Berufliche Wiedereingliederung: Case Management lohnt sich
Andreas Heimer | 01. Oktober 2012
Agenda
1. Zitate zum Thema
2. PKRück ̶ die Gesellschaftsidee
3. Fakten rund um das Thema Invalidität und IV
4. Kurzer Einblick in die Arbeitswelt
5. Prävention & Case Management aus Sicht der Pensionskasse
Seite 2
Zitate zum Thema
«Jährlich gehen rund 2’500 Klagen und Beschwerden beim Sozialversicherungs-gericht des Kantons Zürich ein. Das Sozial-versicherungsgericht rechnet damit, dass die Zahl der IV-Fälle noch weiter zunehmen wird, vor allem wegen der 6. IV-Revision.»
Aus der NZZ vom 23.03.2012
Seite 3
Zitate zum Thema
«IV statt Lohn: Junge machen immer mehr «Rentnerkarriere». Die Zahl sehr junger IV-Bezüger steigt an. Mitunter auch, weil eine IV-Rente nicht selten höher ist als der Lohn. Viele dieser jungen Bezüger bleiben bis an ihr Lebensende abhängig von der IV.»
Aus 20 Minuten vom 24.04.2012
Seite 4
Zitate zum Thema
«Die Wiedereingliederung ist Sache der Kantone. Die einzelnen IV-Stellenleiter haben unterschiedliche Ansichten über Sinn und Zweck der Integration.»
Aus der Sonntags Zeitung vom 03.06.2011
Seite 5
Zitate zum Thema
„Studien belegen, dass Alkoholprobleme einen Betrieb mindestens 1,25% der Gehaltsumme jährlich kosten. Mit einem betrieblichen Präventionsprogramm lassen sich diese Kosten erwiesenermassen erheblich reduzieren.“
Kanton Zug Gesundheitsförderung und Prävention
Seite 6
Zitate zum Thema
„Der Mensch steht bei allem im Vordergrund. Seine Ressourcen interessieren uns. Nicht die Behinderung steht im Mittelpunkt, sondern die Möglichkeiten jedes Individuums.“
Grundhaltung der Victorinox AG
Seite 7
Zitate zum Thema
„260 Millionen Stunden fehlen Herr und Frau Schweizer jährlich in den Betrieben – und kosten dabei Volkswirtschaft und Firmen Milliarden. Dabei liessen sich diese Ausfälle schon mit wenigen Massnahmen massiv reduzieren.“
Rolf Schlagenhauf über kostenschonendes
Absenzenmanagement in der Bilanz
Seite 8
Agenda
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3. Fakten rund um das Thema Invalidität und der IV
4. Kurzer Einblick in die Arbeitswelt
5. Prävention & Case Management aus Sicht der Pensionskasse
Seite 9
Die Idee der PKRück: «Von Pensionskassen für Pensionskassen»
Versicherungspool:
Pensionskassen
Sammelstiftungen
Gemeinschaftsstiftung
Kompetenzzentrum:
Aufbau eines Kompetenzzentrums für Invaliditätsfälle
Faire Prämien & Konditionen:
Risikogerechte Prämien
Partnerschaftliche Konditionen
Klarer Produktfokus:
Konzentration auf das Risikogeschäft von Pensionskassen
Kunden &
Versicherte
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Seite 11
Wie viele Invalidenversicherungen gibt es in der Schweiz?
27 IV-Stellen: Jeder Kanton, bzw. Halb-kanton hat eine IV-Stelle. Zusätzlich gibt es eine IV-Stelle für Personen mit Wohnsitz im Ausland
Seite 12
Ausgangslage
Rasante Zunahme der IV-Renten zwischen 1998 und 2003 (seit 2003 ist die Rentenzusprechung rückläufig). 2011 verzeichnet die IV wieder eine leichte Zunahme! Nur ein «Ausrutscher»?
Die Invalidenversicherung hat rund CHF 15.5 Milliarden Schulden. Massnahmen 4. IVG und 5. IVG Revision leisten einen Beitrag zur Schuldenreduktion
Die 6. IVG Revision sieht vor, dass bis im Jahr 2017 total 12‘500 IV-Rentner eingegliedert werden
Dies entspricht ca. 5% aller IV-Renten In Bezug auf die 2. Säule bedeutet dies eine Reduktion
von ungefähr 11‘500 Renten
Seite 13
Entwicklung des Anteils der Bezieher von Invalidenrenten an der erwerbsfähigen Bevölkerung, 1990-2007
Seite 14
Quelle: OECDAnmerkung: erwerbsfähige Bevölkerung = Bevölkerung in Altersgruppe 20-64 Jahre
Psychische ErkrankungenAnteil psychischer Erkrankungen an den IV-Zugangsdiagnosen, 1990-2007
Seite 15
Quelle: OECDAnmerkung: erwerbsfähige Bevölkerung = Bevölkerung in Altersgruppe 20-64 Jahre
Krankheitsbilder aus der IV-Statistik 2011
Fachleute sind der Ansicht, dass 20 bis 30% aller Fälle durch frühzeitiges Eingreifen verhindert werden könnten
5%
88%
6%
Geburts-gebrechenKrankheitenUnfall
49%
11%
17%
21%Psychische KrankheitenKrankheiten NervensystemKnochen und Bewegung-sorganeAndere Krankheiten
9 von 10 IV-Fälle waren aufKrankheit zurückzuführen
Die Krankheitsbilder «Psyche» und «Bewegungsapparat» dominieren mit knapp 70% der Fälle
6.4% der Bevölkerung zwischendem 18. Lebensjahr und demRentenalter erhalten eine IV-Rente
Seite 16
Quelle: IV Statistik 2011
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Seite 17
Bindung zum Arbeitgeber in der Schweiz
Seite 18
23% hoch 68 % gering 9 % keine
Quelle: The State of the global Workforce Gallup
Gesundheit am Arbeitsplatz
Fast 30% zeigen gelegentlich bis öfters negative Gefühle wie Niedergeschlagenheit, Hoffnungslosigkeit, Angst oder Depression (Arbeit und Gesundheit in der Schweiz)
31% der Berufstätigen der Schweiz geben an, dass ihre Gesundheit durch ihre Arbeit beeinträchtigt wird, 18% klagen über Rückenschmerzen, 17% klagen über Stressfolgen, 13% klagen über Schmerzen in Schultern oder Nacken (Europäische Erhebung über die Arbeitsbedingungen - Ausgewählte Ergebnisse aus Schweizer Perspektive)
44% der Erwerbstätigen leiden unter starker nervlicher Anspannung am Arbeitsplatz (Schweizerische Gesundheitsbefragung)
Die durchschnittliche jährliche Absenzenzahl pro Vollzeitarbeit-nehmenden beträgt 67 Stunden (rund 8.5 Tage). Davon sind 53 Stunden oder rund 6.5 Tage krankheitsbedingt (Bundesamt für Statistik)
Seite 19
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3. Fakten rund um das Thema Invalidität und der IV
4. Kurzer Einblick in die Arbeitswelt
5. Prävention & Case Management aus Sicht der Pensionskasse
Seite 20
Ausgangslage Pensionskasse
Ziel: Sicherung der gewohnten Lebenserhaltung in angemessener Weise.
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Beitrag (50%)
Beitrag (50%)
BetriebPensionskasseVersicherte Person
Invalidenversicherung
Risiken Alter Tod Invalidität
Leistungen (Invalidenrente,
Invalidenkinderrente)
Entscheid massgebend
BVG Renten sind durchschnittlich höher als IV Renten= Pensionskassen tragen das ökonomisch grösste Risiko!
Leistungsfallmanagement – Arten
EVBVG
IV
Vertragsbeginn
Warnsignale
Krankheit/Unfall Alter 65
proaktiv aktiv reaktiv
Leistungsfall verhindern durch: Prävention Gesundheitsförderung Absenzenmanagement
Leistungsfall managen durch: Früherfassung Falltriage Koordination Case Management
Leistungsfall verwalten durch: technisch-admin. Fallbearbeitung Gutachten Streitfälle(primär AG, KTG,BVG)
! !
proaktiv aktiv reaktiv
KTG
Seite 22
Umfang Präventionsprogramm
Präventionsseminare, Beispiele:– Case Management – Ein Erfolgsmodell– Arbeitsausfall und Folgen
Beratungs-Hotline RehaTel– Telefonische Anfragen zu
Arbeitsunfähigkeit/Hilfe bei Sondersituationen
Führungskräfte und Personalverantwortliche bauen sich ein Präventionswissen auf.Sie werden befähigt, selber kritische Situationen zu erkennen und firmenintern ihre eigenen Präventionsstrategie ein- und durchzuführen.
Seite 23
Leistungsfallmanagement – Arten
EVBVG
IV
Vertragsbeginn
Warnsignale
Krankheit/Unfall Alter 65
proaktiv aktiv reaktiv
Leistungsfall verhindern durch: Prävention Gesundheitsförderung Absenzenmanagement
Leistungsfall managen durch: Früherfassung Falltriage Koordination Case Management
Leistungsfall verwalten durch: technisch-admin. Fallbearbeitung Gutachten Streitfälle(primär AG, KTG,BVG)
! !
proaktiv aktiv reaktiv
KTG
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Meldung und Eingliederungschancen
Eingliederungschancen von Arbeitsunfähigkeitsfällen mit Case Management-Potenzial
100
20
50
80
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
100
bis 1,5 1,5 bis 3 3 bis 6 ab 12 > 13Monate
Ein
glie
deru
ngsc
hance
n in %
Quelle: IV-Statistik
Seite 25
Ablauf Case Management
Triage
Assessment
Rehaplan und Zielsetzung
Prozess Eingliederung
Eingliederung
Überwachung
Eingliederungs-prozess
Einschätzung Aspekte:-Medizinische-Versicherungsmässige-Berufliche-Psycho-sozialeEinschätzung MotivationInteressenserklärung (Datenschutzaspekte)
AssessmentberichtRehaplanZielsetzung
Prozess EingliederungHelferkonferenzKoordination
EingliederungJob-CoachingUmschulung
ControllingReporting
Seite 26
Erfahrungszahlen Case Management
10% aller Leistungsfälle haben Potenzial für ein Case Management (CM)
Fälle mit psychischer Beeinträchtigung nehmen zu Stolpersteine bei CM
– Versicherter kann nicht zur Teilnahme an ein CM motiviert werden
– Unvorhergesehene Verschlechterung des Gesundheits-zustandes während CM
– Unsorgfältige Auswahl des CM-Partners– Mangelnde Motivation des Versicherten im CM
Kosten je CM: CHF 8’000 – CHF 15’000 Erfolgsquote der PKRück über 60%
Seite 27
Potenzial im Bereich Leistungsfallmanagement
Eingliederung in der Arbeitsunfähigkeitsphase Mit Prävention in den Betrieben und in Kombination mit
Case Management können ca. 20 bis 30% potenzielle IV-Fälle verhindert werden
Seite 28
Beispiel einer kantonalen Pensionskasse
Ausgangslage Pensionskasse
Stichtag: 01.01.2005
Anzahl Versicherte: 6’500
Anzahl erwartete IV-Fälle: 31
Schadenerwartung: ca. CHF 11’000’000
Risikobeitrag AG + AN: 4% des Lohnes (ca. CHF 2’310)
Die Pensionskasse ist die Vorsorgeeinrichtung des Staatspersonals, der Lehrpersonen der gemeindlichen Schulen und der Mitarbeitenden privater Organisationen, welche im öffentlichen Bereich Aufgaben erfüllen
Die Kasse schützt Versicherte, Angehörige und Hinterbliebene vor den wirtschaftlichen Folgen von Alter, Invalidität und Tod
Seite 29
Erfolgreiche Massnahmen
Erfolg dank gebündelter Massnahmen im Meldewesen, in der Leistungsfallbearbeitung und Case Management:– 2006 Erwartete IV-Fälle 35– 2006-2008 Durchschnittliche Anzahl IV-Fälle
15– 2009-2010 Durchschnittliche Anzahl IV-Fälle
12
Unter dem Titel «Eingliederung vor Rente» konnten jährlich über 5 Millionen Franken eingespart werden (Zeitperiode 01.01.2006 – 31.12.2011)
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Resultat nach sechs Jahren
Ausgangslage Pensionskasse
Stichtag: 01.01.2012
Anzahl Versicherte: 8’619 +30%
Anzahl erwartete IV-Fälle: 26 -16% /- 37%
Schadenerwartung: Ca. CHF 6’400’000 - 40%
Risikoprämie: 2.043% (ca. CHF 1’260)
Seite 31
Die Differenz zwischen Risikobeitrag und Risikoprämie kann für «Sparen» oder als Stärkung der Reserve für Langlebigkeit verwendet werdenoder zur Senkung der Lohnnebenkosten
– AN: CHF 525 pro Jahr– AG: CHF 4’500’000 mehr Gewinn oder für
Lohnerhöhungen– PK: Tiefere Schadensummen (über 30 Mio.)
Und, was denken Sie jetzt?
Integration & Case Management lohnt sich!
Eigentlich möchte ich noch mehr Folien sehen.
Interessant, aber ich glaube nicht daran.
So oder so – bleiben wir im Gespräch.