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g g r r ü ü n n e e r r s s t t e e i i g g ausgabe 4/2012

zeitung 2012 dez zeitung märz 08.qxd · Flüchtlingszahl in Österreich im Jahr 2011 (zur Wahl stan-den 14.000, 27.000 oder ... - Die Gemeinde hat einen Brief von Weihbischof DI

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editorial

grüner steig 04/20122

Liebe Leserin, lieber Leser!

Es ist ein gerne geübterBrauch, in der Zeit um denJahreswechsel innezuhaltenund das abgelaufene Jahr imRückblick zu betrachten. Habe ich meine mir gesteck-ten Ziele umsetzen können? Der Blick auf die persönlicheMaßnahmenliste zeigt:

Welche Aufgaben habe ich begonnen, welchewerde ich demnächst abschließen, wo war icherfolgreich, welche Ziele warten noch auf ihreUmsetzung.Bei der Planung seiner Ziele ist man zum Glücknicht nur auf sich allein gestellt. Man greift einer-seits gerne auf bereits bewährte Strategien zurückund hört auch auf wohlwollende Freunde undAngehörige, die einem gute Tipps und Lebens-rezepte anbieten, welche ein zufriedenstellendesGelingen des nächsten Lebensjahres versprechen.So habe ich rechtzeitig vor dem Jahreswechsel einnettes E-Mail bekommen, welches ich hier gerneweitergeben möchte. Also:

Gedanken zu Weihnachten und für den Rest des Jahres ...

Man nehme 12 Monate, putze sie sauber vonNeid, Bitterkeit, Geiz, Pedanterie und zerlege sie in30 oder 31 Teile, sodass der Vorrat für ein Jahrreicht.Jeder Tag wird einzeln angerichtet aus 1 TeilArbeit und 2 Teilen Frohsinn und Humor. Manfüge 3 gehäufte Esslöffel Optimismus hinzu, 1Teelöffel Toleranz, 1 Körnchen Ironie und 1 PriseTakt.Dann wird die Masse mit sehr viel Liebe übergos-sen. Das fertige Gericht schmücke man mitSträußchen kleiner Aufmerksamkeiten und servie-re es täglich mit Heiterkeit.

In diesem Sinne wünsche ich frohe Festtage, einenguten Rutsch und gutes Gelingen für Ihre Vorsätzeim Neuen Jahr.

Otto Jarisch

E-Mail: [email protected]

"Flüchtling sein"für Pubertierende zum Thema machen

Als Deutsch-Projekt für unsere 7.Schulstufe in der Neuen Mittel-schule 1 Wolkersdorf, Withalmstraße, bot sich heuer das Thema"Flüchtlinge in der Welt" an.Uns war klar, dass die SchülerInnen ein durch die Medien sehr ver-zerrtes Bild zu dieser Thematik haben und wollten durch ausreichen-de, sachliche Information und Gespräche mit Betroffenen denKindern die Möglichkeit zur eigenen Meinungsbildung verschaffen.Am Internationalen Tag der Flucht, dem 28.9., besuchten wir dieInformationsausstellung der humanitären Hilfsorganisation "Ärzteohne Grenzen" am Karlsplatz in Wien, wo wir altersgerecht und sehrfachkundig durch alle Bereiche eines nachgebauten Flüchtlingslagersgeführt wurden. Diese Veranstaltung wurde in vielen HauptstädtenEuropas präsentiert und sollte das Thema Flucht und die davonbetroffenen Personen in den Mittelpunkt des Interesses rücken. Die Schülerinnen erfuhren alles über Versorgungseinrichtungen(Latrinen - eine für 100 Personen), Zelte (9 m2 für ca. 25 Menschen,was unsere Kinder erprobten und sich für einen längeren Zeitraumnicht vorstellen konnte, ...), medizinische Versorgung und spezielleNahrungsmittel (Basisnahrung in Riegelform, vor allem aus Eiweißund Fetten bestehend, die wir verkosten durften) und die großenFlüchtlingslager der Gegenwart (z.B. Dadaab in Kenia, mit mittlerwei-le 360.000 Menschen!!! aus Somalia - man nennt es die drittgrößteStadt Kenias).Am selben Tag nahmen wir im Vienna International Center an einemWorkshop des Flüchtlingshilfswerkes der vereinten Nationen(UNHCR) über die Menschenrechtsdeklaration (die ja auch für alleFlüchtlinge gilt!) teil und sahen das Theaterstück "Die Reise", eineProduktion des Volkstheaters Wien zur selben Thematik.Außerdem gab es wichtige Begriffsklärungen, die auch für uns beglei-tende Erwachsene interessant waren; z.B. die Unterscheidung inFlüchtlinge (die auf ihrer Flucht eine Staatsgrenze/mehrere Grenzenüberschreiten) und in Vertriebene (die innerhalb ihres eigenenLandes, abseits vom bisherigen Wohnort, Schutz suchen). Eine Woche später hatten wir die Möglichkeit, über das Rote Kreuz

Eine andere Weihnachtsgeschichte

Impressum: Herausgeber, Redaktion u. Hersteller: Unabhängige Initiative2211; Hauptstraße 70

Redaktion: T.Falch, C.Mauser-Fessl, O.Jarisch,B.Mittermair, G.Perschl Fotos: T.Falch, G.Perschl, S.MüllebnerLayout: T.Falch, O.JarischKorrekturen: S.Müllebner Von Flüchlingen hergestelltes Spielzeug aus Abfall

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flüchtling sein

grüner steig 04/2012 3

das "ProjektXChange" kostenlos in unsere Schule einzula-den. Dieser Austausch, der "Fremde zu Freunden" machensoll, besteht seit 1.1.2012 unter der Schirmherrschaft desRoten Kreuzes in mehreren Bundesländern Österreichs. Dabei sollen Jugendliche Zuwanderer kennenlernen (auchBerühmtheiten wie der Fußballer Ivica Vastic oder dieFernsehmoderatorin Miriam Hie sind darunter) fremdeNachbarn kennenlernen (eine Moschee besuchen oder eineFlüchtlingsunterkunft) undzuletzt die noch verbliebeneSchwellenangst durch sozialesEngagement, z.B. beim RotenKreuz, ganz verlieren.Bei dieser Veranstaltung wur-den die SchülerInnen durchein Fragespiel auf die Flücht-lingsproblematik in Österreicheingestimmt. So entschiedensich die meisten Kinder z.B. beider Fragestellung nach derFlüchtlingszahl in Österreichim Jahr 2011 (zur Wahl stan-den 14.000, 27.000 oder35.000 Flüchtlinge) für diehöchste Zahl; wobei dieBegründungen von "Na, weilÖsterreich so schön und tollist" bis zu "In den Medienheißt es doch, wir werden vonFlüchtlingen überrollt undüberschwemmt" reichten. DieJugendlichen waren sehr ver-

blüfft, dass eigentlich nur 14.000 Personen um einenAufenthaltsstatus in Österreich angesucht hatten.Zwei "Botschafter", zwei Menschen, die selbst aufgrundihrer politischen Meinung oder religiösen Gesinnung inihrer Heimat nicht mehr sicher waren, erzählten über dieUmstände ihrer Flucht, ihre Aufnahme in Österreich und dasFinden einer neuen Heimat hier bei uns.Bei den Heranwachsenden konnten wir großes Interesseund Betroffenheit feststellen, und die Jugendlichen äußer-ten anschließend, dass sie jetzt ganz anders über diesesThema denken, als ihnen bisher vermittelt wurde.Auch in den Fächern Geografie (woher flüchten Menschenwarum), Geschichte (wo werden Menschen aufgrund ihrerAbstammung, Nationszugehörigkeit oder politischenAnschauung verfolgt), Zeichnen und Musik (Instrumenteund Lieder aus aller Welt) wurde passend zu unseremThema gearbeitet.

Ich bin überzeugt, dass solche Projekte unsere Jugend fürdie Zukunft stärken, mediale Berichte zu hinterfragen, sichselber eine Meinung zu bilden und weltoffene, menschen-freundliche Erwachsene zu werden, die sich nicht vor allemfürchten, was anders, neu oder fremd ist!

Susanne MüllebnerLehrerin an der Neuen Mittelschule 1 Wolkersdorf

Hier noch zwei Adressen zum Weiterlesen: - www.aerzte-ohne-grenzen.at/leben-auf-der-flucht- www.roteskreuz.at/projektXchange

Realitätsnahe Fotomontage eines Flüchtlingszeltes

SchülerInnen lernen die Probleme von Flüchtlingen kennen

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Aus dem Gemeinderatvom 10. Dezember 2012

gemeinde

Bericht der Bürgermeisters- Die Wohnbaugenossenschaft Alpenland ist an der Errichtungeines Wohnkomplexes am Areal der ehemaligen Bäckerei Biroin der Mittelstraße interessiert. Die Architekten Schermannund Stolfa sind vor Ort und stellen ihren erstenPlanungsentwurf den Anwesenden vor.- Für die ab 2013/2014 geplante Nachmittagsbetreuung sindderzeit dreizehn Kinder angemeldet. In der Schule sollen fürdiese Maßnahme entsprechende Räumlichkeiten adaptiertwerden.- Der Kulturausflug zum Zentralfriedhof war gut besucht. 30Personen hörten mit Interesse die Ausführungen von FrauMag. Jonasch-Preyer.- Die Gemeinde hat einen Brief von Weihbischof DI Mag.Stephan Turnovszky erhalten, worin über die geplantenStrukturerneuerungen der Erzdiözese informiert wird. Dieneuen Leitlinien sehen im Wesentlichen mehr und lebendige-re christliche Gemeinden in weiträumigeren Pfarren vor.- Der Ausbau des Breitbandinternets wird stärker forciert wer-den.- Die Beleuchtung auf der Hofwiese wurde nunmehr fertigge-stellt und bereits von den Anrainer gelobt.- Auf Grund einiger Unfälle wurden die Eisenbahnkreuzungenfür Fußgänger von der ÖBB auf ihre Sicherheit überprüft. InPillichsdorf betrifft das den Übergang bei Friedhof.- Der Abwasserverband ist mit der Reinigungsleistung der neuerrichteten Kläranlage sehr zufrieden. Wegen zweier Be-schwerden in Zusammenhang mit Lärmbelastung (Vibratio-nen), wird der Einbau von Schalldämpfern geprüft.- Die Route des Eurovelo 9 wird im kommenden Jahr offiziellauch über Pillichsdorf geführt werden.

Beschlüsse des Gemeinderates:> Reparaturarbeiten bei der Heizung im KindergartenVon den Heizungskesseln im Kindergarten wird auch dieVolksschule mitversorgt. Die Verbindungsleitung war wegenDurchrostung für einige Tage unterbrochen und musste

raschest erneuert werden. Der Schulbetrieb konnte nach 3Tagen wieder aufgenommen werden. Die Gesamtkosten inHöhe von € 21.500,-- wurden einstimmig bewilligt.> Der Budgetnachtragsvoranschlag 2012 und der Voranschlag2013 wurden diskutiert. Nach Klärung offener Fragen wurdendiese von der Gemeindevertretung einstimmig angenommen.> Nach der kürzlich erfolgten Erhöhung der Aufschließungsab-gabe schreibt nun das Land NÖ. neuerlich ein Erhöhung vor,ansonsten die Bedarfszuweisungen an die Gemeinde gestri-chen werden. Die Abgabe wird daher von € 390,- auf € 450,-erhöht (eine Stimmenthaltung).> Der Verkauf eines Bauplatzes im Kornradenweg, OrtsteilOberes Feld wird mehrheitlich bewilligt. > Die tschechische Republik plant die Errichtung eines Atom-müll-Endlagers an der Weinviertler Grenze. Aus Protest gegendieses Vorhaben wird eine Resolution gegen dieses Vorhabeneinstimmig beschlossen und zur Behandlung an alle wesent-lichen Verantwortlichen von Bund und Land NÖ geschickt.> Auf Grund geänderter Benutzungsparameter wurde derAufteilungsschlüssel zur Berechnung der Abgabe für denAbwasserverband der Gemeinden Groß Engersdorf, Pillichs-dorf und Wolkersdorf neu festgelegt. Für Pillichsdorf bedeutetdas eine Senkung von derzeit 8,81% auf 7,83%, der Kosten-anteil bei der Leitungsbenutzung wird von 20% auf 12,39% ver-ringert. In Zahlen ausgedrückt entspricht das einer Ersparnisvon rund € 17.000,-- pro Jahr.> Nach einer längeren Vorbereitungsphase soll nun die Neu-errichtung eines Arzt- und Wohnhaus auf dem im Eigentumder Gemeinde befindlichen "Biro-Haus" umgesetzt werden.Der Gemeinderat fasst den einstimmigen Grundsatzbeschluss,die Baugenossenschaft Alpenland mit der Durchführung zubeauftragen.

Otto Jarisch

Kulturausflug zum Zentralfriedhof Bebauungsvariante Birohaus Aufgrabungsarbeiten beim Kindergarten

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gemeinde

RichtigstellungIn blau-gelb, hochglanzgedruckt und schwarz auf weiß haben wir sie alle bekommen, die Druckschrift Pillichsdorf aktuell.Motiviert durch den Landtagswahlkampf präsentiert die ÖVP eindrucksvoll „ihre“ Leistungen.Ich möchte nur zwei Beispiele davon herausgreifen:

Das Projekt Gemeindezentrum:Es hat uns, der Unabhängigen Initiative, viel Mühe und Überzeugungskraft gekostet, eine beinahe beschlosseneVerhüttelung und wenig originelle Verbauung im Jahr 2000 zu verhindernund gerade die ÖVP-MandatarInnen von der Wichtigkeit eines Architekten-wettbewerbs zu überzeugen um ein gutes Ergebnis zu erzielen. Die UI hat einen Architektenwettbewerb gefordert, eine öffentlicheVeranstaltung organisiert, die Bevölkerung mit eingebunden und wir habeimmer wieder im Grünen Steig über den aktuellen Stand berichtet. 10 Jahre später ist der Hauptteil des Projektes abgeschlossen und das LandNiederösterreich verleiht für die vorbildliche Ausführung die Golde Kelle. Weitere 2 ½ Jahre später ist es ein ÖVP-Projekt, nur weil es im „Pillichsdorfaktuell“ so abgedruckt ist?

Die Landesbahn L912 bekannt als „unser Zubringer“Die Landes-ÖVP, mit ihrer absoluten Mehrheit, hat seit 2008 massive Einsparungen beim öffentlichen Verkehr imAllgemeinen und bei der Bahn im Besonderen beschlossen und durchgesetzt. Im Jahr 2009 tauchten Gerüchte auf, dassder Zubringer Ende 2013 eingestellt werden soll. Unsere Nachfragen, ob dasGerücht stimmt wurden weder vom Infrastrukturministerium, Land NÖ nochvon den ÖBB dementiert. Aufgrund dessen haben wir, die UI gemeinsam mitder Bürgerinitiative "Uns Stinkts", eine Resolution für die betroffenenGemeinde verfasst, geschickt und mehrmals nachtelefoniert um für dieGemeinderatsbeschlüsse zu werben. Wir haben Bürgerversammlungen organi-siert, Briefe an Behörden verfasst, Artikel geschrieben und an die Mediengeschickt. All diese Aktionen in Summe haben ausreichend Druck erzeugt umein Umdenken der PolitikerInnen herbeizuführen. Nach wie vor setzen wir unsdafür ein, dass der Ursprungszustand vom Jahr 2008 in vollem Umfang wieder-hergestellt wird. Das alles werden die Herren Wilfing und Hackl im Auftrag vonHerrn Pröll nicht ändern.

Die treibende Kraft bei diesen beiden Projekten war und bleibt die UI. Es kann jedermann/frau so in den vielen Ausgabendes Grünen Steig nachlesen, wo die Anliegen immer wieder behandelt und über die Aktionen berichtet wurde. Im Übri-gen werden die Gemeindeangelegenheiten in den Fraktionen und Ausschüssen, im Gemeindevorstand und Gemeinderatdiskutiert, geschärft, ausgefeilt und beschlossen. Jeder arbeitet mit und gibt sein Bestes. Nicht nur die ÖVP sondern auchdie SPÖ und die UI tragen damit maßgeblich zum Gelingen der einzelnen Projekte bei.

Bruno Mittermair

Der Wahlkampf hat begonnenSind Ihnen die Plakate auch schon aufgefallen, gefolgt von derAussendung „Pillichsdorf aktuell“? Was die ÖVP so alles in denGemeinden geleistet hat! Sie fragen sich: Haben wir nicht erst 2010einen neuen Gemeinderat gewählt und ist die nächste Gemeinde-ratswahl nicht erst 2015? Sie haben recht! Es wird auch nicht für die Gemeinderatswahlengeworben, sondern für die 2013 bevorstehenden Landtagswahlen.Aber warum mit Gemeindethemen? Sind die Gemeinden mit ihrerPolitik, zu der nicht nur die ÖVP sondern auch die UI und ebenso dieSPÖ einen erheblichen Beitrag leisten, so viel besser und erfolgrei-cher zu verkaufen, als die niederösterreichische Landespolitik? Hatdas Pröll-Team es wirklich notwendig sich mit fremden Federn zuschmücken?Offensichtlich will man auf diese Weise von den in den Medien kol-portierten Fehlern und Skandalen auf Landesebene ablenken, wie den Finanzspekulationen bei der Hypo Bank NÖ,den verzockten Wohnbaugeldern, dem Millionendebakel beim Flughafen-Skylink, um nur einige herauszugreifen.

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mitbestimmung

Volksbefragung über die weitere Zukunft des österreichischen Bundesheeres

Am 20. Jänner 2013 findet in Österreich die erste Volksbefragung auf Bundesebene statt. Die Frage ist,soll die allgemeine Wehrpflicht beibehalten oder ein Berufsheer eingeführt werden?Zu diesem Zweck hat das Land Salzburg ein Abstimmungsbücherl nach Schweizer Vorbild erstellen las-sen. Nicht so professionell und auf den Punkt gebracht wie bei den Schweizern aber immerhin ein passabler Versuch damit demVolk eine neutrale Information und Entscheidungshilfe zu geben. Wir haben dieses 28-seitige Abstimmungsbücherl auf unse-rer Homepage (www.ui-pillichsdorf.at) veröffentlicht. Wer keinen Zugang zum Internet hat, kann selbstverständlich das Abstim-mungsbücherl bei uns in gedruckter Form erhalten. Für jene, die über Internet verfügen, empfehlen wir auch, einen Blick in dieHomepage www.wehrdienstade.at zu werfen und sich über die Erlebnisse eines betroffenen Grundwehrdieners zu informieren.Salzburg hat auf jeden Fall eine Aufgabe erfüllt, welche eigentlich dem Bund zugekommen wäre, weil es sich ja um eine bundes-weite Abstimmung handelt

Nicht so klar herausgekommen ist, dass es 4 Möglichkeiten gibt, seiner Meinung Ausdruck zu verleihen: • Nicht hingehen = kein Interesse an Mitbestimmung oder an dieser Befragung• Hingehen und für die allgemeine Wehrpflicht stimmen = Beibehaltung des bisherigen Systems• Hingehen und für ein Berufsheeres stimmen = Änderung des Systems auf Berufsheer• Hingehen und ungültig abstimmen = Hinweis auf verfehlte Fragestellung bzw. ersatzloses Streichen der allgemeinenWehrpflicht. Die Aufgaben sollen auf andere Organisationen (Polizei, Feuerwehr, Rettung u.s.w.) aufgeteilt werden und dafürdort mehr Personal verfügbar sein.

Wir empfehlen allen PillichsdorferInnen von ihrem Mitbestimmungsrecht Gebrauch zu machen und ein Zeichen zu setzen, dasswir reif sind für direkte Demokratie und nicht wie Bundes- und Landespolitiker bedarfsweise von uns behaupten, wir verstün-den von den Angelegenheit nichts, wären schlecht informiert oder zu blöd um unsere Geschicke selbst zu bestimmen.Für jene, die die Variante 4 bevorzugen, legen wir der Zeitung einen Zettel bei, den Sie dem ungültig ausgefüllten Stimmzettelbeilegen können.

Volksbefragung

Warum eine Volksbefragung und nicht Volksabstimmungüber die weitere Zukunft des österreichischen Bundesheeres, habe ich mich wie sicher viele von euch auch schon gefragt. Die Argumentation der Initiatoren lautet, dass eine Volksbefragung teurer ist als eine Volksabstimmung und sich dieRegierungsparteien ohnedies verpflichtet haben, das Ergebnis als bindend anzuerkennen. Stimmt so nicht!Der administrative und damit auch der finanzielle Aufwand sind bei Volksbefragung und Volksabstimmung gleich.

Was ist also der eigentliche Hintergrund.1) Die derzeitige Regierung hat zwar versichert, sich an das Ergebnis zu binden, 2013 bekommen wir eine neue Regierung, dienicht daran gebunden ist.2) Bei der allgemeinen Wehrpflicht handelt es sich um ein Gesetz im Verfassungsrang. Das heißt, eine Änderung kann nur miteiner qualifizierten Mehrheit (2/3 der MandatarInnen) beschlossen werden. 3) Bei einer Volksabstimmung wird der genaue Gesetzestext abgestimmt. Das bedeutet, dass beide Varianten als Gesetzestextausformuliert sein müssen und somit im nachhinein keine Änderung oder andere Interpretation mehr möglich ist.

Daraus resultiert, dass nach dieser Volksbefragung niemand wirklich daran gebunden ist und dazu noch jede MengeInterpretationsspielräume und Auslegungen möglich sind. Selbst wenn SPÖ und ÖVP es ehrlich meinen sollten, müssen sie nochMandatare aus anderen Parteien überzeugen und gewinnen, da nach wie vor für die Gesetzesänderung eine 2/3-Mehrheit imParlament notwendig sind. Wird dies nicht erreicht, dann geht’s eben nicht.Das ist der direkte Demokratie-Schmäh ALLER im Parlament vertretenen Parteien. Wir empfehlen trotzdem Gelegenheit derMitbestimmung und Mitgestaltung zu nutzen, um zu zeigen, wie sehr uns BürgerInnen direkte Demokratie ein Anliegen ist.

Bruno Mittermair

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mitbestimmung

Bis 5. März können alle Wahlberechtigte die Einleitung zur Abhaltung desVolksbegehrens unterstützen. Dazu ist es notwendig am Gemeindeamt einentsprechendes Formular auszufüllen und zu unterschreiben. Unterstüt-zen österreichweit mindestens 8.032 Wahlberechtigten (= 1 Promille derösterreichischen Gesamtbevölkerung) das Volksbegehren, findet das Volks-begehren statt. Alle, die bei der Einleitung bereits unterschrieben haben,werden automatisch beim eigentlichen Volksbegehren mitgezählt undbrauchen kein zweites Mal ins Gemeindeamt kommen und eine weitereUnterschrift leisten. Worum geht es beim Volksbegehren gegen Korruption? Es sollen Gesetzegeschaffen werden, dass Untersuchungsausschüsse von der jeweils aktuel-len Regierung weder verhindert, blockiert noch beendet werden können.

Konkrete Forderungen des Volksbegehrens1. Untersuchungsausschuss als Minderheitsrecht (Oppositionsrecht)2. Gerichtliche Strafbarkeit illegaler Parteienfinanzierung 3. Unabhängige Staatsanwaltschaft (kein ministerielles Weisungsrecht)4. Mehr Mittel für Korruptionsbekämpfung5. Schutz für Aufdecker und Aufdeckerinnen

Nähere Informationen erhalten Sie auf der Homepage http://volksbegehren-gegen-korruption.gruene.at/. Auch hierbieten wir allen PillichsdorferInnen ohne Internet an, bei Interesse einen Ausdruck der Informationen zu besorgen.

Volksbegehren gegen Korruption

In der Zweiten Republik gab es bisher 18 Untersuchungsausschüsse des NationalratesAktuellster Untersuchungsausschuss:Antrag auf Einsetzung eines Untersuchungsausschusses zur Klärung von Korruptionsvorwürfen. • Wahrnehmung der staatlichen Aufsicht und Kontrolle über die ÖIAG im Hinblick auf a) die Leistung von Zahlungen ohne nachvollziehbare Gegenleistung, b) Zahlungen in Zusammenhang mit der Tätigkeit von Lobbyisten und Beratern, c) Weiterleitung von Zahlungen an PolitikerInnen und diesen nahe stehende Personen,d) die lukrative Zwischenschaltung von parteinahen Personen und Unternehmen in den Erwerb ausländischerBeteiligungene) die Manipulation von Börsenkursen sowie f) direkte Einflussnahme auf die Erarbeitung von Gesetzen und Verordnungen in Ministerien durch die TelekomGruppe und damit in Zusammenhang stehende Zahlungen.

• Die Verkaufsverfahren von im Bundeseigentum befindlichen Immobilien (BUWOG).

• Tätigkeit von Lobbyisten und Beratern im Bereich des Bundesministeriums für Inneres zu den Vorgängen rundum die Auftragsvergabe für das Behördenfunknetzwerk, einschließlich allfälliger Zahlungsflüsse an Parteien.

• Aufklärung über die Schaltung von Inseraten durchstaatsnahe oder im Einflussbereich von Bundesmi-nisterien befindlichen Unternehmen oder Organisa-tionen.

• Versuch der Lockerung des Glücksspielmonopolswährend der Amtszeit des Finanzministers Mag. KarlHeinz Grasser und diesbezügliche politische Inter-ventionen und Zahlungen durch Glücksspielunter-nehmen.

• Anträge und Vergabevorgänge im Zusammenhangmit Staatsbürgerschaftsverleihungen.

Bruno Mittermair

Otto Jarisch

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kultur

Kulturtipps für die Weihnachtsferien

ALBERTINATäglich 10.00 bis 18.00 Uhr Mittwoch 10.00 bis 21.00 Uhr Kinder und Jugendliche (unter 19) freier Eintritt

KAISER MAXIMILIAN UND DIE KUNST DER DÜRERZEITnoch bis 6. Januar 2013 Gezeigt werden Werke der wichtigsten Künstler seiner Zeit, darunter Albrecht Dürer,Albrecht Altdorfer, Hans Burgkmair und Bernhard Strigel.

auch zu sehen die Schausammlung:

MONET BIS PICASSODie Ausstellung "Monet bis Picasso" präsentiert den umfangreichen Bestand der Albertinaan Malerei der klassischen Moderne. 180 Werke zeigen die spannendsten Kapitel aus 130Jahren Kunstgeschichte, vom französischen Impressionismus bis in die jüngste Gegenwart. Zu sehen sind Gemälde von Claude Monet, Pierre-Auguste Renoir, Paul Cézanne, PabloPicasso, Paul Klee und vielen anderen.

WESTLICHT. Schauplatz für Fotografie, Westbahnstraße 40, 1070 Wien

IN OUR TIME. MAGNUM 1947 - 1987. 07.12.2012 - 10.02.2013 (24., 25., 26., 31. Dezember und 1. Jänner geschlossen.)Magnum steht bis heute für Dokumentarfotografie von höchster Qualität. Im Spannungsfeldvon klassischer Schwarzweiß-Reportage und abstraktem Farbenspiel sind Fotografien zusehen, die Ikonen des kollektiven Bildgedächtnisses wurden.

ALBERTINA CONTEMPORARY noch bis 1. Januar 2013Die aktuelle Präsentation von "Albertina Contemporary" zeigt eine Auswahl von etwa 200Werken zeitgenössischer Kunst und gibt damit in großem Format einen Einblick in dieumfangreichen und laufend wachsenden Sammlungen der Albertina.

KINDERKINO AM KARLSPLATZ (neben Cafe Museum) Friedrichstr. 4, Tel +43/1/4000-83 400 http://www.cinemagic.at/programm/kino-fuer-kinderz.B: "Stella und der Stern des Orients" am 23. 12. 11:00 und 28. 12. 15:00 ab 6 Jahre

"Mama Muh und die Krähe" 29. 12. 15:00 ab 4 Jahre

FÜR KINDER

TECHNISCHES MUSEUM WIEN Montag – Freitag: 09:00 – 18:00 Uhr Sa, So, feiertags: 10:00 – 18:00 Uhr Schließtage: 25. und 31. Dez. 1. Jän.Mariahilfer Str. 212 , 1140 Wien Tel.: +43-1-89998-0

DAS MINIDas „mini“ ist der Kleinkinderbereich des Technischen Museums und bietet Spaß für Kindervon 2 bis 6 Jahren. Auf 350 m2 können die Kinder spielerischen Erstkontakt mit Technik erle-ben und dem Ursache-Wirkung-Prinzip auf den Grund gehen.

für ältere:ROBOTER - MASCHINE UND MENSCH?Die Ausstellung nimmt die geschichtliche Entwicklung von Robotern, ihren alltäglichen Einsatzsowie Utopien und Emotionen rund um Roboter unter die Lupe. Ebenso geht sieZukunftsvisionen von künstlichen Menschen und menschlichen Maschinen nach.

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büchereckebuchpräsentation

Zum Autor:

Alan Bennett wurde am 9.5.1934 in Leeds geboren.Er gilt in Großbritannien als einer der führendenBühnen- und Drehbuchautoren. Seine TV Serienhaben in GB längst Kultstatus erreicht. Für das Dreh-buch von „The Madness of King George“ war er 1995für den Oskar nominiert.

Zum Buch:

Eigentlich mag ich keine kurzen Bücher…. aber dieses ist einfach eine Offenbarung für jeden Vielleser und alle, dieBücher lieben.Ein Buch ist ein Sprengsatz um die Fantasie freizusetzen…...diesen Satz ruft die Queen empört aus, nachdem man ihre Lektüre, die sie auf dem Weg zur Parlamentseröff-nung heimlich in der Kutsche las und zwischen den Polstern versteckte, versehentlich für eine Bombe hielt.

Dies ist nur einer von vielen ironisch-heiteren Höhepunkten in einer beißend-komischen Liebeserklärung an dasLesen.Alan Bennett hat sich "Die souveräne Leserin" ausgedacht und beglückt die Leser mit einer Hommage an das Buch.

Die englische Königin, wie wir sie alle zu kennen glauben:Diszipliniert, freundlich und gewandt im Small Talk über alle unverfänglichen Themen dieser Erde, versagt sie sichpersönliche Vorlieben und Hobbies, um niemanden auszuschließen.Eines Nachmittags folgt sie ihren verwöhnten Hunden in einen bislang nur sehr sel-ten besuchten Teil ihres Schlosses und entdeckt einen altersschwachen Bus, der alsmobile Bibliothek ihre Bediensteten mit Lektüre versorgt.Mit der ihr zur zweiten Haut gewordenen Höflichkeit verlässt sie diesen Bus erstwieder, nachdem sie sich ein Buch ausgesucht hat. Dabei berät sie ein Küchenjunge,der sich bestens in der Literatur auskennt.Als die Queen eine Woche später das Buch zurückbringt, ist auch Norman wiederda und empfiehlt ihr weitere Lektüre.Elizabeth lässt sich auf das Abenteuer ein und findet Gefallen an den Texten, dieNorman für sie aussucht und wird zu einer eifrigen und kritischen Leserin.

Doch das bringt für den in Konventionen erstarrten Hof Komplikationen mit sich.Nicht nur, dass die Queen plötzlich nur noch mit einem Auge repräsentiert (dasandere gebraucht sie für ihre Lektüre) und sich nachlässiger kleidet. Sie verwickeltnun auch alle Gesprächspartner in manchmal arg peinliche Gespräche über dieLiteratur und wünscht plötzlich Autoren zu treffen, mit denen sie dann doch nichtso viel anzufangen weiß.Und das ist nur der Anfang...

Auch dies Buch wird wieder der Pfarrbibliothek zur Verfügung gestellt.

Die souveräne Leserinvon Alan Bennett

Alexandra Nürnberger

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bahn

Jede Regionalbahn kann Erfolg haben

So lautet der Artikel in der Zeitschrift Klimabündnis 03/2012. In diesem Artikel wirddie Erfolgsgeschichte der Salzburger Landesbahn näher beleuchtet. Auch wird dieFrage gestellt, ob sich dieses Modell auf andere Regionen und Länder übertragenlässt. JA, das Erfolgsrezept ist übertragbar, wenn alle Beteiligten (Bund, Land,Betreiber und Bevölkerung) sich zu dem Projekt bekennen und jeweils ihren Beitragdazu leisten. Wie schaut‘s mit der Bahn bei uns in Niederösterreich, im Weinviertel, aus?Hier wird gestrichen, ausgedünnt und eingespart.ÖBB, Land und Bund schieben sich gegenseitig den Schwarzen Peter für die Miserezu.Einige Bürgermeister und Gemeinderäte entlang der Bahnlinie verweigern beharr-lich die Unterstützung für den Bestand und die Attraktivierung des Zubringers (sieheHomepage der Bürgerinitiative „uns Stinkts www.unsstinkts.at, Auflistung derGemeinden, die nicht die Resolution für den Weiterbestand der L912 unterschrie-ben haben). Die Bevölkerung sieht das unterschiedlich, einige benutzen die Öffisandere bevorzugen das Auto (es schließt das Eine das Andere nicht aus).

Wollen wir unseren Zubringer behalten, attraktiver gestalten und verstärkt benutzen? Wollen wir die Umwelt schonen undNerven sparen? Oder wollen wir lt. Pröll zur „Rundschau“ „eine Milliarde“ (1.000.000.000 Euro, zum überwiegenden Teil ausBundesmitteln) für die Verkehrsinfrastruktur nur im Weinviertel. Das bedeutet für Pröll Autobahnen (A5), Schnellstraßen (S8),Umfahrungen, Park- und Ride-Stellplätze. Faktisch eine ausschließliche Bevorzugung des individuellen Autoverkehrs.Was läuft da falsch?Es ist das Gegeneinander anstatt des Miteinanders. Statt überproportionalem Straßenbau sollten parallel dazu Bahn und Busin gleichem Ausmaß attraktiviert werden. Der Individualverkehr sollte den öffentlichen Verkehr ergänzen. Investitionen soll-ten aufgeteilt und sinnvoll eingesetzt werden. Die Bahn muss kundenfreundlicher und kundenorientierter werden. Ein besse-res Öffiangebot bedeutet mehr Öffi-BenützerInnen. Mehr Öffi-BenutzerInnen bedeuten weniger Stau auf den Straßen unddamit ein besseres Vorankommen für die AutofahrerInnen und vor allem eine Schonung der Umwelt. Eine Win-Win-Situationfür alle Beteiligten.

Der vollständige Artikel (Klimabündnis) ist auf unserer Hompage (www.ui-pillichsdorf.at) veröffentlicht und kann wie immerauch in ausgedruckter Form angefordert werden.

Bruno MittermairE-Mail: [email protected]

Grüne fordern 365,-- Euro Öffi-Jahresticket für NÖund präsentieren Scheckkartenfahrpläne für S2Am Mittwoch den 05.12. trafen sich Grüne GemeinderätInnene aus Ladendorf, Ulrichskirchen/Schleinbach,Wolkersdorf und Pillichsdorf am Bahnhof Wolkersdorf, um die Scheckkartenfahrpläne für die Schnellbahnlinie S2und den Zubringer für das Jahr 2013 zu präsentieren.Die AktivistInnen der genannten Gemeinden ließen diesepraktischen kleinen Fahrpläne drucken und werden sie, nachder Fahrplanumstellung am 09.12.2012 auf Bahnhöfen vertei-len oder den Gemeindezeitungen beilegen. Gleichzeitigwurde die Gelegenheit genützt auf die Kampagne der GrünenNÖ für eine 365,-- Euro Jahreskarte für den öffentlichenVerkehr in ganz Niederösterreich aufmerksam zu machen.Auf der Homepage www.openpetition.de/petition/online/die-365-euro-jahres-karte-fuer-niederoesterreich kann die Petition für die Einführung dieses Tickets unter-schrieben werden. Auch die Wiedereinführung des Nacht-zuges auf der S2 um 0:20 Uhr ab Wien Praterstern wurdeerneut eingefordert.

Thomas Falch

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11grüner steig 04/2012

atomkraft

Was uns ÖsterreicherInnen diese Vereinbarung gebrachtoder besser gesagt nicht gebracht hat, konnten wir in unre-gelmäßigen Abständen in den Zeitungen lesen undNachrichten hören und sehen. Zahlreiche Zwischenfälleunterschiedlichster Größenordnungen und Beinahe-Katastrophen sind passiert, ohne dass es von Seiten Öster-reichs Proteste oder Konsequenzen gegeben hätte. Es sindja auch keine vorgesehen gewesen im Melker Abkommen.Ein zahnloses Papier, das die Farbe nicht wert ist, mit demes bedruckt wurde. Einer der Hauptverhandler für Öster-reich (oder doch eher für Tschechien) war Dr. Erwin Pröll.

Der Tagesordnungspunkt 11 in der Gemeinderatssitzungvom 10.12.2012 lautete: Resolution gegen die Errichtungeines Atommüll-Endlagers in der tschechischen Republik,eingebracht von der ÖVP.Super toll, das unterstützt die UI ! Aber bitte, lassen wir auf Bundes- und Landeseben keineÖVP-MandatarInnen an den Verhandlungstisch mit denTschechen, denn dann könnte es passieren, dassTschechien das Atommüll-Endlager, in großzügiger Ausle-gung des Melker Protokolls, nicht mehr in Tschechien, son-dern in Niederösterreich und wahrscheinlich im Weinviertelbaut. Herr Dr. Pröll wird auch das noch als Erfolg seinerPolitik verkaufen.

Tschechien plant ein Atommülllager direkt an der österreich-tschechischen Grenze. Ein Mitgrund für die Wahl diesesStandortes liegt in der Wurstigkeit, die die österreichischeLandes- und Bundespolitik beim Thema Atomkraft pflegt.

Hintergrund für dieses Dilemma ist das zahnlose MelkerAbkommen und sein Umsetzungsprozess.Am 12.12.2000 wurde von österreichischer und tschechischerSeite nach längerem Ringen das Melker Protokoll von denRegierungschefs Schüssel und Zeman unter Beisein des EU-Abgesandten Verheugen unterschrieben. Im Rahmen desZeitplans für die Beitrittsverhandlungen legte das Protokolleine Road map (Fahrplan) in Bezug auf das weitere Vorgehenzu Temelin fest. Die Road map erstreckte sich über sieben Jahreund koordinierte die einzelnen Punkte des Melker Abkommens.Am 29. 11. 2001 wurde von den Vertragspartnern in Brüsselder Umsetzungsprozess als Follow-up definiert. ZahlreichePassagen des Abkommens sind so formuliert, dass sich damiteine verbindliche Umsetzung nicht sanktionieren lässt.Hinsichtlich der Haftungsregelungen ist die tschechische Seiteausschließlich der Wiener Konvention zur Haftpflicht vonAtomschäden und dem gemeinsamen Protokoll zurAnwendung der Konvention verpflichtet. Eine ausführlicheBeschreibung des Melker Prozesses sowie des Follow-up findetsich mit allen zugänglichen Dokumenten beim Österreichi-schen Umweltbundesamt. Der Melker Prozess wurde vonÖsterreich und Tschechien im Juni 2008 einvernehmlich - unterProtest von Umweltorganisationen - für beendet erklärt.

So steht es in der Homepage der Wiener Umweltanwaltschafthttp://wua-wien.at/home/atomschutz/akw-in-europa/kkw-temelin-9.

Atomkraft - Bumerang für alle

Bruno Mittermair

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AmaranthSoll bei häufigem Verzehr den Alterungsprozess verzögern.Wirkt entschleimend und beruhigend.Zubereitungsarten: Aufläufe, gemischt in Reisspeisen und oderGetreidespeisen, Einlage in Suppen, geröstet über Salat.Amaranth soll bei Durchfall nicht gegessen werden.

BuchweizenFördert die Blutzirkulation in den Herzkranzgefäßen und denVenen-Rückfluss (besonders aus den Beinen).Zubereitungsart: Suppen, Brei, Aufläufe, Buchweizenmehl istauch sehr gut zum Backen geeignet, da Buchweizen keineGluten enthält.Buchweizen kann beim Verzehr von großen Mengen Verdau-ungsstörungen und Blähungen hervorrufen.

DinkelWirkt gut bei chronischen Erkrankungen, Schlafstörungen,Nachtschweiß.Zubereitungsart: Aufläufe, Suppen, Eintöpfe, Laibchen undKuchen.Häufiger Dinkelgenuss erhöht die Widerstandskraft, Konzen-tration und Leistungsfähigkeit.

GersteWirkt sehr gut gegen Ödeme.Zubereitungsarten: Suppe, Bier, Malz, Gerstenrisotto.

HaferWirkt sehr stärkend auf unser Immunsystem, leitet Giftstoffeaus dem Darm, unterstützt die Arbeit der Leber, reguliert dieSchweißproduktion, kräftigt die Muskeln, Sehen und Nerven.Zubereitungsarten: Backwaren, Gerösteter Hafer in Suppen,Eintöpfe, Laibchen und Haferbreisuppe, Haferflocken eigenensich sehr gut als Basis für ein warmes Frühstück.

HirseWirkt gut gegen Schimmelpilze im Körper. Verringert Mundge-ruch der vom Magen kommt und trocknet Nässe im Körper.Zubereitungsarten: Aufläufe süß und sauer, Suppen, Eintöpfeund Backwaren.

MaisWirkt harntreibend und nährend.Zubereitungsart: Das ganze Korn als Gemüsebeilage.Maisgrieß: Polenta, Pizzaboden, Suppen.Maismehl: Gemüsekuchen, Gemüsemuffins.

12 grüner steig 04/2012

natürlich essen

Getreide und seine Wirkung in der TCM

QuinoaEnthält einen überdurchschnittlich hohen Anteil an Kalzium,Phosphor, Eisen und Aminosäuren.Zubereitungsarten: kann anstelle von Reis verwendet werden,Aufläufe, Backwaren.Quinoa enthält in der Schale natürliche Bitterstoffe, die blut-verdünnend wirken, daher muss er vor der Verarbeitung heißgewaschen werden.

ReisWirkt stärkend auf unsere Mitte.Zubereitungsarten: Congee, Suppen, Beilage, Aufläufe süßeund pikant, Salate.Reis enthält viele Mineral- und Spurenelemente und ist sehrnatriumarm.

RoggenRoggenbrot ist besonders gut bei erhöhtem Cholesterin,Roggen ist sehr stoffwechselanregend.Hartes Roggenbrot in Essig eingeweicht kann als schmerzlin-dernde Auflage bei Verstauchungen oder Gelenküberdehnun-gen verwenden werden.Roggen hat eine sehr lange Verdauungszeit und sollte amAbend nur mehr als Congee gegessen werden.Zubereitungsarten: Brot und andere Backwaren, Congee.

WeizenWirkt harmonisierend auf die Mitte, wirkt abschwellend, leitetHitze aus dem Körper und wirkt auch beruhigendZubereitungsart: Tee aus Weizenkörner gegen Hitzewallungenund Schlafstörungen, Brot, Aufläufe, Kuchen, Teigwaren,Congees, Suppen, Eintöpfe, Laibchen.

Getreide ist die Grundlage unserer Ernährung. Und die basiert vor allem auf Weizen. Dabei gibt es zahlreiche, andereGetreidearten, die es wert sind, öfter gekocht, serviert und gegessen zu werden, nicht nur wegen ihres Geschmacks...Als die Menschen - nach der Lebensweise der Jäger und Sammler- sesshaft wurden, begannen sie mit dem Getreideanbau.Bereits um 11.000 vor Christus begann die Zucht von Getreidesorten. Der Getreideanbau war und ist die Basis für die Vermehrungund Entwicklung der Menschen und Tiere auf unserem Planeten.In der Traditionellen Chinesischen Medizin wird Getreide dem Element Erde zugeordnet. Unsere Nahrung soll aus 60% Getreidebestehen. Der Geschmack ist süß, die Temperatur ist neutral. Wer sein Erdelement stärkt, ist gut in seiner Mitte verankert undkann nicht so leicht sein Gleichgewicht verlieren.Roh sind alle Getreidesorten sehr schwer verdaulich, gekocht kann sie unser Körper aufnehmen und gut verarbeiten.Hier verschieden Getreidesorten und ihre Wirkung auf unseren Körper:

Claudia Mauser-Fessl

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13grüner steig 04/2012

mischkost

Hirseauflauf mit Früchten

Zutaten:¾ Liter Milch, Reisdrink oder Wasser200 g Hirse3 EL Agavendicksaft3 EierMuskatIngwer geriebenSalz1 TL geriebene ZitronenschaleButterSemmelbrösel250 g süßes Obst je nach Saison

Das Rezept stammt aus dem Buch"Das Fünf Elemente Kochbuch" von

Barbara Temelie und Beatrice Trebuth; Joy Verlag

cartoonvon friedrich scheck

Zubereitung:Hirse heiß waschen; in einem heißenTopf Milch, Reisdrink oder Wasser (jenachdem, wofür man sich entscheidet)erhitzen; Hirse einstreuen und beischwacher Hitze zugedeckt quellen las-sen; Eier trennen, Eiweiß steif schla-gen; Agavendicksaft und Eigelb unterdie Hirse mengen; den Eischnee vor-sichtig unterheben; etwas Muskat,etwas Ingwer, eine Prise Salz und gerie-ben Zitronenschale dazufügen; dieHälfte der Masse in eine gefettete undmit Semmelbrösel ausgestreute Formgeben; süßes Obst je nach Saison klein-geschnitten darüber schichten; dieandere Hälfe der Hirsemassen darüberverteilen mit Butterflocken belegenund etwa 50 Minuten bei 200 Gradbacken.

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grüner steig 04/201214

rätsel

Winterstimmung in der PillichsdorferKellergasse.Schnee hat sich über die vor kurzemnoch rege Geschäftigkeit der winzeri-schen Herbstarbeit gelegt. Stille und Beschaulichkeit sind einge-kehrt.

Leider haben sich im unteren Bild eini-ge Fehler eingeschlichen.Können Sie alle sieben finden?

Thomas Falch

Suchbild

mittelleicht

8 3

7 8 4 5 1

1 6 7 9

3 2 1

2 6

8 7 4

4 8 2 3

3 9 2 4 8

9 7

6 4 2 3

3 5 2

5 8 6 9

5 4 7

3 1

8 2 3

6 1 2 8

7 4 9

5 3 6 1

Beim Sudoko dürfen die gleichenZiffern (von 1-9) nur einmal in jederSpalte, jeder Zeile und jedem Unter-quadrat vorkommen.

Sudoku

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15grüner steig 04/2012

rätsel

Ortsrätsel Neu

Ortsrätsel Auflösung

Gitti Perschl

Die historische Aufnahme in der letztenAusgabe des Grünen Steiges zeigte dieWienerstraße. Hier nun die Gegenüberstellung voneinst und jetzt.

Das Bild wurde dem Kalender „AlteAnsichten“ von Herbert Unger aus demJahr 2000 entnommen.

Historische Ansichtenvon Pillichsdorf

Und wieder ein neues Ortsrätsel.Die Zuordnung ist diesmal sehrleicht, oder?

Das Bild haben wir vor allemwegen der ländlichen „Idylle“von anno dazumal ausgewählt.

Anmerkung zum Bild in der vorletzten Ausgabe: Nach übereinstimmenden Aussagen einiger Pillichs-dorfer wurde die abgebildete Schwemm seinerzeit alsdie „Hubik-Schwemm“ bezeichnet.Die Ansichtskarte befindet sich in Besitz der Fam.Dormann. Vielen Dank für die Abdruckgenehmigung.

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Ich ließ meinen Engel lange nicht los,

und er verarmte in meinen Armen

und wurde klein,

und ich wurde groß:

und auf einmal war ich das Erbarmen,

und er eine zitternde Bitte bloß.

Da hab ich ihm seinen Himmel gegeben. -

Und er ließ mir das Nahe, daraus er entschwand;

Er lernte das Schweben,

ich lernte das Leben,

und wir haben langsam einander erkannt...

Rainer Maria Rilke