2 Jahresbericht 2012
In diesem Bericht stellen wir Ihnen die Projektarbeit 2015 in den folgenden Ländern vor:
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3Jahresbericht 2012
1 Äthiopien Hilfe in Zeiten der Dürre S.4
1 Äthiopien Armutsreduzierung und Erhalt natürlicher Ressourcen S.5
2 Guatemala Berufsausbildung für Jugendliche S.6
2 Guatemala Förderung eines gewaltfreien Zusammenlebens S.7
3 Pakistan Armut bekämpfen, wo sie entsteht S.8
4 Indien Hilfe für Bauernfamilien und Landlose S.9
El Niño #istmirnichtegal S.11
Inhalt
Projekt-Nr.: 60777
Land: Äthiopien
Schwerpunkte: Anpassung an die Folgen des Klimawandels;
Schutz der natürlichen Ressourcen
Zielgruppe: 71.000 Menschen in 11.300 Haushalten aus
21 Gemeinden profitieren langfristig vom
Erhalt natürlicher Ressourcen
Projektträger: Rift Valley Children and Women Dev.
Organization
Laufzeit: April 2014 – März 2018
Finanzierung: mit Hilfe Ihrer Spendengelder: 222.303 Euro
durch BMZ-Kofinanzierung: 666.909 Euro
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Warum wir helfenDas Central Rift Valley ist ein Gebiet südlich der äthiopischen
Hauptstadt Addis Abeba. Hier leiden die Menschen besonders
unter dem Wetterphänomen El Niño – extreme Dürrephasen
führen zu Ernteausfällen, die die Menschen der Region immer
wieder um ihr Überleben kämpfen lassen. Eine schreckliche
Realität, die auch die Projektarbeit im vergangen Jahr sehr
stark dominiert hat.
Was wir erreicht habenIn der zweiten Jahreshälfte 2015 wurden die Projektfortschritte
durch die Dürre am Horn von Afrika extrem gefährdet. Ein fast
vollständiger Ernteausfall, dadurch ausgelöste Nahrungsmittel-
engpässe und steigende Lebensmittelpreise machten den
Menschen im Projektgebiet schwer zu schaffen. Das Leben der
Familien war stark von der Sorge um die nächste Mahlzeit
Äthiopien: Hilfe in Zeiten der Dürre
Fazit/AusblickVor dem Hintergrund der schwerwiegenden Dürre genehmigte
das Bundesministerium einen Aufstockungsantrag, um
1.000 besonders bedürftige Familien mit Saatgut und
Düngemitteln zu unterstützen – so dass die kommende
Regenzeit für einen erneuten Anbau genutzt werden kann und
die Familien sich weiter aktiv am Projekt beteiligten können.
geprägt. Kindernothilfe und die Partner vor Ort sahen sich durch
die dramatische Situation gezwungen, Nothilfemaßnahmen zur
Linderung der bedrohlichen Ernährungssituation einzuleiten.
Betroffen sind insbesondere die Kinder, von denen viele akut
von Unterernährung bedroht sind. Die Ernährungslage ist noch
immer sehr angespannt.
Die Selbsthilfegruppen im Projektgebiet haben sich zu Beginn
des Jahres 2015 sehr gut entwickelt. So konnten insgesamt 103
Gruppen mit 1.926 Mitgliedern aufgebaut werden. Die Frauen
sparten ca. 13.400 Euro. 49 Gruppen konnten bereits mit der
Kreditvergabe beginnen und so bekamen 307 Frauen Kredite in
Höhe von insgesamt 6.980 Euro, also durchschnittlich 22,70 Euro
Kredit pro Empfängerin. Die Kredite wurden von den meisten
Frauen zum Kauf von Ziegen genutzt.
Die anhaltende Dürre beeinträchtigt die Spar- und Kreditent-
wicklung der SHGs allerdings deutlich. Ab Mitte des Jahres
2015 war es vielen Frauen nicht mehr möglich, regelmäßig
Sparbeträge einzubezahlen, da sie einen immer größeren Anteil
des Familieneinkommens für Nahrungsmittel aufwenden
mussten. Wenn die Dürre weiter andauert, kann es leider nicht
ausgeschlossen werden, dass sich einige Gruppen auflösen, da
die Frauen und ihre Familien um das tägliche Überleben kämpfen.
Um der starken Bodenerosion im Projektgebiet entgegenzuwir-
ken, wurden tausende Kilometer Stein-, Holz- und Erdwälle ver-
stärkt und weiter ausgebaut. Die Bevölkerung beteiligte sich
lebhaft an dieser Maßnahme. Die Helfer wurden mit einem kleinen
Obolus für Ihre Arbeit entlohnt. Gerade in Zeiten der Dürre wurde
dieser dankend angenommen, denn so konnten viele Familien
dringend benötigte Nahrungsmittel kaufen.
Neben den Stein-, Holz- und Erdwällen wurden noch 1.013 Ent-
wässerungsgräben und 749 kleinere Wasserspeicher angelegt.
Addis Abeba
Projekt-Nr.: 60783
Land: Äthiopien
Schwerpunkte: Ernährungssicherung, nachhaltiges
Ressourcenmanagement,
Einkommensförderung
Zielgruppe: 3.400 Haushalte mit ca. 16.800 Menschen,
davon 9.600 Frauen
Projektträger: ERSHA (Enhanced Rural Self Help Association)
Laufzeit: Oktober 2012 – Juni 2016
Finanzierung: mit Hilfe Ihrer Spendengelder: 154.744 €;
durch BMZ-Kofinanzierung: 464.227 €
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Äthiopien:
Armutsreduzierungund Erhalt natürlicherRessourcen Projekt erfolgreich beendet
Praxis um: sie pflanzen lokal gekaufte Gemüsesamen und Apfel-
baumsetzlinge ein und können mit der baldigen Ernte der Früchte
zur Ernährungssicherung beitragen. Mit der Förderung der
Kompostierung, dem Aufbau von Bewässerungsanlagen und
Schulungen zum Fruchtwechsel im Ackerbau wurden zudem
wichtige Grundlagen für eine höhere landwirtschaftlichen Pro-
duktivität und eine Verbesserung der Ernährungssicherheit gelegt.
Zu Projektende existierten 53 Selbsthilfegruppen. Diese sind
befähigt, eigenständig Spar- und Kreditaktivitäten durchzufüh-
ren und ihre Mitglieder im Aufbau kleinerer Geschäftsaktivi-
täten zu unterstützen. Darüber hinaus trugen Schulungen in
kaufmännischen Fähigkeiten und der Businessplan-Erstellung
erfolgreich zur Förderung nicht-landwirtschaftlicher Ein-
kommensmöglichkeiten bei.
Warum wir geholfen habenDas Hauptproblem in der Projektregion, Woreda Dita, circa
500 Kilometer südlich der Hauptstadt, ist die Nahrungsmittel-
knappheit. Durch die fortschreitende Wüstenbildung werden
Anbau- und Weideflächen knapp. Dadurch sinkt nicht nur das
Einkommen der Bauern, auch die Versorgung der Bevölkerung
mit Nahrungsmitteln verschlechtert sich. Armut und zuneh-
mende Nahrungsmittelknappheit führen wiederum dazu, dass
natürliche Ressourcen zu sehr beansprucht und knapp werden.
Ein wahrer Teufelskreis.
Was wir erreicht habenZiel des Projektes war es, die Ernährungssicherheit für 3.400
Haushalte direkt zu verbessern. Dies geschah über den Aufbau
und die Stärkung von Gemeindestrukturen, über Maßnahmen
zur Steigerung der Produktivität in Anbau und Viehhaltung, die
Förderung alternativer Einkommensmöglichkeiten und eine
Vielzahl von Aktivitäten zum Schutz der natürlichen Ressourcen.
Schulungen und Sensibilisierungsaktionen in den Gemeinden
zu Klimawandel und Ressourcenmanagement wurden erfolg-
reich durchgeführt und entsprechende Maßnahmen werden
bereits in der Projektregion umgesetzt. Dazu tragen auch die
gegründeten Bürgerkomitees und Umweltclubs an Schulen
bei, die die Gemeinden zur aktiven Umsetzung mobilisieren.
Weiterhin nahmen die Bauern an Schulungen zur Gemüse- und
Obstproduktion teil und setzen das erworbene Wissen in die
Fazit/AusblickAngesichts der Dürrekatastrophe am Horn von Afrika sind
Projekte zur Klimaanpassung und nachhaltigen Ressourcen-
nutzung noch wichtiger geworden. Unser Projekt hat nicht
nur zur Verbesserung der Situation für die 3.400 Haushalte
beigetragen, auch die übrige Bevölkerung profitiert indirekt
von dem Projekt: Ihre Situation verbessert sich langfristig
durch die Steigerung der Produktivität, den Erhalt und Schutz
der natürlichen Ressourcen, die Erfahrung von gut ausge-
bildeten Bauern und den Bezug von verbessertem Saatgut.
Projekt-Nr.: 80034
Land: Guatemala
Schwerpunkte: Berufsausbildung, Kinderrechte
Zielgruppe: 2.000 Kinder und Jugendliche in 18
Gemeinden im Südwesten des Landes
Projektträger: Centro Ecuménico de Integración Pastoral
(CEIPA)
Laufzeit: Januar 2012 – Juli 2015
Finanzierung: mit Hilfe Ihrer Spendengelder: 133.059 €;
durch EU-Kofinanzierung: 399.177 €
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Was wir erreicht habenZiel des Projektes war es, den Kindern und Jugendlichen in den
drei Verwaltungsbezirken Quetzaltenango, Retalhulen und
Totonicapán, Zukunftsperspektiven aufzuzeigen, sie in ihrer
persönlichen Entwicklung zu fördern und in ihren Rechten zu
stärken. Zu diesem Projektziel wurde in den vergangenen drei
Jahren erfolgreich gearbeitet.
Die Kinder im Projektgebiet haben gelernt, für ihre Rechte ein-
zustehen und sich politisch zu engagieren. In 18 Gemeinden gibt
es nun Kinder- und Jugendräte, die die Belange und Interessen
ihrer Altersgruppe in den örtlichen Institutionen vertreten. In 15
dieser Gemeinden wurde das Budget für wichtige Kinderrechts-
themen erhöht.
Zudem wurde ein Kinder- und Jugendausschuss in der Regional-
regierung mit 32 Vertretern gegründet. Die Mädchen und Jungen
lernen, dass sie durch politische Teilhabe Veränderungen her-
beiführen können.
Zum Zeitpunkt der Beendigung des Projekts war die Förderung
der Kinder- und Jugendrechte in 7 Gemeinden integraler Be-
standteil der Kommunalpolitik. Das Bewusstsein der Verant-
wortlichen für die Rechte der Kinder und Jugendlichen konnte
somit effektiv gesteigert werden. Damit wurde ein wertvoller
und wesentlicher Beitrag zur Umsetzung der Kinderrechte in
Guatemala geleistet.
Ein weiteres wichtiges Ziel des Projekts war es, die Jugendlichen
und jungen Erwachsenen in ihrer Ausbildung zu fördern. Mit
Ende des Projekts hatten 65% der geförderten Jugendlichen
einen neuen oder besseren Arbeitsplatz gefunden, mit der sie
ihr bisheriges Einkommen verdoppeln konnten. Die Hälfte dieser
Jugendlichen befand sich zudem in der Gründung und im
Aufbau einer eigenen Firma.
Warum wir geholfen habenDas Leben in Guatemala ist geprägt von Ungleichheiten, insbe-
sondere die in Armut lebenden Menschen haben kaum eine
Chance auf Bildung oder politische Mitbestimmung. Viele Kinder
müssen arbeiten, damit sie und ihre Familien überleben. Sie
helfen ihren Eltern bei der Feldarbeit oder verdienen als
Straßenverkäufer etwas hinzu. Die meisten dieser Mädchen
und Jungen haben keinen Zugang zu Schul- oder Berufsaus-
bildung. Dadurch rutschen sie immer tiefer in die Abwärts-
spirale aus Armut und fehlender Bildung.
Fazit/AusblickAus Bildung wurde Lebensperspektive. Für die Jugendlichen
bedeutet dies eine Ausbildung und die erfolgreiche Integration
in den Arbeitsmarkt. Für die Kinder, dass sie ihre Rechte
kennen und diese nun auch aktiv einfordern können.
Guatemala:
Berufsausbildung für JugendlicheProjekt erfolgreich beendet
Guatemala City
Projekt-Nr.: 80035
Land: Guatemala
Schwerpunkte: Friedenserziehung, Gewaltprävention,
Menschenrechtsbildung
Zielgruppe: 720 Kinder und Jugendliche, 1.350
Elternteile, 360 Lehrer und 240 Akteure im
nationalen Kindesschutzsystem.
Projektträger: ODHAG (Menschenrechtsbüro des
Erzbistums von Guatemala)
Laufzeit: März 2013 – Dezember 2016
Finanzierung: durch Spendengelder: 163.753 €,
durch BMZ-Kofinanzierung 491.261 €.
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rechte und Kindesschutz in ihren Einrichtungen oder Gemeinden
präsentieren und durchführen. Insgesamt wurden 23 kleine
Projekte geplant. Das Themenfeld war breit gefächert und an
den lokalen Kontext angepasst. In den Schulen hat ODHAG
außerdem 13 kleinere Ausstellungen zum Thema Kinderrechte
begleitet. Dort wurde auf spielerische Weise an das Thema
herangeführt. Es nahmen über 2.000 Kinder, Jugendliche,
Eltern und Lehrer teil.
Der Höhepunkt der Aktivitäten bestand in der öffentlichen
Präsentation des Berichts zur Situation der Kinder und
Jugendlichen in Guatemala. Der Bericht wurde in einer Presse-
konferenz vorgestellt – ein mediales Großereignis, an dem
zivile und staatliche Organisationen mit über 200 Repräsentanten
vertreten waren. Die Inhalte wurden von digitalen und traditio-
nellen Medien gut aufgenommen und verbreitet. Der Kongress
in Chimaltenango gab dem Exekutivdirektor der ODHAG auch
eine Gelegenheit, den Bericht persönlich zu präsentieren.
Warum wir helfenAufgrund seiner politischen, historischen und kulturellen
Tradition ist Guatemala ein Land, in dem viele Menschen mit
Gewalterfahrungen aufwachsen und leben. Kinder und
Jugendliche leiden besonders unter personeller und struktu-
reller Gewalt. Ziel des Projekts ist es, durch Sensibilisierung,
Bewusstseinsschaffung und zahlreiche Schulungsaktivitäten
ein gewaltfreies Zusammenleben in Familie, Schule und der
Gemeinde zu etablieren. Dafür sind der Respekt, die
Einforderung und die Umsetzung von Kinderrechten in allen
Lebensbereichen von besonderer Bedeutung, um langfristig
ein friedliches und respektvolles Zusammenleben zu erreichen.
Opfer von physischem und psychischem Missbrauch und
Misshandlung sollen in einem verbesserten nationalen Schutz
system adäquat betreut und begleitet werden.
Was wir erreicht habenODHAG hat inzwischen ein starkes Netzwerk an Unterstützern
für das Anliegen des Projekts aufgebaut und 2015 mit 29
Organisationen zusammengearbeitet - unter anderem mit
dem örtlichen Gesundheitszentrum, der örtlichen Polizei,
Vertreter der Schulen, der Schulaufsicht, einem Jugendhaus
und lokalen Behörden.
In ausgewählten Schulen haben 156 Lehrkräfte an dem Kurs
„Friedenspädagogik und Kinderrechte“ teilgenommen. Die
Schulung sieht unter anderem vor, dass die Teilnehmer individu-
ell oder in Gruppen Kleinprojektvorschläge zum Thema Kinder-
Fazit/AusblickIm Laufe des Jahres hat ODHAG intensiv an der Erstellung
des Erziehungsleitfadens „Liebevoll erziehen“ gearbeitet,
dessen Konzept mit Hilfe von Eltern, Lehrern und Erziehungs-
fachleuten validiert wurde. Dieses Basismaterial befindet
sich derzeit in Druck und wird im Laufe des Jahres einsatz-
bereit sein.
Guatemala:
Förderung eines gewaltfreien Zusammenlebens
Projekt-Nr.: 25752
Land: Pakistan
Schwerpunkt: Anpassung an die Folgen des Klimawandels,
Landwirtschaft, Katastrophenvorsorge
Zielgruppe: 139.600 Menschen in vier Gemeinden des
Bezirks Tharparkar
Projektträger: Research Development Fund (RDF)
Laufzeit: Januar 2013 – Dezember 2018
Finanzierung: mit Hilfe Ihrer Spendengelder: 107.894 €;
durch BMZ-Kofinanzierung: 1.027.834 €
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Warum wir geholfen habenDie Bewohner der Thar-Wüste im Südosten Pakistans leiden
schwer unter dem Klimawandel. Lang anhaltende Dürren in
Kombination mit wiederkehrenden Überschwemmungen,
Abholzung, chemische Düngemittel und die Übernutzung von
Ressourcen verringern die Produktivität der Landwirtschaft. Die
Bevölkerung hat nur geringe Kenntnisse über geeignete Anbau-
methoden, ressourcenschonende Nutztierhaltung, eine ange-
passte Nutzung der Wasservorräte und den Erhalt der Böden.
Ziel des Projekts ist die bessere Vorbereitung der Bevölkerung
auf Extremwetter durch selbst entwickelte Strategien und
Techniken sowie die schonende Nutzung der Ressourcen.
Was wir erreicht habenZusammen mit der ländlichen Bevölkerung sucht die Partneror-
ganisation die besten Methoden zur Klimaanpassung für die in
der Thar-Wüste herrschenden Bedingungen. Dazu ist es wichtig,
dass die Menschen ihre Kenntnisse erweitern, ihr neues Wissen
einüben und weitergeben.
In diesem Zusammenhang wurden in den Schulen im Projekt-
gebiet Umweltklubs gegründet: Hier diskutieren Kinder und
Lehrer über Fragen des Klimawandels und dessen Auswirkungen
auf ihr Leben. Sie beteiligen sich in ihren Dörfern an Aufklärungs-
kampagnen – zum Beispiel zum Thema Müll –, legen Schulgärten
an und pflanzen Bäume.
Dorfbewohnerinnen bauten 1.835 energiesparende Öfen (seit
2013 insgesamt 3.351 in 70 Dörfern). In Projekt-Lehrgängen
ausgebildete Frauen leiteten dabei ihre Nachbarinnen an. Durch
die ausschließliche Verwendung von Materialien, die den Frauen
Fazit/AusblickMit Blick auf das Projektziel werden in diesem Jahr die
lokalen Klimaanpassungspläne überarbeitet und
Schulungen zu lokal angepassten Risikomanagement-
Techniken und Frühwarnsystemen in den Gemeinden
durchgeführt. Damit verfügen die Gemeinden über
Strategien zur Anpassung an den Klimawandel und zum
Umgang mit extremen Wetterereignissen.
zur Verfügung stehen, können sie kleine Reparaturen selbst
durchführen und bei Bedarf sogar einen neuen Ofen bauen.
Die Energiesparöfen brauchen weniger Feuerholz, verbreiten
kaum Rauch und verursachen seltener Bindehautentzündungen
und Reizungen der oberen Luftwege. Auch die Gefahr von Ver-
brennungen oder Hausbränden ist deutlich geringer.
Weiterhin konnten die Gemeinden knapp 5.000 dürreresistente
Pflanzen anbauen, die u. a. für die Futterproduktion verwendet
werden. Im Projekt ausgebildete Fachleute impften 23.980
Ziegen und 15.674 Schafe u. a. gegen Maul- und Klauenseuche.
Die Tiere sind dadurch resistenter gegen Krankheiten, geben
mehr Milch und Fleisch, können Futterknappheit länger überleben
und erzielen beim Verkauf bessere Preise.
Auch Kinder und Jugendliche wurden in 69 Kursen geschult.
3.923 Frauen erfuhren, wie sie die natürlichen Ressourcen im
Alltag besser schonen können.
Pakistan:
Armut bekämpfen, wo sie entsteht Islamabad
Delhi
Projekt-Nr.: 21682
Land: Indien
Schwerpunkte: Landwirtschaft, Ernährungssicherung,
Armutsreduzierung
Zielgruppen: 8.860 Familien (16.304 Kinder) in 9
Gemeinden in zwei Verwaltungseinheiten in
Virudhunagar District im Südwesten Indiens
Projektträger: Resource Centre for Participatory
Development Studies (RCPDS)
Laufzeit: Mai 2013 – Januar 2017
Finanzierung: mit Hilfe Ihrer Spendengelder: 128.334 €;
durch EU-Kofinanzierung: 384.999 €
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54 der 390 geschulten Bauern haben bereits mit der Umstellung
auf Biodünger und ökologische Schädlingsbekämpfung begon-
nen. In einem der Projektdörfer haben sich lokale Bauern in
einem Organic Farmers Club zusammengeschlossen um die
Kultur der ökologischen Landwirtschaft in den Nachbardörfern
voranzutreiben. Auch die Kinder und Jugendlichen der Projekt-
region erhielten Schulungen in den Techniken des ökologischen
Anbaus sowie den Methoden des Boden- und Wassererhalts. In
den 9 Gemeinden setzten die Landwirte die vorhandenen, jedoch
schlecht gewarteten oder defekten Wasserspeicherreservoirs
instand. Dadurch war es ihnen möglich, Regenwasser aufzu-
fangen und für Ihr Vieh und die Felder zu nutzen. Die Bauern
konnten ihre Ernte steigern und somit ihr Einkommen verbessern.
Mitglieder der Gemeinden haben kleine Staudämme und Wälle
errichtet und mit Vetivergras bepflanzt. Das tropische Süßgras
ist unempfindlich gegenüber Trockenheit, speichert Wasser und
schützt den Boden vor Erosion. Zudem wurden die Gemeinde-
teiche von der Bevölkerung gesäubert, um mehr Wasser speichern
zu können.
Um die Menschen in der Projektregion für den Schutz der Umwelt
zu sensibilisieren, wurden die Kinder und Jugendlichen in Schulen
über Möglichkeiten, weniger Plastikmüll zu produzieren, und
die richtige Entsorgung informiert. Das Erlernte haben sie inner-
halb ihrer Familien weitergegeben. Zudem nahmen die Kinder an
Workshops teil, in denen sie in Hygienemaßnahmen und Umwelt-
schutz ausgebildet wurden und lernten, das Wissen auf kreative
Weise, durch Tanz und Schauspiel, zu vermitteln. Das in den
Workshops entstandene Theaterstück führen die Kinder in
ihren Dörfern auf.
Warum wir helfenIm indischen Distrikt Virudhunagar lebt die Bevölkerung zum
größten Teil von der Landwirtschaft. Die Erträge, insbesondere
in den zwei Verwaltungseinheiten, sind jedoch sehr niedrig. Ein
Grund für die niedrige Produktivität ist Dürre und Wassermangel.
Unregelmäßig eintretende oder ganz ausbleibende Regenfälle
in Kombination mit mangelnden Auffangmethoden führen zu
Missernten, diese wiederum zu Mangelernährung. Zusätzlich
beeinflussen geringe Kenntnisse über landwirtschaftliche
Techniken und einen verantwortungsvollen Umgang mit
Ressourcen die Produktivität der Landwirtschaft. Mit unserem
Partner vor Ort helfen wir den Bauern ihre landwirtschaft-
lichen Erträge zu steigern und somit ihre Lebensverhältnisse
und die ihrer Familien zu verbessern.
Was wir erreicht habenDurch die Schulung der lokalen Bauern in ökologischer Land-
wirtschaft konnte das Bewusstsein für einen schonenden Umgang
mit den natürlichen Ressourcen wirksam gesteigert werden.
Fazit/AusblickIm letzten Jahr der Projektarbeit werden weiterführende
Trainings in ökologischen Anbaumethoden und Boden- und
Wasserschutzmaßnahmen durchgeführt. Außerdem steht
die weitere Aufklärung der Menschen in der Projektregion
über persönliche Hygiene und Umweltschutz im Mittelpunkt.
Damit erreichen wir das Ziel der Verbesserung der Lebens-
bedingungen der Zielgruppe durch nachhaltigen Ressourcen-
schutz, umweltverträglichere Ressourcennutzung und
Gesundheitsfürsorge.
Indien:
Hilfe für Bauernfamilien und Landlose
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Brasiliens praktisch nicht mehr geregnet. Durch die Wetter-
verschiebungen sind die Niederschläge ganz ausgeblieben. Die
Lage für die Familien der sich selbstversorgenden Kleinbauern
hat sich zugespitzt. Auch hier leiden Mensch und Tier unter
den versiegenden Wasserquellen.
Kinder und Frauen besonders gefährdet
Unter diesen katastrophalen Umständen leiden besonders die
Kinder sowie stillende und schwangere Frauen. Sie sind nicht
stark genug, lange Wege in Kauf zu nehmen, um an Nahrungsmittel
zu gelangen. Die Hungersnot führt dazu, dass die Kinder nicht
mehr in die Schule gehen können, weil sie aufgrund der Unter-
ernährung zu geschwächt sind oder das Einkommen der
Familien allein für Nahrungsmittel gebraucht wird. Für Kinder
hat die Mangelernährung fatale Folgen, denn für ihr Wachstum
und ihre Entwicklung brauchen sie eine ausgewogene Ernährung
und Zugang zu sauberem Trinkwasser. Ist dies nicht gegeben,
drohen körperliche und auch seelische Schäden, das Immun-
system wird geschwächt und sie haben ein höheres Risiko, an
sonst harmlosen Krankheiten zu sterben. Zugleich verschärft
die Dürrekatastrophe auch andere Probleme, wie zum Beispiel
die Früh-und Zwangsverheiratung: Die Eltern verheiraten ihre
minderjährigen Töchter, um die Anzahl der zu ernährenden
Familienmitglieder zu reduzieren und mit Hilfe des Brautpreises
die übrigen Kinder durchzubringen.
Kindernothilfe: Betroffenen sofort helfen
In der aktuellen Katastrophensituation ist schnelle und effektive
Unterstützung wichtig. Allein in Äthiopien sind schätzungsweise
18 Millionen Menschen auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen.
Gemeinsam mit 15 lokalen Partnerorganisationen versorgt die
El Niño, so heißt das Christkind auf Spanisch. Dieser Name
steht in der christlichen Welt für Rettung, Hoffnung und nicht
zuletzt Geschenke. El Niño ist aber auch der Name des
Klimaphänomens, das für etwa 60 Millionen Menschen auf der
Welt das komplette Gegenteil bedeutet: Gefahr, Armut und
Verzweiflung.
Das Phänomen tritt alle 2-7 Jahre durch veränderte Meeres- und
Luftströmungen im Pazifik auf und bringt das globale Wetter-
geschehen durcheinander. In manchen Weltregionen kommt
es zu extremen Niederschlägen und Überschwemmungen, weil
der Boden die Wassermassen nicht aufnehmen kann. In anderen
Ländern fehlt hingegen das Wasser, der Boden ist staubtrocken
und es kommt zu kompletten Ernteausfällen – es fehlt an
Lebensmitteln und Trinkwasser.
Dürre und Hungersnot in Afrika und Lateinamerika
Dieser El Niño im Winter 2015/16 war der heftigste seit Beginn
der Wetter-Aufzeichnungen im Jahre 1870. Große Sorge gilt dem
südlichen Afrika, das unter der möglicherweise schlimmsten
Dürre in seiner Geschichte leidet. Bis zu 40 Millionen Menschen
in urbanen und ländlichen Räumen sind betroffen, insbesonde-
re aber die von Regenfeldbau und Weideland abhängigen
Menschen in Simbabwe, Malawi, Lesotho, Swasiland und
Südafrika. Die Regierungen haben den nationalen Notstand
ausgerufen. Auch die Länder am Horn von Afrika, Somalia,
Dschibuti, Eritrea, vor allem aber Äthiopien, trifft es hart. Viele
Einwohner Afrikas sind von Viehzucht und Landwirtschaft
abhängig, doch die Tiere finden kein Futter, verhungern oder
verdursten und die Menschen verlieren in der Folge ihre
Existenzgrundlagen.
Auch in Süd- und Mittelamerika sorgt El Niño für Rekorddürren.
Seit vier Jahren hat es in der Region Sertão im Nordosten
el niñ# istmirnichtegal
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Äthiopien). Dazu gehören auch Schulungen zum Klimaschutz,
die Anlage von Bewässerungssystemen oder eine ökologische
Obst-und Gemüseproduktion. Die Menschen lernen, für Krisen-
zeiten gewappnet zu sein, ihre Lebensgrundlage zu erhalten
und landwirtschaftliche Erträge zu steigern – so können sie ein
selbstständiges Leben führen und sind nicht dauerhaft von Hilfe
abhängig.
Neben den Soforthilfemaßnahmen macht sich die Kindernothilfe
mit der Social Media-Kampagne El Niño: #istmirnichtegal
gemeinsam mit ihren Partnerorganisationen vor Ort und promi-
nenten Unterstützern in Deutschland für die Leidtragenden stark.
Damit wir unsere Arbeiten in den Krisenregionen weiterführen
können, bauen wir auf Ihre Hilfe. Unterstützen Sie unsere
Arbeit mit einer Spende und geben Sie den Aufruf in den sozia-
len Medien weiter. Sagen auch Sie: #istmirnichtegal
Kindernothilfe in den am stärksten betroffenen Regionen des
ostafrikanischen Landes bereits mehr als 40.000 Menschen
mit Nahrungsmitteln und Wasser. Außerdem erhalten Bauern
Nutztiere und Futter, sodass sie die Zeit bis zum nächsten Regen
überbrücken können. Darüber hinaus bekommen Kinder
Schulmaterialien, damit sie weiterhin die Chance haben zu ler-
nen. Ein weiteres großes Ziel der Soforthilfe ist es aber auch,
die bisher in den Projekten geschaffene Entwicklung zu erhal-
ten. Deshalb versorgt die Kindernothilfe die Menschen mit
allem Nötigen, das sie sich zurzeit selbst nicht leisten können,
z. B. Schulessen, Saatgut oder medizinische Check-Ups. Denn:
alle verfügbaren Ressourcen verwenden die Menschen momen-
tan schlicht zum Überleben.
In Brasilien führt die Kindernothilfe Tiefenbohrungen nach
neuen Wasserquellen durch, baut Zisternen und reaktiviert
bestehende Brunnen. Zusätzlich schulen die Partner vor Ort,
Erwachsene und Kinder darin, äußerst sparsam mit Wasser
umzugehen, sehr genügsame Nutzpflanzen einzusetzen und
mit nachhaltigen Methoden, ihre Äcker zu bearbeiten. Auch in
anderen Ländern sind die Menschen extrem von El Niño betroffen:
In Haiti explodieren die Lebensmittelpreise und in Honduras
und Guatemala hinterlässt die extreme Dürre Schneisen der
Verwüstung. Auch dort engagieren wir uns mit humanitären
Hilfsprojekten.
Vorbeugung für Dürrekatastrophen und Nahrungsmittelknappheit
Neben Soforthilfemaßnahmen wie der Bereitstellung von
Nahrungsmitteln, Vitaminen und Medikamenten fördert die
Kindernothilfe auch eine langfristige Verbesserung der Lebens-
umstände. Dafür werden Maßnahmen getroffen, damit die
Menschen ihre Ernährung auch unter schwierigen Bedingungen
sichern können – zum Beispiel durch nachhaltige Landwirtschaft
und natürlichen Ressourcenschutz (siehe Seite 5, Projekte in
Kindernothilfe. Gemeinsam wirken.
Fotos: Titel: Kindernothilfe-Partner, S. 2: Ralf Krämer, S. 3: Bastian Strauch, Kindernothilfe-Partner, S. 4: Masny, Anja Oswald,
S. 5: Anja Oswald, Christian Herrmanny, S. 6: Lena Grothe, S. 7: Oele Schmidt, S. 8: Kindernothilfe-Partner, Silke Wörmann, S. 9: Bastian Strauch,
S. 10: privat, S. 11: Angelika Böhling, privat.
Das Spendensiegel ist Zeichen sorgfältig geprüfter
Seriosität und Spendenwürdigkeit.
Es wird der Kindernothilfe seit 1992 jährlich zuerkannt.