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SS 2010Einführung in die Sprachwissenschaft Flexion und Wortarten 11.05.2010
Morphologie II:Nominale und verbale Flexion,
Wortarten
Anna Volodina
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Teilgebiete der Morphologie
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Teilgebiete der Morphologie
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• Flexion: Begriffsbestimmung und Funktion– Flexionsmorpheme vs. Wortbildungsmorpheme– Verbale vs. nominale Flexion
• Wortartenbestimmung– Wortarten im Deutschen
Plan der heutigen Sitzung
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Die Flexion (lat. flexum ›Gebogenes‹. auch: Beugung, Biegung, Formenbildung, Formenlehre. Engl. accidence, inflection, inflexion, frz. flexion) ist die Bildung eines (morpho)syntaktischen Wortes [einer Wortform] aus einem Stamm.
Eine Wortform [syntaktisches Wort] ist ein Wort, das syntaktisch verwendet wird und flektiert ist, falls es flektierbar ist.
(1) Türme, Turms, Türmen oder singe, singst, singt, sang
(2) Turmw, Baumw, Menschw oder singenw, tanzenw, lachenw
Was versteht man unter Flexion?
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Was versteht man unter Flexion?
Die Flexion (lat. flexum ›Gebogenes‹. auch: Beugung, Biegung, Formenbildung, Formenlehre. Engl. accidence, inflection, inflexion, frz. flexion) ist die Bildung eines (morpho)syntaktischen Wortes [einer Wortform] aus einem Stamm.
Eine Wortform [syntaktisches Wort] ist ein Wort, das syntaktisch verwendet wird und flektiert ist, falls es flektierbar ist.
(1) Türm-e, Turm-s, Türm-en oder sing-e, sing-st, sing-t, sang
(2) Turmw, Baumw, Menschw oder singenw, tanzenw, lachenw
Flexionsmorpheme
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Flexionsmorpheme vs. Wortbildungsmorpheme
Frage: Wodurch unterscheiden sich Flexionsaffixe von Wortbildungsaffixen?
Flexive: rein grammatische Funktion, d.h. durch Flexivekeine Bedeutungsänderung, keine Umkategorisierung
Derivation verändert die Bedeutung, es entsteht ein neues Lexem
trinken ≠ be-trinken oder ver-trinken
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grüß → begrüß →
begrüßebegrüßstbegrüßtbegrüßenbegrüßtbegrüßen...
Findet Derivation vor Flexion statt???Stamm + DA + FA: Kind-heit-en, des Sprech+er+s
Flexionsmorpheme vs. Wortbildungsmorpheme
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Derivation findet vor Flexion statt!
grüß →
grüße →grüßst →grüßt →grüßen →grüßt →grüßen →... →
begrüße begrüßstbegrüßt begrüßen begrüßt begrüßen ...
Flexionsmorpheme vs. Wortbildungsmorpheme
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FlexionsmorphemeFlexionsmorpheme oder Flexive:
Nicht jeder (lexikalischen oder grammatischen) Bedeutung lässt sich eindeutig ein Segment auf der Ausdrucksseite zuordnen.
Einerseits können verschiedene Flexionsmorpheme für einegrammatische Bedeutung stehen, wie z.B. das Pluralmorphem:Bär -enKind -erAuto -sEnte -nBoot -e
-en, -er, -s, -n, -e haben hier dieselbe Bedeutung.
> Zusammenfassung zu einer Klasse: dem Flexionsmorphem mit der Bedeutung 'Plural'.
Andererseits können Flexionsmorpheme mehrere Bedeutungen gleichzeitig tragen: Flexionsmorphem –st in geh-st zeigt 2. Person und Sg gleichzeitig an)
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Formen der Flexionexplizit vs. implizit
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Formen der Flexioninnere Flexion vs. äußere Flexion
• Bei der inneren Flexion verändert sich der Wortstamm.
- Ablaut: liegen - lag - gelegen
- Umlaut: wurde - würde; Tochter - Töchter
- Brechung: ich gebe - du gibst
• Bei der äußeren Flexion verändert sich die Umgebung des Wortstamms. Beispiele für äußere Flexion im Deutschen sind:
-die Personalendungen des Verbs (sage, sagst,.sagte,...
-die Bildung des Partizip II: ge- + Stamm + -en bzw. ge- + Stamm + -te
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Aufgaben der Flexion
1) Flexionsmorpheme drücken grammatische Bedeutungen bzw. syntaktische Funktionen aus.
Bsp.: -en in Hunden
• Pluralmorphem: grammatische Bedeutung ‚gegliederte Vielzahl‘
• Dativmorphem: syntaktische Funktion‚indirektes Objekt‘
2) Flexionsformen drücken grammatische Kongruenz aus.
Bsp.: Die Mäuse laufen herum
3.Ps. Pl 3.Ps. Pl
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Aufgaben der Flexion
3) Flexionsformen haben auch kommunikativpragmatische Aufgaben, z.B. kennzeichnen die Modusformen des Verbs die Geltung sprachlicher Äußerungen.
Bsp.: ich war vs. ich wäre
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Systematisch:
Hinzufügung eines Flexionsaffixes zu einem Stamm hat immer denselben Effekt.
Bsp.: -en als Plural
Produktiv:
Neuerworbene Lexeme in einer Sprache folgen automatisch den vorhandenen Regeln.
Bsp.: neues Verb weist die entsprechenden Tempusformen auf
Kategorieerhaltend:
Die grammatische Kategorie eines Wortes wird durch Flexion nichtverändert.
Charakteristika der Flexion
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Gesamtheit der Wortformen eines Lexems bilden ein Paradigma.
Die Flexionskategorisierungen sind bei den nominalenWortarten des Deutschen Kasus und Numerus (außerdem bei Adjektiven und Artikeln Genus, bei Adjektiven Komparation), bei den Verben Tempus, Modus, Numerus, Person und Genusverbi.
(vgl. MLSpr, S. 211)
Flexionsparadigma
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Paradigmenbildung
Verben Nomen
Flexionsparadigma
(WP) steht für Wortparadigma
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Paradigmenbildung
VerbenTurmWP
Singular Nominativ (der) Turm
Singular Akkusativ (den) Turm
Singular Dativ (dem) Turm
Singular Genitiv (des) Turm-es
Plural Nominativ (die) Türm-e
Plural Akkusativ (die) Türm-e
Plural Dativ (den) Türm-en
Plural Genitiv (der) Türm-e
Nomen (i.e.S.)
Flexionsparadigma
Synkretismus = Formenzusammenfall
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Flexion
Verben Nomen
Konjugation
Flexionsparadigma
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Flexion
Verben Nomen
ist die Flexion der Verben nach Person, Numerus,Tempus, Modus und Genus Verbi (Aktiv / Passiv).
Konjugation
Flexionsparadigma
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Flexion
Verben
ist die Flexion der Verben nach Person, Numerus,Tempus, Modus und Genus (Aktiv / Passiv).
DeklinationKonjugation
Nomen (i.e.S.)
Flexionsparadigma
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Flexion
Verben
ist die Flexion der Substantive nach Numerus undKasus.
DeklinationKonjugationist die Flexion der Verben nach Person, Numerus,Tempus, Modus und Genus (Aktiv / Passiv).
Nomen (i.e.S.)
Flexionsparadigma
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Flexion
Verben
ist die Flexion der Substantive nach Numerus undKasus.
DeklinationKonjugationist die Flexion der Verben nach Person, Numerus,Tempus, Modus und Genus (Aktiv / Passiv).
Nomen (i.e.S.)
Flexionsparadigma
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Flexion
Verben
ist die Flexion der Nomen und anderer nominaler Kategorien (z. B. Pronomen, Adjektiv, Artikel) nach Genus, Numerus,Kasus und Person.
ist die Steigerung der Adjektive
Deklination + KomparationKonjugationist die Flexion der Verben nach Person, Numerus,Tempus, Modus und Genus (Aktiv / Passiv).
Nomen (i.w.S.)
Flexionsparadigma
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Flexionsmerkmale bei Nomen und VerbenKategorisierung Kategorie
Numerus:Genus:Person:Kasus:Tempus:Modus:Genus Verbi:
Singular, PluralMaskulinum,Femininum, Neutrum1. Person, 2. Person, 3. PersonNominativ, Akkusativ, Dativ, GenitivPräsens, Perfekt, Präteritum, ...Indikativ, Imperativ, Konjunktiv I und IIAktiv, Passiv
Verbale und nominale Flexion
z.B: Singular ist eine Kategorie der Kategorisierung Numerus.
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Verb: Morphologische Gliederung
Regelmäßige Verben schwache Verben (Stammformen durch einheitliche Tempusformative)wie arbeiten-arbeitete-gearbeitet• Verben mit Rückumlaut (e/a-Wechsel des Stammvokals)wie brennen-brannte-gebrannt• Verben mit verschiedenen Vokal-/Konsonantenveränderungenwie dürfen-durfte-gedurft, wissen-wusste-gewusst,bringen-brachte-gebracht, denken-dachte-gedacht,haben-hatte-gehabt
Unregelmäßige Verben• starke Verben (Stammformen mit Ablaut)wie singen-sang-gesungen, laufen-lief-gelaufen,sprechen-sprach-gesprochen, lesen-las-gelesen
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Unregelmäßige Verben
Verbale Flexion: starke VerbenEs gibt ca. 170 stark flektierende Verben4 Flexionsklassen enthalten zusammen 90 Verben
ei – i – i :i – o – o :i – a – u :i – a – o :
bleiben – blieb – geblieben biegen – bog – gebogensingen – sang – gesungenspinnen – spann – gesponnen
Verb: Morphologische Gliederung
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Vollverben
Hilfsverben
Kopulaverben
Modalverben
Halbmodalverben
AcI-Verben
Funktionsverben
Ich habe einen Apfel.
Ich habe mich verspätet.
Er ist Maler.
Er muss heute einkaufen.
Das Wasser scheint zu kochen.
Ich höre ihn singen.
Er nimmt Abschied.
Verb: Syntaktische Gliederung: Anteil bei Bildung des Prädikats
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Verb: Einteilung der Verben nach Finitheit
Verbformen können finit oder infinit sein.
Du singst schön. „singst“ – finites VerbDu hast gestern schön gesungen. „hast“ – finites Verb;
„gesungen“ – infinite Verbform
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Verbale Flexion
Verbformen können finit oder infinit sein.
Du singst schön. „singst“ – finites VerbDu hast gestern schön gesungen. „hast“ – finites Verb;
„gesungen“ – infinite Verbform
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a. Peter kann [die Pferde füttern]INF einfacher/reiner Infinitiv
b. Peter versprach, [die Pferde zu füttern]ZU-INF erweiterter Infinitiv
c. Peter hat [die Pferde gefüttert]PART Partizip II (vs. Partizip I)
Einteilung der Verben nach Finitheitinfinite Verbformen:
Partizip II dient zur Bildung periphrastischer Formen (z.B. Perfekt, Passiv); Part I und Part II können auch als Attribute (wie Adjektive) verwendet werden:
Der Vater liest/las das Buch
Partizip I: Prädikation über das Subjekt (der lesende Vater)
Partizip II: Prädikation über das Objekt (das gelesene Buch)
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Systematik der infiniten Verbalformen (nach G. Bech 1955 (1983))
Stufe I: Supinum Stufe II: Partizipium
1. Status lieben (reiner Infinitiv) liebend(er) (Partizip I)2. Status zu lieben (zu-Infinitiv) zu liebend(-er) (Gerundivum)3. Status geliebt (Partizip II) geliebt(-er) (Partizip II)
Einteilung der Verben nach Finitheitinfinite Verbformen:
- adjektivisch flektiert
+ Bildung periphrastischer Formen
+ adjektivisch flektiert
- Bildung periphrastischer Formen
Es gibt keine infinite Form im Deutschen, die für Person, Numerusoder Modus markiert ist.
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Einteilung der Verben nach Finitheit
Es ist wichtig, den Begriff der finiten Verbform nicht zu verwechseln mit dem der flektierten Verbform, denn auch infinite Verbformen haben im Deutschen Flexionsaffixe und sind in diesem Sinne flektiert
finite Verbformen:
Generalisierung nur für synthetische Formbildung
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Für synthetische und analytische Formbildung gilt: Jede finiteVerbform des Deutschen wird vollständig durch Zuordnung einer Kategorie aus den Bereichen
Person, Numerus, Tempus, Modus und Genus Verbi beschrieben:
sängest: 2. Ps, Sg, Prät, Konj, Akt
Verbformen werden nach Tempus kategorisiert, nicht aber Substantivformen. Umgekehrt werden Substantivformen nach Kasus kategorisiert, nicht aber Verbformen.
Einteilung der Verben nach Finitheitfinite Verbformen: Morphologische Verbalkategorien
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finite Verbformen: Tempusformen im DeutschenPräteritum Präsens Futur
lachte lacht wird lachen
kam kommt wird kommen
Präteritumperfekt/ Präsensperfekt/ Futurperfekt/
Plusquamperfekt Perfekt Futur II
hatte gelacht hat gelacht wird gelacht haben
war gekommen ist gekommen wird gekommen sein
nur Präsens und Präteritum werden rein morphologisch ausgedrückt, diese werden synthetisch, die anderen analytisch gebildet.
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finite Verbformen: Tempusformen im DeutschenPräteritum Präsens
lachte lacht
kam kommt
Jede Tempusform enthält genau eine finite Verbform
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1. erreichen können (2. Person Plural Präteritum Indikativ Passiv)
2. essen (3. Person Singular Futur II Indikativ Passiv)
Aufgabe: Welche der Formen sind korrekt?
erreicht werden konntet
konntest erreichen
konntet erreichen
konntet erreicht werden
habt erreicht werden können
wurdet erreicht können
würdet erreichen gekonnt
wird gegessen haben
wird gegessen worden
würde gegessen haben
wird gegessen worden sein
werden gegessen haben
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1. erreichen können (2. Person Plural Präteritum Indikativ Passiv)
2. essen (3. Person Singular Futur II Indikativ Passiv)
Lösung
erreicht werden konntet
konntest erreichen
konntet erreichen
konntet erreicht werden
habt erreicht werden können
wurdet erreicht können
würdet erreichen gekonnt
wird gegessen haben
wird gegessen worden
würde gegessen haben
wird gegessen worden sein
werden gegessen haben
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• Verbale Flexion• Nominale Flexion
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-Nominativ-Genitiv-Dativ -Akkusativ
-Singular-Plural
-Maskulinum-Femininum-Neutrum
Nomen
NumerusKasus Genus
Nominale Flexion
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Welche Flexionstypen für Nomen gibt es?
Flexionstypen der Nomen Beispiele
Typ 1. Maskulina und Neutra, stark Der Tisch, das Kind
Typ 2. Maskulina, schwach Der Bär, der Kunde
Typ 3. Maskulina und Neutra, gemischt Der Gedanke
Typ 4. Feminina Die Burg, die Wand
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Woran erkennt man, ob ein Maskulinum nun stark oder schwach ist ?
Vergleichen wir die Flexionsparadigmen fürder Tisch und der Bär.
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SingularSingular PluralPlural SingularSingular PluralPlural
NominativNominativ TischTisch TischTisch+e+e BBäärr BBäärr+en+en
GenitivGenitiv TischTisch+es+es TischTisch+e+e BBäärr+en+en BBäärr+en+en
DativDativ TischTisch+e+e TischTisch+en+en BBäärr+en+en BBäärr+en+en
AkkusativAkkusativ TischTisch TischTisch+e+e BBäärr+en+en BBäärr+en+en
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SingularSingular PluralPlural SingularSingular PluralPlural
NominativNominativ TischTisch TischTisch+e+e BBäärr BBäärr+en+en
GenitivGenitiv TischTisch+es+es TischTisch+e+e BBäärr+en+en BBäärr+en+en
DativDativ TischTisch+e+e TischTisch+en+en BBäärr+en+en BBäärr+en+en
AkkusativAkkusativ TischTisch TischTisch+e+e BBäärr+en+en BBäärr+en+en
Die starke Deklination bei der Tisch unterscheidet formal mehr Kasus als die schwache Deklination für der Bär, welche nur ein einziges Flexionselement aufweist (-en)
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AffigierungUmlautungAffigierung + UmlautungNullmarkierungBesondere Pluralformen
-e, -n, -en, -er, -sGarten/Gärten, Mutter/MütterStab/Stäb-e, Haus/Häus-erGebirge, Rudel, FahrerLexikon/Lexika
Nominale Flexion: Numerus
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• singularia tantum:Substantive ohne Pluralformen.Hauptsächlich Stoffsubstantive und bestimmte Abstrakta.Bsp.: Sand, Mehl, Wasser, Hass, Wut…
• pluralia tantum:Substantive die nur im Plural erscheinen.Bsp.: Ferien, Eltern, Anden (geogr. Orte), Leute, Kosten…
Nominale Flexion: Numerus
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Nominale Flexion: Kasus
Funktion von Kasus: Markierung von Satzgliedern - Subjekt, Akkusativobjekt, Dativobjekt, Adverbiale, Attribute, ...
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NominativAkkusativDativGenitiv
NominativAkkusativDativGenitiv
strukturelle Kasus
morphologische Kasus
Nominale Flexion: Kasus
Funktion von Kasus: Markierung von Satzgliedern - Subjekt, Akkusativobjekt, Dativobjekt, Adverbiale, Attribute, ...
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Nominale Flexion: Kasus (Singular)Maskulinum Femininum Neutrum
Nominativ der Mann die Frau das KindAkkusativ den Mann die Frau das KindDativ dem Mann(e) der Frau dem Kind(e)Genitiv des Mannes der Frau des Kindes
Nominale Flexion: Kasus
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Maskulinum, Femininum, NeutrumGenus ≠ Sexus (natürliches Geschlecht)Der Tisch, die Tafel, das Mädchen, der Gast, die PersonSprachen mit zwei Genera: Französisch, ItalienischSprachen ohne Genus: Englisch
Nominale Flexion: Genus
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Im Deutschen lässt sich das Genus oft nicht vorhersagen:das Land, die Wand, der RandManche Wörter haben zwei Generader/das Bonbon, der/das Virus, die Zehe vs. der ZehenNominalisierungssuffixe haben auch ein Genus (vgl. unten)das ...-chen, die ...-heit, der ...-er
Nominale Flexion: Genus
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NumerusNumerus
KasusKasus
TempusTempus
GenusGenus M,F, NM,F, N
Nom, Nom, AkkAkk, , DatDat, Gen, Gen
SgSg, , PlPl
PrPrääsens, Prsens, Prääteritumteritum
diesdies-- gehgeh-- mitmit fragfrag-- einein--üüberber
Flexionsmerkmale: Wortarten im Vergleich
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M,F, NM,F, N
NomNom, , AkkAkk, , GenGen, , DatDat
SgSg,, PlPl
PrPrääsenssens, , PrPrääteritumteritum
NumerusNumerus
KasusKasus
TempusTempus
GenusGenus
diesdies--einein--
gehgeh--fragfrag--
mitmitüüberber
der/die/dasder/die/dasjenjen--
PossPossusw.usw.
trettret--schlafschlaf--
lesles--usw.usw.
unterunterzuzu
nebennebenusw.usw.
! Elemente mit identischen Flexionseigenschaften können (ggf.) in Klassen gruppiert werden
Flexionsmerkmale: Wortarten im Vergleich
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Aufgabe: Gegeben sei das Phantasie'wort' RIEMSEN.
Ordnen Sie dieses in den folgenden Sätzen jeweils der Klasse Nomen, Verb oder Adjektiv zu:
– Wir RIEMSEN meistens am Sonntag– Dieser RIEMSEN ist wahrlich nicht von schlechten
Eltern– Er ist ein kleines bisschen RIEMSEN– Morgen fahre ich an die Nordsee, da werde ich mal
richtig anständig RIEMSEN
Nach welchen Kriterien beurteilen Sie?
Wortartbestimmung II
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einein weintweintdieserdieser lachtlacht
derder schlschlääftftdieserdieser weintweint
einein rauchtrauchtmeinmein lachtlacht
Distribution für 'junge' ist ebenfalls Distribution von 'lehrer', 'student', 'mann' usw. usf. Diese Elemente stehen in paradigmatischer Relation zueinander.
Elemente mit äquivalenter Distribution können (ggf.) in Klassen gruppiert werden
meinmein rauchtrauchtderder schlschlääftftjungejunge
lehrerlehrerstudentstudent
mannmannopaopaarztarzt
feindfeindetc.etc.
Wortartbestimmung II
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WORTKLASSEN (LEXEMKLASSEN)
flektierbar nicht flektierbar
VERB
konjugierbar deklinierbar
mit festem Genus mit variablem Genus
NOMEN Adjektiv
komparierbar
Pronomen, Artikel
Wortklassenklassifikation
Nichtflektierbare
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WORTKLASSEN (LEXEMKLASSEN)
VERB NOMEN Adjektiv Pronomen, Artikel
Duden-Grammatik (2005): Wortklassenklassifikation
Nichtflektierbare
PersonalpronomenReflexivpronomenPossessivpronomenDemonstrativpronomenDefiniter ArtikelRelativpronomenInterrogativpronomenIndefinitpronomenIndefiniter Artikel
Präpositionen Konjunktionen Interjektionen PartikelAdverbien
attributivprädikativadverbialnominalisiert
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Literatur zum Nachlesen:
Meibauer, Jörg et al. (2002): Einführung in die germanistische Linguistik. Stuttgart: Metzler. Kap. Morphologie. S. 15-32
Thieroff, Rolf & Petra Vogel (2009): Flexion. Heidelberg: Universitätsverlag Winter.