Bayerischer Rundfunk Winterprogramm
1970/71
BayerischerRundfunkWinterprogramm 1970/71
Herausgegebenvom Bayerischen RundfunkAnstalt des öffentlichen RechtsMünchen 2Rundfunl<platz 1Telefon 5 90 01
Intendant: Christian Wallenreiter Programmdirektor: Walter von Cube Direktor 1. Fernsehen:Dr. Clemens Münster Direktor Studienprogramm und Zentralbereich Fernsehen:Dr. Helmut Geller Verwaltungsdirektor: Hans Spies Technischer Direktor:Dr. Ferdinand Daser Justitiar: Albert Scharf Pressestelle: Arthur Bader
Umschlag und Layout: Walter Tafelmaier Farbdruckblätter: Entwürfe für einen Posterwettbewerb der >Jungen Welle< des Bayerischen Rundfunks Klischees: Oestreicher & Wagner Druck: Gebr. Bremberger
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InhaltsverzeichnisWinterprogramm1970/71
Hörfunk
Rahmenprogramme 1970/71 10
Nachrichten 12
Politik und Wirtschaft 13Politik 13Zeitfunk 14Regionalprogramm 15Wirtschaft 18Landfunk 18Ostfragen 18Sport 19
Kultur und Erziehung 21Kulturpolitik 21Kulturkritik 21Literatur 23Kirchenfunk 24Familienfunk 27Jugendfunk 28Schulfunk 31Kinderfunk 33Land und Leute 35Hörbild und Feature 37Abendstudio 39Nachtstudio 41
Hörspiel 43
Musik 58Symphoniekonzerte 58Opern 62Kammermusik 63Chor- und Kirchenmusik 64Münchner Sonntagskonzerte 65Operette und Musical _ 65Unterhaltungsmusik ' 67Volksmusik 69
Studio Nürnberg 70
Unterhaltung 75Unterhaltendes Wort 75Leichte Unterhaltungsmusik 78
Ausländerprogramm 82
1. Fernsehen
Hauptabteilung 1Politik und Zeitgescheiien Natur und Kultur Wirtschaft Sport
Regionalprogramm
Hauptabteilung 2FernsehspielFamilienprogramm
Hauptabteilung 3Musik und Unterhaltung Film
Studienprogramm
Scliulfernsehen
Telekolleg
Kursprogramm
Berufsbildungswerk
Politisches Studienprogramm
Wirtschaft und Sozialpolitik
Kultur und Wissenschaft
■Musisches Studienprogramm
Teleclub und Flimcabinett
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Der Anspruch der Öffentlichkeit auf das Privatleben wächst mehr und mehr. Der Journalist muß ein Gefühl für diesen Gegenbereich zur Öffentlichkeit haben, denn die Freiheit der öffentlichen Meinungsbildung beruht in der Selbständigkeit des Urteils und der Sicherheit der Entscheidung; diese aber wachsen aus dem Boden einer unabhängigen und geschützten Privatsphäre. Sie zu achten zerstört nicht die Freiheit der Information, sondern zieht die sie erhaltenden Grenzen.
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Organisationsaufbau Hörfunk
ProgrammdirektionAusländskorrespondenten
Redaktion Bonn
Redaktion Berlin Ressort Schwaben Redakteure z. b. V.
Walter von Cube Walter von Cube Dr. Heinz Bäuerlein Wolfgang Marwitz Dr. Dietrich Bartens Josef Othmar ZöllerDr. Isa Bauer, Dr. Alois Fink, Dieter Fuß, Josef Mauerer, Peter Schäcker, Dr. Kurt Seeberger
HauptabteilungNachrichten Clemens Martin
Nachrichtenredaktion Clemens Martin Heimo BaumgärtlGerhard A. Frledl, Josef Holss, Heinz Kretzschmar, Horst Melnhardt, Erich Münsch, Ursula Wagner
Klaus Grelner, Rudolf Kerschenstelner, Werner Limmer, Paul-Georg Rehmet, Walter Reuter, Paul Trunk, Johannes Tschech, Horst Weingärtner
Korrespondenten in Bayern i. V. Bernhard Ocker, Walter Koch
Landtagskorrespondent Bernhard Ocker
Nachrlchtenaulnahme Hans Geigenfeind
Hauptabteilung Politik und Wirtschaft
i. A. Hans-Joacilim Netzer Walther Stelzle
Politik Walter KröpelinHans G ostli, Alfred Horn6Dr. Peter Kritzer, Dieter Kuhr, Karl-Jörg Wohlhüter
Zeitfunk Hans-Joachim Netzer Felix RichterErasmus Weiß-Rüthel, Georg Wulffius
Wirtschaftsfunk Alfons KochFriedrich Gmeiner, Ludwig Thamm, Dietmar Merten, Susanne Schmidt
Landfunk Dr. Erich Geiersberger Ruth Bieling
Sportfunk Fritz Hausmann Heribert LechnerHans A. Kraeft, Franz Muxeneder, Richard Storck
Ostfragen Günther Mllbradt Alfred Mayerle
Reglonalabtellung Josef Othmar Zöller Franz Josef KuglerFritz Buschmann, Ria Hans, Kurt Hogl, Josef Jablonka, Albrecht Lütschg, Dr. Rudolf Renk!
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Hauptabteilung Kultur und Erziehung
Gunthar LehnerDr. Konrad Franke Manfred Brauneiser
Kulturkritik Remigius NetzerDr. Franz RappmannsbergerPeter Hamm
Literatur Wolfram Dieterich Dr. Friedhelm Kemp
Kirchenfunk Dr. Wilhelm Sandfuchs Dr. Walter Schricker Josef Bielmeier
Famiiienfunk Lore WalbFranz J. BautzAngelika Sirtl, Irene Stahl
Jugendfunk Walther von La Roche Rüdiger Stolze
Schuifunk Annemarie SchambeckLothar TrautmannDr. Rudolf Riedler, Rudolf Vogel,Erwin Reutzel
Kinderfunk Candida FranckLiselott Musil-Fichtel, Barbara Teutsch
Land und Leute 1. A. Dr. Herbert Schindler Bruno Erath, Dorothee Kiesselbach
Hörbild und Feature Reinhard Wilhelm Schmidt
Nachtstudio Dr. Kurt Hoffman Dr. Gustava Mösler Leonhard Reinisch
Selbständige Abteilung Hörspiel
Dr. Hermann Dellinger Hansjörg Schmitthenner Maria Fuss
HauptabteilungUnterhaltung Dr. Rolf DidczuhnUnterhaltendes Wort Olf Fischer
Herbert Beckh, Irene Eckhardt, Hellmuth Kirchammer
Leichte Musik Carl MichalskiWerner Götze, Jimmy Jungermann Quirin Amper, Eberhard von Berswordt,Wolfgang Felsing, Franz Lang, Lothar Nakat,Ivan von G§czy, Guido Rauch, Hans Wochenauer, Hans Wenninger
Studio Nürnberg Konrad MichelWort Dr. Wolfgang Buhl
Magda Schleip
Musik Klaus HashagenDr. Helmut Goldmann, Stephan Lindemann
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Hauptabteilung Musik Dr. Siegfried Goslich
Ernste Musik Dr. Siegfried GoslichFranz Biebl, Ulrich Dibeüus^ Walter Faith, Theodor Holzinger,Karl Peter Pietsch, Dr. Richard Schaal, Heinz Schnauffer, Helene Steffan
Unterhaltungsmusik Dr. Werner KleineGerhard Haffner, Walter Reinhardt,Ronald Schmidt-Boeicke, Günter Sieben
Voiksmusik Alfred Artmeier Lydia Speichinger
Symphonieorchester Chefdirigent: Rafael Kubelik
Rundfunkorchester Chefdirigent: Kurt Eichhorn
Rundfunkchor Chorleitung zur Zeit unbesetzt
HauptabteilungSendeleltung Gerfiard Bogner
Programmredaktion Gerhard Pörtl
Sendung Johann Maria Boykow
Programmaustausch Johann Maria Boykow
Schaliarchiv Erik Maschat
Künstlerisches Betriebsbüro Ernst Schlott
Abteilung für Ausiänderprogramm
Gerhard BognerPavios Bakojannis, Mario Cerza,Dr. Gualtiero Guidi, José Moll, Manuel Moral
Hauptabteilung Produktion Hörfunk Wilhelm Peterreins
Studioproduktion Karl Filbig
Außenproduktion Wilhelm Winkler
Aniagentechnik Hermann Stumvoll
Studio Nürnberg Wolfram Brendel
Ausländskorrespondenten
Europa Paris: Joseph Rovan — London: Peter de MendelssohnBrüssel: Hermann Bohle, Dr. Hermann Brunner - Rom: Toni KienlechnerGenf: Eberhard Gelbe-Haussen (SDR) - Madrid: Peter Klein (SWF)Wien (für Südosteuropa): Christian Schmidt-Häuer (ARD-WDR)Athen: Wolfgang Pfeiffer (SWF) - Prag: Werner Vieser (ARD-BR)Warschau: Ludwig Zimmerer (ARD-NDR) — Moskau: Heinz Hofmann (ARD-WDR)
Asien Tel Aviv: Rolf W. Schloss (ARD-BR) - New Delhi: Hans Joachim Werbke (ARD-NDR) Tokyo: Dieter Döllken (ARD-NDR) - Hongkong: Günter Müggenburg (ARD-NDR) Singapur: Hans-Wilfried von Stockhausen (ARD-NDR)
Amerika Washington: Rolf Menzel (SFB) - New York: Erwin Behrens (WDR)Mexico-City: Reinhold Keilbach (ARD-SFB) - Buenos Aires: Walter Hanf (ARD-BR)
Afrika Abidjan: Rolf Seelmann-Eggebert (ARD-NDR) Casablanca: Dr. Joachim Rassat (ARD-HR) Nairobi: Dr. Herbert Kaufmann (ARD-WDR)
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Rahmenprogramm I
Rettet die UmweltlUmweltsicherung, bisher unter dem etwas engeren Begriff Naturschutz bekannt, wurde in den letzten Monaten als eines der wichtigsten Elemente moderner Gesellschaftspolitik erkannt. Bevölkerungs- und Produktions-Explosionen, Abgasdämpfe und Lärmorgien, Schmutzfluten und Schuttlawinen stören nicht nur das Bild der Kulturlandschaft, sie zerstören auch die Lebenselemente des Menschen. Die Belastbarkeit der Biosphäre ist in verschiedenen Regionen der Bundesrepublik schon überschritten.Das europäische Naturschutzjahr und die seit Jahren forcierte Sicherheitspolitik zur Rettung der Umwelt in den USA haben bei Politikern und Bevölkerung auch in Deutschland ein Bewußtsein für die Gefährdung geweckt, in der w ir leben.Der Bayerische Rundfunk hat am 17. März 1970 zur Eröffnung des europäischen Naturschutzjahres eine Diskussion mit namhaften europäischen Experten zur Frage der Umweltsicherung durchgeführt. In der Fortsetzung der publizistischen Bemühungen zur Bewußtseinsbildung für eine neue >Sicherheitspolitik ohne Waffen< wurde für das Winterprogramm 1970/71 von einer Spezialredaktion Umweltschutz ein Rahmenprogramm »Rettet die Umwelt« entwickelt.Nach einer Auftaktsendung unter dem Titel »Der stumme Tod der Zukunft« werden in acht Sendungen von Oktober 1970 bis Februar 1971 die einzelnen Sachgebiete analysiert, der Gefährdungsgrad festgestellt und Vorschläge zur Bewältigung dieser Gefahren gemacht. Die Autoren legen in Zusammenarbeit mit wissenschaftlichen Beratern auch Kostenberechnungen vor. In einem abschließenden Hearing »Politiker im Kreuzfeuer der Experten« soll der politische Konfliktstoff dieser Problematik behandelt werden: die Konfrontation zwischen Wirtschafts- und Gemeinwohlinteressen, die Frage der gesetzlichen Kompetenzen und die Frage der Kontrollierbarkeit neuer Produktionsmittel — vor allem im chemischen Bereich — sowie eine Neuorientierung der Eigentums- und Bodenpolitik.»Der Fakten- und Datenumfang der Umweltgefährdung im Jahre 1970 ist so schockierend, daß eine verantwortungsbewußte Politik längst die Prioritätenordnung hätte ändern müssen. Das hieße allerdings, das Wagnis des Konflikts mit verschiedenen deutschen Großindustrien eingehen, das hieße auch eine Revision der Gesetzlichkeiten, die der liberalen10
Marktwirtschaft zu Grunde liegen.« So steht es In den gesellschaftspolitischen Forderungen der ersten Sendung dieses Rahmenprogramms.Hier die einzelnen Themen, Titel und Termine der geplanten Sendungen:
Der stumme Tod der Zukunft Fakten, Daten, Forderungen Von Josef Othmar Zöller 4. Oktober 1970
Gift in der LuftEin Leben unter Dreck und Pestiziden Von Felix Richter27. Oktober 1970
Die große Sorge mit dem WasserPettenkofers unbelehrbare ErbenEin kritischer Bericht von Bastian Müller28. Oktober 1970
Probleme, die zum Himmel stinken Milliarden für den Wohlstandsmüll Eine Untersuchung von Helmut Seitz1. Dezember 1970
Die unsichtbare Hölle Das Ärgernis LärmEin kritischer Bericht von Manfred Kuhn2. Dezember 1970
Giftmischer mit LizenzSchäden durch Nahrungsmittel und Medikamente Von Angelika Sirtl und Irene Stahl29. Dezember 1970
Massengrab in Sichtbeton Höchste Alarmstufe für den Städtebau Von Bastian Müller30. Dezember 1970
Wo Bauern sterben, verödet die Landschaft Umwelt-Aspekte moderner Agrarpolitik Von Erich Geiersberger26. Januar 1971
Darf die Industrie alles?Auch die freie Marktwirtschaft hat ihre Grenzen Eine Analyse von Gerhard Herm27. Januar 1971
Umweltrettung: Phrasen oder Taten?Politiker im Kreuzverhör der Experten Leitung: Josef Othmar Zöller3. Februar 1971
Rahmenprogramm II
LateinamerikaDas südliche Amerika, der Subkontinent ungelöster Spannungen zwischen Tijuana und Kap Hoorn, wird immer mehr zu einem Politikum weltweiter Ausstrahlung. Ein Politikum, verstanden nicht nur als Herausforderung politisch-wirtschaftlicher Natur, sondern auch als Anlaß kritischer sozialer wie religiöser Selbstbesinnung. Hinter den revolutionären wie konterrevolutionären Ideen und Ideologien, die mit den Maßstäben »westlicher« oder »östlicher« Politik gemessen werden, taucht der Nord-Süd-Konflikt auf, der für die Länder Lateinamerikas als Teil der Dritten Welt Probleme mit sich bringt, die Europa und seine Völker nicht gleichgültig lassen können. Aus diesem Grund ist für das Frühjahr 1971 eine Sendereihe vorgesehen, die folgenden Themen zum Gegenstand hat:Allianz für den Fortschritt? Allianz für den Rückschritt?Die Problematik der beiden AmerikaDollars, DM und was sonst noch?Wirtschaftliche Interessen und Strukturen In LateinamerikaVon Bolivar bis CastroRevolutionäre ModelleKirche der Reichen - Glaube der ArmenChristen in LateinamerikaReform in Uniform?Sozialmilitarismus in LateinamerikaHilft die Entwicklungshilfe?Beispiel LateinamerikaExplosion des ElendsFamilien- und Bevölkerungsstrukturen in LateinamerikaChe Guevara und die Folgen Revolutionäre Praktiken in LateinamerikaDynamit oder Diplomatie?Künstler in LateinamerikaDer rote, der schreckliche BischofOriana Fallaci interviewt Dom Haider CamaraVom Atlantik zum Pazifik Versuch einer Analyse
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NachrichtenWerktags Sonntags
Uhrzeit 1. Programm 2. Programm 1. Programm 2. Programm6.00 • •7.00 • • • •8.00 • • •9.00 • •9.03 • Meldungen aus Bayern9.50 • Englisch, Französisch,
Italienisch• Englisch, Französisch,
Italienisch11.00 • •12.00 • mit Kommentar • mit Kommentar •12.55 • Schwarzes Brett13.00 • mit Durchsagen,
Berichten, Presseschau •
15.00 • Montag mit Freitag17.00 • •18.00 •19.00 • mit Kommentar •20.00 • •21.00 • •22.00 • •23.00 • •24.00 • • • •
3. ProgrammTäglich17.40 Türkisch18.20 Jugoslawisch19.00 Italienisch19.40 Spanisch20.20 Griechisch23.00 Deutsch
SamstagsVon 6.00 bis 15.00 Uhr zu jeder vollen Stunde
SonntagsVon 7.00 bis 11.00 Uhr zu jeder vollen Stunde
In Verbindung mit den anderen Sendern der ARD bringt der Bayerische Rundfunk im täglichen Nachtprogramm nach 0.10 Uhr zu jeder vollen Stunde Nachrichten.
Mit Beginn der winterlichen Witterung folgen auf die Nachrichten um 7.00, 9.00 und11.00 Uhr Straßenzustandsberichte, um9.00 Uhr ferner der Lawinenwarndienst.
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Politik und WirtschaftPolitik Einzelsendungen
Regelmäßige Sendungen
MittagskommentarMontag mit Freitag 12.05 Uhr, 1. und 2. Programm
PresseschauMontag mit Freitag ca. 13.23 Uhr, 1. Programm
AbendkommentarMontag mit Freitag 19.10 Uhr, 1. Programm
Sozialpolitische InformationMontag und Donnerstag 18.25 Uhr, 1. Programm
Politische RundschauDienstag 17.45 Uhr, 2. Programm
Sozialpolitischer KommentarDienstag 18.25 Uhr, 1. Programm
Der WeltspiegelDienstag und Freitag 22.00 Uhr, 1. Programm
Aus erster HandundMonatsbericht aus BonnMittwoch 18.35 Uhr, 1. Programm
Die aktuelle InformationFreitag 19.30 Uhr, 2. Programm
Aus dem MaximiilaneumSamstag 13.20 Uhr, 1. Programm
Kommentar der WocheSamstag 19.10 Uhr, 1. Programm
Bayern fragt BonnBürger stellen Fragen - Politiker geben Antwort Monatlich Samstag 17.30 Uhr, 1. Programm
Aktuelles am SonntagSonntag 17.05 Uhr, 1. Programm
Zur bayerischen Landtagswahl 1970:Tribüne der ParteienMontag mit Freitag 7.10, 12.10 und 19.15 Uhr,1. Programm (2.-20. November)
Rückblick auf ein Reich Von Versailles bis Cäcilienhof 18. Januar 1971
Anatomie eines AufstandsDie Pariser Erhebung vom 18. März 187118. März 1971
Im Wartesaal der EuropäerEine Bilanz der Bemühungen um Markt undParlament
Der lange Weg der kurzen SchritteDie Ostpolitik der Bundesregierung in drei Kabinetten
Die Linke in den Vereinigten Staaten Ein Bericht über Strömungen und Impulse
Die fragwürdige Volksbefragung Eine Analyse der Analytiker
Das Politikum EigentumRaumordnung in Gemeinde, Land und Bund
Zwischen Reißbrett und Volksbefragung Die Neuordnung der Bundesländer
Von der Feudalmedizin zur Sozialmedizin Ein Bericht über Ärzte in Klinik und Praxis
Was wird aus der Gewerkschaftsreform?Zum Satzungskongreß des DGB 1971
Ohne Glanz und GloriaEine kritische Reportage über die Sozialhilfe
Bildnis eines UnbekanntenRückschau auf das Leben eines 65 Jahre altenArbeiters
Das Weißbuch und die WirklichkeitEin Bericht über die innere Verfassung derBundeswehr
Minuteman, Hardsite usw. . . .Raketensysteme in Amerika und Europa
Das Recht der 14 374Kriegsdienstverweigerung in Theorie und Praxis
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Zeitfunk
Regelmäßige Sendungen
Aktuelles am MittagInformationen und Berichte vom Vormittag Montag mit Samstag im Anschluß an die 13.00-Uhr-Nachrichten, 1. Programm
Chronik des TagesReportagen, Interviews, Korrespondentenberichte über die Ereignisse der vergangenen 24 Stunden Montag mit Freitag 18.00 Uhr, 1. Programm
Die WochenchronikEine Rücl<schau auf das politische und kulturelle Geschehen der vergangenen Woche Sonntag, 11.30 Uhr, 1. Programm
Funk unterwegsReiseinformationen und Auslandsberichte Samstag, 9.30 Uhr, 2. Programm
Kreuz und quer zum WochenendEine aktuelle Plauderei von und mit Kurt Seeberger Samstag 12.30 Uhr, 1. Programm
Die Schweiz — das heimliche Imperium Szenische Hörfolge nach dem gleichnamigen Buch von Lorenz Stucki - Von Bastian Müller
Vor die Wahl gestelltSchlaglichter vom Wahlkampf in Bayerngeben Dieter Fuss und Michael Stiegler
Die letzte Station • •Weg und Irrwege eines Menschen In Stereo aufgezeichnet für Stimmen und Dokumente von Herbert Lehnert
Ein von Menschen verursachtes Übel Welthungerhilfe in Theorie und Praxis Ein Bericht von Egon Tornow
Die Paläste der Landarbeiter Rumänische Miniaturen von Peter Groma
AlpträumeGeheime Ängste im Berufsleben — aufgespürt von Egloff Schwaiger
Die Preußen in BayernEine fast ernsthafte UntersuchungVon Michael Stiegler
Anna, Stütze des Haushalts 50 Jahre im Dienste des . . .Eine etwas wehmütige Rückschau Von Michael Stiegler
Einzeisendungen
Albanien ist andersNachrichten aus einem unbekannten Land - gesammelt von Luc Jochimsen7. Oktober 1970
Bürger ohne PaßStaatenlose und ihr Schicksal -dargestellt von Christiane Ehrhardt
Das Paradies der Gewaltlosigkeit Pazifismus - Ausweg oder Sackgasse?Von Gert Heidenreich
Kann Friedensforschung den Frieden sichern? Eine Diskussion - Leitung: Burghard Freudenfeld 14
Regionalprogramm
Regelmäßige Sendungen
Die BayernchronikMontag mit Freitag, 12.10 Uhr, 2. Programm Samstag, 12.05 Uhr, 2. Programm Aktuelle Reportagen und Interviews aus Bayern Die aktuelle Berichterstattung aus den Gemeinden und Städten des Landes steht weiterhin im Mittelpunkt der Sendungen.Mit Beginn des Winterprogramms setzt die Bayernchronik die erfolgreiche Reihe »Kennen Sie Bayern?« fort. Das Bayern-Quiz ist jeden letzten Samstag im Monat zu hören.Jeden Dienstag Direkt-Informationen aus der Kabinettssitzung der Bayerischen Staatsregierung Jeden zweiten Freitag: Bayerische Kulturumschau von Ria Hans»Das Jahr des Reporters« — Rückschau auf 1970 30. Dezember 1970
Nach den bayerischen Landtagswahlen wird die Sendereihe »Der Minister und die Gemeinden« wieder aufgenommen.
Dreimal BayernSonntag, 12.05 Uhr, 2. Programm Zwischen Arber und Wetterstein Vom Main zur Donau Der SchwabenspiegelDiese Regionalsendungen werden (außer am letzten Sonntag im Monat) für die drei bayerischen Stammesgebiete Altbaiern, Franken und Schwaben getrennt ausgestrahlt. In Inhalt und Form spiegeln sie die Eigenart der Stämme und ihrer Kultur in Geschichte und Gegenwart.
»Einmal in die Leich' gegangen ist besser als zweimal inseriert«Pomp funèbre in Altbaiern
Es wird munter weitergestohlen Kunstdiebe in Kirchen und Museen
Ulrich Schmiedel, der Mitentdecker Lateinamerikas aus Niederbayern
Von Hochwürden, Posthaltern, Schmusern und anderen BerufenVersuch einer altbaierischen Typenlehre
Der Kaspar Winzerer als Beispiel eines bescheidenen, aber tüchtigen bayerischen Feldhauptmanns
Unterhaching oder die Wandlung eines Bauerndorfes am Rande der Millionenstadt
VOM MAIN ZUR DONAU
Zwischen Beat und ZapfenstreichRund um den Truppenübungsplatz Grafenwöhr
Das Haus auf dem Egidienberg 600 Jahre Nürnberger Stadtbibliothek
Das Wörterbuch der deutschen Jägersprache In Erlangen wird an einem Auftrag der Deutschen Forschungsgemeinschaft gearbeitet
Beethoven in FrankenErinnerungen zum 200. Geburtstag des Komponisten
Rheinischer Karneval in fränkischen Städten Entstehung, Entwicklung und Brauchtum der Fastnachtsgesellschaft in Franken
Der Ahnherr der gemalten Welt Zum 300. Todestag von Comenius
Spanferklein und GuglhopfenEine Reise durch fränkische Küchen und Kochbücher
Die Rebsorten im fränkischen Weingarten
ZWISCHEN ARBER UND WETTERSTEIN
Des Kaisers Kammermaler Johann Michael Rottmayr aus Laufen
»Der Bauer an seinen durchlauchtigsten Tyrannen« Bauernalltag im alten Bayern
DER SCHWABENSPIEGEL
Grenzwacht ohne UniformVon der Arbeit der Feldgeschworenen
Liegt Geld nur auf der Straße? Ortsumgehungen und ihre Folgen
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Zwischen zwei SeenEine Landschaftsschilderung aus dem Spätherbst zwischen Weißensee und Alatsee
Die Katzbrui-MühleEine Wander-Erzählung aus Mittelschwaben
Zwischen Obergünzburg und Günzburg Ein Flußbild der Günz entlang
Schwabens RuhrgebietDie industrielle Konzentration im Raume Neu-Ulm, Vöhringen, Senden
Die Geschichte »vom hölzerne Kälble«Hörspiel von Arthur Maximilian Miller
Das weiße GoldEine Skitour durch den Allgäuer Winter
Sondersendungen
Mal fränkisch — mal schwäbisch
Frühe Wege in den SüdenDie Handelskoalition zwischen Nürnberg undAugsburg
Gute FahrtMusik und Verkehrsinformationen für den Autofahrer Samstag, 10.00 Uhr, Sonntag, 19.15 Uhr (Oktober und März/April)bzw. 18.00 Uhr (November bis Februar), 1. Programm Die beliebte Autofahrer-Sendung präsentiert sich auch im Winterhalbjahr in ihrer neuen Form. Der Schwerpunkt liegt auf den aktuellen Informationen zur Verkehrs- und Wetterlage. In der Skisaison wird täglich ein Schneebericht gegeben, jeden Freitag eine Vorschau zum Wochenende mit Tips und Informationen für den Winterurlauber.An Feiertagen und während der Karwoche sind Sondersendungen geplant.
Mit Musik nach HauseMelodien und Informationen für den Autofahrer Montag mit Freitag, 17.15 Uhr, 1. Programm
Wirtschaft
RegeimäBige Sendungen
Das Musikjournal1. Teil: Montag mit Freitag 6.05-6.25 Uhr2. Teil: Montag mit Freitag 7.10-8.00 Uhr Samstag: 7.10—7.45 Uhr, 1. ProgrammEine Gemeinschaftssendung der Abteilungen Wirtschaftsfunk, Politik, Sportfunk und Leichte Unterhaltungsmusik mit Kurzinformationen, Hinweisen für den Alltag und viel Musik
Markt und MeinungEine Kurzsendung am Nachmittag, die über die aktuellen Wirtschafts-, finanz- und währungspolitischen Tagesfragen informiert.Montag mit Freitag 17.10 Uhr, 1. Programm
Blick in die WirtschaftKommentare, Berichte und InterviewsMontag 18.35 Uhr, Mittwoch und Freitag 18.25 Uhr,1. Programm
Die BörseninformationTäglicher Kurzbericht aus der Münchner Börse in der Sendung »Aktuelles am Mittag«Montag mit Freitag 13.28 Uhr, 1. Programm
Wirtschaftsnachrichten, Firmenberichte, Markt- und BörsendienstMontag mit Freitag 14.30 Uhr, 2. Programm
Bilanz nach BörsenschlußAktienkurse — kritisch betrachtet Freitag 17.55 Uhr, 1. Programm
In den Wind gesprochenKritische Randbemerkungen für Verbraucher und SteuerzahlerMontag 17.55 Uhr, 1. Programm
Technischer ReportNeue Entwicklungen der Technik in Bericht und KommentarJeden 4. Montag 19.30 Uhr, 2. Programm
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SCHWERPUNKTTHEMA
Reform im SchneckentempoDer mühevolle Weg zu einem modernen Steuersystem1) Ungerechtigkeit im Steuerdickicht2) Mit Steuern die Wirtschaft besser steuern Von Heinz Michaels
Einzelsendungen
Mangelware MenschBremst der Arbeitsmarkt das Wachstum unserer Wirtschaft?Von Heinz Michaels6. Oktober 1970
Kapital unter fremder Flagge Ist Steuerflucht unmoralisch?Von Gerhard Herm
Freie Fahrt — mit NotbremseDas Konzept für die Bundesbahn der ZukunftVon Bastian Müller
An keiner Börse notiert: der Meisterbetrieb Handwerk im Schatten der Industrie Von Bastian Müller
Träume aus der DoseWird das Kassettenfernsehen ein Milliardengeschäft? Von Gerhard Herm
Interpol-Sache Nr. 1: Falschgeld Ein Bericht von C. V. Rock
Morgen zum alten EisenDie Vergeudung von Wissen und Arbeitskraft der älteren Angestellten Von 0. V. Rock
Halbzeit auf dem Weg zum Kommunismus Utopie und Wirklichkeit des sowjetischen Wirtschaftsprogramms Von Ludwig Thamm
Unentdeckte RentnermillionenDie Wirtschaft denkt zu wenig an die AltenVon Helmut Seitz
Konjunktur auf leichter Welle18. Oktober, 6. Dezember 1970, 7. März, 10. April 1971 Eine Sonntagabend-Sendung mit viel leichter Musik und einigen Kurzhörbildern über Themen von heute:
Weltstadt zu HöchstpreisenWie München das teuerste Pflaster Westdeutschlands wurde — Von Helmut Seitz
Countdown auf dem BalkonWas zum Jahreswechsel verpulvert wirdVon Helmut Seitz
Gute Jahre für neue Haare Hochkonjunktur für Perücken und Toupets Von Willy Purucker
Boom auf dem Käfermarkt Dem Sammler ist nichts zu teuer Von Bastian Müller
Wie schafft man bessere Zeiten?Großvaters Rezepte zur Lösung der sozialen Frage Von Helmut Seitz
Trau keinem Stuhl über 50!Ein Kapitel über den Handel mit Antiquitäten Von Willy Purucker
Millionen aus dem GroschengrabDas kommerzielle Spiel mit den AutomatenVon Helmut Seitz
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Landfunk Ostfragen
RegeimäBige Sendungen RegeimäBige Sendungen
MarlctmeldungenWerktags 5.35 Uhr, 2. Programm Montag: Schlachtviehpreise der Vorwoche Dienstag bis Freitag;Schlachtviehnotierungen jeweils vom Vortag Samstag: Nutzvieh- und Ferkelmärkte der Vorwoche
Blick über den ZaunSonntag 7.30 Uhr, 1. Programm Informationen und Tips für Gartenbesitzer und BlumenfreundeJeden letzten Sonntag im Monat senden wir speziell für den Nebenerwerbslandwirt.
LandfunkMontag mit Freitag 11.15 Uhr, 2. Programm MontagAktuelle Berichte und Reportagen von Ereignissen der vergangenen Woche, Kommentare und GlossenDienstagInnenwirtschaft, Tierhaltung und Tierzucht MittwochLive-Diskusslon über aktuelle Fragen (1. Mittwoch) Das Echolot — live (2. Mittwoch)Ein prominenter Studiogast hat zehn Minuten freie Redezeit: der Inhalt seines Vortrags wird anschließend durch Fragen »ausgelotet«.Wir und die EWG (3. Mittwoch)Diskussion über einen Fernsehfilm (4. Mittwoch) Gegenstand der Diskussion sind Fernsehfilme aus der Reihe »Für Hof und Garten«, die jeweils am Vorabend im Studienprogramm ausgestrahlt worden sind. Diese Filme werden gemeinsam mit Bauern und zuständigen Experten abwechselnd in verschiedenen Orten Bayerns empfangen; die Diskussion darüber wird im Landfunk gesendet.DonnerstagAußenwirtschaft, Ackerbau und Landtechnik FreitagMarktbericht der WocheSendung für die Landfrau (Familienfunk)18
Zwischen Elbe und OderInformationen über die Entwicklung in der DDR im Wechsel mit:Das ostdeutsche TagebuchBerichte, Kommentare und Reportagen über die heimatpolitischen Anliegen der Vertriebenen und über die Vertreibungsgebiete Mittwoch 17.45 Uhr, 2. Programm
Deutschland und der europäische Osten14-täglich Samstag 15.30 Uhr, 2. ProgrammGeplant sind unter anderem folgende Sendungen:München und Südosteuropa Anmerkungen zu einem interessanten Thema
Kiel — Zentrum der Osteuropaforschung Aufbau und Ausbau eines Wissenschaftszweiges
Juden in OsteuropaEine Minderheit versucht zu überleben
Leben in der DDR1. Arbeit und Arbeitsentlohnung2. Schulsystem und Bildungsfragen3. Kirchen und Kirchenpolitik
Die DDR und Großbritannien Ostberlins Bemühungen um Anerkennung
Rostock — Hafen an der Ostsee Ein Städte- und Landschaftsbild
Josef Seliger - ein sudetendeutscher Politiker Zur 50. Wiederkehr seines Todestages
Die Abstimmung in Oberschlesien 1921 Eine verspielte Chance der Verständigung
Gelesen und kommentiert14-täglich Samstag 15.50 Uhr, 2. Programm In Zehn-Minuten-Beiträgen werden Berichte aus Zeitungen kommunistisch geführter Länder zitiert und kommentiert. Dabei handelt es sich sowohl um politische als auch um kulturelle und wirtschaftliche Veröffentlichungen.
Osteuropa und wir14-täglich Samstag 15.30 Uhr, 2. Programm Berichte, Meinungen und Kommentare über das aktuelle Geschehen in Ostmitteleuropa; Reportagen über ostpolitische Veranstaltungen in der Bundesrepublik sowie Interviews mit Gästen aus dem ostmitteleuropäischen Vielvölkergürtel.
Sondersendungen
Transeamus 1970Ein weihnachtlicher Gruß an die Deutschen in Ostund West24. Dezember 1970
Bonn - MoskauEin halbes Jahr nach der Unterzeichnung des deutsch-sowjetischen Vertrages Februar 1971
Bonn - WarschauDer Stand der derzeitigen Beziehungen zwischen der Bundesrepublik und Polen März 1971
Ein Handschlag und seine Folgen Zur Gründung der SED vor 25 Jahren April 1971
Sport
Im Winterhalbjahr 1970/71 startet der Sportfunk zusammen mit der Abteilung Leichte Musik jeden Sonntag um 15.00 Uhr eine große Sport- und Unterhaltungssendung, die bis 17.00 Uhr im 2. Programm ausgestrahlt wird. Die Spiele der süddeutschen Fußball-Regionalliga und Wintersportveranstaltungen stehen im Mittelpunkt der Berichterstattung. Bekannte Sportler, Stars der Schallplatte als Studiogäste und beliebte Melodien bieten ein interessantes und beschwingtes Programm am Sonntagnachmittag unter dem Motto »Sport - Stars - Stereo«.Auch in diesem Winterhalbjahr berichtet der Sportfunk wieder aktuell von der Bundesliga und der Regionalliga. Darüber hinaus konzentriert sich das Interesse auf die alpinen Skirennen um den Weltcup und auf die großen nordischen Wettbewerbe sowie die deutsch-österreichische Vierschanzentournee. Das größte sportliche Ereignis in Bayern ist die ZweierBob-Europameisterschaft, die im Januar im Rahmen der »II. Internationalen Wintersportwoche« in Berchtesgaden auf der Kunsteisbahn am Königssee entschieden wird.Im Rahmen dieser Wintersportwoche und anläßlich der Internationalen Skirennen der Herren in Berchtesgaden bringt der Bayerische Rundfunk am 6. Januar 1971 direkt aus Berchtesgaden eine große Unterhaltungssendung unter dem Motto »Vis ä FIS A« mit viel Musik und namhaften Gästen.»Vis ä FIS A« lautet auch das Motto am 7. Februar 1971 anläßlich des Arlberg-Kandahar-Rennens in Mürren. Beide Sendungen strahlt der Bayerische Rundfunk in Gemeinschaft mit dem Schweizer Radio aus.
Regelmäßige Sendungen
Sport, Stars, Stereo • •Eine Gemeinschaftssendung der Abteilung Leichte Musik und der Sportredaktion mit Reportagen von den Sportveranstaltungen des Nachmittags und Gästen im StudioSonntag 15.00 Uhr, 2. Programm
Die SportrundschauReportagen und Berichte vom Tage Sonntag 17.15 Uhr, 1. Programm
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Sport in KürzeAktuelle Sportmeldungen Sonntag 19.10 Uhr, 1. Programnt
SportquerschnittEin Rückblick auf die wichtigsten Sportveranstaltungen des Wochenendes mit Reportageausschnitten, Kommentaren und Meldungen Sonntag 22.40 Uhr, 1. Programm
Sport der WocheReportagen, Analysen, Diskussionen und Interviews Mittwoch 22.30 Uhr, 1. Programm
Die SportinformationUnsere Tips fürs Wochenende Freitag 18.35 Uhr, 1. Programm
Sport vor zwölfAktuelles, Interessantes und Amüsantes vom Sport Samstag 11.45 Uhr, 1. Programm
Heute im StadionSportreporter berichten von den Spielen der FußballbundesligaSamstag 16.30 Uhr 1. Programm
Sport In KürzeAktuelle Sportmeldungen Samstag 19.25 Uhr, 1. Programm
Sport am SamstagabendKommentare, Meldungen und Reportagen Samstag 22.40 Uhr, 1. Programm
Über diese regelmäßigen Sendungen hinaus bringt der Sportfunk jeweils am Montag im »Musikjournal« eine kurze Zusammenfassung der sportlichen Ereignisse vom Wochenende mit der Gewinnskala im Deutschen Fußball-Toto, den Gewinnspielen der Auswahlwette »6 aus 39« und der Gewinnzahl der Olympia-Lotterie.
Sondersendungen»Vis ä FIS A«Übertragungen aus Berchtesgaden anläßlich der »II. Internationalen Wintersportwoche« und aus Mürren in der Schweiz anläßlich des Arlberg-KandaharRennensGäste am Mikrofon; Stars von Piste und Platte6. Januar und 7. Februar 1971
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Kultur und ErziehungKulturpolitik SENDEREIHEN
In diesem Winterhalbjahr dürfte die Entscheidung fallen, ob der Bildungspolitik in der Bundesrepublik ein neuer Anfang gelingt. Erwartet wird diese Entscheidung von der Bildungsplanungskommission, die im Juli 1970 von Bund und Ländern gemeinsam eingesetzt wurde. Noch ist das Ergebnis fraglich: Wird durch die Zusammenarbeit von Bund und Ländern eine gesamtstaatliche Reform des Bildungswesens möglich oder scheitert dieser Versuch und damit wohl endgültig auch der Kulturföderalismus in der Bundesrepublik?Während Bund und Länder sich um eine gemeinsame Politik bemühen, geht der Alltag der Kulturpolitik weiter, bleiben die Alltagssorgen der Betroffenen, mehr noch, bleibt eine Unmenge von Detailproblemen, die sich nicht durch politische Entscheidungen lösen lassen. Wie sehr Bildungsreform von mühsamer Kleinarbeit begleitet ist und sicher für eine lange Zeit bleiben wird, können — an einigen Beispielen wenigstens - die kulturpolitischen Sendungen dieses Winterhalbjahrs zeigen.
Experimente mit der SchuleGleichheit der Bildungschancen - aber wie?Das ABC der Grundschule Reparaturen am Gymnasium
Forum der DiskussionErwachsenenbildung — Hobby zum Zeitvertreib?Alma Mater in der Provinz — Standorte neuer HochschulenResignieren die Professoren?
Kulturkritik
RegeimäBige Sendungen
Regelmäßige Sendungen
Der kulturpolitische BerichtInformationen über Ereignisse und Entwicklungen in der Bundesrepublik und in den europäischen NachbarstaatenDonnerstag 18.35 Uhr, 1. Programm
Der KulturkommentarTendenzen des kulturellen Lebens - kritisch untersuchtSamstag 21.05 Uhr, 1. Programm
Einzelsendungen
Noten sind ungerecht Schüler zensieren die Schule
Eltern — ein schwieriges Kapitel Momentaufnahmen eines Elternabends
»Ich mag nicht lernen« Lerninteresse und Lernmotivation
Der KulturspiegelMontag und Mittwoch 22.00 Uhr, 1. Programm
Für Sie gelesen — Aus neuen BüctiernMontag 21.00 Uhr, 2. Programm
Diese unsere WeltSonntag 9.05 Uhr, 1. Programm
Unter anderem sind folgende Sendungen geplant:
Sprache — das Geheimnis der Evolution Kommunikationsforschung, eine neue Wissenschaft Von Georg Kleemann
Ein Römer aus NeidenburgDie Wanderjahre des Ferdinand GregoroviusVon Gerhard Limmer
Die große Zeit der Kathedralen Von Helmut Domke
»Du mußt den Traum verstehen«0. G. Jungs »Bilanz einer Selbstverwirklichung« Von Wilhelm Höck
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Alles Singen kommt aus dem Stein Eine Studie über einen Symbolbegriff Von Marius Schneider
Einzelsendungen
Hundstage der Wahrheit Francois Mauriac zum Gedächtnis Von Franz A. Hoyer
WalpurgisnächteBeim Wiederlesen von Francis Scott Fitzgerald Von Wilhelm Grasshoff
Henry Miller oder Die Verzweiflung an Amerika Von Wilhelm Höck
Das Nordlicht — Eine Vision am Vesuv Hinweise auf das zweitgrößte Epos der Welt und den Dichter Theodor Däubler Von Karlheinz Kramberg
Aufstand der PuppenEine zeitgenössische Kritik an Kleists Aufsatz über das Marionettentheater Von Karlheinz Kramberg
Die chinesische Mentalität im Spiegel der Sprache Von Manfred Porkert
Teils Tamerlan, teils IdealDas Ghinabild der europäischen IntelligenzVon Gurt Hohoff
Ermunterung zur Pornographie Ein Marktbericht von Gurt Hohoff
Der gute Mensch von CambridgeE. M. Förster, der Romancier und HumanistVon Georg Limmer
Die Seele am Silberdraht Ober Psyche und Elektronik Von Heinrich Schirmbeck
NEUE SENDEREIHEN
Strukturalismus - Mode oder neue Erkenntnis?Zwei Sendungen von Urs Jaeggi und Peter Fischer Der Strukturalismus, eine geistige Bewegung, die vor einigen Jahren in Paris entstand und dort rasch den Existenzialismus Sartrescher Prägung ablöste, gewinnt inzwischen in der ganzen Welt Anhänger. Auch hierzulande berufen sich viele, vor allem Literatur- und Filmkritiker, auf Ihn. Was Strukturalismus als wissenschaftliche Methode eigentlich sei, weiß freilich kaum jemand schlüssig zu beantworten. Handelt es sich um eine antimarxistische Bewegung, weil Geschichte vom Strukturalismus statisch statt dynamisch gesehen wird, oder bezieht gerade der Strukturalismus seine wichtigsten Impulse vom Marxismus, wie es einige seiner bekanntesten Vertreter, so Roland Barthes, Claude Lévi-Strauss, Luden Sebag, Louis Althusser oder Michel Foucault, immer wieder betonen? Ist der Strukturalismus nur eine neue Mode innerhalb der bürgerlichen Intelligenz oder aber ein Instrument zur radikalen Analyse gerade des Bürgerlichen an dieser Intelligenz?14. und 21. November 1970
Renaissance des Manichäismus?Drei Sendungen von Friedrich Heer1) Zerfall und Wiederbelebung von Ideologien2) Sex-Mache statt Eros3) Die jungen PuritanerGemeint ist hier nicht die in der Spätantike entstandene Heilslehre des Persers Mani, sondern der abgeleitete allgemeine Begriff Manichäismus, der sektiererische. schwarzweißmalende Ausschließlichkeit bezeichnen soll, eine Haltung eher als einen Inhalt. Gefragt wird nun, ob und wie sich dieses System in modernen Strömungen und Tendenzen wieder ausprägt — in politischen Ideologien, in Kulten, neuen Mythen bis hin zu den Ritualen, mit denen sich etwa die neuen »Kinder des Lichts« umgeben.23. November, 7. und 22. Dezember 1970
Die Wiedergeburt des Tragischen Eine verlorene Dimension des Humanen Von Friedrich Heer22
Literatur
Der SpaziergangSonntag 9.35 Uhr, 2. Programm
OktoberDietrich Krusche: »Erzähiungen von unterwegs« Wahrnehmungen und Eriebnisse in asiatischen Ländern (Ceyion, Indien, Nepai, Japan)
NovemberHermann Hesse: Betrachtung über das Giücl< Sigismund von Radecl<i: »Der Waid über der Stadt«; »Das Gehen auf der Straße«; »Über das Schweigen«; »Seifenblasen«; Aufnahmen aus den Jahren 19601967, zum Gedenken des Essayisten und Erzählers, geboren am 19. November 1891 in Riga, gestorben am 13. März 1970 in Gladbeck/Westfalen.
Dezember bis AprilFortsetzung der Reihe »Bild und Bildung des Menschen in Zeugnissen von der Antike bis zur Gegenwart«. Nicht Resultate, Lehren, Ideologien, sondern Fragen, Probleme, Konzeptionen: als Anregungen zu eigenem Nachdenken durch Mitteilungen von Individuen, die auf ihre Art und Weise, in ihrer Zeit, das überzeitliche allgemeine Wahre gesucht und erforscht haben, welches das menschliche Dasein bestimmt und inspiriert, daß es immer sich neu entfalten und herausbilden kann.ln dieser Reihe, die im vergangenen Winter den Naturforschern, Naturphilosophen und Moralisten der Goethezeit gewidmet war, folgen nun Texte über die Geschichte, von Philosophen, Historikern, Publizisten und Schriftstellern aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, unter besonderer Berücksichtigung des Vormärz und der Revolution von 1848.Wir beginnen mit vier Sendungen von Georg Wilhelm Friedrich Hegel, geboren vor 200 Jahren, am 27. August 1770 in Stuttgart: Auszüge aus den Vorlesungen über die Philosophie der Geschichte und aus den Vorlesungen über die Geschichte der Philosophie. Ein Satz aus der Einleitung zu den Vorlesungen über die Philosophie der Geschichte mag hier als Motto auf das Vorhaben einstimmen: »Freilich muß sich der Mensch notwendig mit dem Endlichen abgeben; aber es ist eine höhere Notwendigkeit, daß der Mensch einen Sonntag des Lebens habe, wo er sich über die Werktagsgeschäfte erhebt, wo er sich mit dem Wahrhaftigen abgibt und dieses sich zum Bewußtsein bringt.«
Auszüge aus den Schriften von Gentz, Mommsen, Tocqueville, Burckhardt, Görres, Börne, Heine, Büchner, Gotthelf, Grillparzer, Stifter, Keller, Hebbel, Jacob Grimm, Danzel
Januar bis April
Literatur am Sonntagnachmittag(Welt und Umwelt)Sonntag 17.00 Uhr, 2. Programm
OktoberHeinrich Böll: Drei Lesungen aus dem Roman »Wo warst du, Adam?« (1951)Heinrich Böll: Episode aus dem Roman »Ende einer Dienstfahrt« (1966)
NovemberHermann Hesse: »Engadiner Erlebnisse«, ein Rundbrief aus dem Jahr 1953Anna Seghers (70. Geburtstag): »Post ins gelobte Land«
November bis AprilEnglische Erzähler des 19. Jahrhunderts (Anläßlich des 100. Todestages von Charies Dickens)
November/DezemberCharies Dickens; Lesungen ausgewählter Stücke aus »David Copperfield«, »Nicholas Nickleby« und »Große Erwartungen«
Januar bis AprilLesungen aus Romanen von Jane Austen, Emily Bronte, George Eliot, William Makepeace Thackeray, George Meredith
Zeitgenössische AutorenMontag 15.30 Uhr, 1. Programm Erzählungen, Schilderungen und Betrachtungen deutscher Schriftsteller, gelegentlich auch Autorenlesungen, wobei Geburtstage und andere Gedenktage berücksichtigt werden.
Die Geschichte der WocheDienstag 21.00 Uhr, 2. Programm Fortsetzung der Reihe »Erzählungen und Prosastücke aus den letzten 25 Jahren — Ein Vierteljahrhundert nach dem Ersten Weltkrieg«
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November/DezemberLiteratur 1970 — NeuerscheinungenLesungen aus empfehlenswerten Büchern
Kirchenfunk
GröBere stilistisch und thematisch exemplarische Erzählungen am Freitagabend im 2. Programm
Max Frisch: Die Entdeclcung (i) aus dem Roman »Die Schwierigen«23. Oktober 1970
Max Frisch: Die Entdeci<ung (ii) aus dem Roman »Die Schwierigen«30. Oktober 1970
Thomas Bernhard »Watten«27. November 1970
Johannes Bobrowsi<iZwei Kapitel aus dem Roman8. Januar 1971
Georg Britting »Ulrich unter der Weide«12. Februar 1971
Fred von Hoerschelmann »Blattpflanzen«12. März 1971
• Litauische Claviere«
Eröffnung der Gemeinsamen Synode der Diözesen der BundesrepublikIn den ersten Januartagen 1971 wird im Würzburger Kiliansdom die Gemeinsame Synode der Diözesen der Bundesrepublik und Westberlins eröffnet. Als Vorbereitung zu diesem kirchengeschichtlichen Ereignis stellt der Kirchenfunk in einer Sendereihe die Bedeutung und Aufgaben der kommenden Synode heraus. In vier Sendungen werden die Bedeutung der Synoden in der Kirchengeschichte, ihre Aufgaben nach dem Kirchenrecht, die Situation der Kirche in Deutschland sowie - abschließend - von Kardinal Julius Döpfner die konkreten Ziele der deutschen Synode erörtert. Kurz vor Beginn der Synode ziehen Sprecher aus dem Episkopat, aus dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken, aus kirchlichen Organisationen sowie aus den Pfarreien eine Bilanz der geleisteten Vorbereitungsarbeit. Die feierliche Eröffnung der Synode wird in einer Llve-Sen- dung aus dem Würzburger Kiliansdom übertragen. Kommentare und Berichte informieren dann die Hörer über den Beginn der synodalen Arbeiten.
Katholische MorgenfeierSonntag, 10.00 Uhr, 1. Programm Ab 1. Januar 1971 10.30 UhrDas vom Zweiten Vatikanischen ökumenischen Konzil geforderte verstärkte Bemühen um ein lebendiges Verhältnis des modernen Menschen zur Heiligen Schrift kommt auch in den Ansprachen der katholischen Morgenfeiern zum Ausdruck. Bisher weniger im Blickfeld stehende Texte bilden nach der neuen Leseordnung den Ausgangspunkt für die sonntäglichen Ansprachen. Es sprechen neben anderen Alfons Fleischmann, Eichstätt, Prälat Karl Förster, München, Stadtpfarrer Msgre. Karl Fröhlich, München, Kaplan Peter Götz, Bamberg, Präfekt Gerhard Hell- geth, Bamberg, Regens Albert Lupp, Dillingen, Kaplan Erich Meier, Regensburg, Norbert Maginot, Ettal, Kurat Klaus Mucha, München, Oberstudienrat Manfred Müller, Augsburg, Studentenpfarrer Willibald Leierseder, Regensburg, Pfarrer Ernst Schmitt, Hirschaid, Pfarrer Msgre. Franz-Xaver Schönmetzler, Jengen, und Domprediger P. Michael Tupec OFMCap., Passau. Zum 1. Advent hält Kardinal Julius Döpfner, der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, die Ansprache.
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Die l<irchenmusil<alische Gestaitung der Morgenfeiern bringt Bewährtes aus dem überl<ommenen Erbe der música sacra und zeigt das neue Schaffen zeitgenössischer Komponisten.
Katholische WeltSonntag 8.00 Uhr, 2. Programm Das l^irchiiche Leben der Gegenwart an bedeutsamen Ereignissen, modellhaften Versuchen, interessanten Gestalten zu registrieren - gehört seit jeher zu den wichtigsten Zielen dieser Informationsreihe. Weil vieles im Werden unserer Tage nur recht und in der ganzen Bedeutung verstanden werden l<ann, wenn man dessen Geschichte kennt, greift die Thematik dieser Sendung zuweilen auf die entsprechenden Persönlichkeiten und Bewegungen der Kirchengeschichte zurück. Im Winterprogramm steht die kommende Synode der westdeutschen Bistümer im Vordergrund. Daneben gehen Einzelsendungen vordringlichen Themen aus der aktuellen kirchlichen Diskussion nach. Jeweils am letzten Sonntag des Monats faßt die kirchliche Zeitchronik bedeutende Geschehnisse in der Weltkirche und in den deutschen Diözesen berichtend und kommentierend zusammen. Wichtige theologische Neuerscheinungen werden am Schluß der sonntäglichen Sendung oder aber in einer zusammenfassenden Bücherschau besprochen. Die Sendung »Katholische Welt« enthält sowohl Vorträge als auch Hörbilder und Hörfolgen. Unter anderem sind vorgesehen:Demokratisierung der Kirche?Von Michael SchmausZwischen Konzil und SynodeEin Situationsbericht von Hans MaierUm die Zukunft der Caritas Von Georg HüsslerBaumeister und WegbereiterZum 10. Todestag von Kardinal Josef WendelFrauen als KirchenlehrerKatharina von Siena und Therese von AvilaZeitlichkeit und Oberzeitlichkeit in der Kirche Von Max Müller
Evangelische MorgenfeierSonntag 10.30 Uhr, 1. Programm Ab 1. Januar 1971 10.00 Uhrln zunehmendem Maß machen evangelische Rundfunkprediger von der Anregung Gebrauch, sich bei ihrer Verkündigung stärker der Möglichkeiten des Mediums zu bedienen. Es wächst die Oberzeugung,
daß es allein mit einem Choral zu Beginn, einer Predigt in der Mitte und einem Choral am Schluß nicht getan sein kann, wenn man mit dem Evangelium Massenkommunikation treiben will. Auf verschiedene Weise wurde inzwischen versucht, das alte Schema zu sprengen und neue Möglichkeiten zu erproben. Sehr erfolgreich war dabei bis jetzt der Versuch eines »Dialogs mit dem Hörer«, bei dem die Hörer die Möglichkeit bekommen, sich mit ihrer eigenen Aussage an der Wahrheitsfindung zu beteiligen. Zahlreiche Hörerbriefe - bis zu 3000 - bewiesen das Interesse an Morgenfeiern dieser Art. Ferner versuchten einige Theologen mit den Mitteln des Rundfunks — mehrere Sprecher, Originaleinblendungen, besondere Musikauswahl, Behandlung des Themas auf verschiedenen Ebenen - diese Sendung wirkungsvoller und mediumsgerechter zu gestalten. All diese Versuche werden fortgesetzt, wobei die Verpflichtungen gegenüber den Liebhabern traditioneller Formen nicht übersehen werden. Für die Verwirklichung eines breiteren Angebots der Morgenfeiern bahnt sich gegenwärtig auch eine einigermaßen gerechte Zusammensetzung der Prediger-Runde nach Auffassung und Jahrgang an. Ferner wurde eine intensive Zusammenarbeit mit den Chorleitern beschlossen, um zu einer gezielten musikalischen Gestaltung zu kommen.
Evangelische BotschaftSonntag 8.30 Uhr, 2. Programm In dieser Sendereihe findet die Auseinandersetzung mit den kirchlichen und theologischen Fragen der Gegenwart statt. Hier werden Entwicklungslinien dargestellt, neue Erkenntnisse untersucht und diskutiert und auf diese Weise versucht, die bleibenden Inhalte des Christentums festzustellen und festzuhalten.Mittelpunkt des Winterprogramms ist eine Folge von zwölf Sendungen zu dem Thema »Praktische Moral«. Hier soll den Verhaltensformen und -möglichkeiten des Zeitgenossen in allen seinen Lebensbezügen nachgegangen werden. Jeder Beitrag soll mit Hilfe von Reportagen, Szenen, Kommentaren und Statements eine möglichst umfassende und praktizierbare Antwort auf sein Thema geben.Im einzelnen geht es um folgende Bereiche: Praktische Moral gegenüber Freunden und Feinden, in der Erziehung, in Beruf und Rollenzwängen, in der Liebe, in der Freizeit, als Verkehrsteilnehmer, als Staatsbürger, als Christ, gegenüber dem Geld, im Sozialfall. Zwei Rahmensendungen behandeln die Fragen »Praktische Moral oder keine Moral?« und »Praktische Moral im Wandel oder das Ende der
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Gebotsethik«. Der Kreis von sechs Autoren besteht aus journalistisch versierten Fachieuten für evangelische Ethik.An Einzelbeiträgen der Reihe »Evangelische Botschaft« ist ein neues Sprechstück von Heinz Piontek »Der Mann in der Asche« zu nennen. Ferner setzen wir mit Heinz Flügel die phantastisch-skurrile Folge »Ungebetene Gäste« fort. Nächster Beitrag ist »Der Drachenjäger«. Jörg Knoll untersucht die besonders aktuelle Frage »Geistlicher oder Weltlicher?«. Es geht dabei um »Die Schwierigkeit, einen Pfarrer zu weihen«, vor der sich gegenwärtig viele junge Theologen im Blick auf die Ordination sehen. Friedrich Eras wird »Die Wahl in der Kirche«, nämlich die Kirchenvorsteherwahlen in nächster Zeit, darstellen und Hinweise für eine mögliche Erneuerung dieser Gemeindegremien geben. Reinhard Finck unternimmt, ausgehend vom 25-jährigen Jubiläum des »Stuttgarter Schuldbekenntnisses«, eine Ideologiekritik des deutschen Nachkriegsprotestantismus.
Morgenfeiern der kieineren ReiigionsgemeinsdiaftenSonntag 7.45 Uhr, 1. Programm Im Mittelpunkt dieser sonntäglichen Sendungen stehen Ansprachen von Rednern der Altkatholischen Kirche, der Adventistengemeinde, der Baptisten, der Christlichen Wissenschaft, der Evangelischen Freikirchen, der Evangelisch-methodistischen Kirche sowie der Freireligiösen Landesgemeinde in Bayern.
Minute der BesinnungWerktags 5.57 und 7.07 Uhr, 1. Programm Zum Tagesbeginn vermitteln Worte aus dem Schrifttum vergangener Epochen wie aus dem Schaffen unserer Zeit Besinnung und kurze Einkehr. Helmut M. Backhaus, Wolfgang Büttner, Jürgen Goslar und Fritz Straßner lesen die Texte.
Kirdie und WeltMontag 17.45 Uhr, 2. Programm In dieser Reihe geht es um Fragen der kirchlichen Wirksamkeit in der Gesellschaft, ferner um Berichte und Kommentare über aktuelle Geschehnisse. Geplante Themen:Anfrage der Außenseiter Bericht vom Rande des LebensSeelsorge für TaubstummeDie Schlacht um die Lumpenoder: Das große Geschäft mit der NächstenliebeTheologie für den LaienAus den Erfahrungen theologischer Fernkurse26
Das Gespräch mit den Atheisten Schein oder Wirklichkeit?Die theologischen Fakultäten und ihre Zukunft Die Katholische Kirche in Asien Anmerkungen anläßlich der Reise des Papstes
Kirdiliches LebenDienstag 18.35 Uhr, 1. Programm Nachrichten und Kommentar
Besuch am KrankenbettMittwoch 10.30 Uhr, 1. Programm Die wachsende Hörerpost und die vielen Telefonanrufe zur wöchentlichen Krankensendung zeigen, wie sehr sich gerade Kranke und Genesende hier angesprochen fühlen. Unterhaltung, Besinnung, Trost und vielfache Anregung will der »Besuch am Krankenbett« Woche für Woche bringen. Das Winterprogramm dieser Sendung bringt unter anderem Beiträge von Stefan Andres, Josef Martin Bauer, LieseMelanie Elwenspoek, Eva Dittberner, Julius Döpfner, Ernst Gärtner, Theodor Glaser, Hanns Diego Goetz, Rudolf Gräber, Andreas Hildmann, Peter-Karl Kiefer, Adolf Köberle, Willy Kramp, Hans Georg Lubkoll, Paul-Gerhard Nohl, Amanda Schäfer, Wilhelm Stäh- lin und Wilhelm Zentner.
israeiitische FeierstundeFreitag 17.45 Uhr, 2. Programm Professor Baruch Graubard spricht zum Wochentext. Die Ansprache wird von Darbietungen jüdischer Chöre aus aller Welt umrahmt. Zum jüdischen Neujahrsfest hält Rabbiner Hans-Isaak Grünewald eine Ansprache.
Zum SonntagSamstag 18.05 Uhr, 2. Programm Eine Meditation am Wochenende, als kleine Lebenshilfe gedacht
Familienfunk
Das Programm des Familienfunks gelit aus von den Forderungen, die heute an die Frau gestellt werden müssen, wenn sie ihren Aufgaben zum Beispiel als Bürgerin, Ehefrau, Mutter und Erzieherin, Berufstätige und Verbraucherin gerecht werden will. Die Voraussetzung dafür ist, daß sie informiert ist, bereit, neue Erkenntnisse zu prüfen, und fähig, unabhängig zu urteilen, ob es um Entscheidungen beim Einkauf, um ihr Verhältnis zu ihrem Partner in der Ehe oder am Arbeitsplatz geht, um neue pädagogische Einsichten oder die Wahrnehmung ihrer politischen und gesellschaftlichen Rechte und Pflichten. Zu den Eigenschaften der modernen Frau gehört Toleranz ebenso wie der Wille, Konflikte .auszutragen statt zu beschönigen, das Streben nach Solidarität genauso wie das Streben nach Individualität. Mögen auch verschiedene Sendungen verschiedene Hörergruppen ansprechen: diese Vorstellungen bestimmen das gesamte Programm des Familienfunks.Als neuer Schwerpunkt wird im Lauf des Winterprogramms eine Sendung für die ältere Generation entwickelt werden, in der auch gefragt werden wird nach den gesellschaftspolitischen Verpflichtungen gegenüber dieser immer größer werdenden, im Bewußtsein der Öffentlichkeit vernachlässigten Bevölkerungsgruppe.
Regelmäßige Sendungen
Das NotizbudiMontag, Dienstag, Donnerstag, Freitag 10.30 Uhr Mittwoch 11.03 Uhr, 1. Programm
MontagDie moderne Familie DienstagFrau und Öffentlichkeit Mittwoch»Anruf genügt!« Annette Pfeiffer am TelefonElternsprechstundeSoziallexikonGesundheitsmagazinDonnerstagVerbraucherfragenFreitagFreizeit und Kultur
Frau im BerufDienstag 5.40 Uhr, 1. Programm;Donnerstag 6.40 Uhr, 2. Programm
Für die LandfrauFreitag 11.30 Uhr, 2. Programm
ins Lidit gerücktim Wechsel mit der Sendung Die Sendung der älteren GenerationFreitag 15.40 Uhr, 1. Programm
Familie Brandi14-täglich Samstag 14.40 Uhr, 1. Programm
FrühgymnastikMontag mit Samstag 6.05 Uhr und 6.55 Uhr,2. Programm
Sendereihen
Kinder in DeutschiandEin Report in fünf Teilen von Hans Peter Bleuel über die Schwierigkeiten, in der Gesellschaft Erwachsener Kind zu sein.
Die unterhaitsame Brutaiität1) Die Dramaturgie des Entweder-OderZur vergnüglichen Gewalt in Film und Fernsehen2) Unter-Mensch und Qber-BürgerZur Heldenvorstellung in Comics und Romanheften3) Die Unfähigkeit zu sprechen Zur Ästhetik des trivialen Sadismus
Einzeisendungen
Zeugnis wider die GewaltEine Sendung von Franz J. Bautz und Maria Fuss
Die Frau in den ParteienEin Bericht von Gerda Hollunder
Für und wider die Schwangerschaftsunterbrechung Eine Untersuchung von Angelika Sirtl
»Biete Einheirat in 20-24 Betten«Soziogramm der Heiratsannonce Von Ekkehard Kühn
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Jugendfunk
Regelmäßige Sendungen
Club 16 •Die Musil<sendung der Jungen WelleMontag mit Freitag, 16.00 Ut)r, 2. und 3. ProgrammSamstag und Sonntag, 16.00 Uhr, 3. Programm
Playback Club 16Wiederholung vom Montag Samstag 14.03 Uhr, 3. Programm
Pop SundayMusik und TexteSonntag 11.03 Uhr, 3. Programm
Pop SelectionMusik der Jungen Welle nonstop Sonntag 15.20 Uhr, 3. Programm
KontaktEin Abendmagazin der Jungen Welle Sonntag 18.00 Uhr, 1. Programm Vom 8. November bis einschließlich 28. Februar um 19.15 Uhr
Redaktion 4-32Schlager und Schlagzeilen der Jungen Welle Redakteur im Studio: Rüdiger Stolze 14-täglich Samstag, 18.00 Uhr, 1. Programm
Beiträge der Jungen Welle14-täglich Samstag 18.30 Uhr, 1. Programm
Karajan macht's möglichEindrücke vom Internationalen JugendorchesterWettbewerb Berlin 1970 Von Joachim Matzner
Nach einem Jahr BonnGespräche mit jungen Bundestagsabgeordneten Von Heinz Bäuerlein
JugendstilHörspiel einer jungen Ehe Von Wolfgang Graetz(Übernahme vom Westdeutschen Rundfunk)28
Flucht vor dem FestDrei Geschichten von Gerhard Aberle
Trotz Numerus claususAllerlei Tips für künftige StudentenVon Ulrich Eickhoff und Theodor Dolezoi
Statt Student: LehrlingAbiturienten in nichtakademischen BerufenEine Beratung von Margret Liede
Wahlalter 14Eine Sendung zu den Wahlen der Betriebsjugendvertreter Von Karl Jörg Wohlhüter
Pop und ProblemeDas Jugendzeitschriften-Angebot,gesichtet von Ludwig Hertel
Wanderjahre woandersArbeits- und Studienmöglichkeiten im Ausland, beschrieben von Raoul Hoffmann
Reisejournal 71Neue Urlaubstips der Jungen Welle Von Ingeborg Ranft
Im Dienst für eine bessere WeltÜber Chancen und Aufgaben der Entwicklungshelferberichtet Theodor Dolezoi
Underground in BayernEndausscheidung eines Beatband-Wettbewerbs In einer Beatband mitzuspielen, gehört weiter zu den bevorzugten Hobbies der jungen Leute überall im Land. Der Bayerische Jugendring beabsichtigt deshalb für diesen Winter in Zusammenarbeit mit den Kreis- und Bezirksjugendringen und mit Unterstützung der Abteilung Jugendfunk des Bayerischen Rundfunks regionale Wettbewerbe für Beatbands und eine bayerische Endausscheidung.
Sondersendungen
Amon Düül und ihre Kinder Ein Musik-Report von Raoul Hoffmann über die sprunghaft steigende Zahl deutscher Underground-Bands mit Plattenvertrag
Pop-PrognosenWas die Produktion 70 für 71 erwarten läßt Vermutungen der Club-16-Jockeys
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JUNGE WELLE MÜNCHENASCOfrCHUKLMMOPQRS'UVWVX'r^SAäCDC *bc<»^o!*)l.lmno{><,r»1i,vy..y/«>»»e melnvr &uckmcnnfi eoUencHe kibei Haivnen F •m n«iNM> UOO kronni«il.et>fn 0'h»«t">FoW> »<Mha«>l«n rwoniiQ Ptviki CMe KIM VCaanScl«i)t«n<wtiH »docn
Entwürfe für den Poster-Wettbewerb der .Jungen Welle<
1) Sigrun Eulert, München2) Wolfgang Taube, München3) Rainer Neuberger .München4) Jörg Meißburger, Mannheim
Simon & Garfunl<el • •Die intellektuellen Entertainer Amerikas zwischen Poesie und Protest
Guitar Power • •Ein Musik-Report über den Pop-Pionier Jimi Hendrix
Bruder der Braut • •Hörspiel von Ernst Bruun OlsenDeutsche Fassung von Martin Sperrnach der Übersetzung aus dem Schwedischenvon Reginald Kahl(Koproduktion mit der Hörspielabteilung)Inhaltsangabe S. 48Bruder:Ibin aa a Sozialist, gäi, dassma des glei (Ich bin auch ein Sozialist, gell, daß wir das gleich glaarschdäin. Owa da is einfach a Unddaschied (klarstellen. Aber da ist einfach ein Unterschied zwischn dem Sozialismus von Grünwoid und dem (zwischen dem Sozialismus von Grünwald und dem von München-Osd.(von München-Ost.Mädchen:Weiß ich. Aber solange es keinen Sozialismus in München-Ost gibt, ist es doch ganz gut, daß es einen in Grünwald gibt.Bruder:Hahahal Dasse fei ned lach! Kümmade du (Hahaha! Daß ich aber nicht lach! Kümmere dich du ned um München-Osd. Do gibz scho Sozialisdn. (nicht um München-Ost. Da g ib fs schon Sozialisten. Eia Sozialismus in Grünwoid is doch nix (Euer Sozialismus in Grünwald ist doch nichts andas ois a langhooriga Schmaan!(anderes als ein langhaariger Schmarrn!
Schulfunk
Wissenschaft und Technik beeinflussen immer stärker das Leben jedes einzelnen in unserer Gesellschaft. Die Schule, eine Einrichtung dieser Gesellschaft zur Bildung und Ausbildung der kommenden Generationen, hat dem Rechnung zu tragen. Es wird von ihr mehr Information gefordert und parallel dazu eine verbesserte Didaktik. Beides sind Ansprüche an den Lehrer. Doch dieser Lehrer ist ohnehin schon durch zu große Klassen und mancherlei zeitgebundene Erziehungsprobleme stark belastet. Nun soll er sich auch noch »nebenher« fortdauernd neue Kenntnisse aneignen und sie weitergeben, entsprechend den neuen " Ergebnissen der pädagogischen Forschung. Nimmt der Lehrer solche Forderungen ernst, muß er sich bis an die Grenze des Zumutbaren - oder darüber hinaus — beansprucht fühlen. Er ruft nach Hilfe, nach Entlastung von Aufgaben.Mit dieser Situation des Lehrers und der Schule konfrontiert, hat der Schuifunk vor einem Jahr begonnen, sein Programm stärker im Sinne einer Entlastung des Lehrers auszubauen. Neben herkömmlichen Sendungen zur Geschichte und Erdkunde, zu den Naturwissenschaften, zum Religionsunterricht, zur politischen Bildung und anderem mehr bietet er für das Schuljahr 1970/71 Sendereihen an, zu denen schriftliches Begleitmaterial für Lehrer und Schüler zu beziehen ist. Die Erfahrung mit den ersten Versuchen dieser Art hat gezeigt, daß solche Angebote gerne aufgegriffen werden: An derTestreihe »Sprach- training für Schulanfänger« haben über 22000 Schüler teilgenommen, an der Reihe »Sprachlehre für das 3. und 4. Schuljahr« 39000. Diese Zahlen, an den bestellten Begleitheften abgelesen, haben den Schulfunk ermutigt, auf dem neu beschrittenen Weg weiterzugehen, ohne altgewohnte Formen aufzugeben.
KURSREIHEN
Sprachtraining für Schulanfänger18 Sendungen nach Heinz-Rolf Lückert Dazu 18 Bildbogen von Ali Mitgutsch ab November 1970
Hören lernen - Materialien zur Hörerziehung32 Sendungen von Hermann Regner Dazu 6 Schülerarbeitshefte, 8 Testbogen und 2 LehrerhefteSeit September 1970
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Sprachlehre für das 3. und 4. Schuljahr18 Sendungen zur Unterstützung der Einführung einer inhaltsbezogenen Grammatii« (Neue Richtlinien für die Grundschule) — Dazu Schülerarbeitsbogen Seit September 1970
Sprachlehre für das 5. Schuljahr(Orientierungsstufe Hauptschule und Gymnasium) in Zusammenarbeit mit dem Staatsinstitut für Gymnasialpädagogik — 17 Sendungen, dazu SchülerarbeitsbogenSeit September 1970
Hello, I speak Engllsh!für das 5. Schuljahr der Hauptschule.36teilige Hörfunk-Reihe zu den gleichnamigen Sendungen des Schulfernsehens (Wiederholung) Begieitmaterial: Lehrerhandbuch, Schülerarbeitsbogen für das 5. und 9. Schuljahr.Seit September 1970
Hello, I speak Engllsh Ifür das 6. Schuljahr der Hauptschule37teilige Hörfunk-Reihe, dazu SchülerarbeitsbogenSeit September 1970
Beiträge zum Arbeitsrechtfür das 9. Schuljahr der Hauptschule und für BerufsschulenFünf Sendungen mit programmiertem Material zur Vorbereitung und Weiterarbeit für die Schüler sowie einem Lehrerheft Seit September 1970
Geschichte in Akzenten — Die Französische Revolution6-teilige Sendereihe von Hubert Glaser angeboten für die Mittelstufe der Gymnasien (Wiederholung einer für den Geschichtsunterricht der Hauptschule entwickelten Unterrichtseinheit)Dazu ein Lehrerhandbuch sowie Arbeits- und Lösungsbogen für die Schüler Seit September 1970
Wirtschaftsmodelle: Textinterpretationenfür die Oberstufe der GymnasienMerkantilismus, Liberalismus, Planwirtschaft, sozialeMarktwirtschaftDazu ein Begleitheft, das Arbeitsblätter für die Schüler und eine Einführung für den Lehrer enthält Ab November 197032
Wissenschaft für die PraxisDiese Sendereihe des Schulfunks im Abendstudio wird fortgesetzt mit Beiträgen über Schulreform, Sprachförderung und den Religionsunterricht an Gymnasien (siehe S. 41)
Schulfunk-Sendezeiten
lUfontag10.00 Uhr, 1. Programm8.30, 9.00, 10.30 und 14.45 Uhr, 2. Programm
Dienstag10.00 Uhr, 1. Programm9.00, 10.30 und 14.45 Uhr, 2. Programm
Mittwoch10.00 und 15.30 Uhr, 1. Programm9.00, 10.30 und 14.45 Uhr, 2. Programm
Donnerstag10.00 Uhr, 1. Programm9.00, 10.30 und 14.45 Uhr, 2. Programm
Freitag10.00 Uhr, 1. Programm9.00, 10.30 und 14.45 Uhr, 2. Programm
Samstag9.00 und 10.00 Uhr, 2. Programm
Schulfunk im Abendstudio: Donnerstag19.30 Uhr, 2. Programm
Kinderfunk
NEU IM PROGRAMM
»Wumme«von Ernestine Koch (Für die Kleinen)Sabine Irmgard Anneliese Müller ist die Hauptperson einer neuen Sendereihe für l<leine Kinder. Sa-
.bine, von ihrem Vater liebevoll »Wumme« genannt - weil sie lange statt »warum« nur »wumm« sagen konnte - fragt gern und viel, und ihr Vater ist auch immer bereit, die Fragen zu beantworten. Aber sie will nicht nur alles wissen, sie will auch »groß« sein. Wie schwierig das manchmal ist und wie leicht oft, dabei zu helfen, zeigen die Sendungen.Die Erzählerin spricht Christine Ostermayer, den Vater Herbert Bötticher, das Kind Regina Hackethal. Alle 4 Wochen, Dienstag 15.30 Uhr, 1. Programm
»Kon -I- Lexi«mit dem 20-Minuten-Lexikon von Otto Schnabbe (Für Buben und Mädchen)Kon + Lexi, dieses Paar, buchstäblich dem Nachschlagewerk entsprungen, hat die Absicht, Fragen zu beantworten, die immer wieder an den Kinderfunk geschickt werden. Sie werden sich dabei so wenig lexikalisch benehmen wie möglich und sich bemühen, nicht nur den Wissensdurst der Kinder zu befriedigen, sondern auch die Lust am Wissen zu steigern. Sie haben sich vorgenommen, Fragen aus allen Wissensgebieten zu beantworten, und werden Fachleute zu Rate ziehen, wenn es notwendig sein sollte.Alle 4 Wochen, Dienstag 15.30 Uhr, 1. Programm
Für Kinder (Ab 6 Jahren) Sonntag 13.30 Uhr, 2. Programm
Die Reihe »Meister Eder und sein Pumuckl« von Ellis Kaut wird fortgesetzt mit:»Pumuckl und Puwackl«»Pumuckl und der große Krach«»Der große Krach und seine Folgen«»Pumuckl und das verlorene Kätzchen«»Pumuckl und der Finderlohn«
Geschichten und Lieder
»Was die alte Regentonne erlebte«Von Kurt Brüggemann
»Münchhausen hatte einen Sohn«Von Kurt Brüggemann
»Kinderlieder aus England«
»G'scheite und tapfre Leit«Vom Wolkersdorfer Frledl
»Aut was soll ich mich freuen«Zum 1. Advent
Märchen und Geschichten»Der Stock des alten M. P.«Von Irina Korschunow — (Vier Teile)
»Leo Zauberfloh oder die Löwenjagd in Oberfimmel« Von Janosch — (Zwei Teile)
»Der Räuber Hotzenplotz«Von Otfried Preußler - (Drei Teile)
»Löwenzahn ist sehr gefährlich«Von Barbara Götz
»Weihnachten auf Katthult«Von Astrid Lindgren
Hörspiele
»Die Regentrude«Von Theodor Storm Funkbearbeitung: Anke Beckert
»Der Schweinehirt«Von Christian Andersen Funkbearbeitung: Anke Beckert
Für Buben und lUlädchen (Ab 10 Jahren) Sonntag 14.00 Uhr, 1. Programm
Hörspiele
»Sieben Wochen auf der Eisscholle«Von Frantiäek Behounek Funkbearbeitung: Paul Alverdes (Drei Teile)
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»Das Flaschenteufelchen«Von Louis Stevenson Funl<bearbeitung; Anne Faber (Zwei Teile)
»Der Berg des Aberglaubens«Von Ernst Niederreitfier (Zwei Teile)
»In Tante Julies Haus«Von James Krüss (Drei Teile)
»Geige, Mond und Silberstab«Von Anne Faber
»Um ein Menschenleben«Von Herbert Ruland
»Alfred Nobel, Erfinder des Dynamits« Von Ernst Niederreither
»Silverstone im Wilden Westen«Von Cord Rehkopf
Musikalische Sendungen
Die Reihe »Musik der Meister« von Kurt Brüggemann wird fortgesetzt mit:»Ein Musiker wirst Du nie«Mancherlei von und über Carl Maria von Weber»Das Blaukehlchen aus Mähren«Mancherlei von und über Leo§ Janäcek
»Das Walroß und die Veilchen«Ein Mini-Musical von Wolfgang Rebner
»Lieder aus Liechtenstein«
»Der ungläubige Hirte«Gospel-Songs von Kurt Brüggemann
»Weihnachtliches Singen und Musizieren«
Erzählungen
»Das große Rennen« Von Doris Gates (Drei Teile)34
»Alle gegen Jurgis«Von Klaus Renter (Drei Teile)
»Der Mäusesheriff«Von Janosch
Direkt aus dem Studio
»Cowboys, Trapper, Indianer«Kinderfasching im Wilden Westen Mit Sheriff Uncle Fourlinger
»Kinderfasching mit Onkel Emil«
Für Groß und KleinDienstag 15.30 Uhr, 1. Programm
Folgende Sendereihen im Wechsel:
»Neues für Leseratten«
»Wumme«
»Kon + Lexi mit dem Zwanzig-Minuten-Lexikon«
»Märchen«
Für die KleinenDonnerstag 15.30 Uhr, 1. Programm
»Jeremias Schrumpelhut erzählt« abwechselnd mit
»Lieder für die Kleinen« und
»Das klingende Bilderbuch«
Für Buben und IMädchenSamstag 14.00 Uhr, 2. Programm
»Allerlei zwischen zwei und halbdrei«
abwechselnd mit
»Alles Gute zum GeburtstagI« und »Rätsel, Spiel und Spaß« mit Emil Vierlinger
Das BetthupferlTäglich 18.55 Uhr im 1. Programm
Land und Leute
Bayern für Liebhaber '14-täglich, Sonntag 19.00 Uhr, 2. Programm Diese Reihe ist den Liebhabern und Freunden Bayerns zugedacht. Sie ist für Hörer bestimmt, die Bayern (nennen und lieben, aber auch für solche, die es noch nicht kennen und vielleicht die bayerische Eigenart besser zu verstehen wünschen. Deshalb wechseln in unserem Programmangebot ausgesprochene »Liebhabersendungen« mit Themen allgemeiner Art, Spezielles mit Lebensbildern und Betrachtungen. Im Winterprogramm tangieren wir zwei Themenkreise, die mit unseren vorangegangenen Sendungen über die Kultur und Geistesgeschichte des Barock und Rokoko in Zusammenhang zu sehen sind: Rokoko und Aufklärung, Romantik und Realismus des 19. und 20. Jahrhunderts. Es geht auch hier um eine ausschnitthafte Selbstdarstellung unseres Landes, die einem weitverbreiteten Klischeebayern- tum entgegenwirken soll.
Ludwig Emil Grimm — Kunststudent im romantischen MünchenVon Wolfgang J. Bekh
Herzog Ernst II. von Sachsen-Coburg und Gotha Ein Leben zwischen Romantik und Restauration Von Peter Mast
Christian MorgensternEin Erinnerungsblatt zu seinem 100. Geburtstag Von Werner Rukwid
Karl Bröger - der Arbeiterdichter aus Nürnberg Von Benno Hubensteiner
Guillaume Apollinaire in Bayern Von Erna Buschow
Der Herr Kobler aus dem SchellingsalonDas München der Zwanziger Jahre im Werk ödönvon Horvaths
Folgende Beiträge werden dies näher deutlich machen:
Franz SigristDie Augsburger Zeit des österreichischen Freskomalers — Von Betka Matsche
Kajetan von Weillers »Versuch einer Jugendkunde« (1802)ln Erinnerung gebracht von Wilhelm Höck
Johann Jakob ZeillerLebensbild eines Tiroler Freskanten,gezeichnet von Betka Matsche
Franz Xaver Bronner, ein vergessener bayerischer AufklärerVon Wilfried F. Schoeller
Bayern in Publizistik und Satire des 18. Jahrhunderts Von Günter D. Roth
Max Stirner — egoistische Endstation der Aufklärung Von Wilhelm Höck
Franken — Ursprung der deutschen Romantik Von Sieglinde Stiel
Monumenta EuropaeaGroße Klosteranlagen des Barockzeitalters Sonntag, 22.05 Uhr, 2. Programm In dieser Sendereihe, die im Sommerprogramm mit einem Hörbild über Kloster Mafra begonnen hat. werden im Winterhalbjahr folgende Beiträge gesendet:
Die Superga bei Turin 18. Oktober 1970
Stift Melk an der Donau22. November 1970
Kloster Weingarten 10. Januar 1971
Das Reichsstift Ottobeuren 7. Februar 1971
Der Escorial bei Madrid7. März 1971
Stift Göttweig in der Wachau4. April 1971
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Land und Leute14-täglich 19.00 Uhr, 2. Programm So oft man die Kiage von der Nivellierung der Volkskultur durch die Einwirkung der Massenmedien hören kann, so oft auch hört man den Gegenvorwurf, die Programme brächten Heimattümelei, redeten dem Provinzialismus das Wort.Seit ihrem Bestehen sucht die Sendereihe »Land und Leute« beiden Argumenten zu begegnen, indem sie das Eigene und Eigenartige bayerischer Kultur und Volkskunde zum Thema ihrer Sendungen macht. Gegenwärtiges ebenso darstellt wie das geschichtlich Gewachsene, soziologische Fragestellungen behandelt und auch von Bräuchen berichtet, die noch eine Funktion haben — von der Wirksamkeit der Überlieferungen bis in unsere Tage.
An Einzelbeiträgen sind geplant:
Behagen und Unbehagen an der Heimat Ein Kolloquium mit Torsten Gebhard
Eine bayerische Kunstlandschaft als Thema der Dichtung — dargestellt von Hans Pörnbacher
Kaiser Karl der Große in der bayerischen Überlieferung - untersucht von Eberhard Dünninger
»Versuch über die Kunst fröhlich zu sein«Zum 250. Geburtstag von Johann Peter Uz Leben und Schreiben des fränkischen Dichters, dargestellt von Karl Pörnbacher
Das Dorf, das nicht leben und sterben kann Eine soziologische Untersuchung Von Günther Kapfhammer
Leben und Werk des fränkischen Dichters, Begegnung mit Alfred Kubin Erzählt von Hans Prähofer
Münchener Pennälerzeit vor dem 1. Weltkrieg Erinnerungen von Karl M. Walser
Das Dorf und die FremdenEin Kolleg über Anpassung und BeharrenVon Gerald Deckart
Der Geisterseher von Zwickledt Erinnerungsblatt für Rudolf Pikola Gezeichnet von Inga Schmidt
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»Davidsharfe im Bayerischen Wald«Leben und Landschaft des Bildschnitzers und PoetenJoseph GuthsmüttelDargestellt von Günther Kapfhammer
Liberalitas BavariaeLandschaft und Kultur des Klosters Polling Dargestellt von Robert Münster und Eberhard Dünninger
Aus dem Spessart Skizzen von Anton Schnack
Land um LichtenfelsEin Hörbild von Dorothee Kiesselbach
Angelsächsische Heilige an der Altmühl Lebensschicksale des frühen Mittelalters Wiedergegeben von Eberhard Dünninger
»Die Stadt der acht Seligkeiten«Bozen - gestern und heute Dargestellt von Inga Schmidt
Sprachkurse
Französischer SprachkursDonnerstag 17.45 Uhr; Samstag 16.00 Uhr,2. ProgrammAls Übernahme von der Radiodiffusion-Télévision Française setzen wir im Winterprogramm den unterhaltsamen Französischkurs für Anfänger »Le Français Chez Vous« fort. Der Kurs umfaßt 52 Lektionen und ist — wie das gleichnamige Begleitbuch — von Henri Appia und Jean Guénot gestaltet.In Ergänzung bringen wir als Übernahmen vom Westdeutschen Rundfunk drei Features, die sich mit deutschen und französischen Vorurteilen beschäftigen:»Marianne und Michael«1) Der Chauvinismus2) Die Touristen3) Die Gastronomie
Italienischer Sprachkurs»Eine Reise nach Neapel«Nach Beendigung unseres französischen Sprachkurses im Februar ist eine Wiederholung dieses klassischen Italienisch-Kurses von Reinhard Raffalt geplant.In 75 Lektionen begleiten der Autor, Anna Sprove- reri und Alfonso Pietroch den Hörer vom Brenner nach Neapel.
Für Bergsteiger und Naturfreunde
Mittwoch 20.45 Uhr; Samstag 6.05 Uhr, 1. Programm
Für die Sendereihen »Wald und Gebirge« und »Mitteilungen für Bergsteiger und Wanderer« sind im Winterhalbjahr 1970/71 unter anderem folgende Beiträge geplant:
Allgemeine ThemenVon Napfkarren und PonorenGeologische Kuriositäten im Laubensteingebiet des ChiemgauesGeier unterm GeiereckGeschützte Alpenvögel im Salzburger LandSanddorn und Sennara Besonderheiten aus der alpinen VegetationsgeschichteAn den Gräbern berühmter Bergsteiger Bären, Luchse und Wölfe in den Alpen Aktion »Eichhörnchen« im Tierreich Vorsorge für den Winter Was gibt es Neues für den Skifahrer?Skimode 1970/71Konditions-Training für den Skiwinter »Hüttendischkurs« im Dezember Überlegungen zur neuen SkisaisonDer Blütenstern zur Weihnachtszeit: Die ChristroseFallinien-Fahren, Bewegungsroutine und Pisten-Kol- lisionenKonsequenzen der neuen Grundschul-MethodeVom Schlittenlift zum Helicopter Winterliche Aufstiegshilfen einst und jetztLawinenkunde jenseits der GemeinplätzeErfahrungen mit Kunststoff-Skischuhen
Pistenkummer und Skimisere am Alpenrand Als die »Ski-Petaren« noch am Arlberg hausten . . . Aus der Frühzeit des Skilaufs in St. Anton, St. Christoph und Zürs
Wander- und TourenvorschlägeVon Landsee nach WernfelsEin Herbstausflug ins Hopfenland von SpaltEin Oktober-Sonntag am Fellhorn (Chiemgauer Alpen)Klettern am Roß- und Buchstein (Tegernseer Berge) Im Spätherbst auf den Scharfreiter November-Spaziergang zum Bayerischen Rigi (Hohenpeißenberg)Winterpracht im SonnenwaldEin Skiausflug zum Brotjackiriegl im Vorderen Bayerischen WaldJenseits des Walmendinger HornsSkiberge über dem Kleinen WalsertalSkifreuden am HahnenkammRund um den ZauchenseeSkiziele bei Altenmarkt (Salzburger Land)Über die Schiefe Ebene zum Döbraberg Ski-Wanderwege im Frankenwald zwischen Wirsberg und DöbraVon Lanersbach nach Hintertux Mit Skiern ins ZillertalAuf Brettln um die »Alte Wacht« (Paß Thurn) Skitouren und Pisten überm Ehrwalder Tal Liftzirkus am Radstädter Tauern Skifreuden zwischen Säntis und Hohem Kasten Die Wildkarspitze überm Gerlos-Paß Einsame Hochtour am Rande eines neuen LiftgebietesDer HocheiserSchönster Skiberg des Stubachtales (Hohe Tauern)
Münchner Wochenend-Tour ins Hochstubai (Hinterer Daunkopf)Ötztaler Ski-Schmankerl Pistenparade im Simmental Neue Aspekte am Kitzsteinhorn Spätwinter auf Tilisuna (Rätikon)Die »Große Reib'n« in der Wattener Lizum (Tuxer Voralpen)Bröserl-Firn und Pulverschnee am Schochen (Allgäuer Alpen) _
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Einzeisendungen
»Unterwegs in Südamerilo«4. Folge der Reihe von Bruno Erath:
»Vom Tronador zum Corcovado« (Argentinien/Brasilien)18. Oktober 1970
»Brettlfreuden im Gasteiner Tal«7. Folge der Hörbildreihe »Die vollmechanisierten Skiparadiese der Alpen«
»Ski Extrem«Hochleistungen und Rekorde auf Brettln
Hörbild und Feature
Reiseberichte, Funkfeuilletons, Dokumentationen
CampingBilder aus der neuen Freizeitgesellschaft Von Horst Krüger9. Oktober 1970
20 000 km Heimweh Auswanderer und Rückwanderer Eine Hörfolge von Rudolf Jacobs25. Oktober 1970
Der BeifallPsychologische Bemerkungen über ein Geräusch Von Wilhelm Höck 6. November 1970
Zyankali im ZuckerGlossen zur Soziologie der OperetteVon Ekkehard Kühn29. November 1970
Der Mohr von WienEine merkwürdige Geschichte aus dem 18. Jahrhundert, aufgezeichnet von Ludwig Walberer
13. Dezember 1970 38
Fin de SiècleEine Radiocollage von Heinz Coubier 18. Dezember 1970
Bedient in IndienErfahrungen im Land der Nabobs, Nisams und Maharadschas, aufgezeichnet von Hans Nerth10. Januar 1971
Oblomow, Lenin und andereAls Reisestipendiat des Auswärtigen Amtes in der Sowjetunion - Ein Bericht von Guntram Vesper15. Januar 1971
SchaustellerMit dem fahrenden Volk unterwegs Ein Bericht mit Originalaufnahmen Von Ekkehard Sass28. Februar 1971
Südseeträume und atomarer Alpdruck Fidschi, Samoa, Tahiti und Hawaii Reisebericht von Hans-Diether Kley5. Februar 1971
Abenteuer in CubaEin Reisebericht von Fritz Rumler5. März 1971
. . . wo die Zitronen blühn Beobachtungen im Mezzogiorne Von Ulrich Stöwer 21. März 1971
Betrogene Betrüger Geschichte von falschen Vertretern Ein Hörbild von Gotthard Schmidt16. April 1971
Pariser Bilderbogen Von Hubert von Ranke23. April 1971
RegeimäBige Sendungen Das offene FensterReisefeuilletons aus aller Welt 14-täglich Samstag 17.45 Uhr, 2. Programm
Das HerrenmagazinPlaudereien — nur für ihn1. Samstag im Monat 22.45 Uhr, 2. Programm
AbendstudioMontag mit Donnerstag 19.30 Uhr, 2. Programm
ABENDSTUDIO AM MONTAG
Der wissenschaftliche BerichtInformationen über die neuesten Entwicl<lungen aus den Natur- und Geisteswissenschaften (14-täglich)
Die ZeitmaschineEin historisches Quiz mit immanuei Birnbaum (Monatlich)
Technischer ReportNeue Entwici<lungen der Technii<(Monatlich)
ABENDSTUDIO AM DIENSTAG
Geschichte der Utopie in BeispielenEine Reihe, erarbeitet von Angehörigen des Berliner Instituts für Publizistil<, jede mit einer fünf-MinutenEinleitung von Harry Pross.Die »Utopie«, benannt nach der »Utopia« des Thomas Morus (1478—1535), erzählt von einer Welt, die sich von der gegenwärtigen beträchtlich unterscheidet. Utopie — das ist »Nirgendland«. Dieser Titel hat der Gattung den Namen gegeben - die Sache selbst aber ist älter. In der Utopie prüft der Autor sein Land und dessen Wirklichkeit an einem neuen Entwurf. So wird deutlich, was er an seiner »Topie«, der Wirklichkeit, vermißt - und seine Leser und Hörer werden durch das Gegenteil provoziert, ihre eigene Lage kritisch-aufmerksam zu prüfen.Oktober und November 1970
AskeseEs mag vielleicht überraschen, in einem Rundfunkprogramm das Stichwort »Askese« zu finden. Aber gerade das wäre ein Zeichen dafür, wie sehr dieses Wort im durchschnittlichen Verständnis seinen ursprünglichen Sinn verloren hat. Die geplante Sendereihe will hier ansetzen und einen Beitrag leisten, den durch die christliche Tradition verengten Begriff
einem erweiterten Verständnis zugänglich zu machen, nämlich in seiner kulturellen, sozialen, psychologischen und soziologischen Bedeutung. Schließlich ist daran zu erinnern, daß der Begriff der Askese nicht christlicher Herkunft ist, sondern im klassischen Altertum seinen Ursprung hat. Dies rechtfertigt nicht nur, sondern fordert geradezu ein Überschreiten des überkommenen Verständnisses von Askese als moralischem Begriff. Psychologen, Historiker, Sozialwissenschaftler und Theologen werden in einer fünfteiligen Sendereihe dieses heute wieder so aktuelle Thema behandeln.Dezember 1970
Patient FamilieSo wie eine Familie mehr ist als eine Summe von Individuen, so sind die Konflikte in einer Familie mehr als eine Summe von individuellen Konflikten. Und wenn man heute von Familien-Neurose spricht, so meint man damit nicht nur eine Addition von Einzelneurosen der verschiedenen Mitglieder. Gemeint sind vielmehr, wie vor allem der Gießener Psycho- somatiker Horst-Eberhard Richter aufgedeckt hat, die wechselseitigen Rollenverhältnisse und Rollenkonflikte innerhalb der Familie. Wie solche FamilienNeurosen entstehen, wie sie sich äußern, welche Auswirkungen sie auf die einzelnen Familienmitglieder haben und welcher Art ihre Therapie sein muß, wird anhand konkreter Fälle das Thema von Gesprächen sein, die Lore Walb mit Horst-Eberhard Richter führen wird.Januar und Februar 1971
Wozu noch Christ sein?In dieser Sendereihe nehmen bekannte christliche Publizisten zu Thesen des römischen SalesianerPaters Giulio Girardi Stellung, die unter dem Titel »Wozu noch Christ sein« radikal das in Frage stellen, was man im allgemeinen als »christliche Werte« bezeichnet. Girardi geht davon aus, daß alle großen Probleme, die uns heute bedrängen - ob die Armut in der Dritten Welt oder die Neurosen in den hochentwickelten Industrieländern - vom Marxismus und von der Psychoanalyse eher gelöst werden können als von den Kirchen; er sieht wegen der anachronistischen autoritären Struktur gerade der katholischen Kirche keine Chance, daß die Kirche sich nicht bloß aufs Christliche, sondern endlich auch aufs Menschliche, d. h. konkret: aufs Politische zu besinnen vermag.März und April 1971
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ABENDSTUDIO AM MITTWOCH
Die acht Todsünden der zivilisierten IMenschheitAnsichten eines Verhaltensforschers Von Konrad LorenzKonrad Lorenz, der als Begründer der vergleichenden Verhaltensforschung gilt und heute das MaxPlanck-Institut für Verhaltensphysiologie in Seewiesen leitet, ist durch seine Bücher (»Er redete mit dem Vieh, den Vögeln und den Fischen«, 1949; »So kam der Mensch auf den Hund«, 1950; »Das sogenannte Böse«, 1963; »Über tierisches und menschliches Verhalten«, 1965) zu weltweitem Ruhm gelangt. Die außerordentliche Resonanz dieser Bücher weit über die Grenzen der Fachwelt hinaus hat ihren Grund in der Fähigkeit des Autors, wissenschaftliche Thesen und Ergebnisse engagiert, fesselnd und allgemeinverständlich darzustellen. Sie ist auch Kennzeichen dieser Sendungen.Ausgehend von der ethnologischen Einsicht, daß menschliches wie tierisches Verhalten das Ergebnis eines ständigen Selektionsprozesses, einer immer neuen Anpassung der Art an die Umwelt ist, untersucht Lorenz hier die Hintergründe einiger menschlicher Verhaltensweisen, die geeignet sind, dieses historisch gewachsene System arterhaltenden Verhaltens zu sprengen, so daß am Ende nicht der Fortbestand, sondern der Untergang der Art stehen würde.»Überbevölkerung«, »Verwüstung des Lebensraums«, »Wettlauf mit sich selbst«, »Wärmetod des Gefühls«, »Genetischer Verfall«, »Abreißen der Tradition«, »In- doktrinierbarkeit« und »Kernwaffen« sind die acht Stichworte, unter denen Lorenz seine Warnungen zusammenfaßt. In diesen Erscheinungen glaubt er zivilisationsbedingte »pathologische« Auswüchse ehemals sinnvoller Verhaltensweisen zu erkennen, die heute nicht nur unser privates Leben gefährden, sondern darüber hinaus die gesamte weitere Existenz der Gattung Mensch ernsthaft in Frage stellen. Oktober und November 1970
Neues Testament — neu übersetztDer Altphilologe und Schriftsteller Walter Jens versucht, »das Neue Testament in die Sprache unserer Zeit zu übersetzen«. Proben daraus werden mit einer Einleitung des Autors im Abendstudio vorgestellt. Dezember 1970 40
Ein Statusbericht über neue Methoden und neue Erkenntnisse der Astrophysik Von Robert GerwinDie Erforschung des Weltalls ist in den letzten Jahren in Bewegung geraten. Neue Techniken, unter denen die Entsendung von Astronauten zum Mond nur eine von vielen ist, haben zu einer Reihe neuer Erkenntnisse geführt, so daß die traditionellen Vorstellungen vom Aufbau des Kosmos vielfach einen grundlegenden Wandel oder eine erstaunliche Vertiefung erfahren haben. Dazu gehört der Nachweis neuartiger kosmischer Objekte, die uns die Tiefe des Weltraums ahnen lassen und die Entwicklungsgeschichte der Sterne erklären. Dazu gehören die neuen Vorstellungen vom Aufbau des Mondes und die daraus resultierenden Folgerungen für die Entstehung unseres Planetensystems. Schließlich zählen dazu der jetzt gelungene Nachweis von Gravitationswellen und die Sichtbarmachung des von der Sonne kommenden solaren Windes. Robert Gerwin, Physiker, Wissenschaftsjournalist und Autor dieser Reihe, hat für die einzelnen Sendungen folgende Titel vorgesehen:Neue Techniken — neue Erkenntnisse Unsere Erde als Raumschiff Zwischen Mond und Sonne Lebenslauf der Sterne Kosmologische Weltmodelle heute Dezember 1970 und Januar 1971
Welche Zukunft hat die Wissenschaft?Im ersten Teil dieser dreiteiligen Sendereihe wird unter dem Titel »Netzwerk der Forschung« der Biologe und Krebsforscher Frederic Vester über den wachsenden Strom wissenschaftlicher Arbeiten berichten, der im krassen Gegensatz zu dem mangelnden Kontakt zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit steht. Am Beispiel der Ernährung der Zukunft wird die Bedeutung einer Verflechtung von Politik, Wissenschaft und Gesellschaft aufgezeigt.Der zweite Teil - »Dynamische Norm versus Tradition« - skizziert den Schritt auf eine neue Zivilisationsstufe hin. Die dazu erforderliche Koordinierung, Planung und Beweglichkeit in der Wissenschaft wird am Beispiel der Krebsforschung aufgezeigt. Dieser Entwicklung steht noch eine allgemeine Kreativitätsfeindlichkeit entgegen, deren Keime bereits in der Schule gelegt werden.Der dritte Teil - »Biologie und die Erkenntnis über uns selbst« - zeigt die starke Verknüpfung gerade
Der neue Weltraum
dieses Gebiets mit aiien anderen Lebensbereichen. Eine Evolution der Wissenschaft selber ist an der zunehmenden Anwendung von Denkanalogien aus anderen Disziplinen erkennbar. Sie ist notwendig, da (wie die Vergangenheit zeigt) eine übereilte Anwendung von Teilerkenntnissen zu bedenklichen ökologischen Mißgriffen führen kann.Februar 1971
Das Unbehagen an der JuristereiEine kritische Analyse von Rechtswissenschaft und juristischem StudiumDaß sich Gesetz und Recht wie eine ewige Krankheit forterben, gilt heute ebenso wie zu Goethes Zeiten. Es ist verständlich, daß nach den Jahren der Hitlerzeit das Bedürfnis der Menschen nach Rechtssicherheit und einer Beständigkeit des Rechts und der Rechtspflege besonders groß war. Dabei ging aber zugleich das Bewußtsein verloren, daß auch das Recht dynamisch weiterentwickelt werden muß und jede relativ gerechte Regelung von heute morgen ungerecht sein kann. Wie weit die heutige Rechtswissenschaft an den Universitäten auf dem Gebiet der Weiterentwicklung des Rechtes versagt, soll in dieser Reihe von Rechtslehrern selbstkritisch untersucht werden; sie verbinden dies mit dem Bemühen, Wege zu einer Reform aufzuzeigen.Februar bis April 1971
ABENDSTUDIO AM DONNERSTAG
Wissenschaft für die PraxisDiese Sendereihe des Schulfunks im Abendstudio ist speziell den Lehrern gewidmet. Sie befaßt sich im Winterhalbjahr mit folgenden Themen:
Schulreform als Revision der LehrpläneSechs Vorträge von Ferdinand Kopp und Otmar Bo- husch über die neu ausgearbeiteten »Richtlinien für die Hauptschule«, die zur Information und zur Diskussion in der Lehrerschaft beitragen wollen. Oktober 1970
Sprachförderung als Aufgabe der ElementarbildungSechs Vorträge von Heinz-Rolf Lückert November und Dezember 1970
Religionsunterricht in der Oberstufe der Gymnasien — noch zeitgemäß?Acht Vorträge verschiedener Verfasser beider christlicher Konfessionen Januar und Februar 1971
NachtstudioDienstag und Donnerstag 22.05 Uhr, 2. Programm
Führer und VerführerEine Sendereihe über Geist und Mode unserer ZeitDiese Sendereihe, in der im Sommerhalbjahr Noam Chomsky, Marshall McLuhan, Herbert Marcuse, Andy Warhol, Tom Wolfe und Billy Graham vorgestellt worden sind, hat bei den Zuhörern große Beachtung gefunden. Sie wird im Winter fortgesetzt mit Porträts von Norman Maller, Konstantin Doxiades, Robert E. L. Masters, André Courrèges, Hermann Kahn, Claude Levi-Strauss, Jean-Luc Godard, den Beatles und anderen.
Gott in dieser ZeitIm Dezember wird diese Reihe, in der bisher der Theologe Karl Rahner, der Philosoph Heinz Robert Schlette und der Naturwissenschaftler Walter Heitler zu Wort gekommen sind, abgeschlossen mit Vorträgen von Bernhard Welte (Metaphysik), Albert Görres (Psychologie) und Demosthenes Savramis (Soziologie).
Die Neue Linke in der modernen KulturindustrieDie mittlerweile in die Jahre gekommene »Neue Linke« betrachtet sich — so wie es ihre Gegner tun — als Minderheit ohne wirkliche Machtfunktionen. Gleichwohl ist der Einfluß dieser marxistisch orientierten, vielfach zersplitterten Gruppe innerhalb der gegenwärtigen Kulturindustrie beträchtlich. Die Frage, die in dieser Sendereihe untersucht werden soll, lautet: Inwieweit übt diese Minorität einen Meinungsdruck aus, der das jetzige kulturelle und politische Klima einseitig bestimmt?Themen und Autoren dieser Reihe sind:Philosophie und IdeologieVon Karl Löwith und Ernst TopitschÖkonomie und PolitikVon René Ahlberg und Hans AlbertLiteratur und VerlagswesenVon Günther Grass, Karl Heinz Bohrer und GertKlaus Kaltenbrunner Theater und FilmVon Helmut Karasek und Günther Groll MassenmedienVon Erwin K. Scheuch und Marcel Reich-Ranicki Malerei und MusikVon Klaus Jürgen-Fischer und Joachim Kaiser
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Jenseits von iinics und reciitsAufgaben und Chancen eines neuen Liberalismus In den augenblicl<lichen ideologischen und politischen Auseinandersetzungen l<ommt dem Liberalismus die Rolle eines Prügelknaben zu, auf den »Links« und »Rechts« sich offenbar geeinigt haben. Die neue Linke hat ein einprägsames Schmähwort für die Liberalen geprägt, die als die Stillen und beinahe Bänglichen im Lande gelten. Aber der Liberalismus muß seiner Natur nach weit weniger effektvoll erscheinen als etwa die auf Praxis versessene Linke. Welche Funktion in Theorie und Praxis heute einem kritisch revidierten Liberalismus zukommen könnte, wird in dieser Sendereihe untersucht, an der sich Autoren beteiligen, die dieser philosophischen und politischen Richtung nahestehen, u. a. Karl R. Popper, England; Willard V. O. Quine, USA; Alfred J. Ayer, England; Raymond Aron, Frankreich; Hannah Arendt, USA; Hans Albert, BRD; Theodor Eschenburg, BRD; Richard Löwenthal, BRD; Ralf Dahrendorf, BRD; Waldemar Besson, BRD; Manés Sperber, Frankreich.
Arbeit - Geld - PrestigeBerufsbilder 1971Der gesellschaftliche Wandel seit dem Ende des zweiten Weltkriegs hat sich besonders stark auf das Gebiet der Arbeit ausgewirkt. Die alten Vorstellungen vom Beruf des Priesters, des Richters, des Arztes oder auch des Bauern und Arbeiters erscheinen bei der Konfrontation mit der Wirklichkeit geradezu als romantisch. Was den Inhalt, den materiellen Gewinn und das Ansehen heutiger Berufe ausmacht, soll in acht dokumentarischen Sendungen gezeigt werden. Sie haben die klassischen Führungsberufe — Priester, Politiker, Professor und Unternehmer - zum Inhalt, daneben jene Berufe, denen die Masse der Bevölkerung angehört: den Beamten, den Angestellten, den Arbeiter und den Bauern.
Internationaler LKeratursplegel ^Neben der »Zeitschriftenschau« von Joachim Kaiser wird das »Nachtstudio« alle vier Wochen am Donnerstag einen »Internationalen Literaturspiegel« senden. Darin wird über Bücher und Literaturereignisse berichtet: aus Frankreich und Italien von François Bondy, aus England von Martin Esslin, aus den USA von Peter Demetz.
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HörspielHolzohr, sei wachsam!Zwei oder drei Thesen zum Neuen Hörspiel
Menschen, die am Meer leben, gewöhnen sich so sehr an das Rauschen der Wellen, daß sie es nicht mehr hören. Aus demselben Grund hören wir kaüm jemals die Wörter, die wir äußern.
Viktor SklovskijDie für uns wichtigsten Aspekte der Dinge sind durch ihre Einfachheit und Alltäglichkeit verborgen. Ludwig Wittgenstein
Mitte der 60er Jahre tauchten in den Programmen der Rundfunkanstalten Hörspiele auf, die zum Thema machten, was bislang Werkzeug zur Behandlung von Themen war: die Sprache. Viele, besonders junge Autoren wollten nicht länger den Puppenvater spielen, der mit erfundenen Gesprächen erfundener Figuren ein paar Farbtupfer in den Feierabend setzt. Sie wollten uns lieber mal nachhorchen lassen, was und .wie wir selber so reden. All der Sprachmüll, den wir tagtäglich produzieren, wurde in uns zurückgestopft. Und siehe da: Das Zeugs schmeckte glpsig, tausendfach vorgekaut. Ein verwirrender, ein unangenehmer Lernprozeß; aber ein wichtiger.Verwirrendes klärt sich am einfachsten in der Analyse typischer Details. Her mit so einem Detail! Prägendes Element des traditionellen Hörspiels ist die realistisch nachempfundene Dialogszene. Zwei, drei oder noch mehr Menschen bereden, was ihnen passiert, passiert ist, passieren wird oder soll oder kann. Eine nahezu unbegrenzte verbale Souveränität der Sprechenden wird vorgetäuscht: Wohin ihre Sprache nicht reicht, das tangiert sie nicht — andersrum gesagt: alles sie Tangierende vermögen sie sich verbal einzuverleiben. Dabei wissen wir genau: Entscheidend für uns ist oft gerade das, was wir nicht wissen (also bereden) konnten oder — schlimmer noch — was wir nicht rechtzeitig wissen (also bereden) wollten. — Weiter: Die klassische Dialogszene reduziert unseren akustischen Alltag auf eine absichtsvoll durchkomponierte Kette von Sprechsätzen. Dabei wissen wir genau: Tagtäglich müssen wir uns durch eine nie endende Lautflut wühlen, die Verstehbares mit Halb- und Unverstehbarem, die uns Angehendes mit Belanglosem, die Sinn mit Blödsinn, die Sprache mit Pseudosprache und Geräusch hoffnungslos verkleistert. Durchaus nicht immer ist es uns möglich, dieses akustische Angebot auf Anhieb logisch zu gliedern. Vieles schaffen wir uns vom Hals durch Weg- oder Überhören. Oft ergeben sich sinnvolle Zusammenhänge erst allmählich oder nach
träglich. - Fazit: Die hergebrachte Dialogszene bildet unsere Situation unzureichend ab.
Die Hörspiele nun, von denen eingangs die Rede war, machten plötzlich hörbar, daß unsere Sprache selbst ehrlicher sein kann als viele Autoren, die sie benutzen. Sie hatte längst jenes Mehr an Unfreiheit und Individualitätsabbau in sich aufgesogen, das die klassische Dialogszene nicht mehr darstellen konnte. Wer unsere Sprache nicht nur benutzt, so lernten wir, wer zugleich auf sie hört, der muß feststellen, daß sie durchsetzt ist von einer Unzahl Floskeln und Phrasen, denen jedes individuelle Profil abgeht.
Hier ist der Ort, eines der vorangestellten Zitate einzubauen: »Die für uns wichtigsten Aspekte der Dinge sind durch ihre Einfachheit und Alltäglichkeit verborgen.« Das gilt auch für den gegängelten und dressierten Charakter unserer Sprache. Das Neue Hörspiel entwickelte daher dramaturgische Methoden, die unüberhörbar machten, was alltäglicher Sprachgebrauch vernebelt. Es entstanden litaneiartige Montagen und Collagen aus präformiertem Sprachgut. Hörend mußten wir lernen, wie jämmerlich unfrei unsere Sprache geworden ist.
Nochmals: Dieser Lernprozeß war wichtig. Dennoch meine ich, das umschriebene literarische Verfahren hat sich jetzt verbraucht. Zwei Gesichtspunkte sollten wieder mehr Beachtung finden. Erstens: In der Bemühung, das Abbild von Gewalt in der Sprache nachzuweisen, hat die Aufmerksamkeit sich allzu ausschließlich auf Indizien dieser Art beschränkt. Es entstanden zu abstrakte, zu tabellarische Befunde. Von dem traurigen Schicksal aber, durchs Leben torkelnde idiomatische Lexika zu sein, sind wir denn doch noch einige Schritte entfernt. Zu zeigen wäre, daß wir in den banalsten Alltagssituationen gezwungen oder verführt sein können, die genannten Phrasenkataloge anzuwenden. Jede Sprachanalyse büßt an kritischer Effektivität ein, die den gegeißelten Zustand vollends aus dem Realzusammenhang löst, in dem er wirksam ist. Also doch wieder Dialog? Warum nicht! Aber nicht der realistisch-deskriptive alter Schule, vielmehr einer, der an die Oberfläche schwitzt, was unter ihr steckt.
Zweitens: Bei aller Gängelung unserer Sprache — sie bleibt unser hauptsächliches Kommunikationsinstrument. Jeder Versuch, Freiheit und Spontaneität in unserem Zusammenleben wieder mehr Recht einzuräumen, ist auf Sprache angewiesen. Eine Sprache für diesen Zweck ist bislang nicht einmal erfunden; Literatur, auch Hörspielliteratur, könnte damit beginnen.
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Das rückt einen weiteren Weg in den Blick, den das Neue Hörspiel in letzter Zeit gegangen ist. Sprache wird hier frei von jedem semantisch-informatorischen Ballast gesehen; sie ist nur Laut, ist konkretes Material für ästhetisch-spielerische Figurationen. Die wütende Kritik, die gerade diese Verfahrensweise (neben viel Beifall) auf sich gezogen hat, ist nicht immer unberechtigt. Im negativen Fall können solche Spiele in ähnlicher Weise Souveränität und absolute Freiheit unserer Sprache vortäuschen, wie wir es der Dialogszene alter Schule ankreideten. Sprachspiel als Vernebelungsaktion; Literaten in Vogel-Strauß-Ge- bärde; Angst vor Schmutz und schweren Brocken.Daneben aber darf eines nicht übersehen werden: In einer bis in Fußbodenritzen und Mauselöcher durchrationalisierten Wirklichkeit ist die Sprache einer der wenigen Bereiche, in dem unser Wunsch nach kreativer Selbstäußerung nicht gleich in Fesseln gelegt werden kann. Gegen die müden Apostel, die gerade heute wieder vom Tod aller Literatur tönen, sei es behauptet: Das Sprachspiel könnte uns trainieren in der fast utopisch gewordenen Fähigkeit, Freiheit zu erfahren und anzuwenden; Freude am Sprachspiel könnte den Wunsch nach freierer Organisation unseres gesellschaftlichen Zusammenspiels stärken; Sprachspiel könnte also politisch-aufklärerische Funktion haben. Voraussetzung dafür allerdings ist, daß die Sprachspieler selbst sich dieser Chance bewußt sind. Überall dort, wo Sprachspiel heißt: alexandrinischer Hermetismus, ritueller Akt der Selbstbeweihräucherung einer am Bildungsprivileg partizipierenden elitären Minderheit, wo also der Hörer gezwungen wird, in atemloser Andacht den intellektuellen Kapriolen eines einzelnen zu folgen, ist die wichtigste Möglichkeit dieser neuen literarischen Entdeckung verschenkt. Die Möglichkeit nämlich, des Hörers eigene, im Alltag stumpf- und lahmgeschlagene Phantasie zu aktivieren, ihn anzuregen zu unredigiertem Denken und Sprechen, zu einem utopischen Bewußtsein, das kritisch auf die Gegenwart zurückwirkt.Ein Sprachspiel also, das nicht über den desolaten Zustand unserer Sprache hinwegtäuscht, vielmehr dagegen angeht. Kritischer Befund plus Spiel. Mag sein, daß das gleichbedeutend ist mit einem säkularisierenden Schritt des experimentellen Hörspiels in Richtung Gebrauchsliteratur. Wenn schon! Die Erkenntnisse des Neuen Hörspiels sind zu wichtig, als daß man ihnen eine Demokratisierung ersparen dürfte.
Christoph Buggert
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Zum Winterprogramm 1970/71
Für das Programm des Bayerischen Rundfunks in der Zeit von Anfang Oktober 1970 bis Ende April 1971 kann die Hörspielabteilung rund 60 Werke ankündigen. Sie werden auf den folgenden Seiten je nach der Absicht ihrer Autoren teils durch Inhaltsangaben, teils durch Hinweise auf ihre Themenstellung oder ihren Versuchscharakter im einzelnen vorgestellt.
Unser Winterspielplan führt eine beträchtliche Anzahl neuer Werke von Autoren auf, die den Hörern des Bayerischen Rundfunks schon einmal vorgestellt wurden, oder aber durch häufigere Sendungen seit Jahren besonders vertraut sind: so von Rhys Adrian, Peter Albrechtsen, Ludvik Askenazy, Christoph Buggert, Tankred Dorst, Uwe Friesei und Richard Hey, Martin Gregor-Dellin, Franz Hiesel, Peter Hirche, Ernst Jandl, Ferdinand Kriwet, Dieter Kühn, Jakov Lind, Paul Pörtner, Jan Rys, Bernd Schroeder, Wolfgang Weyrauch, Wolf Wondratschek und Paul Wühr.Die Zahl der Autoren, die zum erstenmal im Hörspiel des Bayerischen Rundfunks erscheinen, ist auch diesmal groß: Herbert Achternbusch, Rainer Werner Fassbinder, Wolfgang Kohlhaase und Rita Zimmer, Werner Kotier, Angelika Mechtel, Harald Mueller, Ernst Nowak, Ernst Bruun Olsen, Alf Poss, Ladislav Smocek, Reszö Szirmai, Michail Velitschkov und Urs Widmer.Daß die Mehrzahl dieser Namen als Autoren des »Neuen Hörspiels« erscheint, mag man als Beweis dafür ansehen, wie anziehend (oder verführerisch?) die hier entwickelten neuen Möglichkeiten künstlerischer Gestaltung sind. Größer als je ist auch die Zahl der Autoren, die beim Bayerischen Rundfunk selbst die Realisation ihrer Hörspiele übernehmen oder sich an deren Produktion unmittelbar beteiligen.Die Reihe unserer »zweisprachigen« Hörspielsendungen wird fortgesetzt mit zwei Neuaufnahmen: einem der bedeutendsten Werke der griechischen Antike, der Frühzeit des abendländischen Dramas, und einem sehr erfolgreichen englischen Stück, das im Laufe eines Menschenalters kaum etwas von seiner gesellschaftskritischen Aktualität verloren hat.Die Novitäten unseres Programms für den Winter 1970/71 werden ergänzt durch eine Reihe von Wiederholungen aus dem Hörspielrepertoire. Insgesamt wird im Winterprogramm ein Dutzend Nationen in Werken ihrer Hörspielautoren repräsentiert.
Zum erstenmal im Programm(Ur- und Erstsendungen, Übernahmen)
Herbert Achternbusch • •Hörspiel in IVlünchen und am Starnberger SeeAlles Mögliche wird unternommen, das Zustandekommen eines Hörspiels zu vereiteln: das Ergebnis ist ein Hörspiel. Da bricht ein Team von Technikern und Sprechern zu Aufnahmen in die Stadt München und ihre Umgebung auf, wobei die Seele des Unternehmens, Bert mit Namen, sich, so will es die vertrackte Phantasie des Autors, verspätet. Einen langen, heißen Sommernachmittag hindurch versucht dieser Unglücksrabe, seine Leute noch einzuholen. Und während sie so alle, jeder auf der Suche nach den anderen, durch München irren — das Aufnahmeteam, Bert und der Autor, dessen Hörspiel da eigentlich inszeniert werden sollte - , kann ringsherum ein Hörspiel ablaufen, das die Münchner selber spielen: die Wärter im Nationalmuseum, die Viktualienmarktfrauen, Passanten in der Dienerstraße, Hofbräuhauskellnerinnen und viele andere mehr. Ursendung In einer Produktion des Hessischen Rundfunks mit dem Bayerischen Rundfunk
Rhys Adrian Der LangweilerAus dem Englischen von R. und H. A. Hammelmann Der Fall ist kompliziert: Ein Angestellter, der seine eigenen Interessen wie sein Temperament zeit seines Lebens den Zwängen des Bürodaseins untergeordnet hat, verdächtigt plötzlich alle Welt, daß sie ihn für einen Langweiler halte. Der Fall ist noch komplizierter: Dieser Angestellte muß entdecken, daß sein Freund und Vorgesetzter ebenfalls unter dem Langweiler-Komplex leidet. Damit der Komplikationen noch nicht genug: Beide Männer drücken sich hartnäckig um die Erkenntnis, daß sie im Grunde nur ihr eigenes schlechtes Gewissen, ihre Trauer um ein versäumtes Leben auf die Umwelt projizieren. Ein groteskes Spiel mit Ausreden und tarnenden Umschreibungen ist die Folge, in dem jeder der beiden eine Not zu bewältigen versucht, deren Tatsache er doch zugleich abstreitet. Dbernahme einer Produktion des Westdeutschen Rundfunks
Ludvik AskenazyKleine Passion mit AprilschneeDeutsche Fassung: Waltraud StiegeleIhre achtzehn Jahre, ihr kindliches Aussehen undeine große Handtasche voller Souvenirs ist alles.
was Angelika auf dieser Welt besitzt. Aber es genügt für ihre arg windige Beschäftigung. Eine scheinbar falsch gewählte Telefonverbindung leitet den Trick ein, mit dem sie schon eine ganze Zeit lang Männer erpreßt. Sie ist auf die schiefe Bahn geraten, als sie sich zum ersten Mal verliebte und an einen Taugenichts geriet, der ihre Sehnsucht nach Geborgenheit auszunutzen verstand. Nun wäre wieder einmal in tiefer Nacht ein Mann bereit, die rührselige Lebensbeichte des jungen Geschöpfs anzuhören. Statt dessen erfährt er die Wahrheit — doch er bringt es nicht über sich, sie zu glauben.Ursendung in einer Produktion des Bayerischen Rundfunks
Heinz Coubier GesellschaftsspielVom schwierigen Umgang mit der Wahrheit ist die Rede, vom Respektieren der Wahrheit anderer, auch von den Gefahren einer totalen Informationsmoral, die das Recht des einzelnen auf sein Geheimnis nicht mehr kennt. Alle Mitglieder der Gruppe, die da beieinandersitzt, meinen einander genau zu kennen, zu genau, um nicht an einem unerwarteten Regentag zur Langeweile verurteilt zu sein. Bis sich aus einem mehr beiläufigen Vorschlag ein neues Gesellschaftsspiel ergibt: die Wahrheit sagen. Was harmlos beginnt, gewinnt schnell an Brisanz. Zwar fördert das Spiel kaum ehrliche Geständnisse zutage, aber auch offenkundige Unwahrhaftigkeit, auch taktisches Umspielen von Untiefen und Abgründen vermag unter Freunden entlarvend zu wirken. Das Spiel könnte in einer Katastrophe enden, hätte eine der Beteiligten nicht den moralischen Mut, Spielverderberin zu sein. Die abgesprochenen Regeln brechend, führt sie das gefährliche Unternehmen ad absurdum.Ursendung in einer Produktion des Bayerischen Rundfunks
Peter Albrechtsen Bräutigam des GlücksAus dem Dänischen von Michael Günther Es ging alles verteufelt schnell, ehe es zur Hochzeit kam, und die Feier selbst verläuft nicht weniger turbulent. Der Bräutigam hat seiner Freundin den Laufpaß gegeben, als er sich Hals über Kopf in das Go-Go-Girl Gitte verliebte. Die Hochzeit findet gleich an Gittes »Arbeits«-Stätte statt — ein Milieu, in das die bürgerlichen Angehörigen des Brautpaares erst hineinfinden müssen. Keine Rede kann sein von einem würdigen und ruhigen Familienfest - im Gegenteil: alle nur denkbaren Konflikte der Zukunft sollen, so scheint es, gleich hier ausgetragen werden. Übernahme einer Produktion des Schweizerischen Rundfunks, Studio Basel
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Tibor DeryEin fröiiiiclies BegräbnisFunkeinrichtung: Hermann Wenninger Selbst aus dem Tod ihres Gatten macht die Frau des berühmten Gelehrten noch ein gesellschaftliches Ereignis. Das Haus ist erfüllt von geschwätziger Betriebsamkeit, während der Sterbende, mit einem jungen IVlädchen allein gelassen, die bittere Bilanz seines Lebens zieht. Über seinem wissenschaftlichen Werk hat er sein Leben versäumt, hat er die Gegenwart nicht genützt, die »einzige Wirklichkeit, die es gibt«.Erstsendung einer Produl<tion des RIAS Berlin mit dem Bayerischen Rundfunk
Tankred Dorst SandIm Frühjahr 1819 geht ein Student von Jena nach Mannheim. Er hat zwei Messer im Rock, eins, um den Dichter Kotzebue zu töten, der ein Repräsentant der politischen Reaktion ist, das andere für sich selbst. Eine Reise Jena—Mannheim dauerte damals etwa fünf Tage; der Student Sand braucht vierzehn. Ein Einzelgänger, der für sich die befreiende Tat sucht — aber seine Tat wird zu einem europäischen Politikum. Das akustische Szenarium versucht, möglichst exakt ein Bewußtsein zu rekonstruieren, das zu einem moralischen Mord geführt hat. Die Vorgänge werden punktuell nachgezeichnet, reduziert auf Bemerkungen, Gesten, Bilder, Haltungen - Erinnerungsfragmente in Überschärfe, die sich erst nachträglich zu einem Bedeutungszusammenhang fügen. Ursendung in einer Produktion des Bayerischen Rundfunks
Rainer Werner FassbinderGanz in weiß • •In streng strukturierter, fast mathematischer Form soll der »Geschichte« eines Fürsorgezöglings nachgehört werden. Von Schlagern, Befehlen, Realgeräuschen über »Interviews« mit Sozialhelfern, Zöglingen, Eltern, bis hin zu fiktiven Dialogen unter den Zöglingen soll die Frage untersucht werden, wie sehr Sprache, Musik und Geräusche als Mittel zur Unterdrückung, zur Fehlentwicklung und Asozialisie- rung eines Menschen in einem nur leicht extremen Lebensbereich benutzt werden können. Der »Mensch als Ergebnis« ist Ausgangsposition der Fragestellung. Wie kann es kommen, daß einer das, was aus seinem Leben gemacht worden ist, als »sein Leben« hinnimmt, daß er keine eigene Phantasie entwickeln kann, keine eigene Freude, keine eigene Lust? Ursendung in einer Produktion des Bayerischen Rundfunks mit dem Hessischen und dem Süddeutschen Rundfunk
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Alix du Frênes KostümverleiliIn den letzten Stunden des Faschings, eines Münchner Faschings der zwanziger Jahre, gerät ein junges Mädchen in eine ungewöhnliche Situation und begegnet dabei dem »ersten Mann ihres Lebens«. Das Mädchen führt das Maskenverleihgeschäft seines Vaters und hat wenig Zeit fürs eigene Vergnügen gerade dann, wenn alle anderen sich amüsieren. Ein ganz durchschnittliches Mädchen: nicht auffällig hübsch, aber auch durchaus nicht häßlich, nicht gerade zufrieden, aber auch nicht besonders unzufrieden — es hatte seine kleinen Wünsche und wenig klaren Träume von einem Glück, das sich bis jetzt noch nicht eingestellt hat und vielleicht gar nicht mehr einstellen wollte. Bis zu der Nacht auf den Aschermittwoch, die nach Wochen noch ein Nachspiel hat.Ursendung in einer Produktion des Bayerischen Rundfunks
Uwe Friesei und Richard Hey Mitbe
bestimm Stimmung
Was, wie, wo ist Mitbestimmung, dieses mehrdeutige Schlagwort, dieser neue, noch vage Begriff, der sich mitten in einer von altersher verordneten Vorstellungswelt zu bilden beginnt? »Schauspieler« - so die Autoren - »brauchen wir nicht, diesmal. Uns genügt, was Kneipe, Zeitung und Wahlplattform so hören, lesen und aufschnappen lassen. Wir halten überall das Mikrofon hin und sparen so das Manuskript. Im Studio müssen wir sorgsam analysieren, ehe wir schneiden und montieren. Die Tendenzen des Materials sollen die Tendenzen dieses Hörspiels sein. Die Realität des Materials soll seine Form bestimmen. Es soll ein künstliches Produkt sein, aber kein Kunst-Produkt.«Ursendung in einer Produktion des Bayerischen Rundfunks mit dem Hessischen Rundfunk
Martin Gregor-Dellin Ferdinand wird totgeredetIn der ersten Nachkriegszeit hatte einen Freundeskreis der Wunsch zusammengeführt, eine Zukunft aktiv mitzugestalten, die die Fehler der Vergangenheit für immer ausklammerte. Ferdinand blieb darin der einzige, der es im Lauf der Jahre »zu nichts gebracht hat«. Obwohl alle gemeinsamen Gespräche gerade diese Einsicht ausklammern, weiß jeder den Grund: Ferdinand ist den Idealen treu geblieben.Ursendung In einer Produktion des Hessischen Rundfunks mit dem Bayerischen Rundfunk
Franz Hiesel Das PaketDie größte und modernste Paketsortieranlage der Welt, ein monströser Komplex, Stolz der Postverwaltung, dirigiert die vielfältigen Arbeitsvorgänge in ihrem Innern mit einer technisch-elektronischen Perfektion, die jeden Irrtum ausschließt. Dennoch wartet in der Ausgabehalle Hermine Nitsch, eine alte Frau, schon den fünften Tag auf ein Paket aus Australien. Die Schalterbeamten bestreiten den Anspruch der Frau, eher würden sie dem lieben Gott als der Paketsortieranlage eine Fehlleistung Zutrauen. Hermine Nitsch ist daher auf drastische Selbsthilfe angewiesen. Sie begibt sich unbefugt in die Anlage, in ein schematisches Ebenbild unserer Welt mit Kontinenten, Ländern, Städten. Auch wenn sie in dem Labyrinth das Paket findet, das sie sucht, ist ernsthaft zu bezweifeln, ob sie selbst jemals wieder zum Vorschein kommen kann, denn sie ist leider nicht adressiert.Ursendung in einer Produktion des Bayerischen Rundfunks mit dem Norddeutschen Rundfunk
Peter HircheDie Krankheit und die ArzneiMitte der zwanziger Jahre, eine kleine Ortschaft in Schlesien. Der aus Polen stammende Gärtner Cioska glaubt, längst die Anerkennung als gleichberechtigter Mitbürger gefunden zu haben. Als man aber ein Kind aus dem Ort ermordet auffindet, entsteht und verdichtet sich schnell die Überzeugung, daß zu einer so abscheulichen Tat nur jemand fähig sein könne, dem eben doch die Bindung an die Ortsgemeinschaft fehlt. Auch der junge Kriminalbeamte aus der Stadt, der sich mit der Aufklärung dieses Falles erste Sporen zu verdienen hofft, fällt dem durch keinerlei Indizien belegten Wahn anheim. Schritt um Schritt projiziert er seine eigenen Neigungen zum Sadismus auf sein wehr- und schuldloses Gegenüber. An einem Einzelfall wird jene Verblendung sichtbar, die ein Jahrzehnt später nicht nur Nationen zu trennen, sondern auch Millionen Unschuldiger den Schindern und Henkern zu überantworten vermochte.Übernahme einer Produktion des Südwestfunks mit dem Hessischen Rundfunk, dem Saarländischen Rundfunk und dem Süddeutschen Rundfunk
Karl Günther Hufnagel0 betrübteste IViulter iVlaria • •Viele von uns wissen von jener Ortschaft, in der vor nicht langer Zeit unter beschämenden Begleitumständen die Gründung eines Heims für körperbehinderte Kinder vereitelt wurde. Der Autor, der die
sen Fall aufgreift, verzichtet darauf, diese Ortschaft oder die handelnden Figuren beim Namen zu nennen. Es geht nicht um die Anprangerung eines einmaligen Falls, es geht um eine Analyse derjenigen Triebkräfte im kollektiven Unbewußten, die einen Fall dieser Art allerorten hervorrufen könnten. Die Täter sind zugleich Opfer - Opfer jenes Ballasts aus Vorurteilen, zum Tabu erhobenen Irrationalismen und verschleierten Brutalismen, den unsere angeblich so aufgeklärte Gesellschaft immer noch mit sich schleppt.Ursendung in einer Produktion des Bayerischen Rundfunks
Wolfgang Kohlhaase und Rita Zimmer Fisch zu viertDie Autoren Rita Zimmer, Jahrgang 1937, und Wolfgang Kohlhaase, Jahrgang 1931, leben in der DDR. Ihr Hörspiel, eine Kriminalkomödie für den Rundfunk, wurde durch den Ostberliner Kritiker Wolfgang Beck wie folgt kommentiert:»Das märkische Landhaus der drei habgierigen Schwestern hat zunächst keine andere Funktion als jede beliebige, moorumgebene englische Villa: Es liefert den klassischen closed room, die unverletzliche Begrenzung der Geschichte zur Umwelt. Aber was sich in diesen vier Wänden abspielt, atmet- bei allem Verzicht auf Ernstgemeintes - doch spürbar preußischen Krämergeist und Standesdünkel. Und auch die Rebellion eines Rudolf Moos- menger läßt weniger den gekränkten Stolz eines selbstbewußten Butlers ahnen als vielmehr die seltsame Verkrüppelung einer deutschen Dienerseele. So bleibt nichts Versöhnliches. Nicht die Komödie, die Groteske ist das zwangsläufige Ergebnis . . . Die sprachliche Verfremdung, die hier mit großer Stilsicherheit verfolgt wird, macht ein Stück wie >Flsch zu viert< wohl überhaupt erst möglich.«Westdeutsche Erstsendung in einer Produktion des Hessischen Rundfunks mit dem Bayerischen Rundfunk
Dieter KühnPräparation eines OpfersIm Mai 1943 wurde in Berlin der Rentner Wilhelm Lehmann hingerichtet, weil er in einer öffentlichen Bedürfnisanstalt an die Wand geschrieben hatte, Hitler, der Massenmörder, müsse getötet werden. Dieser authentische Fall diktatorischer Willkürjustiz dient, aus den politischen Zusammenhängen herausgelöst, als Vorlage für ein Hörspiel, das den unheimlichen Prozeß »verbaler Zerstörung« vorführt. Die Methode des Untersuchungsrichters, den Angeklagten dahin zu bringen, daß er sich später vor Gericht selbst als Abartigen bezeichnet, besteht darin, den Delinquenten nur auf ausdrückliche Auffor
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derung reden zu lassen (während der Richter inzwischen die ungeheuerlichsten Unterstellungen formulieren kann), auf Fragen, die eine solche Unterstellung enthalten, nur die Antworten »Ja« oder »Nein« zuzulassen, den Angeklagten zu zwingen, immer mit vollständigen Sätzen zu antworten (was einfache Leute überfordert, verwirrt und als scheinbare Dummköpfe hinstellt) und schließlich diese »vollständigen« Sätze immer wiederholen zu lassen, bei vorsichtiger Modifikation von der indirekten Rede in die vermeintlich bekennende Ich-Form, die sich dann für das Protokoll verwenden läßt. Eine Methode, die - wenn auch selten in solcher Perfektion — in Schulstuben und auf Kasernenhöfen, bei Behörden und gelegentlich auch noch vor regulären Gerichten traurige Früchte zeitigt.Übernahme einer Produktion des Westdeutschen Rundfunks mit dem Hessischen Rundfunk
Hanokh LevinDie Beuie auf der Stirn des Dichters • •Deutsche Fassung: J. Leskien und Ch. Buggert Wer mit einem schönen Abschlußzeugnis den Fährnissen des Schullebens für immer entronnen zu sein hofft, mag sich hüten, in seinem späteren Beruf soviel Ruhm und öffentliches Ansehen zu erringen, daß er als Lehrstoff wiederum Aufnahme in schulische Unterrichtspläne findet. Vor allem von dem zwar ehrenvollen, aber zuweilen äußerst strapaziösen Beruf eines Poeten, der der Stolz eines jungen Staates wie Israel ist, muß entschieden abgeraten werden. Sie meint es ja nur gut, die eifrige Lehrerin, die da mit hundertfünfzig Kindern dem gefeierten Dichter auf die Bude rückt. Es muß für einen Poeten doch schmeichelhaft sein, wenn man sogar den Entstehungsprozeß seiner Werke miterleben will. Konnte man ahnen, daß er gerade heute einen unproduktiven Tag hat? Und ziemt es sich überhaupt für einen Nationalpoeten, daß seine gefeierte Feder einmal stockt?Deutsche Erstsendung in einer Produktion des Bayerischen Rundfunks
Angelika MechtelNiederlage eines Ungehorsamenoder Der Fall Wolfgang M.Wolfgang M. hat neue Arbeit in einem Betrieb gefunden. Bald erkennen ihn die Kollegen als einen hellen und beredten Kopf. Aber ihren Versuchen, ihn zum Eintritt in den Betriebsrat zu gewinnen, widersetzt er sich hartnäckig. — In Anlehnung an einen authentischen Fall gibt die Autorin einen kritischen Beitrag zum Thema >Betriebsverfassung<. Daß die Arbeitgeber an ihren Privilegien festhalten48
möchten, ist von ihrem Standpunkt aus verständlich, weniger verständlich, daß auch die Gewerkschaften- nicht nur in der Sicht des einzelnen Arbeiters ein von Unternehmerinteressen nicht mehr freier Machtapparat geworden — nur Hilfe leisten, wenn es tarifpolitisch opportun ist. Aber liegt es allein daran, daß die längst fällige Modernisierung des Arbeitsrechts gar keine Fortschritte macht?Ursendung in einer Produktion des Bayerischen Rundfunks mit dem Südwestfunk
Harald MuellerEin seltsamer Kampf um die Stadt SamarkandDie Bewohner der reichen Stadt Samarkand liegen in unruhigem Schlaf. Denn wenn es Morgen wird, entscheidet sich ihr Schicksal. Vor den Toren zelten die Reiterschwärme der Mongolen. Für sie geht es darum, an die üppig fließenden Brunnen innerhalb der Mauern heranzukommen und einer schimpflichen Tributpflicht ledig zu werden. Noch ist es auch bei ihnen still - nur einer macht die Runde. Als er sich der Stadtmauer nähert, stößt er auf einen von »drüben«: es sind die beiden Herrscher, die sich in der Dunkelheit begegnen. Die Situation ist zu riskant, um Lärm zu schlagen oder auch nur handgemein zu werden. Aber die Ehre gebietet es natürlich, sich im Zweikampf zu messen, und sei es auch nur mit schmähenden Reden — ein Krieg- und SchlachtenVorspiel, das ja schon Homer beschreibt (und das noch heute die Völker, richtiger gesagt: ihre Machthaber, praktizieren, wenn auch mit neueren Mitteln). Aber die Waffe der Verhöhnung wird, bevor noch die Nacht weicht, stumpf und deshalb versuchen es die beiden Helden mit einer neuen Tour: sie loben einander, was das Zeug hält. Und zu ihrer eigenen Überraschung finden sie sich auf einmal gar nicht mehr so unsympathisch und die geplante mörderische Schlacht gar nicht mehr so nötig . . . Eine Parabel, leider nicht mehr. Aber könnte sie vielleicht nicht doch einmal mehr als ein Märchen werden? Übernahme einer Produktion des Westdeutschen Rundfunks
Ernst Bruun OlsenBruder der Braut • •Fassung von Martin Sperr, nach der Übersetzung aus dem Dänischen von Reginald Kahl Erst bei der Hochzeitsfeier lernt der junge Mann die Familie kennen, in die seine Schwester einheiratet. Es sind schwerreiche Leute und das Arbeiterkind hat sein Glück — erst eine Karriere als Mannequin und nun den Traumbräutigam — nur einer makellosen Figur und einem photogenen Gesicht zu verdanken. Aber auch der Bruder der Braut, Schlosser von Beruf, ist ein bildhübscher Junge und ein Hoch
zeitsgast, ein verwöhntes IVlädchen, »fliegt« auf ihn und er auf sie. Ein Liebespaar hat sich gefunden, noch bevor die Hochzeitsgäste auseinandergehen — aber ein neues Brautpaar Icann nicht daraus werden . . .Das Hörspiel, das der Dänische Rundfunk beim Wettbewerb um den Prix Italia im Herbst 1969 einer internationalen Jury vorstellte, erregte mehr noch als durch seine gesellschaftskritische Themenstellung durch seinen ungewohnt freimütigen Dialog Aufsehen. Martin Sperr, der erfolgreiche, aus Landshut stammende junge Autor, der mit seinen Bühnenstücken »Jagdszenen aus Niederbayern« und »Landshuter Erzählungen« auch außerhalb Deutschlands, wie z. B. in Dänemark, gespielt wird, hat Olsens Hörspiel für den Bayerischen Rundfunk in ein Milieu übertragen, in dem sich gesellschaftliche Strukturen in ihm vertrauten Schattierungen der Alltagssprache manifestieren.Erstsendung in einer Produktion des Bayerischen Rundfunks gemeinsam mit dem Jugendfunk
John Boynton Priestley Ein inspektor kommt(An Inspector Calls)Eine Industriestadt im Nordwesten Englands, an einem Frühlingsabend des Jahres 1912. In der Fabrikantenvilla Birling hat die Familie ein besonders angenehmes Dinner gehabt. Die Köchin hat ihr Bestes gegeben; Sekt und Weine waren vorzüglich und die Herren haben ihnen ausgiebig zugesprochen, wie es auch eine konservative Lebensführung bei solchem Anlaß erlaubt: Man feiert die Verlobung der Tochter des Hauses mit dem Sohn (und Erben) der Konkurrenzfirma. Als das Gespräch gerade die diskrete Wendung vom gefühlvoll Allgemein-Menschlichen zum hoffnungsvoll Geschäftlichen nimmt, erfährt die Harmonie der Stunde eine - wie man annimmt: - nur vorübergehende Störung. Die Polizei bittet um einige Auskünfte über ein Mädchen, das einmal in Birlings Werk beschäftigt war und nun Selbstmord begangen hat. Die Angelegenheit scheint schnell erledigt, aber der ungebetene Gast ist hartnäckig, um nicht zu sagen: aufdringlich . . . Als er nach einer Stunde das Haus verläßt, sind böse Dinge offenbar geworden. Es wird schwer halten, mit ihnen fertig zu werden, selbst wenn Herr Birling seinen beträchtlichen öffentlichen Einfluß geltend macht. Ohne Zeit zu verlieren, erkundigt er sich vorsorglich einmal nach der Person des lästigen Beamten. Man versichert ihm: es gibt ihn nicht. So kann man denn vielleicht die Dinge im engen Familienkreis bereinigen - dieser Gedanke läßt die Stimmung wieder etwas steigen. Bis ein höflicher Anruf
der Polizei den Besuch eines Beamten ankündigt, der um einige Auskünfte über eine junge Person bitten wird, die Selbstmord begangen hat. Erstsendung einer Neuproduktion des Bayerischen Rundfunks und Übernahme einer englischsprachigen Produktion von Radio Bremen und dem »Institut für Film und Bild«
Rainer Puchert Der AnschiagZahlreiche Angstperioden hat Herr Köstler bereits mannhaft überstanden: Eine Zeitlang sah er sich schon als Opfer der allerorten grassierenden Asiatischen Grippe, dann wieder peinigte ihn die Vorstellung, von einem verirrten Querschläger oder einer führerlosen Dampfwalze erwischt zu werden. Neuerdings aber ist seine Lage ernst wie nie: Die Ledermützen haben ihn auf die Blaue Liste gesetzt. Zwar verwendet Herr Köstler seine gesamte, wahrhaft geschulte Phantasie an die Aufgabe, ihre Schachzüge zu durchkreuzen, aber was vermag auf die Dauer ein einzelnes, wenn auch strategisch ungewöhnlich begabtes Hirn gegen die mit modernsten Apparaturen gewappnete Zentrale!Übernahme einer Produktion des Westdeutschen Rundfunks
Jan Rys VertreibungVertreibung aus Haus und Wohnung ist, wo immer sie in dieser argen Welt geschah und geschieht, ein bitteres Schicksal. Aber es gibt für den Autor »noch eine andere Vertreibung — die aus der Welt. Überall und immer richten sich die Menschen ein: in ihrer Familie, unter ihren Nachbarn, zwischen dem Krimskrams ihrer Möbel, um schließlich zu erfahren, daß die Welt eine trügerische leere Hülle ist und sie die Menschen längst aus sich vertrieben hat. Wir aber sträuben uns, zu erkennen, daß es auch eine Vertreibung in die Glückseligkeit gibt«.Übernahme einer Produktion des österreichischen Rundfunks, Studio Innsbruck
Bernd Schroeder iVliteinander - FüreinanderWo immer man zur Mittagszeit in eine Gaststätte kommt: an jedem Tisch wird geredet, und manchmal erfährt man aus den Gesprächen, die man gern oder ungern mitanhört, Einzelheiten über Herkunft und Beruf der Gäste, über das Milieu, in dem sie leben, über ihre Sorgen und Pläne. Menschen, die miteinander leben und eigentlich füreinander da sein sollten, leben nebeneinander her — ohne Verständnis für die Probleme des anderen. Unfähigkeit zu echten Beziehungen spiegelt sich in der Beziehungslosig- keit der Dialoge.Ursendung In einer Produktion des Bayerischen Rundfunks
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Rezsö SzirmaiJedermanns WeihnachtsbaumAus dem Ungarischen von Julius Hay Noch im »alten« Ungarn spielt der »Fall« des alten Csobolya, der kurz vor dem Weihnachtsfest vor dem Richter steht. Er ist angeklagt, einer sehr gewichtigen Persönlichkeit einen sehr kostbaren Ring gestohlen zu haben, und das sieht bös aus für einen, der schon einiges auf dem Kerbholz hat. Aber er leugnet nicht, er bietet auf die Frage, was er denn mit der erlösten Riesensumme gemacht habe, nicht nur eine, sondern sogar drei, ebenso edelmütige wie unwahrscheinliche Ausreden an. Und er bleibt auch dann noch hartnäckig bei seinem »Geständnis«, als es sich erweist, daß er unter gar keinen Umständen der Täter sein kann. Ein schwieriger Fall für den Richter.Übernahme einer Produl<tion des Norddeutschen Rundfuni<s
Michail Velitschkov Der BesuchDeutsche Fassung von Christoph Buggert nach der Übersetzung aus dem Bulgarischen von Detlef KulmanSie hat Schwierigkeiten mit ihrem Mann, er hat Schwierigkeiten mit seiner Frau. Was läge näher, als die getrennten Schwierigkeiten in ein gemeinsames Glück zu verwandeln? Leider, leider haben glatte Rechnungen dieser Art es an sich, der Mathematik zum Trotz nie aufzugeben. Er hat mit wahrem Fanatismus einen vollmechanisierten Haushalt aufgebaut, während sie zeit ihres Lebens nichts sehnlicher wünschte, als ein perfektes Hausmütterchen zu sein. Doch über Sinn und Zweck von Maschinen gibt es halt unterschiedliche Ansichten, und wir Menschen haben nun einmal die Neigung, uns aus den überflüssigsten Anlässen am gründlichsten in die Haare zu geraten. Und offenbar unterscheiden sich in Bulgarien die Zivilisationsprobleme nur wenig von den unsrigen . . .Deutsche Erstsendung in einer Produi<tion des Bayerischen Rundfunl<s
Wolfgang Weyrauch WeißbuchDer Chef der Geheimpolizei in einer imaginären Diktatur, die manchen Staat, den wir mit Namen kennen, meinen kann, führt eine Reihe von Verhören durch. Immer offenkundiger zielen seine Fragen nicht auf die vorgeführten Opfer allein. Andere verhörend verhört der Fragende sich selbst — solange, bis die aufkommenden Zweifel ihn erledigen. Ursendung in einer Produktion des Bayerischen Rundfunks
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Studio(Neues Hörspiel, Experiment)
Jürgen BeckerHäuser • •Kein »Fall« wird dramatisiert, keine Geschichte in die akustische Szene übersetzt. Die Stimmen dieses Hörspiels sind überall zu vernehmen, wo gewohnt, geschlafen, gebaut, umgezogen, eingerissen, renoviert, der Besitz gewechselt, der Rasen gemäht, der Keller aufgeräumt, der Nachbar nicht mehr gegrüßt, ein Hausfreund beobachtet, ein Brand gelegt wird und überhaupt sich alles ereignet, was mit Hausbesitz, Hausordnung, Hausfriedensbruch, Hausherren, Hausfrauen, kurzum mit Häusern zu tun hat. Demonstriert werden damit zeitgenössische Denk- und Lebensweisen: in ihren Verdrängungen und Illusionen, ihrer Hoffnung auch auf Erneuerung. Übernahme einer Produktion des Westdeutschen Rundfunks
Christoph BuggertWeichgesichter • •Sie hausen an den Rändern und in den Vororten der Großstädte, ihre Nistplätze heißen Bungalow oder Großwohnanlage. Sie haben die Memoiren des Baumeisters der gigantischsten Kriegsmaschinerie der Weltgeschichte zum Bestseller gemacht; Ora- dour - das ergab eine Umfrage - hält die Mehrzahl von ihnen für eine Parfümmarke. Die Phantasielosig- keit der Gegenstände, mit denen man sie in ihren Wohnungen umstellt, die Phantasielosigkeit der Kleider, mit denen man sie behängt, die Phantasielosigkeit der Gedanken, die man ihnen ins Hirn trichtert - all das hat ihnen die Möglichkeit genommen, im Singular zu leben. Sie sind austauschbare Pluralwesen. Die Sprache, die Weichgesichter sprechen, die Geräusche, die sie erzeugen, die Freizeitriten, die sie entwickelt haben, horcht diese Funkrevue ab. Nachgestellt wird dabei der Geschichte eines Paares, das sich unter die Weichgesichter mischte, das sich tapfer wehrte und das am Ende dennoch so weich- gesichtig war wie alle ringsumher.Ursendung in einer Produktion des Bayerischen Rundfunks
Ernst JandlDas Röcheln der Mona Lisa • •Ein »akustisches Geschehen für eine Stimme und Apparaturen« führt stufenweise vom Sprechgedicht weg zu einer Dichtung hin, die dem Verstummen vorausgeht. Idealkondition ist die Erkrankung der Sprech- und Atemorgane, beziehungsweise die Stö
rung des Sprechzentrums. (Eine Bedingung, die auch unter Beihilfe technischer Apparaturen simuliert werden kann.) Als Dichtung der Sprachfetzen, der rasenden wie zerbrechenden Stimme, ist ihr Gegenstück das Chaos des Sichtbaren im Blick ohne Fokus, die Kritzelei ihre bevorzugte Partitur. Sie erfaßt Sprache als Körpergeräusch, verwirft die Idee des Konstruktiven und beseitigt das Possierliche aus der Dichtung.Ursendung in einer Produl<tion des Bayerischen Rundfunics mit dem Hessischen RundfunI« und Norddeutschen Rundfunl«
Werner KotierÖrtliche Verhältnisse • •Ein Zug fährt von Oedt nach Afiesl, von Afiesl nach Haslach und immer so weiter, bis nach Daim. Die Ortsnamen wechseln bei dieser und jeder anderen Reise, und die verschiedenen Namen sind zugleich Stationen auf einer Sprach- oder Bewußtseinslandkarte. Wer reist, berührt immer neue Sprachsysteme, von denen jedes seinen eigenen Wortschatz und seine eigene Grammatik hat. Ein Kaleidoskop von Sprachsplittern vermag Aufschluß zu geben über die »örtlichen Verhältnisse«, über soziale und politische Strukturen der jeweiligen Gegend.Ursendung in einer Produi<tion des Süddeutschen Rundfunks mit dem Bayerischen Rundfunk
Ferdinand Kriwet One Two TwoDie Polarität von spontaner und technisch konservierter Sprache in allen Erscheinungsweisen ist ein Thema dieses »Hörtextes«: Um eine authentische Kontrastierung und Korrespondenz gleicher Materialien in zweierlei Realisation zu ermöglichen, wurde durch den Autor des Hörtextes ein Großteil seiner fi/laterialien in einer öffentlichen Veranstaltung von Sprechern und über Band vorgestellt und samt allen Reaktionen zur Verwendung aufgezeichnet.Ein zweites »Thema« bilden außer den fälschlich so genannten »vorsprachlichen« Artikulationen (atmen, keuchen, stöhnen, husten, lachen etc.) solche Sprechtypen, die sich durch ihre allgemeine Vertrautheit für eine zweckfreie literarische Demonstration vorteilhaft eignen, wie zum Beispiel das Zählen, das Aufzählen, das Abzählen, das Ver- oder Erzählen, das Buchstabieren, das Fragen und Antworten samt ihren charakteristischen phonetischen Eigenschaften. Zwischen den beiden Themen vermittelt gespeichertes, teils eindeutig historisches, teils rein phänomenologisches Material aus dem Schallarchiv des Rundfunks.Übernahme einer Produktion des Westdeutschen Rundfunks mit dem Sender Freies Berlin
Ernst NowakHören spielen • •Im Durchlaufen einer breiten Skala möglicher Hörerfahrungen wird deutlich, daß der Hörvorgang nicht nur der Prozeß des Einverleibens bestimmter gedanklicher oder semantischer Inhalte sein muß, daß das Akustische nicht nur Medium ohne Eigenwert, nicht nur Werkzeug und Transportmittel ist. Vielmehr hat das Phänomen Hören seine eigene Sinnlichkeit, eine Vielzahl von Modulationen und Farben, aus denen sich — unabhängig von allen Inhalten — Genüsse, Schreck- und Sensationserlebnisse beziehen lassen.Ursendung in einer Produktion des Bayerischen Rundfunks
Paul PörtnerWer mit wem? Wer gegen wen?Hörspiel zum Mitspielen für telefonierende Hörer Vier Personen treffen sich — zufällig — in einer Wirtschaft . . . Wie sich aus diesem Anfang eines Spiels eine Handlung entwickelt, wird von den Hörern abhängen, die die Möglichkeiten haben, mit Telefonanrufen in die Handlung einzugreifen. Es handelt sich also bei diesem Hörspiel um ein variables Spiel, ein Angebot von variablen Szenen, zu denen eine direkte Stellungnahme, Kritik, Deutung möglich ist. Die Hörer können Fehler aufdecken, Vorschläge machen, Erfahrungen beitragen, Deutungen und Kommentare geben, die ihre Reaktion und ihre Beteiligung artikulieren. Sie können vorschlagen, »wer mit wem« eine positive Beziehung aufnimmt — sechs mögliche Kombinationen sind vorbereitet —, und »wer gegen wen« sich wendet — auch dafür gibt es sechs Möglichkeiten. Zwölf Varianten der Handlung also, von denen zwei gespielt werden. Um die Ver- änderbarkeit des Zueinander und Gegeneinander in der Konstellation der vier Personen zu zeigen, sollen nach Befragung von Hörern noch weitere zwei Varianten vorgeführt werden. Dabei aber können auch Veränderungen der psychologischen Verfassung jeder Person stattfinden. WER sich WIE aufführt, darf von den Hörern bestimmt werden; ob die Gruppenszene etwa durch Leidenschaften, Provokationen oder Kriminalität gesprengt wird, bleibt offen, d. h. der Wahl des Hörers überlassen.Ursendung des Bayerischen Rundfunks unter der Leitung des Autors
Alf Poss Auto AutoAutoglück, Autoärger. Automusik, Autolärm. Autonarren, Autoverächter. Auto-Bewußtes, Auto-Unbewußtes. Autoreklame. Autobalzriten. Auto und Sport,
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Auto und Mord. Auto und Liebe, Auto und Diebe. Verl<elirserziehung, Verl<ehrsrechtsprecliung, Unfall- ciiirurgie. Autol<omplexe und Autol<ongresse. Autopflege und Autourlaub. Autoaggressionen, Autoträume. Schimpfwortvorschläge für Autofahrer. Dokumentarisches, Statistisches. Loblieder, Klagen, Meinungen. Prognosen. Ein Auto-Chor. Eine akustische Phänomenologie des Autos. Ein Stereo-Hörspiel. Ursendung in einer Produl^tion des Bayerischen Rundfunks
Wolf Wondratschek Zustände und Zusammenhänge»Gemeinsam mit dem Regisseur Peter M. Ladiges habe ich« - so der Autor — »die Realisation eines Prosatextes als Hörspiel versucht, eines Prosatextes, dem folgender Kommentar vorausgestellt war: »Diese Sätze beziehen sich auf diese Sätze. Sie beziehen sich auf die Pausen zwischen den Sätzen. Sie beziehen sich auf unterschlagene Sätze. Sätze reagieren auf Sätze. Sätze unterscheiden sich von Sätzen. Sätze entscheiden über Sätze. Einige Sätze aber benötigen einige Sätze mehr. Die Summe von einigen Sätzen ist eine beliebig unterbrochene (und beliebig unterbrechbare) Geschichte. Da es natürlich sehr viele und sehr verschiedenartige Möglichkeiten gibt, solch einen Text zu lesen, bleibt auch dieses Hörspiel nur eines von vielen möglichen. Wir variierten die Abfolge der Sätze, ihre Beziehungen untereinander, die Zusammenhänge einzelner Textteile und versuchten so, den Text aus dem starren Gefüge der Zeilen zu befreien, mit denen er auf das Papier fixiert und damit in seiner Beweglichkeit eingeschränkt worden war.«Ursendung in einer Produktion des Bayerischen Rundfunks mit dem Saarländischen Rundfunk
Paul Wühr PreisliedEs sollte ein Preislied entstehen: Münchner sollten dieses Preislied singen. Stimmen wurden gesammelt, aus der Sprechsituation gelöst und in eine andere einmontiert. Der einzelne äußerte vor dem Mikrophon seine persönlichen Ansichten, sprach sie aus und übergab zugleich seine Stimme an den Autor: Sie wurde zum Material, das sich mit anderem Stimmaterial verknüpfen, konfrontieren, das sich auf einen all diesen Meinungsäußerungen gemeinsamen Nenner bringen ließ. Zwar wurden Person und Stimme jeweils getrennt, zwar wurden alle persönlichen Äußerungen in ein Spiel überführt, aber alle Stimmen zusammen bestimmten dieses Spiel. Die Gesamtfiguration ist die Stimme des Autors. Ursendung in einer Produktion des Bayerischen Rundfunks
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Bayerische Szene(Sendungen in Zusammenarbeit mit der Unterhaltungsabteilung)
Karl Günther Hufnagel Oie EntscheidungMit ihrer Heirat hatte die Anna gehofft, aus dem verhaßten Milieu der »ganz kleinen Leute« fortzukommen. Aber statt der ewig nörgelnden Mutter und des trinkfreudigen Vaters fand sie in der Ehe einen pedantischen Mann, der sie unablässig erziehen, ihr die angeborene Sorglosigkeit und Leichtlebigkeit abgewöhnen wollte und der solange von ihrer unstandesgemäßen Herkunft spricht, bis er sie damit aus dem Haus treibt. Als sie dann wieder dem Vater in der Wohnküche gegenübersitzt, wird ihr freilich klar, daß sich die Verhältnisse geändert haben.Wiederholung einer Produktion des Bayerischen Rundfunks
Georg Lohmeier Die Überführungoder Die feuchte Ballade einer FreundschaftEine Geschichte aus Niederbayern, die Geschichte zweier Freunde mit Namen Marti und Wastl. Der Autor selbst hat in einer Einleitungspredigt die Sache wie folgt charakterisiert: »Tag und Nacht saßen die zwei in den Zechstuben, schlemmten und demmten, führten schlüpfrige Reden, spielten um das teure Geld und obschon beide verheiratet mit wohlanständigen und verschwisterten Frauenspersonen, war ihnen keine Unschuld zu heilig und keine Sünd' zu groß! Der eine hieß Marti und war ein reicher Bauer, der andere Wastl und war gar ein Bräu. Aber wenn ihr nun glaubt, die beiden liederlichen Saufbrüder und Gurgelwäscher wären von ihren Mitmenschen verachtet worden und gemieden wie der leidige Aussatz, dann täuscht ihr euch. Weit gefehlt! Man hat sie eher bewundert. Denn so ist die Welt: den armen Trunkenbold nennt sie einen ordinären Säufer, den reichen aber hält sie für ein liebenswürdiges Original.«W/iederholung einer Produktion des Bayerischen Rundfunks
Fritz Meingast Der FanghundNach der Erzählung von Karl Schönherr E|n armer Waldbauer hat in Verzweiflung einen Viehhändler erstochen und beraubt. Die ganze Gendarmerie des Landes macht Jagd auf den Mörder, allen
voran der ehrgeizige Silzer Postenführer, der auf einen neuen Kragenstern und auf Beförderung spe- l<uliert. Er lauert dem steckbrieflich Gesuchten am Flußufer auf, bekommt ihn zu fassen und gerät dabei in die Gefahr, selbst zu ertrinken. Doch der Mörder denkt an Weib und Kind des Verfolgers und rettet ihn. Als er aber weiterfliehen will, erreicht ihn doch die tödliche Kugel.Wiederholung einer Produl<tion des Bayerischen Rundfunks
Fritz Meingast Der VerderberEin moderner Bauer, der nicht nur immer mit dem Fortschritt geht, sondern am liebsten der Schrittmacher des Fortschritts wäre, liebt nichts so sehr, wie seine Maschinen, seinen modernisierten Hof und alle Besitzerweiterung. Seiner Gier fallen Frau, Sohn und Hausangestellte zum Opfer. Der Betrieb ist in Ordnung, aber die Menschen sind es nicht. Eine Familientragödie ist unabwendbar.Ursendung in einer Produktion des Bayerischen Rundfunks
Christine Spöcker Die ZivilisationBartholomäus ist ein Wohltäter. Er bringt seinen Freund Wuck mit in die eheliche Wohnküche. Wuck hat Ehekummer und das ist Grund genug für Bartholomäus, ihn zum Essen einzuladen. Aber die Freude wird einem vergällt, wenn die Gattin den Kartoffelsalat zum Auskühlen vors Fenster gestellt hat und er deshalb mehr nach Abgasen schmeckt als nach anderen Gewürzen. Das ganze Leben ist offenbar nichts als ein Kampf mit der »Zifilisation«.Ursendung in einer Produktion des Bayerischen Rundfunks
Edmund Steinberger Das GelöbnisNach einer Erzählung von Fritz Müller-Partenkirchen Seit 1632 wütete im Loisach- und Ammertal die »laydige Pest«. Oberammergau blieb zunächst verschont. Man stellte Wachen auf und brachte, da man niemanden ins Dorf ließ, den Wanderern Essen und Trinken hinaus an die Ortsgrenze. Aber das Verhängnis kam doch: Bis zum Juli 1633 - in zehn Monaten — waren 84 Einwohner der Seuche zum Opfer gefallen. »Da traten die Gemeindeleute zusammen und gelobten, alle zehn Jahre die Passions- tragedie zu halten, und von dieser Zeit an ist kein einziger Mensch mehr (an der Pest) gestorben.« In Fritz Müllers Erzählung ist es ein Gelöbnis aus Dankbarkeit dafür, daß Gott just in der Stunde, In der die empörten Dorfbewohner den »Pestbringer« ans Kreuz banden, die Gemeinde von der Pest be
freite. Der Unglückliche hatte aus Liebe zu einem Mädchen, ohne es zu ahnen, die Seuche eingeschleppt. Wiederholung einer Produktion des Bayerischen Rundfunks
Edmund Steinberger MünohnerinnenNach einem Romanfragment von Ludwig Thoma Hatten die Zeitgenossen zu Beginn unseres Jahrhunderts andere Probleme, andere Sorgen, andere Freuden als wir? Die Welt von damals ist untergegangen, München hat sich verändert — so sagt man. Gibt es noch einen Benno Globerger, der »der zahlreichen Klasse behäbiger Bürger angehört, die von einem Kredite zum anderen sehr auskömmlich leben« . . . »Diese, jeder nationalökonomischen Wissenschaft Hohn sprechende Kunst fand in München stets eine treffliche Pflege . . . Der Vater Bennos, der Globerger Muckl, war ein Mann, der seinem Sohn alle Eigenschaften hinterlassen konnte, die den Menschen vor Hast und Ruhelosigkeit bewahren.« Und gibt es noch zwei von ihren Männern vernachlässigte junge Münchnerinnen, wie Thoma sie schildert? Ursendung in einer Produktion des Bayerischen Rundfunks
In zwei SprachenDEUTSCH UND ALTGRIECHISCH
AischylosDie Perser # •TragödieIn der Sprache des Originalsund in der Übersetzung aus dem Griechischen von Wolfgang Schadewaldt Funkeinrichtung und Regie: Walter Knaus Erstsendung der Produktionen des Bayerischen Rundfunks
DEUTSCH UND ENGLISCH
John Boynton Priestley An Inspector CallsÜbernahme einer Produktion des »Instituts für Film und Bild«, München, mit Radio Bremen
Ein Inspektor kommtAus dem Englischen von Ingeborg Strudthoff Erstsendung einer Neuaufnahme des Bayerischen Rundfunks
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Aus dem Repertoire(Wiederholungen, Neuaufnahmen)
Leopold AhlsenDer arme Mann LutherIn der Vision eines Mönchs, wie er selbst einer war, stellt sich dem sterbenden Doktor Martinus, der um das Wort Gottes die Welt zum Beben brachte, noch einmal die furchtbare Frage, ob er so handeln mußte, wie er es tat. Im Angesicht des Todes aber geht es nicht mehr um das Werk, sondern nur noch um den Menschen, der durch Demut die Gewißheit der Gnade endlich findet.Produktion des Bayerischen Rundfunks (1966)
Herbert AsmodiNasrin oder Die Kunst zu träumenEs war einmal in alten, alten Zeiten (als sogar die ganz feinen Leute ihre Reisen noch mit dem Automobil machen mußten), da geschah es, daß in einer einsamen Gegend Andalusiens drei Reisende ihren seit langer Zeit verschollenen Freund wiederfanden. Er behauptete, daß er eine wahrhaft ideale Geliebte besitze und mit ihr im vollkommenen Glück lebe. Wenn es sich dabei auch offenbar um eine Einbildung von ihm handelte, so mußten die Besucher doch die Entdeckung machen, daß ihr Freund in der Luft Spazierengehen konnte. Das aber machte ihn für eine frühere Freundin aufs neue attraktiv. Sie gewann ihn wieder für sich, aber kaum war ihr Ziel erreicht, mußte sie erkennen, daß er auch seine interessanten Fähigkeiten verloren hatte. Doch well er die Kunst zu träumen wirklich verstand, wendete sich alles noch einmal zum Guten. Und da man nicht gehört hat, daß er gestorben sei, so lebt er gewiß heute noch - mit Nasrin, der Seele seines Glücks. Produktion des Bayerischen Rundfunks mit dem Westdeutschen Rundfunk und dem Österreichischen Rundfunk, Studio Wien (1967)
Ingmar Bergman Wiide ErdbeerenAus dem Schwedischen von Irene von Schering Funkeinrichtung: Maria FussDer alte Professor Isak Borg fährt mit seinem Auto in die Hauptstadt, wo ihm der Titel eines Ehrendoktors verliehen werden soll. Die Reise an diesem denkwürdigen Tag führt ihn auch an der Stätte seiner Kindheit und Jugend vorbei. Reales Gesche54
hen verwebt sich für Isak Borg mit Gedanken, Erinnerungen und Träumen. Die einzelnen Stationen seiner Fahrt werden zu Stationen einer Reise in die Vergangenheit und zu einer Suche nach der verlorenen Zeit, versäumter Liebe, versäumtem Leben. Produktion des Bayerischen Rundfunks (1966)
Alexius Hezekia Buthelezi NokhweziSendung in der Sprache der Zulu Seit unvordenklichen Zeiten hören die Kinder der Zulu am Abend aus dem Munde ihrer Großväter die alten Märchen, in denen der Glaube ihres Volkes an die Götter und Geister Gestalt angenommen hat. So auch die Geschichte von der schönen Königstochter Nokhwezi (»Morgenstern«), die alle jungen Männer betört und deshalb von ihren eifersüchtigen Gespielinnen an die Krokodile — »die einzigen Wesen, die das übliche Brautgeld nicht zahlen« — verraten wird. Nachdem sie diesen entkommen ist, gerät sie in die Gewalt eines abscheulichen Ogers, der sie in einen Ledersack einschließt. Damit zieht er als Dudelsackspieler durchs Land und verdient sich Brot und Bier, indem er Musik macht. Endlich aber wird er besiegt durch einen jungen Krieger, der die Prinzessin schon lange liebte, aber das Brautgeld für sie nicht aufbringen konnte. Nun gewinnt er sie durch seinen Mut und seine Geschicklichkeit zur Frau; der Oger aber wird durch die Bienen und Stechmücken getötet, die der junge Held in seinen Dudelsack heimlich eingeschlossen hatte. Aufnahme der South African Broadcasting Corporation
Hellmut von Cube Abendliche HäuserNach der Erzählung von Eduard von Keyserling Die Auflehnung eines jungen baltischen Barons gegen die starren Traditionen seiner Familie und die hochkultivierte Müdigkeit seiner Standesgenossen endet im Tod. Die Liebe eines jungen Mädchens, das ihn trotz ihrer Neigung im Stich läßt, endet in der Resignation. Die Probleme einer untergegangenen Gesellschaftsschicht, des ländlich-adeligen Milieus der Ostseeprovinzen, in dem diese Ereignisse spielen, sind uns durch kaum mehr als ein halbes Jahrhundert in eine scheinbar unermeßliche Ferne entrückt. Doch die Stimmung, die über dieser sterbenden Epoche lag, wurde von einem Erzähler, der an Intensität der Schilderung wie an feiner Ironie ein kongenialer Nachfolger Fontanes genannt werden kann, für immer lebendig erhalten.Produktion des Bayerischen Rundfunks mit dem österreichischen Rundfunk, Studio Wien (1967)
Günter Eich Unterm BirnbaumNach der Erzählung von Theodor Fontane In den Dörfern des Oderbruchs gibt es Rotwein, Männergesang und seltene Gartenblumen — aber unter dem Birnbaum liegt ein Toter verborgen; durch die Hecken belauert ein Hexengesicht die Schritte der Nachbarn; über den Dächern liegt der Nebel und das böse Gewissen geht überall um. Produktion des Bayerischen Rundfunks mit dem Norddeutschen Rundfunk (1961)
Peter Göbbels GeschenI« mit WiderliakenEs gibt heutzutage nur noch so wenig gute Taten auf der Welt, daß man jede einzelne lauthals verkünden muß — dieser Ansicht ist jedenfalls die Abteilung Ethik eines gewissen außerirdischen Kuratoriums. Von dieser Institution wird deshalb das Tun der Menschen auf der Erde eifrig beobachtet, und falls es zu einer guten Tat zu gedeihen verspricht, mit stets sangesbereiten Männerkehlen gepriesen. Da aber leider viel zu selten dafür Anlaß ist, so versucht man dem Guten ein wenig nachzuhelfen - und so fällt einem harmlosen Menschen plötzlicher Wohlstand ins Haus. Der reagiert wirklich vorbildlich und spielt vor Freude für seinen besten Sangesbruder — denn auch er frönt der Lust des Männergesangs - die gütige, natürlich anonyme Fee. Aber der Beschenkte wittert nur Unrat und deckt dabei nicht nur die dunklen Punkte anderer Menschen, sondern auch seine eigenen auf, bis das ganze Unternehmen mit Krach, Polizei und resignierter Funkstille auf der Welle des Ethischen Kuratoriums endet. Man kann sich eben auf nichts mehr verlassen. Nicht einmal mehr auf das Sprichwort: »Wo man singt, da laß dich ruhig nieder.«Produktion des Bayerischen Rundfunks (1968)
Knut Hamsun ViktoriaFunkbearbeitung: Hellmut von Cube Der Roman »Viktoria« gehört zu den vier epischen Werken, die im letzten Jahrzehnt vor der Jahrhundertwende den Norweger Knut Hamsun berühmt gemacht haben. Er erzählt die Geschichte einer Liebe, die zwischen zwei Kindern beginnt und nach vielen Jahren ohne Erfüllung tragisch endet. Zwischen Johannes, dem Müllersohn, der ein berühmter Dichter wird, und Viktoria, der Tochter des adelsstolzen Gutsherrn, stehen die Gesetze der Gesellschaft. Neuproduktion des Bayerischen Rundfunks
Finn Havrevold Brief an TomAus dem Norwegischen von Tabitha von Bonin »Lieber Freund! Ich finde, es ist viel zu lange her, seit wir zum letzten Mal zusammen waren: Du bist nicht glücklich. Vielleicht kann ich Dich wieder zu Dir selbst bringen. Wollen wir beide nicht wie früher wieder einmal einen Tag beisammen sein? Warte morgen um zehn Uhr an der Untergrundbahn beim Theater auf mich! Wir sollten aber nicht zeigen, daß wir einander kennen, ehe wir am Ziel, ehe wir allein sind. Ich hoffe, wir finden unsere alten Wege wieder. Auf ein gutes Wiedersehen - Tom.«So lautet der Brief, den eines Morgens ein Mann bekommt, nachdem ihm schon lange niemand mehr geschrieben hat und alle Briefe die der Bote in letzter Zeit brachte, nur an seine Frau gerichtet waren und offenbar von ihren Freundinnen stammten. Seltsam nur, daß der Absender, Toms Freund Tom, schon vor zehn Jahren gestorben ist . . . Produktion des Bayerischen Rundfunks (1968)
Fred von Hoerschelmann Siziiianischer FrüliiingDie Diktatur verbrecherischer Geheimbünde in Sizilien und die offenbare Unmöglichkeit, sie zu brechen, stellt den Zeitgenossen außerhalb Italiens nicht weniger vor unlösbare Rätsel als die eigenen Landsleute in den nördlichen Provinzen. Diese Erfahrung muß auch ein Mailänder Kaufmann machen, als er mit seiner Frau eine Urlaubsreise nach Sizilien unternimmt, um ihr die Heimat seines Vaters zu zeigen. Er wird bestohlen, und bei dem Verhör auf der Wache stellt sich heraus, daß der Dieb ein entfernter Vetter von ihm ist. Der Bestohlene läßt nicht nur großmütig den Fall auf sich beruhen, sondern zeigt sich als Gönner des armen Verwandten, so auffällig auch dessen mißtrauische Zurückhaltung ist. Nach einem Jahr wiederholt das Mailänder Ehepaar seinen Besuch und findet keine Spur des Verwandten mehr, obwohl sich scheinbar nichts an den Menschen und den Umständen, denen es seinerzeit be- gegnete, geändert hat. Jeder Versuch, etwas über den Verschwundenen zu erfahren, schlägt fehl. Produktion des Bayerischen Rundfunks (1967)
Wolfgang Kirchner RabentageDer kleine Benjamin wächst auf dem Land bei alten Tanten auf, weil die Ehe der Eltern nicht mehr in Ordnung ist. Die Trennung liegt als dunkler Schat
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ten über seinem Alltag und erfüllt ihn ganz mit einer unstillbaren Sehnsucht, für die er nur die Worte Tod und Sterben kennt. Immer wieder kreisen seine Gedanken um diese betörenden Laute.Produktion des Bayerischen Rundfunks (1965)
IVIarcel PagnolMadame Aur^lie oder Die Frau des BäckersFunkeinrichtung: Carl Dietrich Carls Nach langer Zeit hat das Dorf wieder einen Bäcker, den tüchtigen Aimable. Aber eines Tages ist Aimables hübsche Frau Aurelie spurlos verschwunden und gleichzeitig mit ihr ein junger Mensch, den man zuletzt im Bäckerladen beim Einkäufen gesehen hat. Ob da Zusammenhänge bestehen? Aimable jedenfalls vermutet es und vergißt vor lauter Liebeskummer das Backen. Da aber die Leute im Dorf nicht auf Aimables gutes Brot verzichten wollen, veranstalten sie eine große Suchaktion, um dem unglücklichen Bäcker wieder zu seiner Frau zu verhelfen. Und in der Tat, man findet Aurelie. Sie hat ein sehr schlechtes Gewissen, aber weil es ums Brot geht, hilft das ganze Dorf zusammen, daß über alles der Mantel des Verstehens und Vergessens gebreitet wird.Produktion des Bayerischen Rundfunks (1959)
Siegfried PfaffRegina B. — ein Tag aus ihrem LebenRegina 8., Arbeiterin, nicht verheiratet, aber Mutter von zwei Kindern, erfährt, daß sie im Begriff ist, ihren Freund an eine andere Frau zu verlieren. Ingenieur Krüger hatte ihrem Leben bereits einen neuen Sinn gegeben, nun wird sie, werden ihre Kinder wieder alleinstehen. Um Krüger zu imponieren, um ihn zurückzugewinnen oder einfach um ihren Schmerz zu betäuben - das weiß sie im Augenblick selber nicht —, faßt sie einen schwerwiegenden Entschluß. Sie meldet sich zu einem Ingenieur-Abendstudium, für das in ihrem Betrieb gerade geworben wird. Sie ist überzeugt, daß ihr spontaner Wunsch freudig begrüßt wird. Die Kollegen kennen ihre Gründe nicht, aber ihre Situation, und sie raten ihr ab: so eindringlich, daß Regina resigniert. Doch ihr Impuls hat auch Aktivitäten ausgelöst, von ihr nicht beabsichtigte, nicht voraussehbare, die, nun rückwirkend, Regina neue Entscheidungen abverlangen . . . Ein Tag aus dem Leben einer Bürgerin der DDR, in der der Autor selbst beheimatet und tätig ist.Produktion des Bayerischen Rundfunks mit dem Hessischen Rundfunk (1969)
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Björn RuneborgDer Mann, der zu einer Stadt wurdeAus dem Schwedischen von Tabitha von Bonin Da die Frau des verstorbenen Geschichtsprofessors von ihrem Mann die Überzeugung übernommen hat, daß alles, was der Vernunft widerspricht, auch nicht existiert, ist ihre Weigerung, ihrem Untermieter Glauben zu schenken, nur zu verständlich. Dieser versichert ihr nämlich, daß er sich in jene alte Stadt am Mittelmeer verwandelt habe, in der er im letzten Sommer mit seiner Freundin seine Ferien verbrachte: eine Behauptung, die zu seinem höchst prosaischen Beruf in so krassem Gegensatz steht, daß offenbar etwas Wahres daran ist.Produktion des Bayerischen Rundfunks mit RIAS Berlin (1968)
William Saroyan Pariser KomödieFunkeinrichtung: Alix du Frênes Mister Washington Hannaberry ist ein reicher alter Amerikaner, der nach Paris gereist ist, um endlich einmal die sonnigen Seiten des Lebens kennenzulernen. Und Lily Dafon ist eine arme junge Gräfin, die mit ihrer Mutter, Großmutter und Urgroßmutter zusammenlebt — in einem vornehmen, aber zusehends verfallenden Haus in der Stadt an der Seine. Zwischen Lily und Hannaberry entspinnt sich eine rührende Zuneigung, die damit endet, daß beide lernen, die Menschen glücklich zu machen, zu denen sie gehören — Lily ihren weltfremden Verlobten George und Hannaberry seine auf einmal gar nicht mehr so ehrgeizige Frau. Mit einem bezaubernden Hochzeitsgeschenk verabschiedet sich der Amerikaner von Paris.Produktion des Bayerischen Rundfunks (1962)
Naoya Uchimura MarathonSendung in japanischer Sprache Der historische Lauf jenes griechischen Kriegers, der nach dem unerwarteten Sieg der Athener über die Perser von Marathon nach Athen eilte, um die schon vorbereitete Verbrennung seiner Heimatstadt noch in letzter Sekunde zu verhindern, gilt bis heute als Symbol für die Überwindung von Schwäche und Verzweiflung durch den menschlichen Willen. Im Kampf eines jungen japanischen Läufers um die Teilnahmeberechtigung an den Olympischen Spielen fanden Autor, Komponist und Regisseur den erregenden Stoff für ein ungewöhnliches Funkspiel, das nicht »übersetzt« zu werden braucht.Eine Produktion der Rundfunkgesellschaft Nippon Hoso Kyokai
Peter Weiss Die ErmittlungOratorium in elf Gesängen Funl<einrichtung: Hermann Naber Die Einteilung des szenischen Werks über den »Auschwitz-Prozeß« entspricht den verschiedenen Stationen des Vernichtungslagers von der »Rampe« bis zu den »Feueröfen«. In der Form einer Gerichtsverhandlung werden die Tatsachen dargestellt, die der Prozeß zutage gefördert hat. Aber es geht nicht um die Bekanntmachung dieser Tatsachen, sondern um eine bittere Wahrheit, die in den zahllosen Prozeßberichten kaum zur Sprache kam: daß auf den Plätzen der 18 namentlich genannten Angeklagten andere sitzen könnten, die sich ebenso schuldig gemacht haben, indem sie dem Massenmord untätig zusahen oder dem Regime ihre Reputation zur Verfügung stellten und dadurch Auschwitz erst ermöglichten.Produktion des Hessischen Rundfunks mit den westdeutschen Rundfunkanstalten (1965)
Erwin WickertDas Budi und der PfiffPsychiater unterscheiden sich von ihren Patienten nur durch den weißen Mantel — mit diesem Witz spotten Ärzte anderer Fachrichtungen über ihre Kollegen, in deren Sprechstunde seltsame Dinge zur Sprache kommen. Zum Beispiel die Geschichte von Frau Ohlmann, die jedesmal einen Pfiff hört, wenn sie in ein Buch schaut, das nur leere Blätter hat — ganz abgesehen davon, daß es ein hübsches junges Mädchen gibt, oder richtiger gesagt: gab, an dem Herr Ohlmann einigen Gefallen fand, bis es eines Tags aus dem Fenster schwebte, um nun als Abendstern vom Himmel zu leuchten. Sogar dem berühmten Psychiater ist eine solche Wahnidee noch nicht vorgekommen und er ist der Meinung, daß dieser Fall und seine Heilung (natürlich durch ihnl) ein glänzendes Habilitationsthema für seinen Assistenzarzt werden könne. Bis Herr Ohlmann selbst auf der Bildfläche erscheint und nicht nur alles für Wahrheit erklärt, sondern die beiden Psychiater auch Zeugen eines Vorgangs werden, der eigentlich zur Wahngeschichte ihrer Kranken gehört. Womit wieder einmal ein Beispiel dafür erbracht wäre, daß . . . (s. o.)Produktion des Norddeutschen Rundfunks mit dem Bayerischen Rundfunk (I960)
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MusikIm Mittelpunkt des Musikprogramms stehen im Winterhalbjahr 1970/71 die Konzertübertragungen aus dem Herkulessaal der Münchner Residenz mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks und den Münchner Philharmonikern. Rafael Kubelik führt in dieser Saison einen Zyklus mit Symphonien von Joseph Haydn auf. In Zusammenarbeit mit der Union der Europäischen Rundfunkanstalten werden außerdem Konzertübertragungen aus Wien, Frankfurt, Bremen und Rom zu hören sein. An fünf Abenden werden — teils in Konzertwiedergaben, teils in Schallplattenaufnahmen — Oratorien von Händel, Liszt, Mendelssohn-Bartholdy und Pfitzner gesendet.
Zum Ausklang des Beethoven-Gedenkjahrs 1970 werden freitags die Instrumentalkonzerte Beethovens und ab Mitte November in der Matinée am Sonntagvormittag die Symphonien 1 bis 8 in Stereoaufnahmen des Bayerischen Rundfunks ausgestrahlt, abschließend dann in einem Sonderkonzert am 20. Dezember die 9. Symphonie und am 31. Dezember die »Missa solemnis«. Dirigent dieser Beethovenreihe ist Rafael Kubelik.
Von der West-Europa-Tournee des Rundfunk-Symphonieorchesters im Herbst 1970 werden Konzerte aus London, Amsterdam, Paris und Bordeaux übernommen. Die Übertragung eines Gastkonzerts des Rundfunkchors beim ORTF Paris mit Orffs »Carmina burana« steht ebenfalls auf dem Programm.
Als neue Opern-Gesamtaufnahme des Bayerischen Rundfunks wird zu Weihnachten Webers »Oberon« gesendet. Neben einigen interessanten SchallplattenOpernaufnahmen sind Wiederholungen von zwei in den letzten Jahren entstandenen Opernproduktionen des Funks vorgesehen: Rossinis »Der Graf Ory« und Egks »Die Verlobung in San Domingo«.
Für Freunde zeitgenössischer Musik werden die von Wolfgang Fortner programmierten »Musica viva«- Konzerte live aus dem Herkulessaal übertragen. Die Reihe »Junge Solisten musizieren« wird mit drei weiteren Konzerten im großen Sendesaal des Funkhauses fortgesetzt.
Namhafte Autoren kommen in Einzeisendungen und Sendereihen zu Wort, neben anderen Ekkehard Kro- her, Wolf-Eberhard von Lewinski, Antonio Mingotti und Karl-Heinz Ruppel.
Das Rundfunkorchester unter der Leitung von Kurt Eichhorn musiziert mit berühmten Sängern in sechs »Münchner Sonntagskonzerten« und mit einer Reihe von Gesangs- und Instrumentalsolisten in drei »Münchner Funkkonzerten«.
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Helmut Lesch beschäftigt sich in einer »Pro und contra«-Reihe mit Musical, Operette und moderner Oper. Funkpremiere haben unter anderem die Neuaufnahmen von Millöckers »Gasparone« und Bernsteins »West Side Story«.
Die Abteilung Volksmusik plant unter anderem ein öffentliches Konzert mit früher Musik des Abendlandes sowie die bereits traditionellen Veranstaltungen »Mundus cantat« mit Folkloregruppen aus vielen Ländern und »A weni kurz, a weni lang« mit Volksmusikgruppen aus Bayern.
Symphoniekonzerte
Salzburger Festspiele # #Giuseppe Verdi: RequiemSolisten: Gundula Janowitz, Christa Ludwig, Carlo Bergonzi, Ruggiero RaimondiSingverein der Gesellschaft der Musikfreunde Wien Wiener Philharmoniker Leitung: Herbert von Karajan4. Oktober 1970
Heisinki FestivalDmitrij Schostakowitsch: 10. Symphonie Einojuhani Rautavaara: Klavierkonzert Aulis Sallinen: Chorali Solist: Einojuhani Rautavaara Finnisches Radiosymphonieorchester Leitung; Paavo Berglund8. Oktober 1970
internaiionaie iVlusikfestwochen LuzernJean Philippe Rameau: Suite »Dardanus«Maurice Ravel: Klavierkonzert G-dur Gabriel Pierné: »Cydalise et le Chèvre-Pied«Jean Martinen: Hymne et Rondo Maurice Ravel: La Valse Solist: Philippe Entremont Schweizerisches Festspielorchester Leitung: Jean Martinen15. Oktober 1970
wiener FestwochenGottfried von Einem: Violinl<onzert Johannes Brahms: 2. Symphonie Solist: Ruggioro Ricci Wiener Phiiharmonil<er Leitung: Seiji Ozawa17. Oktober 1970
Festkonzert zum 25. Jahrestag der Vereinten NationenLudwig van Beethoven: Ouverture »Leonore III«Felix Mendelssohn-Bartholdy: ViolinkonzertArthur Honegger: 2. SymphonieSolist: Christian FerrasOrchestre de la Suisse RomandeLeitung: Armin Jordan24. Oktober 1970
Gastkonzert des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks in ParisBohuslav Martinu: Doppelkonzert für zwei Streichorchester, Klavier und Pauken Gustav Mahler: 1. Symphonie Leitung: Rafael Kubelik29. Oktober 1970
2. Konzert des Symphonieorchesters des Bayerischen RundfunksJoseph Haydn: Symphonie Nr. 96 Carl Orff: »Nänie und Dithyrambe«Ludwig van Beethoven: »Christus am ölberg« Solisten: Lou Ann Wykoff, Friedreich Meizer, Karl RidderbuschDer Chor des Bayerischen Rundfunks Leitung: Rafael Kubelik5. November 1970
Holland FestivalJoseph Haydn: Symphonie Nr. 84 Leo§ Janäöek: »Das ewige Evangelium«Edward Eigar: »Falstaff« — Symphonische Etüde Solistin: Maria SuchSI, Sopran Concertgebouw-Orchester Amsterdam Toonkunstchor Amsterdam Leitung: Colin Davis12. November 1970
»Prestige de ia Muslque«Konzert in ParisWolfgang Amadeus Mozart: Symphonie D-dur KV 181; Konzert für Fagott und Orchester B-dur KV 191 Carl Orff: »Carmina burana«Solisten: Catherine Gayer, Gerhard Stolze, Wolfgang Anheisser, Karl Kolbinger Nationalorchester und Chor des ORTF Paris Chor des Bayerischen Rundfunks Leitung: Horst Stein20. November 1970
1. Konzert der iVlusIca viva • •Luigi Nono: »Per Bastiana Tai« — »Yang Cheng« Paolo Renosto: Scops, Strutture e Improwisazioni für Viola und Orchester Gottfried Schnabel: Statics für Orchester Bruno Maderna: Suite aus der Oper »Hyperion« Solist: Aldo BenniciSymphonieorchester des Bayerischen Rundfunks Leitung: Bruno Maderna21. November 1970
3. Konzert des Symphonieorchesters des Bayerischen RundfunksGustav Mahler: 7. Symphonie Leitung: Rafael Kubelik26. November 1970
Gastkonzert des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks In AmsterdamBohuslav Martinu: Doppelkonzert für 2 Streichorchester, Klavier und Pauken LeoS Janäöek: Taras Bulba Johannes Brahms: 1. Symphonie Leitung: Rafael Kubelik5. Dezember 1970
4. Konzert des Symphonieorchesters des Bayerisdien RundfunksJoseph Haydn: Symphonie Nr. 94 (»Paukenschlag«) Paul Hindemith: Klavierkonzert Igor Strawinsky: »Petruschka«Solist: John Ogdon Leitung: Ferdinand Leitner10. Dezember 1970
3. Konzert der UER 1970/71 in WienLudwig van Beethoven: »Leonore«Solisten: Gwyneth Jones, Edith Mathis, Theo Adam, Werner Hollweg, James King, Gerd Nienstedt
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Chor und Sinfonieorchester des österreichischenRundfuni<sLeitung: Carl Melles14. Dezember 1970
Berliner FestwochenKatsuya Yokoyana: »Shakuhachi«Toru Takemitsu: »November Steps« Nr. 1 Hector Berlioz: Phantastische Symphonie Solisten: Kinshi Tsurata, Katsuya Yokoyama Berliner Philharmonisches Orchester Leitung: Seiji Ozawa17. Dezember 1970
Sonderkonzert des Symphonieorchesters des Bayerischen RundfunksLudwig van Beethoven: 9. SymphonieSolisten: Gundula Janowitz, Brigitte Fassbaender,Waldemar Kmentt, Franz CrassChor des Bayerischen RundfunksLeitung: Rafael Kubelik20. Dezember 1970
5. Konzert des Symphonieorchesters des • • Bayerischen RundfunksAlban Berg: Kammerkonzert für Geige, Klavier und 13 BläserAnton Dvoi’äk: 9. Symphonie (»Aus der Neuen Welt«) Solisten: Zvi Zeitlin, Ludwig Hoffmann Leitung: Rafael Kubelik27. Dezember 1970
Konzert am Silvesterabend MLudwig van Beethoven: »Missa solemnis«Solisten: Gundula Janowitz, Marjorie Thomas, Ernst Haefiiger, Franz CrassChor und Symphonieorchester des Bayerischen RundfunksLeitung: Rafael Kubelik 31. Dezember 1970
6. Konzert des Symphonieorchesters des Bayerischen RundfunksJoseph Haydn: Symphonie Nr. 95 Carlos Chavez: Violinkonzert Jean Sibelius: 2. Symphonie Solist: Henryk Szeryng Leitung: Paul Kletzki7. Januar 1971
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Wiener Festwochen • •Richard Strauss: »Till Eulenspiegels lustige Streiche«; Ausgewählte Lieder mit Orchesterbegleitung; »Ein Heldenleben«Solist: Hermann Prey Wiener Symphoniker Leitung: Robert Heger9. Januar 1971
6. Phiiharmonisches KonzertFranz Schubert: 8. Symphonie h-moll (»Unvollendete«)Joseph Haydn: Trompetenkonzert Es-durGiuseppe Tartini: Concerto für Trompete undStreichorchester D-durMax Reger: Hiller-VariationenSolist: Maurice AndréLeitung: Fritz Rieger14. Januar 1971
7. Philharmonisches KonzertFelix Mendelssohn-Bartholdy: Hebriden-OuvertüreCamille Saint-Saëns: VioloncellokonzertDarius Milhaud: VioloncellokonzertJohannes Brahms: 2. SymphonieSolist: Janoé StarkerLeitung: Moshe Atzmon4. Februar 1971
AbschiuDkonzert des 4. internationalen Tschaikowsky-Wettbewerbs in MoskauWerke von Peter Tschaikowsky, Georges Bizet, Johannes Brahms, Alexander Borodin,Rodion Schtschedrin und anderen13. Februar 1971
8. Philharmonisches KonzertSilvestro Revueltas: »Sensemaya«Maurice Ravel: »Scheherazade«Manuel de Falla: »El amor brujo«Dmitrij Schostakowitsch: 1. Symphonie Solistin: Brigitte Fassbaender Leitung: Rudolf Kempe 18. Februar 1971
3. Konzert der Musica viva • •Claude Debussy: »La Mer«Pierre Boulez: »Éclat«Béla Bartók: »Der wunderbare Mandarin«
BBC Symphony Orchestra London Leitung: Pierre Boulez4. März 1971
7. Konzert des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunl<sJoseph Haydn: Symphonie Nr. 59 Sergej Prol<ofjew: 3. Klavierl<onzert Claude Debussy: »Trois Images«Solist: Alexis Welssenberg Leitung: Eliahu Inbai11. März 1971
Festi(onzert der Baml>erger SymphoniicerLudwig van Beethoven: Ouvertüre »Leonore 111«;4. Symphonie; 3. Symphonie Leitung: Eugen Jochum18. März 1971
4. Konzert der iVlusica viva • •Ton de Kruyf: 2. SymphonieIVlilko Kelemen: Changeant für Violoncello und OrchesterLuciano Berio: Sinfonía für acht Singstimmen und OrchesterSolist: Siegfried Palm Les Swingle Singers Leitung: Francis Travls26. März 1971
8. Konzert des Symphonieorchesters des Bayerischen RundfunksJoseph Haydn: Symphonie Nr. 75 Frank Martin: »Jedermann«-Monologe Richard Strauss: »Also sprach Zarathustra«Solist: Dietrich Fischer-Dieskau Leitung: Horst Stein 1. April 1971
Oratorien
Georg Friedrich Händel: »Der iVlessias« • •Solisten: Heather Harper, Helen Watts,John Wakefield, John Shirley-Quirk London Symphony-Orchestra und Chor Leitung: Colin Davis19. Dezember 1970
Franz Liszt: »Christus«(4. Konzert der UER 1970/71 in Frankfurt)Solisten: Evelyn Lear, Julia Hamari, Alexander Young, Thomas Stewart, Franz Crass Chöre der Frankfurter Singakademie Sinfonieorchester des Hessischen Rundfunks Leitung: Ljubomir Romansky18. Januar 1971
Feiix iVlendeissohn-Barthoidy: »Pauius« • •Solisten: Elly Ameling, Hildegard Laurich, Theo Altmeyer, Norman Mittelman, Michael Schopper Chor und Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks Leitung: Carl Melles20. März 1971
Feiix iWendeissohn-Bartholdy: »Elias«(10. Philharmonisches Konzert)Solisten: Edith Mathis, Norma Procter, Robert Tear, Kieth EngenDer Münchner Motettenchor St. Matthäus Der Philharmonische Chor Einstudierung: Hans Rudolf Zöbeley Münchner Philharmoniker Leitung: Karl Richter22. April 1971
Hans Pfitzner: »Von deutscher Seele« • •Solisten: Agnes Giebel, Hertha Töpper, Fritz Wunderlich, Otto WienerChor und Symphonieorchester des Bayerischen RundfunksLeitung: Joseph Keilberth1. Mai 1971
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Opern
Werner Egk: »Die Veriobung in San Domingo« • •Margaret Bence, Helen Donath, Jean Cox, Hans Günther NöckerSymphonieorchester des Bayerischen Rundfunks Leitung: Werner Egk 31. Oktober 1970
Giuseppe Verdi: »Der Troubadour« • •Leontyne Price, Fiorenza Cossotto, Placido Domingo, Sherill MilnesNew Philharmonie Orchestra Leitung: Zubin Mehta14. November 1970
Giacomo Puccini: »IMadame Butterfiy« • •Renata Scotto, Carlo Bergonzi, Rolando Panerai Chor und Orchester der Oper Rom Leitung: Sir John Barbirolli6. Februar 1971
Richard Strauss: »Die Frau ohne Schatten« 9 9Inge Borkh, Ingrid Bjöner, Martha MödI, Jess Thomas, Dietrich Fischer-Dieskau Chor und Orchester der Bayerischen Staatsoper Leitung: Joseph Keilberth27. Februar 1971
Amiicare Ponchieiii: »La Gioconda« • •Renata Tebaldi, Carlo Bergonzi, Robert Merrill Chor und Orchester der Academia di S. Cecilia, Rom — Leitung: Lamberto Gardelli27. März 1971
Gioacchino Rossini: »Der Graf Ory« • •Arleen Auger, Janis Martin, John van Kesteren, Heinz FriedrichRundfunkorchester Leitung: Kurt Eichhorn12. Dezember 1970
Cari iMaria von Weber: »Oberon« • •Birgit Nilsson, Julia Hamari, Placido Domingo, Donald Grobe, Hermann Prey Chor und Symphonieorchester des Bayerischen RundfunksLeitung: Rafael Kubelik(Neue Gesamtaufnahme des Bayerischen Rundfunks)26. Dezember 1970
Engelbert Humperdinck: »Hansel und Gretel« • •Anneliese Rothenberger, Irmgard Seefried, Walter BerryWiener Philharmoniker Leitung: André Cluytens 6. Jar)uar 1971
Neu-Bayreuth in den GründerjahrenAusschnitte aus Aufführungen der Richard WagnerFestspiele 1951-1960Leitung: André Cluytens, Herbert von Karajan, Joseph Keilberth, Hans Knappertsbusch, Clemens Krauss10. April 1970
Alban Berg: »Lulu« • •Anneliese Rothenberger, Elisabeth Steiner, Kerstin Meyer, Erwin Wohlfahrt, Gerhard Unger Philharmonisches Staatsorchester Hamburg Leitung: Leopold Ludwig16. Januar 1971 62
Kammerkonzerte Musik von Tag zu Tag
Beethovenfest Bonn • •Zino Francescatti, Violine Robert Casadesus, Klavier6. Oktober 1970 ,
Salzburger Festspielkonzert • •Geza Anda, KlavierWerke von Schumann und Beethoven20. Oktober 1970
Junge Solisten musizieren (I) # 9Preisträger Internationaler Musikwettbewerbe3. November 1970
Salzburger Festspielkonzert Christa Ludwig, Mezzosopran Erik Werba, KlavierLieder von Franz Schubert und Hugo Wolf7. November 1970
Junge Solisten musizieren (II) • •Preisträger Internationaler Musikwettbewerbe24. November 1970
Beethovenfest Bonn • •Dietrich Fischer-Dieskau, Bariton Jörg Demus, Klavier22. Dezember 1970
Liederabend in Helsinki Martti Talvela, Baß Irwin Gage, KlavierLieder von Franz Schubert, Hans Pfitzner,Yrjö Kilpinen, Hugo Wolf23. Januar 1971
Junge Solisten musizieren (III) • •Preisträger Internationaler Musikwettbewerbe 9. Februar 1971
Liederabend in Helsinki Tom Krause, Bariton Pentti Koskimies, KlavierLieder von Robert Schumann, Franz Schubert und Yrjö Kilpinen9. März 1971
Regelmäßige Sendungen
Symplionisciie Matinée am Samstag • •Samstag 11.00 Uhr, 2. Programm
Symphonische Matinée am Sonntag 9 9Werke für Orchester vom Barock bis zur Gegenwart Sonntag 10.00 Uhr, 2. Programm
Meisterwerke der Kammermusik14-täglich Sonntag 14.00 Uhr, 2. Programm
Symphoniekonzert 99Standardwerke der Orchesterliteratur Sonntag ca. 17.45 Uhr, 2. Programm
Schailpiattenumschau 99mit Musikbeispielen und kritischem Kommentar Montag 21.30 Uhr, 2. Programm
Nachtkonzert 99Musik unserer Zeit in Aufnahmen, die in den Münchner Musica-viva-Konzerten, bei ähnlichen Veranstaltungen anderer Sender oder Festspielen zeitgenössischer Musik entstanden.Montag 23.00 Uhr, 2. Programm
Konzert am Morgen 99für Freunde symphonischer Musik Dienstag mit Samstag 8.05 Uhr, 2. Programm
Konzert um fünf 99Montag mit Samstag 17.00 Uhr, 2. ProgrammMontag: OrchesterkonzertDienstag: Musik aus dem Studio NürnbergMittwoch: Schöne StimmenDonnerstag: SolistenkonzertFreitag: Komponisten-ProfilSamstag: Meisterinterpreten
Musikalische Soirée 99Der Auftakt der Abendsendungen im 2. Programm Montag mit Freitag 19.00 Uhr, 2. Programm
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Stereo-Konzerte am AbendMontag mit Samstag 20.05 Uhr, 2. ProgrammMontag: Künstlerporträts und OpernausschnitteDienstag: KammermusikMittwoch: Neue SchallplattenaufnahmenDonnerstag: JazzFreitag; MeisterwerkeSamstag: Opern und Konzerte
Konzert zu später StundeMontag mit Samstag 23.00 Uhr, 2. Programm Montag: Nachtkonzert Dienstag: Symphonische Musik Mittwoch; Zeitgenössische Musik Donnerstag: Für Kenner und Liebhaber Freitag: JazzSamstag; Serenade, Notturno musicale
Symphoniekonzert am Donnerstagabend(Übertragungen aus dem Herkulessaal der Münchner Residenz, interessante Produktionsaufnahmen, Übernahmen von Festspielkonzerten Donnerstag 20.00 Uhr, 1. Programm
Vom Handwerk des KomponistenKomponisten verschiedener Länder berichten in eigener Sache und über Meister früherer Jahrhunderte. Monatlich Mittwoch 23.00 Uhr, 2. Programm
NEUE SENDEREIHEN
Große l\Aeister aus früher ZeitMit dieser Sendereihe beabsichtigt der Bayerische Rundfunk, seinen Hörern die bedeutendsten Komponisten des 15., 16. und 17. Jahrhunderts vorzustellen. Namhafte Musikwissenschaftler, unter ihnen Karl Gustav Feilerer (Köln) und Wolfgang Boetticher (Göttingen), würdigen das Schaffen von Guillaume Dufay, Josquin des Prés, Heinrich Isaac, Orlando di Lasso, Jan Pieters Sweelinck, Palestrina, Claudio Monteverdi, Heinrich Schütz, François Couperin, Jean-Baptiste Lully und Jean-Philippe Rameau. Von diesen Komponisten erklingen die wertvollsten Kompositionen in ausgewählten Interpretationen. Monatlich Montag 20.05 Uhr, 2. Programm
Berühmte Interpreten der KammermusikVier Sendungen von Antonio Mingottimit Aufnahmen aus Vergangenheit und Gegenwart8., 15., 22. und 29. März 1971
Chor- und Kirchenmusik
Sondersendungen
La C hanson françaiseEine Sendung von Everett Helm26. Oktober 1970
Chopin und LisztInterpretationen von einst und jetzt Eine Sendung von Ekkehard Kroher28. November 1970
Mäzene der neuen Musik: Die Rundfunkanstalten Eine Sendung von Karl-Heinz Ruppel30. Januar 1971
Musik im Jahr 2000 ,Eine Sendung von Wolf-Eberhard von Lewinski17. April 1971
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Laudate Dominum 9 #Fortsetzung der Kantatenreihe in liturgischer Reihenfolge. Dazu Messen und Orgelmusik alter und neuer Meister in Stereo-Aufnahmen.Sonntag 9.00 Uhr, 2. Programm
Geistiiche MusikChöre und Orgelwerke alter und neuer Meister der Kirchenmusik beider Konfessionen Orgelmusik aus verschiedenen Kirchen mit berühmten Orgeln alter und neuer Orgelbaumeister Samstag 18.10 Uhr, 2. Programm
Schüler singen und musizierenMontag 8.05 Uhr, 2. Programm
Volkstümliche ChormusikMontag 14.15 Uhr, 1. Programm
Kunst des ChorgesangsMontag 22.05 Uhr, 2. Programm
Deutsche VolksliederFreitag 18.45 Uhr, 1. Programm
Bayerische Chöre singenSamstag 15.00 Uhr, 2. Programm
Münchner Sonntagskonzerte 1970/71
Weltbekannte Solisten der Opernbühne gastieren auch heuer wieder In den »Münchner Sonntagskonzerten« mit dem Rundfunkorchester unter der Leitung von Kurt Eichhorn. Die Konzerte werden jeweils Sonntag 20.00-22.20 Uhr live im 1. Programm übertragen. Es spielt das Rundfunkorchester. Gesamtleitung: Kurt Eichhorn
1. KonzertEvelyn Lear, Thomas Stewart11. Oiftober 1970
2. KonzertPilar Lorengar, Ludovic Spiess, Berry McDaniel15. November 1970
3. KonzertIngeborg Hallstein, die Regensburger Domspatzen25. Dezember 1970(Aufnahme vom 20. Dezember 1970)
4. KonzertCatarina Ligendza, James King, Theo Adam24. Januar 1971
5. KonzertIngrid Bjoner, William Cochran, Renato Bruson Der Rundfunkchor14. Februar 1971
6. KonzertSylvia Geszty, Edoardo Gimenez, Nicolae Herlea28. März 1971
Gastkonzert in lUleranJeanette Scovotti, Anton de Ridder25. OI<tober 1970(Aufnahme vom 26. September 1970)
Münchner Funkkonzerte
1. FunkkonzertCarl Orff: »Der Mond« • •Ein kleines WelttheaterSolisten: John van Kesteren, Franz Crass, Ferry Gruber, Richard Kogel, Heinz Friedrich, Benno Kusche Rundfunkchor, Kinderchor, Rundfunkorchester Dirigent: Kurt Eichhorn4. Dezember 1970
2. FunkkonzertThomas Stewart, Bariton; Endress-Quartett:Peter Efler, Klavier Rundfunkorchester Dirigent: Kurt Eichhorn17. Januar 1971
3. FunkkonzertStoika Milanowa, Geige; François Glorieux, • • Klavier; Franz Amann, Cello Rundfunkorchester Dirigent: Kurt Eichhorn18. April 1971 (Aufnahme vom 16. April)
Operette und Musical
Carl iVlillöcker: »Gasparone«Lotte Schädle, Dorothea Chryst, Heinz Maria Lins, Jörn Wilsing, Ulf FürstMünchner Kammerchor; das Rundfunkorchester Dirigent: Gernot Schwickert(Neue Gesamtaufnahme des Bayerischen Rundfunks)17. Oktober 1970
Charies Kalman: »Antonia«Sari Barabas, Toni Niessner, Helga Papouschek, Erich Kuchar, Fred Liewehr, Adolf Dallapozza (Eine Aufnahme des österreichischen Rundfunks)7. November 1970
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Jacques Offenbach: »Eine Frau von heute«Musiquet in einem Al<tNorma Sharp, Erlinguar Vigfusson, Lionel Fawcett,Gerhard Schmuckert, Peter RaskyKölner RundfunkorchesterDirigent: Marek Janowski(Eine Aufnahme des Westdeutschen Rundfunks)29. November 1970
Leonard Bernstein: »West Side Story«Julia Magenes, Adolf Dallapozza, Arline Woods, Carmine Terra, Helge Grau, Heinz Maracek, Eduard Djambazian, Nives Stambuk Chor und Orchester der Wiener Volksoper Dirigent: Heinz Lambrecht(Koproduktion des Bayerischen Rundfunks mit dem österreichischen Rundfunk und dem Westdeutschen Rundfunk)27. Dezember 1970
Leon Jessei: »Das Schwarzwaldmädel«GretI Schörg, Marianne Schubert, Ruth Mönch, Benno Kusche, Hans Lorenz, Willy Hoffmann Kölner Rundfunkchor und Rundfunkorchester Dirigent: Franz Marszalek 23. Januar 1971
Johann StrauB: »Die Fledermaus« # #Hilde Güden, Erika Köth, Regina Resnik,Waldemar Kmentt, Walter Berry, Eberhard Wächter, Erich KunzAls Gäste des Prinzen Orlofsky: Renata Tebaldi, Birgit Nilsson, Mario del Monaco, Teresa Berganza, Joan Sutherland, Jussi Björling, Leontyne Price, Ettore BastianiniWiener Philharmoniker - Chor der Wiener StaatsoperDirigent: Herbert von Karajan20. Februar 1971
Eduard Künneke: »Liselott«RosI Schwaiger, Anny Schlemm, Hilde Hildebrand, Martha Kunig-Rinach, Ernst Fritz Fürbringer, Arno Assmann, Ferry Gruber, Harry Friedauer Rundfunkchor und Rundfunkorchester Dirigent: Werner Schmidt Boeicke13. März 1971
Jacques Offenbach: »Pariser Leben« 9 #Lisa della Casa, Ingeborg Hallstein, Brigitte Mira, Margit Schramm, Peter Alexander, Kurt Böhme, Rudolf Schock, Eberhard Waechter66
Chor der Deutschen Oper Berlin, Berliner Symphoniker — Dirigent: Franz Allers21. März 1971
Soirée bei Suppé • •Rosi Schwaiger, Reinhold Bartel, Ulf Fürst, KarlHeinz PetersMünchner Chorgemeinschaft, Rundfunkorchester Dirigent: Werner Schmidt Boeicke17. April 1971
Unterhaltungsmusik
Sondersendungen
Noten und Anekdoten11. Oktober, 15. November, 13. Dezember 197016. Januar, 28. Februar, 21. März 1971
Soirée bei Offenbach • •Zum 90. Todestag des Komponisten Ruth-Margret Pütz, Gudrun Wewezow, Horst Wilhelm, Heinz Friedrich, Ulf Fürst Münchner Kammerchor; das Rundfunkorchester Dirigent: Kurt Eichhorn5. Oktober 1970
Eugen BodartEin Porträt zu seinem 65. Geburtstag Von Ludwig Kusche8. Oktober 1970
»Pro und contra Muiscal«»Pro und contra Operette«»Pro und contra moderne Oper«Plädoyers von Helmut Lesch9. Oktober, 13. November und 11. Dezember 1970
Die Story von »Porgy and Bess« • •Anläßlich der Uraufführung vor 35 Jahren Eine Sendung von Marcel Prawy10. Oktober 1970
»Kings Row«Die goldenen Jahre von HollywoodAus dem Filmschaffen von Erich Wolfgang KorngoldEine Sendung von Peter Mühlen25. Oktober 1970
»Kaiser, Kimonos und Kosaken«Eine Sendung von Pelz von Felinau anläßlich seines 75. Geburtstags30. Oktober 1970
Welterfolge des Musicals • •Julia Migenes und William Ray Peggy Brown Singers, das Rundfunkorchester Dirigent: Werner Eisbrenner1. November 1970(Aufnahme einer öffentlichen Veranstaltung vom 30. Oktober)
Jerome Kern zum 25. Todestag • •2. November 1970
Musik von Wal BergZum 60. Geburtstag des Komponisten8. November 1970
Nico Dostal zum 75. Geburtstag Eine Sendung von Bruno Aulich28. November 1970
»Schwarzer Peter«Märchenoper von Norbert SchultzeAnneliese Rothenberger, Hermann Prey, Heinz Hoppe13. Dezember 1970
» ... auf ins Metropol!«Unvergessene Premieren1. Januar 1971
Telefonwunschkonzert (Operette)29. Januar 1971
Mario Lanza (t) zum 50. Geburtstag31. Januar 1971
»Die Welt ist ein Komödienhaus« —Lieder aus Wiener Possen mit Elfriede Ott und Julius Patzak Manuskript und Sprecher: Gustl Weishappel5. Februar 1971
Pariser Impressionen von und mit Bob Astor21. März 1971
Alois Melichar zum 75. Geburtstag18. April 1971
Regelmäßige Sendungen
Musik mal zwei # #Melodien aus Spielopern, Operetten und Musicals Montag, Donnerstag und Freitag 9.15 Uhr,2. Programm
Unterhaltungsmusik am VormittagMontag mit Freitag 11.30 Uhr, 1. Programm Montag: Musik aus dem Studio Nürnberg Dienstag: Kleines Operettenkonzert Mittwoch: Aus Oper und Konzert Donnerstag: Vertraute Weisen Freitag: Aus Operetten und Musicals
Moderne Unterhaltungsmusik # #Eine Auswahl interessanter und anspruchsvoller Werke namhafter Komponisten Dienstag 15.15 Uhr, 2. Programm
Musik auf Weile München • •Das große Stereo-Konzert für alle, die sich nach Feierabend bei Melodien aus aller Welt entspannen möchtenMontag mit Freitag 18.05 Uhr, 2. Programm
Melodie zur späten StundeLeise Musik zum Tagesausklang Montag mit Freitag 23.05 Uhr, 1. Programm
Noten, Namen und NotizenEin Sonntagsjournal für Musikfreundevon Gerhard HaffnerSonntag 7.08 Uhr, 2. Programm
Mittagskonzertmit Opern- und Konzertmusik (I.Teil)sowie Operetten- und Unterhaltungsmusik (2. Teil)Sonntag 12.05 Uhr, 1. Programm
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Melodien aus Operetten • •Ein Querschnitt durch das l<lassische und moderne RepertoireMontag 13.15 Uhr, 2. Programm
Beliebte Melodien aus Oper und KonzertUnbeschwerte, l<lassische IVlusil<Dienstag 7.10 Uhr, 2. Programm
Musikalische Soirée • •Anspruchsvoll - aber unterhaltend Dienstag 19.00 Uhr, 2. Programm
Sie wünschen . . .Melodien aus Opern und Operetten, angesagt von Fred RauchMonatiich Mittwoch 19.15 Uhr, 1. Programm
Beschwingter Auftaktmit Unterhaltungsmusik Donnerstag 7.10 Uhr, 2. Programm
Was es nicht auf Platte gibt • •Leichte Musik in Rundfunk-Stereoaufnahmen Donnerstag 20.45 Uhr, 2. Programm
Musik am NachmittagDas Rundfunkorchester spielt zur Unterhaltung Freitag 15.03 Uhr, 1. Programm
Zauber der OperetteQuerschnitte durch jeweils drei beliebte Operetten Monatiich Freitag 20.00 Uhr, 1. Programm
Gute Noten für gute NotenEin heiteres musikalisches Ratespiel mit Fred Rauch Monatlich Freitag 20.00 Uhr, 1. Programm
Schwung nach NotenKlassische Meister der leichten Muse Samstag 7.10 Uhr, 2. Programm
Konzertante Musik • •Populäre Werke großer Meister Samstag 8.05 Uhr, 2. Programm
Treffpunkt Musik • •Ein Unterhaltungskonzert mit bekannten Solisten Samstag 13.00 Uhr, 2. Programm68
Volksmusik
Regelmäßige Sendungen
MorgengrußEin Chorlied und alte Turmmusik Sonntag 6.00 Uhr, 1. und 2. Programm
So singen und spielen die anderenSprecher: Sid Sindelar-Brecht im Wechsel mit der Sendung Aus alten Notenbüchern Sprecher: Bruno Aulich Sonntag 9.30 Uhr, 1. Programm
Lustige Gsangin und a Musi dazuaRegionale Ausstrahlung für die Gebiete Altbayern, Schwaben und Franken Sonntag 13.00 Uhr, 2. Programm
A weni kurz, a weni langVoiksmusikwunschsendung mit dem Fanderl Wastl 14-täglich Sonntag 14.30 Uhr, 1. Programm
Boarischer HoagaschtEine Sendung mit Paul Ernst Rattelmüller 14-täglich Sonntag, 19.30 Uhr, 2. Programm
VoiksliedersingenMonatlich Sonntag 19.30 Uhr, 2. Programm
Morgens in aller FruahVolksmusik zum TagesbeginnMontag mit Freitag 6.10 Uhr, 2. Programm
Voiksmusikals Auftakt zu den Landfunksendungen Montag mit Freitag 11.00 Uhr, 2. Programm
VolksmusikMontag mit Freitag 13.00 Uhr,2. Programm
Volkstümliche MusikVolkstümliche Instrumente aller Art Deutsche Volkslieder und Tänze Alt-Münchener und Alt-Wiener-Melodien
Lieder aus der Küche SaitenspielDienstag und Donnerstag 13.00 Uhr, 2. Programm
Unsere kleine VolksmusikMontag, Mittwoch und Donnerstag, 18.45 Uhr,1. Programm
Für Freunde der ZitliermusikMittwoch 14.15 Uhr, 1. Programm
Da is was g'schehng!A Handvoll g'spassige Gsangin Monatlich Mittwoch 23.05 Uhr, 1. Programm
Blasmusik14-täglich Freitag 14.15 Uhr, 1. Programm
VolksmusikAufnahmen von Sänger- und Musikantentreffen Samstag 14.10 Uhr, 1. Programm
Von Fall zu FallBayerische Singstund' mit dem Fanderl Wastl öffentliche Veranstaltungen in München und anderen Orten BayernsVolksmusikinstrumente der Welt Sprecher: Sid Sindelar-Brecht
»Mundus cantat«So singen und spielen die anderen - so singen und spielen wirSprecher: Wastl Fanderl und Sid Sindelar-Brecht (Aufnahme einer Veranstaltung im Studio 1)31. Januar 1971
»Da is was g'schehng!«A Handvoll g'spassige Gsangin Sprecher: Fritz Strassner Faschingssonntag, 21. Februar 1971
»O Jesus, wo gehst du hin?«Lieder und Musik zur PassionAufnahmen einer Veranstaltung in der Stiftskirche in Habach - Gestaltung: Paul Ernst Rattelmüller Karfreitag, 9. April 1971
Musikalische Osterreise durch Zeiten und Länder Am Mikrofon: Bruno Aulich, Wastl Fanderl und Sid Sindelar-Brecht Ostersonntag, 11. April 1971
A weni kurz, a weni langAufnahme einer Volksmusikveranstaltung im Festsaal des Löwenbräukellers in München Sprecher: Wastl Fanderl1. Mai 1971
Sondersendungen
Dem Kiem Pauli zum Gedenken1. November 1970
Die kleine Stadt musiziertZur Woche der Hausmusik im November
Kathrein stellt den Tanz einAufnahmen einer Volkstanzveranstaltung in Dachau21. November 1970
Salzburger AdventsingenLive aus dem Neuen Festspielhaus in Salzburg5. Dezember 1970
Abendländische Musik aus dem 12. bis 16. JahrhundertAufnahmen einer Veranstaltung im Studio 1 mit dem Internationalen Studio der frühen Musik6. Dezember 1970
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Studio NürnbergWort
Am 5. Dezember, dem 500. Geburtstag Willibald Pirckheimers, eröffnet die Stadt Nürnberg die Veranstaltungen zum Dürer-Jahr 1971. Das Regionalprogramm »Vom Main zur Donau« (s. S. 15) wird eine Reihe von Themen zu diesem Gedenkjahr beitragen. Den Anfang macht eine Live-Sendung aus dem Germanischen Nationalmuseum, in der die Vorbereitungen zur Dürer-Ausstellung geschildert werden, die von Mai bis August 1971 im Mittelpunkt des Jubiläums stehen wird. Weiterhin sind vorgesehen:
Die Nürnberger und die vier Apostel Von Ludwig Baer
»Nach Jahr und Tag an dieser Stelle«Heute vor Dürers Landschaften Von Anneliese Volpert
Dürer auf der iberischen Halbinsel Von Anton Dieterich (Madrid)
» ... inwendig voller Figur«Dürer aus französischer Sicht Von Friedrich Hagen (Paris)
Von den Kunst- und Musiktheorien der Dürerzeit Zu neuen Räumen in Bild- und Tonkunst um A. D. Von Heinz Zirnbauer
»Nürnberger Mikroskopisches Zauberkabinett«Von Friedrich Schnack
Dürers Pflanzenbilder Von Carlheinz Gräter
Die Reihe »Gespräche im Studio Nürnberg« hat 1971 sechs bekannte Schriftsteller zu Gast, die an drei Abenden unter dem Motto »6x Nürnberg« ihre Eindrücke von der Stadt vermitteln werden. Am 22. Januar beginnen Wolfgang Hildesheimer und Wolfgang Koeppen mit diesen Vorträgen (Sendung am23. und 24. Januar, jeweils 22.05 Uhr, 2. Programm). In Ergänzung der Sendefolge »Fränkische Klassiker«, die bis zum Jahresende abgeschlossen wird, befaßt sich die Reihe »Poetisches Franken« mit einigen nichtfränkischen Schriftstellern, denen die Region Anregungen für ihr Schaffen vermittelte: behandelt werden neben anderen: Charlotte von Kalb und Hölderlin, Heinrich von Kleist, Mörike, Scheffel und Ludwig Thoma.70
Dem 75. Jahrestag der Entdeckung der Röntgenstrahlen in Würzburg gilt Anfang November eine eigene Sendung.In Zusammenarbeit mit der Musikabteilung wird der Bußtag-Vormittag (18. November) im 2. Programm wie in den letzten Jahren vom Studio Nürnberg gestaltet. Hier ist auf einen Beitrag des Lyrikers Gottlob Haag hinzuweisen, der einem Funk-Gedicht zu diesem Tag den Titel »Vorwände« gab.
IVIusik
Im Winterprogramm 1970/71 werden die bereits eingeführten Sendereihen »Musikalisches Tafelkonfekt«, »Nürnberger Konzert«, »Für Kenner und Liebhaber« und »Fränkische Komponisten« fortgesetzt.Im Januar beginnt anläßlich des Dürerjahrs die Sendereihe »Musik der Dürerzeit«. Ferner werden neben zwei »ars-nova«-Konzerten im Winterhalbjahr mehrere Konzerte junger Künstler sowie »musica-anti- qua«-Abende veranstaltet.Unterhaltungs- und Volksmusikabende sind für Nürnberg, Forchheim und andere Städte im fränkischen Raum vorgesehen.
Regelmäßige Sendungen
ERNSTE MUSIK
Musikalisches Tafelkonfekt14-täglich Sonntag 14.00 Uhr, 2. Programm
Das Nürnberger KonzertSonntag 23.00 Uhr, 2. Programm
Fränkische Komponisten
Oberpfälzisciie Komponisten
Fränkische Meister des 17. und 18. Jahrhunderts14-täglich Montag 15.15 Uhr, 2. Programm
Chormusik <Monatlich Montag 22.05 Uhr, 2. Programm
Konzert um fünf 4Dienstag 17.00 Uhr, 2. Programm
Konzert am Morgen <Mittwoch 8.05 Uhr, 2. Programm
Musikalische Soirée <Mittwoch 19.00 Uhr, 2. Programm
Neue Musik <Ausschnitte aus den »ars nova«-Konzerten Alie 5 Wochen Mittwoch 23.00 Uhr, 2. Programm
Junge Solisten musizieren
Neue Kammermusik
Neue Musik auf alten InstrumentenDonnerstag 15.15 Uhr, 2. Programm
internationale Ensemblesfür Alte Musik und Neue Musik Donnerstag 23.00 Uhr, 2. Programm
Für Kenner und Liebhaber
Berühmte Musiker auf Reisen
Musik der Dürerzeit
Fränkische Musik der GegenwartDonnerstag 23.00 Uhr, 2. Programm
Abendkonzert <Freitag 22.05 Uhr, 2. Programm
Notturno musicale14-täglich Samstag 23.00 Uhr, 2. Programm
VOLKSMUSIK
Quer durch Franken
Übern Tisch nei g’sungaEin musikalischer Stammtisch in fränkischen Dörfern und Städten Sonntag 13.00 Uhr, 2. Programm (regional)
Tanz rüber — tanz nüber!Eine Volksmusiksendung im Anschluß an die Bayernchronik mit fränkischen Liedern und Tänzen Montag mit Freitag 13.00 Uhr, 2. Programm (regional)
Unsere kleine VolksmusikDienstäg 18.45 Uhr, 1. Programm
Lied und Tanz im Frankeniand14-täglich Freitag 14.15 Uhr, 1. Programm
WIe’s fränkisch klingtUnregelmäßig Sonntag 19.30 Uhr, 2. Programm
LEICHTE MUSIK
Nürnberger Musik-Parade
Studio Nürnberg bittet zum TanzMusik für jung und altSonntag 0.05 Uhr, 1. und 2. Programm
Erinnern Sie sich?
Musik aus dem Studio NürnbergMontag 11.30 Uhr, 1. Programm
Musik nach TischLeichte Musik von fränkischen Komponisten Unsere Komponisten-Visitenkarte Dienstag 13.15 Uhr, 2. Programm
IHeitere KlängeDienstag 14.15 Uhr, 1. Programm
Musik mal zwei • •Hören Sie das gern? — Heitere Operette Mittwoch 9.00 Uhr, 2. Programm
Musik nach Tisch # #Nürnberger Orchester unterhalten mit neuen StereoAufnahmenDonnerstag 13.15 Uhr, 2. Programm
Leichte Musik aus Nürnberg # #Nürnberger Kapellen Nürnberger Schlagerroulette Zu Gast im Studio Nürnberg Donnerstag 14.00 Uhr, 2. Programm
Nürnberger Allerlei
Hier kommt Musik71
Musik ist unser HobbyFreitag 15.30 Uhr, 2. Programm
Jazz aus NürnbergMonatiich Freitag 23.00 Uhr, 2. Programm
Auf ieiciiter WelieEine musil<alisch-stereophone Unteriialtung Samstag 14.30 Uhr, 2. Programm
Fernsehen
Das bayerisclie Franl<en in seiner Eigeniieit, aber ebenso in seiner Bezogenheit auf die anderen Landesteile Bayerns im Bild darzustellen, ist die Aufgabe des Fernsehens im Studio Nürnberg. Dazu gehört die Wahrnehmung von Tagesereignissen für die dokumentarischen Sendungen des Ersten und Dritten Programms ebenso wie die Projektion dieser Ereignisse auf den geografischen, historischen und wirtschaftlichen Hintergrund der Landschaft in vertiefender Filmarbeit, jedoch abseits von der Wahrnehmung bloßer regionaler »Belange«. Diese Arbeit kommt vor allem im Regionalprogramm des Deutschen Fernsehens (Seite 92) und in der Chronik des Studienprogramms (Seite 122) zur Geltung.
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Entwürfe für den Poster-Wettbewerb der >Jungen Welle<
5) Einsendung ohne Angaben6) Matthias Vogel7) Klaus Hruby, München8) Wolfgang Koch, Nürnberg
UnterhaltungUnterhaltendes Wort
UNTERHALTUNG AM DONNERSTAG
Treffpunkt für KrimifreundeDonnerstag 21.00 Uhr, 2. Programrr)
»Erpressung«Von Charles Maître (Übernahme von Radio Zürich)8. Oktober 1970
Aus den Akten des Wiener Sicherheitsbüros:»Mord im Lainzer Tiergarten«Ein Kriminalfall in zwei Teilen, nachgezeichnet von Karl Bogner15. und 22. Oktober 1970
»Mord nach Fahrplan«Von Werner E. Hintz29. Oktober 1970
»Mord im Pfarrhaus«Von Peter Goldbaumnach einem Stoff von Agatha Christie5. November 1970
»Ein schüchterner Besucher«Von Charles Maitre(Übernahme vom Saarländischen Rundfunk)12. November 1970
»Der Junge im Regen«Von Ted Ferguson(Übernahme vom Süddeutschen Rundfunk)19. November 1970
»Komplizen«Von Louis C. Thomas(Übernahme vom Süddeutschen Rundfunk)26. November 1970
»Wer ist Dr. Yllart?«Von Rolf und Alexandra Becker Eine Krimi-Serie in drei Teilen3., 10. und 17. Dezember 1970
»Rosenholz und Stradivari«Von Karl Richard Tschon7. Januar 1971
»Das Fräulein von Scudery«Von E. T. A. Hoffmann — In zwei Teilen Funkbearbeitung: Edmund Steinberger14. und 21. Januar 1971
»Der Mordfall Abraham Lincoln« Kriminaldokumentation von Helmuth M. Backhaus28. Januar 1971
»Nachtschnellzug D 110«Von Michael Burk4. Februar 1971
»Zehn kleine Negerlein«Von Agatha Christie11. Februar 1971
»Solo für Emma«Von Horst Cierpka18. Februar 1971
Krimi-Reiiie dacapo
»Dickie, Dick, Dickens«Wiederholung unserer ersten und erfolgreichsten Serie dieses Titels aus dem Jahr 1958 (zehn Folgen) Von Rolf und Alexandra Becker Ab 25. Februar 1971
IVIusikkorrespondenten beriditenDonnerstag 22.00 Uhr, 1. Programm Unsere ständigen Korrespondenten und reisenden Reporter werden Musikaufnahmen aus aller Welt — zwischen Paris und Hongkong, Prag und Rio de Janeiro — vorführen.
UNTERHALTUNG AM FREITAG
Seinerzeit vor meiner ZeitFreitag 22.30 Uhr, 1. Programm Erinnerungen, Schlager und Chansons Eine Sendereihe von Friedrich Meyer (Koproduktion mit dem Südwestfunk)
Die kieine SpätleseAus dem Papierkorb der Weltpresse 14-tägiich Freitag 23.05 Uhr, 1. Programm
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UNTERHALTUNG AM SAMSTAG UNTERHALTUNG AM SONNTAG
Leichte iMischungSamstag 15.00 Uhr, 1. Programm Das populäre Samstagmagazin wird im wöchentlichen Wechsel herausgegeben von Herbert Beckh, Olf Fischer, Hellmuth Kirchammer, Franz Messner und Justin Schröder
Bayerische AbendeMonatlich Samstag 19.30 Uhr, 1. Programm »Aus der weißblauen Truhe«»Der Komödienstadel«»Bayerische Bauernbühnen«Leitung: Olf Fischer
■Musik und Show im FunkMonatlich Samstag 19.30 Uhr, 1. Programm
»Das deutsche Chanson«öffentliche Veranstaltung im Studio 2 des Münchner FunkhausesLeitung und Conférence: Rolf Didczuhn
»Zum ersten Mal in München«Eine Revue junger Solisten aus aller Welt Conférence: Elsa Manet Leitung: Herbert Beckh
»Folklore Modern«Ein Abend mit Künstlern aus Südamerika und Südafrika
»Songs, Lieder, Chansons«öffentliche Veranstaltung mit engagierten Künstlern der Popszene
»Neues vom Snow-Business«Information und Unterhaltung für Wintersportler und solche, die es werden wollen Von und mit Willy Purucker
Musik aus sechs Republiken Ein Jugoslawien-Abend
Die klingende IllustrierteAktuell, amüsant, interessantRedakteur vom Dienst: Jimmy JungermannSprecher: Hans Müller-TrenckMonatlich Samstag 19.30 Uhr, 1. Programm76
Das Poesie-AlbumEine Sendefolge von Wilfrid Feldhütter Monatlich Sonntag 15.30 Uhr, 1. Programm
»Die Doktorbäuerin«Die Geschichte einer Quacksalberin Von Franz Weyr18. Oktober 1970
»Die Kufsteiner Romanze«Von Hans Hömberg15. November 1970
»Donauweibchen«Von h. c. artmann5. Dezember 1970
»Bayern, ein Wintermärchen«Nacherzählt von Wilfrid Feldhütter27. Dezember 1970
Bairisch HerzHeiteres und Besinnliches in Wort und Liedern Zusammenstellung: Oskar Weber Redaktion: Hellmuth Kirchammer Regie: Hans Stadler1. Sonntag im Monat 16.00 Uhr, 1. Programm
iVlusikaiische LeichtgewichteVorstellung von Amateuren aus den sieben Regierungsbezirken Bayerns Mit Olf Fischer — Leitung: Herbert Beckh2. Sonntag im Monat 16.00 Uhr, 1. Programm
Charivari60 Minuten — vorwiegend heiterVon und mit Emil Vierlinger4. Sonntag im Monat 16.00 Uhr, 1. Programm
Bück zurück ohne ZornBetrachtungen eines Unzeitgenossen Von und mit Klaus Wolff Regie: Walter Netzsch1. Sonntag im Monat, 22.05 Uhr, 2. Programm
Das StarporträtMusikalische Kurz-Biographien Unregelmäßig Sonntag 22.00 Uhr, 1. Programm
Vorgesehen sind:Sandie Shaw, Dusty Springfield (England)Sascha Distel, Régine, Marie Laforêt (Frankreich) Hildegard Knef, Roy Black (Deutschland)Rita Pavone, Adriano Celentano (Italien)Barbra Streisand, Frank Sinatra (USA)Lisbeth List (Holland)Karel Gott (CSSR)
Cabarets und FeaturesSonntag 21.00 Uhr, 2. Programm
Folgende Sendungen sind in Vorbereitung:
»Wir werden uns schon schaffen!«Ausschnitte aus dem neuen Programm der Münchner Lach- und Schießgesellschaft
Wunschtheater 1970 Theaterparodien von Herbert Witt Regie: Heinz-Günter Stamm
»Ehret die Frauen! Sie stricken die Strümpfe ...« Parodie und Parodietheater von den Klassikern bis heute, zusammengestellt und kommentiert von Heinz Greul
»Laue Donau und teutscher Rhein«Cabaret und Chanson nach 1945 in Österreich und Deutschland, wechselseitig betrachtet und kommentiert von Sepp Prager (Klagenfurt) und Heinz Greul (München)(Koproduktion mit ORF)
»Mein Fürst, der Hammel ist geschlachtet«Ein Schah besucht das Deutsche ReichEin alter Reisebericht, ausgegraben und kommentiertvon Klaus Wolff
»Friede sei ihr erst Geläute«Die Glocke, aber einmal nicht von Schiller Ein Feature von Klaus Wolff
»Im Lande des goldenen Orpheus«Eine bulgarische Rhapsodie von Leopold Lerchenfeld
»Straus, Oscar - wohlgemerkt«Nachtrag zum Schaffen des Komponisten Von Leopold Lerchenfeld
Musikalische Impressionen aus Istanbul und Äthiopien - Von Heinrich von Loesch
Albertine SarrazinZuchthäuslerin und Schriftstellerin - vorgestellt und interpretiert von Eva Busch
Abstecher nach Südamerika Joachim Teege erzähltLetzte Aufnahme vor dem Tod des Schauspielers15. und 18. November 1970 (Übernahme vom Südwestfunk)
Jacques BreiEin Sänger, der nicht mehr singt Porträt von France Brifaut
Jacques PrévertPoet oder SchlagertexterInterpretiert von France Brifaut
MétroDie Geschichte der Pariser Untergrundbahn — musikalisch reichhaltig illustriert von Elsa Manet
»Der Millionenbettler«Zum Gedenken an den Münchner Kaufmann Gustl FeldmeierEine Sendung von Emil Vierlinger und Hellmuth Kirchammer
»Um ein Weihnachten von innen bittend«Von Ludwig Kusche
»Maschen — Mätzchen — Mache — Mode«Zerpflückt und vorgeführt von Willy Purucker
Herbsttage auf ZypernEin Feature von Rolf W. Schloss
Seinerzeit ausverkauft
Diese Reihe wird mit einigen neuen Aufnahmen fortgesetzt. Vorgesehen sind:
»Die Journalisten«Von Gustav Freytag
»Ein Glas Wasser«Von Eugen Scribe
»Die deutschen Kleinstädter«Von August von Kotzebue
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UNTERHALTUNG AM MONTAG
Bayerische SzeneMonatlich Montag 19.30 Uhr, 1. Programm
Diese Reihe wird unter der Redal<tion von Hellmuth Kirchammer gemeinsam mit der Abteilung Hörspiel gestaltet. Inhaltsangaben siehe unter »Hörspiel« auf den Seiten 52 und 53.
»Der Fanghund«Von Fritz Meingast19. Oktober 1970
»Münchnerinnen«Von Edmund SteinbergerNach dem gleichnamigen Roman von Ludwig Thoma16. November 1970
»Das Gelöbnis«Von Edmund SteinbergerNach der Erzählung »Die Hochzeit von Oberammergau« von Fritz Müller-Partenkirchen14. Dezember 1970
»De Zifilisation«Von Christine Spöcker11. Januar 1971
»Die Überführung«Von Georg Lohmeier15. Februar 1971
»Der Verderber«Von Fritz Meingast8. März 1971
»Die Entscheidung«Von Karl-Günther Hufnagel19. April 1971
Leichte Unterhaltungsmusik
NEU IM PROGRAMM
Sport — Slars — Stereo • •Live-Sportberichte, exquisite Stereo-Musik, Gäste im Studio(Gemeinsam mit der Sportredaktion)Sonntag 15.00-17.00 Uhr, 2. Programm
Die klingende IllustrierteUnsere aktuelle, amüsante und interessante Sendung mit viel leichter Musik wird an jedem 1. Samstag des Monats um 19.30 Uhr im 1. Programm zu hören sein.
Regelmäßige Sendungen
IMit Musik geht alles besser!Flotte Melodien für Frühaufsteher am Sonntagmorgen Sonntag 6.10 Uhr, 1. Programm
Grüße aus den BergenVolkstümliche Melodien Sonntag 7.05 Uhr, 1. Programm
Hafenkonzert aus Bremen14-täglich Sonntag 8.05 Uhr, 1. Programm (Übernahme von Radio Bremen)
Mit Pauken und TrompetenFröhliche Blasmusik — zusammengestellt von Quirin Amper Sonntag 11.03 Uhr, 1. Programm
Das Album für Kenner • •Ausgewählte Langspielplatten mit leichter Musik Sonntag ca. 11.30 Uhr, 2. Programm
Musik für dichUnser Sonntags-Wunschkonzert 14-täglich Sonntag 14.30 Uhr, 1. Programm
Gute Fahrt!Musik, Informationen und Plaudereien fürs Autoradio Sonntag 18.00 bzw. 19.15 Uhr, 1. Programm
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Swing und Sweet in Stereo • •Prominente Solisten und Orciiester Programmauswahl: Lothar Nakat Sonntag 20.05 Uhr, 2. Programm
Auf die Verpackung kommt es an!Arrangements und Arrangeure im Wandel der Zeit Monatlich Sonntag 20.05 Uhr, 2. Programm
Das Film-AlbumStars und SchlagerUnregelmäßig Sonntag 22.00 Uhr, 1. Programm
Das Star-Porträt14-täglich Sonntag 22.00 Uhr, 1. Programm
Rendezvous um M^tternactitmit Renée FrankeSonntag 23.05 Uhr, 1. Programm
Der klingende WeckerBeschwingte IVIusik zum TagesbeginnMontag mit Samstag 5.30 Uhr, 1. und 2. Programm
Das Musik-JournalFröhliche Melodien, dazwischen aktuelle Glossenund Tips zum Tage(Gemeinsam mit dem Wirtschaftsfunk)Montag mit Freitag 6.05 und 7.10 Uhr,Samstag 7.10 Uhr, 1. Programm
Melodie am MorgenMontag, Dienstag, Mittwoch, Freitag 6.30 Uhr,2. Programm
Musik-BoxInternationale Schlager, Folklore, Instrumental-Hits Montag mit Samstag 8.10 Uhr, 1. Programm
Das NotizbudiEine Sendung für sie und ihn (Gemeinsam mit dem Familienfunk)Montag mit Freitag 10.30 Uhr, 1. Programm
Musik mal zwei ^Leichte Musik - stereophon ausgesucht von Hans Wochenauer Montag mit Freitag 9.45 Uhr, 2. Programm
Jazz JournalSeit 26 Jahren im Dienste der Fans Dienstag 22.30 Uhr, 1. Programm
Sie wünschen . . .7Wir spielen Ihre Lieblingsmelodien - ausgesucht von Eberhard von Berswordt. aufgelegt von Fred Rauch Mittwoch 19.15 Uhr, 1. Programm
Das aktuelle Musik-Studio • •Neuheiten und Neuigkeiten vom Pop-Markt - präsentiert von Werner Götze Mittwoch 22.05 Uhr, 2. Programm
Wir schaliplatteinEine Disk-Jockey-Sendung mit Plattenkramer Werner GötzeDonnerstag 19.15 Uhr, 1. Programm
Das Jazz-Konzert • •Stereo-LP’s führender Solisten, Combos und Bands Donnerstag 20.05 Uhr, 2. Programm
Jazz auf ReisenKonzerte in den Städten unseres Sendegebiets4. Donnerstag im Monat 20.05 Uhr, 2. Programm
Unter südlichen SternenMelodien und Rhythmen aus fernen Zonen Donnerstag 22.40 Uhr, 1. Programm
Die Schlager der WocheUnsere aktuelle Hitparade Freitag 19.15 Uhr, 1. Programm
Kintopp - KINO - cinema50 Jahre Film-HitsMonatlich Freitag 20.00 Uhr, 1. Programm
Jazzfreunde unter sichEin Programm für Spätaufbleiber:Mal live, mal Platten Freitag 23.00 Uhr, 2. Programm
Gute Fahrt!Musik, Informationen und Plaudereien fürs Autoradio Samstag 10.00 Uhr, 1. Programm
Die deutsche SchlagerparadeSamstag 12.05 Uhr, 1. Programm
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Gut aufgelegtLeichte l\4usil< zur Mittagspause Montag mit Freitag 12.10 Uhr, 1. Programm
Von Melodie zu Melodie • •Unterhaltungsmusil< am laufenden Band —ausgesucht von Quirin AmperMontag mit Freitag 14.00 Uhr, 2. Programm
Schailplatten-RevueMontag mit Freitag 14.30 Uhr, 1. Programm (Übernahme vom Süddeutschen Rundfunk)
Das Glückwunschkonzertmit beliebten Melodien und Grußdurchsagen Montag mit Freitag 16.00 Uhr, 1. Programm
Club 16 • •Eine Disk-Jockey-Sendung für junge Leute (Gemeinsam mit dem Jugendfunk)Montag mit Freitag 16.00 Uhr, 2. und 3. Programm Samstag und Sonntag 3. Programm
Musikalisches GästebuchMontag mit Freitag 17.00 Uhr, 3. Programm
Mit Musik nach HauseDazwischen: Notizen für den Autofahrer Montag mit Freitag 17.15 Uhr, 1. Programm
Frisch aus der PressePeter Kreglinger stellt neue Platten vor Montag 19.15 Uhr, 1. Programm
Je später der Abend . . .Ein beschwingtes Treffen mit beliebten Solisten und bekannten Orchestern — zusammengestellt von Ivan von Göczy Montag, Dienstag, Mittwoch, Freitag 21.07 Uhr,1. Programm
Saludos Amigos!Melodien und Rhythmen aus südlichen Zonen — ausgesucht von Wolfgang Felsing Montag 22.30 Uhr, 1. Programm
Der bunte Teilerserviert von Jimmy Jungermann Dienstag 19.15 Uhr, 1. Programm 80
Musikalischer Cocktail • •Eine Nonstop-Revue moderner bis mondäner leichter MelodienSamstag 16.15 Uhr, 2. Programm
Internationale Hit-Paradevorgeführt von Plattenkramer Werner Götze 14-tägiich Samstag 18.00 Uhr, 1. Programm
Melodien aus aller Weltmit beliebten Solisten und Orchestern Am Mikrofon: Margarete Gräf Samstag 18.45 Uhr, 2. Programm
Tanzparty am SamstagabendEine Schallplattenrevue bekannter Schlagerstars und Tanzorchester -ausgewählt von Eberhard von Berswordt Samstag 21.05 Uhr, 1. Programm
Tausend Takte TraummusikSamstag 0.05 Uhr, 1. Programm
Musik ist internationalStars und SchlagerTäglich 21.00 Uhr, 3. Programm
VON FALL ZU FALL:
Folklore in HIFI
Telefon-Wunschkonzert
Stereo exquisitSchallplatten für Anspruchsvolle
Tanzmusik — made in EnglandDie große Zeit britischer Bands 1930-1942
My Favorit InstrumentInstrumentalvirtuosen als Bandleader
Frauen komponieren SchlagerMabel Wayne, Peggy Lee, Maria Graver und Marguerite Monnot
Die goldene SchallplatteBestseller aus Klassik und Pop
Vis à FIS-ASport, Après-Ski und viel Musik Anläßlicfi der großen FIS-Skirennen führen wir unter dem Motto »Vis à FIS-A« gemeinsam mit der Sportredaktion zwei öffentliche Abendveranstaltungen durch:am 6. Januar 1971 in Berchtesgaden und am 7. Februar 1971 in Mürren/Schweiz.
. . . UND IM FASCHING:
In den Dekorationen von Walter Dörfler finden auch heuer wieder die großen Funkbälle in allen Studios des Bayerischen Rundfunks statt.Es spielen Hugo Strasser mit seinem Tanzorchester, das Show-Orchester Ambros Seelos, Les Clochards, Mario Saracino and The Jet Generation, die New Orleans Hot Dogs und das Siggi Gerhard Sextett. Neben namhaften Solisten wird eine besondere Attraktion der Startrompeter Georges Jouvin (Paris) mit seinem Orchester sein.Übertragungen:Samstag, 20. Februar 21.05 Uhr Rosenmontag, 22. Februar 21.05 Uhr Faschingsdienstag, 23. Februar 1971 19.10 Uhr
3. Programm am Wochenende
SAMSTAGVom Süddeutschen Rundfunk:
6.05 Pop am iMorgen
8.05 Oidies but GoodiesSchellackscheiben, die rauschen - aber swingen
9.05 Music HaiiStars und Bands
10.03 Pop Jazz
Vom Bayerischen Rundfunk:11.03 Gute Faiirt!
Stipp-Visite beim 1. BR-Programmmit den wichtigsten Verkehrsinformationenvom Tage
11.10 Rendezvous der Piattenstars
12.05 internationaie Musikrevue
14.03 Playback Club 16Musik der Jungen Welle Disk-Jockey: Raoul Hoffmann (Wiederholung vom Montag)
15.03 Musikaiisdies GästebuchDas Beste aus fünf Werktagssendungen gleichen Titels
16.00 Club 16Disk-Jockey: Julia Edenhofer
SONNTAG
Vom Bayerischen Rundfunk:6.10 Mit Musik geht alles besser!
Melodien für den Frühaufsteher
7.07 Das hört man gern!Hits von heute, gestern und morgen
8.05 Musikbox am Sonntagmorgen
9.05 Das aktuelle MusikstudioNeues vom Pop-Markt - präsentiert von Werner Götze
10.03 PlattenthekeSchlagerfrühschoppen mit Ulrich Paasche
11.03 Pop SundayMusik und Texte
Vom Hessischen Rundfunk:12.00 Rendezvous in Deutschland
Internationale Rhythmen — serviert in fünf Sprachenspeziell für Ausländer in der Bundesrepublik
Vom Bayerischen Rundfunk:15.20 Pop Selection
Musik der Jungen Welle nonstop
16.00 Club 16-WunschkonzertDisk-Jockey: Ado Schlier
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AusländerprogrammEin »Ausländer« ist gemeinfiin, wer eine andere Muttersprache spricht; merkwürdig selten wird er aber Inländer genannt, sobald er sich in der Sprache seines Gastlandes verständigen kann: Er bleibt ein Fremder. Die in unserem Land lebenden »Gastarbeiter« stehen alle vor diesem Problem. Noch mehr: seit sie deutsch zu sprechen genötigt sind, ist ihnen die eigene Sprache fraglich geworden, sie wollen Worte, Begriffe und Grammatik verbessern, ihre Herkunft und die Zukunft stellen sich im Schicksal der in Deutschland geborenen Kinder zur Entscheidung. Der Bayerische Rundfunk möchte in den von ihm produzierten drei Ausländerprogrammen der ARD wieder versuchen, in dieser existentiellen Frage zu helfen. Wir beginnen mit der Wiederholung unserer deutschen Sprachkurse »Impariamolo insieme«, »Dígalo Vd. en alemán« und »Germanika ja tous Elli- nes«, die von Mitarbeitern unserer Redaktion verfaßt worden sind. Das schriftliche Begleitmaterial kann dankenswerterweise durch finanzielle Hilfe der »Bundesanstalt für Arbeit« in Nürnberg und dank der Trägerschaft des »Deutschen Caritasverbandes« sowie der »Inneren Mission« kostenlos verteilt werden. Alles übrige - Sendezeiten, hauptsächliche Programminhalte, Sinn und Ziel der Arbeit - hat sich gegenüber dem vergangenen Sommerhalbjahr nicht geändert. Die große Hörerschaft und die kleine Sendezeit verpflichten zu Einfallsreichtum und Präzision im einzelnen. Wir versuchen, dort und im ganzen das Richtige zu schaffen.
Musik im 3. Programm(siehe auch Seite 81)
Club 16täglich 16.00-17.00 Uhr
Musik ist internationaltäglich 21.00-23.00 Uhr
Musikalisches GästebuchMontag mit Freitag 17W-17.35 Uhr
Wunschkonzert für ItalienerSamstag 17.00-17.35 Uhr
Wunschkonzert für Spanier und Wunschkonzert für GriechenAbwechselnd Sonntag 17.00-17.35 Uhr 82
Für Türken 17.40-18.20(Vom Westdeutschen Rundfunk)
SonntagMusik aus türkischen Landschaften Sozialfragen, von uns beantwortet Musik
MontagSportkommentarTürkischer Pressespiegel aus Ankara Musik
DienstagReportagen vom Leben der Türkenin DeutschlandMusik
MittwochDer Arzt hat das Wort Sozialfragen, von uns beantwortet Musik
DonnerstagGeistliches Wort Musik
FreitagBerichte von Rhein und Ruhr Musik
SamstagBruder Hasan antwortet auf soziale Fragen Musik
Für Jugoslawen 18.20-19.00(Vom Westdeutschen Rundfunk)
Sonntag mit SamstagNachrichten, Berichte und Musik14-täglich Donnerstag:Der Arzt hat das Wort Samstag: Antwort auf Hörerbriefe
Für Italiener 19.00-19.40(Vom Bayerischen Rundfunl<)
SonntagNachrichten Domenica sera (RAI)Sport (RAI) und Musik Das Geistliche Wort
MontagNachrichten Sport (RAI)II Gazzettino(Informationen zum Leben in Deutschland)
DienstagNachrichten Sport und Musik Impariamolo insieme (Sprachkurs)
MittwochNachrichtenSportVolksmusikItalienisch für Italiener
DonnerstagNachrichtenL’Arcobaleno
FreitagNachrichten Aria di Casa Impariamolo insieme (Sprachkurs)
SamstagNachrichten Sportvorschau (RAI) Treffpunkt Samstag abwechselnd mit La Ribalta
Für Spanier19.40-20.20(Vom Bayerischen Rundfunk)
SonntagNachrichtenHörspielSpanien und seine Lieder
MontagNachrichtenSportEl mundo español en Alemania (Informationen zum Leben in Deutschland)
DienstagNachrichten Volksmusik Dígalo Vd. en alemán (Sprachkurs)
MittwochNachrichtenWunschkonzert
DonnerstagNachrichtenSportPanorama bzw. Spanische Literatur
FreitagNachrichten Geistliches Wort Kindererzählung Dígalo Vd. en alemán (Sprachkurs)
SamstagNachrichtenSportThema der Woche Wir bitten zum Tanz
Für Griechen20.20- 21.00(Vom Bayerischen Rundfunk)
SonntagNachrichtenSportBunter Abend
MontagNachrichtenSportMusikGriechenspiegel
DienstagNachrichtenMusikSprachkurs
MittwochNachrichtenWunschkonzert
DonnerstagNachrichten Magazin der Woche
FreitagNachrichtenSportVolksmusikSprachkurs
SamstagNachrichten Thema der Woche MusikGeistliches Wort
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1. Fernsehen
Organisationsaufbau 1. Fernsehen
Fernsehdirektion i Direktor: Dr. Clemens MünsterElmar HegenauerAlfons HausierConstanze PfeiferHelena RailDietrich von Watzdorf
Hauptabteilung i Chefredakteur: Rudolf MühlfenzlDagobert LindlauDr. Horst DallmayrDr. Helmut EngelhardtWalter Hähle
Politik und Zeitgeschehen Wolfgang Kahle Helmut Fischer Dr. Hans Lechleitner Eberhard Leube Georg Walschus Henric L. Wuermeiing
Report Peter Krebs Reimar Allerdt Dr. Horst Hano Eberhard Piltz
Tagesschau Detlef Jungjohann
Natur und Kultur Manfred Schwarz Klaus Müller-Gräffshagen
Wirtschaft Wolfgang Feller Adolf Althen Dieter Hanitzsch
Sport imGemeinschaftsprogramm
Heinz I^aegerleln Manfred Vorderwülbecke
ZentraleNachrichtenredaktion Joachim Andrae
Hauptabteilung II Dr. Clemens Münster Margit Wagner
Dramaturgie Ruth Horwitz, Peter Hohaisel
Fernsehspiel Franz Josef Wild
Familienprogramm und WochenendNachmittagsprogramm (Hauptabteilung Dr. Gertrud Simmerding)
Dr. Ernst Emrich Erika Saucke Fritz Westermeier
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Hauptabteilung III Friedrich Sauer
Musik und Unterhaltung Hans StepanKurt WilhelmGeorg Hartl
Filnn Friedrich Sauer
Abendschau Heinz BöhmlerHeinz Burghart
Helmut DaumAlfred GailElisabeth HarpaintnerAndreas von HertlingKurt HinzmannElisabeth LaussenMarlene LimpertJoachim NiehussPeter SchulzKarl StrobelDieter WahlDr. Irene ZanderPeter Zimmermann
Fernseh-RedaktionNürnberg Armin Schikora .
Verbindungsstelle Dr. Clemens MünsterAuslandsstudios Heinz Böhmler
Studio Rom Dr. Otto GuggenbichlerAlois KolbFranca Magnani
Redaktion Wien Dr. Karl NeumannWolfgang Dem
Redaktion Tel Aviv Edmund Gruber
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Hauptabteilung 1Chefredaktion
Berichte und Kommentare von der Landtagswahl in Bayern im November dieses Jahres bringt der Bayerische Rundfunk am Wahlsonntag. Ein Zentralstudio in München sowie mehrere Außenstellen, unter anderem in Bonn und in Bad Godesberg, werden um eine rasche, umfassende und dabei spannende Information bemüht sein. Rudolf Mühlfenzl leitet die Sendung.
Politik und Zeitgeschehen
Eines der brennendsten politischen Probleme der Gegenwart, die Krise im Nahen Osten, wird die politische Redaktion in einer größeren Sendung darzustellen und zu analysieren versuchen. In einer »Bestandsaufnahme«, wie sie das Deutsche Fernsehen etwa alle sechs Monate zu einem großen geschlossenen Thema ausstrahlt, werden Einzelberichte der Korrespondenten in Beirut und Tel Aviv sowie Interviews mit den leitenden Staatsmännern und Kommentare von Nahost-Spezialisten zusammengefaßt.Zu einem weiteren großen Thema unserer Zeit, der inneren Gespaltenheit der amerikanischen Nation, bringen wir zwei Filmberichte: Dagobert Lindlau greift den »Fall Yablonski« auf, der die Radikalisierung der amerikanischen Innenpolitik aufzeigen soll. Edmund Wolf versucht, ein Amerikabild zu zeichnen, wie es ein aus Vietnam zurückkehrender US-Soldat neu erlebt.Hans Lechleitner wird einer Frage nachgehen, die- sich angesichts der Unruhe in aller Welt immer dringlicher stellt: Ist ein im einzelnen Menschen wurzelnder Aggressionstrieb Ursache für Gewalttätigkeit und Krieg? Zusammen mit dem Max-Planck-Institut für Psychotherapie hat er einen in Amerika entwik- kelten Testversuch unternommen, der zeigen soll, ob in jedem Menschen Aggressionstriebe schlummern. An sozialpolitischen Themen werden im Winter Berichte über die Situation am deutschen Wohnungsmarkt (»Der machtlose Mieter« von Georg Walschus) und über die Jugendkriminalität (»Jugendstrafrichter X« von Paul Mautner) produziert.
Die FernsehdiskussionDie Studiogespräche werden wie bisher einmal im Monat montags um 21.45 Uhr vor allem Fragen der deutschen Innenpolitik behandeln. Andere Gespräche unter verschiedenen Diskussionsleitern sollen sozialpolitischen Fragen gewidmet sein.
Oer WeltspiegelUnsere Auslandsstudios in Tel Aviv, Rom und Wien werden weiterhin aktuelle Berichte über die politischen Ereignisse in ihrem Gebiet für den Weltspiegel, jeden Sonntag um 19.00 Uhr, abfassen. Auch Sonderkorrespondenten des Bayerischen Rundfunks sind von Zeit zu Zeit für die Weltspiegel-Redaktionen in Hamburg und Köln tätig.
Berichte vom TagDie Redaktion in München sowie unsere Auslandsstudios liefern nahezu täglich Filmberichte in Farbe von aktuellen Ereignissen aus Bayern, aus Österreich und den Balkanländern, aus Italien und dem mittleren Osten zur Tagesschauzentrale nach Hamburg. Sie tragen dazu bei, die Tagesschau mit möglichst vielen Original-Nachrichten und eigenem Bildmaterial auszustatten und den Ruf ihrer Zuverlässigkeit und zugleich auch ihrer Farbigkeit zu erhalten.
Report IVlünchenDas Magazin »Report München«, einmal im Monat am Montag 20.15 Uhr, ist ein zeitkritisches, politisches Magazin. Der Münchner Redaktion liegt besonders daran, Denkschablonen und Vorurteile zu untersuchen, die im Publikum herrschen. Report sucht Ansätze zu neuen Entwicklungen aufzudecken und bekanntzumachen, Vermutungen über unsere Zeit zu formulieren und zum »zweiten Gedanken« anzuregen.
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Natur und Kultur
Die Begriffe »Kultur« und »Natur« erscheinen uns nicht als Gegensätze, die sich ausschließen, sondern als wechselwirl<ende Pole einer allumfassenden Einheit. Diese Einheit des Lebens in all seiner Vielfalt sichtbar zu machen, ist das Grundthema unserer Sendungen.
Edmund Wolf versucht in einem Filmbericht, das wahre Gesicht des nordamerikanischen Indianers jenseits von Mythos und Verketzerung zu finden, und zu zeigen, wie die Auseinandersetzung mit den Indianern den amerikanischen Lebensstil bis in die Gegenwart mitgebildet hat.Reinhard Raffalt untersucht in einer dreiteiligen Sendefolge die Krise der katholischen Kirche, in der das römische Prinzip mehr und mehr an Bedeutung verliert.Irene Zander setzt ihre archäologischen Berichte mit einem Film über das Volk der Nabatäer fort, die in der späten Antike von Petra aus die Handelswege des Vorderen Orients beherrscht hatten.Ein Film von Georgia van der Rohe stellt das Lebenswerk des Malers Paul Klee dar.Georg Friedei gibt in einem Filmbericht seine persönlichen Erinnerungen an ein München, dessen Gesicht sich heute mehr und mehr zur >modernen< Allerweltsstadt hin verändert.Alfred Karbe untersucht die zunehmende Verschmutzung unserer Binnenseen, die als Trinkwasserreservoire für die Massengesellschaft immer größere Bedeutung erhalten.
Eine Ausstellung unter dem Titel »Das Jahr 1200« im Metropolitan Museum in New York wurde für Manfred Schwarz zum Anlaß, der Bedeutung dieser Zeit nachzugehen und in einem Farbfilm aufzuzeigen. Parma, Chartres, Hildesheim und Bamberg sowie Köln sind Stationen auf dieser Reise in die Vergangenheit.
Religiöse SendungenFür die kirchlichen Sendungen, die bisher am Sonntagvormittag zwischen 11.30 Uhr und 12.00 Uhr ausgestrahlt wurden, bringt das kommende Jahr eine Neuerung, die nicht nur die Sendezeit, sondern auch die Struktur der Filmberichte berühren wird. Ab1. Januar stehen sie am Samstagnachmittag in der90
Zeit von 17.15 Uhr bis 17.45 Uhr im Programm. Unverändert bleibt das Anliegen der Redaktion, Probleme der Kirche und des Glaubens in einer sich wandelnden Welt zu behandeln.In der Planung aller religiösen Sendungen der ARD werden sich neue Formen herauskristallisieren, die auch den Gesamtablauf des Samstagprogrammes berücksichtigen.Anfang August reiste ein Kamerateam des Bayerischen Rundfunks nach Ostafrika, um dort einen Farbfilm über den beginnenden Dialog des Christentums mit dem Islam zu produzieren. Diese Sendung steht am Weltmissions-Sonntag im Programm.Außerdem sind Sendungen über die Beeinflussung religiösen Denkens durch die publizistischen Medien, über die Entwicklung der Priestergruppen und die Strukturmodelle neuer Gemeindezentren geplant.Neben dem »Adventsingen«, das dieses Jahr vom Bayerischen Rundfunk gestaltet wird, bereitet die Redaktion als Eurovisionssendung die Übertragung der Mitternachtsmette am Heiligen Abend aus dem Augsburger Dom vor.
Wirtschaft
Nicht nur ein Problem für revolutionäre Hitzköpfe; auch Politiker, Männer der Kirche, ja Unternehmer fordern eine andere, eine gerechtere Vermögensverteilung in der Bundesrepublik. Aus der Konfrontation von Kapitalismus und Sozialismus heraus müssen neue Formen einer allgemeinen Beteiligung am Produktivvermögen der Wirtschaft gefunden werden: nicht als lähmende Gleichmacherei, sondern als faire Chance für jeden. »Kapital 70« untersucht Ansatzpunkte und Zielvorstellungen einer neuen Vermögensordnung.Vergiften wir uns selbst? Trotz vieler Warnrufe werden die Zivilisationsschäden noch nicht ernst genug genommen. Chlorierte Kohlenwasserstoffe bedrohen Leben und Gesundheit der Menschen. Die Behörden sind bei der Beurteilung der Giftigkeit von Chemikalien überfordert. Der Film »Die tödlichen Sieben« zeigt die wichtigsten Gefahrenpunkte auf.
Mit seinem Roman »Deutschistunde« schrieb sich Siegfried Lenz an die Spitze der Bestsellerlisten. Für unseren Film »Hamburg« spielte er Fremdenführer. Keinen Cicerone freilich für oberflächliche Durchreisende, sondern den behutsamen Interpreten einer Stadt, die für sich selbst spricht. Es entstand ein Film fern der üblichen postkartenbunten Klischees.Wirtschaft für jedermann präsentieren wir in der Sendereihe »Der Markt«. Im Wechsel mit den Fachkollegen anderer Anstalten bietet der Bayerische Rundfunk darin eine Mischung von Information und Kritik, von Tips und von Unterhaltung mit Nutzeffekt.Schließlich beteiligt sich die Wirtschaftsredaktion Fernsehen am »Report München« und an der »Abendschau«.
Sport
Zu den schon traditionellen Übertragungen der wichtigsten wintersportlichen Ereignisse in unserem Land - Weihnachts-Schaulaufen und Neujahrsskispringen in Garmisch-Partenkirchen, Internationales Herrenskirennen Berchtesgaden, Internationales Damenskirennen Oberstaufen, Deutsche Meisterschaften im Eisschnellauf in Inzell. Internationale Deutsche Alpine in Hindelang. Internationale Deutsche Nordische Skimeisterschaften in Warmensteinach und einigen interessanten Elshockeyspielen — kommen diesmal die Europameisterschaften der Junioren in den Nordischen Skiwettbewerben in Nesselwang.
Die bekannten und beliebten Film- und Featuresendungen »Zwischen Sommer und Winter« und »Vor dem neuen Skiwinter« werden ergänzt durch Filmthemen: »Variationen für Kajak« und »Interski« - Weltkongreß der Skilehrer in Garmisch-Partenkirchen.
Abgerundet wird das Programm durch die allwöchentliche Arbeit an den rund 60 Beiträgen des Bayerischen Rundfunks zur ARD-Sportschau im Winter.Der Bayerische Rundfunk besucht ferner mit einem Filmteam die Vorolympischen Spiele in Sapporo und setzt die Arbeit an der Olympiaserie »Olympia 72« fort. Die Vorbereitung der Olympiade wird uns 1971 in verstärktem Maß beschäftigen.
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RegionalprogrammAbendschau
Das bayerische Regionalprogramm »Abendschau« sendet von Montag mit Freitag von 18.00 Uhr bis20.00 Uhr, am Samstag von 18.30 bis 20.00 Uhr.
Das Programm der Abendschau gliedert sich in zwei Blöcl<e mehr informierenden Charakters Nach Sechs (18.00-18.30 Uhr) und Vor Acht(18.30-20.00 Uhr)
- abgerundet durch Weltnachrichten und bayerische Aktualitäten in Wort und Bild sowie einen mehr jnterhaltenden Teil.
Unter den Unterhaltungsbeiträgen innerhalb der Abendschau sind neben den laufenden Serien unter anderem folgende Sendereihen geplant:
Zu Beginn des Winterprogramms bringen wir die Dramatisierung des Romans »Kleiner IVIann — was nun?« von Hans Fallada in mehreren Folgen. Er zeigt, wie der Verkäufer Johannes Pinneberg und seine Frau Lämmchen in den Jahren der Wirtschaftskrise, in Arbeitslosigkeit und Elend zu überleben versuchen: das Schicksal der kleinen Leute im Berlin der Zwanziger Jahre.Am Mittwoch werden wir, wie bisher, abwechselnd einen Krimi und einen Westerner zeigen und außerdem einen oft geäußerten Wunsch unserer Zuschauer erfüllen: wir wiederholen einige der beliebtesten und erfolgreichsten Krimis aus dem Abendprogramm, darunter ausgesuchte Folgen aus der unvergessenen Serie »77 Sunset Strip«.
Zu den bekannten Unterhaltungsserien werden wir folgende neue bringen:
JuliaJulia ist Witwe, ihr Mann war Testpilot und ist mit seiner Maschine verunglückt. Jetzt muß Julia ihren sechsjährigen Sohn Corey allein aufziehen. Wir erleben mit Julia und Corey die Sorgen aller berufstätigen Mütter. Julia und Corey haben aber noch ein Problem, das ihnen gelegentlich Schwierigkeiten bereitet: sie sind Neger.
Die JetsonsMit der Familie Feuerstein haben wir unsere Zuschauer an den Freuden und Nöten einer steinzeitlichen Familie teilnehmen lassen. Mit den Jetsons führen wir sie weiter in die Zukunft. Doch auch im92
Jahr 2100 sind trotz Weltraumreisen und Dienstmädchenrobotern die Grundprobleme einer Familie so ziemlich die gleichen geblieben.
Verfahren eingestelltIn dieser neuen Serie werden Kriminalfälle einmal anders dargestellt. Hier geht es um Straftaten, die nicht aufgeklärt wurden. Nur ein Zufall, eine Ungeschicklichkeit, ein mit der Tat gar nicht in Zusammenhang stehendes Ereignis wird — manchmal erst Jahre später — dem Täter zum Verhängnis.
Ein Jahr ohne SonntagDer Ingenieur Robert Sonntag bekommt von seiner Firma den Auftrag, ein Projekt im Ausland zu überwachen. Seine Frau bleibt mit den beiden kleinen Söhnen zu Hause und muß nun allein alle Probleme meistern. Die letzten Folgen dieser Serie berichten dann allerdings von einem Jahr mit Sonntag. Robert Sonntag ist nun in eine kleine norddeutsche Stadt versetzt, um dort eine Großbaustelle zu überwachen und hat seine Familie mitgenommen.
Die HupeIn dieser Reihe nimmt die Schülerzeitung eines Jungen- und Mädchen-Gymnasiums zu den verschiedensten Fragen und Problemen Stellung. Sie setzt sich mit Begriffen wie >Pressefreiheit< oder >Kriegsdienst- verweigerung< auseinander, versucht Vorurteile abzubauen und zu einer eigenen Meinung anzuregen.
Arbeitsgericht: Termin in Sachen . . .Vor dem realen Hintergrund eines Arbeitsgerichtsprozesses zeigen wir eine Reihe von kleinen Fernsehspielen. in denen der Anlaß des Arbeitsstreits dargestellt wird. Das Spiel schließt jeweils mit einem Urteil, das den Maßstäben der heutigen Jurisdiktion der Arbeitsgerichte entspricht.
Meine Schwiegersöhne und ichNach dem Buch von Jo Hanns Rösler wird hier erzählt, was Hans Rosen, der erfolgreiche Schriftsteller, mit seinen beiden Töchtern erlebt, wie sie - und er - die verschiedensten Verehrer kennenlernen und wen sie als Ehekandidaten akzeptieren.
Fortgesetzt wird ebenfalls die bayerische Reihe »Unter unserem Himmel«, die einmal in der Woche — und zwar am Dienstag — Volksmusik, Bergfilme, bayerische und nachbarliche Themen, also etwa Besuche in einer Stadt oder einem Dorf, Szenen aus Bauerntheatern, Ludwig-Thoma-Reihen, Valentinia- den, Wintersport und Interessantes aus unserer Tierwelt bringt.
Hauptabteilung 2Fernsehspiel
Aus der Planung
Orestie »Agamemnon«von Aischylos in der Neudichtung von Walter Jens Regie: Franz Josef WildKönig Agamemnon kehrt als Sieger aus der Schlacht von Troja zurück und wird mit Jubel zu Hause empfangen. Die Freude seiner Gattin Klytaimnestra aber ist geheuchelt, denn sie hat ihn während seiner Abwesenheit mit Aigisthos betrogen. Die beiden haben beschlossen, Agamemnon zu töten. Klytaimnestra vollbringt die Tat. Aigisthos nimmt entgegen dem Willen des Volkes, der in dieser antiken Tragödie vom Chor verkörpert wird, Besitz vom Thron. Sendung: 22. September 1970
»Der Fall Lena Christ«Ein Film von Hans W. Geissendörfer Im April 1920 machte die bayerische Schriftstellerin Lena Christ auf dem Münchner Waldfriedhof ihrem Leben durch Gift ein Ende. Hans W. Geissendörfers Film »Der Fall Lena Christ« beschäftigt sich weniger mit der Autorin der Romane »Die Rumplhanni«, »Mathias Bichler« und »Unsre Bayern anno 14« als mit dem Menschen Lena Christ, ihrem Unglück und ihrem tragischen Tod.Sendung: 25. Oktober 1970
»Abiturienten«Von Eckhard Garczyk - Regie: Lutz Büscher Der junge Elektronik-Ingenieur Alex Weller hat beruflich in der Nähe seiner Heimatstadt, wo er vor 15 Jahren sein Abitur gemacht hat, zu tun. Er nutzt die Gelegenheit, um dort einen Besuch zu machen und alte Schulkameraden aufzusuchen. Vor allem aber begegnet er Karla, seiner Jugendliebe, wieder. Er spürt sehr rasch, daß er zu dieser aus Wohlstand, provinzieller Bürgerlichkeit und Resignation bestehenden Welt keinerlei Beziehung mehr hat. Andererseits aber vermag er auch für die Verhaltensweise einiger Abiturienten, mit denen er ins Gespräch kommt, kein Verständnis aufzubringen: Die jungen Leute planen, die Abschlußfeier in eine Protest-Kundgebung umzufunktionieren. Der durchaus ernst zu nehmenden Argumentation eines hochintelligenten
Schülers ist Weller im Grunde genommen nicht gewachsen. Nunmehr seinerseits resigniert, kehrt er in seinen gewohnten Alltag zurück.Sendung: 29. Oktober 1970
»Liebe und so weiter«Ein Farbfilm von George Moorse Die junge Cellistin Nina kommt während einer Konzerttournee nach München. Sie lernt hier den Studenten Rob kennen und lieben. Der Film zeigt, wie eine hektische Umwelt, die politische Situation, wirtschaftliche und berufliche Probleme die beiden aufgeschlossenen sensiblen jungen Menschen beeinflußt und wie ihre gegenseitige Liebe von einem völlig neuen Zeitbewußtsein geprägt wird.Sendung: 17. November 1970
»Die Kannibalen«Von George Tabori - Regie: Reinhard Mieke In einem KZ geschieht ein Fall von Kannibalismus. Zwei Überlebende treffen sich nach Jahren in New York wieder und rekonstruieren, sich erinnernd, das furchtbare Geschehen. Das Stück spielt auf verschiedenen Bewußtseins- und Zeitebenen und vermischt Handlungselemente mit analysierenden Gedankenvorgängen.Sendung: 22. Dezember 1970
»Mein ist das Ende«Von Terence Rattigan — Regie: Hans-Reinhard Müller Eine Frau aus sogenannten besten Kreisen ist einem Mann verfallen, der in keiner Weise ihrem eigenen Niveau entspricht. Sie ist konsequent genug, sich von ihrem Gatten zu trennen und mit ihrem Liebhaber ein eher ärmliches und im Grunde genommen auch entwürdigendes Dasein zu fristen. Als ihr Partner sie wegen einer anderen Frau verläßt, sieht sie als einzigen Ausweg aus ihrer Erniedrigung nur den Selbstmord. Ihr Nachbar, ein Arzt, kann ihr jedoch klar machen, daß der Selbstmord keine Lösung von Konflikten sein kann und so findet sie mit letzter Kraft ins Leben zurück.Sendung: 14. Januar 1971
»Viel Getu um nichts«Von William Shakespeare/Erich Fried Regie: Fritz UmgelterGraf Claudio verliebt sich in Hero, die Tochter des Gouverneurs von Messina, und hält um Ihre Hand an. Ein Nebenbuhler versucht, das Paar auseinander zu bringen, was ihm auch beinahe gelingt; er verleumdet Hero als Dirne. In letzter Sekunde jedoch
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kommt die Wahrineit durch die herrliche Einfalt der beiden Gerichtsdiener Holzapfel und Schlehwein an den Tag. Parallel zu diesem Geschehen läuft eine zweite Handlung um Heros Base Beatrice und einen jungen Edelmann aus Padua. Beide behaupten auf witzige und geistreiche Weise, das andere Geschlecht zu verachten. Aber natürlich findet zu guter Letzt auch dieses Paar zueinander.Sendung: 28. Februar 1971
»Wiener Totentanz«Von Lotte ingrisch — Inszenierung: Walter Davy Der Kasperl, auch Wurstl genannt, spielt in Wien seit jeher eine große Rolle. In diesem Totentanz ist er Kasperl und Tod zugleich und führt die Personen des Stücks in einer lose geknüpften Handlung durch die verschiedensten Lebenssituationen. Das Ganze fügt sich zu einem makaber-heiteren Bilderbogen zusammen.Sendung: 9. März 1971
»Augenzeugen müssen blind sein«Von Michael Kehlmann und Carl Merh Nach einem Roman von Jeffrey Ashford Regie: Michael KehlmannAuch durch massive Drohungen von seiten einer Gangsterbande läßt sich Dr. Harry Hoffmann nicht von seiner Zeugenaussage abbringen, obwohl er dadurch in schwierigste Situationen gerät. Durch seine mutige Konsequenz trägt er wesentlich dazu bei, daß ein geplanter Bankraub in letzter Sekunde von der Polizei verhindert werden kann.Sendung: 11. März 1971
Wiederholungen
»Die Entwaffnung«Von Alfred Andersch - Regie: Lutz Büscher Sendung: 16. Oktober 1970
»Geliebt in Rom«Von Jürgen Gütt - Regie: Paul Verhoeven Sendung: 27. November 1970
»Madame Legros«Von Heinrich Mann — Regie: Michael Kehlmann Sendung: 4. Dezember 1970
»Epitaph für einen König«Von Fritz Umgelter nach August Strindberg Regie: Fritz Umgelter Sendung: 18. Dezember 197094
Familienprogramm
Das Familienprogramm des Bayerischen Rundfunks bringt im Wechsel mit den übrigen Anstalten der ARDKindersendungen von Montag bis Freitag und am Sonntagnachmittag, seit 1. Juli 1970 auch am SonntagvormittagSendungen für junge Leute am Montag, Dienstag, Donnerstag, Freitag und SamstagnachmittagSendungen für die Frau am MittwochAb 1. Januar 1971 wird voraussichtlich ein neues Programmschema in Kraft treten. Es sieht eine Konzentrierung der Sendezeit für junge Leute auf Freitagnachmittag (85 Minuten) und Samstagnachmittag vor.
KindersendungenDie körperlichen und geistigen Anlagen des Kindes zu fördern und es zu eigenem Handeln anzuregen, ist das Ziel der neuen Sendereihe »Di-Do-Domino« in Farbe für Kinder im Vorschulalter: gegensätzliche Begriffspaare, wie >groß - klein<, >laut - leise<, >schnell — langsam< usw. werden den Kindern mit den Mitteln des Films in Beispielen aus Natur und moderner Umwelt vorgestellt. Die Themen der Dienstagsendungen werden dann jeweils am Donnerstag der gleichen Woche vertieft und ergänzt durch spezielle Anregungen für Mütter, die ihnen dabei helfen sollen, verschiedene Anlagen und Funktionen in ihren Kindern spielerisch zu fördern: Motorik, Wahrnehmung und Unterschied, Phantasie. Denken und Sprache. Sozialverhalten.Neu im Programm für die kleineren Kinder sind auch die Serien »Babar, der kleine Elefant« und »Roboter Emil und Tante Bodzenka«. Emil, eine Marionette, haust bei Tante Bodzenka (dargestellt von Jitka Frantova) in der Dachkammer.Seinen Streichen nach könnte man Emil durchaus zu den »echten« und größeren Lausbuben zählen, die jetzt ihre eigene Sendung bekommen: das »Lausbubenmagazin«. Es soll Buben und Mädchen zwischen 9 und 13 ein wenig dafür entschädigen, daß man von ihnen sonst tagtäglich Wohlverhalten und Bravsein verlangt.»Sport, Spiel, Spannung« wird auch weiterhin den Informations- und Unterhaltungshunger der Kinder stillen.
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Entwürfe für den Poster-Wettbewerb der >Jungen Welle<
9) Friedei Schmidt, Berlin10) Lothar Klein, München11) Wolfgang Koch, Nürnberg12) Günther Kalina, München
Bei den spielfilmartigen Serien gibt es eine Wiederholung der »Sir Francis Dral<e«-Reihe, während ab 1971 die Abenteuer von »Robin Hood« als Erstsendung ausgestrahlt werden.Außerdem sind im Programm für die kleineren und größeren Kinder noch Zeichen- und Puppentrickfilme sowie Bücher- und Schallplattenbesprechungen vorgesehen.
Sendungen für junge Leute»Altes Haus wird wieder jung« heißt eine neue Sendereihe. Junge Leute haben sich eines heruntergekommenen >Jugendhauses< angenommen und in eigener Initiative verschiedene Räume für ihre Zwecke hergerichtet. Diese Sendungen liefern viele Ideen und Anregungen für eigene Initiativen im Bereich des >Do-it-yourself<.»Das Tonbandseminar« wird im Programm des Winterhalbjahrs zu Ende geführt. Anfänger und Fortgeschrittene erfahren in Tips und Tricks von den technischen und spielerischen IVlöglichkeiten des Tonbandgeräts.Das Experiment, junge Leute für junge Leute Fernsehen machen zu lassen, wird weitergeführt. In der Sendung »Bildstörung« werden Redakteure Münchner Schülerzeitungen wieder Gelegenheit haben, verschiedene Themen aus ihrer Sicht darzustellen und zu kommentieren.Unkonventionellen Themen und Methoden steht auch die Reihe »Regisseure von morgen« offen. Hier werden Kurzfilme junger Filmemacher vorgeführt und mit diesen selbst diskutiert.Für die Freunde der leichteren musikalischen Unterhaltung sind einige neue Folgen der Reihe »Outsider« vorgesehen. Diese Sendungen sind musikalischen Talenten Vorbehalten, die eigenes Profil aufzuweisen haben, aber noch nicht vom Sog des Starrummels erfaßt sind.In der Reihe »Das junge Orchester« wird das Münchner Jugend-Symphonie-Orchester unter seinem Leiter Eberhard Schoener Werke von Tschaikowsky, Gershwin, Paganini und Prokofjew vorstellen.
Wochenendprogramm»Auf Spuren seltener Tiere« wird sich Eugen Schuhmacher wieder mit seiner Farbkamera begeben. An den Sonntagnachmittagen im Januar 1971 berichtet er im Gespräch mit Ernst Emrich aus Nationalparks in aller Welt.Ebenfalls in Farbe werden zwei Reiseberichte von Harald Lechenperg gesendet: »Versunkene Städte im Sand« und »Land der großen Ströme«.Der zweiteilige Film »Nur Himmel und Dreck« berichtet über eine niederländische Expedition zu den Ureinwohnern Neuguineas.In der Sendung »Trenker und seine Filme« erzählt der bekannte Regisseur anhand von Ausschnitten aus seinen besten Filmen (»Der Rebell«, »Der verlorene Sohn«, »Der Kaiser von Kalifornien« und andere) über deren Entstehung.Für 1971 ist als anregende Unterhaltungssendung am Samstagnachmittag ein Freizeitmagazin für die Familie eingeplant.Wastl Fanderl will auch weiterhin sein »Baierisches Bilder- und Notenbüchl« mit Beiträgen zur Jahreszeit aus Volksmusik und Brauchtum aufblättern.
Sendungen für die FrauUnsere Frauensendungen werden sich im Winterhalbjahr mit so verschiedenartigen Themen wie: behinderte Jugendliche, die Lektüre unserer Kinder, Ferien auf dem Bauernhof, Bürgerinitiative und dem Porträt eines Haute Gouture-Hauses befassen.
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Hauptabteilung 3Unterhaltung und Musik
Aus der Planung
Mozarts Oper »Cosi tan tutte«, eine Vorstellung der Münchner Staatsoper im Cuvilliés-Theater, wird am 11. Oktober gesendet. Musikalische Leitung: Christoph von Dohnányi; Inszenierung: Franco Enriquez.
Die Oper »Der Zerrissene« (nach Johann Nestroys gleichnamiger Posse) von Gottfried von Einem ist in einer Aufführung der Wiener Voiksoper zu sehen.
Solisten der Mailänder Scala (Raina Kabaivanska, Carlo Bergonzi und Piero Cappuccilli) sind in einem Gala-Konzert mit dem Rundfunkorchester unter Leitung von Kurt Eichhorn aufgetreten. Am 1. Weihnachtsfeiertag präsentiert Ludwig Kusche Ausschnitte aus diesem Konzert unter dem Titel »Molto cantabile«.
Am Nachmittag des Silvestertages 1970 bringen wir Ludwig van Beethovens 9. Symphonie in d-moll (op. 125) mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks unter Rafael Kubelik und den Solisten Gundula Janowitz, Brigitte Fassbaender, Waldemar Kmentt und Franz Crass.
Die Liederkomposition »Das Tagebuch eines Verschollenen« von Leo§ Janäöek wird in einer Fernsehfassung von Václav Kaslik in diesem Winter gesendet.
»Überall ist Wunderland« ist der Titel eines Fernsehporträts über Joachim Ringeinatz von Kurt Wilhelm.
Für Buch, Regie, Musik, Kamera und Schnitt zeichnet Georg Kypri (ein Schüler unserer Film- und Fernsehhochschule) in seinem ersten Film »Wir«.
Das Musikaleum bringt zwei neue Folgen: »Hans Pfitzner« mit Hans Hotter, Julius Patzak, Hermann Prey und Helmut Grohe sowie »Gustav Mahler« mit Rafael Kubelik. Zwei weitere Sendungen mit den Titeln »Prost« und »Mahlzeit« werden von Ludwig Kusche, Hugo Hartung und Kurt Wilhelm vorbereitet.
»Romeo und Julia mit Blasmusik« ist der Titel einer Unterhaltungssendung mit kabarettistischem Einschlag. Unter der Regie von Hans Bernhart Theo- poid spielen Jitka Frantová, Gustl Weishappel, Eduard Linkers, Hilde Berndt, Rolf Wanka und andere. Buch: Jiri Melisek und Hermann Freudenberger; Liedtexte: Walter Brandin.
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Das Ergebnis von Elfie Pertramers intensiver Familienforschung in diesem Sommer ist eine neue unterhaltsame Sendung mit dem Titel »Auf keinen grünen Zweig«.»Streitzüge« ist der vorläufige Titel einer Show, die wir mit dem Tenor und All-round-Darsteiler David Thaw im Winter senden werden.Der Komödienstadel wiederholt in der Faschingszeit Ludwig Thomas »Witwen«. Diese Sendung wurde im August 1969 auf der Funkausstellung in Stuttgart aufgezeichnet.75% aller Geräte in der Bundesrepublik sind eingeschaltet, wenn — wie immr — einmal im Monat, an einem Dienstag um 20.15 Uhr, »Was bin ich?«, das heitere Beruferaten mit Robert Lembke, gesendet wird.Einer ähnlich großen Beliebtheit erfreut sich auch das Quiz »Alles oder Nichts« mit Erich Helmensdor- fer. Von Januar 1971 an wird diese Sendung ebenfalls dienstags um 20.15 Uhr zu sehen sein. Bis zu diesem Zeitpunkt bleibt es beim Montagtermin um21.00 Uhr.Nahezu alle Sendungen unseres Winterprogramms werden in Farbe zu sehen sein.
Film
Für den Winter 1970/71 hat die Filmredaktion der ARD folgende internationale Produktionen ausgewählt:
»Der brave Soldat Schwejk in Prag«(Dobry Vojak Svejk)CSSR 1956Regie: Karel SteklyMit Rudolf Hrusinsky, Eva SvobodovaErlebnisse des Prager Hundefängers Schwejk(Deutsche Erstaufführung)
»Der Greifer«BRD 1957 Regie: Eugen YorkMit Hans Albers, Hansjörg Felmy, Susanne Cramer Ein spannender humorvoller Kriminalfilm
»Ich heiße Nil<i«BRD 1952Regie: Rudolf JugertMit Paul Hörbiger, Hardy KrügerDer Film erzählt die Geschichte eines ausgesetztenKindes. Bei einem Oberregierungsrat, der zunächstnur seinen Hund liebt, findet es warme Aufnahme.Wiederholung
»Die Reise im Ballon«(Le voyage en ballon)Frankreich 1958/60, Farbe Regie: Albert LamorisseMit Maurice Baquet. André Gille, Pascal Lamorisse Ein französischer Professor und sein Enkel machen eine poetische Reise im Ballon.
»Max, der Taschendieb«BRD 1961Regie: Imo MoszkowiczMit Heinz Rühmann, Elfie Pertramer, Hans Clarin Ein kleiner Gauner stellt einen Verbrecher und wird mit Hilfe der Polizei wieder ehrlich.
»Operette«Deutschland 1940 Regie: Willi ForstMit Willi Forst. Maria Holst. Paul HörbigerDer Aufstieg des Schauspielers Franz Jauner zumWiener Theaterkönig
»Unfall im Weltraum«(Journey to the Far Side of the Sun)USA 1970, FarbeRegie: Robert ParrishMit Roy Thinnes, Ian HendryEin neuer amerikanischer Science-Flction-Fllm(Deutsche Erstaufführung)
»Schritte ohne Spur«(A Double)Frankreich/Italien 1959, FarbeRegie: Claude ChabrolMit Madeleine Robinson, Antonelia LualdiEin junger Mann ermordet zwischen Kirchgang undMittagessen die Geliebte seines Vaters.
»An einem Freitag um halb zwölf«BRD 1960 Regie: Alvin RakoffMit Nadja Tiller, Rod Steiger, Peter van Eyck Der Film zeigt einen gut vorbereiteten Raubüberfall im südlichen Frankreich auf ein Panzerauto voll Dollarnoten.
»Das zweite Leben des Dr. X«(The Return of Doctor X)USA 1939Regie: Vincent Sherman Mit Humphrey Bogart, Wayne Morris Ein auf dem elektrischen Stuhl hingerichteter Arzt wird von einem Forscher durch ein von ihm erfundenes synthetisches Blut wieder zum Leben erweckt. (Deutsche Erstaufführung)
»Rom, offene Stadt«(Roma cittä aperta)Italien 1945Regie: Roberto Rossellini Mit Aldo Fabrizi, Anna Magnani Eine Chronik des zivilen Widerstands in einem römischen Stadtviertel gegen die Deutschen. Dieser Film Rossellinis ist der erste, der den Ruhm des italienischen Neorealismus begründete.
Der Studiofllm am Montag
»Simon in der Wüste«(Simon nei desierto)Spanien 1965Regie: Luis BunuelMit Claudio Brook, Silvia Pinal(Deutsche Erstaufführung)und»Ein andalusischer Hund«Frankreich 1928 Regie: Luis Bunuel Mit Pierre BatcheffZwei >halblange< Filme von Bunuel. Eine moderne Version von der Legende des Heiligen Simon sowie der berühmte surrealistische Film Bunuels und Dalis aus dem Jahre 1928.
»Liebe ist kälter als der Tod«BRD 1969Regie: Rainer Werner Fassbinder Mit Ulli Lommel, Hanna Schygulla, R. W. Fassbinder Ein kleiner Ganove wird von einigen Hintermännern einer Gangsterorganisation gezwungen, ihrem >Syn- dikat< beizutreten.
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Das Film-Festival
»Die Milciistraße«(La voie lactée)Frankreicli 1968, FarbeRegie: Luis BunuelMit Laurent Terzieff, Paul FrankeurDie Erlebnisse zweier Pilger auf dem Weg zu einemspanischen Wallfahrtsort.(Deutsche Erstaufführung)
»Die Reise nach Tokio«(Tokyo Monogatari)Japan 1953 Regie: Yasujiro Ozu Mit Chishu Ryu, Setsuko Hara Ein älteres Ehepaar besucht in Tokio seine beiden verheirateten Kinder, die sich jedoch in ihrer eigenen Welt verschanzt haben und versuchen, die Eltern abzuschieben, indem sie sie in ein Heilbad schicken.
»Das Biest muß sterben«(Que la bête meure)Frankreich 1969, Farbe Regie: Claude ChabrolMit Michel Duchossoy, Caroline Cellier, Jean Yanne Der neunjährige Sohn eines verwitweten Kinderschriftstellers wird von einem unbekannten Autofahrer getötet. Der Vater schwört bei sich - und schreibt es in sein Tagebuch — daß er den Autofahrer finden und töten werde.(Deutsche Erstaufführung)
»Wie ein Schrei im Wind«(The Trap)Großbritannien 1965, FarbeRegie: Sidney HayersMit Rita Tushingham, Oliver ReedDer Film schildert die Erlebnisse eines stummenMädchens, das für 100 Dollar an einen Pelztierjägerverkauft wurde.
»Zazie«(Zazie dans le métro)Frankreich/Italien 1960, Farbe Regie: Lous MalleMit Cathérine Demongeot, Philippe NoiretDie absurde Welt der Erwachsenen, gesehen mitden Augen eines frühreifen Kindes in Paris.
»Privatleben«(Vie privée)Frankreich/Italien 1961, Farbe Regie: Louis MalleMit Brigitte Bardot, Marcello Mastroianni Ein Mädchen steigt zum Star auf, wird Idol der Massen und verfällt in unentrinnbare Einsamkeit.
»Asphalt Dschungel«(Asphalt Jungle)USA 1950Regie: John Huston Mit Sterling HaydenZwei Gangster werden nach einem geglückten Juwe- ienraub von der Polizei gejagt, wobei einer der beiden sein Leben lassen muß.
»Der rothaarige Ryshik«UdSSR 1960 Regie: lija FreesMit Serjoscha Solotarjew, Tanja Saljais Die Geschichte eines Findelkinds, das überall herumgestoßen wird. Als sein Onkel, den es sucht, stirbt, muß das Kind seinen Weg allein weitergehen. (Deutsche Erstaufführung)
»Schneewittchen und die sieben Gaukler«BRD 1962, Farbe Regie: Kurt HoffmannMit Caterina Valente, Hanne Wieder, Georg Thomalla Eine junge Heizungsingenieurin rettet mit Hilfe von sieben bankrotten Zirkusgauklern einen fachfremden Hotelerben aus einer verfahrenen Situation.100
Organisationsaufbau Zentralbereicli Fernsehen
Leitung Dr. Helmut Geller
Hauptabt. Produirtion Helmuth Haselmayr
Wirtschattsabteilung Friedrich Geyer
Produktionsabteilung Axel Ragnier
Filmabteilung Peter Kayser
Ausstattungsabteilung Josef Liebl
Abteilung Sendeieitung Christian Schütze
Archiv Hans Ketnath
Künsti. Betriebsbüro Werner Thun
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Studienprogramm
Organisationsaufbau Studlenprogrannm
Femsehdirektion Direktor: Dr. Helmut GellerStudienprogramm Assistent: Norbert Bittmann
Redakteure m. b. A. Dr. Wolf Seidl Dr. Margret Zang Jakob Hausmann
LEHRFERNSEHENSchulfernsehen Dr. Gertrud Simmerding
Herbert MarchlEugène DelmasDr. Gertrud DiepolderBrigitte Gerth-SeufertRosemarie von HornsteinTraugott KrischkeJudith Linker-BeneschErich MayerDr. Walter PoppDr. Christoph SchmidJohann Baptist StadlerFrank StreckerHeinz StrublJürgen Wesche
Kursprogramm Dr. Walter Flemmer Dr. Horst G. Weise Harald Hohenacker Enzio von Cramon Hans-Jörg Vogel Hermann von Wimpffen Ursula Wondrak Wilhelm H. Bencker
Telekolleg Dr. Walter R. FuchsDr. Franz BaumerGeorg SchwarzDr. Dieter KönigDr. Ingeborg StrößenreutherArmin Thieke
Berufsausbildungs- und Fortbildungswerk
Rudolf Mühlfenzl Dr. Helmut Engelhardt Dr. Konrad Falter Hannes Stauder
UniversitätsfernsehenDr. Walter Flemmer Dr. Walter R. Fuchs
Gruppen redaktion Naturwissenschaft und Technik
Dr. Walter R. Fuchs Dr. Dieter Hellauer Dr. Alfred Breitkopf
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PoiitischesStudienprogramm
STUDiENFERNSEHEN
Hans-Joachim NetzerZeitgeschehen Thilo Schneider
Dietmar Ebert, Peter Miroschnikoff, Dr. Franz Stark
Poiitische Dokumentation Dr. Hermann RennerHorst Siebecke, Helmut Groll, Günther Friedrich
Wirtschaft und Sozialpoiitik
Rudolf Mühlfenzl Dr. Helmut Engelhardt Dr. Konrad Falter
Wirtschaft Wolfgang FeilerAdolf Althen, Dieter Hanitzsch, Bernd Dost
Landwirtschaft Dr. Erich Geiersberger Friedrich Ziegler, Christian Seiffert
Sozialpolitik Dr. Eckhard Garczyk
Europa Dr. Friedrich Schreiber Peter M. Dudzik
Kuitureiies und wissenschaftiiches Studienprogramm, Nachtstudio
Dr. Kurt Hoffman Dr. Franz Baumer Dr. Manfred Boos Wedige von Buch Dr. Helmut Dottenweich Dr. Florian Furtwängler Dr. Christian Grote Hellmut Hildmann Benigna von Keyserlingk Friedrich Mager Britta Meyer-Osterkamp Dr. Gustava Mösler Leonhard Reinisch
Kooperationsgruppe Welt des Glaubens Klaus Müller-Gräffshagen
MusischesStudienprogrammTheater und Musik
Theater Franz Josef Wild Rainer Geis Elisabeth Laussen
Musik Dr. Siegfried GoslichJürgen Meyer-Josten, Hans-Herbert Winkel
Land und Leute i. V. Dr. Helmut Oeller
Teleciub Hellmut HaffnerAxel von Hahn, Silvia Hohenemser, Dr. Hans-Dieter Hübner
Chronik Heinz Böhmler Carl NützelFelix Heidenberger, Peter Z ill, Marietta Orthofer
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Schulfernsehen
Die audiovisuelle Zul<unft hat in diesem Herbst für die Münchner Hauptschulen schon begonnen: Ausgerüstet mit Fernsehaufzeichnungsgeräten, kann der Lehrer jede gewünschte Schulfernsehsendung auf Band nehmen und unabhängig vom Sendeplan zur optimalen Zeit beliebig oft im Unterricht wiedergeben.Diese Aktion hat keineswegs nur örtliche Bedeutung: Der aus Mitteln der Stadt München mit einem Zuschuß des Bayerischen Werbefernsehens finanzierte Schulversuch soll die Brauchbarkeit dieser Geräte testen, Fragen einer verstärkten Integration von Schulfernsehsendungen im Unterricht klären und die Zusammenarbeit zwischen Schule und Schulfernsehen weiter intensivieren. Der Einsatz von Aufzeichnungsgeräten wird vor allem dem für die Hauptschule so dringend geforderten Englisch-Vollkurs dienen können, der den Englisch-Stoff der 5. bis9. Klassen in Wochenlektionen vermitteln soll; denn erst mit ihrer Hilfe wird es möglich sein, mehrere aufeinander aufbauende Kurse auszustrahlen, ohne damit die Gesamtsendezeit des Schulfernsehens in Anspruch zu nehmen.In diesem Schuljahr aber wiederholen wir noch einmal das mit dem Schulfunk gemeinsam entwickelte Sprachwerk »Hello, I speak Engllsh«, das mit entsprechendem Begleitmaterial für Schüler und Lehrer eine Einführung in die englische Sprache bietet. Neu im Programm des Schulfernsehens steht die Sendereihe »aktuell«. Sie wendet sich an Schüler aller Schularten von der 8. Klasse an und greift in 14-täg- lichem Rhythmus Themen der Zeit auf. Diese Beiträge werden vom aktuellen Anlaß her in erster Linie gesellschaftliche und politische Bereiche berühren, aber auch naturwissenschaftliche und musische Themen ansprechen. Die seit Bestehen des Schulfernsehens monatlich ausgestrahlten Sendungen »Zwischen den Schlagzeilen« werden wie bisher fortgesetzt und bleiben ein wesentlicher Bestandteil von »aktuell«.Aus dem Angebot an Geschichtsbeiträgen seien die Themen »1918 - Revolution in München« sowie vier Sendungen über die Weimarer Republik herausgegriffen. Sie lassen mit großenteils dokumentarischem Filmmaterial die Zeit zwischen dem Ende des Ersten Weltkriegs und den Anfängen des »Dritten Reichs« lebendig werden und geben Grundlagen zur Beurteilung der darauf folgenden Entwicklung.
Die Naturwissenschaften sind im Herbst- und Wintertrimester mit Beiträgen zur Atomphysik und einer umfangreichen Sendereihe zur Elektrizitätslehre vertreten.Zur Erdkunde bietet das Schulfernsehen in drei Sendungen erstmals neueres Filmmaterial über das Leben in der Sowjetunion.Ein Schwerpunkt unseres Programms bleibt auch in diesem Schuljahr die Arbeits- und Soziallehre, denn der Hauptschullehrer kann nicht zugleich Volkswirt, Jurist und Berufsberater sein. Hier bietet das Schulfernsehen ein sorgfältig ineinander verzahntes Programm, das — für 14- bis 15jährige verständlich — die Grundlagen unserer Wirtschaft erklärt, exemplarische Einblicke in die Berufswelt gibt und nicht zuletzt mit Beiträgen zur »Betriebserkundung« vielen Lehrern die mit den Klassen kaum mehr durchführbare Besichtigung von Betrieben abnimmt.Zur Bereicherung des Deutschunterrichts wird die Reihe der Werkstattgespräche mit Günter Grass, Friedrich Dürrenmatt und Helmut Heißenbüttel wiederholt, ergänzt durch ein Interview mit Peter Handke über das Entstehen eines Hörspiels.Das »Lehrerkolleg«, eine Sendereihe zur Lehrerfortbildung, konzentriert sich auf die Didaktik neuer Unterrichtsfächer. Neben einer Wiederholung der sechsteiligen Sendereihe zur Sexualerziehung in den verschiedenen Altersstufen stehen aktuelle Beiträge aus den Erziehungswissenschaften auf dem Programm sowie eine neue Reihe zur »Mathematik in der Orientierungsstufe«.Das »Erziehermagazin« bietet Eltern und Erziehern unter anderem ausführliche Informationen über die Neuerungen im Lehrplan und ihren Sinngehalt. So wird zum Beispiel versucht, in der Sendung »Mathematik an der Grundschule« Vorurteile gegen die Mengenlehre zu beseitigen und Empfehlungen zur häuslichen Aufgabenaufsicht zu geben.Das Schulfernsehen des Bayerischen Rundfunks strahlt sein Programm von Montag bis Freitag aus.' Jeder Beitrag wird abends um 18.00 Uhr über die Sender des 3. Programms den Lehrern vorgestellt und zweimal in Abständen von zwei bis drei Tagen in den Vormittagsstunden wiederholt (in der Regel über das 3. und 1. Programm). Jede Englisch-Lek- tion wird insgesamt viermal ausgestrahlt. Lehrerkolleg und Erziehermagazin werden einmal wiederholt Zur Information des Lehrers dient das Monatsheft »Schulfernsehen«. Es enthält ausführliche Inhaltsangaben zu den Sendungen sowie ergänzende Daten, Bilder, didaktische Empfehlungen und Literaturhinweise.
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Telekolleg
Das seit dem 2. Januar 1967 in Bayern bestellende Telel<olleg verfolgt das Ziel, den Stoff der Berufsaufbauschule in einem kontinuierlichen Lehrsystem allen zugänglich zu machen. Das Telekolleg führt bei der Mitarbeit nach »Form A« zur staatlich anerkannten Fachschulreife. Dieses neuentwickelte Lehrsystem in der Zuordnung von Fernsehunterweisung, Selbststudium und ergänzendem Gruppenunterricht ermöglicht es, den Lehrstoff der Berufsaufbauschule auf einen sechs Trimester umfassenden Lehrgang zu konzentrieren und bei erfolgreicher Mitarbeit mit dem Fachschulreifezeugnis abzuschließen. Zwischen dem Freistaat Bayern und dem Bayerischen Rundfunk wurde hierfür ein Vertrag abgeschlossen. Der Bayerische Rundfunk ist für die Produktion und Ausstrahlung der Lehrsendungen sowie für die Erarbeitung des schriftlichen Begleitmaterials verantwortlich, die Durchführung der Kollegtage und Prüfungen liegt in der Zuständigkeit des Freistaates Bayern.Die Sendungen des Telekollegs werden im 1. und 3. Fernsehprogramm ausgestrahlt. Grundfächer: Deutsch, Englisch, Geschichte, Mathematik und Physik; Zusatzfächer: Biologie, Technisches Zeichnen, Wirtschaftsgeographie, Volks- und Betriebswirtschaft, Elektrotechnik, Sozialkunde, Chemie, Technische Chemie und Betriebliches Rechnungswesen. Für jedes Fach wird den Teilnehmern Begleitmaterial zur Verfügung gestellt. Das schriftliche Begleitmaterial für einen Lehrgang umfaßt ca. 4600 Seiten. Es wurde bis Herbst 1969 in loser Blattform direkt vom Bayerischen Rundfunk an die Teilnehmer versandt. Seit September 1969 erscheint das Material bei der TR- Verlagsunion in Buchform. Es kann von allen Zuschauern, also auch von denjenigen, die nicht den Fachschulreife-Abschluß anstreben, dort bezogen werden.In dreiwöchentlichem Zyklus finden für die Teilnehmer nach »Form A« Kollegtage statt (derzeit in ca. 80 Orten Bayerns), die die Möglichkeit bieten, in kleinen Gruppen mit Fachlehrern zu arbeiten. Der kontinuierlichen Leistungskontrolle dienen dem Begleitmaterial beigefügte Prüfungsbogen, die an die Lehrkräfte einzusenden sind und von diesen korrigiert und benotet werden. Auch die Zwischenprüfungen werden an den Kollegtagorten abgehalten.Der dritte Lehrgang des Telekollegs hat im Januar1969 begonnen. Hier entschieden sich für die Mitarbeit nach Form A ca. 2200 Teilnehmer. Erfreulicherweise weist der Lehrgang 3 nach dem ersten108
Abschnitt eine prozentual geringere Abbrecherquote auf als die ersten beiden Lehrgänge. Dies dürfte nicht zuletzt darauf zurückzuführen sein, daß das Lernen mit dem Medium Fernsehen inzwischen selbstverständlicher und vertrauter geworden ist; außerdem kommen die größeren Erfahrungen der Kollegtaglehrer den Teilnehmern zustatten. Im April1970 haben die Teilnehmer des 3. Lehrgangs mit großem Erfolg die erste Zwischenprüfung abgelegt. Die Fachschulreifeprüfung wird im Mai 1971 stattfinden. Ein neuer Lehrgang (4) des Telekollegs wird im Januar 1971 beginnen. Der genaue Anmeldetermin wird wie üblich durch Hörfunk, Fernsehen und die Presse bekanntgegeben.Über die Zahl dieser eingeschriebenen Teilnehmer hinaus kann ein weitreichender Programmeffekt festgestellt werden. Die Sendungen des Telekollegs werden inzwischen von Schülern aller Schularten, von Eltern, die sich mit dem neuesten Lehrstoff vertraut machen möchten, und von Zuschauern, die ihr früher erworbenes Wissen auffrischen wollen, als w illkommener »Nachhilfeunterricht« in Anspruch genommen. Wegen der modernen Darbietung des Lehrstoffes nehmen auch viele Lehrer, besonders in den mathematisch-naturwissenschaftlichen Fächern, die Gelegenheit wahr, sich neue Anregungen für den Unterricht zu holen.Ab Herbst 1970 muß vor dem Eintritt in die Ingenieurschulen die sogenannte Fachoberschule absolviert werden. Der Bayerische Rundfunk und der Südwestfunk sowie die Kultusministerien Bayerns und des Südwestraumes Überiegen derzeit zusammen mit Vertretern der Rundfunkanstalten und Unterrichtsgremien der Schweiz und Österreichs, ob der Lehrstoff dieses neuen Schultyps auf der Basis einer breiten Kooperative nach dem Modell des Telekollegs angeboten werden kann. Angestrebt wird ein konvertibles Programmangebot, das einen flexiblen Einsatz in den genannten Bereichen garantiert.
Kursprogramm
Das Kursprogramm bringt im Herbsttrimester 1970 folgende Sendereihen:
Die Weit der neuen MatiiematilcVon Zoltan P. DienesIn vielen Ländern wird die Reform des Rechenunterrichts der Grundschule in Angriff genommen. Dabei wird jedoch häufig übersehen, daß es nicht damit getan ist, neue Lehrpläne zu machen und neue Inhalte nach alten Methoden zu pauken.Das Programm von Zoltan P. Dienes, dem Autor und Präsentator dieser Sendereihe, berücksichtigt nicht nur die Ergebnisse der mathematischen Grundlagenforschung. es basiert auch auf neuen Erkenntnissen über den Lernprozeß in der Mathematik. Professor Dienes ist der Direktor des Centre-Psycho-Mathema- tique an der Universität Sherbrooke in Kanada und leitet zahlreiche Mathematikprojekte.Die 13 Sendungen dieser Reihe bieten zum einen eine systematische Einführung in die Mathematik der Grundschule, zum anderen wird in Unterrichtsbeispielen gezeigt, wie Kinder aus persönlichen Erfahrungen, die sie in strukturierten Spielen machen, mathematische Begriffe abstrahieren können. Die Sendereihe gliedert sich in vier Sendungen über Mengenlehre und Logik, sechs Sendungen über Relationen. Zahlen und arithmetische Operationen und drei Sendungen über Geometrie.Sonntag, 17.30 Uhr
Benvenuti in italia iiiDer von den Zuschauern auch nach mehrfacher Ausstrahlung in sämtlichen dritten Fernsehprogrammen der Bundesrepublik immer wieder gewünschte italienische Sprachkurs wird im Herbsttrimester weitergeführt. Auch der dritte Kursteil folgt dem Prinzip des heiteren Lernens und bringt in vielen unterhaltsamen Episoden eingängigen Sprachunterricht, der zu fortgeschrittenen Kenntnissen führt.Sonntag, 18.00 Uhr
So wird's gemachtJedermann weiß, wie schwer es heute ist, einen Handwerker zu bekommen, wenn im Haushalt der Wasserhahn tropft. Die Sendereihe »So wird's gemacht« gibt Anleitungen, wie kleinere Schäden erkannt und beseitigt werden können. Selbstverständlich verfolgt sie nicht die Absicht, Allround-Handwer-
ker auszubilden, die den Fachmann überflüssig machen, aber es ist sicher recht nützlich, ein paar Kniffe zu wissen, um nicht bei jedem Kurzschluß in Kurzschlußpanik zu geraten.Sonntag, 18.30 Uhr
Der StudienfQhrerMit dieser Sendereihe bietet das Kursprogramm zukünftigen Studierenden und Studenten in den Anfangssemestern eine praxisnahe Orientierungshilfe für das Studium. Jedem Studienfach sind zwei Sendungen gewidmet, die den wissenschaftlichen Gegenstand und die Methodik beschreiben und über den Studienaufbau, mögliche Studiengänge sowie spätere Anwendungsmöglichkeiten im Beruf informieren.Sonntag, 19.00 Uhr
Du und dein AutoFür Autofahrer überall in der Welt ist es mehr als nur ein Hobby, das Auto selbst zu pflegen und zu warten. Kenntnisse über Autopflege und Autowartung ersparen nicht nur manche Mark und manche lästige Stunde in der Werkstatt, diese Arbeiten sind auch als Freizeitbeschäftigung und als Entspannung außerordentlich beliebt. Die Sendereihe »Du und dein Auto« wendet sich an den Kreis der Autofahrer, die schon ein bißchen über ihr Auto Bescheid wissen. In den einzelnen Sendungen wird der Aufbau der wichtigsten Teile des Autos erklärt. Dabei werden gleichzeitig Ratschläge gegeben, wie man sich bei kleinen Pannen selbst helfen bzw. wie man durch Pflege versorgen kann, daß solche Pannen gar nicht erst auftreten.Sonntag, 19.30 Uhr
Bayrische IVliniaturenDas Land zwischen Naab und Oberpfälzer Wald Wie in den vier Sendungen über das Tölzer Land, soll nun in vier Sendungen über das Land an der Naab der Versuch fortgesetzt werden, typische Landschaften in ihrer geographischen und jahreszeitlichen Eigenart vorzustellen und damit eine Einladung zu verbinden, auf Spaziergängen oder Wanderungen die Pflanzen, Tiere und Menschen der unmittelbaren Heimat genauer zu sehen und kennenzulernen. Weitere Sendungen über Franken und Schwaben werden folgen.Sonntag, 19.30 Uhr ab 15. November 1970
Auf ein Wort, Herr Nachbar!Die »Aktuelle Stunde« und »Die Fragestunde« des Bayerischen Landtags sind Ausgangspunkte dieser Reihe zur politischen Bildung, in der die Funktionen
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des Parlaments nicht in Form einer institutionslehre deutlich gemacht werden, sondern in Form einer Dokumentation zusammen mit einem Frage- und Antwortspiel, das der Zuschauer selbst durch Anrufe im Studio und durch Zuschriften mitmachen kann, und bei dem es auch etwas zu gewinnen gibt.Das große Interesse der Zuschauer an diesem Programm und die Fülle von Anrufen während der Sendung, von denen immer nur wenige angenommen werden konnten, haben die Redaktion veranlaßt, ab Herbst 1970 die Sendezeit von einer halben Stunde auf eine ganze zu verdoppeln. So wird die unmittelbare Beteiligung der Zuschauer noch stärker zur Geltung kommen.Montag, 20.15 Uhr, am 12. und 19. Oktober, 2., 16. und 30. November und 14. Dezember 1970
Slim JohnDie BBC hat einen neuen Englischkurs produziert, der insgesamt 26 Lektionen umfaßt. Anders als der Sprachkurs »Walter und Connie« handelt es sich bei »Slim John« nicht um einzelne Episoden, sondern um eine spannende Fortsetzungsgeschichte: Eine Armee von Robotern, die unter dem Kommando des geheimnisvollen menschlichen Agenten Dr. Brain steht, ist aus dem Weltraum gekommen, um die Erde zu besetzen. Doch diesen Plan durchkreuzt Slim John, der geflüchtete »Robot Five«, mit seinen Freunden Richard und Stevie.Mittwoch, 19.30 Uhr
News of the WeekZu einer ständigen Einrichtung geworden ist die englischsprachige Nachrichtensendung, die als einzige Sendung live von mehreren Dritten Programmen gleichzeitig ausgestrahlt wird und nicht nur Zuschauer in Bayern, sondern auch in Berlin, Bremen und Hamburg sowie in Hessen erreicht. Die Absicht, jenen Zuschauern, die über Grundkenntnisse in der englischen Sprache verfügen, die Möglichkeit zu geben, ihre Kenntnisse aufzufrischen, lebendig zu halten (und zwar über einen Wortschatz und Inhalt, der aus der täglichen Umgangssprache genommen ist und seine Attraktivität aus der Aktualität bezieht), hat so eine anhaltende Resonanz gefunden.Mittwoch, 19.45 Uhr
SkigymnastikDie herbstlich-winterliche Skigymnastik-Reihe gehört nun schon zum festen Angebot des Kursprogramms. Ein überaus zahlreiches Publikum nimmt gerne die Gelegenheit wahr, sich durch gymnastische Übungen auf die kommende Skisaison vorzubereiten. Donnerstag, 19.30 Uhr110
Die Spieischuie— Elterninformation zur Sendereihe —Wie mehrere tausend Zuschriften von Eltern zur »Spielschule«, der ersten experimentellen Sendereihe für Vorschulkinder in der Bundesrepublik, zeigen, sind viele Eltern willens, aktiv an der Erziehung ihrer Kinder zu arbeiten.Die parallel zur »Spielschule« entwickelte Reihe besteht aus 13 Sendungen zu je 15 Minuten; sie erläutert an Beispielen authentisch-dokumentierter Spielprozesse der 3 bis 6-jährigen die methodisch-didaktischen Gesichtspunkte, nach denen die »Spielschule« gestaltet wurde. Sie zeigt, wie Kinder sich in ihrer Spielarbeit mit ihrer Umwelt auseinandersetzen, welche Hilfen wir den Kindern dabei anbieten können und mit welchen praktischen Spielaufgaben sich die »Spielschule« auswerten läßt. Dabei werden die Probleme der geistigen Entwicklung eines Kindes ebenso Umrissen, wie die Aufgaben und Schwierigkeiten einer freien Erziehung.Donnerstag, 19.45 UhrEn Français iAuf vielfachen Wunsch der Zuschauer und der diesen Kurs verwendenden Volkshochschulen wird der unterhaltsame Französischsprachkurs im Herbsttrimester zweimal ins Programm genommen. Der Erstausstrahlung am Freitag folgt die Wiederholung am Samstag. Bei diesem Kurs, der sich an Anfänger mit Vorkenntnissen und Fortgeschrittene wendet, wird der Zuschauer nicht nur sprachlich gefördert, sondern erhält vor allem Informationen über Land und Leute unseres Nachbarn, wobei er nicht nur nach Paris, sondern auch in die nicht weniger abwechslungsreiche Provinz geführt wird.Freitag, 19.30 Uhr, und Samstag 17.30 Uhr
Actualités FrançaisesDie gleiche Absicht wie »News of the Week« verfolgt der französischsprachige Nachrichtendienst, den das Kursprogramm seit Januar 1970 eingerichtet hat und der - nachdem lange Jahre im Deutschen Fernsehen die französische Sprache praktisch nicht mehr existierte — den Freunden unseres Nachbarn Frankreich nicht nur die Gelegenheit gibt, ihre Französischkenntnisse aufzufrischen, sondern auch jede Woche einmal speziell über Frankreich informiert zu werden.Freitag, 19.45 Uhr
Die Spieischuie iIm Juli 1970 hat das Gemeinschaftsprogramm der ARD ihr neues Kinderprogramm am Sonntag um11.00 Uhr mit der »Spielschule« eröffnet, der päd
agogisch konzipierten Reihe für Vorschulkinder und ihre Eltern, die im Herbst 1969 mit einigen Sendungen als Experiment ausgestrahlt worden war. In Zusammenarbeit mit Kindergärten, Pädagogen, Psychologen und Mediumwissenschaftlern sind nun die ersten Sendungen noch einmal kritisch überprüft und auf insgesamt 13 erweitert worden. Wieder erleben die Kinder zusammen mit Joschi, Pingeline und Krautkopf die Phänomene der uns umgebenden Welt in zugleich poetischer wie realistischer Weise.Durch die Kombination mit den Elterninformationen zur »Spielschule«, die das Kursprogramm jeweils zwei Tage vorher am Abend anbietet, werden den Eltern noch mehr als bei der ersten Ausstrahlung Hinweise und Hilfen gegeben, wie sie die Sendungen mit den Kindern zusammen ansehen können, was sie daraus entnehmen sollen. Damit ist dem Programm eine breite pädagogische Wirkung ermöglicht.Samstag und Sonntag, 17.00 Uhr
Folgende Reihen werden vom Kursprogramm für 1971, vorbereitet:
Die Spielschule IIIn Fortsetzung der mit der Spielschule I gewonnenen Erfahrungen bereitet das Kursprogramm weitere 13 Sendungen für Vorschulkinder und ihre Eltern vor, die besonders die Motorik der Kinder fördern sowie durch die Vorführung eng umgrenzter Vorgänge aus dem Naturbereich Kenntnisse über die uns umgebende Welt vermitteln und di« verweilende Anschauung verstärken sollen.
Welt unserer Kinder II»Welt unserer Kinder II«, die Fortsetzung der ersten Reihe mit dem gleichen Titel, behandelt das Verhalten von Kindern im Schulalter und wird Eltern und Erziehern zum besseren Verständnis der gerade in diesem Alter großen Probleme und Konfliktsituationen helfen.
Wie sind wir?Menschliches Einzel- und Gruppenverhalten im privaten wie im öffentlichen Bereich soll in 13 Sendungen im Stil von »Welt unserer Kinder« beobachtet und analysiert werden. Dadurch entsteht nicht nur eine Psychologie für jedermann, sondern - durch die Vermittlung von Einsichten in die Mechanismen menschlichen Umgangs - auch eine »Schule der Verständigung und der Fairneß«, die nicht zuletzt als Anschauungsspiel für Erwachsene konzipiert ist.
Taiking of BrHain IIFortsetzung der englischsprachigen Reihe »Talking of Britain I«, in der wiederum die englische Gesellschaft im Mittelpunkt stehen wird - in typischen Verhaltensweisen und Lebens- wie Umweltsituationen. Themen sind unter anderem »Pubs«, »Clubs«, »Ho- mes«, »Police«, »Workers and Employers«, »TheGar- dening Passion«.
Der Körper des MenschenIm Herbst 1969 hat die Produktion der 39-teiligen Farbreihe über Bau und Funktionen des menschlichen Körpers begonnen. Sie wird 1970 mit weiteren Sendungen fortgeführt. Interessierten Laien wird durch Realaufnahmen, Modelle und Trickaufnahmen in sich abgeschlossener Einzeisendungen bzw. thematischer Blöcke ein attraktives Humanbiologie-Programm geboten, das auch Hinweise auf prophylaktisches Verhalten und Erste Hilfe enthält.
Wege zur Musik IIIDiese musikalische Formenlehre vervollständigt im Rahmen des musischen Praktikums die elementare Musikkunde des Kursprogramms. Der Bogen spannt sich von der einfachen Liedform bis hin zur Oper und schafft eine Verbindung zwischen traditionellen und modernen Formen der Musik.
Formen und Landschaften bayerischer VoiksmusikDurch die historische und formale Interpretation der Musikstücke, Lieder und Tänze im Zusammenhang mit der Betrachtung der Landschaften, aus denen sie erwachsen sind, soll in möglichst systematischer Weise ein bayerischer Volksmusikatlas geschaffen werden. Vor allem folgende Aspekte sollen dabei berücksichtigt werden: Vom Wesen der Volksmusik - Ausdrucksskala der Gefühlswelt - Ausstrahlungen - Von der Vielfalt der Formen und Darbietungsmöglichkeiten.
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Berufsbildungswerk
Gerade auch auf dem Gebiet der berufiichen Aus- biidung und Fortbiidung giit die Feststeiiung, daß die herl<ömmiichen Biidungsvermittier — wenn sie auf sich aiiein gestellt bleiben — immer weniger in der Lage sind, ein sich immer rascher umsetzendes Wissen schnell, breit und rationell zu vermitteln. Hier bietet sich das Fernsehen zu einem neuen Dienst an der Gesellschaft an. Nach eingehenden Analysen und umfangreichen teledidal<tischen Entwicklungsarbeiten präsentiert sich das Berufsbildungswerk in diesem Herbst erstmals im Programm.
Ausbildung»Tele-Beruf« richtet sich an Auszubildende, soll während der Arbeitszeit in den Betrieben empfangen werden und hat die Aufgabe, zusätzlich zur betrieblichen Unterweisung und zum Unterricht in den Berufsschulen einen lllberblick über die betriebliche Organisation und zugleich einen Einblick in überbetriebliche Zusammenhänge zu geben. Das zentrale Problem ist also nicht die Vermittlung von branchenbezogenem Fachwissen, sondern von überbetrieblicher Qualifikation: Die Hinführung zum permanenten Lernen und die Erweiterung wirtschaftlich-technischen Grundwissens, um den jungen Menschen später ein mobiles Verhalten in ihrem Arbeitsleben zu erleichtern. Der Lehrstoff dieses Ausbildungsprogramms wurde von einem Arbeitskreis konzipiert, dem auch Vertreter der Arbeitgeber- und der Arbeitnehmerorganisationen angehören. Das Thema des ersten Trimesters: Betriebskunde. Die Sendungen veranschaulichen die Funktion und die Organisation von Betrieben: sie verfolgen den Realisationsfluß des Produktes von der Konstruktion bis zum Verkauf. Auszubildende und Ausbilder wirken in jeder Sendung mit, waren von Anfang an dabei. Das erste Trimester wird im Herbst 1970 als Vorinformation für Ausbilder und andere Interessierte erstmals ausgestrahlt.
FortbiidungZiel ist es, jeweils klar definierten >Großgruppen< mit Maßnahmen der beruflichen Weiterbildung die Anpassung an neue Qualifikationsforderungen zu ermöglichen.In diesem Herbst beginnt ein 26-teiliger Kurs »Einführung in die elektronische Datenverarbeitung«, dem sich alle dritten Programme der Bundesrepublik an112
schließen. Der Kurs ist dem Einführungslehrgang der Industrie bzw. der entsprechenden Schulen gleichwertig und ist für alle Kontaktpersonen zur elektronischen Datenverarbeitung gedacht.In Planung befindet sich unter anderem ein umfangreiches Kurswerk mit dem vorläufigen Titel »Arbeitspädagogik«. Auf Grund neuer Gesetzesregelungen müssen alle Lehrausbilder auf diesem Gebiet künftig eine Qualifikation nachweisen. Ab Herbst 1971 wird dieser Kurs den Lehrausbildern die Möglichkeit geben, diese Qualifikation zu erwerben.
Politisches Studienprogramm
ZEITGESCHEHEN
Die Stunde der Politik (Samstag, 19.00-20.00 Uhr), die alle 14 Tage von der Abteilung Zeitgeschehen gestaltet wird, soll in Analysen und Diskussionen ausgewogene politische Information vermitteln. Themen aus dem Bereich der Landes-, Bundes- und Weltpolitik werden in Filmbeiträgen und Studiosendungen behandelt. Wegen der bevorstehenden Landtagswahlen im November werden sich die »Diskussionen nach Ansage« überwiegend mit der bayerischen Landespolitik befassen.Im »Programm nach Ansage« am Tag nach der Wahl (24. November 1970, 20.15 Uhr) erfolgt unter dem Titel »Bayern nach der Wahl« eine Auswertung der Ergebnisse in den Regierungsbezirken.
Stunde der Politik
Römisches KarussellDas Koalitionsspiel in der italienischen Innenpolitik Von Franz Stark 10. Oktober 1970
Stirbt das Dorf?Politiker und Bürgermeister zur Strukturentwicklung Von Josef Othmar Zöller 24. Oktober 1970
Der Leutnant YPorträt eines jungen Bundeswehiroffiziers Von Peter Rost(Qbernalime vom Südwestfuni<)7. November 1970
Waiiizeit im »Waid«Poiitiscfie IVIeinungsbiidung in einem ostbayerisciien Dorf — Von Dietmar Ebert21. November 1970
Unsere Heimat Bresiau/WrociawJunge Deutsdne und Poien, Jahrgang 1945, in ihrerGeburtsstadtVon Peter Miroschnii<off5. Dezember 1970
Poiit-PartyGastarbeiter disicutieren im Studienprogramm Von Thiio Schneider und Dietmar Ebert19. Dezember 1970
POLlTiSCHE DOKUMENTATiON
Ai<tuaiität und Geschichte in sinnvolle Beziehung zu setzen, das politische Kräftespiel mit seinen oft konträren Meinungen und Interpretationen darzustellen, sowohl die Bedingtheiten und Hintergründe für die Situation im eigenen Staat wie die Ursachen und Tendenzen politischer Entwicklungen an den neuralgischen Punkten unserer Welt zu analysieren: das ist Aufgabe und Absicht der Sendungen der Abteilung »Politische Dokumentation«.Das schwierigste Problem unserer Nachkriegs-Ge- genwart ist zweifellos die Teilung Deutschlands mit den implizierten Fragen der Grenzen, der Anerkennung und der ostpolitischen Konzeptionen. Wir sind heute nicht einmal in der Lage, uns aus eigener Sicht ein Bild vom Alltag in der DDR zu machen. .
Auseinandergelebt?Ein Bericht über die DDR Von Peter GromaDas aktuellste Porträt Deutschlands jenseits der bundesrepublikanischen Grenzen vermittelt ein Farbfilm, der erst wenige Wochen alt ist und uns außer dem optischen Eindruck auch die Meinung der allerdings anonym bleibenden Bewohner nahebringt. Wer die Schwierigkeiten kennt, wird diesen Film als Sensation bezeichnen.6. Oktober 1970
Die politische Streitfrage— gestellt von Paul NoackStreitfragen von grundsätzlicher Bedeutung werden in einer Sendefolge aufgegriffen, die im Herbst 1970 an drei Terminen und ebenfalls dreimal im Wintertrimester 1971 gesendet wird. Die Argumente beider Seiten werden einander gegenübergestellt, nachdem der Sachverhalt in einer Bild-Dokumentation dargelegt wurde. Professor Paul Noack stellt an die Kontrahenten die politische Streitfrage, durch die versucht wird, das politische und kritische Bewußtsein des Zuschauers zu schärfen, der sich selbst aufgrund der Aussagen von Repräsentanten der gegensätzlichen Ansichten ein Urteil bilden kann.22. September, 20. Oktober und 1. Dezember 1970
Über den sich jagenden Nachrichten des Tages und den aktuellen Streitfragen ist nicht zu vergessen, wie sehr jahrhundertelang bestimmte ethnische und geografische Konstellationen politisch nie ausgetragene Konfliktstoffe geschaffen haben. Die neue Sendereihe »Europas ungelöste Probleme« wird sich mit dieser Thematik befassen. Mit einem Bericht über »Makedonien — das Pulverfaß Europas« begann diese Reihe. Zunächst sind zwei weitere Sendungen vorgesehen:
Die Kroaten - Nation im zweiten Glied?Die Rivalität der beiden größten südslawischen Völker, der Serben und Kroaten, die 1941 mit der Etablierung eines unabhängigen kroatischen Staates kulminierte, ist auch heute noch spürbar. Obwohl Kroatien wirtschaftlich das stärkste Bundesland in Titos Staat ist, sind die Spannungen aus dem historisch von Belgrad ausgehenden Zentralismus der Serben nicht nivelliert: ein Problem von Bedeutung für die Zukunft des Jugoslawischen Bundes.20. Oktober 1970
Zypern - Einheit oder Teilung?Präsident Makarios und Parlamentspräsident Cleri- des sprechen für die Griechen, Vizepräsident Dr. Küt- chük, Raouf Denktasch und Osman örek für die Türken: Thema ist die Situation zehn Jahre nach der Unabhängigkeit der Mittelmeerinsel. Griechen und Türken, die jahrhundertelang friedlich miteinander auf Zypern gelebt haben, stehen sich heute isoliert, oft feindlich gegenüber; UN-Truppen sorgen für Ruhe - ein latenter Explosionsherd in einem ohnehin gefährdeten Bereich.1. Dezember 1970
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Gedanken made in Germany Von Horst SiebeckeFrieden in Europa — Frieden in der Weit: sehnsüchtiges Ziei alier, die guten Wiiiens sind — jetzt Forschungsobjekt von Wissenschaftlern, die Aufmerksamkeit verdienen. Der Filmbericht befaßt sich mit der Problematik der Friedensforschung in Deutschland.3. November 1970
Moskau ist weitEin Bericht aus der sowjetischen Provinz Von Hermann RennerVerständigung von Ost und West ist eine der Grundbedingungen für einen dauerhaften Frieden. Deshalb ist Kenntnis vom ändern wichtig und Voraussetzung für politisches Handeln. Ein russisches Sprichwort sagt: »Besser ein ehrlicher Feind als ein unehrlicher Freund.« Als >kapitalistischer Journalist< in der UdSSR zu filmen, ist nicht problemlos. Tausende von Kilometern hat ein Team zurückgelegt, um einen Farbfilm über Kultur und Leben in der sowjetischen Provinz aufzunehmen. Die Reise führte von Tiflis in Georgien nach Odessa am Schwarzen Meer, von Kischinew in der Moldauischen Republik nach Jaroslawl an der Wolga und nach Rostow am Nero-See. Der georgische Kulturminister Taktakischwili beantwortet die Frage, weshalb es in der Sowjetunion keine abstrakte Kunst gibt; Tanzgruppen, Opernproben, Volkskunstensembles und mit Riesensummen restaurierte Bauwerke aus dem Mittelalter werden erstmals in diesem Film gezeigt.24. November 1970
Kirschblüten und Computer Von Hermann RennerDieses Filmfeuilleton in Farbe befaßt sich mit Eigentümlichkeiten japanischen Wesens und Handelns und versucht die politische Aktivität der Japaner aus der Eigenart fernöstlichen Denkens zu erklären.
Rückkehr zum River Kwai Ein Farbfilm der BBCMit drei seiner ehemaligen japanischen Bewacher ist John Coast als Tourist ins ehemalige Todescamp zurückgekehrt. In einer außergewöhnlichen Dokumentation werden die Tage des Baus der Eisenbahnlinie durch die Dschungel von Thailand nach Burma wieder lebendig.15. Dezember 1970114
Aus der weiteren Planung:(Wintertrimester 1971)
Mit Konflikten leben . . .Erziehung zur Friedensfähigkeit Der Filmbericht von Monika Schlecht und Hans Jochen Gamm will Wege aufzeigen, wie die Mechanismen, die zu Kriegen führen, schon Kindern durchschaubar gemacht werden können. Als Beispiel dient eine zufällig ausgesuchte Schulklasse, die eine Fundgrube für Vorurteile war.
WahlverwandtschaftenDer authentische Filmbericht aus der Tschechoslowakei ist einer der erschütterndsten Dokumentarfilme unserer Zeit. Er schildert die Aktionen der Prager Reformpolitiker im März 1968 zum Zeitpunkt der Sendung vor drei Jahren — dazwischen liegt eine Welt. ,
Die Zeit der KirschenDer Aufstand der Pariser Kommune vom März bis Mai 1871Vor hundert Jahren ereignete sich in Frankreich der Aufstand der Kommune, der im Mai 1871 blutig niedergeschlagen wurde. Ein Team von Historikern und Cineasten hat an Hand von Stichen, Zeichnungen und Dokumenten diese Tage wieder lebendig werden lassen.
Mit Marx gegen MoskauDie Farb-Dokumentation aus Rumänien beschäftigt sich mit dem Bessarabien-Problem, das heute noch das rumänisch-sowjetische Verhältnis belastet, wobei ein Gutachten von Karl Marx den rumänischen Machthabern Argumente gegen den russischen Besitzanspruch gibt.
Mit Luther gegen LeninDer rumänische Farbfilm schildert die Situation der Deutschen in Siebenbürgen und dem Banat, die trotz ihrer sozialistischen Umwelt ihre Eigenart in Glaube und Sitte bewahrt haben und meist deutscher sind als die Deutschen in Deutschland.
Wirtschaft und Sozialpolitik zu finden. Bei geeigneten Themen wird die Form des Fernseh-Hearings gewähit. Dieter Schäfer ist der Moderator der Sendung.
Die moderne westliche Wirtschaftsordnung steht und fälit mit der Frage, ob es ihr gelingt, Wohlstand und Vollbeschäftigung zu garantieren, dabei Konjunl<tu- ren in den Griff zu bel<ommen und Krisen zu vermeiden. Das Bedürfnis des Bürgers, Zusammenhänge zu begreifen, ist besonders auf diesem Gebiet stark gewachsen. Das Fernsehen leistet Pionierarbeit, wo es darum geht, Themen aus Wirtschaft und Sozialpolitik nicht nur verständlich zu machen, sondern auch interessant zu präsentieren. Das Studienprogramm sieht im Bereich von Wirtschaft und Sozialpolitik seine Hauptaufgabe darin, Hintergründe aufzuhellen, Prinzipien und Tendenzen herauszustellen, um oberflächliches Interesse zum Verständnis zu vertiefen.
Stunde der PolitikDie Hauptabteilung Wirtschaft und Sozialpolitik behandelt in der »Stunde der Politik« (Samstag, 19.00 Uhr) die Themenbereiche Wirtschaft, Gesellschaftsund Sozialpolitik, Landwirtschaft und Europapolitik. Alternierend mit dem politischen Zeitgeschehen und der Kultur präsentiert sie im Zwei- bzw. Dreiwochenrhythmus »Intermag 3« (19.00 Uhr) und »Pro & Contra« (19.15 Uhr).
Intermag 3Filmberichte aus dem internationalen Magazinpool Intermag soll über gesellschaftspolitische Probleme im Ausland berichten und gleichzeitig über die Arbeiten ausländischer Fernsehanstalten informieren. Zu den ständigen Partnern zählen »24 Hours« und »Panorama« (BBC), »Format 60« (Radio Canada), »Horizonte« (ORF), »Panorama« (ORTF), »TV 7« (RAI), »Aujourd’ Hui« (RTB), »Temps Présent«, »Rundschau« (Schweiz), »Stop« (RTV Zagreb). Friedrich Schreiber moderiert die Sendung.
Pro & ContraAktuelles aus Wirtschaft und Sozialpolitik »Pro & Contra« behandelt wirtschafts- und sozialpolitische Themen, die aktuell sind oder aktuell sein müßten. Filmbeiträge, Studiogespräche und Diskussionen sollen die kontroversen Aspekte dieser Themen offenlegen und analysieren. »Pro & Contra« unternimmt somit den Versuch, eine Mischform zwischen aktuellem Filmbericht und Fernsehdiskussion
DOKUMENTATIONEN
Krisen sind vermeidbar - sagen die Wirtschaftswissenschaftler. Inflationen sind vermeidbar, Arbeitslosigkeit ist vermeidbar. Doch die Praxis straft die Theorie Lügen. Amerika bemüht sich seit Jahren vergeblich, aus seinen wirtschaftlichen und sozialen Schwierigkeiten herauszukommen. Die Bundesrepublik wird der Eigengesetzlichkeit ihrer Konjunktur nicht Herr, ln zwei Filmen untersuchen wir die Hintergründe der Wirtschaftsprobleme in den USA und in Deutschland.
Count-down einer Krise Nixons Kampf gegen die Inflation 29. September 1970
Die Ohnmacht der Propheten Zwischenbilanz der deutschen Konjunktur 13. Oktober 1970
Zwei Sendungen sind wieder technischen Aspekten der Wirtschaft gewidmet:
Welt der Technik Laser — Licht von morgenFestivalPreisgekrönte Industriefilme von den XI. Festspielenin Florenz24. November 1970
Streifzüge durch die Subkultur Vom deutschen Untergrund behaupten regelmäßig diejenigen, die ihm zugerechnet werden, daß er gar nicht existiere. Es fehle ihm die gesellschaftliche Grundlage einer Riesenstadt wie New York oder London. Tatsächlich tut man sich schwer, wenn man in Westdeutschland literarische oder musikalische Subkultur filmisch einfangen möchte. Ihre Vertreter entpuppen sich oft als ebenso biedere wie fleißige Leute, die sich lediglich durch bizarre Kleidung, mäßigen Konsum von Alkohol und ebenso mäßigen Genuß von ein paar Gramm Shit vom »Establishment« unterscheiden.17. Oktober 1970
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Der unaufhaltsame Aufstieg des Ferdi B.Sein erstes Jahr in BonnFerdi Breidbach, Anfang 30, Vertreter des (iinl<en) sogenannten Katzerfiügels der CDU, hat im September 1969 den Sprung ins Bonner Pariament geschafft. Er hat seine Lei<tionen in Tai<til< und Strategie politischen Handeins geiernt. Das schafft nicht bloß Freunde; aber es dient dem »unaufhaltsamen Aufstieg«.10. November 1970
Anatomie eines Verl<ehrsunfalls Von kleinen Ursachen und schlimmen Folgen Ein Augenblick der Unaufmerksamkeit genügt und ein Unfall ist passiert. Welche Kette von Ereignissen und Folgewirkungen schließt sich an diesen Augenblick an? Was geschieht mit dem Betroffenen? Welche Kosteneinbußen und Nachteile können ihm entstehen? Welche Rechte kann er geltend machen’ Der Film versucht mit den Mitteln der Living Camera ein paar Antworten am konkreten Beispiel.
Aus der weiteren Planung
Die Lage der arbeitenden Klasse in Deutschland Offene Reihe von je 30-Minuten-Flimen. An konkreten Beispielen sollen die Lebensumstände der Arbeiter in der Bundesrepublik erhellt werden.
Heute abend: Streik in Deutschland Teilnehmer: Fachleute, Poltiker, aktives Publikum An diesem Abend soll die Frage beantwortet werden: Warum wird in Deutschland so wenig gestreikt und muß das in Zukunft so bleiben?
Heute abend: Lehrlinge in Deutschland 60 bis 90 Minuten Studio mit Filmzuspielungen Teilnehmer: Fachleute, Politiker, aktives Publikum Haben die neuen Aktivitäten des Gesetzgebers auf dem Gebiet der Berufsausbildung die Lage der Lehrlinge in Deutschland wirklich gebessert? Woraus läßt sich ihr wachsender Widerstand gegen das herrschende Ausbildungssystem erklären?
LANDWIRTSCHAFT
Die Sendung »Für Hof und Garten« ist nicht ausschließlich für Landwirte gedacht, sondern für alle Bewohner des ländlichen Raumes (Dienstag, 19.30 Uhr). Die bewährte Aufgliederung wird beibehalten. Monatlich einmal wird der »Film des Monats« ausgestrahlt. An drei übrigen Dienstagen wird die halbe Stunde »Für Hof und Garten« in zwei Teile geteilt.Hier finden die Sendereihen »Der Berater empfiehlt«, »Aus der Weltlandwirtschaft«, »Der aktuelle Bericht« und »Wir stellen vor« ihren Platz. In der zweiten Viertelstunde wird der landwirtschaftliche Kurs 1970/71 gezeigt, der diesmal den Titel trägt: »Die Landwirtschaft in der Raumordnung«.Die weitere Planung sieht vor: Zwei Live-Sendungen von der Bayerischen Landwirtschaftsausstellung vom19. September bis 3. Oktober 1970. Die Redaktion Landwirtschaft ist auf dieser Ausstellung mit einem Studio vertreten, so daß jeder Besucher den technischen Ablauf einer Sendung mitverfolgen kann.Am 17. November 1970 wird die Sendung »Vor der Landtagswahl« ausgestrahlt. Die drei Agrarexperten der im Landtag vertretenen Parteien stellen sich in der Diskussion dem Leiter des Landfunks, Dr. Erich Geiersberger.
Frage der WocheProvokation des Zuschauers Diese neue Reihe sucht den direkten Kontakt mit dem Zuschauer. Wir konfrontieren ihn mit Tatsachen, Thesen, Alternativen. Aus der Vielfalt der Meinungen entsteht - wie im Entwicklerbad eines Photolabors - der Umriß des Willens der Bürger.116
Kultur und Wissenschaft
Dokumente und Berichte aus der Vieifait kultureiier Ereignisse und wissenschaftiicher Forschung in Vergangenheit und Gegenwart, Porträts bekannter und noch wenig bekannter Persöniichkeiten zeigt das Studienprogramm zusammen mit Reiseberichten, Feuilletons und Experimenten am Donnerstag- und Freitagabend. Neben Eigenproduktionen stehen Auftragsproduktionen, Übernahmen von Sendern des In- und Auslands sowie Gemeinschaftsproduktionen mit der BBC/London und anderen Anstalten.
Einzeisendungen
Spielen Sie mit?Ein unnötiges MagazinMit dem »Unnötigen Magazin« stellt das Studienprogramm eine neue Sendung vor, die im Herbsttrimester 1970 zweimal vorgesehen ist. Rätsel, Spiele, Reisen und andere ähnliche >ernste< Dinge sind die Hauptthemen des Magazins. Der Zuschauer soll dabei nicht nur Informationen erhalten, sondern in mancherlei Weise angeregt werden, selber mitzumachen und vor allem mitzuspielen.1. Oktober und 3. Dezember 1970
Aktion 20 000 kmEine Schult Rallye durch Deutschland Diese Sendung ist ein mediengerechtes Experiment. Sie zeigt Aktion statt Dokumentation und versteht Kunst und Unterhaltung als Transportmittel für Bewußtseinsprozesse. Sie bietet eine neue Form von kultureller und intellektueller Unterhaltungsform im Fernsehen an.2. Oktober 1970
LSD 25 .Im »Wissenschaftlichen Experiment«Nach wie vor schlägt die Diskussion um die sogenannten Halluzinogene, allen voran das LSD, hohe Wellen. Nach wie vor wird sie jedoch mehr von Ideologie als von Sachkenntnis bestimmt. Leichtfertige Verharmlosung auf der einen, ebenso oberflächliche Verketzerung auf der anderen Seite sind die Folgen. Dieser Film - eine Koproduktion mit dem NDR, Hamburg - will einen Beitrag zur Versachlichung leisten, indem er die Ergebnisse verschiedener wissenschaftlicher Experimente mit LSD vorführt. Medizinisch und psychologisch ausgewertete Versuche an Tieren und Menschen, die im Mittelpunkt des Films stehen, führen zu einer Basis fester
facts, auf der am Ende ein vorsichtiges Urteil über Gefahren und Verwendungsmöglichkeiten der Droge abgegeben wird.16. Oktober 1970
Le Corbusier Rezepte von gestern?Ein Film von Stanislaus von Moos und Peter Irion Der berühmte Architekt Le Corbusier hat auf allen Kontinenten geplant und gebaut. Einen Großteil seines Schaffens zeigt dieser Farbfilm. Die Bauwerke von Le Corbusier wurden für diesen Film in Indien, Frankreich, der Schweiz und Deutschland aufgenommen. Der Film versucht, Bedeutung und Einfluß Le Corbusiers in der Architektur des 20. Jahrhunderts herauszustellen.22. Oktober 1970La Route RomaneEin Film von Frédéric RossifRossif folgt den Quellen einer christlich-europäischen Kultur. Das Ende des ersten christlichen Jahrtausends — brachte es den Untergang einer Welt? Der Verlust der Sicherheit des Nichtfragens wird beklagt, das Schutzgefüge des Glaubens beschworen, die Pracht frühmittelalterlicher Kirchenkunst nahegebracht. Das hohe Lied von Liebe und Demut, von Erfüllung und Entsagung! Rossif erweist sich in dieser Filmsymphonie wieder als Meister einer ekstatischen Poesie.6. November 1970
Hunger bei den Ratten Ein Film von Frédéric RossifEin Film über Verhaltensforschung. Weiße Ratten werden im Laboratorium Experimenten unterzogen, die beweisen, daß die Verhaltensweise eines Lebewesens in direktem Zusammenhang mit seiner Ernährung steht. Einzelne Ratten erhalten eine Hungerdiät; ihre Verhaltensweise ändert sich grundsätzlich. Hunger wirkt persönlichkeitsverändernd. Die Analogie zur Situation in den ehemaligen Konzentrationslagern ist unübersehbar.Paulette Berger, Professorin am neurophysiologi- schen Institut des Collège de France, stellt diese Tierversuche an. Sie ist ehemalige Insassin des Konzentrationslagers von Ravensbrück und bringt für diese wissenschaftliche Untersuchung Erfahrung mit. 13. November 1970
Die Reise nach Tunesien Auf den Spuren von Klee, Macke, Moillet Im April 1914 unternahmen drei befreundete Malerder Deutsche August Macke, der Schweizer Paul
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Klee und der Franzose Louis Moiilet - eine Reise nach Tunis. Diese Reise dauerte nur zwölf Tage und hat doch die moderne Kunstgeschichte ganz entscheidend beeinflußt. Denn hier kamen die drei Maler zu sich selbst; besonders die Aquarelle von Macke und Klee sind weltberühmt geworden.Erica Reese (Regie) und Hans SchrödI (Kamera) haben in diesem Frühjahr den Versuch unternommen, diese Reise zu rekonstruieren, die optischen Eindrücke der drei Maler mit der Kamera zu kontrollieren, wobei sich ebenso reizvolle wie instruktive Kontraste ergaben. Eine besondere Authentizität gewinnt der 45-Mlnuten-Farbfiim dadurch, daß er eine Reihe bisher unveröffentlichter Aquarelle enthält, und daß für den Text vor allem Original-Zitate aus den Tagebüchern und Briefen von Klee und Macke verwendet wurden.20. November 1970
Thema: FernsehenDiese neue Sendeform soll durch Einzelbeiträge verschiedene Aspekte eines Themas heraussteilen, d. h. eine einheitliche Thematik mit verschiedenen Perspektiven und kontroversen Standpunkten. Die Gegensätze sollen scharf artikuliert werden, um die Konfliktsituation für den Zuschauer sichtbar werden zu lassen. Gefordert wird: Auseinandersetzung als Programm. Erstes Thema: Fernsehen.26. November 1970
Kloster EttalEin Film von Francesco Stefani Im Mai 1970 feierte das Benediktinerkloster sein 600-jähriges Kirchenjubiläum. Der Farbfilm, der aus diesem Anlaß gedreht wurde, vermittelt einen Eindruck der Geschichte, der baukünstlerischen Gestalt und der Rolle Ettals in der Kulturgeschichte.10. Dezember 1970
Heilen durch LernenDie Behandlung psychisch bedingter Krankheiten ist heute nicht mehr die ausschließliche Domäne der Psychoanalyse. Eine neue Schule hat ihr in den letzten Jahren diesen Rang streitig gemacht: die Verhaltenstherapie. Ihre Vertreter suchen nicht mehr wie die Psychoanalytiker in langwierigen Sessionen nach einem tiefliegenden seelischen Defekt als der eigentlichen Ursache einer psychischen Störung, sondern bemühen sich um eine direkte Korrektur des jeweiligen Fehlverhaltens. Zahlreiche Versuche haben gezeigt, daß sich die bloße Behandlung von Krankheitssymptomen auch auf die eigentliche Erkrankung auswirkt und daß das Erlernen neuer Verhaltenswei118
sen zugleich eine neue personale Gesamtverfassung des Patienten bedingen kann. Dieser Film, der in Zusammenarbeit mit dem Münchener Max-PlanckInstitut für Psychiatrie gedreht wurde, informiert über eine Reihe solcher Versuche — einige wurden eigens zu diesem Zweck unternommen - und macht mit dem heutigen Stand der Diskussion um die Möglichkeiten der Verhaltenstherapie bekannt.
WISSENSCHAFTSKOLLEG
Elemente aus der RetorteDie Alchimie der TransuraneVon Leonhard Fürst und Werner Müller(Übernahme vom Westdeutschen Rundfunk)Der alte Traum der Alchimisten, ein Element in ein anderes zu verwandeln, wurde erstmals realisiert durch die Physik der Transurane. Inzwischen hat die synthetische Gewinnung von Elementen mit einem höheren Atomgewicht als dem des Urans mit den Elementen 104 und 105 die Aktiniedengrenze überschritten, d. h. die neuen Elemente tendieren zu längeren Halbwertzeiten und damit zu einer größeren Stabilität. Die Erforschung der Transurane stellt nicht nur eines der erregendsten wissenschaftlichen Abenteuer dar, sondern eröffnet heute noch kaum übersehbare technologische Aspekte. Das »Atomgewicht 500« ist in diskutable Nähe gerückt.
Aktuelle MolekularbiologieVon Max PerutzMan kann sich kaum vorstellen, daß sich Moleküle wie Lebewesen begegnen, erkennen oder gar Informationen weitergeben. Max Perutz, Direktor des Laboratoriums für Molekularbiologie des Medical Research Council in Cambridge und Nobelpreisträger 1962, ist diesem Problem nachgegangen und hat viele seiner Arbeiten dem >Verhalten< von Riesenmolekülen gewidmet. In der Halbstundensendung stellt er die modernen Vorstellungen der Molekularbiologen dar, nach denen biologische Prozesse von Molekülen bestimmter Gestalt gesteuert werden, die zu Empfängermolekülen >passen<. Moleküle müssen sich also tatsächlich gegenseitig >erkennen< können, damit die Informationen, die diese molekularen Boten befördern, in die richtigen >Hände< kommen.
mediumWissenschaftlich-technisches Magazin mit Berichten aus Naturwissenschaft und Technik Mit »medium« ergänzt die Gruppenredaktion Naturwissenschaft und Technik ihr >Typenprogramm< um
ein neues Modeii. Der Titei »medium« soli bedeuten, daß sich die Redai<tion die Aufgabe steiit, eine Vermittierroiie zwischen Wissenschaft und öffent- lichi<eit zu übernehmen.Die in unregelmäßiger Foige ausgestrahite Sendung schlägt eine Brücke zwischen betont lehrhaften Programmen, etwa des Telekollegs, und den Informationskursen des Wissenschaftskollegs. Filmberichte über vieldiskutierte Theorien oder technische Entwicklungen wechseln mit Kurzberichten über aktuelle Ergebnisse ab. Vom Zuschauer wird rege Aufmerksamkeit - eine Haltung, vergleichbar mit der eines Sachbuchlesers - gefordert. Denn nur unter dieser Voraussetzung läßt sich in 30 Minuten ein Überblick über neue Forschungsergebnisse aus Physik, Chemie, Biologie und Technik geben, »medium« bemüht sich um eine konzentrierte, auch im Detail präzise Information ohne wissenschaftlichen Begriffsballast und eine einprägsame Illustration. Als Service für den speziell Interessierten wird bei allen Beiträgen die Quelle angegeben. Auch die Möglichkeit, einzelne Texte nachzulesen, besteht. Auf Anfrage erhält jeder Zuschauer die ihn interessierenden Texte zugesandt. Aus Aktualitätsgründen kann das Programm von »medium« jeweils erst wenige Tage vor der Sendung bekanntgegeben werden.
Kinder entdecken die PhysikVon Edgar LüscherDiese Sendereihe stellt einen Beitrag zur Diskussion um die Vorschulerziehung dar. In sechs Sendungen entdeckt eine Kindergruppe in spielnahen Versuchen physikalische Prinzipien, die beim Fliegen von Bedeutung sind. Dabei wird bewußt vermieden, Schulunterrichts-Praktiken zu übernehmen, allein die Art und Aufeinanderfolge der Spiele ist nach didaktischen Gesichtspunkten vorherbestimmt. In kleinen Einleitungsgeschichten werden die Kinder auf die Versuche vorbereitet und ihre Aufmerksamkeit auf bestimmte Sachverhalte gelenkt.Diese Form des »guided discovering« läßt dem Kind viele Freiheiten zur individuellen >Entdeckung<. Natürlich sind dann die Ergebnisse nicht so einfach beweisbar, wie etwa die einer programmierten Unterweisung.Für den Zuschauer dürfte es nicht schwer sein, selbst aus Bemerkungen und an der wachsenden Vertrautheit der Kinder mit Spielmaterial festzustellen, in welchem Maß die Physik des Fliegens durchschaubar geworden ist. Für die Organisierung der Kinderspiele haben wir Edgar Lüscher, Professor am Physikdepartment der Technischen Hochschule München, gewinnen können.
Farbige ChemieVon Armin WeißSeit der Einführung und Verbreitung des Farbfernsehens sind viele Chemie-Sendungen produziert worden. Das ist verständlich, denn Demonstrationen in Chemie sind ohne Farbe fast undenkbar. Indikatoren, die sich etwa im sauren Medium rot und im basischen blau färben, Flammenfarben, farbige Lösungen und Kristalle lassen sich im Schwarz-weißFernsehen voneinander kaum unterscheiden. Vor allem aber werden sie in natura nicht wiedererkannt. In der Reihe »Farbige Chemie« vermittelt Armin Weiß, Professor für Chemie an der Universität München, diesen >Farbenrausch< und erläutert dazu, welche Erklärung die moderne Naturwissenschaft für die Entstehung der Farbe bietet.
WELT DES GLAUBENS
Auch das Programm des Herbst- und W intertrim^ sters wird Einzelbeiträge und Sendungen mit Reihencharakter enthalten. So wird zunächst die Reihe »Im 5. Jahrhundert nach Wittenberg« fortgesetzt, die eine umfassende Bestandsaufnahme des Protestantismus unter spezieller Berücksichtigung deutscher Probleme darstellt. Die einzelnen Folgen befassen sich unter anderem mit der Stellung des Laien in der Kirche, mit neuen Formen und Aufgaben der Diakonie, mit der Arbeit in der Mission und mit der Oekumene.Weiterhin ist geplant, die Reihe >Plädoyer für die Ehe< wieder aufzugreifen und in die neuen Folgen auch Anregungen aus dem Zuschauerkreis aufzunehmen. Die Sendereihe stellt sich die Aufgabe, christlichen Ehepaaren in unserer Zeit, in der auch moraltheologische Maßstäbe nicht immer schart zu fixieren sind, eine Lebenshilfe zu bieten.Zu den Einzelberichten gehört ein Überblick über theologische Neuerscheinungen, in denen zugleich Strömungen philosophisch-theologischen Denkens sichtbar werden. Der Filmbericht »Predigt: ungenügend?« wird sich mit der Krise der religiösen Verkündigung und den Experimenten zur Überwindung dieser Krise befassen. Im August flog ein Kamerateam des Bayerischen Rundfunks nach Tansania, um dort einen Farbfilm über die Probleme der Missionsarbeit in den afrikanischen Industriegebieten zu drehen.Auch im kommenden Jahr möchte die Redaktion über die Arbeit der kirchlichen Akademien berichten und in Diskussionen oder Filmbeiträgen die dort vermittelten Impulse weitergeben.
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Musisches Studienprogramm
THEATER UND SPIEL
Es wurde viel über die >Einbahn-Strul<tur< der Massenmedien geschrieben und diskutiert. Das Fernsehpublikum hat wirklich nicht viele Möglichkeiten, auf die Programmgestaltung Einfluß zu nehmen. Im wesentlichen beschränkt sich die Meinungsäußerung auf die Betätigung der Bedienungsknöpfe des Empfangsapparates. Das Musische Studienprogramm versucht mit seinen Programmbeiträgen diese sachge- bundene Passivität der Zuschauer aufzulockern. Es will mit seinem Programm aus dem Konsumenten einen engagierten Teilnehmer machen und dabei — mit Verantwortung und Respekt - diese Anteilnahme provozieren.Von der englischen Fernsehproduktion der Shakespeare-Komödie »Was ihr wollt« mit Joan Plowright und Alec Guiness zu der Aufführung von »Knast« und anschließender Diskussion mit den Insassen einer deutschen Strafanstalt, von den japanischen Alltagsproblemen in Susumi Hanls »Sie und er« bis zu einer virtuosen »Elvis Presley-Show« reicht dieses Angebot. Jeder Abend wird abgeschlossen durch die Bilderzählung einiger Leiden, Freuden und Abenteuer des braven Soldaten Schwejk von Jaros Hasek mit Fritz Muliar.Das Musische Studienprogramm will Information und Unterhaltung bieten und von Fall zu Fall nützliche Unruhe stiften. Eine Unruhe, die zum Nachdenken verführt und eine persönliche Meinung, ein eigenes Urteil ermöglicht.
sogenanntem »Geistertrio« (op. 70 Nr. 1), das Daniel Barenboim (Klavier), Pinkas Zukerman (Violine) und Jacqueline du Pré (Violoncello) spielen.Als Festkonzert bringt das Studienprogramm am23. November zum Beethoven-Jahr eine Farbauf- zeichnung des Klavierkonzerts Nr. 4 in G-dur und der Symphonie Nr. 5 in c-moll. Dirigent und Solist ist Daniel Barenboim. Mit ihm musiziert das New Philharmonia Orchestra London.Das Musische Studienprogramm bringt im Herbsttrimester vier Opern: »Pique Dame« von Peter Tschaikowsky in einer Farbproduktion des russischen Fernsehens (28. September), »Der Barbier von Sevilla« von Gioacchino Rossini, eine Aufführung des italienischen Fernsehens (5. Oktober), die von Ernst Kre- nek im Auftrag des Bayerischen Rundfunks komponierte Fernseh-Oper »Der Zauberspiegel« (26. Oktober) und Claudio Monteverdis Oper »Orfeo« in der Bearbeitung von Bacchi (9. November 1970).
MUSIK
Zum Ausklang des Beethoven-Jahres 1970 bilden Hauptwerke der Klavier- und Kammermusik des Komponisten noch einmal den Abschluß der Samstagabend-Programme. Drei der späten Steichquar- tette werden vom Juilliard-Quartett interpretiert; außerdem erscheinen als Einzeisendungen die Mitschnitte zweier Klavierabende, die Claudio Arrau und Arturo Benedetti-Michelangeli anläßlich des Beethovenfestes in Bonn am 5. und 6. Mai 1970 gaben. Berühmte Sonaten wie etwa die »Appassio- nata« und op. 111 standen auf ihren Programmen. Ais letzte Sendung dieser »Notturno«-Reihe erscheint eine neue Farbfernseh-Produktion von Beethovens
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Teleclub
Teleclub beginnt das Fllmprogramm zum Wochenende Im Herbsttrimester 1970 bereits am Freitag jeweils zum Abschluß der Abendsendungen. Diese Reihe »Film am Freitag«, die im vergangenen Trimester eingeführt wurde, präsentiert sich diesmal als eine Mischung aus Unterhaltung und Spannung. Für die Unterhaltung stehen Filme wie »Die drei Musketiere« (2. Oktober), »Zwei erfolgreiche Verführer« (30. Oktober), oder »Cartöuche, der Bandit« (27. November). Für Spannung sorgen die Filme von John Huston »African Queen« (25. September) und »Der Schatz der Sierra Madre« (6. November) oder »The big sleep« (20. November) von Howard Hawks. Soweit es möglich ist, werden die Filme in der Originalfassung mit deutschen Untertiteln gesendet.Das Samstag-Programm bringt an drei Abenden Filmklassiker aus der Stummfilmzeit: »Nosferatu« (31. Oktober) von Wilhelm Murnau aus dem Jahr 1921, »Greed« (7. November) von Erich von Stroheim aus dem Jahr 1923, »Broken blossoms« (12. Dezember) von D. W. Griffith aus dem Jahr 1919. Mit diesem zuletzt genannten Film setzt »Teleclub« zugleich die Retrospektive der Griffith-Filme fort.Das Teleclub-Programm am Sonntag ist mehr experimentell orientiert. Drei Abende werden mit Filrrien der Münchner Hochschule für Fernsehen und Film bestritten: »Lydia« (11. Oktober) und »Blue Velvet« (20. Dezember) sind jeweils Abschlußarbeiten der Schüler Eberhard Schubert und Matthias Weiss. »Amon Düül« (8. November), eine Unterhaltungssendung neuen Typs, in der versucht wird, die Zuschauer an der Produktion zu beteiligen, wurde von einem Schüler-Kollektiv gedreht. — Die Reihe »New American Cinema« wird mit einer Sendung »Newsreel — Wochenschau in der Opposition« (18. Oktober) fortgesetzt.Weiterhin bemüht sich Teleclub, den 8-mm-Film für das Fernsehen zu nutzen. Die Dokumentation »Fünf Frauen - ein Tag« (27. September) von George Moorse, Monika Maurer und Gérard Vandenberg ist ein Versuch in dieser Richtung. Von Moorse stammt^ außerdem ein Fernseh-Spiel über die tragische Lebensgeschichte des scholastischen Denkers Abae- lard, das am 6. Dezember gesendet wird. Es handelt sich dabei um die elektronische Aufzeichnung einer Studio-Produktion, bei der Moorse versucht, auch auf dem Gebiet des Fernseh-Spiels neue Wege einzuschlagen. Abaelard wird voraussichtlich vor der Sendung einem interessierten Kreis in einer Tele- club-Veranstaltung vorgeführt werden.
Ein weiterer Film des Sonntag-Programms stammt von dem Filmemacher Hellmuth Costard. Er hat im vollen Wortlaut den Titel: »Und niemand in Hollywood, der versteht, daß schon viel zu viele Gehirne umgedreht wurden« (29. November). Auch dieser Film wurde auf 8-mm-Material produziert und stellt einen schwer zu beschreibenden Versuch dar, einen politisch engagierten Text nicht über das gesprochene Wort, sondern über das gefilmte Schriftbild zu vermitteln.In dem Film »Die Blumen des Bösen« (8. November) schließlich versucht Hans-Christof Stenzel Gedichte von Charles Baudelaire filmisch zu interpretieren.
Das Sonntagabend-Programm von Teleclub wird jeweils nach den Nachrichten der Chronik durch eine Unterhaltungssendung abgeschlossen. In der Reihe »Late-Show« finden sich neben eigenen Produktionen Übernahmen aus den anderen Dritten Programmen der ARD, die insgesamt einen Eindruck vom Show-Business im Fernsehen vermitteln sollen. Diese Reihe wird an zwei Abenden unterbrochen: Einmal zu Allerheiligen, am 1. November, mit einem Porträt des deutsch-französischen Filmregisseurs Jean-Marie Straub, das den Titel eines seiner Filme »Nicht versöhnt« trägt. Und zum andernmal am 15. November mit der Fortsetzung des zweistündigen französischen Spielfilms »L'amour fou« von Jacques Rivette (deutsche Erstaufführung).Die Schwerpunktwoche des Studienprogramms vom21. Dezember 1970 bis 2. Januar 1971 gestaltet Teleclub mit fünf Spielfilmen von Ernst Lubitsch und fünf Jerry Lewis-Shows, die in abwechselnder Folge gesendet werden. Die Lubitsch-Reihe wird am 21. Dezember mit dem selten gezeigten Film »Monte Carlo« in der Originalfassung eröffnet und endet am 30. Dezember mit »Sein oder Nichtsein«.Die Jerry Lewis-Shows sind ein Bestseller auf dem amerikanischen Unterhaltungsmarkt und bisher in Deutschland unbekannt. Außerdem präsentieren sie einen Jerry Lewis, der in seinen besten Momenten als Komiker Chaplin-Format erreicht.Als Ausblick auf das weitere Programm von Teleclub zwei Hinweise: Das Studienprogramm ist als Koproduzent an zwei neuen Spielfilmen des brasilianischen Regisseurs Glauber Rocha beteiligt: »Der Löwe mit den sieben Köpfen« und »Macbeth«. - Außerdem arbeitet der Jugoslawe Duáan Makavejev im Auftrag des Studienprogramms und der Neoplanta Film Beograd zur Zeit an einem Film über den deutschen Psychoanalytiker Wilhelm Reich. Dieser Film, eine Mischung aus Dokumentation und Spielfilm, hat den Titel: »Mysterien des Organismus«.
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Chronik
Nach Fertigstellung des neuen aktuellen Farbstudios in Freimann wird die »Chronik« mit Beginn des Herbsttrimesters 1970 ihre tägliche Nachrichten- und Informationssendung am Abend >live< in Farbe ausstrahlen können. Die erweiterten technischen Möglichkeiten, die sich hieraus ergeben, kommen einem gesteigerten Informationswert der aktuellen Beiträge zugute.Als Nachrichten- und Informationssendung des Studienprogramms unterrichtet die »Chronik« täglich - zusätzlich zu der um 20.00 Uhr übernommenen »Tagesschau« — zweimal in Wort, Bild und Film über die neuesten Tagesereignisse. Sie erfüllt damit eine Aufgabe, die den Nachrichtensendungen der anderen Programme gleichwertig ist. Ihren zusätzlichen Wert erhält sie dadurch, daß sie gezielter und intensiver auf Ereignisse im unmittelbaren Sendebereich eingehen kann. Dies bezieht sich nicht nur auf Politik, Wirtschaft und Kultur, sondern auf alle Gebiete, nicht zuletzt auch auf eine den besonderen Verhältnissen in Bayern angepaßte Wettervorhersage.Die Abend-Chronik - meist um 21.15 Uhr — bringt neben den Nachrichten und aktuellen Kurzberichten aus Bayern täglich ein besonderes Chronik-Thema. Hierzu gehören die Reihen:
BR — internInformationen für den Fernsehzuschauer über neue Programmvorhaben, über Entwicklungen auf dem Gebiet der Fernsehtechnik und über aktuelle rundfunkpolitische FragenMontag, einmal im Monat
Vor der KameraAus jeweils gegebenem aktuellem Anlaß werden Persönlichkeiten unserer Zeit in Kurzporträts oder Interviews vorgestellt. aktuell
AuslandsberichtAusländskorrespondenten geben Hintergrundinformationen zu aktuellen Ereignissen in unseren europäischen Nachbarländern.Jeden Samstag 122
Jugend und GesellschaftZu Fragen der gesellschaftspolitischen Entwicklung nehmen bei besonderen Anlässen Vertreter der jungen Generation Stellung.Einmal im Monat
Der aktuelle GalerieberlchtNeue Tendenzen auf dem Gebiet der bildenden Kunst werden aufgezeigt und zur Diskussion gestellt. Jeden zweiten Donnerstag
Premieren an bayerlscfien BühnenEin Überblick über die Theaterereignisse an den Bühnen außerhalb der Landeshauptstadt München Einmal im Monat
Die aktuelle DiskothekInformationen über neue Schallplattenproduktionen von der klassischen bis zur modernen E-Musik.Einmal im Monat
In der Kommentarsendung »Köpfe der Woche« beziehen die Moderatoren der »Chronik« an jedem Samstag kritisch Stellung zu wichtigen Ereignissen und Äußerungen der vergangenen Woche.
In Sondersendungen und Live-Übertragungen informiert die »Chronik« außerdem zu besonderen Anlässen über aktuelle Ereignisse aus der Landespolitik und dem kulturellen Geschehen. Zur Landtagswahl am 22. November wird sie aus einem eigenen Wahlstudio die letzten Ergebnisse melden und prominente Politiker zu Wort kommen lassen.
Wochenschema des Studienprogramms
Uhrzeitungef.
Montag Dienstag Mittwodi Donnerstag Freitag Samstag Sonntag
8.5011.35
SchuifernsehenSchuifernsehen
SchulfernsehenSchulfernsehen
SchulfernsehenSchulfernsehen
SchulfernsehenSchulfernsehen
SchulfernsehenSchulfernsehen
17.00 Telekolleg Kursprogramm Kursprogramm
17.30 Schulfernsehen Telekolleg Kursprogramm Kursprogramm
17.55 Nachrichten
18.00 Schulfernsehen Schulfernsehen Schulfernsehen Schulfernsehen Schulfernsehen Telekolleg Kursprogramm
18.30 Telekolleg 3. Lehrgang Telekolleg Kursprogramm
19.00 Telekolleg 3. Lehrgang Stunde Kursprogramm
19.30 Lehrerkolleg/Erziehermagazin
Für Hof und Garten Kursprogramm Kursprogramm Kqrsprogramm der Politik Kursprogramm
20.00 T agesschau/Wetterkarte
20.15 Kursprogramm/ PolitischesStudienprogramm
MusischesStudienprogramm
KulturellesStudienprogramm Nachtstudio Filmkabinett Teleclub
21.15 MusischesStudienprogramm Chronik
21.30 Wissenschaftskolleg
MusischesStudienprogramm Information Wissenschafts
kolleg Notturno Late Show
22.00Film am Freitag
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Jahresschema des Studienprogramms 1970
11. September Sonderprogramm
21. September 1. Trimester Herbsttrimester 1970 13 Wochen
21. Dezember — 3. Januar
Weihnachten im Studienprogramm
4. Januar 2. Trimester Wintertrimester 1971 13 Wochen
5. April Sonderprogramm
12. April 3. Trimester Sommertrimester 1971 13 Wochen
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Bayerischer Rundfunk München 2, Rundfunkplatz 1, Telefon 59001