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L y d i a 1 / 2 0 1 0 3 GANZ persönlich Wenn Sie nur eine einzige Zeile sprechen könnten … Es war ein kühler Frühlingsmorgen. Traurig lief ich an einem rauschenden Fluss entlang und erzähl- te Gott von meinen Sorgen. Ich sehnte mich nach Antworten für mein aufgewühltes Herz. Das Pro- blem waren starke Schmerzen, die Folge einer Fehl- behandlung. Leise schien Gott zu meinem Herzen zu sprechen: „So wie du fühlen sich Tausende von Frauen, nur ist ihr Schmerz anderer Art. Würdest du sie ermutigen? Erzähle von meiner Liebe!“ Als ich schweigend weiterging, überraschte mich ein neuer Gedanke: ‚Frauenzeitschrift.‘ – „Eine Zeit- schrift? Aber ich weiß doch gar nicht, wie das geht und was alles dazugehört“, wehrte ich ab und zählte Gott alle meine „Wenn“ und „Aber“ auf. Mir fielen Frauen ein, die das „besser könnten“. Nach einer langen Pause sagte ich jedoch: „Wenn ich das wage, Gott, brauche ich deine Weisheit. Wirst du mich lehren und führen?“ 1986 erschien die erste Ausgabe der Zeitschrift LYDIA. Das war Gottes riesige Überraschung für mich! Seitdem ist es das größte Privileg meines Lebens – abgesehen davon, dass ich ihn lieben darf –, Geschichten seiner Liebe weiterzugeben. Genau dazu tragen auch Sie, liebe Leserinnen, bei! Denn der größte Teil der Artikel kommt aus unserem Leser- kreis. Außerdem verschenken Sie die Zeitschrift, um andere Frauen mit Gottes Liebe in Berührung zu bringen. Seine Liebe formt unsere Werte und bestä- tigt unsere von Gott gegebene Identität. Vielleicht fragen Sie sich gerade: Was ist der Sinn meines Lebens? Wo ist mein Platz in Gottes Geschichte? Ich glaube, er schenkt jedem, der bereit ist, von seiner Liebe zu erzählen, einen Moment auf der Bühne des Lebens. Es mögen einige Jahre sein, Jahrzehnte oder nur Minuten. Erinnern Sie sich an den Dieb am Kreuz? Er hatte nur eine Zeile zu sagen. Doch wie viele Menschen sind wohl heute im Him- mel wegen seiner Worte? Wenn Sie nur eine einzige Zeile sprechen könnten – was würden Sie sagen? Worte können so viel bewegen! Deshalb arbeite ich auch nach 24 Jahren immer noch genauso lei- denschaftlich an jeder neuen Ausgabe wie an der ersten – Zeile für Zeile. Und ich staune, wie LYDIA gewachsen ist. Die deutschsprachige Auflage liegt bei über 80 000, und im Schnitt wird jedes Heft von mindestens vier weiteren Personen gelesen. Reine Gnade. Darüber hinaus hat Gott LYDIA gebraucht, um die Entstehung von 14 anderen Frau- enzeitschriften in Ost- und Westeuropa anzuregen und viele zu unterstützen. Wiederum ein herzliches Dankeschön an alle LeserInnen, die diese Arbeit möglich gemacht haben! Damit auch in Zukunft Frauen durch LYDIA von Gottes Liebe erfahren, war es wichtig, die Verant- wortung mit einer langfristigen Perspektive sicher- zustellen. Seit Januar gehört LYDIA deshalb zum Verlag Gerth Medien. Dieses kompetente Netzwerk wird es ermöglichen, noch mehr Frauen zu errei- chen. Konzept und Inhalt der Zeitschrift bleiben gleich. Ich bin weiterhin die Herausgeberin und leite die Redaktion mit dem Herzenswunsch, Sie mit inspirierenden Geschichten und Artikeln auf Ihrer Lebensreise zu ermutigen. Der Erlös aus dem Verkauf kommt der LYDIA- Stiftung zugute. Die Stiftung publiziert die unga- rische und rumänische Ausgabe von LYDIA sowie christliche Frauenbücher in osteuropäischen Län- dern. Sie bleibt eigenständig unter meiner Leitung. Wer weiß, welche Momente auf der Bühne des Lebens noch auf uns warten! Sind Sie bereit? Mein Gebet für uns alle ist: „Gott, gib uns Weis- heit, mit Gnade und in Würde unsere Zeilen auf unserer Lebensbühne zu sprechen, damit deine wunderbare Geschichte weitergeht.“ Lassen Sie uns dabei helfen, den Himmel zu fül- len, indem wir unsere Rolle spielen, unsere Zeilen sprechen und seine Liebe weitergeben – auch durch das gedruckte Wort. Danke, dass Sie LYDIA lesen und so großzügig verschenken. Mit herzlichen Grüßen, Ihre Elisabeth Mittelstädt

Zeitschrift Lydia - 1/2010

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In der Zeitschrift LYDIA erwarten Sie bewegende Erfahrungsberichte, spannende Interviews, Infos über Trends, Tipps zu Alltagsfragen und vieles mehr. Menschen erzählen offen, wie sie Schwierigkeiten und Ängste überwinden, wie sie Gott begegnen und Erstaunliches erleben. Genießen Sie erfrischenden Rückenwind für die Herausforderungen des Lebens. Mit jeder Ausgabe bringt LYDIA Inspiration und Ermutigung direkt vor Ihre Haustür! Aus dem Inhalt dieser Ausgabe: - Raus aus dem Loch - Das Wichtigste geschieht in der Stille - Frei von Krebs - Geheimnisse der Motivation (so helfen Sie Ihrem Kind zum Erfolg) - Traumberuf Medien (Moderatorin Meggie Alisch)

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Page 1: Zeitschrift Lydia - 1/2010

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g a n z persönlich

Wenn Sie nur eine einzige Zeilesprechen könnten …

Es war ein kühler Frühlingsmorgen. Traurig lief ich an einem rauschenden Fluss entlang und erzähl-te Gott von meinen Sorgen. Ich sehnte mich nach Antworten für mein aufgewühltes Herz. Das Pro-blem waren starke Schmerzen, die Folge einer Fehl-behandlung.

Leise schien Gott zu meinem Herzen zu sprechen: „So wie du fühlen sich Tausende von Frauen, nur ist ihr Schmerz anderer Art. Würdest du sie ermutigen? Erzähle von meiner Liebe!“

Als ich schweigend weiterging, überraschte mich ein neuer Gedanke: ‚Frauenzeitschrift.‘ – „Eine Zeit-schrift? Aber ich weiß doch gar nicht, wie das geht und was alles dazugehört“, wehrte ich ab und zählte Gott alle meine „Wenn“ und „Aber“ auf. Mir fielen Frauen ein, die das „besser könnten“. Nach einer langen Pause sagte ich jedoch: „Wenn ich das wage, Gott, brauche ich deine Weisheit. Wirst du mich lehren und führen?“

1986 erschien die erste Ausgabe der Zeitschrift LYDIA. Das war Gottes riesige Überraschung für mich! Seitdem ist es das größte Privileg meines Lebens – abgesehen davon, dass ich ihn lieben darf –, Geschichten seiner Liebe weiterzugeben. Genau dazu tragen auch Sie, liebe Leserinnen, bei! Denn der größte Teil der Artikel kommt aus unserem Leser-kreis. Außerdem verschenken Sie die Zeitschrift, um andere Frauen mit Gottes Liebe in Berührung zu bringen. Seine Liebe formt unsere Werte und bestä-tigt unsere von Gott gegebene Identität.

Vielleicht fragen Sie sich gerade: Was ist der Sinn meines Lebens? Wo ist mein Platz in Gottes Geschichte? Ich glaube, er schenkt jedem, der bereit ist, von seiner Liebe zu erzählen, einen Moment auf der Bühne des Lebens. Es mögen einige Jahre sein, Jahrzehnte oder nur Minuten. Erinnern Sie sich an den Dieb am Kreuz? Er hatte nur eine Zeile zu sagen. Doch wie viele Menschen sind wohl heute im Him-mel wegen seiner Worte? Wenn Sie nur eine einzige Zeile sprechen könnten – was würden Sie sagen?

Worte können so viel bewegen! Deshalb arbeite ich auch nach 24 Jahren immer noch genauso lei-denschaftlich an jeder neuen Ausgabe wie an der ersten – Zeile für Zeile. Und ich staune, wie LYDIA

gewachsen ist. Die deutschsprachige Auflage liegt bei über 80 000, und im Schnitt wird jedes Heft von mindestens vier weiteren Personen gelesen. Reine Gnade. Darüber hinaus hat Gott LYDIA gebraucht, um die Entstehung von 14 anderen Frau-enzeitschriften in Ost- und Westeuropa anzuregen und viele zu unterstützen. Wiederum ein herzliches Dankeschön an alle LeserInnen, die diese Arbeit möglich gemacht haben!

Damit auch in Zukunft Frauen durch LYDIA von Gottes Liebe erfahren, war es wichtig, die Verant-wortung mit einer langfristigen Perspektive sicher-zustellen. Seit Januar gehört LYDIA deshalb zum Verlag Gerth Medien. Dieses kompetente Netzwerk wird es ermöglichen, noch mehr Frauen zu errei-chen. Konzept und Inhalt der Zeitschrift bleiben gleich. Ich bin weiterhin die Herausgeberin und leite die Redaktion mit dem Herzenswunsch, Sie mit inspirierenden Geschichten und Artikeln auf Ihrer Lebensreise zu ermutigen.

Der Erlös aus dem Verkauf kommt der LYDIA-Stiftung zugute. Die Stiftung publiziert die unga-rische und rumänische Ausgabe von LYDIA sowie christliche Frauenbücher in osteuropäischen Län-dern. Sie bleibt eigenständig unter meiner Leitung.

Wer weiß, welche Momente auf der Bühne des Lebens noch auf uns warten! Sind Sie bereit?

Mein Gebet für uns alle ist: „Gott, gib uns Weis-heit, mit Gnade und in Würde unsere Zeilen auf unserer Lebensbühne zu sprechen, damit deine wunderbare Geschichte weitergeht.“

Lassen Sie uns dabei helfen, den Himmel zu fül-len, indem wir unsere Rolle spielen, unsere Zeilen sprechen und seine Liebe weitergeben – auch durch das gedruckte Wort.

Danke, dass Sie LYDIA lesen und so großzügig verschenken.

Mit herzlichen Grüßen,Ihre

Elisabeth Mittelstädt

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A R T I K E L

Meggie alischTitelfoto: Norbert Schäfer

www. lyd ia .net

Traumberuf Medien

Titelgeschichte – Seite 6

6 Traumberuf Medien Ich fühle mich wohl auf meiner Lebensbühne Meggie Alisch

11 Einen Platz für meine Sehnsucht Frauke Bielefeldt

12 Das Wichtigste geschieht in der Stille Alicia Chole

16 zu beschäftigt für stille zeit? Wie wir nahe bei Gott bleiben können – Erika Kern

22 Raus aus dem Loch! – Beth Moore

28 aufbruch zur Freude Irrtümer überwinden – echte Freude finden – Ines Weber

32 Weh-Mut Wenn das Wörtchen „wenn“ nicht wäre … über Sinn und Unsinn von Reue – Kerstin Hack

34 Rex Autismus, Musik und Mutterliebe Cathleen Lewis

40 geheimnisse der Motivation So verhelfen Sie Ihrem Kind zum Erfolg – Tamara Lowe

44 Tritte, Schritte, Regenbogen Meine Schwanger-schaft mit Turbulenzen – Caroline Cartus

47 Das bissige Baby – Arlene Allen

48 Jesus trug unsere Schmerzen – Dawn S. Jones

52 Das Mahl, das heilt – Perry Stone

54 Ich ließ meinen Schmerz los ... und Gott über-raschte mich – Liliana Ortner

56 Der Versuchung widerstehen Silvia Konstantinou

62 Ehe: gut gestrandet? Was, wenn tiefer Sand immer wieder die Räder des Lebens blockiert? Nicole Schenderlein

65 Für mich soll‘s rote Rosen regnen Rosemarie Dingeldey

66 In guten und in bösen Tagen ... Die Depressionen meines Mannes stellten meine Treue auf die Probe Maja Wolters

In guten und in bösenTagen Seite 66

I N H A L T

Das Wichtigstegeschieht in der Stille Seite 12

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R U B R I K E N

Ich ließ meinen Schmerz los... und Gott überraschte mich

Seite 54

Für mich soll‘s rote Rosen regnen Seite 65

3 ganz persönlich Wenn Sie nur eine einzige Zeile sprechen könnten … – Elisabeth Mittelstädt

10 Im Blickpunkt Bücher und CDs

18 nachgefragt Ausgebrannt! Annemarie Pfeifer

20 girl Talk Gott ist mein Matchmaker! Ines Emptmeyer

38 Unter uns Müttern Das Margarine-Leben Saskia Barthelmeß

46 Schmunzeln mit LYDIa

55 Liebe Leser

58 Meine Meinung Wie haben Sie einer Versu-chung widerstanden?

61 LYDIa Kreativ – Imke Johannson

68 Meine geschichte Frei von Krebs Janet Paschal

72 Heilige heute Frauen wie wir • Beten ist Handarbeit Annegret Viëtor • Langzeit-Arbeits-losigkeit und Lektionen eines Silberschmieds Patricia Rausch • Gegen geistliche Unterernäh-rung Mirjam Fries

76 Für Sie notiert Infos und Trends – wer und was

80 Briefe an LYDIa

81 Impressum

81 Sag mal, ... Fragen an Salome

82 nachgedacht Frieden mitten im Chaos Cae Gauntt

84 zu guter Letzt Deine Welt Anne Frank

I N H A L TAufbruch zur FreudeSeite 28

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E h E

„… und verspreche dir die Treue in guten und in bösen Tagen, in Gesundheit und Krank-

heit. Ich will dich lieben, achten und ehren, solange ich lebe.“ Immer wieder bekomme

ich eine Gänsehaut, wenn zwei junge Verliebte sich dieses Versprechen geben!

Natürlich weiß man als junger Mensch nicht, was das alles bedeuten kann. Übrigens

auch nicht als reifere Frau, die die Lebensmitte bereits hinter sich hat. Denn nur Gott

kennt unsere Zukunft im Alter. Natürlich hoffen wir alle, gesund alt zu werden, aber wer

garantiert uns das?

Vor mehr als 20 Jahren gab ich meinem Mann dieses Versprechen voller Begeisterung. Als 18-Jährige hatte ich zum christlichen Glauben

gefunden und die Partnerwahl bewusst mit Jesus getroffen. Während meines Singlele-bens bis 25 wurde mir immer wichtiger, dass ich nicht nur irgendeinen gläubigen Mann heiraten möchte, sondern einen Mann, der mir geistlich vorangeht.

Mir war bewusst, dass sich damit die Aus-wahl der zur Debatte stehenden Männer deutlich reduzierte. Aber ich traf die Ent-scheidung: „Herr, entweder du schenkst mir solch einen Partner, oder ich lebe lieber erfüllt als Single.“

Einige Jahre später kam die Überra-schung: Ein Pastor, den ich schon immer sehr geschätzt hatte, fragte mich, ob ich mir eine Zukunft mit ihm vorstellen könne. Bis heute erinnere ich mich an das Hochgefühl, das ich damals empfand, und an meine Gedanken: ‚Gott ist so treu, er legt Wünsche in unser Herz, aber er erfüllt sie auch, wenn wir darauf warten.‘

Burn-out und DepressionEs folgten bewegte Jahre der Familien-

gründung, immer begleitet von der emsigen Arbeit im Reich Gottes. Da in meinem Herzen der Wunsch brannte, Gottes Reich zu bauen, konnte ich diese Doppelbelas-

tung gut ertragen. Aber dann kam ein Ein-bruch, den ich nie für möglich gehalten hätte. Mein Mann erlebte einen Burn-out. Weil wir die Anzeichen dafür lange igno-riert hatten, war er bereits an solch einem Tiefpunkt, dass sein Körper streikte. Er hatte alle möglichen körperlichen Sym-ptome und Ausfälle, obwohl alle ärztlichen Untersuchungen ergaben, dass ihm körper-lich nichts fehlte.

Mein Mann fiel in eine schwere Depressi-on, und – was das Schlimmste für mich war – er verlor seine Liebe zum Reich Gottes. Nachdem er ausfiel, war ich zunächst sehr damit beschäftigt, den Alltag unserer großen Familie aufrechtzuhalten. Außerdem betete und glaubte ich, wie viele andere liebe Men-schen auch, dass dies nur eine kurze Phase sein würde. Aber es vergingen Jahre ohne eine bemerkenswerte Veränderung.

Als die schnelle Veränderung ausblieb, fiel ich in ein Loch. „Gott, wo bist du?“, schrie ich verzweifelt. „Wo ist deine Hilfe? Ist das der Mann, um den ich dich gebeten hatte? Ich hatte dir doch gesagt, dass ich lieber alleine bleibe, als einen Mann zu haben, den ich zum Gottesdienstbesuch überreden muss!“

In guten und in

bösen Tagen ...D i e D e p r e s s i o n e n m e i n e s m a n n e s s t e l l t e n m e i n e t r e u e a u f D i e p r o b e

m a j a W o l t e r s

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In mir stieg das Gefühl hoch: ‚Das ist doch gar nicht der Mann, den ich geheiratet habe! Diesen Partner hätte ich nie geheira-tet!‘ Ich fühlte mich betrogen.

Bedingungslose TreueIn dieser Zeit wurde ich an mein Verspre-

chen erinnert: „… in guten und in bösen Tagen.“ Innerlich zerbrach ich daran. Ich spürte, dass ich so einen schwachen und ständig niedergeschlagenen Mann gar nicht lieben konnte. Manchmal stieg Wut in mir hoch, und ich hätte ihn am liebsten geschüttelt, bis … ja, bis alle Depression und Bitterkeit von ihm abfallen würde und ich meinen früheren geliebten Partner wieder-hätte.

Aber dann sprach Gott zu mir. „Ich bin dir treu“, hörte ich in meinem Herzen, „auch wenn du untreu bist. Ich mache meine Treue nicht abhängig von deinem Verhalten. Des-halb sollst und kannst auch du deinem Mann treu sein.“

Diese Worte bedeuteten für mich die Wende. Sie veränderten nicht den Zustand meines Mannes. Doch Gott schenkte mir neu seine Liebe für diesen Partner, der sich so verändert hat, aber den ich gewählt und

dem ich versprochen habe: „Ich will dich lieben, achten und ehren, in guten und in bösen Tagen, bis dass der Tod uns schei-det.“

Vor Kurzem war ich im Gespräch mit einer Frau, deren Mann jetzt kurzarbei-tet; seine beiden Vorgesetzten wurden schon entlassen und er bangt um seinen Arbeitsplatz. Sie erzählte mir von dieser Spannung, die ihr Familienleben belastet. Ich gab ehrlich zu: „Ja, wir sind als Familie auch durch schwere Zeiten gegangen. Aber ich sage oft zu meinem Mann: ‚Zu zweit werden wir das schaffen! Hauptsache, wir haben einander. Ein Arbeitsplatzverlust kann zwar dazu führen, dass wir unser Haus verkaufen müssen, aber das Leben geht weiter, auch mit einem niedrigeren Lebensstandard. Viel entscheidender für die Lebensqualität ist doch, ob wir als Paar zusammenhalten.‘“

Als ich dies sagte, wurde mir selbst bewusst, wie viel Gott in unserem gemein-samen Leben verändert hat. Er hat mir wie-der Liebe für meinen Partner geschenkt. Heute kann ich ihn von Herzen lieben, auch wenn ich mir immer noch wünsche, dass er völlig wiederhergestellt wird.

‚Das ist doch gar nicht der Mann, den ich

geheiratet habe! Diesen Partner hätte ich

nie geheiratet!‘ Ich fühlte mich betrogen.

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Wie kann ich mich vor einem Burn-out schützen?

Durch Gebet, Bitten und Danken kön-nen wir einen Frieden erfahren, der „all unser Verstehen übersteigt“, und wis-sen, dass dieser Frieden unsere „Her-zen und Gedanken … bewahren“ wird (Philipper 4,6-7).Unser natürliches menschliches Ver-langen nach Akzeptanz, Status und Besitz kann eine innere Spannung bewirken. Wenn wir das Gefühl haben, dass unsere Bedürfnisse oder Wünsche nicht erfüllt werden, kann das Unruhe und Stress auslösen. Wie können wir „um nichts besorgt“ sein angesichts solch einer Situation?Mit Stress richtig umzugehen beginnt damit, dass wir uns selbst gut kennen und wissen, was die Bibel über das Wesen Gottes sagt. Uns selbst zu ken-nen bedeutet, unsere Persönlichkeit, unser Potenzial und unsere Stärken sowie unsere Schwächen und Grenzen zu kennen. Das ist keine leichte Aufga-be, denn manchmal machen wir uns selbst etwas vor und verhindern so eine zutreffende Einschätzung (Jere-mia 17,9). Weil Gott uns durch und durch kennt, kann er uns die nötige Selbsterkenntnis schenken (Jeremia 17,10). Er allein kann uns klar zeigen, wo Veränderung nötig ist, und diese Veränderung auch bewirken (Psalm 139,23-24).Eine Menge Stress löst sich in Luft auf, wenn wir unsere Abhängigkeit von Gott anerkennen und uns seiner Leitung unterordnen (Psalm 73,26; 1. Petrus 5,6-7). Als Geschöpfe sind wir durch Raum und Zeit begrenzt; Gott dagegen ist unbegrenzt, ewig und all-gegenwärtig.