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Rund um die Reihe Warum behandeln „wir“ das Thema? Jugendliteratur ist mittlerweile ein fester Bestandteil des Deutschunterrichts: Sie fördert nicht nur die Le- semotivation der Schülerinnen und Schüler*, sondern liefert auch einen wichtigen Beitrag zur Identi- tätsentwicklung durch die Auseinandersetzung mit moralischen Fragen. Bei der Lektürewahl ist wich- tig, die literaturästhetische Dimension nicht zugunsten der Veranschaulichung von sozialen Problemen außer Acht zu lassen. Michael Gerard Bauers Jugendroman „Nennt mich nicht Ismael!“ vereint beide Aspekte: Zum einen bietet der Roman durch die Themen „Mobbing“, „Zivilcourage“, „Identitätsfindung“ und „erste Liebe“ vielfältige Anknüpfungspunkte für Jugendliche. Zum anderen ist der Text ästhetisch reizvoll und ermög- licht den Schülern einen altersgemäßen Zugang zur Interpretation sprachlicher Bilder sowie zum Phä- nomen der Intertextualität. „Ein hochkomischer Jugendroman. Kaum vorstellbar, in einem deutschen Jugendbuch einen so herr- lichen Sieg von Sprache über Gewalt zu finden.“ (Susanne Gaschke, Die Zeit) * Im weiteren Verlauf wird aus Gründen der besseren Lesbarkeit nur „Schüler“ verwendet. Was müssen Sie zum Thema wissen? Der 14-jährige Ismael Leseur wird in der Schule tagtäglich vom Klassentyrannen Barry Bagsley drangsa- liert. Schuld daran ist sein Name, der stets Anlass zu neuen Spitznamen wie „Pissmael“ oder „Fischmehl“ bietet. Ismael verdankt seinen Namen Herman Melvilles Roman „Moby Dick“, der, ganz im Gegensatz zum Titel des Jugendromans, mit den Worten „Nennt mich Ismael“ beginnt. Als zu Beginn des achten Schuljahres der schräge und schmächtige Scobie neu in die Klasse kommt, ist Ismael überzeugt, dass Barry in ihm ein neues Mobbingopfer gefunden hat. Doch der intelligente Scobie weiß sich mit Worten geschickt und zielsicher zu wehren. Ismael und Scobie freunden sich an. Scobie gründet einen Debattierklub und kann den schüchternen Ismael überreden, mitzumachen. Drei weitere Außenseiter, Ignatius, Bill und Orazio, schließen sich ihnen an. Ismaels erste Debatte ist höchst blamabel; doch er wächst an seinen Aufgaben, überwindet seine Bühnenangst und schlussendlich ge- lingt ihm ein passabler Auftritt. Sein Selbstbewusstsein wächst und er traut sich sogar, mit Kelly Faul- kner zu sprechen, in die er bis über beide Ohren verliebt ist. Da Bill aufgrund seiner Körperfülle weiterhin von Barry gemobbt wird, fasst Ismael den Entschluss, Ra- che zu nehmen. Als die Mitglieder des Debattierklubs gebeten werden, bei der Schuljahresabschluss- feier die Fürbitten vorzutragen, wittert er seine Chance. Ismael beschließt, in seiner Fürbitte Barrys Ver- halten öffentlich anzuprangern. Als er jedoch auf der Bühne steht und die Angst in Barrys Augen sieht, entscheidet er sich im letzten Moment gegen seinen Plan. Doch auch ohne die vollendete Rache ist es ihm gelungen, die Machtverhältnisse – zumindest für einen Moment – umzukehren. Sprachliche Besonderheiten „Ich kam mir vor wie eine hölzerne Marionette, die sich ruckartig fortbewegt, während ein Wahnsin- niger die Fäden zieht“ (S. 58) – das sagt Ismael über sich selbst, als er den kleinen Marty verteidigt, der ebenfalls von Barry Bagsley bedroht wird. Bildhafte Sprache dieser Art taucht im Roman häufig auf, wenn es darum geht, Gefühle in Worte zu fassen. Die Vergleiche und Metaphern sind für die Schüler verständlich, fordern zur Interpretation auf und führen so an die Deutung sprachlicher Bilder heran. Darüber hinaus lassen sich zahlreiche intertextuelle Bezüge zu Herman Melvilles Roman „Moby Dick“ finden. Michael Gerard Bauers Hauptfigur Ismael Leseur ist nicht nur nach dem Erzähler des Literatur- klassikers benannt, sondern liest „Moby Dick“ schließlich auch und setzt sich mit den Figuren des Ro- mans auseinander. Jedem der fünf Teile des Romans ist außerdem ein thematisch passendes Zitat aus 40 RAAbits Realschule Deutsch März 2016 Lesen – Texte erfassen • Beitrag 34 2 von 38 Nennt mich nicht Ismael! III zur Vollversion

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Rund um die Reihe

Warum behandeln „wir“ das Thema?

Jugendliteratur ist mittlerweile ein fester Bestandteil des Deutschunterrichts: Sie fördert nicht nur die Le-semotivation der Schülerinnen und Schüler*, sondern liefert auch einen wichtigen Beitrag zur Identi-tätsentwicklung durch die Auseinandersetzung mit moralischen Fragen. Bei der Lektürewahl ist wich-tig, die literaturästhetische Dimension nicht zugunsten der Veranschaulichung von sozialen Problemenaußer Acht zu lassen.

Michael Gerard Bauers Jugendroman „Nennt mich nicht Ismael!“ vereint beide Aspekte: Zum einenbietet der Roman durch die Themen „Mobbing“, „Zivilcourage“, „Identitätsfindung“ und „erste Liebe“vielfältige Anknüpfungspunkte für Jugendliche. Zum anderen ist der Text ästhetisch reizvoll und ermög-licht den Schülern einen altersgemäßen Zugang zur Interpretation sprachlicher Bilder sowie zum Phä-nomen der Intertextualität.

„Ein hochkomischer Jugendroman. Kaum vorstellbar, in einem deutschen Jugendbuch einen so herr-lichen Sieg von Sprache über Gewalt zu finden.“ (Susanne Gaschke, Die Zeit)

* Im weiteren Verlauf wird aus Gründen der besseren Lesbarkeit nur „Schüler“ verwendet.

Was müssen Sie zum Thema wissen?

Der 14-jährige Ismael Leseur wird in der Schule tagtäglich vom Klassentyrannen Barry Bagsley drangsa-liert. Schuld daran ist sein Name, der stets Anlass zu neuen Spitznamen wie „Pissmael“ oder „Fischmehl“bietet. Ismael verdankt seinen Namen Herman Melvilles Roman „Moby Dick“, der, ganz im Gegensatzzum Titel des Jugendromans, mit den Worten „Nennt mich Ismael“ beginnt.

Als zu Beginn des achten Schuljahres der schräge und schmächtige Scobie neu in die Klasse kommt,ist Ismael überzeugt, dass Barry in ihm ein neues Mobbingopfer gefunden hat. Doch der intelligenteScobie weiß sich mit Worten geschickt und zielsicher zu wehren. Ismael und Scobie freunden sich an.

Scobie gründet einen Debattierklub und kann den schüchternen Ismael überreden, mitzumachen. Dreiweitere Außenseiter, Ignatius, Bill und Orazio, schließen sich ihnen an. Ismaels erste Debatte ist höchstblamabel; doch er wächst an seinen Aufgaben, überwindet seine Bühnenangst und schlussendlich ge-lingt ihm ein passabler Auftritt. Sein Selbstbewusstsein wächst und er traut sich sogar, mit Kelly Faul-kner zu sprechen, in die er bis über beide Ohren verliebt ist.

Da Bill aufgrund seiner Körperfülle weiterhin von Barry gemobbt wird, fasst Ismael den Entschluss, Ra-che zu nehmen. Als die Mitglieder des Debattierklubs gebeten werden, bei der Schuljahresabschluss-feier die Fürbitten vorzutragen, wittert er seine Chance. Ismael beschließt, in seiner Fürbitte Barrys Ver-halten öffentlich anzuprangern. Als er jedoch auf der Bühne steht und die Angst in Barrys Augen sieht,entscheidet er sich im letzten Moment gegen seinen Plan. Doch auch ohne die vollendete Rache ist esihm gelungen, die Machtverhältnisse – zumindest für einen Moment – umzukehren.

Sprachliche Besonderheiten

„Ich kam mir vor wie eine hölzerne Marionette, die sich ruckartig fortbewegt, während ein Wahnsin-niger die Fäden zieht“ (S. 58) – das sagt Ismael über sich selbst, als er den kleinen Marty verteidigt,der ebenfalls von Barry Bagsley bedroht wird. Bildhafte Sprache dieser Art taucht im Roman häufigauf, wenn es darum geht, Gefühle in Worte zu fassen. Die Vergleiche und Metaphern sind für dieSchüler verständlich, fordern zur Interpretation auf und führen so an die Deutung sprachlicher Bilderheran.Darüber hinaus lassen sich zahlreiche intertextuelle Bezüge zu Herman Melvilles Roman „Moby Dick“finden. Michael Gerard Bauers Hauptfigur Ismael Leseur ist nicht nur nach dem Erzähler des Literatur-klassikers benannt, sondern liest „Moby Dick“ schließlich auch und setzt sich mit den Figuren des Ro-mans auseinander. Jedem der fünf Teile des Romans ist außerdem ein thematisch passendes Zitat aus

40 RAAbits Realschule Deutsch März 2016

Lesen – Texte erfassen • Beitrag 342 von 38 Nennt mich nicht Ismael! III

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„Moby Dick“ vorangestellt. Siebt- oder Achtklässler müssen nicht zwangsläufig mit dem Phänomen derIntertextualität vertraut sein, „Nennt mich nicht Ismael!“ bietet jedoch sehr anschauliche Möglichkei-ten, den Begriff und seine Bedeutung problemlos einzuführen.

Der Ich-Erzähler Ismael zeichnet sich außerdem durch seine humorvolle, teilweise ironische Erzählhal-tung aus. So enden beispielsweise seine Ausführungen über die negativen Konsequenzen seines Na-mens mit den Worten: „Vielen Dank, Herman!“ Ironie ist bekanntermaßen für Kinder und Jugendlicheoft schwer zu erkennen, in „Nennt mich nicht Ismael!“ ist sie aber altersgerecht angewandt und da-durch für die Schüler verständlich.

Was ist das Besondere an dieser Reihe?

Wortschatzarbeit erscheint Schülern häufig unnötig, da sie für das eigene Empfinden einen ausreichen-den Wortschatz besitzen, schließlich können sie alles ausdrücken, was sie sagen möchten. Die Lückenfallen oft erst auf, wenn man Nuancen erklären oder eine Situation beschreiben möchte.

Wer beispielsweise nur das Verb „gehen“ im Repertoire hat, wird viele Worte brauchen, um beimGegenüber das gewünschte Bild einer bestimmten Situation zu erzeugen. Wer hingegen gezielt pas-sende Synonyme wie schlurfen, schleichen, spazieren, wandern, stolpern, humpeln, trotten oder wateneinsetzen kann, erzeugt beim Zuhörenden sofort eine konkrete Vorstellung von der Situation.

Welche Kompetenzen vermitteln Sie?

Die Schüler …

– analysieren zentrale Textstellen;

– charakterisieren literarische Figuren;

– erkennen und deuten sprachliche Bilder;

– setzen ausgewählte Textstellen grafisch um;

– präsentieren ihre Ergebnisse.

Auf der CD

– Alle Materialien als Word-Dokumente

So können Sie die Materialien am Computer gezielt bearbeiten und sie auf Ihre Lern-gruppe abstimmen.

Zusatzmaterialien:

– Lernvideo „Figurencharakterisierung in epischen Texten“

– Figurenumriss von Barry – A3-Kopiervorlage

– Figurenumriss von Scobie – A3-Kopiervorlage

– Figurenumriss von Ismael – A3-Kopiervorlage

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Nennt mich nicht Ismael!Lesen – Texte erfassen • Beitrag 34 3 von 38III

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Verlaufsübersicht

40 RAAbits Realschule Deutsch März 2016

Lesen – Texte erfassen • Beitrag 344 von 38 Nennt mich nicht Ismael! III

Material Verlauf Checkliste

M 1

M 2

Wer ist Ismael? – Erste Hinweise / Sammeln von Assoziationenzum Titelbild des Romans (EA); Vorstellen der Ergebnisse (UG); Ver-gleich der Umschlaginnenseiten (PA); Lesen des ersten Kapitels; Er-fassen der Figurenkonstellation (EA); Festhalten der Ergebnisse ineinem Tafelbild / Einführen der Wandzeitung; Notieren erster Ein-drücke zur Figur Ismael

Hausaufgabe: So findest du dich im Buch zurecht! – Ein Zeilometerbasteln/ Lesen der Kapitel 2–4; Erstellen eines Zeilometers

M 1 und Roman imKlassensatz,Figurenumriss zu„Ismael“ von CD

M 2 im Klassensatz

Stundenziel: Die Schüler bauen Leseerwartungen auf, erfassen die Figurenkonstellation im ersten Kapitelund notieren erste Eindrücke zu Ismael.

1./2. Stunde: Wer ist Ismael? – Der Buchumschlag und das erste Kapitel

Material Verlauf Checkliste

M 3

M 4

„Vielen Dank, Herman!“ – Wie Ismael zu seinem Namen kam /Klären des Zusammenhangs von „Moby Dick“ und „Nennt michnicht Ismael!“ (UG); Untersuchen der Ereignisse, die zu Ismaels Na-mensgebung führten (EA); Festhalten der Ergebnisse; Gesprächüber die Komik der Textstelle (UG)

Wenn das Wörtchen „wenn“ nicht wäre … – der Konjunktiv II /Untersuchen ironischer Formulierungen (EA); Festhalten der Ergeb-nisse; Hausaufgabe: Lesen der Kapitel 5 und 6

M 3 im Klassensatz

M 4 im Klassensatz

Stundenziel: Die Schüler untersuchen Humor als literarisches Gestaltungsmittel und erkennen intertextuelleBezüge zu „Moby Dick“.

3./4. Stunde: Wie Ismael zu seinem Namen kam – Humor und Intertextualität

Material Verlauf Checkliste

M 5

M 6

Mein bester Feind – Ismael und Barry / Untersuchen von Ismaelsund Barrys Verhältnis (EA);Präsentation der Ergebnisse (PA); Zu-satzaufgabe: Visualisierung auf Plakaten (PA); Festhalten der Er-gebnisse auf der Wandzeitung

Wie ist Ismael? – Eine Charakterisierung verfassen / Hausaufgabe:Verfassen einer Charakterisierung Ismaels; Lesen der Kapitel 7–11

M 5 im Klassensatz,Figurenumriss zu„Barry“ von CD, zu-sätzliches Plakat

M 6 im Klassensatz,ggf. Video „Figuren-charakterisierung inepischen Texten“von CD und Abspielmöglichkeit

Stundenziel: Die Schüler erschließen den Konflikt zwischen Ismael und seinem Widersacher und präsentie-ren ihre Ergebnisse.

5. Stunde: Erzfeinde – das Verhältnis zwischen Ismael und Barry

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Nennt mich nicht Ismael!Lesen – Texte erfassen • Beitrag 34 5 von 38III

Material Verlauf Checkliste

M 7

M 8

M 9

Alles richtig? – Rückmeldebogen für die Charakterisierung /Gegenseitige Korrektur der Charakterisierungen (PA)

Superman – ein Held / Vergleich von Superman und Ismael (UG)

Ist Ismael ein Held? – Sprachliche Bilder untersuchen / Erkennenund interpretieren bildhafter Sprache (EA/PA); Sammeln der Ergeb-nisse; Abschlussreflexion; Diskussion über die Frage: Ist Ismael einHeld? (UG); Hausaufgabe: Lesen des zweiten Teils (Kapitel 12–19)

M 7 im Klassensatz

OHP, Folie M 8

M 9 im Klassensatz,ggf. Videos und Abspielmöglichkeit

Stundenziel: Die Schüler beurteilen ihre Charakterisierungen kriteriengeleitet. Sie interpretieren sprachlicheBilder und setzen sich kritisch mit der Frage auseinander, ob Ismael ein Held ist.

6./7. Stunde: Ismael beweist Mut – Gefühle in sprachlichen Bildern

Material Verlauf Checkliste

M 15 Rache ist süß – Ismaels Wunsch nach Vergeltung / Festhalten desSprichworts „Rache ist süß“ an der Tafel; Diskussion über das Zitat(UG); Lektüre des Kapitels 38; Notieren von Gründen für Ismaels Ra-chewunsch (EA/PA); Ergänzen der Wandzeitung

Zusatzaufgabe: Verfassen einer Stellungnahme zu Ismaels Rache-wünschen (EA); Hausaufgabe: Lesen der Kapitel 39–50

M 15 im Klassen-satz, farbige Stifte

Stundenziel: Die Schüler formulieren Gründe für Ismaels Rachewunsch und beurteilen sie kritisch.

11. Stunde: „Ich will, dass er richtig büßt“ – die Gründe für Ismaels Rachewunsch

Material Verlauf Checkliste

M 10

M 11−M 13

M 14

Einstieg / Erläuterung des Ablaufs der Freiarbeitsphase durch dieLehrkraft: Pflicht- und Wahlaufgaben (LV)

Pflichtaufgabe: Von Verachtung zu Verehrung – Scobies Aufstieg /Scobies Aufstieg nachvollziehen (EA)

Wahlaufgaben: Scobie gegen Barry – der verbale Boxkampf / Dasgroße Krabbeln – einen Textauszug zeichnerisch gestalten / Dasentscheidende Rugby-Spiel – einen Sachtext verstehen / Handlungs-und produktionsorientierte Aufgaben zu Scobies Heldentaten(EA/PA)

Pflichtaufgabe: Der Furchtlose – ein Figurenumriss für Scobie / Fest-halten von Scobies Eigenschaften (EA);

Abschluss der Freiarbeit:Vorstellen der Ergebnisse durch szenische Darstellungen, Präsenta-tionen und einen Galeriegang (SV); Ergänzen der Wandzeitung;Hausaufgabe: Lesen der Kapitel 20–38

M 10 im Klassen-satz

M 11–13 im Klassensatz

M 14 im Klassen-satz, Figurenumrisszu „Scobie“ vonCD, zusätzlichesPlakat

Stundenziel: Die Schüler erschließen den Konflikt zwischen Ismael und seinem Widersacher und präsentie-ren ihre Ergebnisse.

8.–10. Stunde: Scobies Aufstieg – Freiarbeit zum zweiten Teil des Romans

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Lesen – Texte erfassen • Beitrag 346 von 38 Nennt mich nicht Ismael! III

So können Sie die Stunden kombinieren und kürzen

Bei Zeitmangel kann die Freiarbeitsphase in den Stunden 8–10 auf eine Unterrichtsstunde redu-ziert werden. In dieser werden die beiden Pflichtaufgaben (M 10 und M 14) bearbeitet, die zentralfür das Verständnis von Scobies Aufstieg sind. Außerdem kann auf die Stunde 11 verzichtet wer-den. Dadurch reduziert sich die Einheit auf 10 Unterrichtsstunden.

Material Verlauf Checkliste

M 16

M 17

Der Riss in der Fassade – eine neue Seite von Barry / Einordnungvon Ismaels Fürbitte in den Romankontext (UG); arbeitsteilige Unter-suchung von Barrys Gefühlen

Der Riss in der Fassade – Barrys Veränderung darstellen / Aus-tausch der Ergebnisse (PA); grafische Darstellung von Barrys Verän-derung; Festhalten der Ergebnisse (Tafelbild); Ergänzen des Figu-renumrisses von Barry

M 16 im Klassen-satz

M 17 im Klassen-satz

Stundenziel: Die Schüler untersuchen Barrys Gefühle während Ismaels Rede und erkennen die Umkehrungder Machtverhältnisse

12./13. Stunde: Der Riss in der Fassade – Barrys Gefühle untersuchen

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Nennt mich nicht Ismael!Lesen – Texte erfassen • Beitrag 34 7 von 38III

Materialübersicht

1./2. Stunde Wer ist Ismael? – Der Buchumschlag und das erste Kapitel

M 1 (Gf) Wer ist Ismael? – Erste Hinweise Mit Zusatzmaterial „Figurenumriss von Ismael – A3-Kopiervorlage“ auf CD

M 2 (Ab) So findest du dich im Buch zurecht! – Ein Zeilometer basteln

3./4. Stunde Wie Ismael zu seinem Namen kam – Humor und Intertextualität

M 3 (Ab) „Vielen Dank, Herman!“ – Wie Ismael zu seinem Namen kam M 4 (Ab) Wenn das Wörtchen „wenn“ nicht wäre … – der Konjunktiv II

5. Stunde Erzfeinde – das Verhältnis zwischen Ismael und Barry

M 5 (Tx) Mein bester Feind – Ismael und Barry Mit Zusatzmaterial „Figurenumriss von Barry – A3-Kopiervorlage“ auf CD

M 6 (Ab) Wie ist Ismael? – Eine Charakterisierung verfassen Mit Lernvideo „Figurencharakterisierung in epischen Texten“ auf CD

6./7. Stunde Ismael beweist Mut – Gefühle in sprachlichen Bildern

M 7 (Ab) Alles richtig? – Rückmeldebogen für die Charakterisierung M 8 (Fo) Superman – ein HeldM 9 (Ab) Ist Ismael ein Held? – Sprachliche Bilder untersuchen

8.–10. Stunde Scobies Aufstieg – Freiarbeit zum zweiten Teil des Romans

M 10 (Gf) Von Verachtung zu Verehrung – Scobies Aufstieg M 11 (Ab) Scobie gegen Barry – der verbale Boxkampf M 12 (Ab) Das große Krabbeln – einen Textauszug zeichnerisch gestaltenM 13 (Ab) Das entscheidende Rugby-Spiel – einen Sachtext verstehenM 14 (Gf) Der Furchtlose – ein Figurenumriss für Scobie

Mit Zusatzmaterial „Figurenumriss von Scobie – A3-Kopiervorlage“ auf CD

11. Stunde „Ich will, dass er richtig büßt“ – die Gründe für Ismaels Rachewunsch

M 15 (Ab) Rache ist süß – Ismaels Wunsch nach Vergeltung

12./13. Stunde Der Riss in der Fassade – Barrys Gefühle untersuchen

M 16 (Tx) Der Riss in der Fassade – eine neue Seite von Barry M 17 (Gf) Der Riss in der Fassade – Barrys Veränderung darstellen

Lernerfolgskontrolle

M 18 (Tx) Wer ist Ismael? – Erste Hinweise

Abkürzungen: Ab = Arbeitsblatt; Fo = Folie; Gf = Grafik; Tx = Text

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Nennt mich nicht Ismael!Lesen – Texte erfassen • Beitrag 34 9 von 38III

M 2So findest du dich im Buch zurecht! – Ein Zeilometer basteln

Wenn du dich mit jemandem über ein Buch unterhältst, ist es hilfreich, die Zeilen anzugeben,auf die du dich beziehst. So weiß der andere sofort, welche Textstelle du meinst. Ein Zeilometerhilft dir dabei. Hier kannst du dir eines selbst basteln.

Ein Zeilometer basteln – so geht’s

Das brauchst du:

– kartoniertes Papier, circa 4 cm breit und 19 cm lang.Wenn du kein kartoniertes Papier hast, kannst du auch einnormales Blatt Papier nehmen und etwas Karton dahinterkleben.

– ein Lineal

– einen Stift; gegebenenfalls eine Schere

So gehst du vor:

– Du schlägst das Buch auf und wählst einevollständig bedruckte Seite aus (z. B.S. 23).

– Du legst deinen Papierstreifen in dasBuch, sodass das Streifenende und dasSeitenende übereinstimmen.

– Nun markierst du auf deinem Papierstrei-fen die Zeile 1, indem du den Streifen indie Mitte der Zeile schiebst und links undrechts am Rand des Streifens mit einemhorizontalen Strich die Zeilenmitte mar-kierst. Dazwischen schreibst du die Ziffer„1“.

– Dies setzt du dann in 5er-Schritten fort.

– Dein Zeilometer sieht jetzt ungefähr soaus wie das auf dem Foto.

– Wenn du möchtest, kannst du nun nochden Titel der Lektüre auf dein Zeilometerschreiben und es passend zu „Nennt michnicht Ismael!“ gestalten.

Tipp zur Benutzung des Zeilometers

Lege das Zeilometer immer an die erste bedruckte Zeile an – dann spielt es keine Rolle, obdie Seite vollständig bedruckt ist oder nicht (wie z. B. beim Beginn eines Kapitels).

So sieht dein fertiges Zeilometer aus!

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Lesen – Texte erfassen • Beitrag 3416 von 38 Nennt mich nicht Ismael! III

M 5Mein bester Feind – Ismael und Barry

Wie verhält sich Barry gegenüber Ismael? Und wie reagiert Ismael darauf? Untersuche die dirzugeteilte Textstelle.

❑ Gruppe 1 – Barrys Verhalten

Lies noch einmal folgenden Auszug aus Kapitel 5: S. 28, Z. 15–S. 30, Z. 4.

Aufgaben

1. Was erfährst du über Barry? Markiere wichtige Textstellen.

2. Barrys Verhalten gibt Hinweise auf seinen Charakter. Notiere, wie ersich verhält, und finde Eigenschaften, die ihn charakterisieren.

3. Wenn du fertig bist, gehe zur „Haltestelle“. Bilde dort mit einem Mit-schüler der Gruppe 2 ein Team. Sucht euch einen freien Platz und prä-sentiert euch gegenseitig eure Ergebnisse. Du beginnst.

Zusatzaufgabe

Beschreibt gemeinsam das Verhältnis von Barry und Ismael. Stellt es dann gra-fisch dar, zum Beispiel mithilfe einer Zeichnung oder von Pfeilen.

❑ Gruppe 2 – Ismaels Reaktion auf Barry

Lies noch einmal Kapitel 6 (S. 30, 31).

Aufgaben

1. Welchen Einfluss hat Barry Bagsley auf Ismael? Markiere wichtigeTextstellen.

2. Notiere, wie Ismael sich verhält, und finde Eigenschaften, die seinVerhalten beschreiben.

3. Wenn du fertig bist, gehe zur „Haltestelle“. Bilde dort mit einemMitschüler der Gruppe 1 ein Team. Sucht euch einen freien Platzund präsentiert euch gegenseitig eure Ergebnisse. Dein Partner be-ginnt.

Zusatzaufgabe

Beschreibt gemeinsam das Verhältnis von Barry und Ismael. Stellt es dann gra-fisch dar, zum Beispiel mithilfe einer Zeichnung oder von Pfeilen.

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Nennt mich nicht Ismael!Lesen – Texte erfassen • Beitrag 34 17 von 38III

M 6Wie ist Ismael? – Eine Charakterisierung verfassen

In den letzten Stunden haben wir die Hauptfigur unseres Romans, Ismael Leseur, besser kennen-gelernt. Mithilfe dieser Ergebnisse kannst du nun eine Charakterisierung verfassen.

Aufgabe

Verfasse eine Charakterisierung der Hauptfigur Ismael Leseur.

Die Charakterisierung einer literarischen Figur

Bei einer Charakterisierung wird eine Figur in ihrer gesamten Persönlichkeit darge-stellt. Dabei gehst du folgendermaßen vor:

1. Du beginnst mit einem Einleitungssatz. Er muss folgende Informationen enthalten:Autor und Titel des Buches, Art des Textes, Namen und Rolle der zu charakterisie-renden Figur.

2. Im Hauptteil beschreibst du die zu charakterisierende Figur. Dabei gehst du derReihe nach auf die folgenden Bereiche ein:

– das äußere Erscheinungsbild;

– die Lebensumstände: Beruf, Herkunft, Alter, Familie;

– die Eigenschaften und Gefühle, Einstellungen undVorlieben;

– das Verhalten und die Eigenarten;

– das Verhältnis zu den anderen Figuren im Text.

3. Zum Schluss beurteilst du die Figur: Kannst du ihr Ver-halten verstehen?

Achtung:

Verfasse deine Charakterisierung imPräsens (Gegenwartsform).

Beziehe dich auf Textstellen, die dir Auf-schluss über die Figur geben.

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Nennt mich nicht Ismael!Lesen – Texte erfassen • Beitrag 34 21 von 38III

M 9Ist Ismael ein Held? – Sprachliche Bilder untersuchen

In Kapitel 11 wird Ismael auf eine harte Probe gestellt, als der kleine Marty von Barry Bagsleybedroht wird. Um seine Gefühle auszudrücken, spricht Ismael in Bildern.

„Ich kam mir vor wie Superman“ – sprachliche Bilder

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, bildhaft zu sprechen. Zuden sprachlichen Bildern gehören zum Beispiel der Vergleichund die Metapher.

Bei einem Vergleich werden zwei oder mehrere Dinge/Berei-che miteinander verknüpft. Die Verbindung erfolgt oft durch„wie“, „als“ oder „als ob“.

Zum Beispiel: „Ich kam mir vor wie Superman“.

„Ich“ wird mit „Superman“ verknüpft. ➝ Die Gemeinsamkeit der beiden ist, dass sie hilfs-bereit/mutig sind. Der Vergleich hilft dem Leser, sich vorzustellen, wie hilfsbereit/mutig Is-mael ist. Dadurch wird die Aussage auf anschauliche Art verdeutlicht.

Bei einer Metapher wird ein Wort durch ein anderesWort mit übertragener Bedeutung ersetzt. Dabei müssendie beiden Wörter durch mindestens eine Eigenschaft mit-einander verbunden sein. Im Gegensatz zum Vergleichwird dabei kein „wie“, „als“ oder „als ob“ verwendet.

Zum Beispiel: „Ich war Superman“.

Die gemeinsame Eigenschaft ist, dass beidehilfsbereit/mutig sind.

Textausschnitt aus: Bauer, Michael Gerard: Nennt mich nicht Ismael! München: Deutscher Taschenbuch Verlag 2012.

Aufgabe

1. Schau dir das Beispiel in der Tabelle an und entscheide, ob es sich um eine Metapher oder ei-nen Vergleich handelt. Notiere dann in der letzten Spalte (Interpretation), was das sprachli-che Mittel über Ismaels Gefühle aussagt.

2. Lies noch einmal das Kapitel 11 und suche darin weitere sprachliche Bilder. Erstelle in dei-nem Heft eine Tabelle nach dem oben stehenden Muster und trage die sprachlichen Bilderdort ein.

Textauszug Sprachliches Mittel Interpretation

„Ich kam mir vor wie eine höl-zerne Marionette, die sichruckartig fortbewegt, wäh-rend ein Wahnsinniger dieFäden zieht.“ (S. 58)

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