Sommer 2012 3,50 Euro03
L e b e n s f r e u d e S h o p p i n g G e n u s s
Das Lifestyle-Magazin für die Münchner City
stachusj o u r n a l
01 cover 7 19.04.2012 21:57 Uhr Seite 1
02 anzeige adorable 19.04.2012 22:00 Uhr Seite 2
grußwort03
WIE JEDES JAHR ist es wieder aufregend, wenn
plötzlich alles grün ist und die Blumen mit ihrer Blüten-
pracht um die Wette eifern. Die Leute drängeln sich vor den
Auslagen, um die Fashion-Trends der neuen Saison zu
bestaunen. Und es macht wieder Spaß, zuhause die Schränke
auszumisten und Platz zu machen für die neuen Errungen-
schaften. Egal, in welchen Shops und Kaufhäusern wir
stöbern, die Sonne bringt gute Laune und Freude an den
Dingen. Die Menschen um uns herum genießen das Leben.
Auf den Terrassen der Cafés und Restaurants muss man
sich wieder einen Platz erkämpfen. Und die Fahrradfahrer
prägen das Bild unserer schönen Stadt München.
Wir haben für die dritte Ausgabe vom Stachus Journal viele
Themen zu einem bunten Frühlingsstrauß gebunden,
stellen Ihnen attraktive Neuheiten und interessante Leute vor.
Das Heft wird Ihnen hoffentlich Freude machen.
Herzlichst
Ihr Stachus-Journal-Team
Frühling in München
WWaattcchh SSeerrvviiccee PPooiinnttist das größte Fachgeschäft für Uhrenarmbänder in München.
� Wir führen elegante, sportlicheund modische Uhrenarmbänder füralle gängigen Markenarmbanduhren.
� Außerdem bieten wir Ihnen sofortBatteriewechsel inklusive Wasser-dichtigkeitstest und KleinreparaturenIhrer Armbanduhren an.
� Wir freuen uns darauf, Sie in unseren Geschäften, im Stachus Einkaufszentrum sowieim Tal 1 begrüßen zu dürfen.
SSTTAACCHHUUSS EEKKZZim 2. UntergeschossMo. - Sa. 9.30 Uhr - 20.00 UhrTel. 089/54344285TTAALL 11Mo. - Fr. 9.30 Uhr - 18.30 UhrSa. 9.30 Uhr - 18.00 UhrTel. 089/24223952
A N Z E I G E
03 editorial 19.04.2012 22:03 Uhr Seite 3
G.T. VerlagKundenmagazine + KonzepteInh. Gudrun ThielSiegesstraße 13 80802 MünchenTel: 089 38 32 96 55 Fax: 089 322 116 47E-Mail: [email protected]
Redaktion:Leitung: Gudrun Thiel (verantw.)Text: Andreas OdenwaldGestaltung: Axel GanguinSchlussredaktion: Bettina Krispler Assistenz: Mirja Lanz
Autoren und Fotografen: Hans-Georg Fischer, Hannah Klaiber, Gianni Occhipinti,Theresa Tibbetts (Illustration)
Titelbild: Peter Bergmann,(Panthermedia)
Anzeigen über G.T. Verlag
Druck: Fibo Druck, Neuried
Das Stachus Journal erscheint zweimal im Jahr.Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos übernehmen Verlag und Redaktion keine Haftung.
Nachdruck (Text und Bild) nur mit Genehmigung des Verlages.
editorial
„feierbanane“
interview
cabrios
sommerblüten
moderevolution
flirten
coffee-bar
tapas
lieblingsrezepte
sommerdrink
schriftsteller
city talk
rolltreppe
impressum
03 Über dieses Heft
06 Nachtleben am Stachus
08 „Harry Klein“-Chef David Süß
10 Dem Himmel ganz nah
14 Beauty & Accessoires
18 Der Minirock wird 50
24 Das amüsante Spiel
25 Verwirrende Vielfalt
27 Andalusische Esskultur
28 Mode-Designer am Herd
31 Tipp vom Barkeeper
32 Benjamin Lebert im Gespräch
34 Was tut sich in der Stadt?
38 Justizministerin Beate Merk
sommer 2012
inhalt 04
04 inhalt 19.04.2012 22:05 Uhr Seite 2
EIN HAUCH VON NICHTS.Frauen von heute wissen was sie wollen:
einen makelloser Teint, der so ungeschminkt wie möglich aussieht; strahlend, frisch – und einfach jünger macht.
Das neue ADVANCED FOCUS MAKE-UP verleiht Ihrer Haut eine optimale Tönung und pflegt einzigartig.
Puder war gestern, MATTIFYING POWDER VEIL ist heute.Legt sich wie ein zarter Schleier
über die Haut und lässt sie ebenmäßig erscheinen.
Weitere Trendpodukte und exklusive Make-up-Beratungenerhalten Sie in unseren Beauty Spots.
HHoorrsstt KKiirrcchhbbeerrggeerr MMaakkee--uupp SSttuuddiioo · Brienner Straße 11 im Luitpoldblock · 80333 München · Phone 089-22 37 84 · www.horst-kirchberger.deKKiirrcchhbbeerrggeerr nnaattuurraall bbeeaauuttyy · Direkt neben Feinkost Käfer · Schumannstraße 3 · 81679 München · Phone 089-41310888
05 anzeige kirchberger 19.04.2012 22:07 Uhr Seite 2
nachtleben 06
Über Hunderttausend Menschen aus a l ler We l tbummeln be i Tag über den wel tbekannten Kar ls -p latz . Nach Ladensch luss, wenn d ie Sonne unter -gegangen ist , gehört er dann den F e ierwüt igen. Eserwartet s ie Münchens aufregendste Partyzone.
WENN der Himmel langsam schwarz
wird und die Osram-Reklame an der Süd-
hälfte des Karlsplatzrondells hell leuch-
tet, strömt die ausgelassene Feiermeute
aus den U-Bahnen und Trams. Es wird
gelacht und gesungen; eine aufregende
Nacht steht bevor.
Man nennt es auch die „Feierba-
nane“ Münchens: das Areal von der Son-
nenstraße über den Lenbachplatz bis
zum Maximiliansplatz. Hier reihen sich
die besten Clubs der Stadt auf einer
überschaubaren Fläche aneinander.
Aus den dicken Backsteinwänden
des 88 SSeeaassoonnss in der Sonnenstraße 26
dringen dumpfe Bässe. Den Besuchern
des Club-Gebäudes, 1853 bis 1856 vom
königlichen Baumeister Georg Fried-
rich Bürklein als Frauengebäranstalt er-
richtet (später diente es als Postscheck-
amt), bietet sich ein traumhafter An-
blick: grell zuckende Visuals, die sich
den Weg aus den riesigen Fenstern in
die dunkle Nacht bahnen.
Während in anderen Clubs noch
gähnende Leere herrscht, wird hier
um 23 Uhr schon wild gefeiert. Das
8 Seasons hat sich einen Namen als per-
fekte After-Work-Location gemacht. Da
überrascht es kaum, dass sich auf der
großen Outdoor-Terrasse vor der histo-
rischen Fassade hauptsächlich Anzug-
träger und junge Frauen in Kostümen
tummeln: Business-Leute, die oft nach
getaner Arbeit direkt hierher kommen.
Das wohlverdiente Feierabendbier
wird an der großen Bar im Empfangs-
saal getrunken, bevor es auf die weiträu-
mige Tanzfläche geht, wo international
bekannte House-DJs einheizen.
Als Treffpunkt für Avantgarde,
Kunst und Design sieht sich das HHeeaarrtt
am Lenbachplatz 2a. Hinter den unter
Denkmalschutz stehenden Gemäuern
der Alten Bayerischen Börse haben die
drei Herzschrittmacher Nikias Hof-
mann, Daniel Laurent und Ayhan Durak
ein außergewöhnliches Alles-in-einem-
Konzept verwirklicht.
Im ehemaligen Tresorraum gibt es
kein Bares mehr, dafür aber eine Bar, in
der zu ganz später Stunde die Musik sehr
laut gedreht wird. Der niedrige Raum
bricht nach oben durch eine komplette
Deckenverspiegelung überraschend ins
scheinbar Unendliche auf – ein visueller
Hochgenuss. Die Sitznischen an den
Wänden sorgen für die nötige Privat-
sphäre, wenn sich Geschäftsleute und
Kreative über ihre neuesten Projekte
austauschen. Im integrierten Restaurant
lassen sich Grundlagen für eine lange
Nacht schaffen: etwa mit einem Tunafi-
let in Soja-Sake-Butter oder Garnelen in
Chilisauce. Außerdem gibt es die ganze
Nacht über Fingerfood.
Auf zum nächsten Club und unter-
T E X T : H A N N A H K L A I B E R
8 S e a s o n s
Wenn es Nacht wird am Stachus
06 nachtleben 19.04.2012 22:08 Uhr Seite 2
wegs ein Zwischenstopp: Nächtebumm-
ler verweilen gerne für ein Wegbier am
Lenbachplatz, der mit seinem beleuch-
teten Wittelsbacherbrunnen (erbaut
1893 bis 1895) als perfekte Kulisse für
angeheiterte Gespräche dient.
Nur wenige Gehminuten entfernt,
am Maximiliansplatz 5, wartet einer der
beliebtesten Studenten-Clubs Mün-
chens: das MMaaxx uunndd MMoorriittzz.. Fernab der
Schickeria zählt hier vor allem eins: be-
zahlbares Partymachen. Die Preise lie-
gen mit fünf bis acht Euro für den Ein-
tritt und zwei bis vier Euro für Ge-
tränke weit unter dem Münchner Stan-
dard. Von langen Schlangen vor der Tür
lassen sich die Stammgäste nicht ab-
schrecken, die Einlasspolitik ist äußerst
diplomatisch. Nach etwas Wartezeit
kommt eigentlich fast jeder zum Zug.
Bei der Musik verzichten die Betrei-
ber Edgar Gröber und Boris Konopka
auf allzu szenige Klänge: Pop-Klassiker
und Club-Hits tönen aus den Boxen. In
dem geräumigen Kellerclub gibt es
keine Ecke, in der nicht getanzt wird.
Auf Underground-Charme und
überzeugende Live-Acts setzt die RRootteeSSoonnnnee,, die ein bisschen versteckt neben
dem mächtigen Pacha-Club am Maxi-
miliansplatz 5 zuhause ist. Hier trifft
sich die Münchner Szene. Das Publikum
ist wild gemischt, allerdings ist die
Garderobe nie allzu schick. Dass An-
zugträger an der Tür abgewiesen wer-
den, ist ein Gerücht, das sich hartnäckig
unter den Stammgästen hält, die insge-
samt sehr lässig daherkommen, die un-
gezwungen familiäre Atmosphäre des
Clubs zu schätzen wissen und Angst ha-
ben, dass mit dem Hype um die elektro-
nische Musik auch die Schickeria Ein-
zug hält.
Wer an den Türstehern vorbei die
Treppe nach unten steigt, landet in ei-
nem einzigen großen, leicht verwinkel-
ten Raum, der auf jeglichen Schnick-
schnack verzichtet und trotzdem extrem
gemütlich ist. Einfache Couchecken
und das DJ-Pult schließen direkt an die
Tanzfläche an. Kabelkanäle und Belüf-
tungsrohre sorgen für Industrial-Flair.
Wenn die ersten Nachtschwärmer
gegen zwei Uhr das Taxi rufen oder sich
per Nachttram oder -bus auf den Heim-
weg begeben, geht es im legendären
Techno-Club HHaarrrryy KKlleeiinn in der Sonnen-
straße 8 erst richtig los. Harte Drums
und treibende Basslines werden von DJ-
Größen und Newcomern auf die Tanz-
fläche geschleudert und bringen die
Partymeute zum exzessiven Feiern.
Auch wenn Techno, House und Co.
schon lange massentauglich sind, setzen
die drei Betreiber Peter Süß, Peter Flem-
ming und David Süß (siehe auch das Inter-
view auf der folgenden Seite) nicht auf das
große Geld, sondern auf eine familiäre,
gemütliche Atmosphäre. Unter den 300
bis 400 Leuten, die das Lokal aufnehmen
kann, sind viele Stammgäste. Jeder kennt
hier jeden, und die DJs mischen sich nach
getaner Arbeit gern selbst noch unter das
Feierpublikum. Der Club auf zwei Ebenen
mit angrenzendem Chill-out-Areal gibt
sich schnörkellos, aber auch mit Liebe
zum Detail. Das optische Highlight sind
die riesigen Projektionsleinwände, auf de-
nen die Visual-Künstler ihr Können im
Takt der Musik unter Beweis stellen.
Im Harry Klein vergisst man Raum
und Zeit.
D i e F u r c h t d e s A n z u g t r ä g e r s , v o m T ü r s t e h e r n i c h t r e i n g e l a s s e n z u w e r d e n
R o t e S o n n e H e a r t
07
06 nachtleben 19.04.2012 22:08 Uhr Seite 3
H a r r y K l e i n
Das Harry Kle in zählt zu den Top Tender deutschen Clubs, genießt sogarWeltgeltung. Worauf das Renommeegründet und wie es gehalten wird, er-zählt David Süß, e iner der Betre iber.
STACHUS JOURNAL: 2010 ist das
Harry Klein vom Optimolgelände in die
Sonnenstraße gezogen und zählt damit
zu den jungen Clubs der so genannten
Feierbanane. Wann und weshalb fiel die
Entscheidung für diesen Umzug?
DAVID SÜSS: Auf dem Optimolge-
lände bekamen wir wegen der unklaren
Bebauungsplanung immer nur kurzfris-
tige Mietverträge und hatten daher
keine Planungssicherheit. So haben wir
bereits 2007 mit der Suche nach neuen
Räumen begonnen. Die Sonnenstraße
bot sich an, weil sich das Nachtleben
zunehmend in die Innenstadt verla-
gerte.
ST. J.: Welches Verhältnis haben Sie zu
den anderen Clubbetreibern im Zen-
trum? Ist das harte Konkurrenz oder
freundliche Nachbarschaft?
D. S.: Das Verhältnis ist ausgesprochen
kollegial, zum Teil freundschaftlich.
Eine belebte Innenstadt freut alle Kolle-
gen und zeichnet das Münchner Nacht-
leben momentan aus.
ST. J.: Was hat sich mit der zentralen
Lage geändert?
D. S.: Durch die hervorragende Lage
konnten wir einen weiteren Öffnungs-
tag etablieren, den Mittwoch, und so
bis Samstag verschiedene Konzepte ver-
wirklichen, indem wir unterschiedliche
Gäste ansprechen.
ST. J.: Was erwartet die Feierwütigen,
wenn sie um zwei Uhr morgens das
Harry Klein betreten?
D. S.: Ein gut gefüllter Club mit netten
Gästen und einem vorbildlichen Tanz-
drang.
ST. J.: Wie ist Ihre Türpolitik?
D. S.: Tolerant und offen, aber für Stres-
ser immer geschlossen.
ST. J.: Wurden Sie selbst schon mal von
Türstehern abgewiesen?
D. S.: Ja, das ist schon vorgekommen,
und deshalb wollen wir, dass unsere
Türsteher einem Abgewiesenen keine
Märchen erzählen, sondern klar den
Grund formulieren.
ST. J.: Immer wieder wird das Harry
Klein in die Top Ten der deutschen
Clubs gewählt. Das renommierte
DJMag ehrte Sie sogar mit Platz 23 der
Welt. Was macht diesen Erfolg aus?
D. S.: Es sind regelmäßig unsere Gäste,
die uns auf diese Plätze wählen. Wir
hoffen, es liegt an unserem guten
Künstlerprogramm, dem freundlichen
Personal, den fetten Bässen und den ein-
zigartigen Visuals. Die Bewertungen
sind eine tolle Bestätigung.
ST. J.: Mit welchem Gefühl sollten die
Gäste das Harry Klein wieder verlassen?
D. S.: Mit einem Lächeln auf den Lip-
pen und einem Wummern im Ohr.
ST. J.: Das Leben als Clubbesitzer stel-
len sich die meisten glamourös und
abenteuerlich vor. Wie ist die Realität?
D. S.: Strukturiert und diszipliniert.
Die Nacht- und Wochenendarbeit erfor-
dert eine gute Planung und Abstim-
mung mit den Familien. Einer von uns
soll zu den Öffnungszeiten immer an-
wesend sein, zusätzlich gibt es unter der
Woche etliches zu erledigen. Nachts ist
es wichtig, die Party zu spüren, zu ana-
lysieren und zu lernen, um es beim
nächsten Mal noch besser zu machen.
ST. J.: Ist das ein Fulltime-Job?
D. S.: Als Unternehmer arbeiten wir
alle mehr als Vollzeit für das Harry
Klein, zusätzlich zu den anderen Pro-
jekten, um die wir uns kümmern.
ST. J.: Von welchem Beruf haben Sie zu
Schulzeiten geträumt?
D. S.: Astronaut und James-Bond-Dar-
steller.
Gute Gäste, fette Bässe
nachtleben 08
I N T E R V I E W : H A N N A H K L A I B E R
08 harry klein 19.04.2012 22:09 Uhr Seite 2
09 anzeige saturn 19.04.2012 22:12 Uhr Seite 2
cabrio 10
Im Gewuse l der kaum noch zu untersche iden-den Automob i le auf unseren Straßen s ind s ie d ie le tzten Stars. Cabr ios verkörpern St i l ,Lebenskunst und e ine gewisse Extravaganz.
WENN die Definition „motorgetrie-
benes Vehikel ohne festes Dach“ stimmt,
dann stellte im Jahr 1886 Carl Friedrich
Benz mit seiner dreirädrigen Motorkut-
sche nicht nur das erste Auto auf die
Straße, sondern auch das erste Cabriolet.
Eingedeutscht hieß es: Kabriolett.
Ausgesprochen rustikale Transport-
mittel waren das vor gut 125 Jahren, die
das automobile Zeitalter einläuteten.
Harte Typen saßen auf den ungeschütz-
ten Kutschen.
So eine Type war Bertha Benz, die
1888 mit ihren zwei Söhnen die erste
Langstreckenfahrt eines benzingetriebe-
nen Automobils von Mannheim bis
Pforzheim bewältigte. Tolle Leistung –
und das auf einem Kutschbock ohne
Verdeck und Schutz vor Regen, Sonne
und Wind.
Der alte Benz, Berthas Gemahl,
würde sich freuen, könnte er erleben,
was aus seiner epochalen Idee geworden
ist. Denn egal ob Kutschbock oder 300-
PS-Bolide, Cabrio fahren ist immer
noch die schönste Art, sich mit einem
Auto von A nach B zu bewegen. Oben
ohne entspannt über die Landstraße trö-
deln, Wind und Sonne und das Gefühl
von Freiheit genießen. Ach, das Leben
ist schön!
Viele Cabrios haben einen fast my-
thischen Ruf erlangt: der BMW 507,
der Mercedes 300 SL, der Austin Healey
3000, der Triumph TR 6, der Morgan
Plus 8, das Porsche 911 Cabrio und si-
cher der Jugendtraum aller Frischluft-
fans, das VW Käfer Cabrio. Alles klang-
volle Namen – aber auch leider Vergan-
genheit.
Die Renaissance der offenen Schön-
heiten fing Anfang der 90er Jahre an.
T E X T : H A N S - G E O R G F I S C H E R
I L L U S T R A T I O N : T H E R E S A T I B B E T T S
Dem Himmel ganz nah
10 cabrio 19.04.2012 22:15 Uhr Seite 2
OOBBEENN OOHHNNEE
VViieerr VVaarriiaattiioonneenn ddeerr GGaattttuunngg „„OOffffeennee AAuuttooss““
Optimal für die komfortable Art des offenen, sportlichen Reisens: das
CCaabbrriioolleett.. Meistens zwei- bis fünfsitzig, gefüttertes oder faltbares Blech-
dach, zwei oder vier Türen und vier Fenster.
Für echte Individualisten: der RRooaaddsstteerr.. Zwei Sitze, Stoffverdeck. Früher so-
gar ohne feste Seitenscheiben; Als Türöffner diente oft nur eine Schnur, an
der gezogen werden musste. Purismus im Innenraum, dafür Leistung satt.
Noch eine Nummer härter ist der SSppeeeeddsstteerr.. Typisch die niedrige, flache
Windschutzscheibe. Das Kennzeichen des Speedster-Fahrers ist die Motor-
radbrille, die nach langer Fahrt nette weiße Abdrücke im Gesicht hinterlässt.
Leider fast ausgestorben: der SSppiiddeerr.. In seiner ursprünglichen Form ein
zweisitziger Rennsportwagen mit Straßenzulassung. So einen, Fabrikat
Porsche, fuhr James Dean (bis zum tödlichen Finale 1955 in Kalifornien).
PPeeuuggeeoott 220077 CCCC:: Der kleine Franzose
ist ein echter Verführer. Der flotte Flitzer
ist ein Frauenschwarm und in seiner
Klasse das meistverkaufte Importcabrio.
NNeeww BBeeeettllee CCaabbrriioo:: Der Nachfolger des
legendären Käfer-Cabrios ist inzwischen
schon fast Kult. Gute Verarbeitung und
ein verbrauchsarmer Motor machen
ihn zum beliebten Single Transporter.
BBMMWW 33eerr CCaabbrriioo:: In der gehobenen
Mittelklasse ist er die Benchmarke. Keiner
verbindet Sportlichkeit und Eleganz
auf einem so hohen Niveau. Außerdem ist
er eine vollwertige Reiselimousine.
MMeerrcceeddeess SSLL:: Mehr Cabrio geht nicht.
Das Spitzenprodukt der Gattung. Die Verbin-
dung von feinster Technik, einer über-
legenen Motorentechnologie, elegantem
Ambiente und die Verarbeitung edelster
Materialien finden im SL ihren Höhepunkt.
Da brachte die japanische Automarke
Mazda den MX-5 auf den deutschen
Markt und begründete damit nicht nur
ein Roadster-Revival, sondern eine Wie-
derbelebung des Cabrio-Marktes. Seit-
dem boomt dieser Nischenmarkt, und
das Käfer Cabrio hat mit dem „New
Beetle“ einen schicken Nachfolger be-
kommen. Den MX-5 gibt es inzwischen
in der fünften Generation – und selbst-
verständlich haben alle deutschen Auto-
marken heute ein Cabriolet im Pro-
gramm.
Doch den ursprünglichen Charakter
der harten englischen Roadster der 30er
und 50er Jahre, die simple Technik und
sprichwörtliche Zuverlässigkeit eines
VW Käfer Cabrio – das haben die offe-
nen Typen heute nicht mehr.
Heute soll sich ein Cabrio in weni-
gen Sekunden mittels eines faltbaren
Metalldaches in ein Coupé verwandeln
können. Und alles muss elektrisch ge-
hen. Der Cabriofahrer bleibt sitzen,
drückt auf ein Knöpfchen und erwartet,
dass sich das Dach in wenigen Sekunden
geräuschlos schließt. Und wenn man
mit dieser Show vorm Coffee-Shop steht,
ist der Applaus sicher, egal, ob man in
einem SL Mercedes oder BMW Mini
sitzt.
Denn eins ist sicher: Ein offenes Au-
tomobil wird immer das Objekt der Be-
gierde bleiben. Ihm fliegen nun mal die
Herzen zu – von Frauen und Männern
gleichermaßen. Es ist schön, es ist ele-
gant, es hat alle Eigenschaften einer be-
gehrenswerten, aus der Masse herausra-
genden, etwas verwöhnten Diva.
11
10 cabrio 19.04.2012 22:15 Uhr Seite 3
GALERIA Kaufhof am Stachus läutet den Frühling mit nochschöneren, verlockenden Verkaufsflächen, neuen Marken undvielen Überraschungen ein! Besonderes Highlight: Das Erdge-schoss wurde zur „Welt der schönen Dinge“ – mit allem, wasdas anspruchsvolle Frauenherz begehrt ...
Der Anfang des Jahres ist bekanntlich
die beste Zeit, Dinge in Angriff zu neh-
men, wie zum Beispiel die eigenen vier
Wände fröhlicher und bunter zu gestal-
ten und auch dem persönlichen Look ein
modernes Update zu verleihen. Frisch
und innovativ widmete sich GALERIA
Kaufhof am Stachus – nach der Aufgabe
der GALERIA Media-Abteilung – in die-
sem Frühjahr der Neustrukturierung und
dem Umbau der Filiale am Stachus. Vie-
les hat sich verändert und erstrahlt im
neuen Glanz: So finden Kunden nun die
kunterbunte Spielwarenwelt im 5.OG,
Dessous bestimmen die hinreißende Ab-
teilung des 3.OG, die Herrenwelt im
2.OG überzeugt durch eine neue Optik,
Fashion für die Frau gibt es in großer
Vielfalt von klassisch bis trendy im 1.OG,
und die Kleinelektronikgeräte wurden in
die Home-Welt des 1.UG integriert.
Ein ganz besonderes Schmankerl:
Wie Alice im schmucken Wunderland
sollen sich Kundinnen im Erdgeschoss
fühlen. Deshalb locken in diesem wahr
gewordenen Shopping-Paradies für
Frauen nicht nur Uhren und Schmuck
sowie die Parfümerie, sondern natürlich
auch bezaubernde Handtaschen und
Accessoires inklusive eines eigenen
Sonnenbrillen-Shops. Um die Welt der
schönen Dinge komplett zu machen,
wurde die Abteilung der Damenschuhe
ebenfalls auf diese Ebene verlegt und
beeindruckt mit großem Sortiment und
neuen Marken wie Mjus, Pepe Jeans,
Högl und Unisa.
Und es wird ein farbenfroher Som-
Frühjahrsputz Deluxe
12 kaufhof 19.04.2012 22:16 Uhr Seite 2
Taschen in Trendfarben: in Schlamm Gabor (oben, 74,95 Euro), in Taube und Echtleder L.Credi (links, 199 Euro)
Im neuen Glanz: die Abteilung für Handtaschenim Shopping-Paradies für Frauen im Erdgeschoss
www.galeria-kaufhof.de
mer... Handtaschen sind in der Tat mehr
als nur praktische Aufbewahrungs- oder
Transportmittel! Frauen verstauen darin
alles, was ihnen lieb und teuer ist, tragen
sie als hübsche Hingucker und geben
damit Lieblings-Outfits das besondere
i-Tüpfelchen. Mit kräftigen Farben, leb-
haften Mixturen, zarten Candy Colours
und hellen Naturtönen zollt GALERIA
Kaufhof am Stachus den Handtaschen-
Trends im Frühjahr/Sommer 2012 Tribut
und bietet dabei ein fantastisches
Spektrum auf einer deutlich erweiterten
Verkaufsfläche. Neue Marken wie Guess,
Marc’O Polo, Desigual, Tommy Hilfiger,
Oilily, GABS, Radley und Comma warten
nur darauf, entdeckt zu werden und die
Shop-Flächen der bewährten Traditions-
marken Picard und L.Credi entzücken in
strahlend neuem Ambiente.
Die Herzensangelegenheit: Von groß
bis klein, von klassisch bis stylish, von
synthetischen Materialien bis zu hoch-
wertigem Leder, von günstig bis exklusiv
– die Damenwelt weiß die feinen Unter-
schiede zu schätzen und hat bei
GALERIA Kaufhof am Stachus eine
einmalige Auswahl an Handtaschen-
Modellen für jedes Alter, jeden Anspruch
und jeden Anlass. Ob Business Shop-
per, praktische Umhängetasche oder
funkelnde Clutch für den Abend – hier
werden Sie fündig!
L. Credi setzt dabei gleich drei
Schwerpunkte: Die sommerlichen Knall-
farben Gelb, Grün, Blau und Pink wirken
uni sowie in angesagtem Colour Blo-
cking gleichermaßen betörend. Sanfte
Naturtöne wie Sand, Taupe, Hellgrau
und Off-White spiegeln sich in weichen,
großzügigen Formen und Oberflächen
wider. Und für moderne Geschäfts-
frauen werden die Glattleder- und
Flecht-Modelle in dezentem Dunkel-
oder Royalblau zum sowohl funktionalen
als auch sehr ästhetischen Every-Day-
Piece.
Farbe ist auch bei Gabor ein großes
Sommer-Thema, denn diesen Titel trägt
gleich die ganze Kollektion! Leuchten-
des Gelb, fruchtiges Pink, toughes
Grün, knalliges Kobalt, schimmerndes
Fuchsia und feuriges Rot werden nicht
nur Fashion-Fans in ihren Bann schla-
gen. Wer es zurückhaltender mag, wird
die gedeckten Blautöne in allen Farb-
schattierungen lieben – von smartem
Jeansblau bis zu verruchtem Nightblue.
Und schließlich sind die beliebten Fumo-
Töne, Variationen von ins Violett spielen-
dem Anthrazit-Braun, und die eleganten
Grau-Nuancen ganz besonders alltags-
tauglich und für jede Gelegenheit und je-
den Stil geeignet.
FOTO
: SA
BIN
E R
UH
LAN
D
Erleben und Entdecken... Lassen Sie sich verzaubern von der neuen GALERIA Kaufhof am StachusWohlfühlwelt. Und nun: Auf in den Frühling!
P R O M O T I O N - A N Z E I G E
12 kaufhof 19.04.2012 22:16 Uhr Seite 3
In der Women’s Hosiery
Collection setzt Burlington
für die Frühjahr-/ Sommer-
saison auf Netzinter-
pretationen mit Mustern
aus Rauten, Punkten
oder graphischen Prints.
G l a n z l i c h t e r f ü r d i e s o n n i g e J a h r e s z e i t
sommerblüten 14
in den SommerFröhlich
14 accessoires 19.04.2012 22:21 Uhr Seite 2
11 Zum Reinbeißen: Knallrote Apfelohrringe vonDe Grisogno aus leuchtender Koralle mit 44Smaragden. 22 Ein trendiger Herrenschuh ausKalbsleder und Lederschnüren von Marc-O-Polo. Auffällig veredelt mit einem Antik-Finish. 33 Die superweiche Pouch Bag aus Schafledervon Betty Barclay gibt es in mehreren Sommer-tönen. 44 Gut behütet ist ein iPad in dieser ed-len Kalbslederhülle von Bally. In sechs Farben. 55 Sportlich mit silbernem Zifferblatt und Edel-stahlgehäuse: Lady Line Classic von Chrono-swiss. Modisch, das Armband aus Rochenleder.66 Glamourös ist die rosafarbene, schimmerndeSatin-Clutch aus der Flash Collection von Coc-cinelle. 77 Der britische Rockgitarrist JohnnyMarr hat dieser Ray-Ban-Kollektion in limitier-ter Auflage seinen Namen gegeben – mit Gra-vur. 88 Gesehen im Raspini Store, Prannerstraße 5:extravaganter silberner Armreif mit dunkel-blauen Pfauenfedern. 99 Ein Leichtgewicht von114 Gramm ist die neue Sony Cybershot DSC-TX200V. Die Digitalkamera hat eine Fotoauflö-sung von 18,2 Megapixel. Fotos und Videos inFull-HD-Qualität. 1100 Ein Eyecatcher auf jederSommerparty ist dieser Highheel von Etro mitseinem raffinierten grafischen Muster.
12
3 4
5
910
87
6
15
14 accessoires 19.04.2012 22:21 Uhr Seite 3
Der Sommer-Look Summer-
time de Chanel, ein har-
monisches Zusammenspiel
von Bronzetönen auf
gebräunter Haut, das von
Sonnenlicht perfekt in
Szene gesetzt wird. High-
light: Harmonie Poudre
Solaire. Fünf Farbnuancen
mit Goldschimmer.
Ab Mitte Mai erhältlich.
D ü f t e, P f l e g e u n d D e k o r a t i v e s
winterblüten 16
für die SchönheitAlles
16 beauty 19.04.2012 22:26 Uhr Seite 2
11 Firming Neck & Decolleté Cream: Intensivpflegemit Collagen von Barbor für glatte Haut an Halsund Decolleté. 22 L’Occitane hat sich in der neuenMake-up-Kollektion von der Pfingstrose inspirie-ren lassen: Pivoine Délicate. Wie der pastellrosaLipp-Gloss mit schimmernden Farbreflexen. 33 Eine neue frische, holzig-orientalische Duftnotefür erfolgreiche, sportliche Männer: Hilfiger ManEau de Toilette Sport. 44 Signorina von SalvatoreFerragamo: ein floral-fruchtiger Duft nach Johan-nisbeere und grünem Pfeffer für die trendigenjungen Frauen. 55 Wie geschaffen für die Haut ab30 ist die glättende, regenerierende Creme vonDarphin: Ideal Resource Crème. Für einen strah-lenden Teint. In Apotheken erhältlich. 66 Regenera-tion für die anspruchsvolle Männerhaut: Anti-Rides Fermeté Peaux Sèches von Clarins. Gibt erschlafften Gesichtszügen neue Festigkeit. 77 Shiseidos pflegendes Sun Protection Spray Oil-Free SPF 15 bietet anhaltenden Schutz vor UVA-und UVB-Strahlen, revitalisiert und beruhigt. 88 Garden Party heißt der neue Look von Dior. EineLidschattenpalette mit fünf Farben, ein Rauschvon Rosé- und Violetttönen. 99 Für Extra-Glanzsorgt der zart-schimmernde, flüssige Bronze God-dess Luminous Liquid Bronzer von Estée Lauder.Ein aufregender Sommer-Touch. 1100 Eine samt-weiche Haut garantiert das Hand- und Body-Waschgel von Lavepur. In zwei Duftnoten: Frai-cheur du Matin und Rose du Matin. Überlavepur.com oder im Horst Kirchberger Beauty-Studio im Luitpoldblock.
1 2
34
5
910
87
6
17
16 beauty 19.04.2012 22:26 Uhr Seite 3
mode-revolution 18
Studentenproteste, Beatmus ik undMar ihuana – a l les schön und gut , aberd ie aufregendste Revo lut ion der 60erJahre war d ie Erf indung des Min i -rocks vor e inem ha lben Jahrhundert .
f ü r d a s w e i b l i c h e K n i e
FÜR DAS „Establishment“, wie man
damals die Welt der Erwachsenen und
Arrivierten nannte, war es zu Anfang
eine ungeheure Provokation: Lehrer
hielten Sonderkonferenzen ab und erwo-
gen Schulverweise. Eltern bekamen
Tobsuchtsanfälle. Hotelmanager spra-
chen Hausverbote aus und drohten mit
der Polizei. Der Vatikan untersagte das
Erscheinen in derart „unzüchtiger Auf-
machung“ im Petersdom.
Wohl kein Kleidungsstück hat in
der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts
die Modewelt und mit ihr die Gesell-
schaft so aufgewühlt wie der Minirock.
In einer Zeit, in der die Tabus reihen-
weise fielen, war es nur folgerichtig,
dass auch das weibliche Knie befreit
wurde. Zehn Zentimeter darüber hörte
der Minirock auf. Das war der Abstand,
der als Norm galt, mit den Jahren aber
noch überschritten wurde. Diese zehn
Zentimeter waren übrigens dem ansons-
ten der neuen Mode erstaunlich aufge-
schlossen gegenüberstehenden briti-
schen Königshaus um drei zuviel. Sie-
ben, immerhin, genehmigte der Hof.
Millionen und Abermillionen jun-
ger Mädchen trugen Minirock. Es gab
ihn bald in allen Materialien, von edel
T E X T: A N D R E A S O D E N WA L D
Freiheit
Zwei Engländerinnen sorgten
für den Siegeszug des
Minirocks: Schneiderin Mary
Quant (Bild unten) und Model
Leslie Hornby alias Twiggy.
18 minirock 19.04.2012 22:29 Uhr Seite 2
19
bis billig. Wer gerade knapp bei Kasse
war, nähte sich einen alten Rock pas-
send. Nicht allen freilich gereichte die
neue Mode unbedingt zum Vorteil.
Manch einem Knie plus Oberschenkel
hätte man die gnädige Umhüllung eines
längeren Gewandes gewünscht.
Zwei Frauen sind untrennbar mit
dem Durchbruch des Minirocks verbun-
den. Beide Engländerinnen. Beide ha-
ben Modegeschichte geschrieben.
Die eine ist seine Erfinderin Mary
Quant (geboren 1934). Als junges Mäd-
chen hatte sie aus Frustration über die
altbackene Teenagermode der 50er
Jahre damit begonnen, ihre Kleider sel-
ber zu nähen: bequem, ohne die übliche
Wespentaille, ohne Petticoat und Rü-
schenbluse. Den einengenden, kurven-
betonenden Damenkleidern setzte sie
lockere Entwürfe entgegen. 1955 eröff-
nete sie mit ihrem Mann die Boutique
„Bazaar“ in der Londoner Modemeile
Kings Road, die bald zu einem Jugend-
treff wurde. Ihre extrem kurzen Hän-
gerkleidchen wirkten eher wie Kinder-
als wie Erwachsenenmode.
Dann der große Durchbruch: Die
erste Skizze zum Minirock entstand
1959. Drei Jahre später wurde er erst-
mals in der britischen „Vogue“ abgebil-
det. Nach weiteren drei Jahren war er
ein weltweiter Verkaufsschlager.
Einen nicht unbeträchtlichen Anteil
daran hatte das Model Lesley Hornby
(geboren 1949), die so dünn war wie ein
Zweig (englisch: „twig“) und deshalb
ihren berühmten Spitz- und Künstler-
namen weg hatte: Twiggy.
Der Minirock schien wie geschaffen
für dieses bildhübsche Mädchen mit der
knabenhaften Figur und dem unschul-
digen Augenausdruck. Twiggy, Kultfi-
gur und weibliches Symbol einer ganzen
Generation, trug den Look von Mary
Quant um die Welt.
Deren Mode war es, die – neben der
Popmusik – England zur angesagtesten
Nation des Jahrzehnts und „Swinging
London“ zu ihrem Zentrum werden
ließ. Dafür wurde die visionäre Mode-
schöpferin mit der frechen Beatlesfrisur
1966 mit dem höchsten zivilen Orden
ihres Landes ausgezeichnet, dem „Order
Of The British Empire“ (wie die Beatles
bekanntlich auch). Zur Verleihung im
Buckingham Palast erschien sie selbst-
verständlich im Minirock. Ob der zehn
oder sieben Zentimeter über dem Knie
endete, ist nicht überliefert.
Im Sommer 1968 hatte ihre Krea-
tion maximale Popularität und Saum-
höhe erreicht. Mittlerweile war nicht
nur das weibliche Knie freigelegt, son-
dern auch Dreiviertel des Oberschen-
kels. Der Anblick der Unterwäsche war
keine Seltenheit mehr. Eine Steigerung
schien kaum noch möglich, doch dann
kamen Anfang der 70er Jahre die nächs-
ten Tabuzertrümmerer: Hot Pants. Aber
dann sollte es nicht mehr lange dauern,
bis die Modeindustrie das totale Kon-
trastprogramm fuhr: den bodenlangen
Maxirock.
Doch Mary Quants zauberhafte Er-
findung blieb und bleibt unvergessen –
überall auf der Welt.
D ie Mus i k de r Bea t l e s und de r M i n i r ock p r äg ten das B i l d von „Sw i ng i ng London “ .
18 minirock 19.04.2012 22:29 Uhr Seite 3
20 anzeigen one's prime 19.04.2012 22:54 Uhr Seite 2
20 anzeigen one's prime 19.04.2012 22:54 Uhr Seite 3
20 anzeigen one's prime 19.04.2012 22:54 Uhr Seite 4
20 anzeigen one's prime 19.04.2012 22:54 Uhr Seite 5
Ein Blick, eine Geste, ein
Lächeln: Jedem Flirt wohnt eine
köstliche Unschuld inne.
der flirt 24
Die Kunst des F l i r tens is t schwer zu vermi t -te ln . Manchen sche int s ie angeboren, manchemeinen i r r tüml icherwe ise, es gehöre n icht mehrdazu a ls Kompl imente zu machen.
EINE ZARTE, verführerische Leich-
tigkeit und ein Hauch von galanter Ver-
spieltheit umgeben dieses Wort und das,
was es beschreibt. Wie ernüchternd da-
gegen, im Internet mit ansehen zu müs-
sen, wie der Begriff auf den Hund ge-
kommen ist! Was da in unzähligen soge-
nannten Flirt-Chatrooms an Varianten
zur Kontaktanbahnung angeboten wird,
ist von derart grotesker Einfallslosigkeit
und Fantasiearmut, dass allenfalls das
Etikett „plumpes virtuelles Anbaggern“
angebracht wäre. Via Internet ist ein
Flirt auch schon deshalb gar nicht mög-
lich, weil er nach landläufigem abend-
ländischen Konsens zwei Personen erfor-
dert, die einander nicht virtuell sondern
vis-à-vis begegnen.
Der Ursprung des Begriffes ist so
rätselhaft ungewiss wie die Dramaturgie
und der Ausgang eines guten Flirts
selbst. Dass das Wort aus dem Engli-
schen kommt, ist unbestritten, ebenso
sicher aber auch, dass Franzosen vom
Flirten weit mehr verstehen als Englän-
der und Amerikaner zusammen.
Wahrscheinlich haben die Londoner
einst, schwer beeindruckt, wie gekonnt
die galanten Herren in Paris Frauen zu
erobern verstanden, gut zugehört und
das Wort „Fleurette“ („Blümchen“) auf-
geschnappt. „Conter fleurette à une
femme“, wörtlich schwer zu übersetzen
(etwa: einer Frau in blumenreicher Spra-
che etwas sagen), heißt ungefähr das,
was wir unter flirten verstehen. Jeden-
falls ist vom IV. Earl of Chesterfield
(1694 – 1773), dem in seiner Zeit ange-
sehenen Politiker und Schriftsteller, der
bei Hofe ein und ausging, folgender
nicht ganz uneitler Satz überliefert: „Bei
der Geburt dieses ausgesprochen bedeu-
tungsvollen Wortes ’Flirtation’ habe ich
assistiert. Es kam aus dem entzückends-
ten Mund der Welt.“
Wir müssen hier unsere Fantasie
spielen lassen: Hat der gute Earl da wohl
nach allen Regeln der Kunst eine Fran-
zösin beflirtet? Hat sie ihm vielleicht
später ein Kompliment gemacht, dabei
das Wort „Fleurette“ benutzt und ihm so
die Vorlage für die heute weltberühmte
Vokabel „Flirt“ gegeben? Wir wissen es
nicht, wollen aber mal annehmen, dass
der adelige Kavalier seine Sache zur Zu-
friedenheit der Dame gemacht hat.
Die Kunst des Flirtens ist schwer zu
vermitteln. Es gibt Leute beiderlei Ge-
schlechts, denen sie angeboren scheint,
und solche, die der irrtümlichen Mei-
nung anhängen, flirten sei nicht mehr
als Komplimente machen.
Der Flirt, wir sagten es schon, kennt
keine Derbheiten, keine Annäherungs-
versuche, keine „Anmache“ der vorder-
gründigen Art. Vielleicht beginnt er mit
einem Blick, einer Geste, einem Lä-
cheln, einem wie absichtslos hingeworfe-
nen Wort. Höflichkeit, Aufmerksam-
keit, Interesse, Galanterie, geistreiches
Plaudern sind seine Ingredienzen. Da-
raus werden kann ein amüsantes reizvol-
les Spiel, ein kokettes Ping-Pong, in
dem es knistert, wo die Funken sprühen,
die kleinen charmanten Neckereien nur
so hin- und her fliegen, die Erwartungen
sprießen und die Fantasie aufs Schönste
gestreichelt wird.
Zu einem Flirt passt keine Eile. Wer
flirtet, lässt sich nicht gehen, allenfalls
fallen: in das Abenteuer des Unbekann-
ten. Dies aber nur ein bisschen, denn
zum Flirt gehört immer auch die Insze-
nierung, die der Kontrolle nicht ganz
entgleiten und dem Zufall nicht alles
überlassen darf.
Der Flirt findet immer in der Mög-
lichkeitsform statt; so ist er noch wun-
derbar unkonkret und beneidenswert
aggressionslos. Denn Flirtende greifen
noch nicht zu den berüchtigten Bezie-
hungswaffen, die erst später aus dem Ar-
senal geholt werden: Vorwürfe, Eifer-
sucht, Rache, Demütigung. Jedem Flirt,
ob er nun weiterführt oder nicht, wohnt
eine köstliche Unschuld inne. Und im
Nachhinein eine bittersüße Wehmut:
Nie wieder werden zwei Liebende – von
Ehepartnern ganz zu schweigen – so ein-
fühlsam, so zuvorkommend und so res-
pektvoll miteinander umgehen wie bei
ihrem allerersten Flirt. A. O.
Ein Fall für zwei
FOTO
: M
AUI
JIM
GER
MAN
Y
24 flirt 19.04.2012 22:55 Uhr Seite 2
kaffeevarianten25
WER AM TRESEN der Coffee-
Bar „einen Kaffee“ ordert, präsentiert
sich als nicht eben fortschrittlich. Ver-
langt man aber vom Personal, dass ei-
nem alle möglichen Varianten aufge-
zählt werden, schafft man sich auch
nicht gerade Freunde fürs Leben. Schon
so mancher Neuling auf der Coffe-Shop-
Szene hat sich, angesichts der verwirren-
den Vielfalt der Begriffe und Varianten
des „schwarzen Goldes“, insgeheim ver-
wünscht, nicht doch lieber eine altmo-
disches Café oder eine Kneipe aufge-
sucht zu haben. Folgende Zusammen-
fassung der bekanntesten zeitgemäßen
Kaffeespezialitäten ist vom Deutschen
Kaffeeverband e.V. auf seine Richtigkeit
überprüft.
EspressoDer Klassiker wird aus etwa sieben
Gramm feingemahlenem Espressokaffee
erzeugt. 50 bis 60 Milliliter Flüssigkeit
sind optimal. Serviert wird er am besten
in einer kleinen konischen Tasse aus di-
ckem Porzellan. Markenzeichen: die
goldfarbige, feinmelierte Crema, die das
Getränk krönt. Nach Belieben wird Zu-
cker auf die Crema gefüllt.
Caffè lungoEin Espresso, der mit mehr Wasser zu-
bereitet wird und somit etwas weniger
kräftig ist.
Caffè ristrettoDer kleinste Vertreter aus der Espresso-
Familie. Er wird mit der gleichen Por-
tion gemahlenem Espressokaffee aufge-
brüht wie der klassische Espresso, hat
aber nur die halbe Flüssigkeitsmenge.
Daher: besonders stark, sehr geschmack-
voll und aromatisch. Auch Caffè corto
genannt.
Caffè macchiatoAuf einen Espresso wird ein Schuß
heiße, geschäumte Milch gegeben. Das
gibt ihm sein leicht geflecktes Ausse-
Kompliziert? Nicht die Bohne!Sie wo l l ten doch schon immer ma l w issen, was der Unter -sch ied zwischen e inem Capucc ino und e inem Kapuz ineris t und wesha lb zwischen Mi lch und Sahne We l ten l i egen.
FOTO
: M
UN
ICH
CO
FFEE
CO
MPA
NY
25 kaffee 19.04.2012 22:56 Uhr Seite 3
kaffeevarianten 26
hen. Er wird in einer Espresso-Tasse
oder in einem kleinen Glas serviert.
Espresso con pannaEin klassischer Espresso, der mit einer
Haube von geschlagener Sahne serviert
wird.
Caffè doppioDieser doppelte Espresso wird in einer
entsprechend größeren Tasse serviert.
Caffè correttoEin Espresso wird mit einem Schuß
Grappa, Weinbrand oder Likör „korri-
giert“.
CappuccinoDer echte Cappuccino besteht aus Es-
presso, heißer Milch und Milchschaum.
Er wird in einer großen konischen Tasse
ausgeschenkt und besteht aus einer Ge-
tränkemenge von 120 bis 200 Milliliter.
Häufig wird etwas Kakaopulver auf die
Milchschaumhaube gestäubt.
Caffè latteUrsprünglich besteht er aus einem kräf-
tigen Espresso, zumeist doppelter
Menge, der mit einer größeren Portion
heißer Milch mit wenig oder keinem
Schaum verlängert wird. Angeboten
wird er in einem hohen Glas oder in ei-
ner großen Tasse. In der amerikanischen
Version wird er mit deutlich mehr
Milchschaum serviert und gern auch
mit Sirupen verschiedenster Ge-
schmacksrichtungen wie Haselnuß, Va-
nille oder Karamel verfeinert.
Latte macchiatoEine größere Menge erhitzte und ge-
schäumte Milch wird in einen Becher
gefüllt und mit einem kleinen Schuss
Espresso ergänzt.
Café au laitSo mögen nicht nur die Franzosen ihren
Kaffee. Hergestellt wird er entweder
mit einem verlängerten Espresso, einem
doppelten Espresso oder auch mit Fil-
terkaffee – dazu viel heiße, manchmal
auch geschäumte Milch. Serviert wird er
im typischen Bol, einem voluminösen
konischen Trinkgefäß ohne Henkelgriff.
KapuzinerCappuccino auf Wiener Art. Er besteht aus
Espresso, erhitzter Milch und einem satten
Klacks Sahne (Schlagobers) als Haube.
Café cortadoEin kleiner starker Kaffee oder Espresso
wird mit wenig heißer Milch aufge-
füllt. Die kann auch gesüßt sein. Ange-
boten wird der Cortado in einer kleinen
Espressotasse oder in einem kleinen
Glas.
Caffè mocca (mocha, moca)In einem hohen Glas oder einem großen
Becher wird ein Getränk aus einem
Drittel Espresso, einem Drittel Kakao
(wahlweise ein bis zwei Esslöffeln
Schokoladensirup) sowie einem Drittel
heißer, geschäumter Milch zubereitet.
Etwas Schlagsahne als Häubchen ist
erlaubt.
Espresso granitá/Café granitéeEspressokaffee, verrührt mit etwas Zu-
cker, wird im Tiefkühler gefroren. Das
gefrostete Getränk wird zerstoßen und
zerkleinert und in einem Parfait-Glas
mit geschlagener Sahne serviert.
Iced EspressoEin doppelter Espresso wird über grob
gestoßenes Eis gefüllt und serviert.
EiskaffeeEin bis zwei Kugeln Vanilleeis werden
in ein schlankes Glas gefüllt. Kalter Es-
pressokaffee wird darübergeschüttet.
Abschließend wird der Eiskaffee mit ge-
schlagener Sahne und Schokoraspeln de-
koriert, und fertig ist der Klassiker der
italienischen Eisdielen.
Café Crème /SchümliCafé Crème wird aus Bohnenkaffee her-
gestellt. Der Röstkaffee ist deutlich hel-
ler als beim Espresso. Für jede Tasse
wird der Kaffee frisch gemahlen und
einzeln unter Druck gebrüht. Durch
diese Art der Zubereitung hat jede Tasse
eine gleichmäßige Crème, daher auch
die Bezeichnung „Schümli“ (kleiner
Schaum). A. O.
FOTO
: LA
CIM
BAL
I
25 kaffee 19.04.2012 22:56 Uhr Seite 4
essen & trinken27
WER JEMALS am späten Nach-
mittag in einer spanischen Tapas-Bar
kleine Köstlichkeiten verzehrt, dazu
zwei Glas Wein getrunken, sich dabei
heiter bis aufgekratzt unterhalten und
anschließend in der Abendsonne einen
kräftigen Schub Optimismus gespürt
hat – der ist diesem gastronomischen
Genre für immer verfallen. Die Tapas-
Sitte ist so spanisch wie Stierkampf,
wenngleich für unsereinen weit weniger
gewöhnungsbedürftig und blutrünstig.
Logisch, dass viele Gespräche in der
Tapas-Bar um eben den Stierkampf krei-
sen. Es kann aber genauso gut um Real
Madrid, den FC Barcelona, das spani-
sche Königshaus oder die Weinernte ge-
hen. Nur eins ist unvorstellbar: Schwei-
gen. Eine schmackhaftere und gleichzei-
tig kommunikativere Art, den Arbeits-
tag ausklingen zu lassen, gibt es wohl
nirgends auf der Welt.
Kein Wunder, dass zugereiste spani-
sche oder einfallsreiche deutsche Gas-
tronomen immer mal wieder versuchen,
diese spezielle Variante spanischer Le-
bensart auch in Deutschland einzufüh-
ren, besonders in Großstädten. Aber die
Sitten und Gebräuche anderer Länder
lassen sich nun mal nicht so einfach im-
portieren. Nach kurzer Neugierphase
erlahmt meistens das Interesse.
Was der Einführung der Tapas-Kul-
tur hierzulande vollends entgegensteht,
sind die unterschiedlichen Gewohnhei-
ten beider Völker beim Abendessen.
Der Deutsche tafelt ungern später als 20
Uhr, auf der iberischen Halbinsel kann
es 21.30 Uhr werden, bis man sich am
Tisch niederlässt. Und eben weil es kein
Mensch so lange mit knurrendem Ma-
gen aushält, hat der Spanier die schöne
Sitte der Zwischenmahlzeit erfunden.
Eigentlich war’s der Andalusier.
Wer es genau wissen will, sollte sich in
die älteste Wirtschaft der Provinzhaupt-
stadt Sevilla begeben, in das „El Rin-
concillo“, gegründet 1670, heute be-
kannt für die Spezialität Spinat mit ge-
räuchertem Schinken und Kichererbsen.
Dort, so will es die Legende, legte
der Wirt einst eine Art Deckel (auf spa-
nisch: Tapas) auf die Weingläser, damit
keine Fliegen hineinplumpsen konnten.
Aus dem Deckel wurde alsbald eine
Scheibe Brot, und das Brot muss dann
irgendwann irgendjemand mit einer
Scheibe Wurst, zwei, drei Oliven, einer
Sardelle oder einer viertel Avocado gar-
niert haben. Ein Brauch war geboren.
Heute bietet eine gute Tapas-Bar al-
les, was das Genießerherz begehrt: Ge-
flügelkeulen, Pilze jeder Art, Kartoffel-
salat, Fleischbällchen in Tomatentunke
mit Knoblauch, Meeresgetier in allen
Variationen und Darreichungsformen.
Und da das alles nicht mehr auf ein
Weinglas passt, wird mittlerweile auf
einem Teller serviert. A. O.
Worum wir Spanien beneiden
Aus Andalusien kommt
der Brauch: Deckel
auf Weinglas, Delika-
tesse auf Deckel.
Zwischen den Mah lze i ten e ine Zwischenmah lze i t e inzunehmen,is t an s ich schon e ine l i ebenswerte S i t te. Das Ganze noch mi tWe in in e iner Tapas-Bar und das G lück is t perfekt .
FOTO
: G
RO
SSM
ANN
FEI
NKO
ST
27 tapas 19.04.2012 22:57 Uhr Seite 3
buchtipp 28
Die Modebranche w i rd neuerd ings von Gourmetsunterwandert ! Das bewe isen d ie L ieb l ingsrezeptevon führenden deutschen Des ignern, d ie am Herdn icht m inder e infa l l s re ich s ind a ls im Ate l ie r.
Zum Fressen gern
Guido Maria Kretschmer
28 buch 19.04.2012 23:00 Uhr Seite 2
buchtipp29
Lala Berlin
Dorothee Schumacher
28 buch 19.04.2012 23:00 Uhr Seite 3
buchtipp 30
Marcel Ostertag
Michael Michalsky
In GERMAN FASHION KITCHEN,
herausgegeben von Siems Luckwaldt
& Matthias Hinz (Verlag Lucky Inc.
Media, München, 125 Seiten,
Illustrationen: Marie-Luise Weusmann,
27,99 Euro) verraten 55 deutsche
Modedesigner ihre persönlichen
Lieblingsrezepte. Der Gewinn geht
als Spende an: DIE ARCHE
28 buch 19.04.2012 23:00 Uhr Seite 4
31
MAN KÖNNTE annehmen, der hier abgebil-
dete Barmann heiße Charly, umso mehr, als er tat-
sächlich ein gutgelaunter Zeitgenosse ist. Sein Name
aber ist Klaus Hoppe. Nun könnte man weiter ver-
muten, dass wir Herrn Hoppe plump vertraulich
Charly nennen, weil sein Arbeitsplatz sich im
Charles Hotel in der Sophienstraße am Alten Botani-
schen Garten befindet. Das stimmt aber auch nicht.
Es ist nämlich der hier abgebildete Cocktail, der den
Namen Charly trägt, der Sommerdrink 2012, nach
Art des Hauses mediterran definiert: erfrischend,
herb und fruchtig, auf Weinbasis. Wir haben ihn ge-
testet, genossen und sind befugt, Auskunft über
seine Bestandteile zu geben: 2cl China Martini (Bit-
ter-Apéritif von Martini), 1 squeeze Orange, 10cl
Prosecco, 2 dashes Fee Brothers Orange Bitters, mit
Orangenscheiben als Deko. Charly fügt sich gut ein
in das ohnehin schon üppige Sortiment der Bar, in
der man sich zwischen modernem Design und tradi-
tioneller Kunst, in Samt-Separees und unter Origi-
nalen des Künstlers Franz von Lenbach rundum so
gut fühlt.
Charly macht gute LauneSommerdr ink im Char les Hote l
31 sommerdrink 19.04.2012 23:01 Uhr Seite 3
literatur 32
Benjamin Lebert , der in Hamburg wohnt , spr icht über se inenneuen Roman, wie er dar in se in He imweh verarbe i tet hatund was ihm mehr bedeutet a ls schr i f tste l le r i scher Ruhm.
STACHUS JOURNAL: Vor 13 Jahren
haben Sie Ihr erstes Buch geschrieben,
„Crazy“. Es wurde ein sensationeller Er-
folg, in 33 Sprachen übersetzt und ver-
filmt. Jetzt ist Ihr fünftes Buch erschie-
nen: „Im Winter dein Herz“. Die
Schriftstellerei ist zu Ihrem Beruf ge-
worden – wussten Sie das mit 17 schon?
BENJAMIN LEBERT: Es war und ist
immer noch mein Lebenstraum, Schrift-
steller zu sein. Das Schreiben ist eine
Möglichkeit, in die Welt zu sprechen,
wenn man so will. Da ich im zwischen-
menschlichen Bereich nicht so kommu-
nikativ bin, ist das für mich die Haupt-
ausdrucksform. Auch wenn ich nichts
mehr veröffentlichen könnte, würde ich
immer schreiben wollen.
ST. J.: Wie finden Sie Ihre Themen und
die Romanfiguren? Woher holen Sie die
Inspiration?
B. L.: Bei mir ist es leider so, dass sich
viel aus dem Benjamin-Leben speist. Das
heißt nicht, dass ich keinen Blick in die
„Mein Herzschlag ist München“
I N T E RV I E W: G U D R U N T H I E L
F O T O : G I A N N I O C C H I P I N T I
32 lebert 19.04.2012 23:02 Uhr Seite 2
33
Welt werfe – aber bei mir sind immer
die Empfindungen im Vordergrund. Ich
horche der Empfindung nach, die ge-
rade mein Leben dominiert. Und wenn
ich ein Gefühl habe, das ich benennen
kann, dann fange ich an, eine Ge-
schichte dazu zu schreiben.
ST. J.: Warum „leider“?
B. L.: In der Literatur wird heftigst dis-
kutiert, ob man sich seine Themen aus
sich selbst holen soll und ob das Schrei-
ben dann nicht nur Selbstbeweihräuche-
rung ist. Ich glaube, das bleibt es aber
immer, es ist immer eine Art sich-zur-
Schau-stellen. Also bleibe ich lieber bei
mir, weil dies das Sujet ist, das ich kenne.
ST. J.: Sind Sie eher der einsame Schrei-
ber oder brauchen Sie Kontakt zu und
Ablenkung von Freunden und Familie?
B. L.: Ich bin eher zurückgezogen. Man
muss als Schriftsteller das Talent haben
zu warten. Bis die Empfindung reif ge-
worden ist, die man schildern will. In
dieser Phase treffe ich aber Leute.
ST. J.: Kennen Sie auch Schreibblockaden?
B. L.: Hatte ich immer mal wieder, ja.
Das dauert bis zu zwei Wochen. Da ist es
gut, wie so oft im Leben, nicht in Panik
zu verfallen, sondern Geduld zu haben.
ST. J.: Kommen wir zum neuen Buch,
in dem Sie ein skurriles Trio auf die
Reise von Hamburg nach München
schicken. Robert, der eine Zeit lang
nicht essen kann, ist so beschrieben, als
wenn sein Leben mit Ihrem eng ver-
knüpft wäre.
B. L.: Ich habe selbst die leidvolle Er-
fahrung gemacht, nicht mehr essen zu
können, und dabei stark abgenommen.
Das war schon bedrohlich. Ich musste
drei Monate in eine Klinik.
ST. J.: Kam das plötzlich?
B. L.: Ja, ein Mysterium, völlig überra-
schend für mich. Psychologisch betrach-
tet hat es natürlich damit zu tun, dass
man keinen richtigen Zugang zu der
Welt findet. Besser ausgedrückt, mir ist
es dann so, dass ich die Welt sehr vehe-
ment rüttelnd an meinem Gehäuse er-
lebe. Dieser merkwürdige Sachverhalt
hat seinen Weg in meinen Roman hi-
neingefunden. Mir ist aber auch wich-
tig, ein poetisches Empfinden wiederzu-
geben und nicht nur seine Realität ab-
zubilden.
ST. J.: In dem Roman halten Menschen
Winterschlaf, sehr eigenwillig!
B. L.: Mit dem Thema Winterschlaf
wollte ich Folgendes zum Ausdruck
bringen: Manchmal denke ich, wir le-
ben in einer Zeit, wo alles so nah zu sein
scheint und doch unerreichbar ist. Diese
Unzugänglichkeit schildere ich mit den
Häusern, die verschlossen sind.
ST. J.: Wenn ein Buch erschienen ist,
die Lesungen beendet sind, die Medien
ihre Rezensionen gebracht haben – was
für ein Gefühl stellt sich dann bei Ihnen
ein? Ist es Stolz?
B. L.: Stolz ist ein Gefühl, dem ich
mich nur ganz vorsichtig nähern kann.
Ich empfinde eher für die kleinen Dinge
Stolz, wenn man beispielsweise die Ver-
abredung mit einer Frau gut hinbekom-
men hat. Oder früher, als ich meinen
Hauptschulabschluss nachgemacht hatte,
mit 2,0. Solche Dinge sind für mich
bedeutsamer als Rezensionen. Die ha-
ben immer etwas Aufgeblasenes an sich
– im negativen wie im positiven Sinne.
Wenn es ein Verriss ist, hat es mit
einem selber nichts zu tun, ebensowe-
nig, wenn jemand lobend über einen
spricht.
ST. J.: Ist die Stille danach nicht be-
ängstigend?
B. L.: Nein, es ist die schönste Zeit,
wenn erstmal niemand mehr was will
von mir. Wenn nicht die Veröffentli-
chung eines Buches menschliche Kon-
takte herbeiführt, sondern ich selber.
ST. J.: Beginnt dann sofort die Suche
nach einem neuen Stoff?
B. L.: Ja, schon, das ist ein Impuls. Ich
brauche zwar erstmal ein paar Wochen,
in denen ich Atem schöpfe, aber dann
nimmt schon wieder etwas Gestalt an.
ST. J.: Inzwischen sind Sie für viele ein
Idol geworden. Halten Sie mit Ihren
Fans über Facebook Kontakt?
B. L.: Nein, ich bin da nicht so behei-
matet. Das Wort Fans ist vielleicht auch
etwas weit hergeholt, sagen wir lieber:
Leser. Sicher, es gibt Foren, wo die
schon mal über ein Buch von mir disku-
tieren, da beantworte ich die Fragen.
Grundsätzlich bin ich aber lieber in der
Welt zuhause, in der man Sauerstoff at-
met, und nicht in der elektronischen.
ST. J.: Sie leben seit Jahren in Ham-
burg; der Roman beginnt dort, endet in
München vor der Theatinerkirche, die
in der winterlichen Sonne leuchtet. Ro-
bert kann bei diesem Anblick wieder es-
sen. Ist es so, dass Sie manchmal Heim-
weh nach München haben?
B. L.: Ja! Die bayerische Melodie ist in
meiner Seele. Mein Herzschlag ist Mün-
chen. Mein Vater und Großvater sind
Urbayern. Da bin ich schon ein wenig
geprägt. Es ist immer ein Geschenk, in
München zu sein. Die Theatinerkirche
ist Heimat. Sie fasziniert mich mit ih-
rem satten, grellen Gelb – und innen
mit diesem besänftigenden Weiß. Über-
höht esoterisch ausgedrückt, symboli-
siert diese Kirche für mich das Leben:
dass man dem grellen, satten Äußerli-
chen ebenso begegnet wie dem beruhi-
genden Inneren und so die Balance hal-
ten kann.
Benjamin Lebert (30)
„Im Winter dein Herz“
(Hoffmann & Campe,
160 Seiten, 18,99 Euro)
32 lebert 19.04.2012 23:02 Uhr Seite 3
Citytalk
citytalk 34
ALS Oberbürgermeister Hans-Jochen
Vogel am 30. Juni 1972 die Neuhauser
Straße feierlich zur Fußgängerzone er-
klärte, war damit einer der verkehrsreichs-
ten Plätze Europas stillgelegt. Vorher war
dort vornehmlich gehupt und geschimpft
worden – daher die beliebte Redewendung
„Da geht’s ja zu wie am Stachus“. Heute
lockt die Shoppingmeile pro Tag 100.000
Münchner, Tagesausflügler und Touristen.
Hintergrundmusik: ein internationales
Sprachengewirr. Das Jubiläum wird dop-
pelt gefeiert: vom Stadtrat auf dem Stadt-
gründungsfest am 16./17. Juni, von den
Händlern im Verband der Citypartner auf
den Tag genau am 30. Juni.
Sprachengewirr statt Hupkonzert
ERFREUT blickt man im Store JP 1880 an der Sonnen-
straße 1 auf das erste halbe Jahr seit der Geschäftseröffnung
zurück: Der „frische Look für markante Männer mit Stil, mal
schick, mal lässig“, wie das Unternehmen seine monatlich
wechselnde Kollektion beschreibt, ist von den Münchnern
gut angenommen worden. Es liegt auch an der angenehmen
Shopping-Atmosphäre in der Filiale mit ihrem entspannt-
heiteren Ambiente. Das Männer-Label JP 1880 unter dem
Dach des Modehauses Ulla Popken startete im Januar letzten
Jahres zunächst im Versand- und online-Handel. Im Septem-
ber öffneten die Filialen München, Karlsruhe, Düsseldorf
und Essen. Der Name bezieht sich auf die Firmengründung
durch Johann Popken im Jahr 1880.
EleganteLässigkeit
34 citytalk 19.04.2012 23:04 Uhr Seite 2
DAS HOTEL STACHUS im vorderen Teil der Bayerstraße hat sich mehr
als dem obligaten gründlichen Frühjahrsputz unterzogen. Das bei den Gästen aus
aller Welt schon wegen seiner idealen Lage zwischen Hauptbahnhof und altem
Karlstor so beliebte Bed & Breakfast-Hotel ist komplett renoviert worden; selbst
der Fahrstuhl wurde ausgetauscht. Die Rezeption, der Frühstücksraum, das Trep-
penhaus und die Gästezimmer mit Blick zur Bayerstraße und zum Innenhof
erstrahlen jetzt im neuen Glanz. Die Mischung aus traditionellen Elementen, die
man in einem bayerischen Hotel erwartet, mit zeitgemäßer, moderner Innenarchi-
tektur muss man als gelungen bezeichnen. Münchner Passanten, die mal einen
neugierigen Blick riskieren wollen, sind willkommen, sagt die Direktion.
www.hotel-stachus.com
Schmuckstückan der Bayerstraße
HNO am Stachus
Dr. Kirsten Aigner (r.) & Beate Huesig. Über die klassische Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde hinaus bieten wir ein weites Spektrum an Therapiemöglichkeiten. Sonnenstraße 2, 80331 München, Telefon: 0 89 – 51 55 46 11 oder089 – 59 81 42, Telefax: 0 89 – 55 041 34, E-Mail: [email protected], Internet: www.hno-stachus.de.Öffnungszeiten: Mo. – Fr. 8.00 – 18.00 Uhr und nach Vereinbarung
A N Z E I G E
34 citytalk 19.04.2012 23:04 Uhr Seite 3
ER HAT BEREITS über 3.000 Designs entworfen und rea-
lisiert. Nun gibt es die erste Kooperation zwischen dem mit 300
Awards ausgezeichneten Karim Rashid (Foto), der in seiner Bran-
che als Popstar gilt, und BoConcept. Es handelt sich um die Früh-
jahrskollektion des internationalen Designer-
Einrichtungshauses. Sie firmiert unter dem Na-
men „Ottawa-Kollektion“ und ist, wie Michaela
Pothmann von der Geschäftsleitung des Münch-
ner BoConcept Stores an der Sonnenstraße sagt,
„die perfekte Ergänzung unseres Sortiments“.
Sie erfülle „höchste Designansprüche“ und sei
gleichzeitig „äußerst funktional“.
Die Kollektion des Künstlers umfasst einen
Tisch, Stühle, ein Sideboard, ein Cabinet und
verschiedene Accessoires wie Tassen, Teller,
Vasen oder Lampen. Als Inspiration diente dem
in Kairo geborenen Amerikaner Karim Rashid,
der auch eine außerordentliche Professur für
Industriedesign innehat, die Natur Dänemarks.
Die Sitzschalen der Stühle erinnern an die Form
von Blättern, die filigranen Stuhlbeine lassen
sofort an Äste denken. Dem klassischen däni-
schen Design der 50er Jahre entspricht der Ess-
tisch, der sich im Handumdrehen in eine lange
Tafel verwandeln lässt. Mit austauschbaren und
farblich unterschiedlichen Seiten- und Rück-
wänden ist auch das Sideboard äußerst wandel-
bar. Rashid: „Ich wollte schon immer mit
BoConcept arbeiten und eine funktionale
Kollektion entwerfen, die gleichzeitig mini-
malistisch und sinnlich ist.“
Die Ottawa-Kollektion von Karim Rashid ist ab
sofort weltweit in allen BoConcept Stores er-
hältlich.
www.boconcept.com
Karim Rashid Design oderNichtsein
Rolladen-ServiceReparaturservice . Neumontagen
Gurtbandwechsel . Jalousien . Markisen
Aufsperr-Notdienstfür München und Umgebung
S C H L I E S S A N L A G E N , S C H L Ü S S E L , T R E S O R E ,
E I N B R U C H S C H U T Z
24 StundenAuch sonntags und an Feiertagen
Sicherheitstechnik RübelFestnetz: 089 / 92 39 65 96
Mobil: 0171 / 564 21 12S I C H E R H E I T V O M K E L L E R B I S Z U M D A C H
Festnetz: 089 - 92 39 65 96Mobil: 0171 - 564 21 12
citytalk 36
34 citytalk 19.04.2012 23:04 Uhr Seite 4
37 citytalk
IN DER Münchner Schachakademie am Isartor
sind Kinder besonders willkommen. Für den Lei-
ter mit dem passenden Namen Stefan Kinder-
mann ist Schach eine Art „Gehirn-Jogging“ und
das beste Mittel, um Konzentrationsfähigkeit
und logisches Denken zu trainieren. Ein Schach-
spieler, so meint er, sei im Leben immer einen
Zug voraus. Lustiger Höhepunkt seiner Kinder-
kurse ist das von ihm entwickelte „Schachyoga“:
Da werden die Spieler selber zu Schachfiguren
und hüpfen als Könige, Bauern und Pferdchen
fröhlich von Feld zu Feld.
www.mucschach.de
Wo Kinder Könige sein dürfen
34 citytalk 19.04.2012 23:04 Uhr Seite 5
auf der rolltreppe 38
Sie sind in Niedersachsen geboren, in Baden-
Württemberg aufgewachsen und haben Ihre po-
litische Heimat in Bayern gefunden – auch Ihre
private? Fühlen Sie sich wohl in München?
Am wohlsten fühle ich mich in meiner Heimatstadt Neu-
Ulm. Dort bin ich tief verwurzelt. Die Menschen aus der Re-
gion sind mir über die Jahre hinweg sehr ans Herz gewach-
sen. Aber ich bin auch gerne in München. Ein ausgedehnter
Spaziergang durch den Englischen Garten, das kulturelle
Angebot – wunderschön.
Was für ein Shopping-Typ sind Sie? Bevorzugen
Sie Boutiquen oder Kaufhäuser?
Boutiquen finde ich angenehmer. Weniger Hektik, weniger
Stress. Oder aber ein gutes Fachgeschäft mit kundiger Bera-
tung.
Kaufen Sie auch online ein?
Ja, aber eher selten. Manchmal ist es sehr praktisch, wenn
mal wieder kaum Zeit bleibt und ich etwas dringend brau-
che. Grundsätzlich genieße ich aber lieber einen Einkaufs-
bummel – natürlich abgerundet mit einer Tasse Cappuccino.
Sind Sie als Shopper eher spontan oder be-
dächtig und vorausplanend?
Da gilt eine Redewendung, die wir Juristen sehr gerne ver-
wenden: „Es kommt darauf an.“ Wenn ich zufällig etwas
sehe, was mir gefällt – dann bin ich sehr spontan. Bei größe-
ren Anschaffungen informiere ich mich vorher. Was ich den
Menschen als Verbraucherschutzministerin rate, muss ich ja
auch selbst befolgen.
Gibt es beim Einkaufen ein Sujet, wo Sie regel-
mäßig schwach werden?
Mode! Das ist meine Leidenschaft. Ob ein ausgefallenes Top,
Accessoires und natürlich Schuhe... da kann ich mich oft
nicht zurückhalten.
Wird der Konsum in unserer Gesellschaft über-
bewertet?
Viele setzen die falschen Prioritäten. Für Statussymbole wird
zu viel Geld ausgegeben. Besonders bei Lebensmitteln gilt
dagegen zu häufig die „Geiz ist Geil“-Mentalität. Umge-
kehrt wäre das oft besser.
Bringen Sie vom Einkaufen auch kleine Ge-
schenke für andere mit?
Manchmal sieht man etwas Besonderes und wünscht sich
selbst, dass ein anderer es hat. Weil er es so gut brauchen
kann, weil es ihm steht oder weil man glaubt, dass es ihm
gut gefällt. Dann greife ich zu. Und mache so gleich zwei
Menschen glücklich.
Geben Sie beim Shoppen zu viel Geld aus?
Zu viel ist relativ. Für etwas, das mir richtig gut gefällt,
greife ich auch mal tiefer in die Tasche. Aber insgesamt bin
ich als Schwäbin doch eher vernünftig.
Haben Sie sich nach dem Einkaufen schon mal
zuhause schwarz geärgert?
Über echte Fehlkäufe nach dem Motto „Was-hab-ich-mir-da-
bei-gedacht?“ konnte ich im Nachhinein noch immer lachen.
Ärgerlich sind nur die Einkäufe, die eigentlich gar nicht so
daneben sind, die einem nur nicht mehr so recht gefallen.
Shopping mitBeate MerkDie bayerische Justiz- und Verbraucherschutzministerin über ihreVorl ieben und wo sie schwach wird
38 rolltreppe 19.04.2012 23:05 Uhr Seite 2
39 anzeige maex 19.04.2012 23:06 Uhr Seite 2
40 anzeige arrow 19.04.2012 23:07 Uhr Seite 2