ent-wurf der Mantelverordnung um-gesetzt, könnten jährlich viele Millionen Tonnen Bauschutt und Bodenaushub, je nach endgül-tiger Fassung der Mantelver-ordnung, nicht mehr verwertet werden, sondern müssten auf die Deponie“, erläuterte Hans-Peter Braus, Hauptgeschäfts-

führer der Bundesvereinigung Recycling-Baustoffe (BRB). „Ei-nen wesentlichen Baustein der Kreislaufwirtschaft Bau stellt die Verwendung von rezyklierten Gesteinskörnungen im Straßen- und Tiefbau dar", resümierte Harald Schroër, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des Zen-tralverbandes des Deutschen Baugewerbes. „In den kom-menden Jahren wird im Sinne

des ‚urban mining’ auch die mineralische Baustubstanz beim Ersatzneubau recycelt werden." Wolfgang Türlings, Vorstands-vorsitzender der Bundesgütege-meinschaft Recycling-Baustoffe (BGRB): „Schön wäre es, wenn an die Baustoff-Recycling-Branche nicht nur permanent Forderungen gerichtet würden, sondern das Baustoff-Recycling auch gefördert würde. Die Rahmenbedingungen für das Baustoff-Recycling müssen si-cherstellen, dass gütegesicherte Recycling-Baustoffe auch in der Praxis eingesetzt werden.“

Staatssekretär Rainer Bomba (Bildmitte) nahm den Monitoring-Bericht für das Bundes-

bauministerium entgegen.

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E-Bilanz: Endgültiges Anwendungsschreiben der Finanzverwaltung veröffentlichtBilanzierende Unternehmen müssen nach § 5 b Einkommen-steuergesetz den Inhalt der Bilanz sowie der Gewinn- und Verlustrechnung zukünftig elek-tronisch an das Finanzamt über-mitteln, sog. E-Bilanz. Nun hat das Bundesfinanzministerium (BMF) das endgültige Anwen-dungsschreiben dazu veröffent-licht.

Die E-Bilanz bedeutet für bilan-zierende Unternehmen aufwen-dige und weitreichende Vorbe-

reitungen und Umstellungen sowohl im Rechnungswesen wie auch im IT-Bereich. Das bedarf Zeit.

Ursprünglich war aber vorge-sehen, dass die Unternehmen bereits den Jahresabschluss für das Wirtschaftsjahr 2011 elek-tronisch an die Finanzbehörden übersenden sollten (bei Kalen-derjahr gleichem Wirtschafts-jahr). Das war beim ZDB und anderen Verbänden auf heftige Kritik gestoßen, wie auch der übrige Inhalt des ersten Ent-wurfs eines Anwendungsschrei-bens des BMF. Deshalb trat das Ministerium zunächst auf die Bremse und führte im 1. Halb-jahr 2011 erst einmal eine Pilot-phase zur Erprobung der E-Bi-

lanz durch. Aufgrund der daraus gewonnenen Erkenntnisse und der Ergebnisse einer weiteren Verbandsanhörung veröffent-lichte das BMF am 28.09.2011 sein endgültiges Anwendungs-schreiben zur E-Bilanz.

Die wichtigste Information betrifft den Zeitpunkt der ver-pflichtenden AnwendungGrundsätzlich muss die elektro-nische Übermittlung des Jahres-abschlusses erstmalig für das Wirtschaftsjahr 2012 erfolgen (bei Kalenderjahr gleichem Wirt-schaftsjahr). Es gibt jedoch eine wichtige Nichtbeanstandungs-regelung. Danach wird es für das Wirtschaftsjahr 2012 (bei Kalen-derjahr gleichem Wirtschafts-jahr) von der Finanzverwaltung nicht beanstandet, wenn die Bilanz und Gewinn- und Ver-lustrechnung noch nicht nach dem amtlich vorgeschriebenen Datensatz durch Datenfernüber-tragung übermittelt werden. Die Übermittlung in Papierform wie bisher ist für die Bilanz 2012 also ausreichend. Verpflich-tend muss die elektronische Übermittlung erstmalig für das Wirtschaftsjahr 2013 erfolgen (bei Kalenderjahr gleichem Wirt-schaftsjahr).

Mussfelder wurden reduziertIn der Taxonomie, dem Daten-schema für die Jahresabschluss-daten der E-Bilanz, gibt es als "Mussfeld" gekennzeichnete Po-sitionen, die zwingend zu befül-len sind. Aufgrund der Kritik der Verbände wurden diese deutlich reduziert. Ansonsten hätte ein kleineres Bauunternehmen die gleiche Anzahl an Positionen ausfüllen müssen wie ein DAX- Unternehmen.

Einführung von Auffangpositionen Die Einführung der E-Bilanz soll zu keinem Eingriff in das Buchungsverhalten, insbeson-

dere von kleinen und mittleren Unternehmen, führen. Deshalb forderten die Verbände, dass ei-ne Anpassung der Buchhaltung nicht erforderlich sein soll. Da-raufhin wurden schließlich die Auffangpositionen eingeführt. Auffangpositionen können im-mer dann genutzt werden, wenn ein entsprechendes Konto in der ordnungsgemäßen Finanzbuch-haltung nicht vorhanden ist.Ein Steuerpflichtiger, der ein 'Mussfeld' für einen bestimm-ten Sachverhalt nicht mit Wer-ten füllen kann, weil die Position nicht in seiner ordnungsmä-ßigen individuellen Buchfüh-rung geführt wird oder aus ihr nicht ableitbar ist, kann eine Auffangposition nutzen: Er hat die entsprechende Position ohne Wert (technisch: NIL-Wert = Not In List) zu übermitteln. Leider ist im BMF-Schreiben nicht prä-zisiert, was unter "ableitbar" zu verstehen ist.

Es ist erfreulich, dass erreicht werden konnte, dass die Bilanz 2012 noch in Papierform abge-geben werden kann und Erleich-terungen für kleine und mitt-lere Unternehmen geschaffen wurden. Auf die Unternehmen kommen nun administrative Umstellungen und die Schulung der Mitarbeiter zu.(ros)

E-Bilanz

Verpflichtend ab 2013

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Grunderwerbsteuer belastet Bauherren über GebührNebenkosten beim Kauf von Immobilien mit durchschnittlich 13 % deutlich zu hoch

Im Vergleich zu den europäischen Nachbarländern ist die Immobilien-Eigentumsquote in Deutsch-land immer noch äußerst gering. „Dabei würde die Mehrzahl der jungen Familien mit Nachwuchs ger-ne ein Haus bauen, auch viele Singles betrachten einen Immobilienerwerb als beste Altersvorsorge. Der Staat ist an dieser schlechten Bilanz nicht un-schuldig.“ So die Feststellung von Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbandes des Deutschen Baugewerbes.

Vor der Föderalismusreform 2006 gab es in Deutschland einen einheitlichen Grunderwerb-steuersatz von 3,5 %. Seither dürfen die Bundes-länder den Steuersatz selbst festlegen. Berlin machte 2007 mit einer Anhebung auf 4,5 % den Anfang, die überwiegende Mehrzahl der Länder folgte diesem Beispiel und erhöhte die Steuer, häu-fig stufenweise ansteigend bis auf 5 %. Bis auf Ba-yern, Hessen, Sachsen und Mecklenburg-Vorpom-mern ist in allen Bundesländern eine Anhebung erfolgt oder geplant.

Wie die Grunderwerbsteuersätze so sind auch die Maklerkosten in den Bundesländern unterschied-lich hoch. Die Notar- und Grundbuchkosten sind bundeseinheitlich und betragen ca. 1,7 % des Kauf-preises.

In Berlin ist jetzt eine weitere Erhöhung der Grund-erwerbsteuer in der Diskussion. Dies trifft Bauwil-lige umso härter, da in Berlin (wie auch in Bran-denburg) bereits die Maklergebühr regelmäßig mit 7,14 % zu Buche schlägt. Kommen Notar- und Grundbuchkosten mit durchschnittlich 1,7 % so-wie die Grunderwerbsteuer mit 5 % dazu, müsste ein Käufer fast 13,5 % an Nebenkosten aufbringen!

Ein Beispiel: Eine junge Familie bezahlt für ein Einfamilienhaus einen Kaufpreis von 325.000 Euro (75.000 Euro für das 500 qm große Grundstück und 250.000 Euro für die Baukosten). Es ergeben sich zusätzliche Kosten für Notar- und Grundbuch (5.525 Euro) und für die durchschnittlich 6 %ige Maklerprovision (19.500 Euro), die Nebenkosten summieren sich auf 25.025 Euro. Jetzt verlangt die öffentliche Hand obendrauf Grunderwerbsteuer in Höhe von 16.250 Euro (bei einem Satz von 5 %). Damit belaufen sich die gesamten Nebenkosten auf 41.275 Euro, das sind 12,7 % des ursprüng-lichen Kaufpreises. Damit muss die Familie also insgesamt 366.275 Euro aufwenden.

Dass es auch anders geht beweist ein Blick auf un-sere Nachbarn. Um den stagnierenden Wohnungs-markt anzukurbeln senkten die Niederlande die

Grunderwerbsteuer für Wohnimmobilien drastisch von 6 % auf 2 %. Insider erwarten einen signifi-kanten Anstieg der Immobilienkäufe. „Deutschland könnte sich daran ein Beispiel nehmen. Statt durch ständige Erhöhungen der Grunderwerbsteuer Bau-willige abzuschrecken, sollte die öffentliche Hand Familien den Bau eines Eigenheims erleichtern und zugleich einen Beitrag zur Altersvorsorge ermögli-chen.“ So die Forderung von ZDB-Hauptgeschäfts-führer Pakleppa.

Qualitätsstandards gehobenEntsorgungsfachbetrieb zertifiziert

Eine Premiere konnte jetzt die Zertifizierung Bau e.V. feiern: Anlässlich des 2. Deutschen Bauwirtschaftstages in Berlin erhielt erstmals ein klassisches Straßen- und Tiefbauun-ternehmen die Zertifizierung als „Entsorgungsfachbetrieb - verwerten“. Damit wird dem Unternehmen Stutz GmbH Tief- und Straßenbau aus dem hessischen Kirchheim offiziell bestätigt, dass Verfüllungen an Bauwerken mit dem Einbau von Recyclingmaterial im Straßenbau bei wechselnden Bau-stellen unter allen abfallrechtlichen Vorgaben vorgenommen werden können.

Ein Schritt in die richtige Richtung, davon ist jedenfalls Ger-hard Winkler von der Zertifizierung Bau e.V. überzeugt: „Mit Etablierung dieses Fachzertifikates werden die Qualitätsstan-dards im Bereich der Entsorgung und Überwachung eindeu-tig angehoben, wir erhöhen die Effizienz der Überwachung und ebenso wird die Zuverlässigkeit von Entsorgungsunter-nehmen überwacht.“

Anlässlich des 2. Deutschen Bauwirtschaftstages in Berlin übergab der Ge-

schäftsführer der Zertifizierung Bau e.V. Gerhard Winkler mit Mitarbeiterin No-

ra Dahle die Zertifizierungsurkunde an Hans-Georg Stutz, Geschäftsführer des

Unternehmens Stutz GmbH Tief- und Straßenbau (von links).

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Französischer Bauverband FFB zu Gast in Berlin

Zimmererinnung Neumarkt

Auf Berlinbesuch war die Zimmererinnung Neumarkt. Dazu gehörte auch ein Besuch im

ZDB-Verbandshaus und in der Geschäftsstelle von Holzbau Deutschland. Eine kurze Infor-

mation über die Verbandsarbeit gaben für den ZDB die Leiterin der Abteilung Presse- und

Öffentlichkeitsarbeit, Dr. Ilona K. Klein, über Holzbau Deutschland berichtete Johannes

Niedermeyer. Weitere Besuchergruppen sind uns immer willkommen!

Am 9. November 2011 empfing der ZDB eine Delegation des französischen Bauverbandes Fédération Française du Bâti-ment (FFB) in Berlin. Im Vorfeld der im nächsten Frühjahr in Frankreich anstehenden Präsi-dentschaftswahl tauschten sich die beiden Spitzenverbände über aktuelle politische Themen aus. Hierbei ging es unter anderem um einen reduzierten Umsatz-steuersatz für Bauleistungen, Fördermöglichkeiten für die energetische Sanierung von Gebäuden, die Teilnahme von Unternehmen aus Drittstaaten an öffentlichen Bauaufträgen in-nerhalb der Europäischen Union sowie die ICT-Richtlinie.

Die Delegation des FFB (v. l.) Jean-Luc Mermillion, Bernard Coloos, Myriam Diallo und

Bertrand Sablier, im Gespräch mit den ZDB-Vertretern Felix Pakleppa, Philipp Mesenburg,

Katrin Kandaouroff und Barbara Rosset.

BZB erfüllt als erstes Bau-Ausbildungszentrum Qualitätskriterien der SOKA-BAUIm BZB Krefeld fand vor Kurzem die Pilotprüfung durch SOKA-BAU und DEKRA zur Sicher-stellung der Qualitätsanfor-derungen an überbetriebliche Ausbildungsstätten statt. Zwei Tage lang wurden beispielsweise die Anforderungen an Hallen-ausstattungen und Ausbilder-qualifikationen anhand eines umfangreichen Kriterienkata-loges der Tarifvertragsparteien der Deutschen Bauwirtschaft von den Auditoren eingehend geprüft. Das BZB Krefeld hat das Audit mit Bravour bestanden und ist somit das erste Bau-Aus-bildungszentrum bundesweit mit zertifizierter Qualität in Aus-bildung, Personal, Werkstätten und Internat. Die Prüfung der BZB Düsseldorf und Wesel steht kurzfristig an.

SOKA-BAU (Urlaubs- und Lohn-ausgleichskasse der Bauwirt-schaft) organisiert und steuert die Qualitätsprüfung überbe-trieblicher Ausbildungsstätten. Ziel ist es, bundesweit einheit-

liche Mindeststandards in der überbetrieblichen Ausbildung sicher-zustellen. Erstmals sind hierfür nun auch verbindliche, bundesweit einheitliche Mindeststandards im Tarifvertrag festgelegt worden, deren Einhaltung nun regelmäßig geprüft wird.

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ZDB Service

RahmenabkommenNeufahrzeuge zu Großabnehmer-KonditionenDer ZDB hat einen Rahmenvertrag mit CarFleet24 abgeschlossen, der den Mitgliedsverbänden und deren Mitarbeitern sowie den Verbands-mitgliedern, deren Familienangehörigen und Mitarbeitern bei Kauf, Leasing oder Finanzierung eines Neufahrzeuges attraktive Rabatte sichert: CarFleet24 vermittelt deutsche Neuwagen der gefragtesten Automarken direkt vom deutschen Vertragshändler zu Großabnehmer-Konditionen. Auf der Homepage www.carfleet24.de sind die Konditionen der angebotenen Neufahrzeuge auf-gelistet. Es werden PKW und Nutzfahrzeuge von 36 Herstellern wie Audi, BMW, Fiat, Ford, Honda, Mercedes, Mini, Opel, Porsche, Toyota, Volvo oder VW angeboten. Log-In-Daten und weitere Informa-tionen erhalten Sie über Ihren Landesverband und die ZDB-Infoline.

Winterbau-MerkblattDas ZDB-Winterbau-Merkblatt 2011/2012 ist erschienen. Sie erhalten es über die Landes- und Fachverbände des ZDB.

UNICEF-Aktion"Spenden statt schenken"Der ZDB unterstützt die UNICEF-Aktion "Spenden statt schenken". Unsere Mitgliedsverbände, In-nungen und Mitgliedsbetriebe können sich dieser Aktion ebenfalls anzuschließen. Die Spenden hel-fen UNICEF, Kindern in Afrika eine gute Schulbil-dung zu sichern. Unternehmen, die sich an der Ak-tion beteiligen, erhalten - je nach Höhe der Spende - Einlegeblätter für Grußkarten, Aufkleber oder können einen Webbanner auf der eigenen Website schalten. https://www.unicef.de/spenden-helfen/unternehmen-helfen/wie-helfen/spendenstatt-schenken/ (Stichwort: ZDB)

NachwuchswerbungFilme zu WorldSkills 2011 jetzt online!Die WorldSkills 2011 war für unser Team über-aus erfolgreich: Das können Sie jetzt auch in fünf kurzen Filmen sehen. Diese finden Sie zunächst im Baukanal auf Youtube (www.youtube.com/bauka-nal). Wir haben die Videos auch im Intranet unter Nachwuchswerbung zum Download eingestellt. Sie können diese gerne für Ihre Werbezwecke nut-zen. Die Rechte liegen vollständig bei uns. Seit dem letzten Obermeistertag gibt es auch unser Kam-pagnenvideo ("Werde Profi am Bau"), ebenfalls auf Youtube wie auch im Intranet. Ergänzend zu die-sem Kampagnenvideo gibt es sog. Abbinder, die Sie an eigene Videos anhängen können. Damit können Sie ganz leicht auf die Nachwuchswerbekampagne Bezug nehmen. Die Abbinder finden Sie nur im

ZDB Technikpolitik

Neues ZDB-PräsidiumsmitgliedWolfgang Paul Vizepräsident TechnikDie Mitgliederversammlung des ZDB hat am 29. September 2011 einstimmig beschlossen, das Amt eines Vizepräsidenten Technik/Unternehmens-entwicklung zu schaffen. Damit will der Verband, der ohnehin in technischen Fragen gut aufgestellt ist, die ihm angeschlossenen Unternehmen in technischer Hinsicht weiter stärken. Die nötige Änderung der ZDB-Satzung wurde einstimmig beschlossen. Daraufhin wurde der Vorsitzende des Fachbereichs Verkehrsinfrastruktur, Wolfgang Paul, einstimmig zum neuen Vizepräsidenten des Zentralverbandes des Deutschen Baugewerbes gewählt. Paul ist damit neben Walter Derwald und Frank Dupré der dritte Vizepräsident des Spitzen-verbandes des Deutschen Baugewerbes, der rund 35.000 mittelständische, Inhaber geführte Bauun-ternehmen in ganz Deutschland vertritt.

ZDB-Ausschuss Umwelt Technik UnternehmensentwicklungWolfgang Paul neuer Vorsitzender

Der Ausschuss Umwelt, Technik und Unternehmensentwicklung

im ZDB hat am 7.11.2011 den ZDB-Vizepräsidenten Technik,

Dipl.-Ing. Wolfgang Paul (l.), zum neuen Vorsitzenden gewählt.

Paul würdigte die Leistungen seines Vorgängers, des ZDB-

Vizepräsidenten, Dipl.-Kfm. Frank Dupré (r.), der nach 23-jähriger

Tätigkeit als Ausschussvorsitzender nicht mehr für dieses Amt

kandidiert hatte. Paul sieht die Funktion des Ausschusses als Stra-

tegieausschuss für die Technikpolitik, insbesondere im Bereich der

Baunormung. "Die Technischen Regelwerke müssen sich zukünf-

tig wieder stärker an den Bedürfnissen der Baupraxis orientieren.

Insbesondere müssen Baunormen die allgemein anerkannten

Regeln der Technik und nicht den neuesten Stand der Wissen-

schaft widerspiegeln", so Paul. Weitere Schwerpunktaufgabe des

Ausschusses ist die Umweltpolitik. Es bestehen Tendenzen zu einer

unausgewogenen Gesetz- und Verordnungsgebung. Als Beispiel

nannte Paul die so genannte Mantelverordnung, die in der derzei-

tigen Entwurfsfassung zum Einem zu erheblichen Mehrkosten für

die Bauwirtschaft führen und zum Anderen entgegen ihrer Inten-

tion wichtige Umweltschutzziele wie die 'Kreislaufwirtschaft Bau'

erheblich beeinträchtigen würde. (mh)

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24. - 25. NovemberFachtagung Städtebau und Energie 2011Die am 24.-25. November 2011 in Berlin stattfindende Tagung bietet einen aktuellen Überblick über Rahmenbedingungen, neue Anforderungen und Aufgaben für den Klimaschutz in Städten und Gemeinden. Die Erkennt-nisse aus neuen Forschungsini-tiativen wie "EnEff:Stadt" oder "EnEff:Wärme" sowie aus Mo-dellvorhaben zur energetischen Stadterneuerung und innova-tiven Gebäudesanierung sollen in die kommunale Planungspra-xis einfließen. Veranstalter ist das Institut für Städtebau Berlin in Zusammenarbeit mit dem Projektträger Jülich (PtJ), BINE Informationsdienst und dem Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) im BBR. www.staedtebau-berlin.de Fortbildungskurs 53/11.

7. - 9. DezemberInternationales Holzbau-Forum 2011Das IHF 2011 bietet Holzbau-ern, Planern, Ingenieuren und Architekten die Gelegenheit, über Erfahrungen, Arbeiten und Zielen mit Holztragwerken bzw. Holzkonstruktionen zu berich-ten, sich auszutauschen und zu informieren. Tagungsort ist wie-der Garmisch-Partenkirchen.www.forum-holzbau.com

10. - 14. Januar DEUBAUVom 10.-14. Januar 2012 öffnet die Fachmesse DEUBAU in Essen ihre Pforten. Als Jahres-Auftakt-veranstaltung für die Baubran-che ist die internationale Messe eine wichtige Plattform für sämtliche Gewerke des Hoch- und Ausbaus. Rund 600 Ausstel-ler werden mit ihren Produkten und Neuentwicklungen auf der Messe vertreten sein. Besondere Aufmerksamkeit erhalten das nachhaltige Bauen, der Ausbau, die Renovierung und Moderni-sierung im Bestand sowie das

Thema Energie. Das umfang-reiche Rahmenprogramm der Messe beinhaltet Konferenzen, Foren, Diskussionen und Preis-verleihungen.www.messe-essen.de 1. - 2. FebruarDeutscher HolzbautagDer Deutsche Holzbautag 2012 mit den Schwerpunktthemen "Holzschutznorm und Energieef-fizienz - Umsetzung in der Pra-xis" findet im Rahmen der Messe DACH+HOLZ International 2012 am 1. und 2. Februar 2012 in Stuttgart statt. Das ausführliche Programm zum Deutschen Holz-bautag und die Möglichkeiten zur Anmeldung finden Sie unter: www.deutscher-holzbautag.de 2. - 3. März 2012Jungunternehmer-Tagung des ZDBIm März findet die Tagung der ZDB-Jungunternehmer bis 45 Jahre in Potsdam statt. Bitte merken Sie sich den Termin vor. Interssenten wenden sich an die Geschäftsstelle der Vereinigung Junger Bauunternehmer in ZDB, [email protected].

Messen10. - 14. Januar 2012DEUBAUEssenwww.messe-essen.de

31. Januar - 3. Februar Dach+Holz InternationalNeue Messe Stuttgartwww.dach-holz.de

21. - 25. Februarbautec Fachmesse für Bauen und Ge-bäudetechnik, Berlinwww.messe-berlin.de

16. - 21. April Intermat Fachmesse für Baumaschinen und Bautechnik, Pariswww.intermat.fr

TermineIntranet. Dort ist auch die auf dem Obermeistertag verteilte Broschüre zu den einzelnen Bausteinen der Nachwuchswer-bung eingestellt. So können Sie sich rasch einen Überblick über vorhandene und noch geplante Mittel machen.

bauberufe.netMit Filmen und SpielAuf unserer Webseite baube-rufe.net finden Sie sämtliche aktuellen Videos. Wir haben die Seite mittlerweile um ein Spiel ergänzt, das sich großer Beliebt-heit erfreut. Die Wigdets, die dort zur Verfügung stehen, sind inzwischen animiert und dienen der einfachen Verlinkung auf unsere Seite. Auch diese können Sie gerne in Ihren Internetseiten einbauen.

Facebook-AnzeigenIm Intranet finden Sie vier Mo-tive von Facebook-Anzeigen, die wir ca. vier Wochen lang auf Fa-cebook geschaltet hatten. Wei-tere Anzeigen werden folgen.

Wettbewerb 2012Erfolgsfaktor FamilieDas Bundesfamilienministerium sucht die familienfreundlichsten Unternehmen Deutschlands. Der Wettbewerb zeichnet Unternehmen aus, die ihre Be-schäftigten vorbildlich bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf unterstützen. Eine Jury aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik unter der Leitung von Bundesfamilienministerin Dr. Kristina Schröder prämiert die familienfreundlichsten Un-ternehmen in drei Größenkate-gorien. Sonderpreise gibt es für die Bereiche "Familienbewusste Arbeitszeiten" und "Beruf und Pflege". Das zukunftsweisendste Konzept bekommt zudem einen Innovationspreis verliehen. Fir-men, die ihre Beschäftigten bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf unterstützen, können sich bis zum 9. Dezember be-werben. Unternehmen mit Sitz in Deutschland können sich auf www.erfolgsfaktor-familie.de direkt online bewerben.

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Geleistete Arbeitsstunden nach Bauart, in Millionen Aug. Jan. - Aug. Aug. Jan. - Aug.

Wohnungsbau 31,2 226,7 4,5 8,8Wirtschaftsbau 25,4 181,6 4,3 8,6Öffentlicher Bau insgesamt 23,7 161,0 0,8 5,0 Hochbau 5,1 36,6 -10,9 -4,3 Straßenbau 10,4 67,5 5,9 9,6 Sonstiger Tiefbau 8,2 56,9 3,0 6,4Insgesamt 80,3 569,3 3,3 7,6 davon Betriebe mit 20 und mehr Beschäftigten 44,1 310,4 7,1 11,3

2011 Veränderung 2011/2010 in %

Baugewerblicher Umsatznach Bauart, in Millionen Euro Aug. Jan. - Aug. Aug. Jan. - Aug.

Wohnungsbau 2.752,7 18.250,5 13,7 16,2Wirtschaftsbau 3.067,0 19.932,1 10,1 13,4Öffentlicher Bau insgesamt 2.629,8 16.182,8 1,1 5,7 Hochbau 565,8 3.904,5 -5,6 -1,1 Straßenbau 1.237,1 6.934,3 5,1 9,0 Sonstiger Tiefbau 826,9 5.344,0 0,2 7,0Insgesamt 8.449,4 54.365,3 8,2 11,9 davon Betriebe mit 20 und mehr Beschäftigten 5.599,1 35.677,6 10,0 13,7

2011 Veränderung 2011/2010 in %

Auftragseingangnach Bauart, in Millionen EuroBetriebe mit 20 und mehr Beschäftigten

Aug. Jan. - Aug. Aug. Jan. - Aug.

Wohnungsbau 832,8 6.324,1 16,5 23,7Wirtschaftsbau 2.031,7 15.201,1 12,4 12,5Öffentlicher Bau insgesamt 1.696,8 13.110,3 -2,9 -4,0 Hochbau 288,4 2.517,2 -14,2 -9,1 Straßenbau 894,3 6.242,6 0,0 -1,0 Sonstiger Tiefbau 514,1 4.350,5 -0,8 -5,1Insgesamt 4.561,4 34.635,5 6,8 7,3 real 3,7 4,4

2011 Veränderung 2011/2010 in %

Beschäftigte (in Tausend) Aug. Jan. - Aug. Aug. Jan. - Aug.

Insgesamt 733,6 710,6 -0,4 0,1

davon Betriebe mit 20 und mehr Beschäftigten 395,9 383,4 3,4 3,1

2011 Veränderung 2011/2010 in %

Aktuelle Daten für das BauhauptgewerbeStand November 2011

Die Daten je Bundesland können unsere Mitgliedsunternehmen der ZDB-Infoline

entnehmen (Wirtschaft/Bauwirtschaft und Konjunktur/Baumarkt).

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Termine16. November Landesfachgruppenleitersit-

zung Bundesfachgruppe Estrich und Belag im ZDB

Berlin

18. November Herbsttagung Bundesfachgrup-pe Brunnenbau, Spezialtiefbau und Geotechnik

Berlin

30. November Herbsttagung Straßen- und Tiefbaugewerbe im ZDB

Berlin

30. Nov. - 1. Dez. Ausschuss für Wirtschafts- und Rechtspolitik und Gesprächs-kreis mittelständische Bauun-ternehmen

Berlin

1. Dezember Arbeitskreis Geprüfter Gebäu-deenergieberater

Köln

201210. - 12. Januar 2. Tiefbaukongress Essen

22. Februar Europäischer BauCongress Berlin

1. - 2. März 3. Deutsche Pflastertage Fulda

2. - 3. März Tagung der Vereinigung Junger Bauunternehmer im ZDB

Potsdam

15. März Mitgliederversammlung Bun-desvereinigung Bauwirtschaft

München

23. - 24. März Deutsche Brunnenbauertage Butzbach

GeburtstageRechtsanwalt Christian Holstein, Träger des Ehrenrings des Deut-schen Baugewerbes, beging am 19. Oktober seinen 75. Geburts-tag.

Seinen 65. Geburtstag feierte Ass. jur. Hans Espel, Hauptge-schäftsführer des Baugewerbe-Verband Niedersachsen, am 20. Oktober.

Am 3. November vollendete Baumeister Dipl.-Ing. Dieter Horchler, Träger des Ehrenrings des Deutschen Baugewerbes, sein 75. Lebensjahr.

Dipl.-Ing. Wolfgang Schweida, Vorsitzender der Bundesfach-gruppe Feuerungs- Schornstein- und Industrieofenbau, hat am 8. Dezember seinen 60. Geburts-tag.

Der Träger des Ehrenrings des Deutschen Baugewerbes Dr. Karl-Heinz Kleine begeht am 22. Dezember seinen 90. Geburts-tag.

Seinen 70. Geburtstag hat am 22. Dezember der Präsident des Verbandes Bauwirtschaft Baden-Württemberg, Dr.-Ing. Dieter Meyer-Keller.

Seinen 70. Geburtstag kann Dipl.-Ing. Hans-Ulrich Greimel, Träger des Ehrenrings des Deut-schen Baugewerbes, am 25. De-zember feiern.

Zentralverband des

Deutschen Baugewerbes,

Kronenstraße 55-58,

10117 Berlin-Mitte,

Telefon 030 20314-408,

Telefax 030 20314-420,

E-Mail [email protected]

ISSN 1865-0775

Impressum:

V.i.S.d.P.: Dr. Ilona K. Klein

Redaktion: Carin Hollube

Unter Mitarbeit von: Dunja Bergs, Mi-

chael Heide, Katrin Kandaouroff, Swantje

Küttner, Dr. Philipp Mesenburg, Barbara

Rosset.

Titelfoto: ZDB/Küttner

Fotos: Bundesverband Baustoffe, Bun-

desvereinigung Bauwirtschaft/Zensen,

cws-boco, Gabriele Fromm, Detlev Gott-

wald/SOKA-BAU, Swantje Küttner, Sven-

Eric Tornow, ZDB/Zensen, ZDB, Zert-Bau.