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117 4. Zur Ke!untn$s uEtraroter Unlemspektra. XII. (Genaue Messung vom WeZZenZUlzgm jemseits 27000 i.-E.); von l? Paschelz. (Elerm Tar. IV.) I n den Aufsatzen I und I1 obigen Titelsl) finden sich Wellenl~ngenmessungeneiner Reihe von Spektrallinien, welche bis zur Linie 27889,6 &.-E. des Thallium reichen. Will man genauere WellenTangenmessungen im weiteren Ultrarot aus- fiihren, so erscheint es vorlaufig am besten, Beugungsgitter mit grijfierer Gitterkonstante anzuwenden. Das von mir in Abhandlung I und I1 benutzte Gitter gestattete, in einer etwas abgeanderten Anordnung bis etwa 31000 8.-E. L’ mien zu messen. Soweit hat Hr. H. M. R a n d a l l hier mit demselben einige Spektren untersucht. Ich habe dann ein Rowland- sches Plangitter mit 40 Strichen pro mm versucht, mit dem ich fruher a) die Brechungsexponenten des Steinsalzes und Sylvins bestimmt habe. Es erwies Rich aber die Dispersion des Spektrums und die Genauigkeit als zu gering. Man konnte zwar leicht eine Linie jenseits 28000 %.-E. von einer in die Nahe fallenden hoherer Ordnung unterscheiden, weil erstere durch Clas vollstindig absorbiert , letztere fast vollstindig durchgelassen wird. Aber die genaue Messung wurde wegen der geringen Dispersion stets durch benachbarte Linien der hoheren Ordnungen gestbrt. Die Untersuchung gestaltete sich dadurch mithsam und unsicher. Einen besseren Erfolg durfte man von dem Ro wlandschen Konkavgitter erwsrten, welches Langley zur Eichung seiner Steinsalzprismen benutzte. Es hat 142,l Striche pro mm und eine geteilte Fliiche von 13 cm Breite, so daB sein Auflbsungsvermijgen durch seinen Kriim- 1) F. Paechen, Ann. d. Phye. 27. p. 587. 1908; 29. p. 625. 1909. 2) F.Paechen, Ann. d. Phye. 26. p. 120. 1908.

Zur Kenntnis ultraroter Linienspektra. III. (Genaue Messung von Wellenlängen jenseits 27000 Å.-E.)

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4. Zur Ke!untn$s uEtraroter Unlemspektra. XII. (Genaue Messung vom WeZZenZUlzgm jemseits

27000 i .-E.); von l? Paschelz.

(Elerm Tar. IV.)

In den Aufsatzen I und I1 obigen Titelsl) finden sich Wellenl~ngenmessungen einer Reihe von Spektrallinien, welche bis zur Linie 27889,6 &.-E. des Thallium reichen. Will man genauere WellenTangenmessungen im weiteren Ultrarot aus- fiihren, so erscheint es vorlaufig am besten, Beugungsgitter mit grijfierer Gitterkonstante anzuwenden. Das von mir in Abhandlung I und I1 benutzte Gitter gestattete, in einer etwas abgeanderten Anordnung bis etwa 31000 8.-E. L’ mien zu messen. Soweit hat Hr. H. M. Randa l l hier mit demselben einige Spektren untersucht. Ich habe dann ein Rowland- sches Plangitter mit 40 Strichen pro mm versucht, mit dem ich fruher a) die Brechungsexponenten des Steinsalzes und Sylvins bestimmt habe. Es erwies Rich aber die Dispersion des Spektrums und die Genauigkeit als zu gering. Man konnte zwar leicht eine Linie jenseits 28000 %.-E. von einer in die Nahe fallenden hoherer Ordnung unterscheiden, weil erstere durch Clas vollstindig absorbiert , letztere fast vollstindig durchgelassen wird. Aber die genaue Messung wurde wegen der geringen Dispersion stets durch benachbarte Linien der hoheren Ordnungen gestbrt. Die Untersuchung gestaltete sich dadurch mithsam und unsicher. Einen besseren Erfolg durfte man von dem Ro wlandschen Konkavgitter erwsrten, welches Langley zur Eichung seiner Steinsalzprismen benutzte. Es hat 142,l Striche pro mm und eine geteilte Fliiche von 13 cm Breite, so daB sein Auflbsungsvermijgen durch seinen Kriim-

1) F. Paechen, Ann. d. Phye. 27. p. 587. 1908; 29. p. 625. 1909. 2) F.Paechen, Ann. d. Phye. 26. p. 120. 1908.

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mungsradius von 162,6 cm gut ausgenutzt werden kann und in I. Ordnung ca. a/Is von dem Auflijsungsvermogen des friiher von mir benutzten schmaleren Plangitters ist. Durch die freundliche Vermittelung des Hm. C. 0. A b b o t wurde mir dieses Gitter auf einige Zeit geliehen. Die Resultate, welche ich mit ihm bisher erhielt , sollen im folgenden hauptsachlich behandelt werden.

Vor den Messungen mit den Gittern hatte ich eine Reihe von Spektren mit einem Fluoritprisma durchmustert. Diese Versuche ergaben das Resultat, daB in allen untersuchten Bogenspektren jenseits 5 p nur sdten starkere Linien nach- weisbar waren. Bis 4 p etwa reichten uberall die starkeren Erhebungen. Den AbschluB bildete meist wie bei W. J. H. Molls l) Energiekurven der Alkalien die Kohlensiiureemissions- bande des Kohlebogens, welche durch die Kohlensaureabsorp- tion der Zimmerluft bei 4,25p in zwei getrennte Maxima ge- spalten war, ein schwtcheres bei 4,18 p, ein starkeres bei 4,41 p. Von den erhaltenen Emissionvmaximen werden im folgenden nur wenige angegeben. Die geringe Dispersion ge- stattete keine Entscheidung, ob ein Maximum eine Linie, einen Komplex von mehreren Linien oder eine Bande vorstellt. Die Resultate schienen daher einer weiterenuntersuchung zu bedurfen.

Nach Beendigung der Gittermessungen haben H. M. R a n d a l l und ich gemeinsam mit einem Fluoritprisma und Spiegelspektrometer (Brennweite der Konkavspiegel 50 cm, Breite der Spalte 0,28 mm) nochmals jenseits 4,5 p nach Linien gesucht, welche nach dem Kombinationsprinzipe und meinen bisherigen Messungen zu erwarten waren. Die Resultate dieser Messungen werden mit einem Sternchen * angefuhrt.

Die Anordnung des Rowlandsohen Xonkavgittere.

Da es schwierig ist, in der Rowlandschen Aufstellung des Konkavgitters ein Bolometer uber ein groBeres Stuck des Rowland schen Kreises fein meBbar zu verschieben, wurde folgende neue Anordnung getroffen, bei welcher die Wellen- lingen durch Winkelmessungen erhalten wurden :

1) W. J. H. Mol l , Archives Neerlsndaises dea Sciences Exactes et Naturelles (11) 13. p. 100.

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Kenntnis ultraroter Ainienspektra. III. 719

Wenn das parallel einfallende Licht den Winkel v mit der Gitternormalen bildet, so ergibt die Gittertheorie l ) , da6 in die Richtung der Normalen die Wellenlange (1) h = csinu gebeugt wird, und da8 diese Wellenlange in der Fokalent- fernung

e 1 + COSV

r =

nicht astigmatisch abgebildet wird. c ist Gitterkonstante, e Krummungsradius des Konkavgitters.

Demzufolge wurde der drehbare Tisch eines groSen Spektrometers von F u e s s fest mit dem drehbaren Arm ver- kuppelt. Das Gitter stand in der Mitte des Tisches, genau senkrecht zum Arm. Der Spektrometerarm wurde durch ein leichtes, aber gegen Belastung starres Magnaliumgestinge ver- liingert, welches am Ende eine Platte mit Leitschienen und Teilung besaJ3. Auf der Schiene lie6 sich ein Bolometer- gehause (aus Aluminium) parallel der Gitternormalen ver- schieben und an beliebiger Stelle festklemmen. Die Ver- liingerung des Spektrometerarmes wurde sorgfaltig ausbalan- ziert, so da6 Drehungen des Armes bis auf 1 Sek. genau ge- messen werden konnten. Zur Messung der Wellenlinge einer Spektrallinie, welche unter dem Winkel Y zwischen Arm und einfallendem Licht erschien, wurde das Bolometer in der Ent- fernung e/(1 + cos v) vom Gitter festgeklemmt. Dann stellte man links und rechts vom einfallenden Licht die Linie bolo- metrisch ein. Die Hillfte des Winkels zwischen beiden Ein- stellungen ist der genaue Wert des Winkels v, mit dem Glei- chung (1) die Wellenrange ergab. Die Fokalentfernung r brauchte nur bis auf ca. 1 mm richtig zu sein und konnte daher vorher mit einem angenaherten Wert von v berechnet werden. Tatsachlich wurden in einer Tabelle Wellenlangen, zugehgrige Werte von v und r zusammengestellt, aus der man die Fokalentfernungen interpolierte. Letztere waren auf der Schienenskala ablesbar. Fig. 1 gibt die Anordnung schema- tisch wieder. Spalt s steht ein wenig tiber dem Qitter und

1) C. Rungee Theorie in Raysere Spektroskopie 1. p. 464 und H. Hermann, Tubinger Dies. p. 8. 1904.

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hinter seiner Mitte. S ist ein exakter silberner Hohlspiegel von 300 cm Kritmmungsradius, gefertigt von der Firma Z ei s s. Er sendet das Licht des Spaltes genau parallel zum Gitter G. Das parallele Lichtbbdel verlauft auBerdem genau senkrecht zur Drehachse des Bitters. Die Justierung geschah mit einer planparallelen Glasplatte am Orte des Gitters. Mittels eines Gaussokulares sandte man Licht durch den Spalt nach S und justierte die Glasplatte und den Spiegel S , bis sowohl durch Reflexion von der einen Flache, wie auch nach Drehung um

180° von der anderen Flilche der Glasplatte die Mitte des Spaltes exakt in sich selber ab- gebildet wurde. Alsdann justierte man das Qitter so, da6 seine Nor- male durch die Mitte des Bolo- meterspaltes trat. Ein dort aus- gespanntes Fadenkreuz, die mar- kierte Bittermitte und das Spiegel- bild des Fadenkreuzes im Gitter muBten in einer Geraden liegen. Die Mitte des Bolometerspaltes, die Mitte des Gitters und die Mitte dea Hohlspiegels S lagen in einer horizontalen Ebene. Zugleich beob- achtete man Licht vom Spalte s, dessen Mitte gekennzeichnet war. Die Gitterstriche sind parallel der

Drehachse, wenn bei jedem Winkel v die Mitte des Beugungs- bildes auf dem Schnittpunkte des Fadenkreuzes abgebildet wird.

Als alle diese Justierungen exakt ausgefuhrt waren, zeigte sich, daB die Fokallange links stets etwas kleiner war (bis zu 1 mm), als unter demselben Winkel v rechts. Nach den Erarterungen von Cornu’) nehme ich als Grund hierfiir eine Variation der Gitterkonstante uber die Gitterfltche hin an. Solche Variation ist bei der langen Zeitdauer der Teilung solcher Gitter ja leicht miiglich. Runge und ich8) fanden

1) Kayaers Handbuch der Spektroakopie 1. p. 441. 2) C. Runge u. F. Paschen, Berl. Ber. 7. p. 89. 1902.

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friiher bei einem gro6en Row1 andschen Konktvgitter iihn- liche fokale Abweichungen und deuteten sie ebenso. Obwohl der Betrag von 1 mm fur den Zweck der vorliegenden Arbeit zu vernachlassigen gewesen ware, kompensierte man den Fehler dadurch, da6 das Fadeokreuz oder das Bolometer ein wenig aus der Gitternormalen hinaus verlegt wurde. Die Fokal- langen wurden rechts und links fast vollig gleich, wenn das direkte (ungebeugte) Bild bei der Mikroskopablesung 70 O 59‘ 30” auf das Fadenkreuz iiel, wahrend die theoretisch genaue Ein- stellung bei der Ablesung ‘lo0 48’ 3 0 die Deckung des Bildes mit dem Fadenkreuz erforderte. Das Fadenkreuz war also um 11/2 Min. &us der Gitternormalen herausverlegt (nach der Seite der wachsenden Mikroskopablesungen hin).

Man gewann hierdurch die Mbglichkeit, durch genaue okulare Messungen mit Fadenkreuz und Lupe an sichtbaren Linien bekannter Wellenlangen die Beziehungen (1) und (2) zu priifen und die Konstante c mit geniigender Genauigkeit zu bestimmen.

Das Spektrometer war auf einem Betonpfeiler festgekittet, der Spiegel S auf einem zweiten. Beide Pfeiler waren auf dem Zementbelag des Zimmerbodens fest zementiert. Der Zementboden des Zimmers lag auf dem Gewolbe und teil- weise auf dem Pfeiler eines starken Mauerbogens. Die ganze Anordnung war so unveranderlich, daB im Lanfe einer Woche keinerlei Anderung der Lage des direkten Bildes eintrat, und daB die einmal ermittelten Konstanten der Anordnung bei gleicher Temperatur wahrend vieler Monate stet8 unvctrandert wieder gefunden wurden. Als Temperaturkoeffizient der Gitter- konstanten c wurde durch okulare Messungen bei verschie- denen Zimmertemperaturen der Wert 0,000018 gefunden in Ubereinstimmung mit sonstigen Messungen iiber den Aus- dehnungskoeffizienten des von B r a s h e a r verwendeten Elpiegel- metalles. Bei den Versuchen variierte die Temperatur hochstens urn 3 O C. Weitere Temperaturkorrektionen erwiesen sic11 nicht als erforderlich.

Okulare Eichung der Anordnung.

Einige Heliumlinien genau bekannter Wellenllinge wurden in verschiedenen Ordnungen rechts und links mittels einer

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Lupe auf ein Fadenkreuz eingestellt, welcbes an dem Bolo- meterkasten angebracht war. Aus den Beugungswinkeln er- gab sich die Gitterkonstante c. Die Fokalentfernung r des Fadenkreuzes wurde empirisch an der Teilung der Schiene gemessen und zwar bis auf eine additive Konstante, da der Anfangspunkt der Teilung nicht in die Gitterfliiche fiel, und da das Fadenkreuz eine unbekannte aber konstante Ent- fernung von der Ablesemarke hatte. Die benutzten Linien sind folgende:

5875,870; 6678,396; 5015,865.

T a b e l l e I. Temp. r d r beob. ber.

Linie Ordn. I I. Ord. Y beob. OC. 18,5 18,5 18,8 18,5 18,5 18,4 18,5 18,5 18,5 18,5

18,5 18,8 18,7

18,s

18,9

5876 11 11751,74 5876 111 17627,61

5876 5876 5876 5876 5876 6678 5876 5876 5876 5876 5016 5876

Iv 23503,48 v 29379,35 V

V I 35255,22 VII 41131,09 VI I 46748,77

VIJI 47006,96 VIII VIII VIII

x 50158,66 IX 52882,83

9'36' 42,65" 70381,25 804,7 816,7 -12.0 14 30 16,18 70382,06 812,l 824,l -12,O 14 30 16,39 70381,79 812,O -12,l 19 30 29,93 70381,58 822,s 835,O -12,2 24 40 21,52 70380,95 837,8 849,9 -12,l 24 40 20,93 70381,40 Lupe vertindert 30 3 39,2 70380,94 857,4 869,4 -12,O 35 45 41,21 70380,32 883,4 895,4 -12,O 41 37 22,63 70380,85 916,2 928,2 -12,O 41 54 18-13 70380,28 917,8 929,9 -12,l

54 17,4 80,78 917,8 -12,l 54 17,39 80,79 Fokue nicht 54 18,87 SO,21} bestimmt

45 27 10,58 70380,88 941,O 953,3 -12,3 48 42 34,03 70381,60 964,9 977,l -12,Z

Als Mittel wurde genommen C = 70380,95 bei 18,6O C. Die Thermosaule wurde statt des Fadenkreuzes eingesetzt. Da ihr Spalt relativ zum Qehause eine andere Lage hatte, als das Fadenkreuz, stellte man erst mit dem Fadenkreuz eine Linie genau ein, entfernte das Fadenkreuz, befestigte die Thermosiiule und verschob das Qehause an der Schiene, his dieselbe Linie scharf auf dem Thermosaulenspalt abgebildet war. Der Winkel v blieb hierbei fast unverandert, da Faden- kreuz und Thermosaulenspalt im Qehause einigermaSen zen- triert waren. Es iinderte sich nur die Korrektion der be-

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rechneten Fokaldistanz. Okulare Einstellungen einer einzigen hellen und scharfen Linie ergaben die neue Korrektion (z. B. +11,8 fur ein erstes Bolometer, + 11,l fur ein zweites). Als- dann fuhrte man einige Kontrollmessungen mit den Helium- linien 10830,42 und 20582,04 verschiedener Ordnungen aus. Die beobachteten Energiekurven dieser Linien ergaben folgende Werte der Gitterkonstanten:

Linie Ordn. 10830 I 10830 I 10830 I 10830 I1 10830 V 10830 V 20582 I 10830 Iv

Tabe l l e 11. I I. Ordn. Y beob. 10830,42 8O51‘ 7,45”

8 81 7,26 8 51 7,50

21660,84 17 55 26,28 54152,lO 50 18 2,l

50 18 5,5 20582,04 17 0 13,53 43321,68 37 59 25,94

C 70380,50 70360,SO 70380,38 70382,22 70380,42 70380,74 70380,93 70381,4

Temp. OC. 18,3 18,2 18,5 18,6 18,6 18,6 18,6 18,6

Diese Beobachtmgen zeigen, daB die friiher mit einem anderen Gitter bestimmten Wellenliingen mit diesem Gitter wieder erhalten werden, wenn auch die Genauigkeit mit ihm i n I. Ordnung geringer ist. 10830 V wird durch 4922x1 ( I , I = 54143,l) gestijrt. AuBerdem macht sich in IV. und V. Ordnung der Satellit der Linie 10830 stSrend bemerkbar.

Reaultate.

Die langwelligen Bogenlinien, welche nun mitzuteilen sind, wurden bei sehr konstant brennenden Bogen in derselben Weise durch Einstellungen gemessen, wie in Abh. 11. Zur Abbildung auf dem Spalt diente eine Steinsalzlinse, ein Plan- spiegel und ein Konkavspiegel, beide BUS versilbertem Glas bestehend. Schirme aus 2 cm dickem Wasser in Glas, 0,4 mm dickem Wasser in Was und besonders aus 3 mm dickem Glas entschieden, ob eine Linie grijBere Wellenlange hatte, als 11000, 16000 und besonders 28000 &-E, da sie solches Licht fast ganz absorbierten. An der Stelle der aufgefihrten Linien jenseits 28000 &-E. wurde mindestens 90 Proz. der Energie durch Glas absorbiert.

Der Spalt der Thermosaule hatte eine Breite von einer Minute im Spektrum. Fur die schwachsten und fur die stark

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7 24 P. Paschen.

verbreiterten Linien wurde er spater auf 1,5 Min. erweitert. Das von ihm bedeckte Spektralgebiet umfaBte:

Spalt 1 Min. 1,5 Min. bei 30000 A.-E. 18,6 A.-E. 27,8 A.-E.

40 000 16,8 25,3 50 000 14,4 21,5

Der Spalt des Spektralapparates hatte eine solche Breite, dab eine Linie bei 35000 A.-E. ungefahr so breit wie der Bolometerspalt war. Mit grSBerer Wellenlange nahm die Fokal- distanz und daher die Breite einer Linie zu (bis zu 12 Proz.).

Obwohl das Ziel dieser Arbeit darin bestand, genaue Wellenlangennormalen jenseits 27 000 A.-E. zu schaffen, konnte die Berucksichtigung der spektralen Gesetze doch nicht unter- bleiben. Daher wurden auBer starken und scharferen Linien auch solche gemessen, welche als standards unbrauchbar, aber fur die GesetzmaBigkeiten wichtig waren. Die folgenden Listen enthalten samtliche starkeren Linien der Alkalien und des Thallium zwischen 28000 und 54000 b.-E. Einige Linien konnten zwar nachgewiesen, aher nicht genau gemessen werden, weil sie starkeren Linien hoherer Ordnungen zu nahe fielen. Auch unter den Linien hiiherer Ordnung wurden viele exakt gemessen. Sie geben teils eine Kontrolle fiir die Genauigkeit, teils sind es neue Linien, welche bei dem friiheren Gitter nicht licht- stark genug waren.

Lithium. Fehler-

i 1 Luft grenze Y

5182’6) Nachtrag zu Abh. I 10 19290 80 24467 5 4086,l 20 40475 10 2470,O Mitte eines ca. 100 A.-E. breiten

20 40461 10 Statt obiger Mitte diese 2 Maxima 20 40489 10 Et:: } htiufig getrennt eingestellt. Viel-

Maximum

leicht Linienumkehruug

ber. beob. 19290 ist 3d - 4 p 5185 5182,6

40475 wird spater besonders diskutiert.

V - 24467 ,, 3p - 3,5~ 4085 4086,l

Prismenspektrum.

10 7,436 1344,4 i LP Y

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Kenntnis ultraroter Linienspektra. 111. 725

N a t r i u m.

Bei 34165 und 34203 liegen zwei Maxima, van denen Glas mehr absorbiert, als von den Linien 11382 und 11404 .allein, deren 111. Ordnungen (A1 = 34146 und 34212) obigen Linien starend nahe kommen. Die Linien entsprechen der Kombination 3p,-3,5s7 ber. 34152 und 3p2-3,5s, ber. 34188.

Bei 40449 f 20 liegt die Mitte eines sehr breiten Maxi- mum von 20 mm Ausschlag: i

2o 40391 2o 24,5,1 Meist ist die erste nnd dritte Wellenl&nge gesondert eingestellt, oft aber such die

20 40449 20 2471,6 mittlere allein als hiichster Punkt. Falls 2o 40522 2o 2467,1 eine Umkehr vorliegt, ist die mittlere

Die Linie 2,90 von Moll, welche Ritz l) als Kombination 2,5 s - 3 d deutet (ber. 2,913 p) wurde weder fruher (Abh. I) noch jetzt mit Lang leys Qitter gefunden. Mit dem Fluorit- prisma fand ich ein schwiicheres und vielleicht mehrfaches Maximum bei 2,856 p. Die Schwingungszahl 3500 wurde 4 p - 6p, ber. 3499 entsprechen. Doch ist diese Linie und ihre Deutung unsicher.

I Wellenlgnge die richtige

Prismenspektrum. Sicher gefundene Linien.

i k p v beob. Kombination v ber. 50 80 4,044

37418} mit Gitter wieder gefunden

15 5,023 1990 4 p - 5 d 1993 20 5,430 1841 3,58 - 4 p 1841 8 7,443* 1343,2 3 9,048* 1104,9 3 d - 3% 1104,4 4 9,085* 1100,5 3 d - 3p, 1101,3

Bei 9 p absorbiert das Prisma 2//s der Energie. Mol l findet 3,42 und 4,06 p . q

1) W. Ri tz , Physik. Zeitschr. 9. p. 521. 1908. 2) Bei 4 p ist Molls Wellenlinge ,,nach L a n g l e p " urn ca. 0,03 p

xu verkleinern in fjbereinstimmung rnit der bei 4 p beginnenden Ab- weichung der L a n g l e y when Dispersionskurve dee Steinsalzes von meiner Bestimmung (F. P a s c h e n , Ann. d. Phys. 26. p. 132. 1908).

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726 F. Paschen.

Kal ium.

31s5707) wohl eine einzige umgekebrte Linie 50 31388,l 3 30 31401,8 5 3183,68

31395 5 3184,47 fur den Fall der TJmkehrung 40 31596,s 4 3164,03 zuweilen 2 Maxima 31591 u. 31603 eingestellt 10 36372,7 4 2748,58 zuweilen 2 Maxima 36358 u. 36396 eingestellt

2730'44} wohl eind einsige umgekehrte Linie 15 36614,3 4 12 36637.3 4 2728.73

36626,4 4 2729,5 Wellsnliinge f i r den Fall der Umkehrung 30 37075,6 3 2696,39 stets nur dies eine Maximum eingestellt 40 37354,3 5 2676,35 meist als einziges Maximum eingestellt 10 37370,7 5 2675,lS bisweilen als zweites Maximum neben dem

vorigen eingestellt

Bei 40115 liegt die Mitte eines breiten Maximum, in dem meistens folgende drei Einzelmaxima eingestellt wurden :

2o 40115,5 2492,14 Falls Umkehrung vorliegt, ist mittlere Welienlhge die richtige

20 40087,5 10 2493,SS

20 40144,2 5 2490,36

K o m b i n a t i o n e n n a c h Ritz.

1 Luft 27065,6 27215,O 36626,4 36372,7 31395 31596,8

37075,6 37354,3

Kombination 2,5 s - 3 p, 2,5 s - 3 p , 3 p , - 3,5 s 3 p , - 3,5 8 3 d - 3pI

8 d' - 3p, 3p, - 4 d 3ps - 4d'

V - ber. beob.

3693,5 3693,6 Aus Abh. I, p. 569 3673,5 3 6 ~ 4 5 ] wiederholt 2730,2 2729,5 2750,2 2748,6 3184,4 3184,5 3164,4 3164,O 2676,4 2676,5 2696,4 2696,4

Prismenspektrum. Sicher gefundene Linien.

i IlU k

2oo 3,14 mit Gitter wieder 2o "14\ Beobachtet

200 4,02 10 4,04 15 3,73 von Moll

30 3,64 1 gefunden u. besser 3,724 analysiert

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Kenntnis ultraroter Linienspektra. III. 721

Y

i 20 15 8 8

10 4 5

6,203 6,236* 6,461 * 6,431 * 7,426 8,452 8,510*

beob. ber. Kombination 1611,6 1611,6 4 d - 4p, 1603,l 1603,2 4 d - 4p9 1547,s 1547,s 3,5 s - 4p9 1554,4 1556,5 3,5s - 4pI 1346,3 1182,9 1183,7 4p2 - 5 d 1174,s 1177,t 4pI - 5 d

Zu den Berechnungen diente folgendes Serienschema des Kalium.

11. Nebenserie. 2pd - m s.

m - 1,s 295 315 415 595 I Luft beob. 7664,91 12523,O 6939,5 5802,O 5340,OS v beob. 13042,s 7983,3 14406,4 17250,7 18721,2 " 1 5 35005,O 13978,8 7555,7 4731,4 3240,9

I Luft beob. 7699,OS 12434,3 6911,8 5782,7 5323,55 v beob. 12985,O 8040,3 14464,l 17288,3 18779,2 7131 5 35005,O 13979,7 7555,9 4731,7 3240,s

Mittel m, s: 35005,O 13979,5 7555,s 4731,6 3240,s

Hauptserie. 1,5 s - mp,. m = 2 3 4 5

I Luft beob. 7664,91 4044,33 3443,49 3217,27 Y beob. 13042,93 24719,O 29006,95 31073,5 m1 PI 21962,07 10286,O 5998,05 3931,5

I Luft beob. 7699,08 4047,64') 3447,49 3217,76 Y beoq. 12985,OO 24699,O 28998,4 31068,7 1711 PI 22020,o 10306,O 6006,6 3936,3

1) Beob. Ramage 4047,39, Kayse r u. Runge 4047,36. Die Hom- binationen im Ultrarot scheinen nur mit obiger Wellenliinge 4047,64 im Einklang. Iirt die Wellenliiuge 4047,38 richtig, so sind die meisten Diffe- renzen zwischen der Beobachtung und Berecbnung der ultraroten Kom- binationen groSer ale die maglichen Fehler.

Page 12: Zur Kenntnis ultraroter Linienspektra. III. (Genaue Messung von Wellenlängen jenseits 27000 Å.-E.)

728 F. Pasehen.

I. Nebenserie. 2 p , - m di. m = 3 4 5 6

I Luft beob. 11771,7 6965,48) 5832,23 5359,88 v beob. 8492.72 14552,67 17141,4 18652,O 3d 13469,4 7609,63 4820,7 3310,l

I Luft beob. 11691,15 6937,43 5812,54 5343,35 v beob. 8551,2 14410,57 17199,5 18709,5 3 d' 13469,O 7609,63 4820,5 3310,5

Mittel m d bzw. m d' 13470,4 I) 7609,63 4820,6 3310,3

Bergmannserie 3d - m Ap.

m = 4 5 4 5 I Luft beob. 15165,s 11028,O 15166,9 11026,2

6878,4 4405,O 6878,9 4403,6

Pasehen Randall

Y beob. 6592,O 9065,4 6591,52 9066,86

v P % AP

Rubid ium.

Mit Sicherheit durch starke Absorption im Glas erkannt und ungestart gemessen sind folgende Linien.

z 15 38511,4 3 2595,91 30 39898,5 10 iiber 100 A.-E. breite Erhebung, wohl

39866,9 10 2507,7 Wellenlange fur den Fall der Umkehrung

10 52313,4 6 1911,05 bisweilen 2 Maxima 52296,5 und 52327,8

15 39827,4 10 ~ ~ ! ~ ~ ~ ~ ) umgekehrt

5 46190,l 4 2164,38

(wohl Umkehrung)

V - ber. beob.

Die Differenzen Bind durch un- 38511,4 PZ - 3,5 2596,9 2595,9 der roten 4619071 4 d - 4 Pi 2l6596 216474 52313,4 3pi - 4 d 1911,6 1911,l

bei Caeium)

1) Ber. aue Komb. 1,5 s - 3 d, I = 4642,4. 2) Die Wellenlangen dieser bekanntlich nicht wahrgenommener

Linien sind riickwlirts aus der Komb. (3p3 - (4 d) berechnet. Die von S a u n d e r s beobachtete Linie 6966,3 & 0,4 kSnnte die eine sein.

Page 13: Zur Kenntnis ultraroter Linienspektra. III. (Genaue Messung von Wellenlängen jenseits 27000 Å.-E.)

Kenntnis ultraroter Xinienspektra. IIL 729

Prismenspektrum. * V -

i A: beob. ber. Kombination

40 4,696 2129,O 2133,s 4d' - 4p, Gitter 50 4,637 2156,l 2165,6 4 d - 4p1 4,6190

10 6,436 1553,3 1558,O 3 , 5 ~ - 4pI 8 6,567 1522,3 1522,9 3 3 8 - 4pS

10 7,269? 1375,3 15 7,428 1345,9

Die Messung der Kombination 3 p , - 3,5s , Akber. 39683 wurde durch 13237, 111. Ordnung L, = 39711 gestart. Das gemeinsame Maximum lag bei 39705. Es wurde stirker von Glas absorbiert als 13237 allein. Die Linien 10082, V. Ord- nung LI = 50410 und 6298,8, VIII. Ordnung Al = 50390 storten die Messung der Kombination 3 p , - 4d' 50331. Ein Maximum bei 50369 wurde durch Glas halb absorbiert. Die Kambination 4 d' - 4 p , 46853 konnte nicht bemerkt werden. Die VI. Ordnung der Linie 7800 4 = 46800 storte. In ihrer Nahe erhielt ich Ausschliige bis 40 mm, von denen nur fiinf durch Glas absorbiert wurden.

Moll ftihrt jenseits 28000 A.-E. nur eine Link 4,03 p (nach Langley) 3,97 p (nach Rubens). Das Spektrum des Rubidium unterhalb 28000 i.-E. ist hier von R a n d a l l untersucht worden.

Casium,

80 60 40 70 20 10 30

4

29318,3 30099,9 30962,9 34892,5 36127,7 39180,l 39398,5

42202,3

2 3 3 3 3 6

10

10

3409,93 29317,4} 3321,37 30103,s 3228,81 2865,18 2767,22 2551,58 2537,5 hgchster Punkt eines iiber 100 A,-E. breiten

Max. etwa von 39370 bis 39490, bisweilen noch zweitea Max. bei 39430.

2368,90 Fehler vielleicht noch groBer, zu schwach durch Absorption der GO, der Zimmerluft

Mol l findet 3,00, 3,51, 3,97 p. Folgende kiirzere Wellenlangen wurden in hbherer Ord-

nung genau gemessen. Annalen der Phyeik. 1V. Folge. 33. a7

Page 14: Zur Kenntnis ultraroter Linienspektra. III. (Genaue Messung von Wellenlängen jenseits 27000 Å.-E.)

730

Randall 8523,8

22,4

8762,l 9173,5 9209,7

10025,7 10124,O

96,4

F. Parchen.

Paschen F -r

Ordnung Fehler III.

V. V. V.

111. u. IV. III. u. IV. 111. u. IV.

IV.

8525

8522,2

8761,5 9172,5 9208,3

10027,O 10123,7 13587,7

13605,s

lllnge daher wohl starker Strom,

wenig Dampf 1 1 1 3 2 1

1

Welled. wird bei dichtem Dampf und starkem Strom gr5Ser

14696,5 2 desgl.

Prismenspektrum.* V

P 1 beob. ber. Kombination

15 6,807 1468,6 1471,8 3,5 s - 4p1 13 7,193 1390,2 1391,6 3,5 s - 4p, 15 6,931 1442,4 10 7,1119 1405,9 10 7,425 1546,4

Das Spektrum des Ciisium unterhalb 30100 ist hier

Die Grundlinie der I. Nebenserie ist: genau von Randal l uotersucht.

2px - 3 d 3489235 2p1 - 3 d’ 36127,7, 2p3 3 d’ 3009999

Kombina t ionen nach Ritz. Y -

ber. beob. 13605,2 3 d - 3 p , 7348,l 7347,8 13761,2 3 d’- 333% 7264,8 7264,85 WellenlBnge nach Randall

Nach der Kombination 3d’- 3 p , , A = 13426,4 ist von R a n d a l l nnd mir vergebens gesucht

9 - ber. beob.

29318,3 2,5 s - 3pI 3410,O 3409,9 30962,9 2,5 s - 3p2 3228,8 3228,s 42202,3 3 pl - 3,5 s 2370,2 2368,9 groBer Beob.-Fehler 39180,l 3p, - 3,5 s 2551,4 2551,6

Page 15: Zur Kenntnis ultraroter Linienspektra. III. (Genaue Messung von Wellenlängen jenseits 27000 Å.-E.)

Kenntnis ultraroter Linienspektra. III. 531

Die Kombination 4 d - 4pl, 1 31671 konnte nicht sicher gefunden werden. Zwischen 31648 und 31720 AusschliLge bie 7 mm, von denen vier in Glas absorbiert wurden. 4 d'- 4 p 2 , b = 32059 kollidiert mit 8020 IV. (AI c 32080).

Moll fuhrt die Linien 3,00, 3,51, 3,97 p. Zu den Berechnungen ist benutzt folgendes Serienschema

des Casium. 11. Nebenserie. 2ps - m, s. 195 2,5 395 415 595

1 Luft 8521,2') 14694,SI) 7944,7 6587,3 6054,s 2.-(. 11732,5 6803,s 12583,5 15176,6 16568,l

m, s 31397,8 12862,O 7081,8 4488,7 3099,2

1 Luft 8943,6') 13588,l 7609,7 6355,3 5839,33 2P* - (. 11178,4 7357,4 13137,5 15730,7 17121,2

m, s 31397,8 12862,O 7081,9 4488,7 3098,2

Hauptserie. 1,5 s - m p { .

2 3 4 5 8521,2 4555,44 3876,73 3611,84 11732,5 21945,8 2578,77 27679,O

m,p, 19665,3 9452,O 5610,l 3718,8

beob. { Luft

8943,6 4593,4 3888,83 3617,08 11 178,4 21764,6 25707,5 27638,9

m,p, 20219,4 9633,2 5690,3 3758,9

beob. {i Luft

~ p , - .

I 3 4 5 6 I Luft 3489,2 9173,O 6973,l 6213,l V 2865,2 10898,6 14336,9 16090,6 m, d 16800,l 8766,7 5328,4 3574,7

1 Luft 36127 9208,7 6983,8 6217,6

, m, d' 16898,O 8808,5 5350,3 3586,3 Y 2767,3 10856,8 l4316,O 16079,O

Page 16: Zur Kenntnis ultraroter Linienspektra. III. (Genaue Messung von Wellenlängen jenseits 27000 Å.-E.)

732 3'. Paschen.

3 4 5 6 I Luft 30100 8761,4 6723,7 6010,59

3321,4 11410,6 14868,s 16632,s m, (I 16898,O 8808,8 5350,6 5586,6

Bergmannserie. 3 d i - m A p .

4 5 6 7 10124,l 8020,4 7228,s 6826,9 9874,s 12464,7 13829,7 14643,9

m, A p 69%5,3 4433,3 3068,3 2254,l

I Luft 10025,4 8083,3 7280,5 6872,6 9972,O 12367,5 13731,6 14546,5

m, A p 6926,O 4432,6 3068,5 2253,6

- ( beob. [ Luft

beob. [ 3d'- {

Thallium. Fehler- ' L ~ f t grenze V

10 33393,2 3 2993,82 15 38131,O 4 2621,84 15 39215,5 10 15 39246,5 6 2547,32 6 39286,5 6 5 51057,9 4 1958,04

entweder eine Linie bei 39246,5 ode 2 umgekehrte Liuien

I = 39231,0, I = 39266,5,

Y = 2548,3 Y = 2546,O

Kombinationen: V -

ber. beob. 33393,2 2,58 - 4pi 2995,2 2993,s 38131,O 2,5 8 - 4p, 2622,5 2621,s 39266,5? 3 d - 2,5 s 2546,3 2546,0? 51057,9 3 p , - 3 d' 1957,7 1958,O

Im Prismenspektrurn sicher gefunden: 40 10 20 30 60 20 10 10 5

3,341 im Citterspektrum wieder gefunden 5,568 v = 2803 4 d' - 5 Ap , ber. 28121 3,595 Y = 2781 4 d - 5 A p , ber. 27741

1424,s

3,811

5,106 5,559* Y = 1198,s 4p, - 3,5s ber. 1797,5

7,117* 1404,7

im Citterspektrum wieder gefunden

7,023* 1423,5 4 p , - 3,5 s

Page 17: Zur Kenntnis ultraroter Linienspektra. III. (Genaue Messung von Wellenlängen jenseits 27000 Å.-E.)

Kenntnis ultraroter Linienspektra. III. 733

I n jedem der behandelten Spektren blieb eine Link un- gedeutet, welche im Gitterspektrum uber 100 k-E. breit er- schien. Die hier mit schmalerem Tbermosaulenspalt wahr- genommene Intensitat war nicht betrachtlich, weil der Spalt nur einen Teil der Linie bedeckte. Im Prismenspektrum fie1 die gesamte Energie der Linie auf den Spalt. Dann war die Linie eine der intensivsten im Spektrum jenseits 28000 8.-E. Diese Linie, welche Moll bei den Alkalien im Prismenspektrum schon fand , wurde von Ilitz als Kombination 4 A p - 5 A p gedeutet. Aber diese Deutung erecheint nach dem folgenden nicht haltbar. Da sodann diese Linie die einzige stiirkere ist, welche im Spektrum der Alkalien ungedeutet bleibt, habe ich die entsprechende Linie bei weiteren Elementen gesucht und bei Cd und A1 infolge ihrer groBen Breite leicht gefunden.

Cadmium : Zwischen 39032 und 39135 erfolgten Aus- schlage bis zu 15 mm, welche in Was vallig absorbiert werden. 81s hochste Stelle ist ermittelt 39086,9 f 8, v = 2557,7.

Aluminium: Zwei Maxima 39082 und 39139 in einer ca. 100 A.-E. breiten Erhebung geben 8 mm Ausschlag, der vollig durch Glas absorbiert wird. Unter Annahme einer Um- kehrung folgt: 39108,6 f 10, Y = 2556,3.

SiZber: Erhebung von 39856 bis 39973 bei sehr hellem Bogen, deren zwei Maxima il=39889,6 v=2506,25 i = 5 mm, A = 39951,4 v= 2502,37 i= 8 mm eingestellt. Falls Umkehrung vorliegt, mittl. A= 39920, v=2504,3.

Im Prismenspektrum fand ich bei Helium und Queck- silber ebenfalls zwei Linien, welche wahrscheinlich die ent- sprechenden dieser Spektra sind. Ihre Wellenkngen sind durch Energiekurven ermittek

Helium 4,05(4)p, v = 2466, i=4 . In der Nahe frtnd ich keine weiteren Linien.

Quecksilber 3,93(2) p, v = 2543, i = 6,s mm. Die niichsten Maxima im Hg-Spektrum liegen bei 3,99(7) p , v a 2501, i = 4,s mm und 3,61(3)p, v - 2767, i u 2,6mm. Nach der Analogie mit den anderen Elementen sollte das starkste Maxi- mum bei 3,93(2) die gesuchte Linie sein.

Page 18: Zur Kenntnis ultraroter Linienspektra. III. (Genaue Messung von Wellenlängen jenseits 27000 Å.-E.)

134

H He1 He* Li Na K Rb CS T1 Cd A1 Hg Ag

Da

3. Paschen.

4 A P 5 Ap 4Ap-55dp v beob. 4dp-4387,O 6854,7 4387,O 2467,7 6856,4 6857,9 6855,4 6858,5 6878,6 6902,9 6928,5

6945,2

6952 6949 6938 6890

4389,4 4388,8 4387,l 4388,6 4404,3 4422,9 4435,s

4440,O

4441,O 4440 4425 4385

2467,O 2469,l 2468,3 2469,s 2474,3 2480,O 2492,7

2505,2

251 1 2509 2513 2505

2466

2470,O 247 1,6 2492,l 2507,T 2537,5 2547,3

2557,7 2556,3 2343 2504,3

oa. 2548,3

2470

2468,4 2471,5 2491,6 2515,9 2541,5

2558,2

2565 2562 2551 2503

die beobachteten Werte von v meistens bis auf 1 Einheit und die berechneten Werte 4 A p - 5 A p bis auf 2-4 Einheiten sicher sein diirften, ist die Deutung von Ritz nicht richtig. R i t z konnte nach den damals vorliegenden Messungen von Moll diese Deutung nicht prlifen, sondern nur vermuten.

Die Zahlen der letzten Spalte geben die Differenzen der Terme 4 A p gegen den Wert 5 A p des Wasserstoffs (4387,O) an. Diese Werte nithern sich der Beobachtung mehr, wenn sie auch (nach der anderen Seite hinf noch stark abweichen. So wie die Bergmannserie eine Kombination des Terms 3 d mit Termen darstellt, die den Werten (iV/mq m=. 4,5 ,6 . . . des Wasser- stoffs auffillig nahe liegen, so scheint in der starken, diffusen Linie bei 4 p eine abermalige Annaherung der Schwingungen an die Schwingungen des Wasserstoffs vorzuliegen , insofern sie der Differenz des Terms 4 d p gegen einen Term entspricht, der N/5' noch naher Iiegt als der Term 5 A p des Elementes.

I n jedem der Alkalispektren ist eine starkere Linie bei 7,4 p beobachtet :

Li Na K Rb CS v 1344,4 1343,2 1346,3 1345,9 1346,4

Diese Wellenzahlen liegen sehr nahe derjenigen

Diese Linien und die Thalliumlinie 7,117 p zeigen eine ahn- liche Abweichung yon der Kombination 5 A p - 6 d p wie die

N / 5 a - N/6' = 1340,5 il= 7 , 4 5 8 ~ .

Page 19: Zur Kenntnis ultraroter Linienspektra. III. (Genaue Messung von Wellenlängen jenseits 27000 Å.-E.)

Kenntnis ultraroter Linienspektra. IIL 735

Linien bei 4 p von der 4 A p - 5 A p und eine ahnliche An- naherung an die Wasserstoffschwingungen.

Samtliche hier behandelte Luftbogenlinien, besonders aber die zuletzt betrachtete h i e bei 4p sind in der hier be- nutzten Wellenlingenskale auffallend stark verbreitert und vide dabei deutlich umgekehrt. Da6 diese Umkehrung mit dem Bolometer verfolgt werden konnte, ist wohl eine gute Illustration der auffallend starken ,,Dispersion" dieser Linien auf der Wellenlingenskale. In der Skale der reziproken Wellenlfngen (Wellenzahlen) scheinen die Linien nicht starker verbreitert als im iibrigen Spektrum. Selbst die iiber 100 A.-E. breite Linie bei 4 p hat in der Skale der Wellenzahlen eine Breite von ca. 7 Einheiten. Der gleichen Breite in letzterer Skale wilrde bei 4000 A.-E. eine Linienbreite von 1,2 A.-E. entsprechen. Solche Linien des Luftbogens werden noch nicht als sehr unscharf bezeichnet. Die iibrigen ultraroten Linien sind auf der Skale der Wellenzahlen sehr scharfe Linien. Aus den Energiekurven, welche ich von einigen stiirkeren Kalium- und Cfsiumlinien gemessen habe, ergibt sich eine Breite von ca. 30 A,-E. bei mittlerer Dampfmenge und Stromstirke. Dem entspricht eine Breite von 2 Einheiten in der Skale der Wellen- zahlen. Bei 4000 A.-E. bedeutet das eine Linienbreite von 0,3 $-E. Das ist die GroBenordnung der Breite, in welcher die scharferen Luftbogenlinien der Alkalien erscheinen. Es scheint also so, als ob die Verbreiterung (und die Breite der Umkehrung) in der Skale der Wellenzahlen iiberall nahe gleich ist, und daher in der Skale der Wellenlangen mit wachsender Wellenlinge sehr stark zunimmt.

Mit wachsender Ordnungszahl nimmt die Breite der Linien innerhalb einer Serie bekanntlich zu, d. h. die gro6ere Ver- breiterung tritt sogar bei kleinerer Wellenlange auf. Wenn man die Verbreiterung nach Wellenlingen mi&, k6nnen meine Beobachtungen z. B. an der Casiumlinie 2pi - 3 di hiermit nicht in Einklang gebracht werden. Es scheint danach an- gezeigt, auch fiir das Phiinomen der Verbreiterung (bzw. uer Weite der Umkehrung) die Skale der Wellenzahlen zugrunde zu legen, in welcher Skale auch die iibrigen Eigenechaften und Gesetze der Serienlinien besonders einfach erscheinen.

Page 20: Zur Kenntnis ultraroter Linienspektra. III. (Genaue Messung von Wellenlängen jenseits 27000 Å.-E.)

736 EI Paschen.

Anhang fiber die ThermosHule.

Die Thermosiiule ist eine Modiftkation der von H. Rubens angegebenen und bei Keiser und S c h m i d t kiiuflichen Form. Von R u b e n s Iibernommen ist das Material, Eisen und Kon- stantan, sowie die Anordnung der aufeinander folgenden Lot- stellen. Die Anderung betrifft hauptsachlich die fur spektrale Zwecke natige Montierung der Elemente. AuBerdem wurde die Warmekapazitiit dadurch stark vermindert, da6 man die Streifen auf ihrer ganzen Lange so diinn wie moglich aus- walzte.

Die Thermoelemente.

Man fertigt aus 0,l mm dickem Eisendraht und 0,OS mm dickem Konstantandraht Elemente folgender Form :

2,5 mm Eisen +-> Eisen ......

J. Konstantan

Die Lotstellen enthalten moglichst wenig Silber. Die Lotung geschieht nach einem von Hm. Kollegen Bi i rker mir freundlichst mitgeteilten Verfahren. Eine Messingscheibe hat eine zentrale Bohrung von 7 mm. Mit zwei Klammern werden

die Drahte gerade aufgespannt, in der Mitte der Bohrung stumpf zusammen-

... stoBend, ein wenig Borax und eine Spur Silber an der Beriihrungsstelle (Fig. 2). Mit einer darunter gehaltenen Spiritus-

Fig. 2. flamme gelingt die sichere Lbtung. Die Elemente werden rangs gewalzt , bis die

Dicke des Eisens 0,002 mm und die Lange des Konstantan- stuckes 4 mm betriigt. Wenn man das durch die Walze gehende Thermoelement mit einer Pinzette von riickwtts flihrt, bleibt es gerade.

Der Rahmen (Taf. IV) besteht aus zwei Teilen, die jeder- zeit getrennt werden kiinnen, dem Rahmen mit den Elementen und dem Gehause mit dem Spalte. Der Elementenrahmen 1 aus Schiefer, rund, enthalt die Kupferschrauben K zur Ab-

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leitung der Thermosaule, die Schraubenlocher 0 fur die Halte- schrauben des Spaltgehauses und die rechteckige Offnung von 16 mm Breite, fiber welche die Elemente in gezeichneter Weise aufgezogen werden. An den beiden seitlichen Riindern sind sie mit Rolophonium gehalten und mit Tinnol hintereinander gelotet. Von der hinteren Seite passen zu diesem Elementen- rahmen zwei Kupferstifte 8, welche in die Kupferschrauben K geschraubt werden, und ein kl'eines RIhmchen R, rnit dem eine eventuell versilberte Glasplatte bis auf 0,5 mm ron riick- warts an die Elemente heran gebracht wird.

Das Spaltgehause 2 ist eine Dose, in deren Innerem ein bilateral erweiterbarer Spalt sitzt, dessen Messingbacken einen Spalt von 3-5 mm Weite begrenzen. Auf sie werden aus ebenem, beiderseits versilbertem Kupfersohablonenblech die eigentlichen Spaltbacken geklebt, deren Spaltbffnung zwischen 0 und 2 mm regulierbar ist. Auf der Strahlungsseite ist die Versilberung dieser Spaltbacken matt, so daB man eine Spek- trallinie, welche in dieser Ebene scharf abgebildet ist, auf den Spalt einstellen kann (mit Hilfe eines kleinen Fernrohres z. B.).

Zum Aufziehen der Thermoelemente spannt man ein dtinnes I)and langs der Mittellinie des Elementenrahmens und richtet es so, daf3 es genau hinter der Mitte des Spaltes liegt. Dies erleichtert das Richten der mittleren Lotstellenlinie. Die Thermosaule wird auf ihrer ganzen Flache gleichmtif3ig be- ruf3t. Ein Rahmen davor schiitzt dabei die Kittachen vor dern hei6en Rauch. Ein Metallklotz von hinten bis zur Be- ruhrung rnit den Elementen genahert, schiitzt diese vor zu starker Erwsrmung und vor BeruSung auf ihrer Riickseite,

Die zusammengesetzte Thermosaule paBt wie meine Bolo- meter in eine dickwandige Messingschachtel 3, welche einen Spalt zum EinlaB der Strahlung hat. Diese Schachtel wird in ein Gehause aus Hartgummi 4 mit Langleyblenden 5 gesetzt.

Die Temperaturerhbhung unter der Einwirkung einer Strah- lung ist nach 2 Sek. zu 98 Proz. und nach 4 Sek. praktisch ganz vollendet. Mit einem meiner empfindlichsten Galvano- meter verbunden , welches ich gewohnlich rnit einer ganzen Schwingungsdauer yon 7,5 Sek. benutze, verhalt sich die Thermosaule wie ein Bolometerstreifen von 1 p Dicke. Der erste Ausschlag des Galvanometers erfolgt praktisch so wie

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bei der Einschaltung eines Stromes und kann als Ma6 der Strahlung dienen. Die Empfindlichkeit ist nur etwa halb so hoch wie mit einem gut abgeglichenen Bolometer, welches hohen Strom aushiilt. Aber die Handhabung ist leichter. Mein empfindlichstes Galvanometer halt seine Ruhelage bis auf Bruchteile eines Skalenteiles. Vertindert sich die Temperatur des Zimmers, wie meistens bei Beobachtungen, so nimmt die Galvanometernadel sehr bald eine veranderte neue Ruhelage an, welche dann konstant bleibt.

Ich habe geglaubt , diese Konstruktion der Thermosaule niiher beschreiben zu sollen, weil sie sich bei vielen Versuchen bewahrt hat, aber nicht, weil sie zur Ausftihrung der be- schriebenen Beobachtungen wesentlich ware. Letztere sind meiner Meinung nach ermoglicht durch mein Galvanometer, dessen hohe Empfindlichkeit und Konstanz voll ausgenutzt wurde. Es ist im Prinzip die in der Zeitschr. f. Tnstrumentenk. Januar 1893 beschriebene Type, die allerdings im L a d e der Zeit au6erordentlich in bezug auf bequeme Justierung und stabile Anordnung verbessert worden ist. Aus dem Aus- schlage bei einer Schwingungsdauer von 7 Sek. berechne ich als reduzierte Empfindlichkeit meines empfindlichsten Instru- mentes 8 = 8000 (Ausschlag pro Amp., reduziert auf 2 m Skalendistanz, 10 Sek. ganzer Schwingungsdauer, 1 Ohm Widerstand). Tatsiichlich ist aber diese Schwingungsdauer von 7 Sek. durch die starke Luftdampfung bereits erheblich vergroflert. Ohne Dampfung wiirde bei gleichem Ausschlltge die Schwingungsdauer ca. 6,3 Sek. und die reduzierte Empfind- lichkeit ca. 9900 betragen.

(Eingegangen 22. Juli 1910.)

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